(Badiſche Volkszettung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. E 6, 2. ——— Inſerate: der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und oerbreitetſte Zeilung in Mannheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm“⸗Abreſſe: „Journal Mannheim“. Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. Die Colonel⸗Zeile.. 20 fg Schluß der Inſeraten⸗Annahme ſür das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. nahme v. Druckarbeiten 841 Auswärtige Inſerate.. 28 7765 2 2 Redaktton 977 die deelane⸗ele... Serliner Redaktions⸗Bureau: Berlin W 50. Cedn! 218 Redakteur: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 15. Nr. 92. Freitag, Februar 190 (Abendblatt.) Das Proviſorium mit Amerika vor dem Reichstage. (Von unſerm Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 22. Febr. Der Reichstag bietet heute den ganz ungewohnten Anblick eines beſchlußfähigen Hauſes. Die Tribünen ſind gleichfalls gut beſucht, auf der Empore des Bundesrats herrſcht reges Leben. Der Reichskanzler iſt mit großem Gefolge erſchienen, darunter auch der neue Staatsſekretär des Auswärtigen, Herr d. Tſchirskyund Bögendorff; der iſt ein hagerer, leicht vornüber gebeugter Herr, mit kahlem Haupt, ſcharfer Habichts⸗ naſe und darunter einem Schnurrbart von unbeſtimmter Farbe. Im Gegenteil zu ſeinem verſtorbenen Vorgänger, der meiſt eine Rerböſe Beweglichkeit erkennen ließ, macht er den Eindruck ge⸗ laſſener Ruhe; womit nicht geſagt jſt, daß ſich das nicht auch bei ihm noch ändern könnte. Außerdem ſind Graf Poſa⸗ dow sky und Handelsminiſter Delbrück zugegen, ſpäter humpelt auch Podbielski in den Saal, offenbar nicht gichtfrei, trotzdem aber vergnügt. Staatsſekretär v. Stengel zieht ſich in die äußerſte Ecke der Bank zurück und ſchreibt eifrig und andauernd; vermutlich addiert er die Erträge der neuen Steuern, die die Kommiſſion für ihn zu finden bemüht war. Das Handelsprovpiſorium begründet Fürſt Bülow mit kiner jener rein dekorativen Anſprachen, die zur Sache nichts Neues bringen, ſondern ſie lediglich in formalen Wendungen Umſchreiben. Auch formell iſt die heutige Rede des Kanzlers nicht eben bemerkenswert, dafür hat ſie den Vorzug der Kürze. Namens der Konſervativen bringt Graf Schwerin in ebenſo kurzer Erklärung die oft erörterten Bedenken gegen das Probi⸗ ſorfum vor, die nicht von der Rechten des Hauſes allein geteilt werden, und ſchließt mit der Ankündigung, daß die Konſer⸗ vatiben gegen den Entwurf ſtimmen werden. Ihm folgt Herr Molkenbuhr, der— um den Agrariern den Gefallen einet Preisſteigerung nicht zu tun und die Anwendung des deutſchen Generaltarifs nicht zu verhindern— für das Pro⸗ biſorium iſt. Herr Herold, der Führer der Zentrumsagrarier, heginnt mit der Verſicherung, er und ſeine Freunde ſeien von dem Proviſorium höchſt unangenehm überraſcht worden; wenn ein Redner der„regierenden Partei“ ſo anfängt, ſo weiß man, daß die Partei für die Regierungsvorlage eintritt. Damit iſt die Annahme des Proviſoriums geſichert, und ein beſonderes Intereſſe kann die Debatte fortan nicht mehr wach rufen. Daß die Redner der verſchiedenen Parteien es nicht laſſen können, ſich gegenſeitig ihre Sünden inbezug auf die Zollpolitik vorzu⸗ werfen, wird auf die Amerikaner gewiß keinen, den Abſchluß eines Vertrages günſtigen Eindruck machen. Nachdem ſämtliche Redner, wenn auch aus verſchiedenen Beweggründen, für die Vorlage geſprochen haben, macht ſich Liebermann v. Son⸗ nenberg das Vergnügen, noch eine längere Rede dagegen zu halten. Er vergleicht Amerika mit dem tüchtigen, bibliſchen Agrarier Laban, der Jakob 7 Jahre um die ſchöne Lea dienen ließ und ihm dann doch die häßliche Rahel aufhängte; eine Verwechslung der Perſonen, die dem Redner unter allgemeiner Heiterkeit zu Gemüte geführt wird. Nun, als großer Antiſe⸗ Tagesneuigkefien. — M. Loubet zu Hauſe. Aus Paris bvpird berichtet: Wie „Monfieur Loubet“ nach ſeinem Umzuge aus den Prunkräumen des Elhyſee in ſein einfaches Heim in der Rue Dants ſein bürgerliches Leben wieder einrichtet, intereſſiert die Pariſer in hohem Maße, und noch immer ſpielt er daher in den Blättern eine gewiſſe Rolle. Man ſchildert ausführlich ſein gemütliches Arbeitszimmer, im dem ſein guter alter Lehnſtuhl nicht fehlen durfte und in dem die Bilder des Zaren Nikolaus, des Fürſten von Bulgarien, des Königs Alfons XIII. und eine Büſte Eduards VII. an die vergangenen Tage der Herrlichkeit erinnern, und neugierige Journaliſten ſuchen dem bisher ſo, Schweigſamen zum Reden über ſeine Erfahrungen in der Prä⸗ ſidententzeit zu bringen. Er ſpricht jetzt auch mit Freunden und Veſuchern offener über die Vergangenheit. Immer wieder kommt er dabei auf die perſönlichen Angriffe zurück, die er beſonders während der erſten Jahre ſeiwer Präſidentſchaft über ſich ergehen laſſen mußte, und man fühlt aus ſeinen Aeußerungen nur allzu deutlich, wie tief ſie ihn verletzt haben.„Ich mußte an mich halten, ſagte er einem Beſucher,„und ſo habe ich mein Ziel auch erreicht. Jetzt aber, da ich nicht mehr Präſident bin, bin ich wenigſtens in der Lage, wieder auf Angriffe zu antworten.“ Mit einer gewiſſen Verwunderung ſprach er davon, daß ein ſo liebenswürdiges Volk wie die Franzoſen ein Vergnügen darin finden könne, gewiſſe Zeitungen zu Jeſen, die in der politiſchen Diskuſſion alle Grenzen überſchritten. „Ich kann das wirklich nicht begreifen; ſie ſind doch ſo leicht zu vegieren. Wenn ſie ſich nur damit begnügen wollten, ſich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmerm!“ Loubet gab auch zu ver⸗ ſtehen, daß er durchaus nicht ſo reich wäre, wie man es immer dar⸗ geſtellt hätte. Einen Stall in Paris kann er ſich nicht halten Sein Phaston hat er auf ſein Landgut in La Begude de Mazenc geſchickt, Annd ſeine Pferde ſollen verkauft werden; ſo wird der ehemalige Präfident in Zukunft ſich des ſchwerfälligen Omatibus bedienen, der zwiſchen dem Odeon und der anderen Seite der Seine verkehrt. 2 miterich iſt Herr von Liebermann ja nicht verpflichtet, im Alten Teſtamente Beſcheid zu wiſſen. Kommiſſtonsberatung iſt nicht beantragt, ſo kann gleich die 2. Leſung angeſchloſſen werden. Hierzu bringt Frhr. v. Heyl einen Antrag ein, der bezweckt, den Amerikanern nur eine Auswahl unſerer Vertragszölle zu gewähren. Graf Po⸗ ſadowsky bittet, die Vollmacht der Regierung nicht in dieſer Weiſe einzuſchränken. Gegen den Antrag Heyl ſpricht ſogar ſein Fraktionsgenoſſe Semmler, nur auf der Rechten ſtößt der Antrag auf einige Gegenliebe. Nachdem feſtgeſtellt worden, daß die Regierung auch ohne den Antrag Heyl befugt ſei, den Amerikanern nur einen Teil der Vertragszölle zu gewähren, erklärt allerdings auch Graf Schwerin den Antrag für bedeutungslos. Dafür erheben ſich nur etwa ein Dutzend Ab⸗ geordneter; die Regierungsvorlage dagegen wird mit ſehr großer Mehrheit, worunter ſich auch eine Anzahl Konſervativer befindet, angenommen. Um fünf Uhr wird dann noch in der Etatsberatung fort⸗ gefahren; Herr Roeren ſpricht über ſein Spezialthema, die Bekämpfung der Unſittlichkeit in Wort und Bild, wozu er den § 184 des Strafgeſetzbuches energiſcher angewendet haben will. Politische Uebersſeht. * Mannheim, 28. Februar 1906. Die Reichstagsdiäten. Nach Mitteilung eines parlamentariſchen Berichterſtatters iſt das Geſetz, betreffend die Gewährung von Anweſenheits⸗ geldern an die Mitglieder des Reichstags, noch gar nicht aus⸗ gearbeitet worden, da Preußen ſeinen Widerſpruch formell noch nicht zurückgezogen hat. Preußen werde ſeine Zuſtimmung Reichstags zu fördern, d. h. beſchlußfähige Verſammlungen zu erzielen. Der Entwurf wird Anweſenheitsgelder bieten; er ſieht deshalb Kontrollmaßregeln vor und enthält auch ſonſt betreffs der Auszahlung, des Rechtsanſpruchs, des Be⸗ ſchwerderechts genaue Vorſchriften. Da es ſich um Anweſenheits⸗ gelder handelt, wird den Doppelmandataren der mit Diäten geſegneten Einzellandtage bei ihrer Anweſenheit im Reichstage die ausgeſetzte Summe voll gezahlt werden und die Diäten im Landtage nicht in Abzug gebracht werden. Man wird nach den vielen Mutmaßungen über den Inhalt der Vorlage gut tun, dieſe ſelbſt abzuwarten. Vielleicht könnte die Regierung im Reichstage zu einer Aeußerung veranlaßt werden. Zu dem jüngſten Zwiſchenfall in Deutſch⸗Hüdweſtafrika, dem Davonlaufen des Hottentotten⸗Kapitäns Cor⸗ nelius mit einem großen Teil ſeiner Leute, ſchreibt die „Voſſ. Ztg.“: Als ſich Samuel Iſaak, als der erſte der Hottentotten⸗Kapitine, bald nach dem Tode Hendrik Witbois mit ſeinen Wiboi⸗Hotten⸗ totben und Hans Hendrik mit ſeinen Feldſchuhträgern in Berſeba geſtellt hatben, waren folgende Bedingungen bereinbart worden: 1. Abgabe von Gewehren, Munition von Pferden; 8 Zuſicherung des Lebems, geben, wenn der Entwurf geeignet iſt, wirklich die Arbeiten des müt Ausnahme der Mörder; 3. e wird den Unter⸗ wehmern ſoweit belaſſen, als ſolches zum Underhalte der Frauen und Kinder erforderlich iſt; 4. Die Unterworfenen werden vor⸗ läufig nach Gibeon übergeführt. Dieſe Bedingungen, die damals Samuel Iſaak Zugeſichert wurden, werden Cornelius zweifellos bekannt geweſen ſſein und es iſt begreiflich, daß die Bethanierhotten⸗ totben, ſoweit das Vieh in Frage kam, micht ſchlechter geſtellt ſein wollben, als die Witbois. Samuel Iſaaks Amhang umfaßte damaſs, wals er ſich freiwillig ſtellte, nur 74 Männer und 44 Weiber; der Anhang des Cornelius muß gach der vorſtehenden Mitteilung weſentlich größer geweſen ſein. Seine freiwillige Unterwerfunz war mithin auch für uns wertvoller, als die Samuel Iſaaks. Man hätte jenem daher nicht umgünſtigere Bedingungen zumuten dürfen, als dieſem. Völlig unbegreiflich iſt, daß man den Bethaniern, nachdem ſie ſich geſtellt hatten, nicht in erſter Linie Pferde und Waffen abnahm und ihnen damit die Mög⸗ lichkeit raubte, wieder davonzulaufen. Denn ohne Pferde und ohne Waffen wären ſie genötigt geweſen, ſich jeder, auch der härteſten Bedingung, zu unterwerfen. Und Cornelius geſtattet mam, ſeimen flüchtig gewordenen Leuten nachgzureſten! Gar zu bald wird ſich Cornelius vermutlich nicht wieder ſtellen, ſondern er wird die Feindſeligkeiten wieder aufnehmem und damit unſerk Truppen, die nach ſeiner Unterwerfung nur nach Morenga und Morris im ſüdlichſten Teil des Schutzgebiets nahe dem Oranfefluß miederzuverfen hatten, von nouem zur Zerſplitterung ihrer Kräfſe zwingen. Der Erfolg, den die Bondelszwarts am 14. Februar bei der Novechabſchlucht, unweit Sandfontein, errungen haben, wo auf unferer Seite fünf Reiter fielen, der Aſſiſtenzarzt Or. Max Weſtphal und zwei Reiter ſchwer und vier Reiter leicht berwundet wurden, wird llos Cornelius und ſeinen Anhang in ihver Abſicht, die Feindſeligkeiten wieder aufgzunehmen, beſtärken. Das Marineinfanteriedetachement Oſtafrika hat ſich im ganzen ein halbes Jahr in Oſtafrika aufgehalten. Wenn es ihm nicht vergönnt geweſen iſt, größere entſcheidende Treffen mitzumachen, ſo hat es doch im Verein mit den Lan⸗ dungsabteilungen der Kreuzer in dem tropiſchen Klima dis größten Strapazen überwinden müſſen und ſtegreich in vielen kleineren Gefechten ſeinen Mann geſtanden gegenüber einem wenn auch ſchlecht bewaffneten, ſo doch ſehr zahlreichen und fanatiſchen Gegner. Das Detachement verlor im Gefecht einen Mann vom„Buſſard“; der Geſamtverluſt einſchließlich des Abgangs von Krankheiten und Unfälle beträgt einen Offizier (Leutnant Frhr. v. Stengel, ein Sohn des Münchener Pro⸗ feſſors gleichen Namens) und 5 Mann. Der größere Teil des Detachements hat, wie ſchon gemeldet, am 9. Februar mit dem Dampfer„Gouverneur“ Dar es Salaam verlaſſen, iſt am 18. Februar in Aden eingetroffen und hat an demſelben Tage die Heimreiſe über Suez und Port Said fortgeſetzt. Der Trans⸗ port beſteht aus dem Hauptmann v. Schlichting als Führer, 5 Offizieren, 3 Deckoffizieren und 154 Mann. Der Reſt der Verſtärkungstruppe für Oſtafcika, beſtehend aus 2 Offfzieren und 58 Mann(Detachement Engelbrecht und Detachemen Wilcewski) tritt am 15. März mit dem Dampfer„Prinzregent“ die Heimreiſe an. Die Heimreiſe dieſes Reſtes verzögert ſich, weil die Abteilungen weit in das Innere vorgeſchoben waren (Mpapua und Muanſa) und noch einen beträchtlichen Landweg bis zur Küſte zurückzulegen haben. „ Loubet hat nur den einen Wunſch, fortan ein ruhiges, beſcheidenes Leben ohne jedes Gepränge führen zu können und er hofft, daß man ihn vergeſſen werde. Andererſeits wird noch ein hübſcher Zug von ähm bekanmt, der zeigt, wie er für ſeine Bedienten beſorgt war, während er im Elyſéee lebte. Der Präſident riet allen ſeinew Die⸗ nern, ſie ſollten etwas für ihr Alter zurücklegen. Ihre Erſparniſſe mußten ſie in einen Penſionsfonds einzahlen, und Loubet ver⸗ doppelte die monatlichen Einlagen jedes Diemers aus ſeiner eigenen Taſche. Aus Dankbarkeit beſchloſſen alle Diener, ihm jetzt eine Adreſſe zu überreichen. Als er von dem Plaſie hörte, erklärte er, er wünſche nicht, daß die Leute ſeinetwegen Ausgaben machden; aber die Dienerſchaft hat ſich nicht abhalten laſſen, in die Rue Dants eine ſchöne Vaſe mit der Inſchrift zu ſchicken:„Präſident und Mme⸗ Loubet von ihren Dienern im Elyſse⸗Palaſt aus Dankbarkeit für ihre Beiträge zum Penſionsfonds, 1899/1906.“ Louder konnte dieſe Vaſe, die mit ſeinen Lieblingsblumen, Roſen und Nelken, gefülli war, nicht gut zurückweiſen und er dankte den Gepern herzlich⸗ — König Oskar als Lebensretter. Als König Oskar für das offigielle Porträt ſaß, das in der Galerie von Drottingholm, ſeiner Sommerreſidenz, hängt, wollte er als Marineoffizier gemalt wer⸗ den und machte den Künftler beſonders darauf aufmerkſam, daß er bimter den Orden, die ſeine Uniform ſchmückten, ein kleines Kreuz an einem dreifarbigen Bande nicht vergeſſen möchte. Erinnerung an eine weitzurückliegende mütige Tat, auf die König Oskar mit Recht ſtolz war. Die Geſchichte ereignete ſich, wenn wir nicht irren, im Jahve 1867. An einem ſonnigen Aprilmorgen wanderte auf einer der Straßen an der Riviera, die ſich an den ſteil zum Meere abfallenden Felſen hinziehen, ein einſamer Spagiergänger. Plötzlich hörte er verzweifelte Hilferufe. Er wendet ſich um und erkennt in einer Wolke von Staub zwei durch⸗ gehende Pferde. Wenn ſie noch eine Minute ihren raſenden Lauf fortſetzten, ſo war ihr Sturz in den Abgrund unvermefdlich! Ohne ſich einen Augenblick zu bedenken, fällt der Spaziergänger den Pferden in die Zügel; einige Meter wird er von ihnen mitgeſchbeift, Es war die eilt man herbei und ſpendet dem unerſchrockenen Reiter Beifall⸗ aber er entzieht ſich ſchnell dieſen Ovationen, ohne ſich zu erkennen zu geben. Am anderen Tage erfährt man den Namen des Retters, den man geſucht hatte, um ihm die verdiente Medaille zu üßer⸗ reichen: Es war der Kronprinz von Schweden, der heutige König Oskar II. — Was ein Ehemann ſeiner Frau wert iſt. Eine engliſche Zeitſchrift erzählt nach den Berichten eines Miſſionars aus Teheran folgende merkwürdige Geſchichte: Einer ſeiner Kollegen wurde von einigen Monaten von einem Derwiſch getötet. Die Witwe ver⸗ langte durch den Geſandten Beſtrafung des Mörders und einen Schadenerſatz von 125 000 M. Die Beſtrafung war aus religiöſen Gründen nicht möglich; dafür zahlte die perſiſche Regierung dem Geſandten 200 000 M. für die Wittwe aus. Dieſe aber weigerte ſich, die ganze Summe anzunehmen; 125 000 M. ſei der Maximak⸗ wert, den ihr Gatte darſtelle; ſie war nicht zu bewegen mehr alss dieſe Summe anzunehmen. Wie erhalten wir unſere kleinen Kinder geſund? (Praktiſche Ratſchläge für die junge Frau von einem Arzt., VIII. Nicht ſelben wird mit dem Stillen deshalb ſchon gar nicht an⸗ gefaängen, weil die Frau im Voraus weiß, daß ſie aus beruflichen Gründen doch bald mit dem Stillen wieder aufhören muß umd weil ſie meint, daß es ſich wegen dieſer nur kurzen Zeit gar nicht lohnt, niüt dem Stillen überhaupt anzufangen. Dieſe Anſicht iſt nicht richtig; jede Woche, jeder Tag, den ein Säugling länger die Bruſt erhält, bedeutet einen Gewinn für ihn. Die Ernährung an der Bruſt auch nur während weniger Wochen, während der erſten drei bis fünf Lebenswochen, bringt für das Neugeborene einen unſchätz⸗ baren Nutzen mit ſich. Dies wird verſtändlich wenn man berück⸗ ſichtigt, daß der Säugling gerade während dieſer Zeit am aller empfindlichſten und ſolchen Erkrankungen am meiſtem ausgeſetzt iſt dann gelingt es ihm, ſie zum Stehen zu bringen. Von allen Seiten bie ſein Leben direkt bedrohen oder ſchwere Schädigungen Finten 2. Seſte. ceeneg General⸗Anzeiger. Mannheim, 23. Februar. Deutsches Reſch. *München, 22. Febr.(Eine beſondere Art Schulreform von Zentrums Gnaden) ſoll den Bapeen beſchert werden. Abgeordneter Dr. Heim hat mit Unierſtützung der Zentrumsfraktion des Landlags folgenden Antrag eingebrecht, der von großer Bedeutung für das bayeriſche Mittelſchulweſen werden dürfte: Die Kammer wolle beſchließen, die Staatsregierung zu er⸗ ſuchen: 1. Durchgreifende Reformen im Mittelſchul⸗ weſeu baldigſt in die Wege zu leiten und zu dieſem Zweck eine Kommiſſion von Schulmännern und Intereſſenten zur Ausſprach⸗ au berufen; 2. vor allem ins Auge zu faſſen die Umwandlung der Induſtrieſchulen in Techniken, die Umwandlung der Präparandenſchulen in R ealſchulen oder Progymnaſien, die Reform der Lehrerſeminare in Lehrkörper und Lehrplan, die Er⸗ zichtung von Oberrealſchulen, die Verei nfachung des Lehr⸗ lans der Realſchulen und endlich die völlige Gleichſtelkun 9 der Lehrer an den Mittelſchulen. * Berlin, 22. Febr.(Der Kaiſer) ſprach heute morgen gelegentlich ſeines Spazierganges im Tiergarten beim Reichskanzler vor und hörte ſpäter im königlichen Schloſſe die Vorträge des Kriegsminiſters und des Chefs des Militär⸗ kabinetts. Um 12 Uhr fand die feierliche Einweihung der G edächtnishalle in der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Gedächtnis⸗ kirche in Gegenwart des Kaiſers ſowie des Kronprinzen, der Prinzen und Pringeſſinnen des königlichen Hauſes ſtatt. — UGeber ein Zuſammentreffen des Kai⸗ ſers) mit König Eduard gehen zur Zeit Mitteilungen durch die Preſſe, deren Richtigkeit nicht kontrolliert werden kann. So wird der„Tägl. Rundſchau“ aus Berlin„auf Grund zuverläſſiger Orientierungen“ in dortigen Hofkreiſen gemeldet, daß der König Eduard ſeinem Schwager, dem König der Hellenen, Ende April oder Anfang Mai einen Beſuch aus Anlaß der olympiſchen Spiele abſtatten wird. Bei dieſer Gelegenheit dürfte auch der Deutſche Kaiſer auf ſeiner Mittelmeerrei ſe in Griechenland weilen und dort mit ſeinem Onkel eine Zuſammenkunft haben. Man gehe wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß die Trauerfeierlich⸗ keiten in Kopenhagen, bei denen König Georg und die Königin von England mit dem Kaiſer zuſammentrafen, Gelegenheit g haben, die geplante Zuſammenkunft der beiden Monar⸗ en zu vereinbaren. Daß zwiſchen dem Kaiſer und König duard ein freundſchaftlicher Briefwechſel ſeit einiger Zeit wieder aufgenommen iſt, wird der„Tägl. Roſch.“ gleichfalls zuverläſſig beſtätigt. —(Einen merkwürdigen Beſchluß) hat die Budgetkommiſſion des Reichstags zu verzeich⸗ nen. In ihrer heutigen Sitzung hat ſie entgegen dem lebhaften Widerſpruche der Regierungsvertreter die ſämtlichen Unter⸗ haltungskoſten für die Bagger in Swakop⸗ mund geſtrichen. Für jeden verſtändlich ausgedrückt heißt das: die Bagger, deren unaufhörliche Arbeit der Reede von Swakopmund ſo durchaus not tut, ſollen untätig an der ſüd⸗ afrikaniſchen Küſte liegen, ein Spielball der Wellen, dem Fraße von Schnecken und Muſcheln preisgegeben und der Ueberſchüt⸗ 0 tung durch Sand ſo ausgeſetzt, daß ſie bald nur ſchwer von der Stelle zu bewegen ſind. Man kann, ſo meint die„Köln. Ztg.“, gewiß damit einver⸗anden ſein, daß die Budgetkommiſſion die im Etat ausgeworfenen Summen einer ſehr genauen Prüfung unterzieht, aber hier iſt ſie ſicher beim Streichen auf eine verkehrte Poſition geraten und man kann nur dringend hoffen, daß der Reichstag den den Staatsfäckel ſchädigenden Beſchluß ſeiner Kommiſſion wieder umſtößt. — Aus den Rebchstags komm iſſionen.) Abg. Dr. Burckhardt(wirtſch. Vgg.) hat in der Steuerkommiſſion 1 folgende Anträge geſtellt: Die Regje rungen zu erſuchem, Geſetzent⸗ würfe borzulegen, welche 1. Plakate an öffenkli chee n Straßen, Plätzen, in öffentlichen Gabäuden und GEiſenbahn⸗ wegen beſteuern, 2. welche die ſtällgelegten Zechen und die unbenutzten Gruben felder mit einer angemeſſenen Steuer belegt und nach welchen bei Nichtzahlungsfall das Mutungs⸗ decht am den Staat zurückfällt; 8. welche eine Bergwerkſteuer auf die Ausbeute nach folgenden Sätzen legt Bei einem Ueberſchuß von 50 Pfg. bro Tonme 5 Pf., bei 100 Pf. 15 Pf., bei 150 Pf. 25 Pf., bei 200 Pf. 35 Pf., bei 250 Pf. pro Tonne 50 Pf. Steuer, 4. welehe einen Ausfuhrzoll auf Kaliſalze borſehen.— Die Kommiſſion gur Beratung des Geſetzes betreffend die Abſtellung von Mi 5* ſtänden im Baugewerbe hielt heute ihre erſte Sitzung ab. Sie beſchloß, vor Eimtrith in die materſelle Beratung ſich von der Regie rung über das Ergebnis der Handwerker⸗En quste Mitte ilunng machem zu laſſen.— Die Petitions⸗Kommiſ⸗ ſion hat beſchloſſen, die Petition um Einführung einer ſtaffelför⸗ migen Umſatzſteuer für Großmühlen dem Reichsfanzler als Malerial zu überweiſen. NEN. ee Bveslau, 22. Febr.(Austritt aus der Landeskirche.) Seit Neujahr ſind nach der Volkswacht hier 200 Perſonen aus der Landeskirche ausgetreten, um dadurch gegen die drohende Verkirchlichung des preußiſchen Schulweſens durch die preußiſche Schulgeſetzvorla ge zu proteſtieren. Gotha, 22. Febr.(Der gemeinſchaftliche Landtag der Herzogtümer Koburg und Gotha) beſchloß einſtimmig, die Regierung um eine Prüfung zu er⸗ ſuchen, ob bei der Penſionierung des Miniſters Hentig ſtich⸗ haltige Gründe zur Vorenthaltung der Penſion vorlagen. *Stargard, 22. Febr.(Wegen des ſozial⸗ demokratiſchen Wahlrechtsflugblattes) hatten ſich am Dienstag eine Reihe von Sozialiſten vor dem Star⸗ garder Gericht zu verantworten. Vier Genoſſen, die die Flugblätter verteilt hatten, wurden freigeſprochen, zwei Genoſſen, die die Pakete den Flugblattverteilern übergeben hatten, wurden zu je drei Monaten Gefängnis verurteilt. Königsberg, 23. Jan.(Ein Krankenkaſſen⸗ konflikt) droht in Königsberg auszubrechen. Wie die „Königsberger Hartungſche Zeitung“ erfährt, hat der Verein Königsberger Aerzte der gemeinſamen Ortskrankenkaſſe ein Ultimatum geſtellt, indem er eine Feſtſetzung der Befugniſſe der Vertrauenskommiſſion und eine fünfjährige Verlängerung des bevorſtehenden Vertrages verlangt. Wenn dieſe Forderung nach Ablauf von fünf Tagen nicht angenommen wird, werden die Krankenkaſſenärzte ihre Tätigkeit für die gemeinſame Ortskrankenkaſſe einſtellen. Ausland. »Oeſterreich⸗-ungarn.(Der ehemalige Juſtiz⸗ miniſter im Kabinett Badeni), der nunmehrige Ober⸗ landesgerichtspräſident in Graz, Graf Johann Gleispach, iſt in Graz im 66. Lebensjahre plötzlich geſtorben. —(Die Aktion der Regierung in Ungarn) wird ſich zunächſt nur darauf erſtrecken, daß die freiwillig ein⸗ gezahlten Steuern den Staatskaſſen zugeführt und freiwillig ſich meldende Militärpflichtige angenommen werden. Falls die Be⸗ hörden hierbei ihre Mitwirkung verweigern, werden ſie allerdings ihres Amtes enthoben und durch Regierungskommiſſare erfetzt werden. Weiter wird die Regierung indes nicht gehen, um einer künftigen Verſtändigung zwiſchen Krone und Koalition nicht voll⸗ ſtändig und endgültig den Weg zu verlegen. Großbritannien.(Die Regierung) ſoll einſtim⸗ mig beſchloſſen haben, eine Kommiſſion behufs Unterſuchung der Kulifrage nach Südafrika zu entſenden. —(Der konſervatibe konſtitutionelle Klub) beſchloß geſtern die Aus ſt o ßung des ehemal. Miniſters Lord Balfour of Burleigh, weil er während der Wahlen einen liberalen Freihändler begünſtigte. Belgien.(Aus Anlaß der Verſammlung des internationalen Sogialiſten⸗Bureaus) hat der Brüſſeler Sozialiſtenverband für den 4. März im Volkshauſe ein großes Meeting einberufen unter dem Vorſitz Vandervel⸗ des und der Mitwirkung der Sozialiſtenführer Bebel, Ja u⸗ reS, Dr. Adler, Hyndmann, Keyhr, Hardy und anderer Genoſſen. Auf der Tagesordnung ſteht eine Diskuſſion über den Friedensgedanken. * Rumänien.(Die Regierun g) hat eine Geſetzes⸗ voxlage eingebracht, wonach die Verheiratun g von Perſonen, die an unheilbarer Syphilis, Lungenſchwindſucht und Epilepfte leiden, verboten werden ſoll. Rußland.(Der Reſt der ruſſiſchen Kriegs⸗ flotte) aus Oſtaſien iſt am Mittwoch in der Nordſee ein⸗ getroffen und wird durch den Kaiſer Wilhelm⸗Kanal nach der Oſtſee weiterfahren. Als erſtes kam das Linienſchiff„Zä⸗ ſarewitſch“ an, das über Skagen nach der Oſtſee fuhr. Donnerstag wird der Kreuzer„Alma“ Cuxhaven paſſieren. —(Admiral Dikow) aus Petersburg iſt nach Sewaſtovol gereiſt, da man von dort über eine beginnende neue Bewe gung im Geſchwader berichtet. Ueber die Feſtung Otſchakow iſt der Kriegszuſtand verhängt worden. Aus Sfadt und Land. mgenkeim 23 Februar. In den Ruheſtand verſetzt wurde Landgerichtsrat Mathias Birk in Freiburg. *Ernannt wurde zum Amtsrevidenten. Verſetzt wurde Betriebsſekretär Philipp Scheerer in Immendingen nach Raſtatt. *Perſonalnachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirektionsbezirk Karlsruhe. Verſetzt der Ober⸗Poſtaſſiſtent Wilhelm Behringer von Kehl nach Gemmingen unter Ernennung zum Poſtperwakter; die Poſtaſſtſtenten: Garſtav Arnold und Karl Friedrich von Neckarelz Aktuar Karl Himmelhan in Neuſtadt nach Eberbach(Baden), Franz Heinz von Weinheim(Bergſtraße) nach Raſtatt, Oskar Mach von Mülhauſen(Elſaß) nach Karlsruhe und Friedrich Theilmann von Pforzheim nach Karlsruhe.— Frei⸗ wällig ausgeſchieden: die Poſtgehilfin Anna Lipp in Karlsruhe; die Telegraphengehilfinnen Anng Mahlbacher in Karls⸗ rühe, Maria Meſſerſchmidt und Anna Metzger in Mannheim. *Der St. Nitolaus⸗Schifferverband wird ſeine erſte Generalverſammlung am Montag den 14. Mai in unſerer Stadt abhalten. Freireligibſe Gemeinde. Sonntag, den 25. Februar, mor⸗ gens 10 Uhr, findet in der Aula der Friedrichsſchule, U 2. ein Vortrag des Predigers Herrn Schneider ſtatt über das Thema: „Glaube und Unglaube in Hilligenlei“. Hierzu iſt jedermann bei freiem Eintritt herzlich willkommen. Der Allgemeine Rabatt⸗Sparverein hielt am 12. Februar ſeine erſte ordentliche H a uptverſamm⸗ 1 ung ab. Der Vorſitzende begrüßte die zahlveich erſchienenen Mit⸗ glieder und wies darauf hin, daß der Verein ſeit ſeiner Gründung bis daher einen weſentlichen Zuwachs an Mitgliedern erfahren habe, Der Markenverkauf ſei imfolgedeſſen ein überaus erfreulicher ge⸗ weſen. Er hätte ſich wohl noch günſtiger geſtaltet, wenm hier und da weniger Zurückhaltung bei der Abgabe der Marken beobachtet worden wäve. Der Geſchäftsführer erſtattete hierauf den Jalhresbe richt, in welchem Dank geſagt wird in erſter Linie denjenigen, welche ſich um das Zuſtandekommen des Allgemeinen Rabati⸗Sparvereins hervorvagende Verdienſte erworben haben, zunächſt dem Vorſtand ſowis den Mitgliedern des Verbandes ſelbſtändiger Kauffeute ud Gewerbetreibender und der Großeinkaufs⸗Vereinigung der Kolomial⸗ warvenhändler. In opferwilligſter Weiſe hätten dieſe Herren weder Zeit noch Mühe und Koſten geſcheut, auf dem Wege der Selbſthilfe Mannheim und Umgebung die Lage des ſchwer bedrängten kleinen und mittleren Kaufmanns und Gewerbetreibenden zu verbeſſern. Daß dies geſchehen, beweiſe, daß das Publikum auch aus den Warenhäuſern wieder den Weg zu den Geſchäften finde, welche die grünen Marken abgebem und außerdem für eimſeitige Beborzugung der Mitglieder des Be⸗ amtenvereins nicht zu haben ſeien, ſondern jedem Käufer ohne Aus⸗ nahme Rabatt gewährben, wobei beide Teile durch den Vorteil der Barzahlung auf ihre Rechnung kämen. Die überall erzieltem flotten Erfolge vevanlaßten im Herbſte 1904 die Gründung des hieſigen Vereins, der am 1. Dezember 1904 mit 78 Mitgliederm in Tätigkeit tral. Mitte Dezember 1904 waren ſchon zirka 150 Mitglieder und erhebliches Anwachſen der verſchiedenſten Branchen zu kon⸗ ſtatieren. Zu Oſtern 1905 war überall eine namſhafte Steigerung der Umſätze zu verzeichnen. Es ſchloſſen ſich ferner Geſchäfte an in den Nachbarorten Weinheim, Käferthal, Neckarau, Speyer und Feudencheim. Zur Bequemlichzeit der Mitglieder und des Pub⸗ likums exröffnebe der Verein in den Vorſtädten Neckarvorſtadt, Schwetzingervorſtad!l und Lindenhof Zweigſtellen. Die Haupt⸗ geſchäftsſtelle befindet ſich ſeit September in getrenntem Lokal und hat ebenſo wie die Zweigſtellen ihre beſondere Geſchäftsordnung. An Weihnachten 1905 erſchien das vierte Flugblatt mit 337 Mik⸗ gliedern; die Entwickkung des Vereins hat ſich alſo trotz vieler Sehwierigbeiten und Anfeindungen ſehr günſtig geſtaltet. Im Degember 1905 benötigte der Verein 2280 Kuverts Rabatimarkey à 10 M. 22 800., ein Beweis, welcher Beliebtheit ſich die grünen Rababtmarten bei dem kaufenden Publikum erfreuen. Im ganzen wurden ſeit der Gründung 14 502 Kuverts Rabattmarken à 10 M.= 145 020 M. abgeſetzt, was einem Warenumſatz von 2900 000 M. entſpricht, ein weit höherer Betrag, als wie ſeinerzeit angenommen lpurde. Beſonders ſei hier denſenigen Hewren Ge⸗ ſchäftsinhabern gedankt, welche die grünen Rabattmarken freſwillig, ohne Aufforderung, verabfolgten und dadurch eine kräftige Propa⸗ ganda für ſich und den Verein machten. Bis 31. Detzzember 1905 wurden 16543 Sparbücher à 5 M. ausbezahlt, wodurch der Kund⸗ ſchaft 82 715 M. gutkamen; die ſtärſten Gimlöfungstage waren der 13. Dezember mit 304 und der 27. Dezember mit 359 Sparhüchern. Der Einlöſungsfonds in Wertpapieren und Bankguthaben beträgt 62 180 M. Nach erſtattetem Kaſſenbenicht wurde dem Vorſtand unnd dem Geſchäftsführer einſtimmig Entlaſtung erteilt. Die Vor⸗ ſtandserſatzwachl fiel einſtimmig auf Herrn K. Ke ßTer, welcher durch ſeine Tätigkeit im Schuhhändlerbevein und durch ſeine Ver⸗ Hienſte in der„Kommiſſion zur Bekämpfung des unlauteren Well⸗ bewerbs“ aufs worteilhafteſte bekannt iſt. Der Verein hat Unter⸗ handlungen angeknüpft, um die Rechte einer juviſtiſchen Pewſon zu erlangen; in den dafür auszuagrbeitenden Satzungen läßt ſich hoffentlich ein Paragraph einbringen, um dem neuerdings auftau⸗ chenden Ausverkaufsunweſen zu ſteuern. Nach Erledigung einiger lokaler Fragen ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung mit den beſten Wünſchen für das fernere Gedeihen des Vereins, zum Segen ſeiner Mitglieder und zum Nutzen des kaufenden Publikums, Allgemeine Radfahrer⸗Union, Hauptkonſulat Mannbeim. In dem großen Saale der Loge„Wilhelm zur Dankbarkeit“ hatte ſich am Mittwoch Abend ein luſtiges Völkchen unter dem Narren⸗ ſzeßter zuſammengefunden. Es mögen wohl an 200 Unioniſten mit ihren Damen geweſen ſein, die unter papierener Behauptung allr⸗ hand Allotria trieben und ſich vormachen ließen. Kam auch der Ernſt zu Wort, ſo war dies bedingt durch die Idee der Veranſtal⸗ tung, es ſollte allen den getreuen Mannen, Frauen und Fräuleins der Dank für die ſo rege und aufopfernde Arbeit während des Jahrmarktfeſtes zu Plundersweilern ſeitens des Hauptkonſulats ausgeſprochen werden. Am Klavier ſaßen abwechſelnd die Herren Muſikdirektor Pelliſier, der im Verein mit der guten Haus⸗ kapelle für den orcheſtralen Teil der Unterhaltung beſtens ſorgte, läſſen könnnen. Den zarten Säugling über die gefährlichen Klip⸗ pen dieſer erſten Wochen geſund hinüberzubringen, gelingt an der Bruſt viel ſicherer. Man denke nur daran, welch' großen Gewinn dieſes wenn auch nur kurg dauernde Stillen für ein im Sommer geborenes Kind bedeutet. Es muß deshalb das Stillen unter allen auch dann verſucht werden, wenn man im Voraus weiß, daß man aus beruflichen Gründen doch nur tpenige Wochen lang ſtillen kann. Am häufigſten wird als Entſchuldigung für das Nichtſtillen oder für das zu frühe Aufhören mit dem Säugen von den Müttern geſagt, daß zu wenig Milch oder überhaupt keine Milch dageweſen, oder daß die Bruſt zu früh verſiegt ſei, kurz, daß„es micht mehr ging“. Dabei habe es an dem„guten“ Willen zum Stillen ſicher nicht gefehlt. Nun iſt es mit dem guten Willen ſo eine eigenartige Sache. Bei vielen Frauen darf man dieſem„energiſchen“ Wjllen hgicht viel zutrauen; die kleinſten Schwierigkeiten im Beginn des Stillens ſind ſchon imſtande, die willensſtarke Mutter zum Auf⸗ geben des Stillens zu beſtimmen. Bei den etwas mehr energiſchen rauen müſſen die anfänglichen Beſchwerden und Hinderniſſe ſchon ekwas erheblicher werden. Schmerzen in der Bruſt und im Kreutz, Wundwerden der Warzen und andere Unannehmlichkeiten ſetzen der gen Frau anfangs oft ſo arg zu, daß der gute Vorſatz zu wanken fängt und das Kind abgeſetzt wird; bei den nachfolgenden Kin⸗ dern wird natürlich ein ſolch ſchmevzhafter Verſuch zum Stillen nicht mehr unternommen. Auf die Frage, warum ſie nicht ſrillt haben, erklären all dieſe Frauen, daß ſie nicht hätten ſtillen können. Es muß hier an dieſer Stelle die ebenſo verbveitete, wie un⸗ zwieſene Anſicht bekämpft werden, daß die Frauen von heute nicht mehr ſo gut ſtillen könnten wie früher, daß ſie wicht mehr ſo die örperlichen Fähigteiten zum Säugen hätten wie die früheven Ge⸗ rationen. Die Frauen von beute ſind gerade ſo gut noch im tande ihre Kinder ſelbſt zu ſtillen, wie die Frauen früherer Zeiten; ine Mutter von heute beſitzt im Allgemeinen dieſehbe körperliche werden mir ſicherlich ananche Leſerinnen enigegenhalten. Daß nicht mmehr ſo viel geſtillt wird, iſt allerdings eine Tatſache, die leider nicht beſtritten werden kann; wirkliche körperliche Unfähigkeit iſt aber nicht die Schuld an dieſer bedauerlichen Abnahme des Stillens, vielmehr dürfte wohl der Oberarzt der Landeshebammenſchule in Stuttgart ſicherlich die Zuſtimmung aller finden, die auf dieſem Gebiete Erfahrungen beſitzen, wenn er ſagt:„Jede Frau iſt mit gans geringen Ausnahmen(köpperlich) imſtande, ihr Kind an der Bruſt zu ernähren. Neigung oder Notwendigkeit zum Stillen gibt faſt jeder Frau die Fähigkeit zum Stillen.“ Wenn nun eine Mutter ernſtlich gewillt iſt, ihr Kind ſelbſt zu nähren, aber Zweifel darüber hat, ob ſie imſtande iſt zum Stillen, ſo ſoll ſie die Stillverſuche nicht aufgeben, ohne den Arzt vorher darüber gefragt zu haben. Die Entſcheidung üder die körperliche Fähigkeit zum Stillen iſt ausſchließlich Sache des Arztes, der auch allein die damit verbundene große Verantwortung übernehmen kann. Frägt man die Mütter künſtlich ernährter Kinder, warum ſie nicht geſtillt haben, ſo bekommt man gewöhnlich zur Antwort:„Das Kind hat die Beruſt nicht nehmen wollen“ oder„ich habe zu wenig Milch gehabt“,„die Milch war zu wäſſerig“, bei einer anderen »war die Milch zu fettig“ und andere Gründe mehr. Forſcht man weiter, woher die Frau weiß, daß dies alles ſo war, daß z. B. zu wenig Milch da war, dann erfährt man, daß es die Hebamme geſagt habe, oder die Großmutter, oder eine freund⸗ liche Nachbarin, die es ja verſtehen muß. Daß die Großmutter und Nachbarsfrau nicht die berufenen Perſonen ſind, über das Stillen irgend eine Entſcheidung zu treffen, ſollte ſelbſtverſtändlich ſein. Was die Ratſchläge der Hebamme betrifft, ſo befürworten dieſelben allerdings meiſtens das Stillen. Es gibt nun aber leider eine Anzahl von Hebammen— und jede gewiſſenhafte Hebamme kann das beſtätigen—, die aus den verſchiedenſten Gründen nicht beſonders für das Stillen eingenommen ſind und deshalb nicht in der energiſchen Weiſe zum Stillen raten, wie es ihre Inſtruktion higkeit zu ſtillen wie ihre eigene Mutter und Großmutter.„Es llen aber doch heute nicht mehr ſoviele Frauen wie früher!“ vorſchreibt. Eine ſolche Hebamme wird natürlich raſch bereit ſein, und Herr Muſiklehrer Rietz, der den Narrhalleſenmarſch dirigiecte ieeeeeeeeeeeeeee oder ſpäter auftreten ſollten. Eine gewiſſenhafte Hebamme bvird demgegenüber in ſolchen Fällen, wo es ztweifelhaft iſt, ob das Stillen möglich ſein wird, ihrer Dienſtweiſung folgend möglichſt die Zuziehung eines Arztes anraten und dieſem die Entſcheidung über das Stillen überlaſſen. (Fortſetzung folgt.) Beiträge zur Frauenfrage, Verein Frauenbildung—Frauenſtudium, Abteilung Mannheim⸗ Die nächſte Mitgliederverſammlung findet nicht ſchon am kommenden Mittrvoch, ſondern der Karnevalswoche wegem er ſt Mittwoch, 7. März, ſtatt. Im ihr tpird Profeſſor Ma x Ernſt Mayer⸗Straßburg, ein Mannbeimer, der ſein Wiſſen ſchon mehrmals in liebenswürdigſter Weiſe dem Verein zur Ver⸗ fügung geſtellt hat, einen Vortrag über„Die Reform der ſtrafrechclichen Behandlung von Kindern und jugendlichen Perſonen“ haltem. Die Reform des Straf⸗ rechts ſteht vor der Türe; durch dieſen Vortrag ſoll auch den Frauen Gelegenheit gegeben werden, ſich über eine Frage aufzuklären, die ihnen ebenſo nahe liegt wie den Männern. Ein Mädchen⸗Realgymnaſium in Berlin. Der Berliner Stadtverordnetenverſammlung iſt die Magiſt⸗ rats⸗Vorlage wegen der Errichtung eines ſelbſtändigen Mädche n⸗ Realgymnaſiums zugegangen. Danach ſollen zunächſt die Klaſſen Unter⸗Tertia bis Ober⸗Prima mit dem Lehrplan eines Reform⸗Realgymnaſiums eröffnet werden, und zwar ſchow zu Oſtern mit allen ſechs Klaſſen, ſobald die nötige Zahl von Anmel⸗ dungen erfolgt iſt, woran kaum zu zweifeln iſt. Die erforderlichen Schulräume können in dem Gebäude der 266. Gemeindeſchule, die als ſolche zu Oſtern eingeht, bereitgeſtellt werden. Das Schulgeld ſoll 140 M. jährlich für Kinder hieſiger Einwohner, 200 Mark jährlich für Schülerinnen von auswärts betragen. Die Einnahmen im erſten Jahre ſind mit 28 500., die Ausgaben mit rund 49 000 vom Stillen abzuraten, werm irgendwelche Schwierigkeiten anfangs Mark veranſchlagt. — N E 1 i — 5 1 * Schleppkahn. Wrännheim, 23. Febrllär, Seueral⸗Anzeiger. und die Geſänge begleitete. Herr Buchdruckereibeſitzer Jakob leitete den Abend durch zwei Baßſoli ein. Herr Hirſch ſang einige vrigielle Couplets, dann boten Frl. Emma Neuhof und Herr Neu ein nettes Duett im Koſtüm und Frl. Roſa Neuhof ließ den Jahrmarkt zu Plundersweilern in koſtbaren Verſen des Haus⸗ dichters Revue paſſieren. Jedes bekam unter ſtürmiſcher Heiterkeit ſeinen Treff. Herr Schauſpieler Hölch erfreute noch mit mehreren Eſtanzerln und Couplets. Zwiſchendurch ſorgten dis verſchiedenen humotvollen Dankesreden des Hauptkonſuls und gemeinſame Ge⸗ fänge für die nötige Abwechslung. Daß immer noch ein Dröppchen zeſuͤngen und getrunken tzurde— das iſt nun mal in der luſtigen Karnebalszeit nicht anders. Herr Photograph Beyerle ließ die verſchiedenen Gruppenaufnahmen vom Jahrmarktsfeſt girkulieren. die lebhaften Anklang fanden. So verflog der luſtige Abend raſch und es war lange nach Mitternacht, als ſich die feuchtfröhliche Radlergemeinde zum Heimgang anſchickte. * Im Kaufmünniſchen Verein ſprach geſtern abend Herr Dr. Juljan Marcuſe, dirigierender Arzt des Sanatoriums Eben⸗ hauſen bei München, über:„Frauenfrage und Frauen⸗ ſchutz“. Der Vortragende, der von ſeinem hieſigen Wirben als Arzt und Publitziſt her noch im beſten Andenken ſteht, wurde bei ſeinem Erſcheinen am Rednerpult von dem Auditorium, das be⸗ dauerlichenweiſe nicht ſo zahlreich vertreten war, mit herzlichen Beifall begrüßte. Herr Dr. Marcuſe gab in der ihm eigenen ſcharf⸗ ſinnigen und tiefgründigen Art zunächſt einen Ueberblick über die ſoziale Stellung der Frau in der Antike. wie erſt das Ehriſtentum, das die Gleichſtellung des Weibes mit dem Manne proklamierte, einen ungeheuren Fortſchritt brachte, der allerdings wieder abge⸗ ſchwächt wurde, als die chriſtliche Lehre zur Staatsreligion erhoben wurde. Die gewaltigſte Veränderung in der geſamten Stellung der Frau hat die Maſchime vollbracht. Sie bewirkte, daß neben den Kräften des Mannes auch diejenigen des Weibes herangezogen wurden, daß die Frau in den Wettbewerb in der Produktion und im Lohnerwerb mit dem Manne eintrat. Und ſo entſteht dadurch, daß auf der einen Seite aus den ländlichen Kveiſen immer neue Arbeitskräfte herbeigezogen und auf der anderen die ab⸗ gearbeiteten wieder abgeſtoßen werden, die Heimarbeit, die Hausinduſtrie, die durch die mehr und mehr wachſende Differenzierung der einzelnen Arbeiten gefördert wurde. Die Hausinduſtrie ſei nichts anderes als ein Produkt des Maſcht⸗ nenzeitalters, der techniſchen Vervollkommnung. Mit dem Entſtehen der Welthäuſer wird die Frau aber auch in den Beruf des Kauf⸗ manns hineingeführt. Sie dringt plötzlich auch in jene Betriebe, die urſprünglich als Handelsbetriebe einzig und allein ſouveränes Eigentum des Mannes geweſen waren. Aber auch dabei bleibt die Frau nicht ſtehen. Sie ſteigt zu den ſogenannten höheren Berufen. Während bei der proletariſchen Frauenarbeit das materielle Mo⸗ meut ausſchlaggebend war, iſt es hier das ethiſche. Nachdem der Redner ſo die Entwicklung der Frauenfrage bis zu ihrem jetzigen Stande behandelt hatte, beſprach er die Frage, welche Folgen die Frauenarbeit gezeitigt hat und noch zeitigen twird. Was die prole⸗ kariſche Frauenarbeik betrifft, ſo ſind mit ihr an ſich ſchon geiſtige und körperliche Schädigungen verknüpft. In der weiteren Folge werden noch Schädigungen herbeigeführt durch die allgemeinen Ver⸗ hältniſſe in der Arbeit, durch Ueberanſtrengung und daraus reſul⸗ tierende Unterernährung und Luftmangel. Dazu kommen noch die Schädigungen im Allgemeinen durch das Milieu und die Schä⸗ digung der Frau als Mutter und Weib. Alle Schädigungen der Frau ſind ein trüber Ausfluß der Produktions⸗ und Wirtſchafts⸗ derhältniſſe. Sie zeigen deshalb deutlich, nach wercher Richtung ſich alle Bemühungen, die Familie wieder zu dem zu machen. was ſie früher war, zu bewegen haben. Auf der Grundlage der Er⸗ kenntnis der Schädigungen entſtand der Arbeiterinnenſchutz, jene Bewegung, die im erſten internationalen Arbeitskongreß Geſtalt an⸗ nahm. Daran ſchloß ſich die Arbeitergeſetzgebung. Redner ſteht auf dem Standpunkt, daß die geſetzgeberiſchen Verſuche, die in jener Richtung unternommen wurden, zum großen Teil mißglückt ſind. Alle Familienglieder liegen, bildlich geſprochen, unter den Rädern der Maſchine. Daher iſt es trotz der weitgehendſten Schutzgeſetz⸗ gebung bisher nicht gelungen, das urſprüngliche Bild der Familie wieder zu rekonſtruieren. Aus dieſen Gründen iſt die Arbeiter⸗ ſchutzgeſetzgebung nur bis zu einem gewiſſen Sinne von Wert. Redner hält den Naumannſchen Vorſchlag, die Frau ſchichtweiſe A·5 Stunden pro Tag in der Fabrik zu beſchäftigen, ſicherlich für denjenigen von den vielen Vorſchlägen, der am ernſteſten zu nehmen iſt. Man müſſe vor allem verlangen, daß alle diejenigen Veſtim⸗ mungen der Gewerbeordnung und der Arbeiterſchutzgeſetzgebung, die bis zu einem gewiſſen Grade ihre Aufgabe nicht erfüllt haben, ausgedehnt werden. Man müſſe eine gewiſſe Einſchränkung der Frauenarbeit verlangen. Sie zu berbieten, ſei nicht mehr durch⸗ führbar, weil dadurch eine ganze Reihe von Induſtrien vernichtet wülrde. DTaneben ſei für die Schaffung eines Minimallohnes für die Frau und für beſſeren Schutz in den Zeiten der Schwangerſchaft und des Wochenbettes zu ſorgen. Redner trat dann weiter warm für die Einführung der Mutkerſchaftsverſicherung und eine ſcharfe ſtaatliche Kontrolle der Heimarbeit ein. Der Frau müſſe in den bür⸗ gerlichen Berufen abſolut freie Bahn geſchaffen werden. Aber dabet dürfe niemals der Geſichtspunkt vergeſſen werden, daß die Ghe das einzige Poſtukat iſt, welches der Natur der Frau am allereheſten entſpricht. Reicher Beifall 85 dem Redner für ſeine äußerſt lehrreichen Ausführungen zu Teil. *Einen engliſchen Vortrag wird, wie wir erfahren, Mrs. Ceeile Cleasby hier(engl. Sprachlehrerin) am Freitag den 2. März, abends präzis 79 Uhr, im Kaſinofgal halten Aer „Frauenrechte“. Die große Zahl der Schülerinnen und Schüler, ſowie Freunde der engliſchen Sprache werden es gewiß mit Freſt⸗ den begrüßen, daß Mrs. Ceeile Cleasby für ihren letzten dieswinter⸗ lichen Vortrag ein ſolch intereſſantes Thema behandeln wird. Der Kartenverkauf bei Herrn K. F. Heckel(à M..—) hat bereits begonnen. * Die Renovierung der Jeſuitenkirche. Auf ehr ſinnige Weiſe gedenkt die kathol. Kirchengemeinde ihrerſeits das dreihundert⸗ jährige Jubiläum der Stadt zu feiern. Sie ſchickt ſich nach dem hieſigen Zentrumsblatt an, das Innere der vor 180 Jahren(au 15. November 1756 erſter Gottesdienſt) fertig geſtellten Jeſui⸗ tenkirche einer gründlichen Reſtaurier ung zu unterziehen, um ſo auch jetzt mit beizutragen zum Ruhme und Glanze der Vaterſtadt. Es haben bereits mehrfach Beratungen mit namhaften Künſtlern ſtattgefunden, welche ein der hohen Bedeu⸗ tung dieſes monumentalen Gotteshauſes würdiges, künſtleriſches Ergebnis in Bälde erhoffen laſſen. Die Oberleitung dieſer tech⸗ niſchen und künſtleriſchen Arbeiten iſt, im Benehmen mit den Be⸗ hörden, dem Erzbiſchöfl. Bauamte Karlsruhe übertragen worden. Der feſtgefahren geweſene Schleppdampfer„Stachelhaus und Buchloh Nr. 1“ iſt, wie uns unſer Binger c⸗Korreſpondent meldet, geſtern nachmittag vom Ende der Krausaue, wohin er ſich ſelpft ſeſtgefahren hatte, aogefahren und hat ſich in den Binger Hafen gelegt. Dort wird der Dampfer in Ordnung gebracht.— Ge⸗ leichtert wird der vor der hieſigen Landebrücke der Trajektbodie feſtgefahren geweſene und etwas heraufgesogene holländiſch⸗ Die Holzladung wird zurzeit in ein Leichterſchiff verladen. Einen Selbſtmordverſuch hat der in der Rheinhäuſerſtraße wohnhafte Werkmeiſter Otto Schmidt in dem Schnellzug, der heute nachmittag 3,16 Uhr Waldhof paſſierte, kurs vor der Station in dem Abort verübt. Schmidt hat ſich zu erſchießen verſucht. Wenn keine Komplikationen eintreten, kann der Lebensmüde am Leben da die Kugel eine allerdings ſchwere, aber nicht Verletzung verurſacht hat. Aus dem Grossberzoglum. Kleine Mitteilungen aus Baden. Der in Ziegel hauſen durch einen Schuß verwundete Schüler Paul Badiſt iſt an den Folgen der Verletzung geſtorben.— In Rohr⸗ bach erhängte ſich der Landwirt Peter Ziegler, der eine Bürg⸗ ſchaft von 600 M. übernommen hatte und jetzt dafür aufkommen ſollte.— Die Wiederherſtellungsarbeiten an der ſeinerzeit einge⸗ ſtürzten neuen Heidelberger Eiſenbahnbrücke ſind ſo⸗ weit vorgeſchritten, daß am Donnerstag, 1. März, mit der Ram⸗ mang des Montagegerüſtes in der Mittelöffnung begonnen werden kann. Die Durchfahrtsöffnung in der linksſeitigen Flußhälfte wird dabei nach und nach auf 21 Meter eingeengt werden. Das Gerüſt wird vorausſichtlich bis Ende Juni ſtehen bleiben. Die Führer der die Bauſteile durchfahrenden Schiffe und Flöße haben darauf zu achten, daß Veſchädigungen des Gerüſtes und der Ramme ver⸗ mieden werden.— In einem Hauſe der Eſſenweinſtraße in Karls⸗ ruhe hat ſich geſtern morgen ein ruſſiſcher Student in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht in die Bruſt geſchoſſen und ſchwer verletzt. — In Heitersheim(A. Staufen) wurde der Bahnhofreſtau⸗ rateur Karl Kind wegen Sacharinſchmuggels verhaftet. Die Angelegenheit dürfte noch weitere Kreiſe ziehen.— Am letzten Sonntag ſtürzte infolge Tauwetters zwiſchen Schenkenzell und Alpirsbach ein Felsblock auf die Bahnlinie. Der Wärter ſah das Hindernis noch rechtzeitig. Der Verkehr wurde durch Um⸗ ſteigen aufrecht erhalten. Die Züge erlitten Verſpätung.— In Freiburg verſchied am Montag abend nach kurzem, ſchwerem Leiden an Lungenentzündung der dem 8 bad. Infanterie⸗Regiment Nr. 113 aggregierte Major Scheüch. Sch. wurde am 26. Juli 1858 als Sohn des Appellationsgerichtsrats Scheüch in Schlettſtadt i. E. geboren. Am 7. Mai 1878 trat er beim Regiment ein und hat dem⸗ ſelben bis zu ſeinem Tode ununterbrochen— faſt 28 Jahre— an⸗ gehört. Auf einem Transport, den er nach Oſtaſten zu bealeiten hatte zog er ſich eine ſchweve Bruſtfellentzündung zu, deren Folgen ſeine Geſundheit zwar ſchädigten, aber nicht ihn hinderten, ſeine volle Kraft für den Dienſt bis zum letzten Tage einzuſetzen. Theater. Runſt undg(Uiſſenſchaft. Künſtler unter ſich. Zum Fall Prof. Becker⸗Rebner er⸗ hält die„Frkft. Z1g.“ weiter folgende Zuſchrift:„Ich hielt es bisher nicht für nötig, in die Zeitungsfehde meiner Kollegen Becker und Rebner einzugreifen, da die Erklärung des Vorſitzenden des Saar⸗ brücker Vereins der Kunſtfreunde in Ausſicht ſtand. Da nun aber Herr Rebner die Auslaſſungen dieſer Augenzeugen als unvichtig und parteiiſch bezeichnet(ſiehe Abendblatt der„Frankfurter Zeitung“ vom 21. Februar), erkläre ich hiermit, daß meine Beobachtungen in dieſer Sache ſich vollkommen mit jenen des genannten Saar⸗ brücker Herrn decken. Hugo Heermann.“ Herr Joſef Plank, ein Sohn des verſtorbenen Kammerſängers Plank, beranſtaltete in der vorigen Woche im Verein mit der Konzertſängerin Frl. Elſe Wider und dem Klaviervirtuoſen Dr Alexander Dillmann in München einen Wagner⸗Abend. Ueber das Auftreten des Herrn Plank ſchreiben die„Münch. Neueſten Nachr.“: Der Künſtler, der den Karfreitagszauber aus Parſifal, ſowie die Schlußgeſänge aus Rheingold und Walküre vortrug, iſt im Beſitze prächtiger Stimmittel, die zu großen Hoffnungen be⸗ rechtigen. Die kreffliche und ſorgfältige Schulung ſeiner Stimm: und ganz beſonders auch ſeiner Ausſprache legen von dem ernſten und eifrigen Studium des jungen Künſtlers ein beredtes Zeugnis ab. Guſtav Freuſſen hat in dem veizend an der Elbe gelegenen Blankeneſe, wo ſeit Jahren bereits Richard Dehmel ſeinen Wohnſitz hat, eine Vil la erworben und gedenkt, dauernd dort ſeinen Aufent⸗ halt zu nehmen. Ein neues Bühnenwerk von Max Schillings, das der Komponiſt eben vollendet hat, führt den Titel„Moloch“, muſikaliſche Tra⸗ gödie, Die disſer Kompoſition zugrunde liegende Dichtung iſt frei nach Hebbels Moloch⸗Fragment bearbeifet. Das Werk ſoll möglichſt gleichzeitig zu Anfang der neuen Spielzeit auf den Dresdener und Wiener Hofbühnen aufgeführt werden. Sudermann, der Dekadent. Wir leſen in der Bielefelder „Neuen Weſtfäl. Volksgtg.“ die folgende Warnung:„Sodoms Ende. Morgen wird im hieſigen Stadttheater Sudermanns Tra⸗ gödie„Sodoms Ende“ zu kleinen Preiſen gegeben. Dem Verfaſſer des Stückes iſt die hohe dichteriſche Begabung nicht abzuſprechen, aber er hat, als er„Sodoms Ende“ ſchrieb, die äſthetiſche Regel aus den Augen gekaſſen, daß die Kunſt die Natur nicht AUnſtjliſiert wiedergeben darf. Wir können natürlich niemanden hindern, am Samskag das Theater zu beſuchen, halten es aber für unſere Pflicht, Eltern und Erzieher darauf aufmerkſam zu machen, daß ſie ihre Kinder und Pflegebefohlenen der größten ſittlichen Gefahr ausſetzen, wenn ſie ihnen den Beſuch des Stückes erlauben. Es bietet nichts als eine naturgetreue und darum widerwärtige Kopie tiefſter ſittlicher Dekadenz.“— Ein beſſere Reklame kaem ſich der einer Heine⸗Gedenktafel am Rechberghaus an Dichters, auf auf dem Hauptplatz von Freſſelines aufgeſtellt werden und ſich an am 12. Mai. Ein Gladſtone⸗Denkmal für Hawarden. Das von Sir W. B. Richmond verfertigte Denkmal Mr. Gladſtones und ſeiner Gemahlin iſt nunmehr fertiggeſtellt und wird demnächſt in einer Seitenkapelle der Kirche in Hawarden auf einer Marmorbaſis mit Säulen von gelbem Marmor Aufſtellung finden. Die beiden ruhenden Figuren ſind lebensgroß und von außerordentlicher Aehnlichleit. Mr. Glad⸗ ſtone iſt dargeſtellt in dem Gewande eines Doktors der Rechte. Zu ſeinen Füßen ſitzt als Symbol der Weisheit eine Eufe. Das Haar der Mrs. Gladſtone iſt von dem Spitzenkäppchen bedeckt, das ſie ſtets zu tragen pflegte. Zwiſchen den beiden Figuren liegt das Zeichen des Glaubens, ein großes Kreuz auf das beide ſe eine Hand aufgelegt haben. Ueber die rubenden Geſtalten beugt ſich ein Engel, der mit ſeinen Händen das Kopfkiſſen unterſtü, Zwiſchen den Säulen der Bafis werden Silberreliefs die Liehe und die Künſte darſtellen. Außerdem finden in einer Reihe von Niſchen die Lieb⸗ lingsdichter Gladſtones, wie beiſpielsweiſe Homer und Dante, als ſilberne Statuen Aufſtellung. 5 Eine afrikaniſche Forſchungsreiſe des Hergogs der Abruzzen. Wie aus Rom derichtet wird, will der Herzog der Abruzzen, der Velter des Königs von Italien, der bereits durch ſeine Erpeditionen nach dem Nordpolarkreiſe und nach Alaska bekannt geworden iſt, im Apvil zu einer neuen Forſchungsveiſe aufbvechen, die ihn dies⸗ mal nuch Afrika führen wird. Er hat den Plan, den höchſten Berg Jentralafrikas den Ruvenzori, der über 5000 Meter hoch iſt zu beſteigen. Der Herzog war kürzlich in England, um ſich dort über den Weſt und die Ausrüſtung einer ſolchen Expedition zu unterrichten. Die Koſten werden auf 240 000 M. veranſchlagt. elrichtet werden ſoll. PNotariate untergebracht werden. Badiſcher Laudtag. 2. Kammer.— 33. Sitzung. 8 Febr. Präſident Wilckens eröffnet 9 Uhr 22 die Sitzung⸗ Am Regierungstiſch Staatsminiſter Freiherr bon Duſch Dr und Miniſterialräte. Eingelaufen ein Schreiben des Miniſters des Innerſt mit den Akten über die Abgeordnetenerſatzwahl im 51. Kgahlkre (Bruchſal⸗Stadt). 25 Auf der Tagesordnung ſteht die Spegialdiskuſſdpon über das Budget des Großh. Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts für 1906/07 Titel—7, 12 und 19 der Ausgaben und Titel 1 der Einnahmen. Zu Titer 1 Miniſterium Poſition 1 Gehalte ſpricht Abg. Gichhorn(ſoz.): Wenn der Herr Miniſter wie geſtern ſolche Urteile über die Streiks fällt, ſo darf man ſich nicht wundern, daß man bei uns Urteile über Streiks fällt, die unerhört ſind. Der Staatsminiſter ſagt, daß Streiks inſzeniert würben, indem Tele⸗ gramme von Berlin abgeſchickt würden. Der Herr Miniſter har keine Ahnung von ſozialen Zewegungen. Iſt denn dem Miniſter Unbekannt, daß der Bergarbeiterſtreik, daß der Lanzſche Strei gegen den Willen der Führer begonnen wurde? Der Miniſter ſollke zurückhaltender in ſeiner Beuxrteilung ſein und nicht Urteile fällen die in der Arbeiterſchaft verlacht werden, die aber auf die Klaſſen auf kwelche der Miniſter Einfluß hat, den verhängnisvollſten Ein fluß auswirken. Wenn Richter mit zweierlei Maß meſſen, ſo geſcheh das unbewußt; aus ihrem Mikieu heraus kommen ſie zu ſolchet Urteilen. Die zweite falſche Behauptung des Miniſters ſei geweſe daß die Sozialdemokratie zu Gewalttätigkeiten aufreize. Wir ber ſtehen unter Revolution keine Revolution im Heugabelſinne; wi ſtehen ja ſchon längſt mitten in der Revolution. Wir verſtehen unter Revolution die Entwicklung aus einem Geſellſchaftsmilien heraus in ein anderes hinein. Wir beſtreiten auch aufs Entſchiedenſte, 108 wir in unſeren Verſammlungen zu Gewalttätigkeiten Aufreigeß Es wird die Sozialdemokratie in der Zeit des kleinkalibrigen Ge⸗ wehrs nicht ſo töricht ſein, die Arbeiter auf die Straßen zu führen⸗ Der Miniſter ſoll doch andere nicht ſo einſchätzen, wie man ſich ſel einſchätzt.(Der Präſident ruft den Redner zur Ordnung.) Wenn aber die Revolution von irgend ein anderen Seite kommt, dann werden wir u nicht fürchten, dann ſoll man uns nicht Feigheit vorſper Ich würde mich freuen, an der Spitze einer ſolchen Bewegung 31 ſtehen(Entrüſtete Zwiſchenrufe), ich ſage, wir wollen es nicht, abes wir fürchten uns auch nicht. Venn man, wie in Mannheim, am roten Sonntag die Poliziſten mit Rebolvern auf die Straßet ſchickt und das Militär konſigniert, ſo iſt das die Aufreizung 3 Gewalttätigkeiten. 2—5 Staatsminiſter Freiherr b. Duſch: Der Abg. Gichhorn hat den Poſten„Miniſtergehalt“ benützt, einzelne meine; Aeußerungen aus dem Zuſammenhang herauszurcißen und hier 31 kritiſieren. Ich muß es ablehnen, mir Vorſchriften machen zu af twas ich als Beamter tun ſoll; ich möchte nur die eine beſtimm Aeußerung, die ich geſtern hier getan habe, nochmals aufgreifen Ich habe geſtern die Frage getan: Iſt denn jeder Streik ipſo jur berechtigt? Ich glaube, dieſe Frage war ſehr berechtigt. Und dan habe ich geſagt, daß nicht alle Streiks aus den Kreiſen der Arbeitek hervorgehen, ſondern daß ſehr viele von einer gewiſſen Zentral ſtelle inſzeniert werden. Der Abg. Eichhorn ſcheint nur ſeinen Groll an mir haben auslaſſen wollen, weil ich auf die unerhörte Angriffe der Abgg. Süßkind und Lehmann die gebührende Antwort gegeben habe.(Beifall.) 5 Abg. Frühauf(frſ.) gibt ſeinen Bedenken Ausdruck, da die Debatte eine ſolche Wendung genommen habe, umſomehr auch der Abg. Frank wiſſe, daß ſich der Richterſtand alle Mühe ſeb. alles zu vermeiden was ſo ausſteht, als ob Klaſſenju ig geüht wird. Abg. Schmidt⸗Karlsruhe(Zentr.) ſpricht keit der Amtsrichter in den erſten 5 Jahren ihrer Anſtellun ſident Dr. Wilckens bittet, nicht allzuſehr in die allgemeine batte zurück zu verfallen.) Die Erwefterung der Kompetenz Amtsgerichte ſei nicht zu empfeklen.(Der Präſident erſu⸗ den Redner nochmals, auf die Poſition„Miniſtergehalt“ beſchränken.) Auch er möchte die Behauptung der Sozial zurückweiſen, als ob wir eine Klaſſenjuſtig haben. Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat Buch erſoidert auf einzelne Ausf rungen des Abg. Frühauf.„ Abg. Kolb(ſoz.) meint, daß die heutigen Ausführ Miniſters im Widerſpruch zu den geſtrigen ſtehen. Geſ der Miniſter geſagt, daß Streiks„in der Regel gemacht Es ſei böllig unrichtig, daß Streiks in friboler Weiſe angezet würden. 5 Abg. Dr. Frank(ſog.): Der Vortvurf gegen den N ſei mit demſelben Recht zemacht worden lvie einzelne Vorwür gegen ſeine Fraktionskollegen hinſichtlich der Kritik über richterlich Urteile. Das Recht der Kritik über einzelne kraſſe Urteile m 8. der Volksbertretung aber wahren. Der badiſchen Juſtiz könn der Vorwurf der Parteiiſchkeit gemacht werden. Abg. Belzer(Ztr.): Auch er wolle einen Streilbrech in Schutz nehmen, die Moral der Sozialdemokratie könne e nicht unterſtützen. Das ſeien keine berechtigte Streiks, wenn angefangen würden, weil ein chriſtlicher Gewerkſchaftler nicht Arbeitsplatz entfernt wird. Auch treffe nicht zu, daß über Notſve digkeit eines Streiks ſtets geheim abgeſtimmt wurde; Redner fü hierzu mehrere Beiſpiele an. Titel 1 Miniſterium wird genehmigt, Titel 2 Oberlandesge⸗ richte ebenſo. 785 5 Zu Titel 3 Landgerichte, Poſ. 1 Gehalte ſprichet Abg. Rohrhurſt(natl.): Er habe mit Freude bernomm daß die Regierung die Errichtung eines Schwurgerichts in Hei berg plane. Die Arbeiten des Landgerichts in Heidelberg he ſich ſtetig, ſodaß eine Vermehrung der Richterſtellen hier wie am Amtsgericht nur zu empfehlen iſt. Abg. Frühauf(frſ.) weiſt auf die Unzulänglichk, Karlsruher Landgerichtsgebäudes hin. Bei Termins treffe die Anwaltſchaft keine Schuld. Titel 3 Landgerichte wird genehmigt, ebenſo zur Verſetzbg Pr ö Titel 4 St antpaltſchaft.„ 5 Zu Titel 5 Amtsgerichte Poſ. 1 Gehalte ſpricht Abg. Weygoldt(ntl.), welcher bittet, in einem etat die nötigen Mittel bereitzuſtellen, um Mißſtände im gerichte Schoßfheun abzuſtellen. 1 Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat Becherer entgegnet, daß e worben ſei in der Nähe des Amtsgerichts, auf twelchem ei In dieſem Neubau ſollen auch Der Regierungskommtiſſär auf mehrere in der allgemeinen Debatte geäußerte Spezial zurück. f Abg. Ihrig(Dem.)] beſpricht Mißſtäude bei den Gebäul keiten des Schwetzinger Amtsgerichts und Amtsgefängniſſes. Bedürfnis nach neuen Gebäulichkeiten ſei ein dringendes; er fr die Regierung, ob ſie in einem Nachtragsetat die nötigen Mittel zu einem Neubau bereitſtellen wolle. 5 Abg. Sänger(nutl.) trägt Wünſche vor bezüglich der ir Amtsgerichten beſtehenden Regiſter⸗Einrichtung für die landw ſchaftlichen Genoſſenſchaften. Die Gerichtsbeamten ſollten Veröffentlichung von Anzeigen ſparſamer vorgehen, damit nz Genoſſenſchaften allzu ſehr belaſtet würden. Beſonders 5 4. Seite. 5 General⸗Anzeiger. Mannheim, 23. Jebruar. eimer Gericht erfreue ſich hierin eines heilloſen Reſpekts. Das Maunnheimer und zicht verlangen in den letzten Anzei ſſenſchaften, wenn der Vorſtand arſchriften nur eine ſolche Auflage Auch ſouſt gingen die Gerichte ſchreibe. Man ſollte nicht örbernd in die Tätigkeit des landwirt⸗ f eingreifen ſondern Genoſſenſchafte ennd, 9. Ober⸗Reg.⸗Kat Bechexer erklärt gegenüder den Aus⸗ 8„ rung längere Zeit dieſe ſie abe r infolge einer n nicht an llung herangehen konnte. ber⸗Reg.⸗Rat Bich: Die Regierung unterſchätze die udwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens keineswegs. genüber den Ausfſthrungen des Abg Sänger nur em⸗ olcherlei Beſchwerden den Leſchmerdeweg zu beſchreiten. Ouenzer(ntl.) ſpricht für die Errichtung eines Amts⸗ gexichts in Neckargemünd und fragt, ob Ausſteht beſteht, daß in bal⸗ diger Zeit an die Errichtung eines ſolchen Amtsgerichts herange⸗ gangen wird. Miniſterialdirettor Hübſch entgegnet, daß der Errichtung eines ſolchen Amtsgerichts noch dieſelben Bedenken entgegenſtehen, hie früher. Vom Heidelberger Gericht würde allwöchentlich ein Amtstag in Neckargemünd abgehalten werden, der je doch nur ſehr ſckwach beſucht wird. Abg. Rebmaunn(nutl.) weiſt auf die von den Frauen in großer Zahl errichteten privaten Rechtsauskunftsſtellen hin, die ktußerſt ſegensreich wirken, wie auf die erfreuliche Mitwirkung vor⸗ liehmlich gebildeter Frauen am Vormundſchaftsweſen. Sein Wunſch gehe dahin, daß die Regierung der ſozialen Tätigkeit der Frauen ihre Unterſtützung zu Teil werden laſſe, Abg. Birkenmaher(Ztr.) bittet um beſſere Bezahlung der Maſchinenſchreiberinnen und um Erfüllung der Wünſche der Ge⸗ Lichtsſchreiber. Abg. Dr. Frank(Soz.) empfiehlt die Erfüllung der Wünſche der Aktuare. Die Reihenfolge in der Anſtellung der Gexichts⸗ ſchreiber laſſe zu wünſchen übrig. Abg. Brodmann(natl.) vermißt im Budget einen Betrag für einen Amtsgerichtsneubau in Stockach. Geh. Oberreg.⸗Kat Trefzer: Die Maſchinenſchreßberimnen haben ſich bewährt, ſodaß ihve Bezahlung erhöht werden könnte, Alerdings nach der Richtung, daß Zulagen bei guten Leiſtungen in Ausſicht geſtellt würden. Es iſt zuzugeben, daß eine Reihe von Gerichtsſchreiberſtellen mit Aktuaren beſetzt ſind, und auch die Regierung iſt der Meinung, daß dieſe Stellen etatiſiert werden ſollten; der Anfang iſt auch bereits im vorliegenden Staatsvor⸗ anſchlag gemacht worden, mehr zu tun war diesmal nicht möglich. Abg. Bechthdild(Soz.) ſpricht für Errichtung eines Amts⸗ gevichts in Ladenburg. Miniſterialdßrektor Hübſch: Er könne eine baldige Ervichtung eines Amtsgerichts in Ladenburg nicht in Ausſicht ſtellen. Abg. Armbruſter(3tr.) ſpricht für den Erweiterungsbau beim Amtsgericht Freiburg und unterſtützt die Ausführungen Rebmanns hinſichtlich der ſozialen Tätigkeft der Frauen. Während der Ausführungen des Redners übernimmt Vitze⸗ bräſident Zehnter das Präſidium. Geh. Oberreg.⸗Rat Trefzer: Die Regievung verkenne die Bedeutung der ſozialen Tätigkeit der Frauen keineswegs und ſei gern beveit, auf dem Gebiete des Vormundſchaftsweſens den Wünſchen der Frauen nachzulommen. Abg. Frühauf(frſ.): In der Behandlung der Unberſuch⸗ ungsgefangenen ſei es beſſer geworden; aber die Zuſtände beim Karlsruher Amtsgefängnis genügten noch lange nicht. Der Unter⸗ ſuchungsgefangene müſſe jederzeit in der Lage ſein, mit ſeinem Ver⸗ beidiger zu konferjeren; man ſolle hier keine Schwierigkeiten auf⸗ kürmen. Mimiſterjaldirektor Hübſch: Wir ſind immer bereit, den Ver⸗ kehr zwiſchen Verteidiger und Unterſuchungsgefangenen zu er⸗ leſchtern. Es kann ja hier und da eine Verzögerung in dex Zu⸗ laſſung des Verkehrs zwiſchen Verteidiger und Unterſuchungs⸗Ge⸗ fangenen eintreten, aber man wird immer beſtvebt ſein, dieſen Ver⸗ kehr nicht unnötig zu erſchweren. Abg. Ihrig(dem.) kommt nochmals auf ſeine Wünſche bez. des Amtsgerichtsneubaus in Schwetzingen zurück. Abg. Neck(natl.) redet der Petition der Gevichtsſchreiber das Wort. Abg. Kräuter(ſoz.) beſpricht den Mangel an geeigneten Aufenthaltsräumen für Zeugen in den Gerichtsgebäuden. Abgg. Banſpach(konſ.) und Venedey(dem.) ſprechen zur Petition der Gerichtsſchreiber. Abg. Frühauf(frſ.) meint, daß die Schwierigkeiten, die dem Verkehr zwiſchen Verteidiger und Unterſuchungsgefangenen entgegenſtehen, nicht ſo große feien, wie der Regierungsvertreter aupbe. Abg. Binz(natl.) als Bevrichterſtatter: Den Schwetzingern wiürnſche er tunlichſt bald ein neues Gerichtsgebäude. Die vom Abg. Sänger vorgetragene Beſchwerde berdiene die allergrößte Beach⸗ kung; es betreffe das die Handhabung der Regiſterejnträge des Jandwirtſchaftl. Genoſſenſchaftsweſens ſeitens der Amtsgerichte. Das Entgegenkommen der Gerichte ſei in allen den Fällen zu ver⸗ miſſen, die der Abg. Sänger anzuführen in der Lage war; die Ant⸗ wort des Regierungsvertreters habe nicht genügt. Titel V wird hierauf genehmigt. Zu Titel VI Notariats⸗ und Grundbuchweſen Poſ. 1 Gehalte ſpricht Abg. Mehr⸗Lahr(natl.), welcher Ernſchtung eines Notariats für St. Georgen und Villingen wünſcht. Nach weiteren Bemerkungen des Abg. Birkenmayer(z3tr.) und des Ober⸗Reg.⸗Rats Buch wird Poſition 1 genehmigt. Hierauf wird Titel VI genehmigt, ebenſo Titel VII(Rechts⸗ Je). Alsdann kommt der außerordentliche Gtat zur Be⸗ rabung. Zu Poſ. 2: Erweiterung der Dionſtwohnung des Amtsgerichts⸗ vorſtandes in Buchen ſprechen Abg. Dieterle(Ztr.) und Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat⸗Becherer. Titel VII(außerordentl. Etat) findet Genehmigung, weiter auch Titel XII(Unterſtützungs⸗ und Velohnungsfonds) und Titel XIII(Verſchiedene und zufällige Ausgaben) ſowie Titel 1 der Einnahmen. Bezüglich der Petition der Gerichtsſchreiber hat die Budget⸗ kommiſſion den Antrag geſtellt, dieſe der Regierung gur Kenntnis⸗ gahme zu übenpeiſen, welcher Antrag genehmigt wind Schluß der Sitzung halb 2 Uhr.— Nächſte Sitzung: Samstag bormittag 9 Uhr: Etat der Strafanſtalten. Vapiſche Politik. Karlsruhe, 22. Febr. Zu dem Entwurf eines Geſetzes, be⸗ treſſend die Ordnung des Reichshaushaltes und die Tilgund der Reichsſchuld, hat die Karlsruher Handelskammer in ihrer Sitzung vom 15. I. M. u. a. bemerkt, daß weitere Mittel zur eckung der für notwendig befundenen Reichsausgaben durch eine Reform der Branntweinſtener ſowie evenkuell durch Einführung einer Reichsmehrſteuer zu gewinnen ſein würden. Um einer irctüm⸗ lichen Auffaſſung vorzubeugen, ſei erwähnt, daß die Karlsruher Handelskammer nur dann einer Reform der Branntweinſteuer das ort reden könnte, wenn die durch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe bedingte bevorzugte Stellung der ſüddeutſchen Staaten hinſichtlich der Beſtenerung des Branntweins bei einer etwaigen — Reform ebenſo zum Ausdruck käme, wie dies im Branntwein⸗ nienergeſetz vom Jahre 1887 geſchehen iſt, denn ohne Schutz gegen⸗ über dem Oſten würde lebensfähig bleiben. Karlsruhe, 23. Febr. Minkſterialdirektor im Miniſterium des Innern Karl Heil, Vorſtand des Landesverſicherungsamts, iſt im Alter von 56 Jahren geſtorben. Karlsruhe, 22. Febr. Bis jetzt hat ſich die Z u ſt ä n⸗ digkeit der Steuer⸗ und Zolldirektion bei Rekurſen im Steuer⸗ und Zoll⸗Strafverfahren nach der landesherrlichen Verordnung vom Jahre 1888 gerichtet, die beſtimmt, daß dieſe beiden Finanzmittelſtellen zu Strafnachlä ſſen bis zum Be⸗ trag von 50 Gulden= 85.71 M. berechtigt ſind; alle übrigen Rekurſe ſind an das Finanzminiſterium zu richten. Nun hat der Großherzog die Befugnis der beiden Finanzmittelſtellen zu Straf⸗ nachläſſen bis zu 1000 M. ohne Berückſichtigung des Wertes des Konfiskats erweitert.(St..) Le zle Pachrichten und Telegramme. Köln, 23. Feßr. Wie der„Köln. Ztg.“ aus New york ge⸗ meldet wird, hat der Präf der Vereinigung der Schu fabrikinten auf der Jahresverſammlung die Erklärung abgegeben, der baldige Abſchluß eines gegenſeitigen Abkommens mi D eutſchland ſei notwen⸗ 115 um die Vernichtung des Exportgeſchäftes nach Deutſchland zu veꝛ⸗ ndern. * München, 23. Febr. Die bayeriſche Kammer der Reichsräte nahm heute das Landtagswahl⸗ geſetz ohne Diskuſſion in zweiter Leſung einſtimmig an. Die dritte Leſung findet am 13. März ſtatt. »Wien, 23. Febr. In einer hieſigen Bleicherei erfolgte infolge einer Demontierung einer Zentrifuge eine Explofion, durch die zwei Arbeiterinnen getötet und mehrere Perſonen verletzt wurden. Der Sachſchaden iſt groß, Paris, 23. Febr. In den Wandelgängen der Kammer wird erzählt, daß ein von einem nationaliſtiſches Journaliſten ver⸗ öffentlichtes Pamphlet mit dem Titel„Son Excellence Ms. Merlou“, welches angeblich Enthüllungen über das Privatleben des Finanzminiſters enthält, zu Angriffen gegen ihn benutzt werden wird. Auch der Arbeitsminiſter Gauthier wird mit ſogenannten „Enthüllungen“ bedroht über ſeine ehemaligen Beziehungen zu der Salinengeſellſchaft von St. Lucie, welche ſchlechte Geſchäfte gemacht hat. Doch wird dieſe Drohung nicht ſehr ernſt genommen. Trotz der von der Oppoſition verbreiteten Gerüchte hält man eine Erſchütterung der Stellung des Kabinetts ſowohl aus Gründen der inneren, wie der äußeren Polititk für durchaus un⸗ maßrſcheinlich. * Paris, 23. Febr. Im heutigen Miniſterrat erſtattete Roubier Bericht über den Stand der Arbeiten der Kon⸗ ferenz in Algeciras. Der Miniſterpräſident legte die Haltung der Regierung in der bevorſtehenden Kammerdebatte feſt. Der Miniſterrat beſchloß lt.„Frkf. Ztg.“ außerdem an⸗ geſichts der vielen Zwiſchenfälle bei den Inventarauf⸗ nahmen, dieſe Operationen ſoviel als möglich zu be⸗ ſchleunigen. London, 23. Febeuar. Schatzkanzler Asquit erklärle geſtern einer bei ihm erſchienenen Deputglion gegenüber. daß unter den egenwärtigen Verhältn ſſen für die Aufhebung des Zuckerzolles eine Wahrſcheinlichkeit vorliege. Fremdenfeindliche Bewegung in China. London, 23. Febr. Wie die„Tribüne“ aus Peking meldet, hat die chineſiſche Rigierung die wegen Zerſtörung der Miſion Tſchangpu verlangte Entſchädigung gezahlk, ſowie die Beamten und andere be⸗ teiligten Perſonen beſtraft. die füddeutſche Brannkweininduſtrie nicht — Die Revolution in Ru land. Riga, 23. Febr. Der eine Abteilung Matroſen führende Leutnant Graf Rutjatin wurde, als er im Walde drei dort auf⸗ gegriffene Perſonen vernahm, von einem derſelben durch zwei Schüſſe ſchwer verwundet, die Matroſen ſchoſſen den Angreifer nieder. Wilna, 2. Febr. Fün Perfonen beraubten heute nnter Drohungen mit Revolvern und VBomben die Kaſſe eines hieſigen Geſchäflshauſes und ſchleuderten dann auf der Straße eine Bo mbe, wodurch drei Perſonen verwundet wurden. Die Räuber eytkamen. Moskau, 22. Febr(Petersb. Tel.⸗Ag.) Der Pläſident des Stadtrates von Petersburg Kraſſowsky, der für die heutige Sitzung der Partei„Verband vom 83. Oktober“ zum Präſidenten gewählt war, erklärte, daß der Kongreß gegen den unmittelbaren Einſchluß der Agrarf age in ſein Pro ramm geſtimmt habe. Da a er das Zeutra bureau nicht wolle, daß es den Anſchein habe, als ob der Kongreß dieſe Frage umgehe, ſo habe er ihre vorlä fige Prüfung durch die Sektionen angeoronet, deren Entſcheidung ſpäter dem Kongreſſe zu unterbreiten wäre. In der an den Kongreß gerichteten Rede über den Bericht des Bureaus betreffend die Haltung der Vereinigung vom 3. Oklober gegenüber der Regierung faßte Stakkowitſch ſeine Meinung dahin zuſammen, daß die Regierung nicht als Feend anzuſehen ſei, und daß der Verband weder ihre Maßtegelong, noch ibren Sturz wünſche, daß aber die Regierung jetzt zwe fellos nicht ſo handele, wie ſie es ihrem Lande gegenüber zu thun verpfüſchtet ſei, eine Thatſache, die der Kongreß frei offen und erklären ſolle. Redner kam zu ſolgendem Schluſſe: Man ſolle er Regierung mit⸗ teilen, daß gemäß dem erſten Punkte des Manifeſtes vom 30 Oktober es unumgänglich no wendig ſei, die Geſetze bekannt zu geben, die die Freiheiten garantieren und näher beſtimmen, ferner überall den verſtärkten und außerordentlichen Schutz aufzuheben und alle nach dem 0. Oktober ohne gerichtliche Aburteilung verhängten Strafen zu erlaſſen. Die Verhängung des Kriegszuſtandes könne nur mit dem offenen Aufſtande oder mit den Vorbereitungen zu einem ſolchen begründet werden; der Kriegszuſtand müſſe aufgehoben worden, ſo⸗ bald die abſolute Notwendiskeit für dieſen Zuſtand nicht mehr be⸗ ſtehe. Auf jeden Fall dürfe mit dem Rechte, den Krie szuſtand zu verhängen, kein Mißbrauch getrieben werden und die Verhängung der Todesſtraſe ohne vorheriges Urteil müſſe aufhören. Betreffend den zweiten Punkt des Manifeſtes ſchlug der Redner eine Reſolution vor, in der feſtgeſtellt werden ſoll, daß das gegen⸗ wärtige Kabinett nicht pünktlich ſeiner Verpflichtung, die Du ma des Meſches einzuberufen, nachgelommen ſei Man ſolle der Regierung erklären, daß man die ſchleunige Einberufung der Duma als das beſte Mittel zur Beruhigung des Landes auſähe, und daß aus dieſem Grunde die BZeſchleungung der Wahlen am Platze ſet, ſo daß in fedem Falle kein ſpäterer Termin für die Einberufung als der 18. Mai in Frage käme. Die meiſten der dreißig Redner, die ſich zum Worte gemeldet hatten, unterſtützten die Reſolution des Bureaus mit emigen Einwendungen. Die Marokkokonferenz. *Pa ris, 28. Feer. Man erwartet in der heutigen Nachmittagsſitzung der Kammer anläßlich der Veratung des Butget-Pronſoriun s eine ſehr leb⸗ hafte Debatte. Bisher haben ſich 7 Redner der verſchiedenſten Parteien ein⸗ tragen laſſen, darunter Denis⸗Cochin, de la Foſſe, Jaurés, welche die Ab⸗ ſicht haben, auch die auswirti en Angelegenheiten, insbeſondere die Marok⸗ kofrage, zur Sprache zu bringen und Rouvier über den Stand der Kon⸗ ſerenz von Algeciras zu befragen. Man glaubt jedoch nicht, daß Rou vier dies veranlaſſen werde, diesbezügliche eingehende Eiklärungen al zugeben. * Algeciras, 22. Febr. In der heutigen Sitzung hat Revoil diesmal in mehr ſachlicher Weiſe das franzöſiſche Bankprojekt verteidigt, dabei beſonders auf dem ſogenannten Vorzugsrecht fußend, das Frankreich inbezug auf künftige An⸗ leihen in Marokko durch Artikel 33 des Vertrags vom 12. Juni 1904 erworben haben will. Graf Tattenbach begründete darguf das deutſche Projekt. Graf Tattenbach ließ die Nichtig⸗ keit des franzöſiſchen Anſpruchs auf einen bevorzugten Platz i der Staatsbank erkennen; beſonders bewies er, daß Artikel 33 des Anleihevertrags ein wirkliches Vorzugsrecht nicht bewilligt; denn wenn der Artikel franzöſiſchen Banken den Vorzug für künftige Anleihen gibt bei gleichen Bedingungen, ſo muß man dieſe Klauſel eben als marokkaniſches Auskunftsmittel, in der Not den Kopf aus der ſchon geöffneten trachten. Gleiche Bedingungen bei zwei Anleihen ſind praktiſch nicht denkbar. Jedenfalls kam eine Einigung über die Frage der Kapftalanteile nicht zuſtande. Die Frage wurde zurück⸗ geſtellt und dürfte den Gegenſtand weiterer vertraulicher Unter⸗ redungen zwiſchen den deutſchen und den franzöſiſchen Delegier⸗ ten bilden. Sie wird nach der nächſten Sitzung erforderlichen⸗ falls einer Kommiſſion übergeben. Ueber einige Punkte einigte man ſich, andere wurden vertagt. Der engliſche Delegferte Nicholſon betonte darauf den Wert der wirtſchaftlichen Stellung Frankreichs in Marokko, die er auf 80 pCt. bewertete, wobei er die franzöſiſchen und engliſchen Intereſſen als eins behandelte. Nicholſon ſchloß ſich dem franzöſiſchen Delegierten in deſſen Ver⸗ tretung des Standpunkts, daß die Anleihe als formelles Vor⸗ zugsrecht für Frankreich zu gelten habe, an; das gleiche tat der ſpaniſche Delegierte, ſonſt aber nahm niemand für den franzö⸗ ſiſchen Standpunkt das Wort. In der Polizeifrage iſt lt.„Köln. Zig.“ nichts Neues hervorgetreten. Wenn die Vor⸗ ſchläge ſeitens Frankreichs nicht einkreffen, würde die Frage Schlinge zu ziehen, be⸗ ebenfalls bor dem Konferenzplenum beraten werden, was Deutſchland ſicher recht ſein könnte, denn die volle Oeffentlichkeit ohne alle die kleinen Mittelchen einer plötzlichen Mobilmachung der öffentlichen Meinung und des Verdrehens von Ausſagen iſt für unſere gerechte Sache das Vorteilhafteſte. * Algeciras, 28. Febr. Revoil und der engliſche Ver⸗ weter Nicholſon hatten geſtern Abend eine Unterred ung mit verſchiedenen Delegierten über die Bank frage, Radowi 8 und Tattenbach hatten ebenfalls Beſprechungen mit verſchie⸗ denen Delegierten. —— Deutſcher Reichstag. W. Berlin, 23. Februgr, Am Bundesratstiſch Graf Poſadowskr reiherr vo Stengel und Dr. Nieberding. 5 Der erſte Gegenſtand der Tagesordnung iſt die dritte Beratung des Handelspropiſoriums mit den Vereinigten Staaten von Nordamer ka. Freiherr Heyl zu Hernsheim(Natl.) wendet ſich gegen die geſtrigen Ausführungen ſeines Fraktionsgenoſſen Dr. Semler wegen Differenz erung des amerikaniſchen Petroleums. Dr. Semker(Natl.): Meine geſtrige Rede war allerdings un⸗ vorbereitet. Dies lag aber daran, daß der Antrag Heyl auch für meine Fraktion ganz überraſchond kam. Im übrigen kann ich mein Ur⸗ teil nur im vollem Umfang aufrecht erhalten. Gothein(freiſ. Vp) Heyl von Herrnsheim ſcheint ſeinen An⸗ trao und deſſen Tragweite noch nicht zu verſtehen, ſonſt hätte er ſeine heutige Rede nicht halten können. Redner ſucht dann im Einzelnen nachzuweiſen, daß der Antrag undurchſührbar ſei. Graf Poſadowsky wiederholt ſeine geſlern geäußerten Be⸗ denken gegenüber dem Antrage Heyl. Von Seiten Amerikas iſt an⸗ erkannt, daß die mit den einzelnen deutſchen Bundesſtagten abge⸗ ſchloſſene Verträge im Wege der Rechtsnachfolge für das deutſche Reich Geltung haben. Auch iſt es zweifellos, daß der Konventional⸗ taril andeee Stagaten, wie Dänemark und Schweden zuſteht, mit welchen wir eine einjährige Kü' digung haben. Gra] Kanitz(konſ.): Die Anſchauung, daß der Vertrag von 1828 icht gültig ſei, iſt ein Irrtum, ebenſo daß Amerika ein Meiſt⸗ begünſtigungsrecht habe. Graf Poſadowsky hatte dies 1912 benrit⸗ ten, weil Amerika das Meiſtbegünſtigunesrecht anderer interpretiere, Die Hartnäckickeit Ameritas iſt desbalb ſo außerordentlich, weik Deutſchland ſich den Xruch des Sarotogoabkommens geſallen laſſen mußle. Unſer Verhalten gegenüber Amerika verſchlimmert auch unſere Situation gegenüber Schweden und Dänemark. Stbaatsſekretär Graf P oſadowsky: Ich halte meine Er⸗ klärungen vom Jahre 1902 vollkommen aufvecht. Nachdem Amerika die Meiſthegünſtigung nicht gewährte, ſchloſſen wir 1902 ein Reeiprocitätsabkommen, worin wir den Begriff der allge⸗ meinen Meiſtbegünſtigung fallen ließen. Die Vertragsverhand⸗ lungen mit Schweden ſind durchaus nicht abgebrochen. Die ſchrbe⸗ diſchen Kommiſſare ſind in Berlin und bereits ſeit mehveren Wochen wird mit ihnen berhandelt. Das Petroleum iſt durch die Handels⸗ verträge keineswegs gebunden. Bernſtein(Soz.) warnt vor einem leichtfertigen Zollkrieg mit Amerika. Das Handelsproviſorium wird hierauf endgiltig angenommen. *.**** Berlin, 23. Febr. Die Steuerkommiſſion des Reichstages nahm mit 15 gegen 10 Stimmen den Antrag auf Eimführung einer Wehrſteuer an. Miniſterialrat Burkhardt erklärt, die baheriſche Regierung teile die Bedenken gegen eine Wehrſteuer auf Grund der Erfahrungen, die ſie in Bahern damit gemacht habe. Köln, 23. Febr. Die Zentrumsfraktion des Reichstages ſprach ſich gegen eine Steuer auf Er baufälle an Ehegatten und Deszendenten gemäß dem Antrage am Zehnthoff aus. Berlin, 28. Febr. Die Kommiſſion des Reichs⸗ tages für die Vorberatung des Hilfskrankenkaſſen⸗ geſetzes beendete heute die Generaldiskuſſton. Die Anſchauung der Kommiſſion geht im allgemeinen dahin, daß für die Hilfskaſſen eine ſachverſtändige Aufſicht und Kontrollbehörde zu ſchaffen iſt und daß als ſolche nur für das Aufſichtsamt für Privatverſicherung in Betracht kommt. Berlin, 23. Februar. Die Budgetkommiſſion des Reichs tages ſetzte die Beratung des Etats für Südweſtafrikg fort und bewilligte für die Bahn von Swakepmund nach Windeuk ſtatt der geforderten 470000 M. nur 40000)., der für die Bahn von der Lüderitzbucht nach Kubub angeforderten Mittel. Die Kom⸗ miſſion nahm ferner eine Reſolutſon Paaſche betr. den Ausbau der letzteren Buhn bis Keetmannshoop an. Für den Bau der Giſenbahn von Windhuk nach Rehobot ſind als erſte Rate 4 Millionen Mark eingeſtellt. Die Geſamtkoſten ſind auf 11 Millionen veranſchlagt. Außeretatsmäßig ſind bereits zur Vornahme der nötigen Vovarbeiten 200 000 M. an die Firma Koppel vevausgabt. Es folgt eine längere Debatte darüber, daß die Kolo⸗ nialberwaltung dieſe 200 000 M. ohne vorherige Bewilligung des Reichstages aufgewendet habe. Von Seiten der Regierung wird erklärt, die Regierung werde bei Einbringung der Haushaltsüber⸗ ſicht um Indemnität nachſuchen. Hieran ſchließt ſich eine Abſtim⸗ mung über frühore zurückgeſtellte Titel an. Für weiße Hilfskräfte ſind 426 870 M. geforderk, darunter für die Landespoligei mehr 274000 M. Ein Antrag Paaſche will dieſe Summe ſtreichen. Ein Antrag Arendt will die Hälfte der Geſamtforderungen abſetzen. Beſchloſſen wird, von den einzelnen Mehrforderungen für die Zentral⸗, Lokal⸗ und Juſtizverwaltung nur je die Hälfte zu be⸗ willigen und die Mehrforderung für die Landespolizei ganz zu ſtreichen.— Bei der Beratung des Gtats für Samoa erklärte Erbprinz Hohenlohe auf eine Anfrage Erzbergers, über die Rückkehr des Gouverneurs Dr. Solff auf ſeinen Poſten ſei noch beine Entſcheidung getroffen. Nach einer Debcrtte über die große Beamtenzahl und die Kuliarbeit auf Samoag ſowie die vom Gou⸗ verneur verhängte Deportation eines Samoahäuptlings nach Neu⸗ Guinsa werden 19 600 Mark zur Verringerung der Beamtengahl geſtrichen. Nach Erledigung einiger weiterer Poſten vertagt ſich ie Budgetkommißion guf den 28. Februar. enne rer 1 8 Aunngric, a Frocuur⸗ Seneruisanzeiger. 5, Seite. Volkswirtschalt. Bom Arheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) Dortmund, 20. Febr, Die außerordentliche Lebhaftigkeit in der Induſtrie kam auf dem Kohlenkuxenmarkte in mehrfachen Käufen ſchwerer und mittlexer Papiere zum Ausdruck. Das Intereſſe für Ewald ließ zwar etwas nach, dafür aber nahm die Unternehmung in Kuxen von Lothringen große Käufe vor ſodaß der Kurs von Mark 24 800 bis M. 25 600 anziehen konnte. Daneben beſtand veveinzelt Kaufluſt für Königin Eliſabeth bei M. 21 000 und König Ludwig bei M. 29 000, ohne daß nennenswerte Umſätze erfolgten. Zu niedrigeren Preiſen fanden Auguſte Viktoria, Graf Schwerin und Langenbrahm Aufnahme. In mittleren Werten waren die Um⸗ ſätze bedeutendere. Zwar ließ auch die Aufnahmefähigkeit für Trier im Verlaufe der Woche etwas nach, ſodaß der Kurs, der vorübergehend ſich auf M. 5150 ſtellte, M. 100 einbüßte. Zu höheren Preiſen wurden Alte Haaſe und Tremonia gehandelt, in denen be⸗ trächtliche Mengen bis M. 1550 bis M. 3680 aus dem Markte ge⸗ nommen wurden, wobei wiederum Ankaufsgerüchte geltend gemacht wurden. Gute Meinung zeigte ſich ſchließlich für Bohranteile, von denen Weſtfalen bis M. 3650, Annelieſe bis M. 2550 und Rheiniſche Bohranteile bis M. 1400 geſteigert wurden. Der Braunkohlenmarkt lag ruhiger, und die Umſätze beſchränkten ſich nur auf einige Favoriten, wie Brühl, Donatus und Bellerbammer. Zu abgeſchwächten Preiſen gingen Schallmauer um, während Lucherberg ſich trotz der beſchloſſenen Zubuße zu behaupten dermochten. Auf dem Kalimarkte wirkte die Beſeitigung der Schwie⸗ rigkeiten im Syndikat, die wir bersits in unſerem vorwöchentlichen Bericht anfündigen konnten, in hohem Maße anregend auf den Ver⸗ kehr. Die Kurſe ſämtlicher Ausbeutewerte erfuhren kräftige Stei⸗ gerungen, doch zeigte ſich daß in ſpekulativen Händen ein bedeu⸗ kendes Material angeſammelt war, das zunächſt Unterkunft ſuchte. Die Kurſe erlitten deshaſb im weiteren Verlaufe der Woche wieder Abſchwächungen, um dann auf Gerüchte neuer Verſtaatlichungen wiederum ſteigende Richtung anzunehmen. Insbeſondere wurden Carlsfund in großen Poſten von M. 11 200 bis M. 18 000 aus dem Markte genommen. Ihnen ſchloſſen ſich Beienrode an, die aus dem zleichen Grunde bis M. 9600 bezahlt wurden. Dieſer Umſtand wirkte auch auf den übrigen Markt befeſtigend. Schwächer ſchließen nur Desdemona, die trotz der inzwiſchen erfolgten Beſtätioung über das Anfahren eines Hartſalzlagers mehrfach mit M. 6700 gum Verkauf geſtellt wurden. Auf dem Gebiete der ſchachtbauenden Werke übernahmen Deutſchland Juftenberg die Führung und ver⸗ laſſen die Woche nach großen Käufen mit einer Stefgerung von M. 300. Als köher ſind noch Ammenrode bei M. 2500 und Her⸗ mann II bei M. 1550 zu erwähnen. Auf dem Aktienmarkte be⸗ ſtand für Neu⸗Bleicherode und Nordßäuſer Kaliwerke gute Meinung: beide erfuhven bei angeregtem Geſchäft eine Steigerung von etwa 8 Proz. Der Erzkuxenmarkt war rubig und faſt geſchäftslos. Fernie wurden im Verfolg ihver vorwöchentlichen Steigerung noch bei M. 4850 umgeſetzt. Peterszeche waren bei M. 25 angeboten, alle übrigen Werte vernachläſſigt, Süddeutſche Diseonto⸗Geſellſchaft.⸗G. In der heutigen Sitzung des Aufſichtsrats wurde die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung für das Jahr 1905 vorgelegt, welche einen Reingewinn bon M. 1 443 253.27 ergeben. Auf Antrag des Vorſtandes beſchloß der Aufſichtsrat, der auf den 19. März 1906 einzuberufenden Ge⸗ neralberſammlung die Verteilung einer Dividende bon 6 Proz. vorzuſchlagen, neben Zuweiſung von M. 144 325.84 an die offenen Reſervefonds und einem Vortrag auf neue Rechnung von Mark 87 435.14. Infolge Angliederung der Commanditgeſellſchaft Weil u. Benjamin und im Hinblick auf die Ausdehnung des Geſchäfts ſoll der Generalverſammlung die Erhöhung des Aktienkapitals um M. 5 Mill. auf M. 25 Mill. vorgeſchlagen werden. Bon der Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der 8 Millionen 4 Proz. Schuldverſchreibungen, Emiſſion der Berliner Elektrizitäts⸗ werke vom Jahre 1906 zur Notierung wurde genehmigt. Vorſchußverein Kuſel, e. G. m. u. H. Die Mitgliederzahl er⸗ hähte ſich im Jahre 1905 von 192 auf 200, deren Stammanteile bon 94 189 M. auf 96968 M. Der Umſchlag betrug auf ſämtlichen Konti des Hauptbuches 3 195 411 M.(i. V 2958 797.) Die Ver⸗ waltung ſchlägt vor, aus dem erzielben Reingewinn von 8582 M. (884.) eine Dividende von§5 Proz.(wie i..) zu verteilen. Das eigene Vermögen der Geſellſchaft betrug 134916 M.(120 260 Mark), das fremde Kapital 541911 M.(517950.). Akt.⸗Geſ. für Schriftgießerei und Maſchinenbau(Huck) in Offenbach a. M. In der Verwaltung wird nach dem bisherigen Er⸗ gebnis der Bilangarbeiten für 1905 eine Dividende von 8 Proz. erwogem, während die bisherige Schätzung auf 7 Prog. gelautet hatte, (Für 1904 wurden 6 Proz. verteilt.) Bayeriſche Spfegel⸗ und Spiegelglasfabriken vorm. W. Bech⸗ mann vorm. Ed. Kupfer u. Söhne, Fürth. Der Aufſichtsrat be⸗ ſchloß, für das erſte zehn Monate umfaſſende Geſchäftsjahr folgende Vepteilung des nach 81 132 M. Abſchreibungen verbleibenden Rein⸗ gewinnes von 182 441 M. vorzuſchlagen: Reſerve 9122., zur Bil⸗ dung eines Delkrederefonds 15 000., Tantiemen und Gratifika⸗ kionen 18 891., Dividende von 6½ Prog. p. r. t. 124 588., Vortrag auf neue Rechnung 14 837 M. Die Generalberſammfung findet am 30. März ſtatt. Waitzingerbrän Miesbach.⸗G. Die Verwaltung beſchloß, 8 Proz. Dividende(wie im Vorjahre) vorzuſchlagen. Vierbrauereigeſellſchaft Schwabach.⸗G., vorm. Joh. Forſter in Schwabach. Einſchließlich des Vortrages vom Vorjahre mit 11 408 M.(3628.) beträgt der Bruttogewinn 47876 Mark (0 085.), ſo daß nach Abzug von 25 260 M.(41115.) Ab⸗ ſchreibungen ein Reingewinn von 22 115 M.(28 920.) bec⸗ bleibt, woraus 2 Proz.(wie i..) Dividende verteilt und 5644 Mark auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Die Direktion der Zuckerfabrik Kruſchwitz teilt mit, daß von dem Schadenfeuer das ganze Fabrikhauptgebäude zerſtört worden iſt. Der Schaden von ungefähr M. 2 Millionen ſei durch Ver⸗ ſicherung gedeckt. In dem Speicher, der ſtehen geblieben iſt, lager⸗ ten etwa 15 000 Zentner Zucker. Die Fabrik iſt mit M. 3 Mill. bei fünf Verſicherungsgeſellſchaften verſichert. Bei der Deutſchen Oſt⸗Afrika⸗Linie in Hamburg wurde ein Bruttoüberſchuß von M. 2 378 957 erzielt. Hiervon werden zu Ab⸗ ſchreibungen M. 1 788 535(M. 1 597 096) verwendet und dem Repa⸗ katurenkonto M. 35 000(0) überwieſen. Aus dem Reingewinn von M. 408 745(i. V. nur M. 2456) wird eine Dividende von 4 Proz. 0) berteilt, M. 6745 werden vorgetragen. „dDie Vereinsbank in Hamburg ſchließt in 1905 nach M. 104 000 N. 140 835) Abſchreibungen mit einem Reingewinn von Mark 2 418 652(M. 2 429 946). Die Dividende beträgt, wie ſchon ge⸗ meldet, 8 Proz. gegen 8½ Proz. im Vorjahr. Vorgetragen werden M. 128 658(M. 119 946). Der Deutſche Waren⸗Einkaufsverein in Berlin G. m. b. H. Tlägt ſeiner Geſellſchafterverſammlung eine Erhöhung des + Stammkapitals vor. SZahlungs⸗Einſtellungen. In Berlin ſtellte die Lederhandlung Joachimsthal u. Co. ihre Zahlungen ein.— In Hauen⸗ ſtein geriet die Schuhfabrik Pohl u. Meyer in Konkurs. Die Verpflichtungen betragen etwa 50 000 M. und die Vermögenswecte etwa 10⸗ bis 12 000 M.— Die Schuhfabrik Breudel u. Lucke in Weißenfels iſt zahlungsunfähig. Sie ſchuldet 140 000 Mark, Beteiligt ſind hauptſächlich Verliner und Leipziger Lederhand⸗ Iungen. Stillegung von Zuckerfabriken. Die Jolgen der Depreſſion auf dem Zuckermarkt machen ſich bereits in der Rohzuckerfabrikation inſofern bemerkbar, als kleinere, weniger leiſtungsfähige Etabliſſe⸗ ments Böhmens in größere Betriebe aufgehen. So wurde kürzlich, wie die Wiener„N. Fr. Pr.“ meldet, die Brüxer Landwirk⸗ ſchaftliche Rohzuckerfabrik von der Chropiner Zucker⸗ fabrik und die Zuckerfabrik Kollaſchowitz durch eine Gruppe von Zuckerfabrikanten des Prager Umkreiſes angekauft, der neben elf Zuckerfabriken auch die Zuckerfabrik Studnowec ange⸗ hört. Beide Etabliſſements ſollen ſtillgelegt, das bisher berarbeitete Rübenquantum ſoll vermindert werden. Auch die Du xer Aktien⸗ geſellſchaft hat ihre Fabriken in Dux und Eidlitz der Chro⸗ piner Zuckerfabrik zum Kauf angeboten. Die Verhandlungen über dieſe Offerte ſchweben zurzeit noch. Wird der Verkauf perfekt, dann ſollen auch dieſe beiden Fabrifen ſtillgelegt werden. Aktiengeſellſchaft Georg Egeſtorffs Salzwerke, Linden b. Han⸗ nover. Der Aufſichtsrat beſchloß, für das verfloſſene Geſchäftsjahr 9 Proz. Dividende(7 Proz.) i..) vorzuſchlagen. Telegramme. *Hamburg, 28. Febr. Der Aufſichtsrat der Kommer 8⸗ und Discontbank beſchloß, 6 Proz. Dividende auszuſchütten. Die Generalverſammlung findet am 22. März ſtatt. Mannheimer Effektenboͤrſe vom 23 Febrnar.(Dffizieller Bericht.) Börſe ſtill, Gefragt wurden: Mannhaimer Verſicherungs⸗ Aktien zu 530 Mark pro Stück und Mannheimer Gummi⸗ und Aſbeſtfabrik⸗Aktien zu 122.50 Proz,(123.), Sonſtiges ohne Ver⸗ änderungen. Obligationen 1½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. u. Seetransvort 101.— G 4½½% Bad. Aniſin⸗u. Sodaf. 104.50 G 4% Br. Kleinlein, Heidſög. 101.50 G 50% Bilrg. Braubaus, Bonn 102.75 G 4% Herrenmühle Genz 100.— G 4½% Mannd. Dampf⸗ ſchleppſchiffahris⸗Geſ. 109.10 G 1½%r Monnh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft %½% Oberrb. Elektrizitäts⸗ werke, Karlsruhe v. 1900 100.—%% Pfälz. Cöamotſe u. 20][ Tonwerk.⸗G. Eſſenß, 102.G ½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. Waldbof bei Pernau in Livland 1½% Speyrer Brauhaus .⸗G. in Speyer 101.50 G 1½ Sypeprer Ziegelwerke 109.10 G 4½% Sidd. Draßtinduſtr. 101. G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 101.— G 104.25 CGI4½ Zellſtofffabrif Waldhof 104.80 G Akfien. Geld —— Pfandbrieſe. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100. 50 31„ alte M. 96.— bz 3½„„„ unk. 1904 96.. b: Kommunal 97.60 b: Städte⸗Anſehen. 3½ Frefburg!. B. 3½% Heidelbg. v. J. 1903 30% Karxlsruhe v. K. 1896 87.40 b: 3½o% Lahr v.. 1902 97.— b⸗ 4½% Ludwigshafen 100.50 C 4õ⁵— 100.— 4% 0 30% 9 98.20 4% Mannh. Oblig. 1901 101.— „ 1885 98.— C 5„ 1888 98.— C 1„ 1895 98.— C 5„ 1898 97.80 G *70 5 1 1904 97.75 B 3½% Pirmaſens unk 1905 98.—& Induſtrie⸗Obligation. 4½% Alt.⸗Geſ.f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105% 98.50 b: 97.80 b. 102.50 G 95.— bz 101.— Brief Geld Br. Schwartz. Speyer—.— 130.— „Nitter, Schwetz. 28——.— Banken. Brief Badiſche Bank 131.— Gewbk. e peyer 50%—.— 128 Nfälz. Bank— 104 2,„S. Weltz, Speyer 95 50—— Pfälz. Hyv.⸗Bank— 199 25]„ Storch. S.„ 104— 103.— Pf. Sp.-u. Kdb. Land.—.— 133 5¼„ Werger, Morms 103.— Nbein. Kreditbank—.— 1½1 4 Normſ. Br. v. Oertgae—.— 89— Pflz. Preßß. u. Sptfbr. 14175—.— Transvort Rhein. Hyv.⸗Bank Südd. Bank 201— 200 5 115.50 115.80 GEiſenbahnen. u. Verſicherung. Pfälz. Ludwiagsbahn—.— 238.3, J..-G Röſch. Seetr. 90——— 5 Maxbahn—.— 149 Nannh. Damyfſchl. 87 50.— „ Nordbahn—— 141—„ VLagerbhans 96 50—.— Heilbr. Straßenbahn 80.— 79.— 55—.— 1 0 8 7 ecurran—.— Chem. Induſtrie. Fontinental. Nerſ.—— 440— .⸗G..chem. Induſtr Bad. Anil. u. Sodafbr. 438-——.— Chem. Fab. Goldenbg.—— 170.— Verein chem. Fabriken 344——.— Verein D. Oelfabriken—.— 186.— Wſt..⸗W. Stamm Nannh. Verfſcherung—— 580.— Oberrh. Verſ.⸗Geſ. 525.——. Jürtt. Transp.⸗Verſ.—.— 710.— In deeſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 121. — 27.— — Dingler'ſche Mſchfbr. 104.——.— orz„ 105.50 5„ Vorzug Fmaillirfbr. Kirrwell.—.— Brauereien. Fmaillw. Malkammer—— 103.— 03.——.— Bad. Brauerei 123 50Cttitnger Spinnerei Binger Aktienbierbr.———.—Hüttenh. Spinnere!—.— 96— Durl. Hof vm. Hagen 268.50—.—[Karls Maſchinenkau—— 230.— Elchbaum⸗Brauerei— 153.— Rähmfbr. Haid u. Neu 275.——. Eleſbr. Nühl, Worms 102.——.— Foſth. Cell. zu. Papierf. 245— 248. Ganters Br., Freibg.—.— 109[Mann, Gum u. A30. 123— 122.50 Kleinlein, Heidelberg—.— 198— Nichfbr. Badenta— 211.— Homb. Meſſerſchmitt 83.——.— Pfälz. Näh⸗ u. Fahrrf 139 30 189— Ludwigsh. Brauerei 249.——.— Portl.⸗Cement Hdlbg. 189 75—— Mannh. Aktfenbr. 145 PVerein Freib. Ziegelw.—.— 165.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.—„ Sypeyr. 5 75.——— Brauerei Sinner—.— 27.— Waldhof 282—s¶—.— Br. Schroedl, Hdlbg. 222.——.— Juckerfbr. Waghäuſel—.— 107.— Zuckerraff. Mannh. 185. Brüffel, 21. Febr. LeinöleMarkt. Tendenz: Ruhig. Disp. Irs. 45½½ bezahlt ind Käufer. März April 46 Verkäufer und 45˙½ Käufer. Mat/ Juni Jul/Auguſt 48¾ beza t. Auguft Sepibr./Okt. November Dezember 47˙, Verkäufer, 43/ Kiufer, Lein⸗Saat.(La Plata.) Tendenz ruhig. Disp. La Plata 27. Berliner Effettenbörſe. (Privattelegramm des General-Anzeigers.) * Berlin, 23. Febr.(Jondsbörſe.) Zu Beginn war die Börſe ziemlich feſt auf geſtriges Paris und heutiges feſtes Wien. Bald aber ermattete der Montanmarkt auf den Bericht des Iron Monger, der eine geringe Nachfrage verzeich⸗ nete und eine wahrſcheinliche Abſchwächung der amerikaniſchen Roheiſenpreiſe ſignaliſterte. Dadurch wurden Kohlenaktien un⸗ günſtig beeinflußt. Banken waren widerſtandsfähiger. Fonds behauptet. Japaner etwas feſter. Bahnen feſt. Schiffahrts⸗ aktien gut preishaltend. Ultimogeld 4½—4, tägliches Geld 3% pCt. und darunter. In zweiter Börſenſtunde Hüttenaktien auf mäßiges Kursniveau behauptet. Kohlenaktien ſchwächer. Banken, Bahnen, Fonds ſtetig, desgleichen Schiffahrtsaktien. Später Hüttenaktien weiter ſchwach. Privatdiskont 3¼ pCt. In dritter Börſenſtunde unregelmäßig. Montanwerte ſchwächer. Die heutige Prämien⸗Erklärung blieb ganz einfluß⸗ los. Induſtriewerte des Kaſſamarktes nicht einheitlich bei Rück⸗ gang von Kohlenwerten. Hing Berlin, 28. Februar(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214 15 214.10] Lombarden 24.70 24.50 Nuſſ. Anl. 1902 84.30 8420] Fanada Pacifte 173 60 17370 31½% Reichsanl. 101.20 101 2] Hambura. Packet 166 10 186.10 30% Reichsanleihe 89.— 89.10 Nordd. Lloyd 128 80 128 59 4% Bad. St.⸗Anſ. 102.75 109.75 Dynamit Fruſt 180 25 179 75 3½ B. St.Obl. 1900.70 99.90 ficht⸗ nt. Kraftaul. 137.0 197.70 3½% Bayern 100.— 100.— Rochumer 745 40 944 20 4e% Heſſen 99 80—. Konſoltdation 414 40 420 80 30% Heſſen 86.80 86.80 Portmunder 88 40 87 50 3% Sachſen 88.10 88.10 Helſenkirchner 226 90 228 75 4% Pfbr. Rh. W. B. 101— 101 Harvpener 217 80 215 90 50% Chineſen 101.70 1017 Sibernfa 4% Italiener—.— 106 5% Hörder Bergwerke 196.— 194— 4½ Japaner(neu) 94.40 94.50 Haurahütte 245 10 244 70 1860er Loſe 161.— 161 20 Phönir 205.80 208 60 4% Baad ad⸗Anl. 88.90 89 20 Ribeck⸗Montan 223.— 224 50 Kreditaktien 211 60 21140] Murm Reyier 151.— 150.70 Berl.⸗Märk. Ban! 170. 169 70 Anflin Treptow 368 25 369.— Berl. Handels⸗Geſ. 174 10 174.50 Braunk.⸗Brik. 217 20 217.— Darmſtädter Bank 149.90 149.70 D. Steinzeugwerke 249.— 249 Deutſch⸗Aſtat. Bank 188 70 188 Düſſeldorfer Wag. 294 60 298 20 Deutſche Bank 6103 242 80 242 20 Elberf. Farben(alt) 512 20 509 75 5„(ig. Weſtereg. Alkaltw. 254 30 252.10 Disc.⸗Kommandit 190 10 189.70 Mollkämmerei⸗Akt. 155 30 155.10 Dresdner Bank 1365.50 165 40 Chemiſche Charlot. 312.70 212.70 Rhein. Kreditbank 141.60 141.60] Tonwaren Wiesloch 190 20 120 10 Schaaffh. Bankv. 164.70 164.90] Zellſtoff Waldhof 281.— 278 75 Lübeck⸗Büchener—.——.—Celluloſe Koſtheim 244 50 244 70 Staatsbahn 144.— 144.10 Rüttgerswerken 146.60 146.— Privat⸗Discont 3¼% W. Berlin, 28 Februar.(Telegr.) Nachbörſe. Fredit⸗Aktien 21150 21190 Staatsbahn 144— 144.20 Diskonto Komm. 190.10 190.— Lombarden 24.70 24,40 Pariſer Börſe. Paris, 23. Februar. Anfanaskurſe. %0 Rente 99.30 99 32 Fürk. Looſe 143 20—.— Aaltener 105 20—.—[ Banque Ottomane 684— 635 Spanter 98.80 98 90Rio Tinto 1651 1663 Fürken unif. 94 50 94 87 Londoner Effektenbörſe. Lond on, 23. Febr.(Telegr.) Anfangskurſe der Effeklenborſe. 3 d% Reichsanleihe 88— 88— Zouthern Pacific 67¼ 67s 5 9% Chineſen 108¾ 103/ Chicago Milwaukee 183% 184¼ 4½% Chineſen 98¾ 982/ Denver Pr. 91— 91¼½ 2¾% Conſols 9071 90½ Atchiſon Pr. 105¼% 106— 4% Italtener 104% 104¾ Louisv. u. Naſhv. 150½% 150¼ 4% Griechen 52½ 52½ Union Paeiſte 152¾ 178¼ 3% Portugieſen 69— 69 Unit. St. Steel com. 43% 43½ Spanier 98%/ 98½%,„„„ pref, 110 110½ D Türken 988 98ʃ/.] Friebahn 44% 44% 4% Argentinler 91%/ 91¾ Tend.? ſtetig 3% Mexitaner 64/ 34¾ Debeers 18½% 18%¼ 4% Japaner 90— 90—Chartered 10˙%8⁶ 50% Tend.: feſt. Goldftelds 5— 5½ Oltomanbank 15¼ 15.] Randmines 6/% 65/ Nio Tinto 65% 66. Eaſtrand 51% 57 Braſiltaner 89¾ 90— Tend.: feſt. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 23. Febr.(Tel.) Produktenbörſe. Auf mattes Liverpool eröffnete der Getreide⸗Markt träge, wurde aber im Verlaufe etwas feſter, als von Argentinien kleinere Verſchiffungen und reduzierte Ernteſchätzungen gemeldet wurden. Hafer behauptet. Mais vernachläſſigt. Rüböl ſchwach. Wetter: unbeſtändig.„„5 Berlin, 23. Februar.(Telegramm.)(Produktlenbörſe Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe, 22. 25. Weizen per Mai 185.50 18650 Mais per Mai 127.75 127.0 „ Juli 188.25 187.75„Juli—.——.— „ Sept.—.—183 50 9——— Roggen per Mai 171.— 170 75 Rüböl per Mai 51.40 51.30 „ Juli 171.— 70.75„Ottbr. 53.20 58.— „ Sept.—.— 16250 55—.——.— Hafer per Mai 163— 163—Spiritus 70er looo „Juli 168.75——] Weizenmehl 24.50 24.50 5——— ioggenmehl 23.— 22.90 Liverpool, 23. Februar.(Anfangskurſe.) 22. 23. Weizen per März.08 ½ ruhig.077/ ruhig „„ Mat.06%/.06%%„ Roggen per März.11½ ruhig.11½ träge 5„ Ma.01—.00%¼ Frankfurter Effektenbörſe. (Privatielegramm des General⸗Anzeigels.) * Frankfurt, 23. Febr.(Fondsbörſe.) Die geſtrige Meldung, daß die Reichsdrma zum 1. Mai einberufen werde, ferner beſſere Stimmung der Marokkofrage, die nun ein⸗ mal aus der Börſe nicht verſchwinden wird, ſowie beſonders aber auch der glatte Verlauf der Liquidation der Londoner Börſe, welche nur ein kleines Falliſſement meldet, machten günſtigen Einfluß auf die hieſige Börſe. Das Geſchäft war heute auf den einzelnen Gebieten belebter. Dieſes trifft aufß Bankenmarkt zu, Darmſtädter und Diskonto höher bezahlt. Bahnen ruhig, höher“italieniſche Bahnen, Prince Henri auf den günſtigen Dekaden⸗Ausweis feſt. Montanwerte feſt bei ruhigem Geſchäft. Deutſche Fonds ſtill und behauptet, von ausländiſchen iſt wenig Veränderung zu melden. Induſtriewerte bei ziemlich feſter Stimmung ruhiger. Im weiteren Verlaufe Banken ab⸗ geſchwächt. Diskontokommandit 190,20 à 189,60, Darmſtädter Bank 150,70 à 149,90. Auf den übrigen Gebieten war das Geſchäft ſtill. Die Unluſt hielt bis zum Schluß der Börſe an. Nachbörslich notierten Kreditaktien 211,70, Diskonto 189,80. Im heutigen Liquidationsgeſchäft ſtellten ſich die Zins⸗ und Prolongationsſätze für Reportgeld auf 4,25—4 pCt., Diskonto⸗ kommandit 4,25—4 pCt., Kreditaktien—3,75, Lombarden 4,25—4 pCt., Staatsbahn 4/25—4 pCt. Prämien auf Kredit per ultimo Februar 0,45, per ultimo März 1,90; Diskonto⸗ kommandit per ultimo Februar 0,45, per ultimo März 17905 Lombarden per ultimo Februar 0,30, per ultimo März 0,70. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Wechſel. 5 22, 28 22, 258 Amſierdam kurz 168 42 168 72 Baris kurz 81483 81.478 Belgien„ 51 316.80 Schweiz. Plätze„ 81.20 8 Falien„ 81.483 81 488 ien 85 125 85.083 London„ 20.452 475 Napoleonsdor 1633 76.35 5 2 Tuas! 8. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 23. Jebruar Staatspapi err. A Deutſche. Pfandbriefe, Prisritäts⸗Obdligatisnen. Geſchäftliches 22² 23 922 23 28„ 2 Eine wirklich praktiſche Neuerung hat Herr 8 40 Frk. OHyp.⸗Pfdb. 100 80 100 80 4% Pr. Pfob. unk. 14 102.23 102.25 Hoffieferant Nie Rofen rinne ef r 5 15 Fldſch Reichsan 101.05 19105 Tamaulipaß 100 80 100— 12755 9 be 101 0 101 20 1 fdb. un 15 95 5 1 555 ad 0 R 5 5 kränger 89.— 89 10 Bulgaren 99 20 99.25% 13910 10130 191 30 5/ 60. 9˙— urs gefaßte Anleitung zur Pflege und 333 610 910 101.30 101.304% 100.— 100 1 i 3 N. , pr. konſ. St.⸗Anl 101.20 101 251% Griechen 1890 381 80 5190 40 UſSvps fdb 101.10 101.J 100„5„ 85 2. 95. pflanden herausgegeben, worin alles Wiſſe 8 89.05 89 10 5 ktalten. Rente 106 50 106 60 11 985 98.5 lſ..„12.7 96.7⸗ Vor uns liegt eim ſolches. hübſch gusgeſtattetes bad. St.⸗A.„—.— 102.30 ½ Oeſt. Silberr. 101.35 101 30 ziſ eſ Pr. Vod.⸗Fr. 84 80 94 80 ½ Pr. Afdbr.⸗Bk. Wie wir Bören, den Kunden auf Wunſch gra⸗ 5 fol Aa bad. St.⸗Obl. f 99— 90 uſ,„ Papierr———— 40 927 215 19 50 100 10 Kleind. kleine Werkchen gübt fachmänniſchen Aufſchluß und Rat %½%„„ M. 3985 99.80 Oeſterr. Goldr. 10 80 100 70 1% 5 ½% Pr. Pfdßr.⸗Bk.⸗ Pflege, Behandlung und Aufgucht einer großen Anzahl vom Zimier⸗ 2%„„ 00, 89. 0 99.90[ Portg. Serie T 68 50 68 40 unk. 03 102 20 102.— Hp.⸗Bfd„Kom.⸗ pflangen und dürfte jedem Blumenfreunde hoch willkommen ſein, 4 dayer..⸗B.⸗A. 101.1 101 1½% dto III 690% 4% Pfdbr..91 Obl, unkündb 12 99 50 9950] Am 14. Märg iſt die Rebue der Weine der R. Adenariusſchen aſs do. u. Allg.⸗A. 100— 100 4½ neueRuſſen 1905 82.40 225 unk. 10 102.80 102 60 zeſeth. H. B. Pfb. 92 100 50 10%5[ Gutsderwaltung imn großen Faale des Eiſenbahnreſtaurants in Bin⸗ 1050 5 704 Ruſſen von 1880 340 885 90 4%„Pfdbr..08 4%„„„ 1907 100.70 10070 gen. Die Weißweine ſtellen ſich in gewohnter Sauberzeit und Gütze 4 Heſſen 1 103.— ſpan. ausl. Rente 42 2872 unk. 12 108 40 108 40„ 915 102.90 102 90 dar, die 1904er hervorragend entwickelt, in ihren Spitzen ſchon zu 9 Heſſen 87 86 954 Türken v. 1908 888 860% Pfobr..86 31 alte 96.— 96.— roßen Weinen hinüberführend. Gau⸗Algesheim, Ockenhei 1 8 Sachſen 88 10 88 30 Türken unif. 98 10 93 10 10 g 8 inen hinüberfü rend. Gau⸗ ie den Ockeneim, Nieder⸗ 8e%% Mh. Stadt⸗A.03—..-.—Ungar. Goldrente 96 25 36 05 62½% pfd. 98%06 96 10 96 10 1„„„ 1575 760 7 60 heimbach und Ingelheim werden vertreten ſein. Die Rotweine KAusländiſche. 4„ Kronenrente 95.50 95.55 3% Com bl. 15 516..G O.80 57.60 tragen den Stempel höchſter Ausbildung und bilden in ihren Glanz⸗ 4Ag..Gold⸗A. 1887—— en 0 05 50 1 Npein 28fl nummern Perlen des Weinbaues und der Kellerbehandlung. Der 4% Cbineſen 1898 90 75 9 40 zinsk. Voſe. 34%„ Cem.⸗Oll..⸗G.. 1910 101.80 10160] Veranſtaltung wird die verdiente Teilnahme und der damit ver⸗ gypter uniſizirte————[ Oeſt. Loſe v. 1860 161.— 1eo 95.87. unt.91 69.10 99.10 4 Pf. B. Pr.⸗Obl, 101— 101 knüpfte Erfolg ſicher nicht fehlen. Mexikaner Auß. 103 05 103 20 Türkiſche Loſe 145,60 145.60 3/%„em.⸗Obl. 11½% Pf. B. Pr.⸗O. 59 25 99 4————— 141inn 67 60.60. dae b. 40 89.10 89.10 ½ Iteal fttl.g. G. 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Hyp. B. M. 200 50 20 50[ten: 00 00., 000 zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000 wWe.] und ich ſage Ihnen meinen wärmſten Dank.— Ausführliche Mit⸗ dee— 1 5 1 9 115 50(% Stück Maſtvieh: 00—00 Mik., 41 Milchkühe: 250—480 Wie, teilungen über Heilerfolge und Trinkkuren im Hauſe koſtenklos durs Hyp.⸗ 5 5 Bant Mhm. 115. 5 20292 Ferkel: 14.00—21.00 M. ü 12—24 et. 3 Zee die des ſcheider Stahlbrunnen in Düſſeldorf N. 10. Adaldast 18450 1845 Wend ne 14550 11 0 7 55 5. n: 12—24 3 Zue] die Verwaltung des Lamſcheider Stahlbrunnen in Düſſeldorf N. 10 Bant ttoman⸗ 125 806 10 Handel lebbhaft; Schweine mittelmäßig. de Iwangs⸗Perſteigerung. Nr. 1971. Im Wege der wangsvollſtreckung ſollen die in andhofen elegenen, im Grund⸗ uche von Sandhofen zur Zeit er Elntragung des Verſteigei⸗ Angsvermeckes auf den Namen der Georg Friedrich Weickel Iy Eheftau Bäarbara geb. Winkler in Sandhofen eingetragenen, nachſtehend beſchriebenen Grund⸗ ſtücke am Freitag, den 27. April 1906, vörmittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat im Gemeindeyaus zu Sandhofen Verſte gert werden. Der Verſteigerungsvermeik iſt am 26. Jannar 1906 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchannts, ſowie der brigen die Grundſtücke betreffen⸗ den Nachwelſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtatiet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, päteſtens im Verſteigerungstermine vor ber Allfforderung zur Abgabe don Geboten anzumelden ünd, weun der Gläubiger widerſpriche, laubhaft zu machen, widrigen⸗ Us ſie bei der Feſtſtellung des eringſten Gevots nicht berück⸗ chtigt und bei der Verteilung es Verſteigerungserlöſes dem uſpruche des Gläubigers und Jen übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ eigerungen gegenſtehendesRecht ben, werden aufgerordert, vor r Erteilung des Zuſchlags die ufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ellung des Verfahrens herbei⸗ widrigenfsalls für das echt der Verſteigerungserlös au Die Stelle des verſteigerlen Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung der zu verſteigernden undſtücke: Grundbuch von Sandhoſen, Band 17, Heſt 27, Beſtandsver⸗ zeichnis I. 62818 Ord.⸗Zahl 1, laufende Num er der Grundſtücke im BB11, Lager⸗ uch-Nummer 2214, Fiachen⸗ Jnhalt 86 à 75 qm Wieſe, Gras⸗ fain und Gebüſ in der Ballauf⸗ ſpitze, Schätzung 400 Yek. Ord.⸗Zahl 2, lau'ende Nuemmer Rer Grundſtücke um BBIs, Lgb.⸗ tr. 2473, Flachen-Jubalt 18 a 14 qm Ackerlaund im Wilhelms⸗ wörth, Schätzung 200 Mk. Ord.⸗Zahl 8. laufende Numme der Grundſücke im BVI4, Lgb.⸗ Nr. 2524. Flächen⸗Inhalt 13 a 14 am Ackertaud im Wilhelms⸗ wörth, Schätzung 500 Mk. Ord.⸗Zahl 4, laufende Rummer der Grundſtücke im G 1 5, Lgb.⸗ Nr. 2616, Flächen⸗Jubalt 10 a 1 am Ackerland im Wilhelms⸗ wörth, Schätzung 480 Mk. Maunnheim, 16. Februar 1906. Groſſh. Notariat IX als Vollſtreckungsgericht: Breunig. 7 8 55 Zwangs⸗xVerſteigerung. Nr. 1973. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Sandhofen belegene, im Grund⸗ buche von Sandhofen zur Zeit der Eintragung des Ver eige rungsvermerkes auf den Namen der Philipp Friedrich Kahr⸗ mann Egefrau, Eva geb Weickel in Mannſeim eingetragene, nah⸗ ſtehend beſchriebeneHrundpückan Freitag, den 20. April 1906, vormittags 9½ Uhr im Gemeindehaus zu Sandyofen verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 2. Februar 1906 in das Grund⸗ buch eingenagen worden Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Gründzück betreffen⸗ den Nachweifungen, jus eſondere der Schätzungsurkunde, iſt jedei⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſleigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigetungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gtäubiger widerſpricht,glaub⸗ haft zu machen, widrigenfälls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſi“tigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dieſenigen, welche ein der Verſteigerüng entgegenſtehendes Necht haben, werden aufgefor⸗ dert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Arghebung oder einſtweilige Ei ſtellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteiger⸗ ungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreitzung des zu verſteigernden Grundſtücks: Grundbuch von Sandhofen, Band 16, Heft 2, Beſtandsver⸗ zeichnis I. .Z. 1, Lid. Nr der Grund⸗ ſtücke in BV. 1 183, Lab.⸗Nr. 295, Flächemmnhalt 4 a 55 àqm Horraitt nuit Gebäulichtenen und Haus⸗ garten. Schaätzung 8000 Mk. Mannheim, 16. Februar 1906. Großh. Notariat IX als Vollſtreckungsgericht. Breunic. 62617 7 22 Laren eeeeeeeeeeee in allen Größen .Holzuürken vor⸗ rällg. Anſerti en und Auſchlage; gall. Art Schreiner; arbeiten zu den bill. Preiſen. 1875 W. Körber FNsanmkeim durch das unterzeichneie Notarfat Tel.— 8 5 7 75 FFP An die Einwohnerſchaft! Anläßlich der Silberhochzeit des Naiſer⸗ ichen Paares erſuche ich die verehrliche Ein⸗ wohnerſchaft, zum Ausdruck ihrer Anteilnahme an dem freudigen Ereigniſſe am Dienstag, den 27. Februar die Häuſer gefälligſt beflaggen zu wollen. Mannheim, den 15. Februar 1906. 15⁵ Gberbürgermeiſter: Beck, Nannheimep dingvepein.v Heute Freitag abend halb 9 Uhr b. 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Is. euthält eine Feſtſt kune Udmigohafeuer Walzmühle betreffend, welche geeignet iſt, ſowohl die Schritte der Direktion und des Aufſichtsrats dieſes Juſtitute in Sachen der ſogenannten len Walzwühle den bayeriſchen Behörden gegenüber, als auch die Vor⸗ verhandlungen in betreff des Ueberſiedelungs⸗Projektes der Mühle nach Maunheim, der Manuheiner Stadtverwaltung gegenüber in ein durchaus ſchiefes Licht zu ſetzen. Da dieſe ſtadträtliche Feſt ſtellung außerdem eine ganze Reihe abſoluter Unrichtigkeiten enthält, ſieht ſich die Direktion und der Aufſichtsrat der Ludwigshafener Walzmühle zu folgender Gegenerlilärung Isranlaßt: Die ſiadträtliche Feſiſtellung beginnt mit den Worten der Verhandlungen der bayeriſchen Kammer der Abgeordneten vom 19. Jannar 1908, betreffend lex Walzmühle, wie folgt: „Die Stadtverwaltung Mannheim und der badiſche Staat tun ſyſtematiſch alles, „um Induſtrie und Handel nach Maunheim zu ziehen.“ Demgegenüber ſtellen wir feſt, daß dieſer Satz, der berelts früher bei der Beratung des Juſtizetats und ganz ohne Bezug auf die Walzmühle erſtmalig vorgetragen wurde, bei Beratung der lex Walzmühle lediglich zitierungshalber verwertet wurde Der Mannheimer Stkadtrat bhat es für richtig befunden, dieſe Stelle aus den Verhandlungen des Juſtizetats ganz aus dem Zuſammenhange herauszureißen und ſucht den Auſchein zu erwecken, wie er dies auch durch ſeine weitere„Feiſtellung“ gegenüber den„auszugsweiſe“ abgedruckten Reden der bayeriſchen Abgeord neten zweifellos beabſichtigte, als ſeien dieſe Schilderungen in der bayeriſchen Kammer auf unrichtige Inſormationen der Vertreter der Ludwigshafener Walzmühle zurückzuführen. Wenn der Stadtrat glaubte,„gegenüber“ in der Kammer geſallenen Aeußerungen die Erklärung abgeben zu müſſen, es ſei nicht wahr, daß der Walzmühle ſeitens der Stadt Mannheim zur Verlegung ihres Betriebes Terrain„an die Hand“ gegeben worden ſeil, ſo dürfte man wohl logiſcherweiſe zunächſt voxausſetzen, daß eine derartige Behauptung in der Kammer von irgend einer Seite überhaupt aulfgeſtellt worden ſei. Wir erklären demgegenüber an Hand des uns ebenfalls vorliegenden ſtenographiſchen Berichtes der bayeriſchen Abgeordnetenkammer, den wir richtig und nicht„auszugsweiſe“ zitieren werden, daß weder dieſe zunächſt erſorderliche Voraus⸗ ſezung vorhanden iſt, noch die vom Stadtrat abgegebene Erklärung ſelbſt der Richtigkelt entſpricht. Wir nehmen ohne weiteres an, daß den einzelnen Mitgliedern des Sladtrates der ſtenographiſche Bericht über jene Verhandlung im bayeriſchen Abgeordnetenhauſe niemals zu Geſicht gekommen iſt und ſie ſich mithin auf die Darſtellungen verlaſſen haben⸗ die ihnen von dem betreffenden Berichterſtatter gegeben worden ſind. Wir wollen deshalb den dollen Wortlaut der im Stadtratshericht nur„auszugsweiſe“ angeführten Behauptungen zum allgemeinen Verſtändnis nachſolgend bekannt geben, wobel, was der Berichterſtatter des Stadtrates berſchwiegen hat, vorausbemerkt ſein ſoll, daß jene anſcheinend zuſammen hängenden, in Wirklichkeit aber ganz unabhängig von einander gefallenen Aeußerungen von drei verſchtedenen Abgeordneten und zwar von den Herren von Vollmar, Dr. Heim und Ehrhart herrühren. Zunächſt erklarte von Vollmar: „Ich habe bereits darauf hingewieſen, daß Baden die Beſteuerung nach der Ver⸗ „mahlungsmenge nicht kennt und daß infolgedeſſen die Beſteuerung des Unternehmens ein Mannheim eine erheblich geringere ſein würde. Dazu kommt ein weiterer Um⸗ „ſtand, der bereits bet einem anderen Etat vor einiger Zeit in dieſem „Hauſe beſprochen worden iſt. Es war dies beim Juſtizetat, als es ſich um »die Schaffung der detachtierten Handelskammer beim Amtsge⸗ „richt Ludwigshafen gehandelt hat. Bei dieſer Gelegenheit iſt ſowohl eim Ausſchuſſe als auch im Plenum von verſchiedenen Seiten die außerordentlich „raſche Entwickelung der Stadt Mannheim betont und darauf hingewieſen worden, wie ſowohl von der Stadtverwaltung als auch von der Regier⸗ „ung ſyſtematiſch in jeber Welſe alles getan werde, um Induſtrie „und Handel zu fördern und ſie nach Mannheim zu ziehen. Dies „geſchieht, wie im Ausſchuſſe unbeſtritten dargelegt worden iſt, jetzt auch gegenüber „der Ludwigshafener Walzmühle, der von ſeiten der Stadt Manunhelm verſchiedent⸗ vlich, namentlich aber in lezug auf Grunderwerb die günſtigſten Angebote gemacht „werden, um ſie zur Uebertragung ihres Betriebes nach Mannheim zu beſtimmen. „Die Beſiimmungen des Brandverſicherungsgeſetzes wüden einem ſolchen Fortzug „der Walzmühle keinerlei ernſte Schwierigkeiten in den Weg legen, da der Brandent⸗ „ſhädigungsbetrag zwar zum Wiederaufbau in Ludwigshafen verwendet werden muß, »dieſer aber in der Weiſe erfolgen kann, daß nur ein kleiner Teil des Betriebes— ses iſt von einer Graupenmühle die Rede geweſen— dortzudleiben braucht, wenn „das übrige zu großen Silos oder Getreidelagerhäuſern verwendet werden kann, ſo „daß alſo der hauptſächlichſte Betrieb ſehr wohl nach Mannheim hinüber verlegt werden könnte.“ Hält man dieſe Aeußerungen den„auszugsweiſe“ im Stadtratsbericht wiedergegebenen gegenüber, ſo erkennt man, was im Stadtratsbericht verſchwiegen wurde, wie berets zu Anſang erwähnt, daß die darin zitierte Außerung ihren Urſprung nicht in den Ver⸗ handlungen über die lox Walzmühle geſunden hat, ſondern daß ſie hierbei nur als Zita! aus einer früheren Beratung des Juſtizetats erſchien, bei welcher damals ſchon der Stadt Mannbeinn und dem ladiſchen Staate der für ſie nach unſeier Auffaſſung jedenfalls ſehr ehrenvolle Vorwurf gemacht worden iſt, daß Stadt und Regierung, wie das ja auch die muſter⸗ gültigen Hafenaulagen und die ausgedehnte Propaganda genügſam beweiſen, nach jeder Richtung hin und mit vollem Rechte bemüht ſind, Induſtrie und Handel nach Mannheim zu ziehen. Gele⸗ geutlich der Beratung des Juſtizetats hat der Stadirat auch keine Veranlafſung ge⸗ nommen, ſich gegen den„Vorwurf“ der werbenden Tätigkeit zu ver wahren, er hätte auch u. E⸗ benſowenig wie heute Grund dazu gehabt. Ganz unabhängig von der Rede von Vollmar's und nicht in dem nach dem Stadt⸗ Aalsberſchte zu vermutenden Zu ammenhange, erklärte der Abgeordnete Dr. Heim: „Mannheim“— Anm.: Da nan unter„Mannheim“ auch die nichtoffiziellen Ver⸗ treter der Bürgerſchaft verſtehen kann, braucht hlermit nicht unbedingt der Stadtrat gemeint zu ſein—„gibt ſich tatſächlich die größte Mühe, die Mühle herüberzube⸗ „kommen, aus Gründen, die ja ſehr erklärlich ſind.“ Zur näheren Motiwierung dieſer, wie Jedermann zugeben wird, im übrigen ja ſehr harmloſen Bemerkung, verweiſen wir auf die, wiederum ganz unabhängſig von den Aeußer⸗ unngen von Vollmars und Dr. Heim's, alſo ebenſalls nicht in der im Stadtratsbericht gegebenen Reihenfolge erfolgten Ae ußerungen des Abgeordneten Ehrkart. Einesteils zum leſſeren Verſtän duis, andererſeits gleichzeitig zur Widerlegung der durchaus unrlch⸗ ligen Behauptung des Mannheimer Stadtrates,„daß keinerlei Verbaudlungen über elnen Bauplatz oder gar über einen Preis eines ſolchen zwiſchen der Walzmilhle und der Stadtver. waltung geflogen worden ſeien“ ſehen wir uns veranlaßt, den Ausjührungen des Abgeordneten Ehrbart folgende Tatſache vor auszuſchicken: Unmittelbar nach dem Brande der Walzmühle war innerhalb des Auſſichtsrates die ja ſehr naheliegende und ſchon früher ernſtlich in Erwägung gezogene Frage der Trans' ferierung der Mühle nach Mannheim Gegenſtand langer und ernſter Unterhandlungen. Sowohl die in Mannheim wohnenden Metglieder des Aufſichtsrats, als auch der anweſende Vertreter der Emiſſionsbank traten mit aller Entſchiedenheit für die Verlegung des Hauptbetriebes auf Maunheimer Gebiet ein. Es hatten, wie wir hervorheben wollen, ſchon früher Verhandlungen zwiſchen der Lud“ wigshafener Walzmühleund der Mannheimer Stadtverwaltung bezüg⸗ lich des Ankaufs von Gelände im Mannheimer Induſiriehafen ſtattgefunden, welche zu einem Angebot führten, das in einem Schreiben des Tiefbauamtes Mannheim vom 7. Februar 1901 niedergelegt iſt. In dieſem Schrelben des Tilefbauamtes wurden ausdrücklich die Preiſe der einzelnen angebotenen Plätze genau angegeden, unter Vorbehalt der definitiven Genehmigung der Preiſe durch den Stadtrat. Zufolge Aufſichtsratsbeſchluß begab ſich dann gleich nach dem Biande der Vorſitzendk des Aufſichtsrats, Herr Emil Magenau, um die bereits früher ge⸗ pflogenen Unterhandlungen bezüglich des Induſtriehafengeländes wieder aufzunehmen⸗ wiederum zum Tiefbauamt. Herr Stadtbaurat Eiſenlohr war damals ve, reiſt und deshalb laut ſeiner eigenen, uns gemachten Mitteilung über die Vorgänge und über die Verhandlung mit Herrn Oberbürgermei ſter Beck nicht unterrichtet, wodurch ſich auch ſeine, übrigens rein perſönliche und deshalb u. E, in ſehr inkorrekter Weiſe im Stadtratsberichte verwertete Aufſaſſung über deu bei der ſpäteren Beſt tigung des Geländes gewonnenen Eindruck, erklärt⸗ Gegenüber dleſem perſönlichen Eindruck ſteht übrigens der Inhalt unferer Aufſichtsratsprotokolle, welche über die Ernſtlichkeit unſeres Willens, gegebenen Falles nach Mannheim zu überſiedeln, keinen Zweifel laſſen, in diame⸗ tra ſe in Gegenſatz. Von dem dienſttuenden Beamten des Tiefbau⸗Amtes wurde Heun Aggengu ein ver⸗ Wlan des Induſtriehafens, in welchem die noch ˖˖ aren Bauplätze angegeben waren, vorgelegt und üpergeben. Ebenſo wurden Herrn Magenau von der erwähnten amtlichen Stelle auͤf ſeine Anfrage Augaben über die Preiſe gemacht, die naturgemäß nicht verbindlich zu ſein brauchten, da die Geländepreiſe im allgemeinen bekannt ſind und es ſfreziell Herrn Magenau als Mitglied des Stadtverordnetenvorſtandes zur Genüge bekaunt war, daß in letzter Linie Preiſe und Verkäufe nur durch Stadtratsbeſchluß eſtgeſetzt werden bezw. erfolgen konnten. Noch bedeutſamier erſcheint die Tatſache, daß ſchon am Tage nach dem Brande Herr Magenau von Herrn Oberbürgermeiſter Beck auf das Stadthaus gebeten wurde, woſelbſt der Letztere Herrn Magenqau perſönlich eröffnete, daß die Walzmühle des größten Entgegenkom mens ſeitens der Stadt Mannheim gewärtig ſein dürfe, wenn ſie ſich, wie es nach den Zeitungsberichten ja den Anſchein habe, jetzt bei der veränderten Situation entſchließen würde, das alte Projekt der Ueberſiedelung in den Mannheimer Induſtriehafen zur Ausführung zu bringen. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats„gewann hierbei neuerdings den Ein druck“, daß ernſte Bemühungen ſeitens der ſtädtiſchen Vertretung vorlagen, das Ueberſtedelungsprojekt der Mühle nach Maunheim zu beſchleunigen. Auch bei dieſer Gelegenheit wurde in erſter Linie der in Frage kommende Geländekauf im Induſtriehafen beſprochen und Herr Oberbürgermeiſter Beck zeigte an Hand des Planes die verfügbaren Plätze und machte auf einen, nach ſeiner Meinung beſonders geeigneten Platz auf⸗ merkſam. Hierdei betonte er ſpeziell, daß die Herrn Magenau mitgeteilten Preiſe, worüber ſelbſt⸗ redend der Stadtrat zu entſcheiden habe, ſich noch eimäßigen ließen, wenn ſih die Walzmühle entſchlöſſe, Bauplätze auch in entſprechender Tiefe zu erwerben. Herr Oberbürgermeiſter Beck beauf⸗ tragte alsdann den Herrn Stadtbaurat Eiſenlohr, welcher inzwiſchen von ſeiner Reiſe zurückgekehrt war, das beſprochene Gelände der Direktion und dem Aufſichtsrat mit den nötigen Erläuterungen im Induſtriehafen vorzuführen. Es begaben ſich dann Direktion und 3 Mitglieder des Aufſichtsrats in Begleitung des Herrn Stadtbauraſes Eiſenlohr in den Induſtrle⸗ hafen, beſichtigten eingehend die verfügbaren Bauplätze und ließen ſich von Herrn Eiſenlohr die erforderlichen Aufklärungen über Grund⸗ und Waſſertiefenver⸗ hältniſſe, Wegzuführung, Qugianlage, anzulegende Schienenſtränge ꝛc. ꝛc. geben. Obwohl bereits vollſtändig detaillierte, ſpeziell auf den beſichtigten Platz im Mann⸗ helmer Induſtriehafen zugeſchnittene Pläne und Koſtenanſchläge für die Erbauung dei Weizenmühle im Mannheimer Induſtriehafen angefertigt waren, die wir dem Stadtrat zur Verfügung ſtellen, verzögerte ſich dennoch die Entſcheidung der Walzmühle über den beabſich⸗ tigten Terrainkauf, weil inzwiſchen ſowohl in der Abgeordnetenkammer, als auch bei der bayeriſchen Regierung eine günſtigere Strömung in Bezug auf die Steuerfrage eingetreten war, eine Wendung⸗ welche auch noch durch den Beſuch Sr. Erzellenz des Herrn Finanzminiſters v. Pfaff und Sr. Exzellenz des Herrn Regierungspräſidenten von Neuffer bei der Walzmühle unterſtützt wurde. Infolge dieſer Verzögerung nahm der Stadtbaurat Eiſenlohr wiederholt Veranlaſſung, den Vorſitzenden des Aufſichtsrals, Herrn Magenau, anzurufen und ihm baldige Entſcheidung zu empfehlen, da, wie Herr Stadtbaurat ausdrücklich betonte, auch andere Reflektanten da ſeien und das Grund⸗ ſtück für die Walzmühle möglicherwelſe nicht länger reſerviert werden könne⸗ Ob man nach alledem noch im Rahmen der Wahrheit behaupten kann, daß, wie der Bericht des Stadtrates beſagt,„keinerlei Verhandlungen“ bezüglich eines Bauplatzes gepflogen ſeien bezw. ob man nicht auch mit Flug und Recht von einem„an die Hand geben“ eines Bau⸗ platzes hätte ſprechen können, glauben wir dem Urteil jedes objektiv denkenden Leſers überlaſſen zu dürfen. Jedoch nicht allein von der„Stadt“ Mannheim wurde der Walzmühle Baugelände zu viel billigerem Preiſe, als ſie ſolches in Ludwigshafen hätte kaufen können, angeboten— erſt in den letzten Tagen hat die Mühle Gelände um den mehr als dreiſachen Preis in Ludwigshaſen er⸗ worben— es lagen auch mehrere billigere Ofſerten aus Privatbeſitz, insbeſondere Offerte den „Rheinau G. m. b..“ vor, welche ſich in der Preislage von 8 bis 9 Mk. pro am bewegten. Allen dieſen Angeboten waren, wie wir zur Illuſration der Ausführungen der Herrn Abgeordneten und Stadtrates Ehrhart, der ausdrücklich von„Pläuen“ und nicht von einem Plan der Stadt Mannheim ſpricht, hervorheben wollen, beſondere Situgtionspläne beigefügt. Dem Herrn Abgeordneten Ehrhart, welcher ſich als Bürger und Stabtrat Ludwigshafens ſowohl perſönlich, als auch auf Anregung der Stadtverwaltung für das Verbleiben der Walzmühle in Ludwigshafen intereſſierte, und welcher ſich angelengentlichſt bei dei Direktiion der Walzmühle über decen vorausſichtliche Entſchließungen informierte, wurden ſelbſtverſtändlich die Verhandlungen mit der Stadt Mannheim ebenſowenig vorenthalten, wie die größere Anzahl ander⸗ weitiger billiger Angebote von Banplätzen. Es wurden ihm auch auf ſeinen ſpeztellen Wunſch die verſchiedenen, auf die betreſſenden Angebote bezüglichen Situationspläne übergebeu, deren Produzierung er der Kammer laut nachfolgenden ſtenographiſchem Bericht an⸗ geboten hat. Leider ſind im Stadtratsbericht die weſentlichen Teile dieſer Ausführungen ver⸗ ſchwiegen worden, während ſeine unweſentlichen Teile mit den Reden der Abgeordneten von Vollmar und Dr. Heim zu einem ſinnentſtellenden Ganzen künſtlich verſchmolzen ſind. Herr Abgeordneter Ehrhart ſagt wörtlich: „Die Aufſichtsräte, die Direktion und die Aktionäre ſind in übergroßer „Anzahl Mannheimer, die Walzmühle iſt nicht von ihnen erbaut worden, ſonſt aſtünde ſie ſjedenfalls auf Maunhelmer Boden. Es war erſt eine kleine „Mühle und hat ſich Stück für Stück vergrößert und entwickelt und zwar, um der „Konkurrenz zu folgen. „Die Banken, mit denen die Mühle arbeitet, ſind in Mannheim, ſie ſind „an der Ueberſiedelung intereſſtert. Der Stadtrat von Manuhein bat ſofort, als die „Mühle abbrannte, der Geſellſchaft ein entſprechendes Terrain zur Verfügung geſtellt. „Meine Herren! Ich habe hier die Karten.(Aum. alſo nicht allein die „Karte der Stadt Maunheim.) Sie können ſich davon überzeugen, wenn Sie dazu „Bedürfnis empfinden. Sie werden es ja verſtehen, wenn ein Teil der Aktionäre⸗ „der Aufſichtsräte, der Gemeindeverwaltung von Mannheim angehört, vaß „dieſe ein Intereſſe daran haben, die Mühle nach Mannheim zu trans⸗ „ferieren. Es ſind alſo, wie geſagt, eine größere Anzahl Aktionäre in „Mannheim, die für ihren Wohnort eintreten. Wenn die Mühle in „Mannheim Gelände ankaufen würde, ſo würde es ihr offeriert, wie mir „mitgeteilt wurde, mit M..— pro qm, wenn ſie aber in Ludwigshaſen bleibt, ſo „müßte ſie noch Gelände erwerben und das koſtet ſie 38 Mk. „Das Gelände zu Mannheim iſt von der Walzmühle auf eine „beſtimmte Zeit an Handen genommen worden, der Ter min läuft „nunmehr ab, die Mühle muß ſich aber über den Exwerb entſcheiden und ihre Maß⸗ „nahenen nach unſeren Beſchlüſſen treffen.“ Wer dieſe Aeußerungen mit offenen Augen lieſt, wird, entgegen der Auffaſſung des Maunheimer Stadtrates, zugeſtehen müſſen, daß in erſter Linie Aufſichtsrat, Direktion und Banken der Ludwigshafener Walzmühle zu der Verlegung der Mühle nach Manuheim dräugten und daß nur nebenbei der Gemeindeverwaltung der Stadt Mannheim Erwähnung getau worden iſt; er wird ferner erkennen, daß der Abg. Ehrhart mit ſeinem Hinweis auf die verſchiedenen Karten, welche den einzelnen Angeboten beigefügt waren, und mit ſeiner Bemerkung: „Wenn die Mühle in Mannheim Gelände ankaufen würde, ſo würde es ihr „offeriert mit M..— pro aqm Das Gelände von Mannheim iſt von der Walzmühle „auf eine beſtimmte Zeit an Handen geuommen worden, der Termin läuft nunmehr „ab, die Mühle muß ſich über den Erwerb entſcheiden ꝛe. ꝛc,“ nicht ein ſpezielles Angebot der Stadt Mannheim, ſondern das ganze Offerten⸗Material im Ange gehabt hat und ledig lich die Preiſe des Geländes„in Mannheim“ den Preiſen in Lud wigshafen gegenüberſtellte. Der Beſchluß des Mannheimer Stadtrates vom 15. Februar würde weiterhin auch des⸗ halb als deplaziert erſcheinen müſſen, als es dieſer Korporation ja nur zur Ehre gereichen kann, wenn ihr von der Nachbarſtadt und den bayeriſchen Landtag das wohlverdienie Zeugnis ausge⸗ ſtellt wird, ein Förderer von Handel und Induſtrie zu ſein, ein Zeugnis um welches ſie jede andere Stadt mit vollem Rechte beneiden würde. Im übrigen hat es die Mannheimer Stadt⸗ verwaltung ja auch nicht verſchmäht, den Pfälziſchen Mühlenwerken in Schif⸗ ferſtadt Baugelän de im Induſtriehafen„an Hand“ zu geben, ohne daß ſie ſich dieſerhalb vor dem Odium der Konkurrenz gegenüber der Pfalzgefürchtet hätte. Wenn auch die ganze Art und Weiſe der ſladträtlichen Feſtſtellungen den Eindruck erwecken konnte, als ob dieſe auf eine Art Mißſtimmung über den Beſchliiß der Walzmühle, nicht in Maunheim zu bauen, zurückzuführen wäre, ſo glauden wir doch, daß dieſe Veröffentlichung in erſter Linie auf unrichtige Verwertung und Darſtellung des verfügbaren Ma⸗ terials zurückzuführen iſt. Lud wigshaſſen g. Rh., den 22. Februar 190s. Der Aufſtchtsrat der Juöwigshafener Walzmüßhhle 7 55* 3 e 7 e, zwingt mieh, gern und unent⸗ „ Bruft⸗ und jalenden feal 10 jeglicher n. wie ich durch bitliges u. erfolg⸗ produkt von vollen Leiden be⸗ n bin. arll in Krammel lbe!. Schriesheim An der Bergatrassg. Tungenbeilanstalt Stammberg fi. weibl. Kranke M..— bis.50 p. Tag. Sommer- u. Winterku Praspekt d. leit. Arzt Fr. Schütz. 2 612 PPFPFPFPFFF————— Die neue Methode der Kammpflege er⸗“ brauch des neu⸗ erfundenen 1678 HKammschutz- bandes. ringſten Koſſen er⸗ Kurzwaren⸗, Fri⸗ ſeur-, Droguen⸗ u Bazar-Geſchäſten zu 15 Pfg. p. 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Faſſa und Reichsbank 16,075 Actien⸗Kapiia: 38,000,00 Wechſel und Eimuhrſcheine 283,9915 Neermiesß... 208,8717 SCouto⸗Corrent 50 nl Mridndennaðdnsðmn 1,209 Materialien und Reſerveteile 59,127% Obligatſonß 400,00 eeee,, 2,707,062 Conto⸗Correnmn 1,909,754 n 55„5C 560,000 Verſicherungsſengdgd 860,815%0 Werſthalls und Pureau⸗Anlage 204,260 Uuterſtützungs oud. 9,052%0 Werkſlatt und Magazin⸗Anlage 67,530— Erneuerungsfond 50,000 Mobilien und Utenſilien 18,66 Gewinn uud Verluſt⸗Conto..555,621405 VVVVVVTV 2,0010— CVCVV 11—0 CCVCCCCT 48,0760 Conſortial Sonto 10,700— ——— 0,495 316220 6 495,31655 ee— wereere Soll. Sewinn⸗ und Perluſt⸗Conta per 30. September 1905. Haben. ———————————————— 5 44. TVVVVVCCCV 28,33672 Vortrag von 1908/0 68.839 uneſſne 207,734 4½ Ueberſchuß der Beiriebscontt. 1,026,0256 308 17288 aidene. 555 62 50 1089 86534% 1,089 86530 „ Die in der heutigen Generalperſammlung auf 6% ſeſtgeſetzte Dividende gelaugt ſofoit mii Mek. 60.—, an unſerer Kaſſe, bei der Pfälz. 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