bezugspreis: Mart 1. 10 e erlohn 30 Pfg., durch die Po poſtſtekngegebühr Nt..82 im Pierteljahr. Einzel⸗Rummer in Rannheim und Umgebung 5 Pfg. igen: Kolonel⸗Seile 40 Pfg. ebee 120 f Schluß der Anzeigen⸗KAnnahme für ia Miacdlalt morgens ½9 Uhr, in das Abendblatt nachm. 5 Uhr. läglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) geilagen: eim und 2 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wi wöchentl. Tiefdruckbeilage:„Das Weltgeſchehen im Bilde“; Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗KAdreſſe: „Seneralanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗Rummern: Gberleitung, Buchhaltung und Seitſchriften⸗Abteilung. 1449 Schriftleitung. 377 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung. 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung 341 Tiefdruck⸗Abteilung 7086 Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) zweigſchriftleitung in Berlin, N W. aco, In den Zelten 17, Jernſprech⸗ Nummer Telephon⸗Amt Hanſa 397.— Poſtſcheck⸗Konto Ar. 2917 Tuöwigshafen a. Ah. ſtenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beilage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Ar. 392. Mannheim, Mittun zoch, 23. Auguſt 1916. der deutſche Tagesbericht. Groſſes Hauptguartier, 23. Aug. (Weh. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Zwiſchen Thiepval und Pozidres wurden die engliſchen Angriffe ver⸗ geblich wiederholt, nördlich von Ovil⸗ lers fanden wieder die Nacht Nahkämpfe ſtatt. Oeſtlich des Foureauxwaldes ebenſo wie bei Maurepas mißlangen feindliche Handgrana⸗ lenunternehmungen. Die Artillerien entwickeln fortgeſetzt große Tätigkeit. Südlich der Somme ſind bei Eſtrees leine Grabenſtücke, in denen ſich die Franzoſen vom 21, Auguſt her noch hielten, geſäubert. 3 Offiziere, 143 Mann fielen dabei als Gefangene in unſere Hand. Rechts der Maas wieſen wir im Fleury⸗ abſchnitt feindliche Handgrana⸗ denangriffe ab. Im Bergwalde fanden für uns günſtige kleine Infanteriegefechte ſtatt. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Vom Meere bis zu den Karpathen keine be⸗ ſonderen Ereigniſſe. Im Gebirge erweiterten wir den Beſitz der Stara⸗Wiyezyna durch Erſtürmung neuer ſeindlicher Stellungen, machten 200 Gefangene, dakunter ein Bataillonsſtab, erbeuteten 2 Ma⸗ ſchinengewehre und wieſen Gegenangriffe ab. Beiderſeits des Czarny⸗Czeremoſz hatten die ruſſiſchen Wiedereroberungsverſuche keinerlei Erfolg. Balkankriegsſchauplatz. Die Säuberung des Höhengelän⸗ des weſtlich des Oſtrovoſees hat gute Fortſchritte gemacht. Wiederholte ſerbiſche Vorſtöße Moglenagebiet ſind abgewieſen. Oberſte Heeresleitung. Der bulgariſche Bericht. Sofia, 23. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Bericht des Hauptquartiers. An der Struma brachten wir dem Geg⸗ ner am 21. Auguſt eine Niederlage bei. Dieſer rettete ſich durch die Flucht auf das rechte Ufer. Das ganze Gelände in der Umgegend der Dörfer Enikeuy, Hevolen und Topalovo iſt mit feindlichen Leichen bedeckt. Vir zählten bisher mehr als 400 Leichen, dar⸗ im ünter mehrere Offiziere. Wir erbeuteten acht Maſchinengewehre, eine Menge Gewehre, Granaten, Artilleriematerial, Wagen uſw. 190 unperwundete Gefangene, darunter 4 Offiziere und 60 verwundete Gefangene blieben in un⸗ ſerer Hand. Die groſen Mengen von Ausrüſtungsgegenſtänden, die das Schlachtfeld bedecken, bezeugen die vollſtän⸗ dige Niederlage des Feindes. Ein Zug feindlicher Kavallerie, der durch ein geſchicktes Manöver unſerer Kavpal⸗ lerie in das Feuer unſerer Jufanterie gelockt war, wurde buchſtäblich vernichtet. Die verfolgung der Serben ma⸗ Die Niederlage der Franzoſen an der Abendblatt). 8 . 17* SArbrcis 8505 Zuden malen, Ain ge, e een Sene. — Ausſagen von Gefangenen beſtätigen, daß! nachdem er faſt zwei Tage lang gekämpft außer der Brigade Pertier ein engliſches Regi⸗ ment in dieſer Gegend operierte. Die Angriffe, die die Franzoſen ſeit 10 Tagen gegen unſere Stellungen ſüdlich und weſtlich des Doiranſees durchgeführt ha⸗ ben, ſcheiterten vollſtändig. Dieſer Umſtand ließ vermutlich den Generalſtab des Generals Sarrail die Einnahme von Punkten melden, die immerin der Ge⸗ walt der Franzoſeen waren, wie dies der Fall iſt mit dem Bahnhof von Dojran und dem Dorfe Doloudjeli, das der Feind verlaſſen hat. Uunſere Truppen haben 50 tote Franzoſen auf dem rechten Wardarufer begraben. Im Laufe eines Angriffs in der Umgegend von Mayadagu, nahmen wir eine feindliche Ab⸗ teilung gefangen und erbeuteten 1 Maſchinen⸗ gewehr. Die Franzoſen lieſten 70 Tote auf dem Gelände. Der rechte Flügel fort. ſetzt ſeine Operationen Der Bericht Sarrails. Paris, 23. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Orientarmee. Der Kampf dauerte am 21. Auguſt auf der ganzen Front der Alliier⸗ ten von Saloniki an. Im Zentrum beſchoſſen Engländer und Franzoſen heftig die bulgari⸗ ſchen Stellungen auf beiden Seiten des Doi⸗ ranſees. Während unſere Infanterie ſich in den ſüdlichen Gegenforts der Beles⸗Berge auf dem Weſtufer des Wardar feſtſetzte, bemäch⸗ tigten ſich unſere Truppen der Linie auf den Höhen bei Ljumnica und behaupteten ſich dort mit Ausnahme einer einzigen Stelle. Trotz heftiger Gegenangriffe des Feindes ſetzte die ſerbiſche Armee in der Bergzone zwiſchen Zerna und Moglenica den Vormarſch fort. Alle der Infanterie zugewieſenen Ziele ſind im all⸗ gemeinen erreicht. Auf beiden Flügeln gelang es dem Feind, um den Preis großer Verluſte, unſere vorgeſchobenen Ab⸗ teilungen zurückzudrängen. Einer⸗ ſeits zog ſich eine Bedeckungsabteilung, die weſtlich von Seres, auf mehr als eine Diviſion geſchätzte, bulgariſche Streitkräfte angriff, um ihren Marſch aufzuhalten, auf die Struma z rück, deren Uebergänge alle feſt von U ierten gehalten werden. Andere 30 der äußerſte linke Flügel der ſerbiſchen Arme hatte, um den Marſch des rechten bulgariſchen Flügels zu verlangſamen, auf ſeine Haupt⸗ widerſtandsſtellung in der Nähe des Oſtrowoſees zurück. Saloniki, 23. Aug.(WTB. Nichtamtl.) Das Reuterſche Büro meldet amtlich: Keine Veränderung an der Doiranfront. Wir zer⸗ ſtörten eine Eiſenbahnbrücke. An der Struma⸗ front hemmte unſere Artillerie das Vorrücken des Feindes. Scharmützel bei derBrücke von Ko⸗ priba. Auch ſeindliche Arbeitergruppen wur⸗ den zerſtreut. Ein engliſcher Prophet zwiſchen Furcht und Hoffnung. Dem„Daily Expreß“ vom 16. Auguſt wird aus Saloniki von Claude Askew ge⸗ ſchrieben: In den bevorſtehenden Kämpfen Serben ſich als beſonders geeignete Truppen(])) beweiſen können. Die Bulgaren verfügen über ſehr ſtarke Kräfte, ſchwere Geſchütze und reichlich Munition, auch ſind ſie fraglos tapfer. Gefechte größeren Umfanges ſind nicht zu erwarten, da nicht hinreichend offenes Gelände vorhanden iſt. Die Wege ſind ſchrecklich, die ſchnelle Fortbewegung bon Truppen wird ſehr ſchwierig ſein. Jedenfalls werden die Verbandsmächte hier eine ganz andere Kampfart kennen lernen als die in Frankreich vor⸗ herrſchende; die oberen Führer werden es keines⸗ wegs leicht haben. Was nun kommen wird, will ich lieber nicht prophezeien, denn ich er⸗ innere mich nur zu wohl, wie feſt ich auf den baldigen Bee ich im F berpaßten heit, und Serhien 1 werden die mächte die günſtige Gelegen⸗ 0 e die Zeche bezahlen. Deu⸗ noch glaube ich, daß die Geſchichte ſich nicht wider⸗ 1 4 17 2 2 N 0 8 holen wird, ſondern daß wir am Vorabend großer Ereigniſſe ſtehen. Italieniſche Hilſe für Sarrail. Paris, 23. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich.) Der„Matin“ meldet aus Saloniki: Bisher ſind 20000 Italiener ausgeſchifft worden. c. Von der Schweizer Grenze, 28. Auguſt.(Priv.⸗Tel. z..) Die Schweizer Blätter melden aus Mailand, daß bisher drei Kontingente Truppen in Salo⸗ niki ausgeſchifft wurden. Ihre Geſambſtärke wird mit 30000 Mann angegeben. Weitere italteniſche Truppenabteilungen befinden ſich u⸗ unterwegs nach Saloniki, wo ſie in einigen Tagen erwartet werden. Die Geſamt⸗ rbe der italieniſchen Truppen, die in Sa⸗ niki gelandet werden ſollen, igt 40 000 e,„ Mann. — ſung der Ernte Griechiſche Hoffnungen auf den bul⸗ gariſchen Vormarſch. m. Köln, 23. Auguſt,(Pr.⸗Tel.) Die Köln. Ztg. meldet aus Sofia: Die Zeitung Cam⸗ banag veröffentlicht heute eine Unterred⸗ ung mit einem griechiſchen Diplo⸗ maten in Sofia, Er erklärte, daß die grie⸗ chiſche Regierung und auch das Volk ſich nicht in den Krieg einzumiſchen wünſchen und neutral bleiben wollen. Selbſt eine veniſeliſtiſche Mehrheit würde ſich nicht gegen die Wünſche des Königs, noch gegen das Intereſſe des griechiſchen Volkes wenden, das wegen der geographiſchen Lage des Landes beſondere Aufmerkſamkeit den Engländern und Franzoſen zuwenden muß. Die Griechen könnten nichts weiter tun als warten, bis die Bulgaren Grie⸗ chiſch⸗Mazedonien befreiten, von wo ihnen Gefahr drohe. Das erfolgreiche Vor⸗ gehen der bulgariſchen Truppen in Griechiſch⸗ Mazedonien wird lebhaft beſprochen. Es ſei nicht nur ein wichtiger Ausgangspunkt für ein weiteres ſiegreiches Vorgehen, ſondern der Er⸗ folg ſei auch von großer politiſcher Bedeutung, da er die Abſichten des Vierverbandes auf die Unterwerfung der Balkanvölker unter den Einfluß des Vierverbands durchkreuzen würde. Numünien. Rumänien wartet auf Sarrails Sieg. „ Genf, 28. Auguſt.(Priv.⸗Tel, z..) „Eclair“ bemerkt zu der Haltung Rumäniens: Die Hoffnung auf eine Mitwirkung dieſes Staates iſtſehr gering. Es ſei denn, das es General Sarrail gelänge, einen bernichkenden Schlag gegen die Deut⸗ ſchen und Bulgaren zu führen. Nur ein ſolches militäriſches Ereignis würde Rumänien mit⸗ reißen. Der frühere franzöſiſche Geſandte Blondel beſuchte nach demſelben Blatte die Dohrudſcha und beſichtigte die rumäniſchen Befeſtigungs⸗ anlagen. 97* Ruſſiſche Meldungen aus Bukareſt. „ Wien, 23. Auguſt.(.⸗Tel., z..) Der „Reichspoſt“ zufolge berichtet„Utro Roſfi“ aus Bukareſt: In ganz Rumänien werden die Kraftwagen verzeichnet und die Chauffeure gemuſtert. In den hohen mandoſtellen w m Verſetz⸗ en borgenommen. Zur raſchen Einbring⸗ ſind viele Urlaube erteilt wor⸗ ung 1 Seneral⸗Anzeiger Badiſch kauften 3000 alz wurden Ein ſtrenges Geſetz iſt von dem Miniſterium des Innern gegen die Schmuggler erlaſſen worden. Die in Galatz zur Ausfuhr bereit 2000 Wagen mit M ſind beſchlagnahmt und der der Inhalt an die bedürftige Bevölkerung ver⸗ teilt worden. In Bukareſt ſind in der Nähe der königlichen Reſidenz, ferner der deutſchen und öſterreichiſch⸗ungariſchen Geſandtſchaft die Straßenlaternen ſchwarz überſtrichen worden, um ſie für den Fall eines Luftangriffes un⸗ kenntlich zu machen. Das Exportkomitee hat unter dem Vorgeben einer in letzter Zeit auf⸗ getretenen Dürre die Ausfuhr ſtark einge⸗ ſchränkt. Uuſere jüngſten U⸗Voot Erfolge. Die Beſchäöigung eines engliſchen Anienſchiffes. Berlin, 23. Auguſt.(WTB. Amtlich.) Die britiſche Admiralität hat die deutſche amtliche Meldung, daß ein engliſches Linienſchiff am 19. Auguſt durch eines unſerer Unterſeeboote beſchädigt worden ſei, als unrichtig bezeichnet. Auf Grund der inzwiſchen eingegangenen Meldung des be⸗ treffenden Unterſeebootes wird folgendes be⸗ kannt gegeben: Das U⸗Bvot traf in der Abenddämmerung einen aus Schlachtſchiffen und Panzerkreuzern beſtehenden Teil der eugliſchen Flotte, die von einer großen Zahl von kleinen Kreuzern und Zerſtörern umgeben war. Es gelang, auf die Schlachtſchiffe zum Schuß zu kom⸗ men. Das U⸗Boot fuhr hierbei halb überflutet. Auf dem Turm ſtanden 3 Offiziere. Nach dem Auftreffen des Torpedos erhob ſich am hintern Schornſtein des letzten Linienſchiffes eine etwa 20 Meter breite und 40 Meter hohe Feuerſäule, in der die hinteren Schorn⸗ ſteine weißglühend erkennbar waren und die etwa 1 Minute ſtehen blieb. Gleichzeitig er⸗ folgte ein heftiger Ausbruch von Keſſeldampf. Nach Verſchwinden der Feuererſcheinungen war nur noch der Rumpf des Schiffes ohne Schornſtein und Maſten zu ſehen, während von den Nachbarſchiffen noch die volle Silhouette erkenubar war. Der Kommandant hatte den Eindruck, daß der Torpedotreffer— abgeſehen von einer ſchweren Verletzung der Keſſel⸗An⸗ jagen— einen größeren Oelbrand verurſacht hatte. Vorſtehendes iſt übereinſtimmend von den Offizieren beobachtet worden. Darnach iſt das engliſche Schlachtſchiff durch den Angriff des U⸗Bovptes zum mindeſten ſchwer beſchädigt worden. Berlin, 23. Aug.(Von u. Berl. Büro.) Über den letzten Erfolg unſerer Unterſeeboote gegen engliſche Streitkräfte ſind wir in der Lage, eine zuſammenfaſſende Darſtellung zu von Heydebrand ſagte, daß man der Regierung geben. Eines un Kreuzer„Nottint teres Unterſee „Mohawk“⸗Klaſſe umd beſchädigte gleich den Kreuzer„Falmouth“ durch zwei ſchwer. Zweieinh⸗ S dem Krei * Reſt zu geben. ngriff durch engliſc törer aufgehalten, die auf das Unterſee osliefen und es zu rammen verſuchten. D Boot iſt glücklich angekommen. Ein dritt Unterſeeboot te den inzwiſchen von liſchen Seeſtreitkrä menen„Falmouth“ verſen wurde nach f 1 1 + kt. ungenem Angriff N 10 gel 9 leicht ge⸗ anſcheinend überhaupt keine Beſchädigung be⸗ kommen. Der Angriff eines engliſchen U⸗Bootes auf S. M. S.„Weſtfalen“. London, 23. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros: Die Admi⸗ ralität gibt bekannt: Das„Unterſeeboot 23“ iſt aus der Nordſee zurückgekehrt und berichtet, daß es am 19. Auguſt morgens auf ein deut⸗ ſches Schlachtſchüff von der Naſſau⸗Klaſſe einen erfolgreichen Torpedoangriff gemacht habe. Der Kommandant des Unterſeebootes berichtet: Während das Schiff von 5 Zerſtörern in be⸗ ſchädigtem Zuſtande nach dem Haſen Zitrück⸗ geleitet wurde, habe er wieder angegriffen und mit einem zweiten Torpedo getroffen. Er glaube, das Schiff ſei gefunken. Es erübrigt ſich, feſtzuſtellen, daß die bereits widerſprochene und wiederholbe aumtliche Ber⸗ liner Meldung am Samstag ein britiſcher Zerſtörer und ein britiſches Schlachtſchiff be⸗ ſchädigt worden ſei, gänzlich unbegründet iſt. Notig: Die Meldung der britiſchen Ad⸗ miralität über Angriffe des engliſchen Unter⸗ ſeebotes 23“ auf ein deutſches Linienſchiff der Naſſau⸗Klaſſe am 19. Auguſt iſt inſofern zu⸗ treffend, als Sr. Maj. Schiff„Weſtfalen“ von dem Unberſeeboot bei ſeinem erſten An⸗ griff getroffen, aber ſo leͤcht beſchä d bt worden, daß das Schiff gefechts⸗ und manöverierfähig geblieben iſt. „Weſtfalen“ wird in kürzeſter Zeit wieder voll verwendungsfähig ſein. Es iſt auch rüchbig, daß das feindliche Unterſeeboot nochmals aurf das Schiff zum Schuß kam. Das Torpedo ging jedoch fehl. 14855 .Bobt⸗Krieg iſt not! Man wird ſich auch in den zuſtändigen und meinungsberechtigten Kreiſen wohl kaum einer⸗ Täuſchung darüber hingeben, daß im deutſchen Volke das Verlangen nach einer ungehemmten Anſwendung der.⸗Boot⸗Waffe immer ſtür⸗ miſcher anſchwillt. Was Herr von Heyde⸗ brand in Frankfurt a. M. zu dieſem Thena, ausgeführt hat, das war und iſt nicht nur kon⸗ ſervative oder alldeutſche Anſicht. Das erfüüllt und bedrängt Millionen. Wir ſtehen da alle mehr oder weniger iweinem ſchwerenGGewiſſens⸗ konflikt zwiſchen den angeblich notwendigen poli⸗ tiſchen Rückſichten auf Amerika und den tech⸗ niſchen Möglichkeiten der.⸗Boot⸗Waffe. Herr einen Kreuzer der Treffer Ib Stunden ſpäter verſuchbe Es wurde Zer⸗ boot 8 eng⸗ ften ins Schlepptau genom⸗ Auch dieſes Boot ramnit, iſt aber ebenſalls zurückgekehrt und hat 508 Das Beſtre⸗ zu verhindern, daß auch aktiv in den Krieg eingriff. Wenn wir den Unterſeebootkrieg eingeſchränkt hätten, ſo ſeien keineswegs techniſche, ſondern lediglich politiſche Gründe maßgebend geweſen. Auf der andern Seite müſſe man aber berückſich⸗ tigen, daß England immer noch unſer Haupt⸗ eind ſei, daß England es ſei, wel alle Begner zuſammenhalte.„Die einzige der wir England ernſten Schaden zufügen können, iſt das Unterſeeboot. Nur mit dieſer Waffe können wir Englands Ge⸗ waltherrſchaft zur Soe vernichten. Dieſe Waffe müſſen wir infolgedeſſen richtig anwenden;: denn wenn England fällt, fallen mit ihm auch alle ſeine Verbündeten.“ Es iſt nun gewiß er⸗ wähnenswert, wie dieſe Anſicht Boden gewinnt bis in die ſozialdemokratiſchen Kreiſe hinein. Wir führen aus dieſem Lager die„Wiener Arbeiterzeitung“ Waffſe — freundlichen Grundrichtung für alle den Krieg als ſolchen betreffenden Dinge ein fachliches Urteil hat. Sie ſchreibt: Die Auszeichnung des Kapitänleutnants Forſt⸗ mann mit dem Orden Pour le Merite wird die Fabel vom lahm und kraftlos gewordenen Unter⸗ waſſerkrieg beſſer als die weitwendigſten Auseinan⸗ derſetzungen zerſtreuen. Denn dieſer Tauchbootkom⸗ mandant hat ſeinen Orden für eine Leiſtung be⸗ kommen, die vermutlich ſogar in dem Weltkrieg ganz einzig daſteht. Der Wert der von dem Ka⸗ pitänleutnant verſenkten Kriegs⸗ und Handelsſchiffe ſamt ihren Ladungen beläuft ſich auf rund 600 Millionen Mark. Man muß ſich klarmachen, was dieſe Zahlen bedeuten. Nimmt man das Geſamt⸗ tonnengewichk der engliſchen Handelsflotte mit etwa 13 Millionen Tonnen an, ſo hat das eine Unter⸗ ſeeboot des Kapitänleutnants Forſtmann ein volles Fünfzigſtel diefer gewaltigſten aller Flotten zum Boden des Meeres hinabgeſandt. Der Schiffsraum der von ihm verſenkten Fahrzeuge gibt nicht viel der Hälfte des Schiffsraumes nach, über den die Handelsflotte Oeſterreich⸗Ungarns bor dem Kriege verfügte, und iſt etwa ein Dreizehntel oder Vier⸗ zehntel des Schiffsraumes der deutſchen Handels⸗ flotte, die vor dem Kriege die zweitſtärkſte der Welt war. Und dieſe Zerſtörungsarbeit wurde von einem einzigen Befehlshaber eines einzigen Unterſeeboots vollbracht. Zur See hat es ficherlich nie ein gleich wächtiges Werkzeug der Vernichtung gegeben. Und wenn wiederhokt von überaus nüchternen und klugen Leuten gewarnt wurde, die Möglichkeiten, die ſich an den U⸗Boot⸗ krieg knüpfen, allzuſehr zu überſchätzen, ſo darf man heute wohl die Gegenfrage ſtellen, ob jemals auch der phantaſiebegabteſte Anhänger des Unter⸗ waſſerkampfs die Möglichkeit ins Auge gefaßt hätte, daß an die Tätigkeit eines einzigen Mannes die Zerſtörung von Gütern im Werte von 600 Mill. M. ſich knüpfen könnte. Läßt man nun ſeiner Einbil⸗ dungskraft die Zügel ſchießen und verſucht ſich aus⸗ Zumalen, was fünfzig oder gar hundert Unterſee⸗ bogte nach dieſem in der Leiſtung Forſtmanns ge⸗ gebenen Maßſtab zu bewirken vermöchten, ſo be⸗ grefit man beffer die Nervoſität, mit der die engliſche Preſſe vor einigen Tagen feſtſtellte, daß in der erſten Monatshälfte des Auguſts mehr Handelsfahrzeuge durch Unterwaſſerwaffen vernich⸗ let worden ſeien als je in einem entſprechenden Zeitabſchnitt dieſes Krieges und daß bei Fortdauer der Erfolge der Unterſeeboote der Monat Auguſt für die deutſchen Unterſeeboote der ergebnisreichſte zu werden verſpräche. Nicht jedem einzelnen Unterſeeboote und jedem einzelnen Unterfeeboots⸗ kommandanten werden dieſelben Erfolge blühen. Aber im Verhältnis werden alle wenigſtens An⸗ 5 näherndes zu leiſten vermögen, und mit der ſteigen⸗ den Zahl der Tauchboote darf man vorausſetzen, daß im Spätherbſt und im Winter der Unterwaſſer⸗ krieg ſich wieder gewaltig in den Vorde — rgrund der Höchſtyreiſe. Ein Kapitel aus der Wirtſchaftspolitik unſerer Vorfahren. Von Guſtav Franz. (Nachdruck verboten.) Die lange Dauer des Krieges erfordert, um die Verſorgung unſeres Volkes mit den nötigen Nahrungsmitteln ſicherzuſtellen, nach wie vor die ganze Aufmerkſamkeit u ſerer ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden. Manche Maßnahme wurde getroffen, zahlreiche Verordnungen erlaſſen, für die ſich höchſt intereſſante Parallelen ſchon in der Wirtſchaftspolitik unſerer Vorfahren finden. Das gilt unter anderem von den Höchſtpreiſen, die im Laufe des Krieges für die meiſten Lebens⸗ mittel feſtgeſetzt wurden. Das ganze Mittelalter hindurch gehörte die Lehensmittelfürſorge zu den wichtigſten Auf⸗ gaben der ſtädtiſchen Obrigkeit. Eifrig war man beſtrebt, die nötigen Nahrungsmittel für die Be⸗ völkerung ſicherzuſtellen, nur gute Ware zum Verkauf zuzulaſſen und die Bürger vor Be⸗ wuücherung zu ſchützen. In erſter Linie richtete die Obrigkeit ihr Augenmerk auf Brot und Fleiſch, die wichtigſten Lebensmittel, für dieſe finden wir auch ſchon frühzeitig die Feſtſetzung bon Höchſtpreiſen oder Taxen, wie man in jenen Zeiten ſagte. Mit welcher Gewiſſenhaftigkeit man dabei ver⸗ fuhr, kennzeichnet recht hübſch ein Bericht aus der Stadt Augsburg vom Jahre 1276. Da heißt es:„Wenn Sankt Jakobstag(25. Juli) kommt und man neues Getreide haben kann, Weizen und Roggen, ſo ſoll man mit demſelben Probe⸗ brot backen und ſollen dabei ſein zwei Bürger und zwei Bäcker. Man ſoll kaufen einen balben Scheffel Donauweizen und einen halbenStrauß⸗ weizen(fedenfalls eine geringere Sorte), einen halben Scheffel Roggen vom beſten und einen halben von geringerem Wert. Das Geld dazu ſoll ein Münzmeiſter vorſchießen, und wenn man die Probebrote verkauft hat, ſoll man ihm das geliehene Geld wiedergeben ohne Verluſt. Was das Brot die Vier ſchätzen, die dabei ſind, das ſoll der Stadtrichter es gelten laſſen. Und 0 o man es verbäckt, danach ſollen die Bäcker bak⸗ ken und ſoll man danach bis wieder zu Sankt Jakobstag mit ihm(dem Brot) auf⸗ und ab⸗ ſchlagen nach vechter Rechnung.“ Der Brotpreis richtete ſich alſo nach dem Getreidepreis. Eine Kommiſſion von Bürgern und Bäckern oder auch Ratsmitgliedern laufte eine beſtimmte Menge Getreide, womöglich verſchiedener Qug⸗ lität, ließ es mahlen und das gewonnene Mehl verbacken. Natürlich war das Verfahren nicht überall gleich. Vielfach wurde das Probebacken mehr⸗ mals im Jahre vorgenommen und die Taxe bald vierteljährlich, bald monatlich oder gar, wie z. B. in Gera, alle vierzehn Tage von neuem feſtge⸗ ſetzt. In anderen Städten gab es ſogenannte immerwährende Taxen Da hieß es 3.: Koſtet der Scheffel Roggen 6 gute Groſchen, ſo ſoll das Sechspfennigbrot 5 Pfund und 1 Lot wiegen; foſtet der Scheffel Roggen 7 gute Gro⸗ ſchen, ſo ſoll das Sechspfennigbrot 4% Pfund und 1 Lot wiegen; koſtet der Scheffel Roggen 8 gute Groſchen, ſo ſoll das Sechspfennigbrot 394 Pfund wiegen“ uſw. Die Taxen gaben alſo für die verſchiedenen Getreidepreiſe das ent⸗ ſprechende Gewicht der Brote an. Neben den Höchſtpreiſen für Brot gab es das ganze Mitielalter hindurch auch Höchſtpreiſe für Fleiſch. Die Fleiſchtaxen waren allerdings bis herauf ins 14. Jahrhundert noch recht allgemein gehalten und beſtimmten etwa, was das Viertel eines Schafes, der Rumpf eines Lammes uſw. koſten ſollte. Allmählich wurden ſie aber aus⸗ führlicher und beſtimmter. Jahrhundert ſtammende Nürnberger Fleiſchtaxe lautet noch kurz und bündig:„1 Pfund Rind⸗ fleiſch ſoll 3 Heller koſten, 1 Pfund Schaffleiſch 2 Heller, 1 Pfund Schweinefleiſch 2½% Heller, 1 Pfund Kalbfleiſch 3 Heller.“ Die Frankfurter (a..) Taxe vom Jahre 1423 iſt ſchon eingehen⸗ der und macht z. B. einen Unterſchied zwiſchen Rindfleiſch, das von Tieren ſtammt,„die zu vier gulden oder darubir gegolden han“ und ſolchen, die weniger koſten, wertet das Fleiſch der Tiere in welchem Preiſe das Korn iſt zu den Zeiten, auch nach der Jahreszeit, in der ſie geſchlachtet Eine aus dem 14. werden, die Nürnberger Taxe von 1497 aber ſtellt einen viele Seiten fütllenden Katalog dar, ſie iſt allerdings auch eine der ausführlich⸗ ſten. Da wird zwiſchen Ochſen⸗ und Kuhfleiſch unterſchieden und beſtimmt, daß der Preis dafür durch die Schätzungskommiſſion je nach den Zeit⸗ läuften feſtgeſtellt werden ſoll. Nach einem be⸗ ſonderen Tarif wird das Farrenfleiſch behandelt, das Pfund davon koſtet immer einen Heller we⸗ niger als das Kuhfleiſch. Das Lammfleiſch hat zwei beſondere Taxen, je nachdem es von Oſtern bis Weihnachten oder von Weihnachten bis Faſt⸗ nacht verkauft wird. Das Ziegenfleiſch ſoll regel⸗ mäßig um einen beſtimmten Satz billiger ver⸗ kauft werden als das Lammfleiſch. Beichweine⸗ fleiſch werden von der Taxe gar fünf Arten un⸗ terſchieden. Dazu kommen dann noch beſondere Taxen über Ochſen⸗Wampen(unedle Einge⸗ weide),⸗Magen, Füße, Mäuler, Kuh⸗Wanpen, ⸗Magen, Füße, Mäuler, Kalbs⸗Gekröſe, ⸗Ge⸗ lunge, Füße uſw. Den Schluß bildet die Taxe für die Würſte und das Pökelfleiſch. Die Grundlage für die Berechnung der Fleiſch⸗ preiſe bildete der Einkaufspreis des Schlacht⸗ viehes, im übrigen ließ man ſich bei Aufſtellung der Taxen wohl überall von den Grundſätzen leiten, die die Lüneburger Taxe von 1496 zum Ausdruck bringt, nämlich: dat ſe(die Fleiſcher) vor ore moyge(Mühe), arbeyt unde vorlacht (Auslage) redelilen winſt(Gewinn), unde de ge⸗ mene man ok vor ſyn gelt wes moge krigen“. Wie man im einzelnen dabei verfuhr, zeigt ein Nürnberger Beiſpiel. Dort hatte ſich im Jahre 1622 der Rat mit den Metzgern nicht über die Fleiſchpreiſe einigen können, da ließ er„ſechs ungariſche ochſen ſchlachten, den ankauff derſel⸗ ben, was ſie zu treiben, zu vermauten, zu fuht⸗ teren und allen anderen unboſten fleißig zuſcnnen rechnen, die haut verkauffen und das unſchlit we⸗ gen und nach dem wert ſchetzen“. Dadurch wies er, daß das Pfund guten Ochſenfleiſches auf 28 Pfennige zu ſtehen komme und die Metz⸗ ger bei der Taxe von 10 Kreuzern„guten gewin daran hatten“. In einem umfangreichen Bericht über ein Probeſchlachten in Berlin am 9. und 10., Juli 1772 wird nachgewieſen, daß ein Pfund Rindfleiſch den Metzgern 20 Pfennige koſtet und Unterhalt, ihnen für ihven und der Angehörigen Mittwoch, den 23. Auguſt 1916, wirkenden Vorgä Weltkrieges könnte. lichen T Vierverbands, iſt die S dort verteidigt es die Grur Iin ein Wäre ein Unterwaſſerkrieg möglich, der nach deJ ſrer! Beiſpiel iſtungen Forſtmanns ernſthaft da Fall ſe Seehandel und Seeverkehr der Briten zu gefähtie 15 nöchte, er würde entſcheidend in daz enlſchei Geſchehen eingreifen. Und die von Folz bolnt mann vollbrachte Zerſtörungsarbeit, die auch 95 gegenſe ausſchweifendſten Vorausſetzungen überflügel 1 gleicher immerhin geeignet, ſolche Hofferz 0 05 gen wachzurufen. dem So bedingt das alles geſagt iſt— blückt uucß 10 durch dieſe Worte hindurch die Sehnſucht, 7 5 möchte die.⸗Boot⸗Waffe der politiſchen, 59. anglo⸗amerikaniſchen Feſſeln frei werden, 1 5 den eigentlichen Träger des feindlichen Kriag willens entſcheidend treffen zu können. Wi bubitte ein Gleichklang zwiſchen den preußiſchen a er 18 ſervativen und dem Wiener ſogialdeneim 5 9 tiſchen Blatte! 00 * b. V In der Frankfurter Wochenſchriſt de Su Mainbrücke“ ſchreibt Paul Schimdler zur ſe der K Heydebrands: liſch Heydebrand hat, entgegen allen anderweitee gcch it Darſtellungsverſuchen der Frankfurter Zeitung den on Berliner Tageblattes und ſonſtiger kongruen auf Organe, das Recht der hiſtoriſchen Wahrheit ort ſich, wenn er erklärt, daß der Führung dez 9 rückſichtsloſen U⸗Bootkrieges an roßer ſchließlich die vom auswärtigen Amt ſig, kurde, lierten Gründe der äußeren Politika⸗ folge v gegenſtehen. Alle, auch die gegenwärt deut! amtierenden Autoritäten der Narir chüt halten ihn marinetechniſch für durchfür ſchn bar. Die von der Frankfurber Zeitung in r geſchwe gegebene Darſtellung iſt ſomit falſch. Auch keine mögliche Vermehrung des feindei Schiffsram gümmpf durch den Eintritt Amerikas in den Krieg aufeß. Seite unſerer Feinde iſt in diefer Rechnurnf aunger der Fachleute gewürdigt worden. Das fi beizuft England fehr bedenkliche Ergebuß wunde würde dadurch nicht merklich gebeſſert. Alſe jch zöſtſche die in Wort und Schrift heute das Gegenteil O5 unter unter geheimnisvoller Bezugnahme R im „höchſt verantwortliche Perſonen“, behaupten, mer ſchupl bedenken, daß die Schleier, die dem deuiſchen d bat. 9 den lebensnotwendigen Entſcheid a lieren, in dieſer Frage wehren, einſt fallen werden. un beſetzt dann möchten wir nicht guf der Gege eeſebte ſeite ſätzen. 1 00 5 18 1 Me Schlacht an der Somme. e „Durch kommen ſie nicht!“ m. Nöln, 28. Aug.(Priv.⸗Tel.) Der Ea derberichterſtatter der„Kölniſchen Zeitu meldet aus dem Großen Haup tquartier zu don Kämpfen an der Somme: Ich habe von m erſter nem Beſuche im Gebiet der Sommeoffen und bei allen Berührungen mit men Erobert Kämpfern aus dieſer Schlacht vom oberſef nuſere Armeeleiter bis zum einfachſten Mann, gen und m. wie ſeinerzeit in der Champagne, überall Lon feſte und ſichere überzeugung gefunden:„Huß gweite kommen ſie nicht!“ Weitere Fortſetzung e Iwif Offfenſivſtöße des Gegners bedeuten denmt danner f% gräben. nureine ſimn⸗und zweckloſe Hiß erfogre opferung von Menſchen. Die Meimm aus. der gegneriſchen Heeresleitung ſcheint de aber micht zu ſein, denn ſie fetzt jetzt dieſe e griffe mit einer wilden derrch keine Mißerſgg par und keine noch zu hohen Blutopfer zu belehre läher den Energie fort. Angeſichts der außerorden 207 lich geringen boſitiwen Erfolge, die ſie dan d davonträgt, kann man dies nur damit erklaw an Geſindelohn und Koſt, zur Abtragung d 5 bürgerlichen Laſten, an Futter, Hüterlohn Ert l auf jedes Pfund ein Gewinn von 3 een es ſchnitte nige zuzubilligen ſei. Auch dieſes Beiſpiele] it weiſt, wie gewiſſenhaft man es damals mit ee Kalkulation nahm. ſtch die In Verbindung mit der Aufſtellung ie Fleiſchtaxen erhoben in vielen Städten die g Preiſe hörden die Forderung, das Fleiſch nicht zen, ſe ſtückweiſe„von der Hand“, ſondern mach Gen ee 3 verkaufen und ehrlich zuzuwiegen. Während Hfund aber die Fleiſcher mit der Einführung der DN nickt, wohl oder übel abfanden, ſetzten ſie der Jon ind 10 rung des pfundweiſen Verkaufs meiſt den. 70 ſtehen! tigſten Widerſtand entgegen In Köln ah Fleſch⸗ z. B. der Rat 1348 ſogar genztigt, die Fleice und dn zunft aufzuheben, weil ſie ſich hartnäckig weigen fonnter nach Gewicht zu verkaufen.% die ſtet Natürlich ließen es die ſtädtiſchen Beßöt ſchleun nicht bei der Feſtſetzung von Taxen bewenden, lieben achteten auch ſtreng darauf, daß die Gewere führun treibenden ſich nach ihnen richteten. Ratsum ſtellte, nen,„geſchworene“ Meiſter oder vereide hart) Marktbeamten übten eine ſcharfe Kontrolle Das 60 in den meiſten Städten ſtanden den Bürhe 881 ei öffentliche Wagen zur Verfügung, auf denel] Bäcker Brut und Fleiſch jederzeit unentgeltlich a bald fi wiegen laſſen konnten. Ueberſcheitungen 0 das ſy Taxe durch zu hohe Preiſe, minderwertige A kegin k oder zu geringes Gewicht wurden ohne Aulee ſachin der Perſon geſtraft. Ausgiebigen Gebee brot h. machte man namentlich von der Geldſtrafe E Rechnung der Stadt Rothenburg o. d. T e flu zeichnet z. B. die jährliche Metzgerrüge mis die Bäckerbuße mit 1064 Pfund, und in Nur Gochſch berg kamen einmal bei einer recht gründl Als Prüfung des Gewichtes der zum Verkauf gen an Ste ten Brote„etlich hundert Gülden in die u dans Hin und wieder U Spezia Fleiſchern und Bäckern auch die Ausu zu Köl Gewerbes auf kürzere oder längere ein kur; ſagt oder gar der Stadtverweis für immer 92 Kreiſen ſie verhängt. Schimpfliche Strafſen waren 1 Auch 0 Prangerſtehen und das Schupfen. Das Schußef währen beſtand darin, daß der Miſſetäter auf ein 2u fenſer oder in einen an einer langen Stange beſe Seine ten Korb geſetzt ward und in eine lommt beſten General⸗Anzeiger„ Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. ſt 1916 * e Mitbwoch, den 23. Auguſt 1916. ent 5 n3 ſte mmer noch der Meinung iſt, Maur noch ner an en einziger, mur noch ein letzter kräftiger Stoß 25 nac deo er Kriegsmaſchine ſei nötig und der deutſche uſthaßt e gall ſei endgültig durchbrochen und damit der fefhee auheidende Sieg errungen oder aber, es bun 90 bpmmt ihr ganz kühl rechneriſch nur auf ein ie auch ggenſeitiges Menſchenſchlachten in ungefähr rflügel z bechen Maßſtab auuf beiden Seiten an, bei doffnuy dem wie in einem ſubtraktionellen Exempel die Nehrzahl zuletzt Sieger bleiben muß. Iſt dies blüc üa flan, ſo mruß er jedenfalls engliſch ſein, 1 11 5 es iſt keine Frage, daß bei dieſem Exempel W 7 zie Fransoſen ſich eher ausgeblu⸗ derden, 1. tet haben als wir, zumal da ſie jetzt en Krigg, gleichzeilig auch bei Verdun mit unerhörter 0 Erbitberung und Menſchenopfern wieder vor⸗ wärts zu kommen ſuchen und vielleicht liegt auth das gerade in engliſchem Intereſſe. eVon der Schweizer Grenze, 23. Auguſt.(Priv.⸗Tel. z..) Der Militärkritiker 75 10 der„Baſler Nachrichten“ ſchreibt: Die eng⸗ liſch franzöſiſche Offenſive hat derweitie ſgach in den letzten Dagen im Verhältnis zu Neitung den aufgewandten Kräften nur geringe, kongrueie guf keinen Fall entſcheidende ahrheit fz Fortſchritte gemacht. Trotzdem mit Froßer Zähigkeit und Ausdauer angegriffen kurde, konnten von den Allijerten nur Er⸗ ſolge von beſchränkter örtlicher Be⸗ bdeutung errungen werden. Von einer Er⸗ 13 ſchütterung der deutſchen Front, Fbeſchreige denn von einem Durchbruch, i ſt keine Rede, ebenſowenig wie ein Ende der Fĩümpfe abzuſehen iſt, da trotz aller Anſtren⸗ gungen keine Anderung der Geſamtlage her⸗ 1 beizuführen iſt. Da iſt denn auch nicht ver⸗ wunderlich, daß man vor kurzem in der fran⸗ Vzöſeſchen Preſſe auf den von den Alliierten mm Oſten und auf dem italieniſchen Kriegs⸗ ſcchauplatz erzielben Raumgewinn hingewieſen bat. Aber mam darf nicht aus den Augen ver⸗ Fbieren, daß die militäriſchen Erfolge nicht nach beſetzten Quadrabkilometern berechnet werden dürfen, ſondern nach der Bodeutung, die ihnen für die engültige Niederwerfung des Gegners Ane. zulommt. In diefer Beziehung iſt aber weder auf der Weſtfront, noch auf irgend einer an⸗ 1 Fderen Front von den Alliierten etwas Entſchei⸗ Der E ARbes geſchehen. Zeitm Die engliſchen Berichte. ier zu n London, 22. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich). bvon ue Erſter engliſcher Bericht: neoffen Wir find an der Front von Pozieres eine t uſen balbe Meile vorgerückt. Wir erweiterten unſere 58 FEroberungen in dem vorſpringendem Teil, ſchoben oberſte Auſere Stellungen bis 1000 Pards von Thiepval vor mn, geddr und machten weitere 100 Gefangene. iberule London, 22. Auguſt.(WTB. Nichtamtlich). :„Du Zweiter engliſcher Bericht: ſetzung e Zwiſchen Martipoich und Bazentin ge⸗ denet wannen wir weitere 100 Pards feindlicher Schützen⸗ ſe Hit⸗ gräben. Südlich Guillemont führten wir eine 5 erfolgreiche Unternehmung gegen feindliche Linien Meimu aus. die franzöſiſchen Berichte. Paris, 22. Auguſt.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ (lcher Bericht vom 22. Auguſt nachmittags: Nördlich der Somme dauerte die Tätigkeit der Attillerie an einem großen Teil der Front an. Diee Franzoſen machten in der Gegend von Clert Schlechte Ware wurde natürlich eingezogen und vernichtet, nicht vollwichtiges Brot den Bäk⸗ lein weggenommen und meiſt den Armen ge⸗ ſchuitten„um Gotteslohn“. Mitunter hatte es der Rat aber nicht nur mit Nus dem Maunheimer Kunſtleden. Gochſchule für Muſtk in Mannheim. N 58 neue Lehrkraft für höheres Klavierſpiel iſt 15 Sbelle des ausgeſchiedenen Herrn Häckel Herr gans Bruch gewonnen worden. In ſeinem Sbpezlalfach durch Friedberg am Konſervatorium 11 ausgebildet, hat ſich der junge Künſtler zurzer Zeit als Konzertpianiſt in weiten Auch Anſehen und Anerkennung erworben. tuch als Lehrer ſeines Faches erfreute er ſich do rend mehrjähriger Tätigkeit am Kölner iſervatorium allgemeiner Wertſchätzung. tzene gediegene Augemeibilde Hinzu, um an Bruchs Eintritt in das Leben und Mannßeims die zu dürfen. einige Fortſchritte und erbeuteten zwei neue Ge⸗ ſchütze, Kaliber 7,7 em. In dem zwiſchen Guille⸗ mont und Maurepas eroberten Wäldchen, füdlich der Somme, geſtatteten Einzelunternehmungen den Franzoſen, ſich in den Beſitz von Grabenſtücken ſüdweſtlich von Eſtrees und öſtlich von Soye⸗ court zu ſetzen. Einer franzöſiſchen Abteilung glückte ein Handſtreich auf Schützengräben im Plateau von Vingre(nordweſtlich von Soiſons.) „Ju ftkrieg: Am 21. Auguſt brachte ein fran⸗ zöfiſcher Flieger bei Tage ein Albatros bei Longue⸗ voifin zum Abſturz. Vier deutſche Doppeldecker wurden bon ihren Gegnern ſüdöſtlich von Nesles niedergekämpft. In der Nacht zum 22. Auguſt warf ein franzöſiſches Flugzeuggeſchwader 79 Ge⸗ ſchoſſe auf die Bahnhöfe und Bahnſtrecke von Terg⸗ nier und Noyon, Bahnanlagen von Pont el Eveque und Bahnhof von Appilly. Es wurden heftige Brandwirkungen beobachtet. Das Geſchwader iſt unverſehrt zurückgekehrt. Paris, 23. Auguſt.(WTB. Nichtamtl.) licher Bericht vom 22. Auguſt abends: Artilleriekampf auf beiden Sommeufern und in der Gegend von Fleury. Ein Handſtreich, der uns nördlich von Maurepas glückte, ließ uns einige Gefangene machen. Wir ſchlugen Handgranaten⸗ angriffe auf eines unſerer Werke im Vaux und Chapitrewald zurück. Belgiſcher Bericht: Belgiſche Artillerie führte heute ein Zerſtörungsfeuer in der Gegend von Steenſtraate und Dixmuiden aus. In den feindlichen Linien wurden ſtarke Exploſionen beobachtet. Ne Kriegslage im Weſten. Berlin, 22. Auguſt 1916. Auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz wird die Lage ſeit dem 1. Juli d. J. einerſeits durch Franzoſen im Sommegebiet eröffnete große Offenſive, andererſeits durch die Fortdauer der deutſchen Offenſive bhei Vendun beherrſcht. Zwiſchen beiden Kampfgebieten beſteht eine Wechſelbeziehung in⸗ ſofern, als beide Kriegsparteien mit beträcht⸗ lichen Teilen ihrer Stteitmacht ſowohl an der Somme als auch bei Verdun gefeſſelt ſind, aber in gewiſſen Grenzen mit Hilfe der Eiſenbahn Kräfteverſchiebungen von einem Kampfplatz zum anderen ausführen können. Derartige Verſchie⸗ bungen haben indes bisher, ſoweit erkennbar, nicht in ſolchem Umfange ſtattgefunden, daß ſich daraus eine weſentliche Veränderung des Stärke⸗ verhältniſſes an der einen oder der andern Stelle ergeben hätte. Insbeſondere hat die Offenſive ufiſerer Gegner an der Somme nicht, wie ſie er⸗ wartet haben mögen, uns von der energiſchen Fortſetzung unſeres Angriffes auf Verdun ab⸗ zuziehen vermocht. Vielmehr haben wir dort in den Monaten Juli und Auguſt nicht nur die bisher errungenen Vorteile behauptet, ſondern auch auf dem rechten Maasufer uns bis auf nahe Schußweite an die Hauptfortslinie— die Forts de Froide Terre, de Souville und de Savannes— herangearbeitet. Die leiden⸗ ſchaftlichen, wotz ſchwerſter Verluſte ſich immer⸗ fort erneuernden Gegenangriffe der Franzoſen laſſen erkennen, daß ſie und ihve Führer ſich der bei Verdun ihnen nahe drohenden Geſahr voll bewußt ſind. An der Somme dauert die gemeinſame Offen⸗ ſiwe der Engländer und Franzoſen nun auch ſchon ſieben Wochen. Ihr Ziel iſt ebenſo zweifellos der Durchbruch, wie unſer Ziel bei Verdun die Eroberung der Feſtung unter Ueber⸗ windung der ſie verteidigenden Armee. Die bis jetzt von unſeren Gegnern an der Somme nur erzielte Ausbuchtung ihrer urſprünglichen, dord in nordſüdlicher Richtung verlaufenden Front hat, von nordweſtlich Ovillers bis Soyecourt, eine Länge von rund 20 Km. Von dieſer Grundlinie im allgemeinen in öſtlicher Richtung vordringend und gleichzeitig beſtrebt, den Raum nopdwärts und ſüdwärts zu erweitern, ſind die Franzoſen mit ihrem rechten Flügel 11 Km. weit, bis nach Barleux und dem Gehöft La Maiſonette(ſüdlich Biaches), mit dem linken Flügel 10 Km, bis Hem und Maurepas, die Engländer, links von jenen, 9½ Km. bis nahe an Guillemont und Longueval vorgedrungen. Ihre gemeinſame Oſtfront, mit vorſpringendem rechten Flügel, iſt etwa 16 Km. lang. Noch geringeren Erfolg haben die Verbündeten mit dem Beſtreben, ſeitwärts Raum zu gewinnen, gehabt. Trotz heißen Bemühens ſind die Eng⸗ länder im Norden nicht über die Linie nördlich Ovillers—Pozieres—Fourreau⸗Wald—Longue⸗ val, die Franzoſen ſüdlich nicht über die Linie Soyecourt—EſtrecsBelloy—Barleux La Maiſonette hinaus gelangt. Wenn man bedenkt, daß ein Armeekorps(zwei Diviſionen) von der Stärke der deutſchen, um einen Angriffs⸗ kampf mit voller, nachhaltiger Kraft durchzu⸗ führen, unter heutigen Verhältniſſen einen Ent⸗ wicklungsraum von mindeſtens vier bis fünf Kilometer Breite und miehreren Kilometern Tiefe braucht, ſo leuchtet ein, welche Schwierig⸗ keiten eine Heeresmacht von der Stärke der uns in dem Sommeſack gegenüberſtehenden zu über⸗ winden hat, um ſich Luft gegen einen Feind zu verſchaffen, der ſie, wie es unſererſeits geſchieht, außer an der Zugangsöffnung ringsum mit karlen Kräften umd dem entſchloſſenen Willen, ſhren Durchbruch zu verhindern, eng einſchließt. In ſolcher Lage hat der im Innern befindliche Angreifer zwar die Vorteile der inneren Linie ſür ſich, aber er vermag ſie wegen Raummangel nur in beſchränktem Maße auszunutzen. Er kann ſeinen Ueberſezuß an Krüßten zu wieder⸗ Amt⸗ holten Erneuerungen der Kampffront verwen den, aber ein räumlich unbeſchränkter, einheit ⸗ licher Angriff von 100 000 Mann hat mehr Ausſicht auf Erfolg, als zehn nacheinander er⸗ folgende Angriffe von je 10 000 Mann. Die Einſchließungsarmee muß zwar ihre Kräfte auf eine Linie verteilen, die länger als die Front des Gegners iſt, aber ſie hat außer den allge⸗ meinen Vorteilen, die der Verteidigung eigen ſind, auch den der Umfaſſung des Gegners auf ihrer Seite. Wenn endlich der Angreifer, der eine aus mehreren befeſtigten Linien beſtehende feindliche Stellung zu durchbrechen unternimmt, nicht ohne weſentlichen Zeitverluſt bis über die letzte Linie durchdringt, ſo muß ey gewürtigen, daß der Gegner die für ſich gewonnene Zeit be⸗ nutzt, um Verſtärkungen heranzuziehen und zum Gegenangriff zu ſchreiten oder ſich immer wieder in neu eingerichteten Verteidigungslinien ſeſt⸗ zuſetzen. Dieſen Erwägungen entſpricht, wie das ge⸗ ſchilderte Ergebnis, ſo auch der bisherige Ver⸗ lauf der Kämpfe an der Somme, auf den wir nunmehr noch einen Blick werfen wollen. (Schluß ſolgt.) v. Blume, General d. Inf. z. D. Giolitti. c. Von der Schweizer Grenze, 23. Auguſt.(Priv.⸗Tel z..) Das„Berner Tage⸗ blatt“ meldet aus London: Die„Times“ ver⸗ öffentlicht ein langes Telegramm aus Rom, worin feſtgeſtellt wird, daß Giolitti in der letzten Zeit wohl patriotiſche Reden gehalten hat, daß er aber ſyſtematiſch von den Ver⸗ bündeten Italjens ſchweigt, alſo in keiner Weiſe Front gewechſelt hat. Der verkauf von Däniſch⸗Weſtindien. m. Köln, 23. Aug.(Privat⸗Telegr.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Kopenhagen: Die National⸗Tidende hat aus Anlaß des Ge⸗ rüchtes, daß die amerikaniſche Regierung in der Frage des Verkaufs der däniſch⸗weſtindiſchen Inſeln auf Dänemark einen Dyuck ausgeübt habe, ihren Londoner Berichterſtatter beauftragt, eine diesbezügliche Anfrage an Wilſon zu richten. Darauf iſt aus dem Staats departement in Waſhington folgende Ant⸗ wort eingegangen: Es iſt abſurd zu glauben, daß die Vereinigten Stgaten irgendwelchen myſtiſchen Druck auf Dänemark ausgeübt haben, um dieſes zum Verkauf der däniſch⸗weſtindiſchen Inſeln zu veranlaſſen. Die Frage des Preiſes von 25 Millionen Dollar verzögert die Erledi ⸗ gung des Vertrages, da einige Senatoren 15 Millionen Dollar für genügend anſehen. Der Senat erwartet in dieſer Woche den Bericht des Budgetausſchuſſes über die Frage. Es iſt zweifelhaft, ob die Abſtimmung in dieſer Saiſon erfolgt, obgleich die Berichte des Ausſchuſſes entgegenkommend ſein ſollen. 25 Die Volksernährung. Richt Fleiſch um jeden Preis. Von einem Kriegsausſchuß für Konſumentenintereſſen werden wir um Veröffentlichung der folgenden Zeilen ge⸗ beten: Dem Vernehmen nach gedenkt das Kriegs⸗ ernährungsamt in den Anforderungen hin⸗ ſichtlich der Viehlieferungen ſehr weit zu gehen. Das iſt einerſeits im Intereſſe der kon⸗ ſumierenden Bevölkerung ja nur zu begrüßen; andererſeits wird man ſich aber doch ſagen müſſen, daß das Verlangen des Publikums nach Fleiſch, ſich je nach der Tierart erheblich abſtuft. Daß Schweinefleiſch nicht genug gelie⸗ fert werden kann, iſt außer Zweifel. Anders iſts beim Rindfleiſch; es iſt teuer und wird von den Maſſen ſchon deshalb weniger ge⸗ kauft. Außerdem iſt doch unſer Rindviehbeſtand der Träger unſerer Milch⸗ und But⸗ terproduktion. Nach Milch, Butter und Fett ſteht aber das Verlangen unſeres Volkes viel mehr als nach Rindfleiſch. Man hüte ſich daher, etwa nur um eine gewiſſe Fleiſchration gewähren zu können, unſeren Rindviehbeſtand zu dezimieren. Dann ſind wir überhaupt am Ende. Man ſchlachtet doch nicht die Henne, die einem die Eier legt.— Auch in Arbeiter⸗ kreiſen macht man ſich daher mit dem Gedan⸗ ken von zwar nicht fleiſchfreien, aber doch von rindfleiſchfreien Monaten durch⸗ aus vertraut. Sie müſſen aber bald eingeführt werden, im September und Oktober. Im No⸗ vember, wenn wir nicht mehr ſo viel Gemüſe haben, iſt es deshalb ſchon zu ſpät. Auch dem Auslande gegenüber wird eine ſolche Maß⸗ nahme wirken; ſie bezeugt unſeren unbeug⸗ ſamen Entſchluß, wirtſchaftlich durchzuhalten. Beachtung der verkaufsvorſchriften bei Kaffeel Der Kriegsausſchuß für Kaffee, Tee und deren Erſatzmittel G. m. b.., Berlin, Bellevue⸗ ſtraße 14, ſchreibt uns: Die beteiligten Erwerbskreiſe werden hier⸗ durch wiederholt darauf auſmerkſam gemtacht, daß ſie ſich einer ernſten Gefahr ausſetzen, wenn ſie Kaffee verkaufen, ohne ſich an die bekannten Vorſchriften zu halten. Obgleich dieſe ſchom mehrfach in Erinnerung gebracht worden ſind, fehlt es nicht an Verſtößen dagegen. Beiſpiels⸗ weiſe iſt in jüngſter Zeit der Fall vorgekommen, daß von einem Kleinhandelsgeſchäft geröſteten Kaffee zum Preiſe von 4,20 Mark fün das Pfund an Verbraucher abgegeben worden Iſt. Die Ware iſt bereits beſchlagnahmt und der Verluſt für den Käufer recht erheblich. Man darf wohl erwarten, daß nunmehr endlich der durch die Kriegsumſtände hervorgerufenen Sach⸗ lage allgemein Rechnung getragen wird. Die Beſchränkungen im Milchverbrauch. Man ſchreibt uns: Wie ſchon vor längerer Zeit angekündigt, ſteht eine allgemeinegtegelung des Milchverbrauchs bevor. Viele Gemeinden ben bereits jezt Maßnahmen getroffen, um bei der beſchränkten Zufuhr von Milch die Voll⸗ milch in erſter Linie Kindern und Kranken vor⸗ zubehalten. Die bevorſtehende allgemeine Rege⸗ lung wird unzweifelhaft vielen Haushaltungen, die früher Vollmilch in reichlichen Mengen ver⸗ braucht haben, empfindliche Einſchränkungen auferlegen. Aber die Maßregel war unvermeid⸗ lich. weil weite Kreiſe kein Verſtändnis dafür zeigten, daß auch im Milchverbrauch eine Ein⸗ ſchränkung und eine gerechte Verteilung uner⸗ läßlich iſt. Seit längerer Zeit findet in den Wirtſchaftsgeſchäften ein außerordentlich lebhaf⸗ ter Verkauf von Handbuttermaſchinen ſtatt, wie er früher völlig unbekannt war, da in den Städ⸗ ten doch kein Menſch mehr daran dachte, ſelbſt zu buttern. Dieſe Buttermaſchinen erklären nun den großen Verbrauch von Vollmilch, der für andere, weniger erfinderiſche Kreiſe zu einem ſtarken Mangel führte. Sehr zahlreiche Haushal⸗ tungen haben an Milch alles zuſammengekauft, was ſie nur auftreiben konnten, und damit ihre Buttervorräte vermehrt. Dieſem Treiben iſt von Milchkarten wird die Verwendung von Vollmilch auf Kinder und Kranke beſchränkt. Der Begriff Kranke iſt nun aber außerordentlich dehnbar, und infolgedeſſen wird in greßem Um⸗ fange verſucht, auf Grund ärztlicher Atteſt« auch für ſolche Perſonen Vollmilch zu erhalten, deren nicht voll normales körperliches Bfinden den Genuß von Vollmilch wünſchenswert erſcheinen läßt Würden dieſe Bemühungen von Erfolg ſein, dann wäre badurch die ganze Regelung des Milchverbrauchs illuſoriſch. Zahlreiche Haus⸗ ärzte beſtätigen, daß ſie nahezu von der Geſamt⸗ heit ihrer Patienten Geſuche um Ausſtellung von Atteſten erhalten haben. Nur ein geringer Teil dieſer Geſuche iſt erfüllt worden, aber man darf mit Sicherheit annehmen, daß auch bei weitem noch nicht alle Beſitzer von Atteſten Vollmilch erhalten werden, denn ſie ſoll nur da zugeteilt werden, wo es ſich um eine Krankheit handelt, auf deren Beſſerung die Vollmilch anerkannter⸗ maßen von Einfluß iſt. In einer elſäſſiſchen Stadt, die Milchkarten eingeführt hatte, hat man ſich genötigt geſehen, die Zahl dieſer Krankheiten feſt zu bearenzen, und die Folge davon war, daß die Zahl der Kranken mit Vollmilchatteſt von 2800 auf 300 zurückging. Es iſt alſo damit zu rechnen, daß viele Tauſende von Atteſt⸗In⸗ habern wohl vergeblich auf die erhoffte Voll⸗ milch warten werden. Taubergrund, 22. Aug. Nach beendeter Ernte war der durchweichende Regen der letzten Tage für alle Gewächſe von großem Nutzen, beſonders wird er die Kartoffeln, die großenteils noch grün ſind, in ihrer Entwick⸗ lung fördern. Der Geſchäftsbericht der Zentrale Land⸗ wörttſchaftlicher Lagerhäuſer in Tauberbiſchofsheim bietet einen erfreu⸗ lichen Einblick in die große, erfolgreiche Tätig⸗ keib in dem am 30. Juni abgeſchloſſenen Ge⸗ ſchäftsjahre. Was die Landwirte des Hinter⸗ landes an Brotgetreide, Gerſte, Hafer, Kartof⸗ feln uſw. übrig hatten, im ganzen 78 406 762 Zentner— 2607 Eiſenbahnwagen, wurde in den acht Lagerhäuſern abgeliefert, beglichen, ge⸗ lagert, gegebenenfalls gereinigt oder gemahlen und an die Reichsgetreideſtelle abgeliefert bezw. an die Kommunalverbände verteilt 763 Eiſen⸗ bahnwagen mehr als im vorigen Jahre konnten der Volksernährung zugeführt werden. Den Geſamtumſatz betrug 78 406 762 M, der Rein⸗ gewinn 34 914 M. Neben dem Umſatz der Bodenerzeugniſſe befaßte ſich die Organiſation auch mit der Beſchafſung von landwirtſchaft⸗ lichen Bedarfsartikeln(Dünger, Futtermitteln) mit nicht weniger als 918 Eiſenbahnwagen. Die Grünkernernte des l. J. ergab 26 000 Zty. im Werte von über 1 Million Mark. Die Zentrale übernahm auch die vom Kriegsernäh⸗ rungsamte angeordnete Verwertung des Viehs und den Verkehr mit Butter und Eiern. In kaum einem Vierteljahr wurden 2714 Stück Vieh und Schweine, 233 Ztr. Butter und 309 666 Eier umgeſetzt. Bezüglich der Eier ſteht die Genoſſenſchaft an erſter Stelle in Baden. Deutſches Reich. — Der Arbeitgeber⸗Schutzverband Deutſcher Schloſſereien und verwandter Gewerbe hielt am 17. d. M. in Leipzig, Hotel„Sachſenhof“, ſeine diesjährige ordentliche Generalverſamm⸗ lung ab. Die Verſammlung war ſehr gut be⸗ ſucht, und außer Vertretern vieler Schloſſer⸗ innungen des Reichs als Gäſte hatten auch die Vereinigung der Deutſchen Arbeitgeberver⸗ bände und der Geſamtperband Deutſcher Me⸗ tallinduſtrieller, ſowie der Süddeutſche Schloſ⸗ ſermeiſterverband Vertreter entſandt. Die Ver⸗ handlungen bewieſen ein wachſendes Intereſſe an den mannigfachen Aufgaben des Schutz⸗ verbandes, die durch den Krieg eine weſenkliche Selte der Hiſ Nebener hat, wir Raum r Organiſotion, die uns d iungen ſoer e Frage der Tari ellung der Submiſſionswe dikus der geberverbände ſpr ſen inigung der Deutſchen Arbeit⸗ ch über die Bedeutung die⸗ ſer Zentralſtelle und das gute und rege Zu⸗ ſammenarbeiten derſelben mit den zentral⸗ gewerblichen Arbeitgeberverbänden. Kleine Kriegszeitung. Ein flandriſches Kindergebet. Emil van Heurck erzählt in ſeinem bei Buſch⸗ mann in Antwerpen erſchienenen Büchlein „Guirlande de Saints“ allerhand davon, wie ſich im Volksmunde ſeiner flämiſchen und walloni⸗ ſchen Landesgenoſſen die Heiligen darſtellen. Wir führen das nachſtehende Kindergebet von den 16 Schutzengeln an, aus dem hervorgeht, wie ſchnell ſich Reichsdeutſche und Plamen verſtehen würden, wenn ſie erſt wieder beieinander ſind: 3 Avonds als ik flaepen gae, Daun volgen my zesthien Engelen na, 2 aen myne regte zyde, gen myne flinke zyde, gen myn aen myn die my d die my wekken, Twee die my leeren, Den weg des Heeren, Twee die my wyzen 8 t Paradyſe. Aus Stadt und Land. %%˙½˙½⁰½½%%%ꝗ½%%eeeee (Kopfende), eynde(Fußende), %%%%%% 9— Mit dem Ale ausgezeichnet eeeeeeeeeee eteee Gefreiter Wangler, in einem Inf.⸗Regti, Sohn des Bauſekretärs Wangler von hier. * — 1 Synſtige Auszeichnungen: 5 Et. der Reſ. Weidner, Führer der Bageriſchen Fußart.⸗Batterie 368, beheimatet in Mannheim⸗ Neckarau, wurde mit dem Bayer. Verdienſt⸗Orden mit Schwertern ausgezeicht Hilda, * Die Prüfungsſtelle für B waren gibt bekannt, daß die Au für die OQuadrate—K ur heute nach C 2, 2, nicht G 2, m Mittags⸗ blatt infolge ein 5 verlegt wurde. Daf befindet ſich auch Geſchäfts⸗ und Auskunftsbüro der Prüfungsſtelle. D ſchäftsinhaber werden bereits heute darauf hin⸗ gewieſen, daß die empfangenen und ungültig zu machenden Bezugsſcheine Ende jeden Monats der Prüfungsſtelle in C 2, 2 abzuliefern ſind. Die Ein⸗ wohnerſchaft Mannheims wird nochmals darauf hingewieſen, daß bei Ausſtellung der Bezugsſcheine jeweils unbedingt die Fleiſchausweiskarte vorzugeigen iſt. Wo ſolche nicht vorhanden, wird dieſelbe auf Verlangen beim Lebensmittelamt ausgeſtellt. * Vom Kongreß der Kriegsbeſchädigtenfürſorge Köln 1916. Auf das an Großherzog in Luiſe gefandte Begrüßungstelegramm der Deutſchen Vereinigung für Krüppelfürſorge iſt folgende Ankwort eingetroffen:„Ich danke 8 herzlichſte für die freundliche Be⸗ grüßung, welche Sie mir im Namen der Deutſchen Vereinigung für Krüppelfürſorge geſandt haben, die ich ſoeben erhielt. Gerne erinnere ich mich jener Tagung in Heidelberg, da in Friedenszeiten Ihre Wirk⸗ und Strick⸗ abeſtelle gbuſch ab hieß, ſegensreichen Beſtrebungen bereits ſo erfolgreich ſich kundgaben. Der gewaltige Krieg, in dem wir ſtehen, hat Ihrer Tätigkeit eine unerwartete Er⸗ weiterung gegeber d. Sie hineingezogen in den Kreis vaterländiſcher Fürſorge für unſere kriegs⸗ beſchädigten Helden. Ich bin dankbar, mit meiner treuen Teilnahme Ihre alle Lebensaſtex und alle Klaſſen der Bevölkerung umfaſſende fürſorgende Arbeit begleiten zu dürfen und möchte Ihnen zu Ihren großen menſchenfreundlichen Werk wieder⸗ holt meine genswünſche ausſprechen. Groß⸗ herzogin ide von Baden.“ s für Obſt⸗ und Gemüſeverwertung — 1 31. Juli 10. Auguſt in chule f rg ſtatt. igzen von 30 T. merinnen beſucht, darunter 24 Haushaltungslehrerinnen, die ſich auf Veranlaſſung des Badiſchen Frauenvereins, Abt. I, daran beteiligten. * Schlechte Honigernte. tenen Verſammliuig des des badiſchen Landes 8 mitgeteilt, daß das 5 1915 ein derartig ſchlechtes iſt, wie es ſeit 88 Jahren kaum einmal da⸗ geweſen iſt. Im ganzen badiſchen Land gab es nur an wenigen Stellen Honigtracht, bei Offenburg und im Odenwald, aber ſo ſchwerlich, daß VBienenhalter, die ſonſt beiſpfelsweiſe 100 Zeutner Honig ernteten, in dieſem Jahr nur 5 Zentner bekamen. Die Folge war, daß in Baden in dieſem Jahr für Millionen Mark Bienenzucker zum rin verwendet werden 5 In 9 Bezirfsvereins eund viele Bienneuvöl aus Mangel an ung ingen. Die badiſche Re n iſt den Imkern, ſo wurde in der Pforzheimer Verſammlung betont, in ihrer diesjährigen Not möglichſt entgegen gekommen und die Steuerbehörde hat allein an ſteuerfreiem Zucker einen Ausfall von 84 000 Mark gehabt. 8 vergnügungen. *Apollotheater. Die nun zu Ende gehende 0 bgehal⸗ wird noch bis einſchließlich Freitag gege 1 N + ſten und nntag ronegg als Fredy„Dollarprinz Montag kommt einmal Nelſo rachtmädel“ zur Au ung. Dan: zweimalige Wiedergabe Frühlingsluft“ am Diens Die Auffüh g am Di g, 29. Auguſt, als Ehrenabend für die beiden hier ſo ebten Künſtler Frl. Dolly Esquero en Virneburg ſtatt. Als letzte Vorſtellung geht am 31. Auguſt unter perſönlicher Leitung des Komponiſten„Morgen wieder luſtik“ mit Herrn Paul Kronegg als Rolf in Szene. Frei⸗ tag den 1. September beginnt das Gaſtſpiel der Harkſteintruppe. aag und und Nus dem Großherzogtum. Schwetzingen, 22. Aug. Sonntag abend fiel beim Spielen mehrerer Kinder an der Ein⸗ faſſungsmauer an der Leimbach ein Knabe ins ſer und wäre ſicher ertrunken, wenn nicht Soldat des hieſigen Erſatzbataillons, der im „Ritter“ in Quartier liegt, ins Waſſer geſprungen und den Jungen aus dem zurzeit hohen Leimbac herausgezogen hätte. ):( Bruchſal, 22. Auguſt. Die Nagelung des Kriegswahrzeichens„Bruchſalia in Giſen“ hat bisher über 17000 Mark ergeben. In erfreulicherweiſe haben Bruchſaler in Amerika zu d igeſteuert ippsburg(b. uchſal), 22. Auguſt. Zanwalt Julius Fiſcher wurde vom Mini⸗ ſterium des Innern zum Bürgermeiſter der Stadt Philippsburg ernannt. )Langenalb bei Pforzheim, 28. Auguſt. Nachdem erſt vor drei Wochen im„Gaſthaus zu Engel“ ein Brand ausgebrochen war, iſt jetzt in dem Nachbargebäude bei Landwirt Friedrich Böh⸗ ringer Feuer ausgebrochen, dem viele landwirt⸗ ſchaftliche Erzeugniſſe zum Opfer fielen. Es liegt unzweifelhaft Brandſtiftung vor. Pfalz, heſſen und Umgebung. p. Worms g. Rh., 22. Aug. Das 7 Jahre alte 1 Söhnchen des Arbeiters Ph. Hund kroch geſtern in das Schifſchen eines im Fahren begriffenen, mit Tabak ſchwer beladenen Führwerks des Joh. Jä⸗ ger 6 aus Lorſch, um dort ein paar Aepfel zu faſſen. Hierbei fiel der Junge unter das Hinterrad, das ihm über Hals und Kopf ging und ſeinen ſofortigen Told herbeiführte. Briefkaſten. Anfrage iſt ſ. Z. ausführlich beant⸗ wortet worden. Wir teilten Ihnen mit, daß es ver⸗ ſchiedene Arten gibt, um Milch haltbar zu machen. 1. Man verdampft die Miſch unter Zuſatz von etwa 12 Prozent Zucker im Vakuum bei 50—60 Grad und exhält Milchertrakt von Honigkonſiſtenz, welcher mit II,—5 Teilen Waſſer angerührt eine Flüſſigkeit gibt, die ſich von friſcher Milch nur durch den ſüßeren Geſchmack unterſcheidet. 2. Man kann Milch auch ohne Zuckerzuſatz unter Luftabſchluß auf 60 Grad erhitzen und kühlt ſie dann auf 12—15 Grad ab. Man erhält dergeſtalt ein hinlänglich haltbares Produkt. 3. Ein M. B. Ihre neu Flaſchen auf 120 Grad. Während des Abkühlens werden die Korke mit in Paraffin getränkbem Flanell bedeckt. Nach dem Abkühlen überzieht man die Korke mit einer Paraffinſchicht. 4. Die friſche, auf Zentri⸗ fugen gereinigte Miſch wird aufgekocht, im Vakuum kondenſiert, in Blechbüchſen eingeſchloſſen und auf 120 Grad erhitzt. Gertrud St. Ein brieflicher Verkehr mit ſranzöſi⸗ ſchen. Zivilperſonen iſt wegen Spionagegefahr voll⸗ ſtändig ausgeſchloſſen. Letzte Meldungen. Der Wiener Bericht. Wien, 23. Auguſt.(WT7B. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: Kuſſiſcher Kriegsſchauplatz. Weſtlich von Moldawa erſtürmten deutſche Truppen eine weitere Infan⸗ terieſtellung der Ruſſen, wobei ſie 200 Mann und 2 2 Maſchinengewehre einbrachten. Bei Zabie murden ruſſiſche Vorſtöße abgeſchlagen. Im Gebiet des Capul ſtehendes Gefecht. Weiter nördlich bei gerin⸗ gerer Kampftätigkeit und völlig unveränderter Lage kein beſonderes Ereignis. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. An der Küſtenländiſchen Front unterhielt die feindliche Artillerie gegen einzelne Räume zeitweiſe ein lebhaf⸗ tes Feuer. 95 Die italieniſchen Flieger entfalteten leb⸗ hafte Tätigkeit. Bei Vochein⸗Feiſtritz fiel ein Doppeldecker in unſere Hand. Die Juſaſſen wurden gefangen geuommen. In Tirol brachte üus eine Unternehmung an der Fleimstalfront 80 unverwundete Ge⸗ fangene und 2 Maſchinengewehre ein. Süsdöſtlicher Kriegsſchauplatz. Im Raume von Valona entwickelte der Feind erhöhte Tätigkeit. ſtürer geborgen. von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Die ruſfiſchen Berichte. Operettenſpielgeit bringt noch einen abwechslungs⸗ reichen Spielplan. Jung muß man ſein“ Amtlicher Bericht von heute Mittwoch, den 23. Auguſt 1916. habe Protopopow von den Stockholmer Vor⸗ anderes Verfahren erhitzt die Milch in ſeſt verſchloſſe⸗ Eines unſerer Kampfflugzeuge, vom Stabs⸗ feldwebel geführt, ſchoß im Kampf mit vier Farmandoppeldeckern zwei ab; einer liegt in der Skunbimündüng, der zweite ſtürzte ins Meer und wurde von einem feindlichen Zer⸗ Der Stellvertreter des Chefs des Generalſtabs General⸗Anzeiger 35 Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) An der Weſtfront iſt die Lage unverändert. An Kaukaſusfront entwickeln ſich die Kän Richtui jarbekr zu unſeren Gunſten. ſeind weſtlich vom Wanſee ein ick Gelände ab und brachte dort nie des 17. Regiments ein. Am Euphrat machten wir 10 zt und 215 Mann zu Ge⸗ u 4 Maſchinengewehre und 3 leichte Geſchütze. In Perſien warfen unſere Truppen in der Gegend von Uſchnuja türkiſche Kavallerie über den Haufen. Bei Kalapsſowa vertrieben wir den Gegner in weſtlicher Richtung. Petersburg, 22. Auguſt.(W᷑B. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht von heute Abend: Auf der Weſtfront und im Kaukaſus iſt die Lage unverändert. Ein ruſſiſcher Friedensfühler? Stockholm, 23. Auguft. Ein Protopopows, des Vizepräſidenten des Innern, in Stockholm in Verbindung mit deutfchen diplomatiſchen Krei⸗ ſen zu treten, beſchäftigt nach wie vor die Preſſe lebhaft.„Djen“ veröffentlicht einen Brief des Präſidenten Rodſiankos an den Abgeordneten Bublikow, worin er mitteilt, er habe auf die Nachricht des Moskbauer Blattes „Utro Roſſij“, daß Protopopow in Stockholm den deutſchen Geſandten v. Lucius aufgeſucht habe, um die Möglichkeit eines Separatfric⸗ dens zu beſprechen, eine außerordentliche Ver⸗ ſammlung der Dumamitglieder berufen. Dort gängen folgenden Bericht gegeben. Zuſammen mit dem Reichsratsmitglied Olſufjew traf Protopopow bei einem gemeinſamen Bekann⸗ ten, dem Grafen O. den zur deutſchen Geſell⸗ ſchaft gehörenden Herrn W. In Gegenwart des Hauswirtes und anderer Perſonen ent⸗ ſpann ſich nun ein Friedensgeſpräch. Die Einzelheiten dieſer Außerungen dürfen nicht veröffentlicht werden.(Frankf. Zig.) Lloyd George prahlt. London, 22. Aug.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros: Unter⸗ haus. Lloyd George erklärte, die Män⸗ ner, die jetzt in die Armee eintreten, gehörten zu den körperlich feſteſten Leuten, die ſeit Kriegs⸗ beginn eingetreten ſeien. Im weſentlichen ſeien ſie geiſtig und körperlich ebenſo tüchtig wie die Eingebovenen; es ſeien erſtllaſſige Leute. Er bitte das Haus, den Stand der Dinge vor wenigen Monaten mit der gegenwärtigen Lage zu vergleichen. Damals, ſagte Lloyd George, war Verdun in der Schwebe; die Oeſterreicher ſchienen ſich der italieniſchen Tiefebene zu mähern und machten eine große Beute; die Ruſſen ſchienen mit Leichtigkeit von ſchwächeren Kpäften zurückgehalten zu werden; die Deutſchen hielten uns an der ganzen Front mit unaufhör⸗ lichen teilweiſe erfolgreichen Angriffen. Die neuausgehobenen ruſſiſchen Truppen, und in ſehr großem Maßſtabe unſere neuen eigenen Armeen, waren unerprobt. Niemand wußte wie ſie auf die Probe geſtellt, dieſe be⸗ ſtehen würden. Das war die Lage vor 2 Mo⸗ naten. Wie iſt ſie jetzt? An der ganzen Schlachtfront im Oſten und im Weſten iſt die Initiative dem Feinde entwunden. Faſt zum erſtenmale an der ganzen Front nur mit einer Ausnahme in Mesſopotamien, wo infolge des Klimas unſere Armeen ſich ruhig verhal⸗ ten, das iſt keine wichtige Ausnahme. Nehmen wir die Weſt⸗ und Oſtfront ſo haben die Ruſſen prächtige Siege errungen. Da ſind ferner die bemerkenswerten Siege Italiens und die großen Siege im Kaukaſus. Die ganze Lage hat ſich vollkommen geändert. Lloyd George fuhr fort:„Ich habe die zweite engliſche Offenſive vielfach kritiſteren hören. Einige Krfitiker ſchienen ſich vorzuſtellen, die einzige Rechtfertigung der Offenſive wäre, wenn wir durchbrächen. Nicht im ge⸗ ringſten! Der Feind hatte zwei Möglich⸗ keiten: Er entſchied ſich für die Möglichkeit, Ge⸗ ſchütze und Truppen von Verdun heranzuſchaf⸗ ſen, um unſeren Durchbruch zu verhindern. Daspaßte uns! Es erleichterte den Druck auf Verdun und hinderte den Feind, Streit⸗ kräfte zur Unterſtützung der Oſterreicher gegen den großen Vormarſch des Generals Bruſſilow zu verwenden. Lloyd George hob dann die Bedeutung des engliſchen Vormarſches an der Somme hervor und ſagte:„Die deutſchen Berichte über unſere Verluſte waren lächerlich übertrieben. Unſere Verluſte waren, wenn auch beklagenswert, doch verhältnismäßig gering, während der Feind, zu Gegenangriffen auf einem Feld, das un⸗ ſerer Artillerie ausgeſetzt iſt, gezwungen, ſchwere Verkuſte erleidet. Wir drücken denFeind über ein Gebiet zurück, von dem jeder Meter von Bedeutung iſt. Wir verſchafften uns die überlegenheit und bedrän⸗ gen den Feind an der Somme. Die Franzoſen tun das gleiche. Wir können den Verlauf des Feldzuges ſehen. Ich glaube, in undeutlicher Ferne können wir das Ende ſchon ſehen. Frank⸗ reich iſt gerüſtet, Rußland in raſcher Aus⸗ rüſtung begriffen, die italieniſchen Rüſtungen gingen vonſtatten in einer Weiſe, welche die beſten Freunde Italiens in Erſtaunen ſetze. Deutſchland hat die Gelegenheit verpaßt und Petersburg, 22. Auguſt. W7B. Nichtamtl.) Nachrrittag: Verſuch Iweiß dieſes. Es wäre ein Irrtum, die Natur unſecg Aufgabe zu unterſchätzen, die alle Hilfsmittel der Dominions und des Reiches erforder. Wenn es auch ein Fehler wäre, einen zu leich 4 ten Sieg zu erwarten, ſo kann ich doch, wenn ich die ganze Lage in dem Lichte der vorhan⸗ denen Tatſachen überblicke, auf Grund dez Rates Sachkundiger die Meinung ausdrücken daß das, was unſer Land zu tun habe, iſt ſtandhaft zuſammen marſchieren und aufrich⸗ tig zuſammen arbeiten wie wir es in der Ver. gangenheit getan haben, damit der Sieg auf unſeren Fahnen ruht. Die Beſtrafung Bulgariens beſchloſſent Sachel 4 „ Wien, 23. Aug.(Prib.⸗Tel. z..) Die „Neue Freie Preſſe“ meldet aus Bukareſt: Die Geſellſchaft„Slawiſche Solidarität“ hat in ihrer dieſer Tage in Petersburg ſtattgefun, denen Hauptverſammlung die Beſtrafung Bulgariens beſchloſſen. Unter den in Er,. wägung gezogenen Strafen wurde nach der er, folgten Beſiegung Bulgariens die Einſetzung eines Regenten vorgeſchlagen, der die Grenzen den ruſſiſchen Intereſſen gemäß entſprechend einſchränken wird. Große Transporte gefangener Franzoſen durch die Hinterpfalz. c. Aus dem El ſa ß, 28. Aug.(Priv.Te., 3..) Wie die elſäſſiſchen Blätter berichten, ſind in den letzten Tagen wiederholt größete Abteilungen gefangener Franzoſexß von der Weſtfront auf der Fahrt nach deutſchen Gefangenenlagern durch Zweibrücken gekon, men. Viele der Gefangenen hatten Verletzuu, gen. Die Abteilungen wurden in Zweibrücken C abgeſpeiſt. Auch über Homburg in der Pfalg wurden Transporte gefangener Franzoſen be⸗ fördert. Das Urteil im Prozeß Liebknecht. Berlin, 23. Aug.(V. u. Berl, Büro) In dem Prozeß Liebknecht wurde heute nach⸗ mittag vom oberſten Kriegsgericht des Ber⸗ liner Gouvernements in öffentlicher Sitzung das Urteil geſprochen. Es lautet: Der Ge. richtshof hat die Berufung des Ange, klagten verworfen und den Angeflag, ten des verſuchten Kriegsverrats, des erſchwer⸗ ten Ungehorſams und des Widerſtands gegen die Staatsgewalt für ſchuldig erachtet und deshalb unter Aufhebung des Urteils der erſten Inſtanz vom 28. Juni 1916 auf vier Jahre ein Monat Zuchthaus, Ent⸗ fernung aus dem Heere und Vei⸗ luſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von ſechs Jahren und auf Ver, nichtung des Flugblattes„Auf den 1. Mai, ſowie der zur Herſtellung verwendeten For men und Platten erkannt. Ein Monat wurde dem Angeklagten auf die Unterſuchung an, gerechnet. Auf Antrag des Vertreters der Am klage wurde während der Begründung des Ur⸗ teils die Oeffentlichkeit wieder ausgeſchloſſen, weil durch die Oeffentlichkeit eine Gefährdungg der Ruhe und Ordnung, insbeſondere den Staatsſicherheit zu beſorgen war, aber auch as Gründen der militäriſchen Diſziplin. ** Berlin, 23. Aug.(Von u. Berl Buo)p Aus Chriſtianin wird gemeldet: Wie das Abend⸗ blatt meldet, haben die engliſchen Behörden bisher im ganzen 55 000 Säcke Kaffee beſchlagnahmt, die zum Teil für de norwegiſche Armee beſtimmt waren Biee, norwegiſche Dampfer wurden mit Kaſfeeleduß, gen in engliſchen Häfen zurlckgehalken! 7 norwegiſche Armee konmt durch die Beſchſa?“ nahme in große Verlegenheit. Die dipleun ſchen Verhandlungen mit England über c Freigabe des Kaffee ſind bisher erfolglos“ hlieben. Berlin, 28. Aug.(B. u. Berl. Bu Aus Hamburg wird gemeldet: Die Ham 5 burger Polizei hat für die Hauptſtroßen uW die Zugangsſtraßen einiger Stadtteile Polizeiſtunde bis auf weiteres auf Uhr abends angeſetzt. Berlin, 23. Aug.(Privat⸗Telegr.) De „B. Z. am Mittag“ meldet zu der Gas explöſion in Charlottenburg, daß d neunjährige Knabe Hermann Wichert in e vergangenen Nacht im Krankenhauſe geſtete“. iſt. Unter den Trünmern liegt noch di vierzehnjährige Tochter einer Frau Weiße be graben. Bis jetzt hat das Unglück fünf Opfe gefordert. c. Von der Schweizer Grenze, Auguft.(Prib.⸗Tel. z..) Der Jircen Tagesanzeiger meldek aus Mailand!; Como iſt vorgeſtern Nachmittag um drei Uhr der Pulverturmerplodiert Arbeiter wurden ſchwer verwundet. c. Von der Schweizer Grenze,s 8 Auguſt.(Priv.⸗Tel. z..) Der„Züre Tagesanzeiger“ meldet aus Turin: Der Hel zog von Weſtminſter, der an einer enn liſch-italieniſchen Expedition gegen die Sen ſen beteiligt war, iſt ſchwer verwunde nach Paris zurückgereiſt. .GSRNrR=A . g.eg n „wenn ꝛorhan⸗ nd dez vrücken, be, iſt: aufrich⸗ ieg auf oſſen Kareſt: hat in tgefun⸗ fung in Er⸗ der er⸗ ſetzung Frenzen rechend zoſen db.⸗Tel richten, größere zoſen zutſchen gekom⸗ vletzun⸗ brücken Pfalz ſen be⸗ ct. Büro) e nach⸗ 8 Ber⸗ Sitzung er Ge⸗ Ange⸗ geflag⸗ ſchwer⸗ gegen und I8 der fpiet „Enk⸗ Ver⸗ rechte uf Ver⸗ Mai⸗ n For⸗ wuürde ng an⸗ ber An⸗ des Ur⸗ hloſſen, Ha en und 816 4 75 Mittwoch, den 23. Auguſt 1916. Seueral⸗Anzeiger« Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatth 5. Seite. — Handel und Industrie die Zeichnungsdedingungen cder 5. Kriegsanleihe. m. K 5 In, 23. August.(Priv.-Tel.) Die Kölnische Volkszeitung erfährt aus guter Quelle, daß die fünfte Kriegsan- leihe in der Zeit vom 4. September bis 5. Oktober zur Zeichnung aufgelegt wird. Bei fünfprozentigem Zinsfuf wird der Ausgabe- kurs den lesten Anleihe 98 Prozent betragen. Die Aprozentigen Reichsschatzan- weisungen werden zu 95 Prozeni ausgegeben. Die Finzahlungen sollen so gelegt werden, daß ihre zweite Hälfte erst in den Monaten Januar und Februar 1917 zu erfolgen braucht und ein großer Teil des Wertes der guten Ernte in tler neuen Kriegsanleihe angelegt werden kann. EBertin, B. Aug. Won uns. Berl. Büro.) WMe wir aus zuverlässiger Quelle hören, dürfte die 1 Kriegsanleihe am 1. September her- auskommen. Schon heute wird an verantwort⸗ kcher Seite nüt Nachdruck geltend gemacht, daß verschiedene von Mund zu Mund gehende Ge- rüchte volkommen aus der Luft gegriffen sind. Vor allem wird der Auffassung entgegengetreten. daß, wer sein Geld gäbe, zur Verlängerung des Krieges beitrage. Wie ein Friede aus- Sehen würde, der eintreten müßte, weil Deutsch⸗ land finanziell erschöpft ist, das beweisen ja die Auslassungen unserer Feinde. Die Einflüsterung, es werde eine Zwangsauleihe beabsichtigt, die einzeme ängstliche Gemüter veranlaßt haben 80ll, schon ihre Sparkassenanlagen abzuheben, ist natitrlich ebenso unbegründet. Wie das deutsche Volk in eineinhalb jahren 36 Milliarden auf- gebracht hat, 80 wird es auch wWeiterhrin seine Pficht tun. Ebenso wesenlos ist die Besorgnis, daß nach dem Krieg angesichts der schweren Schuldenlast das Reich die Anleihe konvertieren und den Zäinsfuß herabsetzen werde. Das ist nicht nur nicitt angängig, Sondern es ist eine Torheit. e. Nach den vorstellenden Zeichnungsbedingungen. deren amtliche Bestätigung demnächst erfolgen cürkte, hält das Reichsschatzamt an den bewähr- ten Formen unserer Kriegsanleihen jest. Wieder Wrd eine fünfprozentige Reichsan- leihe aufgelegt, diesmal u einem Kurse, cer hinter dem Ausgabepreis der letzten Anleihe vom März d. Js nur um% Prozent æuruckbleibtł und immer nock um ½% Prozent höher ist, wie bei der ersten Anleihe vom September 1914. Damals hat aber England noch eine Jprozentige innere An- leihe auflegen lönnen, während es jetzt in Amerika 6% Prozent zahlen mug. Der Vergleich zwischen unserem und dem englischen Staatskredit fällt also ganz zu unseren Gunsten aus. Vährend der eng- Aische sich wesertlich verschlechtert hat, ist der deutsche ĩimmer noch besser, wWie im ersten Kriegs- jabr. Das Regt zumm Teil sicherkch an unserer vor- bildlichen Finanzierung des Krie- ges. Mir haben die Kriegskosten fortlaufend im Wege bester Anleihen gedeckt imd von den 52 Mil- lHarden, die umser Kriegelcredtit insgesamt aus- macht, schon mehr als 36 Milhiarden durch lang- lristige Anleihen aufgebracht. England hat da- gegen bei einem höheren Kriegskredit von 2832 Millionen& gleich 57, 77 TMiliarden Mari durch Seine beiden itmeren Anleihen nur etwa 950 Mik lonen& ocder 19,38 Milliarden Mä. gedeclet imd Scheut sich vor der Auflage der dritten Anleihe. Schleßnch würd diese Anleihe doch kommen missen, weil die schwebenden Schulden auch dem englischen Staatssäckel schlieglich über den Kopf Wacksen, ſe länger sie binausgeschoben wird, desto ungünstiger wercen die Bedingungen. Es stent schon jetzt jest, daß England seine Anleihe Zu wWesentlich schlechteren Beckngungen auflegen muß, wie im November 1914. Bei uns Sind die Bedingungen dagegen besser. Den eimmal gewonnenen großen Vorsprung wol⸗ len wir uns nichit nelimen lassen. Frisch zeichnen keigt zum finanziellen Siege beitragen, der ebenso umerläglich ist, wie der Sieg der Waffen. Wenn daher die Zeichnungsaufforderungen Anfang Sep⸗ tember ergehen, wird das deutsche Volk wieder zeigen, daß es auch ſinanzielle Schlachten zu schlagen versteltt und dem Vaterlande mit dem Jut nicht mincer, wie mit dem teuersten Blit zu dienen weiß. Der glänzende Absatz der unverzinslichen Reicttsschatzanweisungen, die am 30. September Lerkallen, kat der kommenden Anleihe schon jetzt Miardenbeträge gesichert. Es ist anzunehmen, daß auch die 4% prozentigen Reichs- schatzanweisungen, die zu dem gleichen Nurse und im Gegensatz zur Anleihe auch zu den gleichen Zinsterminen(Januar—juli), wie im März d. J. auigelegt werden, diesmal grögeren Anklang finden. Die„unverzinslichen“ Reichs- schatzanweisungen, die in der fünften Kriegs-An- leihe Anlage finden sollten, wurden ja zum Vor- Zzugszinssatz von 4% Prozent verkauft, hatten also tatsächlich dieselbe Verzinsung, wie das jetzt an- gebotene Wertpapier. Neben der direkten Anlage in Peichsschatzanweisungen sind auch den Ban- ken und sonstigen Kreditinstituten erhebliche Summen für die Zwecke der neuen Anleihe an- vertraut worden. Sehr viel darf man füglich von der Landwirtschaft erwarten, die auf eine glänzende Ernte zurückblickt. Und schließlich wissen wir aus manchen Anzeichen, daß auch die minderbemitteſte Bevölkerung trotz der Teuerung Ersparnisse machen konnte. Auch an sie ergeht der Ruf, mitzuhelfen und mitzukämpfen für die goldene Rüstung des Reichs. ndustrie und Registrierung der Auslandsforderungen. Nach einer in den letzten Tagen durch die Presse verbreiteten Mitteilung steht die Frage der Registrierung der Auslandsforderungen demnächst beim Bundesrat zur Entscheidumg ung zwar soll nach dieser Quelle hierbei an eine Bestandsauf- nahme gedacht sein, von der sich diejenigen Fir- men, die eine Registrierung ihrer Forderungen nach wie vor ablehnen und es vorziehen, sich im Interesse ihrer alten Handelsbeziehungen mit ihren auslandischen Schulduern selbst auseinan- derzusetzen, ausschlieben könnten. Wie der Kriegsausschuß der deutschen Iu- dustrie, der der Frage der Sicherung der Aus- landsforderungen stets seine besondere Aufmerle- Saumbeit zugewandt hat, uns mitteilt, wärd seiner- seits und seitens der von ihm vertretenen in- dustriellen Kreise entscheidendes Gewieht gerade auf eine z wangsweise und ohne Bewilfigung von Ausnahmen durchzuführende Bestandsauf- nahme gelegt. Nach Ansicht des Kriegsaus- schusses besteht die Möglichkeit, die von einzennen Firmen vont der Registrierung befürchteten Nach- teile durch eine entsprechende Fassung der hier- bei zu stellenden Fragen vollständig zu vermeiden. Verlängerung der EHinlthüttenvereinigung In der gestrigen in Berlin stattgehabten Sitzung wurde den Vertrag der Zinlchütten-Vereinigung bis zum 31. März 1947 verlängert chne die Firma G. V. Giesches Erben, die zu den Ver- handlungen nicht erschienen wWar. Diese Firma war schon früher nicht Mitglied des deutschen Zinlchüttenverbandes, wenngleich sie ihre Preise dem Verbaed anlehnte. Sie gehörte bloß dem Itr- ternationalen Zinksyndikat an, das mit dem Kriege Seine Tätigbeit eingestellt hat. Auch der deutsche Zinkhüttenverband mußte inſolge Fortfalls der pel-4 gischen Tlütten in die Zinſchüttenwereinigung um⸗ gestaltet werden, wobei die Firma G. V. Giesches Erben selbständig blieb und durch ihre Breslauer Verkaufsorganisation beliebig große Mengen allf dem Markt bringen kounte. Das wurde von ein- zemen Mitgliedern der Vereinigung als Nachteil empfunden und sie stellten daher bei den jetzt not- wendig gewordenen Verhandlungen zur Verlänge- rung den Zinkhifttenwereinigung die Forderung, daß die Firma sidi der Vereinigung anschließt. Diese Forderung mußte gestern schlieglich fallen gelassen werden, nachdem die Firma G. V. Gie- sches Erben bei den Verhandlungen überhaupt nicht vertreten war und die Zinlchüttenvereinigung tatsächlich keinerlei Machtbefugnisse üüber sie hat. Dafür ist die Vereinigung auch nur auf Wei⸗ tere sechs Monate verlängert worden. Der Verlauf für September-Ontober wurdte freigegeben. Die Geschäftslage für Zink wurde als sehr befrie- cliigend bezeichnet, zumal da die Elektroindustrie in erhöhtem Maße als Zinlkonsumentin auftritt. Der Inlandsverbrauch sei weiterhin so Starle daß die Ausfuhrbeschränkungen nicht sehr empfunden werden. Es liegen auch noch größere Aufträge kün Heereszwecke vor. Framkfurter Bfletenbörsse. Frankfurt a.., 23. Aug.(Priv.-Tel) Die Stimmung im kreien Verkehr der Börse war zu Beginn ſest. Auf den Gebieten der Industrie- papiere entwickelte sich ein lebhaftes Geschäft in Lederaktien und die Kurse zeigten allgemein stei- gende Tendenz. Neben Gebr. Fahr wurden besonders auch Adler u. Oppenheimer bevomugt. Von den verschiedenen anderen Rüstungswerten Setzten Pokorny und Wittekind höher ein. Gute Nachfrage bestand auch für Fahrzeug Eisenach. Unter den Montanpapieren sind Bochumer vor- übergehend etwas reger umgesetzt worden. Die Haltung auf diesem Gebiet blieb im allgemeinen behauptet. Chemische Aktien vernachlässigt. Interesse bestand für Hokverkohlung und Gries- heim Mäßige Umsätre fanden in Akkumulatoren Fabrikakctien statt. Die übrigen Elektrowerte lagen ruhig. Schiflahrtalctien kaum beachtet. Petroleum- werte schwächer, sow-ie Steaua Romana auf wenig befriedigende Ausbeute. Am Rentenmarket herrschte Geschäftsstille vor. Heimische Anleihen gut be- hauptet. Chinesen mäßig fest, auch Rumänier ge- fragter Privatdiscont 46 Prozent und darunter. Am Schluß der Börse war bei stillem Geschäft gut behauptete Tendenz vorherrschend. Berliner Euektenbhrse, Berlin, 23. Aug.(Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 23. 22. Geld Brief Geld Brief Newyorxk.37.30.37.30 Holland. 225.75 226.25 225.75 226.25 Dänemark 157.— 157.50 156.75 157.25 Schweden 159.— 159.50 158.75 159.25 Norwegen 158.75 159.25 158.75 150.— Schwei:. 105.37 105.62 105.12½ 105.37% Oest.-Ungarn 69.45 69.55 69.45 69.55 Rumäniei 84.87½ 85.37½ 85.— 85.50 Bulgarien. 79.— 80.— 79.— 80.— Berlin, 23. Aug. Aus der bei unweränderter dester Grundstimmung im freien Börsenverkehr herrschenden Geschäftsstille hoben sich durch etwas regere Umsätze bei anziehenden Preisen nur wenige Werte wie Phönix und Lederaktien ab, Hansa-Lloyd-Werke, Hasper, Deutsche Waf⸗ den und Köln-Rottweiler, flür die einesteits der gute Geschäftsgang umd anderenteils gute Ab- Schlüisse die Kauflust dnregten. Newyorker Eſtektenbörse. Newyork, 22. Aug. Das Geschäft an der Fondsbörse erreichte heute einen Umfang, der seit längerer Zeit nicht mehr zu verzeichnen gewesen ist. Es wechselten insgesamt 1 320 000 Aketien ihren Besitzer. Die auBergewöhnlich lebhaften Umsätze und die damit verbun- dene sehr zuversichtliche Stimmung hatten den Hauptgrumd in den Nachrichten aus Washington, nach denen die schwebenden Eisen- bahnarbeiterfragen besser aui beurteilen sind. Darauſhin gab sich naturgemäß stare Meinung für Eisenbahn-Werte zu erkennen, die teihweise um prozentweise höher wurden. Am Industrie- und Aktienmarcte standen Steels wWiederum im Vordergrunde des luteresses. Von Spezialwerten hoben sich Bethlehem Steels um 15 Dollar im Kurse. Gelegentliche Gewinnrealisation fithrten zu einer Abschwächung. Die feste Grundstim- mung setzte sich bald wieder durch und die Börse schloß in strammer Haltung. NEWVOnk, 22. August.[Devlsenmarkt) Tendenz für deledldd 322 5 Zeld auf 24 Stunden(Durohschnittsrate) Zeld letztes Darleben Slohtwechsel Berlin Sſohtwoohsel Paris Weohsel auf London(80 Tage·) Wochsel auf London(Cable Transfers). Slber Bulllon 0 REWVORR, 22. August *„ 9 5„„4„„ (Aktlenmorkt). 2 Morthern Paoiſio o. 111½ 110˙% Pennsylvanla 50 3 58.— 58¼ Reading 50 8. 108% 108¼ Ohloage Rook ls- land Paolf. RalwW. 18½ 181%½ Southern Paolflo. 99% 38⸗¼ —South. Hallw. oo. 24½ Soutk. Rallw. pref. 68½ 584½ Unlon Faoiflo., 142¼ 139½ Unlon Paolfio pref. 82½ Wabash pref. n. Akt. West Haryland oom „Amerio. Can oon. do. do. pref. Amerlo. Loboom. o. Amer.Smelt.&Ref.o. 100 do. Sugar ftef..— Anad. Copp. Mln. o. 88/ Bethlokem Steel. 478— 465. Sentral Leather 377½% Lonsolldaied das 139½ Genoral Eleotr. o. 170— Mexio. Fefroleum Ratlonal Leadg Unlt.Stat. Steels. 37¼ Undt.Stat. Steels pr. 117½ Utah Copper oom. Atob. Top. St. F& o. 105— 108/ 90. rel. 38¼ 363/ Baltlmore and Ohio 380% Ganada Paelfſe 178.— Ches.& Ohlo o. 63 Ohlo.MIIW.St. Paulo. Denver& Rlo Gr. do. do. pref. Erle oom. 10 *. 98 Erte Ist pref. Erle Znd prel. Areat North. pref. Ar. Rorth. Ore Bert. Ulinols Oentr. oom. interborgh. Aetrop. 60. Cons. 60 do. Hetrop. pr. Kansas Olty and Soutbern do. gref. Lehigk Vallex 50 5 Lonlsv. u. Nashv. Miss. Oang. Tex. o. do. do. pr. Missourl Faolfle. Nat. Rallw. of Hex. 7— 75 New Vork Gentr.o. 108¼ 108¾ do. Ont& westo. 28¾% 28½% J Viegia. Sar. shem. o. Rorfolk& West. o. 131— 129% JSearsRoebuek oos. Aktien Umsatz 1 320 000(870(0 KLendoner Bfehtenbörse. Lonpos, 22. Vannte —— 88.%. 88.. 2¼ Engl. Konsols, 96.½ 88.1% ——.— 5% Argentinler. % Braslllaner. Pennaylvanla——— Southern Faolflo. 103.½ 103.— Unlon Paclfſo, 148.½ 148.½ Steelnss 99.½% 95 Anao. OVop.neue Akt. 18.½ Rlo TIimto 70 8 Shartered 13 De Beers deferred 12% Lena Goldfieids„ 1½./ Bandmines Ratlonal Rallway ot Prlvatalskonʒt Hexlos.½%.% Siner Londen, 22. Aug. IW...) Mecheel auf Amsterdam 8 Ate 11.72.%, kurx 11.54.½ Weonsel auf Paris 3 Mio. 28.52, Kurz 28.12.— Weoksel auf Petersburtz kurr 155./ Englische Brotpreissorgen und Weizenpreise. Im„Daily Expreß“ vom 12. August wWird aus- geführt: Die Möglichkeit, daß der Brotpreis noch höher als auf 9 p. gehen vrirck, erregt in Ha- frauenkreisen Beunruhigung. Nach Ausicht von Vertretern der Arbeiterschaft dürkte ein Steigen der schon so hohen Lebensmittelpreise höhere Lohmorderungen zeitigen, trotzdem die Regierung erklärt hat, dag während des Krieges derartige Forderungen umzulässig seien. Wie der Nationale Arbeiter-Ausschuß auf Grund des Berichtes des Handelsministeriums berechnet, sind die Kosten für den Lebensunterhalt einer normalen Arbeiter- familie seit Kriegsbeginn um 65 y. H. gestiegen, das heißt von 8 19%½(Juk) 38 sh auf 1915(Juli) 33 Str 9p. 1916(Juli) 41 sh 3 p. 1 Pfd. Sterling besitzt also jetzt nur noch eine Kaufkraft von 12 S 1 p. Wem auch einige Arbeiterklassen Kriegszulage bekamen, 80 stehen die Lohnerhöhungen in keinem Verhältnis zu der Steigerung der Lebensmittelpreise. Dabei sehen aber die Arbeiter, daß alle Arten von Gesellschaften immer größere Dividenden er- klären. Aus einer von dem Nationab-Ausschuß aufge. stellten Liste der Schiffahrtsgewinne ergibt sich, daß im Jahre 1916 20 Gesellschaften 12 Millionen Pfund Gewinne gegen 5 Mällionen im Jahre 1914 erkklärten. Schon 1914 habe der Ausschuß der fegierung empfohlen, die Weizenvorräüte zum Preise von 37 sh zu beschlagnahmen und den Marletpreisen ent- Sprechend zu verkaufen. Die Regierung ging jedock nicht darauf ein, und nun ist der Weizenpreis bis auf Gs6 sh gestiegen. Jetzt machen sich die natürlichen Folgen der Un- terlassungssünde bemerichar, und die Steigerung der Lebeusmittelpreise trifft am schwersten die Familien der britischen Krieger, weil die Teuerungsgelder entsprechend den seinerzeit viel niedrigeren Lebensmittelpreisen ſestgesetzt wurden. Die Untermischung des Weizens mit Roggen, Gerste oder Hafer zur Brotherstellung hält das Blatt nicht für empfehlenswert, reines Roggenbrot Sei sehr urwerdaulich. Sachverständige empfeiuen dringend, zur Hausbächerei zu greifen, weil es dann um 40 v. H. billiger als beim Bezug vom Bäcker erhältlich sei. In einem Leitartitel desselben Blattes vom 12. August heißt es: Die Schätzungen, des als grüind- licher Sachverständiger bekannten J. K. Carthew,, betreffend die Weltweizenernte, erregen stets leb- haftes Interesse. Trotz eines Fehlbetrages von beinahe 40 Mil- lionen Quarter gegen das vergangene Jahr beur- teilt Carthew das Ergebnis als Zufriedenstelleid, da der geschätzte Gesamtertrag noch über dem Durchschnitt steht und bis zum nächsten Jahre ausreichen wird. 4% Japan. v. 1899 3% Portuglesen 5% Russen v. 1808 47% Russen v. 1909 Wenn num gefragt wird, weshalb denm der Wei⸗ Senpteis neuerdings in höchst sensationellem Maßze gestiegen ist, so daß man schon auf den Brotpreis von 1 ch gefaßt Sein müsse, s0 kcann man nur antworten— Spekulation. Leider ist ja der Ausfall der Weizensnute in Amerika, mit 660 Millionen Bushels, ent-⸗ täuschend im Vergleich zu dem vorjahrigen. Je- denfalts ist der diesſahrige Ertrag wesentlich ge⸗ ringer als der letztjahrige, aufzergewöhmich Hohte, aber nicht niedriger als der normale. Trotzdem nutzen die Spekulanten, die in Chicago ihrr Hauptquartier haben, sowohl diese Gelegen- heit als auch den Mangel an Schiffsraum aus, um die Preise in die Höhe zu treiben, und die Ar- beiter in der gamen Welt müssen schlieglich ihr Brot teuer bezahlen. Die weitverbreitete Aufiassung, daß eine Spe- kulation in Lebensmitteln ebenso berechtigt seĩ wie solſche in Gold und Industriepapieren, ist mora- Asch durchaus nicht zu rechtfertigen. Es ist jetzt eine Lage entstanden, mit der sich die Regierung ernstfich beschäftigen sollte und sie könttte baldigst jeden Weizenring sprengen, wenn Sie nur kräftig einschritte. Warum sollte augesichts einer normafen Weizenernte— ein Höchstpreis nicht angebracht sein? Die Negierumg ist jedenfalls in der Lage, ein für allemal dieser Spekulation in den Lebens- bedürfnissen des Volles Einhalt zu gebieten. Wiederum stehen wir vor der Tatsache, daßg Hunderttausende von Morgen englischen Weizgei- landes nicht ausgenutzt sind, weil die zuständigen Stellen es an Tatkraft fehlen ließen. Da möglicher- weise uns ein weiteres Kriegsjahr bevorsteht, Sonte der Ackerbauminister Lord Crawford der Sache seine gamze Aufmerksambeit widmem. Natür- lich wirck er es nicht leicht haben, zumal s0 viele Männer im Heere stehen, aber mit genügender Energie wird der Minister schon sein Ziel er- reichen. Inzwischen heißt es nun, der Spekulation in der Vollesnahrung ein Ende machen, demm wir wollen nicht das-Schilling Brot bekommen— däafür liegt keinerlei Notwendigkeit vor. Wessen In⸗ teressen sind die ausschlaggebenden— diie des Vollces oder der Spelculanten? An anderer Stelle gibt das Blatt folgende Schätzungen von Carmew über die zu exwarten⸗ dem Weizenernten: Quarters Vereinigte Staaten 82 500 000 Kanada 31 000 000 Europaisches Rußland 70 000 000 Frankreich 32 000 000 Oesterreich-Ungarn 26 500 000 Bulgarien und Rumänien(Balkan) 19 000 000 Deutschland 20 000 000 Italien 2⁴ 00 000 Spanien 17500 000 Großbritannien und Irland 7750 000 Argentinien(Kürzlich ausgesät und 9 5 jetzt im Wachsen) 15 000 000 8 Australien(Kürzuich ausgesät und 5 15 000 000 etzt i mWachsen) Italien 24000 000 —85 27 80 000— Leteiſahrige Schatzung 440 900 000 Minderbetrag 35150000 In der Eimzelbesprechung der Läncer wird nir⸗ gends, auich bei Franlereich und Rußland nicht, der Mangel an Erntearbeitern, als in Betracht kommend, erwähnt. Wohnl aber verweist Carthew auf die mannigfachen klimatischen und sonstigen Umstände, die seine Schätzungen für südliche LAn- der noch umwerten können, und schließt mit der Ansicht, daß der Preis sich das ganze Erntejahr hindurch auf der gleichen Höhe halten und Wäll⸗ rend des Krieges schwerlich fallen wird. Zum Schluß führt er noch an, daß nach der Schätzung des schwedischen Landwirtschlaftsamtes die diesjaährige Ernte weit über dem Durchschnitt 60 bis 200 v. H. bei den verschiedenen Getreide- arten) liegen wird. Statt eines Wertes von Pfund 43 8³5 000 rechnet man auf einen solchen von 87 670 000 Piund. 88 25 Berliner Froduktenmarkxt. Berlin, 2. Aug.(Oetreidemarlt ohne Notiz.) Infolge der Zurücichaltung der Käufer ist das Ge- schäft in Ersatz-Stoffen Bei reichlichem Angebot urd unveränderten Preisen recht unbedeutend. Gutes Hleu vom ersten Schmitt wurde mehrfacht gesucht, blieb aber sehr brapp; dagegen haben dtie Zufuhren von Stronm wieder stark zugenofff- mmen, während die Käufer in Erwartung wWeiterer Preisermägigung sehr zurüickhaltend Waren. Für die ebenfalis stark angebotene Saatware fehlte es an entsprechender Kaufkust. Lendoner Metallmarkt. London, 22. Aug. Kupfer: Kassa 110.%, 3 Honste, 107. Su—5 Rasese 158 25 5 Hanate—, Best-gelekted p.—— Düz,—7 775—— TZlan per Kassa 169.½, per 3 Ronate loko Nov. per Kates 29.%, 5——— Sper. 47.— 5 4% Eink: her Kassa 535 Antimen—.— Gueckallber—.—. Newryerker Warenmarkt, REWVORK, 2. August. Welzen: 2. 21. BAumwalle: 22. 21 bard wWi. Ur. 2 182.½ 182.½ Hewyork loko 14.90 54.35 No. 1 Rortkern 179.— 179.½ per August 14.885 14.90 poer Iulcvb—— per September 14.71 14.89 per Sopt.———.— per Oktober 14.78 14.23 Rals ſoko 99.— 100.— der tovember 14.81 14.7 Aekl Spr. Mz. u. 560.870 680.870 ber Derember 1481 14.77 Betreidefr. per lanuar 14.88 14.82 Lverpooſl 17.— 18.— per Februar—— tongen 18.— 17.—[Kaffe eo. 7,K..% 93.½ saumwolle: 781.50.88 Ank. I. atl. M. 0 000 0 000 September.64.62 in Golfhäfen 90000 0 900 Dezember.68.67 Ausf. n. England 0 000 0 000 Januar.768.76 „ 6. Ot. 2000 0 000 Mürz.88.85 nengoer Warenmarlzt, SnteAsd, 22. Ang. 22. 21. Weizen 852 1287 1 5 sobhwelne: 5 5 · 53./ 5 schwere 10.80 Hals Sopt. 85.—N4 85.½Speok 14. 14˙⁰ 1 1 25 81— 55 74.½%[Schmalz: ſafor Sopt. 43.76 45./. Sopt 13.80 13 2 Oz. 48.%8 48.% Okt. 13.75 1 Sohwelnezuf. Fork: Sept. 2730 2747 l. Mest. 65 000 78 000 bez. 285 288.85 7, odleages 11 000 31 600 Rippon: Sopt. 1437 14.40 Sohwoelne: Okt. 14.07 14.40 ſelohte 11.— 70.85 Verantwortlieh; Für den allgemeinenTell: Cheſredakteur Dr. Frltz Goldenbnum; für den Haudelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Auzeigenteil u. Geschäftliches: Fritz Jogs, sämtliek in Mannheinl. Druck u. Verlag der Hr. H. Hnasschen Bueh druekerei, G. m. h̃. H. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Nagackh.puf. Im Lazarett starb an einer schen Krankheit unser lang Jähriger Verlademeister, Herr Wilh. Soppre Feldwebel, II. Landst.-Inf.-Bat. Mosbach In dem Verstorbenen verlieren wir einen unserer besten Angestellten, dem ein ehrendes Andenken stets bei uns gesichert ist. kettsäurg- und Sycetin-Fabrik G. m. b. H. Mannheim-Industrlehafen. I4775 8 M 2 Städtiſches Arheitsamt, Mannheim. Litera N 6 Nr. 3. Telephon 1885 und 1856. Koſtenloſe Stellenvermittlung. Es werden geſucht: Abteilung für Handwerker: 1 Metalldrücker, 1 Metalldreher, 1 Meiſter, der Halvaniſter⸗, Metallſchleifer⸗, Schloſſer⸗ und Gürtler⸗ e hat, 4 Feuerſchmiede, 1 Huf⸗ und Beſchlag⸗ chmted, 4 Jungſchmiede, 1 Hammerſchmied, 1 Zu⸗ ſchläger, 1 Gewindedreher, 1Gußputzer 1 Eiſenhobler für größere Bank, 1 Eiſenfräſer, 1 Monteur für Heizungsanlagen, 1 autogener Rohrſchweißer, 4 Keſſel⸗ E. ſchr„ 4 Reparaturſchloſſer(Rheinau), 2 Be⸗ triebsſchloſſer, 2 Werlzeugſchloſſer, 1 Automobil⸗ ſſer, 1 Mechaniker für Rechenmaſchinen, 5 Eiſen⸗ dreher, Schiffsbauer und Bootsführer, Hilfsarbeiter am kleinen Dampfhammer, Hilfsarbeiter der Ankerſchweißerei, Zuſchläger in der Schweißerei, Maſchinenführer, Elſenhobler, Stoßer, Vorarbeiter und Hammerſchmied der Schweißeret, 20 ältere ſelbſt⸗ ſtändige Elektromonteure. 3 Kolonnenführer(Bau von Orts und Herſtellung von Inſtallations⸗ aulagen, Hoch⸗ und Niederſpannung), 1 Schaltaſel⸗ monteur(Hochſpannungsſchaltanlagen), 1 Elektro⸗ monteur zur Bewachung und Inſtandhaltung einer Maſchinenanlage, 1 Elek romonteur, der Betriebs⸗ ſtörungen in größerem Betriebe beſeitigen und Motorreparaturen vornehmen kann, 1 Wagner 1 Drahtzieher u. ausw., 1 Elektrouhrmacher, 1 Gold⸗ arbeiter(Juwelenfaſſer), 2 Heizer, 2 Maſchiniſten (Turbinen), 1 Schloſſer, zur Bedienung eines elektr, Kohlenſiebwerkes(ſelbſtändig in Reparaturarbeiten, Beaufſichtigung, kleine ſchriftliche Arbeiten), 1 Ma⸗ ſchinenmeiſter, 1 Monteur, 1 Hilfsmonteur, 1 Zähler⸗ reviſor, Schreiner, 1Modellſchreiner, Maſchinenarbefter auf Holz, 1 Holzdreher, 1 Bürſtenmacher nach ausw., 3 Müller, 1 Kaminmaurerpolier, Maurer, Cementierer, Müller für Korkſteinmahlerei, 1 Werkmeiſter (Papierfabrik), 1 Buchbindermeiſter, 1 Bierbrauer. Abteſlung für Landwirtſchaft und ungelernte Arbeiter: 2 landwirtſchaftliche Knechte, Fuhrleute, 2 Haus⸗ burſchen. Abteilung für häusliche Dienſtboten ſowie für gewerbliche Arbeiterinnen: Tüchtige Alleinmädchen, 2 junge Zigarreumacherinnen. Abteilung für Hotel⸗ und Wirtſchaftsperſonal: Kfchenmädchen mit Zeugniſſen. Stellen ſuchen: St 1869 1 Kinderfräulein, mit guten Zeugniſſen, 2 ältere Haushälterinnen, ſchulentlaſſene kochſchulpflichtige Mädchen, Fabrikarbeiterinnen, Taglöhneriunen Zeitungsmakulatur ſowie unbedrucktes Zeitungspapier ab⸗ zugeben. Badiſche Neueſte Nachrichten Der Nahhümpfer. Von Friedrich Frekſa. Vor Verdun, Ende Juli. Der Krieg dauert bereits ſo lange, daß er ſich ils eine eigene Welt von der Heimat zu löſen beginnt. Die Menſchen im Lande ſind des neuen Zuſtandes der Dinge ſo gewohnt worden, daß ſie ihn als etwas Beſtehendes hinnehmen und die Geſchehniſſe an der Front als ferne Vorgänge betrachten, trotzdem ſie mit dem Feld⸗ heere durch Blut und Trauer eng verbunden ſind. Was in der Heimat blaß in den kargen Sätzen des Tageslichtes erſcheint, bleibt bei den Kämpfern überwältigende heiße Wirklichleit. Stark empfindet ein jedes Glied der Front Glück und Unglück des anderen mit. Energie⸗ ſtröme fließen von Diviſion zu Diviſion. Wir vor Verdum hatten am dritten Tage des großen Engländerangriffes an der Somnie das umbezwingliche Gefühl:„Sie rennen ſich die Köpfe ein.“ Die Tatſache, daß„ſie“ endlich aubiſſen, erfüllte jeden Soldaten mit grimmiger Freude: Enudlich mal werden auch ſie gründlich ißen. Gerade unſere erprobten bayeriſchen Regi⸗ menter können die Engländer als Kämpfer vich⸗ tig einſchätzen. Und ſie wiſſens': die alten narbenbedeclten Doppelſöldner aus den Kolonien des weiten Weltreiches ſind es nicht mehr. Dieſe Gladigtoren, deren Durchbildung die eine Tat⸗ ſache erhellt, daß ſie Gewehre mit einer bis auf Meter feinen Viſiereinſtellung handhaben konnten, liegen begraben in Flandern umd Nord⸗ frankreich. Keine engliſche Zeitungskrähe ſchwatzt ſtie mehr aus den Maſſengräbern hervor. Das Material, das jetzt über den Kanal nachkommt, beſteht zwar aus kräftigen, mutigen Menſchen, aber es ſind leine Kämpfer, die ſich mit dem Kern unſerer Infanterie an Kriegserfahrung und Kriegsdechnik meſſen können. Das iſt ein Moment im Kriege, das der Deutſche im Lande ebenſo wenig voll einzu⸗ ſchätzen vermag wie der Zeitungsſtratege in London. Ohne Frage iſt es richtig, daß wir im Verlaufe der zwei Jahre Hunderttauſende der Beſten eingebüßt haben. Aber der Krieg uns in militäriſcher Hinſicht mehr gegeben, als er genommen hat. Köchinnen, MODELLE WIE IN FRUHERER ZEIUHTH MöcLlon. 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Die Verſchiebungen auf dev inneren Linie bedeuteten nicht nur ſtrategiſche Meiſterſchachzüge, ſie dien⸗ ten auch außerordentlich zur kämpferiſchen Er⸗ ziehung des einzelnen und zur Aufſriſchung des guten Soldatengeiſtes. So erwuchs das unbe⸗ zwingliche Gefühl in unſeren Truppen, auch den an Kräften überlegenen Gegner anzugreifen und im aufzehrenden Angrifſ zu verharren, wenn es not tat. Glänzend bewährte ſich dies innere Ueberlegenheitsgefühl in der Champagneſchlacht, September 1915, als die ſieges⸗ und ſchnaps⸗ trunkenen Franzoſen weit in unſere Linien ein⸗ gebrochen waren, die Durchbruchsſchlacht wan⸗ delte ſich faſt zur Feldſchlacht. Ruhig erwartete die Infanterie den ſich ſicher dünkenden Feind und tat ihn ab. Was damals in der Improvi⸗ ſation von der oberſten Führung herab bis zur Truppe geleiſtet wurde, wird in ſeiner ganz beiſpielloſen Kraft erſt ſpäter eingeſchätzt werden können. Heute, da Englands Macht ſich zu Stößen an der Somme zuſammenballt, weiß an der Weſtfront nach dem Gange der Ereigniſſe ein jeder, auch dieſe Spielchance iſt dem Gegner zerronnen. Der Vorſprung des Angreifers in der Aufbietung von Material und Menſchen gegen einen Punkt iſt wett gemacht. Mit Erde, Beton und Stahl war das ungeheuerlichſte Trommelfeuer pariert. Gewiß, noch wird von einem jeden einzelnen unſerer Wehrmänner da droben Uebermenſchliches verlangt. Aber wir kennen die Kraft unſerer Infanterie, im Dulden und Sterben. Und— es geht ja gegen die Engländer! Die Hauptträger des Heldenmuts unſerer Armee, gegen den alles verbleicht, was vordem geweſen iſt, wachſen aus unſerer Jugend zwiſchen dem 19. und 24. Jahre. Dieſe vom Leben und von der Reſignation nicht angekränkelte junge hat] Mannſchaft iſt auf der Hochſchule des Krieges ereift. Gewiß, wir waren ſtolz aurf die Kriegs⸗ Wwülngen, 22 Seſang bel Kaufe auch Partiewaren. Nahlampfſpezialiſt der ittigſte der Iree Kenterh vn de, Wet fft as, T 2. 8. 13 Wer die höchsten Preise für Setr. Kleider Stietel, Wäsche, Möbel usw, erzielen will, wende Getr. Kleider Möbel, Zahngebiſſe kauft zu höchſten Preiſen 29 Goldberg, R I. 8. Kaufe sich an 10 gebrauchtes Möbel, Brym, T 2. 16. Kleider, Schuhe, zahle die höchſten Preiſe. dle bobsten Morgenstern, 8 4. 20. eisg lu. Befr. Klel⸗ Dishöchsten Preise al Sohuhe bezahlt 590488 Möbel, M. Kastner, IT 3, für gebr. Höbel aller Art. Zahngebisse ete. 37 J. Scheps, T 2, 9. — ————.—.—.—..—m ſtürmten. Das war Schönheit und ein Sterben mit Brauſen und Jubeln, wie wir uns die Jugend träumen. Allein das große Ringen hat gelehrt, daß es nicht mit der Begeiſterung zu tringen iſt. ſondern mit Kälte und beſonnener Kraft, mit Sachlichkeit und Unbarmherzigkeit, mit Klugheit und Unterordnung unter den einen Zweck: den Krieg zu gewinnen. So hat ſich denn aus der kampfgehärteten Jugend jener Typus des Nahkämpfers heraus⸗ gebildet, der den Feind Auge in Auge ver⸗ nichtet. Wir haben da Jünglinge an den Fronten, die ſagenberühmt ſind wie die Flugzeughelden im Lande. Gewöhnlich ſind es ſtille geſchmeidige Burſchen von ausnehmender turneriſcher Ge⸗ wandtheit. Hier wird der Soldat wieder zum Krieger, der ſeinen Leib beherrſchen muß wie der Virtuos die Violine. Darum auch tun es die älteren Männer ihnen ſelten gleich. Vier eder fünf unternehmen es, einen Eraben zu räumen, oder ein unangenehmes gewehr totzumachen. Sie laufen zunteiſt die großen gefährlichen Patrouillen hinter den Gräben des Feindes. Sie ſind es, die vor den Sturmabteilungen in die ſeindlichen Forts ein⸗ dringen und die Beſatzungen der Revolver⸗ kanonen und Maſchinengewehre mit Brand⸗ röhren und anderen Nahkampfmitteln unſchäd⸗ lich machen. Hier kann ſich der perſönliche Mut, die Abenteuerfreudigkeit des jungen Menſchen bis zum letzten Reſt qusleben. Wer einmal in den Zauber dieſer Unternehmungen hineingeriet, läßt nie von ihnen, ſo lange der Körper es noch leiſtet. Dieſes Höchſtgefühl, das Leben einzuſetzen, zur Vernichtung des Feindes, Über⸗ trifft eine jede Leidenſchaft. Dabei erwachſen dieſe Heldentaten nicht aus einem ſentimentalen Pathos. Nein, dieſe friſchen Burſchen haben ſich noch in den Krieg etwas von dem Freiheits⸗ und Betätigungs⸗ drange des Lausbuben gerettet. Sie ſehen in dem Schrecken der Ereigniſſe den grgteslen Humor, wie ihn etwa Wilhelm Buſch in ſeinen Zeichnungen aufweiſt. Der Feind wird da völlig zum Abſtraktum. Das beirrende Mitleid iſt aus der Seele völlig verbannt. Wenn auch im Privatleben ſo ein Maſchinen⸗ bildungen, statt Mark Stamitzstr. 15 .50 nur Mk..—. Elsner, Stuttgart, Johannestraßeg 3. 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Anfrag. an Theodor Heß, Aibbopf fr. 20, Ub ——— 27 So erzählte mir ein junger Leutnant, der mit 70 Pionieren einen berühmten Vogeſengipfel durch Wochen gegen ein paar Bataillone Alpen⸗ jäger gehalten hatte, wie ſie es„aus Rache fertiggebracht hatten, den Franzoſen während eines Schneefalles einen franzöſiſchen Blind⸗ gänger von 18 Zentimeter Kaliber hevanzu⸗ tragen und das 85 durch den an den eine matenl ig angebun war, zu Das wurde e en als ein beſonders feiner Witz angeſehen. Um aber den Feind 5 zu 18— ſie in der nächſten Nacht das abgeſprengte Wellblech⸗ dach Noch draſtiſcher und kräftiger äußert ſich dieſer Humor bei Gefühlservegung der Mann⸗ ſchaft. Bei einem Sturm hatbe ein Leutnant ein Maſchinengewehr unſchädlich gemacht und ſich unglücklicherweiſe einen Augenblick zu lauge über die gute Wirkung ſeiner Würfe gefreut, Die Quittung filr diete Selbſtwergeſſenheit er⸗ hielt er durch einen ſchweren Hüßftſchuß, den ihm ein Gegner aus nächſter Entſernung in den Leib jagte. Er fiel auf eine ſchon gezündet⸗ Handgranate Um ſich zu retten, ließ er ſich den durch Kiefernnadeln glatten Berg etſva 11 Meter hinabkollern; dabei ſah er noch, wie ſein Nebenkämmpfer, ein Mann aus dem Ober⸗ lande, dem Franzoſen den Kolben ums Genid ſchlenkerte. Als der Leutnant wieder zu ſich kam, ſtand dieſer Mann über ihn gebeugt und ſagte mit unverhohlener Freude:„Da legſt Die. Ich hab' dacht der Herr Leutnam wär' hi'!“ Daß jede Kompagnie immer wieder 30 oder 40 ſolcher unverwüſtlicher Geſellen aufbringt, iſt unſere Stärke. Heute haben wir ein pau Millionen Kämpfer, deren Qualität in gleicher Zahl von unſeren geſamten mern nicht er⸗ reicht wird. Ihre Blüte ſind dieſe jungen Nah⸗ bampfſpezialiſten, die uns Stürme ermöglichen, ohne allzu großen Einſatz von Blut. Es iſt unſere Jugend, die uns in den ſach⸗ ten boraneifert! Eie wird aus dem zuge ſo viel Friſche und Kvaftgefühl hineinreiten, daß die Lebensmüdigkeit und der Verſtandes⸗ lultus, der ſich unter den debenen breitzumachen begann, ausg werden. nnn . ee ong e g: — g: 99