——— itig in dei gab ſchen uckerel⸗ utzend telle ager Pfeunſe er hohen t b09800 Wnn H, 3 e N ben ete Brut radi: rch die Ugungs⸗. ö F. aus d. rogerle N4,13½14 —— eEen — eh zand ver⸗ elohnung 9420 65 35 „Großes Hauptquart ier, 4. Septbr. die ſchwerſten Verluſte zugefügt. Wei⸗ : Fark.10 monatlich, gerlohn 30 Pfg., durch die Poſt auſchl. Doſtzuſtellungsgebühr N..82 in Viertelfahr. Einzel⸗Nummer in Rannheim und Umgebung 5 Pfg. igen: Kolonel⸗Seile 40 Pfg. 5 72-Seile...20 Nk. Schluß der Anzeigen⸗Annahme ffür das Htittagblatt morgens 729 Uhr, für das Abendblatt nachm. 3 Uhr. Kglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) gweigſchriftleitung in Berlin, N W. a0, Amtliches Derkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; wöchentl. Tiefdruckbeilage:„Das Weltgeſchehen im Bilde“,; Zeilagen⸗ Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung Telegramm⸗KHdreſſe: „Generalanzeiger Manngeim“ Fernſprech⸗Nummern: Oberleitung, Buchhaltung und Zeitſchriften⸗Abteilungg 14⁴9 Schriftleitung 377 und 1449 Verſandleitung und Derlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilungg. 341 Tiefdruck⸗Abteilung. 7086 Täglich 2 Ausgaben(außer Sonmtag) In den Zelten 17, Jernſprech⸗Aummer Celephon⸗Amt Hanſa 497.— Poſtſcheck⸗Konto Ur. 2017 Suòwigshafen a. Ah. Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Beflage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 412. Mannheim, Eine neue Schlacht an der Somme. der deutſche Tagesbericht. (BrB. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Die geſtern früh einſetzenden engliſch⸗ franzöſiſchen Aungriffe im Somme⸗ gebiet haben zu einer Schlacht größter Ausdehnung und Erbitterung ge⸗ führt. Nördlich der Somme ſpielten ſie ſich auf der annäherud 30 Kilometer breiten Front von Beaumont bis zur Spmme ab. Trotz wiederholten feindlichen Anſturms beiderſeits der Aucre und beſonders auf Thiepval und nordweſtlich Pozisres haben unſere braven Truppenu unter dem Kommando der Generäle von Stein und Freiherrn von Marſchall ihre Stellun⸗ gen behauptet, durch ſchnellen Ge⸗ genſtuß vorübergehend verlorenen Boden bei dem Gehöft Mouquet(nordweſtlich von Pozieres) zurückerobert und dem Feind ter öſtlich hielt unfere Artillerie den Gegner in ſeinen Stellungen nieder. Erſt nachts ge⸗ lang es ihm im Foureauwald vorzu⸗ brechen. Er wurde zurückgeſchlagen. Nach einem allen bisherigen Munitionsein⸗ ſatz überſteigenden Vorbereitungsfeuer ent⸗ brauunte der Kampf zwiſchen Ginchy und der Somme und wütete hier bis in die ſpäten Nachtſtunden fort. In helden⸗ mütiger Gegenwehr haben die tapferen Trup⸗ pen des Generals von Kirchbach und v. Faß⸗ bander dem in die völlig zerſchoſſene erſte Stellung eingedrungenen Feind jeden Fuß breit Boden ſtreitig gemacht und in ihrer zweiten Verteidigungslinie dem Stoß halt geboten. Guillemont und Le Foreſt ſind in der Hand des Gegners. Südlich der Somme iſt es abgeſehen vom Abſchnitt ſüdweſtlich von Barleux unſerer Mtillerie gelungen, die Durchführung der franzöſiſch en Angriffe zu un⸗ lerbinden. Die bei Barleux zum Angriff anſetzenden Kräfte wurden blutig abgewieſen. Rechts der Maas ſind Angriffsver⸗ ſuche der Franzoſen gegen das Werk Thiau⸗ mont und ſüdöſtlich von Fleury ge⸗ ſcheitert. An der Spuvilleſchlucht wurde nach ſorgfältiger Vorberitung ein in unſere Linie vorſpringender Winkel der franzöſiſchen Stellungen vom Feinde geſäubert. 11 Offi⸗ ztere und 490 Mann wurden gefangen genom⸗ men, mehrfache feindliche Gegenangriffe abge⸗ wieſen. In der Nacht zum 3. Sept. haben Heeres⸗ und Marineluftſchiffe mit beobachteten guten Erfolgen die Feſtung Loudon ange⸗ griffen. Eines unſerer Luftſchiffe iſt im feindlichen Feuer abgeſtürzt. Im Luftkampfe wurden am 2. und 3. Sept. im Sommegebiet 13, in der Champagne und an der Maas je 2 feindliche Flieger abge⸗ Die Deutſchen behaupten ihre Stellungen. Der Vormarſch in der Dobruoͤſcha geht weiter. ſchoſſen. Hauptmann Bölcke, der ſeinen 20. Gegner außer Gefecht ſetzte, die Leutnants Leffers, Fahlbuſch und Roſencrantz haben an den letzten Erfolgen hervorragenden Anteil. Durch Abwehrfeuer ſind ſeit dem 1. Sept. im Somme⸗ und Maasgebiet 4 feindliche Flugzeuge heruntergeholt. Am 2. September haben franzöſiſche Flugangriffe im Feſtungsbereich von Metz erheblichen Schaden angerichtet. Durch mehrere Bomben auch die Stadt Schwenningen getroffen. 5 Perſonen wurden verletzt und einiger Ge⸗ bäudeſchaden verurſacht. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls Prinzen Teopold von Bayern. Mit einem vollen Mißerfolg für die Ruſſen endeten ihre geſtern weſtlich und ſüdweſtlich von Luck wiederholten Anſtrengun⸗ gen. Nördlich von Zborow hielten unſere Truppen den zurückgewonnenen Boden gegen mehrfache ſtarke ruſſiſche Angriffe. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl: Oeſtlich und ſüdöſtlich von Brzezauy dauerte der Kampf an. Oertliche Erfolge der Ruſſen ſind ihnen durch Gegenſtoß im we⸗ ſentlichen wieder entriſſen. Die Säuberung einiger Gräben iſt im Gange. In den Karpathen wurden die Gefechte ſüdlich von Zielona fortgeſetzt. Ruſſiſche Au⸗ griffe ſüdweſtlich von Zabie, im Magura⸗Ab⸗ ſchnitt und nördlich von Dorna Watra ſind geſcheitert. Balkankriegsſchauplatz. Unter erfolgreichen Kämpfen rückten die deutſch⸗bulgariſchen Streit⸗ kräfte zwiſchen der Donau und dem Schwar⸗ zen Meer weiter vor. Bei Kosmar(nord⸗ weſtlich von Dobrit) warf bulgariſche Kavalle⸗ rie rumäniſche Infanterie in Unordnung zurück und nahm 10 Offiziere und über 700 Mann ge⸗ fangen. An der mazedoniſchen Front iſt die Lage un⸗ verändert. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Tudendorff. — Der engliſche Bericht. London, 4. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht des Generals Haig vom 3. Sep⸗ tember. Der Kampf ging morgens in der Nähe don Mouquet Farm und füblich von Thiepval weiter. Wir gewannen auch an den Anereufern und am rechten Ufer bei Falfe⸗ mont⸗Farm Boden. fN Die franzöſiſchen Berichte. Paris, 4. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht vom 3. September nachmit⸗ tags. An der Sommefront dauert die Tätig⸗ keit der franzöſiſchen Artillerie an. Während der Nacht kam es zu keinen Infanteriegefechten außer einem Handſtreich auf einen deutſchen Schützengraben bei Avancourt, der es den Fran⸗ zoſen geſtattete, Gefangene einzubringen. rechten Maasufer bombardierte der Feind heftig die franzöſiſchen Stellungen zwiſchen Thiaumont und Fleury und die 0 erle im meß rerer Walde von Vaux und Chapitre. Auf der übri⸗ gen Front verlief die Nacht ruhig. Flug weſen. Ein franzöſiſcher Flieger brachte ein deutſches Flugzeug bei Dieppe nord⸗ öſtlich von Verdun zum Abſturz. An der Som⸗ mefront wurden vier andere deutſche Flugzeuge ernſtlich im Kampf getroffen; ſie gingen ſteil in ihre Linien nieder. Franzöſiſche Kampfgeſchwa⸗ der führten geſtern zahlreiche wirkungsvolle Operationen aus. Der Bahnhof Metz⸗le⸗ Sablons erhielt zweimal 86 Geſchoſſe, Kali⸗ ber 12. An Gebäuden an der Bahnſtrecke wurde bedeutender Schaden feſtgeſtellt. Militäriſche Werke nördlich von Metz erhielten 60 Geſchoſſe gleichen Kalibers. Mezieres⸗les Metz(), Con⸗ flans, Sedan, Audun le Roman und Lager und Depots von Ham, Lefle, Guiscard, Anthies und Monchy⸗la⸗Gache wurden ebenfalls mit insge⸗ ſamt 210 Geſchoſſen beworfen. Zahlreiche Em⸗ ſchläge am Ziel und Brände wurden an mehre⸗ ren Orten feſtgeſtellt. Paris, 4. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Aumt⸗ licher Bericht vom 3. September abends. Nördlich der Somme griff nach heftiger Ar⸗ tillerievorbereitung die franzöſiſche Infanterte in Verbindung mit der britiſchen Armee gegen Mittag die deutſchen Stellungen auf einer Front von etwa 6 Kilometern, von der Gegend nörd⸗ lich von Maurepas bis zum Fluß an. Mit be⸗ wunderungswürdigem Schwung, den nichts auf⸗ halten konnte, fegten unſere Truppen über die beträchtlichen feindlichen Streitkräfte hinweg und bemächtigten ſich aller vorher beſtimmten Ziele. Die Dörfer Foreſt öſtlich von Maurepas und Clery an der Somme ſind völlig in unſerer Gewalt. Nördlich von Foreſt nahmen wir ſämt⸗ liche deutſche Gräben längs der Straße Foreſt⸗ Combles. An der Somme bemächtigten wir uns gleichfalls einer Stellung des Feindes und überſchritten an zahlreichen Punkten die Straße, die die beiden Ortſchaften verbindet. Ein deut⸗ ſcher Gegenangriff mit ſtarken Kräften gegen die ſüdlich von Foreſt eroberten Stellungen wurde unter das Feuer unſerer Batterien genommen und mußte in Unordnung zurückfluten, wobei der Feind zahlreiche Tote auf dem Schlachtfelde zurückließ. Bisher überſchreitet die Zahl der unverwundet in unſere Hand gefallenen Gefan⸗ genen 2000, die gezählte Beute 12 Geſchütze, die allein im Abſchnitt Foreſt erobert wurden, und 50 Maſchinengewehre. Auf dem rechten Maasufer unternahmen die Dentſchen ſeit heute früh eine Reihe heftiger An⸗ griffe auf unſere Stellungen bei Vaux und Cha⸗ pitre; ſie wurden mehrmals auf der geſamten Front mit ſchweren Verluſten zurückgeſchlagen. Nördlich gelang es dem Feind am Nachmittag, in einem Vorſprung in unſeren Linien Fuß zu faſſen, wo der Kampf erbittert fortgeſetzt wird. Kurz nach Beginn dieſer Unternehmungen grif⸗ ſen wir die deutſchen Stellungen öſtlich des Dorfes Fleury an. Unſere Truppen nahmen mehrere Gräben und ein ſtark eingerichtetes Werk. Zwei von uns nordweſtlich ausgefüherte Angriffe geſtatten uns, einen Teil des Kammes zu beſetzen, der zwiſchen dieſem Dorf und dem Werk Thigumont verläuft. Bei dieſem Angriff machten wir 300GGefangene, darunter 5 Offtziere. Belgiſcher Bericht. Gegenſeitige Ar⸗ tillerietätigkeit in der Gegend von Rampscap⸗ pelle und Böſinghe. Der zuſſiſche Bericht. Petersburg, 4. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Amtlicher Bericht vom 3. September. Weſtfront: In der Gegend von Riga griffen die Deutſchen unſere lettiſchen Bataillone an, die zum Gegenangriff vorgingen und den Feind mit empfindlichen Verluſten über den Haufen rannten. In der Gegend von Dolatſchewsk(Galizien) dauszen die Kämpfe an. Hier wurde der tapfere Oberſt Ghilis getötet. Schwer verwundet wurde der Kommandant einer Mörſerbatterie, der tapfere 5 swakow Suüdlich von Ra⸗ Oberſtleutnant Tſe h nd des Berges Kapul vailowa und in der Ge und in der Gegend von Dorna Watra ver⸗ aus ten unſere Truppen den Feind chteten Stellungen und bemä Anhöhen. Gegenangrifſe des ſeinen en ſich Feindes zum Wiedererobern der verlorenen Stellungen wurden durch unſer Feuer abgeſchlagen. Wir machten 300 Gefangene. Kaukaſusfront. Die erbitterten Kämpfe in der Gegend des Dorfes Oghnot dauern an, wobei der Feind ſtellenweiſe unter unſerem Druck zurückwich und floh. Ein Angriff der Türken bei dem Dorf Tſchoruk wurde zurückge⸗ ſchlagen. Wir erbeuteten hierbei eine Kanone. Der Auſmarſch in der Oohrudſcha. Die erſten Fuſammenſtöße. c. Von dery ſchweizeriſchen Grenze, 4. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Schweizeriſche Blätter melden aus London: Wie die Times berichtet, haben größere Ableilungen ßeüwd⸗ licher Infanter ie und Kavaller de die rumäniſchbulgariſche Grenze bei Dobric, nördlich von Varna, über⸗ ſchvittten und rücken langſam vor, ſtießen jedoch auf den Widoyſtand der aurückendern rumäniſchen Tuuppen. Die durch die Dobrudſcha marſchierenden ruſfiſchen Truppen werden von der rumäniſchen Bevölberung bo⸗ geiſtert empfangen. Ruſſiſche Flotten⸗ einheiten ſind in dem rumäniſchen Hafen Conſhanza eingetroffen. Dobrie liegt euwa 15 Kilometer jenſeits der bulgariſchen Grenze, von der Küſte des Schwar⸗ zen Moeres iſt es etwa 30 Kilometer entfernt. c. Von der ſchweizeriſchen Gvenze, 4. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Die Züricher Poſt ſchreibt, der Eintritt Rumäniens in den Kodeg habe für die Entente zweifellos zahlenmäßige Vorteile gebracht. Aber wie ſich ſchon immer zeigte, iſt die Zahl der allein entſcheidende Faltor im Kriege nicht. Der durch Rumänſen verlängerte vuſſiſche Südflügel kann aumfaſfen, kann aber auch ſel bſt umfaßt wenrden. Die deutſch⸗bulgariſch⸗türkiſche Balkanfront kanm im Rücken umfaßt werden, bann abey cuuch ihrer⸗ ſeits einen Rüclenangriff ausführen. Gerade in dem Zeitpunkt, da füvr den Bewegungskvieg wieder Spielraum gewährt wird, wurden zur oberſten Leitung des deutſchen Heeres die Män⸗ ner berufen, welche vor zwei Jahren auf den Schlachtfeldern von Tannenberg bewieſen haben, wie ſehr die Führung maßgebender iſt, als die Zahl. 18 Kaòko Dimitriew. e. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 4. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Nach einer Peters⸗ burger Meldung ſchweizeriſcher Blätter, wurde der ehemalige bulgariſche, ſeit mehreren Jahvem in ruſſiſchen Dienſten ſtehende General Radko Dimitriew mit der Führumng der gegen die Bulgaren operierenden vuf⸗ ſiſchen Armee in der Dobrudſcha betraut. Die Räumung von Kronſtadt.— Das Zuſammenwirken der Ruſſenu. Rumänen % Budapeſt, 4. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Az Eſt berichtet aus dem Kriegspreſſequartier: Am ſüdlichen Flügel unſerer Oſtfront wird gegenüber der rumäniſchen Armee der Rückzug der k. u. k. Truppen fortgeſetzt. Nachdem Kronſtadt und Petroſzeny aufgegeben worden waren, blieb nichts übrig, als auch die Her⸗ mannsſtädter Päſſe und die zu beiden Seiten des Fluſſes gelegene Stadt mit ihren herrlichen alten Gebäuden zu räumen. Die militäriſch Räumung erfolgte nach der Entfernung Bevölkerung. Die Rr nen, die 1 Roten Turmpaß auf Nagy⸗Kaſznod längs de Neueſte Nachrichten. Mondag, den Z. Sephender 19 88 der ruſſiſche Krieg nmenwirke ſiert Angri win a f die bon tar! 2n Hließen. aicfi 7 18 8 erreichi chert und deu N* igar eſtlich Moldowa vor zwei tellungen äußerſt heftige Angriffe. ruſſiſche Linie hat hier im ſüdweſtlichen mit dem Nordflügel der aus Moldowa dringenden ruſſiſchen Armee Fühlung. ochen 2 Beruhigende Erklärungen Tiszas. * Budapeſt, 4. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) „Gti Ujſag“ berichtet: Im Klub den Regie⸗ rungspartei umringten zahlreiche Abgeordnete geſtern Abend den Miniſterpräſidenten Grafen Tisza, der auf die an ihn gerichteten Fragen beruhigende Erblärungen abgab. Einer ſtellte die Frage an Graf Tisza, ob es hr ſei, daß der Theiß⸗Fluß die Ver⸗ linie bilde, wie in der letzten Sitzung gnatenhauſes der Graf Szecheny behaup⸗ Graf Tisza verneinte dieſe Frage ſagte, er habe auf dieſe Behauptung d cheny nichts 1 erwidert, weil er nicht Kumäniens Anſprüche. ORotterdam, 4. Sept.(Priv.⸗Tel. .) Daily Telegraph drahtet aurs Petersburg: Das militäriſche Zuſammenwirken ruſſiſcher und rumäniſcher Truppen wird einer beſonderen Kommiſſion in allen ſeinen Einzelheiten aus⸗ einandergeſetzt werden. Der ruſſiſche General Jwanoff iſt zur erneuten Feſtſetzung der eitr⸗ ſchlägigen Operationen in rumäniſche Hauptquartier abgereiſt, wührend umgekehyt eine rumäniſche Militär Sonderkommiſſion nach Petersburg abgegangen iſt. Dasſelbe Blatt be⸗ merkt hierzu, daß die Anſprüche Rumäniens ſich völlig auf öſterveichiſch⸗ ungariſches Gebiet be⸗ ziehen. Die Rumänen verlangon ganz Siebenbürgen, einen Teil der Bußho⸗ wäna und einen Teil des Banates. Der König von Rumänien ſolidariſch mit den Wortbrechern. Wien, 3. Sept.(WB. Nichtamtlich.) Das „Fremdenblatt“ führt aus, daß die beiden ſchwächſten und kleinſten unſerer Feinde, Ita⸗ tien und Ruwänien es ſind, die ihre Ver⸗ tragspflicht in Ueberfälle verwandelt haben. Es ſei ein merkwürdiges Zuſammentreffen, daß gerade auch bei ihnen im inneren Leben die geſchäftliche Moral und beſonders in Ru⸗ mänien auch die geſellſchaftliche niedriger ſtehe, als bei den meiſten übrigen Völkern Eitropas. Eine parallele Erſcheinung dazu ſei Serbien, deſſen Statiſtik die größte Zahl von Mordtaten aufweiſt und das durch Anſtiftung zu Mordtaten den Weltkrieg entfeſſelt habe. Das Fremdenblatt erinnert daran, daß Rumänien noch während des Bal⸗ kankrieges fand, daß es in ſeinem Intereſſe liege, auf Jahre hinaus ſeinen Vertrag mit Oeſterreich⸗Ungarn zu erneuern. Nach Aus⸗ hruch des Weltkrieges aber fand Bratianu, daß es kein Intereſſe daran habe, ſein Ver⸗ ſprechen zu laſſen. Wir wüßten nicht, ſagt das Blatt, wer mit ſolchen Staaten noch einen Vertrag ſchließen ſoll, der über den unmittel⸗ haren Augenblick hinausreicht. Mit dem Tode König Carols war von Rumänien ein guter Geiſt gewichen. Unterſtützt von dem damali⸗ gen Miniſterpräfidenten, dem Vater des jetzi⸗ gen, hatte der König 1882 eine Annäherung Rumäniens an die Mittelmächte vollzogen, im nächſten Jahre wurde ein Bündnis zwi⸗ ſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Rumänien ge⸗ chloſſen, das ſich auf das öſterreichiſch⸗unga⸗ riſche⸗deutſche bertef, und dem auch das Deutſche Reich beitrat; 1888 trat auch Italien dieſem bei. Wie aber dieſes Hinzutreten Ita⸗ jens an dem öſterreichiſch⸗ungariſch⸗rumäni⸗ ſchen Rechtsverhältniſſe nichts änderte, ſo konnte an ihm auch Italiens Ausſcheiden aus dem D Das rumä⸗ dars Dreibunde nichts ändern. niſche Bündnis war vollſtändig ugabhängig n dem der Mittelmächte mit Italien und iſt Spiegelfechterei, wenn Bratianu in ſei⸗ ner Kriegserklärung den Bruch des einen Bündniſſes durch ihn mit dem Bruch des an⸗ deren durch Sonnino zu rechtfertigen ſucht. Bratianu ſetzte an Stelle des Bündniſſes den Krieg und mancher hatte geglaubt, daß König Ferdinand, wenn auch die augenblicklichen Wortführer der Nation zu Workbrechern wür⸗ den, nicht mit ihnen gehen werde; er hat es jedoch vorgezogen, ſich mit ihnen ſolidariſch zu erklären. Der große König Carol war an⸗ ders als dieſe dunklen Staatsmänner. König Ferdinand aber ſuchte ſeinen Ruhm darin, ſich ihnen anzubequemen. eits i und daß ſie ſich ganda ab den die tienreiſe z Pariſer in Suzanne Després im „Die Königin von Rumänien hat tatſächlich in der jetzt klar gewordenen rumäniſchen Politik eine bedeutende Rolle geſpielt. 12 41 war es in Bukareſt lein Gehein die Königin v ſtand, denen ſie den ten zu machen. Im März 1915 erklärte mir die der Königin beſonders naheſte des Juſtizminiſters Antonesca, zöſiſchen Kunſtveranſtaltungen in Bukareſt, ließ alle in Rumänien weilenden franzöſiſchen Künſt⸗ ler zu ſich kommnen und lud ſie auf das Schloß Cotroceni, wo ſie ſich die Gedichte belgiſcher Poeten vortragen ließ. Am Abend vor unſever Abreiſe von Rumänien, im April 1915, nahm uns die Königin nach einem Feſt, bei dem alle militäriſchen und politiſchen Perſönlichleiten von Bulareſt anweſend geweſen waren, beiſeite, um uns in ziemlicher Weiſe den Eintritt Rumänjens in den Verband der Alliierten zu prophezeien⸗ Sie begnügte ſich zwar mit Andeutungen und bat uns lächelnd, davon wenigſtens vorläufig keinen Gebrauch zu machen. Heute kann man dies ruhig ſagen, denn nun iſt es ja kein Ge⸗ heimnis mehr!“ Der rumäniſche Bericht vom 2. September, 7 Uhr früh. An der Nord⸗ und Nordweſtfront dauert der Vormarſch unſerer Truppen an. Wir eroberten Bagge Alion(2 Kilometer öſtlich von Orſova) und Dranie(4 Kilometer nördlich von Orſova), wobei wir 9 Offiziere und 645 Mann gefangen nahmen. Die Eiſenbahn nach dem Aluta⸗Tal iſt ſüdlich von Cſik Szereda unterbrochen. In Kronſtadt erbeuteten wir bedeutende Mengen von Nahrungsmitteln aller Art.— An der Südfront griff der Feind unſere Grenz⸗ poſten zwiſchen der Donau und Rachmann⸗ Iſchiklar ſüdlich von Siliſtria an, er wurde aber zurückgeſchlagen. Feindliche Schiffe und Poſten am Donauufer gaben einige Schüſſe auf Giur⸗ gevo und auf unſere Pyſten ab, ohne uns Ver⸗ luſte zuzufügen. Der Leidensweg Griechenlands. Die Flottenkundgebung im Piräus. Bern, 4. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Bei einer Beſprechung der Flottendemon⸗ ſtration im Piräus, betont die franzö⸗ ſiſche Preſſe, daß endgültig gegen jede Mög⸗ lichkeit eine Sicherheit für die Operationsbaſis Salonikt geſchaffen werden müſſe und daß die neue Forderung der Entente dahin laute. Dem Temps zufolge erſchien die Aliiertenflotte am 1. September um die Mittagsſtunde vor dem Piräus, konnte aber, dem Echo de Paris zu⸗ folge, erſt in ſpäter Abendſtunde bei Salamis ankern. Die franzöſiſchen Schifſe liegen neben der griechiſchen Flotte. Die Kegierung erfüllt die neuen Forderungen der Entente. London, 3. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung des Reuterſchen Büros vom 2. Sep⸗ tember abends. Die der griechiſchen Regierung übermittelte engliſch⸗franzöſiſche Note forderb die Kontrolle über das griechiſche Poſt⸗ und Telegraphenweſen mit Einſchluß der drahtloſen Telegraphie und Ausweiſung feindlicher Agen⸗ ten aus Griechenland, die der Spionage und der Beſtechung ſchuldig ſind, ſowie Ergreifung der nolwendigen Maßnahmen gegen griechiſche Untertanen, die an Spionage und Beſtechung mitſchuldig ſind. Der Vertreber des Reuterſchen Büros iſt in der Lage, zu erklären, daß die Er⸗ füllung dieſer Forderungen nicht auf Schwierig⸗ keiten ſtoßen wird. Bern, 4. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Der „Corriere della Sera“ bemerkt in einer Mel⸗ dung aus Rom über die Lage in Athen: Wenn die griechiſche Regierung tatſächlich einen anderen Kurs genommen hätte, würde die Entente ſich nicht zu einer Flottendemon⸗ ſtration und Truppenlandung im Piräus ge⸗ nötigt geſehen haben. Der König müſſe wohl immer noch in gewiſſem Sinne das griechiſche Volk hinter ſich haben; jedenfalls ſei eine eigentliche revolutio⸗ näre Löſung nicht erwartbar. Iſt der König mürbe? m. Köln, 4. Sept.(Pr.⸗Tel.) Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Amſterdam: Die Times erfährt aus Athen vom Sonntag: König Konſtantin habe den Geſandten der Vier⸗ verbandsmächte erklärt, ſeit dem Eingreifen heute redung war ſehr freund⸗ Königs beſ⸗ König mit dem halbſtündige Un⸗ Es herrſcht die UHand am Krieg räſident im Amt ihr größere Bede Anſicht, daß, wer teilnimmt, bleiben würde, da Veniſelos zuſammenarbeften könne. Let Letzterer erklärt, die Regierung lade eine große Verantwortung auf ſich, indem ſie in dieſer kritiſchen Zeit ſämtliche öffentlichen Verſammlungen unterſage. Es ſei notwendig, alle inneren Fragen beizulegen, damit Grie⸗ chenland ſofort eingreifen könne. Eine Beſtätigung dieſer Nachricht muß man abwarten. Der Griechiſche Soldaten deſertieren zu den Bul⸗ garen. Saloniki, 4. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Meldung des Reuterſchen Büros. Wie Nach⸗ richten aus ſicherer Quelle beſagen, deſertierten 60 griechiſche Soldaten vom 63. Infanterie⸗Re⸗ giment, das in Weſt⸗Mazedonien liegt und ſchloſſen ſich der bulgariſchen Armee an. Die Folgen der Beſetzung von Oſtmazedonien. „ Wien, 4. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Nach einer Drahtung der Neuen Freien Preſſe aus Lugano berichtet der Corriere della Sera aus Salonikt, daß dort die Folgen der Be⸗ ſetzung Oſtmazedoniens durch die Bulgaven als ſehr ernſt angeſehen werden. Die zum größten Teil aus Bulgaren und Muſelmanen be⸗ ſtehende Bevölkerung ſympathiſiert mit den Bulgaren und ſehr viele von ihnen treten als Freiwillige ins bulgariſche Heer ein. Genf, 4. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Eine Meldung des„Le Jourmal“ beſagt, daß alle Bankdepots in Mazedonien von den Bul⸗ garen unberührt geblieben ſind. Infolgedeſſen konnten die Direktoren der betreffenden Banzen ſür vier Millionen Goldbeſtand nach Alhen ſchaffen. Der Bericht Sarrails. Paris, 4. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Amt⸗ licher Bericht vom 3. September. An der Strumafront und in der Zone des Doi⸗ ranſees meldet man einige ziemlich heftige Artilleriekämpfe. Patvouillen der Alli⸗ ierten führten zahlreiche Erkundungen am lin⸗ ken Strumaufer aus. Ein bulgariſcher Angriff bei Zborska nordöſtlich von Bucu⸗ ruz wurde durch ſerbiſches Infanteriefeuer ab⸗ geſchlagen. Die Bulgaren erlitten hohe Ver⸗ luſte. Von der Gegend des Oſtrovoſees iſt nichts von Bedeutung zu melden. Italieniſche Freundlichkeiten gegen Griechenland. Bezeichnend für das italieniſch⸗griechiſche Ver⸗ hällnis iſt folgende höhniſche Aeußerung des „Mattino“ vom 30. Juli: Vielfach hofft man jetzt auf die griechiſche Intervention, die auch ſehr gut möglich iſt. Und doch: Deus ayertat omen!“ Gott erſpare es uns, jemals die Ver⸗ bündeten Griechenlands zu ſein und die Ver⸗ pflichtung zu haben, den(Zenſurlücke) Nachbar⸗ ſtaat mit ſpaniſchen Komplimenten zu über⸗ ſchütten, mit denen wir unſere Verbündeten zu beſchenken uns verpflichtet fühlen. Man denke an die Möglichbeit einer in Rieſenlettern prangenden Ueberſchrift in der„Gazetta d Ita⸗ lia“: Das edelmütige Hellas ſprengt an ſechſter Stelle im Sechsbunde einher. Der Herr laſſe dieſen Kelch an uns vorübergehen. Ein Bund mit den papuaniſchen Fiſchfreſſern, die Einheits⸗ front mit den Niam⸗Niam, alles iſt beſſer als eine ſolche Möglichleit. * Kiga angeblich beoͤroht. * Wien, 4. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Wie das Neue Wiener Journal ſich indirekt aus Petersburg berichten läßt, erklärt die Nowoje Wremja, daß die Einwohner von Riga, die die Stadt vor einigen Tagen verlaſſen haben, an der Rückkehr von den Militärbehörden gehindert wurden. Dieſe Tatſache vuft unter der Bevölke⸗ rung große Auſregung hervor und es hat ſich das Gerücht verbreitet, daß Riga bedrohb ſei. Die Einberufung der ruſſiſchen Reichswehr aus innerpolitiſchen Gründen vertagt. c. Bon der ſchweizeriſchen Grenze, 4. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Schweizeriſche Blätter melden aus Petersburg: Ein kaiſerlicher Ukas hat die für den 29. Auguſt feſtgeſetzte Einberufung der ruſſiſchen Reichs⸗ wehr erſter und zweiter Kategorie auf un⸗ beſtimmte Zeit vertagt, mit Aus⸗ nahme der drei Jahresklaſſen 1903, 1904, 1905 der Reichswehr zweiter Kategorie, für welche ein neuer Einberufungstermin auf den 5. Sep⸗ tember feſtgeſetzt wurde. Die Vertagung ſoll [Rumänzens ſei er bereit, die van Griechen⸗ ſein, nicht auf militäriſche Erwägungen, ſondern auif innerpolitiſche Gründe zumückzuflihven 2 Die ruſſiſchen Rechtsparteien arbeiten g Friedensſchluß. Birdo) Berlin, 4. Sept.(V. u. Berl. Die B. Z. meldet aus Wien: Sb B. ter melden, daß die ruffiſchen Rechts. parteien gegen einen abermaligen Winder, feldzug arbeiten und ſich für die Vorbevei⸗ tung von Friedensverhandlun⸗ gen anſchicken, da ein neuer Winterfeld. zug für Rußland eine wirkſchafkkiche Kataſtropheim Inneyn herauſbeſchrö⸗ ren würde. Der nene Luftangriff auf Londog. ORotter dam, 4. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Alle Berichte aus London ſtimmen darin über⸗ ein, daß der geſtrige Zeppelinangriff welt, aus der gewaltigſte war, der jemals auf England ſtattgefunden habe. Nicht wen culs die ſich vorwiegend gegen London ſelbſt, ſowie gegen die öſtlichen Grafſchafte und Induſtriebezirke Mittelenglands richteten. Ueber Nord⸗London ſollen nur drei Zeppeline erſchienen ſein. Ueber den Schaden, den die Zeppeline anrichteten, wird bis her zuge⸗ geben, daß 25 Häuſer vollſtändig zerſtört worden ſind. Selbſtwerſtändlich ſind aber die Beſchädigungen weitaus ärger, Das geht aus den knapp gefaßten Berichten deutlich hervor, die die Hand des Zenſors ver⸗ raten. Es wird auch berichtet, daß am weſt⸗ lichen Horizont ein langgeſtreckter ſtarker Feuerſchein zu ſehen war. Berlin, 4 Sept.(Von unſ. Berl. Büro⸗) Die„B..“ meldet aus Amſterdam: Aus ver⸗ ſchiedenen Teilen Hollands liefen Berichte ein über Bewegungen von Flugzeugen und Zeppe⸗ linen. Bei Gent und Maaſtricht wurde ſe ein Luftſchiff geſichtet. Aus Nordholland, von der Inſel Ameland, kommt ein Bericht, nach dem dort 12 Zeppeline geſehen wurden. Im Laufe des Nachmittags ſind in Vliſſingen ungefähr 14 Flugzeuge unbekannter Nationalität innerhalb der holländiſchen Hoheitsgewäſſer geſichtet und von der Küſtenwache beſchoſſen worden. Man nimmt an, daß es engliſche Flugzeuge waren, die vielleicht nach Zeppelinen Ausſchau hielten, die inzwiſchen, wie aus London amtlich gemeldet wird, die dortige Oſtküſte an verſchiedenen Plätzen mit Bomben belegt und trotz der Be⸗ ſchießung ihren Angriff woch fortgeſetzt haben. Der wie immer geringfügige Schaden! London, 4. Sept.(WTB. Nichtamtlich) 13 Zeppeline nahmen daran keil K Meldung des Reuterſchen Bureaus. Das Preſſebureau meldet vom 3. September 6 Uhr abends: Sorgfältige Unterſuchungen zei⸗ gen, daß die durch den Luftangriff in der letz⸗ ten Nacht verurſachten Todesfälle und Sach⸗ beſchädigungen in keinem Verhältnis ſtehen zu der Anzahl der dabei verwendeten Luft⸗ ſchiffe. Es wird berichtet, daß 1 Mann und 1 Frau getötet, 11 Erwachſene und 3 Kinder verwundet wurden. Im hauptſtädtiſchen Po⸗ lizeibezirk wurde niemand getötet. Die letzten Berichte laſſen erkennen, daß in der Hauphſtadt einige Gebäude leicht beſchädigt, mehrere Waſſerrohre der Waſſerleitung ver⸗ ſchüttet und 3 Pferde getötet wurden. Der ſonſtige Schaden iſt geringfügig, Eine Anzahl Häuſer wurde beſchädigt, ebenſo eine Kirche. In mehreren Gaswerken iſt Feuer ausgebrochen. Militäriſcher Schaden irgendwelcher Art iſt nicht angerichtet worden. Der U⸗Bootkrieg. London, 4. Sept.(WTB. Nichtamtlich) Meldung des Reuterſchen Büros. Lloyds mel⸗ det: Die engliſchen Dampfer„Duart“,„Strat⸗ halben“ und„Kelvinig“ ſind verſenkt wor⸗ den. London, 4. Sept.(WT7B. Nichtauntlich) Lloyyds meldet aus Parmouth: Der Dampfer „Farinatyr“ aus Kopenhagen iſt verſenkt wor⸗ den: die Bemannung iſt gerettet. Auch der engliſche Dampfer„Mafcotte“ wurde verſenkt, Die engliſchen Verluſte. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 4. Sept.(Pr.⸗Tel., z..) Nach Schweizer Blättermeldungen aus London betragen die Verluſte an engliſchen, auſtraliſchen und kanadiſchen Truppen im Monat Auguſt nach amtlichen Angaben 162 620 Mann, 5210 Offt⸗ ziere, die Geſamtverluſte ſeit dem 1. Juli, alſo ſeit Beginn der Somme⸗Offonſibs, 314 530 Mann, darunter 22 410 Offitziere. Das jüngſte Erdbeben in Italien. Bern, 3. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Der Secolo meldet aus Rimini: Wie die amtliche Prüfungskommiſſion zur Feſtſtellung des durch das letzte Erdbeben verurſachten Scha⸗ den bekannt gibt, ſind öffentliche und Privat. gebäude in 21 Gemeinden ſchwer beſchädigt und 21 Dörfer vollſtändig zerſtört worden. Die Unterſuchung betrifft jetzt 78 Gemeinden In der Provinz Forli wurden 8000 Häuſer beſichtigt, 2000 davon wurden für unbewohn⸗ * re 2 P r jemals Ondo 1 fſchaften richteten. eppeline den die z uge⸗ ändig ſtändlich 5 ärger, Zerichten ors per⸗ um weſt⸗ ſtarker . Büro.) Aus ver⸗ ichte ein 0 Zeppe⸗ de je ein von der dach dem m Laufe zefähr 14 nnerhalh jtet und t. Man aren, die Iten, die gemeldet chiedenen der Be⸗ t haben. iden! amtlich) mber 6 ggen zei⸗ der letz⸗ id Sach⸗ ſtehen en Luft⸗ mn und Kinder hen Po⸗ e letzten vupbſtadt ädigt, ing ber⸗ n. Der fügög. ebenſo rken iſt Schaden worden. amtlich) ds mel⸗ „Strat⸗ kt wor⸗ untlich) dampfer ikt wor⸗ luch der berſenkt, renze, chweizer gen die hen und uſt nach 10 Offi⸗ dem. ffenſibe, ere. u. ch.) Der amtliche ng des n Scha⸗ Pribat⸗ eſchädigt —— Montag, den 4. September 19186. General⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) 3. Seite. Aus Staöt und Land. * Die fünfte Kriegsanleihe und die Einlöſung der Zinsſcheine bei den Poſtanſtalten. Zeichnungen auf die fünfte deutſche Kriegsanleihe nehmen vom 4 September bis uch alle; anſtalten entgegen. Zeichnungsb ungen mit dem Zeichnun ſchein, in den nur der gewünſchte Betrag und die Unterſch iind, ſind am Poſtſchalter erhäl darauf hingewieſen, daß die 8¹ heine Neichskriegsanleihen vom 21. des dem Fälligke lage dorhergehenden Monats ab bei allen P Poſt⸗ anſtalten— auch bei den Poſtagenturen— am Schalter in Zahlung genommen oder gegen bar Unigetauſcht werden. Die Einlöſung der Zins⸗ ſcheine iſt damit den Beſitzern der Kriegsanleihe außerordentlich leicht gemacht. Dies wird hoffent⸗ lich recht vielen den Entſchluß zum Zeichnen der Kriegsanleihe erleichten. Pereinfachung der Beköſtigung in Gaſtwirt⸗ ſchaften. Das Miniſterium des Innern hat durch einen Erlaß an die Bezirksämter angeordnet, daß auch für Mahlzeiten nach der Karte lalſo nicht allein für ſolche nach feſten Speiſefolgen) in den Gaſtwirtſchaften uſw. nicht mehr als zwei Fleiſch⸗ gerichte zur Auswahl geſtellt ſein dürfen. Schließ⸗ ſich hat das Miniſterium angeordnet, erneut darauf aufmerkſam zu machen, daß Brot auch in Wirt⸗ ſchaften nur gegen Brotmarken abgegeben werden darf; hiergegen ſollen noch zahlreiche Verſtöße vor⸗ kommen. 8 * Der Verkaufspreis für die ſtädtiſchen Gänſe und Enten ift bedeutend herahgeſetzt worden. Das Nähere iſt aus der im Anzzeigenteil dieſer Fummer enthaltenen Bekanntmachung zu ent⸗ nehmen. *Der Perſonenverkehr der Staatsbahnen war nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Amts im Juni ſehr viel ſtärker als im Vorjahr, ebenſo der Verlehr der Nebenba ha nach Weinheim und Sämtliche Arten von Fahrtaus⸗ tes in die in der Mai⸗Ueberſicht erwähnten(in entgegengeſetzter Richtung) zum Teil erklären. Die wagenkilometriſche Einnahme des Straßen⸗ entwichene Kriegsgefangene. 0 die Ermittelung oder Feſtnahme entwichener Kriegs⸗ gefargener beſonders verdient gemacht haben, kön⸗ nen neben öffentlicher Belobigung auch noch Belohnungen zuerkannt werden. Die An⸗ träge auf Erteilung von Belobigungen und Beloh⸗ nungen wären bei dem Bezirksamt einzureichen. * Unſinnige Gerüchte ſind augenblicklich in der Bodenſeegegend und längs der badiſch⸗ſchweizeri⸗ ſchen Grenze verbreitet. Da ſie weitergetragen werden könnten, ſo muß ihnen raſch und energiſch entgegengetreten werden. Die Gerüchte kamen von der Schweig herüber und werden vermutklich von. feindlicher Seite verbreitet zur Beunruhigung der deutſchen Grenzbevölkerung. Es wird ausgeſtreut, die Schweig werde, dem Beiſpiel Rumäniens fol⸗ gend, ſich der Entente anſchließen und es müſſe jeden Tag mit der Räumung der Unterſeegegend gerechnet werden. Es iſt einfach unglaublich wie ſolch durch garnichts begründetes Geſchwätz Glau⸗ ben finden kann. 5 * Jugendliche Feriengäſte als Diebe. Aus Oberrimſingen bei Breiſach wird uns ge⸗ meldet: Zwei 11⸗ und 12jährige Knaben aus Mann⸗ heim, welche bei einer hieſigen Frau für die Ferienzeit untergebracht waren, erbrachen einen Schrank, nahmen 36 M. mit und ſuchten das Weite. * Eine Million in Pfennig⸗Marken. Das Ergeb⸗ nis aus dem Verkaufe der Kreuz⸗Pfennig⸗ Marken“ hat im Deutſchen Reich eine Mil⸗ lion Mark erreicht. Da die Rote Kreuz⸗Marke in den kleinen in de nen Werten von 1, 2, 5 und 10 Pfg. das Stück zur Ausgabe gelangt, ſo beweiſt dieſer Erfolg ſelbſt durch geringe Beiträge kei großer Opfer⸗ gkeit die Wohlfahrtspflege gefördert werden Ann. „Ein fälſchlich Totgefagter. Zu den mannig⸗ ſachen Fällen, wo in dem auf allen Fronten ſchreck⸗ lich wütenden Krieg ſchon Totgeſagte irgend⸗ woher aus feindlichen Gefangenenlagern oder La⸗ zaretten plötzlich ein Lebenszeichen an ihre Angehörigen gelangen laſſen, gehört auch ein Er⸗ eignis, das eine Karlsruher Familie betrifft: Der junge Leutnant Lothar Freih. v. Crailsheim⸗ Ruegland war am 1. Auguſt in den Kämpfen an der Somme nach tapferſter Gegenwehr ſchwer berwundet zu Boden geſunken. Sein Burſche hatte bis zuletzt bei ihm ausgeharrt und dem Regiment die Botſchaft vom Tode des Offigiers gebracht. Heute macht nun Frhr. Arthur v. Erailsheim be⸗ kannt, daß die Todesnachricht ſich als falſch er⸗ wieſen hat und ſein Sohn noch am Leben iſt. Der totgeſagte Offizier befindet ſich in einem franzö⸗ ſiſchen Lazarett. 5 Warnung. In letzter Zeit häufen ſich auf den hieſigen Wochenmärkten die Taſchen⸗, Obſt⸗ und Gemüſed iebſtähle, ohne daß es bis jetzt gelungen wäre, die Diebe zu ermitteln. Das Publikum wird deshalb gewarnt und erſucht, ſach⸗ dienliche Angaben dem nächſten Schutzmann mitzu⸗ teilen. 8 5 5. Treibriemendiebſtahl. In der Nacht zum 31. Auguſt wurden aus einem Siebhaus an der Rheinkaiſtraße 2 Triebriemen entwendet, der eine iſt 10,40 m lang, 15 om breit, ohne Naht und zuſammengeleimt, der andere iſt 4 m lang und 10 om breit. * Mietſchwindlerin. Am 15. 8. mietete im Hauſe II 2, 6/ die untenbeſchriebene Frauensperſon, welche ſich Gärtner aus Deidesheim nannte, ein möbliertes Zimmer und gab an, ihre Eltern hätten 18 Milchkühe. Sie müſſe die Butter an den Kom⸗ munalverband hier abliefern und habe immer noch einige Pfund übrig, die ſie an hieſige Familien berkaufe. Dieſe Perſon ließ ſich Beträge für But⸗ ter borausbezahlen und ließ ſich ſeither nicht mehr ſehen. Die angebliche Gärtner iſt 18 bis 20 Jahre alt, von mittlerer Statur, ſchlank, dunkelblond, ſpricht Pfälger Dialekt, trug helle Bluſe, dunklen Rock, blauen, ſtark nach unten gebogenen ſog. Topfhut mit blauem Band und einigen Blumen, ſchwarze Schuhe. * Todesfall. Im hohen Alter von 80 Jahren iſt in Karlsruhe der Großh. Oberrechnungsrat d. D. Paul Lambinus geſtorben. Der Dahin⸗ gegangene, der aus Wertheim ſtammte, trat 1857 als Aktuar in den badiſchen Staatsdienſt, er wurde 1880 Rebiſor beim Oberſchulrat, 1891 Rechnungsrat und 1896 Oberrechnungsrat und Repiſionsvorſtand. Polizeibericht vom 4. September(Schluß). Unfälle. Auf der Breitenſtraße bei D 1 wurde am 2. ds. Mts. nachmittags ein 57 Jahre alter verheirateter Bürodiener von hier von einem Straßenbahnwagen erfaßt und ſamt ſeinem Fahr⸗ rad zu Boden geſchleudert, wobei er eine ſehr er⸗ hebliche Kopfverletzung erlitt. Mit einem Taxameterauto wurde er ins Allg. Krankenhaus überführt.— In einem Fabrikanweſen auf dem Lindenhof kam am gleichen Tage vormittags ein 17 Jahre alter Schreiner von Heppenheim einer Holgzſchneidemaſchine zu nahe und erlitt dabei eine Verletzung am Unterkörper. Der Verletzte wurde mit einer Droſchke ins Allg. Krankenhaus verbracht.— Beim Hantieren mit einem mit Schrot geladenen Flobertgewehr am 29. v. Mts. im Hauſe Glasſtraße Nr. 29 in Waldhof entlud ſich dieſes und drang die ganze Ladung einem 18 Jahre alten Glaſer in die linke Hand. Er erlitt erhebliche Verletzungen und mußte ins Allg. Kranken⸗ haus aufgenommen werden.— Der 9 Jahre alte Sohn eines in der Kleinen Riedſtraße Nr. 5 woh⸗ nenden Bahnſchaffners ſtürzte am 2. ds. Mts. beim Spielen auf genannter Straße zu Boden und brach das rechte Bein. Auch er mußte ins Allg. Krankenhaus überführt werden. Perhaftet wurden 25 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein von der Staatsanwaltſchaft Lüneburg wegen ſchweren Diebftahls ausgeſchriebener Schiffer von Dresden L.— vereinsnachrichten. * Hauptverſammlung des Vereins pfälziſcher Schuhwarenhändler. In Kaiſerslautern tagte dieſer Tage die erſte Hauptver ſam m⸗ lung des Vereins pfälziſcher Schuh⸗ warenhändler, die aus der ganzen Pfalz zahlreich beſucht war. Unter dem Vorſitz des Herrn Jak. Weil, in Firma A. Weil, Frankenthal, wurde d gesordnung glatt erledigt. Aus der Wahl des Geſamtvorſtandes gingen hervor: Jak. Weil, in Firma A. Weil, Frankenthal, 1. Vorſitzen⸗ der. Jul. Kallenbach, Zweibrücken, 2. Vorſitzender: Ant. Klein, St. Ingbert, 1. Schriftführer. Heinrich Schach, Kirchheimbolanden, 2. Schriftführer: Adolf Mayer, Kaiſerslautern, Schatzmeiſter. Guſtav Schneider, Ludwigshafen, Viktor Dreifuß, in Firma Dreifuß Söhne, Landau und Adam Kernberger, Neuſtadt, Beiſitzer. Als Reſultat einer anregenden Ausſprache über die neuen Bundesratsverordnungen wurde eine Sachverſtändigenkommiſ⸗ ſion gebildet, die den zuſtändigen Stellen bei vor⸗ kommenden Fällen koſtenlos zur Verfügung ſteht. Stürmiſche Erregung riefen die beiden letzten Punkte der Tagesordnung: Leder höchſtpreiſe und Schuhhöchſtpreiſe, ſowie Wünſche und Anträge hervor. Einſtimmig wurde eine Ent⸗ ſchließung, die an den Geſamtverband der deutſchen Schuhwarenhändler, Berlin gerichtet wird und in der es u. a. heißt: Der in Kaiſerslautern tagende Verein pfälziſcher Schuhwarenhändler er⸗ ſucht den Verband deutſcher Schuhwarenhändler Berlin dringend, in Anbetracht der überaus ſchwie⸗ rigen Lage, in die unſere Branche infolge der neuen einſchneidenden Regierungsverordnungen geraten iſt, an geeigneter Stelle ſofort um Mäßigung vorſtellig zu werden und ganz beſonders dahin zu wirken, daß die beunruhigenden Gerüchte, wonach bei Feſtſetzung von Höchſtpreiſen zuerſt bei den Schuhhändlern begonnen werden ſoll, ſich nicht ver⸗ wirklichen. Es würde für den Schuhhandel, beſon⸗ ders für den kleinen, den völligen Ruin be⸗ deuten. Wenn aber tatſächlich Abſichten auf Feſt⸗ ſetzung von Höchſtpreiſen beſtehen, daß zuerſt bei den Schuherzeugern eingegriffen wird. Durch die Minderung der Höchſtpreiſe für Leder iſt die Schuhinduſtrie nach unſerer Anſicht wohl in der Lage, wenigſtens einen Preisſtillſtand eintreten zu laſſen. Denn nur aufgrund eines feſtſtehenden Erzeugerpreiſes iſt der Schuhhandel ſeinerfeits in der Lage, zu feſtgelegten Verkaufspreiſen abzugeben.“ Apollotheater. Hartſtein⸗Gaſtſpiel:„Der lebende Film.“ Als Wilhelm Hartſtein, der ſich in Mannheim einer ſo außerordentlichen Beliebtheit erfreut, den Entſchluß faßte, die Winterſpielzeit 1916 des deut⸗ ſchen Varitees mit einem Stück zu eröffnem in dem die Filmkomödie plaſtiſch dargeſtellt wird, da hatte er zugleich die Grundlage zu einem Erfolge geſchaffen. der nach unſerer Ueberzeugnug überall künſtleriſch und finanziell ganz außergewöhnlich ſein wird. Iſt ſchon die Idee, die dem Schwank„Der lebende Film“ zugrunde liegt, überaus origimell, ſo iſt nicht minder glänzend, wie dieſe Idee durch Hartſtein, der be⸗ kanntlich Autor und Hauptdarſteller in einer Perſon iſt, verwirklicht wurde. Hartſtein ſpielt in dem Stüick den Leonhard Bommelmann, eine ganz prächtige Kölner Volkstype. Bommelmann ſpürt, wenn der Frühling am Rhein einkehrt, den unwiderſtehlichen Drang, mit ſeiner Harmonika als„faßrender Sän⸗ ger“ durch die Lande zu ziehen. Auf einer dieſer Fahrten erregt er die Aufmerkſamkeit einer Film⸗ geſellſchaft, die auf den lukrativen Gedanken kommt, Bommelmann, ohne daß er es merkt, in den Mittel⸗ punkt einer Filankomödie zu ſtellen. Bommelmanns veizende Frau hat während der Abwefenheit ihres Gatten am Rhein eine entzückend gelegene Garten⸗ wirtſchaft erworben. Hier ſetzt die Handkung ein. Die Filmgeſellſchaft erſcheint plötzlich auf der Bild⸗ fläche und ſpielt den Schlußakt eines Liebesdramas, in dem die Heldin während eines Duells durch einen. Piſtolenſchuß niedergeſtreckt wird. Bei der Aufklä⸗ rung der enbſetzt herbeieilenden Wirtin nimmt die Geſellſchaft die Gelegenheit wahr, die Frau für das gegen ihren Gablen geſchmiedete Komplott zu gewin⸗ nen. Nun taucht Bommelmann in Begſeitung ſeiner Reiſegeführtin, einer Lautenſpielerin, auf, die mit einer der Hauptdarſtellerinnen der Flmgeſellſchaft identiſch iſt. Die Aufnahme des neuen Films beginnt. Bommelmann hat natürlich keine Ahnung, daß die Gartenwirtſchaft ſeiner Frau gehört, und als er nun ſeine Katharing in die Arme ſchließen will, wird er DDD eee von der Wirtin mit dem Bemerken zurückgewieſen, daß er ſich ſehr irre, daß ſie Aennchen heiße und daß ſie ſeit zwei Jahren mit ihrem Oberkellner ſehr glücklich verheiratet ſei. Bommelmann, der ſich über die verblüffende Aehnlichkeit zwiſchen der Wirtin und ſeiner Frau nur ſchwer hinwegſetzen kann, wird ſchließlich durch das Erſcheinen einer luſtigen Stu⸗ dentenſchar abgelenkt, der er ſeine ſchönſten Lieder zum beſten gibt. Daß er aber gleichzeibig die Sehn⸗ ſucht nach ſeiner Frau durch den Tröſter Wein zu ſtillen ſucht, wird ihm zum Verhängnis. Die Wan⸗ dergefährtin hat ihm ein Schlafmittel ins Glas ge⸗ ſchüttet. Ein Rheinlied ſingend, ſchläft er ein. Nun wird Bommelmann aufgehoben und in ein von der Filmgeſellſchaft gemtetetes Schloß getragen, wo er ſich nach Z30ſtündigem Schlaf in einem mäch⸗ tigen Himmelbett als Graf Ballerſtädt wiederfindet. Die Täuſchung wird für Bommelmann glaubwürdig, weil er als Findelkind tatſächlich immer der Mei⸗ nung geweſen iſt, daß er aus einem hohen Hauſe ſtammt. Leider geſtattet uns der zur Verfügung ſtehende Raum nicht, die Handlung weiter eingehen⸗ der zu ſchildern. Bommelmann, in dem man den nach langer Trennung wieder erſchienenen letzten Sproß des Hauſes Ballerſtädt feiert, wird mit der Komteſſe Leonore von Elmendorff, einer Baſe, ver lobt, tötet aus Eiferſucht ſeinen Nebenbuhler, Vet⸗ ter Egon von Elmendorff, wird als anſcheinend gei⸗ ſtesgeſtört in eine Privatirrenanſtalt eingeſperrt, ſchließlich aber doch wegen vorſätzlichen Mordes zum Tode verurteilt und erſchoſſen. In den letzten Trunk war wieder ein Schlafpulver gemiſcht. Bommelmann ſchläft in dem Augenblick ein, als die Soldaten auf ihn anlegen. Als er nun wieder erwacht und ſich um Wirtſchaftsgarten wiederfindet, glaubt er nicht am ſchönen Rhein, ſondern im Himmel zu ſein, in dem wirklich„alles wie amf Erden“ iſt. Die Schlußſzene, die als Fortſetzung der erſten die Täuſchung voll⸗ kommen macht, bringt auch die Aufklärung. Bom⸗ melmann tut zwar etwas entrüſtet, was man ihm angeſichts der ausgeſtandenen Angſt nicht verübeln kaun, ſteckt ſchließlich aber ſchmunzelnd die 15 000 Mark Honorar ein. die ihm die Filmgeſellſchaft für ſeine unfreiwillige Mitwirkung einhändigt. Gleich⸗ zeitig ſchwört er aber auch. daß er ſeine Frau nie mehr verlaſſen wird. Die famstägige Uraufführung des Schwankes, der in der Biedermeierzeit ſpielt, geſtalbete ſich bei nahe⸗ zut ausverkauftem Hauſe zu einem Erfolg, wie er ſelbſt Hartſteinſchen Stücken ſelten beſchieden iſt. Wahre Lachexploſionen durchdröhnten das Haus. Immer wieder mußt zur Ruhe gemahnt werden, weil die Heiterkeitsausbrüche des Publikums zu an⸗ haltend waren. Hartſtein war als Bommelmaun einzig. Der Stimmungswechfel gelang ihm hervor⸗ ragend. Wir denken dabei vor allem an ſein Er⸗ warchen im gräflichen Schloß, an die Szene inmctten der Geiſteskranken, die übrigens zeigte, daß auch die übrigen Rollen durchweg mit erſtklaſſigen Kräften beſetzt ſind, an die in ihrer grotesken Komik nicht zu überbietende Gerichtsſgzene und an das Wieder⸗ erwachen im Wirtſchaftsgarben. Hber wußte der un⸗ vergleichliche Künſtler auch guf das feinſte zu charak⸗ beriſieren und zu nwamcieren. Hier zeigte Hartſtein, daß er nicht nur der derbe, ſondern auch der feine Komiker iſt, der auf feiner Palette die Farben immer auf das genaueſbe zu miſchen weiß. Alles in allem: Hartſtein übertrikft ſich ſelbſt in dieſer Rie⸗ ſenrolle. Die übrigen Partien ſind, wie bereits be⸗ merkt, ebenfalls hervorragend beſetzt. Weunn ſie auch wie bei allen Hartſteinſtücken mehr oder weniger in den Hintergrund treten, ſo würden ſte bei mam⸗ gelnder Wiedergabe trotz der überragenden Kunſt des Hauptdarſtellers den Geſambeindruck beeinträch⸗ ligen. Nicht nur Frau Hartſtein, die als Bom⸗ melmanus Frau und als Eleonore von Elmendorff itberaus natürlich und fein nuanciert ſpielt, ſon⸗ dern auch die übrigen Kräfte, die durchweg in meh⸗ reren Rollen auftreten, ſo Fräulein Wil be, Frl. Heintze, die Herren Obto, Pahlau und Kpfeinertz, verdſenen wärmſte Auerkennung. Die Ausſtattung des Stückes iſt eine Sehenswürdigkeit für ſich. So ſein abgeſtimmt, wie die Darſtellung iſt auch der dekorative Rahmen, der nach Entwürfen von Prof. Bernhard Salomon in den Ateliers von Georg Hartwig u. Cie., Hofmaler, Berlin⸗Charlot⸗ tenburg, geſchaffen wurde. Die Koſtüme, die ebenſo goſchmackvoll wie ſtilecht ſind, wurden von der Fu. Cahn u. David, Hoflieferanten, Düſſeldorf, gelte⸗ fert. Wir ſind der feſten Ueberzeugung, daß das ſo überaus briginelle Stück, das unſeres Wiſſens zum erſtenmal die Kinokunſt in ſo unübertrefflicher Weiſe perſifliert, eine außergewöhnliche Zugkraft ausüben wird. Bereits die beiden geſtrigen Vor⸗ ſtellungen waren ausverkauft. Aber auch Herrn Direktor Zacharias gebührt warme Anerkennung dafür, däß er die Uraufführung am Apollotheater ermöglicht hat. Karten im Vorverkauf für die Hartſteingaſtſpiele ſind ab heute ſchon bis einſchl. 10. d. M. zu haben. Die Nachfrage iſt gewaltig. 222...ͤ—— und ein Hausdiener von Gotha wegen Diebſtahls. 2 Das Deutſchtum in Numänien. kos. Wenn ſich Rumänien in den letzten Jahr⸗ zehnten neben Bulgarien zu dem bedeutendſten und am beſten organiſierten Balkanſtaat ent⸗ wickelt hat, ſo verdankt dies das unter der Miß⸗ wirtſchaft der früheren einheimiſchen Hoſpodare und der griechiſchen Fanarioten ſowie durch das langjährige ruſſiſche Protektorat heruntergekom⸗ mene Land dem im Herbſt 1914 verſtorbenen König Karol, der während ſeiner 38 jährigen ſegensreichen Regierung Rumäniens heutigen Wohlſtand begründete. „Mit dem Prinzen Karl von Hohenzollern⸗ Sigmaringen, der im Jahre 1866 nach dem Sturz des Diktators Cufo zum Fürſten von Ru. mänien gewählt wurde, hielt deutſche Diſziplin und deutſcher Arbeitsgeiſt ſeinen Einzug in die Moldau und Walachei. Schon um das Ende des 18. und im erſten Viertel des 19. Jahrhun⸗ derts hatten ſich deutſche Auswanderer in Ru⸗ mänien niedergelaſſen, um die fruchtbaren, aber völlig verwahrloſten Ländereien an den Ufern der Donaumündungen zu koloniſieren. Es wa⸗ ren zum größten Teil Nachkommen jeuer ſüd⸗ deutſchen Auswanderer, die ſich unter Katharina Il in Südrußland angeſtedelt hatten, und deren reicher Beſitz jetzt von der ruſſiſchen Regierung ihren Eigentümern entriſſen wurde. Ihre erſte Anſiedlung auf rumäniſcher Erde war das Dorf Jakubstal bei Braila, allein die Kriegswirren, der Durchmarſch ruſſiſcher Heere und die Plün⸗ derung und Verwüſtung ihrer Ländereien ver⸗ anlaßten die Deutſchen, bald wieder ihre Kolo⸗ nie aufzugeben. Sie wandten ſich nun nach der damals noch kürkiſchen Dobrudſcha, wo ſie den ſchamloſen Erpreſſungen der Fanarioten und Hoſpodare nicht preisgegeben waren. Hier, in der Nähe des Donauſtädtchens Macia, entſtand die Siedelung Aepunar; zwanzig deutſche Fa⸗ milien ließen ſich nieder und gründeten ein blühendes Gemeinweſen, das vorteilhaft von den ſchmutzigen und armſeligen Hütten der rumä⸗ niſchen Bauern abſtach. Allein die von den Ruſſen aus dem Kaukafus vertriebenen Tſcher⸗ leſſen, denen von der kürkiſchen Regierung in Oſtbulgarien und in der Dobrudſcha Wohnſitze angewieſen wurden, überfielen und verheerten die deutſchen Anſiedelungen. Im Jahre 1848 gaben daher unſere Landsleute auch Aepunar auf, um ſich abermals eine neue Heimat zu ſu⸗ chen. Sie wählten diesmal die abgelegene Wald⸗ ſchlucht von Atmageg, wo ſie inmitten dichter Wälder ganz für ſich lebten und ſicher vor den Raubgelüſten der Tſcherkeſſen waren. Ihre Beile rodeten den Wald, es entſtanden üppige Getreidefelder und ſchmucke, ſaubere Häuschen inmitten der urwaldähnlichen Wildnis. Reicher Segen ruhte auf der Arbeit der deutſchen Hände, die Anſtedler brachten es bald zu anſehnlichem Wohlſtand, der neue Auswanderer aus der Hei⸗ mat anlockte, ſodaß die Kolonie nach 10 Jahren bereits 50 Familien zählte. Der frühere preu⸗ ßiſche Offizier v. Malinowsky, der in türkiſche Dienſte übergetreten war, ſchützte und förderte ſeine Landsleute in jeder Weiſe. Er wies dle türkiſchen Behörden zuerſt auf die Bedeutung der deutſchen Landwirtſchaft und des deutſchen Fleißes für die Türkei hin, deren Geſchicke ſich damals wohl ganz anders geſtaltet hätten, wenn ein größerer Teil des faſt ausſchließlich nach Nordamerika fließenden deutſchen Auswande⸗ rerſtroms nach der Balkanhalbinſel geleitet wor⸗ den wäre. Im Jahre 1861 wurden die Bewohner von Atmagea indes abermals von Tſcherkeſſen, die zur Landplage der Donauländer geworden wa⸗ ren und ausſchließlich vom Raub lebten, über⸗ fallen und vertrieben. Nachdem ſie faſt ihre ganze Habe verloren hatten, ſuchten ſie ſich an der Moldau neue Wohnſitze, kehrten aber, als die Dobrudſcha rumäniſch geworden war und die Tſcherkeſſen das Land verlaſſen hatten, wie⸗ der in das berödete Atmageg zurück. Mit dem Hohenzollernfürſten kamen bald Scharen neuer Koboniſten aus Deutſchland, die ſich größtenteils in der Dobrudſcha niederließen. Hier galt es, Sümpfe auszutrocknen, Flüſſe zu regulieren, Wälder zu roden, Steppen in Ackerland zu ver⸗ wandeln, Straße, Wege umd Häuſer anzulegen — alles Arbeiten, die gerade der Deutſche in muſtergültiger, unübertrefflicher Weiſe zu ver⸗ richten verſteht. Mit welch ungeheuren Schwie⸗ rigkeiten unſere Landsleute dort unten zu käm⸗ pfen hatten und welch reichen Segen ihre uner⸗ müdliche Schaffenskraft brachte, das hat der Reiſeſchriftſteller Dr. Bernhard Schwarz in einem heute erſt recht wieder leſenswerten Büch⸗ lein:„Vom deutſchen Exil im Skythenlande“ geſchildert. Heute wohnen rund 6000 Deutſche in der Dobrudſcha; ſie bilden eine einheitliche Gemeinde im Rahmen des rumäniſchen Staates, deſſen Regierung ihnen bisher ſtets wohlwollend geſinnt war. Aber auch in den größeren Städten des übri⸗ gen Landes finden wir überall deutſche Kauf⸗ leute, Handwerker und Bauern. Im Jaßre 1900 lebten 60 000 Deutſche in Rumänien, und dieſe Zahl mag in den letzten Jahren noch bedeutend zugenommen haben. In der Hauptſtadt Buka⸗ reſt haben die evangeliſchen und katholiſchen Deutſchen ſchon ſeit 60 Jahren eigene Kirchen, Schulen und Spitäler; auch Turnu⸗Severm, Plofeſcht, Krajowa, Galatz und Jaſſy— um nur die bedeutenderen Städte zu nennen— beſitzen deutſche Gemeinden, die viel zum Wohlſtand und zur wirtſchaftlichen Entwicklung Rumäniens beigetragen haben. Da die meiſten dieſer oft ſchon ſeit Generatlo⸗ nen in Rumänien anſäſſigen Deutſchen die Staatsangehörigkeit ihres Adoptivvaterlandes erworben haben, wird die rumäniſche Regierung ſie weder ausweiſen und internieren, noch we⸗ niger aber von ihnen verlangen können, gegen ihre Brüder und ihr altes Vaterland zu käm⸗ pfen, nachdem Rumänjen auf ſo ſchmachvolle Weiſe die Freundſchaftsbande zerriſſen hat, die es ſeit 40 Jahren an Deutſchland und Oeſter⸗ reich⸗Ungarn knüpfte. Die heutige ruſſen⸗ und franzoſenfreundliche Regierung ſcheint vergeſſen zu haben, was Rumänien der germaniſchen Raſſe zu verdanken hat. F. —— Das Soldatenlied. Schon jetzt beſchäftigen ſich ernſte Geſangver⸗ einigungen mit der Frage der Erneuerung, der Weckung und Förderung des Liedes nach dem Kriege. Sie ſind ſich des Wertes und der Be⸗ deutung des Liedes für die jetzige ernſte und die kommende Siegeszeit voll bewußt, und bemühen ſich, alles zu tun, was der Hebung des Geſanges förderlich ſein kann. In ihrer Hand ruhen die Mittel zur Förderung des Männergeſanges. Wer aber nimmt ſich um das Soldatenlied an? Iſt es nicht auch wert, geſammelt zu werden, und haben wir ſeine Bedeutung nicht erſt im Kriege recht ſchätzen gelernte In der ruſſiſchen Armee muß jede Truppe be⸗ ſtimmte Lieder gleichſam als Kennzeichen lernen. Die öſterreichiſche Regierung hat erſt in letzter Zeit auf die Bedeutung des Soldatenliedes hin⸗ gewieſen und beſtimmt, daß ſeiner Pflege mehr Beachtung zuteil werden muß. „Deutſchland, Deutſchland über alles“ war der Schlachtruf unſerer Helden, die ſich ſiegend und ſterbend dem Feinde entgegenwarfen. Die meiſten Soldatenlieder verdanken ſhre Entſtehung kriegeriſchen Zeiten, und ihre Dich⸗ ter und Komponiſten ſind Männer, welche ernſte Zeiten durchlebten. Millionen deutſcher und öſterreichiſcher Helden ſtehen an den Fronten Wacht, und ihre Lieder verſtummen nach der Sänger Tod wenn ſie nicht geſammelt werden. Schon beim Ausmarſch ſind viele Lieder verloren gegangen, und wenn die Tage des Friedens kommen, werden neue Weiſen aus deutſchem und öſterreichiſchem Munde quellen, Weiſen, die für unſere Jungen, für den Männergeſang, ſelbſt für den Gottesdienſt ge⸗ ſammelt zu werden verdienen. Alle Truppenführer müſſen veranlaßt werden, daß ſie gebildete Muſiker beauftragen, ieder zu ſammeln. Der Sammler Namen wird dem Liede beigeſetzt, denn es iſt keine leichte Aufgabe, Lieder nach dem Gehör nachzuſchreiben. Alle Weiſen werden von einer Zentrale aus geſichtet und dann der Oeffentlichkeit übergeben. Die Schulen, die Geſangvereine, die Truppen der Zukunft erhalten auf dieſem Wege eine Menge neuer, guter Lieder, und ein Kulturdokument iſt dann geſchafſen, das wie jetzt ſchon vorauszu⸗ ſehen, ein Schatz für die Zukunft bleibt Darum: Sammelt das Soldatenlted! Montag, den 4. September Lene Aus Tudwigshafen. 1 immer it huer darauf aufmerkſam gemache, daß ir Falle der Beſchießung bon Luftfahrzeugen eine Gefährdung durch herab⸗ fallende Sprengteite der Abwehrgoſchoſſe wicht aus⸗ geſchloſſen iſt; es wird daher drit empfohlen. die Häuſer aufzuſuchen, wenn das Schießen der Abwehrgeſchütze gehört wird. 99 5 Nus dem Großherzogtum. elWeinheim, 3. Sept. Einen ſchweren Ver⸗ luſt hat die hiefige Kaufuraunſchaft zu Heklagen. Der 1. Vorſitzende des Rabattſparbereines Wein⸗ heim und des hieſigen Kaufmänniſchen Vereines, Kaufarm Julius Köhler, ein ifriger Vor⸗ kämpfer für die Intereſſen des Kleinkaufmanns⸗ ſtandes, wurde heute nachmittag umter großer Be. teiligung aus allen Kreiſen der Bebölkerung, zu Grabe getragen. Raſtatkt, 2. September. Der vom Landes⸗ rband badiſcher Gewerbe⸗ und Handwerkerber⸗ igen ins Leben gerufene Fonds für unent⸗ gelkliche Aufnahme von weniger kemittelten Mit⸗ gliedern des Landesverbands, welche im Felde waren, in die Erholungsheime des Ver⸗ Hands, hat die Höhe von 18 000 Mark überſchritten. (Karlsruhe, 4. Sept. Seinen im Felde er⸗ haltenen ſchweren Verletzungen iſt jett Oberarzt d. R. Dr. Erwin Schmidterlegen. In helden⸗ mütiger Opferbereitſchaft, des eigenen Lebens nicht achtend, hatte er bei der Rettung Verwundeter den tötlichen Schuß erhalten. Zwei ſeiner Brüder (8ſtanden im Feld) deckt ſchon das Heldengrab. Obevarzt Schmidt war mit dem Eiſernen Kreuz erſter Klaſſe ausgegeichnet. rr. VBaden⸗Baden, 3. Sept. Im Saale der Brauerei Bletzer hielten geſtern abend der Natio⸗ nakliberale und der Jungliberale Verein eine Verſammlu ug ab, in welcher über die Frage der Lebensmittelverſor⸗ gung im Kriege lebhaft diskutiert wurde. Landtagsabgeordneter H. Koelblin beſprach ein⸗ gehend und in informatoriſcher Weiſe über alle Maßnahmen, welche von Regierung, Stadtrat und Kommunalverband getroffen wurden, dabei hervor⸗ hebend, daß man ſich in manchen Artikeln auch in Zukunft eine Beſchränkung auferlegen müſſe, daß wir aber mit Kartoffeln, Brot und Getreide infolge der guten Ernte reichlich verſorgt ſeien. Wenn auch manchmal Mißſtimmung herrſche, ſo dürfe man ſich doch den Blick nicht trieben laſſen, der ſich aluf das eine große Ziel„Durchhalten bis zum Siege“ rich⸗ ten müſſe. In ähnlichem Sinne und gleichfalls über eine Reihe von Fragen der Nahrungsmittelverſor⸗ gung Aufklärung gebend, äußerte ſich auch Rechtsrat Glfner. Beiden Rednern wurde lebhafter Beifall zuteil. In einer anregenden Ausſprache wurden N tregungen und Wünſche vorgebracht und Anfragen 0 t, die von den Herren Kölblin und Glf⸗ ner beantwortet wurden. Um 12 Uhr konnte die Verſammlung vom Vorſitzenden, Herrn Architekt und Baumeiſter Heinrich Vetter, mit dem Dank an die Redner und die Anweſenden geſchloſſen werden. Pforzheim, 4. Sept. Der Ertrag der Obſtbäume an den Kreis⸗ und Staatsſtraßen des Begzirks wurde dieſer Tage durch die Waſſer⸗ und Straßenbauverwaltung verſteigert. Die über 600 Zentner waren zu 1995 Mark angeſchlagen; erzielt wurden 3700 Mark.(Wenn, wie in dieſem Falle der Steigerungserlös über 100 Prozent höher iſt als der Anſchlag, dann darf man ſich nicht wun⸗ dern, wenn das Obſt teuer iſt. Da inzwiſchen neue Höchſtpreiſe feſtgeſetzt worden ſind, ſo iſt jedenfalls der Steigerer der Hereingefallene. Die Schriftl.) „Vom Schwarzwald, 1. September. In Sk. Blaſien, Titiſee und Hinterzarten ſind lt.„Freib. Ztg.“ in den letzten Nächten ver⸗ wegene Einbrüche vorgekommen. In Hinter⸗ garten drangen die Einbrecher in den Gaſthof„zum er“ durch Zertrümmerung einer Glasſcheibe der r ein und verſuchten die Tageskaſſe zu ſtehlen, ihnen aber nicht gelang, weil ſie vorher in Sicherheit gebracht war. Sie taten ſich dann an den vorgefundenen Speiſen und Getränken gütlich. Einem Kurgaſt ſtahlen ſie aus dem Zimmer Schirm und Handkoffer mit ſämtlicher Wäſche. Im Gaſthof m Bahnhof“ ſtahlen die Einbrecher des Nachts n Herrn ein Paar Schnürſchuhe. In ein Fremdenheim verſuchten die Diebe durch Eindrücken Seneral⸗Anzeiger 1 im t wurde dort gefun Einen wertvollen Fund machten Damen auf ei Spaziergang im Walde zwi Friedenweiler. Unter Gebüf paar gute, teils neue den Dieben dort verſteckt. *Offenbur g, 1. September Aerzteverein beſchloß zur Unterf Militärdienſte einbe a aufzubri: ſſenhonorar, wenn das ſamtberufseinkommen 6000 Mk. über⸗ zigt, zu dieſem Zweck einſtweilen jährlich abge⸗ n werden ſtaffelveiſe ſteigend um 1 Prozent e 2000, 3 Prozent von 3000 Mk. geſamtem Kaſſenhonorar, 4 Prozent von 5000, 5 Prozent von 7000 uſw. mit Wirkung vom 1. Januar 1916. (Freiburg, 2. Sept. Durch die Blätter ging letzter Tage die auch von uns übernommene richt, daß das Schloß in Umkirch dem Kö von Rumänien gehöre. Wie der„Freib. 5 geſchrieben wird, iſt dieſe Annahme irrig. Seit Carols I. Tod, Oktober 1914, iſt es im Beſitze des Erbprinzen von Sigmarir 5 (St. Georgen bei Freiburg, 2. Sept er. *s 11jährige Töchterchen des Landwirts Ri hard Bögele von Wendlingen fiel von der Fruchtbühne herunter und war nach kurzer Zeit eine Leiche. ½ Prechtal, 1. Sept. Auf dem Hofgut des Gottlieb Haas(Staigebauer) in Prechtal, ſteht ein großer Birnbaum, der zurzeit neken ſeinen noch Unretfen Birnen ſchönen Blütenſchmuck trägt. (Achern, 2. September. Das Zja rige Kind en Röttenbach Der Ortenauer tzung der zum en Fond des Fuhrunternehmers Huber, das in den Gewerbe⸗ zanal gefallen und ſchon verſunken war, wurde von dem Vizefeldwebel Linke vom Tode des Ertrinkens gerettet. )(Badiſch⸗Rheinfelden, 4. Sept. Bei der Bürgermeiſterwahl wurde der bisherige Ratſchreiber Hermann Senger ein ſtimmig ge⸗ wählt. Der Vater des Neugewählten, Auguſt Senger, verſah das Bürgermeiſteramt bis 1897 und bon da ab bis zu ſeinem kürzlichen Tode deſſen Bruder Adolf Senger. Pfalz, heſſen und Umgebung. Gerichts zeitung. )(Larlsruhe, 2. Sept. Vor der Ferien⸗ ſtrafkammer hatte ſich die Ehefrau Emilie Hammer aus Brötzingen wegen v Betrügeretien bei ihren Angaben für! ſtützung zu verantworten. Sie war ſei terzeit ſchon vom Schwurgericht wegen Urkundenfälſchung und Betrugs zu einer längeren Zuchthausſtrafe verur⸗ teilt worden, war aber dann, als ihr Mann zum Heeresdienſt eingezogen wurde, guttatsweiſe ent⸗ laſſen worden. Wegen ihrer neuen Betrügereien erhielt ſie nun ein Jahr Zuchthaus und 300 Mark Geldſtrafe. Berlin, 31. Auguſt. Wegen wiederholten Vergehens gegen die Magiſtratsverordnung pom 31. März 1915, ketr. die Abgabe von Brot, wurde die Hausbeſitzerin Martha Boeſecke, geb. Schaden⸗ berg, zur Verantwortung gezogen. Sie war ange⸗ klagt, für die Mieter ihres Hauſes in der Straßburger Stvaße zuviel Brotkarten eingefordert und das widerechtlich erlangte Mehr für ſich verwendet und an andere abgegeben zu haben. Da ſte allein daſteht, hat ſie für ſich ſelbſt nur eine Karte zu beanſpruchen. In der zuſtändi⸗ gen Brotkommiſſion fiel es auf, daß die Angeklagte fortgeſetzt dieſ Zahl von 90 Mietern zum Be⸗ zuge von Brotkarten angab, während es bekannt iſt, daß in der dortigen Gegend ſehr häufig Wohnungs⸗ wechſel ſtattfindet. Es wurden bei der Polizei Nach⸗ forſchungen gehalten, und da ergab daß die Angeklagte verſchiedene Male 20 bis 22 Mieter mehr angegeben hatte, als in ihrem Hauſe wohnten. .——— n mer ganz unbewußt, etwa des Abends in der 7 2 751 Kunſt und Wiſſenſchaſt. Erinnerungen an Joſef Kainz veröffentlicht das Septemberheft von Vel⸗ hagen u. Klaſings Monatsheften aus der Feder von Ferdinand Grogori, der auf der Bühne oftmals ſein Gegenſpieler geweſen iſt und der viele Jahre lang ſein treuer Freund war. Man ſpürt hier, wie ernſt Joſef Kainz ar⸗ eitete, ehe er ſeine Geſtalten auf die Bühne ſtellte, Dabei wies er es weit von ſich, beſondere „Aufl ſfungen“ von ſeinen Rollen zu haben. techt, neben dem Dichter„Auffaſſungen“ zur Geltung zu bringen, meinte er einmal, ſtehe Rür dem Genie zu; er habe ſich's nie erlaubt. Daneben zeigen dieſe Erinnerungen aber auch in zum Teil ſcherzhafter und draſtiſcher Weiſe, mit welchen Kleinigkeiten es gelegentlich ſelbſt ein großer Schauſpieler zu tun hat. Als Kainz don Berlin an das Burgtheater überſiedelte, lächelte man in Wien über ſeine moderne Gar⸗ derobe, als er ſich in Echegarays„Galeotto“ vor⸗ ſtellte, und ſprach noch nach Jahren von der ent⸗ ſetzlichen Berlmer Schneiderarbeit, der er bei⸗ mehe zum Opfer gefallen wäre. Kainz nahm dies Zeichen als Symbol, prüfte daraufhin ſo⸗ fort ſeinen geſamten äußeren Menſchen und ent⸗ Deckte da mancherlei, was weder zu ihm, noch zu der alten Kulturſtadt paſſen wollte. Berlin hatte ihn nur in üppigem Lockenſchanuck geſehen, ſo⸗ lange er am Deutſchen, am Oſtend⸗ und an Leſſingtheater engagiert war. Und dieſe Locken waren zwar feſt angewachſen, aber ſie waren künſtlich gedreht. Tag für Tag exübrigte dieſer ewig beſchäftigte, unruhige Menſch die tote Zeit für den Haarkräusler! Das geſchah freilich im⸗ 5 Schminkſtube, wenn er für den Romeo oder den Carlos hergerichtet wurde. In Wien aber legte er die letzte Komödianteneitelkeit ab, ſtrich das nach und nach auch lichter werdende Haar glatt, ſcheitelte es ſeitlich und erſchien nun ebenſogern in dieſer alltäglichen Schlichtheit auf der Bühne, wie er früher den Tituskopf der Theaterhelden ins Leben mitgenommen hatte. Zum Schluß noch eine ſcherzhafte Anekdote aus ſeiner erſten Zeit. Ferdinand Gregori erzählt hier, wie er mit Kainz zuſammen in Leipzig ein Gaſtſpiel gab. Kainz hatte nicht die beſten Er⸗ innerungen an dieſe Stadt, denn er war unter der Doppeldirektion Auguſt Förſter Angelo Neumann(1876) vom Publikum wiederholt ver⸗ höhnt worden. Man nannte ihn den„Kanarien⸗ vogel“, weil er immer einen knallgelben Ueber⸗ zieher trug, und als er einmal auf der Bühne zu einem ſchwarzen übergegangen war, rief einer von der Galerie herab:„Ach, dr Ganarjenvochl is in de Dinde gefaßen!“ Von ſeinem allererſten Leipziger Auftreten her hatte er eine ähnliche Aneldote im Gedächtnis. Förſter ließ ihn un⸗ bedachterweiſe in einem franzöſiſchen Salonſtück als Verführer debütieren, und der extravagante Jüngling bemühte leider keinen Haarſchneider, um ſich vorher ſeiner Simſonlocken zu entledi⸗ gen. Als er nun am nächſten Abend erwartungs⸗ voll Cercle zu halten ſich anſchickte, im Skehpar⸗ terre, wo ſich das ſchauſpieleriſche Grünzeug ſammelte, um möglichſt gründliche Urteile über die oben auftretenden Kollegen fällen zu können, ſagte einer zu ihm:„Sie, wo waren Sie denn geſtern? Da gab's endlich mal was zum Lachen. Da ſtand einer oben, der hat richtig ausgeſehen wie ein Affe!“ Der Affe war Kainz. auf Unwe die Angekl Irtei ete 58 1 67 4800 Mark Geld ſt rafe, im laka und Niſſaki aU. Viele kleine Abteilungen des Feindes wur⸗ den gefangen genommen. Eine ſtarke Abtei⸗ lung der Truppen des Majors von Deventer rückt ſüdlich von Kiloſſa aus. Abteilungen dez Brigadegenerals Northey bewegen ſich aus der Richtung von Jringa und Lupenmbe oſtwärts nach Nahenge zu. An der Küſte näherte ſich eine Abteilung von Bagamoyo auf Dar⸗s. It jetzt an die deut⸗ Salam unter Mitwirkung von Schiffen der königlichen Flotte. erläßt folgende Kundgebung: Korn, dann iſt die Unabhängigleit des Deut Reiches dahin, die unſve Väter in ſchyveren ſchweizeriſche Kämpſen errungen haben, dann iſt auch unſer wurde auf den 24. September verſchoben, 0 alksleben bernichtet, und unſer da die ſchweizeriſche Armeeleitung für die im Volk geht der Verarmung entgegen. Das will Dienſt ſtehenden Truppen vorläufig keine Ur⸗ gewiß beiner von uns. Deshalb führen wir den ſaube erteilt Krieg mit aller Kraft, die wir aufbringen können, weiter. Dazu gehört aber Geld. ganges Wirtſch trauen der Reichsleitung geradezu glänzend gerechtfertigt, als dieſe mit der Aufforderung kam: Leiht dem Vaterland Eure Eoſparniſſe. 4,4— 9,1—. 12,1 und zuletzt in dieſem Früh⸗ jahr 10,7 Milliarden, zuſammen 36,3 Milliar⸗ den, ſind aufgebracht worden. Und wie die Opferwilligkeit im Volke gewachſen iſt, zeigt faſt 92 noch deutlicher das Anſteigen der Zahl der Seine Majeſtät der König hat laut Staats⸗ tzt 5,2 anzeiger das Kommandeurkreuz 2. Klaſſe dez Zeichgrer: 11— 2,6— 3,9 und zule Generaldirektor Millionen Männer und Frauen ſtellt. Siege durchzuhalten, auch wenn's noch lange ———* 2 7 dauern ſollte. Unerſchütterlich aber vor allem 4. S de 55 ü 5 4. Se.⸗Tel., z..) Wie die Neue Zür⸗ iſt das Vertrauen in den Sieg der 1 28 5 8 deutſchen Waffen rotz der neuen Geg⸗ ner, die unter engliſch⸗franzöſtſchem Druck uns in den letzten Tagen erſtanden ſind. Anleihe wird's beweiſen. ſich eine amtlich in großem Umfang Brotmehl hinzuw mittelkontrolle zu ſtellung von B um die Vermif ſogenanntem Spelgſtreumehl. Dieſe Maß als ten. in einem Guta Strohmehl w zur menſchlich mithin eine gewiſſenlo Ju¹ und 11+ 9 Fällen durch fa en zuviel Brot⸗ bezw. 6 Die Behauptung, daß n ſich ver⸗ ieſe Karten * glaubt vielmehr, daß Vorgehen eine ehrloſe Grundlage habe. n Grunde hat das Gericht von der Befug⸗ rauch cht, neben der Geldſtraf 9 auf eine deshalb auf vier Wochen Ge⸗ ngnis 1 htbeftreibungsfalle 6 Monate Gefängnis. Ne fünfte Kriegsanleihe. Der Kyffhäuſer Bund der deutſchen Landeskriegerverbände. 2 Zum fünften Male er⸗ Daß wir weiterkämpfen müſſen, das iſt uns 10 8 Viermal f 9 1 ſind, 55 Gopeeen ie Volßsernährung. Brotmehlverfälſchung. Man ſchreibt uns: Bereits vor zwei Monaten hat ge Stelle veranlaßt geſehen, auf die vorkommende Verfälſch n und die für die Nahrungs⸗ igen Organe zu einer ſtr rot aufzufordern Es handelt ſich gung des Mehls mit Strohmehl und ſtzuſtellen. Ein Zuſatz von Strohmehl zum 2 ing ungeeignet ſei. Es iſt fälſchung unſeres wich⸗ en Nahrungsmitt 2 hrende Innungsmitglieder die Verfälſchung des — Letzte Meldungen. Aik Kümpfe in Deutſchoftafrilg (WTB. Nichtamtli Generalleutnants Snnms: lichen Hauptmacht im Ghz. birge von Uluguru wird trotz der gewöhnlichen Regenfälle, die die Brü ſchwemmen und die Wege auſweichen, leh Die Abſicht des Feindes and in dieſem günſtigen zu bieten, um Zeit zur Organiſation zu n. Sein Rückzu London, 3. olgung der fe Ver fortgeſetzt. ferner Niiderf tiger Abſicht gehandelt ferner Widerſt weiter nach ſtlich vom Gebirge be⸗ 5 fe auch hereits fängnisſtrafe rkennen. Das 73 77 er ald auf bier Wochen Ger begen ſich unſere berittenen Truppen t werden kann. Keine Beurlaubungen im ſchweizeriſchen Heer. c. Von der Schweizer Grenze, 1Sept doch allen klar. Werfen wir die Flinte ins(Priv.⸗Tel. z..) Die Berner Blätter melden: 5 ſchenDer für den geſtrigen Sonntag feſtgeſetzte erſte Armeegepäckmarſch 5 0 355 Stuttgart, 4. Sept.(WTB. Nichtamt) chon hat das deutſche Voll das Ver⸗ Dem an Stelle des abberufenen Konſuls Ed⸗ ward Higgins zum Konſul der Vereinigten Staaten in Amerika in Stuttgart ernannten Herrn Georges N. Ifft iſt laut Staatsanzeiger das zur Ausübung ſeiner konſulariſchen Funk⸗ tionen erforderliche Exequatur erteilt worden. Stuttgart, 4. Sept.(WTB. Nichtamtl.) haben dem Friedrich⸗Ordens dem Vaterlande ihre Erſparniſſe zur Verf gung ge⸗ Norddeutſchen Lloyd, Heinecken und dem Vorſitzenden des Aufſichtsrats der Deutſchen Das Ergebnis der fünften Kriegsanleihe Ozeanreederei Dr. Lohmann, Bremen und muß dieſe Reihe in gleich glänzender Weiſe fort⸗ das Ritterkreuz des Ordens der württember⸗ ſetzen. Ungeſchwächt iſt die Wirtſchaftskraft des giſchen Krone dem Kapitän des Handelstauch⸗ Reiches allen Anſchlägen unſever Feinde zuum bootes„Deutſchland“, König, verliehen. 0 m. Höln, 4. Sept.(Privat⸗Telegr.) Die nehmungsgeiſt, wie uns erſt jüngſt wieder die Kölniſche Zeitung Berlin hühne„Deukſch. Reichskanzler hat die Fraktions⸗ Shalb auchführer für Dienstag, den 5. September bis zum mittags zu einer Beſprechung eingeladen. Von der ſchweizeriſchen Grenze, cher Zeitung berichtet, meldet man von der Grenze zahlreiche Durch⸗ transporte von Autos, darunter ſolche, 5— 8 1. dis für die Beförderung von Geſchützen be⸗ Wir ſind gerüſtet.„Wir ſind mit den Millio. ſtimmt ſind. Sie ſind in Italien für die fran⸗ nen Franzoſen, Engländern und Ruſſen fertig öſiſche Armee hergeſtellt worden. getrorden, wir werden auch mit den paar hundert⸗ tauſend neuen Feinden fertig werden. Es iſt 3 7 8885 zudem das letzte Trümpflein, das unſere Gegner A3 12 berichtet daß König Ferdinand noch auszuſpielen haben. Es wird ihnen nichts„5„ 5 15 mehr helfen. Denn für uns iſt jetzt erſt recht e eee e Senee die Loſung: Durch! Das Ergebnis der neten 1 8 ſind. 1 London, 4. Septbr.(WTB. Nichtamtlich „Daily Chronicle“ veröffentlicht eine Depeſche Shackletons aus Punta Crena vom 3. September, die beſagt, daß alle Mitglieder der Expedition gerettet und wohlbehalten ſind. franzöſiſchen * Budapeſt, 4. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Schwerer Eiſenbahnunfall. Berlin, 4. Sept.(WTB. Amtlich.) Geſtern kahrungg. Abend um 11.45 Uhr fuhr der auf dem Vahn⸗ „hof Wildpark rangierende Güterzug 8157 geren und andauernden Ueberwachung der Her⸗ dem einfahrenden Perſonenzug 399 in die Flanke, wobei 6 Perſonenwagen umgeſtürzt ſogene offe werdenſind. Von den 300 Reiſenden wurden getötet: in fein gemahlenem Zuſtand dem Mehl zugeſetzt Fräulein Hennchen Wisnig, Brandenburg, 1 5 nach dem Verbacken vom Verbraucher Havelſtr. 30, Apothekerbeſitzer Max Krohn, Brotmehl vermindert nicht nur in erheblichem Berlin, Pegelſtr. 3 und eine bisher unerkannt gebliebene weibliche Perſon. wurden 4 Perſonen, leicht 16, die teilweiſe Aufnahme im Krankenhaus zu Potsdam und Hermannswerder fanden, teilweiſe nach An⸗ legung von Verhänden die Reiſe mit anderen Schwer verfetzt · E nen Kieſelfäur. Zügen nach Berlin fortſetzten. Das Geleis nach Magdeburg⸗Berlin iſt vorausſichtlich bis zum 5 mi wenn ſich Gewerbekrei⸗[Mittag geſperrt. Der Betrieb wird ſolange 5 de 1 einen Stoff eingleiſig auf dem Geleis Berlin⸗Magdeburg Uchtiger Abſich dem Brotmehl zuſetzen. Was das 8 7ii ſch 5i Spelzſtreumehl betrifft, ſo handelt es ſich dabei um geführt zwiſchen Wildpark und Werder. gemahlene Streu, von der als Zufatz zum Mehl ge⸗ nau dasſelbe gilt wie vom Skrohmehl. Die Be⸗ kämofung derartiger Fälſchungen muß mit allem um 8 Uhr 52 Minuten vom Haupthahnhof in Nachdruck und immer don neuem durchgeführt Hannover abgelaſfen worden und ſollte um 12 werden, da die Erfahrung leider gezeigt hat, welchen Uhr 11 Minuten in Berlin⸗Potsdam eintreffen Umfang ſie angenommen haben. Mußte doch die Sofort nach dem Unfall wurden vier Aerzte aus ſtändige Stelle ſogar darauf hinweiſen, daß ſelbſt Potsdam i JBerlin, 4. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der verunglückte Perſonenzug iſt fahrplanmäßig und die Potsdamer Feuerwehr mit zwei Krankenwagen herbeigerufen. Mit einem Brotmehls gefördert haben ſollen. Da die Mit⸗ 11 d dem wirkung der Verbraucher auf dieſem Gebiet kaum aus Potsdam herbeigeholten Hilſszug und d in Frage kommt, muß es Sache der amtlichen Or⸗ gane ſein, durch immer erneute Unterſuchungen bauptſächlich des Brotmehls in allen Betrieben die Verbraucher letzungen vor dieſem Betrug zu ſchützen. Wo eine derartige zugezogen hatten, 8 Fälſchung aber feſtgeſtellt wird, da dürften die er⸗ ſchwer Verletzten wurden nach dem ſtädtiſchen laſſenen Verordnungen ausreichen, um eine Wieder⸗ Krankenbaus in Potsdam und nach dem Kran⸗ holung unmöglich zu machen. kenhaus Hermannwerder gebracht. -Zug 147 konnten die leicht Verletzten, die ſich Hautabſchürfungen, Splitterver⸗ e geringfügigeVerletzungen ihre Reiſe fortſetzen. Die — aus der oſtwärts erte ſich Dar⸗es. fen der en Heer. 1 Sept melden: 3be erſte marſch hoben, die im ine Ur⸗ chtaunt.) uls Ed⸗ inigten rannten inzeiger Funk⸗ worden. Ramtl.) Staats⸗ Iſſe des r des d dem autſchen en und tember⸗ Stauch⸗ en. ) Die : Der ions⸗ r nach⸗ n enze, e Zür⸗ on der urch⸗ ſolche, n be⸗ fran⸗ 8..) n Ru⸗ ſämt⸗ mie in utlich.) epeſche om 3. er der ſind. eſtern Bahn⸗ 815⁵7 1 die ſtürzt ckötet: thurg, ohn, kannt erletzt weiſe und An⸗ deren nach zum lange burg Landel undd Industrie — Montag, den 4. September 1916. General⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatth Die R. G. im Erntelabr 1976%/7. (Nachdruck verboten.) Die RG hat ihre neuen Geschäftsbe⸗ dingungen für das Wirtschaftsjahr 101617 zum Versand gebracht. Dieselben weisen gegen früher verschiedenartige Veränderungen auf, welche teils in der neuen Bekanntmachung über Brotgetreide unck Mehl aus der Ernte 1916 vom 29. juni 1916 begründet sind, teils Erleich- terungen und Verbesserungen für die Beteiligten bedeuten und enthalten im übrigen eine Anzahl neller Vorschriften, welche aus der Praxis heraus entstandten Sind. Wie aus den Bedingungen für den Verkehr zwi- gchen der RG und den Kommissionären nervorgeht, sind denselben zwiei wesentliche Ver- günstigungen eingerämmt worden. Erstens er- Halten die Kommissionäre alle nachgewiesenen Vorfrachtkosten, welche durch Zusammenstellung fleinerer Lieſerungen umter 10 Tonnen zu Sammel- ladungen entstancten sind, Verglitet, dagegen gehen Kosten für Lagerung, Bearbeitung, Mischung, An⸗ und Abfur Wie früther zu Lasten des Kommis- sionärs und sind in der Kommissions-Vergütung inbegrüffen. Die zweite Vergünstigung bestent darin, dag die Forderungen der Rommissionäre mit 2 Prozent über Neichsbantciskontsatz Ver- zinst werclen, währenddem früher die R& nur den Reichsbankdtiskontsatz bezahlte. Ferner ist nun alusckrücklich in den Bedingimgen festgelegt, daß in Fallen, wo die Verladung von Getreide inn Men- gen unter 10 Tonten erforderlich ist, hierfür vor- her eine besondere Verladevorschrit einzuholen ist. Wird die Einholung einer besonderen Ver- Adevorschrift verabsaumt, so haftet der Kommis- sionär für die durch Nichtausnutzumg des Wag⸗ gous entstehende Fehlfracht. Alle Handlungsum- kosten des Kommissionärs sind in der Kommis-⸗ sionsgebühr inbegriſfen und werden von der NA nicht besonders bezahlt. Wagenstamdgelder am Verladeort zahlt die RG nur, wenn dieselben nachweislich ohne Verschulden des Nommissio- närs oder des Abladers entstanden sind. Wenn der Rommissionär bei der N Verladeverſugung über Getreide einholt, so hat er über die Be- Schaffenheit des Getreicdes nähere Angaben zu machen. Diese Angaben müssen für die RG sehr wertwoll sein, zumal in Gegenden, wo es sich um Geireide mit höherem Feuchtigkeitsgehalt handelt, da hier eine möglichst kurze eisedauer anzu- streben ist und evtl. auch die Behandſung in einer Trockenanlage in Frage kommtt. Die Bestimmungen über Säcke, Rücksendung Eerer Süicke, Sackleinigebühr und Säcke-Exsatz entsprechen der Bundesratswerordnung über Höchstpreise für Brotgetreice vom 24. Jun 1916. Die N zahlt dem Nommissionär als Sachleinge- bühr 10 Pig. füir dem Doppehzentner Getreide. Werden die Siche nicht binnen 3 Wochen vom Tage der Ankunft des Getreides an der Ankunfts- stafton Wiedler an den Kommissionär zurückge⸗ liefert, s0 erhöht sich die Sackleihgebühr für jecbe angefangene weitere Woche um 25 Pig. bis zum Hochstbetrage von 250 Marke für den Doppel- zentner. Werden Leihsäcke aus irgend einem Grunde niclit zurückgegeben, 80 gilf der Höchst- betrag der Leihgebünr als Verfallen. Außerdem Wird für den Verlust der Säche deni Kommissio- när 1,60 Mark für den Sack, der 15 Oder mehr keg iaßt, und 1 Mardg für dem kleineren Sack vergütet. Diese Bestimmungen bedeuten belanntlich eine außerordenthiche Verschärfung gegen früher und sinck dazu angetan, eine fahrlässige Entzienung der Sacke aus dem Verkehr zu umterbinden. Friher zahlte die RG als Sackleihgeblihr 1 Marke die Tohue und nach einem Monat fün jede wei- tere Woche 25 Pfg. die Tonne, bis zum Höchst- Petrage von 2 Mark. Stellt die RA den Kommis- sionhren die Säche leihweise zur Verfügung, 80 berechnet sie daflir eine Gebühr von ½% Pfg. für jecken Sack und Tag; friher betrug diese Gebühr 0 Pig. per Sack und Tag. Fün Leihsäcke, welche nickt zurückgehefert werden können, verlangt die N außer der verfallenen Leihgebühr eine Ent- Selricligung von 1,60 Marke fir dem Sack, der mig- desteus 75 leg faßt, und von 1 Mark füir jeclen Kleineren Saci. Mindestens kam die NO ffin je- dden niechtt zurückgelieferten Sack einschlieglich der Leihgebühr 4,10 Marie fordern. um verfiossenen Wirtsclraftsſahlr hatten die Mühlen oft darüber zu Ihagen, daß die Abgangs- anzeigen Seitens den Ablader nicht rechtzeifig und regelmäßig abgesandt wurden. Nach den neuen Belingungen ist die RO berechtigt, werm die Eiu- Sencdung der Abgangsanzeigen schuldhaft ver- 25gert wird, für die Zeit der Verzögerung die Zinszaltlung abzulehnen. Ein seitens der Mühlen ebetfalls Oft belclagter Mifstand var es, daß von der Landwirtschaft vielfaci mehrere kleinere Posten in einem Eisenbammwagen verladen Wurt den, ohne daßz die eimelnen Qualitäten deuflich von einander getrennt worden wären, vielmehr lagen die Sacke oft wie Kraut umd Nüben durch- eimander. In vielen solchen Fällen war es den Müh- len nicht möglich, die Vorschrift, daß jede ein- zeine Qualitat als besondere Seudung zu behan⸗ deln ist, Zzu erffillen, zum mindestens aber War hier an immer ein erheblicher Aufwand an Zeit und Sachverständigen-Unkosten geltmnüpft. In den neuen Bestimmungen ist deshaſb ausdrückich fesk⸗ gelegt, dag der Ablader aur dann einen Ansprlich darauf hat, daß derartige Lleinere Posten ale be⸗ Sonclere Sendung behandelt Werden, wenn sie in deutlich erkenmbarer Weise als solche kenntlich gemachit von einauder getrenmt sind, und wenn in den rechtzeitig dem Empkinger zugesancdten Ab- gangsanzeigen genaue Angaben hierfür enthalten Sind. Die Ablacer werder also in diesem Jahre der Verladung und Abfertigung ihrer Sendungen erhöhte Aufnierksamlceit zuzuwenden haben, und ebenso werden die Kommissionare sich iu der Absendung der jebenen Formulare größerer Regehmigigleert zu befleißigen haben. Bemängelungen des Gewiclis Sind in ge⸗ die Empfangr bedeutet die Bestimmung, wonach dlie Abnahmefrist in Fällen, in denen der Empfänger infolge Ueberlastung den Entladegleise nicht zur sofortigen Abnahme in der Lage ist, um die Zeit der Bekinderung verlängert, doch muß eine balmamtliche Bechleinigung über Grund und Fer der Behinderung beigebracht Werden. Um allen an der Getreideablieferung Beteiligten eine möglichst weitgehende Vertretung ihrer Interessen Zzu gewährleisten, hatte die R& schon vor Hngerer Zeit auf Grund von Vorschlägen der Lanchwirt- schaktslcammern landwirtschaffliche Vertrauens- märmer aufgestellt, welche bei der Probeziehung beanstaedeter Ware die Interessen der Landwirt⸗ Schaft vertreten sollten. Nach den neuen Bestim- mungen ist der Emplänger verpflichtet, den vom Kommissionär zur Vertretung seiner Interessen am Empfangsort begzeichneten Vertrauensmann durch dem in der Probeziehung beauftragten Sachi- verständigen himzuziehen zu lassen. Die früheren Beclingungen haben insofern eine wesentliche Er⸗ leichterung eriahren, als die Münlen beanstantlete Ware nicht mehr ausschlieglich im Eisenbahn- Wagen stehen lassem miissen, sondern dieselben auch ausladen und in einen geeigneten Raum ihires Betriebes, von ancdleren Vorräten getrennt, in dem- Selben Zustande, wie sie ausgeladen worden ist, die vorgeschriebenen 48 Stunden lagern lassen dürfen. Die Aenderung der Bedingungen in die- ser Weise war auch schon deshalb erforderlich, weil durch das lange Stehenbleiben der beafl- Standeten Waren sehr oft die Anschlußgleise der Mühlen verstopft und hierdurch Stockungen im Eisenbahnverkehr hervorgerufen wurden. Selbst⸗ Verstämctlich werden auch erhebliche Standgelder- beträge künftighin im Wegfall konmmen. Da es oft vorkam, daß gleichzeitig mit dem Urteil des Schiedsgerichts auch eine gütliche Ver- Stänckigung hinsichtlich Gewicht oder Beschaffen- heit zustande kam, oder daß eine solche Verstän- digung auch tach Fällung des Schiedsspruches noch erzielt wurde, So ist ſetzt ausdrücklich be- Stimumt, daß in solchen Fällen stets die gütliche Verständigung maßgebend sein soll. Eine netie interessante Bestimmung ist auch die, daß die Schiedsgerichtskosten dem Empfänger aufer- legt werden, wenn bei Gewichts- oder Beschaf- fenheit-Streitigkeiten der Lieierer zur Erielung einer Verständigung dem Empfänger vergebens eine Entschädigung angeboten hat, die nicht ge- ringer war, als die vom Schiedsgericht ſestge- setzte Entschädigung. Auf diese Weise Will man einerseits die Zalil der Schiedsgerichte auf das notwendige Maß beschränken und andlererseits übertriebenen Ansprüchen von seiten der empfan- genden Mühlen vorbeugen. SDie Vorschriften bei Wasserverladungen kaben eine Ergänzung erfahren, indem nun fest- gelegt ist, daß sowohl für die Beschaffeniieit als auck den Feuchtigkeitsgehalt durch den Schiffer zu ziehende Proben maßgebend sindł. Die Höchstpreise gelten nach wie von flir Uch seiner sonstigen Eigenschaft der Durch- schnittsbeschaffenhleit der betreffenden Gelreideart letzter Ernte in der Abladegegend entsprichrt. Bei geringerer Beschaffenheit wird vont Hlöchsipreis der Betrag abgezogen, um den das gelieferte Ge- treide für die Verwendung als Brotgetreide ge- ringwertiger ist als mangelfreies Getreide. So- Weit überfeuchtes Getreide zur Ablieferung konunt werden auch die durch künstliche Trochnung ent⸗ stehenden Kosten und Verluste in Abzug ge⸗ bracht. Die Höbe der Kommission, welche die an die Kommissiccire bezahlt, beträgt 4 M. die Tonne. Rommunalverbänce, welche selbst als Verkäufer auftreten, haben Aunspruch auf eine Kommission von mindestens 6 Mark, welche bis auf 0 Mark die Tonne erhöltt werden kann, falls die Selbstkosten des Rommunalverbandes nach-⸗ Weislich entsprechend hoch sind. Zelchmungem auf die fünfte Krlegsan- lelhe. Mannheim, 4. Sept.(Priv.-Telegr.) Das Stahlwerk Maanheim hat eine vorläufige Zeichuung von Mark 600 000 Sprozentiger deut- Scher Reichsanleihe angemeldket. EKrlegsanleihe und Bankbeamte. Der Deutsche Bamkbeamten-Verein richtet an die Bankangestellten den dringenden Appell, das ihre dazu beizutragen, dafßß im Puldi⸗ Kun Verständnis daflür hineingetragen wird, daß es eine nationale Pflicht für jedem ist, der über⸗ haipt in der Lage ist, Wertpapiere Zzu keaufen, Ssdeh an der neuen Deutschen Kriegs⸗ a nleihe zu beteiligen. Gerade die Baftk- beamten sinct infolge ihrer Sachltenntnis berufen, Aluflelä rend zu wirken und den Zweiltern überzeu⸗ gend darzulegen, daß die Kriegsanleihe gegen⸗ Wärtig dlie beste und sicherste Kapitalamlage ist, und sie Keten mit Rat unck Tat eingreifen, wo Unkenmtnis über die einguscitreitenden Wege Zur Beleihung von Effelten, um Miitel Zur Zeichnung kissig zu machen, vorliegt. Um insbesondlere in den Fleineren Stäclten und auf dem Lande, wWo noch viel Unktenntmis über den Verkehr mit Wert⸗ papieren besteht, sachgemäßze Auflckärung zu ver⸗ Preiten, wercten die Ortsvorstäncle des Vereins nach Eimernehmen mit dem Reichsbanledirele- torium bemünt sein, den örtlichen Reichsbankvor- Standen und den Landräten geeignete Bankbe⸗ amte für Seutliche Vorträge über die Kriegsanleihe zur Verfügung zu stellen. 80 KO. nen die Bankangestellten, die bereils früher mit Nackctruck die ſinanzielle Kriegsstärkung des Vaterlandes gefördert haben, auch jetzt Wiecler Aurch imwerdrossene Bekhrung und Ermumterung aller Volkskreise zu einem glänzenden Gelingen der Zeichnung beitragen. Wereinigte Königa- und Laurahütte, Werlin. Laut„Schles. Zig“ wurde auf der LAurahütte als Ersatz füir ein Veraltetes Grobblechwazwerk ein neues, modernes Grobblechwazwerk in Be⸗ trieb geselzt, dessen Maschinen mit Dampf, die übrigen Anlagen elekktrisch betrieben werden. Annener Gußstahlwerk, Aunen 4. W. Auf Fabrikationskonto wurde im Geschäftsſahr 191516 ein Rohüberschuß von 1,71 Minl. Mark nam derselben Weise zu erleben wie Bemängelun Sen in der Beschalfenheit. Eine Er leichterumg für erzielt(1,14 Mill. M. i..), diie Betriebsunkosten Sind a N. 405 300(236 200) gestiegen. Die Ab- Scheine u. a. bei der Süddeutschen Getreide, das gesuuict und trochem ist und hinsicht- schreibungen wurden auf M. 266 100(172 600), den bislterigen höchsten Satz, bemessen. Ein- Schrließlich eines Vortrages von Mark 308 400 (231 300) stehen M. 943 300(659 900) zur Ver- fügung. Es werden daraus 15(12) Prozent Dividende beantragt. Der Reservefonds wird durch Ueberweisung von M. 60 600 auf die ge- Setzliche Höhe gebracht. Dazu kommit eine Ueber- Weisung von M. 280 800 an einen Spezialreserve- fonds; für Kriegsgewinusteuer werden M. 196 900 zurückgestellt. Nach dem Geschäftsbe- richt bonnte die Gesellschaft ihren Umschlag um mehr als 1,5 Millionen Mark gegenüber dem Vorjahre vergrößern. Die Bilanz enthält Mark 237 900(304 100 Bantguthaben und M. 285 000 (141 000) Effekten. Fün das laufende Geschäftsjahr glaubt die Verwaltung angesichts des erheblichen Auftragsbestandes umd der allgemeinen giinstigen Geschäftslage wieder ein gutes Erträgnis in Aus- sicht stellen zu dürſen. .G. Charlottenhätte, Niederschelden. r. Düsseldorf, 3. Sept.(Priv-Tel.) Der Abschluß für das am 30. Juni beendete Geschäfts- jahr 191540 ergibt nach Abzug aller Unkosten, SoWw-ie der Kriegssteuerrücklagen einen Roh- gewinn von M. 3253 771(J 200 600). Zu Ab- schreibungen sollen M. 1 589 627(629 088) ver⸗ Wandt werden, sodaß sich ein Peingewinn von M. 1 664 144(577 511) ergibt. Aus diesen Wer⸗ den wðie schon gemeldet 16 Prozent Divi- dende gegen 8 Prozent im Vorjahre ausge- schüttet. Für neue Nechnung verbleibt ein Vortrag von M. 1 848 249. Adler Kaliwerke.-., Oberröblingen. Die Aklionäre werdem ersucht, von dem ihnen gemaß Generalversammlungsbeschluß vom 18. August d. Js. zusteherden Nechte, ihre Alctien in Vorzugsaktien umzuwandeln, in der eit vom 2. September bis 27. September 1916 Gebrauch zu machen. Dieſenigen Aktionäre, welche dies tun, haben ihre Aktien nebst Gewinn- atmteilscheine für 1917 u. ff. und Erneuerungs- Dis- konto-Gesellschaft-G. in Mand- lreim einzureichen umd von den Zuzahhung von M. 750 50 Prozent gleich M. 375 für jede Aktie bei der Einreichung und weitere 50 Prozeut gleich M. 375 bis spätestens 31. Dezember d. Is. einschl. zu leisten. Bekanntlich unterbleibt die Durchſihrung des Beschlusses auf Schaffung von Vorzugsaktien, wenn nicht auf wenigstens 1500 Stammaktien die Ztzalnung erfolgt. Soferm nicht Zuzahlungen in Solchem Unfamge erfolgen, daß der vorgesehene Mindestbetrag vom Vorzugsalctien erreicht wird und deren Schaffung nüthin unterbleibt, steht den zuzahlenden Aktiotiaren der Betrag rer Einzah- lung ohne Zinsvergütung nach Ablau der Frist (28. Sept. 1016) wieder zur Verfügung. Werden mehr als 2000 Aktien zecs Umwandlung im Vor- Zugsaltlien eingereicht, so erfolgt eine verhältnis- mäßzige Zuteilung der Vorzugsaktien. Das nicht in Vorzugsaktien umgewandelte Grundlapital der Gesellschaft wird zum Zvieche von Abschreibungen und Nückestellungen im Ver- Hältnis von:1 zusammengelegt. Aktionäre, wWelclle die Zusammemlegung vermeiden wollen, müssen, in der Zeit vom 2. September bis 4. Oktober 1916 einschl ihre Akiien mit der Erklirung einreichen, daß sie von je nom. Mark 4000 ihrer Aktien nom. Mark 3000 der Gesellschaft zur freien Verfügung überlassen, soſerm ihnen die restlichen je nom. Mark 1000 nach Abstempelung als Stammaktien zurüclgegeben wWerden. Einreichungen dieser Art Knem nur- in durch 4000 teilbaren Aktienbeträgen erfolgen. Das nach Durchführung dieser Beschlüsse sich ergebende Grumctapital wWird auf Mars 6 Mill. erhbönt durch Ausgabe von neuen ab 1. Jan. 1917 divicberidenberechtigten Stammalctien, die von einem Nonsortium unter Fichrung des A. Schaaſthausenschen Banbvereins zu 105 Prozent übemommen werden mit der Verpflichtung, davon den Aktionhren, welche freiwrillig ihre Akctiem ein- gereicht haben, auf jede verbliebene Stammaktie eice weitere zum Kurse vom 105 Proz. anzubie- ten. Die der Gesellschaft freiwiillig überlassenen Algtien übernimmt das NKonsortitm zu 100 Proz. Herliner Hffelkktenböbrse. Berlin, 3. Sept. ODrahtb.) Der Verkeur am der Börse setzte in kester Haltung ein, so- daß von Montanwerten, Luxemburg und Laura, im nünderen Grade Phönix und Bochumer gefragt wWurdlen. Sonst waren die Umeatze bei allgemein gut behaupteten Kursen eng begrenzt. Die Kurse unterlagen später nur geriugfügigen Renderun- gen. Bismarckhütte waren weiter rücle- gängig, weil die hochgestandenem Dividendener- Warlunigen nicht voll befriedigt werckern sollen. Alch am Anleilemarkt war das Geschäft bei be- haupteten Kursen stifl. Interesse bestand flür einige russische Werte und für Bankaketien. Devi⸗ semmarkt bis auf eine Steigerung der bulgarischen Deyise unverändert. Berlin, 4. Sept.[Devisenmarkt.) Auszahlungen für: 2 Geld Brief Geld Brief Newyork 387.39.37.39 Hollanßed 25.75 226.25 225.75 226.25 Dänemark 157.— 157.50 157.— 157.50 Schweden 1590.— 159.50 159.— 159.50 Norwegen. 158.75 159.25 158.75 159.25 Schwei:. 105.37½ 105.62½ 105.37%½ 105.62½ Oest.-Ungarn 69.45 69.55 69.45 69.55 Bulgarien. 70.0—— 19.— 80.— Framkfurter Efflektenbörse, *FPrankfurt à.., 4. Sept.(Priv.-Telegr.) Der freie Verkehr bei Beginn der neuen Börsen- wWoclie verlief bei stillem Geschäft. Die Kurse konnten sich gut behaupten oden teilweise be- ſestigen. Unter den ffülirencder Montanpapieren standen Deutsch-Luxemburger in Nach- trage, deren Kurse weiter anzagen. Als dest 2 neimen sind ferner noch Aumetz- Friede. sätzen gefragt. Bei besserer Len algtien Zu erwähnen. Auf den hat sich michts verändert. Im Zu dem guten Interesse für die Kriegsanleihe gaben die älteren. dener Gattungen etwas nach. Ausländische ruhig. Russen und ſapaner etwas Rinnänier befestigt. Dis Tenclemz war am ruhig. Von Chemischen Werten neigten heim zu schwücherer Tendenz, dagegen lagen Gold imd Silberscheideanstalt ſester. Privyatdlis- orrt 4% bis 4% Prozent. 5 mumen Wochenausweis der Vereinigten Newsorker Banken vom I. Sept. 1916. Dollar gegen die Vorw. Darledbens.252.000.000—.98 Barvorrat, elgener 448.700.000 11 Bundes-Reservebank 164.960.000 6 1 Anderer Banken 53.710.000— 850.000 Zusammen Barbestände. 357.770.000— Deposlten, kurzfristige..218.270.000 5 langfristiige.. 127370.000— zusammen eee ee Botenumaunr 31.190.000 60.000 CCCCVCCVCT 113.370.000— 12510.000 Berlimer Produktenmarkt. Ber lin, 3. Sept. Frühmarkt.(Im Warem- handel ermittelte Preise) Spelzspreumehl feines M. 22—27, grobes M. 20—21, Heicekraut) 130—190, neue Saatlupinen M. 60—65, Spörgel M. 415—130, Saatware M. 80—10, Seradella M. 120—130, Pferdemöhren M.—4,25, Wiesenl M. 4,50—5,75, Kleeheu M.—.50, stroh M.—.75, Stoppelrüben M. Rurtelrüben M.—.30 für 50 Kilo, Ferkelstt M..50—.—. Berlin, 3. Sept.(Drahtb.) Die Bes Wetterverhältnisse hat es ermöglicht, nicht angebrochenen Rest der Ernte und Fach zu bringen, sodaß man! Schäden nur gering sind. Ini v herrschte wiederum lebhafte Nachfrage futternstoffe, von denen hauptsächlich mehl gehandelt wurde. Von letzterem Augebot nur gering. Kraftfuttermittel b gehrt, wenngdeich nur schwer erhält geschäft bestandt Interesse fiir Not- Nürnderger Hopfenmarkt. R. Die vergangene Woche war die Verkaufszeit der nunmehr abgelauſenen Der tägliche Durchschnittsumsatz War Ballen. Die Anfuhr an neuen Hopfen Uberaus klein. Sie waren weuig troc IGsten gewissermaßen Versuchspreise gute bis beste Hallertauer und Württe Zwischen 85 und 105 Marle bewegten. 1915er Hopfen erlösten je nach Qualitat 50 bis 60 Mark. Der Einkauf ist außerordentlich zögernd. I Spekkulation vor allem verhält sich durchaus War noch lurd er⸗ Wartend. Sie ist mit alten Hopfen stark gesättigt uuck rechnet auf erhebliche Preis Ange Pei Zufuhr größerer Mengen neuer Ware. Die Pro⸗ ctuzenten sind allenthalben auch noch wenig ab⸗ gabewillig und wollen die Preisgestaltung ab⸗ Warten. Vorkäufe sind wegen der Unscherheit der Preisbildung sehr wenig zustandegeommen. Die neuen Hopien erweisem sich bis jetzt vielfach als durchaus quafitätsvoll urd es wäre dringend zu Wünschen, daß sie von den Produgzenten mög lichst schön und trocken zum Verkauf gebracht werden. Gute Hopſen werden trotz der schwachen vorufigen Nachfrage zu angemessenem Preis fort Willige Käufer finden, wWie diies zu Saisonbe⸗ ginn immer der Fall ist. Die Brauereien und der Kundschaftshandel werdem sie in großer Menge alsbald übernehmen, werm auch die allgemeine Nachfrage, besomders vor richtiger Preisbi für geringe Spelculationsware wegen Wissen Verhältnisse umd des Exportmang erst noch klein ist. IEzunmänien mr d Deutschland. Das Wappen Rumäniens ſührt als Herzschilg das weig und schwarz quadrierte Schilk des Hauses Hobhenzollern. Diese Tatsache allein ist Penlnzeichnend dafür, wie schr der heutige Staat Rutmänien, ein chemals völlig weltverlassenes Ge⸗ biet, seine ganze Existenz umd alle Exrungen⸗ schaften dem deutschen Einfluß verdankt. Die erste Eisenbalm des damaligen Flirstentums wurde im Jahre 1809 und daran auschliefemt das ganze ruminische Eiseribalinnetz von deutschem Geldle erbautt. Ein Dr. Strussberg war es, der die Ruumäinische Eisenbahn- Aklien Geselfschaft mit dem Sitze in Berlin errichtete. Das Aktieniapital erreichte allmänlich die Höhe von 1960 Mallionen Mar. Ungezällte Millionen deulschen Geldes sind damals am rumänischen Eisenbahnakktien ver- loren worden und Dr. Strussberg selbst Starh völlig mittellos in einem kleinen möblierten Zin⸗ mor ith der Schüitenstraße. Der Bau der Babnen aber war der erste Schritt zur wirtschaßflichen Ertwicklung Rumäniens. Deutscie Banſcen waren es, die den Petroleumreiciitum des Landles, den Bis dablin bracligelegen hat erschlossen. Die usfühn des Landes, dis bisher ausschlieglich aus fand⸗ wWirtschaktlichen Artikeln bestanden halte, erfuhr einen mächtigen Aufschemg. Deutsctiland und Oesterreich-Uugam stauden in der Einfuhr Wie in cer Ausfuhr Rumäniens an erster umd zweiter Stelle. Noclt in den letzben Iagen sind großs Transporte deufscher Stahlschienen nach Rum⸗ mem dirigiert worcen, die allerdings die Grenze noch micht erreichit haben und nummeln rafüürlick eine anderweite Bestimmung erhaſten werckn. Selten ist chrliche Freimdschaft von einer Seite 80 sehr nuüt Unctanlc belohnt worden wie in die⸗ sem Falle umd es sollte auch nunmenr fecke Rücksicht weichen, das verdiente Stralgericht zu verhängen. — Verantwortlich: Für den algemeluenTeil: Chefredakteur r. Frigz Goldenbaum; für den Hlaudelsteil: Dr. Adolf Agthe; für den Anzeigenteil u. Geschäflliches: Fritz Jogs, sämtlick in Mannkehu. Druck u. Verlag der Dr. H. Haas schen Buchdragkerel, G. m. h. H. 5 Geſchäftliches⸗ Die Ziehung der 22. Badiſchen Pferbelokterſe findet wegen des Krieges nicht in Baden⸗Baden, ſondern in Berlin, im Dienſtgebände der Königl. Preuß. General⸗Lotter ie⸗ Direktion unter notarieller Leitung ſtatt. 5. Seite. G Der Schatz im Boden. Roman von Agnes Harber. (Nachdruck verboten.) rtſetzung.) Geſine krank. Ein ſchwerer onderung in der großen ſpät. Man hatte das Kind achtet gelaſſen. Ganz gegen ihre e ſie ſich ſtumm herumgedrückt. derf efunden und nach oben gebracht. Da war das Unglück ſchon geſchehen. Ihre eigenen Kinder legten ſich am Tage nachher. Wochen folgten. Draußen ſtreikten Sie forderten höhere Löhne. Der er behauptete, ſie 0 33f5 f ie Arbeiter. m in Großvaters Austragsſtüb⸗ ſie ſo ſelten betrat. Es war erſtickend Er ſchien das nicht zu fühl ß er am Fenſter. Als Frau Eyſen⸗ eintrat, ſtand er ſchwerfällig auf. „Sie wünſchen?“ ich wünſche, daß der Unternehmer geht, an Sie werden ſeine Stelle einnehmen, his ich ſelbſt aun Steiner geſchrieben habe. Der muß kommen und hier nach dem Rechten ſehen. Die Berliner verſtehen nicht, mit unſeren Leu⸗ ten umzugehen. So wird nie Friede, und die Arbeit ſtockt.“ „Die Leute gehorchen mir auch nicht. Sie ten mich nicht. Weshalb ſollten ſie auchd“ r ſagte es ganz gleichgültig. Aber nun ver⸗ ließ ſie die Ruhe, und ſie ſchrie ihn an: 2 iſt der Dank? Schämen Sie ſich nichtd e nicht, daß Sie mir Ihr Leben ver⸗ 11 ae der Treppe. Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Montag, den 4. September 1916 hinter 1 Aent Nacht ſtarb unten die vn erfüllt das de g ifregungen J Et ankung be⸗ ſonders heftig auftrat. In der allgemeinen Un⸗ ruhe, in den traurigen Vorbereitungen des Be⸗ gräbniſſes hatte man Lida faſt vergeſſen. Da traf Frau Eyſenblätter Wagner eines Tages auf Rauh f Rauh f 8 kleine Da lag eine Beute, die ſie dem Tod gön Aber Lida kämpfte verzweifelt um die Leben. Sie empfand kaum, daß Wagner half, mit ihr wachte, ihr ein wenig hrung einflößte, wenn ſie zuſammenſank. Zuletzt, wenn der Arzt bei den anderen Kranken geweſen, kam er für einen Augenblick herein und gab eine 18 ihr ten Tages ſtellten ſich Krämpfe ein. Als der große, runde Sommermond das kleine Kammer⸗ fenſter erreicht hatte, ſchien er auf ein erſtarrtes Geſichtchen. Das tote Kind lag im Schyß der Mutter. Ihm war geholfen. Als man den kleinen weißen Sarg aus der Kammer trug, folgte ihm Lida. In Großvaters Grab ſollte das Kind gebettet werden. Es war das einzige, was ſie geſagt hatte ſeit Peterchens Tod. Sie lehnte ſich auch nicht auf Wagners Arm, als Buſenius ein paar ſegnende Worte über die Gruft ſprach. Nur daß ſie auf dem Kirchhof blieb, als ihn die anderen verließen. Sie wartete, bis ſich der Hügel wieder wölbte. Großvaters Hügel! Nur ſie würde einmal wiſ⸗ ſen, wo ihr Kindchen lag. Dann lachte ſie plötz⸗ lich. Nun hatet ſie ihren Schatz im Bpden! Tante Line holte ſie nach ein paar Stunden und brachte ſie ins Pfarrhaus. Dort behielt man ſie über Nacht. Früh am Morgen müfſſe ſie wieder an das Grab, hatte ſie geſagt. Peterchen ſei noch nie allein geweſen, und der Großvater ginge am Tage fort, ſie wiſſe, wohin. Nur dürfe ſie es nicht ſagen. en. Sie hatte bei ihr f)einſchlief. Darum wußte t, daß Wagner bei ihrem Bruder war. ich er war nicht mit den andern zurückge⸗ en, ſondern hatte am Krähenhorſt gelegen, es dunkelte. Dann war er in das Zimmer Pfarrers getreten. Der hatte ſich die Lampe mit dem grünen Schirm näher gerückt und las in der Odyſſee. Faſt entſchuldigte er ſeinen Egoismus. Aber Wagner achtete auf nichts. „Nun kann ich gehen, Herr Paſtor, nicht wahr? Ich wollte es ſchon lange. Aber das Kind—“ Er brach ab. Buſenius verſtand ihn ſofort. Da war wieder ein Schiffhrüchiger! Wer würde ttenden Anker zuwerfend Sie, daß Lida oben iſte“ Jener ſtreckte abwehrend die Hand aus. „Ich will ſie nicht mehr ſehen. Vielleicht habe ich unrecht an ihr getan. Aber heute, wo ich ſie verlaſſe, ſchwöre ich Ihnen, daß ich an die Kraft N e glaubte. Jetzt iſt es das beſte für ſie, wenn ich ſie nie wiederſehe.“ „Wohin?“ fragte Buſenius endlich leiſe. „Weit fort, das iſt alles, was ich Sonſt—“ Er ſah ſtarr vor ſich hin. Buſenius legte die Hand auf ſeine Schulter. „Sündige nicht gegen den Geiſt Gottes in dir“, ſagte er ſtreng. Nach einer Weſle fügte er ſauf⸗ ter hinzu:„Die Arbeit iſt ein köſtlich Ding für den Menſchen. Sie reinigt.“ Er holte eine Flaſche kräftigen Krankenwein, entkorkte ſie und goß dem Ermatteten ein Glas voll. Dann brachte er Brot und etwas kaltes Fleiſch. „Die Line iſt oben, ich will ſie nicht rufen. Stärken Sie ſich, Wagner. Man ſoll Gottes Gaben nicht verachten.“ Er bediente ihn und ſprach ihm zu. Als jener ſich geſtärkt, fiel ihm ein, daß Wagner mit ſeinem Walt zuſammen gewohnt hatte. Da ging ihm das Herz auf. Die gütigen Vaterworte ſchlugen Wagner nieder. Er weinte. „Sie legen ſich hier auf den Diwan, Wagner. Machen Sie es ſich bequem, ziehen Sie die weiß. Schuhe qus. Morgen in der Frühe Dumen Sie fort. Ihre Sachen wird man Inhnen nuch. ſchicken. Alles andere findet ſich. Gs ſſt ja hene leicht genug gemacht, voneinander zu kummen! Niemand wird Sie ſtören. Ich verrate Sie Ine nichts. Und mit Lida ſpreche ich. Es hat keinen Zweck, daß Sie ihr ſchreiben, obgreich Sie auf meinem Schreibtiſch das Nötige finden. werde ſie nicht verlaſſen, das verſprache Ihnen.“— Ehe die Sonne aufgegangen war, verlzetz Wagner das Haus. Er wollte zu Fuß nach der Stadt, um alles Auffehen zu vermeiden. Der Mond war ſchen lange untergegangen. Blaſſe Dämmerung lag draußen. Ein Nebel kam vom Haff. Als er die Gartenpforte leiſe zuklinkte, ſah er nach dem Giebelfenſter des Pfarrhauſes. Der wilde Wein war in dieſem Jahr früß rot gewor⸗ den. In blutigen Girlanden hing er um die weißen Gardinen. Er ſchüttelte den Kopf, als antwortete er der Ueberredung ſeines Herzen? Nein, er wollte ſie nicht mehr ſehen. Er hatte in dem Zimmer gelegen, in dem ſie vor langen Jahren unterrichtet wurde. Oder waren es nich⸗ lange Jahre? Sie waren ja beide noch jung! Was für ein furchtbarer Gedanke das war— leben! immer weiter leben!„Arbeit reinigt⸗, hate der Pfarrer geſagt. An die Worte klam⸗ merte er ſich, bis ein unruhiger Schlummer kam. Nun ſtand er in dem nebligen Morgen, der ſeiner ungewiſſen Zukunft glich. Ein Hund ſchlug an. Es war Zeit. Langſam ſtieg er die Dorfſtraße empor, zur Chauſſee.— Der Hof lag wie unter einem ſchwarzen Bal⸗ dachin. Ein Teil der Leute hatte die Arbeit wieder aufgenommen, aber ſie ging langſamer. Frau Geſine ſaß wieder am Fenſter der Giebel⸗ ſtube. Die Kleine, die ihren Namen trug, lag noch zu Bett Ein ſchweres Ohrenleiden hatte den Scharlach abgelöſt. Sowie der Arzt es ge⸗ ſtattete wollte die Mutter ſie nach Hauſe brin⸗ gen, in die Behandlung eines Spezialarztes Metas Muttergefühl war mächtig durchgedrun⸗ gen. Ihr guter Kern kam heraus. Jetzt küm⸗ merte ſie ſich nur um ihr Kind. Ihre unge⸗ ſtümſten Lebenshoffnungen wechſelten mit unge⸗ ſtümer Verzweiflung.(Fortſetzung folgt.) Gestern verschied nach kurzer, sehwerer Krankheit unser liebes Kind Kurt Mannheim(B 6, 7a,) 4. Sept. 1916. In tlefem Sehmerz die Eltern: E. Mössinger Oberapotheker z. Zt. im Felde mit Familie. Beerdigung findet Donnerstag nach- mittag 4 Uhr von der Leichenhalle des Friedhofes aus statt. 3475 Vertauf füdiſſcer Enten und Günſe Die Verkaufspreiſe für die ſtädtiſchen Enten und Wänſe im leben den Zuſtande werden hiermitbedeutend herabgeſetzt und betragen 1. für Enten a) beim Abholen auf der Reiß⸗Inſel (Etugang am Franzoſenweg) M..— b beim Verkauf auf dem Haupt⸗ wochenmarkt M..50 2. für Gänſe a) beim Abholen auf der Reiß⸗Jnſel M. 17.— b) beim Verkauf auf dem Haupt⸗ M. 17.50 chenmarkt Bei Abholung auf der Reiß⸗Inſel werden auf Wunſch er Käufer die Tiere von dem Waldauf⸗ ſeher g et. Sts10 Mannheim, den 21. Auguſt 1916. Bürgermeiſteramt: Dr. Kutzer. Neapnvagiamm mit Hoa webale Lossingschnle—Mannheim. Anmeldungen neueintretender Schüler für das Schuliahr 1916—1917 werden ſoweit ſie noch nicht Pereits erfolgt ſind, Dienstag, den 12. September Die Aufnahmeprüfungen finden Mittwoch, den 13. September von 8 Uhr vormittags ab, ſtatt. Donnerstag, den 14. September vormittags 3 uhr verſammeln ſich fämtliche Schüller gur Eröffnung des Schulfahres in der Turnhalle. Mannheim, den 2. September 1916. Großherzogliche Direktion. V: Stesder, St28g0 Lascloltteschule onere Aüädchensehaſe mſt fieazgymnaslalabtellung. Die Anmeldungen neuer Schülerinnen werden am Nlenstag, den 12. September, morgens von 1 Ubr im deschäftszimmer der Anstaltsleitung gulfgegen genommen. Für die Vorschule können Reins neue Schülerinnen mehr aufgenommen Werden. Zu unserem Bezirk gehören die Teile der Stadtöstlich des Kalser- und Friedrichsringes 7, Ru. O 8 u, 7, S u. T—6, U26, Neekarvorstadt. Alle nördlieh des Neckar llegeuden Gebiete und Seckenheim. 28 Bei der Anmeldung sind Geburtsschein, Impf- schein und das letzte Schulzeugnis vorzulegen. Die Aufnahmeprüfungen finden am Mittwoch, den 13. September, von 8 Uhr an statt. Mannheim, den 2. September 1916 (Kau-Gesuche) Oststadt,olto beckelns in freier Lage iſt eleg. 4⸗ Zim,⸗Wohng. ſof. z. v. 3466 Gebr. guterh. Linoleum zu 5 3 2 Kriegsanleihe Wir nehmen selbst und durch unsere Vertreter Zeichnungen auf die fünfte Kriegs- anleihe entgegen; unseren Versicherten stellen wir den Gegenwert nach Maßgabe unserer Bedingungen als Policendarlehen gegen einen Zins von jährlich Fünf Prozent zur Verfügung. Stuttgarter Lebensversicherungsbank a. G. (Alte Stuttgarter) 17436 Ankgof 2 Möbel, Kleider, Lumpen, Uid Packctücher, Papier und zämtliche Sorten Metalle, zahlt aussergewöhnliche Tagespreise zum flleg. soweit keine Beschlag- nahme vorliegt u. sämt- llehes Altmaterlal be⸗ 101 K 4, 4, Ankaufstalls Tol. 7819 Postkarte genügt. 9070 Nüſſe⸗Verſteigerung. Nr. 8069. Das Erträg⸗ nis der ſtädt. Nußbäume an der Seckenheimerſtraße undStophauienpromenade verſteigern wir am St2462 5 Mittwoch, den 6. Sept. 1916, vormittags 10 Uhr auf unſerem Bürd im Rat⸗ haus N 1, Zimmer 39 öffentlich und losweiſe. Mannhbeim, 30. Aug, 1916. Tiefb t: Die Grossh. Direktion: 1. V. Weighardt. Professor Ehlgötz. Sbanisch- Türkiseh u n leicht fasslicher Methode. 9068 Apielwein Visser-Berlitz, O 6, 3. B 7, 17. 376 Bekanntmachung. Nr. 8106. Am Donners⸗ tag, 7. September 1916, vormittags 9 Uhr, ver⸗ ſteigern wir anOrtu,‚Stelle das Erträgnis der Ooſt⸗ bäume auf der Reißinſel öffentlich und losweiſe. Zuſammenkunft am Ein⸗ gang beim Franzoſenweg. Mannheim, 31. Auguſt 1916 Tiefbauamt: J..: Horowitz. St.2461 (Ohene stellen) Suche ein tüchtiges 3478 Laufmädehen 2, 3, am Marktplatz. Tlcht. Meiclchen, das gut bürgerl. kochen kann und Hausarb. übernimmt, geg. hohen Lohn ſofort geſucht. 61227 1, 8, 2. St. 15—16 jähriges, fleißiges NIL AG.OHSA ſof. tagsüber Penrbt, 3450 Albrecht, 11, 27. Unabhängige Frau zu Hauskaltungs- urbeiten über Tag ſofort geſucht. Weberſtr. 5, 3 Tr. r. Küchenmädechen ſofort geſucht. 612²9 Hotel National. (Stellengesuche) Fräuletn, 28 J.., mit allen Bürdbarbeiten, ſowie Stenographie und Ma⸗ ſchinenſchreiben vertraut, möchte ſich bis 1. Oktober verändern. 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