Bezugspreis: Rart.10 monatlich, Bringerlohn 30 Pfg., durch die Poſt einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr M..02 im Vierteljahr. Einzel⸗Uummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. Kolonel⸗Seile 40 Pfg. Reklame⸗Seile.20 Mk. Schluß der Anzeigen⸗Annahme für das Mittagblatt morgens ½9 Uhr, für das Abendblatt nachm. 3 Uhr. Cäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) der Stadt Mannbeim und Am gebung 85 Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung Zweigſchriftleitung in Berlin, N W. ao, In den Zelten 17, Fernſprech⸗Aummer Celephon⸗Amt Hanſa 307.— Poſtſcheck⸗Konto Ar. 2017 Ludwigshafen a. Rh. Beilagen: Amtliches verkündigungsblatt für den Amtsbezirk Mannheim; Beilage für Literatur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Bellage für Cand⸗ und Hauswirtſchaft; » wöchentl. Tiefdruckbeilage:„das Weltgeſchehen im Bilde“; Techniſche Rundſchau; Sport⸗Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Telegramm⸗AHdreſſe: „Generalanzeiger Mannheim“ Fernſprech⸗RNummern: Oberleitung, Buchhaltung und 5 Seitſchriften⸗klbteilung 1449 Schriftleitung... 377 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung 341 Tiefdruck⸗Abteilung„ 7086 Täglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Nr. 454. Mannheim, Donnerstag, 28. September 1916. 0 Abendblatt). Schlacht an der Somme. Der Feind auf dem größten Teil des Schlachtfeldes ſiegreich abgeſchlagen. Der deutſche Tagesbericht. Großes Hauptquartier, 28. Sept. (WTB. Amtlich.) Weſtlicher Nriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Kronprinz Ruprecht von Bagery Zwiſchen Anere und Somme haben die Frauzoſen und Engländer nach einem die bisherigen Erfahrungen noch faſt überſteigen⸗ den Vorbereitungsfener ihre ſtarken Au⸗ griffe erneuert. Auf dem größten Teil der Schlachtfront hat unſere durch die Artil⸗ lerie und Flieger wirkſam unterſtützte und unerſchütterliche Infanterie unter dem Befehl der Generäle Sixt von Arnim, von Huegel und von Scheuck den Feind ſiegreich abge⸗ ſchlagen. Bei Thiepval und öſtlich von Eaucourt'Abbaye iſt der erbitterte Kampf noch nicht zum Abſchluß gekommen. Beſon⸗ ders heftig waren die aus der Linie Morval⸗ Bouchavesnes vorgetragenen Angriffe, die der Gegner ohne Rückſicht auf die bei einem erſten gänzlich geſcheiterten Sturm erlittenen blu⸗ tigen Verluſte gegen Abend wiederholte. Ein ⸗ gedrungene Abteilungen wurden ſofort aus unſeren Linien zurückgeworfen; in kleinen Stellungsteilen nordweſtlich von Rancvurt und öſtlich Bouchavesnes vermochte ſich der Gegner zu halten. Unſere Flieger haben geſtern ſieben Flug⸗ zeuge, davon vier im Somme⸗Gebiet, abge⸗ ſchoſſen. Ein kleines über holländiſches Ge⸗ biet augeflogenes und ebenſo zurückgekehrtes eindliches Geſchwader griff Aloſt erfolglos au. Bei einemengliſchen Bom⸗ benangriff auf Brüſſel wurden 15 Häufer zerſtört, 183 Belgier getötet, 28 ver⸗ wundet. Gſtlicher Nriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls prinzen Teopold von Bayern. Schwächere ruſſiſche Vorſtöße an der Aa (weſtlich von Riga) ſowie zwiſchen Miatziol⸗ und Narocz⸗See wurden leicht abgewieſen. Die im Tagesbericht vom 22. September erwähnten verloren gegangenen Teile unſerer Stellungen bei Korytnica ſind geſtern durch einen vollgelungenen Gegen⸗ angriff der Truppen des Generals von Marwitz nach heftigem Kampf wieder⸗ erohert und darüber hinaus noch Worteile errungen. Alle Verſuche des Feindes uns wieder zurück⸗ zuwerfen ſind geſcheitert. Das ruſſiſche 4. i b..⸗K. hat nach den Meldungen unſerer Truppen Verluſte erlitten, die einer Ver⸗ nichtung des Korps nahe kommen. 1 Offiziere, 2800 Mann ſind geſangen in unſere Hand gefallen. 1 Geſchütz und 17 Maſchinengewehre erbeutet. Heeresfront des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Zur Verbeſſerung der Stellungen ſchoben wir weſtlich von Folw Krasnoteſi(3wiſchen Zlota Lipa und Narajowka) unſere Li⸗ nien vor, nahmen 130 Ruſſen gefangen und erbeuteten 4 Maſchinengewehre. Gegen⸗ ſtöße blieben ergebnislos. In den Karpathen griff der Feind an verſchiedenen Stellen an und iſt zum Teil erſt nach Nahkämpfen zurückgeſchlagen. Nordöſtlich von Kirlibaba ſind Gegen⸗ angriffe im Gange. Siebenbürger Kriegsſchauplatßz. Bei Hermannſtabt wird erfolg⸗ reich und hartnäckig gekämpft. Balkan⸗Kriegsſchauplatz. An der Front keine Ereigniſſe von beſon⸗ derer Bedeutung. Unſere Flieger warfen auf das von dem letzten Angriff uoch an mehreren Stellen breunende Bukareſt er⸗ neut eine große Anzahl Bomben. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Die franzöſiſchen Berichte. Paris, W. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Amt⸗ licher Heeresbericht vom 27. September nachmittags: Nördlich der Somme richten ſich unſere Truppen in den eroberten Stellungen ein. Die Deutſchen verſuchten nachts keinen Gegenſtoß. Südlich der Somme lebhafter Geſchützkampf in Gegend von Barleuz. Am Abend verhalf ein glänzend durch⸗ Angriff den Franzoſen zur Wegnahme es von den Deutſchen kräftig gehaltenen Gehölzes, welches von Vermandovillers in die franzöſiſche Linie vorſprang. Sonſt war die Nacht ruhig. Orientfront. Von der Struma bis zum Wardar ſchwache Artillerietätigkeit. Oeſtlich der Czerna griffen die Bulgaren mit ſtarken Kräf⸗ ten Stellungen der Serben bei Kaimakca⸗ lan an. rei heftige Angriffe wurden durch das Kreuzfeuer von Geſchützen und Maſchinengewehren N welche den Bulgaren erhebliche Verluſte eibrachten. Die Serben machten 50 Gefangene, darunter einen Offizier. Auf unſerem linken Flü⸗ el beſchoß unſere Artillerie die feindlichen Stel⸗ ungen lebhaft. Paris, 28. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Amt⸗ licher Heeresbericht vom 27. September abends: Nach einer heftigen Artillerievorbereitung richtete der Feind nördlich der Somme einen ſtarken Angriff auf unſere neuen Stellungen von Bouchavesnes bis ſüdöſtlich des Dorfes beim Bois Labée. In einer glänzenden Gegen⸗ offenſive warfen ſich unſere Truppen den Sturm⸗ wellen des Feindes entkgegen, die ſie in Unordnung urückſchlugen, nachdem ſie ihm beträchtliche Ver⸗ uſte beigebracht hatten. Wir machten 250 Gefan⸗ gene, darunter 6 Offiziere, und erbeuteten acht Maſchinengewehre. Wit erweiterten unſere Fort⸗ ſchritte öſtlich und ſüdöſtlich von Rancourt merklich und drangen in das Gebölz St. Pierre⸗Vaaſt ein. Von den übrigen Teilen der Front iſt nichts zu melden. Belgiſche Front. von der belgiſchen Front. Der engliſche Bericht. Zondon, 28. September.(WTB. Nichtamtlich) Amtlicher Heeresbericht vom 27. September. An der Schlachtfront wurden heute glänzende Fortſchritte gemacht. Nordweſtlich Flers nahmen unſere Trup⸗ pen feindliche Gräben in einer Ausdehnung von 2000 Hards. Sie ſind nun in den Linien an der Oſtſeite von Vaucourt'Abbahe. döſtlich Thieb⸗ val fanden heftige Kämpfe ſtatt, in deren Verläaufe unſere Truppen ſtürmten. Sie halten fetzt das unter dem Namen„Stuff⸗Schanze“ bekannte Werk auf dem Hauptröcken auf 1000 Nards nördlich des überall Es iſt nichts zu melden Dorfes. Ueber 1800 Gewehre, vier Flammenwerfer und mehrere tauſend Ladungen Artillerie⸗Munition und Granaten wurden von uns in Combles er⸗ beutet, wo unſere Verbündeten ebenfalls Beute an Kriegsmaterial machten. Die im Laufe der beiden letzten Gefechte gemachten Gefangenen bringt die Geſamtſumme in den Kämpfen der letz⸗ ten 14 Tage auf 10 000. Zwei feindliche Flugzeuge und zwei Feſſelballons wurden durch unſere Kämp⸗ fer zerſtört. Zwei unſerer Fluggeuge werden vermißt. Die deutſchen Helden von Combles. m. Köln, 28. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die„Köl⸗ niſche Zeitg.“ meldet aus dem Großen Haupt⸗ quartier: Die Sommeſchlacht iſt ſeit Sonntag auf einem neuen Höhepunkt ihrer Wut angelangt. Seit Donnerstag ſchon war eine außerordentliche Steigerung des Trommelfeuers auf Seiten des Gegners wahrzunehmen. Bereits am 25. September haben Kriegsberichterſtatter in framzöſiſchen Blättern von der eigenen Front dieſes Trom⸗ melfeuer als das fürchterlichſte geſchüldert, das bisher von den Alliierten während der Sommeſchlacht veranſtaltet wurde. Ein be⸗ ſonderes Wort der Bewunderung ge⸗ bührt den heldenhaften Verteidi⸗ gern von Combles, die ſchon ſeit Wochen den zäheſten Anſtürmen der Feinde Wider⸗ ſtand leiſten. Zuletzt ſchon faſt ringsum vom Gegner umſchloſſen, hat die Be⸗ ſatzung bis aufs äußerſte den ihr an⸗ vertrauten Poſten gehalten in Kämpfen, von deren Großartigkeit wir erſt in ſpäterer Zeit genauere Kunde erhalten werden. Daß es bei einem noch weiteren Vor⸗ dringen des Gegners zu beiden Seiten nicht mehr haltbar ſein werde, wußten wir längſt; wir beklagen ſeinen, wie der ſonſt verlorenen Orte Fall, um des dafür vergoſſenen Blutes willen, wenn auch ſtrategiſch die Bedeutung dieſer Erfolge für den Gegner kein haanbreit anders iſt als die bisherigen an der Somme⸗ front. Unſere Front iſtebenſowenig durchſtoßen wie bisher, und das Blut, das der Gegner für die neue Verſchiebung der Front um wenige Kilometer hat zahlen müſ⸗ ſen, beweiſt mehr als je, daß ſein Verſuch, uns auf dieſe Weiſe allmählich aus Frank⸗ reich hinauszudrängen, unaus⸗ führbar iſt. Die Opfer, die er für dieſes Manöver zu ſeiner Vollendung bringen müßte, gehen über ſeine Kraft. c. Von der ſchweizeriſchen Grenze, 28. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Die Neuen Züricher Nacheichten ſchreiben: Die vereinigte engliſch⸗franzöſtiſche Sommeaumee hat die von den Deutſchen ſtark ausgebaute Comblesſtellung ſant Dorf erobert. Das iſt ein unleugbarer Er⸗ folg. Aber das iſt auch diesmal wieder keinerlei Entſcheidung, nicht einmal der erſte Anfang zu' einer ſolchen, ſondern be⸗ ſtätigt nur unſere früheren Ausſagen, daß wenn es in dieſer Weiſe weitergeht, es weder frazö⸗ ſiſche noch engliſche Soldaten mehr geben wird, bis Nordfrankreich von den Deutſchen geſäubert iſt. Möglich iſt, daß jetzt auch das Schickſal von Peronne beſtegelt iſt und daß über kurz oder lang Bapaume fallen wird. Aber wenn ſelbſt, ſo ſtehen die Franzoſen und Engländer alsdann doch erſt am Anfang eines Anfangs in Nordfrankreich. Es iſt ihnen twotz aller Todesverachtung und trotz eines Artillerie⸗ und Munitionsaufwandes ohne gleichen das⸗ jenige wieder nicht gelungen, um was ſie ſich ſeit drei Monaten verbluken, nämlich die Sprengung der deutſchen Front. Alle Hochachtung vor der engliſch⸗franzöſiſchen Tapferkeit, ſowie vor der Promplheit, mit der ſie jetzt ihre Artillerie und Munitionsdefekte an der große Front zu ergänzen wiſſen. Aber was die Deut⸗ ſchen bei Combles geleiſtet, reiht die Ge⸗ ſchichte an die Spitze des Helden⸗ tums aller Zeiten. Neue Schließung der ſüdengliſch Häfen. m. Köiln, 28. Sept.(Privat⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Amſterdam: Aus Bergen wird gemeldet: Im Kanal findet wieder, wie in England verlautet, ein außevordentlich veger Verkehr von Transportſchiffen zwiſchen den engliſchen und franzöſiſchen Häfen ſtatt. Man erwartet für die allernächſten Tage eine neue vorübergehende Schließung der ſüddengliſchen Häfen ſür die neu⸗ trale Schiffahrt. Der Luſtangriff auf England. verſchärſte Sicherheitsmaßnahmen e. Von der Schweizer Grenze, 28. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Schweizer Blätter berichten aus London: Amtliche Verordnungen der letzten Tage verſchärfen neuerdings die Sicherheitsmaßnahmen an der Weſtküſte und in den mittleren Städten Englands. Für Groß⸗London wurde der allgemeine Ladenſchluß für acht Uhr feſtgeſetzt, von welcher Zeit ab die Stadt vollkommen ver⸗ dunkeltwird. Auch dos Rauchen auf der Straße iſt nach Einbrechen der Dunkelheit verboten. In den äußeren Stadtteilen Londons wurden die Abwehr⸗ und Scheinwerferbatberien ver⸗ ſtärkt. London, 28. Sept.(WTB. Nichtamtlich) 22 Mitglieder der Beſatzung des am 24. Sep⸗ tember zerſtörten deutſchen Luftſchifſes ſind mit militäriſchen Ghren begraben worden; ſechs Mann vom Fliegerkorps trugen den Sarg des Kommandanten. Der U⸗Bootkrieg. Berlin, 28. Sept.(WTB. Nichtamtlich) Eines unſerer Unterſeeboote hat am 23. Sep⸗ tember vormittags in der Nordſee 11 eng⸗ liſche Fiſcherdampfer mit zuſammen 1606 Br.⸗R.⸗T., ein anderes Unterſeeboot am gleichen Tag am Kanal vier belgiſche Seeleichter verſenkt. Eines unſerer Marineluftſchiffe griff am 27. September morgens die Flugzeugſtatiom Lebara und die Abwehobatterien auf Oeſel mit gutem Erfolg an. Das Luftſchiff iſt trotz beſttee Beſchießung wohlbehalten zurück⸗ gelehrt. Bern, 28. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Nach einer vom Corriere della Sera veröffent⸗ lichten Statiſtik verlor Italien im Juli fünf Dampfer und zwei Segler mit 16 871 Tonnen durch den-Bootkrieg, im Auguſt mehr als das dreifache, nämlich ſieben Dampfer und 39 Segler mit 54 135 Tonnen. Die italteni⸗ ſchen Verluſte Überſteigen die engliſchen un rund 3000 Tonnen. Die Auflöſung Griechenlands. London, 28. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Uach einer Meldung des„Daily Celegraph“ aus Athen beſprechen die antiveniſeliſtiſchen Blätter die Abreiſe von Veniſelos nach Kreta.„Nea Himera“ nennt Veniſelos einen Aufſtändiſchen und hält die ganze che für unbedeutend. Embros“ findet den Ernſt mif dem Veniſelos auftritt, beunruhigend. Das Blatt ſchreibt ſein Auftreten dem Einfluß der 7FEP ͤ— . Seite. Seueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 28. September 1916. ntente zu.„Athimai“ fürchtet, daß die neue die Landwirtſchaftliche Zentral⸗Darlehnskaſſe zu MNote der Schutzmächte die Lage Griechenlands verſchlimmern könnte. Das veniſeliſtiſche Blatt„Nea Hellas“ erwartet, daß das Auftre⸗ ten Veniſelos eine überraſchende Wir⸗ kung auf den König haben werde. Der König werde nun den Entſchluß Griechenland am Krieg teilnehmen zu laſſen, beſchleunigen. Athen, W. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Meldung der Agence Havas. Der Dampfer „Atromitos“ mit Veuiſelos und Admiral Kunduriotes an Bord, ging in Kanea heute nacht vor Anker. Die Fahrgäſte gehen morgen früh an Land. Die Bevölkerung, die bürgerlichen und militäriſchen Behörden bereiten einen Rieſenempfang vor. Athen, 27. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) „Kairi“ meldet: Die Griechen in Nikoſia (Cypern) beſchloſſen in einer Verſammlung, ſich der nationalen Verteidigungs⸗ armee anzuſchließen. Auf dem Fort wurde die griechiſche Flagge gehißt. In Ahen geht die Rede von der Veranſtal⸗ tung einer Verſammlung, welche die aufſtän⸗ diſche Bewegung nicht billigen ſoll. Dieſe Tat⸗ ſache fällt mit den geheimen Beſchlüſ⸗ ſen zuſammen, die im Verlaufe der geſtern abend abgehaltenen Zuſammenkunft von An⸗ hängern Gunaris gefaßt wurden. e Von der ſchweizeriſchen Grenze, 28. Sept.(Priv.⸗Tel. z..) Laut ſchweizeri⸗ ſchen Blättermeldungen aus Athen ſind im Piräus 5000 Mann Ententetrup⸗ pen an Land gegangen. Die Lage an Villhan. die Schwierigkeiten des vormarſches auf Monaſtir. e. Von der Schweizer Grenze, 28. Sept.(Priv.⸗Del. z..) Schweizer Blätter berichten aus Paris: Allem Anſchein nach auf Einwipken des Kriegsminiſteriums hin, wei⸗ ſen die Pariſer Blätter plötzlich auf die außer⸗ ordentlich großen Schwierigkeiten hin, die ſich einem Vordringen der Armee Sarrails bei Florina entgegenſtellen. Der„Temps“,„Fi⸗ gavo“ und„Petit Journal“ warnen vor optimiſtſchen Hoffnungen und vor der Auffaſſung, als ob der Vormarſch der Ver⸗ Dündeten auf Monaſtir eine Art militäriſche Promenade darſtelle und erklären, man ſolle ſich vor den Einbildungen der Zimmer⸗ ſtrategen hüten, welche die öffentliche Mei⸗ nung verwirren. Die bulgariſchen Stellungen bei Florina ſeien vortrefflich ausgebaut und überaus widerſtandsfähig. Der Vormarſch der Alliſerten werde erſchwert durch das vollſtän⸗ dige Fehlen der Eiſenbahnen und den Mangel an guten Straßen. Da und dort ſeien über⸗ 55 haupt nur Saumwege benutzbar und die Sol⸗ daten müßten den größten Teil der Strecke bis zur Front zu FJuß zurücklegen. Zudem verfügten die Bulgaren über zahlreiche Spione, die ihnen gute Dienſte leiſteten. Serbiſcher Bevicht vum 26. September. Nachdem die Bulgaren Verſtärkungen erhalten hatten, griffen ſie daimakcalan an. Die Kämpfe haben teilweiſe einen erbitterten Charvakter. Unſere kleinen Poſten zogen ſich auf ihre Gräben zurück. Brigade⸗Kommandeur Oberſt Stoichitch wurde verwundet. Weiter nach links ſchlugen die ruſſiſchen, franzöſiſchen ſe, 4 ue e,. 7 7—*— efee, 15 05 Connectiecur 5 1 N 5 See 8 1 geiſele euu, New/Vork F, 22, ee ee ee ee ——— und ſerbiſchen Truppen alle Angriffe auf unſere Frontteile ab. Ein bulgariſcher Offizier und 50 Bulgaren ergaben ſich. Anſere Gegenoffenſive auf hermannſtadt In Siebenbürgen hat in den letzten Tagen eine kräftige Gegenoffenſive unſerer verbün⸗ deten Truppen im Raume von Hermannſtadt eingeſetzt, von der ſchon nach den erſten Kampftagen unſer Generalſtabsbericht mit⸗ teilte, daß ſie im günſtigen Fortſchreiten be⸗ fündlich ſei. Es iſt dies der zweite Abſchnitt umſerer Gegenoffenſive in Siebenbürgen, die ſich nun gegen Hermannſtadt richtet. Nach [dem Eingreifen deutſcher Truppen auf dem Hriegsſchauplatz in Siebenbürgen waren un⸗ ſere verbündeten Heere zuerſt im Raume von Hatſzeg gegen Petroſeny vorgeſtoßen, hatten den Szurdukpaß und den Vulkanpaß erobert uund die Rumänen auf ihr eigenes Gebiet zu⸗ rückgeworfen. Die Rumänen hatten nach dieſen ſchweren Niederlagen bedeutende Ver⸗ ſtärkungen gegen die Kammlinie Szurduk⸗ Vulkanpaß geworfen und infolge ihrer Ueber⸗ nuccht zu weit ausholender Umfaſſung unſerer Paßbeſetzungen eingeſetzt. Unſere Sicherungs⸗ truppen hatten alle Angriffe der Rumänen auf die Kammhöhe abgeſchlagen und wurden dann durch Befehl zurückgenommen. Dieſe Räumung des Vulkan⸗ und Szurdußpaſſes durch unſere Truppen ſand ungefähr gleich⸗ zeitig mit der Entwicklung neuer Kämpfe bei Hermannſtadt(Nagy Szeben) ſtatt. Die Ru⸗ mänen hatten nach der Beſetzung von Her⸗ mannſtadt hier keinerlei Fortſchritte machen könmen, da die öſterreichich⸗ungariſchen Vertei⸗ diger auf der berkürzten Linſe einen ſtarken Widerſtand leiſteten. Nun gingen deutſche und öſterreichiſch⸗ungariſche Truppen ihrer⸗ ſeits zum Angriff über, denn es handelt ſith bei dieſen Kämpfen nicht etwa um eine Ab⸗ wehr rumäniſcher Angriffe, ſondern wie aus dem unfrigen und dem öſterreichiſch⸗umga⸗ riſchen Generalſtabsbericht klar hervorgeht, um eine Angriffsſchlacht, die durch den Offen⸗ ſivgeiſt unſerer Truppen hervorgerufen wurde. Hermannſtadt liegt ungeführ 75 Kilo⸗ meter nordöſtlich von Petroſeny, das durch urſere Truppen vor einigen Tagen bekanmt⸗ lich wiedererobert wurde. Nachdem wir nun jüngſt erfahren hatten, daß die Kämpfe vor Hermannſtadt ſich günſtig geſtalten, wird uis im dem letzten Generalſtabsbericht mit⸗ geteilt, daß unſere Offenſive hier weiter er⸗ freuliche Fortſchritte it chtung auf Her⸗ mannſtadt gemacht habe. Wir dürfen alſo auf das günſtige Fortſchreiten der Kampfhand⸗ lung in Siebenbürgen vertrauen, was um ſo erfreulicher iſt, als der Treubruch Rumäniens und die Habgier dieſes Volkes ſich in erſter Linie auf Siebenbürgen richtet. In der Do⸗ brudſcha, wo eine ſehr günſtige und ſtarke Linje von unſeren Truppen erreicht worden iſt, ſind neue Kampfhandlungen nicht zu mel⸗ den. Dagegen wird von feindlichen Blättern berichtet, daß das rumäniſche Heer eine Um⸗ gruppierung vorgenommen und Truppenteile aus Siebenbürgen nach der Dobrudſcha ſchaffe. Zwiſchen den beiden Kriegsſchauplätzen an der Grenze Rumämjens beſteht naturgemäß durch die inmere Linje von Rumänien ein enger Zuſammenhang. Während wir in der Do⸗ brudſcha die ſiegreiche Verteidigung auf⸗ genommen haben, hat in Siebenbürgen die erfolgreiche Gegenoffenſive begonnen.(B..) Die Kriſe im ruſſiſchen Kabinett. m. KHöln, 28. Sept.(Privat⸗Tel.) Die Kölniſche Zeitung meldet aus Kopenhagen: Die Gerüchte über den bevorſtehen⸗ den Rücktritt Stürmers nehmen immer feſtere Geſtalt an. Mehrere Blätter melden übereinſtimmend, daß die Ge⸗ ſundheit Stürmers ſehr ſtark erſchüttert ſei und daß in eingeweihten Kreiſen mit ſeinem Rück⸗ tritt ſchon in allernächſter Zeit gerechnet wird. Die Petersburger Börſenzeitung meldet: Stür⸗ mer werde ſich zur Wiederherſtellung ſeiner Ge⸗ ſundheit nach Italien begeben. Gleichzeitig mit dem Ausſcheiden Stürmers werden auch andere Veränderungen im ruſſiſchen Kabinett er⸗ wartet. Das Blatt meldet weiter, daß in Ver⸗ bindung mit dieſen Gerüchten verlautet, daß der frühere Miniſterpräſident Kokowtzow in Peters⸗ burg eingetroffen ſei und mit Stümmer eine längere Unterredung gehabt habe. Ferner habe Stürmer wiederholt längere Beſprechungen mit dem Verkehrsminiſter gepflogen, denen man in eingeweihten Kreiſen große Bedeutung beilegt. — Landwirte, zeichnet Kriegsanleihel Der Generalverband ländlicher Genoſſenſchaf⸗ ten und die Landwirtſchaftliche Zentral⸗Dar⸗ lehnskaſſe für Deutſchland(Raiffeiſen⸗ Ovganiſation), welchen bekanntlich an⸗ nähernd 5000 Raiffeiſenſche Kreditgenoſſenſchaf⸗ ten angehören, haben, nachdem die Organiſation zuy den bisherigen Kriegsanleihen bereits 267 Millionen Mark gezeichnet hat, und nachdem 7 60 Millionen Mark gezeichnet hat, zum Schluß der ganzen auch diesmal wieder ſyſtematiſch mit Rundſchreiben, Anſeiſungen, Materialbeſchaf⸗ fung, Artikeln in den Organen, Geldbezugs⸗ Erleichterungen uſw. geleiſteten Werbearbeit einen, vom geſamten Vorſtand, Verwaltungsrat und Aufſichtsrats ⸗Vorſitzenden beider Inſtitate gezeichneten Aufruf ummittelbar an die mehr als 500 000 zählenden Genoſſenſchaftsmitglieder der Raiffeiſen⸗Organiſation gerichtet, in dem es zum Schluß heißt: Leihe Du daheim Deinem Vater⸗ lande— gegen guten Zins und unbedingte Sicherheit und Rückzahlungsgewißheit— von Deinem Gut, indeſſen die Anderen draußen für das Vaterland und Deine Sicherheit ihre Geſundheit, ihr Blut, ihre Glieder, ihr Leben hingeben. Laß Dir nicht einreden, man verkür ze den Krieg, wenn man keine Kriegsan⸗ wir Alle— die draußen und wir daheim— die Hände ſinken laſſen; dann iſt er allerdings und zwar ſchnell zu Ende, aber wir Alle ſind für alle Zeit geſchlagene und vernichtete Leute. Laß Dir auch nicht einreden, die Spar⸗ kaſſen⸗Einlagen würden beſchlag⸗ nahmt und nimm nicht in trauriger Betörk⸗ heit Dein Geld dort weg, wo es am beſten und ſicherſten aufbewahrt iſt. Wir werden in frei⸗ williger Leiſtung für unſer Vaterland Geld genug aufbringen, damit wir ſiegen und den Krieg beenden. Eines Zwanges bedarf es nicht. Wer Dir das Gegenteil einreden will, der iſt ein Feind des Vaterlandes und dementſpre⸗ chend zu behandeln. —— Die Abänderung der Reichsverſicherung. Auf der Tagung des bayeriſchen Kranken⸗ kaſſenverbandes iſt die Erwartung ausgeſprochen, daß nach dem Kriege eine Aenderung der Reichs⸗ verſicherungsordnung vorgenommen würde Es iſt bekannt, daß in ſozialpolitiſchen Kreiſen mancherlei Wünſche in Bezug auf die Ausge⸗ ſtaltung beſonders der Krankenverſicherung be⸗ ſtehen. In erſter Linie hat der Krieg die Notwendigleit einer möglichſt weitgehenden Wochenhilfe dargetau. Was in dieſer Beziehung als Kriegsmaßnahme durch eine Bundesratsverordnung geſchaffen iſt, auch füe die Friedenszeit beizubehalten, erſcheint mit Rückſicht auf die Bevölkerungsfrage dringend notwendig. Hierüber dürften die Anſchauungen der maßgebenden Stellen mit den Wünſchen der Kreiſe, die einen weiteren Ausbau unſerer Krankenverſicherung befürworten, übereinſtim⸗ men. Was die Reichsverſicherungsordnung an Wochenhilfe als freiwillige Leiſtungen der Krankenkaſſen feſtſetzt, dürfte nach dem Kriege 3zu9 Pflichtleiſtungen umgeſtellt werden, wie es rungsordnung in der Kommiſſion beſchloſſen war. Auch ſonſt hat der Krieg Anregungen zur Umgeſtaltung einzelner Beſtimmungen des Ge⸗ ſetzes gegeben, über die eine Ausſprache im Reichstag nach Friedensſchluß nur erwünſcht ſein kann. Im übrigen aber hat ſich unſere ſoziale Arbeiterverſicherung in ihrer Neugeſtal⸗ tung durch die Reichsverſicherungsordnung in den ſeither verfloſſenen Jahren ſo gut bewährt, daß eine Umgeſtaltung oder auch nur Abände⸗ rung des Geſetzes in grundſätzlichen Fragen nicht erforderlich ſein wird. Ausſtellung für Soziale Für⸗ ſorge in Grüßſel 1910. Von einem langjährigen Mitglied unſerer Redaktion erhalten wir aus Belgien folgenden Boericht: In Brüſſel wurde vor kurzem eine Ausſtel⸗ klung für ſoziale Fürſorge eröffnet, um in erſter Linie den Belgiern vor Augen zu führen, was auf dieſem Gebiete in Deutſchland geleiſtet wurde. Es iſt uns allen bekannt, daß inbezug auf ſoziale Fürſorge Deutſchland in der ganzen. Welt an erſter Stelle ſteht und von keinem Land der Erde übertroffen wird. Wir wiſſen das wohl zu ſchätzen, und es iſt für uns draußen im Felde eine Beruhigung, die uns die Anſtrengungen des Tages leichter ertragen läßt. In Belgien iſt der Begriff einer ſtaatlichen„ſozialen Voorzorg“ eine unbekannte Erſcheinung, gleich dem Mäd⸗ chen aus der Fremde. Selbſt die Intellektuellen der belgiſchen Bevölkerung gingen bisher acht⸗ los und mit einem leichten Achſelzucken an dieſer Frage vorüber, ohne ſich im geringſten in die ſozinken Probleme zu vertiefen. Da will nun die Brüſſeler Ausſtellung belehrend einwirken und durch zahlreiches ſtatiſtiſches Zahlen⸗ und Anſchauungsmaterial einen kurzen, aber doch umfaſſenden Ueberblick über die deutſche Sozial⸗ politik geben. Anfänglich verhielt ſich aber die Intelligenz von Brüſſel gegenüber der Ausſtel⸗ klung ſohr reſerviert, ja faſt abweiſend, und aus dem Laude ſelbſt kamen nur wenige Beſucher. Dieſe paſfive Reſiſtenz verſchwand aber bald, und die Ausſtellung erfreut ſich nun einer regen Frequenz, die namentlich an den Sonntagen eine hohe Ziffer erreicht. 0 Einen tatkräftigen Förderer der Ausſtellung fand die Ausſtellungsleitung in dem Herrn Ge⸗ ien, Exzellenz Frei⸗ deſſen Munffieenz es auch zurückzuführen iſt, daß den Beſatzungs⸗ truppen der Beſuch der Ausſtellung unter ſach⸗ verſtändiger Führung ermöglicht wurde. Letzter Tage kam nun das l. Mannheimer Land⸗ ſtuurm⸗Infanterie⸗Bataillon nebſt Maſchinengewehrtrupp an die Reihe⸗ Es waren etwa 30 Mann, die an einem herr⸗ lichen Sommermargen im Schnellzug nach Brüſ⸗ ſel zum Beſuch der im Lunapark untergebrach⸗ ten Ausſtellung fuhren. Wie erfreut waren wir, als wir bei dem Rundgang auch auf den Namen Mannheim ſtießen. Mannem vorne! äußerte ſich ein Kamerad nicht mit Unrecht. Die reich⸗ haltige Ausſtellung iſt angeſichts des zur Ver⸗ fügung ſtehenden Geländes geſchmackvoll arran⸗ giert. Die Gebäude erinnern an die Mannhei⸗ mer Gartenbau⸗Ausſtellung, zumal auch hier in Brüſſel die gärtneriſche Ausgeſtaltung nicht ver⸗ geſſen wurde. Unter den Ausſtellungshallen fällt insbeſondere das Hauptgebäude durch vor⸗ teilhafte und praktiſche Ausführung auf. Erbaut wurde es von dem Münchener Architekten Lech⸗ ner, während der Entwurf der übrigen Ge⸗ bäude von Herrn Hauptmann Rehorſt⸗Köln ſtammt, der in den Architekten von Velten und Lechner tüchtige Mitarbeiter fand. Wir betreten zunächſt das Gebäude der Ange⸗ ſtelltenverſicherung und Kinderfürſorge. In groben ſtatiſtiſchen Aufzeichnungen in deutſcher, vlämiſcher und franzöſiſcher Sprache wird hier zunächſt gezeigt, wie Deutſchland auf dem Ge⸗ biete der Kinderfürſorge und Angeſtellten⸗Ver⸗ ſicherung bahnbrechend und erfolgreich voran⸗ ging und welche hohe Summen es hierfür auf⸗ wendete. Bisher wurden hierfür ausgegeben: 8 655 200 000 Mark oder 100,00%. In der Aus⸗ ſtellungshalle der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Ge⸗ ſellſchaft werden Maſchinen mit den neueſten Schutzvorrichtungen im Betriebe vorgeführt. In der Haupbausſtellungshalle werden die verſchie⸗ krankheiten, Tuberkuloſe, ſowie Alkoholmiß⸗ brauch bildlich dargeſtellt. Nach einer Statiſtik iſt die Zahl der weiblichen Geſchlechtskranken in Brüſſel erſchreckend groß. Nahezu noch im Kindesalter von 14 Jahren erliegen die Mädchen dieſer fürchterlichen Krankheit. Der größte Prozentſatz der Geſchlechtskranken rekrutiert ſich aus den Mädchen im 20. Lebensjahr. Während bis zu dieſem Alter die Krankheit einen rapiden Aufſtieg aufweiſt, fällt ſie von dieſem Lebens⸗ alter ab ebenſo raſch abwärts. Die Ueberhand⸗ nahme dieſer Seuche iſt auf die Untätigkeit des belgiſchen Staates zurückzuführen, der es ſowohl an Belehrungen, wie an entſprechender Kon⸗ trolle der Proſtitution ſehlen ließ. Erſt unter der deutſchen Verwaltung wurde mit der Reini⸗ gung dieſes Augiasſtalles begonnen, und zwar gründlich, ſowohl in Brüſſel, wie in dem ebenſo durchſeuchten Antwerpen. Eine große Anzahl von Arbeiter⸗ und Ein⸗ familienwohnhäuſer veranſchaulichen dem Be⸗ ſucher die Beſtrebungen auf dem Gebiete der Wohnungsfürſorge. In der Heilſtätten⸗Abtei⸗ lung befinden ſich Abbildungen des Soolbades Rappenau bei Heidelberg, das bekanntlich unter Leitung des Herrn Prof. Dr. Vulpius⸗ Heidelberg ſteht. Ferner bemerkten wir zu un⸗ ſerer großen Freude, daß auch unſere engere Hei⸗ mat Baden auf dieſer intereſſanten Ausſtellung vertreten iſt, mehrere Abbildungen über die Zeilſtätte Friedrichsheim des Badiſchen ſrauenvereins. Der Verein gegen den Miß⸗ brauch geiſtiger Getränke mit dem Hauptſitz in Berlin war gleichfalls mit recht bemerkenswer⸗ tem Unterrichts⸗ und Anſchauungsmaterial ver⸗ treten. Einen weiteren Faktor von aktuellem Intereſſe bildeten die Leiſtungen der deutſchen Arbeiterverſicher ung. Hierüber ſchreibt Herr Dr. Karl Kaufmann, der Präſident des denen Volkskrankheiten, wie Geſchlechts⸗ Reichsverßcherungsamtes, u. a. wie folgt:„Bei Ausbruch des Krieges, alſo über 30 Jahre ſeit Einführung der Arbeiterverſicherung waren von einer Geſamtbevölkerung von annähernd 68 Millionen rund 20 Millionen gegen Krankheit, 25 Millionen gegen Unfall und 16 Millionen ge⸗ gen Invalidität und Alter verſichert. Bis zum Schluſſe des Jahres 1914 wurden an etwa 127 Millionen Verſicherte und deren Angehörige nahezu 11, Milliarden Mark Ent⸗ ſchädigungen(Krankenfürſorge, Renten uſw.) gezahlt, wozu die Verſicherten ſelbſt etwa 6,4 Milliarden beitrugen. Der kägliche Aufwand in den drei Verſicherungszweigen belief ſich 1914 auf über 2,4 Millionen Mark. Dieſe Zahlen reden vernehmlich, wie unſere Sozialverſicherung zum Beſten weiter Kreiſe wirtſchaftlich ausglei⸗ chend gewirkt hat.“ Dieſes gewaltige Werk deut⸗ ſcher Arbeiterverſicherung— das noch Bismarck ſchuf— machte auf die belgiſchen Beſucher be⸗ greiflicherweiſe einen ſtarken Eindruck, und mit großer Aufmerkſamkeit ſieht man belgiſche Ar⸗ beiter vor dieſen Zahlen ſtehen. Die Abteilung„Fürſorge für Unfallverletzte und Kriegsbeſchädigte übte insbeſondere auf die Mannſchaften eine Anziehung aus. Wir ſahen hier, wie Kriegsverletzte unter Zuhilfenahme künſtliſcher Arme oder Beine wieder ihrer werk⸗ tätigen Beſchäftigung nachgehen konnten oder durch Umlernung in irgend einem anderen Be⸗ ruf ihr Brot erwarben. In dieſer Beziehung hat das Orthopädiſch⸗neur. Lazarett Mannheim, das durch einige größere Tafeln mit Photographien vertreten iſt, ganz her vor⸗ ragende Heilerfolge aufzuweiſen, wie uns der Vortragende verſicherte. Die Photo⸗ graphien zeigten eine größere Anzahl von kriegsinvaliden Soldaten, die durch die Mann⸗ heimer Lazaretterfolge wieder zu tüchtigen Hand⸗ werkern herangebildet wurden. Arbeiterfürſorge der Preuß.⸗Heſ. Staats⸗ 5. Kriegsanleihe als eine der erſten vorläufig leihe zeichne. Man verkürzt ihn freilich, wenn bereits bei der erſten Leſung der Reichsverſiche⸗ In einem beſonderen Pavillon iſt die Soziale mehr ar trekende betr. die Pflaum⸗ komman aufge * Da mittel⸗V ſiſche La auch die ders Gre ſorgung⸗ einem d Sachſen, ſen C nehmen, halts k geſtellt Abweſen mit La dürfen ohne Rü Baden einem k marken folgt w Brot u. oder La *In Montag Dr. Vo ſchieden den Kor gebende allen D gung daran ww längere und 8 wurde k ſprechen Dingen ſtrebt u überneh Meßzger veiſe g. eine dr Bevpölken Über de der We men. V verſorgt * 7 Detailli Früherl Ergebni legung mit Au mikttag Dadenki bahnbe Donnerstag, den 28. Sepbember 1916. Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Nus Stadt und Land. zweeeesseesοοοοοοο Mit dem Heinrich Bender, Waldhof, Glasſtraße 5 wohnhaft, Wehrmann im Reſ.⸗Inf.⸗Regt. 218, In⸗ haber der Badiſchen ſilbernen Verdienſtmedaille. ** Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe erhielten: Hauptmann und Kompagnieführer Erwin Dor⸗ ner, Regierungsamtmann von Karlsruhe und Oberlt. d. R. Rechtsanwalt Gebhard von Meß⸗ kirch z. Z. verwundet. 2 2 2 2 2 3 οοο * Zur Beſchlagnahme der Aepfel, Zwetſchgen und Pflaumen. Das Großh. Begirksamt beilt uns nun⸗ mehr amtlich mit, daß die Verfügung des ſtellver⸗ tretenden Generalkommandos vom 16. Sept. 1916 betr. die Beſchlagnahme von Aepfel, Zwetſchgen und Pflaumen durch das ſtellvertretende General⸗ kommando für den Amtsbezirk Maunheim wieder aufgehoben wurde. * Das Großherzogtum Baden iſt den Lebeus⸗ mittel⸗Verbandsſtaaten beigetreten. Wie das Säch⸗ ſiſche Landeslebensmittelamt mitteilt, hat nunmehr auch die Landesvermittlungsſtelle in Karlsruhe für des Großherzogtum Baden beſtimmt, daß die ver⸗ ſorgungsberechtigten Angehörigen Badens, die in einem der Vertragsſtaaten(Bayern, Würktemberg, Sachſen, Elſaß⸗Lothringen, Heſſen, Preußen, Sach⸗ ſen Coburg⸗Gotha) vorübergehend Aufenthalt nehmen, ohne Rückſicht auf die Dauer des Aufent⸗ halts keine Brotkartenabmeldeſcheine mehr aus⸗ geſtellt erhalten, ſondern ſich für die Dauer ihrer Abweſenheit vom heimiſchen Kommunalverbande mit Landesbrotmarken verſehen müſſen. Gbenſo dürfen auch an Fremde aus den Vertragsſtaaten— ohne Rückſicht auf die Dauer ihres Aufenthaltes in Baden— wenn der Wohnſitz nicht endgültig nach einem badiſchen Orte verlegt wird, badiſche Brot⸗ marken auf Brotkartenabmeldeſcheine nicht verab⸗ folgt werden. Solche Perſonen erhalten künftig Brot nur gegen Abgabe ſhrer heimiſchen Reiſe⸗ oder Landesbrotmarken. In der Sitzung des Konſumentenausſchuſſes am Montag war, ſo ſchreibt man uns, Herr Juſtizrat Dr. Vohſen⸗Heidelberg anweſend, der über ver⸗ ſchiedene Eingaben berichtete, die gemeinſam von den Konſumentenausſchüſſen Badens bei den maß⸗ gebenden Stellen eingereicht werden ſollen. Vor allen Dingen handelt es ſich um eine Verbilli⸗ gung des Kohlenbezuges. Im Anſchluß daran wurden Orgamſationsfragen beſprochen. Eine längere Ausſprache erfolgte über die Fleiſch⸗ und Fettverſorgung Mannheims. Es wurde beſchloſſen, beim Bürgermeiſteramt eine enk⸗ ſprechende Eingabe einzureichen, in der vor allen Dingen eine Rationierung der ettverſorgung er⸗ ſtrebt werden ſoll. Den Verkauf ſoll die Stadt durch die Verſogung ſeitens der Metzger keine einheitliche Regelung und ne einma ein Bevölkerr er n über den Stand der Dinge bei der Beſchlagnahme der Web⸗, Woll⸗ und Strickwaren entgegengenom⸗ men. Verhandelt wurde ferner über die Zucker⸗ verſorgung. 4. 75 uhr⸗Ladenſchluß. Eine Beſbrechung im Detailliſten⸗Verein zu Neu ſt adt d. H. über die Früherlegung des Abendladenſchluſſes hatte d 8 Ergebnis, daß alle Anweſenden ſich mit der Früher⸗ legung einverſtanden erklärten und zwar auf 7 1 h 1 mit Ausnahme von Samstagabend und der Vor⸗ abende aller hohen Feiertage. Außerdem ſollen die Verkaufsläden vom 11.—24. Degember länger ge⸗ öffnet Meiben. Die Neuerung ſoll vorläufig bis 1. Mai 1917 Geltung behalken. Es werden in dieſen 5 um den 7 Uhr⸗ Tagen Schritte unternommen, Sabdenſchluß am 1. Oktober eintreten laſſen zu können. Auftritte 1 155 5 55 ittag zwiſchen 10 und 1 r wieder vor de 5 Buttergroßhandlung Ph. Leininger Ww., T 3, 28, ab, wo infolge des rückſichtsloſen Berhaltens einiger Frauen ein leben Sgefä h r⸗ liches Gedränge entftand. Eine älſtere Frau wurde zu Boden getreten. Als eine Dame den Inhaber bat, doch nach der Polizei zu kelefonieren, nn eiſenbahnverwaltung dargeſtellt. Wir in Süddeutſchland, wo im letzten Jahrzehnt wie⸗ derholt der Gedanke einer Reichseiſenbahn⸗Ge⸗ meinſchaft diskutiert wurde, ſind keine Freunde dieſes preußiſch-heſſiſchen Vertrages. Dagegen erkennen wir mit Bewunderung die ſoziale Ar⸗ beiterfürforge dieſer Eiſenbahngemeinſchaft an, die eine gigantiſche Leiſtung darſtellt. Zahlte ſie doch im Jahre 1913 aus für Unfallverſiche⸗ rung 83 Mill., für Krankenverſicherung 14707 Mill. Mark und für Invaliditäts⸗ Alters⸗ und Hinterbliebenenverſicherung 15% Mill. An Eiſen⸗ bahnbedienſtete ſind vermietet 80 000 Wohnun⸗ gen, während das Eiſenbahntöchterheim über ein Vermögen von rund 3 Millionen Mark verfügt. Noch vieles ließe ſich über die Ausſtellung— die wir in obigen Ausführungen nur kurz ſkisz⸗ zierten— ſchreiben. Allein, der Dienſt geht vor. Konſtatieren möchten wir nur, daß uns und allen Beſuchern dieſer Brüſſeler Tag eine angenehme Abwechslung bildete und bleibende Eindrücke von der deutſchen ſozialen Fürſorge hinterließ. Möchten auch die belgiſchen Beſucher von dieſer Erkenntnis durchdrungen werden, damit auch ſie * Empörende begreifen: 2 Nur am deutſchen Weſen, kann die Welt geneſen! Kunſt und Wiſſenſchaſt. Theaternechricht. „Die dunkle Stadt“, Drama in drei Akten von Paul Enderling, wurde vom Hoftheater in Stuttgar zur Uraufführung erworben und wird dort am 8. Oktober ds. Js. in Szene gehen. Das Werk, deſſen Vertrieb die „Vertriebsſtelle des Verbandes Deutſcher Büh⸗ nenſchriftſteller G. m. b..“ in Berlin W. 30 beſitzt, erſcheint im Verlage von J. G. Cotta in Antwork die Obrigk ſe lber gucken, was los iſt!“ 5 Autobuslinie Baſel S. B. B.—Otterbach Grenze und umgekehrt. Wie man uns mitteilt, wird der Betrieb dieſer Aut Linie über den 30. Sept. hinaus und vorau 1917 fortgefüh — 2 2 Polizeibericht nom 28. September 1916(Schluß). Unfall. Beim Spielen in Hofe ſeiner elter⸗ lichen Wohnung, Mannheimerſtraße Nr. 5 in Käfer⸗ thal, ſtürzte am 26. ds. Mks., abends Uhr, ein 4 Jahre alker Knabe zu Boden und zog ſich dabei einen linksſeitigen Oberſchenkelbruch zu. Das verletzte Kind wurde von ſeiner Mutter ins Allgemeine Krankenhaus hierher verbracht. 2 Wäſchediebſtahl. Am 20. September, vor⸗ nachbeſchrie Damenhemd 4 ße Damennach 3 weiße Ti Taſchenti Damennachtjacke, 5 weiße Herrenhemd, 1 lila unterhoſe, 1 weiße Knabenunterhoſe, handtücher, 1 gelbleinener Knabenanzug, 1 gelbe Damentrikothoſe und 1 dunkelblaue Schürze. Sämk⸗ liche Wäſcheftücke ſind K. P. und H. P. gezeichnet. Verhaftet wurden 18 Perſonen wegen ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter Schreiner von Hauſen wegen Zechbetrugs Sachbeſchädigung. ver⸗ in und Sti 18 ö ublik immen aus dem pubhnkum. Städtiſcher Eiereinkauf bei Geflügelhaltern. Im Mittagblatt vom 22. September werden die Grundzüge des ſtädtiſchen Eiereinkaufs veröff licht. Die Beſtimmungen ſind ſo einſchn Natur, daß alle Geflügelhalter dagegen Stellung nehmen müſſen. Es gibt eben nichts, das man hervorzaubern kann, auch die Eier nicht. Auch die Bäume blühen nicht im Herbſt und Winter. Da dekretiert man einfach, ohne die einſchlägigen Ver⸗ hältniſſe auch nur entfernt zu berückſichtigen: Der Geflügelhalter muß bis zum 15. Oktober mindeſtens 3 Eier pro Huhn abgeben, dann weiter monatlich mindeſtens ein Ei. Der Züchter kann aber in 99 Fällen dieſe Verpflichtung ſchlechtweg nicht erfüllen. Kurzerhand entzieht man ihm dann, nach der Ver⸗ ordnung, das Geflügelfutter. Ob er will oder nicht, es bleibt ihm dann nichts anderes übrig als das Schlachtmeſſer. Die Durchführung der Maßregel überliefert weitere Tauſende von Tieren dem Ge⸗ flügelmord und weitere hunderttauſend Eier werden nicht mehr gelegt werden— das iſt der zweifelloſe Erfolg. Mit welcher„Liebe“ man der heimiſchen Geflü⸗ gelzucht entgegenkommt, das wird durch den Preis 0 Ei, den der 3 1 egeigt: t i en zu 32 Pfg. verkauft, der imiſc ͤ 95 ſein Produkt jetzt zu 20 Pfennig abliefern. Weiß man nicht, daß friſche Ein Maunheimer Züchter. Aus dem Großherzogtum⸗ * Heidelberg, 27. Sept. Wie gerüchtweiſe verlautete, waren beim Opfertag gefüllte Gerſtenähren verkauft worden. Das Rote Kreuz teilt nunmehr hierzu aufklärend mit: Bezüglich der in einem hieſigen Geſchäft für künſt⸗ liche Blumen gekauften Aehren zum Opſfertag iſt, ſoweit ſich darunter wider Erwarten natürliche befanden, feſtgeſtellt worden, daß ſie nicht der diesjährigen Ernte, auch nicht der hieſigen Gegend entſtammen. In Putzgeſchäften werden zum Hut⸗ ſchmuck landwirtſchaftlich minderwertige Stücke der Art geführt. Es hat ſich um ſolche Ladenbeſtände, von dem hieſigen Geſchäft bei einer auswärtigen Fabrik bezogen, gehandelk. Man kann alſo völlig beruhigt ſein, daß nicht ein Korn der heurigen Frucht der Brotbereitung entzogen wurde. * Heidelberg, 27. Sept. Am geſtrigen Tage begingen die in Neuenheim wohnenden Landwirts⸗ Cheleute Peter Vogel und Frau Katharing Char⸗ lotte, geb. Weiherich, das Feſt ihrer goldenen Hochzeit. In der Johanniskirche fand Sormit⸗ tags die kirchliche Feier ſtatt, wobei dem Jubel⸗ paar durch Pfarrer Schmith eine prächtige Bibel derehrt wurde. Von den aus der Ehe ſtammenden Kindern ſind 4 Töchter am Leben; 17 Enkelkinder und 1 Urenkel konnten dem Jubelpaar ihre Glück⸗ wünſche darbringen. Der Jubilar iſt 72, die Jubi⸗ larin 71 Jahre alt. Herr und Frau Vogel ſind heute noch auffallend ruſtig und laſſen es ſich nicht nehmen, wie ſie es von Jugend auf gewöhnt ſind, auf dem Felde zu arbeiten und mit ihren landwirt⸗ ſchaftlichen Erzeugniſſen die hieſigen Wochenmärkte zu beſuchen. Waldwimmersbach,? vormittag brach in dem Heuſchupf 0 Hertel Feucr aus, das, da der Schuppen vol ſtändig gefüllt war, raſch um ſich griff und die an⸗ ſchließende Scheuer und Wohnhaus mit erfaßte. Wohnhaus, Scheuer und Schuppen ſind völlig aus⸗ gebrannt. Außerdem wurde ein Schuppen des Nach⸗ bars Adam Kraus vom Feuer vernichtet. Er verurſachte haden beträgt lt.„Heide gl.“ etwa 4400 9 der Fahrnisſchaden 5400 Mk. Die Entſtehungsurſachſte iſt darin zu ſuchen, daß der 4 Jahre alte Sohn des Hertel Streichhölzer, die in der elterlichen Wohnung lagen, wegnahm und mit dieſen mit einem anderen Kinde auf dem Stroh⸗ — D haufen ſpielte, der ſich im Heuſchuppen befand. n, wurde ihr einſtweilen bis 30. April Formalitäten, Verleſung des teils., teils M.., teils bdie wirtſchaftlichen aber unerſchüttert ſteht unſere Front. 28 Berlin, 28. September. (Von unſerem Berliner Büro.) Zu der heutigen Sitzung herrſchte ein An⸗ drang, wie er in keiner dieſer Kriegstagun⸗ gen noch geſehen ward. Draußen ſtanden diie Leute ſtraßenweit, obſchon es vor den Toren kaum etwas zu ſehen gab. Drinnen aber war der Raum überfüllt, bis auf das letzte Steh⸗ plätzchen. Sogar in der Hofloge ſaßen ein⸗ zelne auf der Stiege. Um ein viertel nach drei Uhr eröffnete der Präſident Dr. Kaempf mit einer kurzen warmherzigen Anſprache die Sitzung. Er weiſt darauf hin, daß der neue Feind, der uns er⸗ ſtanden iſt, uns nicht ſchreckt, daß der Kampf un die Exiſtenz Deutſchlands jetzt zum Höhe⸗ punkt gedrängt iſt, daß aber die neue Ernte den Beweis erbracht hat, daß wir nicht tot zu hungern ſind. Dann nimmt nach Erledigung der üblichen Eimlaufes und dergleichen der Reichskanzler das Wort. Er beſpricht zunächſt die dta⸗ lieniſche Kriegserklärung an ̃ 5 Deutſchland. Deutſchland hatte gleikh medrung und den Gedanken an Frieden als erklärt, daß es auch Italten gegenüber mit den öſterreichiſchen Truppen Seite an Seike kämpfen würde. Der Kriegszuſtand war alſo de facto ſogleich hergeſtellt. Italten ſchreckte aber vor der Kriegserklärung zurück, weil es Folgen fürchtete. Man wollte auch Deutſchland die Initintive zu⸗ ſchieben. Die Daumſchra uben Em⸗g⸗ lands ſetzten aber immer ſtärker ein. Itolien braucht zum Kriegführen engliſche Kohlen, und engliſches Geld. So kam es ſchließlich zur Kriegserklärung, da Italien auch ſeine Balkanintereſſen bedroht glaubte. Unſere Beziehungen zu Ru mämem be⸗ ruhten auf eimem Bündnisvertrag, der zu⸗ mächſt zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Ru⸗ mänien abgeſchloſſen war. Im Vertrag ver⸗ pflichteten ſich die Stanten zu gegenfeftiger Waffenhilfe im Falle eines unprovozierten Angriffes. Der Kanzler erwähnte die Politik des⸗Königs Karol, der treu an dem Bündnis feſthielt. Der König ſtarb an den Folgen der politiſchen Er⸗ regung, die ihm der rumäniſche Verrat berei⸗ tete.(Hört! Hört!) Bratianu wollte abwar⸗ ten, bis der eine Teil der Kämpfer endgültig triedergekämpft war. Nach dem Fall von Lemberg ſchloß Bratianu einen Neutraljitäts⸗ vertrag mit Rußland. Nach Przemyfl ſchien ihm die Zeit gekommen, ſich über den Judas⸗ lohn zu verſtändigen. Als die ruſſiſche Offenſive kam, die ſchtweren, Kämpfe an der Somme, da wollte Brariamu den Leichenraub begehen. Der König erklörte uns, daß er an der Neutpalität feſthalte. Gleichzeitig erklärte Bratianu, daß en ſich dieſer Erklärung vollkommen anſchließe(hört, hört). Wir waren über die Verhandlungen Bratianus mit der Entente unterrichtet. Wir haben den König auß die Machenſchaften ſeines Minifters aufmerlſam gemacht. Der König erklürte, en glaube nicht, daß Bratianu ſich der Entente gegenüber gebunden habe. Noch ſechs Dage dor der Kriegserklärung erklärte der König unſerem Geſandten, er wiſſe, daß die große Mehrheit Rumäniens keinen Krieg wolle Der König erklärte, daß er die Mobilmachungs⸗ ordre nicht unterſchreiben werde.(Lebhaftes. hört, hört!) Noch am Tage vor der Kriegs⸗ erklürung wiederholte den König, daß er den Krieg nicht wolle. Auch Bratiamt behauptete dasſelbe und ſagte, der Kronrat werde es be⸗ weiſen.(Lebhaftes hört, hört!) Ein paw Stunden ſpäter wurde der Krieg erklärt und da ſprach Briand von der Kühnheit und Hoheit des rumäniſchen Vorgehens.(Lachen.) Rumänien hat ſich mit ſeiner Raubpolitik mili⸗ täriſch verrechnet, ſo wie ſich die Entente mit Rumänien pobitiſch verrechnet hat. Man hoffte auf den Abfall der Türken und Bulgaren. Die Bundestreue dieſer Staaten hat ſich aber glänzend bewährt. (Lebhafter Beifall.) rte Kämpfe ſind auf allen Fronten aus⸗ zukämpfen. Im Weſten die große Offenſive der Feinde, die bis über den Rhein brechen wollen, um in Deutſchland ein⸗ zurücken. iſt geſchehen? Der Feind hat wohl Vorteile erſtritten, ſchwere Verluſte an Menſchen und Material ſind zu verzeichnen, (Leb⸗ hafter Beifall.) Ein Ende des K rieges iſt noch nicht abzuſehen. Mancher Gra⸗ ben, manches Dorf mag noch verloren gehen, aber durchkommen ſie nicht!(Lebhaf⸗ ter Beifall.) Dafür bürgen unſere unvergleich⸗ lichen Truppen aus allen deutſchen Stämmen (lebhafte Zuſtimmung). Im Oſten wird eben⸗ falls ein Völkergemiſch aus der ganzen Welt gegen uns vorgeführt, auch hier iſt unſere Was Front unerſchüttert(lebhafter Beifall). Im zganzen alſo: An der Sommefront einzelne Er⸗ folge des Gegners, die aber die Geſamflage nicht ändern. Im übrigen aber erfolg⸗ reiche Abwecr aller feindlichen Angrißſe und damit Durchkreuz ung der feind⸗ lichen Abſichten. Auf dem Balkan ſchei⸗ tern die feindlichen Pläne. So geht der un⸗ geherre Krieg weiter; immer neue Völker ſtürzen ſich in das Bhrtbad. Die Kröegsziebe unſerer Feinde ſind ſehr weit geſteckt. Ihre Evoberungskuſt und ihre Vernichtungspläne bennen keine Grenzen. Die Ruſſen wollen Konſtantinopel, die Franzoſen Elſaß⸗Lothringen, die Itanener den Trentino und die Rumänen Siebenbür⸗ gen. Für uns war von ſeiſstem erſten Tage an der Krieg nichbs anderes als die Vertei⸗ digung des Reiches, ſeiner Freſheit und ſei⸗ mer Entwicklung. Damun konnten wir als die „erſten und als die einzigen umſere Friedensbereitſchafct erklären. Das Hhabe ich anm 19. Dezember getan und auch ſpäterhin. Wir haben das Unfrige getan. Wer wagt es von uns ein neues Friedensangebot zu verlangen, wenn unſere Gegner eimen heute zu ſchließenden Frieden als einne Er⸗ eine Schmach für ihre Toten bezeichnen? ſetzen den Krieg fort weil ſie ihre utopiſti (Ziele erfüllen wollen. Ihre Eroberungs iſt ſchuld daran, daß die Berge der Toten ſich känglich höher türmen.(Debhafte Zuftimmung.) Wir wollen Deutſchland gegen jeden Angriff geſichert wiſſen. Hier möchte ich auch zurilek⸗ weiſen als ob der Deuuſche Kaiſer ſich beim Zaren gegen die Entwicklung Rußlands in frei⸗ cheitlichem Sinne ausgeſprochen habe, wie in den feindlichen Ländern verbveitet wird. Das iſt unwahr, das iſt das gerade Gegenteil der Wahrheit.(Sehr empört) In die inneren Zw⸗ ſtände der feindlichen Länder miſchen wir uns nicht ein. Ich vertrete nur deutſche Intereſſen. (Beifall.) Wars ſich Engband aneignen will an Kolonſen und ſonſt noch andevem, das hat Eng⸗ land nicht erklärt. Es will uns militäriſch wehrlos machen, wirtſchaftlich zerſchmetlern und von aller Welt blockiert ſehen, zu di dem Siechtum verurteilen. So ſieht das Deutſchland aus, das England zu ſeinen Füßen ſehen will. Wenn Framkreich berblutet iſt und ſeine an⸗ deren Kriegsverbündeten wirtſch fimamziell Frohndienſte leiſten müßfen die europäiſchen Neutralen den en Liſten parieren, dann ſoll ein ohnmäch⸗ kiges Deutſchland den Trau m engliſchen Welbhererſchaßt ver⸗ wircklichen. Darum arbeitet England mik ſeinem ungeheuren Kräfteeinſatz; tagtäglich häuft es einen Bruch des Völkerrechts auf den anderen. Es iſt der hartnäckigſte, der erbittertſte Feind. Ein Staatsmann, der gegen dieſen JFeind nicht ſedes taug⸗ Iüiche, im Krieg wirklich bewutz⸗ bare Mättel gebrauchen würde, ein foſcher Skaats mann verdtente gehängt zu werden.(Lebhafter Vei⸗ Ffall.) Sie mögen aus meinen Worten gleich⸗ zeitig den Unwillen und die Verachtung er⸗ kennen gegen die immer wiederkehrenden Be⸗ hauptungen, als ob ich aus unbegreiflicher Schonung, aus veralbeter Verſtändigungs⸗ neigung oder aus anderen dunklen Gründen gegen dieſen Feind nicht jedes Kampfmikbel angewendet hätte. Aus Rückſicht auf das feindliche Ausland, das auf jeden Bruch im Innern lauert, gehe ich nicht weiter auf dieſe Treibereien ein.(Beifall.) Die Zeit iſt zu ernſt dazu.(Zuſtimmung.) Eine brennende Liebe zum Vaterland lo⸗ dert in allen Herzen. Für uns gibt es nur eine Parole: Ausharren und ſiegen. ſiegen. Wir haben eine gute Ewnkte gehabt. Gewiſſe Entbeh⸗ rungem aber ſind notwendig. In der Heimat wird Großes geleiſtet von allen ohne Unber⸗ ſchied des Ranges und Standes. aber noch iſt der Todesmut unſerer öhne un der draußen auf dem Schlachtfeld. e Kla⸗ gen der Heimat dürfen nicht hinausgeſandt Und wir wer⸗den Größer Brü⸗ verden ins Feld. Nur Dank, heißen Dank dürfen ſie draußen hören, die im hölliſchen Trowmelfeuerſtand halten müſſen.(Beifall.) Zu einem großen Erfolg der anleihe muß jeder beitragen. Die Zähne aufeinander und das Herz und die Hand weit auf. Ein Mann und ein Volk.(Lebhafter Kriogs⸗ 6. Seite. Senueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten.(Abendblatt) Donnerstag, den 28. September 1916. An der Waſſerkante. Roman von K. v. 5. Eiber. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung). Stine lungte die Lampe vom Eckbord und brannte ein Streichhölzchen an. In dieſem Au⸗ genblick pochte es an die Tür, kurz Schon tat ſie ſich auf, und ein hochgewachſener Mann trat ins Zimmer. das Streichholz in Stines Hand erloſch ſo zlich, wie es aufgeflammt war, als teilte es Schpeck, der die Mäbdchen befiel. hen in dem aufflackernden Licht zwei blitzende Augen— blauer als Vergißmein⸗ nicht, bätte Obbe geſagt— und einen hellblonden Bart; da zog ſich eine nach der anberen zurück, an der Wand entlang, zur Tür hinaus. Das ging alles ſehr ſchnell. Aber die letzte, ie an ihm vorctihuſchen wollte, erwiſchte der große Mann und hielt ſie mit ſtarker Hand feſt. Er hatte wohl gemeint, Stine im Arm zu halten, aber es war Kaſcha, die ſeine weiße Blume. Er wartete darauf, daß ſie laut auflachen und ſich mit einem kräftigen Ruck befreien werde; 3 es geſchaß nicht. Die Gefangene kämpfte um ihre Freiheit heiß und lautlos. Es war der Kampf des Weibes gegen die Uebermacht des Mannes. Verwundert beugte er ſich nieder er mußte ſich tief beugen, um ſie erkennen zu können; denn es war wieder ganz dunkel geworden— da blickte er in zwei dunkle Augen, die er noch nie in ſeinem Leben geſehen hatte. Es waren zwei Augen wie ſchwarze Flammen, die loderten auf in Schrecken, in heißer Begier, nein, in wahn⸗ ger Lebensluſt. Er ließ ſie los. Es dauerte nur einen Augen⸗ blick... ba, als ſie ſich frei fühlte, huſchte auch ſie davon. Aus ihrem Stuhl heraus rief Obbe und laut. tertes Geſicht, nicht ſchön im eigentlichen Sinne „Habe ich Euch Vögel verjagt, Obbe?“ fragte ex.„Wo habt Ihr denn die eingefangen? Das war kein Strandvogel.“ Alte lachte. „Habt Ihr das im Duſtern 2 Licht der Lampe fiel voll auf das Antlitz Es war ein gebräuntes, verwit⸗ es Wortes, aber es lag viel Kraft und Ent⸗ ſchloſſenheit, Klugheit und auch Herzensgüte in den offenen Zügen ausgeprägt. „Nun, Obbe, wie geht'?“ Die Alte wurde lebendig. Für gewöhnlich war ſie, bis auf einige kleine Gebrechen, die das Alter mit ſich brachte, ganz geſund. Sobald aber der Doktor ſich ſehen ließ, hatte ſie eine Menge Krankheiten. Sie fing an, zu erzählen. Es war erſtaunlich, was ihr alles fehlte. „Ein bißchen Maſſage und einen kühlen Um⸗ ſchlag,“ meinte der Arzt,„dann ſind Sie morgen wieder ganz geſund.“ „Nä, nä, das iſt mir zu umſtändlich. Da habe ich nichts mit im Sinn.“ Während ſie ſprachen, horchte der Doktor nach ber Tür. Er hörte von irgendwo unterdrücktes Geflüſter, und er hätte gar zu gern gewußt, wie die ſchwarzen Augen jetzt blickten. 4* Oben in dem Fremdenzimmer ſtanden die drei jungen Mädchen eng aneinander gedrängt. „Das iſt er ſicher. So muß er ausſehen!“ rief Liete.„Genau ſo habe ich ihn mir vorgeſtellt, ſo blond, ſo groß!“ „Wen meinſt Duꝰ“ fragte Kaſcha. „Hardelev. Nicht wahr, Stine, das iſt Har⸗ delev?“ „Ach, Liete, der iſt ja lange tot. Was denkſt Du? Dies iſt unſer Doktor, der Doktor Stahl. Oh, der iſt mächtig klug!“ „Ich wollte, ich würde krank!“ „Ach, ich meine ja keine ſchlimme Krankpeit. Nur ſo'n bißchen Fieber, was leicht zu kurie⸗ ren iſt. „Ich kann ihn nicht leiden,“ ſagte Kaſcha.„Er hat eine Mähne und eine Stimme wie ein Löwe. Nein, ich mag ihn nicht!“ „Wir müſſen hinunter,“ mahnte Stine.„Obbe wird ſchelten, daß wir ſo fortgelaufen ſind.“ „Ich gehe nicht!“ „Ich auch nicht!“ „Aber was ſoll er von uns denken? Liete, Du warſt die erſte, die davonlief.“ „Und Kaſcha war die letzte.“ „Pſt, er geht.“ Sie eilten ans Fenſter und drückten die Wan⸗ gen an die Scheiben. „Wie ſein Bart im Winde weht!“ rief Liete. „Wie aufrecht er geht trotz des Sturmes! Er iſt doch ein Held. Stine, flink, wie heißt der Spruch von den ſtolzen Männern?“ „Friske, riske, ſtolte Degen, De ehr Hevod in de Wolken drägen.“ Die beiden anderen ſprachen den Spruch nach. Dann ſtiegen ſie langſam die Treppe hinunter. Kaſcha war wieder die letzte. 3. Kapitel. Der Sturm ging in dieſer Nacht zu Bette, wie die Leute zu ſagen pflegen, und mit dem Er⸗ wachen des Tages wurde er nicht ſanfter. Am Vormittag ſegte er über die kahlen Wat⸗ ten und führte den feinen, ſchnell getrockneten Wattenſand mit ſich, der ſich wie Staub auf die Kleider ſetzte und die Haut in allen Poren ſchmerzen machte. Gegen Mittag kam das Meer wieder herangezogen und raſte, als hätte es ſich ausgeruht für einen Vernichtungskampf. Hein Bubbers ſtand vor der Tür des weißge⸗ tünchten Schifferhauſes und ſchaute ins Wetter. Er ſtand gleichmütig da, in der einen Hand die kurze Pfeife, auf deren Kopf ein buntes Schiff auf grünem Waſſer gemalt war, die andereHand weißblonde Haar geſtülpt. So dachte er nach, was er bei dem ſchönen Sturm wohl beginnen könnte. An Krabbenfang war ſchon ſeit drei Tagen nicht zu denken. Die Schiffe lagen im Hafen wie Hunde an der Kette. Der Sturmball war hoch⸗ gezogen. Es gab Springflut. Ja, ausfahren konnte man heute nicht; aber daß er in der Küche ſitzen und Netze flicken ſollte bei ſolch prächtigem Wetter, das wollte ihm nicht in den Sinn. Hei, wie die Wogen brüllten! Wie Trunkene, die zum luſtigen Gelage rufen. Die Wogen, die herrlichen, wilden, ſie rieſen nach Spielgefährten Hein Bubbers. Sie rieſen, und die hellblauen Augen Heins leuchteten auf. Seine Naſenflügel weiteten ſich „Na, Hein!“ Ein grämliches, altes Frauen⸗ geſicht mit grauem Scheitel war hinter ihm in der Türſpalte ſichtbar, dazu eine Hand, die ein Tuch am Halſe zuſammenhielt.„Komm doch man 'rein, Hein! Das iſt ja'ne Kälte; ein guter Mann jagt nicht ſeinen Hund raus.“ „Ja, Tante, ich will man noch mal'runter⸗ gehen und ſehen, ob Holz angeſchwemmt iſt. Heute iſt was los draußen.“ „Ach, bleib' doch man lieber hier. Vatter iſt auch nicht zuhauſe, und ich habe auch Angſt um die Deerns. Das ſind die reinen Tüten“ (Strandvögel). „Der Ohm ſitzt bei Tormählen und trinkt Grog,“ verſetzte Hein prompt.„Und die Deerns waren vorhin bei Obbe.“ Jetzt wurde noch ein Kopf ſichtbar. Es war ein blaſſes, längliches Jungengeſicht mit alten Zügen und einem Ausdruck der Unzufriedenheit, der in dieſem Antlitz ſchon tiefe Wurzel geſchla⸗ gen hatte. 35 „Ich will auch mit!“ Der Knabe ſprach dies in der quälenden Tonart eines Kindes, das ge⸗ wohnt iſt, ſeinen Willen durchzuſetzen. Dreeſen:„Seid Ihr es, Doktor Stahl? Was Aber, Liete, wie kann man ſich ſo etwas in der ſackartigen Taſche einer engliſchledernen 35 lat) macht Ihr für Dummzeug?“ wünſchen!“ Hoſe vergraben, die Mütze nach hinten über das(Fortſetzung ſolgt. 9 Katarrhe und deren Bekämpfung. J röhren in den Lungen, die Bronchien,[ Herr V. Hoß, Ludwiggshafen a. Rh., Fabrik⸗ In allen Apotheken exhältlich. immer wieber mit zähem, Bakterien ſtraße 23JI, ſchreibt: Warnung! Achten Ste 1 auf N 7 FFVVVVCCCC„Ich litt ſchon 4 Fahre an chroniſchem Bronchtal⸗Tanere und die patentamtliche Schuzmarke Pie N Welche Gefabren kranke Atmungsorgane für den ganzen Körper hilden wird leider von vielen Laien noch nicht genügend gewürdigt. Vernachläſſigte und veraltete Katarrhe fübren leicht zu chroniſchen Er⸗ krankungen der Luftwege und Lungen, zu Rachen⸗, Naſen⸗, Kehlkopf⸗ und Luftröhren⸗Katarrhen, zu Aſthma, Bronchigl⸗ und Lungenentzündungen uſw. ſowie zu allgemeinen Fleber⸗ und Erkältungskrank⸗ heiten, welche, wie die tückiſche Influenza, beſonders wegen ihrer oft ſchlimmen Folgeerſcheinungen mit Recht gefürchtet ſind. Eine ſofortige energiſche Bekämpfung jedes Ka⸗ tarrhs, mag er nun milde oder in der ſchweren frorm der Juſtuenza auftreten, iſt deshalb unbebingt geboten. Dieſe muß ſich aber bis in die Tiefen der Lungen erſtrecken, weil ſich die feinen Veräſtelungen ber Luft⸗ Das geliugt nun durch Taneres In⸗ halator, aus welchem die heilkräftige Flütſſigkeit in Form eines ſeinen, nicht näſfenden, gasartigen Nebels austritt, der bis in die feinſten Tetle der Luft⸗ wege gelangt. So fein iſt die Vergaſung, daß man dieſen Nebel, wenn man ihn eingeatmet hat, wie Zigarrenrauch wieder ausſtoßen kann. Dadurch erklären ſich die ſchnellen, bisher bei Ka⸗ tarrhen der Luftwege ganzungewohnten Erſolge, welche zahlreiche Aerzte veranlaßten, Taneres Juhalator auf⸗ zunehmen und ſhren Patienten zu verordnen. Es liegen bereits über 20000 Anerkennungsſchreiben von Aerzten und bankbaren Patienten vor. Frau Kolb, Mannheim, Luiſenring 14, ſchreibt: „Mit dem im Frühfahr bezogenen Taners⸗In⸗ halator bin ich ſehr zufrieden, denn ſchon nach 3 Wochen war mein Aſthmaleiden, an welchem ich 2 Jahre ſchon erkrankt bin, ſowie auch der quälende Huſten völlig verſchwunden, und kann ich jetzt wieder ungeſtört ſchlafen. Hierfür herzlichen Dank, ichwerde den Tancré⸗ Inhalator ähnlich Leidenden ſtets beſtens empfehlen.“ katarrh und Aſthma, welche ich durch Ihren Taneré⸗ Juhalätor in etwa 8 Wochen faſt vollſtändig geheilt habe. Mein Leiden war manchmal ſo ſtark, ſodaß ich beſonders nachts Angſt hatte, zu erſticken. Ich inhalterte täglich 3 mal je 5 Minuten, der zähe Schleim löſte ſich daun leicht und jetzt iſt mir wteder ganz wohl. Ich gehe ins Freie bei Wind und ſchlechtem Wetter, wenn es ſein muß, meinen Geſchäften nach. Trotzdem ich jetzt 80 Jahre alt bin, geht es mit ſehr gut. Ich möchte daher Ihren Taneré⸗Inhalator nicht mehr miſſen und köunte ohne benſelben nicht mehr ſein, da Erkältungen bet Anwendung des Apparates ausge⸗ ſchloſſen ſind.“ Rentter Julius Schütze, Berliu⸗Lichtenberg, Friedrichſtraßs 28 a: „Ich bin 70 Jahre alt und litt ſeit 40 Jahren ununterbrochen an einem heftigen, hartnäckigen Ka⸗ tarrh verbunden mit großen Bruſtiſchmerzen. Kein Mittel wollte helfen, da nahm ich Ihren Taneré⸗ Inhalator in Gebrauch und bin nun ſelt 2½ Jahren von meinem Leiden gänzlich befreit.“ Kur im Hauſe“, damit Sie auch wirklich den echten und allbewährten Original⸗Taners⸗Inhakator erhalten, da minderwertige Nachahmungen im Handel ſind. Kein zweiter Apparat kaun ſich wie dieſer auf 20000 Zeugniſſe von Aerzten und Pattienten beruſen. Verlangen Ste nähere Auskunft und die Broſchüre „Die Kur im Hauſe“ koſtenlos und ohne Kauf⸗ zwang von Carl A. Tauers, Wiesbaden. V. Abſchnitt ausſchneiden und an Firma einſenden! Firma Carl A. Taners, Wiesbaden&. Ich wünſche genaue Aufklärung über Ihr neues Jaalaon yſtem. Es dürfen mir jedoch keine Koſten entſtehen. Name u. Stan::: Wohnort: Genaue Adreſſe:: Imoffenen Brielumſchlag mit 3 Pf. fretmachen. Amtliehe Bekanntmachungen Maßnahmen zum Schutze gegen feindliche Flieger. In teilweiſer Abänderung unſerer Verfügungen nonm 20. April 1915, 27. Mai 1015 und 21. Juli 1916 geben wir hiermit bekannt, daß für den Fall der Fliegergefahr folgende Anorbdnungen getroffen ſind: 1. Mit vorerſt dauernder Geltung. 1. Alle Lichtpunkte, die Reklamegwecken dienen, die Außenbeleuchtung der Vergnügungsſtätten ulw., Lichtbilder ſind verboten. 2. Die Innenbeleuchtung der Wohnungen, der Wirtſchaften, Vergullgungsſtätten uſw., fer⸗ ner alle Oberlichter, insbeſondere der Fabriken mit Nachtbetrieb, ſowte die Fenſterbeleuchtung bei hohen Gebänden ſind durch Anbringung von Vorhängen oder Rolläden oder dunklen Anſtrich abzublendeu. 2. Vei Fliegergefahr. 3. Die Fliegergefahr wird angekünbigt durch Ab⸗ gabe von Alarmſchüſſen innerhalb des Stadt⸗ geblets. 4. Die Beendigung der Fliegergefahr wird burch 2 Minuten lauges ununterbrochenes Heulen der Alarmſirenen angezeigt. 5. Bei Nachtangriffen feindlicher Flieger wird auf die Signaliſterung dez Fliegeralarms die geſamte öffentliche Nachtbeleuchtung ab⸗ geſtellt. 6. Das Publikum hat auf die Warnungsſignale hin ſofort die Straße zu verlaſſen und im Innern von Gebäuden, am zweckmäßigſten in Kellern Schutz zu ſuchen. Das Anſammeln auf Straßen oder Plätzen, das Aufſuchen von Balkonen ober gar Dächern muß Uunter allen Umſtänden unterbleiben ſchon mit Rückſicht auf die Gefahr, die durch Geſchoſſe der Ab⸗ wehrkanonen und Gewehrſchüſſe verurſacht wird. Die Hausbeſitzer werden aufgefordert, den Schutz Suchenden Einlaß zu geiwähren. 7. Alle dieſe Anordnungen orgehen auf Grund des§ 20.⸗St.⸗G.⸗B. 8. Zuwiderhandlungen werden 115 1 88 20, 1½3 Ziffer 5.⸗Sk.⸗G.⸗B. mit Geldſtrafe oder Haft beſtraft. 9. Dieſe neue Anordnung tritt am 30. Sep⸗ tember 1916 abends 6 Uhr in Kraft. Maunnheim, den 27. Sept. 1016. Großh. Bezirksamt Abt. 7 7 55— Polizeidirektion. Stehle. Vorſtehendes veröffentlicht: Mannheim, 27. September 1916. Bürgermeiſteram: Dr. Finter. Straßenbahn! Uebergang von der Sommerzeit zur utitteleuropäiſchen Zeit betr. Am 30. September 1916 verkehren die Straßen⸗ bahnwagen nach der Sommerzeit. Die Spütwagen gehen Paradeplatz ab 11“ Uhr(nach der Sommerzett). VBom 1. Oktober 1916 ab vertehren mit Fahrplanbe⸗ ginn die Straßenbahnwagen nach der mitteleuro⸗ bätſchen Zeit. Stad? Manuheim, den 28. September 1916. Stavt. Stratzenbahrraunt. Tielerschüttert teile ich hie Friecirich Statt Karten! mit, dass mein innigstgeliebter Gatte, der Vater meines Kindes, Bruder, Schwager, Schwiegersohn und Onkel — Leuimant der Neserve, Res.- Inf.-Reg. 280 im Alter von 27 Jahren den Heldentod für das Vaterland erlitten hat. In liefer Trauer: 45 lema Meinzer, geb. stephan ume NMans Frledrich. Mannheim, Waldhokstrasse 31. Von Besuchen und Beileidsbezeugungen bitte ich abzusehen. rdurch Freunden und Bekannten 46780 Einzer * Auf Anfang Oktober dhelspeniheur ges Todes-Anzeige. Allen Freunden und Bekannten Hiermft rieht, daß unsere funigstgeliebte herzeusgute Schwägerin und Niehte Fräulein sanft entschlafen ist. MANNHEIM(Max qosefstr.), 28. Sept. Krematorium statt. Line Nerre Vorgestern nach kurzem schweren Leiden im Alter von 84Jahren Die trauernden Hinterbſiebenen. Die Einäscherung fladet Samstag, nschmittag 4 Uhr im Beileidsbesuche dankend verbeten. für Umzug(3 Zimmer) v. Maunheim nach Ewat⸗ tingen(Amt Bonndorf). Anßeb mit Prelsang. unt⸗ 4741 an die Geſchüftsſt. d. B. Sohneiderin empfiehlt ſich in und außer dem Hauſe. Näß. E 4e, 2, 4 St. r. uc Nie Frau 1 ertigt im Musbessern auch neue Jachen in und außer dem Haufe an. 61161 Käth. Markert, Senauſtraße 41, part l. die traurige Nach- Tochter, Sehwester, 1916. (Oeae Stellen) Wleissiger Tlauerbriel liefert sohnell und biſiig Dr. M. Maas'sche Buchdruckerel, E 6,. 2 Hausbursche geſucht. 4754 Hotel Etzel, 0 8,%/11. Sauberé, unabhäng. Monatsir au geſucht. 4759 Pundt, O0 7, 28, part. Eim brav. Mädchen welches Liebe zu Kindern hat zur Stütze der Haus⸗ frau geſucht. 4753 G1,213, i. Lad. Paul Vollmer. Verkäufe Getr. Kleider Möbel kauft zu höchſten Preiſen 20 Goldberg, R J. 8. (Ceradetungen) Feine Plüſchgarnitur, 11 etrol.⸗Zuglampe, große Waſchbitkte ſehr billig Wohnungen. 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