Nart.0 monatſich, gerlohm 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr M..52 im Dierteljahr. Einzel⸗Nummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. Anzeigen: Nolonel⸗Seile 40 Pfg. Rellame⸗Selle..20 Htk. Schluß der Anzeigen⸗KAnnahme für das Mittagblatt morgens ½9 Uhr, für das Abendblatt nachm. 3 Uhr. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung 4 5 5 Anzeiger dt Mannbeim und Amgebung Celegramm⸗Adreſſe: „Generalanzeiger Mannheim⸗ Sernſprech⸗Nummern: Oberleitung, Buchhaltung und Zeitſchriften⸗Abteilung 7 Schriftleitung 377 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 2¹8 und 7569 Buchdruck⸗HAbteilung.„ 1 Uefdruck⸗Abteilung 85 Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Zweigſchriftleitung in Berlin, N W. 40, In den Zelten 17, Jernſprech⸗KAummer Felephon⸗Amt Hanſa 497.— Poſtſcheck⸗Konto Ar. 2017 Tuòwigshafen a. Ah. Beilagen: Amtliches verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Citeratur und Wifsenſchaft; Unterhaltungsblatt; Bellage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; wöchentl. Tiefdruckbeilage:„Das Weltgeſchehen im Bilde“; Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 346. Mannheim, Donnerstag, 27. Juli 1916. — 0 Abendblatt). Franzöff che Angriffe an der Somme und bei verdun geſcheitert. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 27. Juli. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Zwiſchen Ancre und Somme bis in die Nacht hinein ſtarke beiderſeitige Ar⸗ tillerietätigkeit. Feindliche Hand⸗ granatenangriffe weſtlich von Pozidres wurden abgewieſen. Südlich der Somme iſt ein franzöſiſcher Angriff nordöftlich von Barleux geſcheitert. Dieſe Nacht wurden in Gegend Kalte Erde⸗Fleury mehrere ſtarke franzö⸗ ſiſche Angriffe abgeſchlagen. An einigen Stellen dauern die Kämpfe noch an. Starke engliſche Erkundungsabteilungen wurden an der Front ſüdweſtlich von Warne⸗ ton, Patrouillen bei Richebvurg abgewieſen; ein franzöſiſcher Handſtreich nördlich von Vienne⸗le⸗Chateau(weſtliche Argonnen) iſt mißlungen. Unſere Patrouillen haben bei Ville⸗Aux⸗Bois und nordöſtlich von Prunay in der franzöſiſchen Stellung rund 50 Gefangene gemacht. Im Luftkampf wurde ein franzöſiſcher Dop⸗ peldecker bei Reine(öſtlich von Reims) ab⸗ geſchoſſen. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Geſtern abend ſtürmten die Ruſſen vergebens gegen unſere Stellungen an der Schtſchara nordweſtlich von Fjaſcho⸗ witſchi an. Auch weſtlich von Bereſteczko wurden ſie blutig abgewieſen. Sonſt ſind abgeſehen von einem für die Gegner verluſtreichen Vorpoſtengefecht an der Komaika ſüdlich von Widſy keine Ereigniſſe zu berichten. Balkankriegsſchauplatz. Die Lage iſt unverändert. Oberſte Heeresleitung. Die Kriegslage. Berlin, 27. Juli.(Von u. Berl Büro.) Ein unparteiiſcher Zeuge, Herr von Wiegand, hat dieſer Tage geſchildert, wie er mit eigenen Augen geſehen, daß trotz des ungeheuren Ein⸗ ſates unſeren Feinden auf der Weſtſront bisher um ein Erfolg beſchieden geweſen iſt, der in Wahrheit gar kein Erſolg genannt werden kann. Ueber dieſes zum mindeſten einſtweilige Miß⸗ lingen ihrer Pläne ſuchen ſich unſere Gegner nach dem hergebrachten Muſter mit Fabeln und Geſchichtenerzählen hinwegzutäuſchen. So be⸗ richten die Franzoſen unterm 25., daß bei Eſwees eine deutſche Batterie genommen ſei, verbreiten auch allerlei Schauenmären in Bezug auf die Champagne. In dem einen, wie in dem Falle ſtehen die Franzoſen mit der Wahrheit auf geſpanntem Fuß. Im übrigen iſt nach den gewaltigen Anſtrengungen und den heſtigen Vorſtößen der letzten Wochen auf der ganzen Weſtfront jetzt eine gewiſſe Ruhe eingetreten. Die engliſchen Angriffe haben ſeit dem 24. nachgelaſſen, ein Vorſtoß bei Pozieres wurde zurückgeſchlagen. Dieweil ſind von uns an verſchtedenen Stellen der Weſtfvont erfolg⸗ weiche Patrorillen-Unternehnmungen autsgeflthrt —— 7 5 A2 S0g 7— . 8 re N. 7 7 7 V 5 e. —— Saen, ee, 4 be Zo. Holsselle Herou. Ve. Zeoun Zu den Kampfen um Fozieres. duegaoccoun worden. Bei Thiaumont wurde lebhaſt ge⸗ kämpft. Vereinzelte Angriffe, die der Feind den geſtrigen Tag über vortrug, ſind abgeſchlagen worden. Das Gefecht dehnte ſich dann noch in die Nacht hinein aus. Deutſche Gegenangriffe ſind im Gange. Auch auf der Hindenburgfront herrſcht Ruhe. Bei Riga konnte von den Unſrigen lebhafter Verkehr hinter der ruſſiſchen Front be⸗ merkt werden. Offenbar handelt es ſich da um Auffüllung der ruſſiſchen Verluſte. An der Front Woyrſch wurde geſtern ein Ang viff unter ſchweren Verluſten der Ruſſen abge⸗ wieſen. Auf der Front Linſingen herrſcht verhältnismäßig Ruhe und in den Karpathen ſtehen die Dinge, wie ſie in den letzten Tagen überhaupt ſtanden. Immer noch gilt die Formel: Zu irgend welcher Beunruhi⸗ gung iſt kein Anlaß. Der engliſche Bericht. London, N. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Das Reuterſche Büro meldet amtlich: General Haig berichtet: Ganz Poziéres iſt jetzt in unſerer Hand. Weſtlich des Dorfes machten unſere Territorialtruppen weiter Fortſchritte, eroberten zwei ſtarke Laufgräben und machten eine Anzahl Gefangene, darunter 5 Offiziere. Im übrigen keine Veränderung. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 27. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht vom Mittwoch Nachmittag. An der Sommefront war die Nacht ruhig. Im Laufe dines Kampfes, der uns vorgeſtern geſtattete, eine Häuſerinſel ſüdlich Eſtrees zu nehmen, machten wir 117 Gefangene und er⸗ beuteten 3 neue deutſche Geſchütze und viel Ma⸗ terial, das wir in dem am 20. Juli nördlich von Soyecourt von uns eroberten Gelände gefunden haben. Damit beträgt die Zahl der an dieſem Tage dem Feinde abgenommenen Geſchütze 6. Auf dem rechten Maasufer lebhafte Ar⸗ lillerietätigkeit im Abſchnitt von Fleury. Wir haben feindliche Abteilungen nördlich Chapelle⸗ Saint⸗Fine unter Feuer genommen und zerſtreut. In der Nacht vom 25. zum 26. warf eines un⸗ ſerer Luftgeſchwader vier 120 Millimeter⸗Bom⸗ ben und zwei 200 Millimeter⸗Bomben auf mili⸗ täriſche Anlagen bei Thionville und Rom⸗ bach. Nach Erledigung dieſes Auftrages ſtieg dasſelbe Geſchwader vor Tagesanbruch von neuem auf, um ein wichtiges Militärlager in der Nähe von Dun zu bombardieren, 38 Bomben wurden auf das Ziel geworfen. In derſelben Nacht wurden 29 Vomben auf die Bahnhöfe Vi⸗ losnes und Brieul, ſowie auf die Lager in der Nähe von Daevoue geſchleudert. Paris, 27. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht vom Mittwoch Abend. Sidlich der Somme, 150 Kilometer ſüdöſt⸗ lich von Eſtrees, machten wir einige Gefangene. Vier 105 Millimeter⸗Geſchütze, die einer vor⸗ geſtern von uns ſüdlich Eſtrees eroberten Bat⸗ terie abgenommen wurden, kommen zu dem be⸗ reits erbeuteten Material hinzu. An der übri⸗ gen Front verlief der Tag ruhig, außer in der Champagne, wo ein ziemlicher Artillerie⸗ kampf im Abſchnitt weſtlich Prosnes ſtattfand. Britiſcher Bericht. 7 Uhr nachmittags. Außer einigen Artilleriekämpfen und örtlichen, ziemlich lebhaften Gefechten, iſt heute nichts ſehr wichtiges zu melden. Belgiſcher Bericht. Einige Artillerie⸗ tätigeit an der Front der belgiſchen Armee. Die ungeheuren verluſte der Engländer. Hamburg, 27. Juli.(WTB Nichtamtl.) Das Hamburger Fremdenblatt melset aus dem Haag: Wiederholt ſind kürzlich gut unterrich⸗ tete Reiſende aus Frankreich zurückgekehrt, die einwandfrei ſeſtſtellen konnten, daß die Eng⸗ länder von Beginn ihrer Offenſive bis Mitte Juli zwiſchen 70—8 0000 Verwundete aus Frankreich abtransportiert haben, auch ſei die ſehr gvoße Zahl nicht trans⸗ portfühiger Schwerverwundeter auffällig, die teils in ſchleunigſt aufgeſchlagenen Lazaretten im Fwankveich notdürftig untergebracht ſeien In gut unterrichteten franzöſiſchen Kreiſen ſchätze man die Verluſte der Engländer an Toten und Verwundeten in den wenigen Tagen bis Mitte Juli auf weit über 100 000. Seitdem haben die Truppenaufwendungen nicht nur nicht nachgelaſſen, ſondern es werden all⸗ mählich noch umfangreichere Kräfte eingeſetzt, ſodaß die Verluſtzahl im Verhält⸗ nis zu der zunehmenden Schwere der Kämpfe mindeſtens 150 000—170 000 erreicht haben müſſe. Ueberall hört man, daß die Begeiſte⸗ rung der Mannſchaften in der letzten Zeit völlig nachgelaſſen habe, weil es der engliſchen Heeresleitung trotz großer An⸗ ſtrengungen nicht gelungen ſei, den unbedeuten⸗ den Geländegewinn von—5 Kilometer als einen Erfolg hinzuſtellen, der den rückſichts loſen und ungeheueren Opfern an Soldaten auch nur einigermaßen entſpräche. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 27. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Nach ſchweizer Blättermeldungen aus London verzeichnen die engliſchen Verluſtliſten vom 18. bis 25. Juli insgeſamt 2083 Offiziere und 15 656 Mannſchaften und Unteroffiziere als tot, ver⸗ wundet oder vermißt. Rumünien. „Wien, 27. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Die„Reichspoſt“ berichtet, daß gegenwärtig im der rumäniſchen Preſſe jede Eventualität er⸗ örtert wird, die ſich früher oder ſpäter für Ru⸗ mänien ergeben könnte. Mehrere Blätter be⸗ ſchreiben laut und vernehmlich den ſofortigen Anſchluß Rumäniens an den Vierverband und erklären, das Schickſal Belgiens und Serbiens ſei leichber zu regeln und zu beſtimmen, als das Los, welches jetzt Rumänien zu wählen hat. Andere Blätter verlangen ſtrikteſte Neu⸗ tralität und warnen vor einer Interventions⸗ politik. Ein rumäniſcher Militärkritiker über Kußlands Ausſichten. Wien, 27. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Blätter veröffentlichen den Aufſatz eines rumäniſchen Militärkritikers, in dem er in Beſprechungen der Offenſive der Entente ausführt: Die große Offen⸗ ſive der Verbandsmächte die voriges Jahr in⸗ folge des Durchbruches bei Gorliee aufgeſcho⸗ ben werde mußte, iſt nun in vollem Gange. Es iſt gut, daß es endlich dazu gekommen iſt für uns Neutrale ſowohl als für die Krieg⸗ führenden, denn nach dieſer Anſtrengung hat man mehr Hoffnung dem Frieden näher zu kommen Dieſe Offenſive war die Karte, nach der der Verband die Friedensab⸗ ſichten regeln wollte. Nun wird ſich zeigen, in⸗ wiefern die Hoffnungen gerechtfertigt waren. Vor allem können wir ſchon nach der allge⸗ meinen Kenntnis der Lage ganz beſtimmt ſa⸗ gen, daß die Entſcheidung nicht im Oſten ſondern im Weſten fallen kann. Die Ruſſen können noch ſo große Erfolge, entgegen den Ausſichten der jetzigen Kriegslage, erkämpfen. es wird ſich daraus für den Ausgang des Krie⸗ ges keine Entſcheidung ergeben. Dasſelbe gilt auch für die großen Siege der Mittelmächte im Oſten. Rußland vermag an der Grenze, be⸗ ſonders wenn es dazu vorbereitet iſt, einen großen Schlag zu führen, jemehr es ſich aber von ihr entfernt deſto mehr wird ſeine Armee erſchöpft und ſtehen bleiben, ſelbſt wenn der Gegner ſie nicht unmittelbar dazu zwingt. Solche Pauſen ſind jetzt freilich eingetreten, ohne daß den Ruſſen nur Zeit zum Atem holen gelaſſen iſt. Re Offenfive Sarrails. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 27. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Der Zürcher Tages⸗ anzeiger meldet aus Athen, daß in den ver⸗ floſſenen Tagen die letzten griechiſchen Truppen, beſtehend aus der 11. Diviſion, Saloniki ver⸗ laſſen haben, was als Anzeichen bevor⸗ ſtehender kriegeriſcher Ereigniſſe angeſehen wird. ** Wien, 27. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Wie die„Neue Freie Preſſe“ aus Lugano er⸗ fährt, iſt der geweſene ſerbiſche Miniſterprä⸗ ſident Paſchitſch von Rom nach Korfu zurückgekehrt. Dort befinden ſich auch alle übrigen früheren ſerbiſchen Miniſter. Pa⸗ ſchitſch, der bekanntlich alle Hauptſtädte der Alliierten in der letzten Zeit beſuchte, erklärt ſich mit dem Reſultat ſeiner Reiſe ſehr zu⸗ frieden. Griechenland. Italien hält an ſeinen Anſprüchen auf Epirus feſt. Sofia, 27. Juli.(Priv.⸗Tel. z. B. Meldungen aus Athen beſagen, daß die Ge⸗ 2. Seite. General⸗Anzei die 577 ee gegeben haben an die Beſ Epirus denken. Geſa ſchloß ſich dieſer Erklärung nich wird in Athener Kreiſen dahin gedeutet, daß Italien von ſeinen Anſprüchen auf den Epirus noch nicht zurücktritt. Uien war bisher in⸗ folge ſeiner militäriſchen Gebundenheit nicht imſtande, irgend eine Aktion auf dem Balkan zu beginnen, doch hat es darum ſeine Balkan⸗ anſprüche nicht aufgegeben. Nußland und Deutſchlaud nach dem Kriege. Von unterrichteter Seite ſchreibt man uns: Der ruſſiſche Generalkonſul in London, Baron Heycking, hat in einem ruſſiſchen Finanz⸗ blatt einen beachtenswerten Artibel veröffenk⸗ licht, in dem er ſich mit der Möglichkeit eines Zollkrieges der Vierverbandsmächte gegen die Zentralmächte nach dem Kriege beſchäftigt. Er führt zunächſt an der Hand der Sdariſtiß den Nachweis, daß Rußlands Handel mit Deutſch⸗ land und Oeſterreich⸗Ungarn ſeinem Umfang nach den Handel Rußlands mit ſeinen Verbün⸗ deten und den Neutralen zuſammen ganz bedeu⸗ tend übertrifft. Infolgedeſſen wäve es ſür Ruß⸗ land gar nicht möglich, ſeinen ganzen Ausfuhr⸗ überſchuß an agraviſchen Erzeugniſſen in den verbündeten und neutralen Staaten unterzu⸗ bringen.„Es iſt nicht angängig, ſo ſagt Baron Heycking, ſich ſelbſt Schaden zuzufügen, nur aus dem Grunde, um dem Wunſche zu genügen, ſei⸗ nen Gegner zu ſchädigen. Eine Monopolſtellung der Verbündeten in Rußland wäre auch garnicht wünſchenswert, mam müuß vielmehr aus ihrer Konkurrenz mit Deutſchland und Oeſterreich⸗ Ungarn einen möglichſt gvoßen Vorteil für Ruß⸗ land herausſchlagen.“ Rußland wüwde alſo auch wach dem Kriege in Wahrung ſeiner eigenen Le⸗ bensintereſſen ſeine Erzeugniſſe an Deutſchland lieſern und dafür deſſen Induſtrieerzeugniſſe in Zahlung nehmen müſſen. Hierdurch wird aber nach der Anſicht Baron Heyckings die Möglich⸗ keit einer Zolldifferenzierung zu Gunſten dery Waren aus verbündeten Ländern nicht ausge⸗ ſchloſſen. Sie ſoll ja die deutſche Ware nicht vollſtändig vom ruſſiſchen Markt verdrängen, ſondern nur den Verbündeten einen Vorſprung gewähren. Du Barwon Heycking zu den ſachverſtändigen Beurteilern der ruſſiſchen Handelsbeziehungen gehört, dürfte er auch wiſſen, daß Deutſchland ſelbſtverſtändlich in der Lage wäre, eine derartige Differenzierung mit Gegenmaßregeln zu beantworten. Und in dieſer Beziehung möchten wir den Herrn Generalkonful nur auf eine Foage im deutſch⸗vuſſiſchen Warenaustauſch aufmerkſam machen, nämlich auf die Frage des Gerſten⸗ z0s. Bis zum Jahre 1905 hatte Rußlands Gerſtenausfuhr nach Deutſchlaud allmählich einen Wert von jährlich 115 Millionen Mart erveicht. Nachdem dann durch den Handelsver⸗ trag mit Rußland der Zoll für Futtergerſte auf 1,30 Mark pro Doppelzentner herabgeſetzt war, ſtieg die Ausfuhr ruſſiſcher Gerſte innerhalb 6 Jahren auf 413 Millionen Mark. Nach einem vorübergehenden Rückgang im Jahre 1912 in⸗ folge einer ſehr guten deutſchen Ernte erreichte dann die Gerſtenausfuhr im letzten Jahre vor dem Kriege wieder einen Wert von 326 Mil⸗ lionen Mark. Dieſe enorme Steigerung iſt die Wirkung einer Zolldifferenzierung zwiſchen Brgugerſte, die wir aus Oeſterreich und Futter⸗ gerſte, die wir aus Rußland beziehen. Vielleicht weiß Baron Heycking, daß man in Oeſterreich für die Neuregelung der Handelsbeziehungen mit Deutſchland den größten Wert darauf legt, 8 Dor 2eEL daß dieſe Differenzierung beſeitigt wird, wobei Frrrc ͤvdTd.. Neueſte Nachrich zu ungunſten ferenzieren, ſo w Schlage in dieſem ei buße von jähylie Mark erleiden. Dieſes neralkonſul Baron Heye wortung einer Bevorzugung der Einfuhr aus verbündeten Ländern ſich vor Augen halten. (B..) mlit Lbtt 5 0 zeiſpiel ſollte Herr Ge⸗ ng bei ſeiner Befür⸗ ng bei ſeiner Beflür⸗ verſchärfung der Spannung. c. Von der Schweizer Grenze, 27. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Die„Bafler National⸗ zeitung“ meldet aus Stock. imfolge der Zurückhaltung der ſchwediſchen Dampfer in Rußland zwiſchen den beiden Ländern eine Verſchärfung der Spann ung ein⸗ getreten iſt. Da alle Verſuche, die Freigabe der Schiffe zu erreichen, geſcheitert ſind, wird die ſchwediſche Regierung wahrſcheinlich Re⸗ preſſalten ergreifen. Der Handelsbrieg. Die deutſche vergeltung für die Preis⸗ gabe der„Londoner Deklaration“. Die unausgeſetzten ſchweren Verſtöße der Engländer gegen die„Londoner Deklaration“, deren Beſtimmungen bei Ausbruch des Krie⸗ ges von unſerer Regierung aufs genaueſte be⸗ obachtet wurden, haben unſere Regierung jetzt zu ſcharfen Gegenmaßnahmen veranlaßt. Eng⸗ land hat in der willkürlichſten Weiſe, ohne jede Rückſicht auf die am 26. Februar 1909 getrof⸗ fenen Beſtimmungen der Londoner Deklara⸗ tion unausgeſetzt neue Beſtimmungen in einer dem Völkerrecht hohnſprechenden Weiſe beſon⸗ ders über das Weſen der Konterbande getrof⸗ fen, einzig allein in der Abſicht, uns alle not⸗ wendigen Rohſtoffe zu entziehen. Da Eng⸗ lands Krieg in erſter Reihe ein Geſchäftskrieg iſt, ſo ſind ſeiner Regierung auch keinerlei Be⸗ ſtimmungen heilig, wenn ſie dem Geſchäfts⸗ intereſſe Englands nicht ganz entſprechen. Die Beſtimmungen über Kriegskonterbande ſind in den Artikeln 22—28 genau feſtgelegt. In dem Artikel 28 wird dagegen beſtimmt, welche Gegenſtände nicht als Kriegskonterbande er⸗ klärt werden können. Gegen dieſen Artikel, ſowie gegen ſeine weitere Ausgeſtaltung im Artikel 29 hat England mehrfach verſtoßen. Unſere neue„Verordnung betreffend Abände⸗ rung der Priſenordnung vom 30. Sebptember 1909“ bringt darum zur Vergeltung der engli⸗ ſchen Rechtsbrüche mehrere neue Beſtimmun⸗ gen, die eine weſentliche Erweiterung der Kon⸗ terbandeliſte, ſowie neue Feſtſtellungen über die Fälle bringt, in denen feindliche Beſtim⸗ mung als vorliegend anzuſehen iſt. Eine große Anzahl von Gegenſtänden, die früher relative Konterbande war oder gar nicht als Konter⸗ bande behandelt wurde, iſt jetzt als abſolute Konterbande erklärt worden, wie z. B. Gold, Silder, Papiergeld, Stacheldraht und optiſche Inſtrumente, oder Rohbaumwolle, Rohwolle, Garne, Gummi, Kautſchuk uſw., die nach Ar⸗ tikel 28 als bannfrei zu gelten hatten. Sehr bedeutſam iſt auch die zweite neue Beſtim⸗ mung, die ſich auf die Sendung der Schiffs⸗ ladungen bezieht. Ohne Rückſicht auf den Be⸗ ſtimmungshafen wird nämlich jetzt angenom⸗ men, daß die Schiffsſendung für unſere Feinde beſtimmt iſt, wenn Gegenſtände der abſoluten telbar ſeine Ager igen an den Fe ch verhindert, Kriegskonter⸗ bande unter anſchei loſer Beſtim⸗ mung unſeren Feinden zu Gute kommt. Dieſe neuen Verordnungen ſind für ganzen Schiffahrtsverkehr von einſchneidender B Be⸗ oder 1 den deutung. In Art 65 ſtimmungen Seekri res Ganzes bilden, um en, ieſe oder jene Beſtimmung willkürlich abgeändert wird. Trotzdem Eng⸗ land dieſe Beſtimmung kannte und auch die folgende des Art. 66 unterzeichnet hat, in der ausgeführt wird, daß die S tarmächte ſich verpflichten, im Falle eines Krieges die gegen⸗ ſeitige Beachtung der in der Erklärung ent⸗ haltenen Regeln untereimander ſicher zu ſtel⸗ len, hat es neue Beſtimmungen getroffen, wie es ihm gerade paßte. Das iſt aber derſelbe Staat, der unausgeſetzt von deutſchen Völker⸗ rechtsverletzungen ſpricht, ſchreibt und tele⸗ graphiert. Allerdi kann uns das nicht Wunder nehmen, da gerade das England, das ſich in Irland die ſchwerſten Verbrechen zu ſchulden kommen ließ, erſt vor einigen Tagen wieder durch den Mund des Herrn Asquith der Welt von den„deutſchen Greueln“ in Belgien kündete, oder vielmehr dieſe abgeſtam⸗ dene Suppe aufs neue und eindringlich auf⸗ wärmte. Ein Zug paßt vorzüglich zum an⸗ dern. In dieſen Vergeltungsmaßregeln un⸗ ſerer Regierung werden ſie aber erkennen, daß ſie nicht ungeſtraft jedes Verbrechen gegen das Völkerrecht begehen dürfen. Englands Sewaltmaßregeln gegen die holländiſche Seeſiſcherei. m. Köln, 27. Juli.(Priv.⸗Tel.) Die„Köl⸗ niſche Zeitg.“ meldet aus Antſterdam: Geſtern fand un Haag, wie ſchon gemeldet, die große Verſammlung aller niedexländiſchen Fiſcherei⸗ intereſſenten über die Gewaltmaßregeln gegen die holländiſchen Seefiſchereifahrzeuge ſtatt. Einſtimmig war die Verſammlung der Mei⸗ nung, daß das AuftretenEnglands und die Er⸗ klärung des Fiſches als Bannware, eine voll⸗ ſtändige Beiſeiteſetzung des Völkerrechtes ſei. Auch die Vorſchläge, die von engliſcher Seite gemacht worden waren, um die holländiſche Heringsflotte vollſtändig aus der Fahrt zu⸗ rückzuziehen, wurden mit Entrüſtung als eine Nationalbeleidigung betrachtet. Auch in Vlaar⸗ dingen wurde eine zahlreich beſuchte Verſamm⸗ lung von Mitgliedern der niederländiſchen Seemannsvereinigung, des Zentralvereins von Transport⸗ und Hafenarbeitern und der Ver⸗ einigung von Fiſchern abgehalten, in welcher ebenfalls gegen die engliſchen Gewaltmaß⸗ regeln Einſpruch erhoben wurde. Gemeldet wird, daß bis heute keine einzige Reederei in Vlaardingen beabſichtige, auch nur ein einziges Fahrzeug aus der Fahrt zurückzuziehen. verſenkt. JBerlin, 27. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Aus Genf wird berichtet: Die engliſchen Dampfer„Alice“ und„Knutsfopt“ wur⸗ den im Mittelmeer von einem öſterreichiſchen Toppedoboot verſenkt. 57 Mann der Beſatzung — 7 8 7 rdieigagl Moreie Raroinal Mereier. DVerwal einzelnen Büt ſttag öffentli f rden von Groß⸗Brüſſel Tat)en Ver⸗ waltung erlaſſenen V hrif t getreulich be⸗ folgt, ſodaß der 21. Juli bis zum Abend ohne ernſtliche Zwiſchenfälle verlief, obwohl ein weniger verſtändiger der Bevölkerung r Teil durch Flugblätber dem entgegenzuarbeiten ver⸗ ſuchte. Auch habe die deutſche Polizei das Tragen von grünen Abzeichen geduldet, weil die öffentliche Ordnung dadurch nicht geſtört wunde. Wörtlich fährt dann das Schreiben fort: Dagegen iſt es am Abend, als Kar⸗ dinal Mercier im Kraftwagen durch die Straßen der Stadt fuhr zu Kundgebungen ge⸗ kommen, die den Anordnungen der deutſchen Behörden widerſprachen und die geeignet waren, das Volk zu Widerſtand und zu Un⸗ beſonnenheiten zu reizen. Auf Vorſchlag des Gouverneurs hat dann der Generalgouver⸗ neur der Stadt Brüſſel eine Buße von einer Million Mark auferlegt. Wegen der Bemühungen der Gemeindebehörden, die Ordnung aufrecht zu erhalten, ſei die Buße ſo mäßig ausgefallen. Kuſſiſche Armierungsbataillone ſür die franzöſiſche Front. Von der Schweizer Grenze, 2. Juli. (Priv.⸗Tel. z..) Schweizer Blättern wird aus London gemeldet, daß in England gegenwär⸗ tig ruſſiſche Freiwillig bataillone gebildet werden, die von beſonderen, zu dem Zweck nach England gekommenen Offizieren und Unteroffizieren organiſiert werden. Dieſe Frei⸗ willigenbataillone ſetzen ſich zumeiſt aus ſolchen ruſſiſchen Staatsangehörigen wehrpflichtigen Al⸗ ters zuſammen, die vor Jahren ſchon Rußland aus politiſchen Gründen verlaſſen haben oder mußten. Man nimmt an, eine Freiwilligen⸗ trupenmacht von mindeſtens 30—35 000 Mann Kufzubringen. Die Leute ſollen nach einer Aus⸗ bildung von ſechs Wochen nach Frankreich hinter die Front gebracht und dort zu Schanzarbeiten verwendet werden. Auf dieſe Weiſe hofft man eine entſprechende Zahl franzöſiſcher Soldaten für den Frontdienſt frei⸗ zubekommen. Anterbringung kriegsuntauglicher Gefangener in Dänemark. Kopenhagen, 27. Juli.(WB. Nichk⸗ amtlich.) Nach einer Meldung der„Berlingsle Tidende“ geht der früher erwähnte Plan der Unterbringung von kriegsuntaug⸗ lichen Gefangenen in Dänemark nun der Verwirklichung entgegen. Die Ange⸗ legenheit, die jetzt in Händen des däniſchen Roten Kreuzes liegt, iſt unter Aufſicht der Re⸗ gierung ſoweit vorbereitet, daß in nächſter Zeit entſprechende Anfragen an die Regierungen der kriegsführenden Länder gerichtet werden können. Es wird beabſichtigt, vorläufig insgeſamt 2000 Kviegsgefangene und 400 Offtziere in Dänemark aufzunehmen, die gleichmäßig auf beide Mächie⸗ gruppen verteilt werden. Für die Soldaten werden zwei Barackenlager ervichtet, eines auf beider Schiffe ſind in Algier angekommen. Was mein Bruder alles erzählte. Von Wilhelm Nagel. Söhe Nr. 4853.(Nachdruck verboten.) Es war ſo ſtill im Zimmer. Vater las die Zeitung. Meine beiden Brüder waren über ihre Bücher gebeugt. Das Kniſtern des Blattes und das Wenden der Seiten waren die einzigen Geräuſche, die die Stille durchſchnitten. Zuweilen drang auch das Rauſchen der abendglutüberhauchten Platanen, die ſich in Auf⸗ und Abflackern des Windes ſauft bewegten, durchs offene Fenſter. Oder die Schritte Vorübergehender zerriſſen die Stille. Mein Bruder ſaß ſchon eine Weile da, den Kopf in beide Hände geſtützt und ſchaute in die Ferne. Seine Gedanken flogen weit ab. Ich bekrachtete ihn von der Seite, und unwillkürlich ſuchten meine Gedanken den Seinigen zu folgen. Doch auf halbem Wege kehrten ſie wieder um. Wohl hatten ſie den richtigen Pfad gefunden, aber das Seitenpfädlein in das ſeine Gedanken abbogen, das lag zu verſteckt. Er ſaß ſo eine Zeit lang. Da kamen ſeine Gedanten wieder zurück, er ſeufzte auf und be⸗ gaumn wieder in ſeinem Buche zu leſen. Ich ſtieß ihn ſachte an:„Du Fritz! Das Be⸗ ſondere, an das Du eben dachteſt, was war das?“ „Eine tragikomiſche Epiſode auf der Höhe Durch den Ausgang, den der Zwiſchenfall fand, iſt die Sache jedoch mehr tragi⸗ wie komiſch. Hört zu! Ich will euch den Vorgang erzählen. war au einem ziemlich ſichtigen Tage. Die Sonne ſchien etwas matt, weil der Himmel ſein blaues Antlitz in einen zarten, weißen Schleier gehüllt hatte. Aber ſehen konnte man verhält⸗ nismäßig ſehr weit. An ſolchen Tagen hat die Inſanterie rein gar nichts zu tun, deſto mehr aber die Artillerie. Sobald der Framzmann auch nur das Ge⸗ ringſte ſah und hörte, gleich heulte er mit ſeinen Granaten ſchwerſten Kalibers darauf los So kam nun langſam der Mittag beran. Ja, halt! Damit Ihr das Ganze auch richtig ver⸗ ſtehen könnt, muß ich Euch erklären, wie unſer Höhlenwohnung ausſah. Es iſt eine feine Sechs⸗ Zimmerwohnung mit allem Zubehör. Küche ete., ausgenommen Mädchenzimmer und Bade⸗ gelegenheit. Die Mädchens vertraten wir und wenn's„als“ regnete, ſtellten wir uns unter die Brauſe. Durch einen Gang, der durch mehrere Lichtſchächte erhellt war, wurde die Wohnung in 2 Teile geteilt. Am Weſtrande des Gangs be⸗ findet ſich ein kompletter Panzerturm mit Fern⸗ ſprechzelle. Gleich nebenan ſchlafen wir. Daran an ſchließen ſich 2 Zimmer unſeres Herrn Haupt⸗ manns, worauf die Küche die Reihe der Zimmer auf der einen Seite beſchließt. Gegenüber iſt genau dieſelbe Einteilung, nur ſtakt der Küche noch eine ungeſchützte Fernſprechzelle. Ja, und unſere Küche war es, die uns einmal in eine ſehr, ſehr unangenehme Lage brachte. Einer von uns hatte damals irgendwo Kar⸗ toffeln„gefunden“. Ein anderer hatte von weiß woher Oel, und ich hatte Eſſigeſſenz. Wir gingen ſchnurſtracks zu unſerem Koch und beſtürmten ihn mit Bitten, uns heute einmal einen feinen Kartoffelſalat zu fabrizieren. Fleiſch und ſon⸗ ſtiges Zubehör wolle jeder nach Kräften noch bei⸗ ſteuern. Das ſei doch mal was anderes als die müßten doch erſt gekocht werden, und dazu braucht man bekanntlich Feuer und zum Feuern Holz, und Holz gibt Rauch. Wenn der Franz⸗ mann den Rauch ſieht, iſt der Teufel los. Herr Hauptmann habe heute auch„kalt“ befohlen,„von wegen des Wetters.“ So jammerte er. Wir beruhigten ihn mit der ganzen uns zur Verfügung ſtehenden Beredſam⸗ keit. Wir wollten ihm ganz trockenes Holz ſuchen. Das gäbe wohl Hitze, aber faſt keinen Rauch. Der feine Kartoffelſalat mit etwaigen Kote⸗ letts u. ſ. w. mehr, der in Gedanken ſchon vor ihm ſtand, ließ alles Waſſer in ſeinem Munde zuſammenlaufen, und er verſprach uns, nur durch dieſen verlockenden Fernblick gereizt, mit Hilfe ſeiner meiſterlichen Technik und Langjähri⸗ gen Erfahrung auf dem Gebiete der Kochkunſt — in ſeinem Zivilberuf iſt unſer Koch nämlich Wirt, dem eine tüchtige Hausfrau das ſehr um⸗ fangreiche Hausweſen verſtieht— das Gewünſchte herzurichten. Erfreut über ſeine endliche Zuſtimmung, mach⸗ ten wir uns daran, Holz beizuſchaffen. Wir krochen aus unſerer Höhlenwohnung. Im hellen Sonnenlichte von einem zarten, weiß⸗ lichen, durchſichtigen Schleier umhüllt, breitete ſich die Champagne vor unſeren lichtentwöhnten Blicken aus. Hoch im Blau flog langſam ein Flieger. Ehemals ſtand auf unſerer Höhe ein Wald. Die zerſchoſſenen Baumſtümpfe und die Aeſte und Holzſplitter zeugten noch davon. Raſch hatten wir das benötigte Quantum Brennmaterial beiſammen und verſchwanden da⸗ ewige Marmelade. mit von der Oberwekt. en Es euchtete ihm 1a ein. Aber die Kartoffeln Seeland und ein anderes auf Jütland Die ee Unterdeſſen hatte unſer Koch ſchon alle nötigen Vorbereitungen getroffen. Der größte Topf mit Karroffeln ſtand bereit und wartete auf die wär⸗ mende Glut. Und unſer Koch bearbeitete eben nach Kräften ein Mordsſtück Fleiſch. das einer von uns„irgendwo gefunden“ hatte. Wie freute ſich bei dieſem Anblick unſer Ma⸗ gen! Und der Abglanz dieſer Freude lag auf aller Antlitz. Nun wurde das Feuer entzündet. Luſtig praſ⸗ ſelten die Flammen im Herde Da kam einer heruntergeſtürzt.„Au! Aul Wollt Ihr die Sonne räuchern?“ Wir ſtürzten nach oben. Richtig! Dort, wo unſer Kamin et⸗ was über die Erde ſchaute, lag eine große, große Wolle am Boden und wälzte ſich langſam die Höhe hinab nach Süden hin. Unſer Koch raufte ſich die Haare. „Euer Holz war feucht! Oh! Ohl Ob!“ Wir ſtanden da, regungslos und ſchauten nur auf das langſam ſich drehende, kriechende Rauch⸗Un⸗ getüm. Jetzt hatte der Franzmann den Rauch entdeckt. Die franzöſtſche Beobachtung meldete telephoniſch ihrer Batterie: „Starke Rauchentwicklung Höhe Vermut⸗ lich Gasangriff. Feuerüberfall.“ Bum— um— um— um üh— üh— üh üh— rrratſch— rrratſch— rrratſch. „Da haben wir die Beſcherung,“ jödelte unſer Koch in allen Tönen und verſchwand mit einem Sprung in der Tiefe unſerer Behauſung. Greulich heulten die Granaten über die Aisne⸗ ebene auf unſere Höhe zu. Wir waren mänschenſtill und lauſchten. Der Hügel zitterte und bebte. Iſt Ir nunt ſich kauf Zwe Gaft zuſe Klei Die hat ſung zugt .— lichf brat S SSFNSS E. S eee 2 ⏑— * + Donnerstag, den 27. Juli 1916. Geueral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite heit. Zur Aufbringung der erforderlichen Mittel ſoll das däniſche Voll aufgerufen werden, e! wird jedoch auch auf die Beihilſe der fremden Regietungen gerechret. Die Volbsernährung. Iſt der Gaſtwirt Verbraucher oder Kleinhändler? einer ganzen Reihe von Bundesratsverord⸗ nungen über den Verkehr mit Lebensmitteln findet ſich die Beſtimmung, daß als Kleinhandel der Ver⸗ zauf an den Verbraucher gilt. Daraufhin ſind nun Zweifel aufgetaucht, ob auch Großabnehmer wie Gaftwirte und Gaſthofbeſitzer als Verbraucher an⸗ zuſehen ſind und ob infolgedeſſen von ihnen die Kleinhandelshöchſtpreiſe gefordert werden dürfen. Die Reichsprüfungsftelle für Lebensmittelpreiſe hat ſich dahin ausgeſprochen, daß bei der Abfaſ⸗ ſung dieſer Bundesratsverordnungen die Abſicht zugrunde lag, den Begriff der Verbraucher mög⸗ lichſt weit zu faſſen. Es ſollte alſo das Wort Ver⸗ braucher nicht mit dem Wort Verzehrer gleichbedeu⸗ ſend ſein, ſondern den Gegenſatz bilden zu der Gruppe der Groß⸗, Zwiſchen⸗ und Kleinhändler, welche die Waren zur Erzielung eines Geſchäfts⸗ gewinnes weitergeben und ſo dem Verbrauche zu⸗ führen. In Verfolg dieſer Auffaſſung ſind alſo Gaflwirte, Gaſthofbeſitzer als Verbraucher anzu⸗ ſehen und es dürfen von ihnen die Kleinhandels⸗ höchſtpreiſe gefordert werden. Im Gegenſatz zu dieſer Auffaſſung des Begriffs Berbraucher ſteht eine Entſcheidung des Reichsgertchts vom 21. März 1916, in der der Begriff Kleinhandel eine Aus⸗ legung erfährt. Es handelt ſich um die Frage, ob ein Gaſtwirt bei der Abgabe von Brot an die für den Kleinhandel feſtgeſetzten Höchſtpreiſe gebunden iſt. Das Reichsgericht hat dabei die Anſicht ver⸗ treten, es entſpreche der allgemeinen Auffaſſung des Schrifttums und der Rechtſprechung, daß der Gewerbebetrieb des Speiſewirts ein Handels⸗ gewerbe im Sinne des§ 1 des Handelsgeſetzbuches ſei und der Wirt deshalb als Kaufmann anzuſehen ſei Danach ſei alſo der Verkauf von Speiſen ein Handel im Sinne des Handelsgeſetzbuches und es ſei nicht angängig, allein aus dem Gebrauch des Wortes Kleinhandel und einer dem Wort Handel beigelegten Bedeutung ohne weiteres anzunehmen, daß die Verabfolgung bon Speiſen ſeitens des Wirtes kein Handel ſei. Nach der Auffaſſung der Reichsprüfungsſtelle, die auf einer Kenntnis der Abſichten des Geſetzgebers beruht, iſt alſo der Gaſt⸗ wirt ein Verbraucher, nach der Auffaſſung des Reichsgerichts iſt er ein Händler. Da dieſe Auf⸗ faſſungen in einem Widerſpruch ſtehen, der für den Handel unter Umſtänden unangenehme Folgen haben kann, wäre eine Klärung der Frage ſeden⸗ falls erwünſcht. 18 Hiter der Front. Pflichttreue. Faſt volle zwei Jahre ſtehen unſeve Krieger mum im Felde; Hunderttauſende von ihnen haben ſchon zwei Winter im Kampfe hinter ſich. Entbehrungen und Anſtrongungen des Körpers und des Geiſtes haben ſie getragen, von deren Größe wir uns keine rechte Vorſtellung machen können, und ſie haben ſie getvagen ohne Murrem und ohne Klagen. In den erſten Mongten des Krieges war es die flammende Begeiſtevung, die ſie alle Mühfeligkeiten auf ſich nehmen ließ; aber — der Sturm der Begeiſterung der erſten Monate, als Deutſchlands Jugend dem Rufe ihres Kaiſers folgte, hat ſich gelegt. Was hälb aber dann unſere Truppen im Kampfe? Was gibt ihnen die Kraft, dem wütenden Anſturm des Ubermächtigen Gegners inmer wieder mit der altem Unerſchätterlichkeit ſtandzuhalten oder ſeine Reihen im Eiſenhagel der feindlichen Geſchoſſe in erfolgreichem Sturm zu durchbrechen? Nichts anderes als die un veobrüch⸗ liche Pflichttreue, der ſchönſte Schmuck des Deutſchen von altersher. Die Pflicht geht unſern Kämpfern im Welttkvieg über alles. Und das iſt es, was der große Krieg von uns ellen daheim, auch von unſerer Jugend, ver⸗ langt. An Gelegenheit, ſolche Pflichttreue zu ziere erhalten gegen Ehvenwort völlige Frei⸗ mobiliſtert, iſt mit hineingezogen in den großen npf um Deutſchlands Zulumft. Die Ab⸗ ſchließung unſeres Vaterlandes vom Weltmarkte macht uns größte Sparſamkeit auf allen Ge⸗ bieten zur oberſten Pflicht, heißt uns zuſammen⸗ nehmen und zufammmenhalten, was wir in den glücklicheren Tagen des Friedens vielfach achtlos liegen ließen. Sparen und Sammeln iſt die Lofung des Tages. An der Metallſammlung und an der Sammlung des Goldes war unſere Jugend hervorragend beteiligt, und in dieſen Wochen iſt ſie aufgerufen zur Sammlung der Aehren auf den Feldern und zur Sammlung der Kerne des Steinobſtes, aus denen unſere Oel⸗ vovräte geſtärkt werden ſollen. Unſere Schuljugend wird auch hier voll Eifer auf dem Poſten ſein. Und wer doch erlahmen will in dieſen Dingen, wer kleinmütig zur Seite tweten will in dem Glauben, auch ohne ihn werde es dabei gehen, der denke an unſre Helden vor Verdun und in der Pikardie oder in den unwirtlichen, unwegſamen Wald⸗ und Sumpfgebieten des Oſtens. Ihr Helden⸗ tum iſt treueſte Pflichterfüllung, und dieſe Pflichterfüllung ruft auch uns auf zur Treue in dem wirtſchaftlichen Kaanpf in der Heimat, den uns die Not des Kvieges auferlegt. Kleine Kriegszeitung. Die Frauenmoral der franzöſiſchen Heeres⸗ leitung. Anläßlich der wieder verſchärften Beſtimmungen über die Beſuche von Familienangehörigen der franzöſiſchen Soldaten im offigiellen Truppen⸗ gebiet berichtet'Oeuvre über die merkwürdige Moral, deren ſich die zuſtändigen Behörden gegen⸗ über den Beſuchen von Kriegerfrauen befleißigen. * Das Blatt ſtellt nämlich feſt, daß die Schärfen der Verordnungen ſich erſtaunlicherweiſe nur gegen die legitimen Ehefrauen richten, während den ille⸗ gitimen Frauen mit größtem Entgegenkommen zahlreiche Erleichterungen geſtattet werden. Zum Beleg ſind drei kleine, völlig auf Wahrheit beru⸗ hende Geſchichtchen wiedergegeben. Ein Offizier, der hinter einem Ruhelager auf und ab ging, um mit Argusaugen darauf zu achten, ob Frauen ſich mit Beſuchserlaubniſſen näherten, erblickte einen Soldaten in Begleitung eines weiblichen Weſens. Mit ſtrenger Stimme rief er den Miſſetäter herbei, um ihn ſchreiend zu fragen, wer dieſe Frau ſei. „Es iſt eine Freundin“, erwiderte der Soldat,„ich habe ſie erſt vor kurzer Zeit kennen gelernt“. „Gut,“ fagt der grimmige Offizier beſänftigt,„der Durchlaß iſt geſtattet.“ Eine andere Szene:„Sag mal, mein Sohn, wer iſt dieſe Frau, die Dich begleitet?“„Es ift meine Gattin, die Mutter meiner Kinder.“„So? Was muß ich hören? Du wirſt fie augenblicklich zurückſenden, und dann marſchierſt Du auf acht Tage in Arreſt. Haſt Du denn nicht die Verordnungen geleſen? Ghefrauen ſſie ö wird noch von einer Dame berichtet, die an die Front reiſte, um ihren Mann zu ſehen. Sie begegnete einem gutmütigen Feldgendarm der ihre Papiere unter⸗ ſuchte und in Ordnung befand. Dann aber, als ſie die Hand nach den Papieren ausſtreckte, erblickte der Gendarm ihren Ghering und rief ſofort aus: „Wollen Sie augenblicklich den Ring abziehen, Sie Unglückſelige? Sonſt wird es Ihnen niemals gelingen, durch die Sperre zu kommen! Deutſches Keich. Die Gründung eines Südweſtdeutſchen Kanalvereins für Rhein, Donau u. Neckar In Maulbronn hielt unter dem Vorſitz von Hofrat Bruckmann aus Heilbronn der Arbeitsaus⸗ ſchuß für den zu gründenden Südweſtdeutſchen Kanalverein für Rhein, Donau und Neckar eine Sitzung ab, um die Satzungen endgültig feſtzu⸗ legen. Bei den Beratungen ergab ſich vollſtändige Uebereinſtimmung zwiſchen den württembergiſchen und nicht württembergiſchen Vertretern in allen grundſätzlichen Fragen, ſo daß der Entwurf ein⸗ ſtimmig angenommen wurde. Der Verein bezweckt . — die Verbindung von Rhein und Donau durch Her⸗ r 2 8— 8 wankte kaum merklich hin und her, wie eine Eiche im ſanften Abendwinde, und das Läutewerk der Fernſprechapparate klingelte ununterbrochen ganz leiſe. Wir hatten ſchweres Feuer. „Oh, Kartoffelſalat, Kartoffelſalat,.“ ſtöhnte emer aus der Ecke. Der Hunger war uns ver⸗ gaugen. Das Einzige, an das wir dachten, wa⸗ ren wir. Wenn wir nur mit heiler Haut davon⸗ kommen! Es war gräßlich! Erſt den Abſchuß— wir konnten feden Schuß zählen—, dann ein leiſes üh— üh, das an⸗ ſchwillt, immer ſtärker wird, dann der Gedanke: 8geht gerade auf dich zu! Das Heulen wird wilder— jetzt— jetzt! Da! Rrrratſch!—— Ein leichtes Aufatmen! Dann kam ſchon die Nächſte. Darauf ein paar hintereinander. Wir ſaßen ſo ſtell. Stockdunkel war es. Unfere Lichtſchachte waren längſt verſchüttet. Einer ließ die Taſchenlaterne blitzen. „Licht aus!“ ziſchten mehrere. Wir lonnten das nicht ertragen. Wir vermeinten auf einem Vultan zu ſttzen, der alle Augenblicke gatsbrechen kann. Wir ſahen ſchon uns in Fetzen durch die Luft wirbeln.— Oh, Kartoffelſalat! Das Wafſer im Kartoffel⸗ topf fummtze noch leiſe auf der banzenden, klir⸗ renden Herdplatte. Mir ſchien es, als wollte es uns auslachen. Das Summen klang zu allem ſo ſonderbar froniſch. Der Herr Hauptmann kam aus ſeinem Zim⸗ mer.„Was iſt denn los? Alle Verbindungen ſind ja unterbrochen!“ deim Militär lernt wan die Zucht. Einige Sekunden war es ſtill. Bum— um— um— üh— üh— üh— Im⸗ mer näher kommt das Heulen, immer näher.— „Jetzt iſt' aus!“ zuckte es wohl manchem von uns durchs Hirn. Da! Rrrrrumm Ein donnerähnliches, ungeheueres Krachen, Poltern. Ein gewaltiger Luftdruck warf uns nieder. Holzſplitter, halbe Balken, Erde, Steine, Schutt, alles kam über uns. Und wir ſahen noch am Weſtende des Ganges etwas wanken und langſam ſich vornüber neigen. Dann war es ſtill, wie im Grabe. Ein er⸗ ſtickender Dunſt füllte den Raum. Ich ſchloß die Augen und faltete die Hände, daß ich wenigſtens gleich richtig liege. Ueber uns heulten die Granaten luſtig weiter. Dieſe Symphonie des Todes! Ueh— üh üh — rratſch— bum— rratſch— bum! Merkwürdigerweiſe zog der Dunſt ab. Auf einmal atmete einer auf, tief auf. ein anderer ſtöhnte, ein dritter erhob ſich ächzend vom Vo⸗ dem„Es iſt alſo noch nicht ſo weit,“ dachte ich und blieb liegen. Ein Wohlgefühl durchrieſelte den Körper. Wie zu Hauſe im Bett kam ich mir vor. 75 Dann aber durchſchnitt ein herzzerreißendes Jammern die Finſternis. Da regte es ſich in allen Ecken. 's war gut, daß ich vorher ſchnell moi Knoche nummeriert'habt habb'“, brummte unſer Ka⸗ merad aus Weinheim durchs Dunkel. Eine Taſchenlampe flammte auf. Im Halb⸗ dunkel ſah man nun langſam ſich aufrichtende Geſtalten, die pruſtend und ſtampfend den Dreck ſtellung unmittelbarer Großſchiffahrtswege zwiſchen Württemberg Linie gehört hierzu der dem Neckar, gemäß dem Reichswaſſerſtraßengeſetz Rheinpfalz Baden ⸗Heſſen⸗ und Bayern. In erſter Großſchiffahrtsweg auf vom 24. Dezember 1911 die Weiterführung dieſes Schiffahrtswegs bis zur Donau, die Herſtellung eines Großſchiffahrtswegs auf der Donau bis Ulm und deſſen Weiterführung von Ulm über den Boden⸗ ſee zum Rhein. Außerdem ſtellt ſich der Verein die Förderung aller ſeinen Intereſſen dienenden Schiffahrtsbeſtrebungen, beſonders auch in Oeſterreich⸗Ungarn zur Aufgabe. Der Vorſitzende und die Hälfte der Mitglieder der Vorſtandſchaft werden aus den innerhalb Würt⸗ tembergs wohnenden Vereinsmitgliedern, der zweite Vorſitzende und der andre Teil der Mitglieder der Vorſtandſchaft aus den außerhalb Württembergs wohnenden Vereinsmitgliedern gewählt. Damit iſt eine paritätiſche Beſetzung des Vereins unter württembergiſcher Führung in den Satzungen aus⸗ drücklich feſtgelegt worden. Die Gründerverſamm⸗ lung wurde für Oktober vorgeſehen. In der Zwiſchenzeit ſollen alle erforderlichen Vorberei⸗ tungen für ein kraftvolles Einſetzen der Tätigkeit des Vereins im Herbſt von einer aus württem⸗ bergiſchen und badiſchen Vertretern zuſammen⸗ geſetzten engern Kommiſſion getroffen werden. Aus Stadt und Land. Mit dem Iausgezeichnel Unteroffizier May Strauß, Teilhaber der 9 ⏑ 2999%%+᷑t᷑. Firma Adler u. Strauß hier, bei einer Fuß⸗ Artillerie⸗Munitions⸗Kolonne im Weſten. Obergefreiter Willi Meinzer, Beamter der Firma Hch. Lanz, Meerfeldſtr. 58 wohnhaft. Der Ausgezeichnete iſt ebenſo wie ſein Bruder, Unter⸗ offizier Friedrich Meinzer, auch Inhaber der badi⸗ ſchen ſilbernen Verdienſtmedaille. Der in Fachkreiſen bekannte Wald. Stoeckle, in Fa. Mannheimer Glasmalerei J. Kriebitzſch, welcher als Kriegsfreiwilliger eingerückt iſt, nachdem er vor kurzem zum Gefreiten ernannt wurde, für hervorragende Leiſtungen vor dem Feinde im Reſ.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 111. Musketier L. Nothkapp, Sohn des Schneider⸗ meiſters Leonh. Rothkapp, Q 7, 28, wegen Tapfer⸗ keit vor dem Feinde. * Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe wurde verliehen: Major Böhmer und Rittmeiſter Dummrath, beide 28. Inf.⸗Div.; Major Ster⸗ zel, 29. Inf.⸗Div.; Hauptmann Böker, Gren.⸗ Regt. Nr. 110; Hauptmann v. Rundſtedt, Inf.⸗ Regt. Nr. 113; Hauptmann von undgu Schach⸗ ten, Feldart.⸗Regt. Nr. 50. ** 2 Sonſtige Auszeichnungen: Leutnant der Reſ. Philipp Baus, in einem Reſ.⸗Feldart.⸗Regt. im Oſten, Ritter des Eiſernen Kreuzes, hat vom Großherzog den Zähringer Löwenorden II. Klaſſe mit Schwertern verliehen erhalten. Landſturmmann Paul Adam Dentelsbeck, Sohn von Metzgermeiſter Friedrich Dentelsbeck, L 6, 5, wurde mit der badiſchen ſilbernen Ver⸗ dienſtmedaille ausgezeichnet. Die neuen bayeriſchen Marken. Durch die Genehmigung des neuen Poſtabgaben⸗ geſetzes, das am 1. Auguſt im Deutſchen Reiche in Kraft tritt, iſt die Ausgabe einiger neuer Poſttcertzeichen in Bayern bedingt, die als Poſtwertzeichen und Steuermarken dienen. Vollſtändig neu werden neben den bisherigen Poſtwertzeichen am 1. Auguſt eingeführt: eine Freimarke zu 2 ein halb Pfennig in blaugrau, eine Freimarke zu 7 ein halb Pfennig in dunkelgrün, eine Freimarke zu 15 Pfennig in krapprot, ferner eine Poſtkarte zu 7 ein halb Pfennig in dunkel⸗ grün und ein Kartenbrief zu 15 Pfennig in krapp⸗ rot, außerdem einige Dienſtmarken. Die neuen Freimarken zu 2 ein halb, 7 ein halb und 15 Pfg. ſind ganz in dem Stile der zur Zeit gültigen Frei⸗ marken mit dem Bildniſſe des Königs gehalten. Die 2 ein hakb⸗Pfennig⸗Marke in blaugrau trägt einen Ueberdruck in ſchwarz mit„2 ein halb“ in beiden oberen Ecken auf einer 2 Pfennig⸗Marke. vorgeholte ſchmerzliche Stöhnen. „Hierher!“ rief unſer Hauptmann.„Wer eine Taſchenlampe hat, anzünden!“ Jetzt wurde es hell. Wo iſt denn unſer Pan⸗ zerturmd Ein großer Schutthaufen war zu ſehen. Sonſt nichts. Und aus dem Haufen drang gedämpft das qualvolle Jammern. Alle Mann arbeiteten emſig an der Beſeiti⸗ gung der Erde. Im Nu war der Turm freige⸗ legt. Dann ſchauten wir uns die Sache näher an. Zwei ſchwere Granaten waren, etwas von einander entfernt, hinter dem Panzerturm in die Erde gefahren und hatten denſelben mit ge⸗ waltigem Druck nach vorn in den Gang umge⸗ legt. Einer hatte darin Dienſt, und der lag jetzt darunter. Weil wir den Turm ohne weiteres nicht heben kounnten, wurde von unter her ein Zugang gegraben, zwei von uns krochen hinein und brachten den Kameraden heraus. Und wie ſah er aus! Kreidebleich! Dort, wo ſonſt die linke Hand war, hing ein blutendes Etwas. Im Fallen war die Hand unter die Wand des Panzerturms gekommen und abge⸗ drückt worden. „Waſſer her!“ ſchrie der Hauptmann. Wir betteten ihn ſanft und wuſchen ſeine Wunde und verbanden ihn. Wir rieben ihn mit Kognak ein und gaben ihm auch welchen zu trinkten. Meine Eſſigeſſenz, mit Waſſer verdünnt und auf ein Tuch geträufelt, diente ſodann zur Aufheiterung ſeiner Lebensgeiſter. Oh, Kartoffelſalat! Mittlerweile hatte der Franzmann ſein unfin⸗ von ſich ſchüttelten. niges Verpulvern eingeſtellt. „Wir haben ſchweres Feuer!“ meldete einer.] Dann wieder dieſes aus tieſſtem Herzen her⸗ Dieſe war anfangs als Taxerhöhung vorgefehen und wurde auch bereits in Druck gegeben; nachdem aber du meichstagsbeſchluß die Taxe auf 2 ein halb Pfe erhöht wurde, hat man die Vorräte an 2⸗Pfennig⸗Marken mit dem ſchwarzen Ueber⸗ druck„2 ein halb“ verſehen. Die 7 ein halb⸗Pfen⸗ nig⸗Marke iſt in der Farbe der bisherigen 5⸗Pfen⸗ nig⸗Marke gehalten, und zwar aus dem Grunde, weil die neue 7 ein halb⸗Pfennig⸗Marke künftig diejenige Frankierung darſtellt, die bisher für die 5⸗Pfennig⸗Marke galt. Die alte 5⸗Pfennig⸗Marzke, die noch im Verkehr bleibt, erhält eine hellere grüne Farbe. Die neue 15⸗Pfennig⸗Marke wird in der Farbe der bisherigen 10⸗Pfennig⸗Marke (krapprot) zur Ausgabe gelangen, dagegen wird die bisherige 10⸗Pfennig⸗Marke in einer karmin⸗ roten Tönung gedruckt werden. Bei den Ganz⸗ ſachen kommen neu hinzu: eine 7 ein halk⸗Pfen⸗ nig⸗Poſtkarte in grün, bei der der neue Wert von 7 ein halb in der linken oberen Ecke des bei Poſt⸗ karten bisher eingeführten Wappenbildes einge⸗ druckt iſt, und außerdem ein Kartenbrief zu 15 Pfennig in rot in gleicher Ausführung wie der bisherige Kartenbrief zu 10 Pfennig, nur iſt ſtatt der Wertangabe von 10 Pfennig 15 Pfennig ein⸗ geſetzt. Einem oft geäußerten Wunſche des Landtags entſprechend, werden ab 1. Auguſt die bisherigen Pauſchalbeträge der ſtaatlichen Behörden für die Beförderung von Poſtſendungen aufgehoben und dafür eigene Dienſtmarken einge⸗ führt. Es werden alſo die Poſtſendungen der bayeriſchen Behörden künftig genau nach denſelben Beſtimmungen frankiert wie die der Allgemeinheit. Die neuen Dienſtmarken ſind nach einer Zeich⸗ nung des Kunſtmalers Otto Hupp, der ſich ſchon im Jahre 1908 mit Erfolg an dem Wettbewerb für neue bayeriſche Poſtwertzeichen beteiligt hat, ge⸗ fertigt. Sie zeigen in der Mitte das bayeriſche Wappen in ähnlicher Ausführung wie auf der 5 Pfennig⸗Poſtkarte, vechts und links von aufrecht ſtehenden heraldiſchen Löwen gehalten. Ueber dem Wappen iſt in der vollen Breite der Marke die Be⸗ zeichnung„Dienſtmarke“ angebracht, unter dem Waßpen das Wort„Bayern“ und daneben in den beiden unteren Ecken die Wertziffer. Die Marke ift in der Größe der niederen Mark⸗Marken ge⸗ halten, alſo größer wie die gewöhnlichen Freimar⸗ ken in den Pfennigwerten. Zur Ausgabe gelangen von den Dienſtmarken Werte zu 3, 5, 7½, 10, 15, 20, 25, 30, 60 Pfg. und 1 Mk. Die Farben der einzelnen Werte entſprechen denen der Freimarken. Außer den Marken wurde auch eine Poſtkarte zu 75% Pfg. in grün für die Behörden gefertigt; dieſe zeigt das Markenbild der 7½ Pfg.⸗Dienſtmarke. Die Ausgabe der neuen Poſtwertzeichen wird in den letzten Tagen des Juli bei ſämtlichen baheriſchen Poſtanſtalten erfolgen. * Landesherrlich angeſtellt wurden Reviſor Adolf Becker beim Katholiſchen Oberſtiftungsrat unter Verleihung des Titels„Oberreviſor“, die Verwal⸗ tungsſekretäre Emil Duffing bei der Verwal⸗ tung das akademiſchen Krankenhauſes in Heidelberg und Wilhelm Bauknecht bei der Univerſität Heidelberg unter Verleihung des Titels„Ober⸗ verwaltungsſekretär“ ſowie Muſiklehrer Emil Hoffmeiſter am Lehrerſeminaz Freiburg. * Verſetzt wurden Reallehrer Anton Weitzen⸗ ecker an der Bürgerfchule in Rielaſingen in gleicher Eigenſchaft an die Höhere Bürgerſchule in Hornberg. * Erſte und zweite thevlogiſche Prüfung. Die in dieſem Spätjahr abzuhaltende er ſte theolo⸗ giſche Prüfung der evangelfſchen Pfarrkandidaten ſoll Montag den 2. Okto⸗ ber dieſes Jahres ihren Anfang nehmen. Geſuche um Zulaſſung ſind ſpäteſtens bis zum 2. Septem⸗ ber an den Evangeliſchen Oberkirchenrat zu richten. Die zwei te theologiſche Prüfung der evang. Pfarrkandidaten im Spätjahr 1916 beginnt Monkag den 16. Oktober ds. JIs. Die Meldungen um Zulaſſung ſind ſpäteſtens bis zum 16. Septem⸗ ber bei dem Evangeliſchen Oberkirchenrat einzu⸗ reichen. * Umſchreibung von Poſtanweiſungen an deutſche Kriegsgefangene in Rußlaud und Frankreich. Der bei der Umrechnung der Poſtanweiſungen an deutſche Kriegsgefangene in Rußland z. Zt. in Malmö zugrunde gelegte Umrechnungskurs von 175 ſchwediſchen Kronen 100 Rubel iſt bei der gegenwärtigen Bewertung des Rubels für die Ge⸗ fangenen ſehr unvorteilhaft. Vom 1. Auguſt ab ſind daher bis auf weiteres Poſtanweiſungen an die Gefangenen in Rußland zur Umſchreibung nicht mehr an das Poſtamt Malmö 1, Upa, zu richten, ſondern an die Oberpoſtkontrolle Bern. Dieſe Wir machten eine Bahre zurecht, ſchafften den leiſe Stöhnenden nach oben und ins nächſte Lazarett. Ich begleitete ihn und ſah ihm in die Augen und betrachtete ſein Antlitz. Er mußte furchtbare Schmerzen haben! Die Geſichtsmuskeln verzerrten ſich hin und wieder in der gräßlichſten Weiſe. Und daß er ſeine Hand verloren hatte, nun ein Krüppel war! Was für Gedanken vaſten hinter ſeiner Stirn! Einen ſchweren Kampf kämpfte ſeine Seele. Ich fühlte das und ein großes Mitleid zog durch mein Herz. Oh, Kartoffelſalat!!! * Da ſchwieg mein Bruder und ſeine Augen ſchauten ins Leere. Still war es in dem Zimmer. Leiſe rauſchte der Wind in den Platanen, und die Sterne blitz⸗ ten am Nachthimmel. Da machten ſich meine Gedanken auf und folg⸗ ten den Seinen. Und ſie fanden den Weg, den ſie gegangen waren. Sie weilten bei dem, den ſie damals ins Lazarett getragen hatten, und ſchauten teilnahmsvoll in das bleiche, junge An⸗ geſicht. Später fand ich eine Karte von dem fungen Manne, der ſeine linke Hand verloren hatte, in dem Buche, in dem mein Bruder gerade geleſen hatte. Deshalb hatte er uns auch dieſe Geſchichte er⸗ zählt! ** I. Sefte. Seneral⸗Anzeꝛger Badiſche Nenefte Nuchrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 27. Jult 196 rechnet 172% Schweizer Franken 100 Rubel. Bet der Umſchreibung von Poſtanweiſungen an deulſche Kriegsgefangene in Frankreich werden 4. Zt 92 Schweizer Franken 100 franzöſiſche Franken gerechnet. Die Höchſtpreiſe für Pflaumen und Pfirſiche treten nach einer ſoeben erſchienenen Bekannt⸗ machung des Miniſteriums des Innern mit ſofor⸗ tiger Wirkung in Kraft. Die Hochſtpreiſe betragen bei dem Verkauf durch den Erzeuger für 1 Pfund Pflaumen 22 Pfg. und für 1 Pfund Pfirſiche (Weinbergpfirſiche) 25 Pfg, ferner für ein Pfund Hroßfrüchtige Ebelpfirſiche 60 Pfg. Beim Weiter⸗ berkauf an den Verbraucher durch den Handel ſind die Höchſtpreiſe feſtgeſetzt für ein Pfund Pflaumen auf 30 Pfg., für ein Pfund Pfirſiche(Weinberg⸗ Pfirſiche) auf 30 Pfg. und für ein pfund groß⸗ ſrüchtige Edelpfirſiche 80 Pfg. Bom Flottenbund deutſcher Frauen, kürzlich ſtattgehabten Mitgliederver⸗ jlammlung der Ortsgruppe Heidel⸗ Ee rg waren auch die Vorſtände der benachbarten Ortsgruppen anweſend und erſtatteten Bericht über ihre Tätigteit. Der Hauptverein hat ſich im Jahre 1915 mit einer Summe von 75 000 M. zur Unterhaltung der Marinelazarette Kiel, Bremen und Klein⸗Machow bei Zehlendorf⸗Verlin beteiligt, der f Beſatzung der„Möve“ eine SFhren⸗ Bei der tapferen gabe von 3000 M. geſpendet und neuerdings für die Pflege der nervenkranken und verwundeten Seeleute aus der Seeſchlacht am Skagerrak 5000 Marxk bewilligt. Die Mitgliederzahl iſt auf 75 000 geſtiegen. An Weihnachten konnten aus den Er⸗ trägen eingeleiteter Sammlungen eine große An⸗ zahl Pakete an die„Goeben“,„Breslau“, U⸗Voote und ein Marineluftſchiff geſchickt werden. Es muß noch viel geſorgt werden, nicht nur für die Invaliden, ſonbdern auch für die Hinterbliebenen und die Waiſen; darum, Ihr Frauen und Mädchen aller Stände, tragt Euer Scherflein zur Vergrößerung unſeres Bundes, zum Ausbau unſerer Flotte und zu! Unterſtützung unſerer todesmutigen Blaujacken bei; werdet Mitglieder des Flottenbundes deutſcher Frauen. Beitrittserklärungen an Frau Julie ffermann, L 10, 18. * Todesfall. Aus Karlsruhe kommt die Trauer⸗ nachricht, daß der frühere Mannheimer Polizei⸗ direktor, Herr Geh. Oberregierungsrat Oskar Schäfer, als Hauptmann und Bataillonsführer auf dem Felde der Ehre geblieben iſt. Der Heim⸗ gegangene, der eine Witwe mit zwei Kinder hinter⸗ laßt, wurde 1867 zu Görwihl geboren, 1890 Rechts⸗ praktikant, 1893 Referendar, 1896 Amtmann in Tauberbiſchofsheim und kam im Jahre 1897 in gleicher Eigenſchaft nach Mannheim. Im Jahre 1902 wurde er unter Verleihung des Titels Poli⸗ geibirektor zum Vorſtand der Polizeiabteilung beim Bezirksamt Mannheim ernannt. 1906 erfolgte unter Verleihung des Titels Regierungsrat ſeine Ernennung zum Kollegialmitglied beim Miniſte⸗ rlum des Innern. Ein Jahr ſpäter wurde er zum Miniſterialrat ernannt. Der Verſtorbene, der bis zum Kriegsausbruch Reſpizient des Polizeiweſens wak, gehörte, wie ſchon die ſchnelle Karriere be⸗ weiſt, zu den hervorragendſten badiſchen Beamten. Große Energie, Pflichttreue und Gewiſſenhaftigkeit waren ſeine hervorragendſten Charaktereigenſchaf⸗ ten. Aus der Mannheimer Tätigkeit des Verſtor⸗ benen, die zu der ſchwierigſten während ſeiner Dienſtzeit gehörte, wiſſen wir, daß er ebenſo ſtreng wie gerecht war. Die Laufbahn des Verſtorbenen wäre jedenfalls noch nicht abgeſchloſſen geweſen, wenn er nach Beendigung des Krieges geſund in die Heimat zurügekehrt wäre. Sein Tod wird bei allen Denjenigen, die ihn näher kannten und ihn deshalb ſchätzten und hochachteten, aufrichtiges Bedauern hervorrufen. Den 60. Geburtstag feiert morgen Freitag eeine langjährige Abonnentin, Frau Math. Vogt Witwe, geb. Müller, in voller Rüſtigkeit. Ihre 4 Söhne und der Schwiegerſohn ſtehen ſeit Kriegs⸗ beginn im Felde. *Stoff und Kraft im Kriege. Unter dieſem Titel hat Herr Prof. Dr. V. Pöſchl, Direktor des Inſtituts für Warenkunde an der Handelshoch⸗ ſchule Mannheim, im Verlag von J. Bensheimer, Mannheim, eine Schrift erſcheinen laſſen, die in einer außerordentlich inhaltsreichen Darſtellung des geſamten Kriegsweſens das ganze Gebiet in vielen Einzelheiten überſichtlich behandelt und auf die heute naturxwiſſenſchaftlich und wirtſchaftlich wichtigſten Begriffe„Stoff und Kraft“ zurückführt. Das große Tatſachenmaterial wird in allgemein verſtändlicher Form jedem willkommen ſein, für ven die einfachſten Fragen der Kriegführung In⸗ tereſſe haben. Ganz beſonders wird der innige Zuſammenhang zwiſchen Natur, Wirtſchaft, Tech⸗ Rik und Krieg betont. Die Abhandlung iſt ſtreng wiſſenſchaftlich gehalten. Auf die Erzielung voll⸗ ſtändiger Klarheit wurde ebenſo Werk gelegt wie guf die fließende Sprache ſowie auf den Aufbau der ganzen Schrift, die wohl als Muſter derartiger kürzer Veröffentlichungen gelten darf, eine Arbeit, die aus ſich heraus am beſten wirken wird und deshalb jedermann empfohlen werden kaun, zumal noch beſonders auf den niederen Preis(M..20) hingewieſen werden kann. 5 * 70jähriges Jubiläum der erſten badiſchen Feuerwehr. Heute ſind es 70 Jahre, daß von dem im Jahre 1883 geſtorbenen Stadtbaumeiſter Chri⸗ ſtian Hengſt von Durlach unter dem Namen „Pompierkorps Durlach“ die erſte frei⸗ willige Feuerwehr ins Leben gerufen worden iſt. Die erſte Probe legte das Korps am 28. Februar 184)— bei jenem ſchrecklichen Brand, der abends un: 6 Uhr im Großh. Hoftheater in Karlsruhe ausgebrochen war— ab, indem es, zu Hilſe gerufen, inter der zielbewußten Leitung ſeines Kommemndanten Hengſt die Orangerie⸗ ehäude rettete, dadurch das Uebergreifen auf die Nachbargebände verhinderte und die Stadt Karls⸗ ruhe vor weiterem Unglück bewahrte. Die Abſicht, das 70jährige Jubiläum mit dem Badiſchen Lan⸗ deskeuerwehrtag, der in dieſem Jahre in Durlach ftattgefunden hätte, zu verbinden, mußte durch den Krieg unterbleiben, wie der Landesfeuerwehr⸗ tag, der im Jahre 1914 im September in Freiburg vorgeſehen war. Wir können daher heute nur in ttillem und dankbarem Gedenken auf jene Männer zurückblicken, die vereint mit Hengſt dieſes werk⸗ zätige Inſtitut der Freiwilligen Feuerwehren mit dem Wahlſpruch„Gott zur Ehr— dem Nächſten gur Wehr“ Leſchalken und ferner allen denen, die in langen Jahren„Einer für Alle und Alle fär Einen“ zur Förderung und zur Erhaltung des Korps ihr redlich Teil beigetragen haben. Wir ſind überzeugt, daß nicht nur die Stadt Durlach an dieſem Erinnerungstag vollen Anteil nimmt, ſondern auch der ganze badiſche Landesfeuerwehr⸗ verband, der in der Freiwilligen Feuerwehr Dur⸗ lach ſeine Wiege erkennt und es bis heute mit ſeinen 11 Kreisfeuerwehrverbänden auf die ſtatt⸗ liche Zahl von 581 Feuerwehr⸗Korps mit 40 879 aktiven und 60 657 Hilfsmannſchaften gebracht hat. Eine ſchöne Kranzſpende ziert heute das Denkmal des Pioniers der Freiwilligen Feuerwehren„Chri⸗ ſtian Hengſt aus Durlach!“ * Todesfälle. Der verſtorbene Großh. Labora⸗ loriumsvorſtand Prof. Dr. Artur Looß ſtammte aus Annaberg und war im Jahre 1886 als Aſſi⸗ ſtennt in die landw. chemiſche Verſuchsanſtalt ein⸗ getreten. Seit 1902 wirkte er als Laboratoriums⸗ borſtand bei der Landw. Verſuchsanſtalt Auguſten⸗ berg.— Im Alter von 58 Jahren iſt in Bad.⸗ Rheinfelden an den Folgen eines vor meh⸗ reren Monaten erlittenen Schlaganfalls Bürger⸗ meiſter Senger geſtorben. Seit 1397 ſtand er an der Spitze der Gemeinde Nollingen⸗Bad.⸗Rhein⸗ felden, die ünter ſeiner Leitung einen ſchönen Auf⸗ ſchwung nahm. Vor allem begünſtigte er die An⸗ ſiedelung von Induſtrie und Handwerk. Polizeibericht vom 27. Juli 1916(Schluß.) Epileptiſcher Anfall. Vor dem Hauſe Seckenheimerſtraße Nr. 60 brach geſtern Abend ein 31 Jahre alter lediger Schloſſer von hier infolge epileptiſcher Krämpfe zuſammen. Er wurde in ein nahegelegenes Haus verbracht, woſelbſt er ſich nach Verlauf von 10 Minuten wieder erholte. Diebſtahl von Wertpapieren. Anfangs Juni ds. Is. wurden in Hanau folgende Wert⸗ papiere geſtohlen: a) ein Pfandbrief der Rheini⸗ ſchen Hhpothekenbank zu 2000 Mark 47% Serie 120 Lit. A Nr. 1020; b) eine Ungariſche Goldrente 4% zu 500 Gulden Nr. nicht bekannt, Um ſach⸗ dienliche Mitteilung erſucht die Schutzmannſchaft. Zwiebeldiebſtahl. Auf der Polizeiwache in Neckarau befindet ſich ein Sack mit 53 Pfund Zwiebeln, die ein Dieb am 15. ds. Mts. während ſeiner Verfolgung auf der Waldhornſtraße dort⸗ ſelbſt weggeworfen hat und flüchtig gegangen iſt. Der rechtmäßige Eigentümer der Zwiebeln wolle ſeine Anſprüche in Neckarau geltend machen. Verhaftet wurden 16 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Lademeiſter von Saarburg wegen Diebſtahls und eine Händlerin von Doſſenheim wegen Körper⸗ verletzung. Nus Luòdwigshafen. * Die vorausſichtliche Obſternte in der Pfalz 1916. Auf Grund zahlreicher Fragekarten hat die bayer. Zentralſtelle für Obſt⸗ und Gartenbau in München für die Pfalz folgende vorausſichtliche Erträgniſſe feſtgeſtellt: Aepfel 2,6 mittel— gut, Birnen 4,2 gering. Mißernte. Zwetſchgen 40 gering. Kirſchen 3,2 mittel—gering. Johannis⸗ beeren 2 gut. Stachelbeeren 1,9 gut—ſehr gut, Walnüſſe 2,6 mittel—gut, Haſelnüſſe 3,6 gering mittel, Erdbeeren 1,8 gut—ſehr gut, Himbeeren 2 gut, Aprikoſen 4,4 gering, Mißernte, Pfirſiche 3,4 mittel—gering, Weintrauben 2 gut(), Heidel⸗ beeren 2,2 gut. Im Königreich ſind mit Aus⸗ nahme von Birnen, Haſelnüſſen, Aprikoſen und Pfirſiche gute Erträgniſſe in Ausſicht geſtellt. * Größeren Warendiebſtühlen iſt man, wie der „Ludwigsh..⸗A.“ erfährt, beim Konſumverein auf die Spur gekommen und ſind auch bereits drei Perſonen hinter Schloß und Riegel geſetzt worden. Es ſollen namentlich Kaffee, Seife, Eier und an⸗ dere Kolonialwaren geſtohlen worden ſein, als deren Abnehmer ein Mannheimer Kaufmann er⸗ mittelt worden iſt. Dieſer wird ſich wegen Hehlerei zu verantworten haben. Die bis jeßt feſtgeſtellten Abgänge dürften einen Wert von 3000 M. haben, Aus dem Großherzogtum. * Plankſtadt, 26. Juli. Ausſprühende Fun⸗ ken der Lokomotive des Heidelberger Zuges ſetzton am Montag einen am Bahndamm liegenden Ge⸗ treideacker in Brand. Durch auf dem Felde be⸗ ſchäftigte Perſonen und herbeieflendes Bahnperſo⸗ nal konnte das Feuer erſtickt werden. Es iſt kein nennenswerter Schaden entſtanden. * Heidelberg, 28. Juli. Zwecks Verſorgung der Säuglinge und Kranken des Landbegirks und der Stadt Heidelberg und zwecks Erzielung größerer Fettmengen iſt kt.„Heidelb. Neueſte Nachr.“ auf Veranlaſſung des Kommunalverbandes Heidelberg⸗Lang heute eine Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung gegründet worden, die den Namen Viehweiden⸗Geſellſchaft m. b. H. Heidelberg⸗Land tragen wird. Mit dem Ankauf von Vieh iſt bereits begonnen worden. Zunächſt iſt die Weide und dagu gehörigen Stal⸗ lungen im Elſenztal(Walkmühle) gepachtet wor⸗ den. Weitere Pachtungen von Weiden ſtehen in Ausſicht. Die Milchproduktion dürfte vorausſichtlich in der nächſten Woche zum erſten Male zur Ver⸗ teilung gelangen.— Von einer Mitbürgerin, die nicht genannt ſein will, wurden dem olksſchul⸗ rektorat 5000 Marken der Kriegsküche geſchenkt, die an bedürftige Schulkinder abgegeben werden. * Heidelberg, 27. Juli. Eine 40 Jahre alte Näherin von Neuenheim ſtürzte ſich geſtern abend bei einer Kahnfahrt, die ſie mit einer Tante und noch einer Verwandten unternahm, unterhalb der Friedrichsbrücke in den Neckar und ertrank. Die Näherin, die nervenkrank iſt, ſollte heute quf ärztliches Anraten zur Beobachtung ihres Geiſtes⸗ zuſtandes in die pfychiatriſche Klinik verbracht werden. Sie äußerte jedoch ſchon früher, ehe ſie in ärztliche Behandlung ginge, würde ſie ſich das Leben nehmen. Die Leiche konnte alsbald geländet werden. Kommunales. oc. Freiburg, 27. Juli. Wie wir ſchon kurz be⸗ richtet haben, hat der Stadtrat dem Bürgerausſchuß eine Vorlage über die Erchöhung des Straßen⸗ bahntarifs zugehen laſſen. In einer nun er⸗ ſchienenen Begründung zu dem Antrag wird ausge⸗ führt, daß die wirtſchaftliche Lage der Freiburger Straßenbahn in den letzten Jahren immer ungünſti⸗ ger geworden iſt. An lle der Ueberſchüſſe iſt im Jahre 1915 ein Zuſchuß aus der Stadtkaſſe von rund 29 000 Mark getreten, und für das laufende Jahr wird mit einem Zuſchuß von 107 000 Mark gerechnet. Die Frage nach einer Erhöhung der Grundtarife will der Stadtrat bis nach dem Kriege verſchieben. Er ſchlägt aber vor, die Vergünſtigung der„Nummer⸗ karten“ abzuſchaffen, und zwar in der Weiſe, daß die Nummerkarte zu 50 Pfg. künftig nur noch zu fünf Fahrten, ſtatt bisher zu ſechs, berechtigt. mit einer Mehretnnahme von 70 000 Mark. ter ſchweren Verluſten Nus dem Mannheimer Kunſtleben. Mannheimer Künſtler auswärts. Ueber ein erfolgreiches Auftreten von Fräu⸗ lein Elſe Wühler in Salzburg ſchreiben dor⸗ tige Blätter: Elſe Wühler war, wie ſich der Literaturkenner ausdrücken würde, mehr Fauſts Gretchen als Goumods Margarete. Zu dieſem Vorzuge, mit anderen Worten zu ihrem innigen, deutſchen Spiel geſellten ſich veichliche ſtimmliche Ausdrucksmittel, hohe Intelligenz und eine außerordentlich ſympathiſche Bühnenerſcheinung. — Fräulein Wühler iſt Schülerin der Frau Hof⸗ rat Bianchi, Salzburg. Letzte meldungen. Der Wiener Bericht. Beſſerung der Lage an der ruſſiſchen Front. Starke italieniſche Angriffe wieder reſtlos abgewieſen. Wien, 27. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: Kuſſiſcher Kriegsſchauplatz. Weſtlich von Bereſteczko wurde ein ruſſiſcher Nachtangriff abgeſchla⸗ gen. Wiederholte Angriffe, die der Feind geſtern nachmittag zwiſchen Radz i⸗ willow und dem Styr führte, brachen un⸗ zuſammen. Beiderſeits der Straße von Leczniow ſetzten die Ruſſen ihre Auſtrengungen auch in der Nacht fort; ſie wurden nach erbitterten Kämp⸗ fen zurückgeworfen und ließen 1000 Gefangene in unſeren Händen. Nördlich des Prislop⸗Sattels haben unſere Truppen die Vorrückung aufge⸗ nommen, den Czarny Czeremoſz über⸗ ſchritten und mit Teilen die jenſeitigen Höhen gewonnen, auf denen Gegenangriffe abgewie⸗ ſen wurden. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Während im Kampfgebiet ſüdlich des Val Sugana die Ruhe geſtern anhielt, wurde bei Paueveggio wieder heftig gekämpft. Von 7 Uhr vormittags an, ſtanden die Stel⸗ lungen unſerer Truppen auf den Höhen ſüd⸗ weſtlich des Ortes unter äußterſt heftigem und ſchwerem Geſchützfeuer. Mittags erfolgte ge⸗ gen dieſen Abſchnitt ein ſtarker italie⸗ niſcher Angriff, der bis 2 Uhr nachmit⸗ tags unter ſchweren Verluſten des Feindes reſtlos abgewieſen wurde. Hierauf ſetzte das ſtarke Geſchützfeuer neuerdings ein. Um 6 Uhr nachmittags ging der Feind mit friſchen Truppen abermals zum An griffe vor. In erbittertem Nahkampfe wurde er vollſtändig zurückgewor⸗ fen. Ein nochmaliger Vorſtoß ſcheiterte gleich⸗ falls. Unſere braven Truppen behielten alle Stellungen im Beſitze. Auf den Höhen nord⸗ weſtlich des Ortes war tagsüber Artillerie⸗ kampf im Gange. An der Kärntner und Iſonzofront ſtellen⸗ weiſe lebhafte Gefechtstätigkeit. Süsdsſtlicher Kriegsſchauplatz. Unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Rumänien. Ein klärendes Dementi. Bukareſt, 7. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Die„Independande Roumaine“ ſchreibt: Trotz des umfaſſenden Dementis, das wir geſtern gegen alle Erfindungen, betr. gefaßte Be⸗ ſchlüſſe, Beſprechungen und ausgetauſchte Un⸗ terzeichnungen gegeben haben, wird das Ge⸗ rede fortgeſetzt. Die angeführten angeblichen Ereigniſſe ſind die Phantaſien einer Einbil⸗ dungskraft, vor der wir geſtern öffentlich ge⸗ warnt haben. Es iſt vorauszuſehen, daß nichts das Umlaufen falſcher Gerüchte hindern wird. Wir können ſomit nichts anderes tun, als nochmals feſtzuſtellen, daß die ang eblichen Informationen jeder Grundlage entbehren. Das Regierungsblatt wendet ſich mit dieſer Richtigſtellung gegen die in verbands⸗ freundlichen Blättern erſchienenen Mitteilungen über den daldigen Ein ⸗ tritt Rumäniens in den Krieg und über den unmittelbar bevorſtehen⸗ mächten. Die Wahlen in Sriechenland. A mſterd am, 27. Juli.(WTB. Nichtamtl) Die Times erfährt aus Athen: Die Regſerung habe beſchloſſen, die Wahlen am Sonntag des September abzuhalten. Das Parlament geht Ende Auguſt in Fepien und wird für Mitte November wieder einberufen. Die Demobiliſierung iſt ſo gut wie beendet, der Eiſenbahnverkehr wieder normal. Die ſchwarzen Liſten. Amſterdam, 27. Juli. amtlich.) Der„Times“ widd aus Waſhi berichtet, daß das Kabinett über die Fvage der ſchwarzen Liſte bevaten habe. Unmmittelbar darauf hatte der britiſche Botſchafter eine Untervedung mit dem Unterſtaatsſekretär des Staatsdepartemenks Poll, der verſprach, daß zur Aufklärung des Mißverſtändniſſes, das bezüglich der ſchwarzen Liſte herrſche eine Erklärung ab⸗ gegeben werden würde Das Handelsverbot beziehe ſich nur auf die Firmen, die den größten Teil ihres Gewinnes dem Handel mit dan Feind verdankben und ihre Kredite zu ſeiner Ver⸗ fügung ſtellen. Der Tod des Fliegerleutnants Parſchau. Berlin, 27. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Zum Tode des Fliegerleutnants Parſchau er⸗ Bauchſchuß erhalten hatte. Trotzdem hatte er ſein Flugzeug noch ſicher gelandet. Dann er⸗ lag er ſeinen furchtharen Verletzungen. Drohende Mißernte in Rußland. Bu dapeſt, 27. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Aus Budapeſter Blättern erfährt man, daß Stürmer der Kommiſſion für Nahrungs⸗ mittelbeſchaffung mitgeteilt hat, es ſei in ein⸗ zu rechnen. Engliſch⸗franzöſiſcher Flugdienſt im ruſſiſchen Heere. Berlin, 27. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Aus dem k. u. k. Kriegspreſſequartier wird ge⸗ meldet: In Südwolhynien wurde dieſer Tage ein franzöſiſcher Flieger abgeſchoſſen, der bemerkenswerte Einzelheiten vom Flugdienſt bei der ruſſiſchen Armee erzählte. Obwohl die Ruſſen viel für ihren Flugdienſt getan haben, ſind nach dieſen Mitteilungen noch immer franzöſiſche und auch engliſche Flieger großer Anzahl in ruſſiſchem Dienſt. Der Battiſti⸗Rummel. Ro m, 27. Juli.(WTB. Nichtamtlich) Wie die Agencia Stefani mitteilt, hat der Miniſterrat beſchloſſen, dem Parlament einen Geſetzentwurf vorzulegen, nachdem ein Nationaldenk⸗ mal zu Ehren von Cäſar Battiſti er⸗ richtet werden ſoll. Der 1 genehmigte den Wortlaut eines vom Miniſterpräſidenten vorgelegten Erlaſſes, nach dem die Werle 77 5 auf Staatskoſten herausgegeben werden en. 0 Der Papſt und Irland. Bern, 7. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Eine vatikaniſchen Kreiſen naheſtehende Kor⸗ reſpondenz meldet, der Papſt ſei anläßlich der neuen Zwiſchenfälle in Irland wiederholt gebeten worden, die iriſchen Bi⸗ ſchöfe anzuweiſen, ihre Bemühungen um die Beruhigung der Bevölkerung weiter auszu⸗ dehnen. * Berlin, 27. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Aus iWen wird der B. Z. telegraphiert, daß geſtern abend nach Berlin abreiſte. Berlin, 27. Juli.(Von u. Berl. Büro.) Aus dem Notizbuch eines bei Verdun gefan⸗ genen Franzoſen ergibt ſich, daß vor einigen Monaten in der Nähe von Nancy drei deutſche Frauen wegen angeblicher Spionage erſchoſſen worden ſind. Neuer⸗ dings iſt in Marſeille wieder eine Frau zum Tode verurteilt worden. Und das ſind die Leute, die ſich noch bis auf den heutigen Tag wegen des doch ſicher ſehr klaren Falles der Miß Cave! erfolglos aufzuregen belieben. Berlin, 27. Juli.(WTB. Nichtamtlich Auf Anordnung des Oberkommandos wurden die geſamten Geſchäftsräume der Firma Guſtav Cords, Berlin, Leipzigerſtr. 33—35, wegen übermäßiger Preisſteige⸗ rung einſtweilen geſchloſſen, bis die Firma den Anordnungen des Oberkoenmandos gemäß ihre Verkaufspreiſe entſprechend den geſetzlichen Vorſchviften über die Verkauſspreiſe der Web⸗, Wirk. und Strickwaren, richtig ſtellt Danzig, 27. Juli.(WTB. Nichtamtlich Bei der heutigen Präſentationswahl für das Herrenhaus im Landwirtſchaftsbezirk Nieder⸗ Pommerellan wurde für das verſtorbene Herrenhausmitglied Rittergutsbeſitzer Robert Heine⸗Markau, der Landwirtſchaftsdirektor Rittergutsbeſitzer Paul Beyer⸗Rottmannsdorf den Abſchluß eines Abkommens einſtimmig gewählt. Rumäniens mit den Verbandz. (WTB. Nicht⸗ fahren wir noch, daß Parſchau einen ſchweren zelnen Teilen Rußlands mit einer Mißernte in. der öſterreichii he Fenanzminiſter Dr. Loth —— 1 Ac insgesamt 1310 762 t gegen 1 412 137 t im Mai General⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath 5. Sette. Donnersbag, den 27. Juli 1916. Handel und Industrie Flußstahlerzergung Deutsch- lands. Nact. den Ermittlungen des Vereins Deut⸗- scher Eisen- und Stah! Industri- eller betrug die Flußstahlerzeugung im deut- schen Zollgebiet im Momat Ju ni(24 Arbeitstage) 1016(27 Arbeitstage). Die tägliche Erzeugung belief sich auf 54 990 t im Juni gegen 52 30 t im Mai 1916. Die Entwickelung in den einzelnen Monaten ist aus unserer nachstehenden Tabelle ersichtlich: Monat 1916 1915 1914 ine.27420 970.605.602.408 Februar..236.845 953.006.509.785 Mär:. 147.795.005.126.634.297 April 5.203.398.019.149.488.545 Mai. 0.412.137.050.922.577.970 Jui 5 1310.762.088.468.558.317 C—.145.480.627.803 August—.162.463 567.618 September—.178.111 663.448 Oktober 858 1219.048 900.522 November—.196.443 900.357 Dezember—.169.233 941.964 Zusammen— 13.258.054 14.973.106 (430300 t, (52240) t, 48 72%), gerland und Hlessen-NMassau mit 20 557(30 245) t, Nord-, Ost- und Mitteldeutschhnd mit Elsaß-Lothringen burg mit 113 005(449 04%) t. Im ersten Halbjahn 1016 ist zu verzeichnen eine Roheisen Erzeugung von insgesamt 6407 000 t gegen 5 50 000 t im 1. Halbiahr 19¹5, also eine Mehrerzeugung von 907000 t gleich 175 Prozent. Bei Flußstahl war dagegen das Ergebnis noch günstiger. Bei 7 756 000 t Erzeugung im ersten Halbjahm 1916 gegen 6187 000 t in der gleichen Zeit des Vorjahres ergibt sich eine Stei- gerung von nicht weniger als 1 500 000 t gieich 25 Proz. ein Ergebnis, das n icht nur hinsichtlich der Deckung unseres Hleeres und Inlandsbedaris, sondern audi hinsichfhöicht der Ausführ sefn er- freulich ist. 8 Brown, Boverie& Cie..-., Manmheim. Der Aufsichtsrat beschloß der Generalversamm- jung die Verteilung einer Dividende von 10 Proz. auf das Aktfienkapital von 9 Mill. Marte zu bean- tragen. Zur Zuwall in den Aluffsichtsrat werden vorgeschlagen die Herren Justizrat Dr. Ed. Bloch in München und Gelreimer Kommerzienrat Juſius Fawreau in Leipzig. Filter- und Hautechnische Maschinen- fabrik.-G. vorm. L. A. Enzinger, Worms n. RKh. In der aubgerordenthichen Generalversammlung wWaren 8 Aktionäre mit 1089 Stimmen vertreten, Die Erbelumg des Altienkapitals um 500 000 M. auf 3000 000 M. wurde getehmigt. Der Kaiserl. Rat Leopold Schmied, Prag. wurde in den Auf- sichtsrat gewählt. Die i haft er- Hält für die 500 000 M. neue Akctien 6000 000 Kr. Aktien der Filter- und Brautechnischen Maschi- nenfabrilk.-Gl. vorm. B. H. Henmanu, Prag, und 25 000 M. in bar, und ist nunmehr Besitzerin des gesamten 1 000 000 Kn. betragenden Akctienkapi- ſals der Prager Gesellschaft. Die jungen Akctien Sind vom 1. August ab diwidendenberechtigt. Deutsche Erdül.-., Berlin. Die Gesellschaft, welche seit einigen Monaten in Coethen Bohrungen vornimmt, erbohrte in der Gemarlumg Libena in 60 Meter Tiefe ein ergiebi- ges Braunkohlenlager von 6 Meter Mächtigleeit. Deber die Errichtung eines neuen Braunkohlen- werkes dürfte demnächst die Entscheidung fallen. Gewerkschaft der Steinkohlenzeche Mont Cenis, Sodingen I. Westt. r. Düsseldorf, T. Juli.(Priv.-Tel.) Die Gewerkschaft beschlog, für das 2. Quartal eine Ausbeute von 20 Mark pro Kux zur Verteilung zu bringen. Für das 3. Quartal ist eine Ex- höhung der Ausbeute in Aussicht genommen. Gewerkschaft des Eisenstein- und Stein- Kohlenbergwerkes Freie Vogel und Un⸗ verhoefft, Gerthe. r. Düsseldorf, 2. Juli.(Priv-Tel) Der Betriebsüberschuß im 2. Quartal befrug 144 485 M. gegen 70 707 M. in derselben Zeit des Vor- jares. Die Kohlenförderung belief sich auf 89 317(78 695 t und die KNolcsförderung auf 40 569(32 767) t. Vereinigte Berliner Kohlenhändler.-., Berlin. Die Generalyersammlung genehmigte den Ab- scklug und setzte die Diidende auf 7 Proz. fest. Der Vorsitzende teiſte auf Anirage mit, daß sich über die Aussictten des lauienden Jahres ein DersSchweizer Außenhandel imJahre 1916 Aus der amtlichen Zusammenstellung über den Schweizer Außenhandel in 1915 geht hervor, daß die schweizerische Ausfuhr im vergangenen Jahre den Gesamtbetrag von 1670 Mill. Franken (gegen 1186 Mill. in 191%, den höchsten bisher je verzeichneten Wert, erreichte. Die Einfuhr steht mit 1680 Millionen erheblich gegen 1914 zu- rück. Die Passivität der Schweizer Handels- bilanz ist auf 9,00 Millionen Franken zurückge⸗ gangen, gegenüber 600 Millionen Fr, im Normal- jahr 1913. Das überraschende Ergebnis Zeigt die bedeutende Lebenskraft der Schweizer Volkswirt- schaft, die auch ohne Hotelindustrie reichlich existenzſähig sich erweist. Frankturter Eflektenbörse, * Frankfurt a. M. 27. Juli.(Priv.-Telegr.) Die günstigen Ernteaussichten sowie die vertrauensvolle Beurteilung der militäri- schen Gesamtlage gaben dem freien Bör⸗ senyerkehr einen guten Rückhalt. Die Ten- denz war auf allen Gebieten gut behauptet, wenn auch vereinzelte Papiere, wie Nheinmetall, zur Abschwächung neigten. Montanwerte ruhig. Als reger gelhandelt sind Bismarchhütte zu nen- nen, welche etwas im Kurse amogen. Waffen- urnd Munitionsaktien sowie Autowerte weisen bei bescheidenen Umsätzen nur geringe Aenderung auf. Am Bankenmarkt erhielt sich das Interesse für Deutsche Bank. Elektrowerte und Chemische blieben gut preishaltend. Scheidean- stalt lagen fester. Von Spezialwerten wurde Stahlwerk Mannheim böher genannt. Schiffahrtsaktien still. Am Renten markt wiesen heimische Anleihen keine Aenderung auf. Von fremden Staatsfonds wurden Russen, Japaner, Rumänier und Argentinier zu befestigten Kursen gehandelt. Privatdiskont%½ Progent. Die Börse schloß bei stillem Geschäft und behaupteter Tenctenz. Berliner Effektenbörse. Berlin, 27. Jufi. Orahtb.) Die Berichte über den Stand unserer Ernte huten, zumal das Wetter stabiler geworden ist, ũbereinstimmend gut, was bei Eröffnung des heutigen Börsenver- kehrs einen recht günstigen Einfluß auf diest immung hatte. Die geschäfthiche Tätig- keit selbst hielt sich in schr engen Gremen. Einige Umsätze famen zum Teil zu höheren Kursen in Bismarcichütte, Phönix, Boctuimer und Ober- schlesische Eisenbahnbedarf statt. Im weiteren Verkauf war die Tendenz dam infolge von Reali- Sationen der Tagesspekmlation etwas matter und die Rurse gaben um Bruchteile eines Prozentes nach. Der Schiffahrtsmarkt war vernachlässigt. Ebenso fanden die anderen Marktgebiete nur wenig Beachtung. Am Rentenmarkt waren derttschie Anleihen und ùsterreichisch-ungarische fRenten unverändert fest. Von ausländischen Staatspapieren erfreuten sich 1902 Russen wie gestern guter Nachfrage bei hohen Kursen. Der Geldmariet war flüssig veranlagt. Am Devisen- market stiegen holländische Gulden weiter um %% Mark und schwedische Kronen um/ Mark. Die Dollardevise gewaum weitere 2 Punlete. Berlin, 2. Juli. Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 27. 26. Geld Brief Geld Brief Newyork.37.30.35 93* Holland 225.75 226.25 225.25 225.75 Dänemark 157.50 158.— 157.50 158:— Schweden 157.75 158.25 157.50 158. Norwegen 157.75 158.25 15775 158.25 Schweik. 1I03.37% 103.62½ 103.37½ 103.62% Oest.-Ungarn 69.45 609.55 69.45 69.55 Rumänjen 386.75 87.25 86.75 87.25 Bulgarien. 79.50 80.50 79.50 80.50 Amsterdamer Häektenbörse. ARSTERDAA, 25. 25. Orfizlefl: U. St.Steel.0O. 88/8 81275 5% M. St. Anl. 102%%%s 102%U Shells Trsp. u. mofflzlell: Trading Axt.—— 5% Obl. Miedl. 7857 74/% Franz-engl. Royal D. Petr 485—— 490— Anlelbe. 94.5½ Hofl.-Am.-Lin 375.— 382—Soh. Borlin 43.12½ 43.12½ Adl. u. Ind. H. 212—— ISch. London 11.53½ 11.54— Rtoh. T. u. S. FEE 104¼ 104˙%⁰ Soh. Parls 41.— 41.— Rook lsland 9716 1½ Soh. Wien 29.97% 30.— Sonth. Puo. 95³0%76 96— Sob. Kophg. 68.20 68.25 South. Ballw. 2178 217/ Soh. Stookh. 68.95 56.80 Unlon Paolfio 138— 138— Soh. Sohwelz 45.65 45.87½ Amealgamst. 164% 154½%½ Soh. He-Vk. 241.50 241.50 Newyorker Effektenbörse. NEWVORK, 28. Jull. Devisenmarkt) 2. 25. Tenden für Gdeldlee.— Geld auf 24 Stunden(Durohschnittsrate..—.— Geld letztes Derlebenn 22⁵.2⁵ Slohtweochsel Berlin 953537* 72.— 272.12% Sloktweochsel Parss„„„„„„ 500.5 50.87 Wechsel auf London(80 Tage) 41.50.2125 Wechsel auf London(Cable Transfers)....78.5.78.45 Sllber Zullloen„ 53.25 62.87½ NEWVORK, 28. Jull. Caktlenmarkt). 28. Northern Paolflo o. 110¾ 111— Pennsylvanla 50 8 56% Reading 50. 94 Obioago Book ls- land Paolf. Rallw. 20.— 20¼ Southern Faclflo, 87½ South. Rallw. oom. 22— 23— South. Rallw. prel. 67— 67 Unlon Paolflo o.. 136½ 137½ Unlon Pabifto prof. 32¼ 82½ 44—Wabash pret. n. Akt. 49¼ 50% —5 5—5 r. NHorth. Ore Uert. 34/ merlo. Gan oom. 58 Ulinols Oentr. oom. 1025/5 103½ do. do. pref.—— interborgd. Metrop Amerio. Locom. 9. do. Lons. 90 ie do. Hetrop. pr. do. Sugar Rsf. o. Kansas Olty and Anab. Copp. Min. o. Soutbern Bothlenem—5. do. pref. 58.— Central Leather Lehiph Valley 50 3 727J. Consolldated Gas Conlsv., u. Nashy 127½ 127½ Seneralfleotr. 0. Miss. Cans. Tex. o. 4— 4 75 0. do. pr.— ational Leacd Mlesourl Faclflo. 5⁰ Unſt.stat. Steels o. 86% 857/ Rat. Rallw. of.Mex.%%-5ö/55%¼ Unlt.Stat. Stoels pr. 112½ 117¼8 New Vork Centr. o. 103½% 103% Utah Copper oom. 75½ 753/ 180. Ont& West o. 28% 28— Virgia, Sar. Ohem. o.—D— Korfolk& West. o. 125— 128½ SeaärsRoebnek oW.— 2. 25. Atoh. Top. St. F6 0. 194½ 104¼ do. pfref. 98/8 88½ Baltimore and Ohlo Ganada Pacif[lo Cbes.& Ohlo oO Oblo.MIHIW.St. Paulo. Denver& Blo Gr. do. do. pret. Erie oom. Erle ist pret. Erle Z2ud pref. Great Rorth. pref. 920 93⁰ 78— 787/ 485— 435.— 54— 354— 131— 135— 167 168— Uxteil nicht Esse, Zumah, da die Weitere Eutwiciciung Verhattnisse noch Aktles Umeate 460 000 C810 p0 WIB. Newyork, 20. Juli. Die Exklärung, daß eine Extradividende auf die Stammaktie des Stahltrustes gezahlt werde, machte auf die Speku- lation wenig Eindruck, dadurch wurde die in den beteiligten Kreisen herrschende Begeisterung über diese Magnahme des Trustes gedämpft. Steels, die anfangs im Kurse angezogen hatten, ga ben später nach und auch andere führende Papiere neigten zur Schwäche. Die allgemeine Stimmung war nach festerem Begim abgeschwächt. Später war die Haltung wieder freundlic. Schluß unregelmäßig. Vorwiegend waren Kursrückgänge zu konstatieren. Aktienumsatz 460 000 Stück. Londouer Effektenbörse. London, 28. jull. 20 3 28. 28. 21½ Engl. Konsolis. 39. 60.—J Pennsyluanla 59.— 58.% 50% Arhentinler.—.— 96.— Southern Paclflo, 101% 102. 4% Jraslllaner. 55.½%. Unlon Paolflſo 44./—.— 4% Japan, v. 1899 72½ 72 /Steels. 92¼ 90/ 3% Portuglesen 55.— 34./ Anad. Cop.neue Akt. 16.¾8 16.% 5% Russen 1906 90.¼ 80.— Rlo Tinto.d½ 60.¾ 4½0% Russon v. 1909 60./—.— Chartered 13/8 13/8 Baliſmore and ohlo 91.——.— be Beers deferred 11.%½ 12.— Canadla-n Paclfſo. 189./ 189./ Lena doldflolds. 1..½ Ele oom. 37.¼ 37/% Bandmines%½.% Masonal Rallway otf Prwatdiskont.½./ Mexloo— 75-16Siſbder 30.½% 29.%/ Bunkeingang 782 000 Pfd. Sterling. Lomndoner Metallmarkrt. London, 25. Jull. Kupfer: Kassa 100.—, 3 Honate, 88.— Eloktro per Kasse 125/21, 3 Honate—, Best-Selekted p. Kagse —.—, ZHonate—.— Tlnn per Kasse 165.½, per 3 Honate 166.½, Blel loko Nov. per Kassa 27.%, Eink: per Kassa 59,.— Spez. 53.—. Antimon—— Aueckslüber— Rerliner Produktenmarkt. Berlim 27. Juli. Frühmarkt. Um Waren- handel ermittelte Preise.) Die Preise sind gegen gestern unverändert. Berlin, 27. Juli.(Getreicemarkt ohne Notiz.) Da der Barometer stabiler geworden zu Sein scheint, darf man wohl auf das für die Ernte not- wendige anhaltende, warme, schöne und sonnige Wietter rechnen. Die Stimmung am Produk- tenmarkt wrar daber recht zuversichtli ch, doch blieben die Umsätze wiederum eng begrenzt. Interesse zeigte sich hauptsächlich für einige Saatartikel wie Wicken, Seradella, Lupinen, Peluschen und Pferdebohnen von denen die bei- den letzten Artileel jedoch kaum erhältlich sind. Ersatzfutterstoffe fanden nur wenig Beachtung. Heu konnte gut abgesetzt werden. Ungewöhnliche Tabakpreilse. (Offenburg, J. Jull. Einzig dastehende Preise würden beim Verkauf Tabak-Sandblatt in Altenheim und Ichenheim erzielt, nämlich 205 M. für den Zenmer. In Friedensjahren wurde für Sandblatt 12—18 M. bezahlt, während Obergut Selbst in den besten Jahren kaum über 40 M. kam. VWerkehr. Rheinschitfahrt. k. Mannh im, 27. Juli.(Eigenbericht.) Der Wasserstand des Rheines und seiner Nebenflüsse ist seit der letzten Berichtswoche täglich einige Zentimeter am Fallen begriffen. Es wäre zu wün- Scherl, wenn auch weiterhin keine besonderen Regenglisse einsetzen würden und das Wasser noch mehr zurückginge. Das Befrachtungsgeschäft ist in den letzten Tagen besonders Sehir schlecht geworden. Haupt⸗ Sächlich war die Ursache die fast vollständigeEin- stellung von Kies- und Schrottransporten dusth Holland nach Belgien, auch dadurch, daß die rumänischen Getreide-Transporte bedeutend ein- geschränkt worden sind, war es für die Nhein- Schiffahrt von großem Naciiteil. Außerdem wWur- den eine große Auzahl Scluffe leer gemacht, die Seit Monaten zum Lagern von Getreide verwendet Warell. Die Talfrachten sind in den letzten Ln wie folgt notiert worden: für Nohprodukte wWie Salz, Abbranden, Alteisen, Sand, Tonerde usw. von Mannheim Lucwigshafen nach Köln, Duis- burg.·Rirhrort per Ztr. mit-4% Pig., für Holz- transporte ab Karlsrue nach den verschiedenen Mittelrheinstationen M. 18-9 pro Waggon= 10000 kcg; für Kallssteinladungen ab Budenheim nach Oberkassel mit 2% Pig. pro Ztr. bei viertel resp. 3 Pig. pro Ztr. bei halber Löschzeit; für Zement ab Biebrich nach den Mittelrheinstationen pro Ztr. 6½I Pig. Die Kohlenfracht in Ruhr- ort wurde nofiert pro Tonne mit M. 1 nach Manmheim-Rheinau, M..15 nach Karlsruhe und M..50 nach Kehl-Straßburg, ab Wesseling wurde 10 Pig. pro Tonne weniger bezahift. Die Schiffe können nocli mit voller Abladung nach Kehl oder Straßburg gelangen; auch ab dorten talwärts Wer- den die Schiffe mit voller Lragfähiglzeit abgeladen. Die Bergschlepplöhne werden notiert pro Ztr. nit%½% Pig. ab Rihrhäfenm nach Mannbeim- Rheinau, mit 2 Pig. ab Mannheim nach Karfsrühe, mit%½ Pig. nach Kehl oder Straßburg. Die Talschlepplöhne werden mit dem Normaltarif notiert. Schleppkraft steht ausreichend zur Ver- kügung schiffe- umd Aüterverkehr der Duisburg- Ruhrorter Häfen. 8 Mit ertreulicher Schnelligleit hat die Verwal- tung der Duisburg-Rihrorter Hafen den Bericht für den Monat juni erstattet. Derselbe weist einen Gesamtverkehr von 3050(3748) Schiffen mit, 812653(845 236) t aus. Während also die Zahl der aus- titid eingegangenen Schifſe gegen den Juni 1015 um 211 gestiegen ist, ging die Menge der umgesetzten Güter um 32 583 t zurück. Im einzelnen setzte sich der Schiffsverkehr aus 1360 (1178) Dampfern mit 5722(4077) t und aus 2599 (2570) Schlepplähnen und Segelschiffen mit 805 031(841 150) t zusammen. Die Kohlenanfuhr auf der Eisenban betrug 500 198(640 043) t und zu Wasser 63 001(18 015) t, mithin zusammen 563 190(662 050) t odter 98 850 t wenüger, Wie im Juni 1915. Auch die Kohlenabfuhr ging um 145 103 t auf 476 01(621 204) t zurück. Dem ebenfalls vorliegenden Bericht für das 2 Weit e Vierteljahr 1916 entnehmen Wir, daß der Wasserstand des Rlieins in dieser Zeit sehr günstig war. Der höchste Wasserstand be- trug 3,80 m R. P. am 23. April, der niedrigste 1,28 m am 13. April. Der Gesamtverkehr stellte sich im 2. Vierteljahr auf 2 645 405(2 449 780) t, war also um 105 615 gleich 80 Prozent größer, wie in der entsprechenden Vorjahreszeit. Ein- schließlich der im 1. Quartal ungesetzten 2540 722(2 571 217) t ergibt sich für das erste Halbjahr 1916(1915) ein Gesamtverkehr von 5 186 127(5 021 006) t. Es ist also im Verkehr unserer bedeutendsten Birmenäen gegen das erste Halbjahr 1915 eine Besserung um 168120 oder 33 Prozent eingetreten. Der Verkehr der Hauptgüterarten reigt für das gamze Halbjiahr 1910 folgende Veründe⸗ rungen gegen die gleiche Vorjahrseit.. Es fiel die Kohlenanfuhr um 80 005 auf 3 2 930 t, die Erzanfuhr um 18 301 æuf 142 314 t, die An- und Abfuhr von Eisen- umd Eisemwaren um 8 472 auf 2⁰⁵ 523 t. Dagegen stieg die Getreideanfuhr um 1390 auf 55 447 t(hiervon im 2. VMierteljahr um 24 105 auf 31 953) t, cie Hokanfuhr um 17 211 auf 83 073 t und die An- und Abfuhr der sonsſigen Güter um 653 288 auf 1 403 880) t. Die Kohlendurchfuhr vom Nhein-Herne-Kanal hat sich im ganzen Flalbjahr um 530 072 auf 1445 137 t erhöht. Die gesamte Kohlenabfuhr aus den Duisburg-Ruhrorter Häfen und dem Rhein-Herne-Kanal bezifferte sich auf 4 681 067 (4681 000) t. Der künftige Welktrachtverkehr. Die„Pall Mall Gazette“ vom 12. Juli fHihnt aus; Während Englands Anteil am Weltfrachtverkehr dureh die Sclliffsanforderungen der Regierung zu- rückgegangen ist, ist der Deutschlands volkom- meu verschwunden, und ein bedeutender Teil da- von wird ihm nicht wieder Zufallen,(Abwarten! D. Schriftl.) Es ist Z B. so gut wie sicher, daß Deutschlands Schiſfe nicht mehr zwischen Eng⸗ jandqt und Australien und Neuseeland laufen Wer⸗ den, und man kann sich schwer vorstellen, dag die Woermann.-Iinie unsere afrikanischen Nolo- nien verbinden und die Hapag-Schiſſe den Verhenr zwischen Marseille u. Saigon vermitteln werden. Schwierigkeiten droben von den Neutralen, Schweden und Norwegen, und von Japan. Alle diese geben schon den Schritt an. Vor dem Kriege lieb apan Linien nach Seattle, Vancouver, San Francisco, Valparaiso, nach Australien, der chinesischen Klüiste, nach Indien und Europa lau- ken. Heute beherrscht es den Verkehr im Stillen Ozean 80 gut wie ganz, ist überall in China zu finden und läßt seine Schiffe über Indien nach Europa, Südamerika, der atlantischen Küste Ame⸗ rikas und nach dem mexikanischen Golf laufen, und seine Schiffe werden in jedem Meere ge⸗ chartert. Mit wenig Kosten hat es aus dem Kriege un ire Vorteile gezogen und in keiner Hin-⸗ sicht mehr als auf dem ausgedehnten Gebiete, das sich seiner Handdelsflotte erschlossen Hat. Die neuen Entwicklumgen in der schWedi⸗ schen Handelsflotte bedeuteten die Exfüllung lang gehegter, aber oft aufgeschobener Wünsche. Der Schwede ist im Herzen Aristokrat, und er Rihrt ein Geschäft gern als Mann von Schlif. Demgemäß zieht er Schiffslinien den Wälcen. Frachtverkehr vor, wenn er auch zu Hug ist, den ihm aus letzterem erwachsenden Nutzen zu ver- achten. Während dieses Krieges hat er mit diesem Verfahren Erfolg gehabt, aber es ist Zweiſellaft, ob das nachher auch so sein Wird. Das Kiunte der Fall sein, wenn Schweden für die nordischen Länder und Finnland liefem könnte; aber das kam es nicht. Sowohl Norwegen als auch Schweden haben ihre eigenen Dampferlinien über die ganze Welt und Finnland zahl nicht, daß ihm die Augen ilbergehen, für den Vorzug der Ver- schiffung in schwedischen Dampferlinien in Gothenburg, Malms und Stoclcholm, Wenn 8s ebenso gute Ergebnisse und Dienste in Hull oder Neweastie viel Pillger erhalten kann.(Abwarten! D. Schriftl.) Fachliteratur. Was muss der Kaufmann von der neuen Relchsbekleidungs-Verordnung Wissen? Von A. Neumann, Verlag Max POITak, Landsberg à. W. Preis M. 1,20. Dieses Werk bellandelt die einschlägigen Vor- Schriften der Bekanntmachung über die Regelung des Verkehrs nut Web-, Wirke- und Strickwaren vom 10. Juni 1910, unter Berücksichtigung Samk⸗ licher amtlicher Nachträge, sowie der besonderen gesetzlichen Buchführung und bietet durch clie ErHuterungen wũve auch zahlreichen Beispiele einen unentbehrlichen Ratgeber zur richiigen Ausführung der Gesetzesvorschriften. verantwortlich: Für den allgemeinen Teil: Chefredakteur Dr. Frita Goldenbaum; für den Haudelsteil: Dr. Adelf Agthe; für den Anzeigenteil u. Geschäftlichen: Fritz Jogs, gaämtlich in Mannhelm. Druck u. Verlag der Dr. H. Haas' schen Buchdruckerel, G. m. b. H. ⁴ —— 7 Elektrische Ventilatoren für Lüftung und Kühlung. BROWN, BOVERICEA-G. Abfeilung Installefionen 9088 O 4, 80. Fernspr. 862, 980, 2082, 7495. Hlauptniederlage der Osramlamps. 19%„„„„„„ 999%%%%%%%e 2 10 Stuck 5 Pig.— 100 Stuck 45 Eig. Für Wiederverkäufer: 800 Sgact.28 M. 2Feldpost-Briefumsehläge⸗ (Gross-Format) 10 Stüek 20 Pig. Filr Wiederverkäufer: 1000 Stuck.— M. 500 Stück.—'. Lleferung nach auswärts nur gegen Voraus, zahlung des Betrages zuzüglich Porto. Verlag des Oeneral-Anzeiger „Badische Neueste NMachrichten“ 4 1 eee Donnerstag, den 77. Jun 1910 —4 8. —*. 95% iges Reinleeithin pro Perle). Sstation. N Urtelle aus der ärztlliehen Praxis Neura,Lecithin-Perlen Uber Edel-Nährstoff für Nerven und Blut. günstige Beeinflussung des Appetits sowie Kräftezunahme, vor allem aber eine Abnahme der nervösen Unruhe. Dr. med. Popper, Hamburg, Spezialarzt für Chirurgie. 75 Die Versuche, die ich mit Neura-Leeithin ge-Ieh bin überrascht wegen des angenehmen macht habe, zeigten alle die hervorragend] Geschmackes Ihrer Neura-Lecithinpräparate, ich habe alle möglichen Mittel selbst probiert, doch keins so gut befunden. Dr. med. Grote, Frauenarzt, Hamburg. Man beachte Wortzeichen„Neura“ und den hohen Gehalt an Reinlecithin(zirka ½ Gr. 15 Hergestellt unter Kontrolle einer staatl. Erhältlich in den Apotheken in Schachteln zu M..50,.80,.— l* unserer Mitarbeiter starben weiterhin: Martin Baumüller Schlosser, Infanterist Walter Blasse Kaufmann, Kanonier Ernst Brutschin Modlellschreiner, Gefr. d. Inf. Johanpn Burkhardt Schlosser, Grenadier Karl Engelhardt Spengler, Landwehrmann Daniel Erler Schlosser, Landwehrmann Valentin Faltermann Schlosser, Landsturmmann Albert Hennrich Kaufmann, Unteroffizier Wilhelm Häütt Hilfsarbeiter, Grenadier Wihelm Keller Kupferschmied, Musketier Josef Linder Spengler, Landwehrmann Friedrich Lutz Kaufmann, Infanterist Balthasar Maier Hilfsarbeiter, Landwehrmann Alfred Otto Kaufmann, Infanterist Ludwig Simon Dreher, Musketier Edwin Schätzle Schlosser, Pionier Jakob Streibig Hiifsarbeiter, Landwehrmann Karl Weiß Schleifer, Landwehrmann Michael Wilhelm Hilfsarbeiter, Landwehrmann Johann Wolf Hiſfsarbeiter, Musketier Friedrich Zettel Werkschreiber, Ersatzreservist * Den Heſdentod fürs Vaterland aus den Reihen 75 Wir werden diesen Gefallenen stets ein ehren- des Andenken bewahren. Benz& Cie. Nheinische Automobil- und Motorenfabrik Aktiengesellschaft, Mannheim. Buchchruckerei, liefert sohnell und billig Dr. H. Maas'sche ., 2 2 geſucht. Untersuchungs- 16884 Geueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 11 Lickendradt moderne Büro- Einrichtungen Mannheim, N 2, 9 3 Föfnspr. 180. Frachtbriefe!“ ets vorrätig in der H. Oaas ſchen Buchdruckerei. Karlsruhe, Hans Oeheime Elisabeth Schäfer. Statt joder besonderen Anzeige. Im Kampfe für das Vaterland fiel als Führer eines Bataillons mein innigstgeliebter Mann, unser treubesorgter Vater Hauptmann den 26. Juli 1916. Frau Alice Schäfer geb. Ludewig Schäfer rsuerhüte Kunststr. Sehleler und Flore in allen Hrelslagen, gröste Auswahl N2, NUGO ZMERN N 2, 8 Spezlalkaus für Damenhüte Aswahl auf Wunsen in N Schäfer r Oberregierungsrat Hauz. 9021 Tel. 1609. Bekanntmachung. Aufgebot von Pfand⸗ ſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt, den Pfandſchein des Städt. Leihamts Mann⸗ heim: Lit. A 1, Nr. 94840 vom 26. Oktober 1915, wel⸗ cher angeblich abhanden gekommen iſt, nach 8 23 der Leihamtsſatzungen un⸗ giltig zu erklären. Der Inhaber dieſes Pfaudſcheines wird hier⸗ mit aufgefordert, ſeine An⸗ ſprüche unter Vorlage des Pfandſcheines innerhalb 4 Wochen vom Tage des Er⸗ ſcheinens dieſer Bekannt⸗ machung an gerechnetbeim Städt. Leihamt Lit. C 5, Nr. 1. geltend zu machen, widrigenfalls dieKraftlos⸗ erklärung oben genannten Pfandſcheines erfolgen wird. St1650 Mannheim, 26. Juli 1916. Städtiſches Leihamt. Herrenhemden⸗ Klinik. B2, 15 J. Weinberg, B2, 15 Sämtliche Reparaturen, Neuanfertigung. Bei Stellenangeboten, bei denen Zeugnisse ein- Zzureichen sind, bitten Wir immer nur Zeug- mlsabschriften zu ver- wenden, da wir für ver- loren gehende Original- zeugnisse nicht aufkom- men können. Verlag des Seneral-Anzelger (Amtsverklündigungsblatt) Badische Neusste Nachrichten. (Caat-Gesuche) Augen guf! Kaufe v. Herrſchaften getr. Herren⸗Garderobe. Zahle für beſſere Säccd-Hnzuge Paleteis 2 Uis M. 30.—- Offerten an Mannheim Schließfach 161. 882 Getr. 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Zuſtaud 75„ 40—45 Falläpfel 1 5 5 10—12 Himbeeren Höchſtpreis„ 40 Heidelbeeren* 35 Preißelbeeren 7 5⁰ Pflaumen 3⁰0 Frühzwetſchgen 28 Spätzwetſchgen** 18 Mirabellen„ 40 Reineelauden„ 0 35 Pfirſiche(Weinbergpf.) 5 5 5 30 Edelpfirſiche, großfrücht. 5 5 80 Johannisbeeren + 7 2 20 Stachelbeeren 1 20 Gier, inländiſche Nichtpreis„ Stück 2¹ Eier, ausländiſche 24 Landbutter Höchſtpreis das Pfund 200 Tafelbutter 7 5 216 Auslandsbutter Nichtpreis„ 5 2⁰ Dieſe Höchſt⸗ und Richtpreiſe müſſen auch beim Verkauf im Laden eingehalten werden; Ausnahmen von den Richtpreiſen können nur nach Borlegung der Rechnungen und der Kalkulattions⸗Berechnung zugelaſſen werden. Wer Auslandsware führen will, muß bdies be⸗ züglich des Verkaufs auf den Wocheumärkten bei der Marktkontrolle und bezüglich des Verkaufs im Laden beim Preisprüfungsamt anmelden. Obige Preiſe treten am Samstag, den 29. Juli in Kraft und gelten bis einſchließlich Freitag, den 4. Aug. Maunheim, den 77. Juli 1916. Städtiſches Preisprüfungsamt: Dr. Hofmann. Verkehr mit Brotgetreide und Mehl aus der Ernte 1916. vom 29. Juni 1916 ezirksamte hier im Stosg5 Die Bundesratsverordnun obigen Betreffs iſt von Gr. Amtsverkündigungsblatt vom 21. Juli 1916 Nr. 60 — Beilage zum„Generalanzeige Nr. 336 vom 21. ds. Mts.— bekannt gemacht. Abdrücke dieſer Bekanntmachung können bei den Gemeindeſekre⸗ tariaten und dem Lebensmittelamt eingeſehen wer⸗ den, woſelbſt auch Auskunft über die weſentlichen Beſtimmungen der Verordnung und die Abweichungen egenüber der für das Erntejahr 1915 am 28 Junt. 23. Jult, 13. Auguſt 19415 und 13. Januar 1916 er⸗ laſſenen erteilt wird. St258 Mannheim, den 23. Juli 1918. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Verkehr mit Haſer aus der Ernte 1916. Die Bundesratsverordnung vom 6. Juli 1916 obigen Betreffs iſt von Gr. Bezirksamte hier im Amtsverkündigungsblatt vom 21. Juli 1c1 Nr. 60 — Beilage zum„Generalanzeiger“ Nr. 886 vom 21. ds. Mts.— bekannt gemacht. Abdrücke dieſer Bekannt⸗ machung können bei den Gemeindeſekretariaten und der Direktion des Schlacht⸗ und Viehhofes eingeſehen werden, woſelbſt auch Auskunft über die weſent⸗ lichen Beſtimmungen der Verordnung und die Ah⸗ weichungen gegenüber der für das Erntefahr 1915 am 28. Juni 1915, 9. September 1915 und 17. Januar 1916 erlaſſenen erteilt wird. Stꝛ60 Maunheim, den 22. Jult 1916. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Verkehr mit Hülſenfrüchten. Die Bundesratsverordnung vom 29. Juni 1916 obigen Betreffs iſt von Gr. Bezirksamte hier im Amtsverkündigungsblatt vom 21. Juli 1916 Nr. 60 — Beilage zum„Generalanzeiger“ Nr. 386 vom 21. ds. Mts.— bekaunt Aboͤrücke dieſer Bekannt⸗ machung können bei den Gemeindeſekretariaten und dem Lebensmittelamt eingeſehen werden, woſelbſt auch Auskunft über die weſentlichen Beſtimmungen der Verordnung und die Abweichungen Segern er der für das Jahr 1915 am 28. Auguſt, 20. September und 21. Oktober 1915 erlaffeuen erteilt wird. St86 Maunheim, den 22. Juli 1916, Bürgermeiſteramt: Dr. Fiuter. Verkehr mit Gerſte aus der Ernte 1916. Die Bundesratsverordnung vom 6. Fulti 1916 obigen Betreffs iſt von Gr. Bezirksamte hier im Amtsverkündigungsblatt vom 21. Juli 1916 Nr. 60— Beilage zum„Generalanzeiger“ Nr. 386 vom 21. ds. Mits.— bekannt gemacht. Abdrücke dieſer Bekannt⸗ machung können bei den Gemeindeſekretar iaten und der Direktion des Schlacht⸗ und Viehhofes eingeſehen werden, wofſelbſt auch Auskunft über die weſentlichen Beſtimmungen der Verordnung und die Abweichungen gegenüber der für das Erutejahr 1915 am 28. Juni 1915, 21. Oktober 1915 und 27. Januar 1916 erlaſſenen erteilt wird. Stꝛs7 Mannheim, den 22. Juli 1916. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Verkehr mit Buchweizen und Hirſe. Die Bundesratsverordnung vom 28. Juni 191 obigen Betreffs iſt von Gr. Bezirksamte hier in Amtsverkündigungsblatt vom 21. Juli 1916 Nr. 60 — Beilage zum„Generalanzeiger“ Nr. 380 vom 21. ds. Mts.— bekannt gemacht. Abdrücke dieſer Bekanntmachung können bei den Gemeindeſekre⸗ tariaten und dem Lebensmittelamt eingeſehen werden. Maunheim, den 22. Juli 1916. Bürgermeiſteramtt Dx. Fintet. ſR N —