8 Gadiſchs Volkszettung.) Abonnement: 40 Pfennig monatlich⸗ Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez incl Woſt⸗ alfſchlag M..48 pre Quartal“ Einzel⸗Nummer s Pig E 6. 2. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate.„ 28„ Die Reklame⸗Zeile„60 der Stadt mannhe Unabhängige Tageszeitung. Ericheint wöchentlich zwölf Mal. Schlus der Aukeraten⸗Aunahme ſi das WMelttagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. 1 2 2— Nedaltlon„ 377 Berliner Redaktions⸗Bureau: Werlin W 50. seen?: 215 Redakten: Dr. Paul Harms, Würzburgerſtraße 18. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe; „Journal Maunheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 E 6, 2. Nr. 113. Donnerstag, 8. März 1906. —. 2 Die ſozialpolitiſchen Anträge Baſſermann. (Von unſerm Berliner Bureau.) Hs. Betrlin, 7. März. Der Reichstag widmet dem heutigen Schwerinstag eine Reihe von ſozialpolitiſchen Anträgen, die der Abg. B aſſer⸗ mann, zum Teil in Gemeinſchaft mit Angehörigen aller bür⸗ gerlichen Parteien, eingebracht hat. Es handelt ſich dabei darum, die techniſchen Angeſtellten, was Gehaltszahlung, Krankheitsfälle und Ausſtellung von Zeugniſſen betrifft, mit den Handlungsgehilfen gleichzuſtellen. Weiter aber wird eine Ver⸗ einheitlichung des§ 63 des Handelsgeſetzbuches angeſtrebt. Dieſer Paragraph beſtimmt im 1. Abſatz, daß im Falle unverſchuldeter Krankheit das Gehalt 6 Wochen lang fortzuzahlen iſt; in Abſatz 2 aber, daß Krankengelder dabei nicht abzugsfähig ſind. Während Abſatz 2 zwingendes Recht darſtellt, kann Abſatz 1 durch privaten Vertrag abgeändert werden. Der eine der Anträge Baſſermann wünſcht nun, beiden Abſätzen den Charakter zwingenden Rechtes zu verleihen. Abg. Baſſermann begründet die Anträge in der klaren und logiſchen Weiſe, die dieſen Redner auszeichnet und ihm ſpäter die lebhafte Anerkennung des Staatsſekretärs Nieberding einträgt. Er rühmt die Verdienſte, die ſich die Tech⸗ niker um den wirtſchaftlichen Aufſchwung Deutſchlands er⸗ worben haben und erklärt es für die gegebene Fortſetzung der bisherigen ſozialpolitiſchen Beſtrebungen, daß man den Tech⸗ nikern den Schutz nicht vorenthalte, den die Handlungsgehilfen genießen. Mit Sachkenntnis ſchildert Baſſermann die Rechts⸗ unſicherheit, die durch die geltende Faſfung des§ 63 des H. .⸗B. hervorgerufen worden. Den verbündeten Regierungen gab der führende, nationalliberale Sozialpolititer zu bedenken, daß es ſich hier um die Wünſche ſtaatstreuer und Zational zu⸗ berläſſiger Elemente handle, deren begründete Unzufriedenheit zu beſeitigen, gerade die Regierung allen Anlaß hätte. Abg. Potthoff verbreitet ſich ausführlich über die Lage der tech⸗ niſchen Angeſtellten und ſchildert an draſtiſchen Beiſpielen die Ungeheuerlichkeiten, die die ungehemmte Ausgeſtaltung der Kon⸗ kürtenzklauſel in manchen Verträgen zeitigt. Hier ſcheint es in der Tat hohe Zeit zu ſein, daß man den Technikern denſelben Schutz angedeihen laſſe, den die Handlungsgehilfen inbezug auf die Konkurrenzklauſel genießen. Unterſchiedliche Beiſpiele aus Mannheim ſtachen in der Aufzählung des Abg. Potthof nicht gerade rühmlich hervor. Staatsſekretär Nieberding, der der Beratung aufmerk⸗ ſam gefolgt war, erklärte ſich für außer Stande, mehr als eine wohlwollende Prüfung der Anträge durch den Bundesrat zuzuſagen, da Beſchlüſſe dazu natürlich noch nicht gefaßt ſeien. Dem Grundſatze, den Abg. Potthoff mit Bezug auf den§ 63 und die Rechtſprechung aufgeſtellt hatte: Soziale Geſetze müſſen nach dem Geiſte und nicht nach dem Buchſtaben ausgelegt werden— fügte der Staatsſekretär die vorſichtige Ergänzung bei: aber auch nicht gegen den Buchſtaben. Herr Nieberding ſcheint die Rechtsunſicherheit den Kaufmannsgerichten zur Laſt legen zu wöllen, eine Auffaſſung, der ſpäter Abg. Schack der Geſchäftsführer des deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗ Verbandes widerſpricht; auch unter den Juriſten ſei die Mei⸗ Nu ngsberſchiedenheit ſchon reichlich groß geweſen, als die Kauf⸗ mannsgerichte in Kraft traten. Die Debatte verläuft im Uebrigen in durchaus ſachlichen Bahnen. Mit dem Inhalte der Anträge bekunden die Vertreter aller Parteien eine ſehr erfreuliche Uebereinſtimmung. Abg. Baſſermann erklärt ſich im Schlußworte mit Kommiſſions⸗ beratung einverſtanden, biktet aber, im Intereſſe einer beſchleu⸗ nigten Erledigung, um Verweiſung an eine beſondere Kom⸗ miſſion; dann würde man in etwa 14 Tagen zur 2. Leſung ſchreiten können. Es kann allerdings garnicht dringend genug gewünſcht werden, daß die Anträge vor Verſchleppung bewahrt und ſo raſch als irgend möglich erledigt werden, was bei dem guten Willen aller Parteien keine Schwierigkeiten haben kann. Nach einer langen und ziemlich überflüſſigen Debatte zur Ge⸗ ſchäftsordnung, die Abg. Singer provozierk, wird dem Wunſche Baſſermanns mit großer Mehrheit entſprochen. Schon kurz nach 5 Uhr iſt die Sitzung zu Ende. Politische Uebersſeht. * Maunheim, 8 März 1906. Reichstags⸗Marinebeſichtigung⸗ Wenn es in der Abſicht liegt, demnächſt eine parlamen⸗ lariſche Beſichtigung der Einrichtungen ſtattfinden zu laſſen. die für Beſchleunigung des Ausbaues unſerer Flotte in Betracht kommen, ſo empfiehlt es ſich vielleicht, von dem Ver⸗ fahren abzugehen, das in den letzten Jahren beobachtet wurde. Zur„Flottenbeſichtigung“ gelangte immer nur ein ganz kleiner Teil des Reichstages. Es würde, wie die„Natl. Korr.“ ſchreibt, nach Anſicht nicht wenig kompetenter politiſcher Kteiſe nicht un⸗ zweckmäßig ſein, wenn der geſamte Reichstag eine Fahrt nach Kiel und Wilhelmshaven antreten würde. Die Beſich⸗ tigungsfahrt die ſeinerzeit das Zollparlament“ zu dieſem Zwecke unternahm, hat dem ganzen Vaterlande gute Früchte getragen und auch im Ausland erwünſchte Wirkungen gezeitigt. Beirat für Arbeiterſtatiſtik. Der Beirat für Arbeiterſtatiſtik trat am 5. d. Mts. im Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amt zu ſeiner 14. Verhandlung zu⸗ ſammen. Nach Annahme eines Antrages auf Beſtellung von Stellvertretern für die Mitglieder des Beirats, ſowohl der vom Bundesrat wie der vom Reichstag gewählten, erfolgte der Be⸗ richt des Ausſchuſſes über die Ergebniſſe der Erhebung, betr. die Lohnbücher in der Kleider⸗ und Wäſchekon⸗ fektion. Die Verhandlungen ergaben, daß eine zweckmäßige Umgeſtaltung der Lohnbücher nur mit einer gleichzeitigen Um⸗ geſtaltung des§ 114a der Gewerbeordnung, alſo mit einer Aenderung der Geſetzgebung möglich erſcheint. Es wurde die Notwendigkeit einer obligatoriſchen Umwandlung der Lohnbücher in Abrechnungsbücher, und zwar für alle Arbeiter, ſowohl für die in Zeitlohn wie in Stücklohn beſchäftigten, anerkannt und der Ausſchuß beauftragt, nach dieſer Richtung neue Vorſchläge zu machen. Der nächſte Punkt der Tagesordnung betraf den Bericht des Ausſchuſſes über die weitere Behandlung der Erhebungen Franzöſiſche Kunſt in Deutſchland. (Ausſtelkung der Sammlung O. Ackermann in München.) Kaum iſt es zu glauben— aber erſt mußten verſchiedene lokal⸗ balriotiſche Bedenken beſeitigt werden, erſt von mehreren Seften tatkräftige Aeußerungen über München⸗Schilda fallen, bevor IWier in die glückliche Lage gekommen ſind, eine höchſt beachtenswerte Zu⸗ ſemmenſtellung von Bildern franzöſiſcher Kunſt aus dem Anfange des borigen Jahrhunderts im paſſenden Ausſtellungsraum muſtern 81 können. Auf der Wanderung von Paris nach Wien— und, wie eben abgemacht ivorden iſt, auch Berlin— begriffen, wurde derjenige Teil der Sammlung O. Ackermann, der auf danbenswverte Veranlaſſung des glücklichen Beſitzers auf dem Ausſtellungswege der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden ſoll, in München an⸗ (Chalten, um im Kunſtſalon Zimmermaim ſeit wenigen Tagen Gegenſtand allgemeiner Aufmerkſamkeit und berechtigter Anerken⸗ müng, die ſich ſchon da und dort zu ehrlicher Bepunderung geſteigert hart, zu werden. Wir ſind in Deutſchland nicht gewohnt Werke der ſranzöſiſchen Kunſt zu ſehen, die jenſeits der Schulen von Barbizon und Fontainebleau ſtehen oder knapp als Anfänge der letzteren betrachtet werden können. Wir haben uns aber leider daran gewöhnt, in den alljährlichen Kunſtausſtellungen die in Paris nicht goutierten Arbeiten des Salons mit dem Geſamtbegriff der fram⸗ öbſiſchen Jahresproduktion zu faſſen. In dieſer Beziehung iſt es bielleicht ein wenig beſſer geworden, aber der verblüffende Erfolg der Sammlung Ackermann hat eben hier eine ſeiner Wurgeln. Der „amateur“— ſo tpünſcht Ackermann genannt zu ſein mit dem Worte das uns Deutſchen in dieſem Sinne fremd klingt wie die Auslegung des ehrenden„je suis un dilettant“ Anatole Frances. Was den franzöſiſchen„amateur“ von dent deutſchen Gallerie⸗ beſitzer, wie die treffliche Bezelchnung nun einmal lautet, unter⸗ ſcheidet, iſt das Poſitib⸗Active in Beziehung auf die Förderung Einer künftleriſchen Tat. Deutlicher: die faſt unbewußte inſtink⸗ kih Ahnung des Richtigen, Echten. Es ſpielt vielleicht ein ge⸗ wiſſer ſpekulativer Trieb mit, aber der Gedanke Bilder womöglich nach der Elle, weil es nun mal ſo zur Garderobe des beſſeren Millionärs gehört, auch die Gehrocktoga des wohlwollenden Mäcens zu beſitzen, fehlt auf den pariſer Venten vollſtändig. Was die pariſer Privatſammlungen für die Entwicklung der Kunſt des letzten Jahrhunderts bedeuten, bewies die Centennate. Die Wal⸗ lace⸗Kollektion in London zeigt daneben offenkundig, twoie die Eigen⸗ ſchaft des vornehmen Amateurs ſich traditionell erhielt. Aber(das iſt woht einmal recht kräftig zu ſagen) auch wir kennen echte Ama⸗ teurs. Was Eduard Behrens am Anfang der 60er Jahre in Paris ſaufte(Troyon und Daubigny, Diaz und die vielen Corots), um es in ſeiner prächtigen Hamburger Sammlung für alle Zeiten zu erhalten, was heute eine Reihe verſtändnisvoller deutſcher Samm⸗ ler alljährlich auf Reiſen zuſammenholt, Sammler, deren Namen und Veſitz nur zufällig bekannt werden, das darf getroſt den meiſten Ausländern zur Seßte treten. Nicht die Mittel entſcheiden, nicht die Zahlen, allein der Geſchnack. Aber unſeren Amateurs (um bei dieſem Wort zu bleiben) fehlt das Weſentliche, was Acker⸗ mann auszeichnet, die Liberalität, welche koſtbaves Eigentum ſo rückhaltilos gur Verfügung ſtellt. Es ſind zumeiſt Werle, welche dem gewaltigen Kreiſe der Generation von 1830 angehören, derjenigen Meiſter, die nach dem frühen Tode Gericaults(1824) ſein Erbe übernahmen und es ſo bielfach und ſo vielſeitig zu vermehren verſtanden, daß ihre ſichere Selbſtändigkeit um noch in den Anfängen des Gericaullſchen Ein⸗ ſchlags ſich teilhaft erweiſt. Keine künſtleriſche Perſönlichkeit hat je mit ſolchem Ruck in die Entwickelung der Kunſt ſo litanenkräftig gegriffen wie Theodore Gericault. Während der dreiunddreißig Jahre, die ihm als Lebensdauer vergönnt waren, ſchlug er nicht nur mik ſeinem berühmteſten Werk, dem Meduſenfloß, den ganzen franzöſiſchen Nachclaſſicismus, die ſüßlichen Nachtreter des David, Vernet und Greuze in Trümmer, ſondern ſcharfſinnig, wie er war, ſtürzte er auf die engliſchen Porträtiſten, um wiederum von ſeinem Aufenthalb in Italien Eindruck auf Eindruck nach ſeiner eigenen zu kaufen Individualität faſt nonchalant umzuperfen. Als er ſtarb, hatte er (Abendblatt.) —— im Fleiſchergewerbe. Die von den befragten Organi⸗ ſationen der Arbeitgeber und der Arbeiter ſowie von den Kran⸗ kenkaſſen gemachten Angaben über den Einfluß der Arbeitszeit und der Arbeitsverhältniſſe auf die geſundheitlichen Zuſtände der Arbeiter im Fleiſchergewerbe bieten kein genügendes Ma⸗ terial, um ſchon jetzt zu einem abſchließenden Urteil zu gelangen. Es wurde daher die Einholung eines Gutachtens des Kaiſerlichen Geſundheitsamtes zur Vervollſtändigung des Materials be⸗ ſchloſſen. Die Mitteilungen über den Stand der übrigen Erhebungen ergaben, daß ſowohl bei der Fuhrwerks⸗ wie bei der Binnen⸗ ſchiffahntserhebung ſowie auch bei der über die Arbeitszeit in den Plätt⸗ und Waſchanſtalten die ausgegebenen Fragebogen ſo weit eingegangen ſind, daß das Statiſtiſche Amt ihre Be⸗ arbeitung begonnen hat. Hinſichtlich der Erhebung über die Fiſchinduſtrie endlich bleibt nur noch der Eingang eines Fach⸗ gutachtens abzuwarten, bevor die Ergebniſſe dem Beirat für Arbeiterſtatiſtik vorgelegt werden können. Die Unruhen in Urugnay. Die Nachrichten aus Montevideo laſſen in ihrer Dunkelheit nur erkennen, daß etwas dort vorgeht, nur weiß man eigentlich nicht was. Man darf aber annehmen, daß die Partei der Natio⸗ naliſten, die„Blancos“ wieder einmal einen Putſch gegen die regierende Partei der„Colorados“ perſucht haben. Als der Bür⸗ gerkrieg von 1904 nach neunmonatiger Dauer durch einen Frie⸗ densvertrag zwiſchen den beiden Parteien beendet worden war, hat der Präſident Batlle die aufrühreriſchen Blancos mit außerordentlicher Milde behandelt, das ſcheint wenig geeignet geweſen zu ſein, dem Lande dauernde Ruhe zu ſchaffen. Da Herr Baklle die Aufſtändiſchen nicht als Empörer, ſondern als kriegführende Partei anſah— offenbar weil er ſich nicht ſtark genug fühlte, den Gegner unſchädlich zu machen— ſo braucht man ſich nicht zu wundern, daß jetzt, kaum 15 Monate nach dem Friedensſchluß, ein erneuter Anſturm gegen die„Colorados“ unternommen werden ſollte. Ein Mordanſchlag, der vor einigen Monaten gegen den Präſidenten verſucht wurde, aber leinen Erfolg hatte, war das äußere Anzeichen, daß man wieder einen Aufſtand vorbereitete. Zum Glück ſcheint allerdings diesmal die Regierung rechtzeitig eingegriffen zu haben, indem ſie die Führer der Nationaliſten ohne weitere Umſtände verhaften ließ. Eine vom Präſidenten Batlle erlaſſene Botſchaft beſagt, die 5 Regierung ſei davon in Kenntnis geſetzt worden, daß revolutio⸗ näre Elemente von der Grenze des braſtlianiſchen Staates Rio Grande do Sul einen Einfall in das Gebiet von Uruguay planten in der Hoffnung, dadurch einen Aufſtand hervorzurufen. Die Bewegung ſollte am 4. oder 5. März aus⸗ brechen. Die Regierung mußte deshalb Gegenmaßregeln er⸗ greiſen, über die ſofort Bericht erſtattet wurde. Deutsches Reieh. * Straßburg i.., 7. März.(Der Gemeinde⸗ tat von Mülhauſen) ſetzte mit allen ſozialiſtiſchen gegen 13 bürgerliche Stimmen nach lebhafter Debatte den Antrag auf ſtädtiſche Beſchäftigung der ſtreikenden Tex⸗ tilarbeiter gegen 2⁰ M. Tagelohn durch. Alles erreicht, was er erreichen konnts. Sein ſeuore iſt leiden gering, ſeine Zeichnungen ſelten. Bei Ackermann treffen wir ein Meiſterſtück ſeiner letzten Zeit: la folle, die Verrückte. Die Wir⸗ kung dieſes fabelhaften Bildes iſt nur mit den ſbärkſten Ausdrücken wiederzugeben. Eine Leichlägkeit der techniſchen Behandlung, ein Wagemut im Zuſammenſtimmen und Gegenüberſtellen farbiger Werte treten zu einer Steigerung des pſychiſchen Ausdrucks, der in dem aufgeriſſenen Auge ſich dämoniſch konzentriert, zu einen Flüchtigkeit⸗Sicherheit der Mitleid, Furcht, Neugierde, Heiterkeit gleichmäßig auf den Beſchauer übertragenden Geſamtcharakteriſte⸗ rung. Da ſt ferner ein Selbſtporträt aus ſeinen erſten Jahrem, falt und glatt, akademiſch gezügelt, und doch, man wittert in den verzehrenden Augen bereits den Umſtihzler, den Heißhungrigen, der niemals ſich genug tun konnte, wie er auch bei der Uebertrei⸗ bung ſeines Reitſports zu Grunde ging. Dann hängt da„die Ordonnanz“, eine ebenfalls frühe Arbeit, aus der Zeit des Küraſ⸗ ſiers im Loubre, aber kräftiger, wenjiger in dem Rahinen geztwängt. Damals zeichnete Gericault Pferde, die er wie die Roſſe aus Quirinal aufzäumen ließ, und den Fechter, der mit der Sammlung Bovet verſteigert wurde. Weiterhin beſitzt Ackermann eine Akt⸗ ſtudte, welche der neuzehnjährige gemalt hat, einen jungen Römer, feider ſehr ſtark nachgedunkelt, ſo daß die muskulöſe Potenz dieſer Arme und Beine nicht mehr die unglaubliche Kühnheit aufweiſt, die der Sporn des Künſtlers ſchon damals geweſen iſt. Wäre der Rhhytmus der Linie reiner herausgehoben, man könnie an diezenigen Studien bon unſerem Marées aus den Jahren denken, als er— der Einzige der genau gewußt hat, was Delacroix wollte— ſeinen heiligen Martin malte. Zeitlich ſahen ja Geéricault undd Delaeroix wum auseinander. Die Dantebarke hing im Salon nur drei Jahre nach dem Meduſenfloß(1822), und um die gleiche Jahreswende entſtand das Gemetzel von Chios. Delacroix ergriff das rein Male⸗ riſche, die Farbe, und hier ſchlug er die Brücke zu den typiſchen Impreſſioniſten. Bei Ackermann begegnen wir ihm als Klein⸗ meiſter, wo er nach Meier⸗Graefes Wort die natürlichſten Farden⸗ harmonjen hervorbringt und ſich mit Conſtable trifft. Ein badendeng 4. Selte. Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 8. Marz. Dresden, 7. März.(In der erſten ſächſiſchen Kammer) führte heute der Berichterſtatter der Finanzdepu⸗ tation aus, Sachſen werde ſeine Landeslotterie nicht aufgeben und deren Selbſtändigkeit nicht beſchränken laſſen.— Bei der Beratung der Petition der ſächſiſchen Elbſtädte gegen die Schiffahrtsabgaben ſprach ſich die Erſte Kammer heute einmütig gegen dieſe aus. Beſönders Oberbürgermeiſter Beutler⸗Dresden betonte, daß der preußiſche Standpunkt nach der Reichsverfaſſung unhaltbar ſei. Der ehemalige Oberbürger⸗ meiſter von Leipzig, Geheimrat Georgie, bezeichnete die Schif⸗ fahrtsabgaben als ein wirtſchaftliches und nationalez Unglück Aund ebenfalls als verfaſſungswidrig. Der frühere Vigepräſident des Reichstags v. Frege hob nachdrücklichſt hervor, daß die Erſte Kammer einmütig gegen jede Auslegung der Reichsverfaſſung ſei, die die Freiheit der Stromſchiffahrt belaſte. Der Finanz⸗ miniſter ſprach ſich ſehr zurückhaltend dahin aus, er werde das Intereſſe Sachſens wahren. Es ſeien zunächſt die preußiſchen Vorſchläge abzuwarten. *Leipzig, 7. März. Waren⸗ u. Kaufhäuſe r) hat hier geſtern eine von ca. 1000 Perſonen beſuchte Verſammlung abgehalten, die ſich mit der Mittelſtandsbewegung beſchäftigte und eine Reſo⸗ lution annahm, die in kurzem etwa folgendes beſagt: Der Verband erachtet die derzeitige Mittelſtandsbewegung als gefähr⸗ lich und geeignet, das deutſche Bürgertum zu zerſplittern. Eine Hebung der Lage der Kleingewerbetreibenden kann nur durch Selbſthilfe und möglichſte Anpaſſung an die zeitgenöſſiſchen Forderungen im Erwerbsleben erteicht werden. Die General⸗ verfammlung bittet Regierung wie Parteien, die gegenwärtige falſche Mittelſtandspolitik mit aller Entſchiedenheit abzuweiſen. *Berlin, 7. März.(Zur Diätenvorlage) wird dem„Fränk. Kurier“ aus Berlin geſchrieben: In parlamen⸗ tariſchen Kreiſen nimmt man an, daß die Vorlage ſehr bald an den Reichstag kommen und daß mit der Diätenzahlung noch bor Oſtern begonnen wird. Es beſtätigt ſich, daß für die regelmäßigen Seſſionen eine Pa uſchſumme gezahlt werden ſoll. Verſchiedenen Parlamentariern wurde vertraulich mit⸗ geteilt, daß rund eine Million Mark zu dieſem Zweck vom Reichstag gefordert werden, und daß auch für dieſe Seſſion die ganze Pauſchſumme zur Auszahlung kommen ſoll, nicht etwa nur ein Teilbetrag. Danach würde ein einfaches Rechenexempel ergeben, daß die Pauſchſumme auf 3000 Mark feſtgeſetzt worden iſt. (Der Gouverneur von Südweſtafrika, b. Lindequiſt,) hat die beſchleunigte Bildung eines Gou⸗ vernementsrates verfügt, in dem alle Berufskreiſe ver⸗ treten ſein müſſen. Das Präſentationsrecht zu dieſer Körper⸗ ſchaft haben die in Betracht kommenden landwirtſchaftlichen und induſtriellen und gewerblichen Kreiſe. Aus den präſen⸗ tierten Mitgliedern ernennt der Gouverneur die Gouvernements⸗ beiräte. daß dei den nächſten Etatsarbeiten und Vorarbeiten der Gou⸗ vernementsrat bereits funktioniert. —(Picht der Generalgouverneur Tre p o w) ſondern einer ſeiner Brüder, der ruſſiſche Hofjägermeiſter Trepo w, hält ſich zur Zeit in Berlin auf und beſuchte geſtern außer anderen Sehenswürdigkeiten auch das Reichstagsgebäude, wwo er dem Präſidenten Grafen Balleſtrem vorgeſtellt wurde. —(Das preußiſche Herrenhaus,) das morgen wieder zuſammentritt, wird vier Sitzungen abhalten, in denen man von Geſetzentwürfen das Sparkaſſengeſetz, das Geſetz über die Verſchuldungsgrenze und das Kreis⸗ und Pro⸗ vinzialabgabengeſetz zu erledigen hofft. Man nimmt an, daß bis Montag die Kommiſſion mit der Beratung fertig iſt, um das Geſetz dann am Montag im Plenum vornehmen zu können. In den Sitzungen des Herrenhauſes tritt dann wieder bis gegen den 27. März eine Pauſe ein. Nach der Erledigung des Etats in den Tagen vom 27. März bis 31. März werden ſodann in der erſten Aprilwoche noch einige Sitzungen folgen zur Erledi⸗ gung ſonſtiger vom Abgeordnetenhauſe fertiggeſtellter Vorlagen. —(Prof. Dr. Helfferich.) Trotz aller Dementis ſteht es nunmehr, wie das„B..“ hört, feſt, daß der Wirkliche Legationsrat Profeſſor Dr. Helfferich ſpäteſtens Anfang April aus dem Kolonialamt ausſcheidet und als Nachfolger des Direktors Dr. Zander in die Leitung der Anatoliſchen Bahn in Konſtantinopel eintritt. Mit dem Unterſtaatsſekretär iſt es alſo nichts geworden. —(Reichsſtatiſtiſches Amt.) Wiederholt ſind in letzter Zeit Gerüchte aufgetreten, daß der Präſident des Reichs⸗ ſtatiſtiſchen Amts, van der Borght, ſeinen Poſten verlaſſen werde, um in die Privatinduſtrie einzutreten. Heute begegnet man der Meldung, daß Präſident van der Borght aus ſeinem — (Der Verband deutſcher Herr von Lindequiſt legt den größten Wert darauf, Amte ſcheiden werde, um die Leitung des Kohlenſyndikats zu übernehmen. Die„N. L..“ iſt in der Lage, dieſe Meldung als durchaus unwahr bezeichnen zu können. —(Der Landrat des Kreiſes Neidenburg, Geheimrat Schulz) hat ſeinen Abſchied erhalten. Er hatte in einer Verſammlung des Oſtmarkenbereins einen ihm befreundeten Gutsbeſiter in Schutz genommen, der ſein Rittergut an einen Polen verkaufte. Hierdurch hat ſich der Landrat nach Anſicht ſeiner vorgeſetzten Behörde als politiſcher Beamter in einen derartigen Gegenſatz zu den Anſchauungen der Regierung geſetzt, daß ſeine Stellung unhaltbar geworden war. Marokko⸗Konferenz.) zöſiſche Polizeiprojekt iſt ſehr kurz gefaßt. Es ent⸗ hält nur 5 Paragraphen. Die franzöſiſchen Vorſchläge ent⸗ ſprechen in allen Punkten der Erklärung, die Revoil in den Konferenzſitzungen der letzten Tage abgegeben hat.— Die Demiſſion des franzöſiſchen Kabinetts wurde in Algeciras geſtern Abend kurz vor Mitternacht bekannt und machte einen tiefen Eindruck. Man glaubt, daß die Inſtruktio⸗ nen Repoils durch das neue Kabinett in keiner Weiſe beeinträch⸗ tigt werden.— Die amerikaniſchen Delegierten werden ſich, wie es heißt, an der Abſtimmung über die Bank⸗ und Polizeifrage nicht beteiligen, da ſie dieſe Fragen nicht als wirtſchaftliche, ſondern als politiſche betrachten. Indeſſen ſind ſie von der Union⸗Regierung angewieſen, ſich an der Debatte ſelbſt zu beteiligen und etwaige Meinungsdifferenzen zu be⸗ ſeitigen und ein Scheitern der Verhandlungen zu derhindern. * Honnef a. Rh., 7. März.(Die Königin von Schweden) wird am Freitag den 20. April zu längerem Kur⸗ gebrauch hier eintreffen und in der Villa Brinck⸗Nepiandt Wohnung nehmen. Ausland. * Oeſterreich⸗Ungarn.(Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus) begann geſtern die erſte Leſung der Wahlreformvorlage. Die Erklärungen vom Miniſter⸗ tiſche fanden zumteil Beifall zumteil heftigen Widerſpruch. —(Die Lage in Ungarn.) Baron Fejervary will die Ausſchreibung der Neu wa hlen ganz allein von der Entſchließung des Monar chen abhängig machen. Sollte dieſer die Neuwahlen nach der geſetzlichen Friſt anordnen, ſo wird der neue Reichstag, da die Oppoſttion derzeit wieder die Majorität erlangen würde, ſofort wieder a ufgelöſt werden. Für die nächſte Woche iſt von der Regierung die Auflöſung des Exekutiokomitees der Koalition beabſichtigt. * Frankreich.(Der Sturz des Miniſterjums Roupier.) Die radikalen Blätter ſchreiben, daß das Miniſterium nicht ſeiner Auslandspolitik, ſondern ſeiner 3z wie i⸗ deutigen Haltung zum Opfer gefallen ſei. Von mehreren Blättern wird erklärt, daß die äußere Politik in keiner Weiſe zum Sturz des Miniſteriums beigetragen habe.— Die ge⸗ Das fran⸗ ſamte Preſſe gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß die Kriſis. ſchwierig ſei und daß die Zerfahrenheit und Verworrenheit der geſtrigen Kammerſitzung dem Präſidenten Fallieres nicht den geringſten Fingerzeig biete. Als unerhörk ſei nament⸗ lich die Tatſache zu bezeichnen, daß der Maueranſchlag der Rede eines Miniſter(Dubief's, Miniſters des Innern. D. Red.) beſchloſſen wurde, der einige Stunden ſpäter ſeine Demiſſion gab. Ein ſolches Vorkommnis tehe in der parla⸗ mentariſchen Geſchichte Frankreichs einzig da. * Rußlan d.(Das jüngſte kaiſerliche Mani⸗ fe ſt) iſt gegen die Verheißungen vom 17./30. Oktober als Rückſchritt zu charakterkſieren. Infolge Gleichſtellung der Befugniſſe des Reichsrats und der Duma ſtellt es ſich ſogar als Rückſchritt gegen das Manifeſt vom./19. Auguſt dar. Der Grundſatz der Gleichberechtigung aller Glaubensbekennt⸗ niſſe iſt durch den Wahlmodus für den Reichsrat durch⸗ brochen. Dementſprechend äußert ſich bisher nur„Now. Wr.“ zufrieden. Alle liberalen Blätter erblicken in dieſem Geſetz, der Zahl nach dem ſechzehnten über die Volksvertretung, mehr Nachteile als Vorteile. * Türkei.(Die Lage in Monaſtir) verſchärfte ſich in der letzten Zeit weſentlich. Unter dem 3. März wird von dort gemeldet: Ein Patriarchiſt wurde ermordet, ein anderer wurde angegriffen. Zwei Bulgaren, die bei einem Attentale gegen einen Poliziſten ergriffen wurden, geſtanden, daß ſie im Auftrage des Komitees gehandelt hätten. Auf eine Militär⸗ batrouille wurde geſchoſſen. Der Generalinſpektor beauftragte die Behörden, ihre Aufmerkſamkeit zu verſchärfen. Geſtern wurde mit der Schiffswerft Anſaldo in Genua ein Kontralß für die Rekonſtruierung von drei alten türkiſchen Kriegs ſchiffen unterzeichnet. Badiſche Politit. Im liberalen Verein in Kritik der norddeutſchen Parteigenoſſen ſprach, ſo habe er auch indem ſich ja längſt gezeigt Schon früher, bemerkt dazu das„Heidelberger Tagebl.“, iſt man über Baſſer⸗ Fragen anders denkt jungliberaler Richtung. Wer iſt nun aber Baffermann? Es iſt derjenige national⸗ liberale Führer, der durch ſeine großzügige Politik es verſtanden hat, der nat.⸗lib. Partei einen großen Teil ihres früheren Anſehens wieder zurückzuerobern. Das darf man ſagen, auch wenn man nicht in allem mit Baſſermann einverſtanden iſt. Auch iſt es ein Verdienſt Baſſermanns, bisher zwiſchen den nord⸗ und ſüddeutſchen Parteigenoſſen eine vermittelnde und ausgleichende Tätigkeit entfaltet zu haben: gewiſſe Gegenſätze zwiſchen nord⸗ und ſüddeutſch ſind nun einmal vorhanden, weil die Verhält⸗ niſſe dort und hier verſchieden geartet ſind. An Höhe politiſchet Auffaſſung und an weitem Blick, an parlamentariſchem Geſchich wird Baffermann gewiß von keinem ſeiner Parteigenoſſen erreicht. Es iſt alſo nicht gerade angebracht, über Baſſermann deſpektierlich zu reden, zumal auch die badiſche nat. ⸗lib. Partei von ihm mancherlei Befruchtung erhalten hat und ihm mancherlei verdankt... Kurz und gut: es geht nicht an, auf Baſſermann Steine zu werfen, weil er über die Stichwahltaktit vom Oktober 1905 ſeine eigene Anſicht hat.— Die Worte des Blattes ſind ohne Zweifel recht beachtenswert. Baden⸗Baden, 7. März.(Zum Befinden des Oberbürgermeiſters Gönner.) Bürgermeiſter Fieſer teilte in der heutigen Bürgerausſchußſitzung mit, daß Oberbürgermeiſter Gönner aus ſeinem Urlaub, den er in Berlin verbracht hatte, völlig geneſen zurückgekehrt ſei. Bürgerausſchußſitzung in Weinheim. ir. Weinheim, 8. März. Die geſtern nachmittag 5 Uhr wegen Reſtauwierung des Rab hausſaales in der Turnhalle der Volfisſchule abgehaltene Bürger⸗ ausſchußſitzung war von 77 Mitgliedern befucht. Der erſte Punkt der Tagesordnung betvaf den Tauſchber⸗ krag zwiſchen der Gemeinde und dem Landes⸗ fFtsckus(der Main⸗Neckar⸗Bahnverwaltung). Herr Würgermeiſter Ehrett berlas zunächſt ein Schreiben der Bahnverwaltung, in welchem dieſe zu erbennen gibt, daß ſie mit dem bon der Gemeinde Weinheim am 13. Januar aufgeſtellten Vertrage ſich nicht einder⸗ ſtanden erklären kann und ein Aufheben der bisherigem polizeilichen Vorſchriften nicht für opportun erachtet Daraus ergebe ſich nun, bemerkte der Vorſitzende, daß eine Aufrechterhaltung der gemeinde⸗ rätlichen Bedingungen Anmöglich ſei, denn die Bahn ſei Eigen⸗ tümerin des Grund und Bodens von der Werderſtraße bis zum Bahrhof. Auch der nördliche Teil der Straße bor dem Bahn goß gehöre der Bahn und ſei nur der Stadt zur Benützung worden. Als Eigentümerin habe die Bahn auch das Recht, Be⸗ dingungen zu ſtellen und zu Verlangen. Es bleibe der Gemeinde nichts anderes übrig, als den von der Bahn gelrlünſchten Vertrag zu genehmigen. Auf eine Anfrage des Herrn Gb ect, wie hoch ſich die Kanaliſierung bekaufe, erklärte der Vorſitzende, daß der Ueber⸗ ſchlag vom Stadtbauamt am 20. September 1904 ausgearbeitet worden ſei, worauf der Frageſteller erwederte, daß der Vertrag nur unter der Bedingung abzuſchließen ſei, wenn die Bahn die Kanalz⸗ ſierung bezahle. Herr Härſch iſt der Anſicht, daß man überhaupt keimem Vertrag braucht, wenn die Babn nichts bewilligen wolle. Nach einer Anfrage des Herrn Hopp bezüglich des Koſtenpunktes der Inſtandſetzung und Erhaltung des Weges zieht der Vorſitzende den Antrag zwecks Ausarbeitung einer neuen Berechnung zurück. Das Averſumfüvdie Straßenbd eleuchkmg der Stadt wird von anfänglich 9000 M. auf 10000 M. feſtgeſetzt, da an den Gemeinderat das Erſuchen geſtellt wurde, daß verſchiedene, hauptſächlich von Fabrikarbeitern benutzte Stvaßem in den Monaen Nobember, Dezember und Jannar auch von morgens 6 Uhr ab be⸗ leuchtet werden ſollen. Der Zugang an Straßenlaterne betrage 11 Stück. Herr Schwarzwälder bemängelt die ungenügende Straßenbeleuchtung in berſchiedenen Gegenden der Stadb, worauf der Vorſitzende erwidert, daß ihm ſowie dem Gemeinderat micht⸗ davon Bekannt ſei, Man ſolle nur eine GEingabe an das Gemeinde⸗ ratskollegium richten, daun werde ſchon Abhälfe getroffen werden. Dey gemeinderätliche Antrag fand die einſtimmige Genehmigung. Seeee Mädchen, eine Parkſzene, die Quelle(welch ein Gegenſatz zudngres Rieſenleinwand), drei köſtliche Improviſierungen gleichſam Ruhe⸗ bauſen in dem ſymphoniſchen Rieſenwerk des Meiſters. Die Auf⸗ erſtehung des Lagarus(nach Piombo) iſt inſofern recht bedeutſam als der Vergleich mit dem ſelbſtändigen Bilde Delacroix— bei Behrens in Hamburg— fütr die farbige Veranlagung des Schöpfers ſpricht, hier im Anſchluß an den Italiener freie Landſchaft, dort dunkel zuſammengeſtimmte Felscouliſſen zwiſchen welchem die lichte Leinwand des Erweckten, die Gewänder des Heilands und der Um⸗ ſtehenden um ſo voller und Wirkſamer herausgehoben werden könnten. Von Delacroi iſt bei Ackermann weiterhin eine Skizze, Männer von Löwen umringt, übernatürlichen Beſtien in meiſterhaft erfaßter Bewegung. Von dem Gedanken geleitet, alle die verſchiedenen Phaſen der revolutionären Auferſtehung in Frankreich am Anfang des borigen Fahrhunderts durch beweiskräftige Zeugen zu erläußern, ſtellte Ackermann ſorgſam wählend neben Delacroix den größten Zeichner, Honors Daumier. Hier ſind ſechs Bilder von ihm, von denen aller⸗ dings nur das eine, die ſpielenden Knaben,(die in verblüffender Aehnlichkeit, aber mit anderen Mitteln arbeitend vor Jahren eir⸗ mal der Schotte Tuke gemalt hat), an die prächtigen Schwarz⸗Woiß⸗ Arksiten mit dem gewaltig ausholenden Schtvung der Linienführung zu erinnern im Stande iſt. Wichtiger und anſprechender erſcheint der fein empfundene und unübertrefflich ſicher geſehene Tiſſot„Die Kahnfahrt“, eine Kampoſition im großen Stil, ohne vorlaute und die Einheitlichleit ſtörende Akzente, welche letzteren minutiös genau abgewogen richtig verteilt ſind. Die wenigen hellen roten Flecken auf dem einen weißen Kleid geben einen wirkungsvollen Gegenſatz eu den lichtblauen Flecken und Streifen gegenüber. Sonnig leuchtet Coubets Waldteg entgegen, eine lichte Farbenſymphonie in gol⸗ denem Grüm und Gelb, die Grotte daneben mit der in tiefſte Tieſen ſufernaliſchen Dunlels zu führen ſcheinenden Höhlung. erregt Stauren durch die groß empfundene Ausmutzung der Perſpektive durch dunkle ſchwarzgrüne und graugrüne Kontrafte. Mus Corots Frühgeit iſt eine leſende Frau da, eine ſeiner wenigen Figuren, breit, maſſig in der Behandlung, und der manche Neckeret gefallen laſſen, deven Gegenſtand Ausſicht auf das Meer ſchon mit einer Ahnung des Regenfeuchten, Dunſtigen überzogen, das der Meiſter ſpäter ſo iypiſch wiederholte. Die feinen Landſchaften Rouneaus geben von dem Formalismus und der Weichheit des ſrillen Poeten unter den Pleinairiſten von Barbizon kaum einen Begriff. Auch die Blumen von Diaz ſagen ſeinen Verohrern nichts. Die delikate Waldlandſchaft des wenig bekanten Chintreuil, die große Landſchaft des Ruhsdael, wie ihn Muther nennt, Georges Michel, ſprechen mehr für die Eigenart ihrer Meiſter. Zwei Köpfe von Ribot und Chaſ⸗ ſerdeau, und ein buntglänzender ſchöner Monticelli,„Parkſzene“, ein Bild flimmernd von Lebhaftigkeit und Glanz, ſchließen würdig ab. Schow die Nennung dieſer erſten Namen muß Staunen er⸗ wecken. Und aus dem Staunen wird dankbare Freude bei einem, jedem Autoritätsgkauben fernſtehenden auf derſönlicher Empfindung und eigenem Sehen beruhenden inneren Verhältnis zu all dieſen Werken. Im Anſchluß an ihre genaue Durchmuſterung gewinnt er Gedanke Raum, wieviel diejenigen unſerer deutſchen Meiſter, die von den großen Franzoſen lernten, wieviel Feuerbach, Marces And Victor Müller, und wieder ſpäter Trübner und Leißk, jenen zu verdanken haben. Und um ſo kräftiger, verehrungswürdiger er⸗ ſcheinen gerade dieſe deutſchen Meiſter, da ſie von den fremden Lehren, das Unentbehrliche übernehmend, ihre eigenen, ſelbſtän⸗ digen, auf deutſcher Art und deutſchem Empfinden beruhenden Fähigkeiten ſo rein und ſchlackenlos auszugeſtaſten vermochten. U. B. „) Zu dem Katalog hab Dr. Erich Kloſſowski eine gute Ein⸗ führung geſchrieben. Tagesnenigkelten. — Ein Karnevalsſcherz. Der Intendant des Münchener Hof⸗ . ͤ v. Speidel mußte ſich während dieſes Faſchings üheaters, Freiherr peidel mußte e e franzöſiſchen denkt, daß es Herrn v. Speidels Aufgabe ſein ſollte, bor allem die unter Ernft b. Poſſart etwas arg derangierken Finanzverhältniſſe der Hofbühnen in Ordnung zu brängen ſo liegt allerdings Humor darin, daß der neue Intendaut mit der Berufung eines Dramaturgen begann, der aller Vorausſicht nach demnächſt ein ſchönes Abſtands⸗ geld dafür bekommen wird, daß er ſein Amt nicht antritt. Auf dieſe Verhältniſſe ſpielt ein niedlicher Spaß an, der ſich auf dem Patroneffenball des öſterveichiſch⸗ungariſchen Hilfsvereins ereignele. Der ganze Hof war zur Stelle und ſomit auch Herr 9. Speidel. Als er den Saal betrat, näherte ſich ihm ein ſchwarger weiblicher Damino, der auf ihn am Eingang gewartet zu haben ſchien, uad heftete ſich an ſeine Ferſen. Wohin der Intendant nur ſeine Schritte lenkte,— der Domino folgte ihm ernſt, gemeſſen und feier⸗ lich. Endlich konnbe ſich Baron Speidel doch nicht emthaltzen, die äimponie rende junoniſche Geſtalt zu befragen, wer ſie denn eigentlich ſei, und warum ſie ſich ſo unzepbrenmlich von ihm Zelge. Da der ſchwarge Domino mit hohler, ſchauerlicher Stimnte die Aeigterk „Ichbin das Defizitl“— Die klein Geſchichte machte natürlich ſehr ſchnell die Runde, und auch ein ſehr, ſehr hoher Herr, auf deſſen Taſchen das der Hoftheater in letzter Linje laſtot, ſoll ſte Forzlich belacht haben. 5 95 Wiener Hofburgbau iſt verpfuſcht, ſo aneiß das Wiener Ill. Erkrabl.“ zu berichten. Kaiſer Franz Jofef hat die Fürſorge fün die Fortfetzung und die Vollendung des Neubaues der kalſer⸗ lichen Hofburg, woran ſeit eiwa zwei Jahrzehnten gearbeitet 5 dem Erzherzog Franz Ferdinand ühertragen und aus dieſem* laſſe die Auflöfung des Hofbaukomitees angeordnet. Die Auf⸗ löſung dieſes Komitees erfolgte, weil es ſich herausgeſtellt 1 ſoll, daß der neue Hofburgbau gänzlich verfehlt ſei. Die meue Burg ſoll in der jetzigen Form bollkommen unbewohnbar ſein, und Franz Joſef ſoll erklärt haben, er werde in dieſem Hauſe über micht wohnen. Der Bau trar nach den Plänen Haſenauers angelegt. Der Uebelſtand beruhte darin, daß es zu hoch aus dem Boden her gebaut wurde. Vom Straßengrund hat der erſte Stock eine 5 von 14 Meter. Das bedeutet, daß mam, um in den erſten St 8 gelangen, eine Höhe ſteigen muß, die in einem geſvöhnlichen 3 3% Stockwerke beträgt. Haſenauers Pläne wurden wiederholt Umarbeftung unterzogen, aber auch die Berufung hervorragen e konmte michts helfen. 8 (Obkircher über die belaſſen neee N Y N 5 2 4 — A er — Mannheim, 8. März. Generäl⸗Anzeiger. 8. Seite, 1 Bezüglich der Verwendung des Ueberſchuſſes der lädtiſchen Sparkaſſe im Betrage von 11 894.99 M. ſtellt + der V Antrag, dieſe Summe für Aufwendungen des Reulprog 1verwenden. Herr Sch uhmann will einen des Schwimmbades, Herr Reinig r den Tusnhallenbaufonds. Der Vor⸗ 1 Vorrednern, daß das Geld zu erſbevem der Gemeinderat werde ſich jedoch it befaſſen. Was einen Zuſchuß zur nhalle des anbelange, ſo ſei das Veveinsſache. Menges will das Geld zu anderen Zwechen verwendet wiſſen, Herr Kleh, der den Antrag ſtellt, die Summe der Ge⸗ e zu Gemeindezwecken zu überweiſen. In namentlicher Ab⸗ ſtimmung wird hierauf der volle Betrag des Ueberſchuſſes dem Real⸗ proghmnaſium überwieſen. Bei der Beratung der Dienſt⸗ und Gehaltsordnung nicht vert noch mit 2 Die Dbe damals gewählte Kommiſſion habe ſich mit der Nach die Genehmigung des Tarifs auf ſpäbere Zeit zu bon 2 Millionen Mark Steuerkapitaljen zu verzeichnen ſeden. überzeugt, daß bei der bisherigen Entwicklung Weinheims die⸗ ſeben auch ſtets zunehmen werden. Der Ueberſchuß des Waſſer⸗ berks vom Jahre 1905 betrage 35 000 M. Eine Einbuße für nächſtes Jahr ſei nicht zu erwarten 1908 werde die Vermögensſbeuer ein⸗ geführt. Die Vermögensſteuerkapitalien. welche uns twahrſcheinlich bom Jahre 1908 ab nach Ausſage des Herrn Steuerkommiſſärs zur Verfügung ſtehen werden, betragen über 180 Millionen Mark, Unſere heutigen Steuerkapitalien betragen 49 Millionen. Es ſei dann eine Reduzierung des Umlagefußes anzunehmen. Der Prozeß mit dem Grafen Berckheim ſei noch nicht entſchieden; er hoffe aber, daß die Gemeinde den Progeß gewinmen werde. Daß der jetzige Zeitpunkt für die Tarifeinfüßhrung wirklich ſo ungünſtig ſei, glaube er nicht. Die Beamten, die mit großen Er⸗ wartungen der heutigen Sitzung entgegengeſehen, wäven unangenehm enktäuſcht, wenn der Gehaltstarif abſchlägig beſchieden twürde. Man ſolle doch auch bedenken, daß der Aufwand an Arbeitskraft ein ganz (normer ſei. Alle müſſen ihre vollſtändige Kraft einſetzen, um die Arbeitslaſt zu bewältigen. Der Aufwand für die Beamtengehälber betrug bisher 78 000 M. und ſei im Gegenſatz zu anderen Städten ihſe Durlach, Lahr, Vihlingen, Offenburg uſw. ein vecht niedriger. Die Beamten ſeien ſtets mit Luſt und Liebe ihrer Arbeit nach⸗ gegangen, ſodaß ihnen die Gehaltsaufbeſſerung wohl zu gönmen ſei. Die Umlage werde deswegen durchaus nicht erhöht. Herr Kleh etklärt ſich für den Antrag Schuhmanm. Es handle ſich bei dem Gehaltstarif durchaus nicht um die Mehrerhöhungen, ſondern um die Zuſammenſtellung des Tarifs. Nach ſeiner Anſicht ſollte mit der VBewilligung des Tarifs noch zwei Jahre gewartet werden. Herr Hleienſtein macht einen Vergleſchsvorſchlag. Herr Schulze iſt gegen die Bewilligung. Herr Kleh verlangt Abſtimmung über den Anbrag Schuhmann. Man habe volles Mitgefühl mit den Be⸗ amten, aber man müſſe auch Rückſicht auf die Sbeuergahler nehmen. Der Gemeinderat zieht ſich hierauf zu einer kurzen Beratung zu⸗ Züc Nach der Wiederaufnahme der Sitzung erklärte der Vor⸗ ſctende, daß der Gemeinderat dem vorgebrachten Abänderungsvor⸗ ſchlage nicht zuſtimmen könne, weil der Bürgerausſchuß den Ge⸗ meinderat ſelbſt beauftragt hatte, einen Gehaltstarif auszuarbeiten. Dieſes ſei nun geſchehen und zwar in finanzieller Beziehung wenig einſchneidend, ſo daß der Gemeinderat eime Vertagung der Beratung llicht zulaſſen könne. Die hierauf vorgenommene namentliche Ab⸗ ſümmung ergab die Ablehnung des Gehaltsdtavifs mät großer Sbimmemmehrheit. Die Feſtung des Gehaltes des Kontrolleurs der ſtädt. Sparkaſſe wurde auf 2800 M. vom 1. Januar 1906 an geregelt. Der Antrag der Verwaltung der Sparkaſſe mit einem Anfangs⸗ gehalt des Kontrolleurs von 2800 M. mit zweijähriger Zulage von 200 M. bis zu einem Höchſtgehalt von 3600 M. wurde abgelehnt. Nachdem noch das Gehalt des Buchhalters der ſtädtiſchen Sparkaſſe auf 1200 M. feſtgeſetzt worden war, wurde die Sitzung um 948 Uhr vom Vorſitzenden geſchloſſen. Aus Stadt und Land. Mannheint, 8. März. * Ernannt wurde Amtsaktuar Friedrich Pfeiffer beim Be⸗ zirksamt Schönau zum Regiſtrator daſelbſt. Evangeliſcher Gemeindeabend. Ueber die Konzertſängerin Fräulein Marie Henke aus München, dik am kommenden Sonntag it Evangel. Gemeindeabend als Soliſtin auftreten wird, äußern ſich die Kritiker hervorragender Zeitkungen und muſikal. Zeikſchriften durchaus günſtig. So ſchreibt die„Allgeme ine Muſikzeitung:„Der Sängerin iſt viel Gutes nachzurühmen. Sie beſitzt eine große, ſchöne Altſtimme, die eine ausgezeichnete Schulung berrät, ferner eine Atemtechmit von ſelten anzutreffender Vollkommenheit und gutem muſtkaliſchen Geſchmack, der ſich beſon⸗ ders in der überaus feinſinnigen Ausführung der Verzierungen kündgab.“ So iſt denn zu erwarten, daß die Künſtlerin auch dem Mannßheimer kumſtſinnigen Publikum ſich als eine treue Dienerin hoher und echter hehrer Kunſt erweiſen wird.— Der Vorverkauf der Kapten— Saal 50 Pfg., Empore und Galerie 20 Pfg.— gehl klolk von ſtatten; es dürfte ſich ſehr empfehlen, des zu erwartenden farken Andranges wegen, ſich recht bal) bei einer der bekannt ge⸗ gebenen Vorverkaufsſtellen einen Platz zu ſichern. Für alle Mamn⸗ heimer Proteſtanten nuß am kommenden Sonntag abend die Paxole lauten: Auf in den Nibelungenſaal zum Gemeindeabend! * Das Kaiſer⸗Panorama D 3. 13 erfreut in dieſer Woche ſeine Beſucher mit einer Reiſe durch die franzöſiſche Schwei z, und zwar gehts von Genf an den Genfer See, dann durch das Rhonetal ins Zermatt⸗Tal zum Matterhorn. Die reigen⸗ den, ſtädtebeſäten Ufer des Genfer Sees bieten die lieblichſten Landſchaften der Schweig. Daher auch Lauſanne, Montreux, Ela⸗ rens, Territet, Chillon und andere Orte durch ihre herrliche Lage und ihre gartenähnliche Umgebung unſer Entzücken hervorrufen. Auch Genf, die größte und glänzendſte Stadt der Schweiz, iſt ber⸗ treten. Den Schluß der Serie bildet eine Tour ins Zermatt⸗Tal zum Matterhorn. * Der Deutſche Radfahrer Bund, Gau 5, Mittelrhein, Hält am nächſten Sonntag feinen Frühjahrsgautag im„Friedrichs⸗ park“ ab. Anſchließend an den Gautag veranſtalten, wie vor kurzem ſchon mitgeteilt, die Mannheimer Bundesbereine von 6 Uhr abends im Saale des„Friedrichsparks“ eine ſportliche Aufführung Annd Apbendunterhaltung mit Familienangehörigen, wozu Einführungen geſtattet ſind. Wir verweiſen dieſerhalb noch auf die betzügliche An⸗ zeige im Inſeratenteil und bemerken dazu, daß der Deutſche Rad⸗ fahrer⸗Bund neben dem Tourenſpart insbeſondere das Saal⸗Reigen⸗ oder Kunſtfahren, namentlich im Winter pflegt, in welchem Sporks⸗ zweig die Bundesbereine ganz hervorragendes leiſten. Der zwweite fünterhaltende) Teil des Programms enthält muſikaliſche, geſang⸗ liche, humoriſtiſche und deklamatoriſche Darbietungen. Wie wir außerdem noch mitzuteilen in der Lage ſind, beabſichtigen die Mann⸗ heimer Bundesvereine auch die Abhaltung des ſog.„Bundes⸗ tages“ im Jubiläumsjahr 1907“, der ſich im Hinblick au die Milgliederzahl 43 000 des Deutſchen Radfahrer⸗Bundes zu eiger der vompöſeſten Feſtivitäten im Jubiläumsjahr geſtalten dürfte. Aus dem Grossberzogfum. 8 5 r. Feudenheim, 8. März. Die auf geſtern abend 7 Uhr 2 anberaumte Sitzung des Bürgerausſchuſſes konnte nicht ſbabtfimden, da ſich nur 31 Mitglieder eingefunden hatten, ſomit das 2˙ Haus beſchlußunfähig war. Es iſt eigentlich unverſtändlich, daß ſovfele Mitglieder bei der wichtigſten Beratung im ganzen Jahve— es handelte ſich vor allem um die Genehmigung des 1906er Voran⸗ ſchlages— eine ſolche Lauheit an den Tag legten. Wenn die Sitzung um 5 Uhr angeſetzt geweſen wäxe, wie das früher der Fall war, ſo hätbe man für den geringen Beſuch eine Entſchuldigung gehabt. Aber ſo hat man jetzt den Anfang auf 7 Uhr, und damit auf eine Zeit feſtgeſetzt, zu der wohl Jeder ſich einfinden kann. Die Sitzung wird nunmehr borausſichtlich nächſten Mittwoch ſtattfinden.— Der Voranſchlag für das Jahr 1906, den in dankenswerber Weiſe unſere ſtets vorwärtsſtrebende Gemeindeverwaltung hat erſtmals drucken laſſen, ergibt in Emnahmen 38 290., in Ausgaben 86 746 Mark, ſodaß alſo ein Betrag von 48 456 M. zu decken bleibt. Die Bürgergenußauflage bringt 6 698.27 M ein, wähvend der Reſt von 41 762.73 M. durch umlagen aufgebracht werden muß. Der Um⸗ lagefuß betrügt auch in dieſem Jahre wieder 70 Pfg. pro 100 M. Steueranſchlag. Die Sbeuerkapitalien betragen: Grund⸗, Häuſer⸗ und Gefällſteuerkapitalien 3577 160., Geßwerbeſteuerkapitalien 543370., Einkommenſteueranſchläge und zwar von Dienſtein⸗ kommen der öf ffentlichen Diener etc. 581 445., Kapitalrentenſteuer 809 680 M. In den Einnahmen, die ebenſo wie die Ausgaben ver⸗ ſchiedene kleine Veränderungen in den einzelnen Poſitionen gegen⸗ über dem Vorjahre auſweiſen, ſind als neuer Poſten unter den Um⸗ lagen 1500 M. als Zuſchlag für ſtaatliche Verkehrsſteuer eingeſetzt. Theater, Runſt undg(Wiſſenſchaft. Kofeheaterneuigkeiten. Die für kommenden Samstag in Ausſicht genommene Aufführung von Ibſen's Schauſpiel„Nor a“ findet nicht ſtatt. Dafür wird„Die rote Robe! gegeben, in welcher, wie wir vernehmen, Fräulein Wittels die Rolle der Panette Etchepare, ſpielen wird.— In der Intendantenfrage nennt man unter anderen als weitere Bewerber, Roußke⸗Deſſau, und Theaterdirektar Gelling⸗Barmen. Außerdem verlautet, daß auch aus nicht Künſtlerkreiſen eine unſerem Theater naheſtehende Perfönlichkeit Anſpruch darauf macht, einer der Nachfolger des Reichsfreiherrn von Dalberg zu werden. Wie wir ſchließlich hören, befindet ſich Herr Regiſſeur Schaper nicht in der Reihe derer, die ſich um die Intendantenſtelle beworben haben.* Volkskonzert der Mannheimer Liedertafel. Das Programm für das kommenden Sonntag nachmittag 3 Uhr im Nibelungenſaale des Roſengartens ſtattfindende Volkskonzert der Mannheimer Liedertafel iſt wieder mit feinem künſtleriſchen Geſchmack zu⸗ ſammengeſtellt. Sowohl hervorragende klaſſiſche wie moderne Mei⸗ ſter kommen zum Wort. Der unter Orcheſterbegleitung borge⸗ tragene herrliche Pilgerchor aus„Tannhäuſer“ wird das Konzert ſtimmungsvoll einleiten. Als Glanzuummern des Programms ſind weiter die vom letzten Hauptkonzert her bekannten und bei dieſer Gelegenheit mit ſo großem Beifall aufgenommenen Chöre„Hoch empor“ von Franz Curti,„Nachtgeſong im Walde“ von Schubert mit Hörnerbegleitung und der Matroſenchor aus dem„Fliegenden Holländer“ mit Orcheſterbegleitung hervorzuheben. Die Chöre ſind ſo recht geeignet, die Vortragskunſt und das glänzende Stimmen⸗ material der„Liedertafel“ im hellſten Lichte zu zeigen und aſſen ebenſo wie die drei Volkslieder:„Abſchied“ von Adolf Kirchl, „Unterm Lindenbaum“ von Wilhelm Sturm und„Ja, ſchön iſt mein Schatz nicht“ von Joſ. Schwartz. die noch zu Gehör gebracht werden, bei dem großen Intereſſe, welchem die Liedertafelkonzerte in allen kunſtverſtändigen und ſangesfrohen Kreiſen begegnen, ein ausverkauftes Haus ſicher erwarten, Der Heldentenor unſeres Hoftheaters, Herr Friedrich Carlen, wird außer dem herrlichen Opus„Die Allmacht“ von Schubert drei gediegene Lieder von Hugo Wolf, Richard Strauß und Adolf Jenſen ſingen und der beliebte Pianiſt Herr Paul Stoye das Liſgt ſche Klavier⸗Konzert(Es⸗dur) mit Orcheſterbegleitung ſpieken. Der Kartenverkauf iſt bereits flott im Gange. Viel begehrt ſind bis jetzt die Sitzblätze zu 50 Pfg. Deshalb iſt demjenigen, der ſich einen ſolchen Platz ſſchern will, anguraten, dies baldigſt zu tun. Vadiſcher Landtag. 2. Kammer.— 40. Sitzung. Ch. Karlsruhe, 8. März. Präſident Dr. Wilckens eröffnet halb 10 Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch Miniſter des Innern Dr. Sch entel, Geh. Ober.⸗Reg.⸗Rat Glockner, Miniſterialräte. Eingelaufen: Bitte des früheren Hilfsſchaffners Joſef Pfiſterer in Rheinau um Wiedereinſtellung im Bahndienſt. Auf der Tagesordnung ſteht der Bericht der Budgetkommiſſion der 2. Kammer über das 8 Budget des Miniſteriums des Innern für 1906⸗7 Titel—7,—11, 20 und 21 der Ausgaben um Titel 1 und 2 der Einnahmen. Präſident Dr. Wilckens bittet zur Abkürzung der Debatte folgende Fragen, welche Gegenſtand von beſonderen Anträgen, Interpellationen ete. ſind, aus der Debatte auszuſcheiden: die Fragen wegen der Einquartierungslaſten, wegen der Verwertung der Waſſerkräfte am Oberrhein, wegen der Amtsverkündiger, ſowie alle Fragen, welche ſich auf die Reviſion der Städte⸗ und Gemeinde⸗ ordnung beziehen, und endlich die Weinfvage. Abg. Fehrenbach(Ztr.) erſtattet den Bericht der Budget⸗ kommiſſion. Nachträglich iſt eine Erhöhung von M. 2500 bei Titel 11(Milde Fonds und gemeirmützige Anſtalten) genehmigt worden. Des weiteren gibt der Berichterſtalter der Teilnahme der Kammer Kusdruck über das Ableben des Miniſterialdirektors Heid und des Geg. Rat von Weech, ſowie der Freude über die Geſundung des Geh. Rat Braun. Zur Weinfrage bemerkt der Abg. Fehren⸗ bach, daß wir es dem veellen Weingeſchäft ſchuldig ſind, mit aller Schärfe gegen die Weinpantſcherei vorzugehen. Die Tätigkeit der Zungenſachverſtändigen in Baden ſei eine zufriedenſtellende. Die Urteile in Weinprozeſſen ſeien oft zu niedrig; wenn man leſe, daß in der Pfalz und in Elſaß⸗Lothringen entgegen dem Antrage des Staatsanwalts auf mehrmonatige Gefängnisſtrafe, das Gericht eine kleine Geldſtvafe ausſpricht, ſo traue man ſeinen Augen nicht. Die Petition der Amtsregiſtratorenvereine um Beſſerſtellung der 9¹ ſerſ Aktuare iſt von der Budgetkommiſſion der Regierung zur Kenntnis⸗ nahme überwieſen worden. Das Zentrum habe nicht die Abſicht ſeine Stellungnahme zum Miniſter des Innern hier zum Ausdruck zu bringen, das ſei bereits bei der Finanzdebatte geſchehen, wie es auch noch geſchehen werde bei dem Zentrumsantrag betr. die Amts⸗ berkündiger und der Beſprechung der natl. Interpellation über den Mißbrauch des geiſtlichen Amtes. Abg. Dr. Bin z(matl.) Zu dem Miniſtevium des Innern ge⸗ höven die Reſſorts der Poligein, wohl eine der älteſten Ginrich⸗ fungen, und was ſich daran angeſchloſſen hat, Wohlfahrtspolizei uſw., iſt moderne Schöpfung. So alt die Polizei iſt, ſo alt iſt auch die Kritik on dieſer Einrichtung und die Luſt an der Kritik, die nicht nur badiſche Spezialität iſt. Wir in Baden haben im allgemeinen keine Urſache, mit unſerer Poligeiverwaltung Unzufvieden zu ſein; wir ſtehen unter einem Regime, das nichk in engherziger und bevor⸗ mund⸗nder Weiſe die Aufgabe zu erfüllen ſucht, welche der Polizei obliegen. Wenn ſo im allgemeinen der badiſchen Regierung ein gutes Zeugnis ausgeſtellt werden darf, ſo ſchließt das nicht aus, daß hier und da noch Mißgriffe geſchehen und daß dort Remedur ge⸗ ſchaffen werden muß. Unſer. V ins⸗ und Verſamm⸗ kungsrecht iſt wohl das lil nDeutſchland; ſo alt es ſchon 2 i o Maft e. Volk 7 2 + n N iſt, es hat ſich bewährt und d hab ſich dieſes Vere 4 und Verſammlungsvechts würdig erwieſen. Es iſt notwendig, daß die Regierung ſich ſtels daran erinnert, daß gegenüber der Aus⸗ ſprache des Volkes in Verſammlungen eine Empfindlichkeit den Poligejorgane nicht am Platze iſt, manche Exgeſſe, die ein Redner begeht, werden oft am wirkſamſten durch die Ausſprache paraliſtert. Ein Fehlgriff iſt bei den Verſammlungen iw Karlsruhe(gemeint iſt hier Heidelberg, D..) und Mann⸗ heim vorhanden, es hätte den Staatsintereſſen nichtsgeſchadet, wenndie Verſamm lungen häkten zu Ende geführt werden können. Es ſollten nichk ganz junge Herren, die noch nicht die nötige Erfahvung haben, mit der Ueberwachung von Verſammlungen betraut werden. Be⸗ züglich der Verſammlung in Konſtanz ſtehen wir auf dem Standpunkt, daß wir hier unſer Augenmeyk über die Grengzen vichten müſſen.(Zuruf Frank: Schweizl). Wenn Indbereſſen der aus⸗ wärtigen Politik in Frage kommen, haben wir unſere Inteveſſen den Intereſſen des Reiches unterzuordnen, wie ja auch ſeinerzeit dem Herrn Bebel das Sprechen in Paris von der dortigen Regie⸗ vung berboben wurde. Gegenüber der Preſſe nimmt die Regie⸗ rung eine korrekte Haltung an, wenn ich auch nicht immer beſon⸗ ders erbaut geweſen bin von den offigisſen Auslaſſungen, die wir des öfteren zurückweiſen mußten. Eine ſchwierige Aufgabe hat ſich die Regierung nicht nur geſtellt bez. der Anordnungen wegen der Sonntagsruhe, ſondern auch bez. der Vevanſtaltungen, die am Sonntag ſtabtfinden. Daß auch hier Mißgriffe ſtattfinden, beweiſen die Ausſprachen in jedem Landtag, ſo ſchließe er ſich den Ausfüh⸗ rungen des Vorredners an bezüglich der Einmiſchung der Poligei in Mannheim, welche am Buß⸗ und Bettag Konzevtſtücke von Berlioz und Liſzt aus dem Programm des Roſengapbenkonzerts als nicht dem Buß⸗ und Bettag würdige hevausſtvich. Jch möchte der großh. Regierung die Vertretung der Wünſche der techni ſchen Beamten im Pribatbetrieb im Bundesrat ſehr empfehlen und mich dem anſchließen, was hierzu vor einigen Tagen der Abg. Baſſermann im Reichstage ausgeführt hat. Wenn de⸗ Bericht⸗ erſtatter meint, daß die Verhandlungen im Reichstage über die Weinfrage nicht zur Reputation der deutſchen Weine beige⸗ tragen haben, ſo dürfen einzelne Erſcheinungen nicht verallgemeinert werden: Ich war erſtaunt, als bei dem abſcheulichen Fall Sa⸗ tortius das Gericht nur eine Geldſtrafe ausgeſprochen hatte und nicht eine Gefängnisſtrafe. Jedoch eine unbedingt zuverläſſige Unterlage zur Krilik dieſes Urteils beſitze ich nicht. Ich hoffe, daß die Solidität unſerer Weine durch die traurigen Vorfälle, beſonders in der Pfalz, nicht erſchüttert wiyd. Wenn die Verhältniſſe unſerer Gemeinden befrfedigende ſind, ſo iſt das gewiß auch mik zurück⸗ zuführen auf die verſtändnisvolle Unterſtützung der Gemeinde⸗ berwaltungen durch die Bezirksverwaltungen. Die Tätigkeit auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege, die ſoziale Arbeit und die Ausübung der Polizei ſind von einem Geiſte getragen, welcher in wahrhaft moderner Weiſe die Bedürfniſſe des öffenklichen Lebens zu fördern ſuchen. Ich freue mich, daß einer Anregung des Abg,⸗ Zehnter im borigen Landtage gemäß auch diesmal wieder eine Bei⸗ hilfe für bedürftige Gemeinden zur Beiziehung ärztlicher Hilfe ins Budget eingeſtellt worden iſt. Der Staatsbeitrag für die Kreis⸗ ſtraßen möge auch auf dieſem Landtage erhöht werden. Daß ſich das Rechnungsweſen der Gemeinden und Kreiſe in gudem Zuſtande befindet, wird wohl niemand beſtreiten; beſondere Aner⸗ kennung iſt den Amtsreviſoren und Amtsrevidenten für ihre ſchwierige und erfolgreiche Arbeit auszuſprechen. Die Reform⸗ bedürftigkeit unſeres Baurechts, wie es beſonders im Orts⸗ ſtraßengeſetz codifiziert iſt, wurde in einer Eingabe der Städte aus⸗ geſprochen, bie Regierung möge die Sache im Auge behalten und wenn möglich, uns noch auf dieſem Landtage eine Vorlage machen. Anzuerkennen iſt, daß bei dem Landbaurecht die Wünſche der Städte berückſichtigt wurden. Die Verhän gung der Schaufenſter mit Tüchern und ſonſtigen Gegenſtänden an Sonntagen iſt vecht Unangebracht, ſie erhöht durchaus nicht die Feſttagsſtimmung. Das Zentrum will das Miniſterifum des Innern heute noch nicht als politiſches Miniſterium anſprechen, ſondern es noch etwas zap⸗ peln laſſen; ich darf ausſprechen, daß das Miniſterium des Innern nicht eine Parteiregierung iſt, ſich aber von liberalen Grundſätzen leiten läßt, die wir durchaus billigen können. Der Miniſter des Innern bildet ja ſchon ſeit Monaten eine beſondere Zielſcheibe der Angriffe ſeitens der Zentrumspartei, es muß aber betrüben, daß in der Zentrumspreſſe Worte des Miniſters, die an uns gerichtet waren, entſtellt wiedergegeben und an dieſe hämiſche Angriffe ge⸗ knüpft werden. In einem geſtrigen Artikel des„Bad. Beob.“ be⸗ titelt:„Miniſter Schenkel und die Amtsverkün⸗ diger“ wird die horrende und unglaubliche Behauptung aufge⸗ ſtellt, daß die Richtung der badiſchen Politik ſeit 1803 anlfkatho⸗ liſch geweſen ſei; es iſt ſchmählich, ſo etwas vor dem badiſchen Volke auszuſprechen.— Die Anforderungen des vorliegenden Bud⸗ gets werden unſer Land und ſeine Wohlfahrt wieder einen guten Schritt vorwärts bringen.(BVeifall bei den Nationalliberalen.) Abg. Geck(ſoz.): Ich teile die Anſichten des Vorredners über die innere Politik nicht; ich werde auch nicht ſo unmenſchlich ſein, den Miniſter des Innern zappeln zu laſſen.(gHeiterkeit.) Man wird ſich vielleicht wundern, daß wir die neue Miniſterial⸗ direktorſtelle genehmigen; wir haben ſie aber für annehm⸗ bar gehalten, weil wir der Meinung ſind, daß das Miniſterium ohne dieſe Stelle nicht mehr die ihm geſtellten Aufgaben zu er⸗ füllen in der Lage iſt. Es kann bielleicht darauf geſehen werden, daß dieſer neue Miniſterialdirektor muſikaliſch ü lene iſt. damit ſolche lächerliche Vorkommniſſe wie in Mannheim ſich nicht wieder ereignen. Als der Miniſter des Innern wegen der Beanſtandung von Berlioz, Wagner, Liſzt u. ſ.., beim Programm des Roſengartenkonzertes am Buß⸗ und Bettag unterrichtet wurde, hatte er ja keinen muſikverſtändigen Rat zur Seite, er hätte aber ſeinen goldenen Humor walten laſſen und am Telephon die Antk⸗ wort geben ſollen, welche nach der Berliner Melodie lautet:„Dut biſt berrückt mein Kind.“(Große Hefterleit.] Wenn Sie der Weinſchmiererei zu Leibe rücken wollen, ſo müſſen Sie be⸗ enken, daß die Tendenz der Nahrungsmittelberfälſchung gegeben iſt durch die Verteuerung der Nahrungsmittel durch die Zollgeſetz⸗ gebung. Der Arbeiter iſt heute nicht mehr in der Lage, Natur⸗ wein zu kaufen.(Unruhe beim Zentrum. Zwiſchenrufe.) Die Nahrungsmittelverfälſchung ſteht im engen Zuſammenhauge mit der Nahrungsmittelberteuerung. Redner kommt dann auf das Kon⸗ ſtanzer Verſammlungsverbot zu ſprechen. Die aus⸗ zu ſein, wärtige Politik ſtand im Verdacht auf falſchem Wege 5 deren Konſeguenzen zum Kriege führen konnte. Vaſſermann hat ja auch die Marokkopolitik für eine gefährliche bezeichnet. Die So⸗ zialdemokraten hatten eine Friedensdemonſtration geplant. Wegen der Pernerſtorffer Verſammlung in Maun⸗ heim wurde dem Genoſſen Dreeshach wegen einiger Aeußerungen am Schluſſe der Verſammlung der Prozeß gemacht; die Regierung ſah aber ein, daß dies der erſte Streich war. Der zweite Streich war das Verbot der Konſtanzer Verſammlung. Der Abg. Binz hat davon geſprochen, daß Bebel auch das Reden in Paris unterſagt kwürde, ja wenn die Pariſer Regierung eine Dummheit macht, müſſen wir das dann in Baden zum Staatsgrundſatz erheben? Wenn die auswärtige Politik wirklich in Gefahr ge⸗ (Heiterkeit!) We ja einfach erklären können, neſen wäre, ſo hätte die Regierung es liegt gar keine Veranulaſſung vor, wegen Marokko beſorgt zu ſein. Was die Sozialdemokraten aller Länder erſtreben, iſt der— ich möchte ſagen— dogmatiſche Kampf gegen den Krieg. Der 21. Januar iſt auch mehr zu einem dies nekastus geſtempelt worden, an welchem das Zanzs 8 e pres 1 7—5 — 4. Seie. Senerabanzziger Draungenm, 8. Wrürz heutſche Reich einem bewaffneten Heerhaufen glich. Ich richte hier noch einmal die Anfrage an die Regierung, ob hier eine Zuſammen⸗ wirkung zwiſchen den Verwaltungs⸗ mit den Militärbehörden vor⸗ Iag oder nicht. Die Verſammlungen in Mannheim und Heidelberg wWaren die einzigen Verſammlungen in Baden, welche an dieſem Tage aufgelöſt wurden. Gecen die Auflöſung der Mann⸗ heimer Verſammin ng legte der Abg. Frank Beſchwerde ein, wie ja auch die geſamte bürgerliche Preſſe außer der Zen⸗ trumspreſſe die Auflöfung der Verſammlung berurteilte. Auf die Beſchwerde Frank's hat die Regierung erklärt, daß die Mann⸗ heimer Verſammlung nicht unberechtigter Weiſe aufgelöſt worden ſei, Wenn der Sprecher in der Mannheimer Verſammlung durch ſeine Rede die öffentliche Sicherheit gefährdet hat, warum hat man hn nicht der Staatsanwaltſchaft überantwortet, doch wohl weil dieſe in ſolchem Falle turmhoch über dem Miniſterium des Innern ſteht. Redner kommt ſodann auf die vom„Vorwärts“ vor einigen Tagen veröffentlichte Berliner Spitzelaffäre zu ſprechen und warnt die badiſche Regierung, dieſes Beiſpiel ſich zum Muſter dienen zu laſſen. Weiterhin verbreitet ſich der Redner über die Geſinnungs⸗ riecherei der badiſchen Regierung gegeniſder den Rekruten. Im vorigen Herbſt ſei in Freihurg ein Reſerviſt eingezogen worden, in deſſen amtlichem Paß ſich die Notig befand, daß er ein guter Soldat ſei, aber Mitglied der ſozialdemokratiſchen Partei. Der Reſerpiſt wurde auch nicht befördert; er beſchlverte ſich ſpäterhin über dieſe Behandlung, umſomehr er tatſächlich nicht Sozialdemokrat ſei, was ihm allerdings nichts nützte. Im„Weinheimer Anzeiger“ iſt am 8. März die Bekanntmachung erſchienen, daß am 19. März die ebangeliſchen und am 20. März die katholiſchen Rekruten zur Muſte⸗ rung zu erſcheinen hätten; warum trenne man die Relruten nichi auch nach Parteien?(Zuruf des Abg. v. Mentzingen: Der 19. März iſt ein katholiſcher Feiertag.) Nächſtes Jahr findet in Stuttgart der internationale Sozialiſtenkongreß ſtatt; wir ſind uns ſicher, daß die Regierung nichts gegen die Abhaltung dieſes Kongreſſes einzuwenden haben wird. Wenn ein ſolcher Stägiger Kongreß in Stuttgart ſtattfinden kann, warum darf dann in Baden nicht auch eine einfache derartige Verſammlung ſtattfinden? Jah zann dem Miniſter des Innern nicht das Zeugnis ausſtellen, welches ihm der Abg. Ving ausgeſtellt hat.(Beifall bei den Sozialdemo⸗ kraten.) Abg. Neuwirth(natl.): Mich veranlaßt heute das Wor! zu ergreifen die alte Klage über die Baupolizel, deren Hand⸗ habung auf dem Lande viel Unzufriedenheit geſtiftet hat. Vor allen Dingen iſt zu bemängern, daß hier ein großer Unterſchted gemacht wird zwiſchen Stadt und Land. Der Entwurf über die Landes⸗ bauordnung hat mich nicht befriedigt, ich habe ihn bereits äm Landesgewerberat bemängelt. Beſonders zu bemängeln ſind die Beſtimmungen über kleinere bauliche Reparaturen. Die Gendarmerie hat auf dem Lande beſonders große Schwierigkeiten mit den Woh⸗ mungen, ebenſolche Verhältniſſe beſtehen bei der Unterbringung von Sparkaſſen und Wohnungen für die Sparkaſſenbeamten; hier ſollte die Regierung offene Hände haben bei Unterſtützung der Bauunter⸗ nehmer. Die Anforderung von M. 3000 für Gemeinden, welche Waſſerverſorgung einrichten, genügt nicht mehr. Miniſter des Innern Dr. Schenkel: Während bei den bis⸗ herigen Debatten in Uebereinſtimmung mit dem Himmel draußen Gewitterſtimmung und Hochwaſſer herrſchte, herrſcht heute weder in Uebereinſtimmung mit dem Himmel draußen eine erfreuliche Atmoſphäre für das Miniſterium des Innern. Es ſind ja vom Abg. Geck einige Wetterwolken heraufgezogen worden, aber ſie waren doch mit einem freudigen Sonnenglanze iwergogen.(Heiterkeit.) Es hat mich beſonders gefreut, daß keine Partei Ausſetzungen macht an den vom Miniſterkum des Innern angeforderten Poſitionen, und daß auch kein Ginwand beſteht gegen die Vermehrung des Perſonals, das ſeit 1890 nicht vermehrt wurde. Es har mich guch gefreut, daß des Miniſterialdirektors Heid hier gedacht wurde und ich bin Ihnen auch dankbar, daß Sie auch anderer Be⸗ amten der Verwaltung gedacht haben, welche verſtorben ſind oder ſich nach langer Krankßeit auf dem Wege der Beſſerung befinden. Gefreut hat mich auch die Anerkennung für die äußeren Organe unſerer Verwaltung. Auch wir ſind der Meinung, daß wir nicht im uſtande der Vollkommenheit uns befinden, auch wir ſind der Mei⸗ nung, daß auf dem Gebiete des Ortsſtraßenweſens und der Bau⸗ polizei noch manches zu beſſern gibt. Gine Aenderung des Orts⸗ ſtraßengeſetzes vürfte im nächſten Monat dem Landtage zugehen. Das Miniſterium des Innern iſt ſchon feit mehreren Jahren beſchäftigt, eine Landesba uo rdnung auszubauen, die allen berechtigten Anforderungen genügt. Wenn es möglich wäre, di: Summe für Unterſtützung der Waſſerverſorgung noch zu erhöhen, ſſo würde mir ſelbſt der allergrößte Gefallen erwieſen; Baden iſt, was die Unterſtützung der Gemeinden bei Anlage von Waſſerlei⸗ tungen betrifft, allen übrigen Staaten voraus, wir ſind in der Unterſtützung der Gemeinden hier vorausgegangen. Die Gemeinden müſſen allerdings ſelbſt unker Zuhilfenahme von An⸗ beihen das Ihrige beitragen, ſolche Anlagen zu erſtellen. Was die Wohnungsverhältniſſe unferer Organe auf dem Lande anlangt, haben wir uns immer um gute Wohnungsverhältniſſe bemüht. Die meiſten Beanſtandungen hat im Hauſe die Handhabung der Polizei erfahren; die Handhabung der Polizei iſt eine außer⸗ ordentlich ſchwierige und allgemein der Gegenſtand der Kritik und gewöhnlich gemeinhein nicht gerade wohlwollenden Krilik. Nun iſt Zunächſt die Sittlichkeitspolizei genannt worden. Am letzten Buß⸗ und Bettag wurden in Mann heim drei Konzertſtücke im Pro⸗ gramm des Roſengartenkonzerts beanſtandet, nachdem ein Mufilverſtändiger ſich dahin ausgeſprochen habe, daß die 3 Kon⸗ gertſtücke nicht ernſten Inhalts ſeien.(Zwiſchenrufe) Dann iſt Rekurs ergriffen worden an den Landeskommiſſär, der ebenfalls muſikverſtändig iſt, er ſteht ja einem Geſangverein vor(Heiterkeit) ſund ſchließlich iſt an mich * telephoniſcher Rekurs ergriffen worden, der mich traf, als ich gerade bei Tiſch ſaß— ich war nicht in der Kirche(große Heiterkeit), und ich telephonierte zurück, daß ich keine Veranlaſſung hätte eine andere Entſcheidung zu treffen. Wenn auch Berlioz, Liſet und Thomas ernſte Komponiſten ſind, ſo brauchen alle Stücke von dieſen Komponiſten nicht ernſten Inhalts zu ſein. Tänze, ſchicken ſich nicht für Bußtagskonzerte. Was das Verhängen der Schaufenſter an Sonntagen betrifft, ſo befinden wir uns im Zuſtand fortwährender Milderung; früher mußten die Schaufenſter den ganzen Sonntag über verhängt werden, während ſeit 1896 die Schaufenſter nur während des Gottesdienſtes verhängt zu werden brauchen. Auch dieſe Vorſchrift guſtzuheben, würde von der Mehrheit der Intereſſenten nicht ge⸗ wünſcht, weshalb das Miniſterium des Innern es bei der alten Uebung belaſſen hat. Die Polizei iſt vom Abg. Geck auch deshalb ſcharf angegriffen worden, weil ſie eine politiſche Schnüffelei namentlich gegenüber den Rekruten treihe. Die Angriffe des Abg. Geck gegenüber der preußiſchen Polizei muß ich als unberechtigt Zurückweiſen. Der Abg. Geck hätte alle Veranlaſſung dafür gu ſorgen, daß nicht in den Reihen ſeiner Partei Spitzel⸗ dienſte begünſtigt werden, und Beamte bewogen werden, ver⸗ trauliche Erlaſſe des Miniſteriums preiszugeben. Die Erlaſſe ſind bvertvaulich und geheim, weil eben die Geſchäfte des Staates eine ſolche Behandlung oft bedingen. Mir iſt auch heute wiederum der Vorwurf gemacht worden, als ob bei den Verfügungen über die Jeſtſtellungen der politiſchen Zugehörigkeit der Rekuten ſeinerzeit von mir die Unwahrheit geſagt worden iſt. Der Miniſter kommt dann auf die Herabwürdigungen des Charakters des Miniſters des Innern in der Zeutrumspreſſe zu ſprechen. Wenn nur 1 Hundertſtel von dieſen Herabwürdigungen über einen höchſten kirchlichen Würdenträger gemacht würden, ſo würde ſich in dem katholiſchen Blätterwald ein wimmerndes erheb Geheul der Entrüſtun Wenn ich ſeinerzeit auf die Aufrage bezgl. der Erhebungen über die politiſche Zugehörigkeit der Rekruten e ausweichende Antwort gab, ſo geſchah bies, weil es ſich um einen vertraulichen und ge⸗ heimen Erlaß handelte. Es iſt nottvendig der Militärbehörde die Rekruten kund zu geben, welche durch ihr Auftreten ſich als Agita⸗ toren der Sozialdemokratie aufgetan haben; das geſchehe aber nicht, um dieſe Rekruten eine ſchlechtere Behanblung beim Militär er⸗ fahren zu laſſen. Wir ſind davon abgekommen, die ſozialdemo⸗ krgtiſchen Verſammlungen allgemein über wa chen zu laſſen, weil wir der Anſicht ſind, daß eine ſolche ſchmähende Ausſprache in dieſen Verſammlungen ſich ſelbſt richtet. Es gibt aber doch Gelegen⸗ heiten, bei welchen wir Verſammlungen überwachen laſſen müſſen; das geſchleht dann, wenn wir befürchten müſſen, daß durch ſolche Verſammlungen die öffentliche Sicherheit gefährdet werden könnte. Zuerſt iſt bemängelt worden, daß die Perne ſtorffer⸗Ver⸗ ſammlung in Mannheim 1904 noch im letzlen Augendlick auf⸗ gelöſt worden iſt. Das geſchah beim Vevleſen der Reſolution, welche eine ſchwere Beleidigung der badiſchen wie der deutſchen Regie⸗ rungen involpierte. Der überwachende Beamte hat die Verſamm⸗ Iung zu Recht aufgelöſt. Das gerichtliche Verfahren gegen den Abg. Dreesbpach iſt nur deshalb eingeſtellt worden, weil dieſer in den Reichstag ging und nicht mehr verfolgt werden konnte. Wegen der Konſtanzer Ve rſammbung begziehe ich mich auf das, was ich vor 6 Wochen hier geſagt habe. Die badiſche Regierung hat die Verſammlung verboten, weil ſie eine Gefährdung der öffent⸗ lichen Sicherheit durch dieſe internatfonale Verſammlung auf deutſchem Boden befürchtete. Und nun komme ich auf die Verſammlungen am 21. Januar zu ſpvechen. Das Volk ſollte in dieſen Verſammlungen aufmerkſam gemacht werden, daß es entvechtet werde und daß es ſein⸗ Rechte zunächſt auf dem friedlichen Wege, und wenn das nichts nütze, ma Gewalt erkämpfen müſſe. In Mannheim waren an dieſem Sonntag 5000 Per⸗ ſonen berſammelt, welche durch die vorherige Bearbeitung greigt waren. Der überwachende Beamte war durchaus berechtigt, diefe Verſammlung in dem Moment, als es geſchah, aufzulöſen. Ich glaube, daß der Beamte, bevor der Branb in die Verſammlung ge⸗ worfen wurde, recht daran kat, die Verſammlung aufzulöſen; ſo Disgiplinvoll ging es übrigens nicht zu, denn man konnte nach der Auflöſung eine Reihe von beleidigenden Aeußerungen höven, über die ja die„Mannhejimer Volksſt.“ in ſo reſchem und mie erſchöpflichem Maße verfügt. Die Heidelberger Lerſammlung iſt gleichfalls auf⸗ gelöſt worden, weil die ruſſiſchen Zuſtände in den ſchwärzeſten Far⸗ ben gemalt wurden, dort iſt die Verſammlung nicht mit dem gleichen Recht aufgelöſt worden wie in Mannheim; wir haben nach Prüfung des Sachverhaltes auch die Auflöſung der Verſammlung aufgehoben. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen bemerkt der Miniſter noch daß verfügt worden ſei, daß in Zukunft nur wiſſenſchaftlich gebildete Beamte die Verſammlungen überwachen ſollten, und nicht wie in Heidelberg ein Polizeikommiſſär. Auch den Mannheimern habe er geſagt, daß ſie in Zukunft nicht einen Referendär, ſondern einen Amtmann zur Ueberwachung ſchicken ſollen.(Beifall bei den Natio⸗ nalliberalen.) Nach einer perſönlichen Bemerkung des Abg. Geck(ſoz.) wird um halb 2 Uhr die Verſammlung geſchloffen. Nächſte Sitzung;: Samstag, 10. März, vormittags 9 Uhr; Fort⸗ ſetzung der heutigen Tagesordnung. Leizte Hachrichten und Telegramme. Darmſtadt, 8. März. Auf die Anfrage des Abgeordneten Feurich in der Zweiten Kammer betr. die Gewährung von Frei⸗ karten für die Abgeordneten erklärte Staatsminiſter Gwald, daß der preußiſche Verkehrsminiſter grundſätzliche Bedenken dagegen habe, da auch den preußiſchen Abgeordneten ſolche Fahrkarten nicht gewährt würden und die preußiſch⸗heſſiſchen Vertragsbedingungen gewahrt werden müßten In Preußen würden nur den Herrenhaus⸗ mitgliedern Freikarten gewährt, infolge deſſen auch den Mitgliedern der Erſten hefſiſchen Kammer eine gleiche Vergünſtigung erwirkt worden ſei. Der preußiſche Miniſter habe vorgeſchlagen, für die Dauer der Tagungen Abonnenentskarten für die Abgeordneten aus⸗ zugeben, ein Vorſehlag, der der Prüfung unkerliege. * Mainz, 8. März. Geſtern Abend gegen 6½ Uhr wurde in einem Hauſe der Leſſingſtraße ein Rau b⸗ un d Mordverſuch berübt. In die Wohnung eines Küfermeiſters kam ein Fremder und fragte die Frau nach ihrem Mann. Als dieſe erklärte, ihr Mann ſei nicht da, ſtürzte ſich der Räuber auf die Frau, verſetzte ihr einen Meſſerſtich und ſchlug ihr mit einem Hammer auf den Kopf. Die Ueberfallene ſtürzte bewußtlos zu⸗ ſammen. Der Mörder ſtahl hierauf ungefähr 250 M. und ver⸗ ſchwand, ohne von irgend jemand im Hauſe geſehen worden zu ſein. Der Küfermeiſter fand, als er ſpäter nach Hauſe kam, ſeine Frau ohnmächtig vor. Die Frau kann, lt.„Frkf. Ztg.“. über den Attentäter nichts näheres angeben. * Eiſenach, 8. März. In vergangener Nacht brach in Kalten⸗Nordheim Großfeuer aus. Bis heute Mittag waren 9 Wohngebäude und Skallungen niedergebrannt. Der Sturm hat den Brand ſehr begünſtigt. Eſſen a. Ruhr, 7. Märg. Das hieſige Schöffengericht berurteilte den Redakteur Leim beters von der„Bergarb.⸗Ztg.“ wegen Beleidigung des Sekretärs Be hrens, des chriſtlich⸗ ſozialen Kandidaten, bei der letzten Reichstagswahl, zu z wei Wochen Gefängnis. Berlin, 8. März. Der Generak der Infanterie v. Miſchke, Generaladjutant weiland des Kaſfers Friedrich III., iſt geſtern Abend hier geſtorben. * Rom, 8. März. Bonomelli iſt heute nach Cremona ab⸗ gereiſt, nachdem er die Gewißheit erhalten hatte, daß der Papſt in Rückſicht auf die Intranſigenten, ihn nicht empfangen werde. Nährres über eventuelle Maßnahmen des Vatikans iſt noch nicht bekannt. Die Trennung von Kirche und Staat in Frankreich. Köln, 8. März. Die Kölniſche Volkszeitung“ meldet, der Papſt habe 45 franzöſiſchen Biſchöfen nahegelegt, ihr Amt nieder⸗ zulegen. Ihre Sitze ſollen, ebenſo wie die außerdem noch in Frank⸗ deich freien ſechs Sitze in dem nächſten, noch in dieſem Monat oder Anfang April ſtattfindenden Konſiſtorium neu beſetzt werden. In dieſem Konſiſtorim ſolle auch der neue Patriarch von Jeruſalem, wofür ein Franziskaner auserſehen ſei, ernannt werden. Arbeiterbewegungen. Ruhrort, 8. März. Die ausſtändige Gewerkſchaft„Deutſcher Kaiſer“ nahm die Arbeit wieder auf. Eine Lohnerhöhung wurde ihnen nicht bewilligt. Dagegen wurde die Forderung der Arbetter bezüglich der Prämiengelder anerkannt. Der Sturz des Kabinetts Rouvier. (Siehe Ausland! D. Red.) Paris, den 7. März.(Agenee Havas.) Die Sitzung des Miniſterrates nahm den Verlauf, daß zum Schluſſe die Miniſter ſich darin einig waren, daß das Miniſterium durch die Frage der Inventar⸗ Aufnahme geſtürzt ſei, und daß ihm nur noch die Erledigung der laufenden Arbeiten zuſtehe, Man kam überein, die Inventariſierungen bis zur Bildung des neuen Kabinets guszuſetzen. Ein noch heiklerxer Punkt, als dieſe hervorgerufene Kriſis iſt die Konferenz in Alg ericas, da Rouvier Niemand Mit⸗ tellungen von ſeinen Anſichten gemacht hat; man kann aber an⸗ nehmen, daß er bis zur Ernennung eines Nachfolgers die Politik in dem Sinne weiter leiten wird, den er in der Kammer entwickelt und den dieſe ſtets mit beträchtlicher Mehrhett gebilliat hat, ebenſo, wie die Anweifungen, die Rouvier dem franzöſiſchen Delegierten in Al⸗ gerica, Revoil, erteilt hat, weiter in Kraft bleiben. Ein der⸗ — ngen nicht beeinfluſſen, aber es iſt wahrſcheinlich, daß, ſalls Verwicklu en Algerteas eintreten ſogten, Roupier vermeiden wirb, Terbinpiſch eiten einzugehen, die die Handlungsfreiteſt feines Nachfolgers ken könnten. bez Die Revolution in Rußland. * Riga, 8. März.(Petersb. Telegr.⸗Ag.) Auf einem Dampfer, der heute hier anlaufen ſollte, wurden drei Perſonen berhaftet, von denen eine eingeſtand, der K ampforgagni⸗ ſation der ruſſiſchen Partei der ſozialiſtiſchen Revolutſon anzugehören, ſowie ſich an der Beraubung eines Fabrikkontorz und an politiſchen Morden beteiligt zu haben. * Klachtha, 8. März.(Petersb. Tel.⸗Ag.) Hier ſind 16 Mitglieder des induſtriellen Verbandes, darunter ein Bank⸗ direktor, verhaftet worden. Die Marokkokonferenz. * Algeciras, 8. März. Die franzöſiſchen Delegierten bereiten einen Geſetzentwurf betreffend die Polizei vor, der heute Abend zur Verteilung kommt. Dieſer Entwurf enthält 5 Paragraphen, deren weſentlicher Inhalt folgender iſt: Um dem Wunſche des Sultans zu entſprechen und die Sicherheit in den 8, dem Handel geöffneten Häfen herzuſtellen, wird eine Polizeitruppe geſchaffen werden, die aus Marokkanern unter Leitung von franzöſiſchen und ſpaniſchen Inſtrukteuren, welche ſich mit der Ausbildung diefer Truppen zu beſchäftigen haben, heſtehen wird. Die hierfür nötigen Summen werden von der Staatsbank vorgeſtreckt. Die Zahl dieſer Truppen wird nicht mehr als 2500 und nicht weniger als 2000 betragen. Die Ver⸗ teilung in den Häfen wird derart vorgenommen werden, daß man etwa 200—500 Mann dorthin legen wird. Der fran⸗ zöſiſche Polizeientwurf ſieht nur eine Zjährig Dauer vor. Die Höchſtzahl der franzöſiſchen und ſpaniſchen Offiziere wird 16 betragen, dagegen 16 Unteroffiziere. Man hält es für wahr⸗ ſcheinlich, daß auch die öſterreichiſchen und marokkaniſchen Dele⸗ gierten einen Polizeientwurf vorlegen werden. Deutſcher Reichstag. W. Berlin, 8. März. Am Bundesratstiſche Staatsſekretär Kraekke. Der Prä⸗ ſident Graf Balleſtrem eröffnet die Sitzung um 1,20 Uhr. Zur Fortſetzung der Beratung des von den Abgeordneten Kopſch und Müller⸗Sagan(freiſ. Volksp.) eingebrachte Reſolution vor, welche die Anrechnung der aktiven Militärdienſtpflicht bis zum Höchſtmaß von 3 Jahren auf das Beſoldungsalter, Regelung des Dienſtalters der aus der Schutz⸗ mannſchaft oder Gendarmerie übernommenen Militäranwärter, %fache Anrechnung der nach 8 Uhr abends ſowie an Sonn⸗ und Feſttagen zu leiſtenden Dienſtſtundenzahl und Vorlegung einer Denkſchrift über die Wirkung des Dienſtalterſtufenſyſtems auf die Beſoldung der mittleren und unteren Beamten vorſteht. Hug(Zentr.) empfiehlt eine Petitiun der Konſtanzer Handels⸗ kammer über die Paketbeförderung an Sonmtagen zur wohlwol⸗ lenden Berückſichtigung und wünſcht größere Gleichmäßigkeit der Be⸗ ſtimmungen, in welcher Zeit die Begmten Zur defimitiven Anſtellung gelangen. Am meiſten leiden unter der Wirkung des Dienſtalter⸗ ſtufenſyſtems die Poſtdirektoven und die Poſtiaſpektoren. Hier muß Wandel geſchaffen werden. Gickhoff(freiſ. Volksp.) befürwortet die von ſeinen Freunden eingebrachte Reſolurion und erklänt ſeine Zuſtimmung zu den von den Abgeordneten Patzig und Kern eingebrachten Reſolutionen. Redner wünſcht dann Eimführung einer einheitlichen Gehaltsſtalg für mittlere Beambe und bezeichnet es als ungerecht, den zu Poſt⸗ divektonen ernannten Beamten jedes weitere Avancement abzu⸗ ſchneiden. Ferner frägt er, ob für die Beſetzung der fveibleibenden Sbellen feſte Normen beſtehen.(Während dieſer Ausführungen er⸗ ſcheint in der Diplomatenloge die hier eingetroffene chineſiſche Kom⸗ miſſion für das Studium der europäiſchen ſtaatlichen Einvichtungen.) v, Gersdorff(konſ.) bedauert, daß die Oſtmarkenzulage nicht wieder in den Etat aufgenommen wurde. Die Poſtbeamten in den gemiſchtſprachigen Landesteilen würden dadurch benach⸗ teiligt gegenüber den preußiſchen Beamten. Pfalz, Heſſen und Umaebung. Bergzabern, 7. März. An dem öſtlichen Ausgange der Stkadt ſtürzte heute nachmittag der verheſpatete 66 Jahre alte Fuhr⸗ mann Ludwig Hoffmann von ſeinem auf der Fahrt begriffenen Wagen, wobei ihm das Hinterad über den Rücken ging. Der Mann ſtarb nach wenigen Minuten. *Mainz. 7. März. Wie das Mainzer Journal meldet, iſt Pfarrer Jöſt von Bodenheim, der auf dem Bahnhof Mombach unter die Räder eines Giſenbahnzuges geriet, heute Nacht geſtorben. Homburg v. d.., 7. März. Im hieſigen Stabthauſe fand eine Beſprechung über die elektriſche Bahnanlage Hom⸗ burg⸗Frankfurt ſtatt. Das Reſultat der Beſprechung gipfelte darin, daß möglicherweiſe in dieſem Jahre der Bau begonnen wird und bis zum Herbſt nächſten Jahres ausgeführt werden ſoll, Die Trace führt über Eſchersheim, Heddernheim, Bonames, Ober⸗ Eſchbach, Gongenheim, Homburg. Die Fahrzeit von Kurhaus Hom⸗ burg bis zur Hauptwache Fraukfurt ſoll 48 Minuten dauern, und die Züge im Winter alle 20 Minuten, im Sommer alle 10 Minuten verkehren. ——————+ Herichtszelkung. Poſen, 7. März. In der heutigen Verhandlung vor dem Oberkriegsgericht wurde die Repiſion der beiden Mus⸗ kebſene Geppert und Rofinski, die am 18. Januar dom Hriegsgericht wegen Raubmordes, begangen an dem Ackertvirt Glape aus Neukrempa und deſſen Sohn, zum Tode verurteſlt worden waren, bderworfen. Die beiden Angeklagten geſtanden geſtern abend ihr Verbrechen ein. 2 Meſchäftliches; Daß der Staub mit zu den ſchlimmſten Feinden unſeres Volkes gehört und daß ſeine Bekämpfung ein Geſetz der Notwendig⸗ keit iſt, beginnt jetzt ſelbſt in den unterſten Volksſchichten Fuß zu faſſen. Das Abreiben der Parkettböden mit Stahlſpänen in Woh⸗ gungen iſt vom Standpunkt der Hygiene abſolut zu verwerfen. Naſſes Aufwiſchen der Parkettböden wäre das einzige Radikalmittel, was jedoch, um Erfolg zu haben, täglich öfters gemacht werden müßte. Selbſt auf dieſe Art künnen nicht alle Böden behandelt werden, beſonders die Parkettböden, die mit einem terpentinöl⸗ haltigen Wachs eingelaſſen ſind. Für auf dieſe Art behandelte Böden iſt jedoch der größte Feind das Waſſer, da jeder Tropfen häßliche Spuren(weiße Flecken) hinterläßt, die die Anwendung des derwerflichen Abſchleifens mit Stahlſpänen nötig machen. Zar ſollen auch hiefür geeignete Erſatzmittel, wie z. B. Pa rtett⸗ roſe, exiſtieren, die, da keine Terpentinölpräparate, nicht nulr naſſes Aufwiſchen geſtatten, ſondern auch die Naturfarbe des Holzes nicht beeinfluſſen ſollen. Es kann unſeren Hausfrauen nicht oft — Hartiges internes Ereignis kann die Lage der aus tigen genug an das Herz gelegt werden, unnötige Staubbildung au ber⸗ hindern. 5 Polltik] hind Poſtetats liegt eine r lt * 71 n Oer **** buches ſtellte * Kreditoren M. 371 604 276.70(385 500 439 60. Mannheim, 8. März. General⸗Anzeiger. π⏑τ Volkswirtschalt. Dresdner Vank. en der Sitzung des. Aufſichtsrats wurde, wie bereits kurz ge⸗ meldet, die Bilanz peo 1995 vorgelegt. Der Bruttogewinn beträgt einſchließlich M.(8 678.25 Vortrag aus dem Vorjahre Mart 20 207 214.90(i. V. M. 23 050 624,10). Nach Abzug von Mart 7696 658.20(i. P. M. 3 625 320.65) Handlungs⸗Unkoſten und Steuern, ferner von M. 4692.55 Abſchrejbung auf Konto⸗Korrent⸗ Konto, von M. 2741 305.55 Abſchreibung auf Mobilien⸗ſſonto und des bertragsmäßigen Gewinn⸗Ausgleiches an den A. Schaaff⸗ hauſen ſchen Bankverein von M. 258 422.55(i. V. M. 319 511.60) perbleibt ein Reingewinn von M. 20 981 186.05(i. B. Mark 16 685 016.65). Der Geſamtumſatz auf einer Seite des Haupt⸗ ſich auf Mark 58 211 002 401.75 gegen Mark 88 430 244 990.20 in 1904, die Zahl der bei der Bank geführten Konten auf 65 546 gegen 58 472 in 1904. Die Zahl der Ange⸗ ſtellten belief ſich Jahr uſſe auf 2287 gegen 1866 im Jahre 1904. Vom obige inn entfallen auf: Sorten und Ku⸗ ons⸗Konto M. 205 735,.80(M. 158 576.95), Zinſen⸗Konto Mart 7818 881.45(6 981751.50), Wechſel⸗Konto M. 6 132 629.20 (5 528 627.50), Proviſions⸗Konto, abzüglich gezahlter Probiſtonen M. 8 358 050.40(6 537 799,90), Effekten⸗ und Konſortial⸗Konto, abzüglich Zinſen M. 6 456 853.95(4 589 360.80). Die Bilanz pro 1905 weiſt folgende Poſitionen auf: Aktiva: Kaſſa, Sorten und Kupons M. 44913 279,05(43 129 801.50), Konto Hibernia M.—(868 063 697.30), Wechſel 176 761 758.15 Mark(160 783 711.75), verfügbare Guthaben bei Banken und Bankiers M. 36 729 621.25(27 918 028.68), Effekten⸗Reports M. 88 284 429.35(82 261957.95) Waren⸗Reports Hamburg M. 7 067 195.60(11063 989.30), Lombard⸗Darlehen Mart 17 660 714.—(14 266 684.70), Vorſchüſſe auf Waren und Waren⸗ Verſchiffungen M. 29 439 710.95(28 181 278.65), dauernde Be⸗ teiligungen bei fremden Banken M. 19 121 579.65(14 759 724 60), Effelten M. 66 688 928.40(54 119 581.85), Debitoren: a) Banken und Bankiers, durch Effekten gedeckt M. 65 613 109.98, b) ſonſtige Debitoren, gedeckt M. 210 826 988.85, c) desgl. ungedeckt Mart 104 108 891.30, zufſ. M. 380 048 985.10(328 555 568.35), Kon⸗ ſortial⸗Beteiligungen M. 45 648 990.50(44 392 114.70), Immo⸗ bilien⸗Konto: Bankgebäude M. 17 162 519.30(14 414 733.75) divberſe Grundſtücke M. 1 8283 885.55(1 867 252.60).— Paſ⸗ ſiva: Aktien⸗Kapital M. 160 000 000(160 000 000), Reſerve⸗ fond M. 34 500 000(34 155 780.05) Reſerbefond B. M. 7 000 000 66 000), Depoſiten N. 168 458 761.20(186 678 111.75), 6 Dayvon auf feſte Termine M. 190 080 000. Akzepte M. 170 684 660.45(Mart 149 712 304.70. Das Erträgnis des Kontos„Dauernde Beteiligungen bei frem⸗ den Banken“ iſt in dem Bruttogewinn nicht enthalten, da die auf dieſelben entfallenden Dividenden pro 1905 im vollen Betrage der Verrechnung im nächſten Jahre vorbehalten ſind. Die von dem preußiſchen Fiskus für den Ankauf von Hibernia⸗Aktien gezahlte Vergütung iſt auf Effekten⸗Konto verrechnet worden. Unter den Effekten und den Konſortialbeſtänden ſind ca, 40 Millionen Mark nom, feſt vergzinsliche Anlagewerte enthalten. Der auf den 81. März d. Is. einzuberufenden Generalverſammlung ſoll vorgeſchla⸗ gen werden, M. 1 000 000 auf Bankgebäude abzuſchreihen, Maxt 213 778.35 dem Penſionsfonds zuzuführen, der dadurch auf die Höhe von M. 2 350 000 gebracht wird, den Reſervefond B mit M. 1 350 000 zu Lotferen, ſo daß en die Höhe von M. 8 350 000 erreicht, und eine Dividende von 8½ Proz. zur Verteilung zu bringen. Nach Abſetzung der vertragsmäßigen Tantismen ſowie der Gratifikationen an die Beamten verbleibt alsdann ein Saldo bon M. 71 465,70 zum Vortrage auf neue Rechnung. n. Mannheimer Produktenbörſe. Unter dem Einfluß der von Amerika gemeldeten ſchwachen Marktberichte neigte auch der hieſige Markt zur Schwäche. Die Notierungen für Weizen im hjieſigen Kursblatt wurden alle reduziert. Auch im Waggongeſchäft iſt die Tendenz ruhig. Vom Auslande wird offeriert, die Tonne per Kaſſe kif Rotterdam: Weizen ruſſ. Ulka 9 pud 20⸗25 prompt M. 144, do, per März M. 138, 9 pud 25⸗30 prompt M. 146, d. p. März M. 140, 9 pud. 30⸗35 prompt M. 148, do. per März M. 143, 10 pud per disp. M. 150, per März':. M. 145, Rumänter je nach Qualität prompt zu M. 135—150, Amerikaner Kanſas 2 per Märs⸗ April M. 130; La Plata⸗Weizen ſemence 80 Kg. per März April M. 187, do. Barletta 80 Kg. per Märg⸗April M. 138.50 und do. ſemenee francaiſe per März⸗April 80 Kg. M. 137; Roggen ruſ⸗ ſiſcher 9 pud 15⸗20 prompt M. 124, Bulgar⸗Rumän 72⸗73 Kg prompt M. 125; Gerſte ruſſ. 60⸗61 Kg. per März M. 109.50, Donauware 60⸗61 Kg. per März M. 109.60, amerikaniſche Gerſte 46 lbs, ſchwer per März zu M. 100; Hafer amerikaniſcher Nr. 2 white Clipped 38 lbs. ſchwer per März M. 113; Amerik. Nr. 2 40 lbs, pr. März M. 116. Mais Mixedware März M. 89.50 und La Plata⸗Mais per April⸗Mal 98½ und per Mai⸗Juni M. 97. Baumwollſpinnerei Speyer. Die Hauptverſammlung erledigte die regelmäßigen Punkte der Tagesordnung und genehmigte auch die vorgeſchlagene Satzungsänderung. Aus dem Reingewinn von 406 857(i. V. 36014.) wird eine Dividende von 6 Prog.(wie im Vorj.) auf die Vorzugsaktten, von 2 Prog.(0) auf die Stamm⸗ aktien und von 4 Proz.(0) auf die Genußſcheine verteilt. Es werden 11692 M.(1515.) auf neue Rechnung vorgetragen. Volksbank Edenkoben, e. G. mit u. H. Der Rechenſchaftsvericht pro 1905 konſtatiert ein Steigen des Umſatzes auf einer Seite um 5,82 auf 33,71 Mill. Mark. Die Mitgliederzahl betrug 1451 (1427) mit 728673 M.(718 722.) Geſchäftsanteilen. Aus 54 900 M.(59.475.) Reingewinn werden 6 Prog.(wie i..) Divibende verteilt. SGebrüder FJahr Aktiengeſellſchaft Pirmaſens. Nach der Bilang pro 1905 verblieb nach 89 487.49 M. Abſchreibungen ein Nein⸗ getvinn von 542 213.90 M. Der Aufſichtsrat beſchloß, den Reſerve⸗ fonds mit 120 000 M. zu dotieren und der Generalverſamallung eine Dividende von 10 Prog. vorzuſchlagen. Bereinsbank Worms, e. G. m. v. H. In 1905 erhöhte ſich die Mitgliederzahl auf 1428(i. V. 1851), die Summe der Stamm⸗ anteile auf M. 1,54 Mill.(M. 1,51 Mill.), der Umſatz auf Mark 165,11 Mill.(M. 152,02 Mill.),. Aus dem Reingewpinn von Mark 120 031(M. 120 523) werden wieder 6 Prog.(twie i..) Dipi⸗ dende verteilt. Deutſche Bereinsbank, Frankfurt. Die Generalverſammlung genehmigte die Anträge der Verwaltung unter Erteilung von Decharge an Aufſichtsrat und Direktion. Die Dividende beträgt demgemäß 6 Proz. M. 36 per Aktie. Die turnusgemäß ausſchei⸗ denden Aufſichtsratsmitglieder Eduärd von Grunelius, Arthur Eheneviere und Hugo Metzler wurden wieder⸗ und Kom⸗ Merzienxat Rudolf Koch, Direktor der Deutſchen Bank, und Konſul Dr. Broſien, Direktor der Rheiniſchen Kreditbank, neugewählt. Sektfellerei J. Oppmaun,.⸗G. in Würzburg. Im abge⸗ laufenen Geſchäftsjahre betrug der Bruttogewinn 11968 M.(i. V. 12 476.) ausſchließlich 340 M. Vortrag), wogegen Reparaturen 104 M.(450.) und Zinſen 13382 M.(13 459.) erforderten, ſo daß 1013 M.(1398.) Verluſt verbleiben, die nach Beſchluß der Generalverſammlung aus der Reſerve zu decken ſind. Stuttgarter Immobilien⸗ und Bau⸗Geſchüft, Stuttgart. Die Dividende für 1905 wird mit 12 Proz. beantragt gegen 9 Proz. im Porjahr. Oberſchwäbiſche Der Aufſichtsrat Zementwerke, Stuttgart. ſchlägt die Verteilung von 14 Proz. Dividende vor gegen 9 Prog. un Borjahr⸗ Der Aufſichtsrat der Bergiſch⸗Mürkiſchen Bank in Elberfeld beſchloß, die Perteilung von 8½ Proz.(i. V. 8 Proz.) Dividende und, wie ſchon angekündigt, dis Erhöhung des Aktienfapitals um M. 15 Millionen auf M. 75 Millienen dorzuſchlagen. Von den neuen Aftien werden den Aktionären M. 12 Millionen im Ver⸗ hältnis von 5 zu 1 zu einem von der Generalverſammlung ſeſtzu⸗ ſetzenden Kurſe angeboten. Die neuen Aktien üdernimmt die Deutſche Bank. Rheiniſche Möhelſtoffweberei vorm. Dahl u. Hunſche in Bar⸗ men. Der Aufſichtsvat beſchloß, der auf den 3. April einzuberufen⸗ den Hauptverſammlung eine Dioidende von 11 Proz. vie i..) vorzuſchlagen. 8 Die Geraer Jute⸗Spinnerei und Weberei in Triebes bei Gera ſchlägt wieder 24 Proz. auf die Aktien Lit. A und 18 Proz. auf Lit, B hor. Die Metallwarenfabrik vorm. Max Dannhorn.., in Nürn⸗ berg erzielte in 1905 ausſchließlich des Vortrags eſnen Brutto⸗ gewinn von M. 156 897 und nach Abſchreibungen von M. 35 007 (i. V. M. 29 708) einen Reingewinn von M. 121 890(110 048 Mark) Der Aufſichtsrat ſchlägt vor nach M. 81 594 Rückſtellungen eine Dividende von 7 Prog.(i. V. 5 Prog.) zu verteilen und Mart 64961(i. V. M. 24 685) vorzutragen. Es wird ferner in der am 27. d. Mts. ſtattfindenden Generalverſammlung beantragt, das Aktienkapital von M. 500 000 auf M. 1 Million zu erhöhen und war ſollen die neuen Aktien an ein Bankenkonſortium unter Aus⸗ ſchluß des Bezugsrechts der Aktionäre gegeben werden Aktienfärberei Münchberg, vorm. Knab u. Linhardt. Der Auf⸗ ſichtsrat ſchlägt die Verteilung von 10 Progz. Dividende(wie i..) auf das erhöhte Aktienkapital vor. „Flüſſige Luft“, Maſchinen und Apparate, Syſtem Paulus Heylandt, G. m. b. H. Unter dieſer Firma hat ſich beim Amts⸗ gericht Greußen in Thüringen unter Führung des Hannoverſchen Bankvereins, Hannover, eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung konſtituiert mit einem Kapital von M. 1 000 000, eingeteilt in 200 Anteile 4 M. 5000. Der Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung, Aufbewahrung und Verwertung von flüſſiger Luft, ins⸗ beſondere Verwertung der Paulus Heylandt'ſchen Erfindungen auf dieſem Gehiete, als Kraftmaſchinen ſowie Gebrauchsapparate für Transport, Kühl⸗, Löt⸗, Heizungs⸗, Verbrennungs⸗, Beleuchtungs⸗ Schmelz⸗, Desinfektions⸗ ete. Zwecke der mannigfaltigſten Art. Der Aufſichtsrat beſteht aus den Herren Bankier Berthold Lamm, Han⸗ nover, Fabrikbeſitzer Karl Feſtge, Erfurt, ſtellvertretender Vor⸗ ſitzender, Rechtsanwalt und Notar Wedekind, Greußen und Inge⸗ nieur Max Brückner, Berlin, Zum Geſchäftsführer wurde Herr Bankier Joſeph Lebenberg. Hannover, beſtellt, zum techniſchen Direktor Herr Phyſiker Paulus Hehlandt, Erfurt. Bremer Oelfabrik, Bremen. Der Aufſichtsrat beſchloß die Verteilung einer Dividende von 8 Proz.(i. Z. 10 Prog.) für 1905 vorzuſchlagen. Verbandsgründung. Zum Zwecke der Begründung eines „Verbandes der Fabrikanten künſtlicher Fuß⸗ böden“ hatte ſich am 5. ds. Mis. in Leipgig eine Anzahl Intereſ⸗ ſenten aus verſchiedenen Städten zuſammengefunden, die nach leb⸗ hafter Ausſprache zu dem Reſultat kamen, daß es unbedingt erfor⸗ derlich ſei, einen Juſammenſchluß innerhalb der jungen aufſtreben⸗ den Induſtrie herbeizuführen. Zu weiterer Verfolgung der Sache bildete ſich ein aus 19 Herren beſtehender Ausſchuß. Die Geſchäfts⸗ ſtelle befindet ſich in Leipzig. Auflöſung des Walsdrahtverbändes. Nach der„Rh.⸗Weſtf. Zig“ ſcheint die Bildung eines Verbandes für gebogene Drähte bis Ende des Monats, wie das Skätut des Walzdrahtverbandes vor⸗ ſchreibt, ausgeſchloſſen und die Auflöſung des Walzdrahtverbandes die unausbleibliche Folge zu ſein. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe vom 8. März. Weizen bierländ. 19.———.—[ Hafer, wärttb. Alp. „ Rheingauer o„ ruſſiſcher 16.50—17.80 „ norddeutſcher 19 20—19 40„amerik. weißer kbuſſ. Azimg 1960—19 90Matsamer.Mixed—12.75 „ Ulka 19.50—19 75„ Donau—.—— „ Theodoſia 20.——20.25„ La Plata 14.——.— „ Taganrog 19.50—20.— Koßlreps, d. neuer———26.— „ Sarongka—.——0—[Wicken 19.——20— „ kumäniſcher 18.50—19.75 Kleeſamendeutſch. 1 105.—115.— „ am. Winter 75„ II 100.——.— 5 Manitoba——.—„uzerne 100.—105.— „ Walla Walla--——.„ Mrovene. 107.—115.— „ Kanſas——.—„ Gſvarſette 31.—88.— „ Auftralier. Leinél mit aß-.—44.— „ La Plata 19.50—19 90„ bei Waggon—.——43 50 Nernen———19.—Nilbt in Faß—.—56.— Roggea, pfälz. 1785—.—„ bei Waggon——584.50 „ neuer———.—[Backrübl 59.——. „rufſiſcher..% Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.—. fr. mit 20/ Fara—.. „ norddeutſcher—.— Am. Petrol, Wagg.—22.20 „ amerik,———ů— AuAm. Pe.rol. in Ciſt. Verſte, hierl. 17.25—— p, 100konettoverzollt.18.40 „ Pfälzer 17.25—17.80 Spiritus, Ia, verſt. 100 ½% 126.50 „ ungariſche—.—.„ 70er unverſt, 57.— Futter.—.—„ ber„ 42.— Gerſte rum. Brau-.J roh 7oex unverſt. 85/92% 51.— Hafer, bad. neu 17.——17.80„ ober„ 385/2% 85,.5 Weizenmehl 1 2 5 30.50 28,50 26.50 25.50 2450 42.50 Roggenmebl! Nr. 0) 28.— J) 24—, Getreide ruhig. Mannheimer Effektenbörſe vom 8. März.(Offizieller Bericht) Die Börſe war heute ziemlich feſt; doch blieben die Umſätze beſchränkt. Kaufluſt beſtand für Bad. Bank⸗Aktien zu 182.50 Proz., Verein Chem. Fabriken zu 318 Proz., Weſteregeln zu 249 Proz., Gichbaum⸗Aktien zu 159.50 Proz., Bad. Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗ Aktien zu 435., Portland⸗Zementwerke, Heidelberg, zu 139 Prog., und Zellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien zu 270 Prog. Obligationen 4½ Bad,.⸗G. ſ. Rhſchiff. u. Seefransvork 101.— G 41½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 104.50 G 40% Br. Kleinlein, Heſdſbg. 101.50% G 3% Rürg. Braubhaus, Bonn 102.78 G 4% Herrenmühle Genz 100.— G 4½,% Mannb. Dampf⸗ ſchleppſchiffaßrts⸗Geſ. 102.10 G 102. G fandbriete. Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 b⸗ ö„ alte M. 96.— f 3½„„„ unk. 1904 98.80 61 3½„„ Fommunal 97.60 b; Städte⸗Anlehen. 3½ Freiburg i. B. 98.50 b. 3½% Heidelbg. v. J. 1903 97.80 b 30% Karlsruhe v. F. 1896 87.40 b: 3½% Lahr v. J. 1902 97.— b: 4½% Ludwigshafen 100.50& 4⸗ 100.— * 40%„ v, 1900 100. G 3730 2 99.20 G 4% Mannh. Oblig. 1901 101.— 8„ 1885 98.— 6 „%„ 1888 3 L.* 1895 „ 1898 3˙0„ 1904 37%—56 Pirmaſenz unk. 1905 Induſtrie⸗Obligation. 4/% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz 105%½ 4½% Mannb. Lagerhaus⸗ eſellſchaft 4½% Oberrh. Elektrizitäts⸗ werke, Karlsruße 95.— 4½% Pfälz. Chamotte u. 5 Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 102.— G 4½% Nuſſ..⸗G. Zellſtofff. Waldhof bei Pernau in Livland 101. 1½% Speyrer Braubaus A.(G. in Speyer 101.50 G 4½ Speyrer Zlegelwerke 102.10 G 4½% Südd. Braßtinpuſtr. 101.78 G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 101.— G 4½ Zellſtofffahrik Walvhof 104.80 G 98.— G 98.— K 97.80 97.75 N 98.— G 104.25 C Aklioen. Banken Brfief Geld Brlef Geld Padiſche Bank— 132 50/Br. Schmartz. Speyer—.— 130.— Gewbk. Speyer 50%—.— 128[„ Nitter, Schwez. 28.— fälz. Banf 104.26„ S. Sheltz, Speyer 05 560.— Pfälz, Hyn.⸗Bank 190 fr Sarch. S.„ 104 108.— —„ Werger, Warms 103. Pf. Sp.⸗ u. Kdh. Land. 186.— Nßein. Kredithank. 11 4% Normfſ, Ar. v. Oertge—.— 89.— Mhein. Hyn.⸗Bank 201.— 200 feſ Ufl:, Preßß. u. Sptför, 141.75— Südd. Bank 115.50 115.80 ransvort Gifenbahnen. u. Verficherung. b 2 I gigſch.“ 90— 88.— Pfälz, ondwiasbahn—.— 238.80/B..⸗G Raſch. Seetr. 2 7 Marbahn— 140 Nannh. Damufſchl. 8759—.— „ Naordbabn—.— 141— Lagerbans 96 50 3 Heilör. Straßenbäßn 80.— 70.— Bad. eück⸗n. Mitverf.— 1275 „ Aſſecurran: 9 Chem. Induſtrie. Fontinenſal. Nerf.— 440.— .ld.chem. Induſtr—— 150.—Mannß. Verfſcherung—.— 889 Bad. Anil. u. Sodafbr.—.— 41.8¼Operrh. Verf⸗Gef, 395.— 250.— Chem. Fab. Goldenba.—.— 170.— Württ, Transu.⸗Verſ.— 10.— Verein chem. Fabriken—.— 318.— Induſtrie, in D. elfabriten 185.——.— e A⸗G. f. Seilenduiirte.— 121.— Wſt..⸗W. Stamm—.— 249 2 Vorzug—.— 105.5“ Dinaleriſche Mſchfbr. 104.—.— Emaillirſbr. Kirrwell.—— Brauereien. Fmgillw. Maikammer—.— 103.— Bad. Branerei 126.——., Fitlinger Spinnerei— —.— Güttenh. Spinnere!—.— 98. Farlsr.Maſchinendau—.— 280.— Näßumfbr. Haſd u. Neu 275.——. Koſth. Cell.⸗u. Papierf. 244——. Binger Aktienßierhr. 5 Durl. Hof vm. Hagen 269.50—.— Eichbaum⸗Brauerei 152 50 Elefbr. Rüßl, Worms 102.——.— —— Ganters Br., Freibg.—.— 109.50 Mannd. Gum. u. Asb.—.— 122.25 Kleinlein, Heidelberg—.— 198.—[Mſchfbr. Badenſa 205—— Homb. Meſſerſchmitt 83.——.— fälz Näh⸗ U. Fahrrf 140.——. Ludwigsh. Brauerei 245.——.— Portl.⸗Gement Holbg.—— 189.— Mannh. Akffenbhr. 144.——.- Verein Freib. Ziegelm.—.— 166.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr— Brauerei Sinner 248.— 2 Sveyr,— 70.— Zellſtofffabr. Waldhof—.— 270.— Br. Schroedl, Hdlbg. 222.——, Zuckerſbr. Waghäuſel 110.——. Zuckerraff. Mannh. 130.— Berliner Effektenbörſe. Berlin, 8. März(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214 80 218 90 Lombarden 24.10 24.20 Ruſſ. Anl. 1902 88.— 88 20 CFanada Pacifie 174.— 174. 31½0% Reichsanl. 100.60 100.70 Hamburg. Packet 164.10 184.40 3% Reichsanleihe 88.60 88.70 Nordd. Lloyd 125.50 127.50 40% Bad. St.⸗Anl. 102.60 102.70] Dynamit Fruſt 178 40 178.50 34½% B. St. Obl. 1900 99.5) 99.60 Licht⸗ u. Kraftanl. 189.60 184.80 3½% Bayern 99.40 99.50 Bochumer 23460 233.30 4% Heſſen—.— 99 90 Fonſolidatlon 402,50 416.50 30% Heſſen 86.10 86.0 Dortmunder 80.60 80 75 30 Sachſen 87.60 87.60 Gelſenkirchner 219— 220.— 4e% Pför. Rh. W. B. 101.— 101.— Sarpener 210.10 210.60 5% Chineſen 101 20 100 80 Sthernia—— 40% Italiener 106.0 106,40 Hörder Bergwerke 185.— 187. 4½ Jananer(neu) 94,.——.— Fauraßütte 286 28 286 50 1860er Loſe 160.20 160 20 Ppönzr 197.— 198 50 4% Bagdad⸗Anl. 389,.— 891] Nibeck⸗Montan 2241.— 221 50 Kreditaktien 911 20 211.—] Murm Revier 143.50 146.— Berk.⸗Märk. Bank 168.80 162— Auflin Treptow 366— 666.50 Berl. Handels⸗Geſ. 171.70 179.— Praunk.⸗Brik. 21150 21410 Darmſtädter Bank 146.— 146.50 D. Steinzeugwerke 245.— 240. Deutſch⸗Aſiat, Bank 180. 180 50] Diſſeldorfer Wag. 285.— 285 60 Deutſche Bank 1170 241.,70 248 20 Eſberf, Farben ſant) 510.— 516.50 7 5 112——.— Meſtexreg. Alkallw. 247 20 249. Disc.⸗Kommandit 188 30 188.50] follkämmerei⸗Akt, 150.10 151.80 Dresdner Bank 161.70 168.50] Chemiſche Charlot. 209.— 210.— Rhein. Kreditbank 141.— 141.60 Tonwaren Miesloch 179.— 17720 Schaaffh. Bankv. 161.70 162.70 Zellſtoff Waldhof 268.— 271 Lübeck⸗Büchener——.—Eelluloſe Koſſheim 248— 240.— Stagatsbahn 144.60 144,601 Rüttgerswerken 145.50 140,50 Privat⸗Discont 4% W. Berlin, 8. März.(Telear.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 21120 211.10 J Staatsbahn 144 60 144.20 Diskonto Komm, 188.40 188.70 Lombarden 24.20 24.20 Pariſer Börſe. Pauls, 8, März. Anfangs kurſe. %% Mente 99.52 99,40 Türk. Looſe—.— 148.— Maliener———— Banque Ottomane 638— 688 SApanier 94.40 94 90] Rio Tinto 1696 1697 Türken unif. 94 90 9475 Berliner Produttenbörſe. Berlin, 8. 1 Telegramm.)(Produktenböerſe) Preiſe in Maxt pro 100 kg, frei Berlin netto Kaſſe. 75 8. 7. 8. Weizen per Mai 183.— 182.[Mais per Mai 129.— 129.— 8 186.76 185.50„Juli—— 5 epk.—.——.— 25———— Roggen por Mai 170.f0 170 50 Mübal ver Mal 50.50 50.0 li 170 50 170.50„Oktbr. 52.50 52.40 „ Sept.— 18—— Hafer per Mai 16 65 162 50 Spiritus 7oer loes—— „Juli 168.— 162.75 Weizenmehl 24.50 94.50 Franffurter Eſſeltenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Angeigers.) Telegramme der Continentai⸗Telegraphen⸗Compagnle. Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. „wecſel. 7. 8. 75 8. Amſierdam kurz 168 60 168 55 Haris kurz 81.416 81.433 Belaten 81.116 81 183 Schweiz. Plätze„ 81.20 81.20 Malien„ 81.325 81.30 Wien 85.05 85.05 London„ 20.467 20.467 Napoleonsd'or 26.86 16.82 Privat⸗Diskont 327 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 119 50 10.50 Ektr.⸗Geſ. Schuckert 126.50 128.— Eichbaum Mannh. 152— 152.90 Allg..⸗G. Siemens 182.75 183.71 Mh. Akt.⸗Brauere! 44. 144.— Ver. Kunſtſeide 460.— 464. Parkakt. Zweibr. 111.30 111.50 Lederw. St. Ingbert 59.— 52 Weltz z. S. Speyer 9550 95.50 Spicharz 110 80 1112 Cementw. Heidelb, 18790 139.70 Walzmühle Zudw. 177 50 176.. Cementf, Karlſtadt 120.80 120.80 Fahrradw. Kleyer 384.20 335.— Bad. Anilinfabrik 431— 432 10 Maſch. Arm. Klein—.— Ch. Fbr. Griesheim 253 50 255.— Maſchinenf. Baden, 203,50 208.50 Höchſter Farbwerk 386— 385— Dürrkopp—.— 408,.— Vereinchem. Fabrik 315.—318.60] Maſchinf. Gritzner 216— 216.20 Chem. Werke Albert 243 50 847.— Schnellpef, Frkthl. 184.50 184.54 Aeccumul.. Hagen 210.— 215.— Oelfabrit⸗Aktten 132.0 138.94 Ace. Böſe, Berlin 85 20 84.70 Seilinduſtrie Wolff 121.20 121 80 Allg. Elk.⸗Geſellſch. 217.20 218.— Zellſtoff Waldgof 269, 270 Lahmener 189.— 140.75 Südd. Immob. 129.50 1255 Mannheim, 8 März, 8. Selte. Genueral⸗Anzeiger. Staatsvapiere, Deutlcge, 5 Aktien deutſcher und auslänbiſcher Transport⸗Anſtalten. 7 8 5 8 Ludwh.⸗Bexbacher 234.— 234.— Oeſterr. Süd⸗Lomb. 24.— 24.20 785 Pfälz. Maxbahn 148.— 148.— Oeſterr. Nordweſtd.— VVVVVCCCCCCCCCCCCCCCCCCVCC 3383333 8 70 70 Bulgaren 9h o 436 50 186.500 d 5 %%%%%/ TTT 5 860 8s 75ſ5 italien. Rente 20—— 1„ 4 bab. St.⸗A.„ 102 60 102 70 4½ Deſt. Silberr. 101 15 101.20] Oeſt.⸗Ung. Staatsb 144 70 144 20] Baltim. Odio 110.50 110.15 81%% eSt-Obtz 99 20—. 4½ Papier.— Pfandbriefe, Prinritats-Obligationen. 15 0„ 00 99.28 99.40 Ogſterr. Grldr. 10 70 100 20 40% Frt. Hyv.⸗Mfdp. 100.0 100.90 4e% Pr. Pfdd. unt. 14 102.40 102.40 4hae 09f 10.25 558.40[6 Portg. Serſe 65.5 8 80 4 K. B. Pfdbr.9 101 20 101.20 7 5 Pfdd. u .baper..⸗B.⸗A. 101 80 101353 dio. III 6970 698 4% 1910 191 30 101.80 3% 14 100. 100. 3j bo. u. Allg⸗A 29 40 29 60 4% neuegtufſen 1905 91 85 91.75 40% Pf.Oyp. Pfdb. 101 25 101.25 ½„„„ 08 94 90 94 90 03.85 103 80f Fuſſen on 1800 88%.0 80 z, 840 98.%½%„ 42 96.75 66.75 6 Beſen 186.20 88 200J Pan ausl. Mente 98.30 d 50 iſe Ne, God.Fr. 95— 05.— 31½ Pr.Lidbr-Ba 3 Seien 770 87 89]! Türten v. 1903 de 30 880 4e Gkr. Bd. Pfd.vg0 100.80 100 80 Kleinb, b 04 96.— 96.— 4 achſen 87.70 87.854 Türken unif. 98 25 9324% 99 3½ Jr.fdbr.⸗Bk⸗ 8 Mh. Stadt⸗A.0ß Den nAuUngar Goldrente 35 45 05 45 Arnk. Oa 101.80 101.80 Hyp Pfd.⸗Kom.⸗ e 8 4„ Kronenrente 95.05 95.—4% Pfdbr..01 Obl. unkſndb. 12 99 30 99.50 „Gold⸗A.—— 1 25 1285.45 102.5 eh 8 ſee 5 d e ee eee 0 gopter untſtzirte—.———Oeſt. Loſe v. 1860 100 20 159.80 unkt. 12 108.40 103.— 1912 102.90 102.90 Mexikaner äuß. 103.— 103— Türkiſche Loſe 144.60 143.60 3½%„Pfdbr..86 VVVVTVVVVVVCE 4inn. 67.90 63 30 39 l. 94 96.— 96.—81%„„„ 1904 58.80 95.50 8. 3½„ Pfd. 96006 96 10 96.10 ½„„ 1914 97.60 97.60 Berawertg- Aktien. 4%„Cemeneh e 32½ Nal. O..C. O 97.80 97.60 Bochumer 234.30 234 60 Gelſenkirchn 220.— 220.5..und 10 103.50 103.504ele Rhein. Weſtf. Gaders 125.— 126 50 Harbenet 2075 203 6.„ Gom⸗e een e enee ene Concordia penig.87,unk.91.80 98.90le, Pf. B. Pr.⸗Obl. 101.10 101 10 Seutſch. Luxembg. de d0 222.5. Wetere, Alkali⸗A. 247— 24½%.„ GomDer e Pf. B. Pr⸗d. 95 58 98.7 Eiſenwerte Lollae—.—.— Hberſchl. Eiſenatt 122.40 126.80 cgr ente d. 000 99.10 99.10 2/½ Jtal ſttl.g. C. B. 72.40 72.65 Friedrichsh. Bergb. 140.— 14150 Ver. Königs⸗Laura 236 50 27 70 4% bebeunkeee 10 5 191 80 580.— 531 120 124 11.80 1„80—— dreiunddre Vom 1. Januar 1905 bis 31. Dezember 1905. Der Abſchluß der Dresdner Bank für das Jahr 1905 geſtattet, nach reichlichen Abſchreibungen und Rückſtellungen, ſowie nach der beantragten Dotierung des Reſervefonds B8 mit M. 1 850 000, die Verteilung einer Dividende von 8½% Der erzielte Bruttogewinn beträgt M. 29 128 586.65, wovon entfallen 1905⁵ gegen 1904 auf Sorten⸗ und Coupons⸗Konto M. 205 735.80. M. 158 576.95. „Zinſen⸗Konto„ 7813 881 45.„ 6931751.50. „ Wechſel⸗Konto„ 6132 629. 0.„ 5528 627.50. „Proviſtons⸗Konto„ 8858 050.40.„ 4537 799.90. „Effekten⸗ und Konſor kal⸗Konto„ 6456 356.95.„ 4589 860.80. Das vorjährige Erträgnis des Kontos„Dauernde Beteiligungen bei fremden Banken“ iſt in dem Bryttogewinn nicht enthalten, da wir die auf dieſelben entfallenden Dividenden pro 1905 im vollen Betrage der Verrechnung im nächſten Jahre vorbehalten haben. Die von dem Preußiſchen Fiskus für den Ankauf ron Hibernia⸗ Aktien gezahlte Vergütung iſt nicht auf Probiſtons⸗ ſondern auf Effekten⸗Konto verrechnet worden. Der Geſamtumſatz auf einer Seite des Hauptbuches ſtellte ſich auf M. 58 211 002 401.75 gegen M. 38 430 244 990.20 in 1904, die Zahl der bei der Bank geführten Konten auf 65 546 gegen 58 472 in 1904. Die Zahl unſerer Angeſtellten belief ſich am Jah⸗ resſchluſſe auf 2237 gegen 1866 im Jahre 1904. Die vertragsmäßige Gewinnausgleichung mit dem A. Schaaff⸗ hauſen'ſchen Banlverein ergab zu Gunſten des letzteren einen Saldd von M. 258 422.55, welchen wir in unſere Gewinn⸗ und Verluſt⸗ Rechnung einzuſtellen hatten. Hieraus läßt ſich erſehen, daß die Vor⸗ teile der Intereſſengemeinſchaft, welche unzweifelhaft zur Steige⸗ rung der Geſchäftserträgniſſe beider Inſtitute beigetragen hat, beiden Teilen ungefähr gleichmäßig zugute kommen. Die ſehr große Vermehrung der Umſätze übertrifft die Erwar⸗ ktungen, welche wir auf die in den Vorjahren durchgeführte Erweite⸗ rung unſeres Wirkungskreiſes geſetzt hatten; ſie verteilt ſich auf ſämtliche Niederlaſſungen, war aber am bedeutendſten in Verlin und bei den Filialen in Hamburg und London. Ain Schluſſe des Berichtsjahres haben wir zur Verpollſtändigung unſeres Filialnetzes in Süddeutſchland eine Filiale in München errichtet, welche im neuen Jahre ihr Geſchäft zunächſt in gemieteten Lokalitäten eröffnet hat; inzwiſchen haben wir in der beſten Lage Münchens, am Pro⸗ menadenplatze, mehrere Grundſtücke erworben, auf welchen wir ein allen künftigen Anſprüchen genügendes Bankgebäude erbauen laſſen werden. Nachdem unſere Geſchäftsorganiſation für Deutſchland hier⸗ durch im weſentlichen zum Abſchluß gebracht iſt, betrachten wir es für die nächſten Jahre als eine unſerer Hauptaufgaben, unſere aus⸗ ländiſchen Geſchäftsverbindungen, insbeſondere auch in den über⸗ ſeeiſchen Gebieten, mit denen Deutſchland in regem Handelsverkehr ſteht, zu erweitern und zweckmäßig auszugeſtalten. Zu dieſem Be⸗ hufe haben wir und der A. Schaaffhauſen ſche Bankverein in Ge⸗ meinſchaft mit der Nationalbank für Deutſchland zwei Auslands⸗ banken mit dem Hauptſitze in Berlin begründet, die Deutſche Orient⸗ bank mit einem Aktienkapital von 16 Millionen Mark und die Deutſch⸗Südamerikaniſche Bank mit einem Kapital von 20 Millionen Mark, worauf bei beiden Banken zunüchſt 25% eingezahlt ſind, und die weiteren Einzahlungen je nach dem Bedarf der Geſchäfts⸗ entwicklung einberufen werden ſollen. Die Deutſche Orientbant hat ihre Tätigkeit im Anfange des neuen Jahres aufgenommen und Niederlaſſungen in Hamburg, Conſtantinopel und Alexandrien erz öffnet. Die Deutſch⸗Südamerikaniſche Bank wird zuvörderſt in Hamburg und in Buenos⸗Aires, woſelbſt ſie ein fertiges Bankgebäude in guter Lage erworben hat, Niederlaſſungen eröffnen und die Ge⸗ ſchäfte in den nächſten Wochen beginnen. Außerdem ſind wir zu dem Bankhauſe J. P. Morgan& Co. in New⸗Nork, London und Paris in nähere Beziehungen getreten, welche namentlich in dem Austauſch von Beteiligungen an den beiderſei⸗ tigen Geſchäften zum Ausdruck kommen werden. Das Jahr 1905 nahm für das wirtſchaftliche Leben Deutſch⸗ lands einen im ganzen erfreulichen Verlauf. Die Lage der Land⸗ wiriſchaft hat ſich in den letzten Jahren bei befriedigenden Ernten und günſtigeren Preiſen für einen Teil ihrer Produtte nicht un⸗ weſentlich gebeſſert. In Handel und Induſtrie, deren gute Aus⸗ ſichten wir ſchon im Anfang des Jahres hervorheben konnten, Herrſchte eine lebhafte Tätigkeit. als ob die gute Veſchäftigun rer Werke und Fabriten den tiſchen Termin des Inkra er Bollerhöhun ird, wenn — eee über das ßigſte 50 — 5 Bank⸗ und Verficherungs⸗Artien. 182.50 132.50 Oeſterr.⸗Ung. Bank 117.30 11725 171.90 172.50 Oeſt. Länderbank 113.70 11379 124— 12430]„Kredit⸗Anſtalt 21110 21110 145 70 146.20 Pfälziſche Bank 241 80 242 70 181— 180.70 112— 112 80 188 40 188 40 162 10 163 30 207 50 207.5ʃ Badiſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Band Deutſche Bank Deutſchaſtat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bant Ahein. Kreditbank 141.70 1410 Rhein. Hyp. B. M. 200.50 200.5 Schaafft. Bankver. 161.50 162.80 Frkſ. Hyp.Credun, 159 50 159 50 Südd. Bank Mhm. 115.20 115 40 Mationalbank 181 80 181.90 Wiener Bankver. 143.50 143.70 Bank Ottoman Frankfurt a.., 8. März. Kreditaktten 211.—, Stagts⸗ bahn 144˙0, Lombarden 24.20. Egypter—.—, 4 95 90 Gotthardbahn 197.— Disconto⸗Commandit 188.60,. Laurg 237.—, Gelſenkirchen 220—, Darmſtädter 140 20 Handelsgeſellſchaſt 172.75, Dresdener Bant 263 30. Deutſche Bant 242 50, Bochumer 284 60 Northern—.—. Tendenz: feſt. 24.30, Du eonto⸗Commandit 188.40 — Verantwortlich: 5 für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfeldet, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor Ernſt Müller. zeſchäftsjahr. Zur General-Verſammlung am 31. März 1906. daß die einſchränkenden Wirkungen der letzteren ſich über kurz oder lang doch fühlbar machen. Unter dieſen Verhältniſſen bot ſich im Bankgeſchäft, namentlich im erſten Semeſter, zahlreiche Gelegenheit zu lohnenden Geſchäften und, wenn im Laufe des zweiten Semeſters das Geſchäft ſtiller wurde, ſo lag dies nicht in unſeren wirtſchaftlichen Zuſtänden, ſon⸗ dern an einer Aufeinanderfolge politiſcher Beunruhigungen. Die änneren Wirren, die in Rußland dem Friedensſchluſſe mit Japan folgten, äußerten auf alle europäiſchen Märkte eine lähmende Rückwirkung. Daran ſchloß ſich die wohl übertriebene, aber doch die Nerven der Geſchäftstvelt iritierende Beſorgnis, daß die Meinungsverſchiedenheit zwiſchen Frankreich und Deutſchland über die Behandlung der Angelegenheiten Marokko's zu ernſten Verwicke⸗ lungen führen könnte. Wir hoffen, daß die nächſte Zukunft nach beiden Richtungen eine befriedigende Löſung bringen und dem deut⸗ ſchen Geſverbefleiße die Möglichkeit getwähren wird, aus der Gunſt der wirtſchaftlichen Konjunktur weiteren Nutzen zu ziehen. Die Zinsſätze waren während des größten Teiles des Jahres niedriger als in Vorjahr. Der Pribatdiskont an der Berliner Börſe ſtellt ſich im Jahresdurchſchnitt auf 2,844% gegen 1,187 10% in 1904 und 3,007% in 1908. Die Diskontrate der Reichsbank war im Jahresdurchſchnitt 3,82% gegen 4,25% im 1904 und 3,84% in 1908; ſie wurde aber nicht weniger als achtmal einer Veränderung unterzogen, ſtieg bereits am 8. Oktober auf 5%, am 4. November auf 5½%% und am 11. Dezember ſogar auf 6%. Die ſtarke Inanſpruchnahme der Reichsbank, welche dieſe Erhöh⸗ ungen beranlaßte, war weſentlich dadurch heubeigeführt, daß vor dem Inkrafttreten der neuen Zollſätze, um noch von den bisherigen miedrigeren Vertragslariſen zu proßitieven, ſowohl die Export⸗ induſtrie ihre Produktion, als der Handel die Einfuhr der mit höheren Zöllen bedrohten Waren forecierte wie wir dies in unſerem letzken Bevichte bereits vorausgeſehen hatten. Aus gleichen Grün⸗ den ſſt auch im neuen Jahre die ſonſt gewöhnlich eintretende Er⸗ Rräßigung der Zinsſätze bisher nur in geringem Maße erfolgt. Nach dem Inkrafttreten der neuen Zollſätze am 1. Mürz wird aber nunmehr der allemähliche Rückfluß der frei werdenden Kreditmittel nicht ausbleiben, ſodaß für den weiteren Verlauf des Jahres, ſo⸗ fern nicht etwa politiſche Komplikationen einen Strich durch die Rechnung machen, die Rückkehr zu normalen Geldverhältniſſen zu gewärttgen iſt. Auf dem Effektenmarkte ließ ſowohl die Lebhaftigkeit der Um⸗ ſätze im erſten Semeſter, als die Zähigleit, mit der das Pubbimum auch bei dem erhöhten Kursniveau im ſpeiteren Verlauf des Jahres ſeinen Beſitz an Aktien feſthielt, auf eine weitere Steigerung der Kaßpftalkraft der erwerbstätigen Klaſſen ſchließen. Außer den dividendentragenden Papieren erfreuten ſich auch diejenigen feſt⸗ berzinslichen Papiere, welche einen vierprozentigen oder höheren Zinsertrag gewähren, einer regen Nachfrage. Die Deutſchen Hypo⸗ thekenbanken konnten ihren Pfandbriefumlauf in dieſend Fahre um 520, Millionen vermehren. Ferner fanden große Beträge von induſtriellen Obligationen bereitwillige Aufnahme. Dagegen war die Marktlage für die niedriger verzinslichen Staats⸗ und Kom⸗ muünalanleihen andauernd weniger günſtig, wobei in Vetracht kommt, daß die Neuemiſſion namentlich ſtädtiſcher Anleihen nach wie vor eine recht veichliche iſt. Der ausgewieſene Gewinn auf Effekten⸗ und Konſortial⸗Konto rührt teils aus der Veräußerung älterer Beſtände, teils aus den im 1175 1 80 Laufe des Jahres abgewickelten Konſorbialgeſchäften her. Ein gußergewöhnlich hoher Gewinn iſt durch den Verbauf unſeres niedrig zu Buch geſtandenen Beſitzes an Bonds und Shares der Mexican Light u. Power Company Ltd. erzielt worden, telche aus einem in unſerem Geſchäftsbericht pro 1903 näher exläuterten Ge⸗ ſchäfte entſtammen. Die größere Hälfte dieſes Gewinnes wird erſt im neuen Jahre zur Verrechnung kommen. Ferner haben wir die Aktien der Terraingeſellſchaft Park Witz⸗ leben und den Reſtbeſtand an Aktien der Weſtlichen Bodengeſell⸗ ſchaft mit gutem Nutzen realiſiert. Andererſeits haben wir uns an einer Anzahl neuer Terraingeſchäfte beteiligt, vorzugsweiſe in Ge⸗ meinſchaft mit der Berliniſchen Bodengeſellſchaft, deren Haupt⸗ aktionär wir ſeit dem Jahre 1892 ſind. Dieſer Geſellſchafb ſind aus der Parzellierung ihres umfangreichen und ſehr wertvollen Terrainbeſitzes in den Vororten Berlins für eine längere Reihe von Jahren anſehnliche Gewinne geſichert. Wegen unſerer Konſortialgeſchäfte nehmen wir auf die unten folgende Spezifikation Bezug. Hervorzuhebn iſt die 5% hypotheka⸗ piſche Eiſenbahn⸗Goldanleihe des Staates Sao Paulo von Pfund Sderking 3 800 000, welche wir und der A. Schaaffhauſen ſche Bankbere Verein mit der Bangue de Pa Bas winn iſt im Berichtsjahre vevrechnet. Ferner haben wir uns in Gemeinſchaft mit der Deulſch⸗Aſiatiſchen Bank und anderen Bank⸗ inſtituten im Jahre 1905 an der 4½% Goldanleihe der Kaiſer⸗ lich Japaniſchen Regierung Serie II1 von Pfund Sterl. 30 000 000 und im Nobember 1905 an der 4 9% Goldanleihe derſelben Regie⸗ rung von Pfund Sterling 25 000 000 beteiligt. Die eyſtere iſt ab⸗ gerechnet, während der Gewinn aus der zweiten dem neuen Jahre vorbehalten iſt. Von älteren Engagements iſt zu erwähnen: unſere große Beteiligung an der Saar⸗ und Moſel⸗Bergwerks⸗Geſellſchaft in Karlingen, Deutſch⸗Lothringen, welche mit 78 Grubenfeldern den größten zuſammenhängenden Kohlenkomp lex in dieſem wich⸗ tigen Induſtrierevier beſitzt. Die Entwicklung der Anlagen iſt langſamer, als gedacht war, von ſtatten gegangen und im letzten Jahre dadurch verzögert worden, daß die Bergbehörde bis zum Durchſchlage des in der Abteufung begriffenen neuen Doppel⸗ ſchachtes tei Merlenbach wegen der Wettergefahr die Kohlenförde⸗ vung einſchränkende Maßregeln verfügte. Nachdem num die Au⸗ teufung ſo weit vorgeſchritten iſt, daß der Durchſchlag im Frühjahr zu erwarten iſt, und die übrigen Aufſchlußarbeiten allein in den Merlenbacher Feldern eine Serie von einigen 30 wertvollen Flötzen der Gasflamm⸗ und Fettkohlenpartie nachgewieſen haben, iſt don jetzt ab eine raſche Sbeigerung der Förderung zu erwarten. Wir erblicken in unſerer Beteiligung an dieſem Unternehmen die Quelle reicher Gewinne für bünftige Jahre. Die unter unſeren überſeeiſchen Unternehmungen in der Nach⸗ weiſung der Konſortialgeſchäfte aufgeführten Beteiligungen am der Transvaal⸗Goldminen⸗Induſtrie haben die an ſie geknüpften Hoffwingen bisher enttäuſcht. Gegenwärtig laſſen die wirt⸗ ſchaftlichen Zuſtände Transvaals, die fortdauernden Schwierig⸗ keiten in der Löſung der Arbeiterfrage und die Ungeſvißheit über die Stellungnahme der neuen engliſchen Regierung die Lage dieſer Induſtrie in trübevem Lichte erſcheinen wie je zuvor. In⸗ deſſen darf man doch wohl an der Erwartung feſthalden, daß die engliſche Regierung ſich micht zu definitiven Maßregeln enk⸗ ſchließen wird, welche die Proſperität der Goldmineninduſtrie Aund damit die ganze wirtſchaftliche Zukunft der mit ſo ſchweren Opfern erworbenen Transvaal⸗Kolonie ernſtlich kompromittieren würden. Im übrigen ſind unſere Beteiligungen nach der bei ihter Bewertung getroffenen Vorſorge für uns nicht von ſolcher Bedeutung, daß ſelbſt eine Fortdauer der ungünſtigen Verhältniſſe einen nennenswerten Einfluß auf unſere künftigen Geſchäftsergebniſſe ausüben könnte. Sehr erfreuliche Fortſchritte haben die unter unſerer Mit⸗ wirkung gegründeten deutſchen Seekabel⸗Geſellſchaften gemacht. Dirnk der hervorragenden techniſchen Leiſtung der Norddeutſchen Seekabelwerke(Nordenham) und ihrer Kabeldampfer hat die Deutſch⸗Niederländiſche Telegraphengeſellſchaft das Kabel Menado⸗ Dap Guam⸗Shanghai unter den ſchwierigſten Verhältniſſen ohne jede Störung in überraſchend kurzer Friſt verlegt und in tadelloſer Funktion abgeliefert. Der Betrieb dieſes Kabels lonnte ſchon am 1. November 1905, fünf Monate vor der geſetzten Friſt, er⸗ öffnet werden. Ferner iſt es der Oſteuropäiſchen Telegraphen⸗ geſellſchaft nach jahrelangen und mühevollen Verhandlungen ge⸗ lungen, die Konzeſſion für das Kabel Conſtanza⸗Conſtantinope! definitiv zu erlangen. Das Kabel iſt im Mai 1905 verlegt und am 20. Juli 1905 in Betrieb genommen worden. Nachſtehend geben wir über die einzelnen Poſitionen der Bilanz die üblichen Erläuterungen: Kaſſa⸗Konto. Beſtand am 31. Dezember 1944 M. 32 887 585. 05. Eingang BB„ 12043 859 781. 20. M. 12 076 247 366. 25,. Nagzzgngses. Es verblieb demnach bei einem Geſamt⸗ Uinſa bon M. 24 087 881 448. 60. am 31. Dezember 1905 laut Bilanz ein Beſtand von F 31725 698. 85. und Coupons⸗Kontv. 5 Sorten⸗ 1 Beſtand am 31. Dezember 1904„„ M. 10 242 216. 115 „„%„%% ee M. 411 849 170. 65. Ausgangsgzbs 398 367 326. B. Es ergab ſich demnach für den am 31. Degember 1905 verbliebenen Beſtand ein 8 Caldo JJ) 12 981 844. 40. gut Bilanz im Werte voeõrn 18 187580. 20. bi i. 205 785. 80. 102 50 10220 Pfälz. Hyp.⸗Band 199 50 198 20 Preuß. Hypotheab. 121.90 12150 Deutſche Reichsbk. 155.25 1540 126.—226.80 d% Ung. Goldrene Nachbörſe. Kreditaktien 211 10, Staatsbahn 144.20, Lombarden 6 * Wechſel.Kente. Beſtand am 31. Dezember 1904: 1 8 ck 51 194 Wechſel im Betrage von 150 2870 063 Wechſel Eingang:„ 6452610 608. 60. Stück 2421257 Wechſel im von M. 6613 394 820. 85. „ 2367775 Wechſel Ausgang: Der am 81. Dezember 1905 verbliebene Beſtand von 8422705150,40 160 788 711. 75. 1 elöbien des Werkiner Sbektriettäbs-Werke. 8 der Acbten⸗Weſell„Weler, der Centeal e Aiszengeſenſchaf in l8, Neue Akien der Dittersdorfer Filz⸗ und Hratzemtuchfabrif iur Dittersdorf bei Chemnitz, Neue Aktien 5 Deutſch⸗Ueberſeeiſchen Glektvicikäts⸗Geſell⸗ ſchaf Aktiem der Aalten eſene Buderus ea Giſentuerke, Aktien der eee Giſenwerk 5 Stück 2 482 Wechſel im Betrage von., 170 629 125. 95. Neue Aktien der Gelſemkirchener Bergwerks.., ergab laut Bilanz einen effetkliven Wert von„ 1767617 8. 15. Neue Aktien der Harpemer Bergbau.⸗G., M. 151934781.75. in Wechſel auf Neue Aktlen der Gotelbetriebs⸗Aktiengeſellſchaft, Ponn deuſſche Platze Aktien der Maſchfnendau⸗Aktlengeſelſchaft Wiarktehedwwitz 24827021.40. in fremden Valuten vorm. Heinrich Rockſtroh in Markt⸗Odedwwitz, 1115 0.15 Neue Aktien der Mühlenbauanſtalt und Maſchinenfabr z. 85 vorm. Gebrüber Seck in Dresden, mithin einen Kurs⸗ und Zinſen⸗Gewinn von M. 6132 829. 20. Neue Aktien der Meckbenburgiſchen Hali-Salzwerle Jeſſenitz, Peue Aktien der Maſchinenbau⸗Anſtalt Humbold in Kalk, ee 85 8 den Chamottewaaren⸗ Neue Der iſchen Ofen⸗ um Eſſekten⸗ und Report⸗Konto. Fobrit vorm. Ernſt Teichert in Meißen, Veſtaud am 31. Seee 1904. M. 151381 264. 10. Altien der Tranvia Paso de Molino y Cerro(Nonkevides VBingang„1 798 888 15 Artien der Jah. C. Tecklenborg.⸗G. Schiffstverft a M. 4 944 915 881. 45 Maſchiwenfabrik, WMisganng 4780327 281.— Aktien der Veveinigten Brauereien Segenrsn geneae Es ergab ſich demnach für den am 31. Neue der Vereinigten Strohftoff⸗FJabriken, Coswig im 1905 verblieb Beſtand ein Sachſen d von 5 85 M. 164 588 580. 45. Neue Aktien der Deutſch⸗Luxemburgiſchen Bergwerks⸗ und laut Bilans einſchließlich des auf dieſes n Geſellſchaft(w. Friedrich Wilhelms⸗ Konto, wie bisher, mit übertragenen Er⸗ gebniſſes des abnſorneddedel gngsgor⸗—5 0 der Adeeee tos) im Werte voenn 3 71044 987. 40. ue Aßtien der FItaliemſchen Alumin — Geſellſchaft(Societa Italiana per la fabbricazione ſodaß ein Gewinn verbleibt von M. 6 456 856. 95. dell Alluminio etc,). Eigene Effekten waren am 31. Dezember 1905 vorhanden: 1. Feſtverzinsliche We te 8) Staats⸗, Provinztal⸗, Kommunal⸗ und land⸗ ſchaftl. Obliga ionen u. Werte anderer ſtaat⸗ licher Korporationen b) Hypotheken ⸗DPfand⸗ briefe, Eiſenbahns, St Straßenbahn⸗ u. In⸗ duſtrie⸗Obligationen 2. Aktien von Eiſenbahn⸗ Straßenbahn⸗ und Transport⸗Unter⸗ in 181 Poſten M. 25 925 875,45 in 155„—5 ee Von vorſtehenden Geſchäften iſt der größeve Teit im lauferden Jahre abgetwickelt und der Getoimn daraus bererchnet. Von größeren Geſchäften aus frühevden Jahren nemnen wir fermer als die Beteiligungen an Aktien der Wedteath rgiſch GaSalgwert Jeſſenitz, 1 en e Deutſch⸗Atlamtiſchen Talegraphengeſeluſchaft, Weſdlichen Boden⸗Geſellſchaft, Terrain Actien⸗Geſellſchaft Park Witzleben, Gehe& Co., Aktiengeſellſchaft, Dresden, Chemiſche Fabrit von Heyden, Aktiengeſellſchaft in Radebenl, qus der Fufion der drei Elbeſchiffahrtsgeſellſchaftem: Dampfſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft vereinigler Elbe⸗ und Saaleſchiffer in Dresden, nehmungen 15 011 603.38„Hette“ Deutſche Elbſchiffahrts⸗Geſellſchaft in Dresden, 8. Aktien von Banken u. Ver⸗ Oeſterveichiſche Nordweſtdampfſchiffahrts ⸗Geſellſchaftl in ſicherungsgeſellſchaften in 27„„ 2385 576.80 Dresden. 4. Terrafn⸗Aktien ü Konſortialbeteiligungs⸗Konlo zeigt folgende Zuſammen⸗ 5. Induſtrie⸗Aktien in 140„„ 17 450 899.80f 555 Foßen mit M 66 789 500.60 Nach dem 31. Dezember 1905 von uns abzuliefernde Kommiſſions⸗Effekten M. 3 278 861.45 Nach dem 31. Dezember 1905 von uns abzunehmende Kommiſſions⸗Effekten.„ 3 424 433.65„ 150 572.20 M. 66 688 928.40 Die Effekten ſind, ſoweit börſengängig, zu Uebernahmspreiſen bezw zun Tageskurs vom 31. Dezember 1805, wenn dieſer niedriger war, auf⸗ genommen worden. Im neuen Jahre waren wir bereits in der Lage, unſere Effekten⸗ be ände, durch Abſtoßung größ rer Poſten, u. a. unſeres Beſitzes an Aktien der Rheiniſchen Bahngeſellſchaft(Düſſeldorf) nicht unweſentlich zu vermindern. Dauernde Beteiligungen bei fremden Banken M. 19121579.65 Die Erhöhung dieſes Kontos berußt auf der Uebernahme von fungen Aktten der Rheiniſchen Bank in Eſſen und der Märkiſchen Bank in Kobbel⸗Unternehmungen„ 4511 115. 85. Bochum aus Anlaß der Kapitalpermehrung dieſer Banken. 8. Sieben Veteiligungen an Bergwerks⸗ umd Report⸗Konto: Ultimo Dezember 1905 oder Hürten⸗Unternehmungen„8691 752. 80. früher hereingenommene und an ſpäteren Faraet er unſere Beteiligung bei ber Terminen abzuliefernde Effekten M. 6528440h. 35 Saar⸗ und Moſel⸗Bergwerks⸗Geſellſchaft. 9. Vierurdgwanzig Beteiligungen an ander⸗ weitigen Unternehmungen„ 690g 707. 88. Konſortialbeteiligungs⸗Konto. 4 M. 45 648 990. 50. Abgeſehen vavon, daß wir bei vielen in⸗ und ausländiſchen Finanz⸗ geſchäften beteiligt waren, haben wir bei folgenden als Kontrahenten mugewirkt, 8 7½%% Deutſche Reichs⸗Anleihe von 19085, 8 70 200 Bayeriſche Staats⸗Anleihe von 1905, 80%0 o Bremer Staats⸗ nle he von 1905, 335 00 Hannoverſche Provinzial⸗A leihe, 37 15 dſo Schleswig⸗Holſtein ſche Provinzial⸗Anleihe, 555 200 Waldecker Domanial⸗Anſeihe, 15 N Beteiligungen an feſttwertzins lichen Werten M. 10 158 987. 70. 2. Acht Beteiligungen an Giſenbahn⸗ und Strußenbahn⸗Unternehmungen⸗Aktien„ 8340 017. 15. 3. Sieben Beteiligungen an Bank⸗Aktien„ 1 491 968. 20. 4. Zwei Bebeiligungen am Verſicherungs⸗Ge⸗ ſellſchaften J 5. Dehn Beteiligungen an Texrrains und Terrain⸗Geſellſchaften 1„ 3 828 218. 45 6. Zwölf Beteiligungen an en Unternehmungen„ 6324 352. 90. darunter befimden ſich umfere Bo⸗ nenligungen ber: General⸗Mining and Finance Forp. Mexican Light& Power Cy. 5% L. Warcgate Bds. und den Schantung⸗Unterneßmungen. 7. Neun Beteiligungen an elektriſchen und Konto⸗Korrent⸗Konto. Beß einem Umſatze im Debet von betrug derßelbe im Kredh„ ſodaß uns am 31. Dezember 1905 ein Gut⸗ Habem verblieb von M. und zwar kaut Bilanz: M. 98 729 921. 35 verfügbave Guthaben bei Banken und Bankiers. M. 17 848 042 579. 10 17 802 867 949. 35. 45 174 629. 75. 3 72 9% Kaſſeler Stadt⸗Anleihe von 1902, Serie II, 355 10 Faldnne⸗ Sid von 1908, Debitoren: o Freiburger Stadt⸗Anleihe von 1903, n Dresden M. 35 365 717.60 —3 72 0 Harburger Stadt⸗Anleihe von 1905,„Berlin 1 148 125 899.80 33530 o Heidelberger Stadt⸗Anleihe von 105, bei den Filialen„ 196 557 867.70 7% 0% Kteler Stadt⸗Anleihe, Serie 11 15, 25 Stadt⸗Anleihe von 1904, 3720% Lörracher Stadt⸗Anleihe von 1908, 5 70 Mannheimer Stadt⸗Anleihe von 1505, „Fiadt Dresden, Serie IV, o Pland⸗ und Rentenbriefe der Srutrenlal⸗ 18 Hypotheken⸗ anſtalt der Stadt Dresden, Serie II und .50 700 Heſſiſche Landesttedikaſſen Obitgalonen, Serte 19, 47% 0% à 1030% rückzahlbare Centralheizungswerke, Antengeſel⸗ ſchaft in Hannover⸗Hainholz Part.⸗Oblig. 40% à 102 0 Anleihe der Casmotoren⸗Fabrir Deut von 400 Teilſchuldverſchreibun en 5 innerei] Schedewitz, 9 5 Aktiengeſellſchaft in Schede Akt.⸗ ⸗Geſellſchaft. 4% à 103 0½% rückzahlbare Schuldverſchreibungen der Weſtlichen Berliner Vorortbahn, 452%0„ der Mecklenburgiſchen Kali⸗ Salzwerke Jeſſeni 47 00 Eelſchuwverſchrelbungen der Zwickauer ee und Straßenbahn⸗Aktiengeſellſ 5 9% Chineſiſche Staats⸗Anleihe von 1905, 175 Anleihe der Kaiſerlich Japaniſchen Redierurg, Ate II, 90 Epothekariſche Eiſenbuhn⸗Galzeulelhe des Saates Sac Paulo o Anleihe der Stadt Malmö von 108, 4% Chriſtiania⸗Straßenbahn⸗Obligationen, Neue Aktien der Banca Commerciale Hana, Neue Aktien der Bank für elektr. Züwich, Neue Aktien der Märkiſchen Ban! Neue Aktiem der Rheiniſchen Bantt, Noue Abtien der Centralbank für Giſenbahnwerte, alktien der Treuhand⸗Bereinigung, Neue Aktien des Aktien⸗Bau⸗Verems„Unter den 00 Neue Aßtien der„Allianz“, Verſicherungs⸗Aktien⸗Geſe Neue Aktien der Aktiengeſellſchaft für Feld⸗ und bahnen⸗Bedarf vorm. Orenſtein u. Koppel, deue Abtien der Berliner Hotel⸗Geſellſchaft, Pfandbriefe der Grundrenten⸗ und Sppothekenanſtalt ber Obligationen des WWezmiſch⸗Wegzaliſcen Elektrizitätswerkes 10 50% der Tehuantepes⸗National⸗Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, e M. 380 048 985.10 verteilt auf 10 978 5 hiervon M. 65 613 109.95 Banken und Bankiers, durch Effekten gedeckt, „ 210 326 983.85 ſonſtige Debitoren, durch Effekten und andere Sicherheiten gedeckt. Kreditoren: M. 371604 276.70 verteilt auf Konten, letenr a. M. 190 630000.— auf feſte Termine, Es wurden gewonne an Weopittenen Kalglec gezahlter Provi ſion nen 25*— 2 M. 8858 050.40 1— 8(inkl. der Ainſen Lom⸗ bard⸗, Effekten⸗, Report⸗ und Kon⸗ ſortial⸗Konto, abzüglich Ziuſen wm 78138815 Die Zahl 7 eeen, beträgt 25 211 gegen 22838 Lombard⸗Kontu. Am 31. Dezember 1905 waren an Lombard⸗Darlehen in Dresden M. 1 183 040.25 17 Berlin„ 11 3 694 095.35 „ Frannk! 121818. „ Hamburg„ 8333 698.90 „ Bremen„, 1288 945.— „„„ 1118 715.30 bei anderen Filialen „ 3990 806.0 «2 verblieben M. 17 660 714.— Waren⸗Report Konto. Ultimo Dezem haßtten Dermien abzuliefernde Waren für 8 „hiervon ſind zurückgezahlt worden„ wird derſelbe die Höhe veoennn Tuntleme an den Auffichtsrat M. Vertragsmäßige 4½%%— auf M. 160 000 000.— mber 1905 waren in Hamburg hereingenommen zuß 0 M. 7067 195.60 Vorſchüſſe anf Waren und Waren⸗Verſchiffungen. Am 31. Dezember 1905 waren in London, Hamburg, Bremen und banſhet Waren zuſammen mit M. 29 489 710.98 bevorſchußt. Akzept⸗ und Scheck⸗Konto. Am 31. Dezember 1904 be ich Tratten und Schecks au uns iun Uadf 0 M. 149 712304,70 ferner wurden ausgeſchrieben auf Dresden M. 61323 888.40 „ Berlin„ 689 616522.35 „ unſere Fillalen 1617.728.495.25„ 2868863671520 M. 2518375 6758.90 Es wurden eingelöſt in Dresdeen. M. 61883 991.70 Berlin 692 990 791.80 bei unſeren Filialen 8 1592 816 931.95„ 2347 691 45.4 ſodaß am 31. Dezember 1905 in Zirkulation verblieben auf Dresdenn„M. 9032 456.15 Berlin 42 943 141.10 „ unſere Filtalen.„ 118 709 068.20 M. 170 684 660.4 Immobilien⸗ und Mobilien⸗Konto. 1. Bankgebäude. —1 dieſem Konto en die n Dresden 800 000.— „ De„%„„ 6 000 000.— 5 Fanbine„ 598 328.60 „ HambuGg„ 2000 000.— „ dda 7* Nürnberg e ee e 500 000.— „ Fuürth„„„„ 10900— 5 Hannobder„„%„ 200000.— 10 Maunheim 500 000.— „ Bückebug„„ 150 000 „ 175 000.— „ Paaen ,,,„ aei „ Shemmtz„ 39999180 „ e 42 890.05 M. 14 350 700.25 2. Neubau⸗Konto. Neubau in Berlin, Hannover und München M. 2811 619.05 3. Diverſe Immobilien. Kaiſer Wilhelm⸗Straße M. 206 545.45 Terrain in Schmargendorf abzüglich Hypotheken 274 586.60 Div. Grundſtücke abzüglich Hypotheken„1 342 803.50 M. 1 823 888.55 M. 18 986 404.85 4. Mobilien⸗Konto. Die Einrichtungskoſten unſerer Wechſelſtuben Brunnenſtraße 2 Badſtraße 35½6 und e 6, ſowie die weiteren 918406 ungen in 1905 ſind mi M. 2 zur Abſchreibung Verzinsliche Depoſiten. Es wurden bei uns zur Verzinſung hinterlegt Gelder im Betrage von M. 805 205 605.20 641 746 844.— .M. 163 458 761.20 und verblieben ſomit am 31. Dezember 1905 verteilt auf 40 335 Konten und zwar: M. 81 375 098.75 un 38 183 Konten mit täglicher Verfügung, „ 2 088 662.45 in 7152 Konten mit 1 bis 12monatl. Kundigung; M. 163 458 761.20 in 40 335 Konten. Die Zahl der Depoſiten⸗Konten iſt von 35 694 in 1904 auf 40 95 geſtiegen. Handlungs⸗Unkoſten⸗Konto. Handlungs⸗Unkoſten . M. 6 719 001.55 977 656.65 Penſions⸗Fond⸗Konto. Das Guthaben des im Jahre 1879 a Henfeh⸗Jend, betrug am 31. Dezember 1904 M. 2150 000.— hierzu kamen Zinſen im Jahre 1905„„ 86 927.55 M. 2236 927.55 hiervon ab gewährte Penſtonen„ 100 700.90 M. 2136 226.65 durch die von uns beantragte Zuweiſung voen.„ 218 778.85 0 M. 2350 000.— erreichen. ie von uns am 26. April 1905 mit einer Einlage vun Mark 100 000.— begründete, Unterſtützungszwecken dienende König Friedrich Auguſt⸗Stiftung weiſt einen Beſtand vgaanns auf. .M. 101 475.— Reſerve⸗Fond⸗Konto. 1. Der ordentliche Reſerve⸗Fond beträgt Ende 1905 M. 34 500 000.— 2. Der ond Bbeläuft ſich am 31. Dezember Berichtsjahres aufßf 75 000 000.— e aus dem Reingewinn des laufenden Jahres dem letzteren die Summe von M. 1 350 zu Überweiſen, wodurch er ſich auf M. 8 350 000.— erhöhen wird. Die Geſamt⸗Reſerven werden alsdann 26,8% unſeres Kapitals betragen. Als Ueberſchuß der Aktiva über die Paſſiva laut Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto ergibt ſich ein Reingewinn von M. 20981186.05 Uebereinſtimmung mit dem Aufſichtsrate beantragen wir, denſelben, wie folgt, zu wedwerper⸗ Abſchreibung auf Bankgebäude M. 1000 000 Zuweiſung zum Reſervefſond 8„ 1850000.— Zuweiſung zum Penſtons⸗Fond„ 213 778.35 40% vidende auf 5 M. 160 000 00%0:„ 6400 000.— M. 8 963 776.85 M. 12 617 962.70 895 401.— Tantieme an 5 die Direktoren, ſtellvertretenden Direktoren und Direktoren der Filialen„ 2720 496.— Gratiftkatonen an die Beamten„ 1130000. „ 7200000.— 2 75 ͤͤ— 71465.70 W. 12017 202.70 Dresden, im März 1906. Die Direktion. E. Gutmann. Arnſtädt. G. Klemperer. Dalchow. Wü L. von Steiger. Nathan. Schuſter. ——— ——— Seite. Geueral⸗Auzeiger. Mannheim, 8. März. Schwarze Paletots, Kindermäntel. Aparte seidene und wollene Blusen. cher-H BOlerokleider Jackenkleider Englische Paletots 62909 Holz⸗ U. Pelleuberſteigerung Nr., 2610. Am Mittwoch, den 14. März, vormittags 10 Uhr verſteigern wir aus bein Rheinvorland am Waldpark Neckarau, Schlag s und s öffent⸗ lich an den Meiſtbletenden 1050 Weidenwellen 175 Ster Weidenholz Zufammenkunft bet der großen Silberpappel am Ende des Wald⸗ parkes Neckarau. 309090 Manngeim, den 6. März 1906, Tiefbauamt: Elſenlohr. Verſteigerungezurücknahme. Nr. 2900. Die auf Donners⸗ tag, den 15. März 1906, vormittags 9½ Uhr feſtge⸗ ſetzte Zwangsverſteigerung der den Metzgermeiſter Adolf Froſtel Eheleuten inpiannheim⸗Waldhof gehörigen Grundſtücke Lgb. Nr. 8675 und 8675a an der alten Frankſurter Straße 1s und 20 findet nicht ſtatt. 62905 Mannheim, 2. März 1908. Gr. Notariat UuI Mannheim Dr. Elſafſer. Iwangs⸗verſteigerung. Nr. 2828. Im Wege der Iwangsvollſtreckung ſoll das iu Wallſtadt belegene, im Grund⸗ duche von allſtadt zur Zeit der Eintragung des Verſtelger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Johann Schwöbel, Fabrik⸗ arbeiter 1 0 ſcechen⸗ gene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am 5 Donnerstag, 26, April 1906, vormittags 10 Uhr durch das unterzeichnete Notariat im Rathauſe zu Wallſladt ver⸗ ſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 25. Jaunar 1908 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das eg den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es etgeht die Aufforderung, Rechle, ſöweit 0 zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Glänbiger widerſprichk, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſiſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ lichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerungentgegenſtehendesRecht haben, werden aufgeiordert, vor der Extetlung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, wiprigenfalls für das Necht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerlen Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden ückes Grundſtückes: Grundbuch von Wallſtadt, Band 2, Heft 26, Beſlandsver⸗ zeichnis I. Ord.⸗Zahl 1, laufende Nummer der Grundſtücke im BB16, Lager⸗ huch-Nummer 2312, Flachen⸗ Juhalt 9 a g1 qm Ackerland am Elkersberg. Schätzung 360 Mk. Mannbeim, den 1. März 1908⸗ Großh. Notariat IX als Vollſtreckungsgericht: Breunig. 62906 Iwangsuerſteigerung. Freitag, den 9. März 1906, vormittags 11 Uhr werde ich am Pandorte iit Zu⸗ jammenkunft bei ber Benz'ſchen Maſchinenfabrik, Waldhofſtraße dahier, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ eigern: 34090 1 Wohnwagen. Nachmittags 2 uhr im Pfandlotal d 4, 5 hier: 1 Pierd, 2 Fahrräder, 1 Geige mit Kaſten, 1 go d. Fingering Möbel aller Arkund Sonſtiges Maunheim, dens März 1906 Krug, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſleigerung. Freitag, den 9. März 1906, vormittags 10 uhr werde ich in Käferthal vor dem Rathaus gegen bare Zahlung tm Bollſtreckungswege öffeutlich ver⸗ ſteigern: 8 1Federrolle, 1 Futterſchneid⸗ maſchine, 1Waſch⸗ und 1Näh⸗ maſchine, 1 Schreibkommode uend 1 Schwein. Mannheim, den 8. März 1908. Götz Gerichtsvollzieher, Zwangs⸗Berſteigerung. Nr. 2064. Im Wegeder Zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Maun⸗ heim belegene m Grundbuchevon Maunheſin zur Zeu der Eintra⸗ gung desVerſteigerungsvermerkes au' den Ramen des Friedrich Sehr, Baumeiſter n Mannherim eingelragene, nachſtehend be⸗ ſchriebene Grundſtiſck am Dienstag, 24. April 1906, vormittags 9½ uhr, durch das untekzeichnete Notariat in deſſen Dreuſträumen in Mann⸗ heim, B 4, 9 verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 22. Jannar ſoos in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie die übrigen das Grundſtück betrefſeu⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet Es ergeht die Aufforderung, Nechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus dem Glundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Berſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, laubhaft zu machen, widrigen⸗ alls ſie bei der Jeuſteuung des geringſten Gebols nicht berück⸗ ichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserſöſes dem Anſpruche des Glänbigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. 5 Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſtelgerungentgegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der epn n des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herdei⸗ zuführen, wibrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtandes tritt. 62911 Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuc von Mannheim, Band 252, Heft 12, Beſtandsver⸗ zeichnis I. Lagerb.⸗Nr Sös7p, Flächeninhalt 15 9 qm Hofraute, Windeckſtraße Hierauf ſteht: ein unterkellertes vier öckiges Wohn⸗undceſchäfts⸗ haus mit Gaupen zein vlerſlöckigen Seitenbau rechts L. und II. Teil mit Glasvachvorlage, ein drei⸗ ſtöckiger Querbau, ſowie ein ein⸗ ſtöckiger Seitendau rechts., II. und III. Teil. Schätzung 186000 M. Hierzu Zubehörſtücke im Werte von 832 M. Mannheim, 1. März 1906. Gr. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elſaſſer. Auskunftei Bürgel Verein zur Erteilung geſchäftl. Auskünfte, Maunheim Wir geſtatten uns, die Mit⸗ glieder des oben näher be⸗ zeichneten Vereins zu einer erdtl. Generalverſammlung auf, 62902 Montag, 26. März 1906, nachmittags 3 Uhr, nach B 1. 12, parterre, er⸗ gebenſt einzuladen. Tagesordnung: 1. Erſtattung des Jahresbe⸗ richtes(§S 6 der Statuten). 2. Organiſation. 8. Sonſtige Anträge. Der Vorſtand. Permißt wird niemals der Erfolg b. Gebr. v. Steokenpferd-Teerschwefel- Seife v. Bergmann KCo., Radebeul mit Schutzmarke: Steckenpferd. 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Nr. 48. „Die vorſtehend aufgeführten Schuldverſchreitungen weirden auf die bezeichneten Teroune, an welchen auch der Zinſenlauf endet, gegen Uebergabe verſelben und der noch nicht verſallenen Zinsſcheine und Zinsſſpein⸗An⸗ weiſungen bei unſerer Verrech⸗ nung, F 1 Nr. 2, eingelöſt. Für elwa fehlende Zinsſcheine wild der Betrag am Kapital in Abzug gebracht. 62869 Maunheim, 7. März 1906. Der Synagogenrat: Max Stöckheirm. Schorſch. Nr. 33 D. R. P.— ohne Loölfuge kaufen Sie nach Gewicht am billigſten be: 8 O. Fasenmeyer % 3, Breitestrasze. Jijedes Prautpaar erhält oine geschnitzteschwarzwülder (Uur gratis. 61800 Schark& Haut Mannheim. Piano“ Fabrikate allererstan Ranges. Massige pfeise. Shosseg.uswahl. Lager: C 4, 4. Fabrik: Langerötterweg. Vermischtes Heirat. Witwe, 37 Jahre alt, mit drei Kindern im Alter von 16, 15 und 13 Jahren. wünſcht ſich mit einem braven Mann zu verehelichen. Off. unt. Nr. 6741 a. d. Erp. d. Bl. 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Der Nachlaßipfleger: Morgen zwiſchen 7½ u. 7¾ Uhr Friebri Sſchule. 6751 U 6, 10. 2. Stock rechts. Cin Anhängſel an Flskele mit Monogramm L. P. heitte auf dem linken Gehweg U 6 is Gegen Belohnung abzugeben Fteihl. J. Höbrl'ſche Süftung in Mannhein. Jahtesfeier vrs 1906 bekr. Nach den Satzungen der Freiberrlich von Hövel'ſchen Stiftung ſoll alljährlich am Schluſſe des Schuljahres eine Prüfung der weiblichen Stiftlinge und Ausſtellung ihrer Arbeiten, die Prämienverteilung an männliche und weib⸗ Augun Freytag, Rechtsagent, D 4 No. 17. — ieigosüchg. Wohn⸗ und Schlafzimmer mit Schreibtiſch, event. mit Penſion. Offerten unter Nr. 6745 an die Exped. d. Bl. erb. Jung. Kaufmann ſucht p. 15. März, ſpäteſtens z. 1. April, ein möbl. Zim., Wer nach dem Waschen fevtl. m. voller, gut. Penſion, Bella- Pella 3Stadtteil Planten bis Bahn⸗ hof wird bevorzugt. Angeb. auf Gesicht u. Hände leicht einreibt, hat stets einen tadellosen Teint u. schöne, weisse und wohlgepflegte Hände. Klebt nicht! 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Januar 1907 M. 700, Dieſe Preiſe werden in ganzen oder in Teilbeträgen ſolchen bedürftigen Familien oder ledigen männlichen oder weiblichen Perſonen, ohne Unterſchied der Religion ver⸗ liehen, welche durch unverſchuloetes Unglück ins Elend ge⸗ raten ſind und mindeſtens 6 Jahre lang ununterbrochen in Mannheim gewohnt haben. Dagegen können Perſonen, welche dauernd aus öffentlichen Kaſſen Unterſtützung ve⸗ giehen, keine Berückſichtigung finden. Hinſichtlich der Preisverteilung von M. 900 am 21. Juni 1906 tritt außer den obengenannten Beſtimmungen die weitere hinzu, daß ſolche Bewerber, welche dem Kaufmannſtande an⸗ gehören, in erſter Reihe berückſichtigt werden ſollen. Bewerbungen um obige Preiſe wollen unter Anſchluß elwaiger Zeugniſſe binnen drei Wochen bei der unterzeich⸗ neten Stellen eingereicht werden. 30000%78 Mannheim, den 24. Februar 1906. Stiftungsrat: don Hollander. Denkt beim Umzug an die Hausral-Sammelstelle M, II. 62903 Absolut geruchlos 6 Ee ohne jede schäd- 8 lehe FEinwirkung * auf Farbe des Holzes und Linoleums ist Farket-Rose die wirt⸗ schaftlichste aller Bohnermassen, denn um vollen Erfolg zu erzielen, muss sie sehr dünn und sparsamaufgetragen Werden! DFach dem nassen Aufwischen genugt ein leichtes Nachreiben mit wWeichem Lappen und der alte Hochglauz ist wieder hergestellt. Preis per ½/ Ko. Dose Mk.50, per ½ Ko. Dose Mk..90. Alleinige Fabrikanten: Finster& Meisner, Lackfahrik, München. Niederlagen: Karl Beck, Anton Brilmayer] Link-Corell, Kepplerstr. 23 Nachf., L 12, 6. Ludwig& Schütthelm, 0 4,3 Louls Boebel, Laurenſiusstr. 3. Hélnrieh Merekle, Progerie, L. Egenlauf, J 2, 16. Gontardplatz 2. Wm. Goldschmidt, Drog. U 1,9.] J. Samsreither, G 4, 2. Jakob Harter, N 4. Gustav Spangenberg, J I, 6. Rud. Heintze, Drog, Mittelstr. Jakob Uhl, M 2. Frz. Hess, Schwetzingerstr. 66.] Erste Mannheimer Nahrungs- Josef Hügle, Gontardplatz 9. mittel-Gesellschaft in E. Karb, E 2, 18 sämtlichen Gesclläkten. Jak. Lichtenthäler, B 5.. General-Vertreter: J ſucht ſchön möbl. werven ſoll. liche Stiftlinge, ſowie die Verteilung von Ausſtattungs⸗ preiſen ſtattfinden. Die Vornahme der Prüfung der weiblichen Stiftlinge und Ausſtellung deren Arbeiten haben wir auf Samſtag, 12. Mai 1906, vormittags 11 Uhr und die Prämien⸗ und Preisverteilung auf Sonntag, 13. Mai 1906, nachmittags 4 Uhr feſtgeſetzt. Die Feierlichkeit findet im Saale der Kleinkinderſchule ſtatt und laden wir alle Freunde und die ehemaligen Zög⸗ linge der Stiftung zur Teiluahme an derſelben ein. II. Eine Abteilung der Stiftung des Freiherrn von Höbel hat die Beſtimmung, unbemittelte hieſige Bürgerſöhne zu tüchtigen Bürgern ünd Handwerkern heranzubilden und ge⸗ währt ihren Stiftlingen nicht nur Unterſtützung durch Zahlung des Schulgeldes in der Gewerbeſchule, ſondern auch weitere Belohnungen in Verabreichung von Büchern und Geldprämien. Der 8 21 der Statuten ſtellt folgende Aufnahmsbe⸗ dingungen: Zur Aufnahme in dieſe Stiftungsabteilung eignen ſich unbemittelte Bürgerſöhne, ohne Unterſchied der chriſt⸗ lichen Konfeſſion, welche aus der Volksſchule entlaſſen ſind, das ſechszehnte Lebensjahr noch nicht überſchritten gaben und über ihre Befähigung, ihren Fleiß und ihr religiös⸗ſittliches Verhalten befriedigende und beglaubigte Zeugniſſe vorlegen. Außerdem iſt jeder Stiftling, ohne Unterſchied des zu erlernenden Gewerbes in der Regel verpflichtet, die Gewerbeſchule zu hefuchen. Jür dieſes Jayr ſollen nun wieder einige Stiftlinge aufgenommen werden. und ſind desfallſige Geſuche unter Anſchluß der volgeſchriebenen Zeugniſſe dis zum 24. März ds. Is. hierher einzureichen. In der Freiherlich von Hövel'ſchen Stiftung— Indu⸗ ſtrieſchule— für unbemittelte, der Volksſchule enklaſſene hieſige Bü gerstöchter der chriſtlichen Konfeſſion werden einige Plätze frei. Dies wird mit dem Anfügen öffeutlich bekannt ge⸗ macht, daß die Eltern und Vormünder ſtiftungsfäbiger Mädchen ihre Aufnahmsgeſuche unter Vorlage der Geburts⸗ und der Schulzeugniſſe bis zum 24 März ds. Is, anher einzureichen haben. IV. Aus der 3. Abteilung der Freiherrlich von Hövel'ſchen Stiftung ſindeinige Ausſtaltungspreiſe in Höhe von mindeſtens 350 Mark in dieſem Jahre zu vergeben. Bewerbungsfähig ſind unbemittelte Bürgerstöchter der Stadt Mannheim, welche das 15. Lebensjahr zurückgelegt haben, durch einen reinen ſittlichen Lebenswandel ſich aus⸗ zeichnen und einen badiſchen Staatsangehörigen heiraten. Bei gleicher Würdigkeit erhalten Jene den Vorzug, welche ſich in der 2. Abteilung der Stiftung ausgebildet haben. Bewerberinnen haben ſihre Geſuche unter Anſchluß eines Taufſcheines, eines Vermögenszeugniſſes, eines Sitten⸗ zeugniſſes der zuſtändigen Behörde bis zum 24. März d. J. dahier einzureichen. 3000(191 Mannheim, 27. Februgr 1906. Der Stiftungsrat: v. Hollander Schilling. Einrichtung 1 8 mit neuen u. gebrauchten Werkzeug-⸗ maschinen, moderne Bingschmieriager Pilligst, Pressſuftanlagen, am Gas- u. Flüssigkeitsmotore. ork gen Eintritt einen tüchtigen Cementarbeiter der ev. auch Asphalt und Terrazzoarbeiten herzuſtellen verſteht, bei höchſtem Lohn. Off. mit Zeugniſſen unter S. J. S. u. Nr. 34086 an die 1 Exped. d. Bl. 34085 Stellen finden Zum 1. Npril perſekte Köchin u. Heidelberg geſucht v. kinder⸗ loſeim Chepaar. 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