eeee e — Bezugsprets: Nark.10 monatlich, Bringerlohn 30 fg., durch die Poſt einſchl. Poſtzuſtellungsgebühr M..62 im Vierteljahr. Einzel⸗Nummer in Mannheim und Umgebung 5 Pfg. Anzeigen: Kolonel⸗Seile 40 pfg. Reklame⸗Seile..20 Htk. Schluß der Anzeigen⸗kKinnahme für das Mittagblatt morgens ½9 Uhr, für das Abendblatt nachm. 3 Uhr. CTäglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Beilagen: Amtliches Verkündigungsblatt für den Amtsbezirk mannheim; Beilage wöchentl. Tiefdruckbeilage:„das Weltgeſchehen im Bilde“; Techniſche Rundſchau; Sport⸗ und Amgebung Geleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Mannheim und Amgebung für Citeratur und Wiſſenſchaft; Unterhaltungsblatt; Anzeiger Telegramm⸗Adreſſe: „Seneralanzeiger Maunheim“ Fernſprech⸗Nummern: Oberleitung, Buchhaltung und Zeitſchriften⸗Abteilung.. 1409 Schriftleitung 377 und 1449 Verſandleitung und Verlags⸗ buchhandlung... 218 und 7569 Buchdruck⸗Abteilung 341 Tiefdruck⸗Abteilung 0 Caglich 2 Ausgaben(außer Sonntag) Zweigſchriftleitung in Berlin, N W. 40, In den Zelten J7, Jernſprech ⸗Aummer Celephon Amt Hanſa 407.— Poſtſcheck⸗Konto Ur. 207 Suöwigshafen a. Ah. Beilage für Cand⸗ und Hausdoirtſchaft; Rundſchau; Wandern und Reiſen ſowie Winterſport; Mode⸗Beilage; Frauen⸗Blatt. Nr. 455. Reuorientierung unſerer anstwärtigen Politik? Der Reichskanzler hat geſprochen, über Italien, Rumänien, Rußland, England und unſeren Willen zum Sieg und unſere Gewiß⸗ heit, die Welt von Feinden zu beſtehen. Wir wollen verſuchen, in kurzen Worten den leiten⸗ den Gedanzen dieſer Anſprache an das deutſch: Volk inmitten der letzten und äußerſten Krüfle⸗ anſpannungen unſerer Feinde zu verdeutlichen. Kein deutſches Friedensangebot mehrl Das muß der Ausgangspunkt der Betrachtung ſein. Am 5. April dieſes Jahres hat der Reichskanzler ſeine große Kriegsziel⸗ Rede gehalten, ſie war in klareren und beſtimm⸗ teren Formen die Erneuerung des Friedens⸗ ungebotes vom 9. Dezentber 1915. Sie wurde gehalten 6 oder 7 Wochen nach dent Beginn des deutſchen Anſturmes auf Verdun, als unſere Truppen ſich der zweiten Verteidigungslinie näherten, als England den verzweifelten An⸗ ſchlag gegen Holland plante, bevor die große gemeinſame Offenſtive des Vierverbandes ein⸗ ſetzte. Die Antwort der Feinde auf unſer da⸗ maliges Friedensangebot lennen wir. Sie lehnten höhniſch ab, die engliſchen Stagtsmänner Aund engliſchen Zeitungen traten immer deutlicher mit dem Kriegsziel unſever„lieben Vettern“ herpor: Euglands Vernichtungswille enthüllte ſich auch dem Auge, das die Dinge jenſeits des Kanals in anderm Lichle ſehen wollte. Die großen Anſtürme im Weſten und Oſten begannen, Rumänien ließ ſich in den Strudel hineinſtoßen. Die Engländer und ihre mehr oder weniger abhängigen Verbündeten wollten erſt ihve beſte Kraft erproben und glaub⸗ ten ſich 95 genug im Sommer dieſes Jahres einen wirklich zerſchmettevnden Schlag führen zu können. Der Schlag iſt verſucht, mit ſtärkſten Mitteln und äußerſter Anſpannung aller Energie verſucht worden, aber der Sommer neigt ſich ſeinem Ende. Im Weſten kann die Sommeſchlacht nicht mehr den Durchbruch, die Zurückdrängung aus Nordfrankreich und Belgien erzwingen, Kowel und Lemberg blei⸗ ben unerreicht und unerreichbar. Auf dem Bal⸗ kan iſt der Traum einer großen konzentriſchen Offenſive gegen Bulgarien, die auch uns ins Herz treffen ſollte, in nichts zerronnen. Wir machen kein Friedensangebot mehr, der Feind muß erſt gänzlich belehrt werden, daß er Utopien nachjagt. Die Feinde werden aus dieſem abweiſenden Standpunkt ihre Schlüſſe auf unſere militäriſche, wirtſchaftliche und finanzielle Lage ohne weiteres ziehen können. ber Herr von Bethmann⸗ Holltweg hat doch nicht dem Schwert allein die Herrſchaft über die Stunde eingeräumt. Er gab diplomatiſche Ausblicke von beſon⸗ derem Reiz. Vorſichtig, andeutend, aber doch wohl verſtändlich genug. Er ſpricht von Ruß⸗ land und ſpricht von England. Eine der wirkſamſten Waffen, mit denen England in den liberalen Kreiſen Rußlands gegen uns gearbeitet hat, war die Behauptung, daß Deutſchland die Reaktion in Rußland ſtütze und fördere, die Liberalen ſind die Träger des Kriegsgedankens in Rußland, Feinde Deutſchlands, vielfach aus Gründen innerer Politik. Der Reichskanzler ſucht ihnen den Wind aus den Segeln zu neh⸗ men oder ſucht ſie zu überzeugen, daß ſie nichts für die innere Ausgeſtaltung Rußlauds von Deutſchland zu befürchten haben. Der diplo. matiſche Zweck der Richtigſtellung über die Rolle unſeres Kaiſers in der ruſſiſchen Revo⸗ lution iſt wohl nicht zu überſehen. Die ruſſt⸗ ſchen Liberalen ſchwärmen für Frankreich und England, weil ſie in ihnen den Sea der ruſſt ſchen Freiheit erblicken und im Sieg Seite an Selte mit den Weſtmüchten über das„reaktis⸗ nitre“ Deutſchland den Steg ihrer eigenen Sache. Herr von Bethmann⸗Hollweg zeigt ihnen, daß Die Rede des Deutſchland nichts ferner liegt als ihnen Schwierigkeiten zu machen. Das neue Ruß⸗ land, das ohne Frage nach dieſem Kriege kom⸗ men wird, wird es nicht nötig haben in Deutſch. land ſeinen Feind zu erblicken. Man könnbe in dieſen Erklärungen Herrn von Bethmann⸗ Hollwegs wohl die erſten Vorboten einer Neu⸗ brientierung der deutſch⸗ruſſiſchen Politik er⸗ blicken. Sie ſollte eigentlich auch von der Linken in Deutſchland nicht unfvreundlich auf⸗ genommen werden. Nicht geſprochen hat der Reichskanzler natürlich von der großen Steeit⸗ frage, die Deutſchland und Rußland ſcheidet, der Dardanellenfrage. Es verbietet ſich für den leitenden Staatsmann von ſelbſt, vor aller Oeffentlichkeit ein ſo heikles diploma⸗ tiſches Thema zu behandeln. Sie müßte natür⸗ lich angeſchnitten werden, ſofern auf der Bahn der geſtrigen Erklärungen des Reichskanzlebs weiter gegangen werden ſollte. Manche deut⸗ ſchen Politiker verſichern uns, ſie ſei eine Frage auf Leben und Tod. Aber das iſt wahrſchein⸗ lich ein Irrtum Sie kann bei geſchickter Aufaſſung auch eine Frage diplomatiſcher Ver⸗ ſtändigung werden, die der Tirkei ihren Beſitz und ihre Herſchaftsrechte in Konſtantinopel wahrt und den Ruſſen doch die ſpeie Durchfahrt durch die Meerengen daran, daß 1908 Rußland eitze europaiſche Konferenz zur Durchſicht des Berliner Vertrags auregte, Rußland wollte die freie Durchfahrl durch die Meerenge für die Mächte, die an das Schſvarze Meer angrenzen, für Rußland und die Türkei, wahrſcheinlich auch für Rumänien und Bulgarlen. Die Mittelmächte haben dieſom Begehren damals hartnückigen Widerſtand ent ⸗ gegengeſetzt, was zweifellos den engliſchen Ein⸗ kreiſungsplänen förderlich geweſen iſt. Man könnte denken, daß Deutſchland und ſeine Ver⸗ bündeten in der ſtärkeren Poſition, die ſie heute gegenüber Rußland beſitzen, ohne Gefahren an die 1908 verlaſſene Politik wieder anknüpfen könnten. Die ſcharfe Wendung des Meichskanzlers gegen England bedarf keiner Erläuterung— oder vielmehr wir haben ſie ſchon mehrfach vor⸗ her gegeben. Wir warten ab, wie ſie ſich milt⸗ täriſch und politiſch auswirken wird. Nicht unintereſſant iſt dabel ſolgendes. Manche Blätter der Linken haben den Reichskanzler gegen die„Tirpitzleute“ ſcharf zu machen ge⸗ ſucht, er ſolle das„Schlinggewächs“ beſeitigen und hart werden. Herr von Bethmaun⸗Hollweg hat ſich nicht vorantreiben laſſen. Die FFrank⸗ furter Zeitung meint, daß beſtimmte polttiſche Gruppen dieſes Bekenntnis gerade gegen Eng⸗ land als einen Triumph ihres Andrängens gegen die Regierung empfinden werden, könne man annehmen. Ob ſie auff eine Bebehrung des Kanzlers zu ihren fachlichen Zielen zu vechnen haben, werde die weitere Entwicklung zeigen, aber einſtweilen ſei es nicht wahrſcheinlich⸗ Wir warten mit ſachlicher Ruhe dieſe weitere Entpwicklung ab. Nicht unwahrſcheinlich iſt es ja, daß man in den Regierungskreiſen aufängt, die Argumente der Oppoſition etwas vorurteils⸗ freier zu wütrdigen und ihnen einen ſtärkeven Einfluß auf die Richtung unſerer austwärtigen Politik einzuräumen. Wir kennen dabet leine Triumpfgefühle, aber wir werden uns daulbar freuen, wenn die ſachlichen Notſrendigbeiten ſiegveichen Aufſtieges ſich endlich durchſetzen. Die Aufnahme der Rebe im Reichstag. Berlin, 29. Sept. (Von unſerm Berliner Büro.) Die geſtrige Kriegsrede des Kanzlers hat nicht die gleiche Wirkung ausgeübt wie die vorhergehenden. Ein paar mal, während der Dreiviertelſtunde, die der Kanzler ſprach, rauſchte der Beifall und ein paar mal miſchte Mann heim, Freitag, 29. September 1916. Reichskanzlers. da er ſchloß waren die Aeußerungen der Zu⸗ ſtimmung ſpärlich und die Herren äuf der Rechten verharrten in marmorner Ruhe. Im Publikum draußen— man brauchte nur in den letzten Tagen herumzuhören— hatte man von dieſer Kanzlerrede etwas ganz beſonderes erwartet. Es iſt beſchämend, daß es ſo iſt, aber es iſt ſo: Noch immer wird unſer Volk am meiſten von den innerpolitiſchen Begeb⸗ niſſen erregt und wir müßten uns in den Zü⸗ gen unſerer Geſellſchaft ſehr täuſchen, wenn es nicht gerade die Erwartung einer innerpoliti⸗ ſchen Senſation geweſen wäre, die das Haus und die Tribünen ſo lückenlos, ſo ſchter zum Breſchen gefüllt hätto. Die eleganten Damen und Herren, die um das letzte Stehplätzchen in den hinterſten Tribünenreihen rangen, die Leute, die draußen in dichten Reihen die Zu⸗ fahrtsſtraßen beſetzt hielten, mochten wohl an⸗ nehmen, die Zeitungsfehde der letzten Tage werde vom Kanzler vor dem Reichstag ein⸗ ſeitig fortgeſponnen werden. Schließlich konnte aber Herr von Bethmann nicht gut zum andernmal an die Oeffentlichkeit flüchten. Zu derlei außerordentlichen Maßuahmen kann man wohl gelegentlich einmal greifen. Sie nutzen ſich ab und man nutzt ſich ſelber ab, wenn man ſie zu wiederholen wagt. Was alſo wars, was große Teile des Hauſes geſtern kühl, kühl bis ans Herz hinan gelaffen hat? Der Kanzler hat im erſten Abſchnitt ſeiner Rede die Entſtehungsgeſchichbe des ftallenk⸗ ſchen und des rumäniſchen Krieges behandelt. Die einzelnen Phaſen dieſer rumäniſchen Räu⸗ berpolttik, die hinter dem Buſch auf den gün⸗ ſtigen Augenblick zum Ueberfall lauerte, ſind zudem ja noch in unſer aller Gedächtnis. Wor⸗ auf es unter ſolchen Umſtänden allein ankom⸗ men konnte, war der Nachweis, daß wir nicht überraſcht wurden, daß wir das Spiel durch⸗ ſchauten und auf ſeinen vorausſichtlichen Aus⸗ gang vorbereitet waren. Dieſen Nachwels, ſcheint uns, hat Herr von Bothmann geſtern erbracht. Den anderen, daß es nicht doch vlel⸗ leicht zu durchkreuzen war, wird er im Aus⸗ ſchuß nachzuholen haben. Herr von Bethmann hat dann in ein paar kurzen Strichen die militäriſche Lage geſtreift und an ſich ſehr wirkſam das von nackter Eroberungsgier diktierte Kriegsziel unſerer Feinde dem unſrigen gegenllberge⸗ ſtellt, das heute wie am erſten Tag Verteidi⸗ gung unſerer Rechte, Lebensfreiheit, Entwick⸗ lung und dauernde Sicherhelt vor ähnlichen Ueberfällen durch eine ganze Welt lautet,. Da⸗ gegen wird, wie immer man im übrigen zum Kanzler, ſeiner Perſon und ſeiner Politik ſteht, ernſtlich ſich kaum etwas vorbringen laſſen. Als Herr von Bethmann dann auf Eng⸗ land zu reden kam— das bewies der flür Augenblicke ſtürmiſch aufguellende Beifall— hat er der ganzen Nation aus dem Herzen geſprochen. Ohne alle Frage iſt Engkand zur Stunde unſor ſelbſtſliechtigſter, erbitterſter und hartnäckſgſter Feind und ſicher hat Herr von Bethmann recht: Ein Staats⸗ mann, der ſich ſcheute gegen dieſen Foind jedes wirklich taugende Mittel zu gebrauchen, ver⸗ diente gehängt zu werden. Einſtweilen kann dieſer Satz in ſeiner gewollten Schärfe und Herbheit uns genügen. Auch hier wird der HKanzler freilich vor der beſchränkten Oeffent⸗ lichkeit des Ausſchuſſes nachtragen milſſen, was ſich in der Vollverſammlung nicht ſagen lteß, in Sonderheit, was er und die fſür unſere Kriegsführung Vorantwortlichen ſüber die Miftel, England zu bekämbfen und ihre Taug⸗ ſich auch Händeklatſchen in die Bravoruſe. Abor lichkeit im einzelnen denken. die belannten Wendungen, die (Mittagblatt.) Bleibt der Schluß der Kanzlerrede. Hier iſt Heyr von Bethmann ſeiner Gewohnheit treu geblieben, ſich nicht auf Einzelheiten feſt⸗ zulegen, die ſtarken, lauten Töne zu vermei⸗ den, in allgemeine Sätze zu kleiden, was ſich auch kürzer und ſchärfer ausdrücken ließ. Ob die Methode die richtige iſt, möchten wir ange⸗ ſichts der Wirkung auf die Rechte bezweifeln. Herr von Bethmann hat, weil es ihm von denen, die ihn jetzt bekämpfen, unerfreulich in den Ohren klingt, das Wort von der Neu⸗ orientierung nicht gebraucht. Trotzbem klang es doch deutlich und vernehmlich genug, daß er die Zukunft des deutſchen Volkes nach dem fürchterlichen Krieg ſich ungefähr ſo denkt, wie wir liberalen Leute ſie uns Vorſtellen: Ein neuer Aufbau unſeres in Not und Jugend⸗ ſterben geläuterten Staatsweſens unter ſteti⸗ ger Mithilfe aller Kräfte, die ſo oder ſo gehlu⸗ tet, geopfert, gedarbt und gearbeitet haben flür des Vaterlandes Größe und Herrlichkeit: „Freie Bähn allen Tiſchtigen.“ Naoch einmal alſo: Was wars, was viele im Reichstag geſtern kalt gelaſſen hat bei den Ausführungen des Kanzlers? Wir möchten faft glauben, daß ihnen die geſtrige Rede re⸗ thoriſch nicht genig geboten hat. Wir über⸗ ſchätzen die Macht des zündenden Wortes zur rechten Stunde nichk. Aber wir meinen: Die Zeit, die ſo ernſt iſt, wie keine vielleicht zuvor während der letzten zwet Jahren, verlangt am Ende etwas anderes von uns. Jetzt iſt die Stunde zum Handeln. Und daß wir in der Baeziehung nach menſchlicher Vorausſicht voller Verkrauen ſein dürfen, daß hier die Männer endlich zum Werk gerufen wurden, nach denen das deutſche Volk je länger je lauter rief, iſt doch am Eude mft guch ein klein wenig Ver⸗ dienſt des fünften Kanzlers. Die Aeußerungen der Berliner Preſſe. Berlin, 29. Sept.(Von u. Berl. Bülro.) Den geſtrigen Eindruck im Reichstag, der nicht warm und nicht kalt war, geben auch die Komnentave der Blätter wieder, Das„Berl. Tageblatt“ meint u..: „Daß Herr von Beethmann alle die Fragen beantwortet hätte, die im deutſchen Volke ſich regen, wird man nicht behaupten können. In ſeiner geſtrigen Rede war bisweilen eine faſt alademiſche Zurückhallung zu erkennen. Sonſt var Herr von Beethmann mit elner einzigen Ausnahme bemüht, ſeine Ausführungen zu dämpken und mehr aus ſeinen Worten erraten zu laſſen, als offen auszuſprechen. Man kann annehmen, daß dieſe Ausbrücke und das ganze Tempo nicht uneabſichtigt war, aber aus dieſer zenſterten Faſſung erklärt ſich auch, daß die Rede verhahlnitmäßig kühl aufgenommen wurde.“ Schärfer drückt ſich natürlich der Vor⸗ wärts“ aus, das angeblich ſozialdemokratiſche Zenwm vorgan, das ſich vornehmlich darüber erboſt, daß Herr v. Bethmann den„Friedens⸗ freunden“ keinen Anhalt gegeben hätte, ur⸗ teilt u..: „Wir erlabten wieber einmal eine Ent⸗ täuſchung. Wir vernahmen letne neue Polttik, kein befreiendes Wort, ſondern wiederum nur jeder pylitiſch Intereſſierte ſo oft gehört und innerlich kritiſch verarbeitet hat. Das erhaltene Gefühl bei und nach der Rede Herrn von Bethmanns war bes⸗ halb das der Unbefriedigung und der Enttäu⸗ ſchung auf allen Seiten.“ Freundlicher ſtellt ſich die„Tägl. Rund⸗ ſchau“. Sie beſpricht die Kanzlerrede in einem milden und verſöhnlichen Ton. Nur zu dem Paſſus über England bemerkt ſie: „Tvotz des ſtarlen Tones dieſer leidenſchaftlich vorgerachten Worte dürften ſie auch hier nicht bluffen. Es wird auch noch Leute geben, die zwar bedingungslos dies Belenntnis des Kanz⸗ 1 4 5 2. Seite. Seneral⸗Auzeiger Badſiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Freitag, den 29. September 1918. lers als eine unbedingte Notwendigkeit unter⸗ ſchreiben, dennoch aber im Zweifel darüber blei⸗ ben werden, was man für ein ſolches wirklich taugliches Mittel zu halten habe. Die letzte Zweifelfrage iſt nach den Worten des Kanzlers unbeantwortet.“ Aehnlich auch die„Voſſ. Zeitung“. Sie fragt: „Was ſind taugliche Mittel, und welche Mittel kürzen den Krieg ab? Wir glauben, daß die Meinungen darüber ſelbſt unter ſolchen Män⸗ nern auseinandergehen können, die alle gleich⸗ mäßig aufs Ernſtlichſte den Wunſch hegen, dem Vaterlande zu dienen, ſein Wohl zu fördern und ihm den Sieg zu erringen.“ Die Kreuzzeitung“ erklärt ſich zu⸗ nächſt mit den Aeußerungen über England ganz zufrieden. Sie ſchreibt: „Die Aeußerungen des Kanzlers erwecken jedenfalls den dringenden Wunſch, im Aus⸗ ſchuß ſo deutlich wie möglich zu vernehmen, welche Bedenken bei einzelnen ſolcher Mittel beſtanden haben oder beſtehen und aus welchen Gründen von dem Mittel des uneingeſchränk⸗ ten Tauchbootkrieges gegenüber England bis⸗ her nicht Gebrauch gemacht worden iſt. Den⸗ noch wollen aber beide von Neuorientierun⸗ gen wiſſen. Die„Kreuzzeikung“ meint in die⸗ ſer Beziehung und faſt in denſelben Worten wie die„Deutſche Tageszeitung“: Wenn der Hanzler in einem Ausblick auf das Gebiet der inneren Politik die Ausſichten eröffnen zu mrüſſen glaubt, daß Freiheit für alle Tüchtig⸗ keit, beſonders nach dem Kriege die Loſung 3z1u ſein hätte, ſo kann man einwenden, daß dies auch bisher in Deutſchland und in Preu⸗ gen üblich geweſen iſt.“ Dies Kind, kein Engel iſt ſo rein! Am wärmſten urteilt von allen Berkiner Blättern die„Germanfa“, ſiezpneint:„Soweit, wie ein Mann, ein Wort beie uns gilt, muß num Ruhe und Frieden wer⸗ den. Wenn dieſe Disziplin nun wirklich geübt wird und das verlangt der Ernſt der Stunde von Jedem in Deutſchland unerbittlich, dann wird das kurze, klare Kanzlerwort ſeine volte 5 Wirkung tun und mit einem Schlage die Stick⸗ Huft hinwegwehen die ſich übel angeſammelt hat. Damm werden auch die Fundamente umſo beſſer ſich⸗bewehren, auf denen unſer Deutſches Reich aufgebaut iſt.“ m. Köln, 29. Sept.(Privat⸗Tel.) Zur ene Kriegsreds des RNeichskanzlers meldet ein Berkiner Tebegranm der Kölmi⸗ man bei ihm immer ſicher ſein. chen Zeiteng: Die gbänzende Rhetoriß Briands, die verſchmitzte Entſtellungskunſt Aſquiths und Gweys werden vom Kanzler nicht 5 benattzt. Der rirhigen Snichlichkeit in der Dar⸗ legung einer reinen Sache und des packenden Ausdruckssder nationalen Entſchloſſenheit kann Jenen Teil dur Rede von der Gaunerpolikfk Wratumus bezeichnet das Blatt als eine aus den Ge⸗ ſchichtsakten geſchöpfte unwiderlegliche An⸗ klage, die in der Geſchichte fortleben werde, der gegenüber der Kriegsführung Englands gebrauchte Gewaltausdruck vom Gehängtwer⸗ den, ſei eine Erklärung, die jede Mißdeutung agausſchließe, da ihr gegenüber, trotz ſachlicher Meinungsverſchiodenheiten über die Anwew⸗ dung gewiſſer Kriegsmittel, bezüglich der grundſätzlichen Entſchloſſenheit des leitenden Staatsmannes zur kräftigen Kriegsführung gegen England kein Zweifel bleiben kann. * EBerlin, 29. Sept.(Von u. Berl. Büro.) Die Fraktionen des Reichstages mit Ausnahme der Konſervativen haben geſtern Nachmittag nach der Plenarſitzung Fraktionsfſitzun⸗ gen abgehalten, um zu der Rede des Kanzlers Stellung zu nehmen und um über ihre Haltung in der heute um 1 Uhr beginnenden Beratung über die auswärtigePolitik im Ausſchuß ſchlüſſig zu werden. Dieſe Fraktionsſitzungen ſollen heute Vormittag fortdauern. Die Kommiſſtonen haben ihre erſte Berichtsſitzung erſt für heute Vormittag anberaumt. Wie as heißt, hat der Kanzlerzſein Erſcheinen bei der heutigen Be⸗ ratung der Budget⸗Kommiſſton zugeſagt. Herr Valentin. LJBerlin, 29. Sept.(Von u. Berl. Büro.) Profeſſor Valentin hat, wie die„Tägliche Rundſchau“ meldet gegen Geheimratvon Bebo w, den jewailigen Prerektor der Uni⸗ verſität Freiburg i. By., Veſchwerde beim badiſchen Kultusminiſterium er⸗ hoben. Gehemtrat von Below ſoll, nach Mei⸗ Rung des Profeſſors Valentin, der Urheber unzutreffender Angaben bezüglich ſeiner Mili⸗ tärverhältniſſe und ſeine Stellung zum Aus⸗ wärtigen Amt ſein, welche in der Preſſe Ver⸗ hreitung gefunden haben. ————— 5 Die Anzunſt der Griechen in Görlitz eführt wur⸗ befenden ſich Den. einige Frauen und Kinder. Das Kommando des Transports hatte der Oberſt Kaſakallos, der Kommandant von Kawalla, die Führung hatte Oberleutnant Schmitt. Zum Empfang hatten ſich eingefunden der Flügeladjutant des Kaiſers Oberſt von Eſtorff, welcher vormittags aus dem Kaiſerlichen Hauptquartier hier eingetwoſſen war, ferner u. a. Major v. Unruh, als Ver⸗ treter des Garniſonskommandos, von der Stadt Oberbürgermeiſter Snay, Bürgermeiſter Maß, Stadtrat Viebeg, der Bahnhofskommandant Oberſtleutnant Schapor und Offiziere der Garniſon. Beim Einlauſen des Zuges ſpielte die Kapelle des Erſatzbataillons des Infamterie⸗ Regiments von Courbier, 2. Poſenſches Nr. 19, die griechiſche Nationalhymne. Oberſt v. Eſtorff wandte ſich an Kaſakallos, dem er Grüße Seiner Majeſtät des Kaiſers für kdie griechiſchen Truppen überbrachte. Snay hieß dieſe im Namen der Stadt willkommen. Die Ausladung der Mannſchaften erfolgte unter Muſik. Die Leute empfingen ihre Ge⸗ wehre aus einem mitgelommenen Güterwagen. Hierauf wurden die Offtziere und Mannſchaften in der Kriegsverpflegungsanſtalt des Bahnhofes mit warmer Koſt geſpeiſt. Den Frauen und Kindern waren Schſpeſtern des Roten Kreuzes behilflich. Während der Speiſung konzertierte die Kapelle. Um 4 Uhr 38 Min. traf der zweite Transport mit 27 Offizieren und 513 Mann ein, welcher wiederum mit der griechiſchen Nationalhymne empfangen wurde. Die Ankunfb der weiteren Transporte iſt noch unbeſtimmt. Nach der Speiſung formierten ſich die Truppen zu einem Zuge und marſchierten unter Voran⸗ tritt der deutſchen Muſik in die Stadt. Hinter den Muſttk ſchritt der Oberſt Kaſakallos mit ſeinem Stabe, begleitet von deutſchen Offizieren. Ihm folgten die entfaltete griechiſche Regimentsfahne, ſodann die Truppen mit aufgepflanztem Seiten⸗ gewehr. Der Marſch ging durch die Eifenbahn⸗ unterführung in die Stadt hinein, durch die Berlinerſtraße über den Poſtplatz und ſo fort nach dem Barackerbager, welches eine Viertel⸗ ſtunde var der Stadt bei der neuen Kaſenre nach Meys zu liegt. Das Basgckenlager keſteht aus einer größeren Anzahl geräumiger, heller und wohnlicher Baracken. Die Offiziere werden in der Stadt, teils in Hotels, teils in möblierten Zimmern untergebracht, ſodaß in jeder Weiſe für einen kameradſchaftlichen Empfang der grie⸗ chiſchen Gäfte vorgeſorgt iſt. Oberſt Flügel⸗ adjutant v. Eſtorff kehrt heute in das Kaiſerliche Hauptquartier zurück. 8 Wie wir hören, haben ſich die Griechen über die Aufnahme, welche ihnen auf ihrer langen Reiſe in Bulgarien wie in Oeſterveich⸗Ungarn zund Deutſchland zuteil geworden iſt, ſehw erfreut ausgeſprochen. Griechenland. Die Ruegssrklärung beſchlaſſen! m Köln, 29. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die Köln. Zeitung meldet aus Kopenhagen: National Tidende veröffentlicht ein über Rom einge⸗ troffenes Telegramm aus Athen, wonach Griechenband beſchloſſen hat, den Mittelmächten den Krieg zu er⸗ Flären. Der Kronrat. Amſterdam, 28. Sept. amtlich.) Dem Londoner Daily Telegraph wird aus Athen über den geſtrigen Krenrat gemeldet, daß daran der König, der Miniſterpräſident, der Miniſter des Aeußern, General Moſchopelos und alle Gene⸗ räle teilgenommen hätten. Ueber die Ver⸗ handlungen ſei nichts veröfſentlicht worden. London, 29. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) „Daily Chronitle“ meldet aus Athen vom 27. Soptember, daß die Hauptſtadt zum erſten Male ſeit der langen Kriegsperkode wirklich in Aufregung ſei. Es ſeien die erſten Berichte aus Kreta angekommen, aus denen hervor⸗ gehe, daß Veniſelos und Konduriolis in Kreta mit außerordentlicher Begeiſterung auf⸗ genommen worden ſeien und das habe in Athen vermutlich tieferen Eindruck gemacht, als die Abreiſe der beiden Männer. Selbf entſchiedene Gegner von Veniſelos könnten jetzt die Aufregung nicht ignorieren. Der Be⸗ ſchluß der Inſel Mytilene, ſich der revolutionä⸗ ren Bewegung anzuſchließen, die Proklama⸗ tion des Athener Offtizierkorps, der Anſchluß zweier griechiſcher Kriegsſchiffe an die Alltier⸗ ten und das Auftreten der Offiziere in Pa⸗ tras und Korfu, die keine liberalen Zentren ſeien, hätte großen Eindruck gemacht. m Köln, 29. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die Köln. Zeitung meldet aus Wien: Mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit verfolgt die hieſige Oeffent⸗ lichkeit die Vorgänge in Griechenland. Vor⸗ liegenden Meldungen gegenüber bleibt ſie mißtrauiſch, da ſie durch die Vierverbands⸗ preſſe verbreitet und dem Verband verdächtig günſtig klingen. Angeſichts der Mitreiſe höherer Land⸗ und Seeoffiziere mit dem Em⸗ pörer Veniſelos, bezweifelt ſie nicht mehr, daß dieſer verſtanden habe, Teile des Offiziers⸗ korps offenbar unter wahrheitswidriger Aus⸗ beutung des Einrückens bulgariſcher Truppen (W᷑B. Nicht⸗ in Griechiſch⸗Mazedonien und der Uebergabe des vierten griechiſchen Korps an die Deut⸗ witz den noch in Feindeshand gebliebenen Teil ſchen, ihrer Pflicht abtrünnig zu machen, be⸗ dadurch wachſe. Ein neuer Sieg über die Serben. Sofia, 28. Sept.(WT7B. Nichtamtlich.) Bericht des bulgariſchen Generalſtabes vom 27. September. Verſpätet eingetroffen. Mazedoniſche Front. Auf der Stara Nerecka Planina warfen wir den linken Flügel des Feindes zurück und beſetzten die Linie der Berge Liſetz (1150 Meter)— Tſchitſchavo(1550 Meter). Auf der Front von Lerin(Florina) lebhaf⸗ tes Artilleriefeuer. Auf dem Gebirgsrücken Sterkowgrob, auf der Höhe Kaimakſcha⸗ lan, warfen wir den Feind und erbeuteten zwei Kanonen, viele Maſchinengewehre und Bombenwerfer. Im Moglenica⸗Tale lebhafte Artillerietätigkeit. An der übrigen Front nichts Nennenswertes. Rumäniſche Front: Längs der Donau ſtellenweiſe Feuerwechſel zwiſchen Grenzpoſten. Schwaches beiderſei⸗ tiges Artilleriefeuer zwiſchen den Dörfern Magura und Korabia. In der Dobrudſcha ſchwaches Artilleriefeuer. Schwarzes Meer: Zwei feindliche Tovpedoboote beſchoſſen 45 Minuten lang die Stadt Mangalia, wo ſie mehrere Häuſer zerſtörten und ein Tartarenkind töteten. Sofia, 28. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Bericht des bulgariſchen Generalſtabes vom 28. September. MNazeboniſche Front. Die Lage iſt unverändert. Stellenweiſe ſchwaches beiderſeitigos Artilleriefeuer. JIront gegen Rumänien. Längs der Dogau Ruhe. Bei Orſova ſchuſſen wir eisi feindliches Flugzeng ab. Das füel auf das linke Donaunfer. In der De⸗ brudſcha ſchwaches beiderſeitiges Artillerie⸗ ſeuer. An der Küſte des Schwarzen Meeres be⸗ ſchoß ein ruſſiſcher Kreuzer Mangalia eine Stunde und 29 Mmuten lang. Keine Men⸗ ſcheuverluſte.(Schaden unbedeutend.) Maſere Flugzeuge haben bei Tuzla und Tagladſcha⸗ kvej(ungefähr 10 Kilometer ſüdlich von Tuzla) zwei feindliche Torpedobootszerſtörer erfolgreich angegeffen. 27 2 N rumäütwie Bcan Bukareſt, 28. Sept.(WTB. Nichtamttich.) Amtlicher Bericht vom 27. September. An der Nord⸗ und Nordweſtfront in den Caliman⸗ bergen und bei Giurgin Györgiö Patrouillen⸗ gefechte. Südlich von Sibia(Hermannſtadt) fanden im Itu⸗Tal heftige Kämpfe ſtatt. Unſere Truppen griffen den Feind an und warfen ihn zurück. Er zieht ſich in voller Haſt in nördlicher und nordweſtlicher Richtung zurück. Wir erbeu⸗ teten 2 Maſchinengewehre und machten 100 Ge⸗ fangene, darunter 2 Offiziere. Südfront. An der Donau beiderſeitiges Artilleriefeuer. In der Dobrudſcha Ruhe. Luftkampf. Am 26. Septemer warfen feindliche Flugzeuge tagsüber Bomben auf Bu⸗ kareſt und Dörfer ſüdlich davon. Sie forder⸗ ten einige Opfer. Es handelt ſich ausſchließlich um Frauen und Kinder. Ein Zeppelin warf in der Nacht zum 27. September Brandbomben auf Bukareſt, die zwei kleine Brände her⸗ vorriefen und ſchnell gelöſcht wurden. Eine Perſon wurde getötet, eine Frau verletzt. Der Zeppelin wurde von unſerer Artillerie ver⸗ trieben. In der Gegend von Toplina zwang unſere Artillerie ein feindliches Flugzeug zum Niedergehen. Der wiener Bericht. Wien, 28. Sept.(We B. Nichtamtlich.) Amtlich wird verlautbart: Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front gegen Rumänien. Auf dem Bergrücken Tuliſiui weſtlich von Petroſeny erbitterte Kämpfe. Lage bei Nagy Szeben(Hermannſtadt) günſtig. Ru⸗ mäniſche Gegenſtöſßſe blieben ohne Erfolg. An der ſiebenbürgiſchen Oſtfront dauern im Raume von Szekely—Udverhely (Oderkellen) und ſüdlich der Biſtricivara⸗Höhe die Vorpoſtengefechte an. Heeresfront des Generals der Kavallerie 5 Erzherzog Karl Oeſtlich der Dreiländerecke, Kirlibaba, im Ludowa⸗Gebiet Tartarenpaſſes unternahm mals vergebliche Angriffe. nica Dolna ſtießen deutſche wurden 130 Ruſſen und vier Maſchinen⸗ gewehre eingebracht. Bei der Armee des Generaloberſten von Terſztyanfzky gewannen die Streitkrüfte des Generals von der Mar⸗ nördlich von mördlich des der Feind aber⸗ Südlich von Lip⸗ Truppen vor; es der vor einer Woche verloren gegangenen Stellungen in erbitterten Kämpfen zurück. Der Feind erlitt außerordentlich ſchwere Ver⸗ luſte; er büßte 41 Offiziere und 2800 Mann an Gefangenen und ein Geſchütz und 17 Ma⸗ ſchinengewehre. ein. Italieniſcher Kriegsſchauplatz. Keine beſonderen Ereigniſſe. Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Ju Albanien nichts von Belang. Der Stellvertreter des Thefs des Generalſtabs: von Höfer, Feldmarſchalleutnant. Ereigniſſe zur See. Am 26. vormittags haben fünf, feindliche Flugzeuge über Durz zahlreiche Bomben ab⸗ geworfen, ohne nennenswerten Schaden an⸗ zurichten. Zwei unſerer Seeflugzeuge ſtiegen ſofort zur Abwehr auf. Eines davon, Beob⸗ achter Seekadett Bartha, Führer Fliegerquar⸗ tiermeiſter Haſchke, zwang im Luftkampf ein feindliches Waſſerflugzeug zum Niedergehen aufs Waſſer, wo es von einem italieniſchen Zerſtörer geborgen wurde, verfolgte ein zwei⸗ tes gegen Brindiſi fliegendes Flugzeug, ſchoß es vierzig Meilen von der Küſte ab und ließ ſich neben dem zertrümmerten Flugzeug nieder. Der Veobachter, ein italieniſcher Seeoffizier, war tot, der Pilot durch Kopfſchuß ſchwer ver⸗ wundet. Letzterer wurde aus dem ſinkenden Fugzeug in das eigene herübergerettet und nach Durz gebracht. Flottenkommandv. Der türkiſche Tagesbericht. Konſtautänopel, 28. Seyt. GTB. Nichtamtlich.) Amtlicher Heeresbericht vom 27. September. Kaukaſusfront: Auf dem rechten Flügel Scharmützel. Auf dem linken Flügel wurde der Feind, der unſere Truppen angriff, mit Verluſten für ihn zurücheſchlagen. Am 31. Auguft warfen unſere Jlug⸗ zeuge zwiſchen 6 Uhr 15 Min. und 6 Uhr 30 Min. vormittags auf Mateviallagen und Eiſenbahn bei Port Said Sprengbomben im Gewicht von u Kilogramm. Es wurde beobachtet, daß die Bomben wiederholt ihre Ziele ſehr wirkſam trafen. Unſere Flugzeuge ſind unbeſchädigt zurückgekehrt. Am 17. September ſchoß einer unſerer Flieger über dem Meere vor El Ariſch ein engliſches Waſ⸗ ſerflugzeng ab. Nichts von Belang von den anderen Fron⸗ ten. Botſchafarwsnhtel in Baasbaatins Berlin, 29. Sept.(Von u. Berl. Bürv.) Der Deutſche Kurier behauptet: Graf Wolff⸗ Metternich würde ſeinen Poſten als Botſchaf⸗ ter in Konſtantinopel verlaſſen und durch den derzeitigen Geſandten im Haag abgelöſt wer⸗ den. Die Meldung eilt wohl den Tatſachen voraus. m Köln, 29. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die Köln. Zeitung meldet aus Berlin: Wie wir erfahren, wird der Botſchafter in Konſtantinopel Graf Wolff⸗Metternich zur Regelung drin⸗ der privater Angelegenheiten auf oeinige Wochen in Urlaub gehen. Der Luſtaugriff auf England. London, 26. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Die Polizet der Grafſchaft Eſſex wies den Co⸗ roner an, kein Leichenſchaugericht über die Bemannung des verbrannten deut⸗ ſchen Luftſchiffes zu halten, da dieſe Förmlich⸗ keit in einem Falle überflüſſig ſei, wo es ſich um feindliche Angreifer handle, die bei einer kriegeriſchen Unternehmung um⸗ kamen. Während von der Bemannung des Luftſchiffes alle durch Feuer umkamen, iſt die Leiche des Kommandanten nicht vom Feuer berührt. Er ſcheint aus dem Luftſchiff herab⸗ geſprungen zu ſein, da ſeine Leiche 2 bis 300 Nards von den Trümmern entfernt gefunden wurde. Der Ort in Efſex, wo fich das Unglück ereignet hal, wird nicht genannt. Die Offi⸗ ziere und die Mannſchaft des anderen Luft⸗ ſchiffes, das in der Nähe der Küſte von Eſſer landete, befinden ſich zur Zeit im Militärge⸗ fängnis(Military detentions barracks), von wo ſie ſpäter nach einem Internierungslager übergeführt werden. Einer von ihnen hat einen Rippenbruch erlitten und befindet ſich im Hoſpital. Der U⸗Bootkrieg. London, 28. Sept.(WTB. Nichtamtlich.) Lloyds meldet: Der Dampfer„Thelma⸗ wurde verſenkt. Die Beſatzung wurde gerettet. Der ſchwediſche Segler Benguela“(688 Tonnen) iſt geſunken. Die Beſatzung iſt rettet. aufgubringen. Freitag, den 29. September 1916. Seneral⸗Auzeiger Vadiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Nus Stadt und Land. eeeeeeeeseeeeeeeeeeeee J 7 8 7 Mit dem ausgezeichnet — 185 1 Riktmeiſter Klauprecht aus 8 eeeeeeseeeeee ene eeeeereteeee Feudenheim. »˖usketier Jakob Krauth, wohnhaft 9 Herlachſtraße 2. Hbezirksverſammlung des Bezirksven ber Sewerbe⸗ und Handwerkerverei ungen im Amtsbezirk Mannheim. Der Bezirksverein der Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen hatte auf geſtern abend 46 Uhr in den unteren Saal der Liedertafel“ eine Bezirksverſammlung einberufen, die in Anbetracht der Bedeutung der zur Vehandlung ſtehenden Fragen einen über Er⸗ parten guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Es hatten ſich Verkreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behör⸗ den eingefunden, die beiden Herren Direktoren der Gewerbebank für die Kreditgenoſſenſchaft, der Prä⸗ ſident der Handwerkskammer, ſowie außer den hie⸗ ſigen viele auswärtige Mitglieder. Der Vorſitzende, Herr Steinmetzmeiſter Buſam, gab nach Begrüßungsworten eine kurze Einführung in die Themen der beiden Vorträge. Ueber „Gewerbliche Fürſorge für die durch den Krieg notleidenden Handwerksmeiſter und Gewerbe⸗ treibenden“ ſbrach der Präſident des Landesverbandes, Herr Stadtrat und Landtagsabgeordneter Nieder⸗ bühl⸗Raſtatt. Er wies auf das unbebingte Er⸗ fordernis hin, dahin zu arbeiten, daß in der ſchwie⸗ kigen Uebergangszeit von der Kriegs⸗ in die Fri denswirtſchaft und in geregelte Zeiten alle ſe und wirtſchaftlichen Störungen bermieden werden. An die Spitze ſeiner Vorſchläge zu einer durch⸗ greifenden Hilfsaktion für die vom Kriege beim⸗ kehrenden oder durch ihn notleidenden Handwerker ſtellt er die Selbſthilfe des Handwerks. Mit ihr Hand in Hand gehen muß die Hilfe des Staates, der Gemeinde und Städte, der Kreditgenoſſenſchaften, ländlichen Kreditanſtalten uſw. Er wies auf die ſchweren Einwirkungen des Krieges auf den Mittel⸗ ſtand überhaupt und den Handwerkerſtand im be⸗ ſonderen hin. Arbeits⸗ und Kreditbeſchaffung ſind die Haupterforderniſſe für eine Fürſorgetätigkeit. Es wurden ſeitens der Landesverſammlung bereits Grundſätze aufgeſtellt, die Richtlinien 9 dieſem Wege ſein ſollen. Wenn eine Prüfung ergeben hat, daß die Wiedereröffnung eines Bekriebes wirt⸗ ſchaftlich gerechtfertigt iſt, muß dem betr. Hand⸗ werker, dem wieder auf die Füße geholfen werden ſoll, Geld gegeben werden und zwar möglichſt ein Blankokredit. Die niederſte Grenze ſetzte man auf 100., die höchſte auf 1500 M. feſt, jedoch hat man ſpäter bei einer Beſprechung im Miniſterium die Höchſtgrenze auf 2500 M. erhöht ſehen wollen. Der Kredit ſoll auf eine Reihe von Jahren und zwar mit einem Zinsfuß von 8 Prozent gewährt ſperden. Die Differenz zwiſchen dieſem und dem dann geltenden Zinsfuß ſoll der Staat tragen. Soſchen Perſonen, die ſich ſchon vor dem Kriege als nicht recht kreditwürdig erwieſen haben, ſollen 500 Mark kreditiert werden, aber nicht in barem Geld, ſondern in Maſchinen und Rohſtoffen. Kreditbeſchaffung hat aber nur dann Zweck, wenn ſie Hand in Hand geht mit Arbeitsbeſchaf⸗ fung zu angemeſſenen Preiſen. Bei der Kreditgewährung ſollten in Frebitgenoffenſ aften einſetzen; ſie und die länd⸗ lichen Kreditanſtalten ſollten 10 Prozent ihrer Rücklagen für dieſen Zweck freimachen und auch bei den Sparkaſſen wäre eine ähnliche Maßnahme zu wünſchen. Allerdings wäre zu einem ſolchen Schritt eine Geſetzesänderung nötig. Die größeren Städte haben 11—5 vielfach Mittel für die Kredit⸗ beſchaffung an das Handwerk in Ausſicht genom⸗ men. Die Zunftgelder— die jetzt etwa 100 000 Mark in Baden betragen mögen— könnten dem gleichen Zweck dienen, desgleichen die Mittel des 1871 ins Leben gerufenen Landwehrfonds, der in Mannheim über etwa 60 000., in ganz Baden über 450 000 M. verfügt. Der Staat ſtellte in Aus⸗ ſicht, 1 Million Mark für den genannten Zweck Die gleiche Summe dürfte von den Städten zu erwarten ſein, dazu die angeführten Gelder und die 10 Prozent der Rücklagen(die Spar⸗ kaſſenrücklagen eingerechnet). Das wäre etwa ein Jonds von 9 Millionen, ſicher eine gute Grundlage erſter Linie die für die bedeutungsvolle Aufgabe, die in der Für⸗ ſorge für das Handwerk den genannten beteiligt K Ft erwächſt. Der Kriegsfonds, der ſoll, den aus dem Felde heimkehrenden einen dreiwöchentlichen Erho⸗ 1b zu gewährleiſten, iſt auf 19 000 n. Der Redner ſchloß mit dem es Ehrenpflicht eines jeden He ier mit ganzen Kräf igungen des K es ausgumerzen. B lin forderte die ichterfüllung auch auf an der Kriegs⸗ rten auf. der Gewerbebank ſchaft ſprach dar⸗ die Gen i der Kreditgen N i er Hand „ der Ordnung in ng). Es ſei fetzt ung einen Reini⸗ Handwerks eintreten zu laſſen. zerfrage müſſe man große en. Durch ihr Geſchäft ſei ein dwerker gegwungen, ein eigenes rade ſie müßten d t enfrage ſei vi die uns drücke. Was Handwerker an Die Handwerker Kreditbeſchaffung, ſtreben ſucht, ver⸗ geß usbeſi ˖b te wirtſ nütze alle Hilf ſeinem Haus ſollten ſich wie ſie der laſſen, ſonk auf die Füße en und darnach ſtreben, ihr Geſchäft wieder in die Höhe zu bringen. Str. Vogel unter Jnochmals die Ausführun⸗ gen Niederbühls, daß es Pflicht eines Jeden ſei, mitzuarbeiten. Man ſolle aber auch nach Möglich⸗ feit dafür ſorgen, daß es garnicht erſt zu einer Not kommt. Die Heeresverwaltung ſollte.⸗U. Leute, die nur arbeitsverwendungsfähig ſind, doch wenigſtens dem Handwerk erhalten. Nach dem Herr Buſam dem Dank an die Hand⸗ werkskammer für ihre tatkräftige Arbeit auf dem Gebiete der Arbeitsbeſchaffung Ausdruck gegeben hatte, nahm Herr Syndikus Haußer jir. das Wort zu ſeinem Vortrag über Der Wiederaufbau des Handwerks nach dem Kriege. Von 17—18 000 Handwerksbetrieben ſeien 5000 eingeſtellt, unter dieſen ſeien aber ſicher auch Ge⸗ ſchäfte untauglicher Elemente, für die es kein Un⸗ glück wäre, wenn ſie nach dem Kriege ſich nicht wieder ſelbſtändig machen würden. Not tue Schaf⸗ fung einer klaren Rechtslage, die in dem Verhält⸗ nis zu Angeſtellten, Lieferanten, Kunden, Ver⸗ mietern, Hypothekengläubiger durch den Krieg vielfach empfindlich berührt worden ſei. Jeder Gau ſoll eine Rechtsſchutzſtelle einrichten. An das Miniſterſum der Finanzen wurde eine Eingabe gerichtet, in der um Bereitſtellung von Arbeit für die Heimkehrenden, verteilt in kleine Loſe, und darum gebeten wurde, Sub⸗ miſſionsverfahren nicht mehr in Anwen⸗ dung bringen zu laſſen, ſondern die Aufträge aufgrund freier Verträge zu erteilen. Was beim Heere möglich ſei, müſſe auch beim Staat nicht tmöglich ſein. Das Miniſterium hat auf die Gin⸗ gabe ablehnenden Beſcheid geer i Begründung, die Aufhebung des Suhmiſſionsver⸗ fahrens liege nicht im Intereſſe des Handwerkers (). Die Verdingungsämter, woran Mann⸗ heim ja vorgegangen iſt, ſollten mehr in Fluß kommen. Die Rohſtoffbeſchaffung ſei ein ſehr wichtiges Gebiet und der engere Zuſammen⸗ ſchluß zu dieſem Beruf noch mehr zu wünſchen. Auch der Frage der Arbeitsnachweiſe gelte es erhöhte Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Den Ein⸗ gziehungsgenoſſenſchaften, die bisher bielmehr bom Kleinhandel als dem Handwerk be⸗ nützt würden, ſollte mehr Intereſſe gezeigt werden. Die Einziskungsgenoſſenſchaft wird übrigens auch bei der Tätigkeit der Hilfskommiſſion mit⸗ wirken, die es ſich zur Aufgabe geſtellt hat, Kriegs⸗ getrauten gute, geſchmackliche Wohnungseinrich⸗ kungen zu billigen Preiſen und leichten Zahlungs⸗ bedingungen(Teilzahlungen] zu beſchaffen. Das Lehrlingsweſen gelte es zu ordnen und vor allem für ſeinen tüchtigen Nachwuchs an 7 saktion, ügrunde wenn e ginge. auf die gten⸗ Arbeitskräften zu ſorgen. Die Organiſa⸗ tionen, die nicht nur wirtſchaftliche oder berufliche ſein wollen, ſondern beides zuſammen, müſſen wieder auf den alten Stand gebracht und dann weiter entwickelt werden. Die Ausführungen fanden wie die des erſten Referenten ſtarken Beifall. Die folgende Ausſprache förderte keine weſent⸗ lichen Geſichtspunkte zutage Gegen%9 Uhr konnte der Vorſitzende die Verſammlung ſchließen. pp. * Bom Hofe. Geſtern nachmittag 5 Uhr fand aus Anlaß des Tod 8 weiland Großherzog Friedrich J. in der Grabkapelle im Faſanengarken ein Gottesdienſt ſtatt, dem der Großherzog mit der Großherzogin Luiſe anwohr Zum ehrenden Gedäch an Großherzog§ legte eine Abordnung des Kaärlsruher Stadtrats vormittags einen Lorbeerkranz am Sarge des hohen Entſchlafenen nieder. * Verleihung der Nettungsmedaille. Der G herzog hat dem Packer Eugen Ueberrh in Mannheim die ſilberne Rettur medaille ve n. * Zur teilweiſen Aufhebung dor Beſchlagnahme von Aepfeln, Zwetſchgen und Pflaumen. Der ſtellv. Kommandierende General des 14. Armee⸗Korps hat unterm heutigen verfügt, daß die am 16. September verfügte Beſchlagnahme von Aepfeln, Zwetſchgen und Pflaumen außer in den in der Verfügung vom 5. Soptember 1916 genannten Bezirken auch in den Amtsbegirken Triberg und Schönau auf⸗ gehoben wird. In den übrigen 85 Amtsbezirken des Großherzogtums Badens bleibt die Beſchlag⸗ nahme beſtehen und iſt nachdrücklich durchzuführen, um die Verſorgung von Heer und Bepölkerung mit Marmelade ſicherzuſtelleu. Dieſem Zweck der Be⸗ ſchlagnahme entſprechend werden, mit nunmehr er⸗ folgter Zuſtimmung des Kriegsernährungsamts, Tafeläpfelgrundſätzlich freigegeben. Zum Vollzug dieſer Verfügung wird vom Mini⸗ ſterium des Innern beſtimmt: Tafeläpfel dürfen für die Dauer der Beſchlagnahme unverpackt(loſe) mit der Bahn nur durch die von der Badiſchen Landwirtſchaftskammer beſtellten Aufkäufer zum Verſand gebracht werden. Dem Frachtbrief iſt von dem Ankäufer oder einem von der Badiſchen Land⸗ wirtſchaftskammer anerkannten Sachverſtändigen eine Beſtätigung beizufügen, daß es ſich umd ge⸗ pflücktes Tafelobſt handelt. Im übrigen darf Tafel⸗ obhſt nur als Stückgut mit der Bahn verſandt werden. Auch in dieſen Fällen bleibt den oben genannten Perſonen die Nachprüfung vorbehalten, ob die Sendung nur gepflücktes Tafelobſt enthält. * Gold⸗Ankauf. Das deutſche Volk iſt gewillt, den ihm aufgedrungenen Krieg bis zu ſeinem ruhm⸗ vollen Ende mit derſelben Entſchloſſenheit und dem⸗ ſelben Opfermut wie bisher mit allen Mitteln durchzuführen. Die Stärkung unſeres Goldſtandes iſt auch eines dieſer Mittel. Während unſere Grenzen durch unſere tapferen Heere geſchützt wer⸗ den, iſt es eine Ehrenpflicht für die im Vaterlande Zurückgebliebenen nach Möglichkeit zu dieſer Stär⸗ kung beizutragen Die Gold⸗Ankaufsſtelle in der Städtiſchen Sparkaſſe, A 1, 1 (Eingang zwiſchen K 1 und A), nimmt jede Art von Gold⸗ und Schmuckgegenſtände gegen volle Bar⸗ zahlung des Wertes entgegen und führt die Beſtände an die Reichsbank ab. Sehe daher Jedermann nach, was nur irgend an Gold und Schmuck zu entbehren iſt, und bringe ſein Opfer zum Heile unſeres ge⸗ liebten deutſchen Vaterlandes. *Freireligibſe Gemeinde Mannheim, Auf beſon⸗ deren Wunſch wird der ſeitherige Prediger, Herr Dr. Max Maurenbrecher, in der nmächſten Sonntag, den 1. Oktober, vormittags um 10 ÜUhr, in der Aula des Realghmmaſiums ſtattfindenden Sonntagsfeier nochmals die Anſprache halten. Als⸗ dann wird der Vorſitzende Abſchiedsworte ſprechen, da Herr Dr. Maurenbrecher an dieſem Tage aus ſeinem Amte ausſcheidet. Außerdem findet Sonntag Abend um 8 Uhr in dem oberen Saale der Liedertafel, K 2, 39, eine Abſchiedsfeier ſtatt. Bei beiden Anläſſen iſt ein zahlreiches Er⸗ ſcheinen der Gemeindemitglieder erwünſcht. * Zwangszöglinge als Mörder. Die in der An⸗ ſtalt Schwarzach untergebrachten Zwangszöglinge Paul Pohl und Adolf Ruoff, beide aus Mann⸗ heim, und Gerold Linnhuber aus Bayern entſprangen Mittwoch voxmittag aus der An⸗ ſtalt. Ein Aufſeher, der das Entweſchen der Bur⸗ ſchen gemerkt, ſetzte den Flüchtlingen nach. Am Walde kam es zu einem Zuſammenſtoß. Die Zög⸗ linge ſetzten ſich zur Wehr und ſchlugen den Friedrich I. Samstag, den 30. September gelten folgende Marken: Kaärtoffeln: Für je 5 Pfund die Kartoffelmarken 20 und 21. Brot: Für je 780 Gramm die Marke Brolkarte. Brot oder Mehl: Für 750 Gramm Brot oder 500 Gvamm Weigenbrotmehl(das Mehl fedoch nur bet Bäckern) die Marke J 3. Butter: Für je 25 Gramm die Marken 18 bis 10. Letzte Verteilung: an die Verkaufsſtellen mit un⸗ gerader. Nummern— gelbe Plakate. Speiſeßl und ⸗Fett:(Schweinefett, Feintalg ader Margarine) für jſe 25 Gramm die Fettmarken 8, 5, 6, 7 und 8.(Fünf Fettmarken ½ Liter Speiſeöl.) Zucker: Für 200 Gramm die Zuckermarke 16. Für je 250 Gramm die Zuckermarken J 1, 11 und 13. Rollgerſte: Für 200 Gramm die Marke) 8 (42 Pfg. für das Pfund). Seifet Für 60 Gramm Feinſeife(Toklette⸗ Kern⸗ und Raſterſeife) und 250 Gramm Seifenpulver die Septembermarken der Seifenkarte. Giee: Für je ein Ei die Giermarzen 16 und 17 im geſamten Stadtbereich. Süßſtuff: Für jede Haushaltung ein Brieſchen mtt 4,25 Gramm Kriſtallfüßſtoff in den Drogerien und Apotheken gegen die Haushaltungsutarte 1 der neuen„Ausbeiskarte zum Begug von Lebens⸗ mitteln“. Fleiſch: Wöchentlich 280 Gramm. Stäsdtiſches Cebensmittelamt⸗ * 1 der neuen Prüfungsſlelle für Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren. Die Verbraucher, wie auch die Gewerbetreibenden werden erneut darauf aufmerkſam gemacht, daß— mit Ausnahme der Artikel der ſog. Freiliſte— ſämtliche Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren nur noch gegen Bezugsſcheine abgegeben werden dür⸗ fen. Den Geſchäften iſt es verboten, die Ware dem Käufer zu übergeben, bevor ſie in den Beſitz des von der Ausfertigungsbehörde abgeſtempel⸗ ten Bezugsſcheines gelangt ſind. Eine Aenderung der abgeſtempelten Bezugsſcheine feitens der Verbraucher wie auch der Geſchäfte iſt ſtreng verboten und ſtrafbar; eine ſolche darf ledig⸗ lich von der Ausgabe⸗ bezw. Prüfungsſtelle vorge. nommen werden. Wer bezugsſcheinpflichtige Ware ohne Bezugsſchein abgibt oder ſonſt gegen die er⸗ laſſenen Verordnungen verſtößt, macht ſich ftrafbar und wird auf die diesbezüglichen Strafbeſtimmun⸗ gen hingewieſen. Auf folgenden unter Nr. 36 erſchienenen Nach⸗ trag zur Fretliſte wird hingewieſen:„Spiel⸗ waren aus Web⸗, Wirk⸗ und Strick⸗ waren, ſoweit die dazu erforderlichen Stoffe be⸗ reits am 2. September 1916 zugeſchnitten waren, ſind bezugsſcheinfrei.“ Die Geſchäftsſtun⸗ den der in der inneren Stadt errichteten Ausgabe⸗ ſtellen—5 ſind vom 1. Oktober ab von—41 Uhr und von—7 Uhr feſtgeſetzt. Prüfungsſtelle: C 2, 2. * Unterſchlagung. 52 000 Mark unterſchlagen hat der hier wohnhafte 25 Jahre alte Buchhalter Carl Sauter,(1,72 groß, ſchlank, blaſſes, mageres Geſicht). Er hat mit der Summe das Weite geſucht, jedenfalls in Begleitung der 26 Jahre alten Kell⸗ nerin Ellg Lippert aus Frankfurt a. M. Für die Beibringung des Geldes iſt eine Beſohnung bis zu 1000 Mark ausgeſetzt. Abſchluß von Schweinemäftungsvertrügen. Da Aufſeher mit einer Hacke nieder. Die Leiche des die in dieſem Jahre abgeſchloſſenen Mäſtungsver⸗ Zurückgegebene Ehre. Von Maria von Wildenbruch. Der Großher⸗ zog vbon Baden ermächtigte das Juſtigminiſte⸗ kium ledigen weiblichen Perſonen die Führung der Bezeichnung„Frau“ zu geſtatten, wenn ſie mit einem Kriegsteilnehmer in der ernſt⸗ Karlsruhe, im Auguſt. lichen Abſicht der Verheiratung verlobt waren, die Eheſchließung nur wegen Todes und Verſchollenheit des Bräutigams unter⸗ blieben iſt, und der Tod oder die Verſchollen⸗ heit mit dem Kriege im Zuſammenhange ſteht. Helle, die Menſchheit von engen Vorurteilen befreiende Gedanken ſchreiten leuchtend auch durch dieſe dunkelſte Zeit, ſich Seelen ſuchend, die ſte durchdringen und aus denen ſie alsdann wie Sonnenſtrahlen wärmend und Gedeihen weckend, ſich über arme Menſchen breiten. Solch ein Ge⸗ danke hat im Herzen eines gütigen Fürſten Stätte gefunden und in einem erlöſenden Worte hinaus in die Welt geleuchtet, Frauenſtellung und Name den Mädchen gebend, die als Ver⸗ lobte des gefallenen Helden in dieſem Kriege Mutter werden. Die Ehre einem Menſchen wiedergeben, iſt mehr als ihn vom Tyde retten. Vor Jahren ſchon hat dieſer Gedanke das Herz eines mitleidsvollen Dichters bewegt, der aber nicht wie ein Fürſt durch ſeinen Willen ihm Leben geben konnte; er konnte ihn nur in einem Gedicht, einem Drama ſeinen Mitmenſchen in die Seelen zu ſenlen ſuchen. Der Dichter heißt Ernſt von Wildenbruch, das Werk„Der Junge von Hennersdorf“. Als Volksſtück für den Aus⸗ ſtellungspark hatte er es gedacht, es wuchs ſich aber ſo großzügig und kragiſch aus, daß er be⸗ ſchloß, es einer großen Berliner Bühne zur Auf⸗ führung anzubieten, deren Leiter das Drama Rur ablehnte, weil:„er nicht darüber hinauszr 183u⸗ kommen vermöge, daß das uneheliche Liebes⸗ —— q— verhältnis, wenn auch der Vater des Kindes den Heldentod ſtirbt, von aller Welt ſanktioniert wird, und die Mutter ſich noch eine Ehre daraus macht, verführt worden zu ſein. Eine troſtloſe Auffaſſung des Vorganges.“ Die Mutter des „Jungen von Hennersdorf“, Auguſte Hambring, lebt, nachdem ihr Verlobter, der Unterofftizier Ludolf von„die Varde du Korps“ in der Schlacht von Hohenfriedberg für ſeinen König hat ſterben müſſen, als Magd im Hauſe eines reichen Ber⸗ liner Bürgers, der ihre Schönheit ihr abkaufen will, und dies für leichtes Spiel hält, weil ſte um ihres Kindes willen verachtet und von ihren Gltern verſtoßen, bettelarm, bei ſeiner Frau Zuflucht geſucht hat. Das Kind hat ſie hinaus⸗ geben müſſen aufs Land zu einem Müller, wo es in Hunger und Lumpen, in Winterkälte und Sonnenbrand das Vieh hütet. In bitterſter Verzweiflung gedenkt ſie ihres Toten, ſeines Sohnes, der da draußen verkommt. Die Nach⸗ ſtellungen ihres Dienſtherrn, unterſtützt von ſei⸗ nem ſchurkiſchen Bedienten, die furchtbare Härte ihrer Mutter, der Hohn der Nachbarn erreichen einen ſolchen Höhepunkt, daß ſie nicht mehr aus und ein, ſich nicht mehr zu helfen weiß, und als einzige Rettung die Flucht in die Spree ihrer gejagten Seele als möglich erſcheint. Sie iſt auf dem Wege— da blaſen die Trompeten, der Oberſt von tert mit ſeinen Huſaren, einen barhäuptigen, kleinen Jungen vor ſich auf dem Pferde haltend, zieht durchs Frankfurter Tor ein, und mit ihm kommt Graf Podewils, der Miniſter des Königs, ruft den herbeigeſtrömten Bürgern des Frankfurter VPiertels die glorreiche Bataille des Königs Friedrich bei Katterliſch⸗ Hennersdorf zu und fragt, ob ſemand die Eltern bes fü ich d ihm vermeld über den Hodda, und habe alsdann ihn und die Huſaren auf langem Wege durchs Moor geführt, ſo daß die Truppen nun das unangreifbar mit Verhauen umſtellte und verbarrikadierte Hen⸗ nersdorf con furig angreifen, den Feind hinaus⸗ werfen, in den Ort eindringen und ihn zurück⸗ erobern konnten. Der König habe Teilnahme für den tapferen Jungen gefaßt, der nur wiſſe, daß er in Berlin geboren ſei, und wolle ſeine Eltern finden; Nachforſchungen in allen Vier⸗ teln ſeien erfolglos geblieben, nun ergehe die Anfrage an die Bewohner des Frankfurter Vier⸗ tels, ob ihnen das Kind bekannt ſeid— Auguſte, alle Scheu und Scham abſchüttelnd, tritt vor, be⸗ kennt ſich zu ihrem Kinde, das„Mutter“ jauch⸗ zend von Zietens Pferd herabklettert.„Niemals will ſie wieder von ihm laſſen,“ ruft ſie, den Sohn an ihr faſt brechendes Herz ziehend. Ihr Dienſtherr, vom ſchlechten Gewiſſen getrieben, bietet ihr Geld zur Erztehung des Kindes, ſie wirft es ihm vor die Füße: ſie könne arbeiten; die Nachbarn und Gevattern umdrängen ſſe mit Vorwürfen über ihre vermeinte Undankbarkeit, da ſchmettern zum zweiten Male die Trompeten, König Friedrich kommt, gefolgt von ſeinen Generalen. König Friedrich(tritt Bühne, läßt die Augen b umhergehen, bis er die Gruf gefunden hat. Dann tritt heran): Das iſt der Junged Zieten: Das iſt der Junge von Hennersdorf König Friedrich(faßt den Jungen unt Kinn): Er ſieht aus wie ſeine Tat. Du ein braver, kleiner Kerl.— Hat man die El⸗ tern gefundend Valexr Hambring(die Miitze in der Hand, mit ti Verheugung): Euer Mafſeſtat— mit Exküſe— baran iſt meine Tochter ſchuld. König FIrledpich: in die Mitte der igſam im Kreiſe e der Hambrings er einen Schritt Wer iſt er? Hambring: Der Vater von dem Mädchen. Daß das Kind in die Welt gegeben worden iſt, daran iſt niemand ſchuld, als nur ich allein und meine Frau. König Friedrich: Warum iſt es geſchehend Auguſte(bedeutet Hambring, zu ſchweigen, richtet das Haupt auf; ihre Stimme iſt ruhig und beſcheiden): Euer Majeſtät— weil man mir aus dem Kinde elne Schande gemacht Hat. König Friedrich: Eine Schanhed Auguſte: Weil ich bem Vater von dem Kinde nicht verheiratet geweſen bin. König Friebrich: Der Mann hat trogen? Auguſte: Euer Majeſtät— der Mann hat in ſeinem Leben keinen Menſchen betrogen.—— König Friedrich: Warum hat er ſtie alſo nicht geheiratetd Auguſte: Weil er zu arm dazu war— und ich hatte auch nichts(mit ſinkender Stimme): als nur mich ſelbſt. König Friedrich(bhalblaut): Tut es ihr leib jetzt, daß ſie ihm— das geſcheukt hate Auguſte: Nein, Euer Majeſtät— es kut mir nicht leid. ſie be⸗ (Pau ſe.)) König Frledrich: Wo iſt der Mannd Auguſte: Er war im Kriege mit Euer Maſe⸗ ſtät— iſt nicht wiedergekommen aus'm Kriege. König Friedrich: Er war Soldatꝰ Auguſte: Unteroffizier. Wenn er Wachtifeiſter pwurde, hat er mich heiraten wollen. König Friedrich: Iſt er in der Batgille gefallen? Auguſte: Bei Hohenfriedberg. König Friedrich: Bei welchem Regiment: Ang König Friedrich: Ah— ſo. (Pauſe.) K. Sekte. Freitag, den 29. September 1916. träge über 15000 Schweine ein ſo günſtiges Er⸗ gebnis gezeitigt haben, wird beabſichtigt, im näch⸗ ſten Jahre wieder in erhöhtem Maße Verträge ab⸗ zuſchließen. Im Laufe des Jahres 1917 ſollen auf dieſe Weiſe bis zu 150 000 Schweine gemäſtet wer⸗ den. Hierfür wird als Futter zu billigem Pr gemahlene Gerſte, ein zur Maſt netes Kraftfutter, geliefert. D Hervorragend geeis ie Schweine ſollen unmittelbar zur Ernährung der Bevölkerung die⸗ nen. Dadurch wird einerſeits die Bevölkerung mit Fleiſch verſorgt, andererſeits erhalten die Land⸗ * P Pollizeibericht vom 29. September 1916. Selbſtmord. Am 28. ds. Mts., vormittags 873 Uhr, wurde auf der Frieſenheimerinſel neben dem Hochwaſſerdamm in der Nähe der ſtädt. Klär⸗ anlage eine 28 Jahre alte ledige Frauensper⸗ ſon aus Mansbach in Heſſen, zuletzt wohnhaft in Erlau, mit einer Schußwunde in der rechten Schläfe tot aufgefunden. Nach den gemach⸗ ten Feſtſtellungen liegt Selbſtmord vor; der Grund hierzu dürfte Liebeskummer ſein. Die Leiche wurde in die Leichenhalle nach Mannheim überführt. Körperverletzung. Ein 31 Jahre alter verheirateter Fabritarbeiter vno Grabowd, wohnhaft in der Wachtſtraße in Waldhof, warf geſtern nach⸗ mittag 4½ Uhr einem 13 Jahre alten Volksſchüler aus Aerger darüber, daß dieſer einen anderen Kna⸗ ben ſchlug, ein offenes Taſchenmeſſer nach und traf ihn damit in den Rücken. Der Knabe wurde von ſeinem Vater zu einem Arzt verbracht, welcher eine bedeutende, jedoch glüctlicherweiſe nicht lebens⸗ gefährliche Wunde in der Lungengegend feſt⸗ ſtellte. Der Verletzte befindet ſich in ſeiner elter⸗ lichen Wohnung. Radbruch. Geſtern vormittag, etwa 10 Uhr, brach an einem mit Eiſen beladenen Einſpänner⸗ fuhrwerk einer hieſigen Güterbeſtätterei vor dem Hauſe Schwetzingerſtraße Nr. 50 ein Hinterrad zu⸗ ſammen, ſodaß der Wagen ſchräg über die Straße zu liegen kant. Es entſtand eine Betriebs⸗ ſtö vung der elektriſchen Straßenbahn von etwa 10 Minuten und ein grüßerer Menſchenzuſammen⸗ auf. Verhaftet wurden 18 Perſonen wegen ver⸗ ſchiedener ſtrafbarer Handlungen, ein Taglöhner von Mutterſtadt wegen Diebſtahls, ein Sgattler von Frankenſtein wegen Betrugs im Rück⸗ fall, eine Ehefrau von Kottenheim, wohnhaft hier, wegen Kuppelei, ein Ausläufer von hier wegen ſchweren Diebſtahls und ein Monteur von Duis⸗ burg wegen Beleidigung. — 2 Vereinsnachrichten. * Hausbeſitzerkammern und Mieter. Man ſchreibt uns: Da die Hausbeſitzer bei der Regierung Schritte unternommen haben, um die geſetzliche Feſtlegung von Hausbeſitzerkammern ii Baden zu erreichen, befaßte ſich die vegelmäßige Monats⸗ beſammlung der Mietervereinigung im September eingehend mit dieſer Frage. Es wurde beſchloßen, eine Gingabe zu machen, mit Dem Antrag, dem Verlangen der Hausbeſttzer keine Folge zu geben, da ein Grund, weßhalb ein eingel⸗ ner Erwerbsſband, wie der des Hausbeſitzers, der zudem zahlenmäßig einen ſehr geringen Teil der Bebölkerung darſtellt, beſondere geſetzliche Intereſſe⸗ vertretung beanſprucht, nicht erſichtlich iſt. Es wurde weiterhin die durchaus ungünſtige Lage des Mieters nach dem Kriege, wie aus einer Reihe von zwingenden Gründen hervorgeht, eingehend be⸗ ſprochen. Sämtliche Vorſtandsmitglieder der Mieter⸗ vereinigung ſind gerne bereit, jederzeit Mietern in Wietsangelegenheiten mit Rat und Auskunft bei⸗ zuſtehen. Vergnügungen. 85 Maunheimer Küunſtlertheater„Apollv“. Die dritte Kriegsſpielzeit unſerer Spezialitätenbühne beginnt am morgigen Samsdag, den 30. September, abends 8 Uhr, mit einem überaus reichhaltigen Programan. Trotz größter entgegenſtehender Schwie⸗ Dn—::... König Friedrich: So ſehr hat ſie den Mann geliebtꝰ Auguſte(will antworten; die Stimme ver⸗ ſagt ihr, ihre Lippen beben, ihre Bruſt hebt ſich in ſchwerem Stöhnen; ſie ſenkt laut⸗ los das Haupß. König Friedrich: Und er ſie auche Auguſte(mit erſticktem Laut): Nicht in der Kirche ſind wir verheiratet geweſen, und nicht pvor'm Prediger, aber(ihre Stimme bricht ab). König Friedwiche Aber—9 Auguſte: Aber in unſerem Herzen und vor Gott.(Pauſe.) König Friedrich: Und wenn er wiederge⸗ kommen wäre, hätte er ſie geheiratet? Er hat es ihr verſprochen? Auguſte: Das hat er mir verſprochen. König Friedrich: Ich vermä zle ſie mit ihm, mit dem braven Mann, der nicht mehr Zeit ge⸗ habt hat, ſein Wort zu erfüllen— ich, ihr König! Weimar, Hans Wildenbruch, Ende Aug. 1916. Nus dem Mannheimer Kunſtleben. Theaternachricht. Die Aufführung von Wagners„Tannhäu⸗ ſer“ am Sonntag dirigiert zum erſtenmale Wil⸗ helm Furtwängler. Neu iſt ferner Paula Windheuſer als„Venus“. Die übrige Beſetzung mit Dorothee Manski, Hans Bahling, Arkur Cor⸗ field, Wilhelm Fenten, Walter Günther⸗Braun in den Hauptpartien iſt die bekannte. In der Erſtaufführung des Schwankes mit Muſik„Verheiratete Junggeſellen“ im Neuen Theater ſind beſchäfkigt die Damen: Roſa Klaus, Alice Liſſo, Julie Sanden und die Herren: Wilhelm Egger, Robert Garciſon, Max Grünberg, Alexander Kökert, Joſef Renkert, Adalbert Schlek⸗ olb. Die Regie hat Emil Reiter, die muſikaliſche Jeitung Paul Schmitz. neral⸗2 Rüttelt die Säumigen auf! Oft unterbleibt die Zeichnung der Kriegsanleihe nur aus Denträgheit und Bequemlichkeit. Werdet dem Bequemen durch Fragen und Drängen unbe⸗ quem! Oeffentliche Belehrung und allgemeine Ermahnung allein genügen nicht. Jeder Ein⸗ zelne kann und ſoll auch in ſeinem Kreiſe wirken. Berlin, 26. September 1916. Schiffer, Mitglied des Reichstages und des Abgeordnetenhauſes. rigkeiten, unter den derzeitigen Kriegsverhältniffen ein gutes Spezialitäten⸗Programm— wie es die Mannheimer gewohnt ſind— zuſammenzubringen, iſt es Herrn Direktor Zacharias doch gelungen, nur allererſte Kräfte zum Eröffnungsprogramm zu gewinnen. Im Mittelpunkte ſteht die berühmte deutſch⸗chineſiſche Tänzerin Mabel May Jong, über deren Auftreten überall nur begeiſterte Stim⸗ men des Lobes zu hören ſind. Der Humoriſt Engelbert Saſſen wird mit neuen aktuellen Vorträgen aufwarten. Auch alle übrigen verpflich⸗ teben Künſtler erſcheinen durchweg mit neuen Tageskalender für Freitag, den 29. September 1916. Theater: Großh. Hof⸗ und Nationaltheater: 7½ Uhr „Die Schneider von Schönau“. Konzerte: Kaffee Hohenzollern; Kaffee Stern; Kaffee Continental) Kaffee Corſo: Kaffee Friedrichsbau; Kaffee Karl Theodor, Deutſches Teehaus. Lichtſpiele: Saalbau⸗Lichtſpiele;.⸗T. ⸗Lichtſpiele; Palaſt⸗Lichtſpiele. N Aus Ludwigshafen. * Vortrag.„Der Krieg und das Nerven⸗ ſyſtem“ lautet das Thema, über das heute Frei⸗ tag, abends 9 Uhr, Herr Dr. med. Fritz Kau f⸗ mann 1 aus Mannheim, K. B. Stabsarzt d. L. a.., einen Vortrag hält. Der Vortrag findet im großen Saale des„Pfälzer Hofes“ hier bei freiem Eintritt ſtatt. Stimmen aus dem Publikum. Erſparniffs an Betriebsunkoyſten. Vom Zentralverband der Handlungs⸗ gehilfen, Bezirk Mannheim, wird uns geſchrieben:„Sparen und haushalten mit den wenigen uns zu Gebote ſtehenden Mitteln ſind die Loſungsworte unſerer Zeit. Bekanntlich iſt auch die Sommerzeit eingeführt worden, um an Licht, d. Hh. die zu ſeiner Erzeugung nötigen Materialien zu de Es ſoll und es wird auch dadurch ver⸗ hindert, daß der Geſchäftsbetrieb morgens erſt auf⸗ genommen wird, wenn es längſt Tag iſt und in⸗ ſolgedeſſen abends erſt geſchloſſen werden kann, nachdem ſchon Dunkelheit eingetreten iſt. Zweifel⸗ Ias ſind durch die Einfthrung der Sommerzeit er⸗ hebliche Erfarniſſe an Licht gemacht morden. Weitere bebeutende Erſpamiſſe könnten aber noch durch die Ernführung der durchgehenden Geſchäftszei 1 e in emigen unſerer großen Bekriebe, bei ſämtlichen ſtädtiſchen Aemtern, ſowie bei faſt allen ſtädtiſchen Wirtſchaftsunternehmun⸗ gen— ſoweit das ihre Betriebsart nicht ausſchließt — bereits beſteht, erzielt werden. Für den Detail⸗ handel kommt die„durchgehende Geſchäftszeit na⸗ türlich nicht in Betracht, weil auch dem berufs⸗ tätigen Publikum noch Gelegenheit geboten ſein muß, ſeine Einkäufe zu machen. Erhebliche Erſpar⸗ niſſe an Licht und Heigmaterial könnten aber vor allen Dingen noch werden, weun während der Winterzeit die ſtatt um 8 Uhr ſchon um 7 Uhr ſchließen würden. Und das läßt ſich ben, weil faſt ſämtliche anderen Betriebe um 6 Uhr ſchließen. Bei denen das nicht der Fall iſt, pflegt die Mittagspauſe ent⸗ ſprechend länger zu ſein. Vor allem darf hierbei nicht überſehen werden, daß die Angeſtellten der Verkaufsgeſchäfte und Verkehrsinſtitute, die im Wirtsgewerbe u. ſ. w. tätigen Perſonen, ſchon jetzt ihre Einkäufe während der Betriebszeit zu be⸗ ſorgene gezwungen ſind. Dann aber lehrt die täg⸗ liche rfahrung, daß abends nach 7 Uhr tatſächlich wenig Einkäufe gemacht werden, und ſomit eine nennenswerte Unbequemlichkeit für das Publikum nicht eintreten würde. Andererſeits wäre der Vor⸗ teil für die Geſchäftsinhaber und nicht zuletzt auch für die Angeſtellten von ſehr erheblicher Bedeutung. Hoffen wir, daß der hier gemachte Vorſchlag, wäh⸗ rend der Wintermonate den 7 Uhr⸗Ladenſchluß ein⸗ zuführen, den Inhabern von Ladengeſchäften und den hier in Frage kommenden Organiſgtionen Ver⸗ anlaſſung gibt, der Frage unverzüglich näher zu treten. Mit einigem guten Willen läßt ſich viel erreichen und daß faſt kein Ding unmöglich iſt, lehrt uns ja die Kriegszeit tägkich. Aus dem Großherzogtum. * Oberſcheffleng, 27. Sept. Ein aus Wertheim ſtammender Bremſer und Familienvater wurd hier von einem Schnellzug erfaßt, überfah⸗ ren und getötet. Nüllheim, 27. Sept. Im benachbarten Elſaß iſt die Hundetollwut feſtgeſtellt wor⸗ den. Das hieſige Bezirksamt hat die nötigen Vor⸗ kehrungen getroffen.— Wie aus Iſtein gemeldet wird, iſt die Haſelnußernte überreich aus⸗ gefallen. Seit dem bekannten gute Haſelnußjahr 1882 iſt keines mehr ſo gut ausgefallen, wie das diesjährige. Von den Schülern werden ganze Säcke voll geſammelt und den Sammelſtellen zuge⸗ 99 2 Für ein Pfund werden 10 bis 15 Pfg. be⸗ zahlt. Pfalz, Heſſen und umgebung. p. Oppau, 28. Sept. In ſchlaftrunkenem Zu⸗ ſtand ſtürzte die hier als Lehrerin angeſtellte 25 Jahre alte Tochter des Pfarrers Bruch von Sippersfeld aus einem Fenſter ihrer Wohnung. Sie ſtarb an den erlittenen Verletzungen. Die Verlebte war mit einem Ludwigshafener Lehrer verlobt. Am Tage, da ihre Trauung ſtattfinden ſollte, wurde ſie zu Grabe getragen. Die Jubuſtrie im Kriege. Berlin, 28. Sept. Die Norddeutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt über: Die In⸗ duſtrie im Kriege. Als bei Kriegsbeginn die deutſche Induſtrie ihre geſamte Leiſtung auf die Bedürfniſſe des Krieges einſtellte, überwand ſie mit bewunde⸗ rungswürdiger Energie die Hemmungen, die der Umſchwung der Dinge mit ſich brachte. Unvorbereitet traf ſie der Krieg und dernoch vollzog ſich die Einſtellung ihres Rieſenräder⸗ werks auf die Kriegsbedürfniſſe mit erſtaun⸗ licher Präziſion. Die Folge dieſer ſchnellen und gediegenen Organiſationsarbeit war der große induſtrielle Vorſprung, den einzuholen unſere Gegner noch heute ſich vergeblich be⸗ mühen. Dieſer Vorſprung erſcheint um ſo bemerkenswerter, wenn man die Schwierig⸗ keiten unſerer Rohſtoffverſorgung berückſich⸗ tigt, im Gegenſatz zu unſeren Gegnern, denen über die ihnen offenen Meere alles in reich⸗ ſtem Maße zufloß. Mit der Ausdehnung der Hriegsſchauplätze und der Steigerung der Kampfhandlungen ſtiegen fortgeſetzt auch die Anforderungen an unſere Induſtrie. Sie wuchſen in beſonderem Maße weiter durch das Hinzutreten neuer Feinde. Auch der Laie mag eine dunkle Vorſtellung haben von den Er⸗ forderniſſen unſerer Millionenheere an Waf⸗ fen, Munition, Ausrüſtung, Bekleidung, Sa⸗ nitätsmaterial uſw. Eime volle Würdigung der gewaltigen induſtriellen Leiſtungen, die ihre Befriedigung erforderten, an der Hand von Zahlen, muß einer ſpäteren Zeit vorbe⸗ halten bleiben. In ihren Verluſtziffern haben unſere Feinde heute vielleicht noch die beſte Statiſtik für die Leiſtungen unſerer Rüſtungs⸗ induſtrie. Umſo höher müſſen dieſe Leiſtun⸗ gen eingeſchätzt werden, wenn man berück⸗ ſichtigt, daß unſere Induſtrie nicht nur den unüberſehbaren Bedarf der eigenen Heere zu decken hat, ſondern auf ihre ſtarken Schultern auch unſere tapferen Verbündeten, Bulgarien und die Türkei zum größten Teile angewie⸗ ſen ſind. Unſer größter Verbündeter Oeſter⸗ reich⸗Ungarn hat zwar ſelbſt eine glänzende Waffen⸗Induſtrie mam braucht nur den Namen Skoda neben Krupp zu nennen—, aber in einzelnen Zweigen hat die deutſche Induſtrie auch ihrer öſterreichiſchen Schweſter kameradſchaftlich zur Seite ſtehen müſſen: Patürblich treten die Lieferungen an unſere Verbündeten gegenüber dem deutſchen Heeres⸗ bedarf weft zurück. Was Deutſchlands und ſeiner Verbündeten Wehrkraft in fortgeſetzt ſteigendem Maße er⸗ forderte, dem ift unſere Induſtrie reſtlos ge⸗ recht geworden. Und nicht nur das. Sie hat es verſtanden, unſer Kriegsmaterial an⸗ dauernd zu vervollkommnen und Neuheiten an Kampfmitteln hervorzubringen, die uns auch fernerhin eine Ueberlegenheit über unſere Feinde ſichern. Auf immer härtere Proben wird ihre Leiſtungsfähigkeit geſtellt werden. Noch iſt nicht abzuſehen, wann der Höhepunkt induſtrieller Leiſtung erreicht ſein wird. Doch was auch kommen mag, wir haben die be⸗ ruhigende Gewißheit, daß Denkſchlands In⸗ duſtrie allem gewachſen iſt. Vor Kurzem hatten die Militär⸗Attachés der neutralen Staaten Gelegenheit, in unſeren Induſtriezentren dis Rieſenwerkſtätten zu be⸗ ſichtigen, in denen die deutſchen Waffen ge⸗ hämmert werden. Es iſt gut, daß auch der rumäniſche Militärattache an dieſer Beſichti⸗ gung teilnahm, bis ihn der Treubruch ſeiner Regierung aus dem Kreiſe der neutralen Offiziere rief. Mag er nun dem neuen Geg⸗ ner Deutſchlands ein Bild geben von der Schaffenskraft der deutſchen Kriegsinduſtrie. Wenn es nötig wäre, das deutſche Volk über die Leiſtungen ſeiner Induſtrie aufzuklären, man brauchte ihm nur die neidvollen Aeuße⸗ rungen unſerer Gegner vorzuhalten. Immer krampfhafter bemühen ſich unſere Feinde, neue Völker in ihren Kreis hineinzu⸗ ziehen in der trügeriſchen Hoffnung, durch die Ueberzahl die deutſche Kraft zum Erliegen zu bringen. Sie haben in ihre Rechnung nicht die Tapferkeit der gutgeführten deutſchen Heere eingeſtellt, ebenſo wenig aber auch die elaſtiſche Kraft des deutſchen Volkes und der deutſchen Induſtrie, jener Kraft, die an jedem neuen Gegner wächſt! Kein guter Deutſcher zweifelt heute an einem für uns ſiegreichen Ende des Weltkrieges. Die⸗ ſer Endſieg wird neben unſerem tapferen Heere ſeiner treuen Helferin, der Induſtrie zu danken ſein. Auch ſie iſt mobil wie unſer Heer und auch ſie wird nicht eher ihr Kriegskleid ablegen, als bis Deutſchlands Sieg geſichert iſt. Inmitten mancher Gegenſätze, die in einem großen politiſchen Gemeinweſen nie ausblei⸗ ben, wir des für die deutſche Induſtrie ein An⸗ ſporn ſein, zu wiſſen, daß nicht nur die Heeres⸗ verwaltung, deren eigenſtes Werkzeug ſie iſt, und die ihr ſtets Anerkennung zollte, ſondern daß auch ganz beſonders die Oberſte Heeres⸗ leitung ihre Leiſtungen vollauf zu würdigen weiß. Die Schnelligkeit, die Sicherheit und die gute Qualität ihrer Arbeit machen der Heeresleitung den Arm frei für die Verwirk⸗ lichung weitausſchauender Pläne, ſie ſchätzt ſie als Kraftquelle ihrer Erfolge. Was von Deutſchlands Induſtrie in dieſem Kriege geleiſtet worden iſt, wird nicht vergeſſen werden. Wer irgend in ihr tätig war, ſei es als Kaufmann, Ingenieur oder Arbeiter, ſei es am Hochofen im Schacht, in der Werft, ſei es in der Gießerei oder Werkſtatt, ihnen allen Jebührt der Dank des Vaterlandes. Letzte Meldungen. Der deulſch⸗ſchweizeriſche Wirt⸗ ſchaftavertrag unterzeichnet. Berlin, 29. Sept.(Von u. Berl. Büro.) Aus Zürich wird berichtet: Bundesrat Hoff. manm hat geſtern dem Nationalrat mitgeteilt, daß vorgeſtern Abend der Wirtſchaftsvertrag mit Deutſchland von den Vertretern der bei⸗ den Staaten unterzeichnet worden iſt. Hoff⸗ mann fügte hinzu, das Ergebnis ſei für die Schweiz befriedigen d. Es habe das er⸗ reicht, was ſie für die Volksernährung und für den etrieb von Induſtrie und Gewerbe be.⸗ ziehen nrüſſe. Die Reiſe Geraròs nach Fimerika. Kopenhagen, 28. Sept.(WTB. Nicht⸗ amtlich.) Botſchafter Gerard hat heute Mittag auf dem Dampfer„Frederik.“ mit Gemahlin die Reiſe nach Amerika angetreten. Er wurde von dem hieſigen amerikaniſchen 9 Botſchafber zum Dampfer geleitet. New⸗Mork, 20. Sept.(WTB. Nichtamtl) Funkſpruch von dem Vertreter des W. T. B. Verſpätet eingetroffen.„Evening Mail“ berich. tet: Der frühere Gouverneur der Philippinen, Forbes erzählte kürzlich bei einem Eſſen der republikaniſchen Führer, Kitchener habe ihm als ſeine Meinetug ausgedrückt, die Alliierten wür⸗⸗ den ohne die Hilfe Amerikas Deutſchland niemals beſtegen können. Kitchener habe dieſe Anſicht in einer Beratung in London mit Forbes und dem Mitglied des Aufſfichtsrates der Bundes⸗Reſerve⸗Bank, Benjamin Strong, im letzten Winter zum Ausdruck gebracht. Aus 5 dieſer Ueberzeugung heraus hatte Kitchener die in Forbes Zuſammenkunft herbeigeführt, um und Strong zu dringen, das Gewicht ihres Ein⸗⸗ Alliierten fluſſes in Amerika im Intereſſe der zur Geltung zu bringen. Die engliſchen Poſträuber. Kopenhagen, W. Sept.(WTB. Nichtormt⸗ lich.) Die däniſche Poſtdirektion gibt bekannt Von dem Dampfer„Seres“, der ſich in regel, mäßiger Inlandsfahrt auf der Fahrt Kopen⸗ hagen—Islond befand, wurde in Leith, wo der Dampfer zur Unterſuchung eingebracht wurde, die geſamte Paketpoſt beſchlagnahmt. Ferner wurde von dem däniſchen Dampfor „Hellig Olaf“, auf der Reiſe von Kopenhagen nach New⸗Mork, in Kirkwall die geſamte Briefeaß, und Paketpoſt beſchlagnahmt. * Berlin, 29. Sept.(Von u. Berl. Büro.) Der frühere Staatsſekretär im Reichsmarine⸗ amt, Herr v. Tirpitz, iſt für den Winter! wieder nach Berlin übergeſiedelt. 1 Berlin, 29. Sept.(Von u. Berl. Büro) Der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Simn Reichstag folgende Anfrage einge?/ hat im bracht:„Iſt Herr von Bethmann bereit, die vom Reichstag einmütig geforderte und vom Staatsſekretär Dr. Helfferich in der Sitzung vom 7. Juni grundſätzlich zugeſagte Kommiſ⸗ ſion zur Prüfung von Verträgen über Kriegs“ lieferungen umgehend einzuberufen?“ Berlin, 28. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Di Pariſer Havasmeldung, daß der deutſche Gou⸗ verneur von Belgien die Abreiſe der in Belgien befindlichen Frauen von Offizieren und Beamten zum 1. Oktober befahl, iſt ebenſo unwahr, wi der daran geknüpfte Kommentar, daß dies eine Räumung Belgiens vorereiten ſolle. Tatſächlich beſteht von je die Anordnung, daß die in Belgien befindlichen Offiziere und Beamten von ihren Frauen nur in Ausnahmefällen eſucht werden dürfen. Dieſe Anordnung iſt erneut allen Be⸗ teiligten ins Gedächtnis gerufen und eingeſchärft worden, da in letzter Zeit das Reiſen von Da men nach Belgien überhand genommen hatte. Frankfurt a. M, 28. Sept.(W Nicht⸗ amtlich.) Die am vergangenen Montag aus dem Offiziersgefangenenlager Friedberg in Heſſen entwichenen drei engliſchen Ofiziere haben ſich nicht lange ihrer Freiheit erfreut. Zwei von ihnen, der eine in deutſcher Infanterie⸗Offiziers⸗ uniform, der andere in Zivilkleidung, ſind durch de Umſicht eines Bahnwärters bei Klein⸗Krot⸗ zenburg(Kreis Hanau) bereits ergriffen. Der dritte, in deutſcher Infanterie⸗Offiziersuniform, ſpricht nicht deutſch und wird bald das gleiche Schickſal wie ſeine Kameraden haben. Paris, 28. Sept.(WTB. Nichtamtl.) Nach dem„Temps“ iſt in Marſeilles auf dem Dampfer „Californie“ mit 4700 Tonnen Waren⸗ ladung, darunter 700 Tonnen Benzin, Feuer das jedoch lokaliſiert werden e. arine“ Vinter! Büro,) Simon einge⸗ vom itzung mmiſ⸗ rieg; ) Die Gou⸗ zelgien amten „ wie 8 eine ſächlich“ zelgienn! ihren verden n Be. ſchart“ n Da⸗-. tte. 8 dem Heſſen en ſich ei von iziersE durch „Krot⸗ Der iform Nach umpfer aren euerr Reichstags Unerſchrockenheit der Offiziere und Mannſchaften, Werk der Durchquerung des Ozeans durch Handelstauchboote er⸗ möglicht haben. Ich hoffe, daß dieſe Tat auf dem wirtſchaftlichen, Reiches von Nutzen Der Präſide it macht dann Mitteilung von dem Dank⸗ das Begrüßungstelegramm, Mb. Deutſcher Reichstag. 63. Sitzung, Donnerstag, den 28. September. von Bethmann von Loebell, Lisco, von Breitenbach, Graf von Roedern, Wackerzapp, Zimmermann Havenſtein und Am Tiſche des Bundesrats: von Capelle, Lentze, Beſeler, Sydow, Wahnſchaffe, reiche Bundesratsbevollmächtigte. b. Jaggow, Das Haus und die Tribünen ſind überfüllt. matenloge haben u. a. die Botſchafter und 15 Minuten mit folgender Anſprache: blick Meine Herren, wir weten zu erneuter Arbeit in einem zuſammen, in dem der gewaltige Krieg um Deutſchlands Sein oder Nichtſein militäriſch, politiſch und wirtſchaftlich vielleicht Der neue Feind, der uns er⸗ Rumänien büßt ſchon heute auf dem Schlachtfelde für ſeinen An allen Fronten wird um die Ent⸗ Anſtrengungen unſeres Weit ausſchauend umfaßt der Feldherrnblick der Oberſten Heeresleitung faſt ganz Europa. Bei⸗ nahe übermenſchlich ſind die Anſtrengungen, mit denen unßere und unſerer Verbündeten todesmutigen, kampferprobten Soldaten und ihre unerſchrockenen Führer hier den Angriffen der feindlichen Millionenheere Trotz bieken und die jeden Fuß breit Geländes teuer mit Opfern bezahlen laſſen und dort die alte unveränderle Anübertroffen iſt die Standhaftigkeit, mit der in der Heimat unſer Volk die Schwie⸗ rigkeit, ja, wenn es notwendig iſt, ſelbſt die Entbehrungen exträgt, en Aushunge⸗ Der Hungerkrieg, er Ernte, die uns tſchaftlich ſind wir Ein glänzender Erfolg der neuen fünften Kriegs⸗ beweiſen, daß wir feſt entſchloſſen und imſtande find, auch fmanziell allen Stürmen zu krotzen, wie es Unſere Brüder und Söhne tun in den Schützengräben und auf (Lebhafter Beifall) Am 9, Juli 1916 hat das erſte deutſche Handels⸗U⸗Boot, die„Deutſchland von Bremen aus mit einer wertvollen Ladung die Vereinigten Staaten bon Amerika erreicht und iſt am 23. Auguſt mit gleich wertvoller auf dem Höhepunkt angelangt iſt. ſtanden iſt, ſchreckt uns nicht. (Beifall.) Treubruch.(Beifall.) cheidung gerungen. Rieſenhaft ſind die Volkes und unſerer Verbündeten. Offenſivkraft in glänzender Weiſe betätigen. die das Verbrechen des engliſ rungskrileges ihm auferlegt.(Beifall. der von England geplant iſt, iſt geſcheitert an d in Deutſchland beſchert ift. Militäriſch wie wir unbegwungen. anleihe wird der Welt den Schlachtfeldern. Ladung unverſehrt und glücklich nach Deutſchl (Beifall.] Die Ankunft eines zwweiten Handel „Bremen“, iſt geſtern von [Lebhafter Beifall)) Dieſe weltbewegenden Er babe Technik, deutſchen Wagemuts und deukſchen Seefahrertums Haben uns beranlaßt, die Deutſche Ozeanreederei im Namen des herzlichſt zu beglücwünſchen zu dieſem Doichen von wie dem politiſchen Intereſſe des Deu chen ſein wird.(Lebhafter Beifall.) helegramm des Kaiſers auf zas der Präſident am zweiten Jahrestage des um Namen des Reichstags abgeſandt Fammwechſel mit dem Präſidenten des ungari anläßlich des Sieges von Tutrakan. zebens der Abgeordneten Dr. Oertel Andenzen das Naempf ſchließt mit dem Wunſche, neten Dr. Liebknecht und 120 des Strafgeſetzbuches. Ichäftsordnungkommiſſion überw Vor Eintritt in die Tagesordnung nimmt das Wort Reichskanzler Dr. v. Bethmann Meine Herren! Als nach der Kriegserklärung Ita⸗ liens an Oeſterreich⸗Ungarn unſer Botſchafter Rom verließ, haben wir der italieniſchen Regierung mitgeteilt, die italieniſche Armee werde an ihren Kämpfen mit den öſterreichiſch⸗ungariſchen Truppen auch auf deutſche Truppen ſtoßen. Deutſche Soldaten haben dann mit ihren öſterrsichiſch⸗ungariſchen Kame⸗ raden zuſammen an der italieniſchen Front gefochten. So war de facto der Kriegszuſtand hergeſtellt. Eine förmliche Kriegser⸗ Lärung aber erfolgte nicht. Offenbar ſcheute berhängnisvollen Folgen zurück, die ſeine wirtſchaftlichen Bezie⸗ zungen zu uns nach dem Kriege erleiden mußten. A öan in RKom die Initiative uns z Wir hatten keinen Anlaß, das Spiel Italiens zu ſpielen. Daß unſere Taktik richtig war, zeigten die ununterbrochenen Anſtren⸗ zungen der Entente, Italien zur Kriegserklärung au Deutſchland zu bewegen. Keber ein Jahr lang hielt die italieniſche Regierung ſtand. Am Ende haben die Daumſchrauben, die England mit der tralen ſo bei ſeinen Verbündeten anſetzt. zu ſtark iſt in ſeiner Kriegführuig von engliſcher Koh Geld abhängig. So hat es uns ſchließlich den Krieg erklärt. En g⸗ Lliſche Zwecke ſicherlich waren es, d ſchlag gegeben haben, wenn auch die italieniſchen Balkan⸗ aſpirationen mitgewirkt haben mögen. Bekanntlich wünſcht Italien auf dem Balkan ſeinen Einfluß auf Gebietsteile gur Intereſſenſphäre Griechenlands gehören. erneuten Zuſammenſtößen zwiſchen italieniſchen ſcruppen in Mazedonien führen. So entſtand di ens. Okleicheitig hat ſich Rumünien unſeren angeſchloſſen. Unſere Becchungen zu Rumänien vor dem Kriege beruhten auf einem Bündnisvertrage, der zunächſt nur zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn abgeſchloſſen, durch den Rumänten und —— eeen Amerika aus gemeldet hat, ſowie von dem Tele⸗ Er gedenkt dann des Ab⸗ und Dr. Haus durch Erheben von den Sitzen ehrt. daß Abgeordnster Schulen⸗ durg, der verwundet worden iſt, bald gensſen möge. Das Gou⸗ dernementsgericht Thorn beantragt die Genehmigung zur Ein⸗ deitung eines Strafverfahrenz gegen den Abgeord⸗ wegen Vergehens gegen die§88 110 Der Antrag wird der Ge⸗ gleichen Rückſichtslofigkeit wie bei den Neu⸗ Um nicht ganz aus⸗ geſchaltet zu werden, erſchien Jlalien die Teilnahme an der Sar⸗ rail⸗Eppedition erwünſcht, und dies wiederum mußte zu Geſandten and zurückgekehrt. Stauchbootes, der worden. ſcheinungen deut⸗ die das große Kriegsausbruches ſchen Parlaments Gieſe, deren Dr. ieſem. Hollweg: Italien vor den uch wünſchte uzuſchieben. gepreßt. Italien le und engliſchem ie den Aus⸗ auszuſtrecken, die und deutſchen e Kriegse rkläung Gegnern Hollweg, Solf, zahl⸗ In der Diplo⸗ 1 9 von Oeſterreich⸗Ungarn, der Türkei, Griechenlaud und Bulgarien und der bulgariſche Miniſter Tſchapraſchikow Platz genommen. Präſident Dr. Kaempf eröffnet die Sitzeng um 3 Uhr Anugen⸗ ſolle. Wir wußten das aus zuverläſſiger Quelle. worden war. In Vertragſchließenden zu eines unprovizierten dem Vertrage gegenſeitiger Angriffes von verpflichteten ſich d Waffenhilfe im dritter Seite. Ueberzeugung, daß Rumänien, das den Zentralmächten dreißi Jahre einer geſicherten politiſchen Exiſtenz und eines ungeheure Aufſchwungs verdankte, nicht nur nach dem Wortlau des Vertrages, ſondern auch um der Ehre de Landes willen ſich den Zentralmächten an ſchließen müſſe. trages erſchien dem verſtorbenen König der Einwand, daß Ru Regierung nicht durch, deren Miniſterpräſident von An daß Rumänien ſeine Bundesgenoſſen verraten würde dem Fall von Przemyfl aber ſchien ihm die Zeit gekommen, ſich mit unſeren Gegnern über den Judaslohn zu verſtändigen haben wollte. ſeitigen Begünſtigung der Ententemächte an. Um die Hungerpolitik Englands zu unterſtützen, ſuchte man das von uns aufgekaufte Getreide zurückzuhalten, und es bedurfte unſeres ſehr energiſchen Druckes, um ſeine Freigabe zu erwirken. Nach dem Durchbruch bei Gorlice wuwde Herr Bratianu zweifel⸗ haft, ob er auf das richtige Pferd geſetzt habe. Die Verhandlungen mit der Entente gerieten ins Stocken. Immer war es ja die all⸗ gemeine Kriegslage, die die rumäniſche Politik beſtimmte. Als dann abor die große ruſſiſche Offenſive dieſes Frühjahrs kam und gleichzeitig und danach die Angriffe an der Somme einſetzten, glaubte Herr Bratiauu den Zuſammenbruch der Zentral⸗ müchte vor ſich zu ſehen. Jetzt war er entſchloſſen, ſich an dem vermeintlichen Leichenraub zu beteiligen. Die Ententemächte ihrerſeits hatten mit ihren Verhandlungen mit Herrn Bratiann freiere Hand als vorher. Serbien war beſtegt, die Beſchützer der kleinen und ſchwachen Staaten brauichten alſo auf die früheren Annexionswünſche dieſes Landes keine Rückſicht mehr zu nehmen. Um ſo freigebiger konnten ſie ſich Rumänien gegenüber zeigen. Um die Mitte Auguft wurde Herr Bratianu mit unſeren Gegnern handels⸗ einig. Den Zeitpunkt des Losſchlagens behielt er ſich vor, er machte ihn von gewiſſen Vovausſetzungen militäriſcher Art abhängig. Der König hatte uns bis dahin unberändert verſichert, daß er neutral bleiben werde. Am 5. Februar d. Is hatte der hieſige rumäniſche Geſandte auf Befehl ſeines Königs die for⸗ melle Erklärung abgegeben, daß der König entſchloſſen ſei, die Neutralität Rumäniens aufrecht zu erhalten und daß ſeine Regierung in der Lage ſei, dies auch durchzuführen(Hört, hörtl). Gleichzeitig er⸗ klärte Herr Bratianu dem Baron Busſche, daß er ſich dieſer Erklärung ſeines Königs vollkommen anſchließe.(Hört, hörtl) Wir konnten uns dadurch nicht täuſchen laſſen. Ueber die Verhandlungen Bratianus im Auguſt dieſes Jahres waren wir fortlaufend unterrichtet. Anhaltend haben wir den König unter Erinnerung an ſein Neu⸗ tralitätsverſprechen auf die geheimen Machenſchaften ſeines Miniſters hingewieſen. Das gleiche haben wir mit zen politiſchen Faktoren Rumäniens getan, welche entſchloſſen gegen den Krieg wirkten. Der König erklärte, er glaube nicht, daß ſich ſein Miniſter an die Entente gebunden habe oder binde. Noch 6 Tage vor der Kriegserklärung erklärte der König unſerem Geſandten, er wiſſe, daß die große Majorität Rumäniens den Krieg nicht wolle(Hörtl hört!), und an demſelben Tage besſicherte der König einem perſönlichen Vertrauten, daß er die Mobilmachungsorder nicht unterſchreiben werde. [Erneutes lebhaftes Hört! Hört!) Am 26. Auguſt, alſo am Tage bor der Kriegserklärung noch, erklärte der König dem öſterreichiſch⸗ ungariſchen Vertreter, daß er den Krieg nicht wolle. (Hört! Hört!) Als ein Kurjoſum erwähne ich nur, daß Herr Bratianu an demſelben 28. Auguſt dem Grafen Czernin ver⸗ ſichert hat, er ſei entſchloſſen, die Neutralität Rumäniens aufrecht zu erhalten, der Kronrat, der für den nächſten Tag angeſetzt ſei, werde die Wahrheit ſeiner Worte beweiſen.(Hört! Hört! und Gelächter.) Uebrigens, meine Herren, noch am 28. Auguſt waren ſich die Ententemächte ſelbſt nicht darüber im klaren, wann Rumänien den Krieg erklären Dann haben ſich die Ereigniſſe überſtürzt. Nach Nachrichten, die ich für zu⸗ verläſſig halten möchte, ſtellte Rußland plötzlich das Ultimatum, es werdeüber die ungeſchützte nvumähniſche Grenze einrücken, falls Rumänien nicht bis zum 28. Auguſt den Krieg erklärt habe. Ob dieſes Ultimatum daun ertwveitert Ibar. um beu, nig mit Falle Als der Krieg ausbrach, vertrat König Carol mit Enerzie die Als eine Verleugnung des Bündnisver⸗ mänien von der öſterreichiſch⸗ungariſchen Demarche in Serbden nicht benachrichtigt und über ſie nicht befragt worden ſei. Aber in dem entſcheidenden Kabinetksrat drang der bejahrte König mit ſeiner Meinung gegen eine fang an über alle beſtehenden Verträge hinweg mit der Entente ſympathifterte. Kurze Zeit darauf ftarb der König an den Folgen der ſeeliſchen Erregungen, die ihm das Bewußtſein bereitet hatte, Die rumäniſche Politik unter Leitung des Herrn Bratianu ging darauf aus, ſich auf Koſten der im Völkerkriege liegenden Parteien zu bereichern, ohne große eigene Opfer bringen zu müßfen. Es hieß nur, rechtzeitig zu erkennen, auf welche Seite ſich die Wagſchale des Sieges endgültig neigen werde und den Augenblick des Anſchluſſes nicht zu verpaſſen. Schon im erſten Kriegsjahre, vermutlich nach dem Falle von Lemberg, ſchloß Bratianu hinter dem Rücken ſeines Souveräns einen Neutralitätsrertrag mit Rußland. Nach Die Verhandlungen ſchlugen indes fehl. Rußland wünſchte, ſeinen eigenen ungeheuren Länderbeſitz durch die Bukowina zu bergrößern, auf das Banat aber hatte Serbien ſein Auge ge⸗ worfen, während Rumänien nicht nur die Bukowina, ſondern auch die öſterreichiſch⸗ungariſchen Gebietsteile bis zur Theiß für ſich So kam nichts zum Abſchluß, aber die rumäniſche Neutralität nahm immer mehr die Form einer ein⸗ ie] die Worte fieſen. Herr Briand hat in einer ſeiner letzten Reden die Schönheit und Hoheit des Vorgehens Rumäniens ge⸗ rühmt.(Lachen.] Politiſche Zuſtände, unter denen Miniſter⸗ und Königsworte nichts mehr gelten, laſſen auf die Freiheit, Gerechtig⸗ n fragwürdiges Licht fallen.(Sehr richtig!) Rumänien hat ſeine [Raußbpolitik vom erſten Tage an abhängig gemacht von der 8Einſchätzung der allgemeinen Kriegslage. Nun, Rumänien wird ſich obenſo militäriſch verrechnen, wie es ſich in Gemeinſchaft mit ſeinen Ententefreunden politiſch bereits verrechnet hat. Man boffte ja zuverſichtlich, die Kriegs⸗ erklärung Rumäniens werde den Abfall der Türkei und Bul⸗ gariens von uns nach ſich ziehen. Aber die Türkei und Bulgarien ſind nicht Rumänjen und Ftakien.(Sehr gut! und Beifall) Foſt und unverrückbar ſteht ihre Bundestreue, ſie hat auf den Schlachtfeldern der Dobvndſcha glänzende Siege ge⸗ feiert.(Beifall.) So viel über die politiſchen Ereigniſſe. Auf den Schlachtfeldern toben harte Kämpfe in Oſt, Weſt und Süd. Seit Anfang Juli dauert, faſt ohne jede Unterbrechung, an der Somme der arbitterte Angriff der Engländer und Franzoſen an. Die große gemeinſame Offanſive, lange vorher angekündigt, hat eingeſetzt; jetzt ſollte es glücken, jetzt follte die Front der verhaßten Deutſchen durchbrochen, Frankreich und Bel⸗ gien befreit, und der Krieg über den Rhein hinweg nach Deutſch⸗ land hineingetragen werden. Und was iſt geſchehen? Wohl haben die Franzoſen und Engländer Vortoile erſtritten, wohl ſind unſere erſten Linien um einige Kilometer zurückgerückt, auch ſchwere Ver⸗ luſte an Menſchen und Material haben wir zu beklagen; bei einer in ſo großem, gewaltigem Maßſtab angekegten Offenſive iſt das unbermeidbar. Abor das, was unſere Gegner erhofften und er⸗ ſtrebten, der Durchbruch im großen Stibe, die Auf⸗ rollung unſerer Stellung im Weſten— das iſt ihnen nicht ge⸗ glückt.(Beifall.) Ungebrochen ſteht unſere Front da! Schwer und hart ſind die Kämpfe an der Somme draußen, und ein Ends iſt noch nicht abguſehen. Sie werden noch manches Opfer koſten, noch ein und der andere Graben, noch ein und das andere Dorf mögen verloren gehen— aber durch kommen ſie nicht!(Lebhafter Beifall.) Dafür bürgt uns unſere Führung, dafür bürgt die unbergleichliche, die beiſpielloſe Tapferkeit der Truppen aller deutſchen Stämme.(Beifall.) Auch im Oſten tobt der Kaiapf weitar. Nachdem die große Offen⸗ ſive des Generals Bruſſilow von den Truppen des Erz⸗ herzogs Karl und des Generals v. Linſingen zum Stehen gebracht war, haben ſchwere ruſſiſche Angriffe weſtlich von Luok, an der Najarowka und in den Karpathen erneut eingeſetzt, unter blutigen Verluſten der Ruſſen find ſie zuſammengebrochen. Auch hier werben die Kämpfe fortgehen, aber auch hier wird gehalten werden, dank dem unvergleichlichen Heldenmut unſerer Heere.(Beifall.) Seit einem Jahre iſt der neue große Balkanplan der Entente gereift, beſtimmt, den Vierbund zu ſprengen, unſere Vereinigung mit dem Orient zu zerreißen, die Türkei, Bulgarien, Oeſterreich⸗Ungarn, eine nach dem anderen niederzuzwingen, um dann die vereinten Kräfte allein gegen Deutſchland richten zu können. Seit faſt einem Jahre wird als Vorbereitung dazu ein großes Heer in Saloniki erhalten. Immer neue Diviſionen treten hinzu, engliſches und franzöfiſches Völkergemiſch von der ganzen Welt wird mit Ruſſen, Serben, Italienern und ſchließlich Por⸗ tugieſen zuſammen gedrillt. Der Berrat Rumäntens ſchloß die Keite. Und wisder frage ich: Was iſt erreicht? Die Lage unſerer treuen und tapferen Verbündeten iſt unerſchüttert. Oeſterreich⸗Ungarn ſteht an der Oſtfront zuſammen mit uns bis nach Siebenbürgen. Türkzſche Truppen kämpfen in Galizien. Bulgariſche, deutſche und türkiſche Truppen haben die Rumänen in der Dobrudſcha geſchlagen. Vereint kämpfen ſtie in Maze⸗ donien. Der Plan der Entente, in der Dobrudſcha und in Mage⸗ donien einen entſcheidenden Schlag zu führen, iſt im Entſtehen getroffen. Die Salonſkicrrunee iſt über ſchwächliche Angriffe nicht hinausgekommen und in der Dobrudſcha ziehen bulgariſche, deutſche und türkiſche Truppen gegen Norden, anſtatt, wie die Feinde es ſich dachten, Ruſſen und Rumänen nach Süden. Im ganzen alſo, meine Herren: An der Sommefront einzelne Er⸗ folge der Gegner, die aber die Geſamtlage nicht ändern. Im übrigen erfolgreiche Abwehr aller feindlichen Angriffe und damit Durchkreuzen der feindlichen Abſichten; auf dem Balkan Scheitern der feindlichen Pläne!(Beifall.) Meine Herren, ſo geht der ungeheure Krieg weiter. Immer neue Völker ſtürzen ſich in das Blutbad. Zu welchem Ende? Die Kriegsziele, die unſere Gegner immer unverhüllter berkünden, dulden keine Mißdeutung: Eroberungsluſt und Vernichtungswille!(Zuſtim⸗ mung.) Ich habe hier wiederholt darüber geſprochen: Konſtan⸗ tinopel den Ruſſen, Elſaß⸗Lothringen den Franzoſen, das Tren⸗ tino und Trieſt den Italienern und jetzt Siebenbürgen den Ru⸗ mänen. Für uns war ſeit ſeinem erſten Tage der Krieg nichts anderes aliss Verteidigung unſeres Rechtes auf Leben, Freiheit und Ent⸗ wicklung. (Beifall.) Darum konnten wir als die erſten und die einzigen unſere Friedensbereitſchaft erklären. Ich habe darüber am 9. De⸗ zember vorigen Jahres und ſpäter wiederholt deutlich geſprochen. Asquith und Lord Robert Cecil ſchaffen meine Worte nicht mit der Behauptung aus der Welt, wir hätten entweder gar keine oder unerträgliche und erniedrigende Friedensbedingungen kund⸗ gegeben. Wir haben das unſrige getan; wer wagt es, von uns ein neues Friedensangebot zu verlangen, wenn unſere Gegner, wie es ganz kürzlich der franzöſiſche Mi⸗ niſterpräſident Briand getan hat, einen heute zu ſchließenden Frieden als eine Erniedrigung, den Gedanken an Frieden als eine Herausforderung, als eine Schmach an das Andenken der Toten bezeichnen? Wenn manche den Krieg führen, weil ſie ihre utopiſchen Kriegsziele zu erfüllen hoffen,(mit er⸗ ein mit Bratianu abgekartetes Spiel eer Habener-Stinme! ihr hE¹αeνn i 2, bae e gkeit und Ziviliſation, für die die Entente kämpfen will, ein etwas — —— ä—— Schuld trägt, daß die Berge der Toten ſich täg⸗ lich türmen.(Lebhafte Zuſtimmung.) Herr Briand äußerte in einer ſeiner jüngſten Reden, Frankreich kämpfe für einen feſten und dauernden Frieden, in dem durch internationale Abmachungen die Freiheit der Nationen gegen jeden Angriff geſchützt werde. wollen auch wir. Wir wollen Deutſchland für alle Zeiten und gegen jeden Angriff ſchützen.(Lebhafter Beifall.) Glaubt Herr Briand, daß die Gedanken, die unſere Gegner vor dem Kriege zuſammenführten, franzöſiſche Revanchepolitik, ruſſi⸗ ſche Eroberungspolitik, engliſcher Einkreiſungs⸗ und Weltbeherr⸗ ſchungsdrang, daß die Haßgedanlen und der Vernichtungswille, die Boylottierungstendenzen, die ihre Politit nicht nur jetzt im Kriege, ſondern weit über den Krieg hinaus beſtimmen, den Boden für internationale Abmachungen bereitet, daß ſie allein die Würde der Nationen im Dienſte der Sittlichkeit verbürgen, oder meint Herr Briand ernſtlich ſein hohes und ideales Ziel durch einen Vernichtungskrieg erreichen zu können, in welchem die jetzige Jugend Frankreichs auf den verwüſteten Schlachtfeldern an der Somme dahinſtirbt? Meine Herren, letzthin iſt wieder die Mär aufgewärmt worden, Seine Majeſtät der Kaiſer habe durch ſeinen Einfluß beim Zaren die Entwicklung Rußlands im freiheitlichen Sinne ge⸗ hindert. Dieſe Behauptung— ich will das öffentlich feſtſtellen— iſt unwahr. Sie iſt das ſtrikte Gegenteil der Wahrheit! (Hört, hört!) Im übrigen aber, meine Herren, in die inneren Zuſtände der anderen Länder miſchen wir uns nicht ein. Wie Rußland ſeine inneren Verhältniſſe regeln will, ob autokratiſch ober konſtitutionell, das iſt Rußlands Sache. Ich verliere kein Wort darüber. Ich vertrete nur deutſche Intereſſen; nur die Achtung vor dem deutſchen Recht, vor den deutſchen Intereſſen iſt das, was wir im Frieden von den anderen Mächten verlangen, ſte mögen unter dieſem oder jenem Regime leben. Von Eng⸗ land: Was ſich England von der erhofften Beute behalten, was es ſich von den Kolonien zueignen will, hat es bisher nicht geſagt. Aber mehr als das: was die Briten aus Deutſchland machen wollen, darüber laſſen ſie keinen Zweifel. Militäriſch wehrlos, wirtſchaftlich zerſchmettert und boykottiert von aller Welt, ver⸗ urteilt zu dauerndem Sſechtum, ſo ſieht das Deutſchland aus, das England ſich zu Füßen legen will. Wenn dann keine deutſche Konkurrenz mehr zu fürchten iſt, wenn Frankreich ſich verblutet hat, wenn alle Kriegsverbündeten wirtſchaftlich und finanziell England Frohndienſte leiſten, die europäiſchen Neutralen jedem engliſchen Geheiß, jeder ſchwarzen Liſte parieren müſſen, dann ſoll auch ein ohnmächtiges Deutſchland den Traum einer eng⸗ liſchen Weltherrſchaft nicht mehr ſtören. Für dieſes Ziel kämpft England mit einem in ſeiner Geſchichte unerhörten Kräfteeinſatz, mit Mitteln, die einen Bruch des Völkerrechts an den andern reihen. Darum iſt England der ſelbfüchtigſte, hart⸗ näckigſte, erbittertſte Feind. Ein Staatsmann, der ſich ſcheute, gegen dieſen Feind jedes taug⸗ liche, den Krieg wirklich abkürzende Mittel zu gebrauchen, dieſer Staatsmann verdiente gehängt zu werden. (Lebhafter, anhaltender Beifall und Händeklatſchen.) Ich ſehe, daß Sie aus meinen Worten den Grad von Unwillen oder von Verachtung erkennen mögen, den mir die immer wieder verbreitete Behauptung erweckt, als ob aus einer unbegreiflichen Schonung, aus veralteter Verſtändigungsneigung, oder gar aus dunklen Ge⸗ rüchten, die das Licht des Tages ſcheuen, gegen jeden Feind nicht jedes irgendwie gebrauchsfähige Mit tel angewendet würde, Aus Rückſicht auf das auf jeden unſerer Ausdrücke lauernde Ausland gehe ich nicht darauf ein. Die Zeit iſt zu ernſt dazu. Als wir im Auguſt 1914 gezwungen wurden, das Schwert zu ziehen, da wußten wir alle, daß wir gegen eine mächtige, ja faſt übermächtige Koali⸗ tion Haus und Hof zu verteidigen hätten. Eine brennende, bis⸗ her unbekannte, oft verſchwiegene Liebe zum Vaterlanbe loderte in allen Herzen auf, kampfesmutig und ſiegesbewußt. Heute nach Das bens wiſſen wir genauer als je zuvor, daß es für uns nur eine Parole gibt: Durchhalten und Siegen! Und wir werden ſiegen.(Lebhaftes Bravol) Wenn ſich im vorigen Winter diek Sorge zu regen begann, ob unſere Lebensmittel reichen würden,— ſie haben gereicht. Heute ſtellt uns eine neue, gute Ernte alles viel ſicherer als im borigen Jahr. Ich f reichlich iſt es trotzdem nicht. Ich kenne die Schwächen und Mängel der Organiſation. Ich hoffe, daß im Laufe der Beratungen die Herren uns mit Beſſerungsvorf lägen helfen können. Ich teile die Hoffnungen, unter denen zahlreiche EGxiſtenzen für ihren Lebensunterhalt kämpfen müſſen, ich teile die tiefe Trauer um die Gefallenen und um die Verſtümmelten. Ich neige mich vor allem Heldenſinn, mit dem die Opfer ge⸗ tragen werden, von Frauen wie Männern ohne Unterſchied von Rang und Klaſſe, einig in der heiligen Liebe zu dem Lan all ihr Eigen umſchließt, das in Arbeit und Kampf erworben iſt. Hoch und groß iſt das, aber höher und größer iſt der Todesmut unſerer Söhne und Brüder draußen, mit dem ſie den wütenden Anſtürmen der an Zahl und Geſchoſſen überlegenen, mit äußerſter Tapferkeit kämpfenden Feinde trotzen.(Beifall.) Nie hat vordem die Menſchengeſchichte ähnliches geſehen. Vor ihren Heldentaten muß unſer Leid verſtummen. Kein Wort der Klage darf an ihr Ohr draußen klingen. Nur Dank, heißer Dank aus der Heimat, für die ſie bluten, ſoll ihr Gefährte ſein, wenn hölliſches Trommelfeuer ſie umdröhnt.(Lebh. Beifall.) Sind wir denn ihrer würdig, wenn wir nicht alles entſchloſſen daran geben, um ihnen zum Siege zu verhelfen? In dieſen Tagen hat das deutſche Volk wiederum Gelegenheit, bei unſerer Kriegsanleihe zu beweiſen, daß es zu allen Opfern fähig iſt, daß es feſt an unſeren Sieg glaubt. Ich weiß, daß wir uns auch in dieſer Sache auf die Kämpfer hinter der Front verlaſſen können, daß jeder Deutſche, der ſein Vaterland liebt, es als ſeine Ehrenpflicht anſieht, durch die Hergabe aller verfüg⸗ baren Mittel die Rieſenarbeit unſerer Streitmacht zu unterſtützen und damit das Kommen des Sieges zu beſchleunſgen. Die Zähne aufeinandergebiſſen, aber die Herzen und die Hände weit auf, ſo wollen wir hinter unſeren Feldgrauen ſtehen, ein Mann und ein Volk.(Lebh. Beifall.) Ich komme zum Schluß. Der Krieg ſteht vor uns. An die Werke des Friedens zu denken, iſt uns noch nicht bergönnt. Ich las neulich das Wort:„Das Haus brennt, zu löſchen gilt es! Wie wir das Haus nachher aus⸗ ſtatten, bleibt ſpätere Sorge!“ Das mag ſein. Und doch: Dieſer Kriegsbrand, beglückt und erſchüttert erleben wir es täglich aufs neue, er hat uns gezeigt, auf wie feſtem, wie unzer⸗ ſtörbarem Fundament unſer Haus gebaut wor⸗ den iſt. Was anderes befähigte uns denn, dieſen Kampf gegen faſt die ganze Welt ſiegreich zu beſtehen, wie die Liebe zu dem Lande der Väter, die ſeine Söhne mit unzerreißbaren Banden umſchlingt, als die unverlorene Kraft der Arme und der Herzen, die im Urgrunde des Volkes lebt, aus dem ſie in ewiger Erneue⸗ rung emporwächft. Nichts von dem, was uns dieſe Feuerprobe beſtehen läßt, können wir im Frieden vermiſſen. Was ſich im 315 15 ſo wunderbar bewährt, muß auch im Frieden leben und wirken. Unermeßliche Arbeit erwartet uns! So ſchließt Friedrich der Große, als der Siebenjährige Krieg zu Ende ging. Unermeßliche Arbeit war die Wirkung all der Kämpfe, in denen wir ſeit 150 Jahren um unſere Exiſtenz gerungen haben. Unermeßliche Arbeit war unſer Glück und ſoll es auch weiter ſein. Die gewaltigen Aufgaben, die auf allen Gebieten des ſtaatlichen und ſozialen, des wirtſchaft⸗ liche und politiſchen Lebens, unſer harren, bebürfen zu ihrer Löſung aller Kräfte, die in unfſerem Volke leben. Eine Staatsnotwendigkeit, die ſich gegen alle Hemmungen durch⸗ ſetzen wird, iſt es, dieſe Kräfte, die da ſind, die zu ſchaffen, zu wirken verlangen, für das Ganze zu nützen.(Bravo.) Freie Bahn für alle Tüchtigen, das iſt die Loſung. (Lebh. Beifall links.) Die Regierung wird dieſe Loſung vorurteilsfrei durchführen. Dann wird zwei Jahren des Kampfes und Ringens, des Duldens und Ster⸗ unſer Reich feſt gefügt, weil jeder Stein und jeder Balken mit trägt und mit ſtützt, einer geſunden Zukunft entgegengehen. Dann werden die Starken aus allen Ständen gern und freudig teilnehmen an den Werken des Friedens, wie jetzt am blutigen Kampf. (Lebh. Beifall im Hauſe und auf den Tribünen.) (Leb gt die nächſte Sitzung auf Don⸗ zuſetzen und dann mit der Be⸗ skanzlers zu beginnen. der geſamten politiſchen den Wunſch gehabt, ſo⸗ rrn Re anzlers in eine iſch wird jedem begreif⸗ Anteilnahme des geſamten beantr ber Abg. Scheidemann(Soz.): Angeſichts Lage hätten meine Freunde den drin fort im Anſchluß an die Rede des Debatte über ſie einzutreten. Dief lich erſcheinen, der weiß, wie groß di uteil iker Volkes an allen politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen zur Zeit iſt. Nachdem aber eine Reihe Parteien dieſes Hauſes den Wunſch ausgeſprochen haben, daß einige der Fragen, die wir hier er⸗ örtern werden, zunächſt in der Budgetkommiſſion beſprochen wer⸗ den ſollen, in der auch beſtimmte Ar Unfte über eine ganze An⸗ zahl anderer Fragen, die ſehr wichtig erſcheinen, gegeben werden ſollen, hat meine Fraktion einſtimmig beſchloſſen, dem Wunſche der Parteien nicht entgegenſtehen zu wollen. Wir werden alſo dafür ſtimmen, daß die Debatte am Donnerstag kommender Woche einſetzt. Abg. Ledebour(Soz. Arb.): Wir halten es ffir notwendig, daß das Haus ſofort morgen in die Erörterung der vom Reichs⸗ kanzler vorgebrachten Fragen eintritt. Im Volke wird man es nicht verſtehen, wenn der Reichstag nach einer Pauſe in dieſer außerordentlichen Zeit zuſammentritt und ſich jetzt nach Anhörung einer einleitenden Rede des Herrn Reichskaſtzlers wiederum auf längere Zeit vertagt, anſtatt ſofort in die Beantwortung der von dem Reichskanzler dargelegten Ausführungen einzutreten. Sind wir denn etwa in Deutſchland minderbefähigt, ſo große und wichtige Ang gelegenheiten im Reichstag zu exörtern, als in Ungarn?(Sehr gut b. d. ArbeGem.), wo von allen Seiten des Hauſes in der ausgiebigſten Weiſe ſofort die wichtigſten Fragen im Meinungsaustauſch mit der Regierung erörtert worden ſind. Wenn jetzt davon Abſtand genommen werden ſoll, ſofort in die Erörterung einzutreten, ſo kann das nur die Wirkung haben, daß die Politik der Reichsregierung und der maßgebenden Paxteſen dieſes Hauſes vom iger beurteilt wird als ſowieſo, Es muß dann ckt werden, die Rede des Reichskanzlers waren Verlegenheitsworte, zund man iſt nicht in der Lage, jetzt das zu ſagen, was nobwendig iſt.(Sehr richlig b. d. Soz. Arb.) Ich beantrage daher, daß der Reichs tag bereits morgen mit der Debatte über die Rede des Reichskanzlers be⸗ ginnt. Abg. Baſſermann(Natl.): Der Hinweis des Abgeordneten Ledebour auf Wünſche der Regierung trifft nicht zu. Der Antrag Spahn entſpricht den praktiſchen Erwägungen und iſt das Ergebnis der Beratungen des Aelteſtenausſchuſſes. Die Regierung iſt dabei nicht beteiligt geweſen. Ebenſo unrichtig iſt es, wenn Abg. Ledebour zwiſchen den Verhandlungen im ungariſchen Reichstage und der Art und Weiſe, wie hier vorgegangen werden ſoll, einen Gegenſatz konſtruiert. Davon iſt doch nicht die Rede, daß hier eine ein⸗ gehende Beratung über dil auswärtige Politik unterbleiben ſoll. Aus rein praktiſchen Erwägungen hat der Seniorenkonvent be⸗ ſchloſſen, daß wir zunächſt eine Beſprechung in der Budget⸗ kommiſſien, in dem Ausſchuß für den Reichshaushaltsetat wünſchen, weil eine ganze Anzahl von Fragen der auswärtigen Politik zu⸗ nächſt der eingehenden Beſprechung im Ausſchuß bedürfen, zumal Fragen darunter ſind, die nur in vertraulicher Beratung erledigt werden können und weil Aeußerungen des Reichskanzlers in ver⸗ ſchiedenen Punkten eingehender Darlegung und Beſprechung be⸗ dürfen werden. Wir halten es für richtiger, im Beſitz des geſamten Materials zu ſein, ehe wir im Plenum des Reichstages Stellung nehmen. Ich halte es für vollſtändig richtig, daß keine Pauſe von erheblicher Dauer zwiſchen der Rede des Reichskanzlers und den Verhandlungen im Plenum eintritt. Die morgen beginnenden Ausſchußberatungen über die auswärtige Politik werden voraus⸗ ſichtlich vier Tage dauern, daran knüßpft ſich ſofort in der nächſten Woche die Verhandlung im Plenum. Damit iſt die Kontinuität gewahrt, und ich bin überzeugt, daß unſer Volk dieſe aus praktiſchen Erwägungen hervorgegangene Vehandlung der Dinge durchaus ver⸗ ſtehen und billigen wird.(Beifall.) Zur Unterſtützung des Antrages Ledebour erheben ſich nur die Mitglieder der Soz. Arbeitsgemeinſchaft; dieſe Unterſtützung reicht nicht aus. Gegen dieſelben Abgeordneten wird darauf der Aurgt Spahn angenommen. Nächſte Sitzung: Donnerstag 11 Uhr: 1. Reſt der heutigen Tagesordnung, 2. Beſprechung der heutigen Kanzlerrede. Todes-Anzeige. Schwager Karl Wagner, wir Imhaber des Eisernen Kreuzes im Alter von nahezu 37 Jahren am 21. ds. Mts. den Tod für's Vaterland erlitten hat. Mannbheim(Hafenstrasse 66), den 28. September 1916. Die tileftrauernden Hinterbliebenen: Marle Wagmner und Kinder Famille Fritz Wagner Familie Wilhelm Wagner Fumilie schulthelss Hagenbneh Familie Richard Lehmann. Tieferschüttert tellen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht mit, dass mein innigstgeliebter Gatte, der treubesorgte Vater seiner Kinder, mein lieber Sohn, Schwiegersohn, Bruder und 46731 Vater, Schwiegervater und Grossvater nach kurzen Leiden. Leichenhalle aus statt. Statt besonderer Anzeige. Am 27. September verschied unser herzensguter Anton Reinhard Mannheim(L 12, 14), Hamburg, 27. Sept. 1916. In tiefer Trauer: Familie Ullmann Familie Nathö. Beerdigung findet Samstag nachmittag /% à4 Uhr von der Aoler& Oppendeiger Lodertabrk.-J. verschreibupgen Zeichnungen auf die fünfte Kriegsanleihe Banken: Bank von Mülhausen, Strassburg, burger Bank, Strassburg, Ein weiterer Angestellter unserer Firma Oskar Schmider Musketier belm Reserve-Infanterle-Reglment 250 fand am 20. ds. Mts, bei einem Sturmangriff den Heldentod fürs Vaterland. stets ein treues und ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, den 28. September 1916. M. Marum Wir werden dem jungen und bewährten Mitarbeiter Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Mannheim, tellung, dass meine liebe Mutter, mutter, Schwester, Schwägerin und Tante geb. Uhrig sanft entschlafen ist. Mannheim(M 8,), 29. September 1916. Georg Ziegler Theo Ziegler, Enkel. Leichenhalle aus statt. Statt besonderer Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mit- Schwiegermutter, Magdalena Linnebach im Alter von 68 Jahren Donnerstag abend nach kurzem Leiden Die trauernden Hinterbliebenen: Magdalena Ziegler geb. Iünnebach Die Beerdigung findet Sonntag nachmittag 8 Uhr von der Gross- zu 98%, in Zahlung zu nehmen. Strassburg i. Els., 10. Sept. 1916. Um den Inhabern unserer 4½% Schuld⸗ zu erleichtern, haben wir mit den folgenden Bank fUr Handel Windustrie, Fil. Strassburg, Elsässische Bankgesellschaft, Strassburg, Rheinische Creultbank, Fillaſe Strassburg, Ch. Steehling, L. Valentin& Co,, Strass⸗ Süddeutsche Disconto⸗Gesellschaft.⸗., ein Abkommen getroffen, nach welchem diese sich bereit erklären, bis zum 5. Oktober ds. JS. sämtliche Serien unserer Schuldver- schreibungen bei Zeichnungen auf die Kriegs- anleihe zum Ausgabekurs der Letzeren, also 4674⁰0 Adter& Oppenheimer Laderfabrik.-6. 4789 Miet-Gesuche L Beſſere Mechaniker-Werksfark ſſofert sohneſf und biſlig Dr. N. NMaas'sehe kür mondtlichs und pierfeljdhr- liche Zahlungen ſtefs vorrätig zu ſofort geſucht. für etwa 6— 8 Arbeiter, am liebſten im be⸗ triebsfertigem Zuſtande mit Kraftan⸗ lage und in der Nühe des Induſtriehafens Angebote unter Nr. 46725 an die Geſchäftsſt. nn Freſrag, den 29. September 1916. Senueral⸗Aunzeiger Badiche Neueſte Nachrichten.(Nnttagblatt) Seite. Handel und Industrie Zur fünften Kriegsanleihe. Berlin,. Sept. Die Zeichnungen auf die fünmfte deutsche Kriegsanleihe, bestehend aus Sprozentiger Reichsanleine und 4% prozentigen Reichsschatzanweisungen, werden von allen Ban- ken, Sparkasen, Lebensversicherungsgesellschaften, Kreditgenossenschaften und, falls die Zeichnung die Sprozentige feichsanleihe betrifft, auch von allen Postanstalten bis zum 5. Oktober mittags 1 Uhr entgegengenommen. Das Reich wollte aber denen, die schon jetzt oder bei Ablauf des Monats September über flüssige Mittel verfügen, die Ge- legenheit bieten, möglichst schnell in den Genuß der hohen Zinsen zu gelangen, die die fünfte Kriegsanleihe gewährt. Aus diesem Grunde ist in den Zeichnungsbedingungen bestimmt worden, dag3 vom 30. September an die auf die Kriegsanleihe gezeichneten Beträge bezahlt werden können. Auch Teikzah⸗ lungen, in runden, durch 100 teilbaren Beträgen des Nennwerts, sind vom 30. September ab Zzu- lässig. Wer also sein für die Kriegsanleihe be- stinuntes Geld schon ganz oder teilweise bereit hat, der warte nicht mit der Zeichnungsanmel- dung bis zum 5. Oktober und mit der Bezahlung des gezeichneten Betrages bis zum ersten Pflicht- zahlungstermin, dem 18. Olctober, sondern er zeichne soſort und zahle das Geld am 30. Septem- ber ein oder weise seine Bankverbindung recht- zeitig an, die Zahlung an dem genannten Tage für ihn zu leisten. Hierauf heute aufmerksam zu machen, erscheint uns im Interesse der Zeichner besonders deshalb Wichtig, weil der 30. September unmittelbar bevorsteht. Zwei Kufrufel In den Mitteilungen des Kriegsaus- schusses der deutschen Industrie lesen Wir: Emgland 55 Seele des Kampfes gegen unser 5 England schürt und führt den Hungerkrleg e selbst den verwerflichsten tteln. England gilt deshalb unser schärfster Kampf, der mit der alleräussersten Ent- schlossenheit zu führen Ist. Jetzt gilt es: Deutschland oder England. Schafft uns dle Muultlen für diesen Kampf. Zeichunet die Kriegsanleihe! * Vom Nleinhandelsaussehuß der Haudelskammer Mannheim geht uns folgender Aufruf zu: Eamfleute zelchnet die Krlegsanleihe! Werbet für Siel Es rhl um die Entscheidung des ganzen Krieges! Alle müssen helfen! Die Mitglieder des Kleinhandelsausschusses der Handelskammer Mannheim: Michael Rothschild, Friedrich Bechber, Phil. Bräu- ninger-Schwetzingen, Carl Franz, Alex. Heberer, 8. Hirschbruch, Georg Schreiber, Friedrich Wißler, Carl Voegtle, Georg WittmanmmScirwetzin- gen, Luchwig Bär i. Fa. B. Buxbaum, Hermann Bazlen, Hermann Berger, Adolf Hartmann, Carl Hellmann, Georg Hochschwender, E. Hock⸗ stetter, IL. Kanin in Firma Herm. Schmoller u. Co., Wilhelm Kerti Kaspar Keßler, Karl Kirch- heimer, Lucw/ig Köhler, Karl Kunteel, Hermann Liebhold, Johannes Mehl, S. Mendelsohn i. Firma Emauuel Strauß, Georg Menger, Otto Schwalbach, M. Stern. Adam Unger, Emil Weber, Albert Wolfi 1. Fa. Fischer-Riegel, Carl Wild-Weinheim, Rud. Bucher-Weinheim, Adam Seßler-Schwetzingen, Ex⸗ i. Fa. Fischer-Riegel, Carl Wild-Weinneim, Rud. Bucher Weinkeim, Adam Seßler- Schwetzingen, 117 der Gemeinden der Großh. Zivilliste. In erkreulicher Weise sind neben ihren Spar- kassen und Stiftungen auch die Gemeinden selbst bemnüht, sich an der Zeichnung zur fünften Kriegsanleine nach Kräften zu beteiligen und da- durch zugleich den Gemeindeangehörigen ein gutes Beispiel unerschütterlichen Vertrauens in der Sache des Vater landes und in die unbedingte Sicherheit der Kapitalanlage zu geben, So hat eine große Amall von Stadt- und Landgemein- den mit Waldbesitz, in den letzten Lagen auch die Stadt Piorzheim, beschlossen, zum Erwerb von Kriegsanleine Kapitalien aufzunehmen und diese aus dem Erlös außerordeentlicher Hokhiebe der nächsten jahre wieder abzutragen. Wie die Gemeinden haben sich auch einige Landesan- stalten an den Zeichnungen zur fünften Kriegs- anleihe mit erheblichen Beträgen beteiligt. S0 die Gebäudeversticherungsanstalt mit einer Million (bei den bisherigen Anleihen zusammen 1 Million) die b 2 Mark(bei den bisherigen Zu⸗ und dle Landesversiche- rungsanstalt Baden mit 3% Millionen( bei den bis- herigen Anleihen zusammen 13 Millicnen). Wie uns ferner mitgeteilt würd, sind soWOhl von der Generalintendanz der GTofh. Zivit. liste wie von der Vermögensverwaltung des Großherzoglichen Hauses alle seit Lriegsbeginn neu anzulegenden Gelder ausschliefzlich in EKrlegs- anleihe angelegt worden. Weltere JLeienunzen. Stadt Weinheim 100 000 M.(insgsamt im Amts- bezirk bisher 3,86 Mill..) Portlandzementw'erke Heidelbe und Mann- heim.-G. 200 000 M. 5 Städtische Sparkasse Darmstadt 6 Mill. M.(bis- her 24 Mill..) Stadt Charlottenburg 14 Mill.(bisher 60 Mill.) Schlesische Zinkhütten.-G. Läpine.25 Mill. Pommersche Provinzial. Zuchersiederei 1 Mil. chemisch-pharmazeutische Deutsche Tabakhandelesgesellschaft von 1916, Abteilung Inland m. b. H. Mannheim. In das Handelsregister beim Großh. Amtsge- richt Mannheim ist nunmehr die genannte Gesell- schaft eingetragen worden, die, wie schon be⸗ richtet, als Tochtergesellschaft der mit einem Kapital von 15 Mill. Mark arbeitenden Deutschen Tabak-Handels-Gesellschaft m. b.., Bremen tatig sein soll. Während die Bremer Gesellschaft den Verkehr mit Auslandstabaken regeln soll, fällt der Mannheimer Firma die Regelung des Verkehrs mit Inlands tabaken zu. Als Gegenstand des Unternehmens wird dann auch der Frwerb, die Behandlung und der Vertrieb deutschen Tabals des Erntejahres 1916, der folgenden und früheren Erntejahre bezeichnet, soweit die Vor- räte noch nicht iu das Eigentum der Verbraucher übergegangen sind, sowie die in den verschie- denen weigen der Tabakbehandlung anfallenden Rippen und Abfälle, ferner alle damit zusammen- hängenden Geschäfte. Das Stammkapita! beträgt 1 Million Mark. Geschäftsführer sind: Kommerzlenrat Hermann Wellensick- Speyer, FFabrikant Julius Thorbecke-⸗ Mannheint, Rohtabakhändler Jakob Mayer- Mannheim und Kaufmann Wendel! S0lz- Mannhein. Eine Gründung der Diskontogesellschaft. WIB. Berlin, 28. Sept. Bei der Diskonto- gesellschaft fand heute die Gründung der Chemischen Werke Grenzach.-G. mit 3 Millionen Mark Aktienkapital und 300 000 M. angezahlten Reservefonds statt. Die neue Gesell- schaft erwirbt in Grenzach, Kreis Lörrach in Baden die in der Nähe von Basel gelegene Fabrik der schweizerischen Firma Ferdinand Hoff- mann, La Roche u. Co. zu Basel. Crefelder Bank⸗.-U. Creteld und Rheinisch-⸗Westfälische Diskonto-Gesell- schatt, Anchen r. Düsseldorf, 29. Sept.(Priv.-Tel.) Die Generalversammlung beschloß die Verschmel- 2 ung mit der Fheinisch-Westfälischen Diskontogesellschaftin Aachen, die bis- her die Mehrheit der Aletien besag. Der Untausch der Aktien erfolgt auf der bekannten Grundlage von 1 zu 1. Maunesmannröhren, Dässeldorf. r. Düsseldorf, 29. Sept.(Priv.-Tel.) Die Gewerkschaftdes Erzbergwerlces Wilhehnine hielt am Donerstag in Düsseldorf eine außeror- dentliche Gewerkenersammlumng ab in der von den vertretenden 841 Kuxen auf die Mannesmanuröhren-Werke 751 Kure unck damit die 4 Mehrheit entfielen. Im Hinblick hierauf legte der gesamte Grubenvorstand sein Amt nieder. Es wurde ein neuer Grubenvorstand gewällt, der sich aus Herren von der Verwaltung der Mannesmamröhren-Werke, dem Generaldirele- tor Kommerzienrat Eich als Vorsitzender, zu- sammensetzte, ferner beschloß die Versammlung die Aufnahme einer Zubuße in Höhe von Mark 650 000, wovon 250 Mark auf den Kux sofort ein- gezogen werden sollen. Die hierdurch hereinkom- menden Gelder sind notwendig zur Beschaffung von Betriebsmiteln, zur Declumg der Kosten flir Anlagen, zur Beschaffung von Grubenfeldern, die zur Abrundung des Grubenbesitzes noch erworben werden sollen. Aus dem Ptalzischen Bergban. § Neustadt., d. Haardt, 28. Sept. Aui der in Frankfurt a. M. stattgehabten Versammlung der Gewerkschaften Pfalz-Kupfer, Erna, Lili und Katarina wurde folgender Beschluß gefaßt: Wenn bis 2. Oktober ein Pachtvertrag nicht zu Stande konunt, Wird der Betrieb des Bergwerkes in eigene Regie übernommen. Gebr. Zulzer.-., Ludlwigshaten n. Rh. Die Gesellschaft gibt in ihrem Geschäfts- bericht für 191546 insofern ein vollständigeres Bildi des Abschlusses, als sie sich erstmalich der Angabe der allgemeinen Unkoten entschlossen hat. Der ſetzt ausgeworfene Betriebsüberchuß von M. 1907 249 darf daher nicht mit dem vorjährigen Betriebsüberschuß von M. 1107 504 verglichen werden, da von ersteren noch M. 715 47 Un- kosten abgehen, Währenck dieselben im Vorjahre vorweg abgezogen wurden. Das Zinserfordernis Stellte sich diesmal auf M. 181 640(213 902). Die Abschreibungen werden auf M. 657 802(610 400) erhöht. Einschl M. 74 882(0) Vortrag beträgt der Reingewinn M. 427 192(283 202). Hier- aus werden 6(I. V. 5) Prozent Dividende gleich M. 240 000(200 000) verteilt, an satzungsgemageu Gewirmanteilen M. 5 431(8 320) gezahlt, für die Talonsteuer M. 8000(O) und zur Verfügung des Auksichtsrats M. 90 000 zurückgestellt. Der Vor- trag erhöht sich auf M. 83 761(74 881). Im Bericht wird das Ergebnis als befriedi- gend bezeichnet. Das Schwergewicht der Lätig- keit der Gesellschaft habe auf dem Gebiet ihres normalen Fabrikationsbereiches gelegen und es liege auch noch jetzt dort. Der Rüchgang in der Zalll der verfügbaren Facharbeiter mache sich ganz besonders empfindlich geltend. In der Bila nz werden Gläubiger mit Mark 1 748 023(065 644) und Schuldner mit M. 2 445 750 (2 376 706) aulgeführt. Daneben erscheinen fllis- sige Mittel und Wertschriften mit M. 2122027 (304 955) und Vorräte und Fabrikationsbestände mit M. 3 382 161(4 180 819). Die Anlagen sind auf M. 34 277(35/0 770) abgeschrieben. Anwefler Email- und Metallwerke, vorm., Frauns Ullrich Söbhne, Auweiler. Die Bilanz für das Geschäftsjahr 1915%/% 6 er- ibt nach Abzug aller Unkosten, Reparaturen, Bialeen usw. einen Reingewinn von 993 624.95 M. Hiervon sollen 10 Prozent Dividende Verteilt, 460 917.27 M. zu Ahschreibungen verwendet und dem gesetzlichen Reserveionds 20 701.0 NM., dem Spezialreservefonds 45 000 M. zugeführt wWerden. Die Tantieme des Vorstandes beträgt 30 332.08., die des Aufsichtsrates 27 498.87 M. Dem Unter⸗ stützungsfonds für Beamte und Arbeiter werden 15000., dem Rückstellungskonto 70000., dem Talonsteuerkonto 15 00%0 M. zugewendet. Für Kriegswohlfahrtseinxichtungen werden 25 000 Mark zur Verfügung des Vorstandes gestellt und . Diederichsen, Kiel 1 Mill. M. 115 175.64 M. auf neue Rechnung vorgetragen. Frefl.., Gevelsberg. r. Düsseldorf, 29. Sept.(Priv.-Tel.) Der Aufsichtsrat dieser Herd- und Ofenfabrik schlägt die Verteilung einer Dividende von 20 PO- zent vor. Außerdem wird beantragt, eine be- sondere Vergütung von 5 Prozent zu gewähren, welche aus dem Vortrag des Geschäfts- jahres 191415 bestritten werden S0ll. Vogtländische Maschinen- Fabrik vorte. I. C.& H. Dietrich.-G in Flauen 1. V. Wie die„Köln. Zig.“ hört, beabsichtigt der Vor- stand, dem Aufsichtsrat in der in den ersten Tagen des Oktober stattfindenden Abschlußsitzung nach größerm Abschreibungen im Vorj. M. 384 100) und Nückestellungen eine Diyidende von 10 Proz. (i. V. 6 Proz.) vorzuschlagen. Ob sich der Auf- sichtsrat diesem Antrag anschließen wird, Ast sich naturgemäg noch nicht sagen. Hamburg-Amerikanische Paketfahrt .sG., Hamburg. WIB. Hamburg, 28. Sept. Die in der außer- ordentlichen Hauptversammlung der Hapag be- antragte Satzungsanderung und die Wahl von 7 Aufsichtsratsmitgliedern wWurde einstimmig ange⸗ nommen. In den Aufsichtsrat wurden wiederge- Wählt reillerr von Ohlendort und Max Warburg- Hamburg; neu gewählt Senator Johaun von Beren- berg Gohler, Robert Kirsten-Hamburg, Dr. Arthur Salomonsohn, Arthur von GwWiãñt;œmer-Berlin und Ilgo Stinnes-Mühlheim aà. d. Rihr. Ausfuhrzerbot für Eisen- und Hisen- leglerungen. WIB. Berlin, 28. Sept.(Amtlich.) Durch eine Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 28. September 1916 ist die Ausfuhr und Durchfuhr von Eisen, Eisenlegierungen und daraus herge- stellten Waren(Nr. 777 bis 843 des Zolltariis) ver- boten. Von diesem Verbot neubetroſiene Waren Werden ohne Spezialbewilligung zur Ausfuhr und Durchfehr zugelassem, wenn sie bis zum 7. Okt. 1916 einschließblich zum Versandt gebracht sind. Der gesteigerte Bedarf an Eisen und Stahlerzeug- nissen machte eine stärkere Ueberwachung der Eisenausfubr durch die Erweiterung des Verbotes notwendig. Das Verbot bezweckt bbeineswegs die völlige Ausfuhrspere. Es soll nur die Unterlagen für die Ueberwachung und Ausnutzung unserer für das neutrale Ausland besonders wertwollen Eisenausfuhr verstärben. Migbräuchliche Verkänfe ohne Be⸗ NRuRNHSssHhHein. WIB. Berlin, 2. Sept.(Amtfich.) Es sind Nlaagen laut geworden, daß in einzelnen Ge- schäften die gleichen Waren zu ver- schiedenen Preisen angeboten werckden und zwar so, daß sie entweder zu billigen Preisen gegen Bezugsschein oder zu höheren Preisen ohne Bezugsschein erhältlich sind. Dem Publikum wird sogar Häufig zugeredet, die höheren Preise zu bezahlen, um die Unbequemlichkeit des Bezugsscheines zu vermei- den. Derartige Mißbräuche sind in hohem Maße bedauerlich; sie vergrögern die Zahl der Gegner der sogenannten Freiliste überhaupt und ſühren zur gänzlichen Beseitigung der Freilste. De bes⸗ teiligte Handelswelt hat also ein besonderes In- teresse an der Ausstellung solcher Mißstände. Die auf solche Weise Geschädigten haben aber das Necht, wegen Mänderung des bezahlten unange- messenen Kaufpreises das bei der Handelskammer bestehende Schiedsgericht anzuruſen und Stra f- anzeige zu erstatten. Ruffllands Zwangsnnleihe, WIB. Kopenhagen, B. Sept.„Berlingslea Tideride meldet aus Petersbur g: Der Finanz- minister bereitet die Aufnahme einer neuen inme- ren Kriegsanleihe vor. Der FReichsbande und den Sparkassen wird bei der Unterbringung der Anleihe der erste Platz eingeräumt. Bezüg- Jich der Beteiligung der Privatbanken hat der Finanzminister Bestimmungen ausgearbeitet, die besagen, in welchem Maße diese an der Anleihe sich zu beteiligen haben. Der Vertrag über die Aumnahme der neuen Eisenbahnanleihe über 350 Milionen Rubel ist vom Finanzminister Bark gestern unter- zeichnet worden Wiener Effektenbörse. Wien,. September Devisenkurse). 28. 21⁊0 Machieten 144.75 144.75 Poan!!k! 329.50 329.50 Sunn! 8 155.— 155.— Skandinavien 5 230.75 230.75 Coo· 115.75 115.75 e 794.50 794.50 Nll!!bC 5 280.— 280.— WIB. Wien, 28. Sept. Die Börse war we⸗ gen des israelitischen eNujahrsfestes schwach be⸗ sucht und der Verkehr infolgedessen von voru- herein eng begrenzt. Trotz der hochgradigen Geschäftsstille und der Krise in Griechenlandd waren die Kurse ziemlich behauptet. Gesteiger- tem luteresse begegneten zeitweillige Riistungs- wWerte, sowie Eiseſfl-, Petroleum- und Zuckeraktien. Die Umsätze waren jedoch nur in Rüstungsaktien vou einigem Belang. Der Anlagemarkt verharrte in der bisherigen ſesten Haltung. Zürcher Devisenkurse. Zürich, den 28. 2 8 11. Geld Brief Geld Brief Deutschland 92.25 92.45 92.20 92.40 Oest.-Ungarn 63.20 63.50 63.30 63.60 England 25.36 25.39 25,27 25.40 Frankreich 91.— 91.15 91.— 91.20 Italien 82.55 82.75 82.70 82.85 Amerikanische Weehselkurse. „Morning Post“ vom 14. Sepfember schreibt in mrem Hand il: Es ist nicht nur natürlich, dern ganz richtig, daß die amerikanische Presse dlie Besserung des Newyorher Wechselkurses auf London dahin auslegt, daß sie nicht nur ein gün⸗ stiges Bild ddes englischten Kredits wWiederspiegelt, Sondel auch von der Leistungsſahigkeit der Ver-⸗ einigten Staaten; die verschiedenen großen Atr- leihen zu beschaffen und den Amauf ihrer eigenen Wertpapiere zu bewer ligen, Was in 80 star- kem Maße zu der it des Weenselkurses beitrug. 5 Die soeben eingetroffene„Newyork FEvening Post“ erwähnt zum Beispiel, daß der Sterlingurs vVor einem Jahre auf 4,50 Dollars für das Pfund Sterling heruntergegangen war— also auf eine Entwertung von fast 7% v. H. Die inzwischert eingetretene Erholung sei ein Kommentar micht nur für die Geschicklichkeit englischer Finamz- leute, Deckung für ihre Verbindlichkeiten zu be. schaflen, sondern auch für die Entwicklung un⸗ serer(d. h. der amerikanischen) eigenen Finanz- kraft. Denn jene Erhohmg lag hauptsächfich an der Fähigkeit unserer Märkte den Krieglührenden Riesenkummen zu leihen und ebenso große ocder noch größere Betrüge unserer eigenen Wert⸗ papiere von Europa zurückzulaufen. Verständlich genug beeilt sich aber die zitlerte Zeitung hinzuzuſügen, daß diese erhöltte Lei⸗ as, die finamziellen Be- der Kriegſſihrenden zu decken, nicht die gleiche Wirkung auf den Berliner und den Wiener Wechselkurs gehabt zu haben scheine. Weit da- von erffernt, daß diese sich in den letzten Wöff Monaten gebessert hätten, stehten sie zurzeit tat- sächlich auf dem miedrigsten Stand seit Nriegs- beginn. Auf den Umfang, in dem diese erhöhte Lei⸗ stungsfähigkeit Amerikas, Europa zu finanzieren, auf europäische Finkäufe in Amerika zurückrzu- führen ist, wird seitens der„Evening Post nicht naher eingegangen, trotzdem dies natürlich ein Punkt ist, den die Vereinigten Staaten— ange⸗ sichts der Verhältnisse nach dem Kriege gut tun werden, im Auge zu behalten. Daß auf einige Zeit hinaus schr großge Bezlge von Nohmaterialien und Fertigfabrikaten aus Amerika stattfinden werden, besonders Welkeichit in den Monaten gleich nach Friedensschluß, ist Wahrscheinlich genug, doch handelt es sich dabei um eine Sache, die gänzlich verschieden ist von den völlig anormalen Kaufen, die so wiel dazu beitrugen, die Rekord-Handelsbilan- der Ver- einigten Staaten in den letzten beiden Jalren zu schaffen. Aasterdamer Büektenbörse. AnSTERDAAH, 28. September Tendenz gedrüokt. 26. 27. 28. 27. Soh. Berln 42.50 42.52½% Hofl.-Am.-In 482½ 458½ Soh. Wlen 29.05 29.25 d. u. Ind. H. 230ʃ0/ 229.— Soh. Sohwelr 46.07½ 46.05 Btoh. T..S. F Soh. Kophg. 668.57½ 68.55 Rock lsland Soh. Stooch. 68.92 6890 Sonth. Pao. Soh. MeW-Yk. 245.— South Raſſw. 27.4 27516 Soh. London 11.88/ 11.67¼ Unton Fabftſo 82— 152¼ Soh. Paris 41.97%5 41.90 Amalgamst. 137— 187¼ Oiflaleil: U. St.Steel.6. 17 119¼½5 50% N. St. Anl. 1030 108%% Snells Trep. u. AMnofflziell;: Trading Akt. 38 88,5 % Ohl. Mledl. 785½, 2878 Franz.-engl. Royal b. Potr 328/ 527— Anteſßse— Parlser Hffelrtenbörse. PARI8, 28. Soptember 1916.(Kassa-Harkt.] 28. 27 2. 27. 30% Französ, Rente 52.85 62.30[ Bakala. 13.35 15.50 5% Franz. Anlelhe 90.— 90.— Brlanek„ 401 463 4% Spanlor Aussere 100, 60.90 Llanseoff 352 333 5% Russen v. 1903—.— 81.15] Haltzeff-Fabriken. 777 770 3% Russen u 1696—.— 57.30 Le Maphte— 450 4% untf. Türken. 61.50 62.— Toula 1490 14.99 Banque de PFarſs.—.— 11.— Rle Tiato.17.59 17.54 Oretlt Lyonnais,.—— 125Gaps Gopper 117 117 Unlon FParislenns 685 684 Ohſna Oopper 349 343 Hetropolltan—— Hord Espagne— 8 Saragossaa 411 413 Suer-Kanal. 4700—. Thomson Houston.— 6846 Hatf. F7Ff Gabutohong.. 12 125 Malakka Rubber. 120 120 Schwierigkeilten im der englischen Kohlenindustrie. WIB. London, 28. Sept. Meidung des Neu⸗ terschen Büros. Nach dem amtlichen Bericht über die englische Kohlenindusteie betrug die Kohlenerzeugung in den Perioden vom 1. Aug. 1913 bis 31. Juli 1914 rund 281 Millionen Tonnen, vom 1914 bis 1915 rund 280 Millionen, von 1915 bis 1916 rund 854 Mikhonen; die Ausfuhr von Kohlen sank, wie der Bericht Sagt, auf einen bedenklich niedrigen Stand. 1913 beirug sie 73 Miflionen Lounen, 1914 50 Mill., 1915 nur 40% Mͤillionen. Der Bericht sagt, daß die Mittel, durch die die Kohlenproduktion im letzten Jahre etwas erhöht wurde, micht aus⸗ reichen könnten, um die Ausfuhr zu vermehren, daher müsse große Sparsamkeit im Verbrauch von Kohlen herrschen. Der Preis füir Gruben⸗ holz war zu Aufang des Jahres 300—.500 Prorent höher als vor dem Kriege, die Einfuhr aus Nor- wegen und Rußland und namentlich aus Schwe⸗ den ist unsicher. Man entschloß sich daher, die englischen Holzbestände auszubeuten. Das Kriegs- aunt hat zunächst tausend deutsche Kriegsge- gelangene zu diesem Zweck angewiesen. Arnsterdumer Warenerkt. ANSTERDHAN, 29. September(Seklubkurss.) Utha Gopper. 50 574 Thariee 141 1½˙ de Beers. 343 34ʃ Goldflelass 48.— 48.— Lena dold 47. JAgersfontalgngn Randmnes. I1 102. 2. üdö!, Leke „ bor oktoder—.. Loindt, Loko—.=. 17 per Oktober 40.% 50.— 5 der Hovemper— 5 0 por Dezember 50.½ 50. 5 per Januar 50.%½ 50.7% Schlfferbörse zu Dufsbürg⸗-Ruhrort. Dulsburg-Ruhrort, 28. Sept.(Amtliche No⸗ (lerungen.] Bergfahrt-Frachtsätze;: Mains. Gustaysburg Mark.—, Mainplätze bis Frankfurt am Main Mark.10, Mannheim Mark.—, Karis- ruhe Mark.15, Lauterburg Mark.25, Straßburg Mark.50. Schlepplöhne: St. Goar Maxk.000.00 Utrecht mittlere Schiffe Mark.20(400 fl 227,50 Mark). —— Wasserstandsbeobachtungen im Monat Sept. pegolstatlon vom Datum Hnein 24. 25. 28, 27. 28. 20. e Hüningen?)..05.961.30.8.80 12 Abends g Uür 272.70 288 2 flaeh, 2 bhe Maxau. 4 42/ 42t Hackm. 2 Uhe Mannheim.40.33 Korgens 7 Ubr alne.-B. 12 Uhr Kaub Vorm. 2 Uhr Köln 78 Haohm Uur vom Neckar: 5 ann!.30 Vorm. 7 Uht e 05 bern 7 Uür Kebel 4. 11 —..——— Teil: Chefredakteur Dr, Friig Dr. Adolf Agiſte; für den 2 Jobs, sämtlich in Maunhein n Ruchdrackerel., G. m. U. E. Freitag, den 29. September 1916. Seneral⸗Auzeiger« Badiſche Neueſte Nachrichten.(Mittagblatt) Seit Amtliche Bekanntmachungen Maßnahmen zum Schutze gegen feindliche Flieger. In teilweiſer Abänderung unſerer Verfügungen vom 26. April 1915, 27. Mat 1915 und 21. Juli 1916 geben wir hiermit bekannt, daß für den Fall der Fliegergefahr folgende Anordnungen getroffen ſind: 1. Mit vorerſt dauernder Geltung. J1. Alle Lichtpunkte, die Reklamezwecken dienen, die Außenbeleuchtung der Vergnügungsſtätten uſw., Lichtbilder ſind verboten. 2. Die Innenbeleuchtung der Wohnungen, der Wirtſchaften, Vergnügungsſtätten uſw., fer⸗ ner alle Oberlichter, insbeſondere der Fabriken mit Nachtbetrisb, ſowie die Fenſterbeleuchtung bei hohen Gebänden ſind durch Anbringung von Vorhängen oder Rolläden oder dunklen Anſtrich abzublenden. 2. Bei Fliegergefahr. 3. Die Fliegergefahr wird angekündigt durch Ab⸗ gabe von Alarmſchüſſen innerhalb des Stadt⸗ gebiets. 4. Die Beendigung der Fliegergefahr wird durch 2 Minuten langes ununterbrochenes Heulen der Alarmſtrenen angezeigt. Bet Nachtangriffen feindlicher Flieger wird auf die Signaliſterung des Fliegeralarms die geſamte öffentliche Nachtbeleuchtung ab⸗ geſtellt. 6. Das Publikum hat auf die Warnungsſignale hin ſofort die Straße zu verlaſſen und im Innern von Gebäuden, am zweckmäßigſten in Kellern Schutz zu ſuchen. Das Anſammeln auf Straßen oder Plätzen, das Auſſuchen von Balkonen oder gar Dächern muß unter allen Umſtänden unterbleiben ſchon mit Rückſicht auf die Gefahr, die durch Geſchoſſe der Ab⸗ 8 wehrkanonen und Gewehrſchüſſe verurſacht wird. Die Hausbeſtitzer werden aufgefordert, den Schutz Suchenden Einlaß zu gewähren. Alle dieſe Anordnungen ergehen auf Grund des 8 29.⸗St.⸗G.⸗B. 8. Zuwiderhandlungen werden gemäß 8d 29, 108 Ziffer 5.⸗St.⸗G.⸗B. mit Geldſtrafe oder Haft beſtraft. 9. Dieſe neue Anordnung tritt am 30. Sep⸗ tember 1910 abends 6 Uhr in Kraft. Mannheim, den 27. Sept. 19186. Großh. Bezirksamt Abt.— Polizeidirektion. Stehle. — Vorſtehendes veröffentlicht: Mannheim, 27. September 1916. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Spiritusabgabe. Spiritusberechtigte, nämlich: Stl341 2) Angehörige von Haushaltungen, die ein Ge⸗ ſamteinkommen von nicht mehr als 2400 M. haben, und die den Spiritus zur Beleuchtung und zum Kochen nötig haben, weil ihnen ein Erſatzmittel in Gas oder Elektrizität nicht zur Verfügung ſteht, Perſonen, die den Spiritus für Zwecke der Geſundheitspflege benötigen, können bei der Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke(Spiritusverteilungsſtelle), Zimmer Nr. 5, geöffnet bis zum 30. September 1916, Werktags 9 bis 3 Uhr, vom 2. Oktober ab vormittags —12 und nachmittags ½8 bis 5 Uhr, Samstags bis 12 Uhr) gegen Vorzeigen der ſämtlichen für die be⸗ treſfende Haushaltung ausgeſtellten gelben allge⸗ meinen Lebensmittelkarten(bei Bedarf für Geſund⸗ heitspflege gegen Vorlage eines ärztlichen Zeugniffes) Spiritusmarken erhalten. Es werden höchſtens 5 Marken für eine Haushal⸗ tung auf die Dauer eines Monats ausgegeben. Gegen Aushändigung einer Marke kann außer in den wiederholt bekanntgegebenen auch in den nachverzeichneten weiteren Verkaufsgeſchäften, ſolange Vorrat, ein Liter Brennſplritus zu öö Pfennig bezogen werden. Altſtadt: Wagner, Karl, 5, 5, Haiß, Franz, E 7, 5, Geißler, Joſ., F 7, 13, Gbert, Gebrüder, G 3, 14, Schmieg, Karl, J 2, 4, Theuer, Ludwig, J 4a, 1, Springmann, Gg., P 1, 6, Brunner, Joſ. Nachfg., 1, 10, Heß, Jakob, Q 2, 13, Hemmer,., R 4, 13, Fiedler, Gg., K 7, 5, Kuch, Auguſt, 8 6, 17, Klos, Anna, U 5, 17. Jungbuſch: Götter, Karl, Beilſtraße 11, Pfeiſſer, Jud., Dal⸗ bergſtraße 19, Ebert, Dantel, Beilſtraße 22. Lindenhof: Zitt, Robert, Bellenſtraße 338, Moſer, Martin, Eichelsheimerſtraße 17, Reinwald,., Eichelsheimer⸗ ſtraße 26, Neußer, Karl, Eichelsheimerſtraße 52, Eckel, Gg. Phil, Emil Heckelſtraße 20, Faußer, Joſ., Lindenhofſtraße 20, Albrecht,., Lindenhofſtraße 86, Wolff, Gottl., Meerfeldſtraße 66, Zipperer, Gebr., Rheindammſtraße 26. Neckarſtadt: Mümpfler, Mart., Dieſterwegſtraße 8, Breiling, Joſ. Wwe. Elfenſtraße 36, Epting, Emil, Lang⸗ flraße 89, Steinhauſer, Otto, Mittelſtraße 76. Oſtſtadt: Kirchheimer, Karl, Lameyſtr. 15, Pfleiderer, Fr., Lameyſtraße 22. Schwetzingerſtadt: Bader, Gg., Augartenſtraße 85, Schmitt, Gg., Seckenheimerſtraße 8, Sponagel, Gg., Seckenheimer⸗ ſtraße 42, Krauſe,., Viehhofſtraße 83. Käfertal: Kettuer, Fr., Kurze Mannheimerſtraße 38. Neckarau: Brenk, Jakob, Schulſtraße 58. Waldhof: Friedrich, Karl, Altrheinſtraße 12. 5 Im übrigen verweiſen wir auf die vom Stadtrat Maunheim bekannt gegebene Verordnung über Spi⸗ ritus⸗Verteilung vom 20. Inni 1916. Mannheim, den 26. Sept. 1916. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗„Gas⸗ und Elettrizitätswerke — Städt. Spiritusverteilungsſtelle— Pichler. Arbeitsvergebung. Für den Neubau der Fortbildungsſchule U2 ſoll die Ausführung der Glaſerarbeiten im Wege des öffentlichen Aungebots vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Donnerstag, den 12. Oktober 1913, vormittags 10 uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amts(Rathaus N 1, 3. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung derſelben in Gegen⸗ wart etwa erſchienener Bieter oder deren bevoll⸗ mächtigten Vertreter erfolgt. Angebotsformulare werden unentgeltlich im Bau⸗ Büro Hallenſchwimmbad U 3, 8 abgegeben, woſelbſt auch nähere Auskunft erteilt wird. St 2465 Maunheim, den 27. September 1016. Städt. Hochbauamt: 3* Neuregelung der Haferfütternngsmengen. Nr. 37114J. Die Tierhalter dürfen in der Zeit vom 1. Sep⸗ tember bis 31. Dezember 1916 aus felbſt erzeugten oder vom Kommunalverband überwieſenen Hafer⸗ vorräten verfüttern Stag an jeden ihrer Einhufer Fe Zentner „ 1„ Arbeitsochſen 3 75 Dieſe Menge ermäßigt ſich, wenn die Tiere nicht während des ganzen Zeitraums gehalten werden, für jeden fehlenden Tag bei den Einhufern um je 4 Pfund, bei den Arbeitsochſen um je 2½ Pfund. Landwirte, die in Ermangelung anderer Spaun⸗ ttere ihre Kühe zur Feldarbeit verwenden müffen, düfen in der Zeit vom 1. September bis 30. No⸗ vember 1916 mit Genehmigung Großh. Bezirksamts aus ſelbſt erzeugten oder vom Kommunalverband überwieſenen Hafervorräten an höchſtens zwet ſolcher Kühe je 1 Zentuner verfüttern. Dauert die Verwen⸗ dung zur Feldarbeit oder die bezirksamtliche Ge⸗ nehmigung nicht den ganzen Zeitraum, ſo ermäßigt ſich die zu verfütternde Menge um 1½ Pfund für jeden fehlenden Tag. Die Genehmigung Großh. Bezirksamts iſt von den Landwirten der Altſtadt bei der Schlachthofdirektion, die in Ermangelung eigener Vorräte auch den erforderlichen Hafer ver⸗ abſolgt, von den Landwirten der Vororte bei den Gemeindeſekretariaten zu beantragen. Mannheim, den 27. September 1916. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Die Spätjahrsmeſſe 1916 betreffend. Die Geſchirrmeſſe muß bei Tageslicht vor ſich gehen und jede Art von Beleuchtung iſt verboten. Mannheim, den 14. September 1916. Großh. Bezirksamt— Polizeidirektion. No. 35828 J. Vorſtehendes hringen wir hiermit zur öffentlichen Keuntnis. Mannheim, den 28. September 1916. Bürgermeiſteramt: v. Hol lander. Bekanntmachung. Einſtellung der öffentlichen uhren auf die Winterzeit betr. Weil es wegen der großen Zahl der in den ſtäd⸗ tiſchen Gebäuden befindlichen Einzeluhren und Zen⸗ traluhren⸗Anlagen nicht möglich iſt, dieſelben am 30. September fämtlich nachts um 12 Uhr eine Stunde lang anzuhalten, iſt es notwendig, daß einzelne Uhren, insbeſondere ſolche au Schulhäufern erſt am Sonntag Mittag um 12 Uhr alter Zeit augehalten und nach einer Stunde wieder in Gang geſetzt werden. Die öffentlichen Säulenuhren, ſowie die Uhren am alteun und neuen Rathaus und am Schloß werden am Samstag, den 30. September, nachts um 12 Uhr angehalten und nach einer Stunde wieder in Gang geſetzt. Mannheim, den 27. September 1916. Städtiſches Maſchinenamt Volckmar. Bekanntmachung. Höchſt⸗ und Richtpreiſe für Marktwaren betr. Die ſtädtiſche Preisprüfungsſtelle für Marktwaren hat heute folgende Preiſe feſtgeſetzt: Stg38 Schieß. Pfennig Kartoffeln Höchſtpreis 10 Pfund 60, v. 1. Okt. ab 38 Notkraut, entblättert Richtpreis das Pfund 10—12 Weißkraut, eutblättert, Richtpreis der Zeutner —.6 Mk., das Pfund—8 Wirfing Richtpreis das Pfund—10 Kopfſfalat„ Stück—10 Endivienſalat 05 98—10 Spinat 5„ Pfund 20 Mangold u. ähnl. Schnittgem.„ 75 0 10 Nhabarber 7 5 0 10—42 Bohnen, grüne 15 5 5 20—25 Bohnen, gelbe 8 3 25—80 Narotten„Büſchel—6 Rüben, gelbe, rotfleiſchtige„„ Pfund 10—412 Nüben, gelbe, gelbfleiſchige„ 5 75—9 Nüben, rote 70 5 2—10 Rüben, weiße 15 1—6 Untererdkohlraben 5 5 5—8 Zwiebeln 7„ 15 Quitten 7 1 75 35—45 Tomaten 75 17 5 35—45 Steinpilze 55 55 85 45—50 Semmelpilze 7 35—40 Schwämme(Pfifferlinge) 75 5— 60 Tafeläpfel u. Tafelbirnen J. Wahl, gebrochen, Höchſtpreis das Pfd. 30 Tafeläpfel u. Taſelbirnen 1I. Wahl gebrochen, 4„„* 2⁵ Koch⸗ und Wirtſchaftsäpfel und Koch⸗ und Wirtſchaftsbirnen gebrochen, Höchſtpreis„„ 20 Moſt⸗(Einkoch)⸗Aepfel und Moſt⸗(Einkoch)⸗Birnen geſchüttelt Richtpreis„ 1 11 Zwetſchgen 7„ 23 Pfirſiche(Weinbergpf.) Höchſtpreis„ 75 30 Ebelpfirſiche, großfrücht. 1 80 Eier, inländiſche Richtpreis„ Stück 21 Eier, ausländiſche„ 92 Landbutter Höchſtpreis das Pfund 200 Tafelbutter„ 216 Auslandsbutter Richtpreis„ 8 260 Dieſe Höchſt⸗ und Richtpreiſe müſſen auch beim Verkauf im Laden eingehalten werden; Ausnahmen küönnen nur nach Vorlegung der Rechnungen und der Kalkulationsberechnung zugelaſſen werden. Wer Auslandsware führen will, muß dies beim Preis⸗ prüfungsamt aumelden; außerdem iſt dieſe Ware beſonders kenntlich zu machen. Obige Preiſe treten am Samstag, den 30. September in Kraft und gelten bis einſchließlich Freitag, den 6. Oktober. 9729 Mannheim, den 28. September 1916. Städtiſches Preisprüfungsamt: Dr. Hofmann. 1 Lickendrakt Moderne Büro- Finrichtungen Mannheim, N 2, 9 2 Ferhspr. 100. Perres. Riesenstangenspargel 10/%6.88 M Stangenspargel extrastark 20%4 175„ Stangenspargel sehr stark 28/0„„ 1,58„ Stangenspargel stark. 34%%8„„„„ Stangenspargel mittelstark 40%5„1,45„ Stangenspargel! 50/0„„1,23 5 Stangenspargel dünn über 70„ 1,00„ reeh!!! Brechspargel extra starKxk. 1,40„ Brechspargel stark„%% Breenspargel mittl 4145 Brechspargel dunngngn Brechspargel ohne Köpfe(ange Abschnitte/ 0,80„ Spargelabschnitte„555ͤ ĩ Spargelköpfe weiß, sehr stark, stehend 2,65„ Spargelköpfe extrastark, liegend. 2,20 Spargelköpfe grün, liegend 120„ Kaiserschoten llungs Erbsen extrafein), ungegrünt, 1,60 Kaiserschoten liunge Erbsen extrafeif, gegrünt 1½70„ Junge Erbsen sehr fein, ungegrünt. 1,45„ 55 8 27„„ egrünt 155 )VVVV/%%%VCCC( Junge Erbsen mittelfein 0,00„ JJJJJCCCTVCVVVVVVVVVTVVVT CJCTCCC Jurige feine Erbsen mit Karotten J,20„ Junge Erbsen mitteſfein mit Karotten). 0,80„ Leipziger Allerlei sehr fein 1,59„ Leipziger Allerlei f·en 418, Leipziger Alerlei mitteffei Peirie 9,80„ Bekanntmachung. Der Bewollmachtigte des Reichskanzlers hat che Beschlüsse unseres Ausschusses vom 30. und 31. August 1916 genehmigt. Mir bringen hierdurch die Höchstpreise für die Fabrikation und den Kleinbhandel für Spar- gelkonserven, Erbsenkonserven und Konserven aus gemischtem Gemüse zur Kenntnis. Ausdrücklich weisen wir daratif hin, daß das Absatzverbot für Gemüsekonserven und Faßbohnen, des am 9. September 1916 ergangen ist, durch die gegenwärtige Beranntmachung nicht aufgehobenl ist. Die Fabrikati veise be kür die Normaldose von 900 com en Die Preise der ereni und kleineren Packungen sind dementsprechend. So kostet die Dose das Doppelte der Dose, weniger 5 Pfg. Die Dose kostet die Hälfte der /½ Dose zuzüglich 7 Pfg. Die Preise verstehen sich netto ab Station des Herstellers, ausschlieslich iSte. Die vorstehenden Rreise sind Hschstpreise. Die Fabriken sind angehalten, nachzukalkülieren, um festzustellen, ob sie nicht bilſiger zu lieferm im Stande sind. Die Höchstpreise im Kleinhandel werden in, folgender Weise festgesetzt: Es wird zunächst ein Pauschalsatz von 5 fg. für die ½ Normaldose von 900 cem Raumünhbalt ais Vergütung für Fracht, Rollgeid Kssten der Bücksendung der Verpackung und dergleichen aufgeschlagen. Dieser Zuschlag von 5 Fig. ver- doppelt sich bei der Dose, ermäßigt sich bei der%½ Dose auf die Häffte und So Fört. Der Kleinbhandels— Höchstpreis ist bei Konsumgemüsen um 20%, bei Luxusgemüsen um 30 9% höher als die sieh hierdurch ergebende Summe. Zu den Luxusgemüsen werden von den- jenigen Konserven, deren Fabrikations— Höchst- Preise bisher bestimmt sind, gerechngt: Riesenstangenspargel Stangenspargel extra stark Stangenspargel sehr stark Stangenspargel stark Rlesenbrechspargel Brechspargel extrastark Brechspargel stark Spargeiköpfe, wWeiß, sehr stark, stehend Spargelköpfe, extrastark, liegend Ven Erbsen die Sorten: Kaiserschoten(extra- fein), sehr fein, und fein Leipziger Allerlei sehr fein. Unter der Voraussetzung, daß die Fahrika- tionspreise die oben angeführten Höchstpfeise sind, betragen hiernach die Kleinhandels Höchstpreise für die Normaldose 900 gem Rauminhalt; Riesenstangenspargel, 0% 3V2,½ M Stangenspargel, extrastark 20½24 284 Stangenspargel, sehr stark 28/380 2f1„ Stangensgargel, stark 3433 208„ Stangenspargel, mittelstark 4045. 1,80„ Stangenspargel%%j,/ 156 Stangenspargel, aun üer 70 3936 Riesenbrechspargel Brechspargel, extrastak„.,89, Brechspargel, stare 1,½6„ Brechspargel, mittel„„ Brechspargel, dunn J508„ Brechspargel, ohne Köpfe,(lange Abschnitte) 1302 Spargelsbscbhnitt᷑te 0ns Spargefköpfe, wWeiß, sehr stark, stehend 3,51„ Spargelköpfe, extra stark, liegend. 293„ Spargelköpfe, grün, liegeneſd 1,0„ Kaiserschoten (funge Erbsen extra fein), ungegrünt 2,15„ Kalserschoten, gegrünt„ Junge Erbsen, sehr fein, ungegrünt 5 5„„gSegrünt Junge Erbsen fein Junge Erbsen, mittelfein Ringss Suppenerbsen Junge feine Erbsen mit Karotten 1,50 Junge Erbsen mittelfein, mit Karotten. Juuge Erbsen mit Karotten in Würfeln Leipziger Allerlei, sehr fein 29 — 2 8 * „ 0 2 323 — Leipziger Allerlei, fein 15,62„ Leipziger Allerlei, mittelfein Leipziger Allerlei Die Benennungen der Konserven und die Beschaffenheit des Inhalts sind durch die seit Jahren geltenden Geschäftsbedingungen der Obst- und Gemüsekonservenbranche im Inlands- verkehr festgelegt,. Abdrucke der Geschäfts- bedingungen sind gegen Erstattung der Selbst. kosten von der unterzeichneten Gesellschaft Zzu beziehen. 46724 Braunschweig, den 25. September 1916. Gemüsekonserten-Krlegsgeselischaft mit beschränkter Haftung Dr. Kanter. ) Anmerkung: Junge Erbsen mit Karotten in Würfeln würden dementsprechend 0,55 M. Bekanntmachung. Landwirtſchaftliche Kreiswinterſchule Ladenburg. Im kommenden Winter wirb nur ein II. Rur abgehalten. Derſelbe beginnt Mittwoch, den 15. November, vormittags 10 Uhr. In denſelben können auch Kriegsbeſchäbigte auß⸗ e ne umeldungen ſind, ſoweit noch wicht ehen. beim Vorſtand ſchriftlich einzureichen. 85 Der I. Kurs füllt im laufenden Winter aus. Ladenburg, den 27. September 1918. Gr. Oekonomierat: Kuhn. 4072 Miftterberatungs⸗ und Sänglingsfürſorgeſtelle Die Mütterberatungs⸗ und Säuglingsfürſorge⸗ ſtelle will der Säuglingsſterblichkeit entgegenarbeiten und ſie bezweckt deshalb vornehmlich die Förderung des Senbſtſtillens. Ihre Aufgabe iſt es, allen Maättern, die ſich in Angelegenheiten der Sänglingspflege dafelbſt einſtnden, Belehrung und Nat unentgeltlich zu erteilen, außerdem werben ſolchen Müttern, die ihre Hinder ſeloſt ſtillen, unter beſtimmten Voraus⸗ ſetzungen Stillprämien(14tägige Geldbeihilfen) zu⸗ gewendet. Die Stillprämien werden bei regelmäßtger 14tägtger Vorſtellung des Säuglings in der Reßel bis zur Beendigung des 3. Lebensmonats des Säug⸗ 5 gewährt. Die Sprechſtunde der Mütterberatungsſtelle ſteht Frauen der Altſtadt ſowie der Vororte oßfen 15 Städt. Jugendamt. Stgooa Conrad Ziegler, Mannheim, b. Oroßhandlung elektr. Taſchenlampen u. Batterien Leiſtungsfähigſtes Spezialgeſchäft Süpden tſchlands empfiehlt für Wiederverkäufer und Grußgönehmer Taschenlampen Miitärampen . E. b. und P..c 11. mit neuem Schraub⸗ u. Druckenntakt Batterien eig. Spezial⸗ Marke„Rheinſtrom“ 5 uſw. 91 Elelctrische Haamocken Auch für die Neise BROWNBOVENIa CIE. A z ationen vomStoTACe EeAmH 84787/9 Neseſon 662.980.2037 Hauptniederiage der Grumiampe S ο ο‚ es. 9088 Bremer Fhag-Tabare —— für Kkurze Pteiten — 7 nοοο˙ 2 Gold-Shag Peinschnitt Noland d50. Nartial dto. Turmfalſte à4t0. Marine-Chag nonehartt Imperator ato. Aclohf Bausch, fmui, 1 Seckenhelmerstrade 18 und P&, 20 fabtlaninu-Acehgegsirre beſchlagnahmefren, großer in kleineren Partien 0—47408 ſehr preiswert abzugeben. Juteroſſenten wollen ſich wenden an: Herrn 5 Hotel National am Freitag von 2½—6 Uhr nachm. Schoetenſack& Nuſch, Berlin W35. Zum Herbst beme Metet- Tandm- Reinigung⸗ u. Bügel-rstalt 13,1 Napid“ ganz besomlers in diesem Jabre zum Her- 8 richten von Anzügen, Haletots, Hosen usw. Abndern, sowie Aufkfüttern von NMerrem und Damenkleidern. Wir sind durch unsere Fünktlichkeit und konkurrenzlg billigen Preise einzig da- stehend in aserem Fache. 45705 8 Ein Versuch kährt zu steter Kundschaft. 3 fiſtalen: Foxristr. C Hisckarst.], Mesrfeſüstr. II, Iinsenkel. ets vorrätig in der Haas ſchen kosten. Der Geschäftsführer. Frachtbriefe Ka —— n* Drrrr * Freitag, den 29. Se—— 1916. Aualität und Freis Unübertrofien: gosoeοοοοονοοοοοονοοτ 2 Spielplan 5 von Freitag + 8 3 Ein Schauspiel au — 3 FF——FWTWB————TW 8 8 8 8 7 8 2 8 Seessssessesssssssssesss P G, Tel. 86 7/ Aus fem Inhalt: Mannheim 25/24 SSSSSsese ——.—.——— 5 grosse Abkte ee esSssSese Als besonderes Erelgnis: Se. Maj. Köni ſlre Maj, Königin Eleonore Ihre Königl. Hoheiten die Prinzessinen kudoxie und Nadejda ——————..————— wirken in hervorragender Weise in dem Fllmwerk mit. Seeeeeeeeeeeneeneeeeeseeee ? kine gesefssgefhiehe 7 Bogobenheit 2 opston fanges 5 grosse Akte 2 οοοο nig Fötdinand von Bulgarien und — Jel, 867 Föst-Duvertüre, Der Bulgare Bogdan Stimoff in seinem Heimatt und Familie.— Rüekrelse unter großen Gefahren, um dem geliebten Vaterlande helfen zu können! Gefangennahme Stimoffs und seiner beiden Freunde, einem Been und einem Oesterreicher auf hoher See durch einen feindlichen Kreuzer— Fluckt Die falsche Anklage. — und Rettung durch ein Unterseeboot! Ab heute — 5. sesosseeeeeο,iufesesessseessοοẽ,jj Tel. 85/ — Flucht nach der neuen Welt Amerika.— Der große Krieg!— Sehnsucht nach Heimat — In bittet Stimokt seinen König um Verzeihuug, die zum gewährt wird, und freudig schliellt sich Stimofk seinen Kameraden zum Kampfe an. Hierdurch die traurige Mitteilung, Frau, unsere gute Tante Frau Räſchen Lay heute früh unerwartet rasch gestorben ist. Mannheim(P 4..), 28. September 1916. Um stille Teilnahme bitten Die Feuerbestattung findet Samstag Mittag 3 Uhr statt. Todes-Anzeige. dass meine liebe geb. Weber 46730 die trauernd Hinterbliebenen Franz Lay Jesklirrmesse Mgnnngunmgneggnmſm wirdd wie allhährlick abgehalten u. beginnt Sonntag, den 1. Oktober. lund (Ohene Stellen) Tüchtiger Kaufgann in Buchführungsarbeiten gewandt, für Fabrikge⸗ ſchäft nach Maunheim zum baldigen Eintritt geſucht. Offerten mit Gehalts⸗ anſprüchen au 61676 Metallwerke Schmikt G. M. B. H. Mannhelm P 7, 3. Elternl., brav. evang. Mädehen für Haußsarbeit und zu Kindern ſof. geſ. 61673 Krahn, Brühl, Friebrichſtr.6. Einfach. gebildetes Niſchel, ausarb. u88. geſ. 12 2 3, 1 Tr. 885 Grofer Schlager! 10 Pig.-Artikrel Aus der Schreib⸗ und Papierwaren⸗Branche wird für Baden und Pfalz ein ſolventer General-Vertreter der für eigene Rechnung arbeitet, geſucht. Näheres Hotel Naflonal Freitag von 2½—llhr. 17494 Schoetensgek& Nusch, Berlin, W 28. Militärfreier, junger, tüchtiger Korrespondent mit flotter Handſchrift, gelernter Kaufmann, zum ſofortigen Eintritt geſucht. Angebote mit Zeugnisabſchriften und Angabe der Gehaltsanſprüche erbeten an Meinrieh Lanz Mannhelim. 46735 een röft. Men Frspſſcterg polsterer Honteure glekteisahe Licht- Ind Kraftaniagen Zu melden a. Zimmer 18. Wir ſuchen zum möglichſt baldigen Eintritt für unſer Konſtruktion⸗Büro einen geübten Maſchinen⸗ Techniker oder Leichner Schriftl. Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugnis⸗ abſchriften und Gehaltsanſprüchen an 46715 Th. Golcschmicit.-., Abt.: Bergin Rheinau. Wir ſuchen zum ſofortigen Eintritt tüchtige Sehlosser, NRohrleger und Ofenarbeiter. Meldung beim Pförtner. TR. Goleischmidt.., Abt.: Bergin 46714 Ein Waiöe ſpreter 5 Geaigt 7 Stunden.— Apfang jeder Woffüntung: 3, 5, 7 und 9 Uhr.— Verstärktes Ofchester— werden 80 möglichſt m. Kennmiſſen Eiſenbranche geſucht. Aberle& Fedmann Luntem Mehrere 0¹⁰75 ſofort geſucht. Stotz& eie. klaktriritats- des. m. b. l. Stadtbüro Manuheim Thoräckerſtraße 1. Rheinan. zur einer 9 8 05 bei 200 9 Gehalt für ſofort geſucht. 1775 Metallwarenfabrik Louis Busceh, ae aes 20. ſſndrgt L die ſchon auf kaufmänniſchem Büro tätig waren, werden für ein hieſiges Bürod zum ſofortigen Eintritt geSsueht. Ausführliche Angebote mit Gehaltsanſprüchen Zeugnisabſchriften ſind zu richten an 46728 Verband lautscher Presshefefahrlkantenbl. m. h. H. Mannheim, Tattersallstrasse 810. Nuzager Mann (militärfrei) 954r Dame, bewandert in Stenographie und ffbe„N allgemeine Büroarbeiten per ſofort geſucht. abſchriften Rhein. Braunkohlenbrikett- Syndikat Bewerbungen mit Zeugnis⸗ und Gehaltsforderungen erbeten an N. m. b. H Mannheim-RHheinau. Tüchtige, ſelbſtändige Kräftiger Filksarbeiter ſofort geſucht. Dr. H. Haas'sche Zuchdruckerel E 6, 2. 487 36 geſucht. 91674 Anſtändiges ſauberes Rhelnlsche Slemans- 25 Kept- Wartedm En. Mädechen Mannheim d 7, 23 im Haushalt geſucht. 4791 Tüchtigr geſucht. 61878 Cielma& Hahn,..12. Junger Husldufer per ſofort geſucht. 0 Jean Elz, H 7, 4. Durchaus tüchtiges Alleinmädehen welches perfekt kochen kann und in allen Zweigen des Haushalts orfaßren iſt, geſucht. 61679 Frau Hofphotogr. rs. Ningelgen. MI, 4. Jüegenes f 10 mit ſehr guter Handſchrift für unſere Regiſtratur⸗ abteilung ſofort geſucht. Bewerberinnen, welche ſchon ähnlichen Poſten be⸗ kleidet haben, bevorzugt. Nur ſchriftliche ausführ⸗ liche Offerten nebſt Ge⸗ haltsanſprüchen an 60668 Rheln. Schuhfabrik Langſtraße 23/27. f. Mtge Reiselamen krgre. Brandl, Rheindamm⸗ ſtraße 3, III, r. 4765 Hädchen oder zunge Frau für einige Stunden am Tage geſucht. 17495 Kunſthaudl. Feenberg 7 Ein Madehen welches bürgerlich kochen kann ſofort geſucht. 61655 Hanſen, Mazqo ſeſſtr. 22, 2. St. x. Soeesesgessesssesessse Bis Donnerstag bichtspiele Mannheim D 6, 25/ ZA4 οοοοοοοοοοοοοοοοοο 2 25 7 22 Damen⸗ fe werd. moderniſtert; tadel⸗ loſe Arbeit bei mäßigen Preiſen zugeſich. Aelteres Material wird gerne ver⸗ wendet. 61677 2 2, 8, 2. Stock. (Oßene stellen) Ordentl. Mäggzen aus guter Familie, für Hausarbeit u. zu einem zjährigen Kinde, ſofort geſucht. Vormittags—12, nachm.—6. Kegenhof, Schwetzingerſtr. 42. 61663 Tüchl. feiss. Madehen geſ. bei gut. Bezahlung. Nüh. Levdi, M 4 61670 Eim brav. Mäüdchen welches Liebe zu Kindern hat zur Stütze der Haus⸗ frau geſucht. 753 C1, 1à, i. Lad. Paul Vollmer. Ein jünger. gutempfohl. anſtändiges Macleben für Küche u. Haushalt in ganz kl. Fam. p. 1. Okt. geſ. Albert Prinz, M2, 15b, pt. 61654 Junges ſauberes Mädechen in kleinen Haushalt mit einem Kinde geſucht. Vor⸗ zuſtellen bei Frau Prof. Schilling, L 8. 14. 4271 elucht Mäclchen tasüber für leichte Haus⸗ arbeit 4776. 8 Oktober 7, 2. St. Lel. 85 7 VCCCCCCTVT0T0V0T0T1T10T0TT1TT SSSoggsssessessses der Heimat angelangt, Holzamer, Holzſtr. 101I. Iumges Mädchen tagsüber geſucht. 4774 Metzger, E 2, 11. Füchtige Monatsfran geſucht, Näh. Levy, M4, 7 Kaui-Gesuche 1 größere Partie neue oder gebrauchte, erhaltene beras fle 5 em stark zu kaufen geſucht. Angebote unter Nr. 46732 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Für Heereslieferung. Kaufe Säcke jeler Art, ganze und zerrissene, 9120 Packtücher u. Lumpen zu gesetzlichen Höchstpreisen. Gonehmigter AcZufer der ſteichs-Sabk-Stelle Adolf Buka Nachf. H 7, 26. Telephon 4569 H 7, 26. Soweit keine Beschlagnahme e b. Pacektücher Lumpen, Wolle, Neutuchabfälle, Kupfer, Meſſing, Zinn, Zink, Blei, Eiſen, Papier und ßlaſchen ſehr hohe Preiſe, ſoweit keine Beſchlagnahme vorliegl. Ankaufsſtelle int Hof J 3, 14 u. 1 2, 9. Telephon 5474. 9121 J. Scheps. Altes Kinn tes Eiſen und ſämtliche Metalle, ſowie alle Sorten von Lumpen, Wolle, Neutuchabfälle, Papiere, Flaſcher, Keller⸗ und Speichergerlel zahle ich die höchſten Tagespreiſe, ſoweit keine Beſchlagnahme entgegenſteht. 9116 Jakob Bornstein, T 2, 19, i. Hof. 1 Schlafzim. eiche m. br⸗ 9 Verkäufe 8. Spiegelſchrane, 1 piſſch⸗ Elektr. Piano pine Küche[ Divan tChai⸗ ſelong., 1 Spiegelſchrattk, mit 40 Notenrollen ſehr preiswert abzugeben. 15 billig abzugeben. 4232 Frau Heuer, II4,23,II l. Carl Hauk, 1, 14. Elegant. Kinderwagen, ebr. Ziunbadewande 1 Klappwg., Sofa, Büſte z. verk. G 5, 15, part. Fi au verkaufen. (Uitet-Gersehe) 55 32 .103. Tr.— Offizier sueht Bailant fung 2ndl. Anme m. 1 großen feur. Brillaut ſep. Dampfheizung ſir 50 M. zu verk. 4626 Sommer, 4, 1 III. Hahnen Bedingung. Zu erfragen B 5, 8. 1 Tr. 6 Schon möbl. Zimmer füft Ioſer Drilling(prima) m. Muntition, Taſche, Stuhl jüng Herrn, ungeſt. ev. ep., Näheſhriedrichsbr. Neckar⸗ ꝛc. bill. zu verk. 4775 vorſtadt auf 1. Okt. geſucht. Angeb. m. Preis u. Nr. 4787 14670 4782 5 Hammer, Luiſenring 29 III. Junger Dachel zu verk. Hofkoudit. H. K. Thraner 01, 8. Lortzingſtr. 35, Laden. nlan d. Geſchäftsſtelle ö8 l. Freitag, 20 9. Septe 11 1916 7. eUung im Abonn beneg Die Sch 1 110 Von Sehlönau Komiſche Oper in drei und J. 2 Muſik von Jan Brandts⸗ In Szeue geſetzt von Carl Hagemann Spielleitung: Karl Marx Muſikaliſche Leitung: Felix Lederer Die Bühnenbilder nach Entwürfen von Ludwig Sievert Perſon e u: Veronika Schwälble, eine reiche Witfrau in Liebenzell Tobias Kälble, der Schulze von Schönau Ehriſttan Folz, Uhrmacher⸗ meiſter Jrene Eden Karl Mang Wilhelm Feuten Faſpar Wiegele die Max Felmy Melchior Hiegele e chneider Artur Corſteld Balthaſar Ziegele vonchönau Hugo Voiſin Florian, ein Dandwerksburſche Max Lipmann Michele, Lehrfunge bet Wiegele Hertha Ruß Tonele, Lehrjunge bei Biegele Bikt. Hoffm anu⸗Brewer Heinele, Lehrfunge bei Ziegele Johanng Lippe Gemeindebüttel, Bürger, Bürgeriunen, Mäöchen, Burſchen und Kinder. Die Ghöre unter Leitung von Robert Erdmann Techniſche Einrichtung von Oskar Auer Die neuen Dekorationen und Koſtüme aus ben Werkſtätten des Hoftheaters Noch dem 1. und 2. Akt finden Pauſen ſtatt Haſſeneröff. 7 ugr Auf. 7½ uhr Ende u. 9/ Mittel⸗Preiſe. Samstag, 30. September. Auß. Abonn. Kleine Preiſe Alt-Heidelberg. Anfang 8 uhr. Aaunbelmer Hünsflertneatef 70 N en e Uar Morgen Samstag 5 Uhr Das erste Varietes-Programm —1 Har 18 2 veee dee 10 erstklasslg ge Nummern. am Hofthester 2 2, 14 Tägiich Künstierkonzert. elephon 201? W 2, 7 Das geösste Lehteplelhaus Kannbeims! Der neue Spielpſan! on Freſtag, den 29. Sepf. s Wontag, 2. Oktober: Das Meisterwerk Harry Piel's! Daer heisser zone Land- u. See-Abenteuer des Kapitäns Oliver Peer in 6 Akten. Die Handlung spielt teils an Bord des transatlant, Dampfers,,Rotterdam“sodann in Akrika, Amerika und auf den kanari- gohen Inseln. Dieser mit einem enormen Kostenaufwand hergestellte Riesenfilm, entfaltet vor uns ein fesselndes Bild aus der Naturgeschichte und Völkerkunde. lie Wztn n Morpenblatt Drama in 3 80 πο ο Als FEinlage, an Werktagen abends ab 8 Uhr: Robert und Bertram oder Die lustigen Vagab unden Lustspiel in 3 Akten. Moldsammlung, zwecks Ab⸗ Heferung an die Reichsbank! Tür zedes Zehn- oder Zwanzig-Mark⸗ Stüek, welehes an Werktagen an unserer EKasse zum Umwechseln in Papiergeld Abgegeben wird, geben wir eine, bezw. 2 Frelkarten I. Platz. IThagnger jonal-Theaf 34 n Bri uno Warden Uhr u. DOLLO pro Stück 15 Pfennig Zabhnarzi Eckstein hält Sprechstunde NadA btooch uund. Sametag abends von 7 Uhr ab 4750 Sommteags von—6 Uhr Auch für Schulkinder u. Krankenkassen-Patienten 75* Telephon 7 yon fer Relss zurüekgskchrt. tag, den 29. September 1915. Zweiter Film der reumann-Larsen-Serie 1916/17 Die Hle + Fürstin 8 Schauspiel in drei Akten Legie 5 Larsen 5 7 2 Tumpentiesel Filmposse in drei Akten v. O. Rippert Begie: Dr. Hans Oberlaender. In der Hauptrolle: Alssen 9 In den Wandga Treumann Hauptrollen: Larsen 15 der Spielselt 1210% 12 s ee er, 8 5 grossen Henny Porten, Treumann-Larsen, Maria Carmi, Mia 5 May, Hedda Vernon, Alwin Neuss, Muüller-Linke, Phan- 9 5 tomas, Joe Deebs und Anderer Das führende Liehtsniel-Theater Mannheims! 2 %8 MARAREIN.4 5% DDnenunenadaadaadand Ohne Bezugscheine Horsette u. Erusthalter Iin allen Preislagen! Forseft Mse“ extra langes Korsett, nach oben kurz, aus pa. Skoklon 37³ in allen Farben nur M. orseft„VIktorla“ hochelegante Form, ver- leiht dem Körper pieg- game Gestalt, aus besk. Zatin, mit 4 Falranf⸗ haltern, waschbar, rost- nur M Horseſt bisa“ modernes, sehr langes Korsett aus stark. Drell weill und farbig nur M. Horseit„Fausfne“ modernstes, der neuest. Kleidermode entsprech. Korsett, rostfroi, Wasch- bar ohne Untfernen der Stübe, mit 4 Strumpf⸗ haltern nur M. 4⁵⁰ 500 160 7907 Korsetite nach NMass nach meinem eigensten, neuesten Verfahren, in unvetwũst- licher Haltbarkeit, angefertigt in eigenen Werkstätten. Mass-Rorsett⸗Ersatz deneiegentesten Ausfünrungen 28. 27 J 43. Untertaillen, Unterblusen sehr preiswert, ohne Bezugschein in der Preislage über Mk. 8 e 0 unmd Korsettwäsche schneilstens und Billig. Ddenwaldkli Odenwaldklub Ortsgruppe Mannheim⸗ Ludwigshafen. Sonntag, den 1. Oktober 10. Wanderung 1916 Ziel: Kleiner Odenwald. Mingols⸗ heim—Oeſt ringen— Hilsbach⸗ Weiler—Steinsberg—Sinsheim. Abfahrt in Mann⸗ im.24 Uhr. Jahrkarten nach Mingolsheim(à 80 Pfg.) löſen. Mundvorrat, auch Zucker mitnehmen. äheres auf den Wanderkärtchen zu 5 Pfg. 61667 Damenhũte in reicher Auswahl zu vorteil⸗ haften Preiſen. Umändern vor⸗ jähriger Hüte. Blumen, Reiher und Straußſedern billig. 9053 Werkſtätte feiner Damenhüte. A. Mannheim 7, 20. Telephen 5036. olg däll- Ad Bbiopnrten Neues Sauerkraut Rotkraut. 1 22, dalasekehzene.)0 Pfund Dieselben können roh genossen werden als Erssts für Heringe, Will man die Fische kochen, so sind sie zuvor etwa 24 Stunden zu Wässern. Loch- und Tafelsalz in beliebigen Mengen. Fettreich, nahrhaft, schmackhaft: Aritaberuurgt] 1 Pfd.-Dose Felnster Brotaufstrieh. Kann Im eigenen Fett gebraten werden. Trockenmilchpulver Pfannkuchenpulver Puddingpuver baat- Mnigkuchen öhe Tafeltrauben. 7be. 1 82 Großen Poſten Hosenträger Srsatzteile Id. Bummi⸗ Absätze ſind wieder einge⸗ troffen 59995 Birnbaum 1 5 Nur bei Birnbaum 1 K. 1 8. 1 15 die jüngſten Erdenbürger H 8, 1 H 8, 1 — geſundheitliche, wunderhübſche Midch wirß Jrosse Badische ganze Ausſtattungen und Kimel, gegen eine Einzelteile einmal. Vergikt als eigen angenommen. Ang. unter Nr. 4678 an die Geſchäftsſt. Unterri cht) Primaner Bealgym, evt. Nachhilfe. Zuſchr. unt. Nr. 4769 a. d. Geſchäfts ſt. Naahhfe.Interpielt in allen Fächern und Beaufsichfigung der Schularbetten über⸗ nimmt Lehrerin. 30 D 7. 25, part. Einzelunterricht (für Damen) 11 im Maſchinenſchreiben und Stenographieren. Wohltätigkeits deld-botterie Zlehung 4. Oktober 3328 Delegewiane und Prämie bar Geld 31000nm. Mögl. Gohstgewinn 188000m. Würitembergisonge Invaliden-Lotterie 1785 deldgewinns 430001. Hauptgewinn 20000. Zlehung 19. Oktober Lose belder Lotterten ſo 1 AK 1ben 10 Uk., korts u. Usts 30 fi. emplisblt Lottexin-Unternehmer Uemer Steassburg 1.., Langstr.10 eeugecelr ſehr preiswert Kl e ee ee, 0 2, 22 NHühschule Weidner a 2, 22 Praktiſcher Unterricht im Weißfſnähen, Zuſchneiden, Anufertigen pon Bluſen jeder Art uſw. 46697 PHhHeSs— UMnd KbendkKurse. Oosſohts- und Körpermassagen Gründliche Außbildung. Fiſſals Konl à. Ah., Raupiste. Haar-, Hand- und Fusspflege, Mäßiger Preis. Näh. bei 12 3,J l. 6 93 ee Beseltigung von Teintfehlern, Warzen, Gesichts- Frau Joos, f 4, 10 u. F 2,, 4. Hofmann, haaren, mittels Elektrolysze, rasch u, schmerz 2, In. U 1, 1. u, alle sönstig. Logvper⸗ los mit techn. vollkommenen Apparaten. 17426 Fe— in kHeddes- Konſerv gebildeter Herr Dr. medd. Katz. — helm! J. F. Lang Sohn. erteilt gründlichen 17194 ——(um Ploch. U, 3 Caradeplatz)) otae e Unterricht Meine Privatlrurse in Stenographie Maschinen- und Schönschreiben beginnen ab Monta geoig Kurze Ausbildungszeit. bErfoilg garantiert..% Mässiges Honorar. Spezial-Kurse zuf Weiterbildung auch für Schülen, die nicht beil mir gelernt Pages- und Abend-Kurse 13¹ Näh. ſederzeit d. E. Wels, 19. Tel. 40 55 Hof-Kalligraphen Jander's Lelreib- ntsture Gegrundet 1857 Tages- und Abendkurse in sümtſichen kaufm. Fächern. Beste Gelegenheit für Damen und Herren jeden Alters, sich zu tüchtigen Buchhaltern, Kontoristen, Kontoristinnenstenotypistinnen ete, auszubilden. 9006 Kurze Ausbildungszeit. Mägiges Honorar. ZuStellungen behilflich, Prospekte kostenlos. bahf. Cander, O l, 8 vasdehisg