perg. 1700⁰ — 11 1 nier Stag 9 ug: dezu: Mark.10 monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr M..82 im Pierteljahr. Einzel⸗Nummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. Anzeigen: Holonel⸗Seile 40 Pfg. ene-öeile Schluß der Anzeigen⸗kinnahme für das Mittagblatt morgens 5½ Uhr, für das kibendblatt nachm. 5 Uhr. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: und Amgebung 0 2 5 0 1. 1 1 n Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Mannheim und Umgebung Zweigſchriftleitung in Berlin, N W. 40, In den Zelten 17, Jernſprech⸗Aummer Celephon Amt Hanſa 497.— Poſtſcheck⸗Konto Ar. 2017 Tuòwigshafen a. Ah. Telegramm⸗fdreſſe: „Generalanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗Nummern: Oberleitung, Buchhaltung und Zeitſchriften ⸗Abteilung 14¹9 Schriftleitung. 377 und 14 Verfandleitung und Derlags⸗ buchhandlung 218 und 7369 Buchdruck⸗Abteilung. 341 Tiefdruck⸗Abteilung 706 ichlen Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag Amtliches verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Bellage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; wöchentl. Tiefdruckbeilage:„das Weltgeſchehen im Bilde“; Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. — Nr. 360. der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 4. Aug. (GNB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Der Artillericekampf erreichte nörd⸗ lich des Auncrebaches wiederum große Stärke. Er wurde zwiſchen Ancre und Somme wieder mit unverminderter Heftig⸗ keit fortgeſetzt. Kräftige feindliche Angriffe ſind nördlich von Ovpillers, ſüdweſtlich von Guillemont und nördlich des Gehöftes Monacu abgewieſen. Südlich der Somme ſcheiterte nachts ein Angriff des Gegners bei Barleux. Den Franzoſen gelang es geſtern Abend, ſich in den Beſitz unſerer Stellungen im Dorfe Fleury und ſüdlich des Werkes Thiaumont zu ſetzen. Unſere heute Morgen anſetzenden Gegenangriffe brachten uns wieder in den vollen Beſitz des Dorfes Fleury und der Gräben weſtlich und nord⸗ weſtlich dieſes Ortes. Feindliche Angriffe nordweſtlich des Werkes Thiaumont und gegen unſere Stellungen im Chapitre⸗ und Bergwald wurden geſtern abend unter großen Verluſten des Feindes abge⸗ wieſen. 5 Die Lage iſt jetzt wieder ſo, wie ſie vor dem mit überaus ſtarken Kräften geführten fran⸗ zöſiſchen Angriff war. Leutnant Mulzer ſetzte im Luftkampf bei Lens ſeinen., Leutnant Fraukl vorgeſtern bei Beaumez ſeinen.Gegner außer Gefecht. Ferner wurde ein feindlicher Dappeldecker geſtern bei Peronne, zwei weitere, wie nachtrüglich gemeldet iſt, am 1. Auguſt ſüdweſtlich von Arras und bei Lihons von unſeren Fliegern abgeſchoſſen. Durch Abwehrfeuer wurde je ein feindliches Flugzeug bei Berles⸗au⸗Bois(ſüdweſtlich von Arras) und bei Namur heruntergeholt, letzteres aus einem Geſchwader, das Namur mit geringem Sach⸗ ſchaden angegriffen hatte. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls von hindenburg: Nordweſtlich von Poſtawy zwangen wir durch Feuer den Feind zur Aufgabe vorge⸗ ſchobener Gräben und wieſen in der Gegend von Spiagla(zwiſchen Narocz⸗ und Wisniew⸗ See) Vorſtöße gegen unſere Feldwachſtellun⸗ gen ab. Am Serwetſch öſtlich von Gorodiſchtſche und an der Schtſchara ſüdöſtlich von Baranowitſchi lebhafte Handgranatenkämpfe. Bei Lubieszow ſcheiterten abermals ſtarke feindliche Angriffe. Im Abſchnitt Sitowicze⸗Wielick entſpannen ſich heftige Kämpfe, in deren Verlauf der Geg ⸗ ner in das Dorf Rudki⸗Mirynska und die an⸗ ſchließenden Linien eindrang. Im Gegenangriff gewannen die deutſchen und öſlerreichiſch-ungariſchen Bataillone, ſowie Teile der polniſchen Legion, den verlorenen Boden reſtlos zurück. Sie machten 361 Ge⸗ fangene und erbeuteten mehrere Maſchinen⸗ gewehre und wieſen erneute ruſſiſche An⸗ griffe glatt ab. Weiter ſüdlich ſowie bei Aſtrow und in der Gegend öſtlich von Swiniuchy kamen feindliche Mannheim, Freitag, 4. Auguſt 1916. Unternehmungen nicht über die erſten Anſätze hinaus. Front des Feldmarſchalleutnants Erzherzog Karl: Bei der Armee des Generals Grafen von Bothmer keine beſonderen Ereigniſſe. In den Karpathen in Gegend des Kopilas gewan⸗ nen deutſche Truppen Boden. Balkankriegsſchauplatz. Vor den Stellungen ſüdlich von Bitoly fanden für die bulgariſchen Vorpoſten erfolg⸗ reiche Gefechte mit ſerbiſchen Abteilungen ſtatt. Oberſte Heeresleitung. Me Kriegslage. JBerlin, 4. Aug.(Von u. Berl. Büro.) Unſere Feinde fahren fort durch Fliegerbom⸗ ben, die ſie hinter unſerer Front abwerfen, ihr eigen Fleiſch und Blut zu ſchädigen. Neulich, bei einem Fliegerangriff auf Namur ſind ihnen allerdings nur ſieben Kühe zum Opfer gefallen. Bei Loos verliefen engliſche Patrouillen⸗ unternehmungen ergebnislos. Dagegen herrſchte an der Somme im Norden, wie im Süden lebhafte Artillerietätigkeit. Teil⸗ vorſtöße an einzelnen Stellen nördlich der Somme wurden abgewieſen. So z. B. bei der ſchon mehrfach genannten Monaecu⸗ ferme. Südlich der Somme bei Barleux wur⸗ den auch franzöſiſche Angriffe zu⸗ rückgeſchlagen. In der Champagne geſchah ein gleiches mit ſtarken feindlichen Patrouillenunternehmungen. In den Ar⸗ gonnen verwandten die Franzoſen giftige Gafe, zum Glück blieben ſie wirkungslos. Der⸗ weil herrſcht auf dem Toten Mann ſtarkes Artilleriefeuer. Oeſtlich der Maas wur⸗ den nach lebhaftem Trommelfeuer ſtarke Angriffe angeſetzt, in deren Verfolg die Franzoſen ſich des Zwiſchenwerkes Thiau⸗ mont und des Dorfes Fleury bemächtigen. Im Prieſterwald ſanden feindliche Sprengungen ſtatt. An der Oſtfront fanden nur nördlich von Poſtawy, am Naroczſee und ſüdlich von Pinsk und bei Rubka lebhafte Kämpfe ſtatt. Bei dieſen Unternehmungen waren unſere Truppen vom Glück begünſtigt. Auf dem Balkan haben ſich Ereigniſſe nicht zugetragen. Der engliſche Bericht. London, 3. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht des britiſchen Hauptquartiers: Während der Nacht wurde die Arbeit an dem Ausbau des von uns eroberten Geländes und an der Freimachung der Verteidigungsgräben fortgeſetzt. Unſere Artillerie war in Tätigkeit. Die feindliche Artillerie erwiderte das Feuer während der Abendſtunden an unſerer Front von Maltzorn⸗Farm bis Longueval hefkig, eben⸗ ſo bei dem Wäldchen Mametz, Fricourt und Be⸗ court und beim Dorfe Pozieres. Bei Tages⸗ anbruch ließ das Feuer nach. Der Feind ließ ſachte aber keine Vertuſte und wenig Schaden. * London, 4. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Die Verluſtliſten vom 31. Jult, 1. und 2. Auguſt enthalten die Namen von 580, 273 und 175 Offizieren, davon ſind 283 gefallen. Bern, 4. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich) „Petit Journal“ zufolge wurden im Bezirk pei Unkerſchlagungen ey Bordeckur große bei Munitionslieferungen enkdeckt und Kriegsgericht angezeigt. bei Souchez eine kleine Mine ſpringen, verur⸗ Feſt 5 Schon ſeit einigen Tagen ſind wieder die dre Nutzloſe Anſtrengungen der Franzoſen bel verdun. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 4. Aug.(Priv.⸗Tel. z..) Die Schweizer Blätter melden aus London: Die amtlichen engliſchen Verluſtliſten verzeichnen im Monat Juli die Namen von 12 588 Offi⸗ zieren und 81 226 Mannſchaften und Unter⸗ offizieren, als tot, verwundet oder vermißt. (Hierzu ſei bemerkt, daß die großen Londoner Blätter in ihren aufgeführten Verluſtliſten erheblich größere Ziffern an⸗ geben, als die amtlichen Liſten.) Die Erweiternug des Befehlsbereiches Hudenburgs. Ueber die ſoeben gemeldete Erweiterung des Befehlsbereiches Hindenburgs wird uns von unſerm militäriſchen Mitarbeiter geſchrieben: Die ee der Befehlsverhältniſſe, durch die dmarſchall von Hindenburg zum Oberbefehlshaber mehderer He ippen der verbümdeten Truppen eee iſt wird vom deutſchen Volbe mit großer nuung begrüßt werden. Es ſind jetzt faſt zwoei Jahve her, daß Hindenbupg gegen Oſten ſechr, um dort den Oberbefchl einer Armee zu über⸗ Welch gewaltige Ereigniſſe liegen ſchen dem 23. Auguſt 1914 und dem 2. Auguft 1916, zwei für die Heeres⸗ flühtarng Hindenburgs entſchedende Tage. Em Jahr nachdem Hendenburg den Oberbefehl in Händen gehabt hatte, hatten die Ereigniſſe im Oſten zu ungeheuver Größe enkwickelt, daß am 11. Auguſt 1915 die Armee, welche dort unter dem Oberbefehl Hindenburgs kämpfte, in drei Heeresgruppen geteilt werden mußte, von denen die nördliche Hindenburg übernahm, das Zentrum Prinz Leopold von Bayern und den Sürdflügel Mackenſen. Es wanen die großen Tage, in denen die Feſuungen Rußlands wie Kartenhäutſer fielen. Dieſe Neuregelung der Befehlsverhältniſſe im Oſten war aber auch noch nicht endgültig, da neue Eveigniſſe eine naue Geſtaltung der Heeresgruppen im Oſten erfor⸗ derlich machben. Der Krieg gegen Serbien bann, und kündigte ſich ganz ſtill dadurch an, daß einige Zeit vorher die K des Genevalfel s von nſen aus den Generalſtabsberichten verſchwand. Bekannklich hatte Generalfeldmarſchall von Mackenſen dema den Oberbefehl über die Armee, welche den ſer⸗ biſchen Feldzug ſtegreich übernahm und zu Ende führte. Endlich iſt noch zu envähnen, daß am 28. September 1915 unſer Generalſtab berich tete, daß eine neue vierte Heeresgvuppe unter dem Oberbefehl des Generals von Linſingen geſchaffen worden ſei. Dieſe neue Sgruppe hat ſich mit großem Ruhm bedeckt. Nun iſt wieder eine Neuordnung der Befehlsverhältniſſe im Oſten notwendig geworden. Nach Virein⸗ barung der verbündeten Oberſten Heeresleitung und der Uebereinſtimmung des Kaiſers Franz Joſef hat während der Anweſenheit unſſre⸗ Kaiſers an der Oſtſront eine neue Regelung de⸗ Befehlsverhältniſſe dort ſorttgefunden, durch die eine Zuſammenfaſfung mehoverer N der verbündeten Truppen zu einheftlicher Ver⸗ wendung unter dem Oberbafahl des General⸗ ſeldmarſchalls von Hindenburg erſolgte. Deſer Neuordnung iſt die Lage bedingt worden, welche dench die ruſſiſche Offenſive geſchoffen wurde Heeresgruppen aus den General tabs erichten verſchwunden, nur die Armde des Gene als Graßen v Bothmer wird noch erwähnt. Hen⸗ denburg, der die ruſſiſche Uebermacht zum erſten Male mit furchtbaren Schlggen vernichtete, und der in meeren gewoltigen Sehl chlen die unſeres Vaſenlondes wit na n krieb, iſt für das ganze FNutſchr Volk der Ruſfe 2ewinger, u den es in dem umerſ lütterſichem Vertranen aufbickt Die Er⸗ nennung Hindenbargs zum Oberbefehlshaber henden Hungersnot 0 Abendblatt). mehverer Heeresgruppen der verbündeten Trup⸗ pen wird darum im ganzen Volke als ein Zeichen neuer Siege empfunden werden. Phantaſievolle ruſſiſche Flieger. m Köln, 4. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Zeitung“ meldet von der Oſtfront: In einem ihrer letzten Berichte gab die ruſſiſche Heeresleitung Meldungen über Flieger⸗ angriffe weiter, die ruſſiſche Piloten auf den Bahnknotenpunkt und die einige Kilo⸗ meter davon entfernt gelegene Stadt Ba⸗ ranowitſchi unternommen haben. Nach der ruſſiſchen Mitteilung handelt es ſich um einen großzügig angelegten Angriff eines ſtarken Geſchwaders, dem es nicht nur gelun⸗ gen ſei, durch das Sperrfeuer unſerer Bat⸗ terien hindurchzukommen, ſondern das ſogar ſoweit hätte vordringen können, daß Bahn⸗ anlagen, Stadt und Lager von Baranowitſchi den Wirkungen der abgeworfenen Bomben ausgeſetzt worden ſeien. Es wurden große Geruig⸗ Zerſtörungen gemeldet. Demgegenüber iſt be⸗ richtigend feſtzuſtellen, daß die ruſſiſchen Flte⸗ ger eine große Phantaſiekraft beſttzen. Ich kam mehrmals durch Baranowitſchi in den letzten Tagen auf Erkundigungsfahrt. Die Stadt ſteht wie zuvor, die Betriebe ſind unge⸗ ſtört. Die Nachricht von erzielten Bombenwirkungen iſt eine glatt er⸗ fundene. Berlin, 4. Aug.(Von u. Berl. Büro Die Lage in Rumämen hat ſich auch in den letzten Tagen kaum geändert. Die ru⸗ mäniſche Regierung nimmt nach wie vor eine abwartende Haltung an. Möglich, ja ſogar wahrſcheinlich, daß ſie trotzdem eifrig mit der Entente verhandelt, aber irgendwie gebunden hat ſie ſich wohl kaum. Am aller⸗ wenigſten an einen beſtimmten Termin. Es bleibt vielmehr ſo wie wir es ſchon mehrmals dargeſtellt haben: Alles hängt am letzten Ende von der Kriegslage ab. Verſchlechtert ſie ſich nicht, ſo wird Rumänien kaum den Entſchluß faſſen an der Seite der Entente in den Krieg einzugreifen. Drohende Hungersnot. c Von der ſchweizeriſchen Greuze, 4. Aug.(Priv.⸗Tel. z..) Der Zürcher Ta⸗ gesanzeiger meldet aus Petersburg: Wie der ruffiſchen Zeitung„Rußki Wjedomoſti“ aus Bukareſt gedrahtet wird, hat die rumäniſche Ausfuhrkommiſſion es für nötig gefunden, im Intereſſe des Preſtiges Rumäniens, die Deutſchland und Oeſterreich noch nicht zuge⸗ ſtellten 15 000 Wagenladungen Getreide der Verpflichtung gemäß freizugeben. Gleichzeitig wurde aber grundſätzlich beſchloſſen, ſede weitere Ausfuhr, angeſichts der dro⸗ in Rumäntien einzuſtellen. Zeppeline üher England. Mit großer Freude verfolgt gannz Deutſch⸗ land die Angriffe unſerer Zeppeline auf Eng⸗ land, die nun endlich wieder dem übermütigen Inſelvolk den Ernſt des Krieges ins Land tragen. Rühmt es ſich doch, all ſeine Graf⸗ ſchaften, Groß⸗ und Kleinſtädte in Munitions⸗ werkſtätten, Schiffsbauwerften und Arſenale umgewandelt zu haben. So wollen wir denn fleißig die Mittel gebrauchen, die wir haben, und ihm in ſeine Rüſtung, da wo ſie gebaut wird, Fetzen reißen, wie wir können. Jeder Deppelin mindert die Munitionszufuhr an die engliſche Front und hilft ſo unſern Tapfern. Nebenher aber, nicht zu unterſchätzen, Senueral⸗Anzeiger — Fr 5110 Duo⸗ 91 eitag, den 4. Au g Lektionen muß ſchließlich auch der ſnobiſtiſchſte„Gentleman“ einſehen, wirkſamer ſind unſere Zeppelinbomben denn doch als die ohmmächtigen Tiraden des Muſtermoraliſten Aſquith, der uns nun gar ſchon aus der Reihe der Nationen ſtreichen will, weil einem Piratem und Meuchelmörder vor deutſchem Ge⸗ richt verdienter Lohn ward. Jetzt wird wieder deutſch mit England geredet, deutſch und Fraktur, und das iſt, um den Frieden näher⸗ zubringen, ein guter Anfang. D. Theodor Kaftan, General⸗ ſuperintendent von Schleswig, ſchreibt im ſeiner Schrift:„Die gegenwärtige Kriegslage und wir Chriſten“(1916, Verl. d. Schl.⸗Holſt. Schrüſtenvereins) allen noch ummer ſentimem⸗ belen Deutſchen folgendes ins Gewiſſen: „Der Krieg iſt ein grauſames Handwerk. Sehr grauſam. Das kann und wird kein Menſch ändern. Deutſche Kugeln treffen ebenſo ſchwer wie andere; deutſche Bomben und Tor⸗ pedos bringen ſo grauſame Vernichtung wie die aller andern Völker. Ja, haben wir es in der Hand, unſere Kugeln, Bomben und Tor⸗ pedos woch vernichbender zu machen als die der andern, ſo um wir das, ſelbſtverſtändlich und ohne Scheu. Das iſt der Krieg. Hier gilt das wunderliche Wort: je vernichtender, um ſo barmherziger. Vor einiger Zeit kam mir eine norwegiſche Kirchenzeitung zu Geſicht. Um kirchlicher Fragen willen Jas ich ſie, ſah aber ihren Ge⸗ ſamtinhalt durch. Hier äußerte ein Norweger, im Sonnenglanz habe er deutſche Zeppeline über ſich dahinfahren ſehen, und als er ſie ſah, habe der Gedamke ſeine Seele bewegt: da ziehen ſie ihren Mordweg. Mord! Unzweifelhaft wollte er zum Ausdruck bringen, was ſie aus⸗ zitrichten trachteten, ſei Unrecht. Welche Tor⸗ heit! Ich bin auch ſonſt dem Gedanken begeg⸗ net: ein Kanonenſchuß— ja! aber ein Bom⸗ benwurf ſei ganz etwas anderes. Welche Ge⸗ damkenloſigkeüt! Hier kann man den Einfluß ſtudieren, den die Gewohnheit auf das Denken, ja zuletzt auf das moraliſche Urteilen der Menſchen ausübt. Welcher mora⸗ liſche Unterſchied iſt zwiſchen dem Abſchuß der Granate, die in hohem Bogen über einer Werft niedergeht, und dem Wurf einer Bömbe, die von einem Zeppelin aus auf dieſe Werft heruntergeworfen wird? Dieſe Frage gebe man denen zur Beantwortung, die hier ge⸗ damkenlos einen Unterſchied machen. Ja, wenn mit Abſicht Bomben auf Pri⸗ varthäuſer und Zivilperſonen hinabgeworfen würden— dann könnte mit Grund die Frage auftauchen: iſt das recht? So weit aber uns bekannt, haben die Bombenwürfe unſerer Zep⸗ Ppebiſte ftets öffentlichen Gebäuden und vor⸗ wiegend militäriſchen Anlagen gegolten. Auch öffentlichen Gebäuden. Gelänge es, die Bank von England zu treffen— welcher Jubelwürdeganz Deutſch⸗ land erfüllen, angeſichts deſſen, daß es das Portemonnaie geweſen, um deſſentwillen England frevelhaft dieſen Weltkrieg entzündet halt. Privathäuſer und Privatperſonen ſind von den Bomben ohne Abſicht getroffen— genau ſo wie das auch von Granaten und Kugeln gilt. Man kann mit den Privatper⸗ ſonen, die ſo getroffen werden, großes und ernſtes Mitleid haben, faſt einerlei, ob ſie utſere Jeinde oder Freunde ſind. Aber daß auch ſie leiden müſſen, das iſt der Krieg. Da⸗ bei hat dies, daß es ſo iſt, in England noch eine beſondere Bedeutung. Daß das engliſche Volk den Krieg dergeſtalt an ſeinem eigenen der Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 1 S, 58— O A aen 5 eeee ee 3 + —4 27770 7* — eU, SAſcefgu, * 2* JA.FN — 83 ——2—.——.— 85 ll. 05 e G CJ N ondo 2* 95 5 gelss, .K. eir. fue, N S 2 De 222—— Cie, 2 55 .· — — Zuuuer egen eeeee,. Cee, Leibe erfährt, iſt eine geſchichtliche Notwendig⸗ keit. Etwas von dem Beſten und Heilvollſten, das dieſer Krieg gebracht hat, iſt das Auf⸗ hören der ſplendid iſolation Englands, das Aufhören deſſen, daß England dank ſeiner Flotte während aller Kriege ſicher auf ſeiner Inſel ſaß, daß die Engländer Sport treibend oder mit den Händen in der Hoſentaſche zu⸗ ſahen, wie die von ihnen aufeinander gehetzten Völker ſich zerfleiſchten, um ihrer halbgierigen Weltherrſchaft zu dienen. Auch im Beginn dieſes Krieges haben die Engländer drüben in England„kaltblütig“ geſagt:„ein Ge⸗ ſchäft“. Gott ſei Dank, daß es mit ihrer Inſel⸗ ſicherheit vorbei iſt. Möchten noch hun⸗ dert Zeppeline England heim⸗ ſuchen. Das wird wie nichts an⸗ deres dem Weltfrieden der Zu⸗ kunft dienen.“ Der U⸗Boothrieg. London, 4. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Lloyds meldet: Der engliſche Dampfer„Hei⸗ ghington“, der italieniſche Dampfer„Letim⸗ dro“, das italieniſche Segelſchiff„Roſarina“, ſowie die norwegiſche Fiſcherfahrzeuge„Einar“ und Erlin“ ſind verſenkt worden. London, 4. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Der engliſche Dampfer„Britanic“(2240.) der Cockerlinie wurde von einem Unterſeeboot verſenkt. Der engliſche Segler„Margaret Sutton“ wurde ebenfalls verſenkt. Kopenhagen, 4. Aug.(WTB. Nicht⸗ amtlich. National Tidende meldet: Die Ge⸗ fahren für die däniſchen Dampfer, die Kohlen nach dem Mittelmeer befördern, ſind immer noch nicht geringer geworden. Der däniſche Dampfer„Katholm, mit Kohle von New⸗ port nach Malta umterwegs, wurde wie ein Telegramm des Kapitäns aus Pantellaria an die Reederei berichtet, bei Kap Bon in der Nähe von Tunis von einem deutſchen Unter⸗ ſeeboot verſenkt. Die Beſatzung iſt gerettet. d. Rom, 4. Aug.(WTB. Meldung der Agence Nichtamtlich.) Stefanie: Zwei unſerer Unterſeeboote, die vor langer Zeit zu⸗ ſammen mit anderen zu einer Unternehmung an den feindlichen Küſten ausgefahren waren, ſind nicht mit den anderen zu ihrem Stützpunkt zurückgekehrt. Man muß ſie als verloren betrachten. Englands Plan für den Wirtſchaſts⸗ Krieg. Rotterdam, 4. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Unterhaus. Bei der Beratung über die Beſchlüſſe der Pariſer Wirtſchaftskonferenz führte Asquith nach einem Bericht des„Nieuwe Rotterdamſchen Courant“ weiterhin aus: In dem beſetzten Gebiet von Belgien und Frank⸗ reich hat Deutſchland Werkſtätten und Fabriken zerſtört und große Mengen Maſchinen und ohne von den den J wurden. Es verfügt außerdem ü äch. tige Handelsflotte, die augenblicklich ſicher in den eigenen Häfen, oder den Häfen neutraler Länder, liegt. Aus den deutſchen Handels⸗ Blättern deutlich hervor, daß die Deutſchen mit dieſen Faktoren vechnen, um die induſteielle und kommerzielle Wiedergeburt der Alltierten zu behindern. Die Deutſchen organiſteren ſchyn jetzt ihre Induſtrie für einen Vorſtoß auf die Märkte der Entente und für(äne energiſche, wenn möglich ſiegveiche Mitbewerbung in den neutralen Ländern während der Zeit der allg⸗ meinen Erholung vom Kriege. Die Wieder⸗ herſtellung des verwüſteten Gebiets ſei die aller⸗ erſte Forderung der Alliierten und dieſe Wieder⸗ herſtellung müſſe ſowohl die Erſetzung der Roh⸗ ſtoffe wie der induſtriellen Maſchinen, Ackerbau⸗ Hel * werkzeuge und Vorräte der Handelsſchiffe ein⸗ ſchließen. Außerdem hätten ſich die Mliierten untereinander verpflichtet, den feindlichen Mächten für eine Anzahl Jahre die Behandlung auf der Baſis der Meiſtbegünſtigung zu ver⸗ weigern. Das bedeute für dieſe Periode, daß daz Entgegenkommen, das die Alliierten einander beweiſen würden, nicht auf Deutſchland und Oeſterreich Ungarn ausge⸗ dehnt werden ſoll, außerdem würden die Allijerten in der Zeit der Erholung vom Krieg ihre Hilfsmittel unter Bedingungen aus⸗ tauſchen, die die Maßregeln Deutſchlands, ſich Vorräte und Material aus neutralen Ländern zu ſichern, durchkreuzen würden Der Premierminiſter ſagte: Wir müſſen alle ſtanden haben, wie z. B. Metallmonopol in Auſtralien, verhindern. Das Handelsamt ſſt eifrig an der Arbeit Pläne zu entwerfen, um uns von der Zufuhr aus feindlichen Ländern unabhängig zu machen. Was Farbſtoffe, nichtraffiniertes Zinn u. a. wichtige Artibel betrifft, iſt bereits ein Plan für die Untes, ſtützung der hierfür nötigen Wiſſenſchaften und der induſtriellen Unterſuchung, aufgeſtellt. Der Pvemierminiſter führte weiter aus, daß ſich die Beſchlüſſe der Pariſer Wirtſchoſts⸗ lonferenz nicht gegen die Neutralen richten würden. Es ſtehe im Gegenteil feſt, daß die wirtſchaftliche Offenſive, die die Alliierten fürchten würden, auch für die Neutralen, deren Intereſſen dieſelben ſeien wie die der Alliierten, Gefahren in ſich ſchließe. Die protektioniſtiſche Preſſe iſt mit Asquiths Rede ſehr zufrieden. Namens des unioniſtiſchen Kriegskomitees erklärbe Carſon, daß die allgemeiner Natur ſeien. Sie würden die Regierung binden und dieſe könne da⸗ von nicht wieder abgehen. Was ſoll aber nun in England geſchehen und welcher Plan ſei beſchloſſen, ehe der Friede zuſtande mmtkz ſon verlangt einen beſtimmten Plan, vor allem, um zu verhindern, daß Waren unter Preis auf den Markt geworfen würden (Dumping); ferner Abänderung der fiskaliſchen Politik, um auf dieſe Weiſe Deutſchland zu treffen und ſeinen Handel auf das Reichsinnene zu beſchränken. „Daily News“ nimmt entſchieden gegen dieſe neue Handelspolitik Stellung. Auch„Daily Chronicle“ erklärt: Wir wün⸗ ſchen nicht, daß England und die Aliierbeg einen Handelskrieg anfangen und die Feind⸗ ſchaft nach Friedensſchluß fortſetzen. Es giht viele Menſchen, die einen Handelskrieg mit Bel⸗ fall begrüßen. Wir müſſen uns deutlich vor Augen halten, daß es für uns notwendig iſ, zunächſt den militäriſchen Krieg zu gewinnen, ſo gründlich zu gewinren, daß der Friede, den 8——— ͤ ͤ ͤ——————————— 9 Salus umwunden iſt. So hatten ihn unſere frühen] Meher einerſeits und Storm, Mörike und J. G. 100 0 Anakreontiker auch einſt geſehen, die Gleim undFiſcher andererſeits— und über Gedichte ihrer (Zum 50. Geburtstag, am 5. Auguſt.) Hölty, und ſo möchte man ihn faſt einen ſpäten Art und Kultur iſt Salus doch eigentlich nie Poß Dr Anfelen Nue Nachfahr jener erſten Anakreontik in unſeren] hinausgewachſen. Aber er beſitzt verſchiedene 155 Tagen nennen. Seine Versbände nehmen denn Gaben, die ihn als guten Mittler und ſelbſt auch 2 Sto 14 F. +. 5* Ft-iefiunige 5 rr⸗ 0—* 8 2 55 55 8 21 8 Lorenz Sterne mit ſeiner ſcherzhaft⸗tiefſinnigen wohl nicht zufällig ihre Titel er von der Flur]Mehrer jener ſpröden lyriſchen Schätze, die ohne Namenphiloſophie im Triſtian Shandy hat viel⸗ leicht doch recht gehabt: nenne ein Kind Alexander oder Cäſar oder Herkules und etwas von der auf⸗ heirſchenden Gnergie und nicht ruhen laßſen, Größe djieſer Heldenbegrifſe wird auch in ſein Leben übergehen, wohingegen die Nikodemuſſe und Thomaſſe gewöhnlich das heiter⸗gefällige Daſein bevorzugen. Zwiſchen den— den titaniſch grü⸗ belnden oder myſtiſch ſchwärmenden Namen unſerer Dichter klang dieſer Generation ſchon immer der⸗ jenige von Hugo Salus wie friedvolles Glocken⸗ geläut ins Ohr; ein bißchen Wehmut, ein bißchen Sentimentalität, und im übrigen recht viel dank⸗ bare Daſeinsfreude und ein zäher unverwüſtlicher Optimismus— das ſchien hier von je gegebene „Heils“⸗Botſchaft. Und zu ſolch fünfzigjährigem Optimismus, da er ſich immer wieder behauptet, muß man denn heute gratulieren, heute im ſchreck⸗ lichen Schlachtengemetzel vielleicht bewußter noch eaks ſonſt, wie denn Salus ſelbſt ſchon früher ſang: „und flüchte mich zum Lied, wie oft im Kriege In Gärten das Entſcheidungsmorden wütet. Hugo Salus iſt im Privatleben Arzt, und ſo Hat er viele, viele Male bereits— man ließt es auch aus ſeinen Gedichten und Novellen— an Sterbebetten geſtanden: aber ſeltſam, den Tod in ſeiner letzten ſchrillen Sinnloſigkeit und Dishar⸗ monie hat er doch niemals geſehen oder ſehen Und liebt ihn andererſeits immer wieder wieder als Motiv— nämlich eigentlich nur mit Bliumen als dem uralten Bilde des gehens; da finden wir eine Garben“ und einen„Reigen“— nicht einen müden und ironiſch ſpottenden Herz⸗ und Hirnreigen, wie ihn Schnitzler aus irgend einem Logeneckchen des Lebens erblicken, will, ſondern den melancholiſch Werdens und Ver⸗ „Ernte“ und„Neue abſchnurrenden Stundenreigen ſelbſt den uner⸗ bittlich die fremde Parze ſtellt und bewegt. Aber indem wir Hugo Salus ſo, literar⸗hiſtoriſch, eine gewiſſe Eigenart in der dichtenden Zeit— ſchon aus einer unleugbaren Biegſamkeit und Variabilität ſeines Talents heraus— keineswegs abſtreiten, iſt es intereſſant, zu verfolgen, wie in einer ſo vorwiegend weiblichen, rezeptiven Seele wie der ſeinen die Entwickelungsfurchen eines ganzen Jahrhunderts oft neben— oder überein⸗ anderliegen und ſich kreuzen, allerlei Gebilde und Metamorphoſen, für die Geſchlechter notwendig waren, nicht ſelten in derſelben Ebene des Indi⸗ viduums vereinend. Zunächſt und zutiefſt kommt freilich die nationale, die öſterreichiſche zum Be⸗ ſchaulich⸗Sinnreichen, Allegoriſchen neigende Weſensart,— er iſt zu Leipa in Böhmen geboren und lebt in Prag— die uns ſo leicht, auch ohne direkte Beeinflußung, in mancher elegiſchen Metapher, manchem melancholiſchen Stimmungs⸗ bild an Grillpanzer und Lenau gemahnen mag. Dann aber zeigt ſich eine unmittelbare Erziehung und Heranbildung zu jedenfalls tadelloſer Rhyth⸗ mik durch die gute Lyrik einiger Deutſcher und Schweiger, durch Keller und Conrad Ferdinand ihn vielleicht noch nicht ſo vielen ihre Schönheit offenbart hätten, erſcheinen laſſen. Er bedeutet damit für den deutſchen Süden etwa dasſelbe, was Guſtav Falke für Norddeutſchland geweſen iſt und beiden hat ſicher auch eine gewiſſe populari⸗ rende Note in der Lyrik einen größeren Leſer⸗ kreis, als den oft ſchwierigen Originalen, zuge⸗ führt. Dazwiſchen war nun aber der nicht Sinn (Idee) und Rhythmus, ſondern direkt Anſcha u⸗ ung und Rhythmus in tieferer Einheit bindende Detlev von Liliencron erſchienen: man muß heute ſagen, daß weder Falke noch Hugo Salus in vielen trefflichen und gemeinhin ja als„ſchön“ geltenden Gedichten es verſtanden haben, die gewaltige Kunſt der wirklich neuen Wort⸗Weckung, der Sprach⸗ ſchöpfungen, ihrer Lyrik dienſtbar zu machen. Das liegt letzten Endes natürlich an Grundlagen der Begabung. Dem mehr ſinnreichen, freuenhaft⸗ weichen, von empiriſchen Zufälligkeiten des Lebens ausgehenden Dichter liegt natürlich von vornherein mehr die irgendeine Beobachtung, eine leichte Philoſophie, ein„ſinnbildliches“ Erlebnis feſt und klar darſtellende„Strophe“, als die einfach tempe⸗ ramentvolle Hingabe an Sinnliches, Viſionen, Bilder, Impreſſionen— Worte. Er läßt ſich nie⸗ mals„ſtürzen“, er geht gewiſſen Richtlinien nach, mögen ſie auch unbewußt bleiben. Immerhin hat Hugo Salus die Einflüſſe auch ſeiner Zeitgenoſſen genügſam erfahren, zuweilen glaubt man Rilke'ſche und auch Hofmannsthal'ſche Klänge zu vernehmen, denen gegenüber ſeine Poeſte doch antipodiſch ver⸗ ſie darauf folgt, der wirkliche Friede ſein muß. rrrrrrrrrrr harrt. Denn immer will dieſe etwas„darſtellen“ beſtimmte Themen, Motive ausführen, öfter ein Ereignis, öfter eine Legende, oft pädagogiſch ettwas für Kinder ſagen— wie denn Salüs einige gute Kinderlieder geſchaffen hat—, ſelten begegnen wir bielen ſchwungvollen und rhythmiſch leicht dahingleitenden Verſen dennoch einem Wort, das an ſich offenbarenden Charakter hat, und nur durch das Wunder eben neue Welten erſchließt, Einmal aber hat auch er den Geſang ſelber, die „Terzinen“ ſingen laſſen: in In Mein Auge ſchwelgte in die blaue Weite, Jetzt wallt es talwärts mit den Serpentinenz Mein Herz gibt ſingend ihnen das Geleite Und ſteigt zu Tal in klingenden Terzinen Salus hat auch einen Band Novellen heraus gegeben— er nennt ihn bezeichnend die„Novellen des Lyrikers“(1906). Es ſind auch meiſt Stücke im Sinn des Lyrikers Salus, nur daß ihm ja gerade nach dem über die Gedichte Bemerkten epiſches Talent keineswegs verſagt iſt, vielleicht ſogar Grundnatur iſt. Und vielfach nur die Aeußerungen verwechſelt. Im Mittelpunkt ſteht oft das architektoniſch ſo ſchöne, altersgraue Prag — und wenn Salus von dieſem Prag erzählt kann man nicht umhin, ihn doch als zugehöriz und weſensverwandt zu empfinden innerhalb des teichen Kranzes von Prager Dichternamen, die 18 der Moderne ſich hervorgetan haben.— Auch ein Schauſpiel„Suſanna im Bade“ hat Salus ge⸗ ſchrieben, voll rhetoriſcher Gewandtheit in der Diktion, nur ohne eigentlich dramatiſche Entwick⸗ lung. Möge dem Fünfzigjährigen vor allem die⸗ Heiterkeit ſeiner Lebensphiloſophie treu bleiben! Pläne, die der Premierminiſter dargelegt hahe, 3 deutſchen Monopole, die vor dem Keiege be, 4 —— 77 * 7 ———: ———— 2 22 FFFFFCFCCCTCCCCCCCCc ierten lichen dlung ber⸗ B das ander and ge⸗ die Krieg aus⸗ ſich ndern t alle e be⸗ 6in ut iſt „ um ndern ffe, ſrkikel Intes⸗ und „daß hofts⸗ alen „ daß terten deven erten, ſuiths äſchen die hahe, die e di. b Run dieſe wün⸗ ierten ßeind⸗ gibt Bei⸗ bor ig f, mnen, e, der uß. ellen“, 1 ein etwas e gute n wir leicht t, das nur hließt. T, die n. eraus⸗ wellen Stücke hm ja erkten elleicht r die ſteht Prag rzählt, ehörig b des die in ch ein 8 ge⸗ der itwick⸗ m die eiben! ö dreidaz, ben 4. Auguſt 1916. General⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatl) 8. Sefte. Amerika und Mex ko. Paſhington, 3. Aug.(WTB. Nicht⸗ anmtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros: Mexiko ernannte Kommiſſäre, um mit ameri⸗ faniſchen Kommiſſären über die Beilegung der zwiſchen beiden Ländern beſtehenden Streitig⸗ leiten zu beraten. Man erwartet, daß der nexikaniſche Geſandte in Waſhington zum gerikaniſchen Miniſter des Aeußern ernannt pird und daß dies ebenfalls zur Befeſtigung der guten Beziehungen beitragen werde. Deutſchland und Italien. Die Kündigung des Handelsvertrages. EBerlin, 4. Aug.(Von u. Berl. Büro.) Wir haben geſtern bereits zu den franzöſiſchen Reldungen über die Kündigung des deutſch⸗ italieniſchen SHandels⸗ dertrages bemerkt, daß eine formelle Auf. kündigung von Seiten Italiens bisher nicht ſtattgefunden hat. Allerdings hat Italien be⸗ keits vor einiger Zeit hier erklären laſſen, daß ts ſich an den Vertrag nicht mehr als gebun⸗ den anſehen könne. Aber irgend einen be⸗ ſtimmten Termin, zu dem das Vertragsver⸗ hältnis aufzuhören hätte oder von dem ab die Kündigung zu gelten hätte, haben die Ita⸗ liener damals nichts genannt. So befinden ſich die Dinge formell einigermaßen in der Schwebe. Jedenfalls halten auch wir uns zur Zeit an den Vertrag nicht mehr gebunden. 5 Der Nufſtand in Tripolis. Bengaſi(Tripolitanien), 8. Aug,(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agencia Stefani: Auf grund einer ſchnellſtens getroffenen Ver⸗ ſtändigung zwiſchen dem engliſchen Komman⸗ danten in Sollum und den italieniſchen Kommandanten des Hafens von Bardie griffen eine Gruppe engliſcher und italieni⸗ ſcher Kampfautomobile eine Gruppe Aufſtän⸗ diſcher an, die die Bevölkerung brandſchatzte. Die Aufſtändiſchen wurden in die Flucht ge⸗ jagt und hatten acht. Tote, darunter ihren An⸗ führer. Sie verloren vier Gefangene. Die Italiener hatten keine Verluſte. Drei Eng⸗ länder wurden verwundet. 5 Ne Volfsernäßrung. Der Neberfluß an Frühkartoffeln. Die über Gebühv ſtarken Zufuhren an Früh⸗ kartoffeln nach den Großſtädben haben in man⸗ chen Stüädten zu beklagenswerten Mißſtänden Es wird auch in Mannheim inter⸗ eſſieren, wie man in Köln dem Uebel zu Heibe gegangen iſt. Die Stadtverovdne⸗ tenverſammlung hat ſich mit der An⸗ gelegenheit befaßt und der Oberbürger⸗ 18 macht„ uſtrengungen Abhilfe zu ſchaffen. intereſſanten und lehweichen Gang geben wir nach Kölner Blätter Von beiden Fraktionen lagen Anfragen an die Sladtverwaltung vor, ob es richtig ſei, daß durch die Reichskartoffelſtelle der Stadt Köln Frühkar⸗ toffeln weit über das vorhandene Be⸗ dürfnis hinaus geliefert würden, ſo daß die Kaxtoffeln in hohem Maße dem Verderben aus⸗ 5 ſeien, und welche Schritte man beab⸗ lige, um die Schädigungen der Stadt wie der Vürgerſchaft zu verhindern. Beig. Adenauer be⸗ antwortete dieſe Anfragen. Er ſagte u..: Vährend wir vor einiger Zeit Kartoffelmangel hatten, können wir uns heute vor dem Reich⸗ kum nicht ſchützen und weder den Stadtſäckel goch die Pürgerſchaft vor den Nachteilen behüten. Veſentlich bei der Beurteilung der Sachlage iſt, 00 kein Kommunalperband in der Lage iſt, ſich ſelbſt mit Frühkartoffeln zu verſorgen, daß er ſich bielmehr damit abfinden muß, dasjenige zu neh⸗ men, was ihm von der Reichskartoffelſtelle aus beſtimmten Kreiſen überwieſen wird. Die Stadt Köln iſt guf die Lieferung beſonders aus der Pro⸗ bing Sachſen angewieſen worden. In der Zeit vom 10. Juni bis 20. Juli, alſo in einem Zeitraum von etwa 4 Wochen, hatten wir den Kartoffel⸗ mangel; vom 12. Juli an kamen vereinzelte Lieferüngen aus Sachſen, ſpäter trafen ſie maſſen⸗ weiſe ein, und zwar in ſolchem Umfange, daß die Stadt Köln einmal an einem Tage 112 Doppelwaggens grüßkartoffeln aus Sachſen angeltefert erhielt. Zu bieſen Kartoffeln aus chſen kemen die rheiniſchen hingu und weſter war die Stadt genötigt, noch ausländi⸗ ſche Kartoffeln zu übernehmen. Das Bedauer⸗ lice an der ganzen Sache war, daß wir von bornherein keine Sortenwahl hatten, daß die Transportkoſten und das Transportriſiko zu unſern Laſten geht, und daß: wir an den geſetzlichen Höchſtpreis gebunden ſind, der für die Provinz Sachſen auf 10 Mk. feſtgeſetzt worden war. Erſt auf unſern Einſpruch hin hat das Kriegsernäh⸗ küngsamt eine Ermäßigung des Preiſes vorge⸗ ſehen, bis zum 10. Auguſt auf 9 Mk., bis zum 20. Küguſt auf 8 Mk., bis gum 81. Auguſt auf 7 Mk., bis 10. September auf 6 Mk. und bis 20. Sep⸗ ſember auf 3 Mk. Auch dieſe Preiſe ſind außer⸗ ordentlich hoch. Die Preisfrage ſpielt inſofern eine große Rolle, als ſie die Urſache der Maſſenanliefe⸗ züngen bildet, Es kommt hinzu, daß die ver⸗ ſciedenen Probinziaktartoffelſtellen eine ver⸗ ſchiledene Preſspolitik treiben. Dadurch und infolge des Umſtandes, das wir das Los ge⸗ haben, von der Provinz Sachſen Kartoffeln zu müſſen, mußten wir für den Zentner Schwirigkeiten geſtellt ſähen; 10 Mk. zuzüglich Unkoſten und Fracht zahlen, während uns benachbarte Städte, die das Glück hatten, von der Berliner Zentralſtelle auf die Rheinprovinz angewieſen zu ſein, nicht nur weit geringere Frachtkoſten hatten, ſondern auch für die Ware ſelbſt nur etwa 8,50 Mk. zu zahlen brauchten. Infolgedeſſen waren auch die meiſten rheiniſchen Kommunalverbände in der Lage, die Kartoffeln an die Bürgerſchaft billi⸗ ger abzugeben, als wir. Wir haben uns ſelbſt⸗ verſtändlich mehrfach an die Kartoffelſtelle der Provinz Sachſen gewandt und um Herabſetzung des Preiſes erſucht, aber den Beſcheid erhalten, daß ſie dazu nicht geſetzlich berechtigt ſei. Die Reichskartoffelſtelle vertrat zwar unſern Stand⸗ punkt, aber Sachſen beharrte auf ſeiner Meinung und wir müſſen nach wie vor die geſetz⸗ lichen Höchſtpreiſe zahlen. Nun iſt die Frühkartoffel nur von ſehr gerin⸗ ger Haltbarkeit; die weniger gute Ware hält ſich nur etwa zwei Tage, die beſte kaum länger als 8 Tage. Wir haben daher mit der Tatſache zu rechnen, daß etwa 50 Prozent der von Sachſen kommenden Kartoffeln mit Brand hehaftet hier ankommen(Zurufe hört, hört!) und daß weiter etwa 10 bis 12 Progent zur menſchlichen Ernährung nicht mehr brauchbar ſind. Die übrigen ſind meiſt auch ſchon mit dem Brandpilz behaftet und gehen ſo in etwa einem bis zwei Tagen ebenfalls dem Verderbeu enkgegen. Wir haben die Zentralſtelle erſucht, man möge uns von der Verpflichtung, die Kartoffeln aus Sachſen abzunehmen, entbinden und uns die Rheinprovinz als Lieferungsquelle anzuweiſen; die Reichskar⸗ toffelſtelle iſt jedoch nicht darauf eingegangen, ob⸗ wohl die Rheinprovinz ii Kartoffeln erſtickt und ſeit etwa acht Tagen den Ankauf ganz eingeſtellt hat, um die Bauern zu zwingen, die Kartoffeln länger in der Erde zu laſſen. Wir ſind erneut bei der Reichskartoffelſtelle vorſtellig geworden und leben in der Hoffnung, daß ſie eine Aenderung herbeiführen wird. Zu der Frage, obh die Kartoffeln ſeitens der Stadt auf ihre Beſchaffenheit geprüft würden, bevor man ſie den Kleinhändlern und Verkaufsſtellen zuführe, erklärte er, daß dies der Fall ſei. Die Kartoffeln würden ſo gut wie möglich ſortiert, dann aber laſſe man den Verkaufsſtellen etwa 5 bis 7 Prozent über die Beſtellung, und zwar ohne Bezahlung zugehen, ſo daß die Ver⸗ kaufsſtellen in der Lage ſeien, ſchlechte Kartoffeln vor dem Verkauf auszuſondern. Weiter habe man die Reklamationsfriſt außergewöhnlich groß bemeſſen, innerhalb 48 Stunden würden die ſchlechten Kartoffeln umgetauſcht. Oberbürgermeiſter Wallraf fügte den Wor⸗ ten des Dezernenten noch einige Worte hinzu und betonte, daß man bei der heutigen Lage der Dinge nit der Kritik gegenüber den Berliner Zentral⸗ ſtellen eine gewiſſe Zurückhaltung üben müſſe, da ſich dieſe in ihren Aufgaben vor unendliche aber ſelbſt bei dieſer Zurükhaltung müſſe man ſagen, daß die Zuftände augenblicklich geradezu unerträglich geworden ſeien, denn man habe in Köln dieſchlechten Kar⸗ toffeln keuer bezahlen müſſen, abge⸗ ſehen von der großen Gefahr, daß von dieſem ſo wichtigen Nahrungsmittel große Mengen vollſtän⸗ dig verloren gehen. Geſtern habe er im Einvernehmen mit dem Dezernenten ſich nochmals telegraphiſch nach Berlin gewandt mit der Bitte, den Dingen alzuhelfen, und er werde eptl. nach Berlin fahren, um dort ſelbſt mit dem Vorſitzenden der Reichs⸗ kartoffelſtelle Rückſprache zu nehmen. Freier verkehr in Rartoffeln. Wegen der gegenwärtig auf dem Kartoffel⸗ markte herrſchenden Verhältniſſe hat der Verwaltungsrat des Deutſchen Kartoffelgroßhändler⸗ Verhan⸗ des(Sitz Düſſeldorf) beſchloſſen, an den Präſidenten des Kriegsernäh⸗ rungsamtes in Berlin folgendes Telegramm zu richten: „Infolge gewaltiger Zufuhren an Kar⸗ toffeln ſind teilweiſe vielfache Uebermengen vorhanden, ſodaß eine nie dageweſene Kata⸗ ſtrophe beſteht. Ungeheure Mengen ſind bereits verdorben und noch fortwährend dem Verderben ausgeſetzt. Das notwendigſte und wichtigſte Volksnahrungsmittel geht dadurch nutzlos zugrunde. Abhilfe iſt nur möglich, wenn Mengen und Preiſe dem Angebot und der Nachfrage täglich angepaßt werden können. Sofortige Freigabe des vollkommen freien Verkehrs in Kartoffeln wenigſtens bis Ende September daher dringend erforderlich. Bitten die ſofortige Aufhebung der beſtehenden Verordnungen hochgeneigteſt in die Woge zu leiten. Ver⸗ treter unſeres Verbandes ſtehen zu näheren Beſprechungen ſofort zur Verfügung.“ Reine Einführung fleiſchloſer Monate. m Köln, 4. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die„Köln. Volkszeitung“ ſchreibt: Beim Beſuche des Prä⸗ ſidenten des Kriegsernährungsamtes in rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirken wurde der Vorſchlag gemacht unſer Viehbeſtand durch Anordnung von einem oder zweier fleiſch⸗ loſer Monate zu ſchützen. Herr von Batocki ſagte damals die Prüfung dieſes Vorſchlages zu. Wie uns aus zuverläſſiger Quelle gemel⸗ det wird, iſt Herr von Batocki auf Grund die⸗ ſer Prüfung zu einer Ablehnung des Vorſchlages auf Einführung fleiſchloſer Mo⸗ nate gekommen. Aufgabe der iuneren Politik. Darlehen an privatangeſtellte. Darlehen an Kriegsteilnehmer aus dem Stande der Privatangeſtellten gewährt werden, und da⸗ ran die Bemerkung geknüpft, daß d alſo nur in Sachſen geſchehen ſolle. Der letzte Satz könnte den Anſchein erwecken, als wenn Sachſen der einzige Bundesſtaat wäre, der Darlehen an Pri⸗ vatangeſtellte und Arbeiter gewährt. Das iſt aber nicht richtig. Zufolge des Vorgehens unſe⸗ res Verbandes und anderer kaufmänniſcher Ver⸗ bände werden ſolche Darlehen nicht nur im Kö⸗ nigreich Sachſen, ſondern auch im Großherzog⸗ tum Oldenburg und in den veußiſchen Fürſten⸗ tümern gewährt. In Würktemberg iſt die mit Hilfe des Staates gegründete„Mittelſtandshilfe“ angewieſen, dieſe Bedürfniſſe zu befriedigen. Im Fürſtentum Lippe⸗Detmold ſchweben Erwägun⸗ gen über die Gewährung der Darlehen an An⸗ geſtellte, und in den anderen Bundesſtaaten, z. B. in Heſſen, ſind die Verhandlungen noch im Gange. Aus Stadt und Land. eeeeeeeeeeeeeeeee; ausgezeichnet „„„e %%%%%%%%%%%%%%% Mit dem d Karl Oppenheimer, Sohn des Kaufmanns J. Oppenheimer hier. Reſerviſt Adolf Bergner, Gefreiter bei der Maſch.⸗Gew.⸗Komp. Nr. 114, ſeit Kriegsausbruch im Feld. perſonal⸗Veränderungen. Ernennungen, Beförderungen u. Verſetzungen im Bereiche des 14. Armeekorps. Befördert wurden: Zu Leutnants der Reſ. Freiſinger (Offenburg), Vizefeldw. bei der Militär⸗Eiſenk⸗ Werkſtätten⸗Abt. 1, des Eiſenb.⸗Regts. Nu. 2; Spönlein(Mosbach), Vizefeldw. in der Giſenb.⸗ Betriebskomp. Nr. 12, des Eiſenb.⸗Regts. Nr. 23 Künkel(Karlsruhe), Vizefeldw. in der Eiſenb.⸗ Betriebskomp. Nr. 25, des Eiſenb.⸗Regts. Nr. 8; Gußmann(Pforzheim), Beck(Karlsruhe), Bollmann(öHeidelberg), Hinky(1 Mülhauſen 1. Elſ.), Vizefeldw. im Reſ.⸗Inf.⸗Regt. Nr. 250, Zu Oberleutnants: Weingart(Ra⸗ ſtalt), Leutnant der Reſ. des Inf⸗Regts. Nr. 111, jetzt in der Etſenb.⸗Betriebslomp. Nr. 11; Kehrer (Heidelberg), Leutnant a.., zuletzt im Gren.⸗ Regt. Nr. 110, jetzt Adjutant der Bahnh.⸗Komman⸗ dantur Zabern. Zu Hauptleuten: Schweitzeſr(Karls⸗ ruhe), Oberleutnant der Landw. a.., zuletzt Leutnant der Landw.⸗Inf, 2. Aufg., jetzt Hilfs⸗ offizier bei der Linien⸗Kommandantur FE.; Peter (Raſtatt), Oberleutnant der Reſ. des Inf,⸗Regts. Nr. 142, jetzt Führer der Eiſenb.⸗Betriebskomp. Nr. 17; Schwöbel(Mannheim), Oberleut⸗ nant der Reſ. des Inf.⸗Regts. Nr. 171, jetzt Komp.⸗ Führer im Eiſenb.⸗Hilfs⸗Batl. Nr. 2; Sin n⸗ grün(Karlsruhe), Oberleutnant, jetzt beim Beauftragten des Feldeiſenb.⸗Chefs bei der Gtapp.⸗ Inſp. 5; Trippel(Weſel), Oberleutnant a.., zuletzt Leutnant der Landw.⸗Inf, 1. Aufg.(Raſtatt), früher im Inf.⸗Regt. Nr. 60, jetzt Vorſteher des Militär⸗Eiſenb.⸗Berkehrsamtes Laon der Militär⸗ Giſenb.⸗Direktion 3; Lüders(Stockach), Ober⸗ leutnant der Ref, a.., zuletzt Leutnank der Reſ. des Inf.⸗Regts. Nr. 96, jetzt Adjutant der immob. Bahnh.⸗Kommandantur Freiburg i. Br. Im Veterinärkorps: Zum Oberveterinär: Gavn, beim Feldart.⸗Regt. Nr. 14. Veterinär Gegen die Schundliteratur. Das Miniſtertum des Kultus und Unterrichts weiſt auf eine Ver⸗ füügung des ſtellv. kommandierenden Gewerals des 14. Armeekorps hin, in dem dieſer auf Grund des § ob des Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 den Vertrieb von Schundliteratur bei Straſe verbietet. In dem Erlaſſe des Unterrichts⸗ miniſtexriums heißt es dann welter: Dauach iſt nun für die Dauer des Kriegszuſtandes die geſetzliche Handhabe geboten, auch gegen die Schundlitera⸗ tur, welche im ſtehenden Gewerbe feilgehalten und verbreitet wird, vorzugehen, während bisher die Be⸗ kämpfung der Schundlikergtur nur unter Anwen⸗ dung von g 5, Ziffer 12 der Gewerbeordnung möglich war und ſich deshalb auf die im Umherziehen feil⸗ gehaltenen Druckerzeugniſſe beſchränken mußte. Die Liſte der zu beanſtandenden Druckſchriften iſt in Nr. 17 des Verordnungsblattes der Gendarmerie verbſfentlicht worden. Um eine gewiſſe Einheit⸗ lichkeit im größeren Teil des Reiches zu erzielen, ſoll ſie auch in anderen Korpsbezirken als Grund⸗ lage zu dem Vorgehen gegen die Schundliteratur be⸗ nützt werden. Da nur durch einheitliches Vorgehen etwas erreicht werden kann, wurde die Lehrer⸗ ſchaft erſucht, in ihrem Kammf gegen die Schund⸗ literatur in der Schule ſich auf die in der amtlichen Liſte bezeichneten Schriften zu beſchrünken. Anträge von Lehrern auf weitere Aufnahme von Schriften in die Liſte ſind dem Miniſterium auf dem geordne⸗ ten Dienſtwege vorzulegen. Dies wird ſie prüfen laſſen und gegebenenfalls dafür Sorge tragen, daß tatſächlich zu beanſtandende Bſicher und Schriften auf die amtlichen Nachtragsliſten geſetzt werden, Die Großh. Bezirksämter wurden vom Gr. Miniſterlum des Junern angewleſen, die ſich mit dem. Vertrieb von Schufdliteratur befaſſenden Gewerbetreibenden unter Aushändigung eines Abbrucks der Liſte auf das Verbot in ſeinem ganzen Umfang und unter Hinweis auf die Folgen von Zuwiderhandlungen ſgerichtliche Beſtrafung) aufmerkſam zu machen. * Reue DD-Zugwagen werden jetzt von der preußi⸗ ſchen Elſenbahnverwaltung in Verkehr geſtellt. Eine mehrfache Feberung der Wagenkaſten gewährleiſtet zugleich mit dem bhohen Gewicht des Wagens einen ſehr ruhigen Lauf. Um die Wirkungen der Sonnen⸗ ſtrahlen abzuſchwächen, ſind die Dächer weiß geſtrichen und die Ventilattonseinrichtungen verbeſſert worden. Außer der Knorrſchen Luftdruckbremſe ſind die Wagen noch mit der neuen Schuellbahnbremſe ver⸗ ſehen, die das Bremſen bei der höchſten G ſchwindig⸗ teit des Zuges verkürzt, wodurch Unfällen vorge⸗ beugt wird. Die Beleuchtung der Abtelle und Keiten. gänge geſchieht elektriſch mit Batterieſpeiſung, Das Funere der Wagen hat eine gediegene Ausſtattung Der Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands in Leipzig ſehreibt uns: In letzter Zeit iſt durch einen häufig amtlich be⸗ dienten Zeitungsdienſt die ührigens ſchon früher von uns verbreitete Nachricht ve öffentlicht wor⸗ den, daß in Preußen von der Regierung keine erhalten. 4 Die Modeguswüchſe bei Schutzwaren. Wie der Zentral Verband Deutſcher Schuhwarenhändler E. B. (Sitz Erfurt) mitteilt, wurde die von ihm an die ſlellvertretenden General⸗Kommandos und an das Kriegsminiſterkum gerichtete Bitte um Ergreifung von Maßnahmen gegen die überhandnehmende Mode⸗ ſucht und die Herſtellung und das Angebot von Luxusſchuhwaren in überſpaunter Ausfſührung an das Reichsamt des Innern abgegeben. Von Bieſer Stelle ging dem Verband der Beſcheid zu, daß der Frage der Lederſtreckung Aufmerkſamkeit zugewanst und die dankenswerten Anregungen weiter verſolgt werden würden. * Familienunterſtützung und Hinterbliebenenfütr⸗ ſorge. Nach dem Geſetz vom 28. Fehrnar 1889 betr. die Unterſtützung von Familien in den Dienſt eings⸗ tretener Mannſchaften waren uneheliche Kin⸗ der nicht'unterhaltsberechtigt. Schon das Geſetz vom 4. Auguſt 1914 zur Ergänzung des Geſetzes von 1888 erkannte die Notwendigkeit an, auch die unehelichen Kinder in den Kreis der anſpruchsberechtigten Per⸗ ſonen einzubeziehen. Während nun das Geſetz keinen Zweifel darüber läßt, daß dbe Familienunterſtützung bei ehelichen Kindern einzuſtellen iſt, wenn ſie Hinter⸗ bliebenenbezuüge erhalten(Geſetz vom 30. September 1915 zur Abänderung des Geſetzetz von 1888, Reichs⸗ Geſetzbl. S. 629), könnte es zweifelhaft ſein, wie lange die Unterſtützung bet unehelichen Kindern, die der Hinterbliebenenverſorgung teilhaftig geworben find, zu gewähren iſt. Nach dem Erlaß des Kriegs⸗ miniſteriums vom 3. Auguſt 1018 Nr. 4111 17. 18. C3 nämlich iſt zum Ausgleich von Härten, die ſich aus dem Militärhinterbliebenengeſetz von 1907 er⸗ geben, eine einmalige Zuwendung für uneheliche Kinder von gefallenen oder tufolge von Kriegsbeſchä⸗ digung geſtorbenen Kriegsteilnehmern feſtgeſetzt wor⸗ den, wenn die Unterhaltspflicht des Vaters feſwſteht oder bei nachgeborenen Kindern die Vaterſchaft des angegebenen Kindesvaters glaubhaft nachgewleſen werden kann. Es fragt ſich nun, ob die Familien⸗ unterſtützung weiterzugewähren iſt, wenn dleſe ein⸗ malige Zuwendung an das Kind gezahlt iſt. Die Frage iſt zu bejahen. Das ergibt ſich ſchon aus dem Wortlaut des Geſetzes. Danach iſt die Famillen⸗ unterſtützung ſolange zu gewähren, bis die Forma⸗ tion, welcher der Gefallene angehörte, auf den Frle⸗ densfuß zurückgeführt oder aufgelöſt wird oder drei Monate vergangen ſind, ſeitdem„die den Hinterblie⸗ benen auf Gruud des Geſetzes vom 17. Mai 1907 (Reichs⸗Geſetzbl. S. 214) zu zahlenden Hinterbliebe⸗ neubezüge zuſtändig ſind.“ Auf Grund des Geſetzes vom 17. Mai 1907 wird nun die vom Kriegsminiſte⸗ rium den unehelichen Kindern zuge billigte Zuwem⸗ dung nicht gezahlt. Daher iſt die Unterſtützung zu gewähren, bis die Formation auf den Friebensfuß zurückgeführt oder aufgelöſt wird. Ein anderes Er⸗ gebnis wäre auch höchſt unerwünſcht. Denn die ein⸗ malige Zuwendung ſoll nach dem Sinn des kriegs⸗ miniſtertellen Erlaſſes eine beſondere Vergünſtigung für das uneheliche Kind ſein, es ſoll aber damit nicht etwa ſchlechter geſbellt werden. Nun beträgt die Zu⸗ wendung bisweilen nicht einmal 100 Mark. Es könnte alſo, wenn die Unterſtützung eingeſtellt würde, der Fall eintreten, daß die Beträge der Zuwendung geringer ſind als die Beträge, die das Kind erhalten hätte, wenn es bie Unterſtützung bis Kriegsende wei⸗ ter erhalten hätte. Dazu kommt noch ein weiteres: Der Autrag auf die beſondere Zuwendung iſt an keine Friſt gebunden. Daher könnte er auch erſt nach Kriegsende geſtellt werden, nachdem bis dahin die Famillenunterftützung weiter gezahlt worden iſt. Der Vormund des unehelichen Kindes hätte es alſo mehr oder weniger in der Hand, beide Unterſtützungen nebeneinander dem Kinde zu verſchaffen, obgleich allerdings wohl bei Bemeſſung der Höhe der Unter⸗ ſtützung gerade darauf geachtet werden würde. * Ausflug des Vereinslazaretes Kath. Geſelleuhaus. Der 2. Auguſt unterbrach in angenehmer Weiſe die Alltäglichkeit des Laßarettlebens. Im Sonderzug, den die Oberrheiniſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft in daubens⸗ werter Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte, fuhren die Inſaſſen des Lazaretis unter Begleitung der Schwe⸗ ſtern nach dem ſchönen Weinheim. Während die lah⸗ men Feldgrauen im kühlen Flußtale zum Foura⸗ gieren als Spitze voraushumpelten, wühlten die„Ge⸗ birgstruppen“ den ſteileren Weg über die Windeck, von welcher aus ſich ein herrlicher Ausblick auf die laudſchaftlich hervorragende altertümliche Stadt Weinheim bot. Dann wurden Drahtſeilbahn und Steinbruch beſichtigt, wo beim Abfenern der Spreng⸗ ſchüſſe die Erinnerung an die furchtbare Muſtik der Kriegsſymphonie lebendig wurde, Glückkich im Ge⸗ fühl, im frledvollen Schatten deutſcher Wälder zu wandern, ging es zur Fuchsiſchen Mühle, dem küßhken Ruheplätzchen, wo es ſich beim Rauſchen des Wald⸗ baches ſo gemütlich trinken und ſchwärmen läßt. Und wir Feldgrauen vergaßen einmal auf Nugenblicke die Lehren der Abſtinenten und die gefürchteten Brot⸗ und Fleiſchmarken und ließen uns den mitgebrachten Proviant und bie vorzüglichen Ergnickungen gus Hüche und Keller der Fuchs'ſchen Mühle trefflich ſchmecken. Eine frühliche Stimmung hatte die feld⸗ graue Schar ergriffen und bald erfüllten friſche Sol⸗ datenlieder den ſchattigen Garten. Als Sprechwart der Berwundeten ergriff Vizefeldweebl Töpfer das Wort, um in einer kernhaften, patriotſſchen An⸗ ſprache die Gefühle der Dankbarkeit der Teilnehmer an dem ſchönen Ausflug zum Ausdruck zu bringen. Begeiſtert wurde das dreimalige Hurra auf den Kat⸗ ſoer aufgenommen und aus friſchen Soldatenkehlen klang es hinaus:„Deutſchland, Deutſchland über alles!“ Um 7 Uhr trat die fröhliche Marſchkolonne unter Geſang und mit Walbblumen geſchmitckt den Heimweg nach Weinheim an und ohne Zwiſchenfall führte das elektriſche Züglein die Geſellſchaft nach Mannhelm zurück. * Die Linde als Nahrungsmittelguelle. Es wird in unſerer Zeit der allgemeinen Nahrungsmittel⸗ knappheit viel zu wenig beachtet, daß die Früchte des Lindenbaums bei richtiger Behandlung der Samen ein Oel lieſern, das ſeines Wohlgeſchmackes halber als vortreffliches Speiſeöl, bezeichnet werden darf, Im verfloſſenen Jahre hat man annähernd 300 000 Kilogramm Lindenſamenöl gewonnen, aber Fachkenner ſind der Meinung, daß dieſe ſchon recht beachtenswerte Menge um das Vielfache zu ver⸗ mehren iſt, wenn in geeigneter vorgegangen wird, Wenn man bedenkt, daß Lindenſamen un⸗ gefähr 60 vom Hundert Oel ergibt, während die meiſten anderen deutſchen ölhaltigen Pflanzen ſelten mehr als 40 v. H. Oel liefern, ſo erkennt man ohne weiteres die hohe Bedeutung, die die Frucht des Lindenbaumes für unſere Wolkser⸗ nährung haben könnte. Die Koſten einer ſyf tiſchen Ausnutzung würden ſich ge bezahlt machen, * 2 4 Stimmen aus dem Publikum. Buttersusgabe. Trotz der Neuordnung erhält man nach einſtündi gem Stehen noch die Auskunft:„Heute keint Butterl“ Es wäre angebracht: 1. die Nummern derjenigen Ver⸗ kaufsſtellen alltäglich zu veröffentlichen, die Butter 2 Ba General⸗Auzeiger betr. der die 2 9 Tage jalten, nebſt ſtellen Beifügung ihrer zeitungen zu ver ſchon jedermann a mit würde die Neuerung des Lebensmi wirklich zu einer Erleichterung für Verbraucher⸗ und auch für die Verkäuferkreiſe werden und der Beſcheid:„Heute keine Butter!“ brauchte nicht mehr ſo häufig gegeben und mit gem en Gefühlen eut⸗ gegenge tmen zu werden. Auch jetzt verfallen noch viele len, weil man eben keine Butter da⸗ Ein Bürger. Nus dem Großherzogtum. * A d Adelsheim. 3. Aug. Die Landwirte lagen Ueberhandnehmen der Rabe n, ganzer Gerſtenäcker auffreſſen; auch n, daß nach Aberntung der Fruchtäcker die den Mohn gehen und die Oelernte damit en. Im Intereſſe der Volksernährung wäre di aben durch Abſchuß oder durch irgend Mittel zu beſeitigen. ei an ſache große Verdienſte Ehrenbrief der ſchaft überreicht. Karlsruhe, 3. Auguſt. Unter den B seint ungen der Voltsſchule wurde die peiſung am ſtärkſten in Anſpruch rend die Zahl der teilnehmenden und Schülerinnen nur mäßig gegen das ſtieg, betrug ſie 1915 mehr als das Dop⸗ d iſt in dem neuen Schuljahr in ſtetem en begriffen. Im Jahre 1915 betrug der taufwand für die Schülerſpeiſung 16 195 Mark gegen 7411 Mark im Jahre 1914. Pforsheim, 4. Auguſt. Der hieſige hutz hatte vor einiger Zeit einen habende, auf dem Lande oder in Gegend lebende Familien erlaſſen, und erholungs bedürftige Kinder über die Ferien bei ſich aufzunehmen. Trotz der für einen ſolchen Wohltätigkeitsdienſt nicht gerade günſtige Zeit liefen immerhin ſo viele Bereiterklärungen ein, daß im Ganzen 31 Kinder bei Familien in Baden und Württemberg ünent⸗ geltlich aufgenommen werden können. oc. Lenzkirch bei Neuſtadt i. Schw., 8. Auguſt. Im nahen Berg, Gemeinde Raitenbuch, war in dem der F. F. Standesherrſchaft gehörigen ſogenannten Klauſenhofe(Pächter Leo Ganter) Feuer ausge⸗ brochen. Das große Gebäude mit Schindeldach brannte bei der herrſchenden Hitze in einer Stunde nieder. Wähvend der Viehbeſtand gerettet werden konnte, ſind 1000 Zentner Hen verbrannt. (Immendingen, 3. Auguſt. Während der langen Regenperiode hatte ſich der Schwarz⸗ walddonau wieder eingeſtellt und das Donau⸗ bett angefüllt. Seit faſt 8 Tagen aber bleibt ſie wie ar erworben hat, Deutſchen wurde der Turner⸗ Wohl⸗ N Wã niede Zwiſchen Möhringen und Immen⸗ dingen verſinkt wieder der gangze Zufluß der oberen Donau. 5 Waldkirch, 3. Auguſt. In Stahlhof ſtarb Bürgermeiſter Karl Ba her im Alter von 63 Jahren. Der Entſchlafene war nicht nur ein ktüchtiger Gemeindebeamter, ſondern auch ein durchaus praktiſcher und erfahrener Landwirt. Leider e er im Leben manchen ſchweren zickſalsſchlag durchkoſten. Mehrere ſeiner Kinder ſah er ſchon ins frühe Gral ſinken und bald darauf ſeinen Hof in Flammen aufgehen. Aber auch der Krieg drückte der heimgeſuchten Familie ſeinen S zel auf durch den Verluſt ſeines älteſten 0 der auf dem Felde der Ehre gefallen iſt; ein zweiter wurde ſchwer verwundet und ein drit⸗ ter wird zurzeit noch vermißt. Oc. Nickelshauſen bei Radolfzell, 4. Aug. Bei einem in der Richtung von Singen kommenden, mit zwei Offtzieren der Grenzſchutzwache in Lörrach be⸗ ſetzten Auto ereignete ſich in der Nähe des Weiher⸗ hofes ein bedauerlicher Unglücksfall. Durch Ein⸗ ſpringen eines Hundes in die vorderen Räder des Kraftwagens verlor der Wagenführer die Macht über die Steuerung. Das Auto fuhr mit voller Kraft über die Straßenböſchung und überſchlug ſich. Das Auto ging in Trümmer. Von den Juſaſſen erllitt Oberleutnant Caroly ſowie der Chauffeur leichtere Verletzungen, während der Begleitmann, Landſturm⸗ mann Huber von Grenzach, auf der Stelle getötet wurde. Konſtanz, 3. Auguft. Durch die am 1. Auguſt in Kraft getretene Neuerung des Grenz⸗ verkehrs mit der Schweiz wurden die bisherigen timmungen teilweiſe verſchärft. Sie beziehen ch i Hauptſache auf den ſog.„kleinen Grenz⸗ verkehr“. Wie nun der„Thurg. Volksfreund“ aus maßgebender Quelle erfährt, werden von der ſchweizeriſchen und den Konftanzer Behörden An⸗ ſtrengungen gemacht, um eine weſentliche Mil de⸗ rung der geplanten Paßvorſchriften zu erzielen. — In Mooshäuslenen bei Frauenfeld ſind fünf Wohnhäuſer vollſtändig niedergebrannt. Faſt alle Habe blieb in den Flammen. Es ſcheint Brandſtiftung vorzuliegen. Pfalz, heſſen und Umgebung. pbp. Frankenthal, 3. Aug. Auf dem Feld der Ehre geblieben iſt der dem 2, Bayr. Fußart.⸗Regi⸗ ment zugeteilte Fliegerleutnant Cherdron, der bis zum Kriegsausbruch als Lehrer hier tätig war und vom Drehentaler Hof ſtammte. Der Offizier war mit dem Eiſernen Kreuz 1. ung 2. Klaſſe aus⸗ geßzeichnet, mit dem Ehrenpokal des Großen Haupt⸗ quartiers und dem Bayr. Verdienſtorden 4. Klaſſe. Speyer, 4. Auguſt. Aus Kreiſen der pfäl⸗ ziſchen Volksſchullehrerſchaft liegen nunmehr eine Reihe Verichte und Aeußerungen vor über die Wirkung der neuen Sommerzeit und des damit bedingten Schulbeginnes um 7 Uhr früh vor. Die Betrachtungen ergaben, daß die Kinder, auch die jüngeren und kleinſten, gerade in den Morgen⸗ ſtunden am aufmerkſamſten und friſcheſten ſind. Wo einmal ein Kind dem Unterricht nicht folgte, ſtellte ſich heraus, daß es zuhaus zu ausgedehnten Arbeiten verwendet wurde oder ſehr ſpät zu Bette ging. Der frühere Schulanfang hat ſich ausge⸗ geichnet bewährt. Auch die Lehrperſonen ſind damit faſt ohne Ausnahme einverſtanden. Die Befürchtungen über Schlappheit, Kränklichkeit u. dgl. haben ſich nirgends verwirklicht. »Bon der Alſenz, 2. Aug. Raſch in den TDod ging am Sonntag nachmittag der 15jährige Karl Dauner, Sohn des Bahnwartes Bauer in Hochſtein, iſte in den Tages⸗ fentlichen. Dieſe Liſte wird ſich chneiden und aufbewahren. Da⸗ anch. elamtes erſt r kam mit dem poligei verhaftete e brecher, die in letzter brüche verübt d dabei Gold⸗ und S ſachen und Lebensmitteln gemacht hatten. Bei einigen der Räuber fand man noch ſo viel Wertſachen, daß man dieſe im dichtgefüllten Ruckſack fortſchaffen mußte. Gerichtszeitung. Berliu, 3. Aug. Der Kaufmann L. Sklar 755 Luiſenſtraße 41 wohnhaft, iſt mit 32090 Mark oder für je 15 M. ein Tag Gefängnis beſtraft worden, weil er die Metallhöchſtpreiſe überſchritten hatte. Kommunales. * Berlin, 3. Aug. Die Bewirtſchaftung der ſtädtiſchen Rieſelgüter hat ſeit Kriegs⸗ ausbruch bei den Groß⸗Berliner Gemeinden in beſon⸗ ders hohem Maße an Bedeutung gewonnen. Neben ihrer eigentlichen Beſtimmung als Aufnahmegebiete für die gewaltigen Mengen von Abfallſtoffen aus den Städten ſind die Rieſelfelder mehr und mehr zu einer Nahrungsmittelquelle geworden. In der Er⸗ kenntnis, daß die Verſorgung der großſtädtiſchen Be⸗ völkerung mit den notwendigſten Lebensmitteln gegenwärtig als eine der dringendſten Aufgaben der Gemeinden angeſehen werden muß, iſt von der Neu⸗ köllner Stadtverwaltung ſowohl der An⸗ bau von Halm⸗ und Gartenfrüchten, als auch die Vermehrung des Viehbeſtandes für dieſes Jahr auf den beiden Gütern Waßmannsdorf und Boddinsfelde in größtmöglichem Umfange durchgeführt worden. Schon die in Friebenszeiten erzielten Erträgniſſe, wobei zum Teil der Eigenverbrauch nur kleinere Mengen für den Verkauf übrig ließ, geben ein an⸗ ſchauliches Bild von der Leiſtungsfähigkeit dieſer Gutswirtſchaften. Rittergut Waßmannsdorf in einer Gefamtgröße von rund 500 Hektar hatte zuſammen mit Boddinsfelde, einem aus Ländereien der Ritter⸗ güter Buſendorf und Groß⸗Machnow gebildeten ſelb⸗ ſtändigen Gutsbezirk von insgeſamt 362 Hektar, im Jahre 1914 eine Roggenernte von 11 080 Zeutnern, die mit 10090 Zentnern zum Verkauf kam. Außer Weizen und Hafer kamen neben Obſt und Gemüſe vorwiegend Kartoffeln(Ertrag 35 000 Zentner), Rü⸗ ben(55 300 Zentner) und Rieſelgras(75 000 Zentner) zum Anbau. beiden letztgenaunten Produkte fanden größtenteils zur Deckung des Futterbedarfs für das auf den Gütern eingeſtellte Rindvieh Ver⸗ wendung. Um auch den Mi lchertrag in weit⸗ gehenoͤſtem Maße zu fördern— im Jahre 1914 gaben 176 Kühe rund 583 000 Liter Milch—, hat die Stadt den damaligen Rindviehbeſtand von 212 Stück, aus⸗ ſchließlich Jungvieh, durch Einſtellung weiterer Milch⸗ kühe beträchtlich erhöht. Mit Rückſicht auf die allge⸗ meine Fleiſchknappheit ſind inzwiſchen auf den Gü⸗ tern auch Einrichtungen zur Schweinemäſtung getrof⸗ fen worden. * Die Wenn der Friede kommt. Die Ueberleitung der Kriegs⸗ in die Friedens⸗ wirtſchaft nach Beendigung des Krieges ſtellt das deutſche Volk vor eine Fülle neuer Aufgaben, die ſo wichtig ſind, daß ſie jetzt ſchon ſorgſam durchdacht werden müſſen. Die Rückkehr der Krieger in die Heimat und die Eingliederung in das Wirtſchaftsleben wird nur dann ohne Stö⸗ rung vor ſich gehen, wenn ſich' das Wirtſchafts⸗ leben, unterſtützt durch ſtaatliche Maßnahmen, auf den Empfang der Krieger genügend vorb reitet hat. In einer umfangreichen Denkſchrift: „Wenn der Friede kommt“, Sozial⸗ ngolitiſche und wirtſchaftliche For⸗ derungen der Handlungsgehilfen für die Ueberleitung der Kriegs⸗ in die Friedens⸗ tſchaft“ hat der Deutſchnationale Handlungs⸗ gehilfen⸗Verband ſeine Wünſche den deutſchen Geſetzgebern vorgetragen. Die Denkſchrift glie⸗ dert ſich in vier Abſchnitte. Im erſten Abſchnitt werden„Maßnahmen zum Schutze der heimkeh⸗ renden Krieger vor wirtſchaftlicher Not“ gefor⸗ dert.(Regelung des Anſtellungsverhältniſſes der Kriegsteilnehmer, wirtſchaftliche Wünſche für die Auflöſung des Kriegsheeres, Fortführung der Kriegsbeſchädigtenfürſorge nach dem Kriege, Un⸗ terſtützung ſtellenloſer Kriegsteilnehmer, Dar⸗ lehen an bedürftige Kriegsteilnehmer, Erhöhung der Grenze des pfändungsfreien Einkommens, Einſchränkung der Privathandelsſchulen). Der zweite Abſchnitt fordert„Maßnahmen zur För⸗ derung der Volkswohlfahrt, Erhaltung und Mehrung der Volkskraft[Bevölkerungspolitik)“. Zur Erreichung dieſes Zieles ſchlägr die Denk⸗ ſchrift vor: Fortführung der Kriegswochenhilfe, pflichtgemäßer Haushaltungsunterricht für die geſamte weibliche Jugend, Militäriſche Vorberei⸗ tung und körperliche Ertüchtigung für die männ⸗ liche Jugend, Regelung der Wohnungsfrage, 3. B. Kriegerheimſtätten, Reichswohnungs⸗Ver⸗ ſicherung, Bekämpfung der Geſchlechtskrankhei⸗ ten). Im dritten Abſchnitt ſind die Wünſche der Handlungsgehilfen auf ſozialpolitiſchem Gebiete zuſammengefaßt worden und der vierte Abſchnitt beſchäftigt ſich mit den im Auslande geſchädigten deutſchen Handlungsgehilfen und verlangt Ent⸗ ſchädigung für ſie. Die Denkſchrift iſt kürzlich dem Bundesrat, dem Reichstag, den Miniſterien diſche Neueſte N der Bundesſtaaten, Militärbehörden uſw. zuge⸗ ſandt worden. (Abendblatt) achrichten. Freitag, den 4. Auguſt 1918. Trocnet Semüße! zum Trocknen iſt ſich rung, was* 1 05 endung findet. eil ergibt h durch das Tr nd de men⸗ nde r frei werden und wieder Doppelte Er aber te vom in dieſen werden könne einzelnen Gartenbeet w Zeiten recht willkommen gerade nan, wo irgend trocknen. Aus ſelbſt eine blei⸗ — möglich, bſt auch Ger d meiſt ganz vo Man benutzt zum Trocknen (durch die Bad. Land⸗ wirtſchaftskammer m Preiſe zu bekom⸗ men) oder aber man hilft mit einfacheren Ein⸗ richtungen. Man trocknet auf einzelnen auf dem Herde, in der Bratröhre, auf dem Backofen, an der Luft, in Glashäuſern, unter Miſtbeetfen⸗ ſtern u. ſ. w. Ganz v lich eignet ſich an eißen Sommextagen die täume auf dem Boden der Behauſungen, direkt unter dem Fiecder⸗ dach. Hier im atten bleibt auch die 8 Gemü erhalten. Die ein Ge⸗ 1 der auch ſonſt übli Weiſe zerkleinert, wobei auf möglichſte Gleichmäßigkeit er ei eile Wert zu legen iſt, und dann halb⸗ Jeder beliebige Kochtopf läßt ſich be⸗ kanntlich ohne beſondere Auslagen zum Dürapfen einrichten. Die Dämpfzeit beträgt je nach Art 8, 15, 20 Minuten. Die Gemüſe ſollen dabei halbweich werden. Jetzt werden ſie dünn auf die Hürden aus⸗ gebreitet und nun getrocknet. Wenn man beim An⸗ fühlen nichts Feuchtes mehr ſpürt, ſind die Gemüſe fertig. An trockenem, luftigem Orte läßt man die Trockenware zunächſt einige Tage frei liegen, um ſie alsdann in Säckchen, Schudladen oder ſonſtige Behäl⸗ ter zu verbringen und an trockenem, luftigen Orte aufzubewahren. Gewürz⸗ oder Küchenkräuter trocknet man direkt roh, ohne vorher zu dämpfen. Auch alle anderen Gemüſe können roh getrocknet werden, doch weiſen ſie dann einen etwas herben Geſchmack auf. Roh geſchnitzelte Bohnen, an der Luft getrocknet, be⸗ friedigen ſehr. Man mache einen Verſuch! B. Letzte Meloͤungen. Die Skeſchlacht am Skagerkah. Bericht eines amerikaniſchen Kapitäns. Newyork, 2. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Funkſpruch vom Vertreter des Wolffbüros: Der Bericht des Kaptiäns Williams Sims von der Marine der Vereinigten Staaten über die Seeſchlacht am Skagerrak iſt vom Hauptaus⸗ ſchuß für Marineangelegenheiten veröffentlicht worden.s Sims ſagt, daß eine gut zuſammen⸗ geſetzte Flotte über Schlachtkreuzer verfügen müſſe, eine Notwendigkeit, die man vor der Seeſchlacht im Zuſammenhang mit dem ame⸗ rikaniſchen Flottenverband vertreten habe. In ſeiner Beſprechung der Seeſchlacht hebt Sims die Möglichkeit der Entwicklung gewiſſer Grundzüge in den Verichten über die Schlacht aus militäriſchen und politiſchen Gründen her⸗ vor. Sein Aufſatz über die Schlacht enthält die folgende intereſſante Bemerkung: 5 Die Behauptung engliſcher Schpiftſteller, daß die Aufopferung eines Geſchwaders von Ste⸗ kreuzern in einem hinhaltenden Geſecht gegen Schlachtſchiffe gerechtſertigt geweſen ſei, kann nicht als richtig angeſehen werden, da die mili⸗ täriſche Lage keine entſcheidende Schlacht erſor⸗ dert habe. Es iſt kein Grund vorhanden zu glauben, daß die Deutſchen die Abſicht hatten, ihre Flotte in einem entſcheidenden Kampf gegen einen überlegenen Feind aufs Spiel Zu ſetzen. Dagegen beſteht Grund zu glauben, daß die Deutſchen wußten, was ſie wollten. Eine vernünftige Vermutung iſt, daß ſie ihre Abſicht ausführten, nämlich„Englands Schlachtkreuzer in eine Falle zu locken, um ſie zu vernichten, ehe ſie von der Hauptmacht unterſtützt wurde.“ Erneuerung der Sinn⸗Fein⸗ewegung. London, 4. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Im Unterhaus ſagte Asquith in der Debatte über Irlaud, in vielen Teilen des Landes habe eine beträchtliche Erneuerung der Sinn⸗Fein⸗Bewegung in ihrer ſchärfſten Form ſtattgefunden. In eini⸗ gen Ortſchaften ſei es zu bedeutenden öffent⸗ lichen Kundgebungen für Deutſchland gekom⸗ men. Asquith fügte hinzu, daß die Mili⸗ tärmacht und die Polizei aus⸗ reichend geweſen ſei um einen neuen Auf⸗ ruhr zu verhindern. Die ruſſiſche Hilfe an der Weſtfront. Von der Grenze, 4. Aug.(Priv.⸗Del. z..) Schweizer Blätter melden aus Pavis, daß im Verlauf der Wochen etwa—8000 Mann ruſſiſche in Frankveich gelandet wurden. — e Tuußpn Bisher ſeie von den in Frankveich befindlichen ruſſiſceg Truppen nur wenige Abteilungen in den gekommen. Kam 2 en Sie wurden nur vereinzelb Erkundungs Unternehmungen g der Champagne verwendet. fpanzöſiſchen Fremdenlegion dienenden wuſ ſchen Tri vereinigt worden, zu dem auch zwei Koſater, regimenter gehöven. Dieſe beiden Regimente, die ſich aus Don⸗ und Wolgakoſaken zuſaummen. Die in de en ſind mit den nach Frankreich 9 ſchickten ruſſiſchen Regumentern zu einem Buh ſetzen ſind gegenwärtig in Truppenlagern ee Dijon untergebvacht. Ein neuer plan zur Rettung des Vierverbanses. e Von der ſchweizeriſchen Grenze 4. Aug.(Priv.⸗Tel. z..) Die Schweizer Blätter melden aus Paris, daß augenblicklich zwiſchen den Regierungen des Vierverbandez Verhandlungen über die Schaffung einer ge⸗ meinſamen mobilen Artillerie ſchweren Kalibers gepflogen werde, welche jeweils an den gefährdeten, von einer feindlichen Offenſive am meiſten bedrohten Punkten angeſetzt werden ſoll. Graf Andraſſy als Gaſt des Kajſers. Berlin, 4. Aug.(Von u. Berl. Büro) Aus Budapeſt wird gemeldet: Der deutſche Generalkonſul in Budapeſt Graf Fürſtenberg⸗ Stammheim hat bei ſeinem vorgeſtrigen Be⸗ ſuche beim Grafen Andraſſy dieſem eine Einladung des deutſchen Kaiſers überbracht, Der Einladung entſprechend begibt ſich An⸗ draſſy heute nach Berlin und von dort inz deutſche Hauptquartier. Der italieniſche Bericht. Rom, 4. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht: Im Etſchtal hält das beftige Feuer der feindlichen Artillerie unter Mit⸗ wirkung von Fliegern an. Einer davon warf Bomben auf Ala, ohne Perſonen zu töten oder Schaden zu verurſachen. Im Gebiet des oberen Poſinatales ſchlugen wir geſtern einen Angrif gegen unſere Stellungen ab. Im Galdisrata und im Travenanzestal meldet man neue Jort⸗ ſchritte unſerer Truppen, Die uns allerdings durch zähen Widerſtand des Gegners heftig he⸗ ſtritten wurden. Das Feuer der feindlichen Ar⸗ tillerie gegen Corſtina'Ampezzo und der unſri⸗ gen gegen bewohnte Orte im Drautal hält an. Auf der übrigen Front iſt die Lage unverändert, Wetterumſchlag. e Königsberg, 4. Aug⸗(Priv.⸗Lel) Seit heute nacht tobt in Nord⸗ und Oſt⸗ deutſchland, ſowie in den Küſtengebieten ein gewaltiger Nordweſtſtur m. Im Oſtſeegebiet hat er in den Morgenſtunden und im Laufe des Vormittags einen orkan⸗ artigen Charakter angenommen. Die Witterung hat überall umgeſchlagen und ſtarke Abkühlung und Bewölkung iſt eingetreten. Die Temperatur, die vor⸗ geſtern und geſtern nachmittag in Nord⸗ deutſchland bis zu 30 Grad im Schatten an. geſtiegen iſt, iſt heute früh durchſchnittlich auf 12 Grad herabgeſunken. Gewaltige Ernteſchäden in Südfrankreich. e Von der ſchweizeriſchen Grenzde⸗ 4. Aug.(Priv.⸗Tel. z..) Die Zürcher Poſt meldet: Nach den aus Südfrankreich einlau⸗ fenden Berichten, wurden in ganz Südfrank⸗ reich durch Gewitter, Stürme, Hagel und Blitzſchläge rieſige Ernte⸗ ſchäden verurſacht. Die Weizen⸗ und Maisfelder haben beſonders durch Ueber⸗ ſchwemmung ſtark gelitten. In der Gegend von Toulouſe iſt die Ernte gänzlich vernichtel. Der Schaden geht in die Millionen. In Sa⸗ voyen ging ein äußerſt heftiges Hagelwetter nieder. In vielen Gegenden ſind die Ernte und die Weinberge vollſtändig zerſtört wor⸗ den. Man ſchätzt den Schaden auf drei Mil⸗ lionen Franken. * e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 4. Aug.(Priv.⸗Tel. z..) Der Zürcher Ta⸗ gesanzeiger meldet aus Mailand: In den Mo⸗ naten Juni und Juli ſind in Oberitalien nach den Berichten des Roten Kreuzes 240 neue Reſerveſpitäler mit 11000 Betten errichtet worden. Paris, 4. Aug.(WTB. Nichtamtlich) Im Quai'Orſay hat die erſte Zuſammen⸗ kunft mit ſchweizeriſchen Delegierten ſtattge⸗ furnden. Amſterdam, 4. Aug.(WTB. Nichtamt⸗ lich.) Aus London wird berichtet, daß Por⸗ tugal auf Erſuchen Englands zugeſtimmt habe, einige der von Portugal beſchlag⸗ nahmten deutſchen Schiffe an England abzutreten. Haag, 4. Aug.(WB. Nichtamtlich) Unteroffiziere und Mannſchaften des Land⸗ wehrjahrganges 1916 werden am 18. Auguſt beurlaubt. enze, weizer licklh bandes er ge⸗ lerie herden, einer rohten 8. Büro) eutſche nberg⸗ m Be⸗ n eine bracht, h An⸗ rt ins 3 der Niederdeutschen Bank ausgehenden Prospelet Freitag, den 4. Auguſt 1916. Seneral⸗Auzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt 5. Seite, — Handel und Industrie güstung für die neue Kriegs- anleihe. Um auch der fünften Kriegsanleihe einen möglichst großen Erfolg zu sichern, ist es notwendig, daß sich wiederum weite Schichten der Bevölkerung an der Zeichnung beteiligen. Die Handelskammer Zu Berlin und die Potsdamer Handelskammer, Sitz Berlin, haben die Frage, in welcher Weise den Angestellten und Arbeitern die Zeichnung der Anleihe erleichtert werden kann, in einer Zusammenkunft von Vertretern der ludustrie und des Handels zur Erörterung ge- gtellt. Auf Grund dler gepflogenen Beratungen richten die Handelskammern an die Firmen ihrer Bezirke das dringende Ersuchen, den Bestrebun- gen die Weitestgehende Förderung zuzuwenden. Schon bei den vorigen Anleihen haben zahlreiche Firmen die Anmeldungen ihrer Angehörigen ge⸗ Samimelt, vorschußweise chie Zahlungen für diese geleistet und die gezeichneten Beträge von den einzelnen Zeichnern durch Abzüge vom Gehalt cder Lohn in Teilbeträgen wieder eingezogen. Es ist erwünscht, daß diesma! in gleicher Art ver- lahren wird. Außerdem scheimt es aber geboten, schon jetzt, nicht erst mit der Ankümdigung der Anleihe, die Spartätigkeit Wachzurufen, indem die Firmen— gegebenenfalls in Anlehnung an vor- handene Sparorganisationen— von mren zur Zeichnung gewillten Angestellten und Arbeitern Beträge jeder Höhe, insbesondere auch Teilbe⸗ träge des Gehalts oder Lohnes, als Spareinlage aunehmen und bis zur Einzahlung der Beträge auf dcie Anleine mit 5 v. H. verzinsen. Eine nänere Anleitung wird von den Handelskammern im lufe der nächsten Woche ausgegeben werdn. prospekthantung einer Bank peim Verkauf eigener Aktien. Nach der Rechtsprechung des Reichsgerichts ist SOWohl für das Alctienrecht wie auch für das G. m. b..-Recht wegen eines durch Betrug oder Irrtum veranlaßten Beitritts zur Gesellschaft je- der Schadensanspruch gegen diese selbst ausge- Schlossen. Das gilt aber nur, soweit es sich um Zeichnungserlelärungen bei der Gründung oder Lapitalerhöhung handelt, nicht aber bezliglich des Späteren Umsatzes der Alctien. Der Aktienkäufer kann vielmehr die gesetzliche Haftung wegen un⸗ richtiger Prospektangaben(8 Börsengesetzes) gegen die Gesellschaft selbst geltend machen. Das hat das Reichsgericht in einer Entscheidung von grundsätzlicher Bedeutung ausgesprochen. Der Kaufmann H. in Münster hat im Jahre 1909 von der Niederdeutschel Bank in Dortmund M. 10000 ihrer eigenen Aktien zum Kurse von 109 V. H. käuflich erworben. Diese Aktien sinct jn- folge des am 27. Juli 1910 ausgebrochenen Kom- kurses dere Bank völlig wertlos geworden. Der Konkursverwalter klagt im vorliegenden Prozeg gegen FI. eine unbesktrittene Kontokorrenfforde- rung von M. 10 600 ein. Hier gegen rechnet der Beklagte H. mit einer auf 8 45 Börsengesetzes ge- Stützlen Schadlensforderung auf, weil in dem von au Grund dessen die Aktien zum Börsenhamcel zugelassen worden sind, unrichtige, füir die Be- urteilung des Wertes der Aktien erhebliche Au- gaben gemaclrt worclen seien. Während das Landgericht Münster den Be- klagten zur Zahlung der Kontokorrentfforderung verürteilte, hat das Oberlandesgericht Hamm die Schadensforderung des Beklagten für gerecht- kertigt erklärt und demgemäß die Nlage abgewie⸗ Sen. Die hiergegen vom klagenden Konkursver- Walter eingelegte Nevision hatte keinen Erfolg; das Reichisgericht bestätigte das Urteil des Obor- Andesgerichts und führt in seinen Entscheidungs- gründen aus: Allgemein ist zwar anerkannt, daßz die Aktien- zeichmmgserkirungen bei der Oründung der Gesellschaft oder bei einer Kapitalserhöhung der- Selben der Anfechtung wegen Irrtums, Betrugs oder Drohung entzogen sind und daß insoweit die allgemeinen Grundsatze des BGB., Ssowie die Vor- Schrikten des Börsengesetzes über die Prospelct- haftung nicht zur Anwendung gebracht werden dürten. Die Rechtsprechung hat diesen Grund- Satz Ohne ausdrückcliche gesetzliche Bestimmung aus der Erwägung abgeleitet, daß die Zeichnungs- erklärungen als gesellschaftliche, rechtspolizeiliche, der Allgemeinheit gegenüber vollzogene Vorgänge gälten, daß sie die notwendige rechtliche und Wirtschaitliche Grundlage der Gesellschaft als einer reinen Kapitalgesellschaft bildeten und daß im Falle der Zulässigkeit der Anfechtung dieser Erklärungen und der Wiederaufhebung derselben diese Grundlage in Frage gestellt Wẽãätre. Gerade dieser Grund, der bei den Zeichnungsertlärungen für den Ausschluß der Anfechtung und der Schadensersatzklagen gegen die Gesellschaft mag- gebend war, fehlt jedoch, wenn, nachdem die Aktiengesellschaft mit dem ursprünglichen oder erhöhten Kapital ins Leben getreten ist, der Um- Satz der Aktien in Frage steft. Dann mangelt es gerade al dem rechtspolizeilichen, nach außzen hin Fundgegebenen Akte, dessen nach außen hinaus- greifende Bedeutung es allein rechtlertigt von den Auechtungsregeln des BGB. abzuweichen. Es muß dann vielmehr bei den Regeln verbleiben, denen zufolge der Akctienkäufer diese seine Be- teilgungserklrung wegen Irrtums, Betrugs Oder Drohung anfechten darl. Die auf Sicherung des Alctienkapitals zielenden Vorschriften des Handels- gesetzbuches, insbesondere 8 213, können nicht wWerclen. Sie gelten gegenüber dem, der rechtsgültig Aktionär gewiorden ist; die und die Beteiligungserklärung nichtig sind. Die Ausnahme, die Zugunsten der Zeichnung und der Ausübung des Bezugsrechts bei Gründung oder Kapitalserhöhung einer Aktiengesellschaft von der Reclitsprechung aus rechtlichen Gründen, näm⸗ lich wegen des rechtspolizeilichen Charakters jener Alete, gemacht worden ist, darf aus Wirt⸗ schaftlichen Gründen nicht ausgedehnt werden; es muß wielmehr bei den allgemeinen Grund⸗ Satzen des Verkehrsrechts sein Bewinden haben. Der Kläger macht wWeiterhin geltend, daß jeden- ſalls inm Nonkurse der Aktiengesellschaft die Aktionäre ihre Schadensersatzansprüche nicht in Gleichberechtiguno mit den übrigen Gläubigern erheben könnten. Nirgends im Schrifttum findke sich jedoch eine Bezeichnung der Vorschrift der Konkursordnung, die eine Aenderung der Rechts- lage für den Konkursfall ergeben Lönnte. Eine Solche Vorschrift besteht nicht. Kein Zweifel be⸗ steht endlich darüber, daß die im 8 45 Börsenge⸗ Ssetzes geregelte Prospekthaftung sich auch gegen die Aktiengesellschaft seibst richtet, wenn der Prospekt von ihr ausgeht. Weder der Wortlaut noch die Geschichte des Gesetzes ergibt ein Be- denken nach dieser Richtung.(Aktenzeichen: III. 64/16.— 2. 6. 16.). Rerliner Euektenbörse. Berlin, 3. Aug.(Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 4. 855 Geld Brief Geld Brief Newyork.37.30 837.30 Holland. 225.,75 226.25 225.75 226.50 Dänemarx 157.50 158.— 15750 158.— Schweden. 157.75 158.25 157.75 158.25 Norwegen. 15775 158.25 157.75 158.50 Schweiz 103.87½ 104.12%½ 103.37¼ 103.62½½ Oest.-Ungarn 69.45 69.55 69.45 69.53 Rumänien 86.— 86.50 86.— 86.50 Bulgarien. 79.50 80.50 79.50 80.50 Drahtb.) An der Börse trat bei allgemein guter Stimmung wiederum Kauflust hervor. Die Kauflust bestand für In- dustriewerte namentlich Laura, Oberbedarf, Caro Hegenscheidt und Phönix-Bergbau, Bochumer so- wie Gelsenkirchen waren begehrt. Von den eigentlichen Rüstungswerten stellten sich außer Rheinmetall namentlich Hindrichs-Aufferman und Beyersberg höher. Ferner waren AEG gebessert. Im übrigen blieb das Geschäft bei kaum unwer- Ancerten Kursen belanglos. Frankfurter Effektenbörse, * Frankfurt a.., 4. Aug.(Priv.-Telegr.) Die Börse setzte bei lebhaftem Geschäft und ſester Tendenz ein. Zuversichtliche Stimmung herrscnte wWieder auf dem Montanmartcte vor, die an die be- vorstehenden Jahresabschliisse hervorragende Montanindustrie geknüpfte Erwartung gab Zeit- wWeise Anlaß zu regen Umsätzen in Gelsenkirchen, Harpener, Oberbedart, Caro Hegenscheidt und Deutsch-Luxemburg. Stahlwerk Becker im Am- Schluß an die Gewinnziſſern fest. Rüstungspapiere gut behauptet. Hirsch-Kupfer fſest. Infolge besserer rumänischer Nachrichten wurden Steaua Romana u. Deutsche Erdöl-Alctien lebhaft umge- Setzt. Bei erneuter Nachfragte und erhöhtem Kurse wuürden Rlleinmetall umgesetzt. Beachtung janden Gelsenärchener Guß, Munscheidlt, Kabel- werk Rlieydt, Fahrzeug Eisenach. Von Elektro- werten wurden Siemens u. Halske, Velten u. Guilleaume besser bezahlt. Am Fondsmarkte Waren deutsche Anleihen uuwerändert dest. Nus- sen, Chinesen und Mexikaner befestigt. Rumänien erholt. Die feste Tendenz hielt bis zum Schluß an. Vereinzelt war der Verkehr etwas lebllafter. Privatdiskont 4% Prozent. Newyorker Eflektenbörse. Berlin, 4. Aug. NEWVORK, 3. August.(Devlsenmarkt.) Aktien Umsatz 340 000(330 600) .TB. NewYVOTK, 3. Aug. Die Kursbewe- gung war an der Fondsbörse sehr unregelmäßig. Nach einer uneinheitlichen, aber vorwiegend schwachen Eröfinung konnte Später Sine Erx⸗ holung Platz greifen, der Späber Wieder eine Ab⸗ schwächung folgte. Der Schluß War wieder un⸗ regelmägig. Der Hauptgrund für die über wWie⸗ gende schwaclle Grundstimmung war in den an- dauernden Klagen über die Ernte dureh die Rostkrankheit, sowie in den immer. 1 gelclärten Fragen bezüglich der Lohnfor der Eisenbahnarbeiter zu suchen. Eisenbahns Außechtumg bestreitet aber gerade diese Voraus- me und macht geitend, dag ceg Aisera, waren im Zusammenhang damit vernachlässigt. Ebenes Iaduatriealetien. dlię wenig beachtet Waren. 3. 2 Tendenz für deled 5„——— Geld auf 24 Stunden(Durohsohnſttsrate)).25.2⁵ Geld letztes Darleben.50.50 Sſohtwechsel Berlinn 70.87% 21.87 Siohtwechsel Faris„ Weohsel auf London(50 Tagey)/.71.50.71.50 Weohsel auf Londen(Cable Transfers).78.45.76.55 Silder Bulllonn 64.75 64.— Hew-Vork, 3. August(Bonds markt). 3 2. 3. 2. Atoh. Top-Santa F5 St. Louls S. F. 5 8d. 72— 72.— 4% onv Sonds 103— 103.— Soutd. Paolflo oonv. Galt. Ohlo 4% 808. 34¾8 94½ 41929 Ns gonds. 68/ 66ù Cbes, Ohlo 4½ Bs. 85— 85½ Unionßab..4% Bds. Ropth. Pab., 3 8ds. 66— 66—% Unlon Stat. 93½% 93/ H. Pab. Pr.Llen 48d8. 81½ 91½ Mt.1928 conv. Bonds 110— 110— St. Louls and St. Unfted States Stee! Franzo. pr. 4 Bds. 81% 77½ Corp. 5% Bonds 105½ 105% MEWVORK, 3. August(Aktlenmarkt). 88 8 Atoh. Top. St. F& o. 192— 102— Korthern Paolſio o. 110— 110ʃ do. prel.. 358%8 93¾ Pennsylvanla 50 8. 55/5 85˙% gallimore and Ohio 83¼8 35½ Reading 50 93ů%8 93% Canada Faoifio 175— 174½ Chloago Beok ls- Gbes.& Ohio o 59% 60½[ land Paolf. Ballw. 18½ 18.— Chio, MIIwT.St.Paulo. 94½ 98½½f Southerg paolflo. 87/% 87/ denver& Blo Gr. 12— 12.—South. Basle, oom. 2— 22.— do. do. pref. 33— 33— South. Raltw. prel. 67— 679 Erle oom.. 18 Union Pabifſo o.. 136% 137% Erle ist pret. Union Paoiflo prel. 2 82.— Erie Znd pref. Wahash pref. n. Akt. 49/½ 49˙ Great North. pref. WestMacyland com 277 27 Gr. Rorth. Ore Cert. Amerio. Ban oom. 54½ 34½ Iilinois Centr. oom. do. 30. pref. 103— 109½. interborgn. Netrop. Afierſo, Lobom. 0. 80. 57.— do. Cogs. C0 Amer.Smelt.&. Bof.o. 88— 92— do. Metrop. pr. do. Sugar Ref. o. 109——— Kansas City and Anab. Copp. Min. o. 28½ 79½ Zoutbern 8 2 Zetnſenem Steel. 435— 40— do. pref...— Cemral Leather. 51— 88 Lenign Valley 50 8 78% 7½ Gonsonldsed Gas 135½% 135.— Loulsv. u. Rashv. 126½ 127½% General Fleote.. 167 167½ Miss. Gans, Tex, o. 3% 3% Merſo. Hetroleum 95% 98— do. do. pr.—— 10— Halhonal kead 163— 162/U Missguri Pabillo.%½ 5— Unt.Stat. Steols o. 89% 86— Mat. Raflw. of Nex. 6½ 6% Unit.Stat. Stoslspr. 11217 lew Vork Gentr.o. 103½ 103¼ Uten Hopper gock. 3 do. Ont 4 Westo. 2% 29% Virgin. Car. Ohem. b. 33 36— Rortolk& West. o. 128— 126— SearsRoenuok oom. 188— 199— Starkes Angebot kam in Zuckerwerten heraus, inolge der Möglichkeit einer Aenderung der Zoll- Sätze. Aktienumsatz 340 000 Stück. Londoner Effelktenbörse. Longon, 3. August 2. 3. 2. 21½% Engl. Konsols. 58.¼ 59.— pennsylvanla.. 58./ 58.½ 5% Argentinler 96.% 96.%½ Southern Paolflo. 102.¾103.½ 4% rasillaner.—= 55.,¼ Unlon pabiflo q. 144./145./ 4% lapan. v. 1899 72.¼ 72½ Steelss 90%½ 91½¼ 39% Portuglesen 55.%—.— Anab.Cop.-neue Akt. 16.%— 5% Russen v 1906 90./ 90.% fl0 Tinto„ 61.½ 91½7 4% Russen v. 1909 80./ 80.% Charterecd 13/2 12.9 Balllnore and Onld——.— be Beers deferred 11½ 11. Canadian Pacifio 187. 188.0 fena goldflelas.%½8 1. Erle oom. 37.— 37./ Randmines..%./8 NMatlonal Rallway o! Privatdiskont 51½.½16 Mexioo„.—.——[Silber 30. 30.½ London, 3. Aug.,(W...) Wechse auf Amsterdam 3 Mte. 11.68.—, Kurz.52.—, Weopsel auf Paris 3 Mte. 28.52, kurz 28.13.— Weohsel auf Petersburg kurz 158.%/ Wochenausweis der Baunk von Hmgland vom 3. August 1916. in Pfund Sterllng. gog. Vow. Gesamtrüloklaſge 36.676.000—.104.000 Hotenumlauf 36.658.000 613.000 Barvorrat 555 54.884.000—.492.000 Weohselbestanct 75.657.000—.438.000 Privatguthaben 85.517.000—.276.000 Staatsschatzguthaben 51.019.0900—.980.000 NotenreserPve 34.703.000—.055.000 Regierungsstoherheſtenn 42.18g.000(unver.) prozentverhältnis der feserven zu den Passlven 28.860% gegen 28.08 n ger Vorwoohe, Sſearſnghouse-Umsatz 291 Mlilion. gegen die glelohe Woohe des vorigen lahres— 30 lilllonen Zuhahme. Markort'sche Rergwertkee und chemische Fabriken zuu Schwelm und Harkorten .-., Motha. Die Goldproduktion der Werke in Siebenbür- gen stellte sich im Monat Juli 1916 auf 64 Kg 122 Gramm. Im vorigen Jahre erbrachte der Monat Juli 121 kg 15 Gramm. Maschinenfabrin Rockstroh& Schneider Nuchff..-., in Heidenau. Der Aufsichtsrat beschloß, der zum 29. d. Mts. einzuberuſenden Generalversammlung nach reich- lichen Abschreibungen und FRückstellungen die Verteilung einer Dividende von 12 Prozent gegen 9 Prozenf im Vorj. in Vorschlag zu bringen. Zur Bereitstellung der Mittel für erforderlich Werdende Erweiterungen der Fabrikationsstätten wird der Generalversammlung ferner die Erhöhung des Aklienkapitals um M. 650 000 auf M. 3250 000 vorgeschlagen. Den alten Aktionären soll ein Bezugsrecht auf neue Alltiem in der Weise ange⸗ boten werden, dag auf je nom. M. 4000 alte Aktien nom. M. 1000 neue Aktien zum Nurse von 125 Prozent bezogen werden können. .-G. für landwirtschatftliche Maschinen zm Würzburg(früher Buxbaum.) Die Gesellschaft erzielte in 1915 einen kleinen Gewüm von M. 6844(i. V. M. 20 802 Verlust), wWocurch sich der Verlustvortrag auf M. 23018 vermindert. Harbker Kohlenwerke.-G, in Harbke Wie der im„Reichsanzeiger“ veröffentlichten Aufstellung zu entnehmen ist, betrugen die Roh- überschiisse in dem mit dem 31. März d. J. abge- Eufenen Geschäftsjahr dieser Gesellschaft ein- SchlieBlich M. 47 325(4 782), Vortrag aus dem Vorjahr und einschließlich M. 3928(41 428) Aus- peute der Gewerkschaft Friederike Hamersleben M. 1919 636(1 378 ½0., Nach Mark 598109 (582 426) Abschreibungen, M. 358000(0) Rücgk⸗ Stellung flir Kriegsgewinnsteuer kür 1914-16 und M. 2BI 734(304 201) Zinsen verbleibt ein Gewinn von M. 711 733(705 984), wWoraus eine Dividende von 9(10) ProzEnt gezahlt wärd. Aus dem Linoleumhandel. Die Berliner LinoleumhändlepVereinigung hat sich der Reichspreisiste angeschlossen, Sodaß nunmehr im Reiche einheitliche Preise für den Linoleumhandel bestehen werden. Um das durchzuführen, werden die Preise munmehr der- art geregelt werden, daß sie für den Linoleum- handel im Reich um 5 Proz., im Berliner Gebiet um 10 Proz. hinaufgesetzt werden. Die stärkeré Preiserhöhung für das Berliner Gebiet ist, 80 be- tont man, nötig, um die Preise mit denen im Reiche in Einklang zu bringen. Goldbewegung in Englaund. WITB. London, 4. Aug.(Nichtamtlich.) Die Bank von Engla nd hat die bisher täglich ver- öfkentlichten Angaben über die Goldbewe- gung eingestellt. Aerliner Produktenmarkt. Berlin, 4 Aug. Frühmarkt. UIm Waren- handel ermittelte Preise.) Die Preise sind gegen gestern unverändert. Berlin, 4. Aug. Getreidemarkt ohne Notiz. Neues über das heulige Produetengeschäft ist nicht zu berichten. Industriehafer wurde gegen Bezugsscheine angeboten und kleine Posten auch gehandelt. Die Nachfrage für Kraftfutter- mittel hält an, doch fehlt entsprechendes Angebot. Am Markt der Saatartikel wWar der Verkehr nicht besonders lebhaft. Von Stoppelrübensamen Wwur- den in einigen Posten angeboten. Lupinen und Seradella fanden zu veranderten Preisen Absatz. Newyorker Wareumarkt. NEWVORK, 3. August. Welzen: 3 3.— Baumwolle: 3. 2. hard Wt. Mr. 2 143./ 144.— Newyork loko 1385 13.45 No. 1 Hortzern 113.— 150. per August 13.70 13.48 per 1uſflt ber Soptember 13.39 18.55 ner Sept.— per Oktober 13.86 13.52 Mals loko 91./ 92./ per November 18.85 13.70 Meni Spr. Wh. n. 559.530 559.580 per dezember 14.08 13.82 Getreſdefr.- per lanuar 14.15 13.89 Lverpool 15.ä— 15.— per Februar,—.——.— London 16.— 15.—[Kaffe end. 7,K..1½%.4½ gaumwWolle: zul!.36.39 Ank. l. atl. H. 5 000 3000 Soptember.50.52 in Golfnäten 7000 4900 Dbezember.55.59 Ausf..England 5000 2009 Januar.70.72 * t. 9000 0 000 Mürz.80.82 NEWVORK, 3. August. Petroleum: refin. J. oa. 11.50.— stand Vnit. 895.—.— in kanks. 525.—.—, Gfed. Balan, 240.— Chieagoer Warenmarkt. onieAdd, 3. Aug. 3. 2 3. 52 Welzen Sept. 129./ 130% J Sohwelne: Dez. 133 184.% scohwere 9..4⁰0 mais Sept. 28%% 79.Speok 1312.13˙2 1300. 1360 boz. 70% 63.% Schmalz: Hafor Sept. 42.5% 2 Sopt. 1272 12.55 8 45. 4.—8“ Okt. 12.70 12.57 Schwelnezuf. Fork: Zoht. 26.75 24.22 J. Mest. 92 000 115 000 Okt. 5 dv. Chioago 32000 39000 FBlppea; Sopt. 13.42 13.30 Sohwolne: Oxt. 13.15 13.10 lelohte.60.65 Londoner Metallgarkt. London, 3. Aug. Kupfer: Kassa 102.—, 3 Honate, 104.— Slektro per Kasse 127/3, 3 Honate—, Best-Selekted p. Rasss —— 3 Ronate Zinn per Kassa 168.—, per 3 Henate 169.—, Blel loko Mov. per Kassa.h, Zink: per Lassa 4. Spez. 42.—, Antimon—— Aueokellber— Frankreichs Goldbedart. Ribot, schreibt die„Bataille? vom 30. Juni, habe eine„Erweiterung der Einkonmensteuer vorge- schlagen, das bedeute eine Erhöhung. Wie auch die Wirtschaftliche Lage Franicreichs nacm dem Kriege sein werde, auf jeden Fall werde es tief in Schulden stecken und Geld brauchen. Das Land bezahle und werde den europäischen Wahnsinn bezahlen müssen, und was man jetzt dem Fisteus gebe, werde verschwinden im Vergleich zu den Leistungen nach dem Kriege. Wenn die Soldaten heimkehren, werden sie sagen, daßg sie Besseres verdient haben, als durch Steuern erdrũuckt zu werden, aber die patriotische Notwendigkeit, die der Wahnsinn der Regierung erzeugt und die Gleichgültigleit des Volles zugelassen hat, wird die chemaligen Helden zwingen, ihr Aeußerstes herzugeben, damit der Staat nicht seinen Banke- rott erkkirt. Man wWird die Folgen einer Situation ertragen müssen, für die die Blinden Vor der Ge- schichte ebenso verantwortlich sind wie die Plutk- gierigen Verrückten. k. Duisburg., 4. Aug.(Eigenbericht.) Trotz der heißen Witterung ist der Nheinwasserstand auf der ganzen Stromstrecke verhältnismä ſßig nur wenig zurückgegangen und konnten sich demge- mäs die durch das Hochwasser verursachten Störungen im Hafenverladebetrieb u. im Schlepp- verkelr rheinaufwärts nur langsam ganz beseiti- gen lassen. Die Kohlenfieperungen der Zechen nach den hiesigen und benachbarten Hafenanfagen haben im Gegensatz zur Vorwoche etwas grögeren Umfang angenommen und vermochten die Kipp- vorrichtungen wieder ein wenig besser Zu be⸗ schäftigen. Den in Ladung liegenden Fahrzeugen wWar itlfolgedessen eine kürzere Ladezeit Deschie- den, was flir den Schiffseignier vor allem beson- ders nützlich war. Wie auch in der Vorwoche Waren die Koksanlieferumgen wiedder sehr große. Die Nachfrage nach der bei der Kobkspdoduktion gewonnenen Nebenprodulte Seitens der Heeres- verwaltung wird eine immer größere, 80 daß dtie Kohlenlieferungen innner noch nehr und mehr eingeschränkt werden miissen. Zum größten Ieile bewegten sich die Verschiffungen Theinaufwärts und Defaßten sich einmal mit der Versorgung der direkten Verbrauchsstellen) ein audtermal dienten sie Tur Aufflillung der bereits mehr oder Weniger in Anspruch genommenen oberrheinischen Lager- vorräte. Die Tätigkeit in den Zechenhäfen des Nein-Herne-Kanals zeigte dasBild der Vorwoche. Die durchscimittliche Förderziſſer der Gruben belief sich auf durchschnittiich 19 000 Doppel- wagen. Im Getreideverladegeschäft hat sich nichts von Besonderheit ereignet. Die per Bahn Urdck per Wasser bereingekommenen Posten gingen ausschließlich auf Lager. Bei dem augenblichlich günstigen Wasserstand konnte während der letzten Wochen eine größere Menge Getreice und Fufter⸗ mittel, aus dem Donaugebiet vom Obermain nach dem Untermain und den Nleinhäfen befördert wWerden, die längere Zeit wegen Niedrügwasser au dem oberen Mainlaufe gelagert hatten. Das Krangeschäft hielt sich im Rahmen dier Vorwoche und ließ wohl kaum zu wünschen übrig. Hu der verllossenen Woche kam genügend Krangut her⸗ ein, um die Amlagen genügend beschäffigen zu Körmen. Außer den belcannten Posten vom Oher⸗ chein waren noch größere Partien Hfülsenfrüch zu verzeichnen, die im Laufe der Berichtswoche hier Lintrafen und eingelagert wurden. Die Nies und Schrotverladungen zu Tal nach Belgien naben letzthin eingeschränet werden müssen. Die Be- förderungen von Abbränden, Salz, Ho usw. wWaren nieltt unbedeutend. Die Frachten vom Holz von Karlsrühe nach! Bonn, Köln, Düsseldorf und Duisburg schwandeten zwischen M. 32.— und M. 30.— flir die 10 000 kg. Der Frachtenmarkt zeigte keine besondere Veränderung. Bei ver- mehrten Angebot von leerem Kahnraum wurde dieser imolge Abschwächung der Kohletzutuhr nach den Hläfen nicht mehr so schlank wie zuvor untergerbacht, so daß partikuliere Schifſe biswei⸗ len noch verfügbar lagen. Nur dem Umstancke, daß der Schiffahrtsbetrieb weit größeren Rufwen⸗ dungen an Kosten unterworen ist und außer⸗ dem auch die Becienungsmannschaften Knapp und teuer sind, ist es zuzuschreiben, daßg der Martet vorläufig noch seine Haltung bellauptete. Schlepp- kraft war zur Genüge angeboten; die Schlepp- jöhne bewegten sich in normalen Balmen. II Rotterdam Waren die Zufuhren seswärts lebhaft. Nachfrage nach Leerraum für die Rulir lag sozu- sagen nicht vor. Der Schlepplohn nach dort ging vom 22½ Cents-Tarif auf den 20 Cents-Tarif zu- rück. An Frachten ist in den letzten Tagen je nach Größe der Partie bezahlt worden: nach Mainz Gustaysburg M..—, nach Franlefurt M. .10, nach Mannheim M..—, nach Karlsruhe M. 1,15, nach Lauterburg M..25, nach Straßburg M..50, nach Tiel M. 205, nach Leiden M..50, nach Schiedam M..85 Leizte Hamclelsnachrichten. Cammdische Faeitfie Eisenbahn. WIB. Montreal, 3. Aug. Dle Bruttoein- nahmen der Canadian Pacifie-Eisen- bahn betrugen in der vierten Juli wWwoche 3800 000 Dollars, das ist mehr.324 000 Dollars in der gleichen Zeit des Vorjahres. WITB. London, 1. Aug. Englischer und fremder Weizen fest. Manitoba 1 61/— Mais ſest, 6 d. bis 1 Sh. höher. —. ̃——..—— Verantwortlich: Für den aligemeinen Teil: Chefrecdakteur Dr. Frits Goldenbaum; für den Haudelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Anzeigenteil u. Geschäftlches: Eritz Jogs, sämtſich in Maunheim. Druck u Verlag der Dr. H. Haas'sehen Buchdtruckerel, G. m. b. H. Hauszins⸗Bücher r 9 Hads ſchen Buchdruckerel. G. m 0. H. tn beltebiger — + 10 Neueſte Nachrichten.(Al Freitag, den 4. Auguſt 1916. innt Kgl. ſtellvertretenden General 5 KlL. Armeekorps vom 31. Juli betreffend Beſchlagnahme, Behandlung, endung und Meldepflicht von rohen ten und Fellen und Höchſtpreiſe von Groß⸗ — viehhäuten, Kalbfellen und Roßhäuten, Ver⸗ fügungen Nr. Ou. II. 111/7. 16 K. R. A. und Oh. II. 700/7. 16 K. R. A. Auf dieſe Bekannt machungen, die auch bei dem Gr. Bezirksamt . liche Bruder, WI für das Vate Naf Neue reunden Uunser und Vetter [helm Helmstädter land gefallen ist. Die tieftrauernden Hinter zachen liebe 15 bliebenen: Ludwig Helmstädter, studt. Obergärtner, N5, 7 und Familie. r die schmerz- Dbraver Sohn, . F ben für ſämtl. Büroarbeiten per ſoſort ſucht. Der⸗ ſelbe muß im Maſchinen⸗ ſchreiben, ſowie Sleno⸗ graphie bewandert ſein. Schweizer& Co., Lameystrasse 14. 60751 Eine jüng. Dame, durch⸗ us perf. in Stenographie 2* 2053 0 Rollwände gebrauchte, weiß ſtrichene, billig zu ver⸗ kaufen. 1994 Kaiſerring 34, parterre. 1 2 gah Krautabschlag! Weißkraut von 25 Pfund auſwärts 9 Pfg. 2031 Wener, O 4, 1 Tel. 2276. ge⸗ — 5 od 6 Zim.⸗ J mit all. Zuß, u erfr. bei Stto liſenri 1 4 11 1Tr., möblierte Manſarde mit Kaffee 10 Mk zu v 2048 7————— 5 5„ 0 2 1 Zimmer ſofort zu 2 Zu erfrag. 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Aumermeister.-Zeliung', Mäunhelm E 6. 2. 4 Der Kammerverwalter: Selthbg-Rötel⸗Garpiln Nindd derneeenee MMnEaEEANnnEMeAMABAHAuAAR „—TTTTT..—. Graab. St 3425 Roman von Agnes Harder. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Kurz darauf erhielt Walter einen Brief von ſeinem Vater, der ihm den Tod des alten Eſyen⸗ blätter mitteilte. „Drei Jahre iſt es nun her, daß er faſt re⸗ ee 17 0 U Seite, Geld nicht lockt. chwer ſein werden. Aber ich bi zwiſchen 30 wie ſte ſich aufrichtete, als alles vorbei war. Ein inn Boden. Seufzer entſtrömte ihrer Bruſt, und in ihren Augen blitzte es auf. Zeit. Aber auch dieſe ererbte Bauernpietät reicht nicht über das Gvab. Ob ſie ohne alle Mittel etwas erreichen kann, wird die Zeit lehren. einanderſetzungen Es war für ſie eine harte Nun wird ſie kämpfen! Ich glaube, daß die Aus⸗ ihr und Martin Mein Herz iſt auf Martins n ein alter Mann, den das Berlitz, O 6, 3. APA 4 zu verkaufen. Ang. u. Nr. 1710 an die Geſchäftsſtelle. Teleph. 1474. mit Zubehör zu vm. 2054 N ee e Nordd.bevorz. Zuſchr.u. Nr. 2022 an die e Er nahm's wie eine Einladung zu einer Ver⸗ gnügungsreiſe, packte ſeinen guten Anzug ein und ſcherzte mit Wanda. Walt brachte ihn auf den Bahnhof. „Sorgen Sie ſich nicht. Ich werde das kleine Fräulein wieder lachen machen,“ rief er ihm noch zu, als der Zug ſich ſchon in Bewegung ſetzte.— **** An der Station der Kleinbahn hielt ein hüb⸗ ſcher offener Wagen mit kleinen, munteren Pfer⸗ Zimmer des Großvaters Er trat gleich vom Flur dem Tiſch ſtand ein Stra verbraucht für den Kranz war friſch eingerichtet. in ſeine Stube. Auf uß bunter Aſtern, die einfache Gaſtgabe Lidas. Auch dem Bruder hatte ſie den Strauß in ſein Zimmer getragen, aber weiße Aſtern fehlten in beiden. Die waren alle „den ſie in des Groß⸗ vaters Sarg gelegt hatte, als ihre letzte Liebes⸗ gabe. Wagner ſah ſie erſt beim Abendeſſen. In ihrem ſchwarzen Kleide kam ſie ihm ſchmäler bor als vor Jahren, nur däs blonde Haar flimmerte bundslos in ſeinem Bett gelegen hat. Eine Veragiß nicht, mein Sohn, daß Du Dir etwas den. Er gehörte Frau Aenne, die nach außen wie früher.„Sie iſt viel heller als Elly,“ dachte ſchwere, ſchwere Zeit für das Kind, das iyn] Ruhe gönnen mußt, wenn die ſchriftlichen Ar⸗ er. Aber die Augen bargen ſich oft ſcheu unter pflegte. Wohl auch eine ſchwere Zeit für ihn ſelbſt. Denn er hat nie vollſtändig das Bewußt⸗ ſein verloren. Das Mißtrauen gegen ſeine Toch⸗ ſpannen gönnt. 0 ter iſt in ſeinem Herzen ſtark geweſen bis zuletzt. Ich war herübergekommen, um ihm das Abend⸗ muahl zu geben. Die Familie nahm es mit ihm zuſammen. Nur der Leutnant fehlte. Meta Sonderſen, die jetzt öfters kommt, iſt augenblick⸗ lich auch hier. Aber ſeine hellen Augen hingen unverwandt über dem Kelch an ſeiner Tochter. Ich ſchloß ſie iu, als alles vorbei war. Aber Lida, die eben hier war, um wegen des Begräb⸗ miſſes zu ſprechen, ſagt, ſie hätten ſich wieder ge⸗ öffnet, und ihre Mutter habe ein Tuch über das ſtille Geſicht gedeckt. Was für ein prächtiges Mächen! Wie treu und feſt! Nur zu ſtill ge⸗ worden iſt ſie mir in dieſer Zeit. Ich habe wenig ſeßben hatte. genug für ſie tun können, habe ſie nur mit ein paar Büchern verſorgt, die ich von meinem alten Bord für ſie herunterholte. Sachen aus der Groſchenbibliothek Deines Großvaters, braune Bändchen, mit kleinen roten Schildern auf dem Rücken, darin den Namen des Autors in ver⸗ blichenem Goldruck. Tieck und Achim v. Arnim, und dazu Bulwer und Dickens, den die Jugend ſonſt zum alten Eiſen gelegt hat. Sonderbare Lektüre für ſolche ein Kind! Aber vielleicht hat ſte ihr beſſer getan, als irgend ein Schmöker aus der ſtädtiſchen Leihbibliothek, wie Frau Meta ihn zur Erholung mit aufs Land nimmt. Immer die letzte Mode! Ich ſah nie einen dieſer Bände in Lidas Händen. blätter bekommen bat. über. beiten beendet ſind. Spargroſchen erobert, der Dir dann ein Aus⸗ Am liebſten wäre es mir frei⸗ lich, Du kämeſt einmal wieder zu Deinem alten, treuen Vater.“ Walt war aufgeſtanden und zu dem unvoll⸗ kommenen Abbild ſeiner Jugendfreundin getre⸗ ten. Seit einem vollen Jahr hatte er keinen Ton mehr zwiſchen den Fingern gehabt. nahm ihn ganz in Anſpruch. Im ſtillen hatte er ſich ſeinen eigenen Lohn ausbedungen, wenn das Examen hinter ihm lag. Dann wollte er einmal ungehindert ſchaffen und ganz der Kunſt leben. Arme, arme Lida, dachte er, und der Tag auf der Nehrung fiel ihm wieder ein, wo ſie mit ihren Kinderaugen zum erſten Mal in das Leben ge⸗ Er rechnete nach. Sie mußte jetzt achtzehn Jahre alt ſein. Daß die neue Zei „Nein, nein, Tan ein Briefchen von ihr. ihrem Vater nicht gut geht, und hebt eine Ver⸗ abredung auf, die wir getroffen hatten. Stören Das Schickſal wird nun auf dem Hof ſeinenwir ſie nicht, ich ſchreibe ihr vom Hofe aus. längern Urlaub hatte, erſchien in der Tür und keit hälte, ehe man mit Geldmännern unter⸗ 1 Dauf gehen. Es iſt niemand mehr, der Frau Aber grüßen Sie ſie herzlich, wenn Sie ſie ein⸗ begrüßte Wagner. Diesmal ſollte er im Hofe handelte. Eyſenblätter hindert. Du hätteſt ſehen ſollen, mal ſehen.“ Ich habe einen kleinen Die Arbeit t auf dem Hof nun wirklich einbrach, erfuhr er ſchon nach wenigen Taujen. Peter Wagner hatte einen Brief von FraucFyen⸗ „die ihn in Geſchäften zu ſich Uebereifrig nahm Wagner an. Tante Hulda, die ihn ſcharf beobachtete, daß die Aufforderung ihm beſonders gut paßte. Er pfiff wieder. Hatte er die Spielerei hier doch am Ende Sie ſchlug vor, Elly vor ſeiner Abreiſe noch einmal zu ſſch zu bitten. Es ſchien te Hulda. Ich batte geſtern Sie ſchreibt, daß es dieſer Mann auf ſeite ihrer Feinde ſtand, wie ſie zum Begräbnis nach Hauſe gekommen war und hin manches durchgeſetzt hatte. Sie war zu Be⸗ ſorgungen in der Stadt geweſen. Der kleine Kutſcher in einer Art Lipree holte ſie ab. So machte es ſich von ſelbſt, daß ſie Wagner mit nach dem Hofe nahm. Da er im Raucherabteil ge⸗ ſeſſen hatte, ſo ſahen ſie ſich erſt, als ſie den Zug verließen. Eine kurze Vorſtellung. Aenne war ſo zurückhaltend wie möglich. Sie wußte, daß ihre Schwiegermutter Ziemlich ſchweigſam fuhren ſie nach dem Hof. Atn Krähenhorſt blühten unter den Fichten⸗ baumen gelbes Labkraut und enzianartige Glok⸗ kenblumen. Aber die ſchwarzen Vögel, die Saat⸗ krähen, wie Wagner in der Erinnerung ſeiner Scheideſtunde lächelnd zu ſich ſagte, waren nicht zu Hauſe. Sie trieben ſich noch auf den Feldern umher und folgten dem Pflug, gierig nach En⸗ gerlingen und Feldmäuſen. Nun wandte ſich der Fremde lebhaft zu Frau Aenne. Allerlei wollte er plötzlich wiſſen, und Aenne, deren fri⸗ ſches Temperament jeden Zwana ſchwer ertrug, gab fröhlich über Getreideernte und Futterernte Auskunft, über Rüben und Karvoffeln, die noch in der Erde ſteckten. Erſt als man auf den Hof fuhr, fiel ihr ſeine Stellung wieder ein. Schade dachte ſie. Da kam nun endlich einmal Leben in das Haus, und ſie würde nichts davon haben. Denn Martin ſtand um ſo feindlicher zu dem Schatz im Boden, je ertragreicher der Hof dank ſeiner treuen Arbeit wurde. Er war noch auf dem Felde, aber Alfred, der für ſich kurzweg nannte oben. zu ſprechen. hervorgeholt b0 Frau Eyenſenblätter geſtand, daß ſie ihn zu ſich gebeten hätte, um mit ihm die nächſten Schritte zu verabreden. Sie hätte niemand, an den ſie ſich ſonſt wenden könne, wollte ſich auch bei dem lebhaften Mißtrauen des ererbten Bauernblutes Fremden gegenüber nicht bloßſtellen. verlange ſie ſeine Mitarbeit nicht umſonſt. Wenn die nächſten Wochen für ihn nicht anders beſetzt wären, ſo würde ſte ihm dankbar ſein, wenn er eine Weile auf dem Hofe bliebe. Vorläufig hatle ſie ſich an jene Firma gewandt, von der er da⸗ mals geſprochen, um die Möchtigkeit des Ton⸗ lagers berechnen zu laſſen, damit man ein ungefähren Ueberblick über ſeine Ertragsfahig⸗ und auf d ſelbſt wohnen, hatte die Mutter beſtimmt. Das den dunklen Lidern. Ein Schatten lag auf ihr. War es die Trauer um den geliebten Großvater, war es die freudloſe Jugend? Er wußte es nicht. Bewegten Herzens betrachtete er das feine blaſſe Mädchoͤngeſicht. Man nahm die Mahlzeiten gemeinſam in dem alten Eßzimmer bei den jungen Eyſenblätters, Später bat die Mutter den Gaſt zu ſich nach Auch Alfred war herübergekommen. Ein kurzes Hin und Her, halb verlegen. Einige ein wenig haſtige Fragen nach Wagners bisherigem Ergehen, bei denen er auch auf eine diesbezüg⸗ liche Frage Frau Eyſenblätters zu antworten hatte, daß er noch vollſtändig ungebunden ſei, was ſie offenbar mit einer gewiſſen Befriedigung erfüllte. Dann kam man auf die Lage des Gutes Wagners alte Zeichnungen wurden em Tiſch ausgebreitet, Natüßxlich einen (Fortſetzung folgt.) Echtes Wüldunger Salz existiert nicht Man meide die Nachahmungen Ild: Bosuoh 3308 Fürstliche neral bei Nierenleiden, Harnsäure, Zucker, Wildunger Mi quellen Eiweiss „.-., Bad Wildungen— Schriften kostenfrei l Iald flasehenversand. 80 738. fsupidepof bel Petef Rixius Mannhelm D b, 9/ll. Tel, 6795 Ludwigshafen à, fll. Tel. 28 und 46. 1168481 — — ——— 12— — Dw2——— 2 a ——— 2—— —— — 1 —,— ——ene