* — — Bepugspreis: Mark.10 monafſich, Bulngerlohn 50 Pfg. durch die Poſt Lpoſtzuſtellungsgebühr M..52 in Dierteljahr. Einzel⸗Hummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. igen: Nolonel-Seile 40 Pfg. endelle.20 Nk. Schluß der Anzeigen⸗Kinnahme für das Mittagblatt morgens ½9 Uhr, für das Abendblatt nachm. 5 Uhr. — 9 lldi Läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) geilagen: Amtliches Herkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſen wöchentl. Tiefdruckbeilage:„Das Weltgeſchehen im Bilde“! 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Ein deutſcher Patrouillenvorſtoß brachte in der Gegend von Neuve Cha⸗ pelle 30 Gefangene, darunter 3 Offiziere und 2 Maſchinengewehre ein. Dem nördlich der Somme zu größ⸗ ter Kraft geſteigerten engliſchen Feuer folgten im Laufe des Nachmittags ſtarke Augriffe, die bei Pozières ſowie mehrfach im Foureaux Wald und ſüdweſtlich davon vor unſeren Stellungen völlig zufſammenbrachen. Sie führten in Longueval und im Delleville⸗Wald zu erbitterten Ruhkämpfen. Aber auch hier konnte ſich der Feind keiner Erfolge rühmen. Südlich der Somme iſt es bei beiderſeits lebhaft fortgeſetzter Artillerietätigkeit nur zu Vorſtößen feindlicher Handgranatentruppen bei Sohecvurt gekommen. Sie ſind abgewieſen. bſtlich der Maas ſind die franzöſiſchen Unternehmungen gegen das Werk Thiau⸗ mont erfolglos geblieben. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. geeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von hindenburg. Die Lage iſt im allgemeinen unver⸗ ändert. geeresgruppe des Generalfeldmarſchalls prinzen Leopold von Banern. Die Ruſſen haben ihre Angriffe mit ſtar⸗ ken Kräften erneuert. Sechsmal ſind ſie ſeit geſtern nachmittag gegen die Front Skro⸗ bowa⸗Wygodo öſtlich von Gorodiſchtſche mit 2 Armeekorps vergeblich angelaufen. Weitere Angriffe ſind im Gange. Mehr⸗ mals fluteten die Angriffswellen zweier Divi⸗ ſionen vour unſeren Schtſchara⸗Stellungen, norbweſtlich von Fjachowitſche, zurück. Die Verluſte des Gegners ſind ſehr ſchwer. Heeresgruppe des Generals von Linſingen Nördlich von Swiniachy haben ruſſiſche Augriffe zunächſt Boden gewonnen; Gegen⸗ angriffe ſind im Gange. Bei Poſto⸗ myty warfen öſterreichiſch⸗unga⸗ riſche Truppen die Ruſſen aus Vorſtel⸗ lungen im Sturm zurück. Heeresgruppe des Grafen v. Bothmer: Keine beſondere Ereigniſſe. Balkankriegsſchauplatz. Nordweſtlich und nördlich von Votema haben ſich kleine, für den Gegner verluſtreiche Gefechte im Vorgelände der bul⸗ gariſchen Stellungen abgeſpielt. Oberſte Heeresleitung. NN enD NMontsubag * a 222 — 5 F. 2 70 2 actinduie 5 ei eeen 4 5 7 K—— 2 n 05 1 38 5— 5 Sem enbe,———— II— S lagodeal . 1* 5* 8 N 0 e . N 1 iu FS 8938 e eemont 27 „5 NN 45 8 1 — 5 2 Zzundtmes 5 4 7+ Ilm. * Crurßenene ggl, eile Nunutbrvunrurlit +5 eEri end scu aee ——————— Der franzöoſiſche Bericht. Paris, 2. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht vom Donnerstag Nachmittag: Südlich der Somme machten die Franzoſen weſtlich von Eſtrees einige Fortſchritte. An den Zugängen zu einem heftigen Geſchützfeuer abends einen fran⸗ zöſiſchen ausſpringenden Winkel im Walde, auf den Hügeln des Buttes⸗Gehölzes, in der Ge⸗ gend von Ville Aux Bois an; der Angriff ſchei⸗ terte im Maſchinengewehrfeuer. 0 In der Champagne folgten auf ein Bom⸗ bardement der Stellungen weſtlich Prosnes um 10 Uhr abends ſtarke deutſche Angriffe auf einer Front von 1200 Metern. Sie wurden durch Sperrfeuer unter ſchweren Verluſten zum Hal⸗ ten gebracht. Einige Teile drangen in vorge⸗ ſchobenen Schützengrabenſtücken ein. Ein Gegen⸗ angriff warf ſie kurz darnach hinaus. An der Verdunfront lebte der Artillerie⸗ kampf in einer gewiſſen Stärke, im Laufe der Nocht im Abſchnitt von Fleury und La Laufee wieder auf. Die Franzoſen machten mit Hilfe 1 5 Handgranaten öſtlich von Thiaumont Fort⸗ ſchritte. die Lage im Sundgau. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 28. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Den Baſler Nach⸗ richten zuſolge wurden in den letzten Togen die fvanzöſiſchen Truppenbeſtände und das Artillerie⸗ material im Sundgau weſentlich verſtärkt. Die Stimmung in England. ORotterdam, 28. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Der Beginn des dritten Kriegsjahres am 4. Auguſt ſoll in ganz England mit Ver⸗ ſammlungen feierlichſt begangen werden. In allen dieſen Verſammlungen ſoll ferner eine gleichlautende Tagesordnung angenommen wer⸗ den des Inhaltes ungefähr, daß jeder Bürger von der Ueberzeugung durchdrungen ſei, es be⸗ ſtehe die eiſerne Notwendigkeit den Krieg bis zum Sieg. Sämtliche dieſer Verſammlungen wurden von dem Zentralkomitee patriotiſcher Vereinigungen veranflaltet, das ſeiner Zeit von Lloyd George gegründet worden iſt. Man erwartet aber, daß es aus dieſem Anlaß auch zu Gegenkund⸗ gebungen für den Frieden konmmen werde. * Große Ueberſchwemmungen im Dnjeſter⸗ Gebiet. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 28. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Die Bafler Nach⸗ richten melden aus Petersburg: Dem 5 f⸗ Soyecburt ziemlich lebhaftes Ge⸗ Noördlich der Aisne griffen die Deutſchen nach⸗ quartier gemeldet im Dujeſtrge biet ſeien große Ueberſchwemmungen eingetre⸗ ten durch die die durchgreifenden Operationen auf mehr als einen Monat verhindert würden. Stiirmer. Bern, 28. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer Tempsmeldung hat Miniſterpräſtdent Stürmer nach der Uebernahme des Mini⸗ ſteriums des Auswärtigen ein Begrüßungs⸗ telegramm an Briand gerichtet, in dem er ein feſtes Zuſammenſtehen der beiden Länder im Kampfe verheißt. Briand antwortete im gleichen Sinne und erwähnte auch die andern tapferen Verbündeten. Die Agence Havas hat bisher den Depeſchenwechſel nicht verbreitet. 5 Der ruſſiſche Mitarbeiter des„Bund“ vom 25. Jull ſchreibt: „Ueber den letzten, Mitte Juli abgehaltenen Miniſterrat ſagte das Moslauer„Utro Roſſtii ſchon am 8. Juli, daß dort Fragen von höchſter Bedeutung zur Verhandlung kommen werden. Etwas Näheres iſt bis heute allerdings nicht be⸗ kannt geworden. Dann kam eine Meldung in der„Birſhewija Wjedomoſti“, wonach Saſonow erkrankt ſei und ſich nach Finnland in ein Sana⸗ torium begeben werde. Der Rücktritt Saſonows wurde ſchon lange in Rußland erwartet. Be⸗ ſonders die noch immer einflußveiche„Nowoje Wremja“ ging ſortwährend ſehr ſcharf gegen Saſonow vor, zuletzt wegen Griechenland und Rumänien. Kurz vor dem plötzlichen Schluß der letzten Sommerſeſſion der Reichsduma war in der ruſſiſchen Preſſe zu leſen, daß Saſonow über die Lage auf dem Balkan den Kammern einen Bericht erſtatten werde. Es kam cber nicht daz u, weil die Reichsduma vertagt wurde. Daß zum Nachfolger Saſonows der ſeit dem 2. Februar dieſes Jahres als Miniſter⸗ präſident amtierende Hofmeiſter Boris Wladi⸗ mirowitſch Stürmer ernannt worden iſt, kommt allerdings überraſchend. Im Zuſammen⸗ hang mit dem erwarteten Rücktritt Saſonows wurden ſtets als ſeine Nachfolger an erſter Stelle der frühere ruſſiſche Botſchafter am Wie⸗ ner Hof N. N. Schebeko, der vormalige Bot⸗ ſchafter in Konſtantinopel N. W. Tſcharykow und der frühere diplomatiſche Vertreter in Ma⸗ rokko(ſpäter in Liſſabon) P. S. Botkin genannt. Beſonders Schebeko gilt als ein geſchickter Di⸗ plomat. Seine Verhandlungen mit dem Grafen Berchtold bis zur letzten Stunde vor der Kriegs⸗ erklärung zwiſchen Rußland und Oeſterreich⸗ Ungarn ſind ja allgemein bekannt⸗ Boris Stür⸗ mer iſt dagegen im diplomatiſchen Gebiete voll⸗ ſtändig ein homo novus. Er iſt aber beim ruſſiſchen Hofe perſong gratiſſima 3 koje Slowo“ wird aus dem Grdßen Gaupt⸗ bekannte Menſchilow wiederholt Wo j d der einflußreiche Fürſt M. M. Andronikow in ſeiner politiſchen Wochenſchrift„Golos Noſſili“ verſichert haben in der„Ne Ein Erfslg zur See. Berlin, 28. Juli.(8TB. Amtlich.) Am 27. Juni, 1 Uhr vormittags, nahm ein deut⸗ ſcher Hilfskreuzer 15 Seemeilen ſüd⸗ öſtlich von Areudal den bewaffneten engliſchen Dampfer„Eskimo“ nach einem Gefecht. Der Dampferx iſt eingebracht. — kein Deutſcher, ſondern ein Nachkomme der heiligen Fürſtin Anna Kaſchinskaſg. Stürmer ziſt auch ein intimer Freund des einflußreichen Metropoliten von Petersburg, Petirim Es wird ſehr intereſſant ſein, zu vernehmen, was die ruſſiſche Preſſe äber die Berufung Stürmers zum Leiter der auswärtigen Politik ſagen wird. Im Zuſammenhang mit dieſen Aenderungen im ruſſiſchen Kabinett dürfte wohl eine War⸗ mung der Konſervativen Rußlands an die Regierung von Intereſſe ſein. Laut dem „Rußkoje Slowo“ habe in den Petersburger Salons eine Denkſchrift der Rechten großes A ſehen erregt, welche der Regierung eingerei worden iſt, um dringend ihre Aufmerkſamkeit auf den inneren Zuſtand Rußlands zu lenken. Die Regierung habe ſich vom Krieg bin⸗ reißen laſſen und ſchenke der inneren Politik zu wenig Aufmerkſamkeit. Die revolutionären Organiſattonen nützten die⸗ ſes aus. Eine Verlängerung des Krie⸗ ges ſei für die Revolutionäre vor⸗ teilhaft, nicht aber für die Regierung. Wohl müſſe man den Krieg bis zum Siege führen, gleichzeitig aber müſſe man wiſſen, den rich⸗ tigen Augenblick zum Frieden zu er⸗ faſſen.“ Herr Stürmer hat nun inzwiſchen eine programmatiſche Erllärung über die Richtlinien ſeiner auswärtigen Polttik abgegeben; wir haben ſie im heutigen Mittagsblatt mitgeteilt. Dem äußeven Anſchein nach beſtätigt ſie die⸗ tete, der Kurs der auswärtigen Politik Ruß⸗ lands werde derſelbe bleiben. Auch der Depeſchenwechſel mit Briand könnte dieſer An⸗ ſicht als Stütze dienen. Stürmer bewegt ſich im Eingang ſeiner Erklärung in äußerſt kraftvollen Worten von Krieg und Sieg bis ans Ende und auch ein ſtarker Ausfall gegen Deuutſchland fehlb wicht. Wir haben gar nichts anderes er⸗ wartet. Es liegt auf der Hand, daß er nicht plötzlich bremſen kann und daß, wenn er Über⸗ haupt beabſichtigt die Politik ſeines Vorgängers abzubauen, er das nur allmählich und nſt äußerſter Vorſicht bewerkſtelligen wird. Und das ſcheint im Plane Stürmers zu liegen. Dbe „Sunday Times“ rühmte ihm die„gane Schlau⸗ heit umd Geſchicklichkeit des alten Diplomatem“ nach und die ſcheint in der Tat aus ſeiner Er⸗ klärung zu ſprechen. Nachdem er nut gioßen und ſtarken Worten ſich den Beifall der Pan⸗ ſlawiſten geſichert hat, verweiſt er die ſlawiſche Frage ins Gebiet der Einzelfragen, die augen. blicklich nicht zu berühren ſeien, nicht ohme daß er das Verſchwindenlaſſen in der Verſenkung mit einigen freundlichen Worten verſüßt. Dle ſlawiſche Frage eine nicht aktuelle Einzelfrage Mber die ſlawiſche Frage iſt doch Galizien, der Balkan und Konſtantinopel, iſt es doch, für deren Löſung Rußland in den Krieg zog. Stür⸗ mer ſchaltet ſie vorläufig aus, er bindet ſich nicht auf die panſlawiſtiſchez Kriegsziele, auf die Saſonow ſich ver⸗ pflichtet hatte. Das iſt eine wichtige Beobach⸗ tung. Bedeutungsvoll erſcheinen auch die ge⸗ ſchichtlichen Erinnerungen der Schlußſütze, ihr Sinn iſt klar, Stürmer will dartun, daß er nur ruſſiſche Politik treiben werde Dieſes Programm ſcheint durchaus in der Richtung der oben erwähnten konſervativen Denkſchrift zu liegen, die dem voraufgegangenen Kabinett den Vorwurf macht, es e ſich vom Kriege hin⸗ reißen laf inz offen zur Ablehr von ſſen, und die gan; 55 der panflawiſtiſch⸗liberalen Politik Saſonows d d 1 2 drängt. jenige vuſfſiſche und engliſche Oesart, die behaupeeme 2. Seite. General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Rachrichten.(Abendblatt) Freitag, den 28. Juli 1916. Rumünien. Bukareſt, 28. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Wie aus Jaſſy berichtet wird, veröffentlicht die dort erſcheinende„Opinione“ den Inhalt einer Unterredung des früheren ruſſiſchen Ge⸗ ſandten in Petersburg mit König Ferdi⸗ nan d. Dieſer erklärte, daß er keinerlei Verletzung der Neutralität Ru⸗ mäniens dulden werde, von welcher Seite eine ſolche auch immer kommen möge. Budapeſt, 28. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Aus Bukareſt wird dem„Az Eſt“ gemeldet: Miniſter Coſtinescu hat erklärt, daß die ſeitens der Entente ausgeſtreuten Gerüchte über die beabſichtigte Mobilmachung vollkom⸗ men unbegründet ſei. Die Ententefreunde agitieren lebhaft und beabſichtigen Kundgebun⸗ gen anläßlich der Abſchiedsbankette für den ab⸗ berufenen Geſandten Blondel. Griechenland. Die Wahlen. „Athen, 28. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Der frühere Mimiſterpräſident Skuludis er⸗ klärte einer Abordnung, daß er die ihm von der Athener Bürgerſchaft angetragene Kan⸗ didatur annehme und daß er in den Wahl⸗ feldzug gegen Veniſel os eintreten werde. Bern, 28. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der Matin berichtet aus Athen: Der ſerbiſche Geſandte hat von Rhallis gewiſſe Erleichte⸗ rungen für die Verproviantierung der ſerbi⸗ 5 Truppen gefordert, die der Miniſter zu⸗ agte. Der ſittenſtrenge ſerbiſche Kronprinz. Wien, 28. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Das Achb⸗Uhr⸗Abendblatt berichtet aus Lugano: Wie mitgeteilt wird, hat der ſerbiſche Kronprinz Alexander während ſeines Aufenthaltes in Rom ſo ausſchweifend gelebt, daß er von den italieniſchen Offizieren abſicht⸗ lich nicht beobachtet wurde. Schließlich wurde ihm von höfiſcher Seite nahegelegt abzureiſen, worauf er ſich nach Tarvis begab. Das unſchuloige Serbien. * Budapeſt, 28. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Das in Genf erſcheinende Blatt der ſerbiſchen Flitchtkinge„La Serbie“ widmet, wie ſich der Peſter Lloyd drahten läßt, ſeine letzte Nummer dem Gedenken des zweiten Jahrestages der UÜUeberreichung des öſterreichiſch⸗ Umngariſchen Ultimatums in Bel⸗ gvad. In allen Tonarten wird die Unſchuld Serbiens beteuert und das angebliche Hin⸗ ſtreben der Mittelmächte auf den Weltkrieg be⸗ twonnt. Nur der Anerkennung der einen Tatſache geht das Blatt ängſtlich aus dem Weg, der Tat⸗ ſache nämlich, der Mitſchuld der ſerbiſchen Re⸗ gierung an dem Fürſtenmord. Der Intimus des Miniſterpräſidenten Paſitſch, der frühere Herausgeber der„Stampa“ Jalſic ſchildert die ſpaunenden Vorgänge in Belgrad währemd der letzten 24 Stunden vor und nach der Ueber⸗ reichung des Ultimatums mit aller Genauigkeit. In der Nacht vom 24. zum 25. Juli machte der Ein Schatten im Tag. Skizze von R. Kaulitz⸗Niedeck. (Nachdruck verboten.) Von einer altertümlichen, vergeſſenen Straße erzählt die kleine Geſchichte. Abgebröckelte, moos⸗ beworfene Mauern eines ſchweigſamen Kloſter⸗ gartens engen ſie ein. Auf der anderen Seite ſtehen ein paar niedrige Häuſer, etwas verdrückt zZwiſchen einem hohen Fabrikgebäude und einer Schmiede. In beiden lebt die Kriegsſtille. Die Schmiede iſt erloſchen, ſeit der Meiſter mit ſeinem Geſellen eines Morgens feldgrau, ein Buchs⸗ baumbüſchel im Gewehr, die Straße zog. Fabrik und Schmiede haben ſonſt den Werktagslärm in die kleine Gaſſe getragen. Jetzt beſorgen das die Kinder, die an den Gartenmauern unter den überſchatteten Baumäſten ſpielen und mit dün⸗ nen hohen Stimmen ſingen. Die Mädchen ſcha⸗ ren ſich dann um die Aelteſte aus der toten Schmiede, die ſo ſchöne Geſchichten erzählen kann und viele neue Spiele kennt. Die blonde Lina mit den dicken Haarflechten liebt die ganze Straße. Ling iſt eine kleine Träumerin, ſie gibt den Geſpielinnen oft auf, daß ſie auf Wunder und Märchen raten, die ſich hinter den Gartenmauern desloſters verbergen mögen. Oft in der Tagesfrühe ſchaut ſie aus den Dachſtubenfenſtern bei der Großmutter in die wunderſtillen, geheimnisvollen Gärten hinein, wo unter dichten Efeugängen die dunklen Frauengeſtalten in Andacht auf⸗ und nieder⸗ wandeln. SGroßmutter muß viele Fragen der jungen Enkeltochter beantworten, weil ſie im tiefſten Schubfach ein Bildchen vergraben hat, die nie⸗ mand ſehen ſoll, Lina aber kennt und weiß, daß 28 Gregmutter ſelbſt iſt, die unter der Flügel⸗ —8 und im ſtrengen dunklen Kloſterkleide da⸗ „Großmutter, damals biſt Du wohl nicht froh geweſen?“ Die alte Frau antwortet nicht, ſie ſchüttelt nur ſt den weißen Kopf, und ihr ſtiller Blick geht Kronprinz Alexander dem ruſſiſchen Geſandben einen langen Beſuch, wobei dem Zaren ein langes Telegramm geſchickt wurde. Die Ant⸗ wort des Zaren traf am nächſten Tag gegen Mittag ein, worauf ſofort ein Miniſterrat ſtatb⸗ fand, der vor allem bereits in den Mittags⸗ ſtunden die Mobilmachung anordnete. Erſt dann ging die Beratung des öſterrei⸗ chiſch⸗-ungariſchen Ultimatums an. Das Telegramm des Zaren hatte über Krieg und Frieden entſchieden, denn es enthielt die Auf⸗ forderung an das ſerbiſche Kabinett, die Wünſche der öſterveichiſch⸗ungariſchen Regierung nicht zu Kölniſchen Volkszeitung iſt die Erregung Blättern zufolge ſind die Botſchafter Frankreichs, Englands und Ru ß⸗ lands in das italieniſche Haupt⸗ quartier abgereiſt. Der Zweck der Reiſe iſt unbekannt. Ne Erbitterung Hollands gegen England. m Köln, 28. Juli.(Priv.⸗Tel.) Laut der in Holland wegen der Haltung Englands erfüllen. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtantinopel, 28. Juli. Nichtamtlich.) Das Hauptquartier teilt mit: An der Kaukaſusfront trieben auf dem rechten Flügel unſere Aufklärungsabteilungen diejenigen des Feindes zurück und töteten viele Soldaten, darunter einen Offizier. Vom Zentrum und dem linken Flügel lie⸗ gen keine erwähnenswerte Nachrichten vor. In den Gewäſſern von Smyrna eröffneten zwei feindliche Kriegsſchiffe, durch Luftauf⸗ klärung unterſtützt, ein unwirkſames Feuer auf einige Küſtenpunkte. Sie wurden durch Gegenwehr unſerer Artillerie vertrieben. Au den anderen Fronten keine Aenderung. Die üble Lage der Italiener in Tripolis. Bevn, 28. Juli. In einem Bericht aus Tripolis gibt„Corriere della Seva“ inteveſſante Nachrichten über die Lage in Tripolitanien. Zunächſt bemerkt der Korroſpondent, die Engländer hätten im Herbſt 1914 und im Frühjahr 1915 die Senuſ⸗ ſen gegen Italien offen unterſtützt. Für dieſen Fehler mußten ſie ſpäter büßen, als ſich die Senuſſen auch gegen England wandten. In dem anſchließenden Aufſtand der Rebellen waren die Folgen für Italien aller⸗ dings ſchlimm. Die Italiener zogen mit 4000 Mann eingeborener Askaris und eigenen Leuten gegen das Rebellenlager von Kaſr Buhadi aus, wurden aber völlig geſchlagen und aufgerieben, und bis an die letzten Dünen der Küſte von den ſiegreichen Rebellen verfolgt, die darauf Miſu⸗ raba, Beniulid, Tarhuna, Zuara und Slittemm einſchloſſen und belagerten, ſodaß die Italiener nach der bereits erfolgten Räumrung aller inneren Garniſonsplätze auch Miſuraka und Tarhung quufgeben mußten. Der letzte Ausfallverſuch aus Darhung bedeutete für die Italiener einen äußerſt traurigen Tag. Aus dem Schluß des Artikels geht hervor, daß die Italiener zurzeit nur noch Tarhuna, Homs und Zuara halten. Tripolis iſt durch einen 38 Kilometer langen Dvahtverhau und durch einen Schützengraben gegen Angriffe geſchützt. Homs iſt ebenſo in einem großen Umlreis von Verteidigungs⸗ anlagen umgeben. Diplomatenbeſuch im italieniſchen Hauptquartier. . Wien, 28. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Die „Zeit“ berichtet aus Lugang: Mailänder „Gelt, Linchen,“ ſagte ſie wie von weit her, „wenn der ſchöne Frieden da iſt, kommſt Du eins, zwei, drei hier in meine Stube gelaufen und rufſt hurra.“ „Und wenn Vater kommt, ei, ſag doch, Groß⸗ mutter, was ſtellen wir dann and“ Des Augen des Mädchens glänzten in inner⸗ licher Freude, und durch das Herz zuckt der große altternde Jubel. So oft hat ſich das Alter mit der Jugend des Vaters glückliche Heimkehr ausgemalt, daß keines mehr auf eine neue Ueberraſchung ſinnen kann. Als Lina wieder auf die Straße kommt zu den Geſpielinnen, iſt ſie voll feierlicher Pläne, und ſie fordert die Mädchen auf, daß jedes erzählen ſoll, was ſie tun werden würden, wenn der Va⸗ ter und die Brüder zurück in die kleine Straße kommen. „Wir bauen uns dann ein neues großes Haus, viel, viel höher als die Mauer iſt,“ prahlt eine kleine Schwarzäugige mit ſchneller Zunge.„Ich kriege ein neues, hübſches Kleid und ausgeſchnit⸗ 11150 Schuhe, und wir kochen Vaters Lieblings⸗ eſſen.“ „Meine Mutter aber backt einen großen Ku⸗ chen mit Roſinen und Mandeln drin, und Vater darf ſeine neuen geſtickten Hausſchuhe anziehen, die Mutter ihm immer verwahrt hat, und unſer Paul ſpielt ganz fein auf der Harmonika.“ So plappert ein anderes Kind, während ein viertes ſchreit: „O, bei uns wirds noch feiner ſein, da ſchlachtet Mutter das fetteſte Kaninchen und ſchmort Aepfelchens dran. Und Schule iſt dann auch 25118 da ſpielen wir den ganzen Tag zuſammen, ge 1 11 Der Sprecherin Backen glühen vor freudigem Eifer, ſie klatſcht in die Hände und trällert vor ſich hin. „Wenn Vater kommt, iſt es wie Pfingſten, ſo ſchön,“ meint verträumt des Schmiedes Aelteſte darauf.„Ich pflücke alle Blumen aus dem Garten—“ „O wei, o wei,“ ſchreien die anderen dazwi⸗ ſchen,„und wenn halt Winter iſt, wo doch keine Blumen blühen—“ die wippenden Kronen der Blutbuchen, die leuchten. Doch Lina läßt ſich nicht in ihren lieben Träu⸗ men ſtöreu. Sie erzählt, wie ſie und die Gruß⸗ (WB. (WTB. Nichtamtlich) außerordentlich groß. Die Erbitte⸗ rung wächſt fortwährend und kommt in zahl⸗ reichen Verſammlungen zum Ausdruck. Selbſt der englandfreundliche„Telegraaf“, der ver⸗ ſuchte, die Sache hinzuſtellen als eine Folge der Handlung der Kriegsgewinnjäger, iſt ge⸗ zwungen feſtzuſtellen: Wir denken nicht daran, das Auftreten Englands zu rechtfertigen, theoretiſch wenigſtens iſt das vollſtändig un⸗ möglich. Das Meer gehört jedem und England hat ſelbſt nicht den Schein eines Rechts in dieſer Sache. Diplomatiſche Veröffentlichungen der holländiſchen Regierung. Amſterdam, 28. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Die Blätter berichten, daß das Miniſterium des Aeußern nächſte Woche die wichtigſten Abſchnitte aus dem Orange⸗Buch und anderen Samm⸗ lungen diplomatiſcher Dokumente, die während des Krieges erſchienen ſind, veröffentlichen wird. Amerikas Einſpruch gegen oie ſchwarze Liſte. Newyork, 28. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Meldung des Reuterſchen Büros. Der Korre⸗ ſpondent der Aſſociated Preß meldet aus Waſhington, die Note an England werde da⸗ gegen Einſpruch erheben, daß gewiſſe Ge⸗ ſchäftsfirmen in den Vereinigten Staaten auf die ſogenannte ſchwarze Liſte geſetzt werden. Dieſes Verfahren bedeute einen Eingriff in die Rechte der Neutralen. Die Note iſt in der vergangenen Nacht vom Staatsdepgrtement nach London telegraphiert worden. Die„Deutſchland“. Zurüſtungen auf die Abreife. m Köln, 28. Juli.(Priv.⸗Tel.) Laut der Kölniſchen Volkszeitung erfährt die Morning „Deutſchland am 24. abends einer religiöſen Andacht an Bord des internierten Schiffes „Neckar“ beigewohnt hätten. Der Geifkliche betete für eine ſichere Heimreiſe. Nach der Andacht fand ein Feſteſſen ſtatt. Das Unter⸗ ſeeboot fülbte die Tanks, während die Betten der Mannſchaften, die bisher auf dem „Neckar“ waren, wieder auf die„Deutſchland“ zurückgebracht wurden. Der Geruch brennen⸗ den Oels wies darauf hin, daß die Maſchinen ausprobiert wurden. Ein Inſpektor hat den Marconiapparat verſiegelt, wie das üblich iſt, wenn ein Schiff länger als 14 Tage im Hafen liegt. Alle Anzeichen weiſen darauf hin, daß die„Deutſchland“ bald abreiſen wird, obwohl viele glauben, daß dieſe Vorbereitungen aus⸗ mutter dann eine Girlande binden wollen für Vaters Werkſtätte. Ein ſchöner Spruch ſoll in der Mitte prangen; und ſie wird ihr Sonntags⸗ kleid anziehen, blaue Schleiſen ins Haar knoten, und die Mutter und die Kleinen ſind auch in ihren beſten Kleidern. Der Nikla ſoll ein Vers⸗ chen herſagen, ein ganz wunderſchönes Verschen, das Großmutter ſelbſt erdacht hat. „Aber Euer Nikla iſt ja noch viel zu klein—“ verbeſſern die Mädchen entſchieden, während ſie auf den kleinen Buben ſehen, den die Meiſterin gerade auf dem Arm trägt und mit ihm vor das Haustor tritt. Um dieſe Zeit ſtellt ſich die Meiſterin täglich auf eine kurze Weile auf die Straße, um auf den Briefträger und die Feldpoſt zu warten. Sie braucht nicht lang zu warten, da ſchallen auch ſchon ſchlürfende Schritte um die Ecke; ein ver⸗ haltenes Pfeifen begkeitet es, und ein paar Fen⸗ ſter in den neͤdrigen Erdgeſchoſſen öffnen ſich. „Habt Ihr was für michs“ „Für mich auch? Iſt nichts dabei? Aber morgen beſtimmt bringt Ihr mir was, gelt, Peter?“ Der Dienſtergraute brummelt gutmütig auf die durcheinander wirbelnden Fragen der Frauen. Die Schmiedin iſt ihm entgegen gegangen einen Brief, mit dem ſie ins Haus geht. Die Kinder ſpielen laut. Das Raten und Plappern von lieben Dingen hat ſie innerlich aufgeräumt. Wer weiß, welche Herrlichkeiten ſich die Seele noch ausmalte, die nicht ausge⸗ ſprochen worden waren. Dagzu war morgen Sonntag. Ein Sommerſonnentag, man durfte ſoviel ſpielen und ſingen und ſpringen, wie man nur wollte. „Morgen früh gehen wir alle auf die Wieſe Kränzchen und pflücken Blumen und machen un davon.“ Das war Linas Vorſchlag, den die anderen jauchzend aufnahmen. Ein klirrendes Fenſter wird geöffnet. Lina hat Mutters Winken bemerkt, und mitten aus dem Spiel läuft ſie fort ins Haus. Mutters Geſicht hat ſo ſonderbar ausgeſehen Poſt aus Baltimore, daß die Beſatzung der ſchließlich den Zweck haben, die wahren Abſich⸗ ten zu verbergen. Waſhington, 28. Juli.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Meldung des Reuter'ſchen Büros. Der britiſche Botſchafter hat das Staatsdepar⸗ tement verſtändigt, daß in der letzten Zeit kein britiſches Kriegsſchiff, wie fälſchlich gemeldet wurde, in die Cheſe⸗ peake⸗Bucht eingefahren iſt. Ixland. Gewaltige Empörung über das Todesurteil gegen Caſement. c. Von der Schweizer Grenze, 28. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Die Schweizer Blätter melden indirekt aus Dublin, daß ſich dort die Nachricht, daß Sir Roger Caſements Ver⸗ teidiger von der bevorſtehenden Hinrichtung ihres Klienten verſtändigt wurden, wie ein Lauffeuer durch die Stadt verbreitete und im Rebellenlager und in der iriſchen Bevölkerung gewaltige Empörung hervorrief. Da die Erregung des iriſchen Volkes durch die Ge⸗ waltherrſchaft des engliſchen Generals Maxy⸗ well in der letzten Zeit an und für ſich ſchon einen Höhegrad erreichte, ſo befürchtet man den Ausbruch neuer ernſtlicher Unruhen, ſofern das Urteil an Caſement vollſtreckt werden ſollte. Man glaubt indeſſen beſtimumt, daß der König noch in letzter Stunde Caſement begnadigen wird, um ihn nicht zum Mäptyrer für die Iren werden zu laſſen. In den Straßen Dublins und der iriſchen Küſten⸗ plätze ſind inzwiſchen die Truppen, welche die Ordnung aufrecht zu erhalten haben, ver⸗ ſtärkt worden, um etwaige Kundgebungen im Keime zu erſticken. — 0 ——— — c Angriffe auf die engliſche Admiralität. London, 28. Juli.(WTB. Nichtomtlich.) Im Unterhaus kritiſierte Aſhley das unwirt⸗ ſchaftliche Verfahren der Admirali⸗ tät bezüglich der Handelsſchiffe. Er betonmte dabei beſonders die Fälle der„Aqua⸗ tania“,„Britania“ und„Mauvetania“. Auf jene drei Schiffe ſeien 600 000 oder 700 000 Pfund Sterling verſchwendet worden und ſie ſeien noch nicht zu Ende. Mac Mamara ver⸗ teidigte die Admiralität und ſagte: Die Ver⸗ änderung eines Schiffes ſei militäriſch not⸗ wendig. London, 28. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Lord Lytton iſt anſtelle des Herzogs von Devonſhire zum Zivillord der Admixalität ernannt worden. 1 —— ct een Verſchiedene Bewertung. Berlin, 28. Juli.(WTB. Nichtamtlich) Am 27. Juli fanden in Brügge die Verhand⸗ lungen des Feldgerichts des Marine⸗ korps gegen den Kapitän Charles Fryatt von dem als Priſe eingebrachten engliſchen Dampfer„Brüſſel“ ſtatt. Der Angeklagte wurde zum Tode verurteilt, weil er, obwohl nicht Angehöriger der bewaffneten Macht, den Verſuch gemacht hat, am 28. Mai 1915, 2 Uhr 30 Minuten, unterhalb bei dem Maas⸗Feuer⸗ ſchiff das deutſche Unterſeeboot„U. 39“ zurammen. Der Angeklagte hat eben⸗ 1— den und ausgelaſſenen Jugendſtimmen zieht bis in die Giebelſtube der Großmutter. Auf einmal iſt er verſtummt, abgebrochen wie ein zartes Blümchen im Wind. Hinein in die Stille läutet der feine Klang der Kloſterglocke. Die Mädchen haben ſich eng zuſammengeſchart, erſchreckt durch etwas Grauſiges, Wehes, Unfaßbares, das aus dem niedrigen Schmiedehaus in ihre Freude ge⸗ fallen iſt. Die alte Frau in der Giebelſtube neigt das Ohr zur Seite; ſie lauſcht hinunter auf die Straße und beugt ſich über das Fenſterſims. Unten iſt es, als liege ein breiter Schatten über der Sonne. „Die arme Lina,“ wiſpert ein größeres Mäd⸗ chen, deſſen angſterfüllte große Augen hinüber zur toten Schmiede wandern. Die anderen wim⸗ mern leiſe in ihre Schürzen, und eins ſagt, daß der kleine Nikla nun nicht mehr nötig habe, ſein Verschen aufzuſagen d te e reis Mahnung. Laßt euch nicht im langen, todwehen Ringen von der Dummheit niederzwingen! Unſere Seele, die erhöhte, leuchte Sieg durch alle Nöte! Jeder muß eine Flamme ſein, ſteil und rein, nährend die große Glut. Dann wird das Ende gut. In eines klingenden Morgens Röte zieh'n wir, Geſegnete, Sieg⸗Erhöhte! Reinhold Braun. Kunſt und Wißßſenſchaſt. Vom Theater. „Warren Haſtings Gouverneur von Indien“ iſt der Titel eines im Drei Masken⸗Verlag, Berlin⸗München erſchienenen vieraktigen Schauſpiels von Lion Feucht⸗ wanger, das im Münchener Schauſpielhaus und im Hamburger Thaliatheater am 23. Sep⸗ oleichzeitigen Die Kinder haben ihr Fehlen Der Lirm der qu tember zur;⸗ gelangt · . deD=. o= Noee t d * u r —— Hülfenfrüchten, Buchweizen und Hirſe einer Freitag, den 28. Juli 1916. General⸗Anzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 8. Seite. ſo wie der erſte Offizier und der leitende Ma⸗ ſchindſt des Dampfers ſ. Zt. für das tapfere Verhalten bei dieſer Gelegenheit von der bri⸗ täſchen Admiralität eine goldene Uhr als Belohnung erhalten und iſt im Anterhauſe lobenswert erwähnt worden. Das Urteil iſt am 27. Juli durch Erſchießen vollſtreckt worden. Deutſchland ſchlägt die feinoliche Funkentelegraphie. m. Köln, 28. Juli.(Priv.⸗Tel.) Laut der „Kölniſchen Zeitung! ſind, wie dem„Secolo“ aus Neapel gemeldet wird, auf hoher See ſeit einiger Zeit mur noch deutſche Radiotele⸗ gramme zu erlangen. Die mit Funkentele⸗ graphenaßparaten ausgerüſteten Dampfer pflegten bisher die Mitteilungen entgegen⸗ zumehren, die von den engliſchen und fran⸗ zöſiſchen Funkenſtabionen auf den kreuzzenden Kriegsſchiffen abgegeben wurden. Auch die Funkenſtationen in Afrika, Aſien unnd Amerika erhielten ſo die Nachrichten unmittelbar von den Alliberten und zwar ebemſo deutlich, wie die deutſchen Berichte. Seit einiger Zeit ſei dies aber anders geworden. Die Abſendekraft der Funkenſtation in Nanen ſei derart ver⸗ ſtärkt worden, daß ſie jetzt in außerordenklich ſtarken Schwingungen die Nachrichten der ſchwächeren Stationen vollſtändig unverſtänd⸗ lich machen. Bisher ſei dies für die Funken⸗ ſtation auf dem Eifelturm noch nicht gelum⸗ gen, welches aber ſeit der Funkentelgeraphie von Coltano kaum mehr brauchbar ſei. So haben die ſtarken Berliner Stimmen die Be⸗ richte von Cadorna vollſtändig übertönt, wäh⸗ rend ſie die Mitteilungen des deutſchen Ge⸗ neralſtabs und allerlei halbamtliche Berichte und ſelbſt Preſſeſtimmen in alle Teile der Welt hincuszurufen vermögen. Ne Vollsernährmng. Reichshülſenfruchtſtelle. Berlin, 2. Juli.(Nichtamtlich) Die Neu⸗ „ die der Verkehr in Hülſenfrüchten durch die Verordnung vom 29. Juni d. J ge⸗ ſunden hat, nunſchließt neben belangreichen an⸗ deren Veränderungen Aenderungen organiſato⸗ diſcher Natur. Dem Reichsbanzler blieb die Be⸗ ſtimmung einer neuen Stelle vorbehalten, bei der der Verkehr in Hülſenfrüchten zentraliſiert und an die die lieferungspflichtigen Mengen anzu⸗ weiſen ſeten. In einer neuerlichen Entſchließung hal der Präſdent des Kriegsernährungsamtes in Wahrwehmung der ihm übertragenen Befug⸗ niſſe beſtimmt, daß die Bewirtſchaftung von Peichshülſenfruchtſtelle übertragen wird, die als ſelbſtärdige Abteilung der Z. E. G. einzurichten iſt. Mit dieſer Entſcheidung iſt der Wirtſchafts⸗ plan für Hülſenfrüchte organiſatoriſch abge⸗ ſchloßſen. Ueber die Beden bung der Hülfen⸗ früchte im Rahmen unſerer Kriegs⸗ nahrungswirtſchaft ſeien einige An⸗ haltspunkte gegeben. Der Friedensbedarf von 300—350 000 Tonmen ſetzte ſich durchſchnittlich zu⸗ ſammen aus rund 200 000 Tonnen deutſcher Er⸗ zeugung und einer gleich großen Meuge von Einfuhr, abzüglich einer Ausfuhrmenge. Sind ſchon dieſe Jalren am Verbrauch anderer Er⸗ zeugniſſe gemeſſen gering, ſo ſind die jetzt im Kriege verfügbaren Beſtände am Bedarf gemeſ⸗ ſen noch weſentlich geringer. Im vorigen Jahre, Unker der Wirkung der Einfuhrſperre und einer ſchlechten Inlandsernte, genügten die vorhande⸗ nen Mengen nicht den Auforderungen, zumal das Heer reichlich verſorgt werden mußte. Gewiſſe Menugen konnten eingeführt werden, aber im⸗ merhin war nur ein Bruchteil für die Ernäh⸗ krung der Bevölkerung vorhanden. Im laufenden Jahre hat ſich die Mabaufläche der Hülſenfrüchte gegen das Vorjahr gehoben; auch verſpricht der neue Ernteertrag eine nicht uterhebliche Beſſerung. Das iſt umſomehr zu Degrüßen, als der Mangel an Fett und die Not⸗ wendigkeit, den Fleiſchverbrauch ſtark einzu⸗ ſchränken, die großſtädtiſche und insbeſondere Arbeitende Bevölkerung auf den Verbrauch der ſehr nährwertreichen, eiweißhaltigen Hälfen⸗ früichte hinweiſt. Darum iſt es wünſchenswert, daß aus unſerer eigenen Ernte recht umfang⸗ reiche Mengen dem allgemeinen Verbrauch zur Verfügung geſtellt werden. Dem trägt ja ſchon die Verordnung vom 29. Jatni weitgehend Rech⸗ nung: Die Verfütberung von Hülſenfrüchten (borhetgaltlich beſonderer Regelung der für Fut⸗ kerzwecke angebauten Arten) iſt verboten, von der Anzeigepflicht ſind nur Mengen unter 25 leg (nach der früheven Regelung bis zu einem Dop⸗ pelzentner) ausgeſchloſſen, die Vorſchriften über Saatgertverkehr und Verarbeitung ſind verſchärft worden, es wurde die Beſtimmung getroffen, daß die Mengen zum Selbſtverbrauch und für die Abgabe an Naturalberechtigte vom Reichs⸗ kanzler beſchränkt werden können und aller Vor⸗ gusſicht nach auch beſchränkt werden werden; r den Erzeuger beſteht bezünlich der abgabe⸗ en Mengen Lieferzwang am die Reichs⸗ lfenfruchtſtelle. Mit dieſen Beſtimmumgen iſt die möglichſt veſtloſe Erfaffung und weitc gende Bewirtſchaftung von einer zentralen Stelle her gewährleiſtet. Es ſtaht zu hoffen, daß jeder Erzeuger von Halſenfrüchten, was irgend encbehrlich iſt, der Reſchshülſenfruchtſtelle Überweift; das iſt vater⸗ ländiſche Pflicht im Hinblick auf die Verſorgung Organiſterte militäriſche Hilfe bei den Druſcharbeiten. Unter den gegenwärtigen Ernährungsverhält⸗ niſſen und in Anbetracht der Verzögerung der diesjährigen Ernte, muß ganz beſonders auf eine baldige Inangriffnahme des Ausdreſchens der neuen Brotfrucht, wie des Futtergetreides Bedacht genommen werden. Vorausſichtlich wird es aber in der Mehrzahl der landwirt⸗ ſchaftlichen Betriebe an genügenden Arbeits⸗ kräften für die anſtrengende Druſcharbeit feh⸗ len. Zur Behebung dieſer Schwierigkeiten ſind von der ſchleſiſchen Landwirtſchaftskammer ſchon jetzt erfolgverſprechende Schritte unternommen worden. Nach dem Plane der genannten Kam⸗ mer ſoll durch die Landräte die Vermittlung und Organiſierung militäriſcher Hilfe für die möglichſt frühzeitige Inbetriebnahme der Dreſchmaſchinen in die Wege geleitet werden. Es ſollen die Gemeinden und landwirtſchaft⸗ lichen Vereine, aber auch Einzelgroßbeſitzer ihre Anträge auf Ueberlaſſung ſogenannter flie⸗ gender Dreſchkolonnen, welche aus zu dieſem Zwecke beurlaubten Soldaten gebildet werden, den Landräten einreichen. Dieſe ſtellen darfs an Arbeitskräften auf und treten zu deſſen Deckung mit dem ſtellvertretenden Generalk mando ins Benehmen. Es ſteht zu hoffen, beſitz möglich ſein wird, vereins⸗ oder gemeinde⸗ weiſe Lohndreſchſätze zu mieten und durch mili⸗ täriſche Kolonnen wenigſtens einen Teil ſeiner Ernte ſofort vom Felde auszudreſchen. Das ſtellvertretende Generalkommandyo des 6. Armee⸗ korps hat in der Angelegenheit weiteſtgehendes Entgegenkommen zugefichert, und es wäre drin⸗ den Es wird eine dankbare Aufgabe der landwirt⸗ ſchaftlichen Berufsvertretungen, Vereine und Genoſſenſchaften ſein, neben der Beurlaubung von Dreſchmaſchinenführern— wo es nach Lage der Verhältniſſe irgend durchführbar iſt— auch den von Schleſien mit Erfolg in Angriff ge⸗ nommenen Plan ins Auge zu faſſen und mit Nachdruck die Zuſammenſtellung ſolcher mili⸗ täriſchen Dreſchkolonnen zu betreiben. Kleine Kriegszeiumg. Englands größter innerer Feind. In Erwartung des noch immer ausgebliebenen großen Sieges beſchäftigt die engliſche Preſſe ſich gegenwärtig mehrfach mit der Frage, was das mächtige England bisher gehindert habe, anſehn⸗ liche Erfolge zu erringen. Unter den zahlreichen Gründen, die hierfür angegeben werden, hebt der Daly Chroniele beſonders ein Laſter hervor, das ſich in den Kreiſen der arbeitenden Bevölkerung immer mehr verbreitet hat, nämlich das Zuneh⸗ men der Trunkſucht im britiſchen Reich. „Der Sieg“, ſo ſchreibt das Blatt,„kann, wie wir alle wiſſen, nur errungen werden, wenn auch da⸗ heim jedermann fein Aeußerſtes leiſtet. Doch wie verhält es ſich hierin in Wirklichkeit? Wir ſehen den Schatten ängſtklicher Sorgen in Downing Street, und wir wagen nicht zu fragen, ob die Leute daheim wirklich all das leiften, was das Vaterland heute von ihnen verlangen kann und muß. Es iſt nicht zu verhehlen, daß wir nicht ſo arbeiten, wie wir ſollten, und darum kann die Re⸗ gierung die vorhandenen Kräfte noch immer nicht voll ausnützen. Millionen von Arbeitstagen wur⸗ den in dieſem Kriege nutzlos in England vergeu⸗ det. Es ſind die Tage, die uns durch das Laſter der Trunkfucht geſtohlen wurden. Zahkloſe Leute haben durch ihre Alkoholfreudigkeit mindeſtens einen Tag in der Woche unausgenützt verſtreichen laſſen. enn wir die verlorene Zeit in ihrem ganzen Umfang ausrechnen wollten, ſo erhielten wir das Ergebnis, als ob das ganze britiſche Reich während 100 Tagen ſtillgeſtanden hätte. Dabei Trunkfucht, vielmehr um die Arbeitsmüdigkeit und Verminderung der Energie, die durch dauernden Alkoholgenuß auch in verhältnismäßig beſcheide⸗ nerem Maße herbeigeführt werden. Viele unſerer Arbeiter geben die Hälfte ihres jetzt gepiß außer⸗ ordentlich hohen Wochenlohnes für alkoholiſche Ge⸗ tränke aus; faſt könnte man ſagen, daß ſie wäh⸗ rend der erſten Hälfte der Woche arbeiten, während der zweiten Hälfte trinken. Andere arbeiten zwar die ganze Woche hindurch, aber ſie trinken ſtand⸗ haft in den Pauſen, und ihre Leiſtungsfähigkeit wird durchſchnittlich fühlbar herabgedrückt. In einer der wichtigſten Granatenwerkſtatten Eng⸗ lands arbeiten 15 Prozent der Angeſtellten aus dieſem Grunde nur 5 Tage in der Woche. Nehmen wir ein anderes Beiſpiel, nämlich eine Woche in einer Schiffswerft, wo 8000 Leute beſchäftigt wer⸗ den. Während drei Tagen waren 900 Arbeiter ab⸗ wefend, am Sonnabend 600, im übrigen verloren 1500 täglich den vierten Teil ihrer Arbeitszeit. Auf einer Unterfeebootwerft, wo 185 Arbeiter zu Aus⸗ beſferungen beſchäftigt waren, glänzten durch⸗ ſchnittlich 20 Mann täglich durch Abweſenheit. Dies genügt wohl, um zu zeigen, daß Eagland nur zu ſiegen bermag, wenn es endlich den Alkoholver⸗ brauch unterdrückt. Sonſt müßte das Blut der Soldaten vergebens vergoſſen ſein.“ Aus Stadòt und Land. it dem P 99 94„“N ausgezeichnet ο,,%%eeeeeehh Seeeeteeeteeeeeeeeeeeeeeee! Julius Neck, Kanonier im Feldart.⸗Regt. 225, Sohn des Hofmuſikus a. D. Neck, EI 7, 5, Veteran von 1866 und 1870/71, für tapferes Verhalten vor dem Feinde. 4. 4** Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe wurde folgenden bahriſchen Offizieren verliehen: Major Franz Baher, Komp.⸗Chef im 23. Inf.⸗Regt., den Hauplleuten Georg Scheinhof, Batteriechef und Rudolf Zeileis des 2. Fußart⸗Regts., Oberlt. Regts., dem Leut⸗ nant Erwin Wenig des 2. Train⸗Jatls. und dem Gefreiten Joſef Hörmann des 4. Inf.⸗Regts. Künne der Reſ. des 8. Juf.⸗R unſerer geſamten Bevölkerung, vor allem der arbeitenden Schichten. W. T. B. Die gleiche Auszeichnung erhielten Marine⸗Inge⸗ für ihren Kreis einen Plan des gemeldeten Be⸗ e es auf dieſe Weiſe auch dem Klein⸗ und Mittel⸗ handelt es ſich keineswegs immer um regelrechte Ernſt Hörner der Reſ. des 4. Inf.⸗Regts, Otko nieur Chriſtian Nagel, Sohn des Malermeiſters Nagel in Landau, und Unteroff. Philipp Maher von Seebach. Maher verſtand es, durch ſein uner⸗ ſchrockenes und äußerſt heldenmütiges Verhalten unter der größten Todesverachtung das Vordringen der Engländer an einem beſtimmten Kampf⸗ nitte aufzuhalten. Mayer, der ſich bereits im ſitze des Eiſernen Kreuzes 2. Klaſſe befand, er⸗ hielt für dieſe ſowie für weitere von ihm vollbrachte Heldentaten außerdem die goldene die ihm der König perſönlich an die Bruſt eftete. — Zum Sammeln von Beeren und Pilzen · ſchreibt die„Karlsr. Ztg.“ halbamtlich: In der Preſſe begegnet man der Auffaſſung, als ob die in Nr. 60 des Geſetzes⸗ und Verordnungs⸗ blattes veröffentlichte Erlaſſung des proviſoriſchen Geſetzes über die Abänderung des Forſtſtrafgeſetzes und Polizeiſtrafgeſetzes eine Erſchwerung des Sammelns und der Nutzbarmachung der Wald⸗ beeren und Pilze bezwecke. Dieſe Anſicht iſt jedoch völlig unzutreffend. Wie ſchon in Nr. 196 d. Bl. vom 19. d. Mts. ausdrücklich hervorgehoben worden iſt, will das Geſetz im Gegenteil das Sammeln dieſer Erzeugniſſe und vor allem ihre wirt⸗ ſchaftliche Ausnützung für die Volks⸗ hrung ſicherſtellen, zugleich aber 10 Mißſtänden vorbeugen, die in 8 chren bei der Beerenernte, nament⸗ Sammeln der Preiſel⸗ und Heidelbeeren lde hervorgetreten ſind, wo die zahlreiche Sammler vielfach un⸗ t und in dieſem unreifen Zuſtand (Raffeln) geflügt wurden, was zur Folge ha große Mengen Beeren ver⸗ darben und für die Volksernährung verloren gin⸗ gen. Es erſchien daher gerade in der jetzigen dringend geboten, ordnend und ſchützend zreifen, zumal auch der ſeither dem einzelnen ſitzer gewährte Schutz ſich als unzureichend n hat. Der vermehrte Schutz der Beeren wurde, wie in den Verhandlungen der Zweiten Kammer der dſtände am 26. und 27. Juli 1914 zum Ausdruck kam, von weiten Kreiſen der Bevölkerung ver⸗ langt, und das proviſoriſche Geſetz iſt zu dieſem Zweck auf Grund der dort gegebenen Anregungen, nach eingehender Prüfung der Verhältniſſe im gangen Land, erlaſſen worden. Eine Erſchwerung des Veerenſammelns wird aus den durch den Ge⸗ fetzesvollzug von den Behörden im Benehmen mit den Waldeigentümern zu treffenden Maßnahmen nicht eintreten, und wie bisher ſoll auch für die Zukunft an der deutſchrechtlichen Auffaffung feſt⸗ gehalten werden, daß die Waldbeeren nicht als Er⸗ zeugniſſe der unbeweglichen Sache im engen Sinne f geſan auch mit G des bürgerlichen Rechts, ſondern als Allge⸗ meingut der Bewohner einer räumlich mehr oder minder umgrenztenGegend auzuſehen ſind. Demgemäß werden während der Kriegs⸗ dauer in den Staatswaldungen alle örtlichen und perſönlichen Beſchränkungen, insbeſondere das Verhängen der jungen Schläge, in denen bekannt⸗ lich die meiſten Beeren erwachſen, weittunlichſt vermieden; in dieſem Sinne haken die Forſtbehör⸗ den auch auf die übrigen Waldeigentümer einzu⸗ wirken. Zur Verhütung ernſtlicher Mißſtände forſtwirt⸗ ſchafklicher und anderer Art ſind aber Verbote und Beſchränkungen da und dort nicht im⸗ mer zu umgehen. Dem Walbbeſitzer muß das Recht gewahrt bleiben, den Beerenertrag für ſeine Zwecke oder die der Gemeindeangehörgen nutzbar zu machen; das Gefetz ſieht jedoch vor, daß durch die Forſtbehörde Sonderverbote einzekner Wald⸗ eigenkümer dann aufgehoben werden können, wenn dieſe für das rechtzeitige und vollſtändige Gin⸗ bringen der Beeren nicht beſorgt find. Das Sam⸗ meln der Pilze und Kräuter wurde wie ſchon bisher in das Gefetz einbezogen, weil es unzweck⸗ mäßig erſchien hierüber befondere Beftimmungen zu treffen. Dem Sammeln dieſer Ereigniſſe werden jedoch wohl nirgends im Lande irgend welche Beſchränkungen auferlegt, im Gegentell wird die Nutzkarmachung der Pilze durch Auf⸗ kärung und Belehrung über ihr Vorkommen und ihre Schädlichkeit ſeitens der Forſtbeamten nach Kräften unterſtützt. Jahresberichte der höheren Schulen! Großh. Karl Friedrichs⸗Gymnaſium. Dem uns vorliegenden Jahresbericht ent⸗ nehmen wir folgendes: Das laufende Schuljahr iſt das zweite, welches ganz im Zeichen des Welt⸗ krieges verlief. Wenn ſchon dadurch mannigfache Veränderungen bedingt waren, griff doch noch vieles andere ſtövend ein. Am 3. Oktober 1915 ſtarb in Lörrach Profeſſor Wilhelm Dorn nach längerem Leiden im 58. Lebensjahr. Der Verſtorbene war ſeit 1906 an der Anſtalt 55 5 Anſtalten 5 5 den verſetzt: Profeſſor Alfred Friedmann e Leſſingſchule in Karlsruhe und Prufeffor Dr. Fried⸗ rich Röſch an das Gymnaſium in Heidelberg. Dafür wurden an das hieſige Gymnaſium berufen, Profeffor Bernhard Schütthelm vom Gymnaſium in Lahr und Profeſſor Arnold Gold ſchmit von der Real⸗ ſchule in Rheinbiſchofsheim Zum Heeresddenſt ein⸗ berufen wurde Reallehrer Karl Eber hardt u. aus dem Militärdienſt enklaſſen zur Uebernahme ihres Zivilberufes Profeſſor Dr. Fritz Wipprecht und Reallehrer Karl Keller. Beurlaubt waren Pro⸗ feſſor Dr. Karl Hönn inforge Uebertritts in den Reichsdienſt, Prof. Arnold Goldſchmit, Zeichen⸗ lehrer Theodor Schindler und Lehramtspraktikant Theodor Lichtenfels wegen Krankheit. Die Stell⸗ vertretung wurde dadurch ermöglicht, daß Herr Hofrat Dr. Zetiler, welcher hier im Ruheſtande lebt, ſo⸗ wie die Profeſſoren der Leſſingſchule König, Hehn und Röth und Lehramtspraktikant Georg Bick⸗ hardt, welcher nach ſchwerer Verwundung als Ge⸗ neſender Unterricht erteilen durfte, zur Uebernahme einiger Stunden Goldſchmits ſich bereit erklärten. Außerdem wurden der Anſtalt zugewieſen die Lehr⸗ amtspraktikanten Friedegar Scherzinger⸗ Her⸗ mann Schmukle und Dr. Rudolf Dukt⸗ linger! Profeſſor Wörner erhtelt die Rote Kreuz⸗Medaille 3. Klaſſe und das Badiſche Kriegs⸗ hilfe⸗Kreuz mit Eichenkranz. Mit dem Siſernen gezeichnet. Von den Schülern, die ſeit Auguſt 1914 ins Heer eintraten, ſtlarb im vorigen Jahr Walter Friedmann den Heldentod für das Vaterkand, von den Abiturienten früherer Jahre feit Jult v. Is. noch 19. Mit dem Eiſernen Kreuz wurden ausge⸗ zeichnet: Axel Nahrath, Albert Baier f, Albrecht La⸗ mey, Fritz Landſittel, Haus Kohlmeier, Albert Schmitt, Otto Schweickert, Theodor Bender und Er⸗ win iler. Ins Heer ſind eingetreten: als Kriegs⸗ freiwilltger 1 Oberprimaner, als Fahnenjunker 1 Unterprimaner und 3 Oberprimaner, während mit Tapferkeits⸗ Kreuz wurde Lehramtspraktikont Bick hardt aus⸗ ihrem Jahrgaug 1 Unterprimaner und 7 Oberprima⸗ ner einberufen wurden. Am 14. Juli 1915 erhielten alle 18 Abiturienten(darunter eine Abiturientin das Reifezeugnis. Außerdem wurden im Berichts⸗ jahr noch fünf außerordentliche Reifeprüfungen ab⸗ gehalten. Die patriotiſchen Feſttage wurden in der üblichen Weiſe begangen. Außerdem wurden für die [Schüler der Oberteria, Sekunda und Prima mehrere Kriegsvorträge gehalten, unter denen zwei des Herrn Hauptmamus Rolf Sickinger, eines frü⸗ heren Schülers, mit beſonderem Dank hervorgeho⸗ ben werden. Die Schüler beteiligten ſich wieder mit Hingabe am Verwundetentrausport, au der Bücher⸗ woche, an der Einſammlung von Goldwünzen und an der Zeichnung der 4. Kriegsauleihe. Der Schul⸗ kriegsgarten wurde auch in dieſem Jahre unter der Leirung der Profeſſoren Wendling und Wör⸗ nmer mit beſtem Erfſolge bebaut. Die Erträgniſſe wurden größtenteils bedürftigen Kriegerfamflien zu⸗ gewieſen. Der Mamnheimer Jugendwehr gehörten 56 Schüler an. Die Lehraufgaben der einzelnen Klaſſen konnten in allen Fächern auch bei der teil⸗ weiſe verkürzten Stundenzahl durchgeführt werden. Eine Einſchränkung erfuhren nur die grammatiſchen mündlichen und ſchriftlichen Uebungen, ſowie die Lektüre der Schriftſteller. Ausfallen mußte der ge⸗ ſamte freiwillige Unterricht mit Ausnahme des Hebräiſchen, der Turnunterricht, welcher erſt zu Pfingſten in beſchränktem Umfaug wieder aufgenom⸗ men werden konmte, die Turuſpiele und ſeit 1. April auch der Zeichenunterxicht. Der Lehrkörper der Anſtalt ſetzte ſich aus 28 etatmäßigen, 19 uichtetatmäßägen und 7 Hilfs⸗ und Nebenlehrern zuſammen. Davon find 20 zum Heeres⸗ dienſt einberufen und beurlaubt. Nach der Uebez⸗ ſicht über die Schülerzahl war der Stand am 1. Juli 461 gegen 459 i. B. Unter der Geſamtzahl von 491 Schülern befſanden ſich 382 Mädchen. Evan⸗ geltiſch waren 257, katholiſch 156, altkatholiſch 3, israelitiſch 64, ſouſtigen Bekenntniſſen gehörten 11 an. Badener waren 376, ſonſtige Neichsangehörige 110, Reichsausländer 5. Am Schulort hatten dauernden Wohnſitz 447, von auswärts waren in Verpflegung gegeben 6, von auswärts beſuchten täglich die Schule 38. Von den Abiturienten beabſichtigten zu ſtudteren bezw. folgende Berufe zu ergreifen: je 4 Militär und Rechtswiſſenſchaft, 3 Ingenieurwifſſenſchaft, je 2 evangeliſche Theologie, katholiſche Theologie und Medizin, je 1 Altphilologte, Chemie, Forſtwiſfenſchaft, Kunſtwiſſenſchaft, Eiſenbahndienſt und neuere Philo⸗ logde(Abiturientin). Die öffentlichen Prüfungen fallen in dieſem Jahre aus. Samstag, den 29. Juli, 8 Uhr vormittags, findet der nichtöffentliche Schlu ß⸗ akt in der Aula des Nealgymnaſiums ſtatt. Das neue Schulfahr beginnt Dienstag, den 12. Sept. Donnerstag, den 14. September, vormittags 10 Uhr haben ſich fämtliche Schüler zur Eröffnung des Schul⸗ jahres in der Aula des Realgymnafiums einzufinden. * Kirchenkvllekte. Der evang. Oberkirchenrat hat angeordnet, daß am Sonntag, den 24. Sep⸗ tember in den evang. Kirchen des Landes die Kollekte für die kirchliche Verſorgung der deut⸗ ſchen Evangeliſchen im Ausland erhoben wird Im vorigen Jahr ergab die Kollekte für dieſen Zweck rund 8 391 Mk., wozu noch ein Reſt vom Vorfahr mit 3000 Mk. kam, ſodaß 11 400 Mk. verfügbar waren. * Fahrplan und Sommerzeit. Auf der neulich in Stuttgart zuſammengetretenen Fahrplan⸗ konferenz, bei der die deutſchen Eiſenbahnberwal⸗ tungen, der größte Teil der öſterreichiſchen und ungariſchen und die Schweizer Bundesbahnen ver⸗ treten waren, wurde auch die Frage beſprochen, wie ſich die Som merzeit bis jetzt im Eiſen⸗ bahnverkehr bewährt habe. Es wurde dabei er⸗ örtert, ob ſich eine Ausdehnung der Sommerzeit auch über den Winter empfehle oder ob die Som⸗ merzeit wenigſtens ſchon am 1. April ihren Anfang nehmen ft Die Vextreter der deutſchen, öſter⸗ reichiſchen und ungariſchen Bahnen ſprachen ſich gegen die Erſtreckung der Sommerzeit über den Winter aus, während für die Friedenszeiten ihr früherer Anfang nicht von der Hand gewieſen wurde. Was die bisher mit der Sommerzeit gemachten Erfahrungen betrifft, ſo haben ſich er⸗ heblichere Schwierigkeiten nur bei der ör⸗ derung ergeben, da die Landwirkſchaft ſich vielfach der Vorrückung der Zeit nicht anpaſſen konnts; es iſt jedoch faſt in allen Fällen eine befriedigende Regelung erreicht worden. * Die Freizügigkeit der Lebensmittelkarten for⸗ dert jetzt auch der Sächſiſche Verkehrs⸗ verein durch folgenden Beſchluß: Es iſt unbedingt notwendig, daß die Reichs⸗, Fleiſch⸗ Brot⸗ und Buttermarke mit dem Rechte der Gel⸗ tung in allen Teilen Deutſchlands eingeführt wird, und zwar ſobald wie möglich, nicht erſt am 1. September.— Die Menge an Fleiſch Brot und Butter, die künftig für jede Woche und Perſon ausgegeben werden ſoll, muß im ganzen Deutſchen Reiche die gleiche ſein. Die weitere Abgabe der bisher bereits verabreichten Zuſatzkarten ſoll fort⸗ beſtehen bleiben. * Kartoffelmarken. Wir machen darauf auf⸗ merkſam, daß ſchon heute zum Einkauf von je 5 Pfund Kartoffeln die Kartoffelmarken 5, 7 und 8 gelten. Die gleichen Marken gelten auch morgen. Die Markenliſte im heutigen Mittagsblatt iſt dem⸗ entſprechend zu berückſichtigen. * Früchteſammelſtelle und Pilzberatung. Der Elberfelder Frauendienſt hat im ver⸗ gangenen Jahr eine Kernſammelſtelle und eine Pilzberatungsſtelle ins Leben ge⸗ rufen, die außerordentlich günſtige Erfolge zu ver⸗ zeichnen haben. Geſammelk wurde durch die Schuljugend, und zwar nicht Waldfrüchte und ⸗beeren, ſondern auch Kerne, Brenneſſeln, Eicheln, Kaſtanien, Ahornfrüchte und ähnliches mehr. Der Ertrag betrug insgeſamt 288,7 Zentner während des Sommers 1915, worunter 320 Pfund Pilge waren. Ueber ſie wurde durch eine icht Pilzkundige Auskunft gegeben, und eine reich⸗ haltige Auslage aller dem dortigen Boden enk⸗ ſproſſenen Pilzſorten regte die Sammler in ihrer Tätigkeit an. Um überdies den Sammeleifer zu ſtärken, wurden an die Rinder Gutſcheine im Werte von 10 Pfg. verabfolgt. Ged wunde nicht bezahlt, doch konnten dieſe Gutſcheine gegen Mützen, Bücher, Theaterkarten, Spielſachen und andere Gegenſtände eingetauſcht werden. Die gefammelten Früchte und Materialien werden auf verſchiedene Weiſe verwertet. Die Brenneſſel⸗ ſtengel gingen anfangs an die verarbeitende In⸗ duſtrie aus Elberfeld, ſpäter an die Zwirnerei Saxonia,.⸗G., Merane. Für den Zentner wur⸗ den 6 Mark vereinnahmt. Die anderen Sammel⸗ ſtellen der Rheinprovinz haben die Brenneſſelſtengel zu den von Elberfeld vereinbarten Bedingungen gleichfalls nach Merane geliefert. Sonnenblumen⸗ kerne wurden an die Eiſenbahnverwaltung abge⸗ geben, Eicheln, Kaſtanien, Herbeeren und Ahorn⸗ früchte nach Duisburg geſchickt, wo ſie zu einem haltbaren Futtermehl verarbeitet werden. Für ſie wurden—.50 Mark für den Zentner bezahlt. 4. Seite. Bucheckezu wurden, nachdem durch Bundesratsver⸗ ordnung die Verarbeitung dem Oelkriegsausſchuß vorbehalten war, an die Rheiniſche Ein⸗ und Ver⸗ kaufsgeſellſchaft in Koblenz verkauft, während die Früchte unmittelbar bei den Verkäuſern Abnahme fanden. ie Verarbeitung von Obſtkernen, die in einer Duisburger Oelfabrik verurſacht wurde. mußte bald als zu unrentabel aufgegeben werden. So wurden auch die Obſtkerne zu Fuͤttermehl ver⸗ wandt. Die Geſamteinnahmen aus dieſen Stellen betrugen während des Sommers 1915 über 2000 Mark, wovon als Reingewinn 687.18 Mark dem Oberbürgermeiſter von Elberfeld für den Haupt⸗ ausſchuß für Kriegswohlfahrtszwecke zur Verfü⸗ gung geſtellt werden konnten. KK. Nus Ludwigshaſen. * Förderung der Pilzkunde. Am Sonntag machte der Arberterverein der Babiſchen Anil in⸗ und Sodafabrik Tudwigshafen a. Rh. einen Ausflug auf den Ebersberg bei Bad Dürkheim, welcher den Zweck hatte, die Pilze kennen zu lernen. Am Fuße des Gbersberges trennten ſich die Mitglieder in berſchiedene Gruppen und ſuchten ſo den ganzen Berg ab. Um 5 Uhr ſammelten ſie ſich dann au den„drei Eichen“, wo die geſammelten Pilze ſor⸗ tiert wurden. Weit über 20 Sorten hatte man gefunden. Der Führer der Exkurſion, Herr Dr. Oberreit, Chemiker in der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik, hielt nun einen ſehr lehrreichen und intereſſanten Vortrag. An der Hand der vor⸗ gelegenen Originale beſchrieb der Vortragende in leichtverſtändlicher Weiſe die Erkennungsmerkmale jedes einzelnen Pilzes. Die Zuhörer— auch viele Dürkheimer haben die Gelegenheit wahrgenommen, den Vortrag anzuhören— waren über das Gehörte hochbefriedigt. Nachdem ſich die Ausflügler noch in Dürkheim an einem„guten Schoppen“ geſtärkt 17 55 fuhren ſie abends wieder nach Ludwigs⸗ afen zurück. Aus dem Großherzogtum. * Schwetzingen, 20. Juli. Die Mädchen⸗ bürgerſchule mit Knabenvorſchule gibt ihren 21. Jahresbericht(für das Schuljahr 1915%6) heraus. Die Schülerzahl betrug 221, da⸗ von 61 Knaben, 160 Mädchen; 165 aus Schwetzin⸗ gen, 56 von auswärts. Der Lehrkörper beſteht aus b etatmäßigen und 3 nichtetatmäßigen Lehrkraf⸗ ten; von letzteren wurden Lehramtspraktikant Neff im Laufe des Schuljahres zum Heeresdienſt einge⸗ zogen. Außerdem ſind 7 Nebenlehrer tätig. Die Schülerinnen beteiligten ſich als rührige und er⸗ Sammlerinnen. Oeffentliche Prüfungen inden nicht ſtat.. Das neue Schuljahr be⸗ ginnt am Montag, 11. September. Heidelberg, 20. Juli. Die diesjährige Synode von Heidelberg⸗Stadt wurde Mittwoch vormittag im Gemeindeſaal durch Dekan Schlier mit Gebet und Anſprache eröffnet. Alsdann erſtattete Pfarrer Horn von Ziegelhau⸗ ſen einen ſehr lehrreichen Bericht über die Ge⸗ meindetätigkeit im Jahre 1915. Der Bericht ent⸗ Hielt Erfreuliches vom gottesdienſtlichen Leben und gedachte auch der Schwierigkeiten, die vielfach in den Zeitverhältniſſen begründet ſind. In der darauffolgenden Ausſprache über die Jugend⸗ Kee ſtand die Jugendwehr im Mit⸗ e punkt. Es wurde lt.„Karlsr. Tgbl.“ der Wunſch gusgeſprochen, keine Knaben unter 15 Jahren in die Jugendwehr aufzunehmen, Nachtubungen mög⸗ lichſt zu unterlaſſen, ſie jedenfalls nichk in der Nacht von Samstag auf Sonntag vorzunehmen. Ueber die Kaſſe erſtattete Oberinſpektor Abel von Heidelberg Bericht. Erwähnenswert iſt, daß der günſtige Stand der Kaſſe die Umlage um einen Pfennig geſtattel. Bei den Wah⸗ len wurden die ſeitherigen Perſonen(Stadtpfarrer Dr. Frommel als Dekanatsſtellvertreter und Bankdirektor Sgenzet als weltliches Mitglied) wiedergewählt. Die Amtszeit des Dekans iſt noch nicht abgelaufen. Um 11 Uhr folgte der vom Oberkirchenrat den diesjährigen Synoden aufge⸗ gebene Vortrag„Der Unzuchtsgeiſt in Schund, — Schmutz, Theater, Kino und Volksleben“, dem be⸗ beſonderes Intereſſe entgegenge⸗ racht wurde, zumal er dem Profeſſor Dr. Karl Neumann von der Univerſität Heidelberg über⸗ tragen war. Der Gelehrte behandelte das Thema von großen Geſichtspunkten, wobei er dem Problem der Freiheit von Kunſt und Wiſſenſchaft eingehende Worte widmete. Die geiſtreichen Ausführungen gaben vielfache Anregungen. In der Ausſprache berichtete Profeſſor Niebergall über ſeine Erfahrungen in den Heidelberger Lagzaretten, Pfarrer Neu über die Verhältniſſe auf dem Dorf. Um 8 Uhr nachmittags konnte die Synode geſchloſ⸗ ſen werden. de. Batiertal bei Wiesloch, 28. Juli. Auf eigenartige Weiſe hat der Pionier Jakob Münch Sprache und Gehör wieder bekommen, die er bei einer Sprengung völlig eingebüßt gehabt hatte. Ein gelinder Stoß, durch den ihn ein guter Freund in ein Schwimmbad beförderte, übte die Wirkung Aus, daß Münch beim Auftauchen aas dem Waſſer Sprache und Gehör wieder hatte. (Vom Bezirk Wertheim, 27. Juli. Die Sache der Jugendwehr hat ſich bis zu dieſem Sommer weiter günſtig entwickelt. Die Frequenz hat zwar infolge maängelnder Arbeits⸗ räfte etwas nachgelaſſen; der Eifer iſt dank der tätigen Führer, ehemaliger Unteroffigiere oder Lehrer, geblieben. Im Mittelpunkt ſteht die gut ge⸗ leitete Jugendwehr⸗Kompagnie Werl⸗ heim, welche durch ihre ſonntägigen Ausmärſche und Uebungen die umliegenden Webren aneifert und ermuntert. Der letzte große Ausmarſch unter dem Führer Vollhardt ging nach dem Hundheimer Denkmal, einem hiſtoriſchen Orte von 1866, wo die Jungmannen von Hundheim, Naſſig, Sachſen⸗ auſen, Sonderriet und Steinbach durch die An⸗ prache des Wertheimer Leiters, ofapotheker rede, des 50. Jahrestages der Kämpfer und Gefallenen von 1866 würdig gedachten und die Bürgermeiſter Hippler von Hundheim, Pfarrer Honnickel von Hundheim und Pfarrer Kappes von 1 05 treffende Worte an die Ju⸗ Pale richteten und rinkſprüche auf Fürſten und aterland ausbrachten. Lieder würzten die Ge⸗ benkfeier, welche in unſexrer ernſten Zeit eine tieſe Wirkung ausübte. Damit werden nun infolge der Erntearbeiten auf dem Lande und der großen Ferien in der Stadt ruhigere Zeiten für die Ju⸗ gendwehren eintreten, für manche Jungmänner auch vollmilitäriſche Uebungen in der Garniſon. Auguſtenberg bei Grötzingen(A. Dur⸗ lach), 26. Juli. Bei dem diesjährigen unficheren bergangenen Erntewetter hat die Großh. d. Landm 85 ſchule Auguſtenberg am 2 hoch 1d Freitag dieſer Woche prak che Unterwei⸗ die zwec⸗ ſungen im eigenen Gutsbetriebe übe Getreide chen nützlichen Wink mit nach Hauf wurden 2 Mähmaſchinen(Grasm im VBelrieb beim Roggenmähen vorgeführt(Handablage und Anmähblech). Außerdem wurden Heusöpfe nach Prof. Brauer, Kleereuter t und die zexnteten Heues t. Eine Kartoffelerntemaſchine(Harder) im Betrieb ließ gut erkennen, daß es mit ihrer Hilfe lich iſt, auch im Kleinbetriebe mit klei ellen ſchnell und leicht die Kartoffeln ohne Be⸗ gungen mit Kindern einzuernten. Viele au⸗ dere Tagesfragen: Viehfütterung in der Kriegszeit, Düngung uſw. wurden auf Wunſch eingehend er⸗ örtert. oe. Bühl, 27. Juli. Die Bühler Früh⸗ zlvetſchge tritt in das Stadium der Reife. Die badiſchen Städte, für welche die Ernte zunächſt reſerviert iſt, werden lt.„Bad. Nachrichten“ die Menge kaum verbrauchen können, ſodaß auch für die außerbadiſchen Orte Ausſicht beſteht, von der wirklich wohlſchmeckenden, gut ausgereiften Bühler Frühgwetſchge Sendungen zum Höchſtpreis von 2 Mark per Zentner zu erhalten. ode. Triberg, 27. Juli. Ein frecher Dieb⸗ ſtahl wurde in Tennenbronn verübt. Dem Land⸗ wirt Wendelin Flaig(Wießbauer) iſt eine Kuh im Wexte von 1300 M. nachts aus dem Stall ge⸗ ſtohlen worden. Von dem Tater fehlt bis jett jede Spur. »Singen, 26. Juli. Geſtern vormittag wurde im Bahnhof Singen durch den Schweizerzug 3913 der verheixatete ſchweizeriſche Zollauſſeher Jakob Spengler überfahren und ſofort getötet. Speng⸗ ler lief infolge Unvorſichtigkeit in den fahrenden Zug hinein. Es wurde ihm der Kopf vom Rumpfe getrennt. Spengler hinterläßt eine Witwe und 8 Kinder. oc. Lörrach, 27. Juli. Nach 57jährigem Wir⸗ ken iſt jetzt Herr Oberlehrer Tritſchler in den Ruheſtand getreten. 37 Jahre wirkte Herr Tritſchler an der hieſigen Volksſchule und hiervon, bis zur Einführung des Rektorates, 17 Jahre als leitender Lehrer. oe. Konſtanz, 27. Juli. Am Dienstag konnte Geiſtl. Rat und Stadtpfarrer Joſeph Mamier ſein 40jähriges Prieſterjubiläu feiern. Stadtpfarrer Mamier ſtand zuerſt in badi⸗ ſchen Staatsdienſten und war als Lehramtsprakti⸗ kant in Donaueſchingen und Pruchſal und danach 18 Jahre als Direktor an der Lenderſchen Lehr⸗ anſtalt in Sasbach tätig. Im Jahre 1894 ver⸗ tauſchte er dieſe Stelle, wirkte zunächſt als Pfarr⸗ verweſer in Wimbuch bei Offenburg, dann als Kloſterpfarrer in Offenburg und ſteht ſeit 1898 an der Spitze der Pfarrei St. Stefan in Konſtanz. 8 Pfalz, heſſen und Umgebung. 6. Mutterſtadt, 27. Juli. Nach einer amt⸗ lichen Mitteilung an das hieſige Bürgermeiſteramt durch den Herrn Leutnant und Kompagnieführer Buchold beim 4. e 12, Komp., wurde dem Vigefeldwebel der Reſ. Max Ehriſt eine Belobi⸗ gung zuerkannt gelegentlich einer am 11. ds. Mts. freiwillig ausgeführten ſchwierigen Patrouille, die ſehr wichtige Nachrichten über den Feind ergab. Der brave Vizefeldwebel erhielt ein Geldgeſchenk. *Neuſtadt a.., 23. Juli. Da ſich die Felddiebſtähle hier in letzter Zeit ſtändig vermehrten, hatte Stadtrat Riehm den Antrag auf Einrichtung einer freiwilligen Feldhut geſtellt. Geſtern abend fand unter Vorſiß von Ad⸗ junkt Hoch im Rathausſaale eine Beſprechung ſtatt, zu der etwa 50 Herren erſchienen waren. In ihr wurde beſchloſſen, eine freiwillige Feldhut ins Leben zu rufen, zu deren Obmann die Herren Jean Riehm und Albert Waffenſchmidt gewählt wurden. Die freiwillige Feldhut ſoll ſchon nächſte Woche in Tätigkeit treten. MNeuſtadt a.., 27. Juli. Profeſſor Meh⸗ lis hat etern die am Totenkopf aufgefundene Erdſpalte ebenfalls beſichtigt und hat bei der von ihm vorgenommenen Lotung eine noch größere Tiefe feſtgeſtellt, als dies von einem anderen Sach⸗ verſtändigen vorher geſchehen iſt. Darmſtadt, 26. Juli. Die hieſige Bür⸗ ermeiſterei hat ſich veranlaßt geſehen, allen ihren rganen, die mit der Bebölkerung in Berührung kommen, durch ein Rundſchreiben aufzugeben, ſich emes gemäßigten und zurückhaltenden und höf⸗ lichen, wenn auch energiſchen Tones zu befleißigen, ſelbſt auch dann, wenn die Zeſucher durch die Ver⸗ hältniſſe der Zeit in Erregung geratend, die Gren. zen der Höflichkeit einmal überſchreiten ſollten. nehmen. Gerichtszeitung. de. Triberg, 28. Juli. Das Schöffen⸗ gericht verurteilte die Witwe Stefanie Kuner in Gremmelsbach zu 50 M. Geldſtrafe, weil ſie bei der Vorratserhebung Speck und Schinken im Ge⸗ ſamtgewicht von 90 Pfund verſchwiegen hatte.— Wegen Vergehens gegen das Schlachtverbot für trächtige Kühe und Sauen wurde der Viehhändler Leo Schwab von Schmieheim zu 400 M. Geld⸗ ſtrafe verurteilt. IFreiburg, 27. Juli. In der letzten Sitzung der Strafkammer wurde Buchhändler Gleichauf von hier von der Anklage des Ver⸗ kaufs unzüchtiger Abbildungen freigeſpro⸗ chen. Der Angeklagte, hatte das Werk„Weibliche Grazie“ an einen 17 Jahre alten Schüler verkauft und war vom Schöffengericht zu 2 Wochen Gefäng⸗ nis verurteilt worden. Das Berufungsgericht erklärte, das Werk als Ganzes ſei nicht als un⸗ züchtig anzuſehen und ſprach den Angeklagten unter der Uebernahme der Koſten auf die Staats⸗ kaſſe frei. H. Freiburg i. Br., 27. Juli. Eine grund⸗ ſaͤtzliche Entſcheidung in der Frage des Ausfuhr⸗ berbots von Gold über die Reichsgrenze fällte die hieſige Strafkammer. Ein Kaufmann 3 aus Heinsberg bei Aachen wollte im April d. J. Ver⸗ wandte in Lugano beſuchen und hatte dagu u. a. auch 60 Franken in Schweiger Gold mitgenommen. Vei der Grenzkontrolle in Otterbach, zwiſchen Leo⸗ poldshöhe und Baſel, wies er, nach Gold gefragt, die 8 Goldſtücke ſofort vor, die auch ebenſo ſchnell beſchlagnahmt waren. Es wurde gegen ihn An⸗ klage wegen unerlaubter Goldausfuhr erhoben. Vor dem Schöffengericht Lörrach wies Z. überzeugend nach, daß ihm das Verbot der Ausfuhr fremden Die von der Staatsanwalt⸗ freigeſprochen. ſchaft hiergegen eingelegte Berufung wurde von der Strafkammer als unbegründet zurück⸗ gewieſen unter Uebernahme der Koſten auf die Staatskaſſe. Die Bundesratsverordnung bedroht den, der„es unternimmt“, Gold auszuführen, mit Strafe. Das Gericht nahm an, daß der Ausdruck „unternehmen“ zwingend darauf hinweiſe, daß hier nur von vorſätzlich, nicht aber von fahrläſſig hegangenen Zuwiderhandlungen die Rede i könnte. Kommunales. Freiburg, 27 Dieſer Tage wurde gemeldet, daß der Stadtrat beſchloſſen habe, das Stadttheater in der Spielzeit 1918/17 ge⸗ ſchloſſen zu halten. Wie das ſtädtiſche Nach⸗ richtenamt hierzu mitteilt, beruht dieſe Auffaſſung auf einem Irrtum. Der Bericht über die Stadt⸗ ratsſitzung vom 18. Juli beſagt:„Der Bürger⸗ ß hat in ſeiner Sitzung vom 14. September jährigen Voranſchlagsberatungen iſt mehrfach der Meinung Ausdruck gegeben worden, daß während der Dauer des Krieges von der Eröffnung eines regelmäßigen Spielbetriebs keine Rede ſein könne. Eine vom Stadtrat gebildete, aus Vertretern aller Parteien des Bürgerausſchuſſes zuſammengeſetzte gemiſchte Kommiſſion hat im Hinblick darauf in der gleichen Frage neuerdings eingehend beraten und eine ablehnende Haltung eingenommen. Der Stadtrat beſchließt deshalb z. Z. von einem Antrag an den Bürgerausſchuß auf Wiedereröff⸗ nung eines regelmäßigen Spiel⸗ betriebs im hieſigen Stadttheater abzuſehen. )(Neuſtadt i. Schw., 26. Juli. Der Bür⸗ gerausſchuß genehmigte den Voranſchlag für das Jahr 1916 mit einem Umlagefuß von 28 Pfennig wie im vorigen Jahr. Letzte Meldungen. Der Wiener Bericht. Wien, 28. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: Ruſſiſcher Kriegsſchauplatz. Am oberen Czorny Czeremoſz ſcheiter⸗ teu mehrere ruſſiſche Angriffe. Im Raume nördlich von Brody ſetzte der Feind geſtern ſeine Angriffe den ganzen Tag über fort. Bis in den ſpäten Nachmittag ver⸗ mochte er, von unſeren braven Truppen i m⸗ mer wieder zurückgeſchl agen, nicht einen Schritt Raum zu gewinnen. le von Leſzniow nach Brody führenden Straße in unſere Stellungen einzudringen. Unſere Truppen ſetzten den Kampf am Südrand von Brody fort. Bei Puſtomyty in Wolhynien vertrieben k. u. k. Abteilungen den Feind aus einer vor⸗ geſchobenen Verſchanzung. Nordöſtlich von Swiniuchy wird einem lokalen Einbruch der Ruſſen durch einen Ge⸗ genſtoß begegnet. Seit Mitte Juli hat der Feind nach einer Pauſe von vier Wochen in Wolhynien ſeine Offenſive wieder aufgenommen. Das Geſamt⸗ ergebuis läßt ſich bis heute dahin zuſammen⸗ faſſen, daß auf unſerer Seite ein 80 Kilometer breites Frontſtück in einer Tiefe von nicht mehr als 15 Kilometer zurückgedrückt wurde. Dieſen Raumgewinn hat der Feind durch eine Reihe ununterbrochener ſchwerer Angriffe mit ungeheuren Opfern erkauft. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der ganzen Front keine größeren Ge⸗ fechtshandlungen. Im Becken von Laghi brachte eine Patrouillenunternehmung einen Offizier und 27 Mann als Gefangene ein. Im Raume von Panneveggio hielt das ſtarke feindliche Geſchützfeuer an. Das Vorgehen ſchwächerer italieniſcher Abtei⸗ lungen wurde ſchon durch unſer Feuer ver⸗ eitelt. Süsdsſtlicher Kriegsſchguplatz. Unverändert. 85 Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Ereigniſſe zur See. Am 27. morgens haben unſere Seeflug⸗ zeuggeſchwader Bahnhöfe, militäriſche Objekte und Fabriken von Otranto, Mola, Bari, Gio⸗ vinnzzo und Molfette mit ſchweren, leichten und Brand⸗Bomben ſehr erfolgreich belegt. Namentlich in Bari wurden verheerende Volltreffer im Bahnhofgebäude, Fabri⸗ ken und im Gouvernementspalaſt erzielt und ſtarke Brände beöbachtet, Trotz heftigſter Be⸗ Goldes nicht bekannt geweſen ſei und ſo wurde er! Iſchiezung und Bekämpfung feindlicher Ab⸗ ſein liche Artillerie Erſt einem neuerlich, abends eingeſetzten Maſſenſtoß der Ruſfen gelaug es öſtlich der⸗ mehrflugzeuge kehrte unſer Geſchwader unver⸗ ſehrt zurück. Flottenkommando. * Engliſch⸗franzöͤſiſche Siegesrechnung. Budapeſt, 28. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) „Magyar Orſzag“ wird aus Zürich berichtet: Italieniſche Blätter veröffentlichen eine Lon⸗ doner Drahtung, wonach die engliſch⸗franzöſi⸗ ſche Offenſive für zwei Monate geplant war. Die verbündeten Generalſtäbe rechneten ſo ſicher mit dem Sieg, daß ſie nur unbedeutende Maßnahmen für einen fleuen Winterfeldzug bisher trafen. Nach anderen italieniſchen Drahtberichten traf man bisher in Frankreich überhaupt keine Maßnahmen für einen drit⸗ ten Winterfeldzug. Man hoffte, wenn auch nicht auf Frieden, ſo doch auf einen Waffen⸗ ſtillſtand in dieſem Jahre rechnen zu können, den der Vierverband nach ſeinem Sieg den Mittelmächten großmütig anbieten werde, Dder franzöſiſche Bericht. Paris, 28. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Amt⸗ licher Bericht von Donnerstag abend: Das üb⸗ liche Geſchützfeuer in dem größten Teil der Front, heftiges Artilleriefeuer auf dem rechten Maasufer, namentlich in den Abſchnitten von Fleury, des Waldes von Fumines und von CThanois. Flugweſen: Heute vormittag gegen 10,45 Uhr warfen drei feindliche Flugzeuge Bomben auf Crepy⸗en⸗Valois. Drei Frauen wurden verletzt und ein junges Mädchen getötet. Belgiſcher Bericht: An der belgiſchen Front ſchwache Artillertetätigkeit an den Abſchnit⸗ ten von Dixmuiden und Steenſtraate. Der italieniſche Bericht. Rom, 28. Juli.(WTB. Nichtamtl.) Aumtlicher Bericht. Während des 26. Juli war die feind⸗ an verſchiedenen Frondſtellen hartnäckig beſchäftigt, bewohnte Orte zu beſchie⸗ ßen, in der Abſicht, ſie zu zerſtören. So beſchoß ſie einige Orte in der Gegend von Schlegen, an der oberen Boite und im Deganotal, ſowie auf der Hochfläche des unteren Iſonzo. Sie richtete geringen Sachſchaden an und hatte nur einige Opfer unter der Bevölkerung. Im Brandtal und im oberen Poſinatal wurden in der Nacht Zzum 26. Juli feindliche Angriffsverſuche gegen unſere Stellungen auf dem linken Ledronfer und auf den Abhängen des Corno del Coſton zurück⸗ eſchlagen. Auf der Hochfläche von Tonezza ſetzte der Gegner, der ſich in den Wäldern nörd⸗ lich des Monte Cimone ſtark verſchanzt hatte, unſerem Vormarſch hartnäckigen Widerſtand an allen Stellen entgegen. Es glückte auch geſtern noch unſeren Truppen, einige Fortſchritte zu er⸗ zielen. Im Toravignotale Tätigkeit der feind⸗ kichen Artillerie gegen die jüngſt von uns genom⸗ menen Stellungen. An dem übrigen Frontteil keine Veränderung. * e. Von der Schweizer Grenze, W. Juli.(Priv.⸗Tel. z..) Wie die„Neue Zü⸗ richer Zeitung“ aus Stockholm meldet, iſt in der Nacht zum Mittwoch die finnlän⸗ diſche Stadt Uleaborg zur Hälfte ab⸗ gebrannt. Etwa 800 Perſonen ſind ob⸗ dachlos geworden. Der Schaden wird min⸗ deſteres auf z Million Rubel geſchätzt. Bern, 28. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Der im franzöſtſchen Heeresbericht gelobte Militärflteger Chaput, der im Luftkampfe über den Maashöhen von einem deutſchen Flieger ſchwer verwundet und zur Landung gezwungen wurde, liegt in ſehr ernſtem Ju⸗ ſtande in einem Pariſer Lazarett. Budapeſt, 28. Juli.(WTB. Nichtamtl. Die deutſchen und öſterreichiſchen Teilnehmer an der Wiener Zoll⸗ und wirtſchaftspoli⸗ tiſchen Konferenz ſind auf ihrem Aus⸗ flug nach Ungarn geſbern Nachmittag in Gran eingetroffen, wo ſie die Sehenswirdigkeiten be⸗ ſichtigten. Abends kamen die Gäſbe im der ungariſchen Hauptſtadt an, wo ſie an der Schiffs⸗ brücke von dem Generaldipektor der ungariſchen See⸗ und Flußſchiffahrts⸗A.⸗G., Hofrat Do⸗ mony, empfangen wurden. wurden verſchiedene Induſtrieanlagen und Sehens⸗ würdigkeiten von Budapeſt beſucht. Mittags findet beim Miniſterpräſidenten Tisza zu Ehren der Gäſte ein Eſſen ſbatt. Paris, 28. Juli. Die Kammer hat die Grörterungen der parla⸗ mentariſchen Kontrolle bei der Armee beendet und mit 269 gegen 200 Stimmen einen Goſetzentwurf angenommen, der den großen Ausſchüſſen die notwendigen Voll⸗ machten zur wirkſamen Kontrolle an Ort und Stelle im Rahmen ihrer Befugniſſe umter den durch die am 22. Juni angenommene Tages⸗ ordnung vorgeſehenen Bedingungen überträgt. 28. Juli.—.— omtlich.) Mit dem Poſtdampfer„Prinz Hendet ſind geſtern wieder 18 deulſche und öſterbeichiſch⸗ ungariſche Zivilgefangene aus England ange kommen. Helſingborg, 28. Juli.(WB Nicht⸗ amtlich.) Zwei große Dampfer, deren einer ein Paſſagierdampfer zu ſein ſchien, wurden geſtern Mittag im Kattegatt angehalten und haben, von drei beutſchen Torpedojägern begleitet, um .50 Uhr nachmittags ſüdtweſtlich gegen Hoelle Freitag, den 28. Juli 1916. (WTB. Nichbamtlich) —— SF— VV * .* — ————— + — Fveitag, den 28. Juli 1916. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblath Handel und Industrie Benz& Co., Nheinisekbe Rutome⸗—— Dil- und Motorenfabrik.-., NManmnbheim. Heute vormittag fand im Geschäftslokal der Fabrik die 17. ordentliche Generalver- zammlung statt, in der 47 Aktionäre ein Kapital von M. 11 54%5 000 vertraten. Der Vor- Sitzende, Herr Geh. Kommerzienrat Dr. Ri ch. Brosien, gedachte vor Eintritt in die Tages- ordnung in ellrenden Worten der Helden, die aus den Kreisen der Gesellschaft den Tod fürs Vater- land gestorben sitd und führte dann aus: „Den Berichten des Vogstandes und des Auf- sichtsrats ist aus mahle Hehenden Gründen kaum etwas hinzuzufüigen. Die große Beschäftigung und Produlction unserer Werke im abgelaufenen Geschäftsjahre war nicht so glatt durchzuführen, wWie ddie Bilanzzahlen es vielleicht vermuten lassen. Nur mit viel Sorgen und Mimen und unter Ueber- windung großer Schwrierigkeiten itrbezug auf die Beschaffung von Rohmmnteriahen aller Art, Erhal- tung des Arbeiterbestandes, des Beamtentums usw. War es möglich, das Resultat zu erzielen. Aus den Vorschlägen über die Gewintwertei- lung leuclrtet die Tenderz heraus, die Werke für die Zeit wachsender Konkurrenz und vielleicht gerin Absatzes zu rüsten. Die günstige Nonjunkctur in der Automobilbranche hat leider den Anlaß zur Entstehumg vieler neuen Unter- nehmungen gegeben. Wir stchen vor einem sehr guten Ge- schäftsabschluß und schlagen Ihnen eine Dividende von 20 Progzent vor, welche cke Aktionäre in hoem Maße befriedigen kann. Wir haben bei diesem Vorschlag nicht nur an die Aktionäre als solche gedacht, sondern auch den wirtschafllichen Verhältnissen damit Recimung ge- tragen. Wir glauben auch diese Dividende durch den Umstand rechffertigen zu körmen, daß unsere Werke in den verflossenen zwei Monaten des neuen Geschäftsjahres gut gearbeitet haben und mmit Aufträgen reichhch versehen sind. Ich glaube nicitt unterlassen zu Ssollen, der höchsten Befriedigung darüber Ausdruck zu geben, daß unsere Werke dem Vaterlande nach Nräften gedient haben und sich durch die Leistun- gen ihrer Produkte der Anerkennung der Zusfam- digen Behörden erfreuen. Bezüglien der Aus dehnung der Werle hat die Verwaltung unserer Gesellschaft es für richtig befunden, Anschluß zu suchen bei solchen Unter- nehmungen, die unsere Fabrikate gebrauchen. Dleses hat die Verwallung nicht nur des Absatzes wegen getan, sondern ganz besonders zu dem Zwecke, durch gegenseitige Kritik und durch den Austausch gegenseifiger Kenntnisse und FErfah-⸗ rumgen die Fabrikate auf möglichst große Höhe zu bringen. So haben wir besonders Interesse genommen bei der Ungarischen Autfo- mobil- u. Maschinenfabrit„Marta“ in Ara d, bei einer der ersten Flugzeug- fabriken Deutschlauds und schlieglich nehmen wir im Wege der Fusion die Rhei- nische Automobil-Gesellschaft--G. Mannkeim-Berlin, auf. Letztere hat ein Aktienkapital von Mark 2½ Millionen. Gegen diese M. 2½% Millionen werden seitens der Benz- Werke M. 1% Milfionen ihrer Aktien im Wege des Umtausches von 3 zu 2 hergegeben. Fine Kapitalserhöhung bei unserer Gesgl- schaft ist nicht nötig, da die Verwaltung durch ein Konsortium die erforderlichen Aktien sich beschafft hat.“ Aut die hierauf von Herrn Kommerzienrat Engelhardt- Frankfurt a. M. gestellte Frage nach der Höhe des in den Debitoren enthaltenen Banſguthabens erwiderte der Vorsitzende unter dem Beifall der Aktionäre, daß es nicht im In- teresse der Gesellschaft Hiege, diese Summe be- kanntzugeben und daß sie von dieser Praxis auch in Zukunft nicht abweichen werde. Zu der von uns schon angefüührten Gewinmwer- teilung(vergl. Nr. 314) bemerkte der Vor- Sitzencle u.., daß der Vorschlag, dem noch unbe- rührten Organisations- und Dispo- sitionsfonds weitere 1% Mill. Mare(i. V. 1 Mill..) zuzuweisen, sich aus der Notwendlig- keit ergibt, gerüstet zu sein für die Zeit des großen Konkeurremzkkampfes, nach dem Friege. Er bitte deshalb, den Vorschlag zu genehmigen und die Dividende auf 20 Prozent festzusetzen. Von seiten eines Akctionärs wurde dagegen vor- geschlagen, die für den Organisations- und Dis- Positionsfonds vorgesehenen 1% Miffionen Mark und den Rest von 255 124., zusammen also 1835 124 M. zu einer Extradividende für die Alctionäre zu verwenden, die vor zwei Jahren leer ausgegangem Seien. Der Vorsitzende erwicderte darauf, daß die Summen, die der Gesellschaft behalten werden, auch den dauernden Aktionären verbleiben. Er bitte daher, die Vorscinäge des Aufsichtsrats Zu genehmi igen. Eine feihe von Alctfonären sprach sich eben- falls in diesem Sinne aus. Aktionär Frühauf betonte, die Entwichelung der Gesellschaft und die Dispositionen des Aufsichtsrats und Vorstandes hätten bewiesen, daß sie die Sache des Unter- nehmens zum Besten geilihyt haben. Er stimme darum den Vorschlagen der Verwaltung voll und ganz zu. Aktionäar König füftrte aus, daß die Vorschläge der Verwqltung auf genauester Kennt⸗ nis der Dinge beruhen. Ste beweisen, wie sehr das Initeresse des Geschitis unc der dauernden Aktionäre gewahrt sei. Die Verwialtung habe das Geschäft auf eine Ehe geführt, die es möglich macht, eine solche Dividende ⁊u verteilen. Ange⸗ sichts dieses Ergebnisses gebülre dem Aufsichts- rat, Vorstand und den Mitarbeitern Dank und Auerkennung. Man möge den Einftuß der Um- Stande auf die günstige Gestaltung der Dinge s0 boch einschätzen, wie man wolle. Es bleibe im- mer noch ein sehr breiter Raum für die Verant- wortung der führenden Organe und der Arbeiter. B. Sp. V. Ueber die Beteiligung badischer Beteiligung badischer Sparkassen an den Kriegs-Anleiken. öffentlicher Sparkassen an der Aufbringung der bis jetzt gezeichneten vier Kriegsanleihen kann nachstehendes mitgeteilt werden: 5 I. Von den 120 dem Badischen Sparkassen-Verband angegliederten Sparkassen haben —5——ññ— 8 IV. Kriegs- III. Kriegs-g II. Kriegs- I. Kriegs- 42—9 5 3 5 2 8 8 8. 23 Anleihe 2 Anleihe Anleihe anlelle * 1 8N 4 2 für eig. Rechnung gezeichnet: 104 26.387.400 106 19.282.600 92 14.949.400 99 12.542.000 und ausserdem haben 117 92.823.046118 90.964.888 114 72.518.854 108 22.312.420 zur Verfügung gestellt(91408 Ein- 654049 Ein-(34 533 Ein- Einlegern) Die von diesen Sparkassen legern) legern) legern) aufgewendete Gesamtsumme—ññ̃— berechnet sich also auf 119.210.446 110.247.488 87.468.254 34.854.420 II. Von den außerhalb des Verbandes e 23— durchweg kleinere— Sparkassen naben kür sich gezeichneett 15 782.100 J. 13 601.800 12 350.700 6 136.000 ihren Einlegern zur Verfügung Zgestelllt 20.864.90020.707.574 13 906.40010 179.700 Die Aufwendungen der Spar- kassen unter Z. II betragen J 23.647.000.309.374.257.100 3¹5⁵5.700 III. Lon den Privatsparkassen haben für sich gezeichneet3 243.400 3 200.600] 2 65.000—— ihren Einlegern zur Verfügung gestellt 8.893.979 3.431.700[ 3.301.055—— Die Aufwendungen der Privat- sparkassen Ziff. III betragen VVVVVf.137.370 38.632.300.360.055— Gesamtbeteiligung der Bad. Sparkassen überhaupt: 125.994.825 116.189.162 92.091.409 35.170.120 Das gesamte Einlegerguthaben nach dem Stand am 31. Dezember 1914 stellt sich für die Sparkassen er züfß f 99009 VV M. 29.351.000 III. 2* 57 77 ..M. 36.463.000 Nach Prozenten dieser Gesamteinleger-Guthaben haben sich also beteiligt: Kriegs-Anleihe: „ N. II für eigene Rechnung: für ihre Einleger: zusammen: %%%„ E%e I% I de d. Spark. d. Züff I. 284 207 161 135[ 9,08 9,78 7,79 239 12,82 11,85 9,40 3,74 5„ II. 260 2,05 1,10 0,40 9% 582 300 0,61 12,42 1787 428 1,07 5„ III. 0,66 0,55 0,18—.84 9,41 9,05— 8,50 9,96 9,23— Die Aufbringung der vier Kriegsanleihen verursachte den größeren Sparkassen des Landes New Vork Centr. o. Aatlonal Ballway of mit Einleger-Guthaben von über 20 Millionen Mark— die folgenden Aufwendungen: Kriegs Anfefhe: IV. HEE I. III. II 1 N 2 5 aeb 4 15 eclwunt„ an 5 Mannheinmm.907.500 6. 000.000.000.000.000.000.263.600.307.000.980.000.110.000 Karlsrune..500.000 80.000— 600.000.500.000.092.900.950.0002.400.000 Freibug.697.900 182.700 240.200.125.000.569.1006.717.300.200.000.775.000 Heidelberg.000.000 300.000 500.000 200.000.938.400.568.800.260.000.400.000 Pforzheimm„55*——.749.800.227.200.620.000.275.000 Lahr 856.000 505.800 400.900 500.0003.108.000.065.200.170.000.011.000 Durlach 300.000 200.000 500.000—.255 000.700.000.560.000 819.000 Schreiben sei, sondern auch auf saurer Miihe und Arbelt beruhe. Es mag angemessen sein den Blick hinauszulenken an die Front, wWo unsere Heere den Existenzkampf für uns kämpfen. Die Ueberzeugung von dem siegreichen Ende dieses Kampfes sei uns allen geläufig. Nicht minder ge- HAufig müsse die Anschauung werden, daß für die siegreiche Durchführung dieses Kamp- ſes in s0 grandios kolossalem Maße ein Rüstzeug nötig ist, welches die deutsche Industrie geschaffen hat. Die Firma Benz habe dabei einem hervorragenden Platz einnehmen können. Sie war nicht nur in der Lage, das Iu- teresse ihlrer Aktionäre, sondern auch ein hohes vaterländisches Interesse Zu wahren. Die Firma Benz ist seitens der Verwaitung mit großer Zähigkeit und Energie und klarem Blick, unbe⸗ irrt durch mancherlei Widersprüche und Anfein- dungen, auf eine Höhe geführt worden, die es ihr ermöglichte, die Probe ſetzt glänzend zu bestehen. Nach diesen Ausführimgen, für welche der Vor- Sitzende namens der Verwaltung danlete, Wurden Samtliche Vorschläge einstimmig genehmigt und Vorstand und Aufsichtsrat ebenso einstimmig eutlastet. Der Vorsitzende bemerkte noch, daß er über die nächstliegende Zukunft bereits anfangs Andeutun- gen gemacht habe, Mehr werde nicht verlangt und auch nicht gesagt werden können. Er hoffe, daß die nächste Generalversammlung bei ähn⸗ lichen Resultaten im Frieden statifinden werde. Halker Maschinenfabrilz.s., Köln-Kalk. m. K 54 h. 28. Juli.(Priv.-Tel.) Zuverlässig verlautet, daß die Gesellschaft sehr gut be⸗ schäftigt ist. Das verflossene Jahr Wies reich- liche Auftragsbestfände auf, sodagß die Divi- dende voraussichtlich höher ausfallen Wird als im Vorjahr. Steinko hlen Bergwerk Grat Bismark, Kelsemkirchen r. Düsseldorf, 28. Juli.(Priv-Tel.) Im Zweiter! Vierteljahr 1916 betrug die Kohlenlör- derung 427 340 t gegen 452 500 t im ersten Quar- tal 1916. Der Aat eiuschlieglich Selbstver- brauch stellt sich auf 431 880 t(453 530), sodaß sich insgesamt ein Kohlenbestand von 4310 t (8850 6) ergibt. Der nach Abzug aller Unkosten verbleibendeBe- triebsüberschuß stellt sich auf M. 1 273 409 (1169 074) wozu noch M. 116 278(47 204) aus dem ersten Vierteljahr hinzu kommen, Woraus Wiecler 500 Mark Ausbeute pro Kux ver- teilt werden. Es ergibt sich ein Bestand von M. 139 748(146 280). Die Finauzwirtsch aft der Entente c Vonder schweizer Grenze, 28. Juli. (Priv.-Tel. z..) Die„‚Neue Züricher Zeitung“ meldet: Von der neuen 6 Milliarden Rube!. Anleihe, die Rußland von den W. estmächten erhielt, Übernimmt England 4 und Frankreich 2 Milliarden. Die russisch-englische Bank erhönte ihr Kapital von 10 auf 20 Millionen Rubel. Infolge der üngsten Erhhung des Diskontosatzes ist ein neuerlicher Aufschub der Ausgabe der dritten englischen Kriegsan- Es müßte doch werden, daß diese günstige leihe uwermeidlich. Das Morgansche Syndikat gibt bekannt, dag die am 20. Juli aufgelegſe 100 Millionen Dolk- lar-Anleihe ganz geezichnet worden ist. Framktfurter Effektenbörse, * Fraukfurt a.., 28. Juli.(Priv.- Felegr.) Die Stümmung im freien Verkehn war heute bei Beginn durchaus zuversichtlich. Am Montanmarkt ist feste Tendenz vorherrschend Ausgehend von Rochumer-Gußstahl, die in Er- Wartung sehr Zufriedenstellender Abschlußziffern lebhaft gehandelt und bezalilt wurden, zeigte sich auch einige Nachfrage für Bismarchchiitte, Deutsch- Luxemburger, Gelsenkirchen sowie Caro Hegen- scheidt. Regeres Geschäft war auch in Aluminium, Kunstseicte und Munscheidt. Auf dem Markte der Riüstungswerte ist behauptete Tendenz vorherr- schend. Benz aktien fester. Gute Meinung bestand für Chemische Werte. Regeren Umsatzes erfeuten sich Hokverkohlung, Badische Ani- Iin und Griesheim, Höchster sckwächten sich ab. Elektrowerte fester. Schiflahrtsaktien lagen still. Bankaktiem konmten sich behaupten. m Ren- tenmarkt wiesen heimische Staatsanleihen nur geringe Veränderungen auf. Oesterreichrumga- rische Renten gut bellauptet. Fester lagen Russen und Japaner, Rumänier hielten sich auf dem gestrigen Stand. Privatdiskont 4% Prozent. Die feste Jrundstimmung hielt bei allerdings be- Scheidenen Umsätzen bis zum Schfuß an. Pokorn und Witteleind, auch Nlieinmetall schlossen höher. Berliner Effektenbörse. Berlin, 28. Juli.(Drahſb.) Im Börsenver⸗ kehr hoben sich durch lebhaftere Umsätee zu an- zielenden Kursen nur Bochumer Guß- stahlaktien in der Hoffnung auf einen guten Abschluß ab. Neben ihnen waren auch Thale, Minden und Schwerter stare beachtet. Dies ver- lien am Montanmarkete den Eisenaletien ein allge- mein festes Gepräge. Von den übrigen Marktge- bieten ist infolge der Geschäftsstille nichts zu be- richten. Berlin, 28. Juli.(Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 28. 26. Geld Brief Geld Brieĩ Newyork.37.39 5³³1.30 Holland 225.75 225.25 225.75 226.25 Dänemark 157.50 158.— 157.50 158.— Schweden. 157.75 158.25 157.75 158.25 Norwegen 15775 158.25 157.75 158.25 Schweix. 103.37½ 103.62% 103.37¼ 103.62% Oest.-Ungarn 69.45 60.55 69.45 69.55 Rumänien 86.75 87.25 86.75 87.25 Bulgarien. 79.50 80.50 79.50 80.50 Newyorker Eflektenbörse. Newyork, 2. Juli.(WTB.) Die Börse wies zu Beginn eine hochgradige Geschäßts- Stille auf. Die gesamten Umsätze betrugen 250 000 Stück. Anfangs war die Stimmung gegen gestern besser, der späfer eine ausgesprochene Ermattung jolgte. Vorübergehend kam der Ver- kehr fast volständig zum Stillstand. Schkeßlich vollzogen sich die Umsätze bei unregelmäßiger Kursgestaltung. Hervorzuheben ist, daßg spekula- tive Spezialpapiere und Eisenbahnaktien stark angeboten Waren. EREWVORK, 27. Jull. Devlsenmarkt) Tendenz für delleqegſſeſie Gold auf 24 Stunden(Durochschnittsrate) geld letztes Darlenken Slohtweohsel Berlln Slohtwechsel Paris„„„„„ Weohsel auf London(80 Tage)/.71.50 Wechsel auf London(Cable Transfers])...78.45 Silder Zullfſon. 5 63.7 uEWVORE, 27. zunl. 5253555535*»4 (Aktlonmarkt). 27. 28. Atoh. Top. St. Fö o. 107½ 104½ Northern Paolfſo o.. do. pref. 98¾ 38½ Pennsylvanla 50 8 56. 58 Baltimore and Ohlo 85% 386½ Reading 50. 83% 98 Canada Paclfo Oheago Rook la- Chos.& Ohio o land Paolf. Ralw. 19¼ Ohlo.MIEw. St.Paul o. Denver& Blo Gr. d0. do. pret. Erie oom. Erle ist pref. Erle And pref. Great Rorth. pref. Gr. Aorth. Ore Gert. 34½ 34½ Uninois OCentr. oom. interborph. Aetrop. do. Cons. 00 Southern Paelflo, 97 Soutk. Rallw. oom. 227/ South. Raltw. prof. 650% Unlon Pabiflo o.. 135% 136½ Unlon Paolfto pref. 82¼% 82½ Mabash pref. n. Akt. 49%½ 492/ West Haryland oom 27½— Amerlo. Can oom. 53% S, do. do. preft.—— 109. Amerio. Locom. o. 109 64 Amer.Smelt.&ReH.0. 924/ 108/, do. Sugar Rof. o. 109 Anao. Sopp. MIn. o. Bethlehem Steel Seutral Leather Sonsolldated das do. Hetrop. pr. Kansas Oity and Zoutberun do. pref. Lehigh Valley 50 f 77/. Loulsv. u. NMasby 127½ deneral Eleotr. o. 97½% 16. Alss. Cans. Tex. d. 11½ 4— en. Fefroleum da. 90.— 17¼%Ratlonal Leaed Missouri Paclfio. 6% 6½% Ualt.Stat. Steelso. Aat. Rallw. of, Mex. 8168%% Unit.Stat. Steele pr. 112½ 117. 10%%/% 103% J Utah Gopper oom. 78 78% ido. Ont& West o. 286— 2% VIrIn. GCar. Shem. o. 37½ 37 Nortolk& West. o. 12½% 120—J Searsffloebuek o. 19718916 Aktlen Umeatr 260 600(450 000) Londoner Betenbörse. Lommon, 27. Jull. 21% Engl. Konsats. 50% Argentinler 4% raslllaner. 4% lapan. u. 1889 3% Portuglesen. 5% Russen v. 1808 80.% 4½0% Russen v. 1909 80., 80.%¼ Baltimore and 0bio—.— 81.— Ganadlan Fachfio. 13355 189./ 4 JJ. J 25. 89.81 . 72./ 90.—4 Pennsylvantaa Southern Paolflo..— Unlon Paolflo Ses„ 90. Anad. Oop. neue Akt. 18.% RHle Tlnto 60.½ Chartered. 19%/ De Beers deferred 17.% 11. Lena Goldflelds.½ 1 Randmlnes 3 3. Priwvatdlskont. 5½ B Bexloo 7½% Suber 0 Acle, 28 Bankelngang 25 000 Pfd. Sterting. + Logdon, 27. Iul.(...) Meohsel aut Amgterdam 3 Mte. 14.87% kurz 11.51.½ Weohsel auf Paris 3 Mte. 28.52, kürz 28.12— Wechsel auf Beteroburg Kurz 187.. Mehwarze Namen am der Londoner Börse London, 28. Juli.(WIB. Nichtamtlich) Die Londoner Börse hat beschlossen, daß die Mitgliecder, die im Ausland geboren sind und Seit Ausbruch des Krieges ihre Namen geändert Haben, in allen geschäftlichen Norrespondenzen, die mit ihren Börsengeschäften zusammenhängen, ibre urspriinglichen Namen neben den jetzigen deutlich aũgeben müßten. Berliner FProduktenmarkt. Berlin, 28. Juli. Frühmarkt.(m Waremhan- del ermittelte Preise). Spehzspreumehl feines 24 bis 28, grobes 20—22, Heidekraut.50—.90, Saat- jupinen 80—95, Seradella 220 für 100 Kilo ab Station, Spörgel.50—.60 für 100 Kilo ab Sta- tion, Heu neues.75—.— für 50 Nilo, altes 650 bis.25, Saatrricken 98.— für 100 Kilo, Stroh—6 für 50 Kilo. Rerlän, 28. Juli. Getreidemaret Omͤe Notin Die Tatsache, dag noch immer keine Bekanntgabe bezüglich der Nomessionsverteiung für Landtel Kür einzelne Firmen erfolgt ist, wirkte im Prodil⸗ tengeschäft verstimmend und hemmend auf den Verlehr. Außer einigen UImsittzen wie Spelzspreu- mehl für Futterzwecke, Hafer für Industriezwecdte uncl einige Saatartikel, fand Keinerlei geschäfflichke Betätigung statt. Verlangerung der Verordnung über Schweizer Hartkäüse. WIB. Berlin, 28. Juli.(Nichtamtlich.) Die Zentraleinkarfsgeselischaft,. b.., Warenap- tenung 13(Nase) Berlin gibt bekant, daß die Geltungsdauer der von ihr nach der Verordnung vom 25. Mai 1016 getroffenen eRgelung über die Einfuhr und den Vertrieb von Schwelzer Hartkäse(Emmentaler Küse) vorläufig bis zum 31. Juli 1010 verkngert wird; durch die Sachlage erforderliche Nenderungen bleiben vor- befralfen. Lomndoner Müllermarkt, WIB. London, 28. Juli. Weizen fest, eng⸗ Hscher tind ausländischer 1 Schilling höher. Manitoba Nr. 1 56/%, Mais stetig und unverändkert. Lomdoner Metallmarkt. London, 27. Jull. Kupfer: Kassa 105.½, 3 Honate, 99.%½ Elektro per Rasse 125½1, 3 Ronate—, Best-Selekted p. Rasss —.—, ZHenate—.— Tinn per Kassa 165.¾, per 3 Rongts 16837, Flel koko Nov. per Kasea 28.—, Zlux; per Kassa 59,— Spez. 53.—, Antimon—— Jusoksllher— Newyyorker Warenmarkt. uEWVORK, 27. Jull. Welzen: 27.. Baumwolle: 27. 24. hard Wt. Kr. 2 131./ 130.% Newyork loko 1325 13.45 No. 1 Northern 142.½ 139.— por jull 13.9o7ùF8— TT per August 13.29—.— per Sept.— ber September 1328 1285 Hals loke 210 55 per Oktober 1333 13403 Renf Spr. Wh. n. 580.570 530.340 der Hovember 13443 13˙09 getreldefr. por Dezember 13.49 13.15 Iverpool 12— 1550 poer lanuar—.— 13.27 Londan 16.— 15.50 2 5 135 oO. 7, Ix. 9745 82 Baumwolle: 5. Ank. I. atl. H. 5900 3000 Soptember dh2.59 in Galfhäten 3000 2000 Dezember 859.86 Ausf. n. England 280 8 908 Januar.52 879 „ ͥ. Et. 4000 21 600 Mrz.92 68.80 SGhiengoeer Warenmarks, GHieAdge, 27. Jull. 27. 25. 2. 25. Woelzen lull 121./ 1 Sahwolne: Sapt. 13½/ 11955 sehwere 1255.80 MHals 7 17 85 9 90 137. f 109. 18ʃ5 t. 7ʃ5 Schmalz: dater guff 11 3õ%½ ban, 120 290 1—1⁸ opt. 162 1 Schwelnezuf. Pork: Juil 2300 29.25 l. Mest. 91 880 73 090 Sept. 2⁴¹⁰2 23.80 77 16 000 13 000 Rlppes: Sar 1355 ne: 0 4 letonte 98.75 Letzte Nandelsnachriehten. WIB Kousbantänopel, 28. Juli.(Nlicht⸗ amtlich.) Die Einnahmen der türtischen I a hA KE. regie-Gesellschaft beirugen im AMaft Juui 23 900 Piasier gegen 18 700 Faster des Worf. rnrrrrrrr—.... verantwortlleh: Für den allgemeinenTeil: Chefredakteur Dr. Fritg Goldenbaum; für den Llalidelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Anzelgenteil u. Geschäftliches: Fritz Joos, sämtliel in Mannhenm. Druck u. Verlag der Dr. H. Haas schen Bucehdruckerel, G. m. B. H. 6 Seite Soneral⸗Anzeiger Badiſche Suüddeutsche Bank Abtellung der Pfälzischen Bank. D 4, 9/10. Mannheim. 4,%10. Telephon Nr. 260. Sal und 196. Kapital u. 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Sie glauben gar nicht, wie dankbar ſie mir iſt, wenn ich ihr hin und wieder eine Taſſe Kaffee gebe. Wir haben für Sonn⸗ tag einen Spaziergang verabredet. Wenn Sie mitkommen wollen, Herr Buſenius?“ Ja, das wollte er. Obgleich Fräulein Wanda in den folgenden Tagen ſehr ſchweigſam war und einmal ſogar rotgeweinte Augen hatte. Um zwei Uhr ſchon traf man ſich am Bahnhof Grunewald. Es war einer jener Vorfrühlings⸗ zage, deren Sonne den alten Kiefern ſo gut ſteht. Ihre Stämme leuchteten in weichem Rot, und ibre Nadeln fingen das ſchimmernde Licht und ſpalteten ſeine feinen Fäden noch feiner. Man ging nach dem Kaiſer⸗Wilhelm⸗Turm. Das Waſſer leuchtete tiefblau, große weiße Früh⸗ lingswolken mit feuchten Rändern, als wären ſie ganz friſch gewaſchen, ſpiegelten ſich darin. Kecke junge Mädchen trugen ſchon die Jacken über dem Arm, und ihre bunten Bluſen in den luſtigen Oſtereierfarben lockten überall durch das Grün. Am ſandigen Ufer fand man den erſten gelben Huflattich. Die Herren ſteckten ſich ſeine Blüten ins Knopfloch. Den Damen hatte Wagner ſchon am Bahnhof kleine Sträußchen Schneeglöckchen gekauft. Dann trank man im Förſterhaus Kaffee. Die Herren eroberten einen Diſch, und Tante Hulda packte den mitgebrach⸗ ten Kuchen aus. Elly Zimmermann ſtrahlte. Sie trug ein niedliches Frühjahrskoſtüm und einen großen Filzhut. Sie ſaß neben Tante Hulda und hiele zuweilen zärklich deren Haud. Walter choliſch war. Ihre ſchwärmeriſchen Augen glit⸗ ten ſcheu an Peter Wagner vorüber. Sie ging auf Ellys Witze nicht ein und wurde ſentimen⸗ tal, als man wieder zur Station zurückging. Tante Hulda war ganz ärgerlich auf ſie und hatte nicht übel Luſt, ſie Spielverderber zu ſchel⸗ ten. Aber Wanda entſchuldigte ſich mit ihren Kopfſchmerzen. An denen litt ſie im Frühling beſonders oft. Die Frühlingsluft mache ſie im⸗ mer ſo müde. Auch die anderen wurden ſtill, als man wieder im Abteil ſaß. Am Bahnhof Savignyplatz ſtieg Tante Hulda mit den Ihrigen aus. Wanda ſah ſich noch einmal um. Es war ja ſchließlich natürlich, daß Wagner Elly nach Hauſe brachte. Sogar Tante Hulda ſagte das und warf Buſenius dabei einen faſt kriegeriſchen Blick zu.— Als der Frühling dann wirklich kam, war Walter in das ſonderbare Getriebe dieſes kleinen Haushalts vollſtändig eingeſtellt. Nun teilte er auch öfters den Mittagstiſch. Er ſteckte bis zu den Ohren in Examenarbeiten. In dieſem Sommer gab es keine Ferien für ihn. So kochte Tante Hulda für ihn mit und nahm ihn in die Wohnküche herüber, wie er den behaglichen Raum nannte. Es bekam den Frauen auch beſ⸗ ſer, wenn zuweilen ein ordentliches Stück Fleiſch im Topf brodelte. Für ſich allein kochten ſie nur vegetariſch. Es war ein ſtiller verregneter Sommer. Die Arbeit feſſelte ihn an den Zeichentiſch. Das Fenſter ſtand offen. Vom Hof her drang das Plätſchern des kleinen Springbrunnens, der der Stolz des Hinterhauſes war. Die wohlhaben⸗ den Mieter waren verreiſt. Auch Fräulein Wanda war von der Tante zu Verwandten auf das Land geſchickt. Sie ging willig, denn Wag⸗ ner war ſeit Wochen auf einem Poſten in Weſt⸗ falen und kehrte vorläufig auch noch nicht zu⸗ rück. Mit ſeiner Abweſenheit waren auch Ellys Beſuche ſeltener geworden. Jetzt war ſie mit dem Vater in Tirol und ſchickte nur hin und wieder eine hübſche Anſichtspoſtkarte an die liebe Tante Hulda. hielt ſich an Wanda, die wieder melan⸗ „Es wird der Wanda gut tun, ein bißchen herauszukommen,“ ſagte ſie zu Walter.„Mein Bruder iſt Förſter auf der Inſel Uſedom. Da hat ſie friſche Luft und Milch und Eier.“ Sie ſeufzte ein wenig.„Das Kind macht mir oft Sorgel“ Walter begriff ſie. „Sprechen Sie ſich ruhig aus, Tante Hulda. Ich weiß ja doch, was Sie denken.“ Aber ſie ſchüttelte energiſch den Kopf.„Ich bin nicht für ausſprechen, Herr Buſenius. Da⸗ mit tritt man allen Quark nur breit. Wir müß⸗ ſen doch durchs Leben, ob leicht, ob ſchwer. Ar⸗ beit, Arbeit! Das iſt ſchon das Rechte! Darum habe ich ſie auch nicht gern in der ſtillen Zeit hier. Nachher, wenn es gilt, für den Herbſt zu kommen ihr nicht ſo viel dumme Ge⸗ danken.“ „Sie hätten daran denken ſollen, als Sie das Mädchen zu ſich nahmen, Tante Hulda. In ein Haus voll junger Leute!“ „Die Menge kühlt ab, meine ich. Schön iſt ſie ja nicht, das iſt ein Glück für ein armes Mädchen. Aber früher, als ſie noch ein paar Jahre jünger war, hat der eine oder der andere ihr doch zuweilen Augen gemacht. Wenn eben die Jugend allein genügte. Aber als Studenten⸗ liebchen hat die Tante Hulda das elternloſe Mädchen nicht zu ſich genommen. Und auf meine Herren kann ich nicht verzichten. Ich hätte ja eine kleine Wohnung nehmen können, Stube und Küche. Aber ich brauche den Glanz und den Schimmer zum Leben, verſtehen Sie, Herr Buſenius?“ Walter verſtand ſie wohl. Sie trug heute be⸗ ſonders viel Pfauenblau und ſah faſt kriegeriſch aus. Glanz und Schimmer nannte ſie die Examensnöte, die Budenſtreiche und den gemüt⸗ lichen Kaffee. Aber durch ihre Herren fühlte ſie ſich ſozial gehoben, das wußte er. Und ſeine Ar⸗ beiten wuchſen in der Stille. Es regnete vom Morgen zum Abend. Erſt als die Ferien auf⸗ Pörten, und Kinder und Eltern verdrießlich nach Hauſe zurückkehrten, klärte es ſich auf und wurde ſchön. Gleichzeitig mit den verregneten Toi⸗ letten, die Tante Hulda inſtand ſetzen ſollte, kehrte auch Wanda zurück und trug wirklich einen Schimmer von Röte auf ihrem bleichen Geſicht. Jetzt konnte man am Sonntag zuſam⸗ men hinaus, und Walter lernte die verſchie⸗ denſten Kaffeegärten in der Umgegend Berlins kennen. Eines Tages erſchien auch Fräulein Elly, erklärte, daß ſie noch nie einen ſo ſchlechten Sommer gehabt hätte, und daß der Vater ver⸗ drießlicher als je geweſen ſei. Der Regen allein könne an dieſer Laune nicht ſchuld ſein. Sie fürchtete wirklich, er würde krank werden. Und das ertrüge ſie nicht, wenn nicht Tante Hulda ſie ein bißchen lieb hätte und ihr etwas Freude gönne. In den letzten Auguſttagen, die zur Abwechs⸗ lung ſo heiß waren, daß der Asphalt ſich unter den Schritten der Fußgänger bog, kam Peter Wagner zurück. Er fand Berlin unausſtehlich und ſpottete über die Straßenbäume, die ſchon begannen, ihre Blätter abzuwerfen. Er hatte tüchtig gearbeitet und wollte ſich nun amüſieren⸗ Elly klatſchte in die Hände, als er Pläne machte. Aber Tante Hulda erklärte, ſie ginge höchſtens am Sonntag mit, und auch nur am Nachmittag, denn für den ganzen Tag blau machen könnten nur leichtſinnige Männer. Der Sonntagvor⸗ mittag gehöre nun einmal ſeit undenklichen Zeiten der Flickerei für ſie und die Nichte, und einmal müſſe der Menſch ſich auch auf ſich ſelbſt beſinnen. Elly ſchmollte. Dann ginge ſie mit Herrn Wagner allein! Es ſei wunderſchön, den frühen Dampfer nach Potsdam zu nehmen oder am Ufer entlang zu ſchlendern und in Moorlake zu frühſtücken. Niémand glaube, wie früh ſie aufſtehen könne. Was die Tante Hulda wohl denke? In Tirol bräche man manchmaß ſchon lange vor der Sonne auf und tappe ſich mit ſeinem Führer in halber Dunkelheit empor! (Fortſetzung folgt.)