FB : Mart.70 menatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl.Poſtzuſtellungsgebühr M..82 im Bierteljahr. Einzel⸗Nummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. eigen: Kolonel⸗Seile 40 Pfg. l e 1½0 Nit Schluß der Anzeigen⸗kKinnahme für das tittagblatt morgens 79 Uhr, ſur das Abendblatt nachm. 3 Uhr. Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) „Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage fü 83 ge für Citeratur und Wiſſe Beilagen wöchentl. Tiefdruckbeilage:„das Weltgeſchehen im Vilde“; Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſ Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Zweigſchriftleitung in Berlin, A W. 30, In den Zelten 17, Jernſprech ⸗RAummer Celephon · Amt Hanſa a07.— Poſtſcheck⸗Konto Ar. 2917 Ludwigshafen a. Rh. Telegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger mannheim“ Fernſprech⸗Rummern: Oberleitung, Buchhaktung und Seitſchriften⸗Abteilung 1449 Schriftleitung..77 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung 34¹ Tiefdruck⸗Abteilung 8 Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) nſchaft; Unterhaltungsblatt; Bellage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; en ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 343. 4 Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 28. Juli. (BTB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Am Kanal von Comines⸗Ppern wurde dis große engliſche Baſtion durch eine deutſche Sprengung mit ihrer Beſatzung ver⸗ nichtet. Nördlich der Somme halten ſich nach hef⸗ tigen Kümpfen die Engländer in Pozieres. Weiter öſtlich im Foureaux⸗Wäldchen und bei Longueval wurden kleinere fran⸗ zöſiſche Vorſtöße abgewieſen, im Trones⸗Wäldchen Augriffsabſichten erkaunt unb durch Feuer vereitelt. Südlich der Somme hielten wir ſüdweſtlich des Gehöftes La Maiſonette den in der Nacht zum 25. Juli gewonnenen Boden gegen frau⸗ zöſiſche Wiedereroberungsverſuche. Südlich von Eſtrees fanden geſtern Nacht lebhafte Nahgefechte ſtatt. Auf der Höhe nach Fillemorte(Argonnen) beſetzten die Franzoſen alle von ihnen geſpreng⸗ ten Trichter, wurden aber bald darauf durch eine deutſche Gegenmine verſchüttet. Links der Maas erreichten unſere Truppen an der Höhe 304 kleine Fortſchritte. Rechts des Fluſſes waren während der Nacht Artil⸗ leriekämpfe in der Gegend des Werkes Thiau⸗ mont. An vielen Stellen der Front wurden feind⸗ liche Patrouillen abgewieſen. Zwei feindliche Flugzeuge wurden nördlich der Somme durch Infanterie⸗ und Maſchinen⸗ gewehrfeuer, eins lach Luftkampf brennend in Gegend von Luneville zum Abſturz gebracht. Am 24. Juli wurde durch Volltreffer der Ab⸗ wehrgeſchütze ein franzöſiſcher Doppeldecker in Nächtung der Feſte Souville abgeſchoſſen. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von hindenburg. Weſtlich von Rig a drangen Erkundungs⸗ abteilungen in ruſſiſche Vorſtellungen ein und zerſtörten ſie. Feindliche Patrouillen zeigten vielfach großſe Tätigkeit. Unſere Flieger brachten durch Bombenab⸗ wurf und Maſchinengewehrfeuer feindliche Truppentransportzüge auf der Strecke Düna⸗ burg⸗Polock und öſtlich von Minsk zum Halten. geeresgruppe des Generalfeldmarſchalls prinzen Leopold von Bauern. Abends und nachts richteten die Ruſſen An⸗ griffe, in denen 3 Diviſionen feſtgeſtellt wur⸗ den, gegen die Front ſüdöſtlich von Goro⸗ diſchiſchez ſie ſind wie alle früheren unter ſchwerſten Verluſten für den Gegner geſcheitert. An einer Stelle wurde der Feind im Gegenſtoß geworfen. Er ließ hier 1 Offizier und 80 Mann und 1 Ma⸗ ſchinengewehr in unſerer Hand. Deutſche Flugzeuggeſchwader warfen aus⸗ giebig und erfolgreich auf die mit Transporten belegten Bahuhöfe Pogorjelzy und Horodzieja — die unerſchütterliche deutf Heeresgruppe des Generals von Linſingen Nordweſtlich von Luck hatten Unternehm⸗ ungen feindlicher Erkundungsabteilungen kei⸗ nen Erfolg. Nordweſtlich von Wereſteczko wurden ſtarke ruſſiſche Angriffe ab⸗ gewiefen teils durch Feuer, teils durch Gegenſtoß, wobei 100 Gefangene und 2 Ma⸗ ſchinengewehre eingebracht wurden. Heeresgruppe des Grafen v. Bothmer: Oeſtlich des Koropieco⸗Abſchnittes fanden kleine Gefechte vorgeſchobener Abteilungen ſtatt Balkankriegsſchauplatz. Nichts Neues. Oberſte Heeresleitung. 1* Ein U⸗Boot im Kampf mit einem engl. Großkampflinienſchiff. Berlin, 26. Juli.(WTB. Amtlich.) Eines unſerer Unterſeeboote hat am 20. Juli vor dem engliſchen Flottenſtützpunkt Scapa Flow auf den Orkney⸗Inſeln ein engliſches Großkampflinien⸗ ſchiff mit Torpedos angegriffen und zwei Treffer erzielt. Angriff auf eine ruſſiſche Flugzeugſtation. Berlin, 26. Juli.(WTB. Amtlich.) Eines unſerer Seeflugzeuggeſchwader hat am 25. Juli abends die ruſſiſche Flug⸗ ſtation Zerel auf Oeſel angegriffen und mit Bomben belegt. Die Flugzeughallen und zum Teil bereitſtehende ruſſiſche Flugzeuge wurden getroffen. Trotz Beſchießung durch feindliche Torpedo⸗ boote und Kampfflugzeuge konnten die An⸗ griffe planmäßtig durchgeführt werden. Alle Flugzeuge ſind zum Stützpunkt zurückgekehrt. Der engliſche„Entſcheidungsſtoß“. Ueber den erneuten Zuſammenbruch eines ſentſcheidenden Stoßes“, zu dem die Engländer nach dem geſtrigen Generalſtabsbericht nördlich der Sommie angeſetzt hatten, wird uns von unſerem militäriſchen Mitarbeiter geſchrieben: Auf der erweiterten Front Pozieves—Maute⸗ pas griffen die Engländer nach ihrer doppelten ſchweren Niederlage der vorhergehenden Tage aufs neue unſere Truppen zu einem entſcheiden⸗ den Stoß an. Es muß ſich um einen Angriff von bedeutender Stärke gehandelt haben, wenn unſere mit Worten ſehr ſparſame Heeresleitung von einem beabſichtigten„entſcheidenden Stoß“ ſpricht. Vielleicht glaubten die Engländer, Die ihre geſamte Truppenmacht faſt nur an dieſer einzigen Stelle der Weſtfront einſetzen brauchen und wegen der monatelangen Schonung ihrer Kräfte Verluſte ertwagen können, daß unſeve Truppen nun nach den zwei blutigen Schlachten nügend geſchwächt ſeien, um jetzt dem ent⸗ cheidenden mit ſtärlſten Kräften geflührten Stoße nicht mehr Stand halten zu lönnen Sie hatten ſich aber wiederum furchtbar getäuſcht, denn wenn unſere Truppen uuch unausgeſetzt auif zwei Fronten gegen drei ſtarke Feinde kämpfen, ſo hat doch der bisherige Verlauf des Krieges zur Genüge gezeigt, daß ſie allen Anforderungen und Angriffen gewachſen ſind. Der„entſcheidende Stoß“ der Engländer wurde diesmal auf der Front PozieresMaurepas geführt. Im großen und ganzen handelt es ſich um denſelben Frentabſchuitt, der ſchon bisher alle engliſchen ſowie in ihrer Nähe lagernden Truppen Bomben. Mannheim, Mittwoch, 26. Juli 1916. e verteidigungs! In den bisherigen Berichten unſeres General⸗ ſtabes wurde ſtets von der Front Pozieres Gufllemont geſprochen. Maurepas liegt ſtldöſtlich von Guillemont und ſüdwoſtlich von Combles derart, daß die drei Plätze ein gleich ⸗ ſeitiges Dreieck mit der Baſis Guillemont— Comibles bilden. Wieder kam es naturgemäß an den alten Bvennpunkten der Schlacht Po⸗ zieves, Guillemont, Longueval und Foupeaur⸗ Wäldchen zu heſtigſten Zuſammenſtößen, die alle wie bisher unter blutigſten Verluſten der Angpeifer ſcheiterten. Es fragt ſich mun nach dieſen dvei gewaltigen engliſchen Vorſtößen, was die Lehwen bieſer„Haupt⸗ und Eniſcheidungs⸗ ſüöße“ ſnd? Bisher baſſen ſich drei woichlige Ergebniſſe feſtſtellen. Erſtens hat die ganze Welt erkannt, daß das mit Vorſchußlorbeeven beſon⸗ dens von der franzöſiſchen Preſſe überreich be⸗ dachte engliſche Millionenheer nicht im ent⸗ fernteſten den entſcheidenden Wert beſttzt, den man ihen vor ſeltem Eirgreifen zugeſprochen helte. Die fonne iſche Preſſe hat ſich ſo geberdet als ob es einzig und allein von dem endlichen Eingreifen der Engländer abhinge, ob der Krieg für ums mit einer endgültigen Niederlage endi⸗ gen müſſe. Die bisherigen gewaltigen Kämpfe haben dieſer Anſt ung das Lebenslicht auts⸗ eee Alle b Opfer der Engländer Innten an der erſten Entſcheidung des Rieſen⸗ kampfes zwiſchen unſeren Truppen und den Eng⸗ ländern nicht das geringſte ändern. Die zahlen⸗ mäßige Uebermacht auf Seiten unſerer Feind⸗ hat ſich als ungeeignet erwieſen, den großen ent⸗ ſcheidenden Sieg über unſeve Truppen zu er⸗ ringen. Kleine Erfolge und Gelündegewinne können daran nichts ändern. Zweitens wurde duuch die drei großen Schlachten feſtgeſtellt, daß der engliſch · ranzöſiſche Angriff unſeren Feinden nicht die Möglichkeit gegeben hat, die Geſetze des Krieges zu diktieren Unbeirrt von der ee Offenſive gehen die Dinge an andeden Teilen der Fromt ihven Weg, der von unſever Heeresleitung vorgeſchrieben wird. Vor Verdun konnten wir wähvend der engliſch⸗franzöſiſchen Offenſtve die ſchönſten Erfolge erzielen, und die ſchwere Niederlage der Ruſſen bei Riga iſt noch in zu friſcher Erinnerung, als daß davauf noch beſon⸗ ders hingewieſen werden müßte. Endlich aber hat es ſich gezeigt— und das iſt das aller⸗ wichtigſte— wie lächerlich die Auffaſſung unferer Feinde iſt, daß der gemeinſame Angriff von allen Seiten, von Oſt und Weſt, den not⸗ wendigen Zuſammenbruch unſerer Armee bringen müſſe. Das war der Hoffnungsanker unſerer Feinde, das war der Sinn ihrer vielbeſprochenen „Einheitsfront“. Nun, dieſe„Einheitsfront“ hat ebenſowenig die Vernichtung unſever Heere gebracht, wie alle früheren Pläne. Die jüngſten Heldentaten unſerer Brandenburgiſchen Grena⸗ diere und der tapferen Sachſen vom 104. Reſerve⸗Regiment haben gezeigt, daß der alte Geiſt in ungeſchwächter Form in unſerem Heere trotz Maſſenargriff und„Einheitsfvont“ lebt. Die engliſchen Berichte. London, 25. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtliche Meldung. General Haig meldet: Ein Verſuch des Feindes geſtern Nachmittag, unſeren rechten Flügel anzugreifen, ſcheiterte. Zwei In⸗ fanterieangriffe im Zentrum waren ebenfalls erfolglos. Wir gewannen trotz erbitterten Wi⸗ derſtandes der Deutſchen Gelände nördlich Poziéres. Der Feind brachte in den allerletzten Tagen Geſchütze an die Somme⸗Front. Am ganzen 24. Juli dauerte das feindliche Bonnbardement ziem⸗ lich ununterbrochen an. Einigemale war es ſehr heftig. Darauf folgte mittags der gemeldete Angriff. Dem Infanterieangriff im Zentrum ging ein beſonders heftiges Geſchütz⸗ feuer voraus. Die letzten Angriſfe, die nachts ſtattfanden, wurden dupch unſer konzentriertes Geſchütz⸗ und Gewehrfeuer angehalten. Es ge⸗ Angriffe geſehen hat. Nur erſcheint die Angriffs⸗ ſwont diesmal ein wenig nach Süden erbveitert. lang dem Feinde nirgends, an die engliſchen Schützengräben zu gelangen. Seine Verluſte ſind inie an der Somn weitere Verſtärkungen, Infanterie und (Abendblatt). e. ſchwer. An den anderen Punkten der Linien vielſach Handgemenge. Bei Teilvorſtößen brachten wir zwei Maſchinengewehre und meh⸗ rere Gefangene ein, darunter einen Bataillons⸗ kommandeur bei Pozieéres. London, W. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtliche Meldung. Im Laufe des ganzen Tages heftige Handgemenge und Bombenkämpfe längs der geſamten Schlachtfront. Die Deutſchen ver⸗ ſuchten einen Infanterieangriff bei Pozieres und wurden durch Geſchützfeuer zurückgeſchlagen. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 28. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht vom Dienstag Nachmittag. Süd⸗ lich der Maas nahmen die Franzoſen gegen Ende des Tages ſüdlich von Eſtrees eine Gruppe ſtark befeſtigter Häuſer. Im Laufe eines kleinen Angriffs vertrieben ſie die Deutſchen aus einigen Gräben nördlich Vermandovillers. Zwiſchen Oiſe und Aisne kzerſtreuten die Franzoſen in der Gegend von Traey le Val durch Gewehrfeuer mehrere Erkundungs ⸗Ab⸗ teilungen. Auf dem linken Maasufer ſcheiterte un⸗ ter dem Feuer unſerer Maſchinengewehre ein deutſcher Angriffsverſuch mit Handgranaten an der Höhe 304. Auf dem rechten Maasuſer heftige Beſchießung in der gaurzen Gegend zwi⸗ ſchen Fleury und La Laufee. Im Elſaß griffen die Deutſchen nach Ar⸗ tillerievorbereitung Balſchweiler nordweſt⸗ lich von Altkirch an, wurden aber nach ziemlich lebhaftem Kampf aus einigen Grabenſtücken, in die ſie eingedrungen waren, hinausgeworfen. Flugdienſt. Unterleutnant Nunyeſſer ſchoß am 22. Juli ſein 10, deutſches Flugzeug ab. In der Nacht vom 24. zum 25. belegte ein franzöſi⸗ ſches Flugzeuggeſchwader die Bahnhöfe von Pierrepont und Longuvon, ſowie Biwacks bei Mangiennes mit Bomben. Paris, 26. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht vom Dienstag Abend. Außer einem heftigen Bombardement in der Gegend von La Laufee am rechten Maasufer iſt kein bedeutendes Ereignis von der ganzen Fromt zu melden. Belgiſcher Bericht. Beiderſeitige Tätig⸗ keit an verſchiedenen belgiſchen Frontpunkten. Das Bombardement in der Gegend von Bö⸗ ſinghe iſt heftig. Unſer türkiſcher Vundesgenoſſe. Berlin, 26. Juli.(Von u. Berl. Bütro.) Ein Mitarbeiter der„B. Z. a..“ hatte einte Unterredung mit dem kürkiſchen Bot⸗ ſchafter. Der Botſchafter ſagte unter anderm: „Wenn unſere Feinde das Loſungswort von der einen Front ausgegeben haben, ſo wird die Welt nun von neuem erkennen, daß wir an Solidarität nicht hinter jenem Völkergemengſel zurüclſtehen. Die Türken werden es nicht ver⸗ geſſen, was die Deutſchen zur Rettung Konſtan⸗ tinopels in ſchweren bangen Stunden geleiſtet haben und ſie ſind ſtolz darauf, Seite an Seite mit den Mittelmächten den Gedanken dey Ginheitlichkeit der Kampffront mit ihrem Blut beſiegeln zu können. Jeder hilſt dem andern, wie es ſich unter Blutsbrüdern vom ſelbſt ergibt mit allen Mitteln, die ihun zur Ber⸗ fügung ſtehen.“ Das Geſpräch wandte ſich dann der Lage auf den türkiſchen Fronten zu. Dem Botſchafter lag eine aus⸗ fühpliche Mitteilung der kürkiſchen Regierung über den von den Engländern zu ausgiebig ausgeſchlachteten Aufſtand des Schevifs Huſſein von Mekka vor. Der tebelliſche Großſcherif hatte mit Englands Geld eine Verſchwörung angezoettelt, iſt aber inzwiſchen abgeſetzt worden und der neue Oberſcherif Ali Haiſar iſt bereits mit entſprechen⸗ dem Militävaufgebot unterwegs nach Meſſa und wird den Poſten belleiden, den ihm der Sittan im Namen des Propheten übertragen hat Es iſt nicht im geringſten daran zu zweifeln, daß es derm neuen Oberſcherif gelingen wird, kraft ſeiner legalen Witrde und der hohen Tradition, die er apansiſche deals, das eine möglichſt 10 Acheng der 2. Seite. General⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath verkörpert, die Herzen der Gläubigen für ſich zu ewinnen, zumal das Generalgouvernement von Mekla der türkiſchen Regierung die Treue be⸗ wahrt hat. Wenn wir einen Blick auf die andern Kriegs⸗ ſchauplätze der Türkei werfen, ſo fuhr der Bot⸗ ſchafter fort, ſo haben wir allen Grund, uns unſerer Erfolge aufrichtig zu freuen, wie dies auch bei unſerm jüngſten Nationalfeſt allgemein zum Ausdruck gelommen iſt. In Dripolis haben unſere arabiſchen Stammes⸗ hrüder, nur auf Grund des heiligen Krieges, ohne jede ſtrategiſche Verbindung mit uns, den Italienern eine entſcheidende Nieder⸗ lage bereitet. Sie haben 6000 Italiener ge⸗ fangen genommen und die übrigen niedergemacht, ſodaß ganz Tripolis von den Italienern ge⸗ ſäubert iſt. Geradezu glänzend, ſo führte der Botſchafter weiter aus, iſt unfeve Lage in Perſien. Der wundeſte Punbt Eng⸗ Lands aber iſt und bleibt Sue z. In der Nähe der Wüſte ſpielen die Temperaturverhält⸗ niſſe natürlich eine entſcheidende Rolle. Monate hindurch mihen auf beiden Seiten die Unter⸗ nehmmungen, weil die Hitze alle Kraft lähmt und Zalle Energie unterbindet. Aber auch in dieſem Punkt haben wir eine gewiſſe Ueberlegenheit Aber die Engländer. Unſere Soldaten ſind beſſer allimatiſtert. Die Veründerungen im ruſſiſchen Kabinett. Warum trat Saſonow zurückꝰ In der Wiener Preſſe wird der Rück⸗ tritt Saſonows fortgeſetzt als ein Ereignis von großer politiſcher Tragweite behandelt. Sie geht dabei von der Tatſache aus, daß der Rücktritt Saſonows unmittelbar auf den Kron⸗ rat und nach dem Abſchluß des ruſſiſch⸗japani⸗ ſchen Abkommens erfolgt ſei, zu einem Zeit⸗ punkt, wo ſich das Scheitern ſowohl der ruſ⸗ fiſchen als der engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Endoffenſive immer deutlicher herausſtelle, und damit in den ruſſiſchen Köp⸗ aſen die Erkentnis aufdämmere, daß alle Opfer zan Gut und Blut, aber auch an politiſchem Ka⸗ ſital für die von Saſonow ſo marktſchreieriſch eutspoſaunten Ziele vergeblich gebracht worden ſeien. Die konſervativen Kreiſe Rußlands, deren Wortführer Stürmer ſei, habe die be⸗ Dingungsloſe Unterwerfung Rußlands unter dars Joch Englands, überhaupt die ganze Poli⸗ ztik, die Iswolski und Saſonow betrieben chatten, und die von den Traditionen Rußlands ſabweiche, die Verſchacherung aller Errungen⸗ ſchaften Rußlands in Oſtaſien an Japan, an⸗ geſichts der Ergebnisloſigkeit dieſer Opfer boffenbar mit tiefem Unmut erfüllt, der nun⸗ amehr zum offenen Ausbruch gekommen ſei. Wenn dieſe Deutung der Wiener Blätter kichtig iſt, ſo würde die übernahme des Aus⸗ wärtigen durch Stürmer bedeuten, daß das auntliche Rußland nicht nur England, ſondern uich Japan gegenüber, alſo im fernen Oſten, wieder freie Hand zu bekommen wünſcht; was nach dem Fehlſchlagen der Hoffnungen auf Konſtantinopel ja wohl begreiflich genug er⸗ ſcheinen könnte. In dieſem Zuſannmnenhang ſind folgende bedeutſamen Mitteilungen der„Neuen Poli⸗ ktiſchen Korreſpondenz“ aus Stockholm zu er⸗ wähnen. Das Urteil politiſcher Kreiſe Rußlands über den neuen Vertrag mit Japan lautet faſt ausnahmslos abfällig. Daß es wäh⸗ dend der Dauer des Krieges bei neuen Ab⸗ machungen in Oſtaſien Rußland kaum gelingen könnte, erhebliche Vorteile zu erringen, findet man ohne weiteves einleuchtend. Gerade in An⸗ betracht dieſer außerordentlichen Lage hätte aber Das Petersburger Kabinett neue politiſche Ueber⸗ einlünfte entweder A 80 bin alt 5 mindeſtens verhüten müiſſen, daß ihm allzu weit tragende Zugeſtändniſſe abgerungen würden. Dieſer Aufgabe habe ſich die ruſſiſche Staatskunſt micht gewachſen erwieſen. Der Preis Rußlands für Japans jetzige Unterſtützung im Weltkriege ſei von drückender Höhe. Es ſei eine pein. liche Wahrnehmung, daß man es nicht verſtanden habe, nennenswerte Einräumungen Japans als Gegenleiſtungen an Rußland durch⸗ gülſetzen. Das ganze Uebereinkommen trage viel⸗ mehr den Charakter eines bedeutenden politi⸗ ſſchen Verzichtes Rußlands zu⸗ gunſten Japans. Niemand könne ſich einer Täuſchung darüber hingeben, daß die an das Kabinett von Tokio gemachten Zugeſtänd⸗ miſſe bei weiterer Entwicklung in Oſtaſten ſich —. für Rußlands dortige Stellung in nachteiliger Weiſe fühlbar machen würden. In der ſcharfen Se Uen Oppoſition an dem neuen Uebereinkonnnen erblicken pobitiſche Kreiſe in Petersburg nicht bloß einen Zug parlamentari⸗ ſcher Taktik, ſondern den mittelbaren Ausdruck von Beſtrebungen, zu denen ſich innerlich alle japaniſchen Politiler bekennen. In den Ein⸗ wendungen der Oppoſtition verrate ſich der allen FJapanern gemeinſame Drang, für ihr Vaterland die Vorherrſchaft auf dem ganzen oſtaſiatiſchen Gebiet zu erlangen. Das neue Uebereinkommen ſei ein Fortſchritt zur Verwirklichung wei der vuſſiſchen Machtſphäre k in ſich ſchließe. in vernement Taurien werden jetzt die Ein ſchwacher Troſt. II 5 Die„Norddeutſche Allgemeine Ztg.“ bringt Ultter dieſer Überſchrift den zweiten Artikel, der ſich mit den Zuſtänden in Ruß⸗ land an der Hand ruſſiſcher Preßſtimmien beſchäftigt. Daraus ſei das folgende wieder⸗ gegeben: Alſo„Katzen⸗ und Hundefleiſch, Feldmäuſe und Krähen bilden unſere Nahrung“. Eigentlich iſt das nicht wunderbar, da wir ja nach ruſſiſchen Nachrichten bereits im vorigen Jahre alle Tiere aus den Zoologiſchen Gärten geſchlachtet und aufgegeſſen, das Bratfett dazu aus den ſtädtiſchen Abwäſſern aufgefangen haben. Unwillkürlich fiel uns aber dabei Herr„Unbekannter“(„Neis⸗ wjeſtni“) ein, der unter der Ueberſchrift„Minia⸗ turen“ in den„Moskowskija Wjedo⸗ meoſti“ ſo niedliche Feuilletons ſchrieb und die Not des ruſſiſchen Alltags in lebensfriſcher Schilderung im Moskauer Volksdialekt durch die Sonne des Humors verklärt. Am 16. Juni 1916 ſchreibt der Herr„Unbekannte“ folgendes: „Da habe ich einen Brief bekommen, der am Kopfe folgende Anrede trägt:„Herrn Unbekann⸗ ten von einem Unbekannten.“— Es iſt nett, ein Brieſchen von einem Kollegen zu erhalten. Um ſo mehr, als ihn ein Freund der Tiere ſchreibt, und ich ſelbſt liebe die Freunde der Menſchheit. — Gleichwohl, ich will die Verantwortung für die Geſchichte meinem Korreſpondenten über⸗ laſſen. Ich hatte— ſchreibt er— zwei Angora⸗ katzen und einen Hund, Sorte„Spaniol“, nicht mehr ſehr jung, ſehr gepflegt und gut ausge⸗ füttert. Und, denken Sie ſich, eines nach dem anderen verſchwinden dieſe Tiere. Zuerſt kam der Kater„Morton“ weg, dann der Hund„Dick“ und ſchließlich die Katze„Kraſſawitza⸗(„die Schöne“). Ich ſuche, laufe, publiziere in den Zeitungen— keine Spur. Verſtehen Sie, das hat mich ſo aufgeregt, daß ich mich ſogar ins Bett gelegt habe. Da kommt zu mir meine Köchin und verkündet geheimnisvoll Gnädiger Herr, Ihr Kätzchen und Ihr Hundel ſind gewiß von den Wurſtmachern geſtohlen.— Ich denke, was ſoll das heißen, nennt man etwa ſo eine neue Sorte Diebe?— Nein, ſagt ſie, jetzt macht man bei den kleinen Wurſtmachern billige Wurſt. — Dieſen Schindludern kommt alles zut paſſe: Hund und Kater. Das Fell verkaufen ſie den Kürſchnern, und das Fleiſch— in die Wurſt, bei Gott, ich lüge nicht. Großartige Geſchäfte ma⸗ chen ſie.— Woher weißt Du denn das?— Der alte Jewmenitſch hats ausgeplaudert, der Kom⸗ mis vom Wurſtmacher nebenan. Er ift zu ſich aufs Dorf weggefahren, hat„Chaufha(ruſſiſcher Hausſchnaps aus denaturiertem Spiritus) ge⸗ tippelt, und wie er zubeißen will, da ſagt er: Rur eine Wurſt, die ſoll dieſer oder iener— die iſt ja mit Hundefleiſch—, und da hat er alles er⸗ zählt. Alſo ſehen Sie, Herr Unbekannter, wie weit unſere„Ernährer“ gekommen ſind. Ich bitte Sie, das alles zu veröffentlichen. Zu ver⸗ öffentlichen bin ich nicht abgeneigt: aber ſoll es denn wirklich wahr ſein, daß wir jetzt Wurſt mit Katzen⸗ und Hundefleiſch eſſen? Es iſt wirklich zum Verzweifeln!“ Iſt der Herr Unbekannte vielleicht inzwiſchen Auslandsberichterſtatter vom„Anzeiger des Gardekorps“ geworden und ſchreibt er aus Moskau über Deutſchland wie Wippchen aus Bernau über Kriegsereigniſſe in den fernſten Ländern? Dann werden noch weitere Schilderungen desſelben Verfaſſers über die hohen Fleiſch⸗ Jiſch⸗ und Gemüſepreiſe ſowie über das Fleiſch⸗„Stehen“ zitiert. Weiter heißt es: In Petersburg ſind die Leute humorloſer, dort wird in den Zeitungen öfters verärgert ge⸗ ſchimpft, oder, wie z. B. in der„Nowoje Wremja“ vom 3. Juli, ein Berichterſtatter ſtimmt elegiſch ſeine Leſer im Zwielicht der wei⸗ ßen Nächte: „Nachts um eins, zwei, wenn der Lärm des Tages erſtirbt, beginnt das Leben der„Polonäſen“. Bei den Fleiſchbuden ſchläft im Stehen die lange Kette der Hoffenden, 3 Pfund Fleiſch zu bekom⸗ men. Um 7 Uhr morgens gibt es Fleiſch. Aber am Nikolaibahnhof ſteht eine zweite lange Reihe: Studenten, Fräuleins, Dienſtmänner mit roten Mützen. Sie warten auf die Kaſſenöffnung, um Fahrkarten zu erhalten. Selten lachelt das Glück. Wenn niemand die Karten vorher erwiſcht hat, wenn wenig Offiziere reiſen wollen, dann gibt es direkte Fahrkarten. Meiſtens aber ſind nur ſolche für den Nahverkehr vorhanden. Leute mit Selbſt⸗ beherrſchung und Charakter ſtehen die nächſte Nacht. Die Schwächeren verzichten auf die Reiſe und warten auf einen Zufall, der ſelten kommt und viel Wirtſchaft verurſacht. Der Dienſtmann bekommt 10 Rubel für die Nacht, ganz gleichgültig, ob er eine Fahrkarte. bringt oder nicht. Das Ganze iſt eine Art Häzardſpiel. Bloß der Totali⸗ a fehlt noch. Es gab Fälle, wo einer 1 5 7 ſächte hintereinander ſtand, ohne eine Fahrkarte zu bekommen.“ Wer unſere Familien zu Pfingſten oder jetzt zu Beginn der großen Ferien auf den Berliner Bahnhöfen in ungeheuren Scharen friſch und fröhlich hat abreiſen ſehen, wird den Schmerz der Petersburger zu ermeſſen wiſſen! Ja, wenn wir unſere herrlichen Eiſenbahnen, unſere wun⸗ dervolle Ordnung nicht hätten! Die„Norddeutſche Allgemeine Ztg.“ bringt noch weitere Mitteilungen der Nowoje Wrem⸗ ja“ über einen ſchweren Unglücksfall im Bahn⸗ hofsgedränge und über das faſt völlige Ver⸗ ſagen des Telegraphen in Rußland. Sie fährt dann fort: Doch wir müſſen zurück zu den ruſſiſchen Fleiſchtöpfen: Die„Petersburger Bör⸗ ſenzeitung“ bringt die Nachricht, daß in Simpheropol die Kamele geſchlachtet und gegeſſen werden. Armes, nützliches Tragtier der weiten, traurigen Steppen! Dort im Gou⸗ deutſchen blühenden Wirtſchaften verfallen. Ein ſchnee⸗ loſer Winter mit Regengüſſen und gleich darauf folgendem Glatteis hat die Winterſaaten der übrigen Grundbeſitzer vernichtet. So wird das weite Land zu einer wirklichen Wüſte. Die Ka⸗ mele aber, die Schiffe der Wüſte, ſollen das Un⸗ glück Tauriens nicht überleben! Aus Kiew bringt die Nowoje Wrem ja“ vom 4. Juli ein erboſtes Telegramm: Die Kie⸗ wer ſtädtiſche Verpflegungskommiſſion hat be⸗ ſchloſſen, das Kartenſyſtem für Fleiſch, Zuk⸗ ker und Milch einzuführen und gleichzeitig ein „Kartengeld“ von 5 Kopeken das Stück zu er⸗ heben. Früher kannte man in Rußland nur dieSpiel⸗ karten, die aber gründlich. Darum machte man im vorigen Jahre faule Witze über Deutſchland und ſagte, daß wir hier Brotkarten ſpielten. Die Witze ſind verſtummt, eine Stadt nach der an⸗ deren macht uns die Karten nach, ſo gut oder vielmehr ſo ſchlecht ſie es kann; in Petersburg und Moskau hat man ſchon gebrummt, daß auch Karten nichts helfen, wenn es nichts zu ver⸗ tetlen gibt. Der Artikel behandelt ferner die heilloſen Zuſtände in den ruſſiſchen Kurorten, die furcht⸗ baren ſanftären Verhältniſſe, beſonders den Mangel an ärztlicher Fürſorge auf dem plat⸗ ten Lande und die ungeheure Wohnungsnot, der ein Antrag der Kadettenpartei durch Feſt⸗ ſetzung von Höchſtpreiſen abhelſen will. Hier⸗ zu wird geſagt: Es würde zu weit führen, dieſe für Rußland brennende Frage, die täglich beſonders in der Preſſe der Provinzſtädte einen großen Raum einnimmt, des Näheren zu beleuchten.— Das platte Land iſt von Arbeitskräften entblößt, die Städte ſind mit Bewohnern überfüllt, für die die Heranſchaffung von Lebensmitteln und Heiz⸗ material bei dem Verſagen der Eiſenbahnen faſt unüberwindliche Schwierigkeiten macht. Zur längſt geplanten zwangsweiſen„Gvakuierung“ Petersburgs, der Entlaſtung der Stadt von überflüſſigen Mäulern, wird es wahrſcheinlich demnächſt kommen. Ueber die„Zerrüttung des Transportweſens“ hat die Zenſur den Zeitungen verboten zu ſchreiben. Zum Schluſſe noch einige Worte über die ruſſiſchen Bekleidungsſchwierig⸗ keiten. Auf Baumwolle und Wolle ſinnd Höchſtpreiſe geſetzt, die nach zahlreichen Mit⸗ beilungen der offiziellen„Handels⸗ und In⸗ duſtriezeitung“ fortgeſetzt umgangen werden. Unberührt geblieben ſind aber fertige Gewebe, und es geht ein Stöhnen durch ganz Rußland über die unerſchwingliche Höhe, die Stoffe aller Art erreicht haben. Die nationale Manufaktur⸗ wareninduſtrie nimmt die ruffiſchen Lands⸗ leute ordentlich hoch, wenn ſie guch vielleicht den Aſt abſägt, auf dem ſie ſitzt, wie Kalupin in der„Nowoje Wremia“ vom 10. Juli aurs⸗ führt.„Die nationalen Gewerbetreibenden haben nur am leichtes Verdienen gedacht, an die äußerſte Bedrückung des Verbrauchers, nicht aber an eine Entwickelung der In⸗ duſtrie“. Man kann ſagen, daß die armen Veamten und alle auf feſtes Einkommen ge⸗ ſtellten Kreiſe ihre letzten Kleider abtragen. Da wir ja in Deutſchland Stiefel aus Zeug tragen ſollen, die nur 6 Wochen halten, wird es ganz zweckmäßig ſein, zu hören, wie die Ruſſen ſich helfen. Nach der„Nowoje Wremja“ vom 6. Juli haben die Beamten der Katharinenbahn in Jekaterinoslaw qals erſten Anfſang 500 Paar Baſtſchuhe„àA la moujique! beſtellt, woran ſich auch die Herren Ingenieure und Abteilungschefs beteiligt haben. Sie wollen wenigſtens zu Hauſe in Baſtſchuhen gehen und ſo die Hälfte Schuh⸗ werk ſparen. Wenn die ſonſt ſo eleganten Herren Eiſenbahningenieure, die eine ſchöne Uniform mit blanken Knöpfen und grünen Aufſchlägen tragen— zum Paradeanzug einen Galanteriedegen— ſich nicht genieren, in Baſt⸗ ſchuhen herumzulaufen, brauchben wir uns auch nicht zu ſchämen, in Zeugſchuhen zu gehen, wenn wir es wirklich nötig hätten. Überhaupt können wir nach dem aus einer ungeheuren Stoffülle vorgebrachten Material über die Lage in Rußland neidlos auf unſeren öſtlichen Nachbarn ſehen,„deſſen ungeheure Bodenſchätze dem Lande mit ſeiner nüchtern gewordenen Beyölkerung eine glänzende Zu⸗ kunft verheißen“, wie Zar Nikolaus ſagt— deſſen Gegenwart aber reichlich trübe iſt. Der geſcheiterte iriſche Ausgleich. Die Stellung von Asquith und Lloyd George erſchüttert. Rotterdam, 26. Juli.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ meldet aus London: Der iriſche Aus⸗ gleich, von dem ſo viel erwartet wurde, iſt als mißglückt zu betrachten; es beſteht auch wenig Ausſicht, daß das Abkommen auf einer neuen Grundlage zu Stande kommt. Die Stel⸗ lung der Koalition⸗Regierung, vor allem As⸗ quiths und Lloyd Georges, hat da⸗ durch eine neuerliche Erſchütterung erfahren. Der parlamentariſche Korreſpondent der „Daily Mail“, Nicholſon, ſchreibt:„Es wird öffentlich behauptet, daß infolge der iriſchen angeboten habe. Wie verlautet, beabſichtig⸗ Asquith in dieſem Falle auch zurückzutreten. Augenblicklich ſteht das noch zur Erwägung, aber ſicher iſt, daß die Stellung des Koalitions⸗ Miniſteriums durch die geſtrige Debatte nichts weniger als geſtärkt wurde. Caſement. London, 26. Juli.(WTB. Nichtamtlüch) Daily Mail meldet: Die Verteidiger Caſe⸗ ments wurden davon verſtändigt, daß die Hinrichtung am 3. Auguſt im Gefängnis von Pentonville ſtattfinden wird. Nie Vollsernährung. Gute Ernteausſichten am Niederrhein. m. Köln, 26. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung ſchreibt: Ueber die Ausſichten der Ernte an dem landwirtſchaftlich hochentwickelten Nieder⸗ rhein wird uns geſchrieben: Wie allgemein bekannt ſein dürfte, iſt in den an Holland grenzenden Kreiſen Kleve und Rees die Weidewirtſchaft vor⸗ herrſchend. Es iſt nun der hieſigen Landwirtſchaft durchweg gelungen, das Vieh im verfloſſenen Win⸗ ter durchzuhalten, ja auf einzelnen Höfen hat ſo⸗ gar im Winter ein Zukauf von Magervieh aus an⸗ deren Kreiſen ſtattgefunden. Dant der für die Weidewirtſchaft außerordentlich günſtigen Witte⸗ rung befindet ſich das Vieh in ſehr gutem Fütte⸗ rungszuftand. Dementſprechend hoch ſind auch die Erträgniſſe an Milch. Zudem iſt die Einbringung der Heuernte, die doppelt ſo groß iſt als im Durchſchnitt, infolge der ſeit acht Tagen ein⸗ getretenen warmen Witterung geſichert, ſodaß Heu für den kommenden Winter genügend zur Verfügung ſteht. Auch die Rüben, die hauptſäch⸗ lich für Viehfutter Verwendung finden, verſprechen eine gute Ernte. Die Ausſichten für das Durchhalten des Viehes im kommenden Winter ſind daher gut. Die Gerſte, mit deren Einbringung bereits begonnen iſt, ſteht au geözeichnet. Nur noch einige Tage warme Witterung ſind nötig, um ſie unter Dach und Fach zu bringen. Der Stand des Roggens hat ſich in der letzten Zeit merklich gebeſſert. Es kann daher mit einer mittleren Ernte bei dieſer Fruchtart gerech⸗ net werden. Weizen und Hafer dürften überall dem Anſchein nach in den meiſten Fällen recht hohe Erträgniſſe bringen. Alles in allem wird die diesjährige Ernte in den an Holland an⸗ grenzenden Teilen des Niederrheins recht günſtig ausfallen. Zur Beſtandsaufnahme von Lebensmitteln. Berlin, 26. Juli.(Von unſ. Berl. Büro) Die Nationalzeitung hatte geſtern Abend Mit⸗ teilung über die zum 1. September geplante Be⸗ ſtandsaufnahme von Lebensmitteln gebracht. Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, ſind dieſe Meldungen zum Teil unrichtig. Vor allen Dingen iſt es unzutreffend, daß vom Kriegs⸗ ernährungsamt eine Beſchlagnahme der in den einzelnen Haushaltungen befindlichen Nahrungs⸗ mritteln beabſichtigt wird. Die bisherige Wirk⸗ ſamkeit des Herrn von Batocki hat ja ſchon be⸗ wieſen, daß er kein Freund von Maßnahmen iſt, die geeignet ſind, die Bevölkerung zu beun⸗ ruhigen. Die Ronzeſſionspflicht des Groß⸗ und Iwiſchenhandels. Man ſchreibt uns: Von Beginn des mächſten Monats ab iſt der Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln nur auf Grund einer behördlichen Erlaubnis geſtattet, ſofern es ſich nicht um Kleinhandel unmittelbar an Verbraucher oder um den Verkauf ſelbſt gewonnener Erzeugniſſe der Landwirtſchaft, Gärtnerei, Fiſcherei und Jagd handelt. Es iſt mithin der geſamte Groß⸗ und Zwiſchenhandel konzeſſionspflichtig gemacht ſo daß auch Kommiſſionäre und Agenten der Er⸗ laubnis zur Ausübung ihres Gewer bes bedür⸗ fen. Die Landeszentralbehörden errichten be⸗ ſondere Stellen für die Erteilung und Ver⸗ ſagung der Erlaubnis. In Preußen werden die Stellen in den Städten bei den Polizei⸗Verwal⸗ tungen, in den Landkreiſen bei den Landrats⸗ ämtern errichtet, in den anderen Bundesſtaaten bei den entſprechenden Verwaltungsbehörden. Alle Entſcheidungen werden unter Mitwirkung von Vertretern des Handels gefällt. Die Zu⸗ laſſung zum Handel mit Lebens⸗ und Futter⸗ mitteln kann verſagt werden, wenn Bedenken allgemeiner wirtſchaftlicher Art oder perſönliche Gründe entgegenſtehen. Hat der Antragſteller vor dem 1. Auguſt 1914 nicht mit Lebens⸗ oder Futtermitteln gehandelt, ſo kann aus dieſem Grunde allein die Erlaubnis verſagt werden. Als pexſönliche Gründe, die gegen die Zulaſſung ſprechen, kommen in erſter Linie erwieſene Un⸗ zuverläſſigkeit, Mangel an Sachkenntnis und Betriebsmitteln, ſowie Beſtrafung wegen Ueber⸗ tretung der wirtſchaftlichen Kriegsverordnungen in Betracht. Die Zulaſſung zum Handel kann an gewiſſe Bedingungen geknüpft werden, 3. B. die Uebernahme der Verpflichtung, kaufmänni⸗ ſche Bücher zu führen und über Herkunft und Preiſe der Waren Auskunft zu erteilen. Es iſt zuläſſig, die Erlaubnis zum Handeln auf gewiſſe Gebiete, auf beſtimmte Warengattungen zu be⸗ ſchränken und auf Widerruf zu erteilen. Die Reichspreisſtelle beabſichtigt, die Tätigkeit der Zulaſſungsſtellen zu unterſtützen, indem ſie ihnen Verzeichniſſe aller derjenigen Perſonen zur Ver⸗ fügung ſtellt, die als unzuverläſſig erkannt ſind oder in zwingendem Verdacht der Unzuverläſſig⸗ keit ſtehen, ſowie ſolcher Perſonen, die wegen Koloniſten„liquidiert“, ihr Haus und Hof, ibre Kriſe Lloyd George ſeine Entlaſſung Uebertretung der wirtſchaftlichen Kriegsverord⸗ nungen beſtraft ſind. 5 Mittwoch, den 26. Jai 1916. 8 GSSTZSSZSASS AM 2 8 EEFFPF „ reee„ eGeernnoeS — rc ee ND reNu —* * Mithwoch den 28. Fult 1916. General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. — Auuuuduuuamda 5 wirken und Perſönlichkeit. In waffenklirrender Zeit begehe wir den 100. Geburtstag des größten badiſchen Staatsmannes, unſeres unvergeßlichen Bürger⸗ miniſters Auguſt TCcamey. Es wäte aber auch ohne dieſen Anlaß recht zeitgemäß, ſich des großen deutſchen Patrioten zu erinnern und es iſt in einer Zeit, da die Neuorientierung in der Innenpolitik bereits ihre Schatten voraus⸗ wirft, recht ſehr geboten, auf den reichen Schatz der Erfahrungen und ſtaatsmänniſchen Einſicht des Politikers Tamey zurückzugreifen. Seit Baden ein Verfaſſungsſtaat iſt, ſind zwei große Staatsmänner aus dem Dolke emporgeſtiegen: Irhr. v. Ciebenſtein und Auguſt TCamey. während aber Frhr. v. Ciebenſtein, dieſer ge⸗ waltige erſte liberale Kammerführer und fret⸗ ſinnige badiſche Oberamtmann, der Mirabeau der badiſchen Candſtände, in der Blüte ſeiner Manneskraft, und ſeines ſtaatsmänntſchen Schaffens, vom Jode ereilt wurde, war es Kuguſt Tamey beſchieden, das Werk, zu dem Frhr. v. Tiebenſtein die Grundlagen gelegt hatte, unterſtützt von dem gleich edeln Karl p. Rotteck, zu ſeinem glücklichen Ende und ſeiner ſegensreichen Dollendung zu führen: Die Ueberführung des Polizetſtaates in den modernen Staat, in den Rechtsſtaat. Und das begann mit dem Jahre 1860, als die Glocken überall im Lande die denkwürdige Oſterproklamation Großherzogs Friedrich., des Deutſchen. einläuteten, und„eisheit, Bürgerglück verſöhnt mit Fürſtengröße wan⸗ delte.“ Schon als junger Tandſtand, als Mann⸗ heimer Hofgerichtsaſſeſſor 1848 von der Stadt Rarlsruhe in den Tandtag gewählt, lenkte er die öffentliche Aufmerkſamkeit auf ſich durch eine Rede über die ſoziale Frage. Das Bild dieſes jungen vielverſprechenden Land⸗ ſtands iſt liebevoll gezeichnet von Profeſſor Teonhard Müller in der„Politiſchen Sturm⸗ und Drangperiode Badens“. Dem Candtag zu⸗ nächſt angehörend bis 1852, arbeitete Camey. führend mit an den, wenn auch ſpärlichen, da⸗ maligen inneren Reformen. Aber, wie geſagt, in ſein Element gelangte Tamen mit ſeiner 860 erfolgten Ernennung zum Staatsminiſter. In großzügigſter freiſinnigſter Weiſe griff dieſer Bürgerminiſter durch. An die Stelle des Kon⸗ kordats ſetzte er das Staatsgrundgeſetz vom 9. Oktober 1860, das„die rechtliche Stellung der KRirchen und kirchlichen Dereine im Stante“ in der Form einer auf deutſche und babiſche Derhältniſſe zugeſchnittenen Trennung von Staat und Kirche muſtergiltig regelte, in⸗ dem es diefreie Kircheimſouveränen Staat ſchuf. An die Stelle der Kirchenſchule ſetzte Famey 1865 die Gemeindeſchule unter Staatsaufſicht und Mitwirkung der Kirche. An die Stelle der Überlebten wirt⸗ ſchaftlichen Gebundenheit ſetzte TCamey 1862 bdie Gewerbefreiheit und Fret⸗ zügigkeit. Lamey iſt der Schöpfer der Rechtsgleichheit aller(lauch der Juden) vor dem Geſetz, und der wahre Begründer(1863) einer ächten Selbſtverwaltung. Mit den Juſtizreformen wurde die Trennung der Rechts⸗ pflege von der Derwaltung durchgeführt. Alles in allem: er, Auguſt Tamey, iſt es geweſen, der Baden zu einem wahrhaften Nuſter⸗ ſtaat ausgeſtaltet hat. Seine Stellung als Großdeutſcher zum im Jahre 1866 ausgebrochenen preußtiſch-öſter⸗ reſchiſchen Krieg zwang ihn und ſein Miniſte⸗ rium, nach dem Stege Preußens ſeine Entlaf⸗ ſung zu nehmen. Aber gar bald fand er und ſeine liberalen Geſtnnungsgenoſſen den Weg zu Bismarck und zu Preußen, deſſen welt⸗ hiſtoriſche Sendung zur Etnigung Deutſchlands allen Kugen offenbar wurde. Und ein herzens⸗ warmer begeiſterter Anhänger des neugegrün⸗ deten Deutſchen Reiches iſt Tamen zeitlebens geblieben. Er erlebte die Freude, als Relchs⸗ tagsabgeordneter im erſten deutſchen Reichstag (in Mannheim gewählt) am inneren Klusbau des Reiches mitarbeiten zu können. So oblag ihm die Berichterſtattung über die Regierungs⸗ vorlage betr. Elſaß⸗Cothringens und über den Entwurf des Militärſtrafgeſetzbuchs für das deutſche Reich, dabet in nähere Beziehungen zu Bismarck und Moltke tretend. Der großdeutſche Gebanke, dem vor 1866 alle Süddeutſchen mit Famey gehuldigt hatten, feierte ſeine fröhliche Urſtänd in dem von Bismarck geſchmiedeten Bündnis mit OGeſterreich; ein Bündnis, das in dieſem Kriege ſeine Feuerprobe beſtanden hat und nach dem Kriege in eine neue vertieftere um 100. Geburtstag v ſpapeperperppeepeee mMit einer gewiſſen Derſtimmung endete Auguſt Tamey ſeine Miniſterlaufbahn. ODteſe Verſtimmung hielt indeſſen nicht lange vor. In vorbildlicher Wetiſe ordnete ſich Lamen den An⸗ forderungen unter, die das Allgemeinwohl an den Staatsbürger ſtellt, und kämpfte in Reih und Glied der Uattonalliberalen Partei mit für die Behauptung und Kusgeſtaltung der natio⸗ nalen und liberalen Errungenſchaften, in der feſten und wohl begründeten Ueberzeugung, da⸗ mit den wohlerſtandenen wahren Intereſſen des Gemeinwohls, der allgemeinen Wohlfahrt zu dienen. Und man kann wohl ſagen: als Kam⸗ mermitglied, wie als Kammerpräſident und Mitglied der Parteileitung iſt TLamey der ge⸗ treue Eckart der nationalliberalen Partei wie des badiſchen Tandes geweſen. Ihm war insbeſondere 1880 die Beendigung des Kultur⸗ kampfes ſo recht eigentlich zu verdanken, und bei allen ſonſtigen politiſchen Fragen verläug⸗ nete der Führende Lamey nicht die ihm eigene wahre großzügige Freiſinnig⸗ keit. „Zurück zu Camey!“ wird es einſtmals hei⸗ ßen, wenn in Baden und im Keich die inner⸗ politiſche Neuorientierung ihre Rechte fordert. Ein Grundmotiv des ganzen ſtaatsmänniſchen Wirkens von Auguſt Tamey vor allem wird wiederum unſer Leitſtern ſein müſſen: vater⸗ ländiſche Fre iheit, gegründet auf Ge⸗ rechtigkeit und Ddolksbildung. Und bei der dem Kultur- und Bildungsſtand ange⸗ meſſenen Weiterentwicklung der ſtaatlichen, kirchenpolitiſchen, Gemeinde⸗ und Selbſtver⸗ waltungsverhältutſſe dürfen wir uns ſehr wohl die Tamey'ſche Entſchiedenheit und Beſonnen⸗ heit vor Augen halten. Das wird dann einen geſunden Kusgleich der Grundſätze und prak⸗ tiſchen Bedürfniſſe gewährleiſten. Auguſt Tamey gehörte dem Badiſchen Tand⸗ tag für Karlsruhe 1847/52, für Cörrach 1859/72, für Karlsruhe 1877/05 an. Seit 1876 war er zugleich Präſident der zweiten Kammer. Ge⸗ boren in Karlsruhe, lebte er den größten Ceil ſeines Tebens, von 1867 ab, in Mannheim, das ihm zu ſeiner zweiten heimat geworden; nicht zuletzt durch ſeine Derheiratung mit der feinſinnigen Marie Dyckerhoff, der Coch⸗ ter des Ingenieurs Dyckerhoff. Von 1849—1860 hatte Tamey in Freiburg gelebt, zuerſt als Rechtsanwalt, dann als Rechtslehrer an der Univerſität. Sein Uame wird nie erlöſchen, ſolange es eine badiſche und deutſche Geſchichte gibt. Mit glänzender Begabung und Leichtigkeit des Schaffens verband er ein weiches Gemüt, ein gewinnend anſpruchsloſes und liebenswürdiges Weſen und einen unerſchütterlichen Gerechtig⸗ keitsſinn. Uicht nur der Kopf, auch Herz und Gemüt hat bei allem ſeinem Tun ſtets mit⸗ geſprochen; darin wurzelte ſeine Stärke, daraus entſprangen wohl aber auch manche Fehler, die er als Politiker begangen hat. Seine Reden wirkten nicht ſowohl durch Klarheit und Sorg⸗ ſalt der Dispoſttion, als durch die Unmittelbar⸗ Reit der Gedankenentwicklung und die plaſtiſche Kraft des Husdrucks, aber auch durch den hin⸗ reißenden Schwung, zu dem ſte ſich nach Seit und Anlaß ſteigern konnten. Nanche ſeiner Ausſprüche, wie der vom Privatgewiſſen, für das man zahlen muß, oder vom zehnten Schop⸗ pen, den der patriotiſche Steuerzahler der wach⸗ ſenden Militärlaſten halber ſich verſagen ſoll, oder vom ſtaatlichen Prüfungskommiſſär, der, vom Regierungsſchemel heruntergenommen, wie ein kleiner Junge ausſteht,— haben als ge⸗ flügelte Worte Kurs erlangt, ſind ihm freilich auch zu ſeinem Derdruß von Gegnern bei paſ⸗ ſenden und unpaſſenden Gelegenheiten vorge⸗ halten worden. Die Art, wie er als Kammer⸗ präſtdent die Derhandlungen leitete, hatte etwas Patriarchaliſches; ſeine Amtsbefugniſſe ber die Srenzen der formalen Ceitung aus⸗ dehnend, griff er mitunter durch ſachliche Be⸗ richtigungen oder joviale Zwiſchenbemerkungen in die Debatte ein, ertrug aber ſeinerſeits auf dem Präſidentenſtuhl keinen Widerſpruch;— reſpektvoll ließ ihn das Haus in ſeiner Art ſeines Amtes walten. Wohl allen, die ihn im Rondellſaale geſehen und gebört haben, hat ſich das ehrwürdige Bild des Mannes mit der hohen, etwas gebeugten Geſtalt, dem langen weißen Haar und den aus den bleichen Geſtchts⸗ zügen hervorleuchtenden dunkeln Augen unaus. löſchlich eingeprägt. Uach des Tages AGrbeit liebte es Camey, des Abends mit Freunden beim Glaſe zu plaudern; oft hat dann ſein ſprudelnder humor die Kammerkollegen noch Jorm gebracht werden wird. in ſpäter Stzung feſtgehalten; die Karlsruher Bäxrengeſellſchaft hatte ihre Blütezeit erlebt, als der Miniſter Tamey allabendlich in ihren Räu⸗ men weilte. Von manchen iſt ihm dieſe Freude an zwang- und harmloſer Geſelligkeit verdacht worden; man hat ihm eine gewiſſe Cäſſigkeit, den Mangel an Stetigkeit und Ausdauer in der Arbeit vorgeworfen. Es genügt, die Summe der ganzen reichen Tebensarbeit des Mannes zu ziehen, um dieſe Dorwürfe zurückzuweiſen. Die wohlfeile Kritik, die tadelt, daß Tamey immer nur„ruck- und ſtoßweiſe, nach Gelegenheit“ ſeine Reformarbet⸗ ten vorgenommen habe, rechnet nicht mit den Schwierigkeiten und hemmungen, die Tamen zu überwinden hatte, und vergißt, daß gerade die allmählich und ſchrittweiſe vollzogenen Re⸗ formen am feſteſten und dauerhafteſten im Dolke Wurzel ſchlagen. Daß Camey eine groß⸗ zügige Art des Schaffens beſaß und die KAus⸗ führung im Detail gern ſeinen Mit- und hilfs⸗ arbeitern überließ, gereicht ihm zum Ruhm und nicht zum Tadel; als Dorſtand des Mannheimer Kreisausſchuſſes hat er übrigens gezeigt, daß er auch im kleinen zu arbeiten verſtand. In Tamen wohnte die intuitive Kraft der ganzen Reform der 6der Jahre, er war der geniale Staats⸗ mann, unter deſſen Führung die Wandlung Babens aus dem alten Willkür⸗ und Poltzei⸗ ſtaat in den modernen Rechtsſtaat ſich vollzogen hat, und mit Stolz durfte er ausſprechen, daß die Zeit von 1860 bis 1866 die glücklichſte Pe⸗ riode unſeres Heimatlandes geweſen ſei. Als wahrhaft liberaler Rann und Patriot, als glänzendſte Derkörperung flddeutſch⸗badiſchen weſens war er zugleich der volkstümlichſte Iltniſter, den Baden je beſeſſen hat. Lamey in Mannheim. In Baden hat Mannheim ja einen ganz be⸗ ſonderen Anlaß des J00. Geburtstages Cameys, ſeines großen Ehrenbürgers, zu gedenken. Als er 1867 in tiefer Derſtimmung auf der Höhe ſeiner Schaffenskraft aus dem Amte ſchied, unter dem aufrichtigen Bedauern des ganzen Candes, ſiedelte er nach Mannheim über. Don ſeinem Leben und Wirken in unſerer Stadt erzühlt ſein Biograph Lewald: Zu gemein⸗ nütziger Betätigung bot ſich ihm dort mannig⸗ ſache Gelegenheit. Mit beſonderer Tiebe wid⸗ mete er ſich den Angelegenheiten der Kreisver⸗ waltung; im Jahre 1868 übernahm er den Dor⸗ ſitz im Kreisausſchuß Mannheim und leitete von da an die Geſchäfte des Kreiſes ununterbrochen. bis an ſein Cebensende, um die Förderung und Weiterentwicklung der Inſtitution eifrig be⸗ müht und mancherlei ſchaffend, was den übrigen Kreiſen als Dorbild zur Uachahmung diente. Auch dem Stadtverordnetenkollegium von Mannheim gehörte er in den 70er Jahren an. In der Muße, die ihm vergönnt war, regte ſich auch ſein vom Dater ererbtes journaliſtiſches Talent. Er wurde ſtändiger Mitarbeiter des Mannhetmer Derkündigers, eines nach 1866 gegründeten Blättchens, für das er während einer Reihe von Jahren den täglichen Leit⸗ artikel ſchrieb.„Kurze Betrachtungen über die Erſcheinungen der Zeit, anſtändig im Con, leicht verſtändlich und belehrend, zum Uachdenken auffordernd“ ſollten im politiſchen Teil der Zei⸗ tung geboten werden, und FTameys Artikel er⸗ füllten in unübertrefflicher Weiſe dieſes Pro⸗ gramm. Eine von Wiſſen und Erfahrung ge⸗ ſättigte Tebensweisheit, hoher ſittlicher Ernſt und zugleich ein köſtlicher humor ſprachen aus dieſen kurzen Kuffätzen, die, meiſt mit einer draſtiſchen Ueberſchrift verſehen, ſich über große und kleine Jagesereigniſſe wie über die ſchwie⸗ rigſten ſtaatsrechtlichen und ſozialen Probleme in ber Sprache des geſunden Menſchenverſtan⸗ des verbreiteten. Der gern geleſene Tamey⸗ Artikel gewann dem Kleinen Blatt, das in der deutſchen Frage eine entſchieden nationale Haltung vertrat, einen ausgedehnteren Abon⸗ nentenkreis, ſo daß in der Folge der Heraus⸗ geber— übrigens gegen Tameys Wunſch— glaubte, der Zeitung ein ſtattlicheres Gewand geben zu müſſen und ſie in größerem Format erſcheinen ließ. Lamey als Vertreter des II. babiſchen Keichstagswahlkreiſes. Tamey war der erſte Reichstagsabgeordnete des JJ. badiſchen Reichstags, er ſchloß ſich der nationalliberalen Fraktion an und wirkte bis 1874, wo er auf ſein Mandat verzichtete. Wir wollen heute auch die Erinnerung an dieſe vier Jahre politiſcher Wirkſamkett wieder in uns lebendig werden laſſen. mMit dem ganzen Enthuſtasmus, deſſen er fähig war, nahm Camen die Großtaten der deut⸗ ſchen Heere und die Gründung des Deutſchen Reiches auf, und als er im badiſchen Wahl⸗ Kreiſe(Rannheim) zum Mlitglied des erſten deutſchen Reichstags gewählt wurde, folgte er freudig dieſem Rufe. Im RKeichstag wurde ihm die Ehre zuteil, über den Geſetzentwurf, betref⸗ fend die Dereinigung von Elſaß und LFothringen mit dem Deutſchen Reiche Bericht zu erſtatten. Es handelte ſich um Ordnung der ſtaatsrecht⸗ lichen Stellung der neuerworbenen Gebiete; ein zweifaches Proviſorium war in Ausſicht genom⸗ men, indem bis zur Einführung der Reichsver⸗ faſſung(1. Januar 1874) im Keichslande die Geſetzgebung vom Kaiſer mit Zuſtimmung des Bundesrats und nach dieſem Zeitpunkte bis zu anderweiter Regelung vom Reiche ausgeübt werden ſollte. Camey billigte zwar dieſe vor⸗ ſichtige und behutſame Art des Vorgehens, trat aber andrerſeits entſchieden dafür ein, daß Elſaß⸗Cothringen nicht zu einem„Reichsvogtei⸗ lande“ gemacht werden ſolle und daß dieſen Ge⸗ bieten eine Tandesverfaſſung, eine zur Mitwir⸗ Rung bei der inneren Geſetzgebung berufene Candesvertretung, wie ſie in den anderen deut⸗ ſchen Staaten beſteht, auf die Dauer ohne Unge⸗ rechtigkeit nicht vorenthalten werden könne. Eine politik des Zuwartens ſei geboten, bis in den ſich jetzt noch ſchroff gegenüberſtehenden Anſichten über die Konſtituierung von Elſaß⸗ Cothringen eine Klärung erfolgt und in der Ge⸗ ſinnung und im Denken der Bevölkerung dort ein ſolcher Wandel eingetreten ſei, der geſtatte, dem RKeichsland die Selbſtändigkeit in Landes⸗ angelegenheiten einzuräumen. AGber Lamen vertraute darauf, daß es nicht langer Zeit be⸗ dürfe, Elſaß⸗CTothringen—„dieſes Land, das ihm vor vielen beſonders wert und lieb war“ — wieder deutſch zu machen. Das Beſte hierzu zu tun, ſei indeſſen nicht ſowohl Aufgabe der ge⸗ ſetzgebenden Faktoren, als einer treuen und ehrlichen Derwaltung, die den deutſchen Geiſt nicht nach der Schablone des Nordens, ſondern nach ſeiner Eigenart und ſeinem beſonderen CTharakter im Süden zu pflegen und auszu⸗ prägen beſtrebt ſei. Uamentlich tue not, die Kommunalverwaltung, das Schulweſen und die kRirchlichen Derhältniſſe, zumal die der pro⸗ teftantiſchen Kirche, im Geiſte der Freiheit, den Elſaß-Lothringen von lange her kenne, zu ordnen. Reichsland ſolle das Tand heißen als gemeinſamer Pflegling der geſamten deutſchen Uation. Als nach langwierigen Debatten die Annahme der Dorlage in dritter Leſung ge⸗ ſichert war, gab ein Redner der Genugtuung des Hauſes darüber Ausdruck, daß gerade der Abgeordnete Tamey, der wie kein anderer dazu berufen geweſen, mit ſolcher hingebung und mit ſo gutem Erfolg die Berichterſtattung bei dieſem für das Daterland ſo wichtigen Geſetze übernommen habe, und in ſeinem Dankesworte gebachte Tamey ſelbſt der Tradition ſeiner Fa⸗ milie, deren Name im Elſaß ſtets mit den Be⸗ ſtrebungen, das Deutſchtum dort zu erhalten, verknüpft geweſen ſei. Eine umfangreiche und mühevolle Arbeit fiel Tamey in der dritten Seſ⸗ ſion mit der Berichterſtattung über den Ent⸗ wurf eines Militärſtrafgeſetzbuches für das Deutſche Reich zu, 26 Sitzungen verwendete die Kommiſſion, in der Moltke den Dorſitz führte, auf die Bewältigung ihrer Kufgabe; ſie war mit Erfolg bemüht, mit ihren Kenderungsvor⸗ ſchlägen ſich insbeſondere in bezug auf das Syſtem der Freiheitsſtrafen den Beſtimmungen des Reichsſtrafgeſetzbuches möglichſt zu nähern, durch Einſchränkung der militäriſchen Straf⸗ arten auf die dem Mtlitärverband angehörigen Perſonen das bürgerliche Intereſſe mit dem milttäriſchen in Einklang zu bringen und im übrigen zahlreiche Beſtimmungen zu mildern. Bei der Beratung des aus der Initiattve des Reichstages hervorgegangenen Geſetzentwurfes über die Errichtung eines Reichseiſenbahnamts brachten die Badener die Beſchwerde vor, daß die Reichseiſenbahnverwaltung mit niedrigen Jarifen auf Reichskoſten den badiſchen Bahnen Konkurrenz mache, wenn dieſe Beſchwerde vom Reichskanzler zunächſt eine ziemlich ſchroffe Zu⸗ rückweiſung erfuhr, ſo hatten doch im übrigen die Anträge der Badener den Erfolg, daß der Entwurf zu der Form, in der er Geſetzeskraft erlangte, umgeſtaltet wurde; Tamey insbeſon⸗ dere hatte betont, daß die neue Behörde bei KAusübung der— neben Inſpektion und Auf⸗ ſicht— ihr zugedachten verwaltungsrichter⸗ lichen Funktionen vom Keichskanzler unab⸗ hängig zu ſtellen ſei, er hielt aber überhaupt mit der Anſicht nicht zurück, daß das Reichs⸗ eiſenbahnamt die glänzenden Erwartungen der Antragſteller nicht werde verwirklichen hiebten 10 Oberprimaner, darunter 2 Schülerinnen, J. Seite. General⸗Auzesger VBadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) können— worin ihm die Erfahrung der Folge⸗ zeit Recht gegeben hat. Kuch bei der Ge⸗ ſtaltung mancher anderen Geſetze, die der erſte Reichstag geſchaffen hat, kam Tameys Ein⸗ fluß zur Geltung; ſo iſt im Reichsbeamtenge⸗ ſetz die Zulaſſung der Zeſſion der Gehaltsan⸗ ſprüche, ſoweit ſie der Beſchlagnahme unter⸗ liegen, auf Lameys Antrag zurückzuführen. In den Debatten über das Jeſuitengeſetz von 1872 trat Tamey nicht hervor; bei den vorhergegan⸗ genen Derhandlungen über die den Jeſuiten⸗ orden betreffenden Petitionen hatte er den An⸗ trag geſtellt, nicht nur die Errichtung von Niederlaſſungen, ſondern auch die Ausübung jeglicher Geiſtlichen⸗ und Lehrtätigkeit den Ordensmitgliedern zu verbieten, ſein Stand⸗ punkt in der Frage war damit genugſam ge⸗ kennzeichnet. Mit Befriedigung Konnte Tamen beim Ablauf ſeines Mandats auf ſeine Wirk⸗ ſamkeit im Reichstag zurückblichen. Er hatte in der Partei und im Hauſe eine angeſehene und einflußreiche Stellung eingenommen; Bis- marck und Moltke, mit denen Fameny in mannigfachen perſönlichen berkehr getreten war, ſchätzten den ſüddeutſchen Staatsmann hoch, insbeſondere der Kanzler hegte Sympathie für die ſchlichte CTüchtigkeit ſeines Weſens und meinte gelegentlich, er hätte recht gern 1866 auch mit Tamen den Frieden abgeſchloſſen. Doch hatte Tameys Geſundheit während des Ber⸗ liner AHufenthalts gelitten; abgeſpannt und an⸗ gegriffen von der angeſtrengten Arbeit und von der ungewohnten, ihm keineswegs zuſagenden Tebensweiſe in der Großſtadt, kehrte er von der letzten Seſſion nach Hauſe zurück und Ronnte ſich daher zur Wiederannahme eines Mandats nicht entſchließen. Aus Stadͤt und Land. zeeeeeeeeeeeeeeeee eeeeeeeeeeee 4 Mit dem ausgezeichnet Gefreiter Joſef Barnikowski, Angehöriger des Füſilierregts. 40, wohnhaft Langſtr. 43. * Das GEiſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielten: Major K. Kieffer von Konſtanz, Lt. Rudolf Mellert beim Stab der 28. Reſerve⸗Diviſion, von Bretten, Leutnant einer Minenwerferkom⸗ pagnie J. Eſtelmann, Inhaber der Firma Guſt. Benzinger Nachfolger in Karlsruhe, Pionier⸗ Bizefeldwebel Emil Biedermann bon Bruch⸗ ſal, Flugzeugführer Vizefeldwebel Guſtav Kauß⸗ mamnn von Mosbach. Sonſtige Auszeichnungen: Dent Vigefeldwebel der Reſ. Carl Kaufmann, Beamter der Fa. Benz u. Co., wurde nun auch die Bad. Verdienſtmedaille verliehen, nachdem er bereits im Setember 1914 für hervorragende Lei⸗ ſtungen bei den Kämpfen in den Vogeſen mit dem Eiſernen Kreuz II. Klaſſe ausgezeichnet worden Jahresberichte der höheren Schulen. Großh. Realgymnaſium Mannheim. Am Ende des zweiten Kriegsjahres ſtanden 17 Mit⸗ glieder des Lehrkörpers, 7 Profeſſoren und 10 Lehr⸗ amtspraktikanten, unter den Waffen. Zu Beginn des Berichtsjahres wurden Lehramtspraktikant Frdr. Kühnle zum Profeſſor au der Oberrealſchule in Mannheim und Lehramtspraktikant Gg. Mathes zum Profeſſor an der Realſchule in Bühl ernannt. Verfetzt wurden die Lehramtspraktikanten Emil Maenner an das Realgymnaſium in Weinheim, Karl Schmitt an die Oberrealſchule in Fveiburg, Martin Pflüger an das Gymnaſium in Raſtatt, Karl Schreiner an das Vorſeminar in Villingen und Karl Selzle an die Leſſingſchule in Mann⸗ heim, die beiden letzteren nach ihrer Entlaſſung aus dem Heeresdienſte. Dem Lehramtspraktikanten Iſidor Bohn wurde am 13. September v. J. eine Profeſ⸗ ſorenſtelle an der Anſtalt übertragen. Er befindet ſich in engliſcher Kriegsgefangenſchaft. Prof. Anton Albecker und Lehramtspraktikant Jakob Reiber wurden im März zum Heere eingezogen; zu ihrer BVertretung wurden die Lehramtspraktikanten Edwin Brachat und Dr. Friedrich Giſinger nach ihrer Entlaſſung aus dem Heevesdienſte zugewieſen. Profeſſor Dr. Alfred Broßmer wurde auf Beginn des Schuljahres 1916/17 zum Direktor der Realſchule in Säckingen ernannt. Auf dem Felde der Ehre blie⸗ ben und ruhen in fremder Erde: die Lehramtsprakti⸗ kanten K. Th. Heß und E. Roſe und der Ober⸗ primaner O. Heerwagen. Im Lanfe des Be⸗ richtsjahres trat als Kriegsfreiwilliger(Fahnen⸗ funker) der Unterprimaner Heinrich Michel ins Heer ein. Deru Oberſekundaner Kurt Wolpert wurde freiwilliger Krankenpfleger(Feldſanität). Dem Oberprimaner Rudolf Hagenauer(Kriegsfrei⸗ williger) wurde die badiſche ſilberne Verdienſtmedaille verliehen. Die patriotiſchen Feſttage wurden in der ftblichen Weiſe bogangen. Der Reifeprüfung des Schulahres 1914/15 unterzogen ſich 13 Oberprimaner, von denen 12 beſtanden. Im Schuljar 1915/16 er⸗ das Zeugnis der Reife. Notreffeprüfungen legten im Laufe des Schuljahres 2 zum Heere abgehende Ober⸗ urtmamer und 9 Oberprimaner ab, die im vorigen Jahre als Kriegsfreiwillige in das Heer eingetreten waren. Das Reifezeugnis für Prima erwarb ſich ein Oberſekundaner, das für Oberprima ein Unter⸗ primaner. Die Schſler beteiligten ſich eifrig an den vom Roten Kreuz veranſtalteten Sammlungen. Eine ſcrößeve Anzahl war als freiwillige Krankenträger tätig. Die Goldſammlung der Schule hat die Höhe von 87 000 Mk. erreicht. Für die vierte Kriegsanleihe wurden von Schülern des Realgymnaſtums 92 000 Mark gezeichnet. Auch in dieſem Schuljahr wurde das Anſtaltsgebäude mit dem Gr. Karl⸗Friedrichs⸗ Symnaſtum, deſſen Haus für militäriſche Zwecke be⸗ nutzt wird, in der Weiſe geteilt, daß der Unterricht der beiden Anſtalten jeweils an drei Tagen der Woche vormittags und an drei Tagen nachmittags abgehalten wird. Die Turnhalle ſteht ſeit Beginn der Mobilmachung dem Roten Kreuz für Zwecke des Dazarettlagers zur Verfügung. Der Turnunterricht, eUnterricht in Stenographte und Griechiſch und die chemiſchen und phyſikaliſchen Schülerübungen ſtelen im Berichtsfahre aus, da die Lehrkräfte für den Unterricht in den ⸗übzigen Fächern nötig waren. Ne o go-οναε,ẽ JI 8 Sahechsvſe 5 ue oſer ö 2 9 1 1—— amgnun Laue, gel, 2 1718 9 5 es, 0 4 * S5oſ 7— Heen, e Aeng, 5 44 0——————— 2 Scel. 5 5% r ee See J 5 22 ueeer e Toptschi eee. A, 8 + 8 ee, 5 5 un e, 4 Fenecte 5 8 8 Ser ene, e, 55— Ke 25 eimue ne I 8 Z, e, 2 5 5 aungeel, 77 e 0 Sme, 5 gabgee 3 7 222 8 Puds Sens eee, lue Seeen, Svoa, G. Salane e, 6— Noer, Sadgen Saalgre, oeeee 2 20 CCC SS Ol, e anbon, eeee 7. barocud ee 0 82 285 8 Ou, garuren 4 89 2 8 Spuee Suleedle 51 5 N uuuee o Nege, e 2., bugemen Leeee 77* 8* ISwigſhe r, 95— 22 Zemee e, 7 8 9 2 Hueee— Naui, 5 1 enee Sehoruiun, ocoemer Furbu, ̃nge 1 Nu 0 5 gpee(Hen, eeee, oee Scee, gluneer— 8—— 9 o gab, 8„— gulben. O ſanentae S 8 eee.* 6 un, Hanen. ale, e Naene 5 2 5 o een, Heee Sauibbd 5 0 uee e. J Sresehuuer Haum, ee aunabiſſc. EreN 5 e Suu e gechuue eneulr 255 VVV Alaglen, ee. 8 9 Sofaue 1— 8 Gorochos, l ffen,.Fa, 8 unee, 8 elete, 222 geiſher,—5 74 ————== mi 2 cauiümreenz U b 2 Se, ee eeeen Zun ebuue Ubno D. Seeme 0 89 5 Huuuen,——91 15 e, Eeue N Sncearde. S, vamuemu 5. 2 72 N aee, Hon etl, e eee ee, und Nebenlehrern zuſammen. Hiervon befinden ſich, wie eingangs bemerkt, 17 unter den Waffen. Nach der Ueberſicht über die Schülerzahl be⸗ trägt der Stand am Ende des Schuljahres 678(gegen 593 i..). Von der Geſamtzahl von 719 Schülern waren 37 Mädchen. Evangeliſch waren 445, batholiſch 209, altkatholiſch 1, isrgelitiſch 50, freireliglös 14.— Badener waven 431, ſonſtige Reichsangehörige 281, Reichsausländer 7. Am Schulort hatten dauernden Wohnſitz 519, von auswärts waren in Verpflegung gegeben 12, von auswärts beſuchten täglich die Schule 188. Die Abiturienten gedenken folgende Be⸗ rufe zu ergreifen bezw. zu ſtudieren: Medizin 5, Neuera Philologie und Jurisprudenz je 3, Inge⸗ mieur, Nationalökonomie und Chemie je 2, Phlloſo⸗ phie, Kaufmann, Maſchinenbau, Germaniſtik, Vete⸗ rinärmedizin und Offizier je 1. Die öffentlichen Lehrproben und die Ausſtellung von Zeichnungen und im Handfertigkeitsunterricht angefertigten Ar⸗ beiten fallen in dieſem Jahre aus. Die Schulfeier indet Samstag, 29. Juli, vor⸗ mittags 11 Uhr, in der Aula ſtatt. Das neue Schuljahr nimmt ſeinen Anfang am Dienstag, 12. September. Donnerstag, 14. September verſam⸗ meln ſich nachmittags 4 Uhr ſämtliche Schüler in der Aula zur Wierberaufnahme des Unterrichts. * Fahrpreisermäßigung zum Beſuch in der Schtweiz internierter Angehöriger. Den Angehöri⸗ en der in der Schweig internierten deutſchen e e iſt es ebenſo wie den der internierten deutſchen Krilegsteilnehmer jederzeit geſtattet, zu ihrem Beſuche dorthin zu reiſen. Als Ausweis für die Reiſe iſt ein Aus⸗ landspaß nach der Kaiſerlichen Paßverordnung vom 21. 6. 1916 erforderlich. Die Angehörigen (Eltern, Kinder, Geſchwiſter, Ehefrau und Ver⸗ lobte) der Internierten werden auf den deutſchen Staatseiſenbahnen in der II., III. und IV. Wagenklaſſen zum halben Fahrpeis beför⸗ dert. Die Fahrkarten werden von den Fahrkarten⸗ ausgaben auf Grund des vorgeſchriebenen Aus⸗ weiſes der Ortspolizeibehörde verabfolgt, der den Namen des Reiſenden, Anfang und Endſtation der Reiſe, Reiſeweg und die mit Stempel und Unter⸗ ſchrift der Ortspolizeibehörde verſehene Beſchei⸗ nigung enthalten muß, daß die Reiſenden Angehörige in der Schweiz internierter deutſcher Kriegsteilnehmer oder Zivilgefangener ſind. Auch entferntere Verwandte erlangen dieſe Fahrpreis⸗ ermäßigung, wenn der Ausweis die polizeiliche Beſcheinigung enthält, daß die nächſten Angehöri⸗ gen nicht mehr leben oder aus Alters⸗, Geſund⸗ heits⸗ oder ähnlichen Rückſichten nicht reiſefähig ſind. Sendungen an unſere Kriegsgefangenen in Frankreich. Die Badiſche Gefangenenfürſorge ſchreibt uns: In den letzten Wochen ſind häufig Nachrichten aus Frankreich gekommen, nach denen die Franzoſen unſeren Gefangenen aus einzelnen Paketſendungen Bisquit und Brot herausnehmen. Es ſcheint ſich um eine neue Schilane zu handeln. Den Familien iſt dringend ans Herz zu legen, ſolche Lebensmittelſendungen, die unter den ob⸗ waltenden Verhältniſſen überflüſſig ſind, da die Gefangenen jetzt nach Beſeitigung des Nahrungs⸗ abzuges auf Brot eine durchaus ausreichende Menge Brot erhalten, zunächſt zu unterlaſſen. Unſer deutſches Brot iſt zu gut, um den Franzoſen zum Gegenſtand der Schitane zu dienen. Die deutſchen Mütter und Frauen mögen ſelbſt ſich überlegen, ob ſie das Brot nur dazu hinauszu⸗ ſchicken haben, daß es einem franzöſiſchen Unter⸗ beamten zum Studium über die Güte des deut⸗ ſchen Brotes dienen ſoll. Vollſtändiges Erlöſchen der Klauenſeuchte in BVaden. Nach den neueſten Feſtſtellungen iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche in Baden voll⸗ ſtändig erloſchen. Das Großherzogtum iſt ſomit zur Zeit von dieſer die Landwirtſchaft ſchwer ſchädigenden Seuche vollſtändig befreit. Aus dem Großherzogtum. oc. Ettlingen, 28. Juli. Am heutigen Tage kann Dekan Ludwig Albert das Böjährige Ju⸗ biläum ſeiner ſeelſorgeriſchen Tätigkeit in Ettlingen begehen. Im Jahre 1911 hatte Dekan Albert, der im nächſten Jahre ſein 70. Lebensjahr vollendet, ſein 40jähriges Prieſterjubiläum ſeiern können. *Steißlingen, 25. Juli. Beim Baden im hieſigen See erkrank der 19ſ½ jährige Arthur Helmlinger, der hoffnungsvolle einzige Sobn des Landwirts Markus Helmlinger von Maiershöf. Nächſten Dienstag ſollte der Verunglückte zum Militär einrücken. pfalz, Heſſen und Umgebung. Wiesbaden, 25. Juli. In einem Hauſe Der FJehrſrper der Anſtalt ſetzte ſich aus 24 6 atmäßigen, 14 nichtetatmäßigen und 10 Religions⸗ an der Albrechtſtraße weilte eine etwa 45 Jahre alte Hauptmannswitwe von Breslau zum Beſuch — 725 8 8 8 geee een, 8 oenaägtE, æschuggoαααν ν facufmſen in r oοt bef ihrer Mutter. Sie hatte kurz vorher ihren Mann an den Folgen einer Verwundung, die er im Felde davongetragen, verloren und war gekom⸗ men, um bei ihrer Mutter eine Stütze in ihren ſchweren Tagen zu ſuchen. Man war eben erſt von einer Reiſe, die man gemeinſam unternom⸗ men hatte, zurückgekehrt. Montag nachmittag plötzlich ſprang die Dame ans Fenſter, öffnete es und ſtürzte ſich kopfüber auf die Straße, wo ſie als⸗ Leiche aufgehoben wurde. Letzte Meldungen. Aus der Sozialdemokratie. JBerlin, 26. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Im„Vorwärts“ veröffentlichen der Parteivor⸗ ſtand und die Generalkommiſſion der Gewerk⸗ ſchaften Deutſchlands heute eine Warnung vor den anonymen Flugblättern, welche im Laufe der letzten Monate in Partei und Gewerkſchaftskreiſen verbreitet würden und verſuchten, Haß und Mißtrauen gegen die von den Arbeitern ſelbſtgewählten Vertvauensleute zu ſäen. Dieſe Verdächtigungen könnte man noch unbeachtet laſſen, wenn nicht zugleich die Arbeiterſchaft zu unbeſonnenen Handlungen auf⸗ gefordert würde und gewiſſenlos die Propa⸗ ganda für Streik und Maſſen⸗ agitation betrieben würde, für welche die Gewerkſchaften und die ſozialdemokratiſche Par⸗ tei jede Verantwortlichßeit ablehnen müſſe. Wört⸗ lich heißt es dann: Wir halten es deshalb für unſere Pflicht, die Arbeiterſchaft vor dem Trei⸗ ben der im Dunkel der Anonymität wirkenden Proteſt⸗ und Generalſtreikapoſtel nachdrücklich zu warnen. Der Aufruf ſchließt: Wem es ernſt iſt mit der deutſchen Arbeiterbewegung, der weiſt diejenigen, welche die Arbeiter zu törichten Handlungen verleiten wollen, mit aller Entſchie⸗ denheit zurück. Wer das Treiben einzelner, jeden Verantwortlichkeitsgefühls barer Perſonen mitmacht oder andere dafür zu gewinnen ſucht, der dient weder der Arbeiterbewegung, noch der Sache des Friedens, ſondern trägt eher zur Ver⸗ längerung des Krieges bei. Unſere wichtigſte Aufgabe iſt die baldige Herbeiführung des Frie⸗ dens. Dieſe große Pflicht, der ſich die berufenen Körperſchaften der Arbeiterbewegung bewußt ſind, werden wir unermüdlich beſtrebt ſein zu erfüllen. Arbeiter ſteht treu zu euter Organi⸗ ſation und weiſt jeden Zerſplitterungsverſuch zurück! Das ſpröde Japan. d. Von der Schweizer Grenze, 28. 26. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Nach Schweizer Blättermeldungen aus Petersburg berichtet die Zeitung„Rußkj Invalid“, daß das Eintreffen eines japaniſchen Hilfskorps, oder das Vor⸗ handenſein eines ſolchen, den Tatſachen keines⸗ wegs entſpreche. Die fapaniſche Regierung verhält ſich nach wie vor ablehnend gegen⸗ über dem Plan ein Hilfskorps nach Europa z uſenden und hat in allerletzter Zeit der An⸗ werbung von Freiwilligen für die ruſſiſche Armee, Schwierigkeiten in den Weg gelegt, indem ſie die kriegsluſtigen Leute vor der Anwerbung warnte. Türkiſche Urteile zu Saſonows Rücktritt. Konſtantinopel, 25. Juli.(W7B. Nicht⸗ amtlich. In einer Beſprechung des Rücktritts des ruſſiſchen Miniſters des Aeußeren Saſanow heben die Blätter hervor, dieſes wichtige Ereignis be⸗ deute das Verſchwinden einer der Figuren der Einkreiſungspolitik, eines der Urheber des Balkan⸗ krieges, des Bukareſter Friedens und des Welt⸗ krieges. „Tanin“ ſchreibt:„Saſonow, der die Mittel⸗ mächte von allen Seiten einſchließen und ihnen die letzten Hilfstore ſperren wollte, kegann nach dem Balkankriege ſich mit der Türkei zu beſchäftigen, Da die Bulgaren die Hand, die den Bukareſter Frieden vorbereitete, zurückmieſen, beſchloß Saſa⸗ now, die Türkei zu gewinnen, um ſich dieſer im Falle der Notwendigkeit gegen Bulgarien zu be⸗ dienen. Aber die Türkei, die ſich durch das unge⸗ wohnte freundliche Verhalten Saſanows täuſchen ließ, trug, als der Zeitpunkt herankam, keine Bedenken, die Hand gegen Rußland, ihren Feind, zu erheben.“ Neue Verſprechungen Rußlands an die Polen. e Von der Schweizer Grenze, 28. Juli. (Priv.⸗Tel. z..) Die Schweizer Blätter mel⸗ den aus Petersburg: Nach der ruſſiſchen Zeitung „Utro“ wird am 13. Auguſt, dem Geburtstage des Thronfolgers, ein allerhöchſter Erlaß des Zaren veröffentlicht werden, welcher den Polen in höchſt gnädigen Worten die Freiheiten ver⸗ vom Auguſt 1914 enthalten waren. * Frankfurt, 26. Juli.(WTB. Nichtamtlich) Der Regierungspräſident v. Meiſter Heſichtigte geſtern unter Führung von Bürgermeiſter Dr⸗ Luppe den Louifenhof, den Oſtpaxt, mehrere Küchen der Kriegsfürforge und der Geſellſchaft für Wohlfahrtseinrichtungen, die Kochliſte der ſäblt ſchen Küche, die Küchenabfalloerwertung und Schweinegucht. Er ſprach ſich über alles Geſehene ſehr befriedigend aus. m. Köln, 26. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Amſterdant: Der Timesbericht⸗ erſtatter in Kopenhagen meldet, daß deutſche Kriegsſchiffe immer noch in der Oſtſee die Wacht halten. Britiſche Schiffe führen mit Obwohl die däniſchen Dampfſchiffe, die in der freigelaſſen worden ſeien, führen Schiffe bringen. m. Köln, 26. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Amſterdam: Aus Vliſ⸗ ſingen melden holländiſche Blätter, daß am Mon, tag abend ein Marinefahrzeug den dortigen Hafen nerließ, um einem franzöſiſchen Flieger Hilſe zu leiſten, der, wie es heißt, nahe der nieder⸗ ländiſchen Küſte, aber außerhalb der niederländi⸗ ſchen Hoheitsgewäſſer, mit ſeinem Waſſerflugzeug landen mußte. Vor ihm war jedoch von der gahe⸗ gelegenen belgiſchen Küſte ein deutſcher Zer⸗ ſtörer erſchienen, der die Franzoſen gefangen nahm und das Flugzeug mitſchleppte. Die Kölniſche Zeitung bemerkt hierzu, es ſcheine ſich um den amtlich gemeldeten Doppeldecket u handeln. 8 Berlin, 26. Juli.(Von u. Berl. Büro,) Das offizielle Organ des Deukſchen Bauern⸗ bundes bringt an der Spitze ſeiner heutigen Nummer folgende Mitteilung: Es ſind uns wieder⸗ holt Anfragen zugegangen, die die politiſche Hal⸗ tung und das Verhältnis des„Deutſchen Kuriers betreffen. Demgegenüber wiederholen wir unſere offizielle Feſtſtellung vom 2. Auguſt 1913, daß der Deutſche Kurier“ nicht das Orgau des Deuſſches Bauernbundes oder gar als offizielle Zeitung an⸗ zuſehen iſt. Königsberg, 26. Juli.(W7es. Nichtamtlich Nach einer hierher gelangten Nachricht iſt Leutnant Otto Parſchau, Ritter des Ordens Poux le mérite, am 22. Juli gefallen. c. Von der ſchweiz. Grenze, 26. Juli (Priv.⸗Tel. z..) Der„Zürcher Tägesanzeiger meldet aus Paris: Der Kammexrausſchuß für auswärtige Angelegenheiten beſchloß, die Regierung zu erſuchen, unverzüglich die Organiſation einer ſtändigen Inſpektion aller Ge⸗ fangenenlager, wie aller Aufenthaltsorte ſie dort fort, mit Holgſtoffen nach Swinemünde zu es in Frankreich, in die Wege zu leiten. Pe manenzkommiſſion, für die man wahrſcheinlic ſchweizeriſche Perſönlichkeiten gewinnen wird, ſol die Aufgabe haben, die geſamten Lebensmittel und Arbeitsbedingungen der Kriegsgefangenen un⸗ unterbrochen zu beaufſichtigen. London, 26. Juli.(W7B. Nichtanitlich.) In den Weſtindia⸗Docks brach in einem 14 lager Feuer aus, das nach 30 Stunden geläſcht war. Der Schaden wird auf 70 000 Pfund Ster⸗ ling geſchätzt. London, 28. Juli.(WTB. Nichtamtlich.]) Die Dampfer„Gilis“ von Rotterdam nach Indien unterwegs, und„Noordam“, von Rotterdam nach Newhork unterwegs, mußten ihre Poſt in Kirkwall zurücklaſſenn. —— nicht heißt, die im Erlaß des Großfürſten Nikolaus 9 korigen Woche mit Beſchlag belegt wurden, wfeder wenig Bemannung in den ſchwediſchen Gewäſſern von Kriegsgefangenen, ſei es in Deutſchland, ſei Die Per⸗ ————. Mittwoch, den 26. Juli 1916. General⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt 8. Seite Handel und Industrie Wasserverkehr Mannheim- NRheinau. Im Juniheft der„Statistischen Mitteilungem über das Großherzogtum Baden“ veröffentlicht unser Statistisches Landesamt die Ziflern für den Was- gerverkehr Mannheim- Nlieinau in Mai 1916. Dieselben zeigen einen bemerkenswerten und hocherfreulichen A ufschwung. Der Gesamt⸗ verkehr in Ankunft und Abgang ist auf 532 160 t gestiegen gegen 476 616 im Vormonat April und 405 304 t im Mai 1015. Seit dem Ausbruch des EKrieges ist diese Ziffer nur einmal überschritten Worden, und zwar im Oktober 1914, der einen Gesamtverkehr von 541 564 t aufwies. Alle sonstigen Kriegsmonate hatten während der lan- en nun schon fast zweijährigen Dauer des Krie- ges durchweg einen geringeren Verbehr. Auf den Güterempfang kamen im Mai d.], (bezw. Mai 1015) 430 181(441 301) t und auf den Güterversand 92 979(54 000)t. Ersterer war also eiwas schwächer, wie zur gleichen Vorjahrszeit, wänrend der Versand stärler War, wie in allen sonstigen Kriegsmonaten und sogar derjenigen einzelner Friecensmonate, wWie z. B. des Januar 1914(82 417 t) übertrifft. Die Entwickelung des Gesamtverkehrs in den einzelnen Monaten veranschaulicht unsere nach- stebende Tabelle: I. Gesunmtverkehr(in Tonneu) Empfang Versand Zusammen 1916 1915 1918 1915 1916 1915 jan. 367 300 241 411 64 105 71 780 431 405 413 191 Fobr. 372 443 887 551 55 967 58 963 430 410 446 534 Rärz 410 555 128 532 78 668 62 951 439 222 491 583 Aprſt 412 982 43445 63 651 65815 478 616 479 290 Hal 439 181 441 2901 92 979 54003 532 180 405 304 Jun— 449 409— 55 855— 514264 Jull— 418 252— 65 983— 484 24⁴5 Auß.— 413 813— 57 980— 471 783 Sopt.— 889— 67 021— 450 551 Okl.— 380 869— 61 716— 422² 585 Nov.— 294.518— 53 407— 3⁴7 925⁵ dez.— 314515— 63 04⁵— 377 561 Sa.— 146646 257— 1748 59— 5384 626 an der Steigerung des Gesamtyerkehrs nahmen soWohl Matheim wiie Rheinau teil, aber nicht in gleichem Maße. Der Mannheimer klaſen ſatte einen Gesamtumschlag von 300 950 t gegen 281 04%/ im Vormonat und 302 445 t im Mai 1915. Ilier ist also nuf gegen den Vormonat eine Steigerung vorhanden, während der gleiche Monat des Vorjahres noch einen etwas größeren Verkehlr aufzuweisen hatte. Das trifft übrigens nur für den Güterenpfang zu, der mit 230129 t um 23 752 t hiciter dem Mai 1915(253 881 t) zu- Tückbiieb. Der Versand war dagegen mit 70821 t um 14923 t größer, wie im Vormonat uunc um 22 257 t größer, wWie zur gleichen Vor- jahrszeit. Von allen Kriegsmonaten hatte nur noch der Oktober Dezember 1914 mit 71 328 Pezw., 74 620 t eine etwas regere Versandtätigkeit. Seit dem januar 1915 ist jedenfalls weder im Ge- Samtverkehr, noch in Ankunft und Abgang ein Unisatz erzielt worden, der dem des Berichts- monats gleichkäme. Das zeigt die folgende Zu- sammenstellung: II. NMannheim(in Tonnen) Empfang Versand Zusammen 1916 1915 1916 1915 1916 1975 lan. 212 877 9 084 60 630 64015 273 507 262 069 kebr. 188 925 205 40) 553 959 88 34. 249 784 230 751 Härz 225 069 228 550 71 712 38324 296 781 287 124 apell 226 049 225 341 55 886 62 735 281 947 288 078 Hal 230 129 2853 931 70 821 45 300 850 302 445 iun— 237 579— 52 5⁵³⁵— 300 284 Juf— 211618— 39 732— 271 850 Aug.— 209 753— 51 575— 25¹ 420 Sspt.— 188 198— 54.327— 252 525⁵5 Obkt.— 188 301— 48 730— 237 039 Nov,— 153 259— 48 693— 199 952 Dez.— 177 752— 57 979— 235 731 8a.— 2487 728— 671 031— 3158 754 Im einzelnen kamen im Mai 1916(1915) in Mannheim an: Pliein zu Berg 314(330) Schiffe nut 199 485(223 182) t, KRhein zu Tal 18 (2) Schifſe mit 2300(2534) t und Neckar zu Ial 204(180) Schifte mit 28 44(28 105) t. Der gleich- zeitige Güterabgang betrug: Rliein zu Berg 30 (55) Schiffe mit 1042(3700) t, Rhein zu Tal 334 (325) Schiſte mit 67 500(43 980) t und Neckar Zu Berg 200(144) Schifie mit 2183(877) t. In besonders hohem Maße kam die Verkehrs- steigerung des Berichtsmonats dem Rheina u- hafen zu Gute. Hier ist mit einem Gesamtum- Satz von 231 210 t ein neuer Rekord aufge- stellt wordlen, der bisher in keinem Monat, weder zur Kriegs- foch zur Friedenszeit erreicht Wor. den ist. Was Wir an dieser Stelle schon so&t hervorgehoben haben, kann diesmal nur erneut be- räftigt werden: daß der Verkehr des Nheinau- hafens gerade durch den Krieg einen bisher un⸗ geahnten Aufschwung genommen hat. Das geht auch deutlich aus unserer nachstehenden Tabelle hervor: 0 III. Rhein um(in Tonnen) Empfang versand Zusammen 1915 15915 1916 1815 1819 1915 Jan. 151 423 143.827 3475 7765 157 888 151 092 Febr. 185 517 182 143 4i68 3640 169 626 105 783 Aätz 165 485 200 081 956 4378 18244d1 204459 April 188 813 788 104 738 3110 184869 191 24 Ral 209 052 18740 22 58 3439 231 210 192 859 Junt— 2¹0 830— 22— 224 0³⁰ ul— 205 644— 821— 4212995 Aug.— 204 050— 38— 21038³5 Sopt.— 185 332— 12694⁴— 1099 05 Okt.— 172 584— 12978— 1585 546 fov.— 141.259—— 1479 Dor.— 138 784— 5068— 141 830 89.— 2158 52— 751—2278 632 Im einzelnen fällt besonders wWichtig die große Güterankunkt auf, die zugleich eine bessere Aus- nutzung der Ladefähigkeſt ermöglichte. Nhein zu Berg kanien 231(240) Schifte mit 208 000(180 670) t und Rliein zu Tal 8(8) Schiffe mit 1052(750) t an. Dagegen wurden versandt: Rhein zu Berg 30(35) Schiffe mit 1450(368) t unc Khein zu Tal 491(207) Schifte mit 20 708(5071) t. Mrunkfurter Eflektenbörse. Frankfurt, 20. Juli.(Priv.-Telegr) An der Börse war der Geschäftsverkehr ruhig. Unter dem Einfluß politischer Erörterungen verhielt sich die Spekulation zurücchaltend Die Nachricht von der Absenctung türkischer Truppen nach Galizien fand gute Aufnahme, vermochte aber keine Belebung an den Markt zu brin Am Montanaktienmarkt zeigten die meisten Werte mägige Beſestigung. Chemische Werte konnten sich gut behaupten. Von Flektrizitätspapieren kamen Schuckert und AEG in Betracht. Rüstungs- werte lagen unverändert. Lederaktien besonders Gebr. Fahr, zeigten behauptete Tendeng. Schwä⸗ cher lagen Adler und Oppenheimer. Schiffahrts⸗ aktien, sowie Bahnen, ruhig. Auf den übrigen Märkten janden Umsätze von Belang nicht statt. Weiterhin konnte sich die Stimmung, ausgehend von Rheinmetallaktien, belestigen. Deutsche Erdöl und Munscheidt gefragter und fester. Am Rentenmarkt blieben heimische Staatsanleihe unveränderl. Rumänier schwächer. Rus- sen und Argentinier zeigten feste Tendenz. Pri. vatdiskont 4½ Prozent. Die Börse schloß bei sehr stillem Geschäft u. abgeschwächter Tendenz. Berliner Effektenbörse. Berlin, 25. Juli. ODrahtb.) Die die Börse beherrschende feste Stimmung kam in der allerdings nach wie vor sehr beschränkten ge⸗ schäftlichen Iätigkeit entschieden zum Ausbruch. Es bestand Kauflust für Hüttemverte. Die Um Satze in Bochumer, Phönix, Oberschles. Eisen- industrie und Bismarechütte vollzogen sich zu höheren Kursen. Beträchtliche Steigerung er- fuhren Hindrichs u. Kuffermann. Ferner besserten sich Rlieinmetall und deutsche Erdöl- aktien. Auf dem Rentenmarket, der bei ein- tretender Stille im allgemeinen gute Behauptung aufwies, zogen russische Anleihen an. Besonders waren 1002er Anleihen begehrt. Läg⸗ liches Geld 3% Prozent. Am Devisenmarkt Waren heute nach län⸗ gerer Zeit wieder Steigerungen bemerkens- wWert. Holländische Gulden und Schweizer Fran- en stiegen um je%, norwegische Kronen um +½ Mark. Der Dollar zog um weitere 2 Punkte an(aus Newyork wird von gestern ein Rückgang der Markdevise um ½% auf 72½ cents für 4 Mark gekabelt). Berlin, 26. Juli. Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 26. 205 Geld Brief Geld Brief Newyork.35 53. 833.35 Holland„ ob Dänemark 157.50 158.— 157.50 158.— Schweden 157.50 158.— 157.50 158.— Norwegen 15775 158.25 157.50 158.— Schweixn. 103.37½ 103.2% 102.87% 103.12½ Oest.-Ungarn 69.45 69.55 69.45 60.55 Rumänien 86.75 87.25 86.75 87.25 Bulgarien. 79.50 80.50 79.50 80.50 Eariser Efflektenbörse. pAB18, 25. Julf 1918.(Kassa-Markt.) 25. 24. 25. 24. 3% Französ. Rente 54.50 64.50] Baku 18.60 13.80 5% Franz. Anlelhe 90.75 90.70 Brlank— 360 4% Spanler äussere 99.— 99.80 Llanosoff.... 20 322 5% Hussen v. 1906.50 89.25 Maltzefl.Fabriken. 898—.— 3% Russen u 1896 59.75 59.25 Le aphte 384 4% unif. Turken. 60.35 60.— Toullaa. 11.22 11.08 Bangue de Paris 11.40 11.40] Rlo Tinto 17.40 17.49 Drédit Lyonnals. 12,15.—Cape Copper 112 112 Unlon Parlslenne 48⁰ China OCopper 290 292 Hetropolltaan.— 458 Utna Copper.. 465 468 Nord Espagne.. 431 40 Tharsſjs. 141 14¹ Saragosa——50 de BGers 311 312 Suer-Kanal. 44.50 44.— Goldflelas. 42.— 41.— Thomson Houston. 630—.— Lena Gold....45.— 45.— flaff. Fa7ß. 445 470 Jägersfontan...—. Cacutohouds..— 399 Randmines... 89.— 99 MHalakka Bubber.. 119 119 Londoner Fifeltenbörse. London, 28. zull. 25. 25. 24. 21% Engl. Konsols. 60.— 89. Pennsylvanla. 58.½—.— 50% Argentinier 96.— 96 Soutnern Paolflo. 102. 02.— 4% 4 rasillaner,——.Unlon Paolfſo.—. 48.77 40½% Japan. v. 1889 72 ½ 72.½% Steels. 44 90.%8 34% Portuglesen 34,% e Anad.Cop.neus Akt.18.%8 18.% 5% Russen/ 1806 90.— 90./ Rlo Cinto 60.¾ 60.4% 4½% Russen v. 1809—.— 60.% Chartered 13/8 13.— Baltimore and Ohlo———.—d0 Beers deferred 12.— 12— Oanadlan Pacifſo. 189./ 189.½% Kena Goldflelds.. 0 Erle om. 37½ 37.½Randmines 3 Hatlonal Rallway ot Prlvatdlskont Mexloo 75-18.½% Slder 5 London, 25. Jull. 11.89.%, Kurz 11.52.½, Wochsel auf Papls 28.13.— Weoßsef auf Petersbhurg kurz 157.— (...) Wechsel auf Amsterdam 3 Ate 3 HMte, 28.55, kurz Newyorker Eflektenbörse. Newyor K, 20. Juli.(Drahtb.) Die rück- läufige Kursbewegung des gestrigen Börkenerkehrs fand heute Fortsetzung. Gleich die ersten Notierungen waren niedriger. Uerter Liquidationen gaben die Kurse weiter nach, ver- mochten sich später aber etwas zu erholen. In der Miitagsstunde war die Stimmung sehr lustlos luid es stellte sich unter weiteren Liquidationen eine neuerliche Abschwächung ein. Der Schluß der Börse war sehwach. Spezialwerte, sowie Steels, Union und Reading unterlagen mähigem Abgabedruck. Aktienumsatz 310 000 Stück N + NEWVORK, 25. Jull.(Devlsenmarkt.) 25. 24. Tehfenz für Belll!!!! 3—.— Geld auf 21 Stunden(Durchschnfttsrate)).—.25 Geld ſetztes Darlehen.2⁵.50 Slohtweohsel Berliiwn 72.12½ 72.82 2 Siohtwechsel Fartsss.99.67.90.75 Weohsel auf London(60 Tage)..25.71.25 Wechsel auf London(Cable Transfors) Sllder Bulliloon 37% 25 MEWVORR, 25. Iull. CAktloenmarkt). 25. 24. 235. 21. Atoh. Top. 81. Fe o. 104% 104% Northern Paolflo o. 111— 11½ do, brel. 98¼ 987 Fengsylanla 50 8 56 58% de, 2— 177¹ loage Rooßk ls- Ches.&. Ohio o 60% 60% land Pablf. Rafw. 20% 20½/ Ohlo.MiIw.St.Faulo. 95— 96— Sou hern Paolflo. 97½% 37½ denver& flo Er, 14 14½ South. Rall. com. 28— 23 do. do. pref.—— 35—Soutd. ſallw. prel. 67— 771— Erie ooom. 35½% 35½ Unlon Pastfio o.. 1376 187— 5 1175 1. 8 7— 44— Unſon 7890 Ner 9 5 805 rie Znd pret.— 44— Nabash pref. n. Akt. 2 Greal Noftg. pref. 118¼ 11% West Rarzland oom 27— Or. Korth. Ore bert. 34% 384%½ Amerio. Can oom. 55% 55¾ lilinols Centr- oom. 103½ 104 d0. do., pref.—— 102— interborgh, AGetrog.— Amerlo. Losom. o.—.— 657/ „o. Gons. 00 16½ 18½% Kmer.Smelt.fel.o. 93/ 33.„ do. Reirob. pr. 74— 74½ do. Sugar fof. o.—— 109%/ Kansas City anu Anad. Oopp. Min. o. 78% 79% Soutvernn... 24½% 24½ gelkleen Ssel 480 437.— do. prof.. 53— 53— Cohral teacher 54— 51 Lehlgn vanne 50% 70— 78— Consoldaten das 133 133— Loulsv., u. Kash 127½% 127½ Generelklectr. 0. 183 189½ lss. Cans. Tox. o. 4.— fex,o. Petroteum—— 99— do. do. pr.—— 11½ dauonal Lead 5 Hissourl Paclfe— 716 Uatt.Stat. Stools o. 8 Mat. Rallw, of Mex.%5½%% Unft.Stat. Steols pr. 114% 117½ Hework Centr. o. 63% 103— Utan Copper oom. 75% 78 ido. Ont& West o. 25— 26— Virgig,Car. Chem. 0—— 87— Nortolk& Woest. 0. 128½ 128— Seaeskossuek dom.—— 193½ Aktien Umeatz 310 000(42200 Nerbandstag derbadischenLederhändler Karlsruhe, 25. Juli. Der dritte Ver- bandstag der adischen Lederhändler fand am Sonntag hier im Friedrichshof statt. Es kamen außer der Rechnungsablage eine Satzungsände- rung und der Bericht über den Reichsverbandstag in Düsseldorf zur Erledigung. Als wichtigster Pumlet der Tagesordnung stand die Lederversor- gung und Verteilung zur Debatte. Es wurden da- zu Eingaben an die Kontrollstelle für freige- gebenes Leder und an andere chörden be- schlossen. Der bisherige Vorstand Herr Rud. Haber und Kassier Sebastian Hertel-Karlsruhe wurden wie⸗ dergewählt; zum zweiten Vorsitzenden u. Schrift⸗ fiihrer wurde Herr Ludwig Götz-Karlsruhe ge⸗ wällt und zu Beisitzem die Herren Mar Mann- heim, Stecher-Sinsheim unc Buhl-Achern. Zum Eintritt in den Verband meldeten sich 11 Herren und Damen an. Es wurde dabei die Erwartung ausgesprochen, daß sich noch alle dem Verband ſernstehenden Lederhändler im eigensten Inter- esse dem Verband alsbald anschließen möchten, damit die gemeinsame Arbeit der Fachgenossen mehr und mehr Wirksam werde.— Nach einem Spaziergang im Stadtgarten trennten sich die Mit- glieder des Ober- und Unterlandes. MHr werbslosenfürsorge des Reichs füff die Schubhindustrie. WITB. Berlin, 26. Juli.(Amtlich.) Durch die Verordnung des Bundesrats, betreffend die Einschränkung der Arbeitszeit in Betrieben, in denen Schuhwaren hergestellt wer⸗ den(Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 14. Juni 1015, Reichsgesetzblatt S. 519), ist für dlie Schuhindustrie eine ähnliche Lage geschaf- ſen wie für die Textilindustrie, für die ähnliche Einschränkungen der Arbeitszeit angeordnet sind. In der Annahme, daß zufolge der Arbeitseinschrän⸗ kungen in der Schuhindustrie eine Erwerbslosen⸗ fürsorge in größerem Umfange notwendig werden wird, hat der Bundesrat am 24. Juli 1916 be⸗ schlossen, dag vom 1. August 1910 ab von dem Gesamtaufwand der Gemeinden oder Gemeinde- verbände für eine Fürsorge, die für Arbsiter, Au- gestellte und Gewerbetreibende der unter die Be- kanntmachung vom 14. Juni 1916 fallenden Be⸗ triebe eingerichtet wird, auf das Reich die Hälfte übernommem wird. Die Bundesregie- rungen sind ersucht Worden, den Gemeinden und Gemeindeverbänden von der Beteiligung dies Reichs und des Staats aàn der Erwerbslosenfür- sorge Kenntnis zu geben und darauf hinzuwirken, daß die Gemeinden und Gemeindeverbände— der Unterstützungsbedürftigen annehmen. In Fällen, in denen Angehörige desselben Betriebes un melireren Gemeincen zerstreut wohnen, Wer- den die Gemeindeverbände zweckmäßig die Ein- richtung der Erwerbslosenfürsorge in die Hand zu nelmen haben, damit die Unterstützung für alle Betriebsangehörige nach gleichen Gruncksätzen ex- jolgt. Die von den Arbeitgebern und Arbeit⸗ nehmern empfohlenen Unterstützungssätze Wer⸗ den als Anhalt dienen können. HNewerkschaft Gottessegen, Löttring-⸗ hausen. 1. DPüsseIdo T5, 26, Juli.(Priv-Tel) Im zweiten Vierteljahr 1016 betrug die Kohlenförde- rung 37 814(30 353). Die Einnahmen belaufen sich auf M. 049 001(505 782) und die Ausgaben auf M. 319 703(400 428), sodaß sich ein Gewinn ergibt von M. 120 298 gegen M. 45 354 im zWei⸗ ten Vierteljahr 191. Gewerkschaft Humboldt, Wallensen. Nach Deckung der Generalunkosten, der Kapi- talzinsen und Nückestellung der Schuldverschrei⸗ bungszinsen ergibt sich für das 1. Quartal 1916 17(1. April bis 30. Juni 1916) ein Betriebsüber- schuß von M. 30 738 gegen M. 59 950 in der gleichen Zeit des Vorlahres. Es wurden 49 540 (55 470) t Braunkohlen gefördert. An die Brikett- fabrik abgegeben und im eigenen Betriebe ver- braucht Wurden Hiervon M. 792219(885 935) Hl, Während 20 008(25 510) hl verkauft wurden. Die Brikettproduktion betrug 13 975(16 250) t, die sämtlich abgesetzt wurden. R. Wolt.⸗G. in Magdeburg. Der Bruttogewinn betrug dem Geschäftsbericht zufolge für das Jahr 1915.0 einschl. Vortrag von M. 30 203(19 343) M. 3 965 216 gegen 4218 488 M. i. V. Die Geschäftsunkosten exforderten M. 1856946(2347 203). Für Wohlfahrtszwecke, Kriegsunterstützungen und anderen durch den Krieg notwendigen Aufwendungen wurden M. 511.930(285 763) zurüclegesdellt. Abschreipbungen yerlangten M. 616673(605 138). Es verbleibt also ein Peingewinn von M. 979 607(879 203). Hleraus sollee Wie i. V. wieder 5 Prozent Divi- dende allf die Vorzugsaklien gleich M. 300 C00, 10 Prozent auf die Stammaktien gleich M. 600 000 und als statutenmäßige Tantieme an dten Auf⸗ sichtsrat Wiecler M. 40 000 gezahlt werden, sodag also ein Gewinnvortrag von M. 39 667 für das nächsten Jahr verbleibt, In der Bilanz ist das Effeklenkonto durch Beteiligung an den Kriegsau- leihen von M. 78 347 auf M. 2 780 000 gestiegen. Die Außenstäude sind von M, 6,82 Mill auf M. 3,87 Mill. u. der Wechselbestand von M. 2,38 Mill. auf M. 1,57 Mill. zurüclegegangen. Grundstücke welsen einen Zugang voct M. 313 000 von M. 1,504 aul M. 1,00 Mill., Gebäude einen Zuwachs von M. 607 373 von M. 4,42 auf M. 4,04 Mill. und Maschinen einen Zugang von M. 449 438(139 944) auf, scdaß sie nach Abschreipungen von Mark 357 904(245 532) mit M. 1,00 Mill gegen M. 1,00 Mill. i. V. bewertet sind. Dieser Zuwachs erklärt sich dadurch, daß die Gesellschaft im Berichts- jahr die Lokomotivfabriæ von Chr. Hagans in Erfurt ankaufte und die Anlagen und Bestände sowie Passiva dieser Firma bereits in ihre Bilanz mit aufgenommen hat. Ueber das Abgelaufene Geschiäftsjahr wird ausgeführt, daß die Gesell Sclaft nre Umsätze auf der Höhez des Vorjahres hallen konnte. Dumii Rusch A.., Oyptische Hmdltstrie. Ruathenow. Die Gesellschaft erzielte laut Jahresbericht ielkl. Vortrag Von M. 243 122(332 232) einen Ueberschuß von M. 1 079 181 gegen 1 033 370 i. V. Es Wird vorgeschlagen, eine Dividende von 20 Prozent(17) Zu zahlen. Der vertragliche Gewinn⸗ anteil an Direktion und Beamte beträgt Mark 60 602(51 613)%d Zuweisung an Beamte Mark 55 000(54 000). Der Fabriksparkasse Werden laut Satzungen über 4 Prozent hinausgehendle Zinsen d. i. 16 Proz. von M. 483 900 gleich M. 77 424 (i. V. 13 Proz. von M. 428 240 gleich M. 55 67 überwiesen. Die Tantieme des Aufsichtsrat be- trägt M. 55 C40(i. V. M. 35 944) Zur Kriegsfür- sorge werden wie i. V. M. 100 000 zurückgestellt. Nach einigen kleineren Rlickstellungen für Arbei- terunterstützungskasse, für Einrichtungen zum Nutzen der Arbeiterschaft, verbleibt ein Fest von M. 205 898(202 122), der auf neue Rechnung vor- getragen werden soll. In der Bilanz hat sich das Elfektenkonto durch Beteiligung an den Kriegs- anleihen voti M. 529 510 i. V. auf M. 1 424 063 erhöht. Außenstände sind auf M. 112256 (1133 97½) angewachsen. Die Unterstützungen für Zzur Fahne einberufenen Beamten und Arbeiter betrugen M. 101 605(56 092). UJeber das BeN richtsfahr wird ausgeführt, daß der durch den Weltlerieg gesteigerte Bedarf in optischen Instru- menten der Gesellschaft eine außerordentlich starke Beschäftigung brachte. Der Umsatz habe sich dem Vorjahr gegenüber wesentlich erhöht und dadurch das Gewinnergebnis günstig beein- flußt. Die Gesellschaft nimmt an, daß, sobald nach Friedensschluß wieder normale Zeiten ein- gekehrt sein werden, die Ausdehnung ihres Be- triebes auf den verschiedensten Gebieten voraus- sichtlich Erweiterungsbauten notwendig machen. Es wurde deshalb eine günstige Gelegenheit, an- grenzende Grundstückce zu erwerben, benutzt. Rerliner Produktenmarkt. Berlin, 26. Juli. Drahtb.) Frühmarkt (im Warenhandel ernittelte Preise.) Spelzspreu- mehl feines M. 24—28, grobes M, 20—.23, Heide- kraut M..50—.90, blaue Saatlupinen M. 80 bis 100, Seradella M. 220 per 100 kg ab Station, Spörgel M. 150—160 für 100 kg ab Station, Heu neues M. 56.25, altes M.—8, per 50 kg, Saat⸗ wicken M. 98 per 100 kg, Stroh M..50—.50 per 50 keg. Berlin, 26 Juli.(Drahtb.) Getreidemarkt ohne Notiz. Am Produktenmarkt ist eine Aende- rung nicht eingetreten. Der Verkehr bleibt äußerst ruhig bei unveränderten Preisen. Einige Umsätze janden in Hau statt, von dem die neuerlichen Zu-⸗ juhren etwas bessere Qualität aufweisen. Von Samereien bleiben Seradella und Lupinen gefragt. Ohlieagoer Warenmarls. omcAgo, 24. lull. 25. 24. 25. 24. Welzen Iull 110— 120./[Sohweine: Sept. 119.½% 142.% schwere.60.50 Mals Jull 83./ 33.½ Speok 1325.1368 132. 1804 Sept. 78.%8 78.% Schmaſz: Hafer jun! 41./ 42.— Julſ 12.75 12.95 „ lall 44%.½½ Sept. 1262 13 Sohwelnezut. Pork: zʒuft 26.25.2⁰ J. West. 73 000 76 000 Sopt. 24.92 25.— aV, Ohloago 13000 27 000 Rippeai zulf 13.56 13.82 Sohwelne: Sept. 13.52 13.55 lelohte.70.65 Chicag o, 25. Juli. Drahtb.) Der WeIiEZen- markt setzte in Williger Haltung ein unck die Preise waren nach den ersten Umsätzen 6 C. niedriger auf Realisationen, günstiges Wetter im Nordwesten, sowie auf große Zufuhren nach dem Innern des Landes. Günstige Ernteberichte aus Canada und aus den nordwestlichen Landeesteilen gaben weiteren Anlaß zu den niedrigen Preisen. Im späteren Verlauf konnte sich der Markt zeit- Weise etwas erholen, da ungünstige Ernteberiehte aus Europa gemeldet wWurden, sowäie kleine Brad- streetzahlen vorlagen. Im Nachmittagsverkehir trat die matte Grundtendenz wieder zutage, da die Kommissiondre und die europäischen Firmen Waren abgaben. Am Schluß des Marktes War die Haltung als schWa eh zu bezeichnen. Am Maismarkt Wwar zu Beginn die Tendenz bei C. höhsren Preisen als stetig zu be⸗ zeichnen, da kleine Vorräte vorhanden Waren und ungünstiges Wetter herrschte. Realisationen und enftiuschende Exportgeschäfte drückten dann alif die Preise, die sich jedoch wieder befestigeci Konnten, da feste Kabelnachrichten einlieſen. Der Nachmittagsverkehr vollzog sich wWieder matt auf enttäuschende Lokonachfrage sowie auf große Zu- fuhren naell dem Innern des Landes. Schluß unregelmäßig. Newyorker Warenmarkt. REWVORK, 25. Jull Welzen: 25. 24. Baumwolle: 25. 24. nard Wt. Hr. 2 131.— 134.— Newyvork loko 13.20 13.15 o. 1 Kortorn 138.1% 141.— per zull 13.04 13.07 per Jul—— per August 13.13 13.01 per Sept.—.— per September 18.18 13.08 Nals loko 82.1 per Oktober 13.25.13 Menl Spr. WBH. n. 52.330 505.550 per fovomber 1395 13.20 getreldetr. per Dezember 13.41 13.30 Uverpool 16.— 16.— per ljanuat 13.21—.— London— 16.—[Kaffte eko. J,Ikx..½ 9 BZaum wolle: Jull.45.37 Ank. l. atl. H. 1 000 1 000 Soptember.83.55 in Golfhäfen 5000 3 000 Dezember.70.01 Ausf. n. England 0 000 11 000 Januar.93.74 d. Ot. 21 000 26.— März.94.85 NewWVOrk, 25. Juli. Drahth.) Der Weizen- markt unterlag denselben Einflüssen Wie dem Markt in Chicago und büßten die gestrigen Ge- winne wieder ein. Der Baumwollmarkt war anfangs fest veranlagt und die Preise—10 Punkete höher auf ſeste Nabelmeldungen Deckungen, ungünstige private Nachrichten über den Stand der Pflanzen sowie auf bessere Nachfrage des Publikums. Der weitere Verlauf vollzog sich dann in matter Hal- tung auf die Ankelindigung besseren Wetters 80. Wie auf die Abgaben der New,-Orleaner Firnien. Schluß stetig. Der Kaffeemarkt war zu Beginn unregel⸗ mäßig auf Käufe der Importeure und der Walal- streelfirmen sowie auf Deckungen und Lokokäufe. Schluß stetig. Londoner Metallmarkt. Londeon. 25. Jull. Kupfer: Kazsa 97.— 3 Honale, 93.— Elektro per Kasse 124½0, 3 Ronate— Zest-Selekted p. Kassse 8 Mopate—— Tlnn per Kassa 100.— per, 3 Ronate 158.% Blel ſoko Nov. per Kasss 27% Eink; pef Kasaa 59,. Sper. 50.— Antimon—— Queoksliher—. eeee FFFFFFTFVVVb Verantwortlieh: Für den alligemeinen Teil: Chefredakteur Pr. Fritz Goldenbaum; kür den Haudelsteil: Dr. Adolf Agthe; kfür den Anzeigenteil u. Geschäftliehen: Frltz Jogs, sämtlick in Mannheim. Druck u. Verſag der Dr. H. Haas schen Buchdruckerel, G. m. b. H. 6. Seite. Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatth Mittrwoch, den 26. Julf 191 * 2 83 12 4 3 Spiritns Ebangeliſch⸗proteſtanliſche Gemeinde.—— 2 6* 22 2 Spir itusabgabe. e f Mittwoch, den 26. Juli 1916. Möbl. Zimmer Spiritusberechtigte, nämlich: Stl381 Kriegs⸗Andacht. rrrer ) Angehörige von Haushaltungen, die ein Ge⸗ Den Heldentod fand am 22. Juli 1916 nach einer 5 Chriſtuskirche. Abends 8 Uhr. Stabtpfarrer Klein. 3 1 Sin en ſamteinkommen von nicht mehr als 2400 M. schweren Verwundung unser heißgeliebter, bester, un- Du herkirche. Abends 8 Uhr, Stadtpf. Dr. Lehmann. 247995 haben, und die den Spiritus zur Beleuchtung vergesslicher Sohn, Bruder und Schwager 40088 FFFTCTc..(ĩcc(— 6, 6ã au 92255 15 und zum Kochen nötig haben, weil ihnen ein 7 Erſatzmittel in Gas oder Elektrizität nicht zur Verfügung ſteht, b) Perſonen, die den Spiritus für Zwecke der Geſundheitspflege benötigen, Fünnen bei der Direktion der ſtäbt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke(Spiritusverteilungsſtelle), Zimmer Nr. 6(Schalter geöffnet Werktags von 8 bis Uhr, Samstags bis 12 Uhr) gegen Vorzeigen der fämtlichen für die betreffende Haushaltung ausge⸗ Danksagung. Für die vielen Beweise heralicher Tell- nahme an dem uns so schwer betroffenen Verluste meines lieben Gatten und Vaters, sowie für die vielen Kranz- und Blumen- spenden, sprechen wir auf diesem Wege Willy Müller, Lehrer Vizefeldw. u. Off.-Asp. im Grenadler Regt. 110, Inhaber des Eisernen Kreuzes[I. Klasse. Die tleftrauernd Hinterbliebenen: Familie Leonh. Muller WwòWe. ammstr. 19. Sch.m Zim. bdl. Jam Läden. ieeeeeeeeeeeeee F 2, 9 a Laden mit 2 Nebenräumen Fellten gelben allgemeinen Lebensmittelkarten(bei Gontardstr. 22. 5 unsern herzlichen Dank aus. 524765. W5. G50h K 13 Bebarf für Geſundheitspflege gegen Vorlage eines Telefon 2554. ärztlichen Zeugniſſes) Die trauernden Hinterbliebenen: 7 30, kl. Sab- m. anſteh 2 7. 0 Spiritusmarken Frau Emma Himmelhan]'ãip. H Zim zu vm. Näb.. erhalten. Es werden höchſtens 5 Marken für eine Haushal⸗ zung auf die Dauer eines Monats ausgegeben. Gegen Aushändigung einer Marke kann in den achverzeichneten Verkaufsgeſchäften, ſolange Vorrat, gein Stter Brenuſpiritus zu 55 Pfennig bezogen werden. Altſtadt: Zichtenthäler, Jakob B 5, 11, Doll, Viktoria, 2, 22, Horn, Wilhelm, D 5, 12, Karb, Peter, 1, 11, Becker, Friedrich, G 2, 2, Greulich& Herſch⸗ und Kinder. Groß, K., 12, Tel. 2854. 1612 Bäckerei in Betrieb m. Kriegsnach⸗ laß auf 1. Oktober zu vm Näh. W. Groß, K., 12 Telefon 2554. 162¹ Mannhe 22 2...———— Sgsversfcherungen ohne ärztliche Untersuchung(einjähr. Todesfallversicherung 85 mit Hinschluss der Krlegsgefahr). Vom Kgl. Bayer, Staats- und Kriegsministerium und vom rrr Bettenhaus N* ker H 2, I1, Eder, Thomas, H 3, Za, Ries, Gg. Kaiserl. Ministerium und andern Landes- Noriz ehleiager Magazine. H 60 5, Schmu„Auguſt, H 7, 19, Kohler, R. Wwe., behörden genehmigt An empfohlen. n g 2 H 7, 38, Beg, Werbinand, J ba, 1½ Gäuer, Joſef, Die im Voraus festgelegte Versicherungssumme wird 2, 23-gogr. 1887-Tel. 3162 ſthe Hhäusergte 77 K 4 24, Fiſcher, Anna, I. 4, 11, Karle, Joh, L. 6, 7, beim Tode(nur Selbstmord ausgeschlossen)* Büchler. Lubwig, I 10, 6, Uhl, Fakob, M 2, 9, Feu⸗ gofort voll ausbezahlt. Ung, Oskar, N 3, 15, v. Eichſtedt, Ty., N 4, 18/14, Lagerräume und Stallung Aufarbeiten von Harter, Jakob. N 4, 22, Sudwig& Schütthelm, O 4, 3, Keine Auteilschein-Versicherung. Günstige Be dingungen. Auch zu vermieten. 1622² Näh. W. 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März 1916 hat der Verein ſein 15. Geſchäftsjahr abgeſchloſſen. Mit Freude können wir berichten, daß auch im zweiten Kräegsjahr die Mitgliederzahl gewachſen iſt. Ins⸗ geſamt wurden in der Zeit vom 1. April bis 81. März 214 Mitglieder neu aufgenommen. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder ſtieg ſomit, unter Einrech⸗ man ſich einen Wohnungswechſel vorzunehmen, der einen Gewinn von 300 Mk. bedeutete, eine Erſparnis, die dem Betrag für die Verbündeten zufließen ſoll. Die Jahresrechnung ergibt ein verhältnismäßig gün⸗ ſtiges Bild. Der Ueberſchuß von 616, 05 Mk. ſpricht dafür, daß der Verein ein wirtſchaftlich wertvolles Jahr hinter ſich hat. Das Geſamtvermögen beläuft ſich auf 16 396,78 Mk. Am 7. April 1916 hat der Verein eine Eingabe an das Gr. Miwiſterium des Röchling in Höhe von 10 000 Mk., mit Worten des Dankes gedacht. Sodann referierte Lehrer Günzel über den von einigen Lehrern in den Lazaretten an Kriegsinvalide erteilten Unterricht, insbeſondere im Hand⸗ und Maſchinenſchreiben, in Handfertigkeitsarbeiten und dergl. Die Ausfüh⸗ rungen zeugten von einer recht erſprießlichen Betätigung auf dem Gebiete der Lazarettſchulung. Es folgte alsdann eine Beſprechung über die Mik⸗ Kirchheimbolanden gelegene Villg mit großem Garten.(Vermittelt durch das Kommiſſionsgeſchäft von Oskar und Rudolf Mayer, Neuſtadt a..) Darmſtadt, 25. Juli. Trotz des Ueber⸗ luſſes an Heidelbeeven in den Wäldern kommt eine nur verhältnismä geringe ßi Menge auf den Markt und der fleinte Vorrat, den die Stadt herbeiſchafft, iſt trotz des geringen Quantums, das die einzelne Perſon aufgrund nung der Abgänge, auf 834(37 mehr gegen das Innern nach Karlsruhe eingereicht, um dem Un⸗ hilfe der Arbeitsnachweiſe. Die Ver⸗ ihrer Lebensmittelkarte erhält, wieder raſch ber⸗ ee e 7 auch die 14 050„„„„ 9 7 75 keeter der Induſtrie abribirettor Dr. Her⸗ ſchwunden. Wie wir 2 feſtſtellen e orbemwulichen 2 e um 8 Rahm; dikus geſtiegen. Vlele ab e e mußten 1 8. Mai die Einweihungsfeler der neuen Geſchäfts⸗ wagen und Syndikus Olle, gaben größte liegt die Urſache darin, daß die Beſſergeſtellten, die geſtellt werden, da die Bewerber meiſt mangelhaft vorgebildete Anfängerinnen und zudem viele von auswärts waren. Von 2003 Anfragenden konnten nur 218 vorſchriftsmäßig ihre Papiere zur Weiter⸗ Lettung einreichen. Von dem Krieg beeinflußt erwies ſich die Nachfrage für weibliche Arbeitskräfte. Gs kamen 780 Vakanzen gegen 665 im vorigen Jahr zur Anmeldung. Von den als Angebot gegenüberßehen⸗ den 660 Bewerberinnen wurden 337 untergebracht, darunter 287 Mitglieder und 50 Nichtmitglieder. Auch in dieſem Jahr wurde die Stellenloſenverſicherung nicht in Anſpruch genommen, da alle Stellenſuchenden befriedigt werden konnten. Der Verkehr in den Geſchäftsſtunden war außergewöhnlich ſtark. Von den nachweißlich verzeichneten 7384 Beſucher waren 4528 Mitglieder, die übrigen Ratſuchende, Eltern oder Angebörige von Stellenſuchenden. Unſere Bücherei —5 wir im verfloſſenen Jahr weſentlich erweitert. Ganzen wurden 2255 Bände an 272 Mitglieder ausgeliehen. Zu geſelligen Abenden kamen Müttt⸗ wochs bie Mitglieder zufammen, wobei abwechſelnd mruſigtert und geſtrickt wurde. an das Rote Kreuz abgliefert. Die Mai ſtatt. In Anbetracht der Zeit haben wir von von eigenen Vorträgen und Veranſtaltungen abge⸗ ſehen. Der Verein für Sommerurlaub und Ferien⸗ aufenthalt hat ſeine Arbeit des Krieges wührend Angeſtellt. Dagegen hat die Gefellſchaft der deutſchen Kaufmannserholungsheime dieſes Jahr einige ihrer Häuſer den Mitgliedern wieder geöffnet. Zur Zeit kunen die Mitglieder die Heime„Oſtſeebad Ahlbeck“, „Iviebr. Auguſt Heim in Bad Elſter“ und das Chiemſee⸗Sanatortum bei Prien in Oberbayern“ Um den Mitgliedern den Beſuch der ent⸗ benutzen. ſernt liegenden Heime zu erleichtern, hat die Geſell⸗ ſchaft die teilweiſe Fahrpreisvergütung verdoppelt. 32 Paar Socken wur⸗ eigentlichen Geſangsſtunden fanden in der Zeit von Oktober bis räume— L 4, 4— ſtatt. Aus Luòwigshafen. * Kriegsbeſchädigten⸗Fürſorge. Ortsausſchuß für die Kriegsbeſchä⸗ digtenfürſorge hielt am Freitag im Stadt⸗ ratsſaal unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters K. Hofrat Krafft eine Sitzung ab, in der über bisherige und zukünftige Fürſorgemaßnahmen keraten wurde. Gemäß ſeinem Vorſchlag wurde Adjunkt Binder als ſtellvertretender Vorſitzender ſowie einige Herren in den Ausſchuß hinzugewählt. Auch wurde eine engere Kommiſſion, die in beſon⸗ deren Fällen über Berufsberatung, Unter⸗ bringung und Unterſtützung Kriegsbeſchädigter zu beraten und zu beſchließen hat, gebildet. Geſchäfts⸗ führer Remmele berichtete über die Tätigkeit des Ortsausſchuſſes. Er bezifferte die beiläufige Zahl von beratenen Kriegsbeſchädigten auf 900. Bei etwa 500 ſei die Berufswahl Gegenſtand der Beratung geweſen. Von den von der Fürſorge des Ortsausſchuſſes erfaßten Kriegsbeſchädigten hätten bisher nach vorheriger fachgemäßer Aus⸗ ildung und Schulung 23 Kriegsverletzte einen völlig neuen Beruf erlernt und 95 eine veränderte Erwerbstätigkeit aufgenommen. 215 Kriegsbeſchä⸗ digte ſeien in Stellung gebracht, für 9 Invaliden die Wiedereinweiſung in Lazarett⸗ oder die Auf⸗ nahme in Kur⸗ und Bäderhehandlung veranlaßt worden. Insgeſamt betrage der Aufwand für Berufsaus⸗ und Umbildung und die wirtſchaftliche Der hieſige Bereitwilligkeit zur Mithilfe kund, wofür der Vor⸗ ſitzende Dank zollte. Gegenſtand der Erörterung war ferner die Aufnahme der Wanderaus⸗ ſtellung der Bayer. Invalidenfürſorge in hieſiger Stadt. Oberbürgermeiſter K. Hofrat Krafft verkreitete ſich über Zweck und Ziele der Ausſtellung und ſchlug die Uebernahme vor, was gutgeheißen wurde. Daxknach ſoll die Ausſtellung in den Räumen des Kriegsmuſeums untergebracht, von ſechswöchiger Dauer ſein und am 16. Sep⸗ tember eröffnet werden. Zu einem ſehr intereſ⸗ ſanten und reichhaltigen Vortrag über orthopädiſche Heilbehandlung, die Beſchaffung der Protheſen und die Anwendung ſolcher nahm ſchließlich Stabsarzt Dr. Cahen das Wort. Mit ſeinen Ausführungen verband er die Anxegung zur Errichtung von Heilwerkſtätten zwecks Uebung und gleich⸗ zeitiger Weiterbildung der Invaliden. Oberſtudien⸗ rat Lößl erinnerte an das Vorhandenſein von Einrichtungen an der gewerblichen Fortbildungs⸗ ſchule, die ſich für den bezeichneten Zweck gut eignen würden. Die Weiterbehandlung der ge⸗ gebenen Anregung wurde in die engere Kommiſſion verwieſen. Mit Dankesworten für das Erſcheinen und das bekundete Intereſſe der Anweſenden ſowie mit dem Wunſche auf weitere erſprießliche Tätig⸗ kleit zum Wohle der Kriegsbeſchädigten ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung. Pfalz, heſſen und Umgebung. die nötigen Mittel dazu haben, ſelbſt in die Ork⸗ ſchaften nächſt den Heidelbeerwäldern fahren und den Beerenſuchern dixrekt den Höchſtpreis und mehr am Platze bezahlen, ſodaß der Händler, der bei geſetzlicher Strafe nur den viel niedrigeren Er⸗ zeugerhöchſtpreis zahlen darf, überhaupt fafl keine Beeren mehr bekommt und die Märkte leer bleiben. * Frankfurt a.., 25. Juki. Gerichts⸗ aſſeſſor Dr. Kaufmann, der kürzlich hier ver⸗ ſtarb, hat ſeine geſamten We apiere in Höhe von 200000 Mark der Nationalſtiftung für die Hinterbliebenen der im Felde gefallenen Krieger teſtamentariſch vermacht.— Bei dem in der vori⸗ gen Woche in einem Hauſe der Kaiſerſtr Vergiftungserſcheinungen ſchweren e unter verſtorbenen 28jährigen Dienſtmädchen iſt als Todesurſache ee Unterſuchung ergab, ung feſtgeſtellt worden. 545 56 Liebhaber des Mäd⸗ Die chens, der 22jährige Friſeur Richard Looſe, in einer hieſigen Apotheke Arſenik 1 ſeiner Feſtnahme warf Looſe ein Päckchen f Bei gekauft hat 1 weisem Pulver fort, das ebenfalls Arſenik war⸗ Looſe leugnet bis jetzt, das Mädchen vergiftet zu haben; doch es dürfte außer Zweifel ſan, daß er das Mädchen tatſächlich vergiftet hat. Er hat dieſes durch betrügeriſche Vorſpiegelungen um eine größere Geldſumme gebracht.— Von dem bei Die⸗ tesheimuntergegangenen Kahn mit 5000 Zentnern rumäniſcher Bohnen iſt der größte Teil gerettet worden. greifer aus dem Kahn gehoben und auf ten in den Frankfurter Oſthafen gebra Die Ladung wurde durch Selbſt⸗ wei Boo⸗ cht. Etwa 1000 Zentner ſind vollſtändig trocken, 2600 Zentner Unterſtützung Kriegsbeſchädigter 10 474 Mk. Die§ Reuſtadt a.., 25. Juli. Herr Jacob Poh, ſind angenäßt und werden in den Dörröfen der 71 ee N 5 Uindghnen des Ortsausſchuſſes wurden auf Gipſermeiſter, verkaufte geſtern ſeine in der Luit⸗ hbieſigen Brauereien getrocknet, ſodaß ſie als Vieh⸗ zieſos Jabhres nahm der Vorſtand Veranlaſſung, der Fras des Anſchluſſes an die Verbündeten näher zu 16977,90 Mk. und die Ausgaben auf 10 629,74 Mk. beziffert. Vom Vorſitzenden wurde u. a. der ver⸗ poldſtraße gelegenen beiden Häuſer mit Gärten an Herrn Weinkontrolleur Weißer in Kirchheim⸗ futter Verwendung finden verſichert. können. Die Ladung iſt