.„ — GWadiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez incl Voſts aufſchlag M..48 pro Quaxtal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. NN E 6. 2. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile„ 0 Pfg. Auswärtige Inſerate„„ 28„ Die Reklame⸗Zeile„„ 6„ der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſtt und serbreitelt Jeilung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Auferaten⸗Annahme ſiu das Mittagsblatt Morgens 9 Ahr, füt das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. Verliner Redaktions⸗Bureau: Berlin W 50. Redakleur: Dr. Paul Harme, Würzburgerſtraße 15. (Mannheuner Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe! „Journal Mannheim“, Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme Druckarbeiten Nedaktioa:n Expedition 1„ E 6, 2. 34¹ 877 216 Nr. 93. 24. Februar 1906. Samstag, (2. Mittagblatt.) Stimmen aus dem Publikum. Der zweite ſtädt. Maskenball. Verpachtung der Roſenlauben glaube ich im Sinne manchen Ballfreundes zu ſprechen, wenn ich erkläre, daß hierbei nicht der Allgemeinheit Gelegenheit geboten wird, ſich eine Laube zu erwerben. Nachdem ich anläßlich des erſten Balles er⸗ fahren hatte, wie begehrt dieſe Dinger ſind, wollte ich mir beizeiten für den Faſchings⸗Dienstag eine Laube ſichern. Ich wollte mir des⸗ halb ſchon vor 14 Tagen eine ſolche vormerken laſſen, erhielt aber den Beſcheid, daß Vorausbeſtellungen diesmal nicht angenommen ſwürden, vielmehr der Verkauf erſt nach der Bekanntmachung in den Zeitungen erfolge. Ganz gut, dachte ich und zog wieder ab. Am letzten Montag nun, als ich die betr. Anzeige zum erſten Male in der Zeitung las, machte ich mich ſofort auf den Weg, mußte aber zu meiner Ueberraſchung hören, daß im ganzen Nibelungenſaa! keine Lauben mehr zu haben deien. Ich kann wohl ruhig behaupten, der Verkauf iſt am Montag von halb 12 Uhr vormittags bis halb 3 Uhr nachmittags unmöglich erfolgt, Ich will aber auch nicht ſagen, daß man mir keine Laube abgeben wollte. Wie kam es nun aber, daß ich wiederum leer ausging? Der Maskenball iſt von der Stadt arrangiert, jedermann muß deshalb das gleiche Recht haben. B. Bezüglich der ———— Vermiſchtes — Unglücksfälle und Verbrechen. Beim Spielen mit anderen Knaben wurde der zwölfjährige Sohn des Einwohners Ehlers in Belmhuſen dei Marne ſtrang bliert, ſodaß der Tod Liatrat,— Der Stewart Schmidt, der kürzlich in Bremen wegen Verdachts der Brandſtiftung berhaftet, daunn aber wieder freige⸗ laſſen worden war, veſchoß nun ſeine n Ihlienwerth wohnende Schwiegermütter, ſeine Frau und ſein Kind und verwundete den Mühenpächter Mau und deſſen Geſellen ſchwer.— Selbſtmor d aus GEiferſucht verübte, wie aus Eſſen a. d. R. gemeldet wird, Ler Oberxregiſſeur Jacobs am dortigen Stadttheater. Er tötete ſich durch einen Stich in die Herzgegend.— Der dreifache Mörder Schmidt in Hamburg, der ſeine Schwiegermutter, ſeine Frau und ſein Kind erſchoſſen hat und zwei andere Perſonen ſchwer Lerletzbe, wurde in Bremerförde verhaftet. Als den Verbvecher an dem dor euva zwei Wochen in Brüſſel ermor deten neunjährigen Veädchen hat eine Bootsmaunsrau ihren Ghemann angezeigt. Er wurde ſofort feſtgenommen. Mehrfacher dvingender Verdacht ſpricht für ſeine Schuld. — Erdbeben. Aus dem öſtlichen Kaukaſusgebiet werden Erdbeben gemeldet. In Schemacha erfolgten von Mitternacht bis 20 Minuten nach Mitternacht drei Erdſtöße, doch iſt niemand ge⸗ tötet oder verletzt worden. Aus Derbent wird gemeldet, daß dort eine fünf Sekunden andauerade Erderſchütt»rung, die von Südoſten nach Nordweſten ging, verſpürt wurde. Auch in Kuba im Gouver⸗ nement Baku erfolgten zwei Erdſtöße, die ſich von Süden nach Norden bewegten. Mehrere Häuſer wurden beſchädigt. — Verſchwunden und wiedergefunden. Nicht geringes Aufſehen erregte die Affäre des Hamburger Amtsrichters b. d. Meden, der auf der Hochzeitsreiſe plötzlich verſchwand und trotz aller Anſtrengungen, wie von der Erde verſchluckt blieb. Jetzt endlich hat man den Vermißten in einem Hotel in Zürich entdeckt. myſteriöſen Falles dürfte wohl bald erfolgen Eine Aufklärung des reereeenee Ein indiſches Idyll. ſchildert William Maxwell, der als Korreſpondent einer engliſchen Zeitung den Prinzen und die Prinzeſſin von Wales auf ihrer kediſchen Reiſe begleitet. Aus Birma, dem lachenden Wunderlande orientaliſcher Märchen, ſtammt das buntfarbige Bild, das er ent⸗ wirft, von den Ufern des Irawadt. Zwiſchen den Werften und den Speicherkammern, die bis hoch hinauf angefüllt ſind mit koſtbaren Hölzern und Reis, zwiſchen den engen ſonnenglühenden Straßen, in benen dunkle Geſtalten in weiten Gewändern ſich langſam bewegen, itten in dem Schmutz und Lärm des Marktes, hoch über den grünen Palmenbäumen, den Seen und den früchteſchweren Gärten ſteigt hell und ſchweigend in magiſchem Glanze die Shwe Dagon⸗Pagode auf, im Tageslichte eine goldglänzende, von Edelſteinen blitzende Kuppel, twie ein ſchimmernder Stern am blauen Firmament der Nacht. Das iſt die Seele bvon Birma. Und der Birmane iſt ſtolz auf ſein Heiligtum, wie er auch ſtolz iſt auf ſein Volk und auf ſeine Abſtammung Er iſt von Natur ein Ariſtokrat und das iſt im Orient gleichbedeutend mit einem Privileg Kuf Faulheit und träumeriſches Nichtstun; er liebt es nicht zu Arbeiten und ſorgt nicht dafür, in die Scheuern zu ſammeln. Wenn es die Not erfordert, dann wird er ſich wohl dazu bequemen, drei Monate in angeſtrengter Arbeit ſeinen Reis, ſeinen Tabak und ſeine Seide einzuernten, aber den Reſt des Jabves bringt ihn nichts aus ſeiner maleriſchen Ruhe und ſeiner lächelnden Würde. Meiſtens züſſen die Frauen für den Herrn der Schöpfung arbeiten, doch auch ihr Los iſt kein zu ſchlimmes, und ſieht man dieſe ſchlanken, feinen Weſen, dann kommt einem wohl das Wort der Bergpredigt in den Sinn:„Sehet die Lilien auf dem Felde, wie ſie wachſen; ſie arbei⸗ zen nicht, auch ſpinnen ſie nicht.“ Fortwährend ſieht man ſie wie ſeuchbende Eidechſen die marmornen Stufen zu dem großen goldenen Pagode hinaufgleiten. Die kleinen nackten Füßen ſtecken in grünen und gelben Sandalen, glänzende Gewebe bon lichtem Saffran und alten Golfgeſpinſten umfliehen ſie wie warmer Sonnenſchein und Aus dem ſchweren dunk Geſichter, die leuchten wie der Spiegel des Weihers, den die Sonne geküßt, rote Lippen, die lächelu, und ſchwarze mandelförmige Augen die unter den den dunkel gezeichneten Augenbrauen ſtrahlen. Eine Kotte von Perlon ſchmiegt ſich um den biegſamen Nacken; in den len Haar glühen rote Roſen; ſüße weiche — Ein ganzes Bataillon in Haft genommen— dieſes merkwürdige Schauſpiel hat ſich ſoeben in Siſſek zugetragen. Die beiden Bataillone des dort liegenden Regimentes hatten den Befehl erhalten, in der Umgebung der Kaſerne Schnee wegzuſchar⸗ feln. Das eine Bataillon hatte die Arbeit raſch beendet, um in die Kaſerne zu kommen, doch wurde ihm der Befehl erteilt, der zweiten Partie zu helfen. Dieſer Befehl wurde von der Mannſchaft mit Murren aufgenommen, worauf das ganze Bataillon Kaſernenarreſt erhielt. Es wurde militärgerichkliche Unterſuchung wegen Gehor⸗ ſamsverweigerung eingeleitet, Das Bataillon, das infolge der ungariſchen Wirren nur einen Stand von 160 Mann hat, wird unter Bedeckung dem Agramer Landwehrgericht überliefert werden. — Ein Volksſchullehrer Offizier. Der Volks⸗ ſchullehrer Elaſſe aus Bunzlau, Sohn des Kaufmanns Claſſe dort, der bor zwei Jahren in Görlitz als Einjährig⸗Freiwilliger ſeiner Dienſtpflicht genügt hat, iſt nunmehr zum Leurnant der Reſerve beim Infanterie⸗Regiment Nr. 58 befördert worden. Herr Claſſe wurde vor einem Jahre zum Seminarlehrer in Kreuzberg ernannt. — Toller Streich ein es betrunkdenen Kano⸗ nierrs. Aus Kingston, Jamaica, wird gemeldet, daß ein Kanonier, der in der Nacht von Samstag z˙ Sonntag in einer der Botterien Wache ſtand, in Trunkenheit ein 6zölliges Geſchütz Iud und einen Schuß über den Hafen abfeuerte. Die ganze Garniſon wurde dadurch alarmiert. Der Vorfall iſt umſo unangenehmer, als ſich gerade die franzöſiſchen Kriegsſchiffe„Jurien de la Graviere“ und„Deſain“ im Hafen befanden. lagen glücklicherweiſe gußerhalb der Schußlinie. — Brilefkaſten. (Alle Anfragen, jedoch nur von Abonnenten unſeres Blattes, müſſen ſchriftlich eingereſcht werden; mündliche oder te le⸗ phoniſche Auskunft wird nicht erteilt. Di⸗ Auskünfte erfolgen ohne jede Rechtsverbindlichkeit.) Katzenſchut. 1. Sie müſſen die Genehmigung der Ortspolizei⸗ behörde einholen. 2. Wenn andere Tierb Schaden nehmen ſollten, ſo machen Sie ſich der Sachbeſchädigung ſchuldig und ſind zum Schadenerſatz verpflichtet. Abonnent A. R. Nein, die Anſprüche gegen den Vater ſind verjährt. Frau Th. W. Die Künſtlerin iſt feſtengagiertes Mitglied des „Deutſchen Theaters“ in Berlin und wohnt Berlin., Kurfürſten⸗ damm 196. Abounent V. G. Das 9. Infanterieregiment in Würzburg iſt mit Trommeln und Signalhörnern(Trompeten) ausgerüſtet. Jungenheilſtätte Stammberg. Was bergangen kehrt nicht wieder, Aber ging es leuchtend nieder, Leuchbet's lange noch zurück! bildet in den Gedichten Harl Förſter's den Anfang des Gedichtes „Erinnerung und Hoffnung“. Abonnent S. Sch. Gartenbauausſtellungen finden im laufen⸗ den Jahre in einer Anzahl deutſcher Städte ſtatt; die bedeutendſte dürfte wohl die in Nüvnberg werden, anläßlich der dortigen Jubiläums⸗Ausſtellung. Abunnent J. H. Das iſt reine Auslegungsfrage. Unter den geſchilderten Umſtänden erſcheinen Sie allerdings berechtigt aus⸗ zuziehen und zwar einmal mit Rückſicht darauf, daß R. erſt nach Sie Ageneine-Schtwächlichkeit eh-Adefweitige körperliche 5 Wochen ablehnend antwortete, dann aber insbeſondere wegen der dorhandenen, von Ihnen aber zu beweiſenden Mißſtände und der ſcheinbar erfolgten Weigerung des R. zu ihrer Abſtellung. Abonnent H. D. Ein deutſcher Konſul befindet ſich in Jamestown auf St. Helena. Stammtiſch Landkutſche. Der Badiſche Bauernverein hat eine ſehr große Zahl Mitglieder; ob es gerade 57 000 ſind, iſt uns augenblicklich nicht bekannt, aber über 50 000 ſind es ſicher. Abonnent D. Sch., Ludwigshafen. Sie dürften mittlerweile durch eine Notiz der Intendanz darüber belehrt worden ſein, daß Frau Aecté die Rolle der„Margarethe“ in franzöſiſcher Sprache ſingt, Abonnent 9205 K. Sie müſſen ſich mit Ihrer Anfrage ſchon an das deutſche General⸗Konſulat in Newyork wenden, denn bpir können das doch nicht wiſſen. Alonnent E. K. Setzen Sie die Schädel in eine Schüſſel mft Waſſer, dem 10 Prozent Aetzkali zugeſetzt ſind(aber nicht mehrl], jedoch ſo, daß nur die Schädelknochen bedeckt ſind, nicht aber die Geweihſtangen berührt werden. Dann werden die Schädelfnochen tüchtig mit gleicher Miſchung abgebürſtet. Falls die Knochen noch nicht genügend weiß find, kann man ſie daraufhin mit Chlorwaſſer bleichen. Abounent K. G. N. Da der zweite Schlüſſel gerade durch das Unkervermieten Ihrerſeits erforderlich wurde, müſſen Sie auch deſſen Koſten tragen. Abunnent J. W. 1. Zwiſchen Ihnen und dem Kinde beſteht überhaupt keine Verwandtſchaft. 2. Die Eingehung der Ehe mit demſelben iſt daher zuläſſig. Abonnent B. B. Wenden Sie ſich an das deutſche General⸗ Konfulat in Paris. Die Koſten hängen von dem Umfange der Nachforſchungen ab. Abonnent Radfahrer. Abonnent A. B. Di Dunlop⸗Pneumatie⸗Fabrik Hauau a. M. Zeichen Ihres Loſungsſcheines bedeuten: Fehler— infolge zurückgebliebener körperlicher Entwickelung, Ent⸗ kräftung oder Schwäche des Körpers oder einzelner Körperteſſe nach unlängſt überſtandenen Krankheiten oder Vetletzungen. b) Leichte Grade bon Kropf— voller Hals, Gebirgshals— wenn die Ge⸗ ſchwulſt auch bei Ausübung eines leichten Druckes keine Atem⸗ beſchwerden berurſacht. e) Ein Jahr zurück.—5 Abonnent A. 650. Es beſteht eine geſetzliche Unterhaltspflicht nur inſoweit, als der Sohn bei Berückſichtigung ſeines und ſeiner Familie ſtandesmäßigen Unterhalts zur Gewährung des Unterhalts in der Lage iſt. Treppenbeleuchtung. 1. Die Beleuchtung iſt Sache des Ver⸗ mieters ſolange, als er dieſelbe nicht durch Vertrag mit ſeinem Mieter auf dieſen abgewälzt hat. 2. Für Schäden, die auf mangel⸗ hafter Beleuchtung beruhen, iſt der Vermieter mit dieſer Ein⸗ ſchränkung verantwortlich, es ſei denn, daß dem Verletzten eigenes Verſchulden nachzuweiſen wäre. Ein Bloomaul! Bei der am 9. Juli 1905 ſtatlgefundenen Zuſammenkunft der internationalen Sozialdemokratie in Konſtanz unterſagte das Miniſterium des Innern die angekündigten Reden. von Ausländern. Daher ſprach Bebel auf dem Feſtplatz allein bor etwa 3000 Zuhörern; ſeine einſtündige, von kleinen, durchweg harmloſen Seitenhieben gegen den Reichskanzler durchwürzte Rede enttäuſchte, da er ſich anſcheinend mit Rückſicht auf die drohende Gefahr der Auflöſung der Verſammlung und das ſtarke Aufgebot von Schutzmannſchaft große Mäßigung auferlegte, e— Heinen braunen Ohren blitzt ein Diamant, ein Smaragd auf; am ſchön geformten Arm glitzert ein Armband. So ſchlüpfen ſie dahin in den weiten weißen Gewändern, in deren Falten da⸗ Scharlachrot eines Gürtels, die dunkle Glut eines ſeidenen Unterkleides auftaucht, und die Linien des Gewandes klingen zuſammen mit den geſchmei⸗ digen Bewegungen der feinen Glieder. Was für Wünſche mögen die jungen Mädchen Birmans wohl auf dem Herzen haben? Bitten ſie um Erfüllung ihrer Liebe, danken ſie für die Schönheit ihres Loſes?— Doch nichts davon iſt in ihren Gebeten; ſie erflehen vielmehr von dem Gotte, daß er ſie bei der nächſten Verwandlung ihrer Seelen zu Männer werden laſſe. Darum opfern ſie den vielen Buddhas, die da in Gold und Bronze ſchwerfällig mit gekreuzten Beinen thronen, Roſen, Kerzen von Bienenwachs und wohlduftende Hölzer darum liegen ſie auf den ſteinernen Stufen niedergeworfen, ſtrecken inbrünſtig die Hände aus und bitten um Erhörung. Sie wollen Männer werden, wenn die ewig wandernde Seele einſt den Körper verläßt, um ſich in emem anderen lebenden Weſen ihre Wohnung zu ſuchen. Die Götter grinſen unbeweglich nieder auf die Mädchenblüten, die ſich vor ihnen neigen; die goldenen Glöcklein an der Pfeilern der Pa⸗ gode klingeln und flirren im Sonnenlicht; wie ſchwüler Weihrauch ſteigen die Gebete empor, aus vollen roten Lippen dringen Rufe und drängen ſich Schreie.„Laß uns Männer werden am Tage der Seelenauferſtehung, o großer Buddha.“ Die Birmanen ſelbſt ſind weniger fromm und beten ſelten. Da ſie nun ſchor einmal das Glück hatten, als Männer und gar als Birmaner geboren zu werden, ſo haben ſie von den Göttern wenig mehr zu erbitten. Wenn ſie über⸗ hatupt Buddha zu ſehr beläſtigen, dann wird er ſie vielleicht beim nächſten Male in einen Tiger oder in ein Geſpenſt verwandenn Am Abend, wenn ſich die leichten Schleier der Dämmerung über die Erde legen und es ſtille wird, dann ſitzen ſi⸗ beieinander, die phan⸗ kaſiebegabten Nachkommen der alten Märchenerzähler, und berichten von den Wanderungen, die ihre Seele zurückgelegt in den Jahr⸗ hunderben, erzählen, wie ſie ein Dämon waren, der in den Lüften hauſte, oder eine mächtige Prinzeſſin, die viele Dienerinnen und greßen Schmuck ihr eigen nannte⸗ Und ſie finden ihr Glück in dem Heraufbeſchwören verklungener Herrlichkeiten und in dem Ahnen noch reicherer Zukünfte. Dann werden uralte Legenden wieder wach, altr Tierſagen u. Ge⸗ ſchichten aus fernſter Indogermaniſcher Vorzeit. Die Tiere haben ja bei ihnen auch Seele und von ihnen handeln viele Erzählungen. Beſonders fürchtet man, ein Tiger zu werden, denn der Tiger iſt bei aller ſeiner Stärke ein Narr.„Hört, wie er ſich betrügen ließ bon dem hüpfenden Froſchl Vor langer Zeit, da ſebt? an den Ufern des Iridawadi ein Froſch. Eines Abends, da es kühl wurde, kam er aus dem Waſſer heraus und erholte ſich von der Hitze des Tages, Da kam ein Tiger zu dem Fluß, zu trinten. Der Froſch erſchrak ſo ſehr, daß er ins Waſſer zu hüpfen vergaß und nur ganz ſtill lag 456 Er hoffte, daß der Tiger ihn nicht ſehen würde, aber der ſprach zu ihm und ſagte:„Jetzt werde ich Dich auffreſſen.“ Da ſchwitzte der Foſch vor großem Schrecken, aber er glaubte, er könnte dem Tige imponieren, und nun blies er ſich ſo auf, daß er ausſah wie ztdes Fröſche. Aber der Tiger ſah ihn verächtlich an und wollte zu ſchnappen. Da fiel dem Froſch in ſeiner Verzweiflung ein, daß der Tiger ein wettluſtiges Tier ſei, und er fragte ihn ruhig, ob er noch etwas anderes könne als freſſen.„O ja,“ ſagte der Tiger,„ich kann ſpringen.“„Ich wette mit Euch, ich kann welter ſpringen,“ ſagte der Froſch und blies ſich ſo auf, daß er wie drei Fröſche aus⸗ ſah.„Abgemacht,“ ſagte der Tiger, und ſie gingen zuſammen zum Rande eines breiten tiefen Grabens.„Spring Du zuerſt,“ ſagte der Froſch ſehr höflich. Mit einem Satze war der Tiger ütber den Graben; aber wie groß war ſein Erſtaunen, als er den Froſch über ſeinen Kopf fort und noch ein gutes Stück vor ihm hin ſpringen ſah. Er ſetzte ſich vor Schrecken auf ſeine Beine und alle ſeine Barthaare ſträubten ſich, denn er wußte nicht, daß de Froſch ſich an ſeinen Schwanz angehalten hatte, als er über den Graber geſprungen war⸗ Doch allmählich veruhigte er ſich wieder, klappte den ſprachlos ge⸗ öffneten Rachen vernehmlich zuſammen und ſagke:„Ich freß' Dich doch. Der Froſch tat darüber ſehr ägriert und fragte:„Ißt Du immer Fröſche?“„O nein,“ ſagte der Tiger,„ich eſſe Menſchen und Büffel. Was ißt Du denn?„Ich“, ſagte der Froſch,„ich eſſe Tiger,“ und dabei zeigte er ihm die Haare vom Schwanz eines Tigers, die in ſeinem Munde ſteckten. Als der Tiger das ſah, bekam er große Angſt, kniff den Schwanz zwiſchen die Beine und riß gus in die tiefſten Dſchungeln, denn er wußte nicht, daß die Haaxe von ſannem eigenen Schwanz waren —— ⁰mm⁰D;; 8

IJ. Seſte, General⸗Anzeiger. Welnig. Hofphotograph NA, 11. Funststrasse N 4, 11. Telephon 30 61999 Großh. Hof⸗ u. Mattonaltheater in Aiaunheim. Damstag, den 24. Februar 1906. 35. Vorſtellung im Abonnement B. Der Weg zur Hölle. Schwank in 3 Akten von Guſtav Kaodelburg. In Szene geſetzt von Regiſſeur Emil Hecht. Perſonen: Emil Dornwald. 5 5 Agathe, ſeine Frau 8 8 2 Tilly Bendler, ihre Tochter 5 Hugo Bendler, deren Mann Arthur Gernau 2 5 Lola Cornero Emil Hecht. Julie Sanden. Hedwig Stienen. Alexander Kökert. Alfred Möler. Lene Blankenfeld. Duriano, Impreſſario 8 Karl Neumann⸗Hoditz Framelli 5 5 Hans Ausfelder. Marlen. 2 8 8 Eliſe De Lank. Graf Barakoff„Paul Tietſch. Bayer 5 8 Hans Godeck. JJJJ Marie 1 8 1 Lina Authes. Ulrich Gröber 5 Guſtav Kallenberger. Martha. Ella Eckelmann. Ort der Handlung: Berlin. Kaſſeneröffn. ½7 Uhr. Aufg. 7 uhr. Eude geg. 710 uhr⸗ Nach dem 2. Akt ſindet eine größere Pauſe ſtatt, Kleine Eintrittspreiſe. m Grahg. Hofthenter. Sonntag, den 25. Febr. 1906. 35. Vorſt. im Abonn, 19. 2 0* Hänſel und Gretel. Märchenſpiel in 3 Bildern von Adelheid Wette. Muſik von Engelbert Humperdinck. Hierauf: LAURETTA. Komiſche Balletnantomime in 3 Abteilungen nach einem älteren Stoff bearbeitet von Fritz Scharf. Muſit von Beruh. Triebel. Anfang halb 7 Uhr. Meuss Cheater im Rofſengavten. Sonntag, den 25. Februar 1906. Charley's TJante. Schwank in 8 Akten von Brandon Thonas. Anfang ½8 uhr. Saalban Mannhein. Heute Samstag, 8 Unr abends Grosse Ahgoſledger Hanctz Tarsiabung Bernhard Mörbitz Auf allseitiges Verlangen: Humarist. Dof nationen über die gedeutung des Kusses. Bernhard Mörbitz als Student Müller im Himmel! Bernhard Mörbitz als Kellnerin Lola! Humoristische Gedichte, vorgetragen von BernhardMörbitz Neual Neu! Neu.! Neul Bermhard Mörbitz Baulchen als Mannheimer Strassenkehrer! Urkomisch! Alles muss lachen! Srossartig! Ferner: Aurtreten lag gesamtan Sesafions-Fragrammes Passepartouts ungultig. Von Sonntag, den 25. bis Mittwoch, den 28. Pebrugr Anden keine Voriete-Vorstellungen statt..58 Donnerstag neues Sonsations-P rogramm. den I. März Das Wuftweten der 5 ,e ſährig. Soubrette Angelica Walter findet ab 1. Marz statt. 62598 Anträge ſind inner al SEEAEAEEEEE ergebenst anzuzeigen. diesem Gebiete eingerichtetes Atelier bin ic rieur- und techn. Aufnahmen in empfehlende Indem ich auch fernerhin um zeichne ich Hochachtungsvollst ee eS Photographie-Grassmück. Dem verehrlichen Publikum und meinen Werten Kunden erlaube ich mir die Verlegung meines Ateliers von Tattersallstr. 3 nach& 6, 2 Durch mein nach den neuesten Errungenschaften auf das Beste in Portrait- und Gruppenaufnahmen zu leisten. Gleichzeitig bringe ich auch meine Spezialität in Inte- geneigten Zuspruch bitte, Hams Grassmüenk Photographisches Atelier S. 2 Neber ApPollotheater G 6, 2 h im Stand, nur Erinnerung, 1743 D eeeee eee Kraftigungsmittel zu jederzeit Guter reiner Kakad jſt ein borzũgliches für ſedermann. NN menvereln Manmhelin. Die vorgeſchriebene Mitglieder Verſammlung findet Mittwoch, den 7. März, nachmittags 3 Uhr, im der Kaſino⸗Geſellſchaft, R 1, 1, ait Tagesordnung: Jahresbericht für 1905. Etwaige, in der Ve ſaitmlung zur Sgal 62505 der nächſten 8 Tage bei den Geſamtvorſtandes, Poltzeid rektor S Umzahlreſche Teilnah geg Maunheim, den 12. Kra Beiral des hä er(L 6,), anzumeſden. er Verſammlung wird ergebenſt gebeien. ar 1906 enverein Mannheim. Die Vorſitzende: Fau Ida adenbuürg. 2 9 70. IGbenda Zurückgabe der 5 Hheimer Piege 185 5 ſtüme Montag, den 26. Fe⸗ e de ebe benar ds. J8. von morgens Samstag, den 24. Februar er., abends 8 UAhr in ſämtlichen unteren Räuien des Apallotheaters Sommernachtsfeſt im Aurſaal Interlaken. Sonntag, den 25. Februar er., abends 6 Uhr in unſerem Ge ſellſchaftsvauſe K 2, 32 Maskierte Schluß⸗Bier⸗Probe. Dienstag, den 27. Februar er., nachm. Uhr im großen Sgale des Apollotheaters Kinder⸗Maskenfeſt. n Näheres durch Rundſchreiben. 30003/14 Der Vorstand. Neckarau. Goſthaus zum Badiſchen Hof. f d antag, den 25, Februar(Faſtnachtſountag) nde 62612 öffentliche Tanzmuſik mit gutbeſetztem Orcheſter ſtatt. Größter und ſchönſter Saal in Neckarau derſelbe iſt großarlig mit Pflanzen deboriert, Fur gute Speiſen und Getränke iſt getragen. beſtens Sorge Heuerio. Große Geſellſchaft e. VB. Von Freitag, den 23. ds., vorm. ID uhr 11 bis Sams⸗ 55 5% tag, den 24. ds., abends 3 Beratung zu bringende hr 11 Mänergeſangver— eiüstokal Reſtaurant Fahſold, 1 2, 15 1137 14 Aoſüm⸗Abgabe um Feuerig-Karnsval- Zug. de d Dder Ko⸗ bis abends. Karneval⸗Geſellſchaft „Mich'l kol⸗de Klinglbeutl, Femde komme!“ Noſtzacht⸗Blozraum. a. Samstag, 24. 2. 06 abends 3 uhr 11 Lampiouszug der Miig tede⸗ ab Habereck zur Rettutenab holung an Perionenbahnho und Geleitung dulch Heidel, hergerſtraße ꝛc. in die Kaſerne Sonntag, 25, 2. 6. 1) morgens 7 Uhr 11: Tag⸗ reveille der Feuerio⸗Pun⸗ zengarde; 2)„eme! Uhr 11: Empfang Sl. 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