T ˙i].] m mmm ͤum-mwlʃ A ¾½—:Vhlh. ᷣͤůJL ̃¶⅛..̃¶⅛. ˙1 · ̃˙]—— + Badiſche Volkszeitung.) Abennement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlobn 20 Pig monatlich, durch die Poſt bez inel Poſt⸗ aufſchlag M..48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer s Pig, E 6. Inſerate: Ote Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Auswärtige Inſerate„„ 25 der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Evſcheint woͤchentlich wwolſ Mal. Geleſenſte und verbreiteltr Jeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inferaten⸗Aunabme ſiu das Wetttagsblat orgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. di Nelegele 0; Werliner Redaktions⸗Bureaqu: Berlin W 50. Redaktem Dr. Baul Harme, Würzburgerſtraße 15. (Mannheimer Volksblatt Telegramm⸗Apreſſe: „Journal Maunheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktion„ Expedition E 6. 2. Nr. 152. Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Politische Uebersicht. *Maunheim, 31. März 1906. Bismarck und ſeine Diplomaten. „Wie Bismarck die deutſchen Diplomaten aus⸗ wäh Ite, unterſucht Staatsminiſter a. D. A. v. Brauer im Aprilheft der„Deutſchen Revue“(Stuttgart, Deutſche Verlags⸗ anſtalt). Vor allem geſtützt auf ſeine große Menſchenkenntnis, legte der Fürſt bei der Auswahl ſeiner diplomatiſchen Hilfskräfte ſehr wenig Gewicht auf eine Eigenſchaft, die vor ihm viel be⸗ deutete: vornehme Geburt. Ueberwog in unſerer Diplomatie deſſen ungeachtet auch unter Bismarck der Adel, ſo liegt der Grund teils darin, daß ſich wenig geeignete bürgerliche Kandi⸗ daten meldeten, teils darin, daß die Perſonalreferenten des Aus⸗ wärtigen Amts, von deren Votum die erſte Annahme in der Regel abhing, vielleicht nicht immer die gleiche Unbefangenheit hatten. Nichtpreußen zog Bismarck den Preußen etwas vor. Die freiere Schulung, die leichtere Lebensauffaſſung, die behag⸗ licheren Umgangsformen mochten ihn in einem Sachſen oder Bayern einen geeigneteren Konkurrenten ausländiſcher Diplo⸗ ö maten an einem fremden Hof ſehen laſſen, als in den etwas zu⸗ geknöpften Altpreußen. Es bam der politiſche Geſichtspunkt hinzu, daß er Angehörige der mittleren und der kleinen Bundes⸗ ſaaten deshalb in den Reichsdienſt berufen wollte, um die Bande, die das junge Reich zuſammenhielten, zu ſtärken und zu mehren, guch ſollte dem Ausland damit ein tatſächlicher Beweis der deukſchen Stammeseinheit vor Augen geführt werden. Gern ſuchte Bismarck die Rekrutierung der Diplomatie im ge er, da er bei den aus dem Heer hervorgegangenen Diplomaten die in Fleiſch und Blut übergegangene Disziplin ſchätzte. Genaueſte Ausführung der Inſtruktionen und darüber hinaus böllige Zurückhaltung, das konnte einem Bismarck genügen; Staatsmänner, die keine außergewöhnlichen Genies ſind, werden darim— meint v. Brauer— nicht ſo genügſam ſein können. Auf Gelehrſamkeit legte Bismarck im Prinzip wenig wert; Leute von regelloſer Jugendvergangenheit nahm er ohne Vorurteil in den Dienſt auf. In der Praxis aber verlangte er von ſeinen Diplomaten viel, was ohne gründliche wiſſenſchaftliche Studien nicht zu leiſten iſt, zumal auf wirtſchaftlichem Gebiet, auf dem die deutſchen Diplomaten größere Dienſte geleiſtet haben, als die anderer Länder. Die diplomatiſchen Berichte mußten knapp und wahrheitsgetreu ſein; die daraus zu ziehenden Schlüſſe ſah er als ſeine eigene Arbeit an. Jede Figur des diplomatiſchen Schachbretts ſollte ſich nach ſeinem Willen bewegen; Seiten⸗ ſprünge ſeiner Agenten duldete er nicht. Auf hervorragende Sprachkenntniſſe hielt Bismarck nicht eben viel; wahrſcheinlich deshalb, weil ſie dazu verführen können, auf Koſten der Tat⸗ ſachen mehr zu ſagen, als angemeſſen iſt. Die Diplomaten⸗ frauen rechnete Bismarck„zu den wenigen Damen, die mit im Dienſte ſind“; darum war er auch in ihrer Beurteilung ſtreng. Die Aufgabe der deutſchen Diplomatie war unter Bismarck (1. Mittagblatt.) eigenen Chef. der ganzen Welt war der deutſche Vertreter im Ausland daran gewöhnt, daß er die fremde Regierung vom Sdandpunkt Bis⸗ marcks nur inſtruktionsgemäß zu unterrichten hatte, um die Zu⸗ ſtimmung nach Berlin melden zu können. Nach Bismarcks Ent⸗ laſſung widerſprach man der deukſchen Auffaſſung oft bloß des⸗ wegen, weil man dem Berliner Kabinett fühlbar machen wollte, daß es nicht mehr„allmächtig“ ſei. Hierin lag für Bismarcks Nachfolger eine Schwierigkeit eigener Art. Die Marokkokonferenz. Nach einer“ Meldung der„Times“ aus Algeciras wurde in der Polizeifrage feſtgeſetzt, daß in Tetuan wegen der Nachbarſchaft von Ceuta die Polizei den Spaniern zufallen ſoll, während in Tanger Frankreich und Spanien unter den Inſtrukteuren vertreten ſein ſollten. Hinſichtlich des Zuſchlags auf den Einfuhrzoll ſei vereinbart worden, ſtalt der von den Marokkanern verlangten 25prozentigen Zoll⸗ erhöhung einen 2½ prozentigen Zoll ad valorem zuzuſchlagen, der in die beſondere Kaſſe fließen und zu Hafenverbeſſerungen und ſonſtigen Geſchäftserleichterungen dienen ſoll. In der vorgeſtrigen Plenarſitzung legte der deutſche Delegierte einen Entwurf über die Vergebung der ö6ffent⸗ lichen Arbeiten vor. Hinſichtlich der Staatsdienſtzweige ſoll die marokkaniſche Regierung verpflichtet werden, keinen Teil dieſer öffentlichen Arbeiten zum Nutzen beſonderer In⸗ tereſſen zu veräußern. Hinſichtlich der öffentlichen Arbeiten ſtellt der Entwurf das Prinzip der öffentlichen Vergebung ohne Anſehen der Nationalität auf. Ein böſterreichſſch⸗ungariſcher Zufatzvorſchlag ſtellt folgende Regelung auf: Wenn öffemtliche Arbeiten geplant ſind, ſoll das diplomatiſche Korps, um die fremden Staatsangehörigen rechtzeitig aufmerkſam machen zu können, ſofort davon unterrichtet werden. Es ſoll eine hin⸗ reichende Friſt beſtimmt werden, damit die Angehörigen aller Nationen in die Lage verſetzt werden, ſich wirkſam am Wett⸗ bewerbe zu beteiligen. Beide Vorſchläge wurden der Redaktions⸗ kommiſſion überwieſen. Deutſchland, Italien und Tripolis. Neuerdings werden angeblich aus Tripolis ſtammende abenteuerliche Nachrichten verbreitet, mit denen man allem An⸗ ſchein nach bezweckt, zwiſchen Deutſchland und Italien Verſtimmungen hervorzurufen. So ſollte ſich eine deutſche Forſchungsexpedition zur Ausführung von tollen Plänen in das Hinterland von Tripolis begeben wollen oder ſchon begeben haben, und es wird ſogar der großartige Unſinn von einer Eiſen⸗ bahnverbindung zwiſchen Tripolis und der deutſchen Kolonie Kamerun aufgebracht. Falls deutſche Forſchungsreiſende ſich in das Hinterland von Tripolis begeben haben ſollten, ſo könnten ſie nur ganz unverfängliche wiſſenſchaftliche Zwecke haben, aber auch das ſcheint nicht einmal der Fall zu ſein, wenigſtens iſt von einer ſolchen Expedition in Berlin nicht das geringſte bekannt. Von derſelben Tendenz getragen iſt eine Meldung des„Petit Pariſien“, wonach Italien nach Beilegung der marokkaniſchen Frage eine neue Konferenz einberufen wolle, um ſich ſeine Anrechte auf Tripolis beſtätigen zu laſſen. Frankreich und Eng⸗ land ſollten ſich zu dieſem italieniſchen Vorgehen freundlich ſtellen, während man dvon deutſcher und öſterreichiſcher Seite den italieniſchen Wünſchen entgegenzutreten gedenke. Es handelt ſich, wie die„Köln. Ztg.“ meint, auch hierbei um dasſelbe Be⸗ ſtreben, wie bei den Meldungen über deutſche Umtriebe in Tripolis, und die Glaubwürdigkeit dieſer Meldung iſt auf die⸗ ſelbe Stufe zu ſtellen, wie die falſchen Meldungen über die deutſche Expedition. Deutſcher Reichstag. w. Verlin, 30. März. (Schluß.) Zweite Beratung des Militäretats, Titel„Gehalt des Kriegs⸗ miniſters“. Kriegsminiſter v. Einem fährt fort: Von einem Duellunfug kann füglich nicht mehr geſprochen werden. Genugtuung wird nur gefordert, wenn auch der Gegner ein Ehrenmann iſt.(Bewegung). Unſer grundſätzliches Ziel bleibt es, Duells zu unterdrücken. Ich komme nun zu den Soldatenmißhandlungen. Die Fälle, die hier vorgetragen wurden, ſind nicht die einzigen und ich fühle die ganze Demütigung, die darin liegt, daß in der Armee überhaupt Mißhandlungen vorkommen. Die Anſicht, daß ſolche Mißhandlungen nur vorkämen, weil das Beſchwerderecht nicht funktioniert, iſt nicht richtig. Die Neigung zur Mißhandlung wird nicht in den Kaſernen erzeugt, ſondern vielfach in die Ka⸗ ſernen hineingetragen. Die Kaſernen bilden allerdings auch viel⸗ fach eine gute Brutſtätte für die Mißhandlungen, wenn die Auf⸗ ſicht fehlt, was ja auch hier und da leider vorkommt. Wir bekom⸗ men in die Armee auch rohe, unſittliche oder vorbeſtrafte Elemente, die auf die anderen einen gewiſſen dämoniſchen Einfluß ausüben. Derartige Fälle werden wohl niemals aus der Armee herausge⸗ bracht werden, denn es iſt nicht allein die Schuld der Kaſernen, wenn in der Armee derartiges paſſiert. Der Redner beſpricht dann aufgrund der Akten die einzelnen vom Vorredner angeführten Fälle und kommt dabei zu ganz anderen Ergebniſſen als der Vorredner. Ein größeres Intereſſe für die Mannſchaften, wie es unſere Offi⸗ ziere haben, beſtehe nirgendwo. Es kann viel geſchehen, um Miß⸗ handlungen vorzubeugen, wenn die Jugend ſittlicher erzogen wird und eine gewiſſe Preſſe durch ihre Roheit und ihr Schimpfen nicht mehr verrohend und entſittlichend wirkt.(Beifall rechts und im Zentrum). Kommt hier eine Beſſerung zum Durchbruch, ſo werden wir die ſegensreichen Folgen bald bemerken. Bebel(Soz.) tritt für ein Milizheer ein und führt aus, die großartigen Anregungen Scharnhorſt's ſeien leider verhunzt und verſchlechtert worden, als es Preußen nicht mehr ſchlecht ging, Redner beſpricht dann den Fall des Oberſten Gaedke und die Frage der Einführung neuer Felduniformen bei gleich⸗ zeitiger Beibehaltung der Paradeuniformen, ſowie den Widerſinn des heutigen Parademarſches, von dem der Kaiſer geſagt habe, die Japaner hätten bewieſen, daß man auch ohne den Parade⸗ marſch gut marſchieren könne. Das iſt ja eine höchſt vernünftige Aeußerung.(Stürmiſche Heiterkeit.] Die Duellerklärung des Reichskanzlers vom 18. Januar kann gar nicht abgeſchwächt werden. Redner fragt dann, ob die Verleihung des Adels an verſchiedene Herren von der Börſe mit dem 10 Millionenfonds für unbemittelte Offiziere zuſammenhänge. Daß die Mißhand⸗ lungen in der Armee nicht auszurotten ſind, iſt ein Beweis dafür, daß ſie dem Syſtem zur Laſt zu legen ſind. Au einer ge⸗ ſunden Sozialreform iſt kein Miniſter ſo beteiligt wie der Krgs⸗ miniſter. Sorgen Sie, Herr Miniſter für ſoziale Reformen im Jolanda und Halomea. Roman von Erich Frieſen. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Als Jolanda geendet und faſt ſchüchtern zu ihm aufblickt, ernſtlich beſorgt, was er ſagen, ob er auch nicht den Vater tadeln werde— da gewahrt ſie mit Befremden einen ſeltſam zweifelnden Ausdruck in ſeinen Augen. Sie wagt nicht, ihn in ſeinem Nachdenken zu ſtören. Bis er endlich ernſt, mit hörbarer Nervoſität in der Stimme, ſagt, indem er ſie bei beiden Händen faßt: „Jolanda— wenn Dein Vater der armen Frau nicht zu 150 ihbrem Recht verhelfen“. Was kann er damit meinen? 4 Recht verhelfen will, ſo müſſen wir beide etwas für ſie tun!“ Jvplanda zuckt zuſammen. Ihr Bräutigam ſpricht von„zu Doch Bittorio läßt ihr nicht Zeit zum Ueberlegen. „Nicht wahr, Du biſt doch meiner Anſicht?“ ruft er heftig. „Aber gewiß, Geliebter, gewiß!... Wie gut Du biſt! Wie uneigennüßig!“ 1 in der erſten Gefühlsaufwallung drückt ſie begeiſtert ſeine Vergebens wartet Jolanda, ihr Bräutigam möge ſich nach der zweiten Mitteilung erkundigen, die ſie für ihn in Bereitſchaft hat, die ſie beſde, ihre Zukunft betrifft. Doch er ſcheint ihre vorige Andeutung ganz vergeſſen zu haben. ine Gedanken weilen erſichtlich bei einem beſtimmten Gegen⸗ ſtand, der ihn vollkommen gefangen nimmt. Erſt, als ſie ihm zaghaft, voll echt mädchenhafter Verſchämtheit ins Ohr flüſtert: 1150 „Vittorio! Was wünſcheſt Du Dir am meiſten?“ und er feurig entgegnet: „Natürlich Dich, Liebſte!“ — da erſtrahlt wieder das entzückende Grübchenlächeln auf dem reizenden Geſicht, und ſie erzählt voll Jubel, daß der Tag ihrer Vereinigung nicht mehr in weite Ferne gerückt ſei. Und auch der glückliche Bräutigam jubelt auf bei der frohen Nachricht. Er vergißt, daß noch ſoeben ganz eigenartige Kombina⸗ tionen durch ſeinen Kopf ſchwirrten. Glückſelig zieht er ſein liebliches Bräutchen an ſeine Bruſt und küßt voll tiefer Innigkeit die halbgeſenkten, langbewimperten Lider, die zartgerundeten Wangen, die blühenden Lippen. „Alſo— in zwei Monaten, mein Lieb, da biſt Du mein— ganz mein!“ VI. Tage ſind verfloſſen. Die erſte Freude, welche Vittorio Graziand bei der Nachricht empfand, binnen kurzem das geliebte Mädchen ſein nennen zu dürfen, hat ruhigeren Erwägungen Platz gemacht. Er entſinnt ſich noch ganz genau der Unterredung mit dem Marcheſe Umberto, als er bei ihm um die Hand ſeiner Tochter anhielt. Freundlich und wohlwollend hatte der alte Herr ihm zugehört. Dann meinte er, er habe durchaus nichts gegen die Werbung des jungen Mannes einzuwenden, wenn ſeine Tochter ihn liebe. Nur könne er ſich an den Gedanken, ſein Kind, ſein„Ein und Alles auf der Welt“ bald fortzugeben, nicht gewöhnen. Ein Jahr wenigſtens wolle er Jolanda noch im Vaterhaus behalten; dann möge ſie dem Manne ihrer Wahl folgen. Vittorio fand dieſen Wunſch des alten Vaters vollkommen be⸗ rechtigt. Man kam überein, von der Hochzeit erſt im nächſten Jahre zu ſprechen Und nun ſoll dieſes Uebereinkommen ganz plötzlich über den Haufen geworfen werden!.. Weshalb?.. Auf weſſen Ver⸗ anlaſſung? Seiner Gewohnheit nach forſcht auch diesmal der junge Staatsanwalt nach Gründen, und da er ſich keine Aufklärung zu geben vermag, wird er verſtimmt und— mißtraniſch. Er weiß ſelbſt nicht, wie es kommt— aber das, was er noch vor wenig Tagen als größtes Glück erſehnte, die baldige Vereini⸗ gung mit dem geliebten Mädchen— es tritt jetzt zurück vor dem ihm ſelbſt noch nicht ganz klar bewußten, aber immer ſtärker werdenden Gefühl des Mißtrauens. Mißtrauen! Gegen wen? Auch hierüber iſt Vittorio ſich noch nicht klar. Aber dies Miß⸗ trauen iſt einmal da und läßt ſich nicht mehr bannen. Beſonders Jolandas Mitteilungen über die Exiſtenz einer Halbſchweſter der beiden Marcheſe, einer jungen Perſon, die mit ihrer Familie in äußerſter Dürftigkeit lebt, beunruhigen ihn. Sein elementarſtes Gerechtigkeitsgefühl ſagt ihm, daß der alte Marcheſe Roberto ſein junges krankes Weib und ſein unſchuldiges Töchter⸗ chen unmöglich gänzlich mittellos zurückgelaſſen haben würde— wenn nicht von irgend einer Seite zum mindeſten eine Beein⸗ fluſſung, alſo„Erbſchleicherei“, ſtattgefunden hätte Tag und Nacht grübelt Vittorio über die ſeltſame Geſchichte nach. Sein geſchultes Juriſtenhirn entdedt unaufgeklärte Punkte, Unwahrſcheinlichkeiten, ja Unmöglichkeiten beſonders in der Erklärung, die der Marcheſe Bernardo ſeiner Nichte in der Angelegenheit gegeben. Und weiter grübelt er Der ſchwermütige, oft unruhige Ausdruck in den welken Zügen des Marcheſe Umberto— wie oft hat er ihn befremdet! Jetzt plötzlich erſchreckt er ihn... Der ſtechende, falſche Blick der tief⸗ liegenden Augen ſeines Bruders Bernardo— wie oft hat er ihn abgeſtoßen! Jetzt gibt er ihm zu denken. Der eigentümlich gezwungene Verkehr der beiden Brüder miteinander, wobei es dem aufmerkſamen Beobachter iſt, als ordne der ſchwächere zaghafte Geiſt des älteren ſich nur widerwillig, wie von einer geheimen Macht getrieben, dem ſtarken brutalen Willen des jüngeren Bru⸗ . Sete. Senerar-Anzerger. Feußiſchen Staatzmfnfſterium, baun ſind Sie unſer Mann, (Heiterkeit, Beifall bei den Sozialdemokraten.)] Um 5½ Uhr vertagt das Haus ſich auf Vorſchlag des Präſi⸗ deuten, der eine neue Sitzung auf 53½ Uhr anberaumt mit der Tagesordnung: 2. Beratung des Gtatsnotgaſezes. Nach Wiederaufnahme der Sitzung wird das Etats uot⸗ geſetz beraten. Die Kommiſſion beantragt die Fotderung für die Erwerbung eines Truppenübungsplaßes für das 11. Armee⸗ korps zu ſtreichen.— Das Notgeſetzwirdnachdem Kom⸗ miſſionsantrage aungenommen. Nächſte Sitzung Samstag 11 Uhr: Fortſetzung der Beratung des Militäretats. Schluß 6 Uhr. 8 75 2 Deutsches Reſeh. Kaiſerslautern, 30. März.(Bei der heu⸗ igen Reichstagsſtichwahl im 6. pfälziſchen Wahl⸗ kreis Kaiſerslautern⸗Kirchheimboladen erhielt Schmidt(Kan⸗ didat der vereinigten Liberalen) 12016, Klement(Soz.) 9473 Stimmen. Es fehlen nur noch die Stimmen bon zwoei Hetnen Ortſchaften. * Dresden, 30. März.(Die zweite ſächſiſche RKammer) erſucht den Finanzminiſter um Einführung der vierten Wagenklaſſe für die Sonntage, was dieſer heuſe rundweg ablehnte. * Bed bin, 30. März.(Reichshaushaltsetat.) Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht das Geſetz betreffend die Feſtſtellung eines vierten Nachtrags zum Reichs⸗ haushaltsetat für 1905 und betreffend die Feſtſtellung eines vierten Nachtrags zum Haushaltsetat für die Schutz⸗ gebiete für 1905 und betreffend die Feſtſtellungen eines fünf⸗ ten Nachtrags zum Reichshaushaltsetat für 1905. — Gulaſſung von Oberrealſchulabiturien⸗ ten zum mediziniſchen Studium.) Die von einem hieſigen Blatte gebrachte Meldung, daß der Bundesrat der Zulaſſung von Abiturienten von Oberrealſchulen zum mediziniſchen Studium prinzipiell zugeſtimmt habe, iſt verfrüht. Dem Bundesrat liegt allerdings ein dahin⸗ gehender Antrag von, doch iſt darüber noch kein Beſchluß gefaßt worden. —[Der Aufſtand in Deutſch⸗Südweſtafrika.) Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Gefreiter Max Siedo w iſt am 27. März im Feldlazarett Lüderitzbucht an Gelbſucht und Herzſchwäche geſtorben. — Die Abgeordneten von Normann(konſ.) und Genoſſen) beantragen zum Militäretat die Zu⸗ lagen ſämtlichen 195 Oberſtleutnants der Armee zu gewähren und nicht nur, wie die Budget⸗Kommiſſton beſchloſſen hatte denen der Infanterie. — Nusland. Oeſterreich⸗Ungarn.(Das öſterreichiſche Abgeordnetenhaus) ſetzte die Beratung der tſchechiſchen Dringlichkeitsanträge betreffend die Reviſion der Verfaſſung fort. Miniſterpräſident v. Gautſch erklärt, da die Dringlichkeits⸗ anträge zunächſt bloß auf die Wahl des Ausſchuſſes abzielten, alſo rein normaler Natur ſeien, glaube die Regierung die Präziſierung ihrer Stellung für den Zeitpunkt vorbehalten zu können, in dem, falls es zur Wahl des Ausſchuſſes kommen werde, greifbare An⸗ träge vorlägen. Das Haus lehnt ſchließlich die Dringlichkeit der iſchechiſchen Anträge a b. * Frankreich.(Juſtizminiſter Sarrien) ord⸗ nete eine Unterſuchung an über die Vorkommniſſe beim Bau der Nationaldruckerei. * Großbritannien.(Die Regierungskriſis In Natal) ruft in London großes Intereſſe hervor. Die regie⸗ rungsfreundlichen Blätter treten für die Haltung des Staats⸗ 8 der Kolonien, Elgien ein und geben der Meinung Aus⸗ ruck, daß deſſen Forderung um Aufſchub der gegen die Eingebore⸗ nen gefällten Todesurteile zum Zwecke einer gehörigen Unter⸗ ſuchung gerechtfertigt ſind. Die unioniſtiſchen Zeitungen erklären, die Reglerung habe die ſchwerſten Fehler begangen, in⸗ dem ſie auf die Kolonie in einer Lebensfrage, die deren Anſehen denEingeborenen mitberühre, ſtörend eingewirkt habe. In Sübdafrika weckte das Vorgehen der Reichsregierung lebhafte Entrüſtung. Die Bürgermeiſter von Durban und Pieter⸗ maritzburg haben Verſammlungen einberufen, in denen ihrer Ent⸗ ſiſtung Ausdruck gegeben werden ſoll. Waßhiſche Polftik. Ch. Karlsruhe, 30. März.(Rationalliberaler Verein.) Heute Abend fand im Reſtaurant„Schrempp“ ders unter— wie oft hat er ihn peinlich berührt! Jetzt weckt er plötzlich ſein Mißtrauenn Eine dunkle Ahnung ſteigt in ihm auf, daß hier ein Geheimnis berborgen ruht, daß vielleicht das weithin leuchtende Namensſchild des Marcheſe Bonmartino einen Roſtfleck aufzuweiſen hat, der, wenn er weiter frißt, den ganzen ſtrahlenden Glanz des hochge⸗ feſerten Namens verdunkeln wird.. Dann wieder gedenkt er ſeiner lieblichen Braut, und ſein Herz krampft ſich zuſammen, wenn er ſich vergegenwärtigt, wie ſie leiden würde, wenn ſein immer ſtärker werdender Verdacht begründet wäre. Gortſetzung folgt.) Buntes Feuflleton. — Etwas von Orchideen. Für eine Orchidee ſind in England 80 000 M. gezahlt worden. Das iſt garnichts ſo unmögliches, denn die Pflanze war eine ganz neue Spielart, Odontogloſſum criſpum, eine einzigartige Bildung, eine wahrhafte Entdeckung. Zudem hat auch ſchon vor zwei Jahren der große engliſche Orchideenzüchter F. Sander ein grüngelbes Cypripedium, das er in ſeinen Treib⸗ häuſern gezüchtet hatte und das einzig in ſeiner Art war, für die gleiche Summe verkauft. Die ſchwierigen lateiniſchen Namen, die unſerer Zunge ſo ſchwer fallen und von dieſen exotiſchen Blüten gar keine Vorſtellung geben, ſind der wiſſenſchaftlichen Sprache ent⸗ lehnt und ſchließen ſich häufig an andere poetiſche Namen an, die man in der Heimat der Pflanzen für ſie gefunden hat. So bedeutet Cypripedium nur die Ueberſetzung von„Schuh der Venus“, und mit nichts Reizenderem und Zierlicherem läßt ſich eine Blume ver⸗ gleichen. Die Mexikaner, die als die erſten die Kultur der Orchideen gepflegt haben, gaben ihnen ſchon derartige poetiſche Namen, die mit einer geheimen Bedeutung der Blüten zuſammen⸗ bingen. Sie nannte verſchiedene Arten der Orchideen, Blume der Heiligen, Blume der Toten, Paradies⸗Blume, Drachenmaul und anbere. Aber mit der untergegangenen Kultur dieſer erſten Ein⸗ wohner Amerikas ſind guch die Orchideenzüchtungen verſchwunden, And erſt in der letzten Zeit hat ſich eine Schätzung dieſer ſeltſamen dahſer dſe diesfährige Generalperſammlung des national⸗ liberalen Vereins Karlsruhe ſtatt. Der Vorſitzende des Ver⸗ eins, Landtgsabg. Dr. Bin z, widmete dem verſtorbenen Führer der Jungliber Badens, Land Srat Scherer, einen wartien Nachruf; die Verſammlung erhob ſich zu ohren Gedenken des Verſtorbenen von ihren Sitzen. Don Kaſſenbericht etſtattete Stadirat Ludwig Händelf tretz dor hohen Aus⸗ gaben bei den letzten Landtagswahlen zeitzt der Kaſſenbericht infolge freiwilliger Beiträge ein Plus von M. 8000.(Zur Nachahmung empfohlen!) Den Tätigkeitsbericht des Vorſtandes erſtattete mit einem Rückblick auf die berfloffenen Landtags⸗ wahlen Stadtrat Oſtertag. Mit beſonderer Ane ſprach der Berichterſtatter von der Tätigkeit des bisherigen Vor⸗ ſitzenden, Dr. Binz, der infolge ſeiner Wahl zum Fraktionschef der natibnalliberalen Landtagsfraktion den Borſitz im Jannar niedergeligt hat. Un feiner Stelle führte die Geſchäfte propi⸗ ſoriſch Stadtrat Slaſer. Die Wiederwahl des Vorſtandes ergaz die Annahme des Wahlvorſchlages des bishetigen Vorſtanbes. Zum Schluſſe der Verſammlung nahm das Wort der Abg. Dr. Binz, um die politiſche Lage in Baden zu behandeln. Wir werden auf ſeine Ausführungen, die mit einem Hoch auf den Großherzog ſchloſſen, noch zu ſprechen kommen. de. Karlsruhe, 30. März.(Die Jahresberichte über den Verkehr auf den ſtädtiſchen Viehhöfen) und die Schlachtungen in Konſtanz, Freiburg, Karlsruhe und Mannheim weiſen einen erheblichen Rückgang der Schlach⸗ tungen, beſonders von Schwetinen, ſowie des Fleiſchberbrauches auf. Der Konſtanzer Jahresbericht bezeichnet als bemerkenswerteſte Tatſache im Berichtsjahr die rapide Steigerung der Fleiſchpreiſe. Die größte Steigerung habe das Schweinefleiſch erfahren, Dieſe Preisſteigerung wied auf den Mangel an ſchlachtfähigem fetten Rindvieh und Schweinen zurückgeführt. Das Bedürfnis nach einer vermehrten Einfuhr von Vieh und Fleiſch habe ſich im Berichtsjahr beſonders bemerkbar gemacht. oc. Karlsruhe, 80. März.(Vermögensſteuer⸗ kommiſſion.] Die Steuerfreiheit des landwirtſchaftlichen Be⸗ triebskapitals kommt in 2. Leſung zur Beratung. Ein Antrag auf Steuerfreiheit der Produktivgenoſſenſchaften bis 50 000 M. Be⸗ triebskapital wurde abgelehnt. Den Petitionen des Gewerbe⸗ und Handwerkerverbandes ſowie der mittleren Städte um Steuerfrei⸗ heit für gewerbliche⸗, Handwerks⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaften wurde zugeſtimmt, vorbehaltlich der Formulierung des Beſchluſſes durch den Berichterſtatter und die Regierung. Die Steuerfreiheit für Baugenoſſenſchaften wurde gleichfalls abgelehnt. Der Bericht⸗ erſtatter ſtellte den Antrag auf Nichtgewährung des vollen Schul⸗ denabzuges aus dem laufenden Geſchäftsbetrießh des Gewerbe⸗ treibenden. Die Abſtimmung darüber wurde ausgeſetzt. Die Frage der Erhöhung der Steuerfreiheitsgrenze bei Anlage⸗ und Betriebskapitalien von 1000 auf 3000 M. wurde bis zur 2. Leſung vertagt behufs Eruierung der finanziellen Wirkung. Aus Stadt und L. and. maunbeim 31. März *Zur Prinzentaufe. Prinz Heinrich von Preußen und Prinz Friedrich Karl von Heſſen treffen nächſten Montag zur Taufe ein, die nachmittags 2½ Uhr im Palais des Prinzen Max ſtattfindet. Beide wohnen im Schloß. Der Prinz don Cumberland iſt bereits in der Reſidenz eingetroffen. *Ernannt wurde der Miniſterialdirektor im Miniſterium des Innern Geheimerat Otto Braun zum Vorſitzenden des Verwal⸗ tungsrats der Landesfeuerwehrunterſtützungskaſſe und Hauptamts⸗ aſſiſtent Friedrich Baumann beim Hauptzollamte Mannheim zum Rebiſionsinſpektor. Der endgiltige Entwurf zum Sommerfahrplan 1906 der Nebenbahn Maunheim(Neckarvorſtadt)⸗Waldhof⸗Sandhofen iſt er⸗ ſchienen und liegt auf dem Buregu der Handelskammer zur gefl. Einſichtnahme auf. * Zur letzten Bürgeransſchußſitzung. Der Berichtigung des Herrn Wiedemann fügen die Lehrerinnen der Höheren Mädchen⸗ ſchule hinzu, daß ſeine Behauptung, ſte ſeien nach hrem„eigenen Geſtändnis“ nicht in der Lage, den Anforderungen des neuen Lehrplanes zu genügen, durchaus nicht den Tatſachen entſpricht. Niemand gegenüber wurde ein ſolches Geſtändnis von einer der Lehrerinnen gemacht. * Zwangsverſteigerung. Das Hausgrundſtück des Schreiners Jul. Körber in Mannheim, Lit. L. 4, wurde dem Bezirkstierarzt Ulm und deſſen Ehefrau Philippine geb. Körber in Mannheim um M. 10 701 zugeſchlagen. Hypotheken ſind in Höhe von M. 40000 zu übernehmen. Geſamtlaufpreis des Grundſtücks einſchließlich der vom Erſteher nicht ausgebotenen eigenen Hypothek M. 70701. Amt⸗ gemeinen Beſu Umräumung und Die Gro weil d bird von morgen 1 und 3 bis Miintors Winters, Vle iſter 9 g engagiert. vor diegene und rei ograt ingt unter anderem auch zwez da! intereſſante Solo⸗Nummern, eine Fantaſie für Violoneell, vorge⸗ ſtal tragen von dem als hervorragender Celliſt bekannten Heren Leucht, leich und eine Fantaſie für Flöte, vorgetragen don Herrn Kühne auf Sommertagszug Lindenhof. Von den„ geb: Narren“ wird uns mitgeteilt, dle gefallene ags ſam Der Geſ 0 gehe erkennenswerter Weiſe bereit erklärt, den Zug di ſingen ent⸗ läu ſprechender Frühlingslieder einzuleiten. Um Koſten für die Der Muſikkapellen zu decken, wer 1 ihren Kir por! die i den bekannten Ver ellen f berg 7 fen, oder aber den Kindern 10 Pfg. für di Pri die vor Abgang des Zuges abgegeben werden. Mar Der Delegiertentag der badiſchen Landesſchützenvereine findet kult am 13. Mai in Raſtatt ſtatt. 1895 Der 13. Kongreß des Vereins ſüddeutſcher Laryngologen wird 55 am 4. Juni(2. Pfiugſtfeiertag) in Heidelber g abgehalten. 5 * Vortrag von Hauptmann Bayer. Auf Veranlaſſung des 1 Herrn Generalkonſuls Reiß findet bekanntlich am Abend des 5 5. April im Bernhardushof ein öffentlicher Vertrag des Herrn 0 Hauptmann Bayer über die bisherigen Ereigniſſe in Südweſt. 151 afrika ſtatt. Es dürften aus dieſem Grunde einige biographiſche 1 Notizen über die Teilnahme des Redners an den Kämpfen in 11 Südweſtafrika von Intereſſe ſein, welche uns von geſchätzter Seite ſie zur Verfügung geſtellt werden. Herr Hauptmann Bayer ſtand vor 5 ſeiner Berufung nach Deutſch⸗Südweſtafrika beim Großen Generalſtabe in Berlin. Er wurde dem Stabe des Marine⸗ Expeditions⸗Korps als Generalſtabsoffizier zugeteilt und fuhr mit dieſer unter Oberſt Dürr ſtehenden Formation ſchon im Februar 0 1902 nach der Kolonie, alſo noch nicht einen Monat nach Ausbruch 0 des Aufſtandes, Ende März 1904 trat er dann zum Stabe des lelt Generalmajors Leutwein über und war in Okahandya mit For⸗ ſon mierung der gegen die Hereros beſtimmten Abteilung betraut, jener Abteilung, die dann am g. April bei Onganjiva unter Leutweins räf Jührung einen der bedeutendſten Siege gegen die Hereros erfocht. An dieſem und den ſich anſchließenden Gefechten nahm Hauptmann ſan Bayer teil. Er krat dann Anfang Mai 1904 zu der Abteilung 80 Eſtorff, bei deren erprobtem Führer er Generalſtabsdienſte verſah, 11 Das Detachement hatte den ſchwierigen Auftrag, den Hereros 2 nachzumarſchieren, ihre Stellung zu erkunden und ſie au 1 einem Abmarſch nach der engliſchen Grenze zu verhindern b Zwei Monate lang mußte die Abteilung durch faſt unbekanntes 99 Gelände und dichteſten Dornbuſch vorrücken, bis ſie ſchließ⸗ ſc lich nach Erreichung des Omuramba ⸗Omatako in Höhe vog 5 Oſondema ihre Aufgabe als gelöſt betrachten konnte: die Hererys bed hatten ſich ſüdlich des Waterberges zuſammengezogen und konnten 5 dort ſpäter mit den geſamten Kräften angegriffen werden. In⸗ 5 zwiſchen war Generalleutnant von Trotha im Schutzgebiet einge⸗ 5 troffen und berief den Hauptmann Bayer ſofort zu ſich. Letzterer blieb von da ab— fünfviertel Jahr lang— beim Hauptquartier 5 Seiner Exzellenz als Generalſtabsoffizter, machte in dieſer Stel⸗ af lung das Gefecht von Hamakari[Waterberg) und die ſich daran wer anſchließende anſtrengende Verfolgung in das waſſerarme Sand⸗ ſte feld mit und ging dann ſpäter(März 1905) mit dem Hauptquar⸗ 15 tier nach dem Süden gegen die Witbois. In Keetmanshoop bekant 5 Herr Hauptmann Baher den Typhus, jene Krankheit, der ſy viele der der Unſeren in Afrika zum Opfer gefallen ſind. Wenn er auch 165 den Typhus glücklich überſtand, ſo wurde dadurch doch, im Verein mit den Entbehrungen und Strapazen eines⸗ anderthalbjährigen zuf Krieges ſeine Rückkehr[September 1905) nach der Heimat nol. wendig. Hauptmann Bayer hatte, wie wenige nur, Gelegenheit, durch ſeine dienſtliche Verwendung bei den leitenden Stäben, ein 1 klares, richtiges und umfaſſendes Geſamtbild des Krieges in Süd⸗ liche Schätzung M. 62 000. weſtafrika zu erhalten. Alle Meldungen, Befehle, Berichte waren ſtig 8 Maunheimer Altertumsverein. Wie aus dem heutigen In⸗ ihm zugänglich, auch hatte er auf 3500 Kilometern Pad, bei über Si ſerat erſichtlich iſt, wird die ſatzungsgemäße„ordentliche200 Bidaks in afrikaniſchem Dornbuſch und Steppe, als Augen⸗ 1 r 8 8 7 Pflanzen bemerkbar gemacht, die wie einſt die Tulpenzüchtung der das Gefieder exotiſcher Vögel im Sonnenſchein, und wie prächtig lan Holländer zur Leidenſchaft wird und in Wahnſinn ausartet. Man gefärbte Käfer, die ihre Fühlhörner weit hinausſtrecken, ſcheinen die zählt heute mehr als 4000 verſchiedene Arten und alle Tage kommen ſie gebildet. Eine müde, betäubende und reizvolle Schönheit liegt. ſcht neue hinzu, die in unſern Treibhäuſern durch das heiße Bemühenin ihren Blüten und der Garten der Natur kann kein traum. Ei der Züchter erzeugt werden. In England, wo die Kultur dieſer]hafteres Bild an Farben und Formen uns vorzaubern, als es die gre Pflanzen ihre höchſte Blüte erreicht hat, werden bereits ſeit 50 Repräſentanten dieſer größten und vornehmſten Pflanzenfamilie dur Jahren Orchideen geſammelt, in Frankreich ſeit etwa 30; auch in bilden. die Belgien und Deutſchland ſind bereits wundervolle Züchtungen ge⸗— Jean Baptiſte Millet. In dem Städtchen Auvers an der led lungen; die Dichter bedingen die phantaſtiſchen Formen dieſerOiſe iſt am Sonntag Jean Baßtiſte Millet im Alter von 75 lei Blumen und die Damen ſchmücken ſich mit ihnen. So mannigfach Jahren geſtorben. Der Verſtorbene war ein Bruder des berühmten win die Arten der Orchideen ſind, ſo verſchieden ſind ihre Lebens⸗] Bauernmalers Jean Frangçois Millet und hat ſelber, obgleich der bedingungen und die Geſtalten ihrer Bildung. Einige, die im er ſeines Zeichens eigentlich Architekt war, auch gemalt, gezeichnet bri Hochgebirge blühen, gedeihen nur im kalten Treibhaus, andere, die][und vadiert, wobei er ganz im Sinne ſeines Bruders arbeitete, ref in den Urwäldern der tropiſchen Länder ihre Heimat haben und in dergeſtalt, daß hie und da Aquarelle von ihm für Arbeiten von ſchr der Regenzeit ſich entfalten, bedürfen einer ſtarken Hitze, der[Jean Fransois gehalten werden. Noch mehr iſt dies der Fall mit m5 Feuchtigkeit und der Sonne. Sie nähren ſich von Luft, von Waſſer⸗ ſeinen Holzſchnitten, die faſt allgemein ſeinem Bruder zugeſchrſeben lig dampf und Licht ebenſo wie von Moos und Holz. Teils wächſt die][werden, was um ſo erklärlicher iſt, als einige davon nach Gemälden ſet Zwiebel aus der Erde hervor, zum größeren Teil aber entwickeln]von Jean Francois Millet angefertigt ſind. Jean Baptiſte war enm des ſie ſich in der Luft, in Holzgeſtellen ſchwebend, aus Sumpfmoos, Schüler und Mitarbeiter von Viollek⸗le⸗Duc, der als wiſſenſchaftlich mi Farnkrautwurzeln und Haideerde ihre Nahrung ziehend. Dann gebildeter Baumeiſter eine Unzahl alter Bauten reſtauriert und da⸗ ſch klammern ſich die Wurzeln um das Holz und in exzentriſchen] mit für ganz Frankreich eine wahre Manie der weenee keh Linien, in ſeltſamen Farben enthüllt ſich ein ſtets neues Blüten⸗ berborgerufen hat, eine Manie, der die allerſchönſten frangäiſche Ge wunder. Wie der Alchimiſt des Mittelalters ſich über ſeine Retorte beugte und ängftlich auf die Bindungen der verſchiedenen Elemente harrte, die ihm den Stein der Weiſen hervorbringen ſollten, ſo folgt der Orchideenzüchter dem Wachstume der Pflanze und harrt geſpannt der Entfaltung der Blüte, die ihm eine ganz neue Form, eine nie vorhergeſehene Schönheit beſcheren ſoll. Aus jeder Zwiebel kann die ſeltene Koſtbarkeit erblühen und es iſt der Traum jedes Sammlers, eine ſolche neue Form zu beſitzen, die einen großen Wert repräſentiert, ihren eigenen Stammbaum hat wie die Renn⸗ pferde und von der wieder koſtbare Exemplate abſtammen. Die Orchidee iſt die vornehmſte unter allen Blumen, aber ſie iſt auch die zarteſte, die komplizierteſte, die wunderſamſte. Die Form ihrer Blüte gleicht den Flügeln eines leuchteßden Schmetterlings; in ſtets neuen Geſtalten breiten ſich die Blätter aus; der zarteſte Duft entſtrömt ihnen und die delikateſten Farben vereinigen ſich zu feinen Harmonien. Während die einen wie ein zartes buntes Spitzengewebe in erſterbenden Tönen ſchillern, blitzen andere wie Baudenkmäler zum Opfer geworden ſind. Jean Baptiſte Millet und zu der Elſäſſer Böswillwald haben zunächſt Viollet⸗le⸗Duc am meiſten Vo reſtauriert, und obſchon ſie viel Schönes erhalten und gerettet haben, iſt von ihnen und mehr noch von ihren weniger verſtändigen Nach⸗ folgern doch weit mehr Herrfiches zerſtört worden Seit bielen Jahren wohnte Jean Baptiſte Millet in Auvers, das für die moderne franzöſiſche Kunſt faſt ebenſo wichtig iſt wie Barbigon. Jules Dupre, mit Carot und Rouſſeau der größte franzöfiſche Landſchafter des neunzehnten Jahrhunderts, hat nicht im Walde von Fontainebleau, ſondern hier an den freundlich ſtillen Üfern der Oiſe gewohnt, der gewaltige Zeichner Daumier hat die letzten Jahre ſeines Lebens in dem benachbarten Dorfe Valmondois berbracht, wo man ihm in d0 beſcheidenes Denkmal geſetzt hat, und alljährlich ſiedelt ſich im Be Sommer eine zahlreiche Künſtlerkolonje aus Paris in Auvers und bei der Umgegend an. Zu dieſer Kolonie gehörte während mehrerer Iö Jerhre auch der verſtorbene öſterreichiſche Landſchafter Eugen Jettel, 4. der einige ſeiner bezeichnendſton und poetiſcheſten Bilder in und bei Auvers gemalt hat. 8 lehrsſteuer mit dem Inkrafttreten —ů— Bearbeitung gelockt. beiden jüngerer Zeitgenoſſe Phigeneias am Auliſchen Mannheim, 3 1. März. 28 SGeneral⸗Auzeiger. 8. Seite. drei großen und mehreren kleineren Gefechten bei Pa⸗ puillenritten durch das Hereroland reichliche Möglichkeit das riegsleben, die Leiſtungen, Entbehrungen unſerer braven Trup⸗ hen, ſowie die Beſchaffenheit und den Wert der Kolonie kennen zu ge von fernen. Er kaan daher augenblicklich als einer der beſten Renner des Krieges in Südweſtefria und der gchammpiertiaen Lage in der Wlonte betrachtst werden, Die öfſentliche Verſammlung, die den Mationalſoziale Herein geſtern abend im kleinen Saale des Saalbaues abhielt, dpar gut beſucht. Auch einige Damen hatten ſich eingefunden. Der HPereinsvorſitzende, Herr Rechtsanwalt Geiler, eröffnete den Abend mit einer kurzen Einführung in die zu behandelnde Materie, wobei er die Anſicht vertrat, daß der Grundzug der badiſchen Steuerreform an ſich zu begrüßen ſei, daß aber die bei der Ver⸗ mögensſteuer vorgeſehene Begünſtigung der Landwirtſchaft zu ſchweren Bedenken Anlaß gebe. Dagegen Stellüung zu nehmen, ſel der Hauptzweck der Verſammlung. Herr Syndikus Dr. Jandmann, welcher hierauf das Wort ergriff, verſtand es in bortrefflicher Weiſe, ſeine Ausführungen über„Die neue bdadiſche Vermögensſteuer“ anregend und feſſelnd zu ge⸗ ſtalten, was bei dem an ſich ziemlich trockenen Thema nicht ſo leicht iſt. Der Redner warf zunächſt einen intereſſanten Rückblick 1 die glänzende Reformperiode der preußiſchen Steuergeſeß⸗ gebung die mit der Berufung Miquels einſetzte und mit der auch dle Ernennung Buchenbergers zum badiſchen Finanzminiſter zu⸗ ſammenfiel. Der Vortragende verbreitete ſich ſodann in ein⸗ gehender Weiſe über unſer badiſches Steuerſyſtem und die An⸗ läufe, die zu ſeiner zeitgemäßen Reform vornehmlich mit der Denkſchrift einſetzten, die in den Jahren 1895/96 dem Landtag porlag. Wenn man den jetzigen Vermögensſteuer⸗Geſetzentwurf bergleiche mit den Prinzipien, die von der Regierung ſelbſt als Prinzipien der Vermögensſteuer erklärt worden ſeien, ſo werde man finden, daß ſehr erhebliche Abweichungen von jener Rein⸗ lultur einer Vermögensſteuer, wie ſie die Denkſchrift des Jahres 1894 vorführte, in den gegenwärtigen Geſetzentwurf hinein ver⸗ arbeitet worden ſeien. Man werde finden, daß ſich alle Ab⸗ weichungen aus der Hervorkehrung des Geſichtspunktes einer ſteuerlichen Begünſtigung der Landwirtſchaft eraus erklären ließen. Die Landwirtſchaft habe ſich an die ſüße Gewohnheit, keine Steuern zu zahlen, gewöhnt und man wolle ſie in dieſer ſüßen Gewohnheit nicht ſtören. Daß dadurch Ausfälle katſtänden, die auf der andern Seite hereingebracht werden Füßten, verſtehe ſich von ſelbſt. 480 Mill. Mark gingen durch dieſes Steuerprivilegium einfach dem ſtaatlichen Geldbedarf ver⸗ bpren. Das Erſatzmittel für den Ausfall habe man ebenſo ein⸗ ſeitig, wie man die Landwirtſchaft begünſtige, dadurch gefunden, daß man den übrigen gewerblichen Kapitalien als Privilegium odioſum eine Progreſſion aufpfropfte. Dieſe Progreſſion ſei umſo ungerechtfertigter, weil bei den übrigen Vermögensarten eine derartige Progreſſion nicht ſtattfinde. Das Prinzip der Gerechtig⸗ keit gebiete, daß dieſe Progreſſion nicht nur bei den gewerblichen, ſondern bei jedem Vermögen platzgreife, da ein Großgrundbeſitzer, der einen Grundbeſitz von 150 000 M. habe, nicht weniger ſteuer⸗ fkräftig ſei, als ein Induſtrieller oder Kaufmann, der ein Anlage⸗ lapital von 150 000 M. habe. Der Redner beſprach dann die pweiteren Prinzipien, die zu Gunſten der Landwirtſchaft in dem Geſetzentwurf zum Ausdruck kommen, die Evidenthaltung der Fataſter und die Veränderung beim Schuldabzug. Kein einziges beutſches Vermögens. ſteuergeſetz enthalte ſolche Halbſeiten und Ab⸗ weichungen, wie der badiſche Entwurf. Selbſt der ſächſiſche Land⸗ ſag habe einſtimmig beſchloſſen, die Steuerfreiheit der landwirt⸗ ſchaftlichen Anlagen und Betriebskapitalien als unbillig auf⸗ zugeben. Wenn der badiſche Landtag als liberaler Landtag ſeiner Aufgabe gerecht werden wolle, dann ſei es ſeines Erachtens un⸗ bedingt notwendig, daß die organiſchen Fehler in dem gegenwär⸗ tigen Vermögensſteuerentwurf eliminiert würden. Es wäre das gerechteſte, wenn das Projekt der Vermögensſteuer verſchoben bürde, bis die großen Projekte, die ſich mit der Finanzreform ver⸗ wpirklichen, zum Abſchluß gelangt ſind. Redner trat dann noch bafür ein, daß die Liegenſchaftsſteuer den Städten zugewieſen werden ſollte, damit ſie die Städte zu einer Wertzuwachs⸗ teuer ausbauen könnten. Der Kardinalfehler, unſer Staats⸗ teuerſyſtem zu reformieren, liege darin, daß man ſich geſagt habe, er Landwirtſchaft müſſe geholfen werden. Zum Schluß ſprach der Redner die Hoffnung aus, daß unſere Abgeordnetenkammer dasſelbe fertig bringt, wie in Preußen und den Entwurf nach beralen Grundſätzen ausgeſtaltet.(Lebhafter Beifall.) Eine Dis⸗ kuſſion wurde nicht gewünſcht. Folgende Reſolution fand ein⸗ ſtimmige Annahme:„Die heute im Saalbau tagende öffentliche Verſammlung des national⸗ſozialen Vereins Mannheim begrüßt im Prinzig die Einführung einer ſtaatlichen Vermögensſteuer, er⸗ Härt aber diejenigen Teile des Geſetzes, die eine einſeitige Begün⸗ ſtigung agrariſcher Intereſſen zum Ziele haben, für unannehmbar. Sie wendet ſich deshalb in erſter Linie gegen die jetzt ſogar von dem reaktionären ſächſiſchen Landtag verworfene Steuerbefreiung der landwirtſchaftlichen Anlage⸗ und Betriebskapitalien. Sie ver⸗ langt eine den Grundſätzen der Leiſtungsfähigkeit entſprechende, die ſteuerſchwachen Elemente aller Berufszweige gleichmäßig ſchonende Vermögensſteuer, und zu dieſem Zwecke namentlich die Einführung des vollen Schuldabzugs und einer erheblichen Frei⸗ grenze. Müſſen zu dieſem Zwecke die ſteuerkräftigen Elemente durch eine progreſſive Beſteuerung ſtärker belaſtet werden, ſo darf die Progreſſion jedenfalls nicht in der Weiſe erfolgen, daß ſie lediglich beim gewerblichen Vermögen, nicht aber bei dem ebenſo leiſtungsfähigen Liegenſchafts⸗ und Kapitalvermögen eingeführt wird. Die Verſammlung iſt der Anſicht, daß eine Verſchiebung ber ganzen Steuerreform bis zur Klärung der Frage der Be⸗ kriebsmittelgemeinſchaft und bis zum Abſchluß der Reichsfinanz⸗ keform und eine in der Zwiſchenzeit durch eine geſetzlich vorzu⸗ ſchreibende Probefaſſion erfolgende Feſtſtellung des Kapitalver⸗ mögens und der abziehbaren geſamten Schulden der Steuerpflich⸗ ligen erwünſcht wäre. Denn erſt nach Erfüllung dieſer Voraus⸗ ſezungen läßt ſich der durch die Vermögensſteuer zu deckende Teil bes ſtaatlichen Finanzbedarfs und die Ertragsfähigkeit der Ver⸗ mögensſteuern mit einiger Sicherheit Wird dieſe Ver⸗ ſchiebung aber abgelehnt, ſo iſt jeden alls die Liegenſchafts⸗Ver⸗ des Vermögensſteuergeſetzes den Gemeinden zum Zweck ihrer Neubildung in eine Wertzuwachsſteuer uu überweiſen.“ Gegen 11 Uhr wurde die Verſammlung durch den Vorſitzenden nach zweiſtündiger Dauer geſchloſſen. Theater, Runſt und Wiſfenſchaft. Sroßh. Vad. hof und Nattonaltheater in Mannherm, Neu einſtudiert: Iphigenie auf Tauris. Im klaſſiſchen Altertum wie in der Neuzeit hat die Sage don der Tandalidin Iphigeneig die größten Dramatiker zur Aiſchylos ſchon und Sophokles und der Euripides fanden in der Opferung Geſtade erwünſchten Stoff. Letzterer ſpäteren Schickſale der Agamemnons⸗ Was aber hatte, ließ — Gar auch der erſte, der die köchtet im tauriſchen Lande dramatiſch verwettete. das attiſche Dreigeſtirn zu ſeinen Werken begeiſtert auch die Aufmerkſamkeit unſerer beiden deutſchen Dichterfürſten nicht ruhen. Hat Schiller die Euripivéiſche„Iphigenie in Aulis“ in unſere Mutterſprache überſetzt, ſo legte Goethe des Atheners„Tauriſche Iphigenie“ ſeiner Dichtung zu Grunde. wie derändertt ſich die Materie unier ſeiner Hand! Daß ohe. Hedniſche, Gewalttütige, das unz bel Eurſpides der urſpritnglichen Sae gemiß ven Schritt zu Schiit entgegen⸗ quillt, ward durch Goethas Genie von Schlacken gereinigt und zu einer Verherrlichung der Geſchwiſterltebe, zu einem dohen Liev auf dis läuternde Kraßt der Wahrhaftigteit und Buſ⸗ umgeformt. Unſerer Hofbühne iſt Goelhes„Jphigenie auf Tauris“ am geſtrigen Abend nach längerer Zeit wieder erſtanden und dicht hatte ſich aus dieſem Anlaß des Theaters Rund gefüllt. Herrn Schaper, unſerem küchtigen Regiſſeur, war es zu danken, daß die Szene in ſtimmungsvoller Ausſtattung einen würdigen Rahmen für das Schauſpiel bildete, deſſen Verſe uns wie Sprüche aus einem heiligen Buch, von früher Jugend an vertraut, immer und immer wieder mächtig bewegen. Die Vor⸗ ſtellung ſelbſt ſtand in günſtigem Zeichen und trug ein einheitlich künſtleriſches Gepräge. Fräulein Bajor gab den Ton anz voll Hoheit und Selbſtbewußtſein als Prieſterin der keuſchen Göttin Artemis und als Jungfrau aus königlichem Geblüt, lind und weich als Schweſter des Oreſtes und auf fremdem Boden weilende Griechin, ſo ſpielte ſie die Iphigenſe. In der Freude wie im Schmerz packte ſie durch die Stärke ihrer Ausdrucks⸗ fähigteit; deſonders glücklich gelang ihr die Erzählung dom Geſchicke ihres Hauſes, während ſie für die Darſtellung des Schmerzes und Schreckens, als ſie den Tod ihres Vaters und ihrer Mutter Klytaimneſtra erfährt, noch aus der Lektüre der erſten Kapitel von Leſſings Laokoon Nutzbringendes lernen könnte. Die lyriſchen Momente behandelte Fräulein Bajor zart und fein und ihr Vortrag des großartigen Parzenliedes ſei als achtunggebietend gekennzeichnet. Herrn Ludwigs Oreſtes war von einfacher Menſchlichkeit, die jedoch mehr wirkte, als dies eine weitere Zergliederung des Charakters getan hätte. Für die Furcht vor den Eumeniden wie für die Viſion fand die Kunſt des Schauſpielers das richtige Maß und die richtige Abtönung. Daß der Thoas des Herrn Godeck allen Anforderungen entſprach, darüber iſt kein Wort zu verlieren, ebenſo gab Herr Tietſch als getreuer Arkas ſein Beſtes. Herr Möller endlich gab ſeinem Pylades viel Schönes und Anerkennenswertes. Das jugendliche Ungeſtüm traf er wohl und an der Stelle, da er Iphigenie die Unwahrheit üder Oreſt's und ſein Schickſal erzählt, zeugte ſein Spiel von beſonderer Vertiefung. Des Lobes würdig war bei ihm, wie übrigens bei ſämtlichen Mitſpielenden, die Versbehandlung, die ein eifriges Studium unter Herrn Schapers Leitung verriet. Alles in allem ſchloß ſich alſo die geſtrige Vorſtellung der „Iphigenie“ der des„Egmont“ in vergangener Woche ebenbürtig an und eröffnete ein erfreuliches Bild für den weiteren Verlauf des Goethezyklus. Zu erwägen wäre, ob man bei einer Wiever⸗ holung nicht als vornehme Einleitung den Iphigenienmarſch von Gluck durch das Orcheſter interpretieren laſſen ſollte. K. *** Dieder⸗ und Duett⸗Abend von Fräulein Henno u ane Herrn R. v. Warlich. Zum Lieder⸗ und Duett⸗Abend des Fräulein Henny Arlo, Konzertſängerin von hier und des Konzertſängers Herrn Rein⸗ hold von Warlich aus London hatte ſich eine zahlreiche Ge⸗ meinde im Kaſinoſaale eingefunden, welche die intereſſanten Dar⸗ bietungen mit Intereſſe verfolgte und mit lebhaftem Beifalle ent⸗ gegennahm. Das veichhaltige Programm, welches nicht weniger als 23 Nummern umfaßte, enthielt neben Geſängen der altitalieniſchen Meiſter Martini und Cariſſimi, zwei franzöſiſche Lieder im alten Stile von Laparra und Saint⸗Saens, ſowie des genialen Böhmen Dvorak. Von deutſchen Lyrikern, die natur⸗ gemäß den breiteſten Raum auf dem Programme einnahmen, waren faſt alle Liederkomponiſten von Mozart bis Rich. Strauß vertreten, außer dem Liederkönig Schubert. Fräulein Arlo, die durch ihr dieswinterliches Auftreten in einem Konzert des Männergeſangvereins„Flora“ noch in beſter Erinnerung ſtand, hat bei dem bewährten Geſangsmeiſter Stock⸗ hauſen in Frankfurt tüchtige Studien in Ton⸗ und Stimmbildung gemacht. Einzig in der Höhe weiſt die Stimme einige Härten auf, beſonders in Stellen, in welchen ſich die Sängerin faſt allzuſehr von ihrem lebhaften Temperament leiten ließ. Im übrigen war die muſikaliſche, natürlich⸗warme und dabei der feinen Ausgeſtal⸗ tung nicht entehrende Vortragsweiſe und die intelligente geiſtige Durcharbeitung faſt in allen ihren Darbietungen zu konſtatieren. Mit drei Brahms ſchen Liedern„Immer leiſer wird der Schlummer“,„Mainacht“ und„Liebestreu“ führte ſich die Sängerin ſehr glücklich ein. Im erſten Liede war der Vortrag einfach, ſchlicht und die Schlußſteigerung von der Modulation ab von guter Wirkung. Das letzte der Brahmsſchen Lieder wurde ſehr temperamentvoll geſungen. Nur erſchien mir das Tempo zu ſehr beſchleunigt. Sehr feinſinnig waren die Corneliusſchen Brautlieder erfaßt und wiedergegeben, namentlich das zweite„Am Vorabend“ mit dem zart verklingenden Schluſſe. Mit impulſiver Empfindung wurde aber namentlich Zumpe's„Der heiligen Kunſt gehört mein Leben“ wiedergegeben. Das Lied, welches Eugen Gura gewidmet iſt und deſſen Ueberſchrift einer Hausinſchrift an Gura's Villa am Starnberger See entſpricht, iſt von echter Kunſt⸗ begeiſterung getragen, ſowohl in dem Stieler ſchen Gedicht, als der Zumpe'ſchen Vertonung. Die Interpretation traf in der Wieder⸗ gabe vorzüglich den begeiſterten Ton und ließ es auch an der nötigen Empfindungswärme nicht fehlen. Von den beiden Strauß'ſchen Weiſen gefiel uns namentlich„Heimliche Aufforde⸗ rung“, das in ſeinem ganzen poetiſchen Stimmungsgehalte erfaßt und wiedergegeben wurde. Fräulein Arlo erhielt zahlreiche Blumen⸗ und Kranzſpenden. Einen Sänger von außergewöhnlichen Eigenſchaften lernten wir in Herrn Reinhold von Warlich kennen. Neben der Sicherheit der Sprachbeherrſchung, welche er in altitalieniſchen Geſängen, franzöſiſchen Liedern und einem ruſſiſchen Volkslied als Zugabe dokumentierte, iſt namentlich die geiſtige und muſikaliſche Durcharbeitung ſeiner Aufgabe, welche ihm ermöglichte, ſämtliche Lieder frei aus dem Gedächtniſſe zu ſingen, anzuerkennen. Weniger konnte uns ſeine Tonbildung imponieren, die noch keineswegs eine künſtleriſche iſt. Der Baßbariton des Sängers iſt ja an ſich ſchon von wenig Klangreiz und Umfang. Um ſo nötiger erſcheint eine gute geſangstechniſche Schulung. Die Pianotöne waren von hüb⸗ ſcher Wirkung, das Forte aber klang namentlich in der Höhe tre⸗ muliert und war auch in der Intonation nicht immer einwandfrei. So konnten die herrlichen bibliſchen Geſänge Dvorak's trotz des natürlichen Vortragstalents des Künſtlers keinen ungetrübten Genuß gewähren, trotzdem die Lieder, beiſpielsweiſe das„Wende Dich zu mir“ ſehr gut erfaßt und mit Inbrunſt wiedergegeben haften Beifall. In der Zugabe erwies ſich der Sänger auch als ſein eigener, geſchickter Begleiter am Flügel. Das reizende Duett „Empfange Geliebte dies Herz“ aus Mozarts„Coſi fan tutte“ und das bekannte„Still wie die Nacht“ von Göße vereinigte deide Stimmen zu gemeinſamer Kunſtbetätigung nicht eben ſehr glücklich, denn das Vaßtimbre wollte ſich dem hellen Sopran nicht recht zu einheitlicher Klangwirkung auſchmiegen. Die Begleitungen des umfangreichen Pregtamms hatte Frau Aunga Benſinger Wernommen und[öſte ihre WMiegade miß beßßam Gelingen cKE. * Großh. Badiſches Hof⸗ und Nationaltheater in Maunheim. (Spielplan.) Sonntag, 1. April, halb 7 Uhr():„Aida“. Montag,., 7 Uhr():„Nora“. Dienstag,., 7 Uhr():„Undine“. Mittwoch,., 7 Uhr():„Hamlet“, Freitag,., 7 Uhr(): „Taſſo“. Samstag,.,, 7 Uhr(Abonn. ſuſp.]: Zu ermäßigten Preiſen:„Der Weg zur Hölle“. Sonntag, 8, 7 Uhr();: „Fidelio“. Im Neuen Theater: Sonntag, 1. April, halb 8 Uhr: Zum erſten Male:„Luſtige Ehemänner“. Donnerstag,., 8 Uhr: Zum erſten Male:„Der Oberſteiger“. Sonntag,., halb 8 Uhr:„Es lebe das Leben“. Vom Theater. Am 16. April gehen„Hoffmann's Erzählungen“ zum Vorteil des Penſionsfonds des Hoftheaters in Szene. Neßlers „Der Trompeter don Säckingen“ iſt zur Aufführung in Ausſicht genommen. Am 6. Mai ſoll endlich der lange verheißene„Rienzi“ wieder einmal über die Bretter gehen.— Der geſtrigen Vorſtellung von„Iphigenie auf Tauris“ hat, in der Reſerveloge erſten Ranges, der neue Intendant, Herr Dr. Karl Hagemann, beigewohnt.— Die Theaterbehörde hat, wie wir vernehmen, Herrn Regiſſeur Rudolf Schaper, unter den ſchmeichelhafteſten Ausdrücken für ſeine bis⸗ herige Wirkſamkeit, ſeine Entlaſſung aus dem Verbande der Mann⸗ heimer Bühne dor Ablauf ſeines Vertrages zugeſtanden, wenn ſeine Berufung an das Frankfurter Schauſpielhaus, wo er in engſter Wahl ſteht, perfekt werden ſollte. Andernfalls dürfte Herr Schaper der Mannheimer Bühne erhalten bleiben. 5 Konzert Karl Götz. Der Baritoniſt Herr Karl Geö t, deſſen vorjähriges Konzert hier noch in beſtem Andenken ſteht, gibt am 5. April nächſthin im Kaſinoſaal ſeinen Liederabend, der vor einigen Wochen mehrfacher Hinderniſſe halber verſchoben werden mußte. Profeſſor W. Freudenberg, der Dirigent des Kaiſer Wilhelm⸗Ge⸗ dächtnis⸗Kirchenchors, ſchreibt unterm 27. Januar d. J. über den Sänger:„Herr K. Götz zeigte durch den Vortrag ſeines Pro⸗ grammes, daß er über eine ſchöne, weiche und umfangreiche Baritonſtimme, warme Empfindung und klare Textausſprache ver⸗ fügt. Der bis ins Einzelne ausgearbeitete, innerlich ſtets belebte Vortrag, der den Inhalt der Worte auf das Deutlichſte zum Ver⸗ ſtändnis zu bringen befliſſen iſt, legt die Vermutung nahe, daß Herr Götz auch ein trefflicher Bühnenſänger ſein oder werden könne. Auch die Lebhaftigkeit ſeines künſtleriſchen Temperaments zeigt ſich in einer ungeſucht dramatiſchen Färbung der Vortrags⸗ weiſe, die dem Künſtler natürlich zu ſein ſcheint.“ Herr Götz ſingt Lieder von Schubert, Schumann und Rob. Franz. Kapellmeiſter Walter Gärtner aus Köln wird ihn am Flügel begleiten. Großh. Hoftheater Karlsruhe.[Spielplan.] a) In Karls⸗ ruhe: Sonntag, 1. April:„Der fliegende Holländer“.— Montag, ., nachm. 2 Uhr:„Prinzeß Tauſendhändchen“ oder„Die Wunder⸗ harfe der Tannenkönigin“. Abends 7 Uhr:„Barfüßele“. Diens tag,., 7 Uhr: Neu einſtudiert:„Fauſt“. Mittwoch,., 7 Uhr: „Fauſt“, Donnerstag,., 7 Uhr:„Der fahrende Schüler“. Freitag, ., 7 Uhr:„Der Hüttenbeſitzer“. Sonntag,., halb 7 Uhr:„Der Prophet“. Vorläufige Ankündigung: Montao, 16. April:„Lohen⸗ grin“.— b im Theater in Baden: Freitag, 6. April, halb 7 Uhr:„Neu einſtudiert:„Der Wildſchütz oder die Stimme der Natur“, Der Oberregiſſeurpoſten am Müuchner Hoftheater. Eine Berliner Korreſpondenz meldet aus München: Bis jetzt iſt unter den zahlreichen Bewerbern um den Poſten Hermann Bahrs noch keine Wahl getroffen. Wirklich ausſichtsreich iſt nur die Kandi⸗ datur des Münchner Schriftſtellers Otto Falckenberg, der ſeit Jahren die Aufführungen des früheren Akademiſch⸗Drama⸗ tiſchen, jetzt Neuen Vereins leitet. Erſt jüngſt hatte er mit der Inſzenierung von Shaws„Schlachtenlenker“ einen lebhaften Er⸗ folg am Reſidenztheater. Otto Falckenberg iſt Koblenzer von Ge⸗ burt und ſteht im 35. Lebensjahre. Er hat ſich durch eine An⸗ zahl feinſinniger Poeſien einen literariſchen Namen gemacht und vor kurzer Zeit ein Versdrama„Doktor Eiſenbart“ an die Bühnen verſchickt. Baron Speidel hat Herrn Falckenberg nahelegen laſſen, er möge ſich offtziell um den Poſten bewerben, doch iſt eine defi⸗ nitive Entſchetdung bisher nicht gefallen. An der Wiener Hofoper wird demnächſt die 400. Aufführung des Balletts„Puppenfee“ von Baher ſtattfinden. 1885 iſt das Werk zum erſtenmal gegeben worden. Le'zte Hachrichten und Telegramme. * Berlin, 30. März. Die Kommiſſion des Reichstages zur Beratung des Hilfskaſſengeſetzes nahm heute gegen die Stimmen der Sozialdemokraten den§8 1 der Vorlage an, durch den die Hilfskaſſen in der bisherigen Form aufgehoben werden. * Wien, 30. März.(Abgeordnetenhaus.) Das Haus nahm in allen Leſungen das Geſetz betr. die Erhöhung der Zen⸗ 8* ſionen der Staatsbeamten an und vertagte ſich dann bis zum 24. April. Arbeiterbewegungen. * Mülhauſen, 30. März. Nach einem im Laufe des geſtrigen Tages zwiſchen der Ortsverwaltung des deutſchen Textilarbeiterverbandes in Mül⸗ hauſen und dem Staatsſekretär v. Köller ſtattgehabten Depe⸗ ſchenwechſel traten, wie die„Mülh. Volksztig.“ ſchreibt, heute Nachmittag 3 Uhr im Zentralhotel unter dem Vorſitze des Herrn b. Köller je zwei Vertreter der organiſierten Arbeiterſchaft von Frey u. Co. und von Kullmann u. Co. mit den Firmeninhabern zu einer Konferenz über die Bedingungen zur Wiederaufnahme der Arbeit in dieſen Betrieben zuſammen. * Weißenfels, 30. März. Die Lage des Streikes im Weißenfels⸗Zeitzer Revier iſt nach dem„Weißenfelſer Tagebl.“ ernſter geworden. Auf eine Bekanntmachung der Werkleitungen, daß die Nichtaufnahme der Arbeit Entlaſſung zur Folge habe, hat die Zahl der Streikenden zugenommen. Sie beträgt im Weißenfels⸗Zeitzer Revier heute Abend 1400, etwa zwei Drittel der gefamten Belegſchaft. Den Ueber⸗Tag⸗Arbeitern iſt eine fünfprozentige Lohnerhöhung von den Verwaltungen zugeſtan⸗ den. Die Meldungen von größeren Ausſchreitungen ſind unrichtig, die Streikenden verhalten ſich vollſtändig ruhig. Im Weißenfelſer Nevier iſt die Zahl der Streikenden auf 2000 ſtehen geblieben. Auch hier iſt die Lage im allgemeinen ruhig. In den von der Braunkohleninduſtrie abhängigen induſtriellen wurde. Auch Herr von Warlich erntete für ſeine Voxträge leb⸗ Werken macht ſich Kohlenmangel bemerkbar. Die angekommenen 4 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 31. März. Arbeltswilligen von auswürts erklärten ſich mit den Skreilenden ſoltvariſch. * Toulon, 31. März. im Verein Die ausſtändigen Kaffeehaus⸗ kellner veranſtalteten mit den anarchiſtiſchen und antimilitariſtiſchen Arſenalarbeitern abermals Straßenkund⸗ gebungen. Bei einem Zuſammenſtoße wurden 3 Gendarmen, ein Soldat und ein Schutzmann verwundet. Mehrere Verhaf⸗ tungen wurden borgenommen. »Lens, 30. März. Die Ausſtändigen grif ffen am Nachmittag einen Bergarbeiter namens Caron an, der in den Gruben von Dourges arbeitet, in dem Augenblick, wo er ſeine Wohnung betreten wollte. Caron gab zwei Schüſſe ab und verwundete einen jungen Mann namens Bottel tödlich. Newyork, 81. März. Die Anthrazitkohlen⸗Bergwerks⸗ beſitzer nahmen den Vorſchlag des Bergarbeiterausſchuſſes, mit ihnen am 8. April in Newyork in weitere Verhandlung bezüglich der Lohn⸗ ſkala zu treten, an. Indianapolis, 31. März. Die Vexeinigung der Berg⸗ arbeiter nahm einen Beſchlußantrag an, nach dem es den Bergleuten geſtattet iſt, die Lohnſkala von 1903, wo ſie ihnen angeboten wird, zu unterzeichnen. Die Unruhen in Oſtafrika. * Dar es Salaam, 30. März. Hauptmann Nigman mel⸗ det von Mgata vom 13. ds.: Die Straße Kidatu-Ifakara-Ma⸗ henge iſt geöffnet. Nigmann iſt mit ſeinem Detachement nach Iringa zurückgekehrt. Letzterer Bezirk iſt ruhig. Der Haupt⸗ rädelsführer im Dar⸗es⸗Salaamer Gebiet, Kibaſſirag von Kiſſaugire iſt mit 2 Kolu⸗Oberprieſtern von den Akiden⸗Mumfibege von Manermange eingeliefert worden. Eine ungeheuere Volks⸗ menge begleitete unter Hohn und Schimpfrufen die Gefangenen bis zum Bezirksamt. Die Revolution in Ruſtland. * Odeſſa, 30. März.(Petersb. Tel.⸗Ag.) Heute dran⸗ gen Anarchiſten in den Laden des Haferhändlers Zaslawsky und verlangten Geld. Als ſie abgewieſen wurden, feuerten ſie einige Schüſſe ab, tbteten einen Kommis und verwundeten den Beſitzer. Arbeiter ergriffen ein Mitglied der Bande, eine weibliche Perſon. * Smolensk, 30. März.(Peiersb. Tel.⸗Ag.) Oberſt Gladyſchew, der Gehilfe des Chefs der Gendarmeriever⸗ waltung, wurde heute Nachmittag in einer Straße im Mittel⸗ punkt der Stadt erſchoſſen. Die Mörder entkamen. Mündeln der Bank zur Aufbewahrung übergeben werden. Wir ver⸗ weiſen auf das Inſerat in unſerer heutigen Nummer. Geſellſchaft für Brauerei, Spiritus⸗ und Preßhefen⸗Fabri⸗ kation vormals G. Sinner in Grünwinkel. In der geſtern ſtatt⸗ gefundenen drdentlich Generalverſammlung der Gefellſchn Aft Sinner wurde die don der Direktion vorgelegte Bilanz nebſt Ge⸗ winn⸗ und Verluſtkonto genehmigt und die Verteilung einer ſofort zahlbaren Dividende von 15 Proz. wie im Vorjahre beſchloſſen. Der ausſcheidende Aufſichtsrat wurde wieder gewählt. Der von der Direktion geſtellte Antrag, betreffend Fuſion ihrer Sprit⸗ fabriken in Stettin und Neufahrwaſſer, ſowie ihres Lagerhauſes in Stolp mit der Spritfabrik Paul Julius Stahl berg und 15 Pommerſchen Spiritusverwertungs⸗Genoſſenſchaft, beide in Stettin, wurde unter Anerkennung der bezüglichen zur Vorlage gebrachten Verträge ebenfalls genehmigt. Der Generaldirektor bezeichnete die Ausſichten für das laufende Jahr als günftige. Bergwerksgeſellſchaft Hibernia. In der geſtrigen Generalver⸗ ſammlung, in der ein Aktienkapital von M. 58 679 000 vertreten war, hat der Fiskus Einſpruch gegen die Abſtimmung der jungen Aktien im Betrage don 6½ Millionen erhoben. Ebenſo erhob der Fiskus Proteſt gegen die Auszahlung einer Dividende an die jungen Aktien, da nach dem Urteil des Oberlandesgerichts in Hamm dieſe jungen Aktien nichtig ſeien und zu erwarten ſei, daß das Neichs gericht dieſe Ent ſcheidung beſtätigen werde, Deshalb beantragte der Vertreter der Staatsregierung, die Verhandlungen bis nach N Entſcheidung des Reichsgerichts, die am 2. Juli erfolgen ſoll, zu vertagen. Die Verſammlung nachm den Autrag der Regierung 5 Vertagung an. Luz'ſche Induſtriewerke in Ludwigshafen. Die geſtrige Haupt⸗ verſammlung ſetzte die Dividende für das Geſchäftsjahr 1908 auf 7 Proz.(i. V. 5 Proz.) feſt, die vom 23. Juni ds. Is. ab zahlbar geſtellt wird, Domizil⸗Wechſel. Die Firma Huth u. Co., Fabrik für Holz⸗ bearbeitung und Holzhandlung, Ludwigshafen a. Rh., teilt uns mit, daß ſie ihr Domizil nach Mannheim Induſtriehafen, Inſelſtraße Nr. 8, verlegt hat. Waſſerſtaudsnachrichten im Monat März. Mitteikung⸗ Wir haben in dem Kolonig Uwaren⸗ Friedr. Bacher, 8 6, 1 19, eine Sweig⸗„Erpedi tion errichtet. und Zigarrengeſchäft Verlag des„Geueral⸗Anzeiger“ der Stadt Maunheim und Umgebung. Veramworrlich: für Politit, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher, Druck 85 der Dr. H. Haags'ſchen Buchdruckerei. b..? Direftor Ernſt. Müller. —————————ůů 98* 51 66 „Was geht mich Marokko au! ſgat die kluge Har isfran lachend, ich muß mich um andere Dinge kümmern und wäre wirtlich ſrob, wenn ich es bei allen Arbeiten im Haus dalt ſe bequem und gut hätte, wie bei der großen Wäſche, die mir, ſeit 10 mit Luhns Salm.„Terp.⸗Rernſeif e waſche, jedesmal zu einem wahren Feſ ſte wird Denn es iſt in der Tat eine Freude und ine Pracht, zu ſehen, wie dieſe ausgezeichnete Seife die Wäſche von Grund aus reinigt und ſchneeweiß macht!— Bitte verſuchen 63315 — Werkstütten 4 8N Mohnungs-Einrichtungen, Grosses Uager eingericht. Musterzimmer in elnfachster Wie xeichster Durchfübrung, „Aränftakturen ſer Ar eg Hof-Möbeltabrik L. J. Peter, Mannheim, 0 8. 3. BVolkswirtſchaft. Die Rheiniſche Hypothekenbank in Mannheim widmet ſich u. 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Die Pfandbriefe, ſowie die Kommunglobligationen der Bank werden von der Reichisbank und den deutſchen Ulotenbonken in Klalfe I bellehen, ebenlo von der Kgl. Bank und deren Filialen. Die Bank ist Binterlegungsftelle für Mündel⸗ vermögen. 62268 Dle Dlreketlon. Elsässer Reste-Geschäft Reste zu Kleidern u. Slusen Partie leinene Klöppelspitze Partie Damast u. Shirting Wüetzingersir. 21 B. Eisele Schwelzigerstr. 21 63480 m dellebiger Stüd⸗ Ballszinsbücher zuhl zu haben In der Dr. B. Suas e Buchdruckerel&. m. b. B. rer gnösoingt haltbars Qualitaten Hosshaarrefurbeitung Konlurrenzlos billige Preise. Mannheim, 31. Marz. E 1, 14 BILAHMIEZen. Eine Partie grosse Dekoralions-Palmen mit Kübel, Wert bis Mk. 3,75 G. m. b. H. 1 Verkaufshäuser: I Neckarstadt, HModerne Herren- chike Junglings- Reizende Knaben-l 50 Stück Mk. Kredithaus. ist unbedingt ein Kauf in einem Sie Anden die schönste in: 66501 Lie stärtste und % sohlantests figun Hndet stets tadeſſos passende Garderobe. E I, 14 PIGHMRESeAA. 5. 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April, 3 Uhr nachmittags von der Friedhofkapelle aus, statt.— Das Seelenamt für den Verstorbenen finde 28 in der Liebfrauen-Kirche statt 8 Nähsres durch ge5e Werderplatz 18 82 Treppen, grosse herrliche Wohnung 8 von 8Zimmern, Badezimmer, 2 Gaupen etc. 8 Auf den 1. OkKtober ds. Js. Zzu vermieten. 8 Friedrich Rühler, D 2, 10. 6 8 0 u. eh n Gccsheaeedde 2 63470 1874 1* 5, 12, 3 Siock, an feine m Prival-Mittag⸗ u. Abendtiſch können noch Herren tetin. 7918 0 5 15 Gut ürgett en Privat⸗ Mit⸗ tags⸗ u. Abendtiſch ür eſſere Herren und Damen. 34828 E1 5, 1, 4 St., auſtänd. jg Maun . 1 U. Logiß. 81 bendtiſch 40 P. 175 Harrterre, Anferflgung feinster und geschmackpoller Sarderoben nach IIIuss. Sdcco⸗Hnzüge Ink. 84—85 Rock⸗ Hnzüge m. 88— 35 Sehrock⸗Hnzüge Ilk. 65—110 Paletots Ik. 46—90 Hosen IIkR. 16—35 —— Scarantle für fadellosen Si.— Reichhalfiges Stofflager erprobter ersfklassiger Fabrikate des In- und Huslandes. 56370 Waꝛuuheiner Alterhns- entit Montag, 9. April 1906, abends punkt 8 uhr im„Hotel National“ ordentliche Mitglieder⸗Verſammlung nit Jahresbericht über die Tätig⸗ keit des Vereins und Rechnungs⸗ ablage. 63488 In Anſchluß daran: Vereinsabend mit Vortrag des Herrn Karl Chriſt über: Das Waltharſ e im Zusammen⸗ f. ug mit den Mibe Ungen. Die Vereinsmitglieder werden hiezu freundlichſt eingeladen. um Vorttag ſind auch Gäſte beſtens willlommen ſo ein junger o Eutlauſe Terrier, 9 Namen Teiry höiend. Gegen Belohnung abzuge en 34847 E. Müller, 0 7, 7b. ——— Nist diese Form ensſeig Aueler b Annoncen-Annapme füs ale Zel kungen u. Leifschpiften der Weſt. N 90 Mannheim 5,.N gapananuns Hroße Zentralheizungs⸗ fabrik ſucht für Baden u Elſaß einen erſten 1854 Heizungs⸗ Monteur zu beſonders günſtigen Bevingun ſen für dauernden Poſten. Angebote mit Ge⸗ hattsanſpr. ünter V. 1178 an Haaſenſtein& Vog⸗ ler.G. Karlsruhe. in allen Preislagen zu haben. 815 95055 von 55 25 Mk. 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