12 durch die Poſt bez inen Voſt⸗ adiſch: Boltszettung) Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſeuſtt und oerbreitetüt Zeitung in Maunteim und Amgebuntz. Schluß der Inſeraten⸗Wnnahme ſin das Miutagsblatt Morgens 9 nhe, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 ig monatlich, aufſchlag Pr..4 pro Quartak. Einzel⸗Nummer Pig. E 6. 2. —— In ſerate: der Stadt Mannheim und Umgebung. Auizliger (Mannheimer Volksblatz.) Telegramm⸗Apreſſet „Journal Maunheim“ Telephon⸗Nummern: Otrektion u. Buchhaltung 1440 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 E 6, 2. ————— Ein beſchlußfähiges Haus. (Von unſerm Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 28. März. Wahlprüfungen ſind Rechtsfragen, die durch einen Machi⸗ ſpruch entſchieden werden. Darum iſt es ein Gebot der Klug⸗ heit, alle Mann zur Stelle zu rufen, wenn über die Berichte der Wahlprüfungskommiſſion das letzte Wort geſprochen wird. Dieſem Umſtande verdankte man heute den, ach ſo ſeltenen An⸗ blick eines zweifellos beſchlußfähigen Hauſes. Graf Balle⸗ ſtrem verlas zunächſt ein Schreiben des Zentrumsabgeordneten und dutzendfachen Zeitungsbeſitzers Fusangel, das— in ſchönem Gegenſatz zu den bekannten„ſchleunigen Anträgen“— das hohe Haus bittet, die Genehmigung zur Einleitung eines Strafverfahrens nicht zu verſagen. Herr Fusangel möchte ſich bor Gericht von gewiſſen Beſchuldigungen reinigen, ein löbliches Beſtreben, dem der Reichstag ſich kaum widerſetzen wird. Eine Reihe von Wahlprüfungen wird debattelos nach dem Antrage der Kommiſſion erledigt. Erſt um das Mandat des Antiſemiten Zimmermann hebt ein heißes Ringen an. Di⸗ Kommiſſion möchte es für giltig erklären, die Herren Genoſſen aber möchten den bürgerlichen Nachfolger des Verfaſſers von Kater Lampe gar zu gern wieder aus dem Hauſe hinaus haben, der Streit dreht ſich zumeiſt um die Doktorfrage, ob jemand, der noch in der Wählerliſte ſteht, aber aus dem Wahlkreiſe verzogen iſt mitwählen darf. Abg. Gröber ſchlägt ſchließlich vor, dies anmutige Problema der Kommiſſion zu nochmaligem Studium zu überweiſen und— ſeltenes Schauſpiel!— der ganze Reichs⸗ lag erhebt ſich wie ein Mann für diefen Antrag. Nochmals ſtürmen die Genoſſen heftig gegen das Mandat des Abg. Baſſermann an. Zwei Tage vor der Wahl hat nämlich im Herrenhauſe Fürſt Bülow ſein bekanntes Sprüchlein von der Bekämpfung der Sozialdemokratie durch das einige Bürger⸗ uum geſagt, das ſoll eine Wahlbeeinfluſſung ſchlimmſter Art ſein! Das glaubt den Genoſſen außer dem Dr. Potthoff nun niemand; der aber ſieht darin ein höchſt gefährliches Prinzip, das bekämpft werden müſſe. Abg. Spaßhn belehrt ihn dar⸗ über, daß hier nicht Prinzipien, ſondern konkrete Fälle zur Ent⸗ ſcheidung ſtehen. Genoſſe Fiſcher⸗Berlin ruft der Mehrheit ſchließlich wütend zu:„Sie wollen das Mandat nicht kaſſieren, weil ſie den Abg. Baffermann ſo nötig haben wie das tägliche Brot.“ Das Mandat wird mit überwältigender Mehrheit für giltig erklärt, gemäß dem Antrage der Kommiſſion. Während⸗ dem präſidierte wohl und munter der Abg. Paa ſche, für den man erſt am Montag den Erſatzmann gewählt hatte. Kurz nach 4 Uhr konnte man noch den Maxineetat an⸗ hrechen. Die Erörterung iſt herzlich intereſſelos. Als der FPräſivent zur Abſtimmung ſchreiten will, macht Graf Orio la darguf aufmerkſam, daß es ſich doch wohl empfehlen dürfte, erſt das Flottengeſetz zu erledigen. Graf Balleſtrem, der in letzter Zeit eine auffallend geringe Initiative entwickelt, iſt auch damit einverſtanden, und ſo kommt das Flottengeſetz unter Dach, ſolang es noch Zeit iſt. Erſt haben die Freiſinnigen das Ver⸗ Fügen ihren Antrag auf eine Vermögensſteuer in namentlicher Tagesneuigkeſlen. „eJIn einem japaniſchen Irrenhaufe. Andrs Belleſſort ver⸗ öffentlicht in der„Revue des Deux⸗Mondes“ intereſſante Skizzen aus dem Leben Japans. So ſchildert er auch ein Irrenhaus in geiche des Mikado, deſſen Beſichtigung ihm durch den Herrn des Hauſes geſtattet wurde. Zunächſt wußte er wohl ſelbſt kaum, daß er fich in einer Heilanſtalt für Geiſteskranke befinde, denn girgends bar etwas Ungewöhnliches zu bemerken und der Wirt unterhielt ſich mit ihm in unbefangener Liebenswürdigkeit.„Plötzlich aber wurde er durch einen furchtbaren Lärm unterbrochen, der in einem Winkel und durch das ganze Haus fortzupflanzen ſchien. Es war ein ſo furchtbares Getöſe, daß man fürchten mußte, die Seitenwände wür⸗ den berſten und das ganze niedliche Gebäude über unſern Köpfen zuſammenbrechen. Unſer Wirt lächelte, und als ſich der Lärm all⸗ mählich gelegt hatte und die Ruhe wieder hergeſtellt war, begann er uns etwas von der Behandlung der Geiſteskranken zu erzählen. Früher,“ ſo meinte er und wies mit dem Finger nach dem Korridor hin,„da ließ man die da, wenn ſie nicht gefährlich waren, ganz unbegelligt ſich ihren Phantaſien hingeben und niemand verfuchte es, ſie wieder zu Verſtand zu bringen. Aber wenn ſie gefährlich waren, dann müßhte man ſich, die Sämonen aus ihrem Körper auszutreiben, wenn man ſie nicht gar tötete; man feſſelte ſie und ſchloß ſie in Tonnen ein. Ich habe das oft geſehen. Jedoch unſer Volk war immer ſehr ſanftfrütig und von Mitleid erfüllt. Freilich iſt Gutmütigkeit HFur ein leiſer ungewiſſer Schimmer des Mitgefühls, der gar ſchnoll erſtickt wird durch Unwiſſenheit und Aberglauben. Die Regierung hat Ooſpitäler gebaut, aber auch in ihnen kann nicht immer Langmut und Güte geübt werden. Nun habe ich krotz meiner Unerfahrenheit und meine Preiſe ſind beſcheiden: 1 Hen(8.) das iſt das Höchſte und meiner geringen geiſtigen Fähigkeiten dieſes Haus begründet, um darin alle die Geiſteskranken aufzunehmen, deren Familien un: ſie beſorgt ſind und nicht wünſchen würden, daß ſie kn einem Kran⸗ kenhaus behandelt würden. Ich fuche nicht, mich daran zu bereichern. 75 Sen(.25), oder 35 Sen(.05.).. Entſchuldigen Sie, ben Sie mir, Ihnen meine Anſtalt zu zeigen.“ Er führte uns nun in des Hauſes ausbrach und ſich in allen anderen Ecken zu wiederholen Donnerstag, 29. März 1906. Abſtimmung abgelehnt zu ſehen, mit 142 gegen 67 Stimmen, bei 3 Enthaltungen. Es iſt alſo nur reichlich ein Dutzend Ab⸗ geordneter über die beſchlußfähige Zahl mehr im Hauſe, ein Beweis, daß längeres Zögern eine peinliche Ueberraſchung hätte zeitigen können. Dann wird das Flottengeſetz— das iſt die 6 Auslandskreuzer— gegen die Stimmen der Sozjaldemokratie und der Freiſ. Volkspartei angenommen. Ganz vonn ſteht unter der Zuſtimmenden der Abg. Mommſen von der Freiſ. Ver⸗ einigung, während Abg. Potthoff und etliche andere es an⸗ ſcheinend vorgezogen hatten, nicht bis zur Abſtimmung dazu⸗ bleiben. Nachdem ſo das Wichtigſte glücklich erledigt war, wandte man ſich noch auf kurze Zeit dem minder umſtrittenen Marineetat wieder zu. Politische lebersſeht. *Maunheim, 29. März 1906. Das Gtatsnotgeſetz, das, wie ſchon angekündigt, dem Reichstage ſoeben zugegangen iſt, ſieht eine vorläufige Regelung des Reichshaushalts für die Monate April und Mai ds. Is. vor. Der Geſetzentwurf iſt im allgemeinen dem gleichartigen Geſetz vom 25. März 1904 nach⸗ gebildet. Neu iſt aber, daß der Reichskanzler ermächtigt wird zur Beſtreitung einmaliger außerordentlicher Ausgaben die Summe von 200 Millionen Mark im Wege des Kredits flüſſig zu machen. Der Etatsentwurf für 1906 ſieht eine Kreditforderung von 239 Millionen vor. Die Ermächtigung, ſchon jetzt den größten Teil davon flüſſig zu machen, wird damit begründet, daß man gegebenenfalls eine günſtige Lage des Geld⸗ marktes rechtzeitig ausnutzen will. Trotzdem wird enſſprechend dem früheren Etatsnotgeſetz der volle Reichsſchatzanweiſungs⸗ kredit des Rechnungsjahres 1905 in Höhe von 350 Millionen in Anſpruch genommen, weil es ſich noch nicht überſehen laſſe, ob und wann die Anleihe von 200 Millionen wird ausgegeben werden können; ſchon jetzt aber ſtehe feſt, daß große Summen zut Einlöſung fälliger Schatzanweiſungen in den Monaten April und Mai flüſſig zu machen ſind. Eine weitere Abweichung von dem früheren Notgeſetz beſteht darin, daß Mittel zu ſolchen neuen Maßnahmen bereit geſtellt wurden, die zwar erſtmalig in dem Etatsentwurf für 1906 erſcheinen, für deren Einführung bereits vom 1. April ab jedoch zwingende Gründe vorliegen. Dazu gehören u. a. die Errichtung einer Geſandtſchaft in Adis⸗Abeba und die Erhebung der Ge⸗ ſandtſchaft in Tokio zum Range einer Botſchaft, ferner die Schaffung neuer Stellen beim Patentamt und Reichsverſiche⸗ rungsamt, die Koſten für die Expedition zur Erforſchung der Schlafkvantheit und für die Beteiligung des Reſches an der internationalen Ausſtellung in Mailand, ſodann berſchiedene Piſten beim Militär⸗ und Marineetat, die Einrichtung neuer Stellen beim Reichsgericht, die Ausgaben für gewiſſe Bauten zur Vervollſtändigung des deutſchen Eiſenbahnnetzes und endlich die Koſten für die bereits für den Monat April angeordnete Rück⸗ beförderung eines Teiles der oſtaſiatiſchen Beſatzungsbrigade. Ein entſprechender Geſetzentwurf regelt den Haushalt der Schutzgebiete vorläufig für die Monate April und Mai. Die Eolonelezeile 30 Pfg. 125 8 Nedaldſon 377 diedelanegele.be Derliner Redaltions-⸗Bureau: Verlin W 50. cten 5 5 Redaktem: Dr. Paul Harme, Würzburgerſtraße 15. Nr. 149.(Abendblatt.) Der neue Adel und die Oſtmarken. Zur ſilbernen Hochzeit des Kaiſerpaares wurden, wie man ſich erinnern wird, einige ſehr reiche Finanzgrößen geadelt. Man ha: bis jetzt vergeblich nach den Gründen für dieſe Auszeichnung geforſcht. Es wurde behauptet, die Herren hätten Mittel zu Verſuchen mit lenkbaren Luftſchiffen hergegeben oder ſie hätten dem Kaiſer einen Zehnmillionenfonds für unbemittelte Offiziere zur Verfügung geſtellt. Nach der„Köln. Zig.“ nun unterliegt es keinem Zweifel, daß dieſe Adelsverleihungen mit der Oſt⸗ markenpolitik in Zuſammenhang ſtehen. Man will da⸗ durch, daß vermögende Leute, die in den öſtlichen Pr Pingen größere leiſtungsfähige Güter ankaufen und als Fideikommiſſe dauernd in deutſchen Händen feſtlegen, der Adel von höchſter Stelle verliehen wird, Anregung zu ſolchen Güterkäufen geben. Es iſt auch dem Zwecke, auf dieſe Weiſe für größere Güter dauernd den deutſchen Beſitz zu ſichern, bei dieſer Gelegenheit noch dadurch beſonderer Ausdruck gegeben worden, daß durch das Fideikommißſtatut Leute nichtdeutſcher Nationali⸗ tät mit allen ihren Nachkommen von der Anwärterſchaft als Erben ausgeſchloſſen worden ſind. Sind keine Fideikommiß⸗ erben vorhanden, ſo geht der Beſitz ſtatutenmäßig entweder auf den preußiſchen Staat oder den preußiſchen König über. Da man gerade in den öſtlichen Provinzen die Erfahrung gemacht hat, daß Fideikommißgüter ohne Kapital oder auch ertragreiche Forſten eine moderne intenſive Landwirtſchaft nicht ermöglichen, ſo werden bei neu zu errichtenden Fideikommiſſen die Wirtſchafts⸗ und Ertragverhältniſſe genau geprüft und wird neben dem Grundfideikommiß ein Kapitalfideikommiß in entſprechenden Höhe gefordert. 0 Zur Vermählung des Königs Alfons. Die nunmehr der Oeffentlichteit übergebenen Schreiben, welche anläßlich der bevorſtehenden Vermählung des Königs Alfons XIII. zwiſchen dieſem und dem Papſt Pius&. ausgetauſcht wurden, hatten im weſentlichen folgenden Inhalte Der König teilt in einem Schreiben vom 11. Februgr dem Papſt mit, daß er die Prinzeſſin Viktoria Eugenig von Battenberg zur Lebensgefährtin gewählt habe, von der er glaube, daß ſte in jeder Beziehung würdig ſei, mit ihm den Thron ſeiner illuſtren Vorfahren zu teilen. Er habe hierfür bereits die Guk⸗ heißung ſeiner erhabenen Mutter, der Königin Maxria Chriſtima, erhalten, deren Sorgfalt und gutem Beiſpiel er das Glück ver⸗ danke, in Taten, Worten und Gefühlen ſo katholiſch zu ſein, wie es ein König des katholiſchen Spaniens ſein müſſe. Ebenſo habe er bereits die Zuſtimmung der Mutter der Prinzefſin er⸗ halten. Es fehle nun ihm und ſeiner künftigen Gemahlin noch der Segen Sr. Heiligkeit, der der Segen Gottes ſei. Er ver⸗ lange mit der ganzen Glut ſeiner chriſtlichen Seele dieſen Segen, deſſen ſich würdig zu erweiſen, er immer beſtrebt ſein werde. In ſeiner Antwort gab der Papſt ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Wahl des Königs von der Königin⸗Muttet mit Befriedigung aufgenommen wurde. Die Königin⸗Mutter könne ſich mit Recht rühmen, daß ſie Spanien einen wahrhaft katholiſchen Herrſcher gegeben und durch ihre weiſe Regierung und viele leuchtende Beiſpiele ein für die Nation und die Kirche höchſt wohltätiges Werk vollbracht hat, für das ihr die allgemeine daß ich Ihnen ſolange mit meinem Geſchwätz läſtig falle, und erlau⸗ den Saal der unſchädlichen Geiſteskranken, die uns mit großer Höf⸗ lichkeit und vielem Anſtand empfingen und die mir als die beſon⸗ nenſten Leute von der Welt bätten erſcheinen können. Ich hatte niemals bisher den Boden eines Saales oder eines Hofes in einer Irrenanſtalt betreten, ohne daß der Direktor oder der Arzt, die mich begleiteten, mit Beſchwerden und Bitten beſtürmt worden wären. Die Kranken beteuerten ihre vollſtändige Geſundheit; ſie beklagten ſich bitter über die Gewalttätigkeiten der Wächter; ſie appellierten an die Gerechtigkeit und verlangten ihre Befreiung. Hier nichts dergleichen. Vielleicht beherrſchte die Wohlerzogenheit und die höfliche Gelaſſenheit, die dem Japaner als ein ſchönes Geſchenk ſeiner Kultur und ſeiner Erziehung ſo tief innewohnt, auch noch dieſe verworrenen und entarteten Gehirne, übte ihre beruhigende Wirkung auch noch auf die umdüſterten Gemüter dieſer Melancholiker und Idioten aus. Nicht einer, der ſich nicht der Verpflichtung und des Anſtandes bewußt geweſen wäre, uns mit einem Gruße, mit einem Lächeln zu bewillkommnen. Das war der große Unterſchied, den ich zwiſchen den weißen unnd den gelben Frren bemerken konnte. Ich ſah dann noch einen andern, als wir durch freundliche Zimmer und Korridore, die ſo lieblich waren für das Auge und ſo angenehm zum Aufenthalt, nach den Einzelzellen hinabſtiegen. Die Zellen der Tobſüchtigen, deren hin und wieder laut werdendes Lärmen vorher unſere Ohren beleidigt hatte, öffneten ſich direkt nach einem ſtillen ſchönen Garten zu, den eine alte, von wilden Roſen ganz über⸗ deckte Mauer umſchloß. So ſchienen die Unglücklichen, die hinter die⸗ ſen Gittern ausgeſtreckt lagen oder zuſammengekrümmt kauerten, der hilfreichen Güte aller ſchönen Dinge anheimgegeben und von der wohltätigen Stille der Natur umſchloſſen. Sehr viele von ihnen waren von religiöſem Wahnſinn befallen. Der eine berfiel aus den Verzückungen ſeiner ekſtatiſchen Gläubigkeit immer wieder in eine wilde Raſerei. Ein anderer, der ſich in ſeinen Delirien mit den hei⸗ ligen Büchern des Buddhismus beſchäftigte, ſchwang mit einem durchdringenden Schrei ein Pack ſchwärzlicher Papiere gegen uns, die über und über mit kunſtvoll gemalten chineſiſchen Buchſtaben be⸗ deckt waren. Der Wildeſte hatte ſeine Mutterſprache vergeſſen: er ſprach nicht mehr, er heulte nur noch und ſtieß engliſche Worte aus. Die Aufſeher hatten auf ihren Geſichtern nicht die finſtere Roheit, die ſonſt die fortwährende Gefahr und das ſtete Mißtrauen, die ganze furchtbare Umgebung dem Geſicht aufprägt. Ihre Haltung, ihr ganzes Weſen war milde, geſetzt, beſonnen und tadellos; ihre kleinen kräftigen Hände würden uns nicht in Erſtaunen geſetzt haben, wenn wir ſie aus den Aermeln von barmherzigen Schweſtern hätten her⸗ vorſchauen ſehen. Abgeſehen von den Zellen, in denen man die Kran⸗ ken während ihrer Tobſuchtsanfälle einſperrt, erſchien das Haus ebenſo nach allen Seiten offen, ebenſowenig bewacht, ebenſo zierlich und gebrechlich wie alle andern japaniſchen Häuſer. Aber in der An⸗ ordnung und Gliederung der Räume, in der Zuſammenſtellung auch der geringſten Kleinigkeiten ſind die ſorgfältigſten Vorſichtsmaßregeln getroffen gegen jeden plötzlichen Anfall und jedes unvorhergeſelhene Ereignis, das in einem ſolchen Hauſe ja immer lauert. Die Japaner haben das Genie der Augentäuſchung. Wie ſie in ihrer Kunſt durch die frappanteſten Nachahmungen der Wirklichkeit überraſchen und ſtets das Auge von neuem täuſchen, ſo gefallen ſie ſich darin, ihre Vorſichtsmaßregeln unter der Maske einer leichtſinnigen Unbeſorgt⸗ heit zu verbergen. Sie vollführen Kraftſtücke mit einem ſcheinbaren Nichts von Anſtrengung; ſie geben den feſteſten Verließen den An⸗ ſchein der leichteſten Bauart; ſie würden die Stürme itt Papier⸗ düten einſchließen.“ — Die Gefallenen von Jena und Anerſtädt ſollen nun, 100 Jahre nach ihrem Heldentod, auch ihre Denkmäler erhalten. Am 14. Oktober— ſo ſchreibt die„Kreuzztg.“— wird die Hülle von zwei ſchlichten, in ihrer äußeren Geſtaltung durchaus gleichartigen Grab⸗ denkmälern fallen, die dem Andenken der Männer gewidmet ſind, die vor 100 Jahren bei Jena und Auerſtädt ihr Leben vergeblich für die Erringung des Sieges dahingaben. Ein Zeugnis ſollen dieſe Grabdenkmäler ſein, daß unferm Geſchlecht die mit dem Tod be⸗ ſiegelte Treue auch im Unglück heilig iſt. Einige taufend Vaterlands⸗ reunde aller Stände, Männer und Frauen, haben mit denjenigen Familien, welche Vorfahren in dieſen Schlachten verloren, ihre Bei⸗ . Seſte. SGeueral⸗Anzeiger. Mannheim, 29. März. Bewunderung Europas gebühre. Der Papft ſpricht dann heiße Wünſche für die eheliche Verbindung des Königs aus, für die er den Schutz und Beiſtand des Herrn anruft. Er ſegnet aus ganzem Herzen die guten Vorſätze der Prinzeſſin, der Gott die nötige Erleuchtung und Gnade reichlich gewähren möge, damit ſie mit dem König den alten, ruhmreichen Thron des Heiligen Ferdinand würdig teilen könne. Schließlich erneut der Papſt für den König den Ausdruck ſeines beſonderen Wohlwollens und ſendet ihm voll Liebe ſeinen väterlichen apoſtoliſchen Segen mit dem Wunſch, daß derſelbe ihm in jeder Richtung Glück gleichzeitig Beharrlichkeit in den heiligen Ge⸗ ſinnungen einflöße, von denen ſich der König aufrichtig erfüllt zeige. Deutsehes Reſch. * Kaiſerslautern, 28. März.(Der Pfälzer Winzerbund) beſchloß in ſeiner zu Mußbach abgehaltenen Jahresverſammlung an ſeinen alten Forderungen 1. Keller⸗ und Buchkontrolle durch Kontrolleure im Hauptamt, 2. Verbot des Verſchnittes von Rot⸗ mit Weißweinen, 3. Deklarationszwang aufrecht zu erhalten. Weiter erhob die Verſammlung Proteſt Zentrumsantrag zur Erbſchaftsſteuer, weil dwirtſchaft am ſchwerſten getroffen werde. * Berlin, 28. März.(Aus den preußiſchen Parlamenten.) Das Abgeordnetenhaus beſchäf⸗ tigte ſich heute zunächſt mit der Interpellation über das letzte Hochwaſſer im Kreiſe Heydekrug. Miniſter von Podbielski ſagte Hilſe zu durch Anlegung von Wegen und andere geeignete Mittel. Die ſich anſchließende Beſprechung der Denkſchrift über die För⸗ derung deutſcher Anſiedlungen in den Provinzen Poſen und Weſtpreußen rief eine der bekannten Polendebatten hervor.— Das Herrenhaus begann heute die Etat⸗Beratung und er⸗ ledigte einen Teil desſelben. In der Debatte ſtand die Be⸗ kämpfung der Sozialdemokratie im Vordergrunde. Finanz⸗ miniſter Frhr. b. Rheinbaben forderte die bürgerlichen nteien auf, im Kampfe gegen die Sozialdemokraten feſt zu⸗ ſammen zu halten, dann würden dieſe raſch ihre Machtſtellung verlieren.— In der Kommiſſion für die Entwürfe der beſchei⸗ denen Wahlreformen ſtand den Nationalliberalen und Freiſinnigen eine geſchloſſene Phalanx der Konſervativen und des Zentrums gegenüber, welche jede Verbeſſerungsanträge glatt ablehnte. Eine etwaige Wiederholung dieſer Anträge im Plenum kann, ſo ſchreibt die„Natl. Korr.“, auf ein beſſeres Sglickſal Richt hoffen. Vorausſichtlich wird aber die nationalliberale Fraktion ihre in der Kommiſſion eingebrachte Reſolution auch im Plenum wieder einbringen. Die zweite Leſung findet am Montag ſtatt. —(Ueber die Anwendung des bedingten Strafaufſchubs) bis zum Ende des Jahres 1905 iſt dem Reichstage eine Denkſchrift zugegangen. Danach iſt bis zum 31. Dezember 1905 in 97219 Fällen die bedingte Begnadigung angewandt worden. Im Jahre 1905 allein betrug die Zahl 16 389, das iſt gegenüber dem Vorjahr mehr 1606 oder 11 Proz. An der Zunahme war vor allen Dingen Preußen heteiligt, ſodann Bayern, während zehn Bundesſtaaten, ins⸗ beſondere Mecklenburg⸗Schwerin und Schwarzburg⸗Rudolſtadt einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr aufweiſen. —(In Sachen der Kameruner Beſchwerde⸗ ſchrift) wird„Prinz“ Akwa an dieſem Donnerstag im Auswärtigen Amte vernommen. Akwa wird zunächſt don dem zuſtändigen Referenten für Kamerun, Legationsrat Gleim, empfangen. Von dem Ausgang dieſer Unterredung hängt es Rach der„Voſſ. Ztg.“ ab, ob Akwa auch eine Audienz bei dem Erbprinzen zu Hohenlohe haben wird. — Eine Reviſion der Beſtimmungen übe: das Beſchwerderecht der Soldaten) verlangt fol⸗ gende von der Freiſinnigen und der Süddeutſchen Volkspartei zum Militäretat im Reichstag eingebrachte Reſolution: Der Reichstag wolle beſchließen, den Herrn Reichskanzler zu erſuchen, im Anſchluß an die vom Reichstag mit Beſchluß bom 21. März 1905 geforderte und daher baldigſt anzubahnende Reform des Reichs⸗Militär⸗Strafgeſetzbuches im Intereſſe der energiſchen Bekämpfung der Militärmißhandlungen zu veran⸗ laſſen, daß auch die Beſtimmungen über das Beſchwerderecht der Soldaten einer neuerlichen gründlichen Reviſion im Sinne der Erleichterung der Beſchwerden des Soldaten gegen mißbräuchliche Arxwendung der Dienſtgewalt unterzogen werden. (Die Verſicherungskommiſſion des Reichstags) ſetzte die Beratung bei dem§ 189(Aus⸗ ſchließung der öffentlichen Sozietäten von dem Verſicherungs⸗ geſetz) fort. Der Paragraph wurde ſchließlich in der Abſtim⸗ 11 1 al twäge zum Gelingen des Werks vereinigt. Ihrem Charakter ent⸗ ſprechend werden dieſe Denkmäler auf den Friedhöfen derjenigen Orte, um deren Beſitz die Entſcheidung in beiden Schlachten fiel — Wierzehnheiligen und Haſſenhauſen— Aufnahme finden, es ſei denn, daß Gründe räumlicher Art zu einer Aufſtellung in unmittel⸗ barer Nähe dieſer Ortſchaften nötigten. Wae das Denkmal zu Vier, gehnheiligen dem Andenken aller in der Schlacht bei Jena gefallenen Offiziere und Soldaten der verbündeten preußiſch⸗ſächſiſchen Truppen gelten wird, ſo dasjenige bei Haſfenhauſen dem aller in der Schlacht bei Auerſtädt gefallenen Preußen und Soldaten des weimariſchen Scharfſchützenbataillons. Die Denkmäler werden nach Entpürfen des Profeſſors M. Unger in Verlin ausgeführt. Die erforderlichen Geld⸗ mittel liegen im weſentlichen bereit oder ſind angemeldet. — Aus den Erfahrungen eines Kunſthändlers. Aus London wird berichtet: Thomas Hoade Woode, der langjährige Leiter der weltberühmten Londoner Auktionsfirma Chriſtin, iſt geſtorben. Mit ihm geht eine der intereſſanteſten Geſtalten des internatio⸗ nalen Kunſthandels und ein durch fünfzigjährige Erfahrung ge⸗ reifter Kunſtgeſchmack dahin, ein Auge, das für den Wert und die Echtheit von Kunſtwerken aller Art geſchult war wie kaum ein anderes, hat ſich auf immer geſchloſſen. Zwar hatte er ſich ſchon im Jahre 1903 von den Hauptgeſchäften der Firma zurückgezogen, da ihm die Schwäche ſeiner Füße das Gehen unmöglich machte. Aber bei wichtigen Auktionen konnte man noch immer in einem Rollſtuhl einen hellblickenden, ehrwürdigen alten Herrn ſehen, um den ſich alle Sachverſtändigen verſammelten und den alle Sammler um Rat fragten. Schon 1846 war er bei Chriſtie eingetreten, ſeit 1854 leitete er den Verkauf. Einer ſeiner größten Verkäufe, den er mit einem einzigen Sammler abſchloß, war der Verkauf der Malborough⸗Sammlung von antiken Steinen für 740 000 M. Raffaels„Grazien“ verkaufte er für 540 000 M. an den Herzog von Aumale, im ſelben Jahre die„Grazien“ von Rubens für 500 000 M. und Fra Angelicos„Letztes Gericht“ für 215000 M. an die Berliner Gemälde⸗Sammlung. Wegen ſeiner ſcharfen und ppintenreichen Ausſprüche war er berühmt.„Ich kümmere mich mung nach der Regjerungsvorlage angenom⸗ men. Eine Reſolution Böttger wurde bis nach Beendi⸗ gung der zweiten Leſung zur Abſtimmung zurückgeſtellt. Sie hat folgenden Wortlaut: Der Reichstag wolle beſchließen, den Reichskanzler zu erſuchen, einen Geſetzentwurf vorzulegen, welcher etwaige Mißſtände bei den nach Landesrecht errichteten öffent⸗ lichen Anſtalten beſeitigt. Ein ſolches Geſetz für die öffent⸗ lichen Anſtalten hat zugleich mit dem Geſetz über den Ver⸗ ſicherungsvertrag in Kraft zu treten.“ Der Reſt des Geſetzes ſowie die ſechs Artikel des Einführungsgeſetzes zu dem Geſetz über den Verſicherungsvertrag wurden unverändert nach der Regierungsvorlage angenommen und die nächſte Sitzung auf Donnerstag 10 Uhr anberaumt. —(Polniſcher konzentrierter Gutsbeſitz.) Um zu verhindern, daß ſein Beſitz jemals in deutſche Hände übergeht, hat der polniſche Graf Stanislaus Poninski ſeine Gutsherrſchaft Wreſchen in einem Umfange von 13 000 Morgen in eine Familienſtiftung umgewandelt. Die polniſchen Blätter fordern bekanntlich dazu auf, daß jeder polniſche Gutsbeſitzer ähnlich verfahre. Was geſchieht von ſeiten der deutſchen Groß⸗ grundbeſitzer? * Kattowitz, 28. März.(Das polniſche Wahl⸗ komitee für Schleſien) hat als Reichskagskan⸗ didaten für den Wahlkreis Beuthen⸗Tarnowitz an Stelle Kroliks den Chefredakteur Napienalski vom„Katholik“ auf Schwientochlowitz aufgeſtellt. ——— ANusland. * Oeſterreich⸗Ungarn.(Oeſterreichiſches Abgeordnetenhaus.) Bei der Abſtimmung über die Anträge wegen der Sonderſtellung Galiziens ſtimm⸗ ten für den Antrag Stein⸗Schönerer 155 Abgeordnete, darunter auch die Italiener, gegen ihn 134. Der Antrag Wolf erzielte 158 zuſtimmende, 147 ablehnende Stimmen. Das Ergebnis erregte auch am Miniſtertiſch großes Aufſehen. Nach den vor⸗ geſtrigen ſcharfen Erklärungen Gautſchs bedeutet es eine ent⸗ ſchiedene Niederlage Gautſchs, die aber kaum Folgen haben dürfte. Geſtern trat der Wahlreformausſchuß zu⸗ ſammen. Bei den Vorſtandswahlen ſiegten durchaus die reform⸗ freundlichen Kandidaten; gußerdem lehnte der Ausſchuß Ver⸗ ſchleppungsanträge der Polen und der Alldeutſchen ab. Damit iſt nicht nur eine reformfreundliche Mehrheit im Ausſchuſſe zu Tage getreten, ſondern auch ſeine Abſicht, ſchnelle Arbeit zu machen, womit allerdings nicht geſagt iſt, daß die unveränderte Annahme der Vorlage Gautſchs geſichert ſei. —(Der Kaiſer) verlangte vom Miniſterpräſidenten Fejervary und dem Juſtizminiſters Lanyi neue Erläu⸗ terungen über die Frage der Vertagung der Neu⸗ wahlen in Ungarn und ſchob die Entſcheidung in dieſer Frage neuerdings auf. * Schweiz.(Der König von Italien) wird, wie verlautet, zu den Feierlichkeiten bei der Eröffnung des Simplontunnels am 19. Mai in Brig eintreffen, wo er von dem Bundesrat und ſchweizeriſchen Truppenabteilungen empfan⸗ gen werden ſoll. * Frankreich.(Die radikal⸗ſozialiſtiſche Partei) wählte den früheren Miniſterpräſidenten Combes zu ihrem Obmann. * Rußland.(Auf Drängen Wittes) ſoll zu Oſtern eine Amneſtie erfolgen. —(Die Duma⸗Wahlen) des 1. Grades in Moskau ergaben folgendes Ergebnis: Gewählt 63 Wahlmänner des 2. Grades von der Rechten, 35 von der Linken, 8 unbeſtimmter Parteirichtung. Unter den Wahlmännern befinden ſich Schipow, der Vorſitzende der Partei„Verband vom 30. Oktober“, und Fürſt Dolgoruko w, der Vorſitzende der demokratiſchen Ver⸗ faſſungspartei. —(Der finiſche Generalgouverneur Gerard) reichte ſeinen Abſchied ein. Die Kandidaten ſind ausſchließlich Generäle. * Vereinigte Staaten.(Der frühere Vize⸗ präſidentder New Pork Life Inſurance Com⸗ pany, George Perkin a,) wurde unter der Anklage des Diebſtahls verhaftet. Aus Stadt und Land. Mannheim, 29. Maͤrz 12 Uebertragen wurde dem Realſchulkandidaten Wilhelm Breinig an der Realſchule in Ueberlingen die etatmäßige Amtsſtelle eines Reallehrers an der Realſchule in Waldshut. mehr um die Bilder als um die Signierung,“ pflegte er zu ſagen, wenn jemand die Echtheit eines Werkes durch den Malernamen außer Zweifel ſtellen wollte.„Die ſogenannte Begeiſterung ver⸗ wandelt ſich ſehr leicht in Geſchwätz,“ meinte er, wenn jemand in allgemeinen Redensarten von einem Bilde ſchwärmte. Die Vor⸗ führung eines Bildes leitete er gern durch eine witzige Bemerkung ein. Als er Romney's berühmtes Portrait der Mrs. Oliver, die ihr Kind auf dem Arm hält, verſteigerte, ſagte er:„Meine Herren, dies Porträt wurde von Romney gemalt, als die Dame noch Fräulein war. Sie hatte damals einen Fächer in der Hand. Als ſie heiratete machte Romney aus dem Fächer ein Baby.“ Auch über die Veränderungen im Kunſthandel hat er manch kluges Wort geſprochen.„Trotz aller Wandlungen ſind zwei feſtſtehende Regeln im modernen Kunſthandel zu bemerken,“ ſo erklärte er.„Die ganz guten Sachen ſind ungeheuer im Werte geſtiegen; die mittel⸗ mäßigen ſind ſtark herabgedrückt worden; die ſchlechten ſind völlig wertlos geworden. So werden z. B. für die Bilder italieniſcher Maler, wie ſie früher die Edelleute von ihrer„großen Tour“ mit⸗ zubringen pflegten, jetzt ganz geringe Preiſe gezahlt, ja man kann für die vielen Madonnen, Heiligen und Märtyrer, ſelbſt wenn ſie den Namen eines bekannten Malers tragen, kaum noch Käufer finden. Man möchte es uns heute garnicht mehr glauben, daß noch vor 25 Jahren für einen Carlo Dolci 200 000 M. geboten wurden. Heute erzielen nur noch die primitiven Italiener große Preiſe und unglaubliche Summen werden für Reynolds, Gains⸗ borough und Romney bezahlt, die noch vor kurzem unbeachtet herumhingen.“ — Ein Verlobungsmarkt. Die heiratsfähigen Mädchen des belgiſchen Dorfes Ecauſſines kamen vor einigen Jahren auf den originellen Einfall, einen Verlobungsmarkt zu veranſtalten. Sie luden hierzu die Junggeſellen der benachbarten Städte und Dörfer ein. Von den Burſchen des Heimatdorfes wollten ſie nichts wiſſen, da es hieß, daß dieſe einen lockeren Lebenswandel führen. Der erſte Verlobungsmarkt hatte guten Erfolg, einigen Dörflerinnen gelang es da, ſich zu verloben. Deshalb wurde beſchloſſen, all⸗ * Verſetzt wurde Kanzleiſekretär Friedrich Wiegele beim Notariat Karlsruhe 1 zum Notariat Karlsruhe V. * Perſonalnachrichten aus dem Oberpoſtdirektionsbezirk Karls⸗ ruhe. Angenommen: als Telegraphengehilfinnen: Marig Stumpf in Pforzheim, Ida Hauſenſtein in Raſtat.. Ernannt: zum Poſtverwalter: der Poſtaſſiſſent Alfred Zimmermann aus Karlsruhe in Weiſenbach(Murgtal); zu Poſtaſſiſtenten: die Poſt⸗ gehilfen Philipy Gundt und Valentin Lambert in Mannheim, Otto Mülbert in Gaggenau. Etatmäßig angeſtellt: als Poſt⸗ aſſiſtenten: die Poſtanwärter Alphons Kanitzer in Baden⸗Baden, Karl Stecher in Bruchſal, Karl Eiermann, Georg Eul orenz Klingenfeld, Martin Lenhard, Albert Schmidt in Heidelberg Iſidor Graf, Johann Hägele, Jakob Hüblein in Karlsruhe, karf Fütterer, Georg Hettinger, Joſeph Korta, Wilhelm Lindau, Oskgr Schleenvoigt, Leopold Steckel, Wilhelm Weiſer, Andreas Jung⸗ hans, Rudolf Löhlein in Mannheim, Johann Fiederling in Mann⸗ heim⸗Waldhof, Theodor Hecker in Pforzheim, Emil Weidner in Raſtatt, Johann Schörger, Karl Wolter in Weinheim(Bergſtraße), Verſetzt: der Poſtverwalter Vitus Seitz von Helmſtadt nach Buchen; der Telegraphenſekretär Karl Hacker von Karlsruhe nach Sinsheim(Elſenz); der Oberpoſtaſſiſtent Rudolf Zietſch von Raſtatt nach Baden⸗Baden; die Obertelegraphenaſſiſtenten: Max Schleuſe von Tauberbiſchofsheim nach Bruchſal, Ludwig Weinacht von Mannheim nach Tauberbiſchofsheim, Heinrich Wimmer von Baden⸗Baden nach Raſtatt; die Poſtaſſiſtenten: Oskar Becker von Mannheim nach Bruchſal, Friedrich Bulling von Heidelberg mnach Raſtatt, Karl Fehrenbach von Mannheim nach Kehl, Franz Fil⸗ ſinger von Heidelberg nach Bretten, Karl Hauſer von Appenweier nach Karlsruhe, Albert Kümpf von Rappenau nach Mannheim, Friedrich Steinmetz von Pforzheim nach Achern, Karl Thomy von Achern nach Karlsruhe, Honor Waibel von Raſtatt nach Karls⸗ ruhe. In den Ruheſtand treten die Poſtſekretäre: Hch, Eberle in Mannheim, Valentin Hefner in Königshofen[Badenz Freiwillig ausgeſchieden: die Emma Wagner in Pforzheim. * Zur bevorſtehenden Umzugszeit machen wir beſonders darau aufmerkſam, daß der Umzug gemäߧ8§ 566, 564.⸗G.⸗B. am Ende der Mietzeit bewerkſtelligt ſein muß, d. h. ſpäteſtens am 1. des be⸗ treffenden Quartals. Da der 1. April ds. Is. aber auf einen Sonntag fällt, ſo gilt gemäߧ 193.⸗G.⸗B. der Montag, Telegraphengehilfin: 2. April 1906 als der letzte Umzugstermin. Landesgeſetzliche Räumungsfriſten oder Umzugsfriſten beſtehen in Baden nicht, frühere Ortsübungen ſind mit dem Bürgerlichen Geſetzbuch auf⸗ gehoben. Wo nicht rechtzeitig gezogen werden kann, iſt die Einig⸗ ung mit dem Vermieter dringend anzuraten. * Die Großmutter als Amme ihres Enkels. Eine eigenartige Schickſalsfügung, deren nähere Begleitumſtände allerdings- recht trauriger Natur ſind, hat, wie wir den„N. Heſſ. Volksbl.“ ent⸗ nehmen, die Frau eines Darmſtädter Handwerksmeiſters zur Amme ihres eigenen Enkels gemacht. Die jetzige Großmutter heiratete in verhältnismäßig jungen Jahren und hatte bereits im letzten Frühjahr das Glück, die erſtgeborene Tochter am Arme eines Mann⸗ heimer Bureaubeamten zum Altar ſchreiten zu ſehen. Ob nun Ge⸗ vatter Langbein ſich in der Adreſſe geirrt, war damals nicht feſt⸗ zuſtellen, kurz, wie das ſo im Leben manchmal geht, die Schwieger⸗ mutter genas noch im verfloſſenen Herbſt eines kräftigen Bübleins, das ſeiner verheirateten Schweſter wohl beſonders gut gefalleg haben mochte, denn auch ſie ſchenkte vor einigen Wochen ihrem Gatten einen ſtrammen Stammhalter. Leider traten bei der jungen Wöch⸗ nerin ſchwere Komplikationen ein, alle ärztliche Kunſt war vergeblich, und heute deckt bereits der ſilberſchimmernde Märzenſchnee das Graß der unglücklichen Mutter. Mit dem hungernden Säugling in den Armen eilte der verzweifelte Vater zu ſeinen in Darmſtadt wohnen⸗ den Schwiegereltern. Die Großmutter war noch in der Lage, ihrem mutterloſen Enkelkinde die eigene Bruſt bieten zu können. Wohl⸗ behütet liegt jetzt das ahnungsloſe Büblein neben ſeinem um fünf Monate älteren„Onkel“. * Eine Schlittenfahrerin vom Lande ſtand geſtern in der Perſon der Eliſabeth Chriſt. Schifferer von Neckarburken vor dem Schöffengericht. Die Verhandlung gab wieder einen draſtiſchen Beleg don der ganz unglaublichen Leichtgläubigkeit mancher Leute. Als Armenhäuslerin von Neckarburken kaufte ſie am 25. März 1904 bei dem Möbelhändler Fuchs hier für 89 M. und am 13. April bei demſelben für 104 M. Möbel auf Abzahlung, natürlich um ſie ſofort zu verſetzen. Nachdem ſie ihren Wohnſitz in der Neckarſtadt genommen hatte, wußteſie von dem Kaufmann Chr. Kiſſinger hier drei Taſchenuhren auf einmal für ihren Mann, ihren Sohn und ihre Tochter zu erſchwindeln. Wenige Tage darauf bekam ſie die vierte Uhr, denn auch einen Regulateur mußte ſie haben. Im ganzen betrug der Wert der erſchwindelten Uhren 121 M. Das Urteil gegen die raffinierte Schwindlerin lautete auf 2 Monate Gefängnis. * Geſtorben iſt in St. Blaſien der Vorſtand des Großh. Forſtamtes St. Blaſien, Forſtrat Klehe. Der Verſtorbene war einflußreich tätig als Vorſtand des Schwarzwaldvereins der Sektion St. Blaſien, als Mitglied des Kurvereins und des Bürger⸗ ausſchuſſes St. Blaſien und des KHreisausſchuſſes Waldshut. Durch dieſe ſeine dienſtlichen und außerdienſtlichen Betätigungen und nicht zuletzt auch als vieljähriger Leiter der patriotiſchen Bismarck⸗ 7FFSF hielten, wie der„Voſſ. Ztg.“ geſchrieben wird, die heiratsluſtigen Mädchen von Ecauſſines, 97 an Zahl, im Kaſino eine Verſamm⸗ lung ab, in der einſtimmig feſtgeſetzt wurde, den diesjährigen, vierten Verlobungsmarkt am Pfingſtmontag abzuhalten. Die 97 Mädchen werden einen Umzug veranſtalten und dann die Freier auf dem Platze de la Raſſée(die Kandidatinnen wünſchen, daß er künftighin„Verlobungsplatz“ heiße) empfangen. Auf dem Platze de la Ronce werden die Mädchen ihren Gäſten ein Veſper anbieten. Nachdem ſo den beiden Teilen Gelegenheit gegeben ſein wird, einander kennen zu lernen, werden die jungen Männer um halb 7 Uhr, ſo will es das Programm, den Eltern der Mädchen vorgeſtellt. Um halb 9 Uhr findet als Abſchluß des Feſtes ein Fackelzug ſtatt. Hierzu ſei bemerkt, daß gegen Ende des Mittel⸗ alters ähnliche„Märkte“ in Siebenbürgen und in den von Polen und Ruthenen bewohnten Gegenden in Schwung kamen, von denen ſich einer noch bis heute in Siebenbürgen erhalten hat. — Ein Katzenpalaſt. Das Heim, das die 26 Katzen der Prin⸗ zeſſin Viktoria von Schleswig⸗Holſtein im Windſor⸗Park be⸗ wohnen, iſt ein ſchöner, zweiſtöckiger Bau, der keinem beſſeren Wohnhaus an Komfort nachſteht. Er hat zwei Fenſter im Erd⸗ geſchoß und zwei im erſten Stock; beide Stockwerke ſind durch eine Leiter verbunden, und wenn die Katzen zu Bett gehen wollen, ſteigen ſie die Leiter empor und finden oben ein bequem ein⸗ gerichtetes Schlafzimmer, in dem jede Katze ihr Bettſtell und ihre Betten hat. Alle die Bewohner dieſes Katzenhauſes ſind preis⸗ gekrönte Chinchilla⸗ und Perſer⸗Katzen. Die ſchönſte unter allen Katzen der Prinzeſſin, die Chinchilla⸗Katze„Puck“, wohnt in einem beſonderen Hauſe und ein genaues Verzeichnis über alle bei Aus⸗ ſtellungen von ihr gewonnenen Preiſe iſt als ſtolzeſte Zier daſtin angeſchlagen. Bei kaltem Wetter werden die Betten der Kaſzen mit Wärmeflaſchen angewärmt, damit ſie ſich nicht erkälten, und es iſt überhaupt in jeder Beziehung für ihre Bequemlichkeit und ihren Komfort geſorgt. raerrr + rdereen rer. eee Mamhenn, 29. März enerabwernzerger. Odieel elern auf dem Feldberg iſt der Verſtorbene auf dem ſüdlichen Schwarzwalde eine der bekannteſten, beliebteſten und geachtetſten Perſönlichkeiten geworden. Hus dem Grossherzogtum. 1 Weindeim, 24. März. Das Konkursderfahren pultde heute eröffnet über das Vermögen des Kaufmanns Heinrich Faſparius, Inhabers der Firma„Gerlings Warenhaus“.— In dem bekannten Prozeſſe des Kaufmanns und Gemeinderats Jöſt hier gegen die hieſige Stadtgemeinde wurde heute das Arteil des Amtsgerichts verkündet. Die Stadtgemeinde wurde dem Klageantrage gemäß zur Zahlung verurteilt. Sie hatte— um den Sachverhalt nochmals kurz zu ſtizzieren— im Sommer v. Is. in den Mongten Juni und Juli zuſammen zwei Fäſſer Kupfervitriol um Gebrauche beim Rebenſpritzen von Jöſt bezogen, die im ſtädt. Faſelviehhohe abzuliefern waren. Als nun der zuſtändige ſtädtiſche rneend *e rre,, Aufſeher dieſe Lieferungen nach Einreichung der Rechnung beſtä⸗ ligen ſollte, lehnte er dies ab und behauptete, daß nur ein Faß geliefert worden ſei. Es wäre nun wohl auf Grund der von einigen Mitgliedern des Gemeinderats vorgenommenen Prüfung der Sach⸗ lage zu einer außergerichtlichen Erledigung der Angelegenheit ge⸗ ſommen, wenn nicht die„Volksſtimme“ und ihre hieſigen Hinter⸗ gtänner es für notwendig befunden hätten, aus dieſer geſchäftlichen Differenz Kapital zu ſchlagen und die Sache ſenſationell auszu⸗ heuten, indem ſie dem Lieferanten Jöſt unlautere Manipulationen zu unterſchieben ſuchten. Es blieb ſelbſtverſtändlich nach einer ſolchen Auslegung der Sache nur noch der Weg der Klage übrig. Die beider⸗ ſeits geltend gemachten Beweismittel wurden im weiteſten Um⸗ fange durch das Amtsgericht erhoben. Ausſchlaggebend bei Wür⸗ digung des Ergebniſſes der Beweisaufnahme dürften wohl neben den vorgelegten urkundlichen Nachweiſen die Ausſagen des mit dem Trausport betrauten Fuhrmanns geweſen ſein, der auf ſeinen Eid hin die Ablieferung beider Fäſſer beſtätigte. Außerdem fand ſich noch der Deckel des beſtrittenen Faſſes im Viehhofe vor. Nach einem ſolchen Reſultat der Beweisaufnahme konnte der Ausfall der Ent⸗ ſcheidung nicht mehr zweifelhaft ſein. Selbſtperſtändlich fallen die Gerichtskoſten ſowohl als auch die Koſten der beiderſeitigen Rechts⸗ antvälte der Stadtgemeinde zur Laſt. Vielleicht wird das Fiasko, das die„Volksſtimme“ und ihre Gewährsmänner in der vorliegen⸗ den Angelegenheit erlitten haben, künftighin von heilſamem Einfluß ſein und ſie beſtimmen, ſich in Zukunft größere Zurückhaltung bei der Kritik hieſiger Angelegenheiten aufzuerlegen und mit etwas mehr Vorſicht die„Korruption“ in hieſigen Gemeindeangelegen⸗ heiten aufzudecken. * Büſingen(A. Konſtanz), 27. März. Zu dem ſchrecklichen FJamiliendrama, das ſich, wie telegraphiſch mitgeteilt, Ende letzter Woche ereignete, bei dem vier Perſonen den Tod im Rhein fanden, werden Einzelheiten bekannt. Wie der Augen⸗ ſchein der zuſtändigen badiſchen Gerichtsbehörden vorläufig ergeben hat, hat die Mutter mit ihren Kindern, nachdem ſie ungefähr zwei Dritteile des nahen Waldes durchſchritten, einen daſelbſt nach dem —— Rhein hinunterführenden Fußweg benutzt. Wagenſpuren, die denjenigen des von ihr geführten Kinderwagens genau ent⸗ ſprechen, laſſen mit ziemlicher Sicherheit auf dieſe Annalzne ſchließen. Ein in dem Walde beſchäftigter Holzhauer aus Büſingen bemerkte abſeits am Rheinufer einen Kinderwagen ſtehen und entdeckte einen Zettel ungefähr des Inhalts:„Die Eigentümerin des Wagens, des Lebens überdrüſſig, hätte beſchloſſen, ſamt ihren drei Kindern den Tod im Rheine zu ſuchen. Ein Guthaben von 25 Franks möge die Gemeinde Büſingen für die Beerdigungskoſten Peuden Der Holzhauer trug den Zettel ſchleunigſt der Büſinger Behörde zu, welche dann im Kinderwagen einen ſechsläufigen Revolver, einen Bleiſtift, ein Lineal, ein Strümpfchen und ein Kinderhäudchen vorfand. Wie es ſich dann herausſtellte, gehörten letztere beiden Kleidungsſtücke dem jüngſten Kinde an. Der Revolver enthielt vier ſcharfe Patronen und eine abgeſchoſſene, währenddem die 6. Kammer leer war. Sofort angeſtellte Nach⸗ forſchungen nach den Verunglückten hatten das Reſultat, daß die Leiche der Mutter etwa 900 Meter unterhalb des Standplatzes des Kinderwagens geländet werden konnte. Im rechten Arme hatte ſie ihr jüngſtes Kind krampfhaft an ſich gedrückt. Alle Bemühungen, der Leichen der beiden älteren Kinder habhaft zu werden, waren bis jetzt erfolglos. Nicht unmöglich erſcheint es, daß die Mutter den ſiebenjährigen Knaben, der, als der kräftigſte der Kinder, ſich am meiſten gewehrt haben dürfte, erſt mit dem Revolpver erſchoſſen, ihn im Walde oder ſonſtwo vergraben, oder ihn an einer anderen Stelle in den Rhein geworfen hat. Eine vorläufig vorgenommene oberflächliche Abſuchung des Waldes war allerdings bis jetzt ohne Erfolg. nleine Mitteilungen aus Baden. Die Ein⸗ wohnerzahl von Karlsruhe betrug Ende Dezember 1905 111580.— Der Karlsruher Stadtrat beantragt beim Hürgerausſchuß, zu genehmigen, daß nach dem Stande von 1. Jan. 1906 berechnete Reſtkredit im Geſamtbetrage von 6 288 437.36 Mark bis zur Aufſtellung des Voranſchlags 1907 offen gehalten werden.— Die Steuerkapitalien des Kreiſes Konſtanz haben ſich von 398 421.866 M. im Vorjahr auf 408 292 588 M. gehoben. Die Umlage wurde auf 53 Pfg. pro 1000 M. Steuerkapital feſt⸗ geſetzt.— Der Voranſchlag des Kreiſes Waldshut ſieht an Einnahmen M. 176 918.24, an Ausgaben M. 281 128 vor. Zur Deckung des Defizits wird bei einem beitragspflichtigen Steuer⸗ kapital von 210 096 996 M. die Erhebung einer Umlage von 50 Pf. brd 1000 M. Steuerkapital nötig.— Der Voranſchlag des Kreiſes Heidelberg ſchließt in Einnahmen mit 213 232.16M., in Aus⸗ gaben mit 456 733.95 M. ab. Das Steuerkapital beträgt Mark 529 972 268, die Umlage 46 von 1000 M.— Der Voranſchlag von Schopfheim für 1906 ſchließt mit 47403 M. Einnahmen und 37.890 M. Ausgaben ab. Die Umlage iſt auf 78 Pfg. feſtgeſetzt. Die Steuerkapitalien betragen: Grund⸗ und Hauſerſteuer Mark 4396 820, Gewerbeſteuer 3 432 300., Einkommenſteueranſchläge 929050 und Kapitalrentenſteuer 9 264 270 M.— Nach dem Vor⸗ anſchlag der Stadtgemeinde Waldshut für 1906 belaufen ſich die Einnahmen auf 59 098., die Ausgaben auf 130 819 M. Die Umlage beträat 75 Pfg. Die Steuerkapitalien beziffern ſich auf: Grund⸗ und Häuſerſteuer 3 841 970., Gewerbeſteuer 2 893 600 Mark, Einkommenſteueranſchläge 1056035., Kapitalrenten⸗ ſteuer 3 972 400 M.— Die Meldung aus Konſtanz von der Unterſchlagung eines Wertbriefes hat ſich als unrichtig heraus⸗ geſtellt. Der ſeit Samstag vermißte Ausläufer Gersbacher hat den Brief zwar im Poſtquittungsbuch nicht eintragen laſſen, dieſen aber doch zur Poſt gebracht. —— Theater. Runſt ung Wiſzenſchan. Badiſche Kunſt⸗ und Kunſtgewerbe⸗Ausſtellung Karlsruhe 1906. Auf Grund eines am 13. März ds. Is. gefaßten Beſchluſſes des Bad. Kunſtgewerbevereins und der Vertreter der Karlsruher Tänſtlerſchaft wird im Juli ds. Is. nunmehr gleichzeitig mit der Bad. Kunſtgewerbe⸗Ausſtellung auch eine Bad. Kunſtausſtellung im Markgräflichen Palais in Karlsruhe, unter dem Protektorat des Erbgroßherzogs, veranſtaltet werden. em ſich, unter dem Ehrenpräſidium des Herrn Miniſters Erz. Dr. K. Schenkel, gebildeten Ehrenausſchuſſe gehören ir Mannheim auch die Herren: Oberbürgermeiſter Beck, Kom⸗ merzienrat V. Lenel, Geheim. Kommerzienrat Karl Reiß an. Hochſchulnachrichten. Der 13. Kongreß des Vereins ſüd⸗ deutſcher Laryngologen findet, der Münchener Mediziniſchen Bochenſchrift zufolge, am zweiten Pfingſtfeiertage, den 4. Juni, in Heſdelberg ſtatt.— Auf eine 2jährige Tätigkeit als o. Proz'dor an der Univerſität Göttingen kann dieſer Tage der Geh. Berg⸗ rat Dr. A. v. Koenen zurückblicken.— Aus Waſhington wird der „Köln. Ztg.“ gemeldet: Der Kongreß ermächtigte den Profeſſor Simon aus Neweomb(Vereinigte Staaten) den ihm vom Kaiſer verliehenen Orden pour le mérite(Friedensklaſſe) an⸗ zunehmen. Dem neuen Stadttheater in Kiel hat der Kaiſer eine Jahres⸗ ſubpention von 50 000 Mk. zunächſt auf die Dauer von fünf Jahren zugeſichert. Eine Boykottierung der Wiener Sezeſſionsausſtellung hat die Wiener Kritikerſchaft beſchloſſen. Dies Vorgehen wurde dadurch veranlaßt, daß drei Kunſtreferenten von der Sezeſſion zur Vorbeſichtigung der Frühjahrsausſtellung nicht ein⸗ geladen worden waren, weil dieſe im vorigen Jahre„die Grenzen ſachlicher Kunſtkritik weit überſchritten hätten“. Infolgedeſſen haben ſich ſämtliche Wiener Kunſtkritiker mit den ausgeſchloſſenen Referenten ſolidariſch erklärt, und die Wiener Sezeſſionsaus⸗ iden wird ſo unter dem Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt⸗ inden. Felix Weingartners Oper„Geneſius“, die ſeinerzeit in Berlin abgelehnt worden iſt, erlebte am 27. März im Flämiſchen Theater in Antwerpen bereits ihre 15. Aufführung in dieſer Saiſon. Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 53. Sitzung. Ch. Karlsruhe, 29. März. Präſident Dr. Wilckens eröffnet 9 Uhr 20 die Sitzung. Am Regierungstiſch Staatsminiſter Freiherr von Duſch, Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat Böhm. Eingelaufen: Bitte der nichtetatmäßigen Beamten der Gr. Bad. Eiſenbahnverwaltung um Gehaltserhöhung; Nachtrag zu der Petition des Verbandes der badiſchen Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗ Vereine, den Vermögensſteuer⸗Geſetzentwurf betr.; Nachtrag zu der Petition des bad. Landſtraßenwärtervereins, die Beſſerung der Dienſtbezüge der Landſtraßenwärter betr.; Bitte des Eiſenbahn⸗ komitees Merchingen, Amts Adelsheim, die Erbauung einer nor⸗ malſpurigen Nebenbahn von Oſterburken nach Merchingen betr. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der Generaldebatte über den Bericht der Budgetkommiſſion über das Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts Titel X: Hochſchulen. Abg. Ihrig(dem.): Zu den Fächern, welche auf den Hoch⸗ ſchulen nur geringe Beachtung finden, gehört die Pädagogik. Einen Lehrſtuhl für Pädagogik an unſeren Hochſchulen gibt es nicht; freilich ſind wir hier nicht beſſer und ſchlechter dran als unſere Nachbarſtaaten. Ich möchte aber darauf hinweiſen, daß in Bayern die liberale Vereinigung vor einigen Tagen den Antrag geſtellt hat, der auf Errichtung von Lehrſtühlen für Pädagogik an den Univerſitäten abzielt. Die Großh. Regierung möge die Frage erwägen und im nächſten Budget eine entſprechende Summe einſtellen. Auch möchte ich an die Großh. Regierung die Anfrage ſtellen, wieweit die Frage der Zulaſſung der Lehrer zum Studium der Pädagogik an den Univerſitäten gediehen iſt. Hier ſind Sachſen und Heſſen vorausgegangen. Den Anregungen des Abg. Rohrhurſt wegen Unterſtützung der Hochſchulkurſe für Lehrer ſchließt ſich der Redner an. Zur angeregten Neuorganiſation des Unterrichtsweſens führt Ihrig aus, daß Hochſchulen und Mittel⸗ ſchulen bei der jetzigen Verbindung des Unterrichtsweſens mit dem Juſtizminiſterium wohl beſtehen können, im Intereſſe der Volks⸗ ſchulen aber liege eine Selbſtändigmachung des Unterrichtsweſens durch Errichtung eines Unterrichtsminiſteriums. Abg. Kräuter(ſoz.) wünſcht Beſchleunigung des Freiburger Bibliotheksbaus und Vergebung der hier in Frage ſtehenden Ar⸗ beiten an Einheimiſche. Dem Wunſche nach Verlegung der pſychiatriſchen Klinik in Freiburg ſchließt ſich der Redner an. Abg. Schmidt⸗Bretten(k..) bedauert, daß die angefor⸗ derte Summe für arme Theologieſtudierende geſtrichen worden iſt. Zu wünſchen ſei die Errichtung von Lehrſtühlen für homöopa⸗ thiſche Medizin. Die poſitiv geſinnte evangeliſche Bepöl⸗ kerung empfinde es ſchmerzlich, daß an der Heidelberger Univer⸗ ſität 7 Theologieprofeſſoren der liberalen Richtung angehören und nur 1 der poſisiven; das entſpreche bei weitem nicht der Geſinnung der proteſtantiſchen Kirchenbeſucher. Auch würden viele Theologie⸗ ſtudierende dadurch an andere Univerſitäten gedrängt. Der För⸗ derung des Turnens werde an unſeren Hochſchulen zu wenig Auf⸗ merkſamkeit geſchenkt. Sehr erfreulich iſt es, daß die Großh. Regierung endlich dazu kommt, die ausländiſchen Studierenden anders zu ſtellen als die inländiſchen. Den konfeſſionellen Verbin⸗ dungen bringt der Redner keine Sympathien entgegen, allein man müſſe auch dieſe Verbindungen leben laſſen, und jedem Studierenden freiſtellen, einer Verbindung anzugehören, welcher er immer wolle. Abg. Kopf(Ztr.) kommt auf die Angriffe zu ſprechen, die Fehrenbach wegen ſeiner Ausführungen zur Frage der Neuorgani⸗ ſation des Unterrichtsweſens erleiden mußte. Die bisherige Organiſation, die zu keinen Beſchwerden bisher geführt hätten, ſollte man beſtehen laſſen; der Direktor des Oberſchulrats ſollte fernerhin wieder Mitglied des Miniſteriums ſein. Weiterhin plaidiert Redner für Wiedererrichtung der Lehrſtühle für chriſt⸗ liche Archäologie und Apologetik an der theologiſchen Fakultät in Freiburg. Wenn ſeitens des Abg. Rohrhurſt die Streichung der M. 6000 für arme Theologieſtudierende bedauert wurden, ſo iſt dieſe Streichung auf Antrag des Zentrums geſchehen, weil im Kultusbudget die zwei wohlbegründete Poſtitionen für das erz⸗ biſchöfliche Konvikt in Freiburg von liberaler Seite geſtrichen wurde. Werden dieſe beiden Poſitionen wiederhergeſtellt, wird auch das Zentrum die M. 6000 für arme Theologieſtudierende in Heidelberg gern bewilligen. Die Volkshochſchulkurſe haben ſegensreich gewirkt. Die Themata ſollte man in„taktvoller“ Weiſe auswählen. Eine Staatsprüfung für weibliche Studierende halte er nicht für nötig; zum juriſtiſchen Berufe ſollte man die Frauen nicht zulaſſen.(Zuruf Muſer: Das würen gute Advo⸗ katen!— Zuruf Fehrenbach: Ja, die hätten immer recht.) Vom Standpunkte des Staatsintereſſes(12) ſollte man nichts gegen die konfeſſionellen Verbindungen einzuwenden haben, die Feinde des Niedrigen und Gemeinen ſeien und des Banauſen⸗ tums.(Lachen.) Die Großh. Regierung hätte alle Veranlaſſung, der rechneriſchen Tätigkeit der Studentenausſchüſſe ihr Augenmerk zuzuwenden. Der Verlegung der pfpchiatriſchen Klinik in Frei⸗ burg ſtimme auch er bei. Abg. Dr. Binz(natl.): Es iſt mehrfach auf den Beſchluß der Budgetkommiſſion hingewieſen worden, die M. 6000 für arme Theologieſtudierende in Heidelberg zu ſtreichen. Für dieſe Streichung waren nur ſachliche Gründe maßgebend; in eine materielle Erörterung der Streichung werden wir erſt eingehen bei den analogen Poſitionen im Kultusbudget. Die techniſche Hochſchule in Karlsruhe erfreut ſich einer großen Blüte, und auch für das künftige Wachſen und Gedeihen dieſer Anſtalt iſt alle Gewähr geboten. Im vorliegenden Budget iſt dieſe Hochſchule etwas beſcheiden bedacht; ich will hier aber nicht von Zurück⸗ ſtellung ſprechen. Das wäre wohl auch unberechtigt. Schon auf einem früheren Landtage habe ich die Errichtung von Lehrſtühlen für Journaliſtik an unſeren Hochſchulen angeregt. Unſere Preſſe verdient die größte Aufmerkſamkeit, die eine große Aufgabe zu erfüllen hat. Die Preſſe übt auch eine Art Kritik aus; wer den Aufgaben der Preſſe gewachſen ſein will, muß in allen Disziplinen bewandert ſein. Nachdem andere Staaten, wie die Schweiz, hier vorangegangen ſind, ſo dürfte auch unſere Regierung der Aufgabe näher treten, hier beſondere Lehrſtühle zu errichten. Vom Abg. Schmidt iſt die Errichtung von Lehrſtühlen für Hombopathie angeregt worden; allein die Streitfragen über Nutzen und Zweck der Hombopathie ſind noch nicht ſo geklärt, als daß jetzt ſchon der⸗ artige Lehrſtühle zu errichten angezeigt wäre. Gegen die Errich⸗ tung eines beſonderen Unterrichtsminiſteriums wurden finanzielle Gründe vorgebracht; der Beweis, daß ein ſelbſtändiges Unterrichtsminiſterium bedeutende Mehrausgaben erfordern würde, iſt nicht erbracht. Wenn man die Mittelſtelle des Ober⸗ ſchulrats aufhebt, ſo würde das nur eine Vereinfachung der Ge⸗ ſchäfte bedeuten. Es iſt nicht unſere Meinung geweſen, daß ein ſelbſtändiges Miniſterium nur für den Unterricht errichtet wird. Wenn man an die Spitze des Schulweſens Fachleute ſtellen will, ſo iſt das ein durchaus anderer Gedanke und entſpricht durchaus der Bedeutung unſeres geſamten Unterrichtsweſens. Es iſt ferner⸗ hin von konfeſſionellen Verbindungen geſprochen worden; dieſe ſind auch in meinen Augen eine außerordentlich be⸗ dauernswerte Erſcheinung. Ich hoffe von dem geſunden Sinn der deutſchen Jugend, daß ſie erkennen wird, daß die konfeſſionellen Verbindungen den Frieden an unſeren Hochſchulen nicht fördern. Wenn der Abg. Kopf für dieſe Verbindungen in Anſpruch nimmt, daß ſie Feinde ſind des Gemeinen und des Banauſentums(Lachen), ſo kann man daraus folgern, daß den übrigen Studentenverbin⸗ dungen der Vorwurf gemacht wird, daß ſie das Gemeine und das Banauſentum fördern. Das muß ich entſchieden zurückweiſen. Die konfeſſionellen Verbindungen dürfen für ſich nicht die Prätention in Anſpruch nehmen, als ſeien ſie die Hüter der Sittlichkeit.(Bei⸗ fall.) Ich proteſtiere dagegen, daß der Abg. Kopf bei ſeiner Ver⸗ herrlichung der Studentenverbindungen das Wort gebraucht hat, daß dieſen Verbindungen Antipathien entgegengebracht würden, weil es ſich hier um das religiöſe Prinzip handelt. Wir ſtehen auf dem Boden der Freiheit, wir wollen nicht die Abkapfelung der ein⸗ zelnen Konfeſſionen. Ich habe eine größere Meinung von der Kraft der Religion als das Zentrum, welches meint ein friſcher Luftzug könnte die religiöſe Ueberzeugung zunichte machen. Ich hoffe von der reinigenden Kraft der Freiheit und der Tüchtigkeit unſerer Jugend, daß ſie die Krankheit der konfeſſionellen Ver⸗ bindungen überwinden können.(Beifall.) Abg. Dr. Frank(ſoz.]: Wenn ich der Theologie den Charak⸗ ter der Wiſſenſchaft abſprach, ſo habe ich das bezüglich nicht nur der katholiſchen, ſondern auch der proteſtantiſchen Theologie ge⸗ tan. Für die Entwicklung unſeres Schulweſens iſt wichtiger ein ſelbſtändiges Unterrichtsminiſteriums als ein gut dotiertes Prieſterſeminar. Welchen Eindruck macht es, wenn der Abg. Kopf hier ausführt, er halte die M. 6000 für arme Theologieſtudierende in Heidelberg für berechtigt, er lehne dieſe Forderung ab, weil an anderer Stelle katholiſche Forderungen nicht bewilligt wurden. Das iſt direkt obſtoßend, das ſind widerwärtige Handelsgeſchäfte! Wenn der Abg. Kopf auf eine taktvolle Auswahl der Themata bei den Volkshochſchulkurſen hinwies ſo iſt eine ſolche Auswahl ſehr bedenklich. In Mannheim wurde es als ein Angriff auf das reli⸗ giöſe Gefühl der katholiſchen Bevölkerung bezeichnet, daß Prof, Klaatſch in Mannheim einen Vortrag hielt über die„Dar⸗ winiſtiſche Entwicklungstheorie“. Wenn der Abg. Kopf in den konfeſſtonellen Verbindungen einen Feind ſieht des Banauſentums, ſo dürfte er recht haben, da ſich dieſe ja gegen den„Waldmichel“ ausgeſprochen haben. Vom Abg. Dr. Binz wurden Lehrſtühle für Journaliſtik gewünſcht, meines Wiſſens iſt in Baden ſchon eine außerordentliche Profeſſur für Journaliſtik vorhanden. richtung von ſolchen Lehrſtühlen wird ſich die Frage ergeben, welcher Fakultät dieſe Lehrſtühle einzugliedern ſeien; ich würde empfehlen ſie der Freiburger katholiſchen Fakultät anzugliedern. (Heiterkeit.— Abg. Dieterle ruft: Kommen die Juden dann auch rüber 7) Abg. Kopf(Ztr.) polemiſierk gegen die Ausführungen Binz' wegen der kath. Verbindungen. Die Binzſchen Ausführungen ſeien nicht gentleman like geweſen.(Präſident Dr. Wilckens bittet, dieſen Ausdruck endlich einmal zu begraben.— Dr. Binzg; Das tut mir nichts!) Wenn bei Volkshochſchulkurſen Themata ge⸗ wählt wurden wie die„Darwiniſtiſche Entwickelungstheorie“, ſo ſollte man durch ſolche Hypotheſen nicht den Frieden ſtören.! Staatsminiſter Freih. von Duſch: Der Abg. Ihrig hat die Errichtung von pädagogiſchen Lehrſtühlen angeregt; ich lann namens der Regierung erklären, daß wir der Frage fortgeſetzte Aufmerkſamkeit zuwenden werden. Jedenfalls ſind in Deutſchland nur 2 oder 3 ſolche Lehrſtühle vorhanden. Bezüglich der Zulaſſung der Volksſchullehrer zum Hochſchulſtudium ſind 2 Wege denkbar⸗ Was die Frage der Zulaſſung der Lehrer zum pädagogiſchen Studiunn anbetrifft, ſo iſt man zum Ergebnis gelangt, daß hiezu noch nicht der geeignete Zeitpunkt gekommen iſt. Was das hebungen noch nicht abgeſchloſſen; ich würde hier keine Bedenkem geltend machen, Bedenken haben ſich aber ſeitens der Univerſitäts⸗ behörden wegen der Immatrikulation ergeben. Eine Verſtändigung wird wohl aber in nächſter Zeit zu erzielen ſein. Die Realſchul⸗ lehrer ſind jedenfalls eine Lehrerklaſſe, die nicht zu entbehren iſt⸗ Was die Frage eines Lehrſtuhls für Homöopathie anlangt, ſo iſt dieſe Frage ja nicht neu. daß ſie die Initiative hier nicht ergreifen werde, ſo lange ein Wunſch der mediziniſchen Fakultät nicht vorliegt. Ebenſowenig kann ich die Errichtung von Lehrſtühlen für die Preſſe zuſagen. Ich wüßte auch nicht, wie man ſich ſolche Lehrſtühle vorſtellt. empfehlen ſein, daß Profeſſoren im Nebenamt über journaliſtiſche Fragen leſen, wie z. B. jetzt in Heidelberg Prof, Koch über„Weſen und Bedeutung der Preſſe und der öffentlichen Meinung in Deutſch⸗ land“. Der Miniſter geht dann näher auf die Wünſche bezüglich der Freiburger Univerſität ein. Für die Beſetzung der Theologie⸗ profeſſuren in Heidelberg ſind die Vorſchläge der Fakultät maß⸗ gebend, hier aber kommt es vor allem auf die wiſſenſchaftliche Be⸗ deutung der zu berufenden Profeſſoren an. Nicht angängig ſei es. aus dem Kraus⸗Legat die erforderliche Summe für Errichtung eines Lehrſtuhls für chriſtliche Apologetik zur Verfügung zu ſtellen. Von den juriſtiſchen Fakultäten iſt ein Antrag der Mehrheit auf Zu⸗ laſſung der Damen zur erſten Stagatsprüfung eingegangen; allein eine große Minderheit ſei dagegen, ſodaß dem Wunſche die Regierung nicht ſtattgeben werde, auch müßte ſte dann, wenn ſie& ſage, auch B ſagen. Gegen die rechneriſche Tätigkeit der Studentenausſchüſſe könne die Regierung ſchtwerlich einſchreiten. Kein glücklicher Gedanke erſcheint es mir, wenn der Abg. Binz empfiehlt, einen Teil der Kompetenzen vom Oberſchulrat auf die Kreisſchulräte zu übertragen. Trennung von Behörden erfordere immer Mehrkoſten, das ſei doch Erfahrungstak⸗ ſache. Eine Trennung der Geſchäfte des jetzigen Miniſteriums iſt doch nur möglich durch Errichtung eines Kultus⸗ und Unterrichts⸗ miniſteriums; es werden aber dann für den Kultus eine ganze Reihe neuer Kollegialmitglieder erforderlich. Abg. Obkircher(natl.): Ueber die Organiſationsfrage möchte ich noch einige Worte anfügen: Die Regierung verhält ſi den Anregungen der Kommiſſion gegenüber ablehnend. Allein de Miniſter hat Schwächen der heutigen Organiſatlon ſelbſt eingeſehen, als er die Wiedereinführung der Perſonalunion zwiſchen Oberſchul⸗ rat und Miniſterium empfahl. Ich möchte dann wenigſtens empfeh⸗ len, daß an die Spitze des Oberſchulrats ein Fachmann tritt. Ich glaube, daß die Bedenken gegen unſere Vorſchläge keinen der Herren umgeſtimmt haben, welche in der Budgetkommiſſion für ein ſelbſt⸗ Bei Er⸗ Studium der Lehrer behufs Ausbildung zu Reallehrern anlangt, ſo ſind die Er⸗ Früher hat die Regierung ſtets erklärt, Dagegen wird zu + 4. Srttr PPFP 4 Wrtkilithſeim, 2. Aturz. ſtändiges Unterrichtsminiſterum eintraten. Wenn der Bedenken hat gegen Kompetenzüberwälzung vom Oberſchulrat auf die Kreisſchulräte, ſo würde eine ſolche ſehr wohl möglich ſein, zumal bei einer beſonderen Auswahl der Kreisſchulräte. Auf dem Gebiete der inneren Verwaltung haben wir noch vor Jahren die Kreisregie⸗ kung gehabt, die man aber ihrer Schwerfälligkeit wegen abgeſchafft hat. Heute würde man ſich wohl ſehr gegen eine Wiederherſtellung dieſer Mittelſtelle wehren. Ebenſo iſt es beim Unterrichtsweſen. Die finanziellen Bedenken ſind weniger ausſchlaggebend; daß bedeu⸗ tende Koſten entſtehen würden, iſt kaum anzunehmen. Daß ein Unterrichtsminiſterium nicht genügend beſchäftigt wäre, wird wohl gleichfalls von niemandem behauptet werden. Was die Kultusver⸗ waltung anlangt, ſo gebe ich zu, daß man dieſe wohl dem Unter⸗ richtsminiſterium angliedern könnte; man könnte dieſem auch die Handels⸗ und Gewerbeſchulen unterſtellen, die man in nicht gerade glücklicher Weiſe an das Miniſterium des Innern hinübergebracht hat. Die ſtaatlichen Ausgaben für den Kultus ſind hiſtoriſch be⸗ gründet und auch heute wohl zu rechtfertigen. Von Frankreich wollen wir uns nicht das Muſter abnehmen in Bezug auf Treunung von Stagt und Kirche. Abg. Dr. Frank hat von einem gegenſeitigen Handelsgeſchäft in der Budgetkommiſſion geſprochen, es war dieſes aber ein nur einſeitiges. Paritätsforderungen! en hier von der Gegenſeite erhoben. Den Fakultäten muß es uüberlaſſen bleiben, für die Beſetzung der Lehrſtühle Vorſchläge zu machen, und dieſen Wünſchen ſollte man nach Möglichteit nachtkommen. Wenn man heute die Frauen zur juriſtiſchen Staatsprüfung nicht zulaſſe, ſo werde man es über kurz oder lang doch tun müſſen; die Frauen⸗ bewegung kann man auch hier nicht aufhalten. Bezüglich der Extra⸗ ordinarii ſcheint die Großh. Regierung auf dem richtigen Wege zu ſein. Nun ſind auch einige Streitfragen in die Debatte hinein⸗ geworfen worden. Die hohen Worte des Rühmens, welche der Abg. Kopf für die konfeſſionellen Verbindungen gefunden habe, finden auch bei mir einigen Anklang, ſoweit ſie ſittliche Grundſätze haben. Um dieſe aber ſind dieſe Verbindungen nicht geſchaffen worden; der Scheidungspunkt liegt auf politiſchem Gebiete. Die konfeſſio⸗ nellen Verbindungen haben doch lediglich den Zweck, Schutztruppen für das Zentrum heranzubilden. Deshalb ſind wir Gegner dieſer Verbindungen, und wir beklagen ſie als eine überaus ſchädliche Ein⸗ richtung. Durch dieſe Verbindungen iſt es ſoweit gekommen, daß die Studenten das Gefühl der Zuſammengehörigkeit verloren haben. Der Unterrichtsberwaltung gebührt Anerkennung für ihre Haltung gegenüber dieſer Frage; durch dieſe Haltung iſt dem Streite auf Unferen Hochſchulen die Schärfe genommen worden.(Beifall.) Abg. Dr. Heimburger(Dem.): Wenn man an die Er⸗ richtung eines Unterrichtsminiſteriums gehen würde, ſollte man ganz ruhig den Kultus beim Juſtizminiſterium belaſſen. Es war Furchaus nicht nötig, daß der Abg. Kopf eine Debatte über die katho⸗ liſchen Verbindungen hervorrief, da ja Angriffe gegen dieſe Ver⸗ bindungen garnicht erfolgt waren. Zum Sittlichkeitsbegriff gehöre nicht nur geſchlechtliche Enthaltſamkeit, ſondern auch der Mut der freien Ueberzeugung. Wenn der Abg. Kopf Vorträge über Dar⸗ winismus nicht haben will bei Volkshochſchulkurſen, weil hier Hypo⸗ theſen in Frage kämen, ſo kann man keinen Unterſchied machen zwi⸗ ſchen Wiſſenſchaft und Hypotheſe. Die Religion ſtütze ſich ja auch auf Hypotheſen. Wenn wir die Wiſſenſchaft ins Volk hineinkeiten wollen, ſo dürfen wir nicht ängſtlich alles fernhalten, was die Leute augenblicklich irre macht an ihrer religiöſen Ueberzeugung. Dieſe muß einen ſolchen Anſturm auch aushalten können.(Beifall bei der Linken.) Abg. Rebmann(natl.): Wenn der Abg. Kopf ſich einmal die Wiſſenſchaft näher betrachten würde, ſo würde er erſchrecken, wieviel hypothetiſch iſt. Die Hypotheſe ſei das Mittel zur Erfor⸗ ſchung der Wahrheit und deshalb nicht zu entbehren. Eine Ein⸗ ſchränkung der Themata bei Volkshochſchulkurſen würde ich tief bedauern; man würde hiermit der Wahrhaftigkeit Zwang antun und die geiſtig hochſtehenden Arbeiter von dieſen Kurſen abhalten. Gerade dieſe haben einen unbezähmbaren Drang nach Erkenntnis der Dinge, die gerade der Abg. Kopf als verbotene Früchte behan⸗ delt wiſſen möchte. Die Frage der Zulaſſung der Hochſchüler zum Hochſchulſtudium iſt noch nicht ſpruchreif; der heutige Lehrplan des Seminars ſei nicht die geeignete Grunblage für ein Univerſitäts⸗ ſtudium. Es ſei deshalb nicht zu verwundern, wenn die Univer⸗ ſitätsdozenten ſich gegen die Zulaſſung der Lehrer ſträubten. Etwas anderes ſei es, wenn der neue Lehrplan für die Seminare einmal durchgeführt worden iſt; dann werde ſich die Frage prinzipiell löſen laſſen. Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat Böhm: Die Verlegung der pſychiatriſchen Klinik in Freiburg werde dann erfolgen, wenn es möglich iſt, ohne beſonderen Aufwand einen Neubau zu erſtellen. Für den Neubau des Kollegienhauſes in Freiburg ſind alle Anordnungen getroffen, den Bau zu beſchleunigen; die Fertigſtellung iſt auf 1910 feſtgeſetzt. Gefreut habe ihn die Anerkennung über die Haltung der Regierung gegenüber den konfeſſionellen Verbindungen und der Frage der Dotierung der Extra⸗Ordinarii. Vom Hauſe ſeien 6 neue Ordinarii verlangt worden; es werde ſich aber wohl empfehlen, auch weiterhin dieſe Fächer durch Privatdozenten und Extra⸗ prdinarii's verwalten zu laſſen. Dagegen müſſe er die Studenten⸗ ausſchüſſe in Schutz nehmen, als ob ſie die Gelder zu unrecht ver⸗ wendet hätten. Die Ausgaben der ſtudentiſchen Vertreter ließen ſich nach den Grundſätzen bemeſſen, die hier im hohen Hauſe Gel⸗ jung hätten.(Heiterkeit.] Vizepräſident Zehnter übernimmt das Präſidium. 5 Nach einer ſogenannten perſönlichen Bemerkung des Abg. Kopf(Ztr.) wurde die Generaldebatte geſchloſſen. 5 Es folgt die Spezialdiskuſſion. Das Wort wird hierbei von keinem Abgeordneten gewünſcht. Abg. Geck(Soz.) wünſcht Abſtimmung über die Poſ. 7„Zur Förderung des Studiums der Theologie durch Stipendien“. Das Haus beſchließt mit großer Mehrheit, die Beſchlußfaſſung über die Poſ. 7 auszuſetzen. Die Anträge der Budgetkommiſſion zu dem Titel„Hochſchulen“ werden angenommen. Die Reſolution der Budgetkommiſſion welche die Regierung um Errichtung einer ſelbſtändigen Unkerrichtsabteilung erſucht unter Befürwortung eines ſelbſtändigen Unterrichtsminiſteriums, wird mit allen gegen die Stimmen des Zentrums und der Konſer⸗ bativen angenommen. Es folgt eine Debatte zur Geſchäftsordnung, an welcher die Abgg. Frühauf, Obkircher, Geck und Gießler ſich be⸗ teiligen. Schluß der Sitzung: 1 Uhr.— Nächſte Sitzung: Samstag, Beratung des Berichts der Budgetkommiſſion vormittags 9 Uhr: des Kultus und über das Budget des Miniſteriums der Juſtiz, Unterrichts: Titel 10: Mittel⸗ und Volksſchule. ** Ch. Karlsruhe, 29. März.[Die Erſte Kamme r! wird in ihrer nächſten Sitzung, am Freitag, den 6. April, das Budget des Miniſteriums des, Innern boraten und während der Oſter⸗ ferien der Zweiten Kammer ebenfalls keine Sitzungen abhalten. —— * München, 29. März. Die Penſionsanſtalt deut⸗ ſcher Journaliſtei und Schriftſteller beabſichtigt zur Ergänzung ihrer Alkers⸗ und Invaliditätsverſorgung die Exrichtung einerWitwen⸗ und Waißenkaſſe. Für die Bildung eines Grün⸗ dungsfonds ſoll dey Ertrag einer für ganz Deutſchland be⸗ rechneten Lotterie denen, die von der Königl. Bayeriſchen Regierung beerits genehg igt wurde. Durch Allerhöchſten Entſchluß S. M. des Kaiſers vom 5. März wurde nunmehr auch die Geneh⸗ migung zum Vextrieb dar Loſe im Königreich Preußen erteilt, Nachdem die Errichtung der Witwen⸗ und Waiſenkaſſe durch das Zuſtandekommen der Lotterie geſichert iſt, werden die Vor⸗ arbeiten unverzüglich in Aigriff genommen. * Jeng, 29. März. Im benachbarten Holmsdorf wurden kt. „Frkf. Itg.“ der 76 Jahre ſilte Landwirt Hermann Heinemann und deſſen Ehefrau ermordet und beraubt aufgefunden. Von Täter hat man keine Spur. * Getha, 29. März. Der von den Sozialdemo⸗ kraten gewählte Schulthe ß Wiktich in Iſterhauſen wurde lt.„Frkf. Ztg.“ von der Reglerung beſtätigt. * Berlin, 29. März. Die Polizeidirektion ſchreibt eine Belohnung von 1000 M. auf die Ergreifung des Mörders der Reicherk'ſchen Eheleute aus.(Siehe heutiges Morgenblatt. D Red.) * Leipzig, 29. März. Beim Abbrechen eines Hauſes in Leipzig⸗Gohlis wurden heute Morgen durch Umſtürzen einer Mauer 4 Arbeiter verſchüttet. Einer wurde getötet, zwei ſchwer und einer leicht verletzt. * Konſtantinopel, 29. März. Der Vizezeremonien⸗ meiſter Ahdul Recak ſowie deſſen Bruder der Diviſions⸗ general Schanil Paſcha wurden geſtern lt.„Frkf. Ztg.“ ver⸗ haftet. Reichstagsdiäten. * Köln, 29. März. Der„Köln. Zig.“ wird von beſt⸗ unterrichteter Seite aus Berlin telegraphiert, daß voraus⸗ ſichtlich ſchon am nächſten Samstag eine Miniſterialſitzung ab⸗ gehalten wird, um die endgültige Faſſung der Geſetzesvorlage über die Tagesgelder des Reichstags feſtzuſtellen. Arbeiterbewegungen. * Nürnberg, 28. März. Die den freien Gewerkſchaften angehörigen Arbeiter der Siemens⸗Schuckert⸗Werke beſchloſſen, alle Ueberſtunden zu verweigern. Den dieſer Weiſung Zuwider⸗ handelnden wurde die Ausſchließung angedroht. * Mülhauſen, 29. März. In der Fabrik Schlumberger wurde heute Ausſperrung aufgehoben und die Arbeitszeit lt.„Frkf. Ztg.“ um eine Viertelſtunde verringert. * Hamburg, 28. März. Die Hamburger See Leute pe⸗ ſchloſſen, in einer Verſammlung am 30. März endgiltig über einen allgemeinen Ausſtand zu entſcheiden. * Meuſelwitz, 29. März. Heute ſtreiken im hieſigen Revier 2000 Arbeiter, ſämtlich Uebertagarbeiter. * Lens, 29. März. Die allgemeine Abſtimmung der Berg⸗ arbeiter im Departement Pas⸗de⸗Calais ergab 20 574 Stimmen für den Ausſtand und 12 582 Stimmen für die Fortfetzung der Arbeit. Es kam bei der Abſtimmung nirgends zu einem erheb⸗ lichen Zwiſchenfall. die Die Revolution in Ruſ land. * Rig a, 29. März.(Pet. Tel.⸗Ag.) Neuerdings hier vorgenommene Verhaftungen haben zur Enideckung einer weit⸗ perzweigten revolutionären Organiſation geführt. Dabei wurden viele Waffen, wichtige Korreſpondenzen und Pro⸗ klamationen aufrühreriſchen Inhalts gefunden. Das Kriegs⸗ gericht verurteilte heute 7 Mitglieder der Kampforganiſation, darunter eine des zweifachen Mordes angeklagte Frau zu 15 Jahren Zwangsarbeit. * Charkow, 29. März.(petersb. Tel.⸗Ag.) Heute Vormittag wurde verſucht, die Wolga⸗Koma⸗Bank zu berau⸗ ben. Es gelang, vier von den Räubern zu verhaften. Die ükrigen entkamen. Ein Mann von der Schutzwache wurde dabei verwundek. Die Marokkokonferenz. * Paris, 29. März. Eine Meldung der Agence Habas aus Port⸗Say beſagt, daß der ſeit dem 24. ds. im Gang befindliche Kampf zwiſchen den Truppen des Maghzen und denen des Präten⸗ denten ergebnislos verlaufen ſei. Die kämpfenden Parteien verblieben weiter in ihren Stellungen. *„ Köln, 29. März. Der„Köln. Ztg.“ wird aus Algeeiras vom 29. d. Mts. kelegraphierk: In der Frage der Verkeilung der Häfen für die Polizeiinſtrukteure iſt bereits auf der Grundlage eines ruſſiſchen Vorſchlages eine grund⸗ ſätzliche Einigung erzielt worden. Darnach ſtellen angeblich Frankreich für vier und Spanien für drei Häfen ihre Inſtruk⸗ teure. Tanger, ſo heißt es, erhält eine gemiſchte Kommiſſton. * Paris, 28. März. Ueber die Verhandlungen in Alge⸗ ciras ſchreibt das„Journal des Débats“ in ſeinem Leit⸗ artikel: „Die Intereſſen unſerer Politik in Marokko ſind jetzt und künftighin gewährleiſtet. Nicht geringere Genugtuung hat Deutſch⸗ land erhalten. Zwar iſt der Grundſatz der Intern ationali⸗ ſierung, auf den es ſo großen Nachdruck legte, nicht in ellen Fällen, wo Deutſchland das wünſchte, zur Anwendung gelangt, aber zum Ausdruck kommt er ſchon in der Tatſache ſelbſt, daß die Angelegenheiten Marokkos auf einer Weltkonferenz geregelt wurden, zu der wir uns aus Entgegenkommen für Deutſchland begeben hatten, und dann auch in den Bezieh⸗ ungen, die zwiſchen dem Generalinſpektor der Polizei und dem diplomatiſchen Korps in Tanger angebahnt worden find. Der Grundſatz der offenen Tür, der Deutſchland nicht weniger am Herzen lag, iſt glänzend anerkannt worden, und die Sou⸗ beränität des Sultans wurde geachtet, wie ſie auch fernerhin geachtet werden wird. Alles das iſt zwar nicht Deutſch⸗ land allein zuzuſchreiben, aber ihm doch zum Teil zu verdanken, und jedenfalls darf Deutſchland mit Recht ſagen, daß die weſent⸗ lichen Punkte ſeines Programms durch die Konferenz ihre Weihe erhalten haben. Geht man übrigens den Dingen auf den Grund, ſo hat es ſich in Algeeiras noch um weit wichtigere Dinge gehandelt als allein um Marokko. Vor einigen Monaten ging die marokkaniſche Frage über Europa wie ein Orkan nieder, der das europäiſche Glei ewicht zu zerſtören drohte. Die Beziehungen der ächte waren dadurch eine Zeitlang getrübt. Es iſt unſer leb Y me von Algeeiras endgültig zerſtoben ſein möchten. Wir ſind ſtets Anhänger bee nd höflicher Bezlehungen zu Deutſchland geweſen und wir haben viel dafür getan, um 5 1 wieder herzuſtellen. Wir werden erſt dann zufrieden ſein, wenn uns das gelungen ſein wird.“ * Algeciras, 28. März. Der Redaktionsaus. ſchuß trat heute nachmittag 5½ Uhr zuſammen, beendete die Be⸗ ratung der Erklärung über die Vorlage und begann die Erörte⸗ rung des Reglements über den Waffenſchmuggel, des Reglements über den Schmuggel überhaupt, um gewiſſe Widerſprüche in Ein⸗ klang zu bringen. Die marokkaniſchen Vertreter fuhren fort, wie ſie ſchon am Vormittag getan hatten, allerlei Einwendungen Zu machen.— Während dieſer Sitzung des Komitees verſammelten ſich die erſten Delegierten der Mächte bei dem Herzog von Almg, dovar und ſchritten zu der Prüfung der noch zu erledigenden Fragen. Sie drückten den Wunſch aus, daß die Arbeiten, wenn möglich am nächſten Samstag beendet ſein möchten ſodaß im Laufe der nächſten Woche das Protokoll zur Schlußunter⸗ zeichnung vorgelegt werden könne, in dieſem Falle am 8. April, Deutſcher Reichstag. w. Berlin, 29. März, Am Bundesratstiſche Staatsſekretär von Stengel, von Tirpitz und Präſident Schulz. Zunächſt tritt das Haus in die Beratung des Geſetzentwurfez betr. die vorläufige Regelung des Reichshaushaltsetats und des Haushaltsetats für die Schutzgebiete für die Mongte April und Mai 1906 ein.(Siehe Ueberſicht! Staatsſekretär Freiherr von Stengel begründet die Vorlage unter Hinweis auf die Geſchäftslage des Hauſes, nach der die Fertigſtellung des Etats bis zum 1. April ausgeſchloſſen erſcheint. Hoffentlich gelinge es innerhalb der nächſten beiden Monaten, nicht blos den Reichshaushaltsetat, ſondern auch die damit zuſammenhängenden Steuergeſetzentwürfe digenden Abſchluß zu bringen. von Richthofen⸗Damsdorf beantragt Ueberweiſung an die Kommiſſion. Müller⸗Sagan lfreiſ. Volksp.) ſchließt ſich dieſem Antrage an, der darauf angenommen wird. Hierauf wird die zweite Beratung des Marineetats fort⸗ geſetzt. Der Reſt der ordentlichen Ausgaben und die einmaligen Ausgaben werden ohne Debatte bewilligt; ebenſo der Reſt des Marineetats.(Reichskanzler Fürſt Bülow betritt den Saal.) Es folgt die Beratung des Etats des Kolonialamts. Die Budgetkommiſſion hat dieſen Etat abgelehnt und bean⸗ tragt, die darin geforderte Summe auf den Etat des Auswärtigen Amts zu übertragen. Die Nationalliberalen und Konſervatſven haben Anträge auf Wiederherſtellung des Etats eines ſelbſtändigen Reichskolonialamts eingebracht. J Spahn(Ztr.) führt aus: Die Kommiſſion hat ſich von der Notwendigkeit der Schaffung eines ſelbſtändigen Kolonjalamts nicht überzeugen können, ſondern geglaubt, daß zur Vertretung der Kolonialabteilung ein Unterſtaatsſekretär genüge. Der Redner empfiehlt Annahme des Kommiſſionsantrages. Reichskanzler Fürſt Bülow: Im Namen der berbündeten Regierungen und auch für meine eigene Perſon als Chef der Reichs⸗ verwaltung muß ich Sie bitten, der Vorlage über die Errichtung eines Reichskolonialamts zuzuſtimmen. Die Vorlage iſt eine Maß⸗ nahme, die wir nach allen Seiten reiflich geprüft und überlegt haben. Die Organiſation unſerer oberſten Reichsbehörde betrachte ſch als eine Einrichtung, deren Gefüge nicht ohne Not angetaſtet oder ver⸗ ändert werden kann. Ich glaube, daß die Freunde und Feinde Unſerer Kolonialpolitik heute darin einig ſind, daß ſie die Bedeutung anerkennen, von welcher Wichtigkeit es für die Reichsfinanzen, für unſere wirtſchaftliche Zukunft und für unſere Welk⸗ ſtellung iſt, ob die Kolonialgeſchäfte richtig und zweckmäßig wahrgenommen werden oder nicht. Deutſchland iſt eine Kolonialmacht und kann ſich den daraus entſtehenden Pflichten und Aufgaben nicht entziehen. Die gegenwärtige Organji⸗ ſation unſerer Kolonialverwaltung iſt unzulänglich. Ich wies ſchon im Dezember 1904 darauf hin, daß der Reichskanzler in der Lage ſein müſſe, auch für die Kolonialgeſchäfte einen verantwortlicheren Stellvertreter zur Seite zu haben, wie für die übrigen Reſſorts Nach den beſtehenden verwaltungsrechtlichen Grundſätzen können nur die oberſten Chefs der oberſten Reichsämter mit der ⸗Stellver⸗ tretung des Reichskanzlers betraut werden. Wir müſſen alſo enk⸗ weder die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes zu einer oberſten Reichsbehörde ausgeſtalten, oder durch eine Aänderung des Stellvertretungsgeſetzes die Möglichkeit ſchaffen, daß der im Verbande des auswärtigen Amtes verbleibende Direltor oder Unterſtgatsſekretär der Kolonialabteilung mit der Selbſtverwal⸗ tung ausgeſtattet wird. Die ſorgfältige Prüfung hat ergeben, daß die Einrichtung eines vom Auswärtigen Amt getrennten Kolonſal⸗ amts die einzige und richtige und den erforderlichen Bedürfniſſen entſprechende Löſung iſt, durch die vermieden wird, daß der Reichs ⸗ kanzler in dem Chef der Kolonialverwaltung einen Stellvertreter bekommen würde, deſſen Vorgeſetzter ein anderer Stellvertreten des Reichskanzlers, nämlich der Staatsſekretär des auswärtigen Amtes ſein würde. Eine ſolche Löſung würde Friktionen und Konflikte geradezu provozieren und dem Reichskanzler würde die erforderliche Entlaſtung nicht nur ausbleiben, ſondern geradezu eine Erhöhung der Geſchäfte entſtehen. Nur die reinliche Scheidung des auswärtigen und des kolonialen Reſſorts kann mir die Möglichkeit geben, mit dem Chef des Kolonialamts in gleichen Weiſe zu arbeiten, wie mit den Vorſtänden der übrigen Reichs⸗ amter. Dem Staatsſekretär des Auswärtigen wird, ſolange die Kolonialverwaltung im Verbande des Auswärtigen Amts ver⸗ bleibt, eine Geſchäftslaſt zugemutet, der auch ein arbeitskräftiger Mann mit guten Nerven nicht mehr gewachſen iſt.(Sehr richtig!l rechts) Mein langjähriger Freund und treuer Mitarbeiter Richt⸗ hofen, iſt ünter der Bürde zuſammengebrochen, die die heutige Or⸗ ganiſgtion auf ſeine Schultern geladen hat. Er hat das Kolonial⸗ geſchäft den Nagel zu ſeinem Sarge genannt. Richthofen, das war der einzige, der unter der heutigen Organiſation noch allenfall? funktioniert hätte. — *** eb D. Red.) zu einem befrie⸗ * Berlin, 29. März. Die Geſchäftsordnung kommiſſion des Reichskages beſchäftigte ſich geſtern mit der Angelegenheit Fusangel. Sie beſchloß unter Ab⸗ lehnung aller ſonſtigen Anträge, auch der weitergehenden, dik Akten des Amtsgerichts Hagen über dieſe Angelegenheit(Mani⸗ feſtationseid uſw.) einzufordern. * Be'rlin, 29. März. des Reichstags verhandelte in vertraulicher Bergtung übtt die Anträge Götz von Ellenhuſen(konſ.) und Dr. Kohl(Ztr.) die verbündeten Regierungen zu erſuchen, bei den handels⸗ politiſchen Verhandlungen mit den Vereinigten Staa“ ten dafür zu ſorgen, daß der deutſche Zucker mit dem kubani⸗ chen wie 8 mit Rohzucker auf amerikaniſchem Mark erde. 5 leichgeſtell 1 5 Die Budgetkommiſſion 22 1 S2JCͤ ˙—— Mannheim, 29. März. General⸗Auzeiger 5. Seite. VUolkswirtschaft. »»Mannheimer Bürſenban⸗Aktiengeſellſchaft. In der heute bormittag unter dem Vorſitz des Herrn Emil Hirſch abgehalte⸗ nen Generalverſammlung waren 113 Aktien vertreten. Der Geſchäftsbericht wurde entgegengenommen, die Abſchluß⸗ kechnung debattelos genehmigt und der Verwaltung einſtimmig Entlaſtung erteilt. In den Aufſichtsrat wurden neugewählt die Herren Emil Mayer⸗Dinkel und Emil Reinhardt i. Ja⸗ Weil u. Reinhardt. Außerdem wurde die Aufnahme eines gproz. Darlehens im Höchſtbetrage von 60 000., einge⸗ keilt in Teilſchuldverſchreibungen von 500 M. zwecks Abtragung olter Schulden, beſchloſſen. Wie wir hören, iſt ein großer Teil dieſer Anleihe bereits von hieſigen Handelskreiſen gezeichnet worden. 2 Die Futterhändler Süddeutſchlands hielten dieſer Tage in der Mannheimer Börſe eine Beſprechung ab, um in derſelben zwecks Gründung eines Verbandes und Feſtſtellung eines Kon⸗ trakts zu beraten. Die Verhandlungen ſind noch nicht zum Ab⸗ ſchluß gekommen und ſtehen weitere Beſprechungen bevor. Der nen zu gründende Verband ſoll der hieſigen Produktenbörſe ange⸗ gliedert werden. Die Verſammlung war von auswärtigen In⸗ tereſſenten, namentlich aus Frankfurt und dem badiſchen Hinter⸗ lande, ſehr ſtark beſucht. A3weifelhafte Firmen im Auslande. Beim hieſigen Verein Kre⸗ ditreform, Geſchäftsſtelle L 8, 12, welcher, wie alle dem Verband der Vereine Kreditreform e. V. in Leipzig angehörenden gleichnamigen Vereine bezweckt, ſeine Mitglieder vor ſchädlichem Kreditgeben zu ſchützen, iſt neuerdings reichhaltiges Material über Firmen in Oeſter⸗ Fgeich⸗Ungarn, Frankreich, Belgien, Rumänien, Holland, Italien, Vereinigte Staaten von Nordamerika, Türkei, Braſilien, Britiſch⸗ und Franzöſiſch⸗Indien, Natal uſw. eingegangen. Den infereſſierten Mitgliedern wird unentgeltlich mündliche Auskunft erteilt. Sie er⸗ halten auch ſchriftliche Auskunft über alle Plätze der Erde. Mannheimer Produktenbörſe. Beeinflußt durch die ſchwächeren amerikaniſchen Notierungen zeigt auch der hieſige Markt eine etwas ruhigere Haltung. Die Preiſe konnten ſich jedoch infolge der un⸗ beränderetn Cif⸗Offerten behaupten. Für Mals iſt dagegen die Stimmung andauernd feſt und der Preis für Mixedware wurde um 25⁵ Pfg. per 100 Kg. frei Wagen Mannheim auf M. 13 erhöht. — Vom Auslande wird offeriert die Tonne, per Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Ulka 9 Pud 20/25 prompt M. 136, do. 9 Pud 25/80 prompt M. 138, do. 9 Pud 30/85 prompt M. 140. do, 10 Pud prompt M. 142.50, do. 10 Pud 5/10 Azof prompt Mark 145—152; Rumänier nach Muſter M. 130—150, Laplata⸗Bahia⸗ Blanca ſem. ruſſe 80 Kg. per März/ Apri! M. 138.50, Bahia⸗Blanca⸗ Barletta 80 Kg. per März /April M. 188.50, Laplata⸗Roſario⸗Santa Je 76 Kg. ſchwimmend M. 188.50 Roggen ruſſ. 9 Pud 15/20 pbronpt M. 120, Bulgar⸗Rumän prompt M. 120; Gerſte ruſſiſche 60/61 Kg. prompt M. 109.50, Donau prompt M. 109.50, ameei⸗ laniſche lbs. prompt M. 100; Hafer amerikan. Nr. 2 white Clip⸗ ped 38 lbs. per März M. 113½. Mais mixed per März M. 98 und Laplata per April/ Mai M. 99. Ie] Maſchinenfabrik Badenia, vorm. Wm. Platz Söhne,.=., Weinheim. Der nunmehr vorliegende Geſchäftsbericht pro 1905 bezeichnet das Ergebnis für das abgelaufene Jahr als ein befrie⸗ digendes, wenn auch das vorigjährige Reſultat nicht erreicht würde. Teilweiſe haben die Unruhen in Rußland der Geſellſchaft größere Jurückhaltung im Export nach dieſem Lande auferlegt, teils war die Nachfrage in großen Dampfdreſchgarnituren vermindert und ferner hat die Einführung neuer Maſchinengattungen beſondere Aufwen⸗ dungen erfordert. Auch konnte die fortgeſetzte Steigerung der Roh⸗ materialienpreiſe infolge des ſtarken Augebotes keinen Ausgleich durch Aufbeſſerung der Maſchinenpreiſe erfahren,. Erſt gegen Schluß des Berichtsjahres konnte eine mäßige Erhöhung der Verkaufspreiſe vorgenommen werden. Wie bereits gemeldet, erzielte die Geſellſchaft einen Bruttogewinn von M. 818 492. Davon ſind für Abſchreibungen auf Immobilin und Inventar M. 45 275, für bezahlte Zinſen Mark 8262 und für Betriebsunkoſten M. 336 329 zu kürzen, ſo daß Mark 428 623 Reingewinn übrig bleiben, zu denen noch M. 107 892 Gewinnvortrag aus dem vorigen Jahre kommen. Der auf den 11. April einberufenen Generalverſammlung wird die Verteilung don 12 Proz. Dividende(wie i..), M. 28 503 weitere Ah⸗ ſchreibungen, M. 56 260 Zuweiſung an Delkvedere⸗Konto,.16 000 Gratifikationen an Beamte, Meiſter und Arbeiter vorgeſchlagen. An Altiva verzeichnet die Bilanz M. 848 936 Immobilien, M. 381 71⁴ Maſchinen und Utenſilien, M. 452 798 Wechſel, M. 40 639 Kaſſe, M. 1 305 357 Debitoren, M. 759 250 Materialien, M. 16 472 Effekten und M. 1 254 437 Vorräte an fertigen und halbfertigen Fabrikaten auf, denen M. 636 000 Hypothekſchuld und M. 904 949 Kreditoren gegenüberſtehen. Die Reſerven beziffern ſich auf Mar! 962 451. Der Bericht erwähnt noch eine lebhafte Beſchäftigung und beträchtliche Erhöhung des Umſatzes im neuen Jahre, ſo daß für die Weiterentwickelung des Unternehmens günſtige Ausſichten vorhanden ſind. 5 Kaiſer Friedrich⸗Quelle Akt.⸗Geſ., Offenbach a. M. Die Geſell⸗ ſchaft erzielte in 1905 nach M. 25 788(i. V. M. 30 838) Abſchreib⸗ ungen einen Reingewinn von daraus 5 Proz.(4 Proz.) auf die M. 150 000 Vorzugsaktien, wäh⸗ dend die M. 150 000 Stammaktien, wie bisher ſtets, leer ausgehen. Die Königl. Württ. Hofbank, G. m. b.., Stuttgart zeigt ihre bereits vor einiger Zeit angekündigte Umwandlung in eine G. m. b. H. an, die mit M. 10 Mill. Stammkapital arbeiten wird und Altttibe und Paſſive der bisherigen offenen Handelsgeſellſchaft über⸗ nommen hat. Geſellſchafter ſind die Privatvermögensverwaltung des Königs von Württemberg, die ſonſtigen bisherigen Beteiligten der Hofbank, ferner die Württembergiſche Vereinsbank und die Würt⸗ lembergiſche Bankanſtalt vorm. Pflaum u. Co. Zu Geſchäftsführern (Direktoren) wurden die Herren Geh. Hofrat C. v. Staib und Kaiſ. Bankaſſeſſor F. Intelmann ernannt. Dia.ſſeldorfer Maſchinenbau⸗Akt.⸗Geſ. vorm. J. Loſenhanſen. Der Auffichtsrat beſchloß, eine Dividende von 4 Proz.(1904: 25½ Proz.) vorzuſchlagen. Der Vorſtand berichtet, daß der Auftrags⸗ beſtand und der bisherige Umſatz ungefähr doppelt ſo hoch als im Vorfjahre ſeien. 5 Alktiengeſellſchaft für Buntpapier und Leimfabrikation, Aſchaf⸗ ſenburg. Der Aufſichtsrat beſchloß, der am 24. April ſtattfindenden Generalberſammlung die Verteilung einer Dividende von 10 Prog (wie i. VB.) vorzuſchlagen und den nach 169 740 M.(i. VB. 156 803 Mark) Abſchreibungen ſich ergebenden Reingewinn von 813 441 M. 269 993.) nach den Vorſchlägen der Direktion zu verwenden. Zahlungseinſtellung. Die Exportbierbrauerei Leonhard Eber⸗ lein, Kommanditgeſellſchaft in Kulmbach, gemeldet. iſe in Bayern. Nach der„Seifenſ.⸗OItg. ſcher Seifenfabrikanten am 18. ächſt eine kleine Preiserhöhung dieſes Jahres wurden in Nord⸗ hat heute Konkurs an⸗ e Seifenpreiſe um 15 bis 20 2 1 ieb führt, d lsregiſter eintt giſterrichter vollgog den Fitmeneintrag. Jetzt hat ſich herausgeſtellt daß dieſer Firmeneintrag null und nichtig iſt, da nach Paragr. 112 B..⸗B. die vorherige Genehmigung des Vormundſchaftsgerichts einzuholen iſt, was nachträglich zu tun unſtatthaft iſt. Vorbereitung für eine Erhöhung der Bierpreiſe. Der Verein Berliner Brauereien ſetzte eine Kommiſſion ein, um eine Erhöhung der Bierpreiſe vorzubeteiten anläßlich der Beſchlüſſe der Steuer⸗ kommiſſion. Die Wirkungen der neuen deutſchen Zollſütze ſind, den„Times“ zufolge, unter anderem darin zum Ausdruck gekommen, daß eine Reihe von deutſchen Abnehmern engliſcher Wollwarenfabrikate ihre vor dem Inkrafttreten des neuen Tarifs gemachten Beſtellungen in England zurückgezogen haben. Die betreffenden Waren ſollten noch vor dem 1. März geliefert werden; ſie wurden aber infolge der über⸗ aus ſtarken Beſchäftigung der engliſchen Fabriken nicht vechtzeitig fertiggeſtellt. Zollreklamationen in Rußland. Infolge der ſpäten Ratifizie⸗ rung des ruſſiſch⸗öſterreichiſchen Handelsvertrages iſt den ruſſiſchen Zollbehörden die Weiſung, die vertraglichen Zollſätze dieſes Handels⸗ bertrages anzuwenden, erſt am 3. März zugegangen. Infolge deſſen ſind in den erſten Märztagen vielfach Waren deutſchen Urſprunges nach den Sätzen des neuen ruſſiſchen Generaltarifes verzollt wor⸗ den, obwohl ſie auf Grund der Meiſtbegünſtigung ſchon auf die neuen an Oeſterreich⸗Ungarn eingeräumten Vertragsſätze Anſpruch hatten. Die ruſſiſche Regierung hat ſich auf eine Anregung des Handelsvertragsvereines bereit erklärt, in ſolchen Fällen die Zolldifferenz zurückzuzahlen. Das Sekretariat des Han⸗ delsvertragsvereines, Berlin Wü 9, Köthenerſtr. 28/29 erkläxt ſich gern bereit, die Geſuche der betreffenden Intereſſenten der zuſtän⸗ digen amtlichen Stelle in Rußland zu übermitteln. Kursblatt der Mannheimer Produktenboͤrſe vom 29. März. 19.25——.—[afer, wſirttb. Alp—.——. ———.—„vuſſiſcher 18.50—17.50 19.— 19 85„amerik. weißer— 19.50—19.80[ Maisamer.Mixed—.——13.— 19 40—19 65 755 Donau 20.——20.25„ La Plata 19.50—19 75 Koßlreps, d. neuer 19.50%0—] Wicken 18.50—19 75 Kleeſamendeutſch.! —.——.— 5 4 „Luzerne „MPvovene. „Eſyparſette Leinöl mit FJaß „ bei Waagon—.—— 4450 Rübst in Faß „ bei Waggon—.— 54.50 Backrüböl—.— Am. Petroleum Faß Weizen bierländ. Rheingauer norddeutſcher ruſſ. Azima Ulka Theodoſia Daganrog Saxonska rumäniſcher am. Minter Manitoba Malla Walla—.———.— Kanſas Auſtralier „ La Plata Kernen Roggea, pfälz, neuer ruſſiſcher rumäntſcher norddeutſcher—.——.— 10.——20.— 105.—115 107.— 15.— 50. 52 19.50— 20— 55„ 1759——.— —.— 55.— 17.85—17.50 ——.— „— Am. Petrol. Waga.—.——22.20 100.— 05.— fr. mit 20% Tara—.——.— „ amerik. Herſte, hierl. „ Pfälzer 17.25—— 17.50—17.75 ————— Am. Pe rol. in Ciſt. v. 100konettoverzollt.——18 40 Spititus, Ia. verſt. 100% 127.— Größere Abſchlüſſe vollzogen ſich heute in Aktien der Bad. Aſſekurauz⸗Geſellſchaft zu 1265 Mark pro Stück. Auch Bad. Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien etwas höher. Kours: 510 Geld. Ferner: Koſtheimer Celluloſe 240 Geld. „Heſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: in Ciſternen Mk. 17.80, in Faß(Barrels) Mk. 21.60 per 100 kg netto verzollt ab hieſigem Lager. Frankfurter Effeltenboͤrſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 29. März.(Fondsbörſe.) Die Erwar⸗ tung, daß auf die geſtrige Abendbörſe ein weiter lebhaftes Geſchäft folgen werde, hat ſich nicht erfüllt. Die zuverſichtliche Stimmung hielt an. Die Tendenz war feſt. Bankaktien waren lebhafter bei anziehenden Kurſen. Montanwerte feſt auf die günſtigen Berichte des Rheinlandes. Veränderungen auf den Bahnenmarkte waren nicht von Belang; feſt lagen Prince Henri. Schiffahrtsaktien ruhig, aber feſt. Induſtriewerte gut dis⸗ poniert. Nennenswert höher waren Chemiſche Anilinfabrik und Höchſter. Fonds auf billigeres Geld höher. Ungariſche und⸗ öſterreichiſche Fonds infolge der Beſchlüſſe der Regierug ſchwächer. Obgleich im allgemeinen die Anſicht vorherrſcht, daß, der entſcheidende Schritt in Algeciras nur noch die Frage weniger Tage ſei, ſo hält ſich die Spekulation trotzbdem zurück. Der weitere Verlauf war feſt aber ruhig. Deutſche Bank auf das neue chileniſche Geſchäft andauernd belebt. An der Nach⸗ börſe blieb die Haltung weiter feſt. Baltimore and Ohio belebt 112,20—40, Kreditaktien 210,90, Diskonto 192,10. Telegramme der Continental⸗Telegraphen ⸗Campaguie Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5 Progen. Wecſel 28. 29. Amfierdam kurz 108 62 168.62 Belgten„ 81.216 81 25 Falien„ 81.888 81.40 London„ 20.468 20.47 lang—.— 20.46 28 kurz 81.483 51.466 81.283 81.80 85.083 8505 16.33 1683 3% Baxis Schwelz. Plätze;. Wien Napoleonsd'or Privat⸗Diskont Staatsvapiere. A. Deutſche⸗ 28 29 1½% Oſch. Reichsanl 100.85)01 3 n. 817 pr.konſ.St.⸗Anl 100 70 100.95 5 89— 19— 28. 20. Tamaulivaß 100 85 100.60 Bulgaren 99 25 99 50 1% Griechen 1890 52 40 8260 ikalien. Rente 106 10 105.90 M. 10 656(M. 8319) und verteilt Mfälz. Hyp.⸗Bank Biager Aktienbferbr. Durl. Hof vm. Hagen Pfalzbr. Geiſel, Mohr———— Brauerei Sinner „ ungariſche Futter Herſte rum. Brau „Jber unverſt. 57.50 „ er 42.50 roh 70 er unverſt. 85/2% 51.5 Jaſer, bad. neu 17.——17.50„ ber„ 83/½2% 36.— Nr. 00 0 2 2 25 Roggenmeb! Nr. 0) 25.75 10 Getreide ziemlich unverändert. Mannheimer Eſſeftenbörſe vom 29. März.(Offizieller Bericht.) Obligatlonen 1½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. u. Seefransvort 1901.— G 1½½% Bad, Ainffin⸗l. Sodaf. 104.50 G 4% Bi, Kleinlein, Heidlbg. 101.50 G 3% Pürg. Braubaus, Bonn 102.75 G 4% Herrenmüßle Genz 100.— G 1½% Mannb. Dampf⸗ ſehſeppſchiffabeſs⸗Geſ. 102.10 G 1˙2.— G .75—.— Weizenmehl + Pfandbriefe. 4% Rb. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 b65 alte M. 95.80* „ unk. 1904 9s.80 „„ Fommunal 97.50 b; Städte⸗Anlehen. 3½ Freiburg l. B. 3½% Heidelbg. v. J. 1903 30% Karlsrube v. J. 1896 3½% Lahr v. J. 1902 %%0 Ludwigshafen 98.50 U 97.8009 87.40 b2 97.— b. 100.50&. „ 100—6 „ v. 1900 100.& 98.20& 101.—* 1½% Wannh. Lagerhaus⸗ Geſelfſchaft 4½%% Oberrh. Eſektrizitäts⸗ werke, Karlsruhe 96.— G 4½% Pfälz. Ebhamotte u. Tonwerk.⸗G. Eiſend. 102.— G 10% Nuſſ..⸗G. Zellſtofff, Waldbof bei Pernau in Uiplond 1½%/ Speyrer Braußaus .⸗G. in Speyer 101.50 G 1½ Speyrer Ziegelwerke 109 10 G 4½% Südd. Praßlinduſtr. 101.75 G 1½% Tonm. Offſtein.⸗G. 375e%5 4% Mannh. Oblig. 1901 30„„ 1885 98.— C + „ 1888 7 1598 5„ 1898 8˙0„„5 3½% Pirmaſens unk. 1905 31%% Wiesloch v J. Induſtrie⸗Obligation. 4½% Alt.⸗Geſf. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105% 98.— 98.— G 97.80& 97.75 K 98.—& 98.25 G 4½ Sellſtofffabrit Walt hof 104.30 0 104.25 C At Banken. Brief Geld Badiſche Bank Gewbk. Speyer 50%—.— 128 Nfälz. Bank—.— 102 80 199.25 19350 f. Sp.-U. Kbb. Land.—.— 188— Rhein. Kreditbank—.— 142 255 Rhein. Hyv.⸗Bank 201.— 200.5 Südd. Bank—.— 115.50 Eiſenbahnen. Pfälz. Ludwiesbahn Maxrbahnn Nordbahn Hellbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. .⸗G..chem. Induſtr—.—.50 Bad. Anfl. u. Sodafbr. 447.——.— Chem. Fab. Goldenbg.—— 170—. Verein chem. Fabriken—.— 827 5 Verein D. Oelfabriken—— 187.— Mſt..⸗W. Stamm 249.——.— „ Vorzug—.— 105.50 Brauereien. Bad. Brauerei eenn 5 Brieſ Geld Br. Schwartz Speyer—.— 180.— 1 Ritter, Schwetz. 22—— „. Storch. S.„ 104— 108.— „Werager, Worms 103.—— Mormf. Br. v. Oertge—.— 89.50 Bflz. Preßh. u. Spifbr.—.— 139.— Transvort u. Verſicherung. g..G. Röſch. Seetr. Nannh. Dampfſchl. „ Vagerbaus Bad. Niſck⸗u. Mitperſ. „ Aſſecurranz—.— 1265⁵ Fontinental. Verſ.—.— 446.— Mannß. Verficherung 560— 545.— Obertb. Verſ.⸗Geſ.—.— 525.— Württ. Transv.⸗Verſ.—.— 70.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie—.— Dingler'ſche Mſchfbr. 104.— Emaillirfbr. Kirrweil. Emaillw. Mafkammer 102 50—.— Fttlinger Spinnerei 103.——. Hüttenh. Spinnere!—.— 89.— karls Maſchinenbau—.— 280.— Nähmfbr. Haid u. Neu 275.——.— Toſth. Cell zu. Paplerf.—— 240.— Mannb. Gum u. Asb. 122.— 121.— Uſchfbr. Badenta 205.——.— omb. Mefſerſchmit! 83.——— fälr Näb⸗ u. Fahrrf 140.50 140.— Ludwigsh. Brauerei 245.— Portl.⸗Cement Holbg. 142——- Mannh. Aktienbr. 144——. Berein Freib. Zſegelw.—.— 169.— 9 2 00 5„5 0 Zellſtofffabr. Wafdhof Zuckerſbr. Waghäuſel 11125— Auckerraff. Mannb⸗— 111. 89.— 86 50—.— 96.— — 233.5 —.— 149— —— l. 79.——— —— 121— 08— 124 50 123.50 268.50—— Eichbaum⸗Brauerei—-— 152 50 Eleſbr. Rühl, Worms 102.——.— Ganters Br., Freibg.—.— 110— Kleinlein, Heidelberg—.— 198 —— 243— Er. Schroedl, Holbg. 222.—. 101.— G Dr. H. Loſſen, Worms 101. „S. Weltz, Speyer 9550—.— —.— 290.— 102 0 98 80 99 80 99 50 10160 99.00 88 30 103 20 86 20 81.55 —— 4 bad. St.⸗A.„ 102.35 Jiſ, bad. St.⸗Obl. fi 98 0 51„ M. 99.30 91% 99.50 „ 00, 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.70 31½% do. u. Allg.⸗A. 3 4 Heſſen Heſſen Sachſen 31½ Mih. Stadt⸗A.05 „Ausländiſche. 4Ag..Gold⸗A. 1887 97 6 4½ Chineſen 1898 Egypter uniſtzirte— Mexikaner äuß. 103.— 102 80 4„in 68.85 68.0 Aktien induſtrieller Bad. Zuckerfabrit 110 50 110.25 Eichbaum Mannh. 152.60 152.60 Mh. Akt.⸗Brauere. 142 142.— Parkakt. Zweibr. 111.50 111.50 Weltz z. S. Speyer 95.— 95.— Cementw. Heidelb. 141— 14.75 Cementf. Karlſtadt 125.90 1530 Bad. Anilinfabrik 446 80 448 75 Ch. br. Griesheim 256— 256.— Höchſter Farbwerk 394 50 395.50 Vereinchem. Fabrik 326.25 82325 Chem. Werke Albert 366 80 372.25 Neeumul.⸗F. Hagen 217.— 217— Ace. Böſe, Berlin 86— 86.— Allg. Elk.⸗Geſellſch. 221.60 221.60 Lahmeyer 146 80 146.75 943.—247.75 129.— 128 60 Bochumer Buderus Concordia Deutſch. Luxembg. Eiſenwerke Lollar Friedrichsh. Bergb. 145.50 146. ———— 224— 224. ———— 284 30 984 50 148.— 148 140 29 149.50 186 50 186 50 170 40 171.10 13180 132.70 148 40 143 70 Ludwh.⸗Berbacher Pfälz. Maxbahn do. Nordbahn Südd. Eiſenb.⸗Geſ. Hamburger Packet Nordd. Lloyd Oeſt.⸗Ung. Staatsb 40/ Frk. Dyv.⸗Pfdb. 100.80 100 80 4eb.K. V. Pfobr.05 101— 100.90 %/„ 1910 101.30 101.30 46%. FypB. Pfdb. 101.10 101.10 Bitzeſ,„„„ 40 98.4 816% Pr. Bod.⸗Fr. 94 80 94.80 4% Etr Bd. Pfd. v90 100.70 100.70 4% „aAnk. 00 101 70 101.70 „ Pfdbr..1 unt. 10 102.30 102.20 „ Pfdbr..0 unk. 12 102.80 102 80 „ Pfdbr..8 4˙% 40⁰ 6 37½ 4%„ Com.⸗Obl. 5 vi. 1,un 10 108.50 102 5 8½„ Com.⸗Oul. .87, unk.s1 8 70.7˙ 3 1½% 1 Com.⸗Obl. 2 % 88.70 4% Pr. Pft unk, 09 100.80,100.75 Aktien deutſcher und autländiſcher Transport-Anſtalten. 9 f. 94 9690 96.— 3 „Pfd. 96/06 95 90 85 90½ 41/ Oeſt. Stlberr. 100%0—— 4%„ Paplierr. 100 45 100 40 Oeſterr. Goldr. 100— 100 25 3 Portg. Serie U 69.50 69.50 dto. III 7070 70 60 %½% neueguſſen 1903 92 20.20 1 Ruſſen von 1880 ſpan. ausl. Rente 4 Türken v. 1908 1 Türken unif. 4 Ungar. Goldrente 1„ Kronenrente Verzinsl. Loſe. Oeſt. Loſe v. 1860 189.25 159,80 Türkiſche Loſe 147 40 148.80 8 13190 181.90 187 50 187 50 462.— 462 75 52.— 52— 110½ 1070 18150 182.— 341 30 342 Unternehmungen. Ektr.⸗Geſ. Schuckert Allg..⸗G. Sſemens Ver. Kunſtſeide Lederw. St. Ingbert Spichar; Walzmühle Ludw. Fahrradw. Kleyer Maſch. Arm. Klein 100.— Maſchinenf. Baden. 05 50204 60 Dürrkopy 407—413 80 Maſchinf. Gritzner 219 89 21 80 Schnellprf. Frithl. 186.80 186.— Oelfabrit⸗Altien 136.60 166.60 Seilinduſtrie Wolff 122.12 Zellſtoff Waldhof 280.— 290. Südd. Immob. 128.70 123.80 Bergwerks⸗Aktien. 5 225.10 225.40 216.70 217.2 Helſenkirchner Harpener Hibernta Weſterr. Alkalt⸗A. 246— 47.60 Oberſchl. Eiſenakt. 129.40 129.65 Ver. Königs⸗Laura 247.——.— 2465 5 7 Oeſterr. Sid⸗Lomb. Oeſterr. Nordweſtb Lit. B Gotthardbahn Ital. Mittelmeerb.— „Meridionalbahn 152 80 Baltim. Obhio 111.70 1 2 0 —— —.— Pfanbbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% Pr. Pfdb. unt. 14 102.— 102.— 12 102.75 10275 100.— 94 90 96.75 96.— 96 3½ Pr.Pfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 555 Obl, unkündd. 12 89 50 4% Rh. H. B. Pſh. 02 100.7 9„ 1907 100,70 1912 102 75 alte 95.80 „ 1904 95 80 „ 1914.50 0 .⸗C.⸗B. ** 23 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 101.1 3120% Pf. B. Pr.⸗OB. 24%½% Ftal ftt..E. B.—.— 7250 12 101,70 101.70 Mana-Mert.⸗. 548. 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 29. März. Bank- und Verfickerungs⸗Aktien. Badiſche Bank 131.50 181.50 Oeſterr.⸗Ung. Bank 117 35 117 80 Perl. Dandels⸗Geſ. 175 40 176.40J Seſt, Länderbank 112 25 112 25 Fomerſ. u. Dist⸗B. 128 30 122.90]„Kredit⸗Anſtalt 210 50 910 90 Darmftädter Bank 148 80 148.90 Pfälziſche Bank 102 30 102.70 Deutſche Bm 247 50 248 50] Hfälz. Hp-Bant 190— 199 Peutſchaſtat. Bank 182 50 182 50 Preuß, Hypothenb. 120— 120.40 D. Effelten⸗Bant 112 75 12 50 Deutſche Reichsbt 155 10 156.10 Pisconto⸗Comm, 191 40 192 10 Rhein. Kreditbank 42.50 142 30 Dresdener Bant 166 20 166%0 Rhein. Hyp. B. M. 199 200,40 ankf. Hyp.⸗Bank 20) 50 207 50 Schaaffh. Bankver. 165.— 165.50 i Hvp.⸗Ereditv. 168 80 158 8. Südd. Bant Mühm. 115 5 115.50 130 90 134 10 Wiener Bankver. 142.60 142.20 Bank ttomane 128.30 128.50 Fraukfurt 3.., 29 März. Kreditaktien 210.90, Stanis⸗ bahn 143 70, Lombarden 23.40 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente Fan0, Gotthardbahn 198— Disconto⸗Commandit 192—, Lauro —.—, Belſenticchen 225,.50, Darmſtädter 149—, Handelsgeſellſchat 176.10, Dresdener Bank 266 50., Deutſche Bant: 48 80, Bochumer 244.40 Northern—.—. Tendenz: feſt. RNachbörſe. Kreditaktien 210 90, Stqgtabahn 148.70, Lombarden .60, Disconto⸗Commandit 192.— Berliner Effektenbörſe. (eivatielegramm des General-Angeſzen) *Berlin, 29. März.(Fondsbörſe.) Die geſtrige Feſtig⸗ kel: in Banken und Fonds ſetzte ſich heute bei Eröffnung weiter fert. Oeſterreichiſche Werte lagen feſt auf Wien. Ruſſenbank höher auf Petersburg. Eine weitere Anregung zur Feſtigkeit bot der geſtrige Bericht des Iron Age wegen der Meldung von großen Schienenbeſtellungen der kanadiſchen und amerikaniſchen Pahnen, ſowie wegen bedeutender Ordres für Bauſtahl und der Erhöhung der Preiſe für ſämtliche Stahlwaren. Daraufhin Vochumer und Rheinſtahl erheblich höher. Auch Laurahütte beſſer. Kohlenaktien gleichfalls feſt. Heimiſche Fonds höher, desgl. Japaner auf London. Ruſſen preishaltend. Bahnen feſt. Amerikaner in Parität mit Newyork höher. Auch Schif⸗ fährtsaktien höher gefragt. Ultimogeld von verſpäteten Nach⸗ züglern bis 5½ pCt. gefragt. Tägliches Geld über Ultimo 6 pCt. In zweiter Börſenſtunde ſämtliche Märkte gut gehalten; Kur Rheiniſche Stahl etwas niedriger. Truſt Dynamit auf Käufe ür Ultimo höher. In dritter Börſenſtunde feſt, desgleichen rduſtriewerte des Kaſſamarktes in Eiſenaktien. MRationalbank Berlin, 29. März(Schlußkurſe.) Nuſſennoten 214 10 214.— Lombarden 2450 24 40 Nuſſ. Anl. 1902 88.80 82 70 Kanada Pacifte 175 10 176 20 see Reichsanl. 100.90 100.90 Hamburg. Packe! 170 17040 87% Reichsanleihe 89.10 89.20 Nordd. Lloyd 130.90 1315 4½% Jad. St.⸗An. 102.20 102.40 Pynamil Fruſt 183 20 184 J. B. St.Obl. 1900 29 40 99 50 Licht⸗ u. Kraftanl. 140.— 141.7. ½ Bayern 99.60 39.70] Bochnmer 24170 243 5 %% Heſſen 5„ Tonſolidation 428 10 423 50 „Heſſen 86.20 86 20 Dortmunder 87 70 87 70 32% Sachſen 87.70 87 50 Gelſenkirchner 224 40 225 6ʃ Pfbr. Rß. W. B. 101.— 101— Harpener 216 40 217 2ʃ 3% Chtneſen 202.— 101 90 Hibernia 55 fFaltener e. Sörder Bergwerke 195— 196 Japaner(nen) 94.80 95.10 aurabülte 245 70 247 90 2800er Loſe———— Dboͤnir 208 75 211 Baatad⸗Anl. 89 20 88 70 Ribeck⸗Montan 223— 222 25 ditaktien 210.20 211 20 Derk.⸗Märk. Ban! 168 50 168 30 Handels⸗Geſ. 175.10 176.20 ödter Bank 148 10 148.60 Deutſch⸗Aſigt. Bank 182.40 182— ſche Bank 15 247 10 240.20 Murm Revier 150.10 151 Anklin Treptow 376— 378 20 Braunk.⸗Brit, 217 90 217 D. Steinzeugwerke 243— 243 70 Duüſſelvorſer Wag. 294.40 293 Elberf. Farben(alt) 580— 535 0 N.——. eſtereg. Alkalſw. 248 245 5 Disc.⸗Kommandif 190.80 192— Mollkämmerei⸗Akt. 155 50 156 50 ner Bank 165.60 166 60 Chemiſche Cbarlot. 213— 213 20 Rhein. Kreditbant 142.— 142.— Tonwaren Miesloch 189 70 189 70 Schaaffh. Bankv. 165.— 161.70 Zellſtoff Waldhof 290.40 289 75 Aübeck⸗Büchener——.—Cellulofe Koſtheim 2337/ 942 atsbahn 148 60 144.50 Rüttgerswerken 149.— 149.7 Privat⸗Discont 4½ 0 W. Berlin, 29 März.(Telegr.) Nachbörz⸗ Kredit⸗Aktten 210 70 21110 Staatsbahn 46 70 144.50 Mskonie Komm. 191.40 191.90 Vombarden 24.40 24.40 ed Partfer Börſe. Paris, 29 März. Anfangskurſe. 8% Rente 99.27 99 12[ Türk. Looſe——— jenet————[Banque Ottomane 648— 647 er 95.20 95 10 Nio Tinto 1698 1688 ken uni. 98.80 93 50 Londoner Effektenbörſe. Lond on, 29. März(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. % Reſchsanleihe 88— 88½ Southern Paciſte 69%8 70¼ % Chineſen 104% 104/[Cbicago Milwaukee 180% 18105 4%% Chineſen 97¾ 97/] enver Pr, 90˙½ 89 %%½ Conſole 90½ 90½½¼1 lichiſon Pr. 107 /½ 107 4% Iſaliener 104½ 104½ oufsv. u. Naſhn. 54¼ 155¼½ 4% Griechen 58% 585/ Union Paetfie 158 19½ % Portugieſen Zo Jo,. init. St. Steel com. 41½ 42½ Spanier i, da,„ pref. 108¼ 109% Türken 92½ 92%Eriebahn 44% 46 4% Argentinier 98— 88 Tend. beh % Mexitaner 25½ 35% Debeers 18% 180½ % Japaner 90% 91— bartered 1% 15% Tend.: beh Foldfields 4/ 47% omanbant 157/ 157/ Randmines 6˙ 6¼ Tinto 67% 67½ Faſtrand 5% 5½ ſilianer 91¼ 91½ Tend.: beh. Berliner Droduftenbörſe. * Berlin, 29. März.(Produktenbörſe.) Den aus⸗ wärtigen Meldungen entſprechend war anfangs die Haltung recht ach, beſſerte ſich aber im ferneren Verlaufe, bei beſchränktem rkehr, des rauhen Wetters wegen ein wenig; doch weder Wei⸗ zn noch Roggen gewannen den geſtrigen Preisſtand zurück. Hofer behauptete ſich. Greifbares Getreide iſt ſchwer verkäuflich. Wetter: wolkig Nüböl anfangs beſſer; ſpäter etwas matter. und kalt. Berlin, 79. März.(Telegramm.)(Produktenbörſe Preiſe in Mark pro 100 kg. fre Berlin netto Kaſſe. 28 29 28 29 Weigen per Mai 183 50 188.25 Mais per Mai 130.50 130.50 Feb 187 50 187 25„Juli Vr de 5 80 n per Mai 168.— 168.— per Mai 50.— 50.— 171.— 71.—„Oktbr 525 52.20 Sept. 162 28 162 250„ März 49 60 49 60 Han per Mai 161 161.—Spiritus 7oer loco „Juli 162.75 163.— Weizenmehl 24.25 24.25 r.——— lAioggenmebl 22.40 29.80 Budapeſt, 29. März.(Telegramm.) Getreidemarkt. 28. 29. Weizen per April 16 36 15 3s ſtetig 16 40 16 42 feſt „ Mai 16 36 186 38 1688 16 40 „„ Oan 1888 16 88 1686 16 88 Roggen per Apri] 18 50 13 32 ſtetig 1359 13 61 feſt Okt. 13 82 388 1940 13 42 Hafer per April 15 48 15 50 willig 15.52 15 64 feſt „ 120 1 12 40 12 42 Mais per Mai 1330 1382 ſtetig 1384 13 85 feſt , Jult 1350 1352 13 54 13 56 Kohlraps p. Aug. 37 60 27 80 lräge 27 70 27 90 ſeſt Wetter Schön. Liverpool, 20. März.(Anfangskurſe.) 28 29. Meizen per Mat.067/, ruhig.06% ruhig 5„ Jun.065.05% Roggen per Meärz.08½ ruhig.02 ½ ſtetig „ Mai.025%/ 402ů%/ *** Maunheimer Marktbericht vom 29. März. Stroh per Ztr. M..55 bis M..00. Hen M..00 bis M..00, Kartoffeln Mů.50, beſſere M..50 bis M..—, Bohnen per Pfd. 60—00 Pfg., Blumen⸗ kobl per Stück 30.40 Pfa., Spinat per Portion.80 Pfg., Wirſing ver Stück 10⸗15 Pfa., Rotkohl per Stück 15.20 Pfg., Weißkohl per Stück.00 Pfg., Weißkraut 100 Stlſick 0⸗0., Kohlrabi, 3 Knollen 50-10 Pfa., Kopſſalat per Stück.15 Pfg., Endivienſalat p, Stſig 15 20 Pfg., Feldſalat ver Portion 20 Pfg., Sellerie v. St 10.15 Pfg. Zwiebeln per Pfd. 10.0 mfa., rote Füben v. Pfd.-06 Ufa., weiße Rüben per 0⸗04 Pfg., gelbe Rüben per Pfd. 003 Pfa., Karotten ber Büſchel 0 Pfa., Pflückerbſen per Pfd 00.00 Pfg., Meerettig ver Stange 20.25 Pfg., Gurken ver Stück 00.0 Pfg., zum Einmach'n ver 100 Stück.00., Aepfel per Pfd. 20.25 Pfg. Virnen per Pfd 25.80 Pfg., Kirſchen per Pfd. 90⸗00 Pfg., Trauben per Pfd 00.00 Pfg., Pfirſiſche p. Pfd..00 Pfg., Aprikofen v. Pfd. 00 Pfa., Nüſſe per 25 Stück 20 Pfg., Haſelnüſfe per Pfd. 340 Pfg., Eier ver 5 Stück 3035 Pfg., Butter per Pfd. M..00-.30, Handkäſe 10 Stück 40—50 Pfg., Breſem per Pfd. 60.50 Pfg., Hecht per Pfd M..20, Barſch p. Pfd. 00.0 Pfg., Weißſiſche v. Pfd. 00.10 Pfa. Laberdan per Pfd. 50 Pfg., Stockfiſche per Pfd. 25 Pfg., Haſe per Stück.00..00., Reh per Pfd. 00-80 Pfa., Hahn(ig.) ver Stüch 014.50., Hubhn(jung) per Stück 0⸗1.70 Mk., Feldhuhn per Stück .00-.00., Ente p. Stück.20-3., Tauben p Paar-.00., Gans lebend per Stück 0⸗0., geſchlachtet ver Pfd. 00.00 Pfg., Aal..00., Zwetſchgen ver Pfo,—0 Pfg. Landesprodurten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 26. März 1 06. Mitgeteilt von dem Borſitzenden Kommerzienrat Fritz Kreglinger. Die Stimmung im Getreidegeſchäft hat ſich befeſtigt. Sowohl Argentinien als auch Ruß and haben ihre Forderungen für Weizen erhöht. Die Kaufluſt ift etwas beſſer geworden. Wir notteren per 100 ke frachtfrei Stuttgart, je nach Qualita! und Lieferzeit: Weizen württemberg. M. 19(0 19 50, fränkiſchen 19.25.—18.75 niederbayer M. 19.50—20.00. Rumänier, M 10.5 bis 20.25, Ulka M. 20.00—.50, Saxonsta M. 20.25 20.50 Roſtoff Azima M. 20.50—20.75, Walla⸗Walla M. 00.00. 00.00, N Blata M. 20 30—00. o, Amerikaner M.(.00—%.00, Kalifornier M. 00.00 00.00. Kernen: Oberländer M. 125—19 75, Unterländer M. 19.25—00.00. Dinkel 18.00—00.00. Roggen: württembergiſcher N. 17.2517.75, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 18 25—18 50 Gerſte: württmb. M. 00.00—00.00, Pfälzer(nominell) M. 00 00 is 00.00, bayeriſche M. 00.00—00.00, Tauber M. 09.00—00.0 ungariſche M. 00.00—00.00, kaliforn. prima M. 00.00—.00 dafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.000.0 vürttembg. M. 17.25—18.00, ruſſiſcher M. 170—18.25 Mai⸗ ixed M. 13 75 14.00, La Plata geſund 14.60—14 75, Hellon M 00—00 00 Donau.00—00,00. Kohlreps 00.00—00 00. Mebl⸗ dreiſe pro 100 ka inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 30.00—81.00, Nr M. 28.00—29 00, Nr. 2 M. 26.50—27.50, Nr. 3 M. 25.00—26 0 Nr. 4 M. 22.—28.50, Suppengries M. 30.00—51.00, Sack Kleie Nk. 10.00. 10.25. Ueberſeeiſche Schiffabrts⸗Machrichten. New⸗Nork, 26. März. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Ine, Ant werpen. Der Dampfer„Weſternland“, am 14. März von Antwerper ib. iſt heute hier angekommen New⸗Nork, 26. März. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line Antwerpen. Der Dampfer„Finland“ am 17. März von Antwerpen ib, iſt heute hier angetommen. New⸗Pork, 206 Marz.(Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗vin⸗ Hotterdam). Der Dampfer„Ryndam“, am 17. März on Rotter⸗ zam ab, iſt beute hier angetommen. Autwerpen, 29. März. Drahtbericht der Red⸗Stai⸗Line in Untwerpen. Der Dampfer„Kroonland“, am 17. März von New⸗Mork ab, iſt heute hier angekommen. Meitgeteilt durch das paſſage⸗ und Zteiſe⸗Bureau Gun sach& Barentlau Nach. m Weannheun, Bahnhofplatz Nr. irett am Hauptbahnbof. Plalz, heſſen ung umgedung. »Worms, 28. März. Der Staat hat an die Stadt Worms das Erſuchen gerichtet, der Frage der Ableitung der Fäka⸗ lien in den Rhein näher zu treten. Demgemäß iſt von der Stadtverwaltung die Anlage einer Kläranlage in der Nähe von Rhein⸗Dürkheim ins Auge gefaßt worden. Gerichtszenung. § Mannheim, 28. März.(Strafkammer J. Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichsdirektor v. Woldeck. Der Friſeur Karl Reber ſoll auf unlautere Weiſe den Kauf⸗ mann Max Marburg zur Lieferung eines Anzuges im Werte von 68 Mark beſtimmt haben. Das Schöffengericht hat wegen Betrugs auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Wochen erkannt. Reber legte Berufung ein und weiſt heute nach, daß er dem Marburg . Zt. den Anzug zur Verfügung geſtellt habe, weil ihm augenblick lich das Geld zum Bezahlen fehle. Das Urteil lautet auf Frei⸗ ſprechung. Vert.:.⸗A. Dörzbacher. Der 27 Jahre alte Schuhmacher Karl Krebs aus Freuden⸗ ſtadt ſtahl an Oſtern v. Is. im Cafe Apollotheater ſilberne Löffel, im Nopember v. Is. erbrach er bei Wirt Erhard Seifert einen Koffer und ſtahl daraus die Summe von 155 Mark. Im Januar ds. Is. entwendete er dem Schuhmacher Heinrich Schröckhaas Borkalfleder im Werte von 14 Mark und am 18. Februar ds. Is. einer Frau Mayer⸗Reinach ein Geldtäſchchen. Es wird auf 1 Jahr 2 Monate Gefängnis erkannt und auf Verluſt der Ehrenrechte für die Dauer von 5 Jahren. Mit Arbeitergroſchen hat ſich der Maler und Tüncher Hein⸗ richt Brechtel aus Edenkoben luſtige Tage gemacht. An einem Tage anfangs Oktober behauptete er, es ſei bei ihm eingebrochen und 300 Mark auf der von ihm verwalteten Gewerkſchaftskaſſe des Verbands der Maler und Tüncher geſtohlen worden. Die Ge⸗ ſchichte wurde ihm, ſo verdächtig ſie klang, geglaubt. Einige Tage ſpäter war Dürkheimer Wurſtmarkt und Brechtel beſuchte ihn mit einem tüchtigen Portemonnaie voll Geld. Er hielt einige Wurſt⸗ marktsgrazien frei, die ſich, wie man weiß, nicht nur aus dem ledigen Stande rekrutieren, ſondern zu denen auch verhefratete, verwitwete und geſchiedene Damen zählen. Als eine dazu kam, die ihn kannte und hörte, Brechtel habe ſeine—600 Mark bei ſich, meint ſie:„Ach, bei dem iſt ja eingebrochen worden, das wird das Geld ſein,“ machte ſich aber kein Gewiſſen daraus, ſich von 3 Brechtel Kaffee, Wein und Kuchen ſpenden zu laſſen, die ſich hauptſächlich in der Kafitz'ſchen Bude abſpi in einem Zuge fort von Sontag Mittag bis. Motnag „In Derkem werd ewe dochgemacht,“ bemerkte eine der Zeugninen dem verwunderten Vorſitzenden. Von 240 Mark, die er mitge⸗ nommen, ſoll Brechtel noch 8 Mark heimgebracht haben. Von ſeiner Frau lebt er übrigens getrennt und hat ſich dafür zum Erſatz eine Frau Hermann zugeſellt. Auch die Mundenheimer „Kerwe“, die vor dem„Worſchtmark war, hatte Brechtel ſehr lebensfroh mitgemacht und war mit einer geſchiedenen und einer berheixateten Frau per Chaiſe nach Manheim gefahren. Nach dem Markenbeſtande beträgt das Defizit in der Gewerkſchaftskaſſe xund 1400 Mark, er gibt aber nur 800 Mark zu, wovon 500 Mark unterſchlagen und 300 Marik geſtohlen worden ſein ſollen, Die Geſchichte mit dem Diebſtahl wiederholt er auch heute. Die Zeugenbank bietet eine nette Muſterkarte von Lebeweibchen. Eine von Brechtels Freundinnen aber, eine gewiſſe Stritzinger fehlt, und gerade dieſe will Brechtel im Verdacht haben, daß ſie ihm um ein beträchtliches von dem Wurſchtmarktgeldes geholfen habe. Brechtel wurde, wie bereits mitgeteilt, zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt und ihm die Ehrenrechte auf 3 Jahre aberkantn. „Frankenthal, 28. Gefährlichen Burſchen ftel der 71 Jahre alte Weingutsbeſitzer Friedr. Becker von der oberen Hardt während eines geſchäftlichen Aufenthaltes in Ludwigshafen in die Hände. Er weilte am Abend des 24. Februar in einer Wirtſchaft in Ludwigshafen⸗Hemshof, in der auch anweſend waren der mehrfach vorbeſtrafte 22 Jahre alte Fabrikarbeiter Otto Wieſtel, der gleichfalls mehrfach vorbeſtrafte 23 Jahre alte Fabrikarbeiter Ludwig Adolph und der 19 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiter Karl Keſſel, ſämtlich von Ludwigshafen. Als die Ge⸗ nannten wahrnahmen, daß Becker, der für ſie Wein bezahlte, einen größeren Geldbetrag bei ſich führte, boten ſie ihm, als er auf⸗ brechen wollte, ihre Führung an. Sie faßten den in der Stadt⸗ gegend unbekannten alten Herrn dann unter den Armen und führ⸗ ten ihn nach einer entlegenen Straße, wobei ſie ihm den Geld⸗ beutel mit etwa 100 M. Inhalt aus der Taſche zogen. Als ſie ihren Zweck erreicht hatten, ließen ſie den Beſtohlenen ſtehen und ſuchten das Weite, ſodaß Becker froh ſein mußte, während der Nachtſtunden in einem Bahnwärterhauſe Unterkunft zu finden. Die Strafkammer, vor der ſich das diebiſche Kleebtatt heute zu berantworten hatte, erkannte gegen Wieſtel auf 1 Jahr 3 Monate, gegen Adolph auf 1 Jahr und gegen Keſſel auf 3 Monate Ge⸗ fängnis. Auch wurden den Angeklagten Wieſtel und Adolph die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren aberkann: Pirmaſens, 28. März. Vor dem hieſigen Schöffen⸗ gericht ereignete ſich folgender intereſſante Fall. Der prote⸗ ſtantiſche Vikar Bohner ſollte in der Verhandlung gegen einen Lehrer, der wegen Ueberſchreitung des Züchtigungsrechtes ange⸗ klagt war, zeugeneidlich vernommen werden. Der Vikar ver⸗ weigerte nach der„FIrkf. Ztg.“ aber den Eid mit der Be⸗ gründung;, er tue dies aus Gewiſſensgründen und berufe ſich auf Math. 5. 37(Eure Rede aber ſei: Ja, ja, nein, nein; was drüber iſt, das iſt vom Uebel). Ferner gäbe der Eid den. Gegnern des Chriſtentums Stoff zum Spott, endlich könne er ſich mit der jetzigen geſetzlichen Form des Eides nicht einverſtanden erklären. Der Amfsanwalt beantragte nun gegen ihn wegen Eidesverwei⸗ gerung eine Geldſtrafe von 20 M. der Motivierung, daß Vikar Bohner eine geſetzliche Beſtimmung öffentlich in einer nicht zuläſſigen Weiſe kritiſiert habe, obwohl ſener Ausſage auch ohne Eidesleiſtung Glauben zu ſchenken ſei, über den Antrag hinaus und verurteilte den Vikar zu 30 Mark Geldſtrafe. *Waldshut, 28. März.„So, Herrgöttle, wenn Du etwas biſt, ſo komm herab und ſtrafe mich, wenn Du kannſt!“ Mit dieſen Worten unterhielt ſich der 26jährige Fabrikarbeiter Led Eckert aus Todtnau im alkoholiſchem Zuſtande mit einem Kreuzſtock an der Landſtraße, kletterte auf den Sockel, ſchlug das Chriſtusbild ins Geſicht und höhnte. Vorher hatt er ſchon in der Wirtſchaft durch höhniſche Reden ſich bemerkbar gemacht. Die Strafkammer verurteilte ihn wegen Gottesläſterung zu zwei Monaten Gefängnis *Bregenz, 28. März. Ein Prozeß, der weit über die Grenzen des Landes Aufſehen erregt und in gewiſſem Sinne dieſes Aufſehen auch verdient, hat ſich dieſer Tage von dem Schwurgericht in Innsbruck abgeſpielt. Der 1865 geborene Koo⸗ perator Franz Tiefenthaler in St. Johann wurde wegen ſchwerer Sittlichkeitsvergehen gegen ſchulpflichtige Mädchen zu 5 Jahren ſchweren Kerkers, verſchärft mit je einem Faſttag alle Vierteljahre, verurteilt. Dieſer Jugenderzieher hat ſeine Stellung als Religionslehrer ſeit 6 Jahren dazu mißbraucht, die armen Schulkinder ſittlich und körperlich zu verderben. Es waren 18 Fälle von Schändung und Verleitung zur Unzucht, die Tiefen⸗ thaler zumeiſt während des Religionsunterrichts in der Schule, teils auf ſeinem Iimmer verübte, unter Anklage geſtellt, ebenſo mehrere Fälle von Notzucht an noch nicht 14 Jahre alten Mäd⸗ chen. Tiefenthaler begab ſich„freiwillig“ in das Korrektions⸗ haus Reiſſach nach Bayern, wurde aber auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft ausgeliefert. Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. n. b..: Direftor Eruß Müller Mehrere 1000 Aerzte u. Pro⸗ feſſoren empfehlen Citrophen gegen Kopfſchmerz, Influenza, Neuralgie und Rheumatismus. Citrophen wirkt ſchmerzſtillend, ner venbe⸗ ruhigend, appetitanregend, ſchlafbringend und iſt frei von je dem ſchädlichen Einfluß auf Herz uund Magen. 1812 Citrophen iſt in allen Apotheten erhältlich, auch Tabletten in Originalſchachteln zu Mt..—. Ich danke schön für Frünlingslüfte. wenn ſie mir nichts anderes als Erkältungen bringen. Man weiß kaum, wie man ſich anziehen ſoll und doch hat man unverſehens den ſchönſten Katarrh weg.— Stimmt mein Junge! Aber darum lern! Weisheit von deinem Freund und nütze den Rat: Kaufe Fay's echte Sodener Mineral⸗Paſtillen! Brillant gegen Erkältungen, ſag ich zir! Heſt du mich je huſten hören? Nein? Na alſo das verdank ich nur den Sodenern. In jeder Apotheke, Drogen⸗ und Mineralwaſſerhandlung zum Preiſe von 85 Pfennig per Schachtel erhältlich. 4612 Das Gericht ging aber mit & Seite. Drr General-Angeiger. Mannheim, 29. März. Bilanz der Deutschen Bank, Berlin Aktiva. —————— %%ĩ˙·⁰ w. Aiidss Sorten, Coupous und zur Rüekzahlung gekünd. Effekten„ 34,181,112.83] 108,842,069070 Guthaben b. Banken und Bankiers„ 62,361,187.72 Wechsel nnd kurz- fristige Reichs- schatzanweisungen„ 460,583,058.04 Report und Dar chen„ 221,018, 868.56 Lombard-Vorschüsse„ 17,741,520.16] 761,704,62448 Eigene Effekteen 61,436,343ʃ61 Eigene Beteiligungen an Konsortial-Ge- ll(((/ 35,367,91085 e 992,800— Dauernde Beteiligungen bei fremden Unternshmungen 64,259,38869 Debitoren in laufender Rechnung gedeckte M. 356, 18,339.44 ungedeckte„ 91 692,246.17 448,410.585ʃ61 ausserdem Bürgschafts Debitoren: M. 56,988,489.17 Vorschüsse anf Waren und Rembours- Konto(Berlin„„ 51,482,67523 Anlagen des Dr. Georg von Siemens'schen Peusions- und Unterstützung-Fonds 3,916,000— ERFnön 20,662,74804 Riel 88 3,18096 e 114— Mark 1,557,078,44117 Debet. An Handlungs-Unkosten-Konto(worunter M. 2,102,458.18 für Steuern, Abgaben und Stempel))ꝰ Abschreibungen auf 5„ Mobiljen Saldo, zur Verteilung verbleibender Ueberschus Innmobilien am 31. Dezember 1905. 75 Aktien-Kapital!ll! Reserven: Ordentl. Reserve A. M. 47,6838.061.30 5„ B.„ 22,974,821.70 Konto-Korrent- Reservre„%„ 6,000,000.— Depositen-Gelder 5 Kréditoren in laufender Rechpung Erlös nicht eingetauschter Aktien 1I. Serie Aesente im Umlank Dividende unerhoben Dr. Georg von Siemens'scher Pensions- Uebergaugsposten der Zentrale und Gewinn- und Verlust-Konto ausserdem Bürgschaften: M. 56,938.489.17 und Unterstiützungs-Fonds 85 der Filialen untereinander Passiva. 76,662,853 06 840,961,168065 723,378,97960 .41410 197,848,09763 34,122.— .718,999.65 6,219,74084 27,257,070(64 Mark 15 Gewinn- und Verlust-Konto. 16,745,50669 2,079,009079 541,50091 27,257,070]6 75528/088005 Per Saldo aus 1004 Gewinn auf Wechsel- und Zinsen- Konto.HM. 19,010,498.86 Gewinn auf Sorten, Coupons und Zzur Rückzahlung gekündigte Effekten M. 340,444.21 „ Gewinnauf Effekten M. 2,914,608.63 Gewinn auf Konsortial Geschäfte M. 5,870,657.96 „ Gewinn auf Provisions-Konto M. 12,164,610.27 „ Gewinn aus dauernden Beteiligungen bei fremden Unternehmungen und Kommanditen. M. 5,273,704 29 * * 557078,4117 Kredit. .048,568 81 45,574.51922 Mark 75,628/08805 Aunoneen-Annahme föp ale 78l. B 9 ungen.Leifschriften der Nel. 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Stern, 5 Gebrüder Sulzbach, „ Gotha„ der Direction der Privatbank zu Gotha und deren Filialen, „ Hamburg„„ Hamburger Filiale der Deutschen Bank, „ Hannover„ Hannoverschen Bank und deren Zweigniederlassungen, „ Bergisch Märkischen Bank Köln, dem Bankhause Deichmann& Co., * „ Kölu a. Rhein „ Lelpzig„ der Leipziger Filiale der Deutschen Bank, „ Privatbankk zu Gotha, Flliale Leipzig, „heinischen Credit- Bank und deren Zweignieder- lassungen, „Sücddeutschen Bank und deren Zweigniederlassung, Bayerischen Filiale der Deutschen Bank, Bayerischen Vereinsbank u. deren Zweigniederlassungen, „» Baxerischen Handelsbank u, deren Filialen, Deutschen Bank Filiale Nürnberg, Oldenburgischen Spar- und Leih- bank und deren Zweignieder- lassungen, „ Mecklenburgischen Hypotheken- und Wechselbank, Mecklenburgischen Spar-Bank, „ Mannheim „ München 8 . 7 „ Nürnberg 1 Oldenburg 4 * „ Schwerin 1. 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Möge das deutſche Volk gerade in dieſer Zeit der politi⸗ ſchen Spannung beweiſen, daß es ihm ſern liegt, das fran⸗ zöſiſche Volk anzufeinden, daß man vielmehr im deutſchen Reiche geneigt iſt, 7 Bruderhand über die Grenze hinüber zu reichen! öge die die wir in die Wege leiten, auch in ihrem Teil dazu beitragen, die Wol⸗ ken der Mißverſtändniſſe und der vermeintlich unverſöhn⸗ lichen Intereſſengegenſätze zu verſcheuchen! Möge der Ein⸗ druck hervorgerufen werden, daß Leute, die den Untergang von 12—1400 Franzoſen in aufrichtiger Teilnahme betrau⸗ ern und die ſchmerzlichen Folgen dieſes Unglücks zu lindern ſuchen, keinen Geſallen finden könnten an der Entfeſſelung eines Kriegs, der hunderttauſenden Deutſchen und Fran⸗ zoſen das Leben koſten könnte. Wir bitten edle Menſchen⸗ ſreunde, uns ihre Namen zu nennen, damit wir in der Lage wären, bei einer Wiederholung des Aufrufs weitere Sam⸗ melſtellen anzuführen. 63193 Die Geſchäftsführung der deutſchen Friedensgeſellſchaft per 1. 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Jun Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in kannheim belegene, im Grund⸗ buche von Mannheim zur Zeit der Einttagung des Verſteiger⸗ ungsvermerkesaufdengeanen des Karl Schenkenwald, Schloſſer⸗ meiſter und des Adam Erhard, Schloſſermeiſter in Mauuheim⸗ Neckarau eingelragene, nachſte⸗ hend beſchriebene Grundſtück am Montag, den 2. April 1906, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Molgrigt im Rathauſe zu Neckarau ver⸗ ſteigert werden. Der Verſteigexungsvermerk iſt am., September 1905 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts ſowie der übrigen das Grundſtück betref⸗ ſenden Nachweiſungen, insbe⸗ ſondere der Schätzungsurkunde iſt ledermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſo weit ſie zur Zeit dei des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Aüſberan a vor der Aufforderung zur Abgabde von Geboten anzumefden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, laubhaft zu machen, widrigen⸗ alls ſie bei der Feſtſtellung des Gebots nicht berück⸗ 8 und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Auſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtebendes Recht haben, werden aufgeſor⸗ derf, vor der Erxteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver⸗ fahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Verſteige⸗ rungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundbſtückes. Grundbuch von Mannhei m Band 464, Heft 18, Beſtandsver⸗ zelchnis I. Lagerb.⸗Nr. 10799g, Flächen⸗ inhalt 5 ar 64 am Hofraite an der Dorfgärteuſtraße No. 10. Hierauf ſteht: Ein unterkellertes, nach der offenen Bauweiſe errichtetes drei⸗ ſtöckiges vorderes Wohnhaus mit Balkon und Treppenhaus und Abortnorbau, ſowie ein unter⸗ kellerter Werkſtältenbau, als ein⸗ öckiger Seitenbau links und Querban mit Freitreppeuvorlage und Knſeſtock. Schätzung 36 000 M. Hierzu Zubehörſtücke in Höhe von 1690 M. Mannberm, 10. Februar 1906. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht. 62398 Dr. Elſaſſer. Abteiſuug: Stellenvermittlung. Eltern und Vormünder, Welche gesonnen sind, ihre Söhne und Mündel kommende Ostern in eine kaufmännische Lehre zu geben, Wollen sich zur unent⸗ geltlichen Besorgung einer Lehrstelle unserer Vermittlung bedienen, da wir nur solchse Firmen nachweisen, welche den Lehrlingen erfahrungsgemäss Ge⸗ legenheit zu einer tüchtigen Aus⸗ bildung als Kaufmann bieten. er Vorstand. NB. 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Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit del Eintragung des Verſte gerungs⸗ vermeikes aus dem Glundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungsternune vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſiſtellung des geringnen Gebots nicht berück, ſichtigt und bei der Verteilung des Verneigerungserldſes denm Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerungentgegenſtehendesRecht haben, werden aufgeſordert, vor der Erteilung des Zufchlags bie Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens her ei⸗ zu ühren, widrigenfalls für das Rocht der Verſteigerungserlös au d e Stelledes verſteigerken Gegen⸗ ſtandes tritt. 64439 Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim Band 8, Heft 17, Beſtandsver⸗ zeſchnis J. Lagerbuch-Nr. 145, Flächen⸗ inhalt 8 a, 39 qm Hofraite in den Neckargärten, Bürgerieiſter⸗ fuchsnraße Nr 24/26. Hierauf ſteht ein unterkellertes dreinöcktges vorderes Wo nhaus mit Duſchtahrt und Gaupen nebſt Freſtreppenvorlage und Souterrainteil. Schätzung 55,000 M. Mannheim, 24 März 1906. Großh. Notarigt III als Vollſtreckungsgericht: Dr. Eljaſſer. Schnepfen Haſel⸗ Hühner Schnee⸗ n Hühuer Birkwild Renntier Braten und Ragout Welſche Poularden Kapaunen 1006er Enten Hamburger Kücken Suppenhühner ete 25 925 echter Rheinſalm Weſerſalm lebende Forellen Schleien 34888 Rheinhechte Aarpfen lebendfriſchen Fander Soles, Turbot⸗ Schellfiſche Nabeljau Sprotten, Bücklinge ger. Cachs, Bummer Bärenſchinken feiner Aufſchnitt. 4 Lnab 921,5 Piano“ Fabeikate à lerersten Ranges. Mässige Prelse. Srhosseuswahl Lager: CA4, 4 fabrik: Langerötterweg. Zum dtioſen nmt. . Haulle, Monogramm- tiecberen S 2, 2 28935 Zelebhon S S05 Nontag, 2. April 8 oder raſch. 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