ler, nobt Reichsbage feierlichſt aus der Taufe gehoben worden. können. (Badiſcht Bolkszettung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich, Bringerlohn 20 Pg monatlich, durch die Pon bez inel Voſts aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig. Inſerate: Die Colonel⸗Zetle. 0 Pfg. Auswärtige Juſerate.. 28„ Die Reklame⸗Zeile„„„ 0„ der Stadt Rannheim und Umgebung. Erſcheint wöchentlich zwölſ Mal. nedakteur! Dr,. Paul Harms, Würzburgerſtraße 18. Unabhängige Tageszeitung. Selkſenr und gerbreiteine Jeiklung in Mauuhtim und Augebunz. Schluß der Auſeraten⸗Aunahme ſm das WMeittagsblatt Morgens 9 uhe, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ Berliner Nedalltions⸗Bureau: Berlin W 50. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſez „Journal Maunheim“ ——— Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1645 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 847 Redalcionn 4377 Expedition“„ 18 E 6, 2. Nr. 153. Die heutige Abendausgabe umfaßt im ganzen 24 Seiten. Der Staatsſekretär Prinz Hohenlohe iſt heute— ſo ſchreibt man uns aus Berlin, 30. März— vom Während ſonſt 10 Minuten lang aus allen Räumen des Hauſes die paar Abgeordneten herbeigeläutet werden müſſen, die zu Beginn jeder Sitzung den deutſchen Reichstag markieren; ſtrömen die Reichs⸗ boten heute in hellen Scharen von allen Seiten in den Saal. Graf Balleſtrem labt ſich noch eine Weile am ungewohnten Anblick, bevor er die Gloche ſchwingt und die Sitzung eröffnet. Rechts und links iſt das Haus vorzüglich beſetzt, das Zentrum weiſt die größten Lücken auf, hat aber offenbar auch Ver⸗ ſtärkungen herangezogen. Der Reichskanzler hat ſeinen Kanzlei⸗ direktor v. Loebell entſandt, ſonſt iſt nur Herr v. Einem am Tiſche des Bundesrates erſchienen, um auf ſeinen Etat zu warten. Die Abſtimmung iſt beendet und wird von einem der Abgeordneten laut benieſt, ein gutes Omen, das mit einem viel⸗ ſtimmigen, fröhlichen Proſt beantwortet wird. Unter feierlicher Stille verkündet der Präſident das Ergebnis: 127 ja, 110 nein, 12 Enthaltungen. Trotzdem Zentrum und Sozialdemokratie alſo ihre Reihen um 50 pCt. verſtärkt haben, iſt das Reichs⸗ kolonialamt genehmigt. Erbprinz Ernſt zu Hohenlohe⸗Langenburg wird alſo Staatsſekretär werden. Die große Streitfrage, was der Prinz getan hätte, wenn er nur Unterſtaatsſekretär hätte werden können, wird alſo gegenſtandslos; wir haben allerdings guten Grund, anzunehmen, daß der Prinz in dieſem Falle dankend abgelehnt hätte, was man ihm nicht einmal hätte verdenken Beſſer iſts jedenfalls, daß dem Prinzen nun Gelegen⸗ heit gegeben iſt, in völlig ſelbſtändiger Stellung zu zeigen, was er kann. Daß unbarmherzig ſcharfe Kritiker ſeine Leiſtungen über's Jahr unter die Lupe nehmen werden, wird er wiſſen und es wird ihm hoffentlich ein nützlicher Anſporn ſein. Das Zentrum vergibt nicht und vergißt nicht; hat es doch erſt heute hartnäckig wieder Sühne für die Duellerklärung des Reichs⸗ banzlers gefordert, und ob Fürſt Bülow ſich mit ſeiner ab⸗ ſchwächenden Erklärung endgültig losgekauft hat, darf man bezweifeln. So wird es auch weder dem Kanzler noch dem Prinzen Hohenlohe vergeſſen und verziehen werden, daß ſie in Sachen des Kolonialamts über die regierende Partei triumphieren ſich erlaubten. Herr Erzberger wird beim nächſtjährigen Kolonialetat erſt recht das große Wort führen, und die Mehr⸗ heit, die heute dem Prinzen Hohenlohe mit der Bewilligung des Amtes doch auch ein perſönliches Vertrauensvoſum ausſtellte, hat natürlich ein lebhaftes Intereſſe daran, ihr Vertrauen dann nicht getäuſcht zu ſehen. Die heutige Abſtimmung hat aber auch eine nicht zu ver⸗ kennende, allgemein politiſche Bedeutung. Die Politik des Fürſten Bülow wurde bisher beſtimmt von dem Glauben an die Unentbehrlichkeit des Zentrums; auf dieſe Partei waren alle politiſchen Maßnahmen des 4. Kanzlers zugeſchnitten; nur wenn er ihrer Zuſtimmung ſicher war, glaubte er ruhig ſchlafen Samstag, 31. März 1906. (1. Abendblatt.) zu können. Es iſt natürlich anzunehmen, daß er dieſe ſeine Auffaſſung der innern Lage auch dem Kaiſer ſuggeriert hat, ſo⸗ weit ihm dazu Gelegenheit gegeben war. Und nun erleben wir das intereſſante Intermezzo, daß es auch ohne das Zentrum geht! Wer hätte dergleichen noch vor kurzem für möglich ge⸗ chaltene Vollends in einer Sache, die dem Kaiſer doch einiger⸗ maßen am Herzen liegen muß! Man braucht die unmittelbaren, praktiſchen Folgen eines ſolchen, zunächſt vereinzelten Zwiſchen⸗ falles nicht zu überſchätzen; ändern wird er am Gange unſerer innern Politik vorderhand gewiß nicht viel. Man braucht die moraliſche Wirkung aber auch nicht zu unterſchätzen. Der Zauber der Unentbehrlichkeit des Zentrums iſt gebrochen und zwar nicht etwa deshalb, weil das Zentrum ſich gutwillig hätte überſtimmen laſſen, wie mancher zu glauben geneigt ſein möchte. Zentrum, Polen und Sozialdemokraten haben nämlich, auch wenn ſie den letzten Mann heranführen, noch wicht die abſolute Mehr⸗ heit im Reichstage, es müſſen immer noch ein halbes Dutzend Stimmen von anderer Seite hinzukommen. Selbſt wenn das Zentrum alſo, in Gemeinſchaft mit der Sozialdemokratie die Dinge hätte zum Aeußerſten kreiben wollen— was natürlich auch auf der Gegenſeite für die 3. Leſung äußerſte Anſtrengungen hervorgerufen hätte— ſo hätte es das Kolonialamt ohne Bei⸗ hilfe eines günſtigen Zufalls doch nicht zu Fall bringen können. Dies feſtzuſtellen iſt wichtig. Denn es rückt die Bedeutung des Umſtandes erſt ins helle Licht, daß die Freiſinnige Volks⸗ partei ihre grundſätzlichen Bedenken überwand und für den An⸗ trag Baſſermann und die Regierungsvorlage ſtimmte. Es iſt möglich, die Reichspolitik auf eine andere, wenn auch vorläufig noch knapp ausreichende Grundlage zu ſtellen, in dem Augen⸗ bliche, wo auch der männliche Freiſinn ſeine Stellung zu Heeres⸗ Flotten⸗ und Kolonialfragen einer zeitgemäßen Reviſion unter⸗ zieht. Theoretiſch hat die Partei das ja ſchon beim Flotten⸗ geſetz getan, hier hat ſie eine deränderte Auffaſſung zum erſten Male auch praktiſch, und mit greifbarem Erfolge betätigt. Das iſt als Einzelfall erfreulich, berechtigt aber weiter auch zu der Hoffnung, daß der Bruch mit einer unheilvollen Tradition fort⸗ wirken werde. Und auch bloße Hoffnungen ſind heute nichts ſo alltägliches, daß man nicht jede, einigermaßen begründete als belebenden Lichtblick gern verzeichnen ſollte. Ob ſie Wort hält, bleibt in Geduld abzuwarten; Parteien lernen nicht ſo raſch um, wie der einzelne, das iſt ein Erfahrungsſatz, der hier auch berückſichtigt werden will. Hs 25*** Zum gleichen Thema ſchreibt die„Nat.⸗lib. Korr.“ von geſtern: Der Reichstag mußte einen zweimaligen Anlauf nehmen, um zum Antrag Baſſermann eine Entſcheidung zu treffen. Als am Donnerstag die namentliche Abſtimmung beantragt worden war, zählte man 212„Hüte“ der Abgeordneten in der Kleider⸗ ablage. Zu dieſen 212 Hüten gehörten ſelbſtverſtändlich auch ihre Beſitzer, von denen zwar ſämtliche im Neichshauſe amwpeſend waren, aber von denen 14 es für gut befunden hatten, ſich vor oder während der Abſtimmung aus dem Sitzungsſgal zu ent⸗ ſernen. Sofort nach geſcheiterter Abſtimmung ſpielte der Tele⸗ graph nach allen Seiten, um die Säumigen zur Pflichterfüllung herbeizurufen. Eine nicht kleine Anzahl von Abgeordneten, die Zum erſten April. Es kam April, uns zu beſchenken Mit Vogelſang und jungem Grün, Da müſſen wir des Mannes denken, Der einſt mit dem April erſchien. Wir denken ſein, den wir verloren, Des Manns von echter deutſcher Art, Der für ſein Vaterland geboren Vor einundneunzig Jahren ward. Wir denken deſſen, der geſchieden Von uns— acht Jahre ſind es bald— Der endlich fand den vollen Frieden In ſeinem lieben Sachſenwald— Der unſerm teuren Deutſchland wieder Geholfen hat zu Macht und Glanz. Dankbaren Herzens legen nieder An ſeiner Gruft wir einen Kranz Kladderadatſch. Herzog Georg von Sachſen⸗Meiningen Zu ſeinem 80. Geburtstage(2. April) von Arthur Stübler. Es iſt eine der ſympathiſcheſten Fürſtenerſcheinungen, Herzog Georg von Sachſen⸗Meiningen, der am kommenden Montag ſein achtzigſtes Lebensjahr vollendet, ein Fürſt, ausgezeichnet durch Charakter und Geiſtesbegabung, wie nur wenige Männer, die auf Thronen ſitzen, ein Fürſt, deſſen künſtleriſche Begabung ihn be⸗ merkenswert erſcheinen laſſen würde, auch wenn er nicht an ſo be⸗ Horzugter Stelle ſtünde. Seinem Wahlſpruch:„Treu und beſtändig“ gemäß hat Herzog — Georg von Meiningen im politiſchen Leben Deutſchlands von jeher gewirkt und der Entwickelung des deutſchen Eiyheitsgedankens, entgegen ſeinem Vater, von früheſter Zeit an ſympathiſch gegen⸗ über geſtanden. Das war ein Verdienſt, das die heutige Gene⸗ ration nicht recht mehr zu beurteilen verſteht, ein Verdienſt, das um ſo bemerkenswerter iſt, als der am 2. April 1826 in Meinin⸗ gen geborene Herzog der Sohn des Herzogs Bernhard von Mei⸗ ningen war, der, in öſterreichiſchen Traditionen aufgewachſen, treu zu Oeſterreich hielt. Während unſer Jubilar nach Abſolvierung ſeiner Studien⸗ zeit an der preußiſchen Univerſität Bonn in ein preußiſches Küraſ⸗ ſierregiment eingetreten war und im Jahre 1850 die preußiſche Prinzeſſin Charlotte geheiratet hatte, eine Nichte des ſpäteren Kaiſer Wilhelm, hielt ſein Vater zu Oeſterreich, proteſtierte im Jahre 1862 gegen die Militärkonvention Koburg⸗Gothas mit Preußen, trat eifrig für die Rechte des Auguſtenburgers auf Schleswig⸗Holſtein ein und ſtimmte im Jahre 1866 für den öſter⸗ reichiſchen Mobiliſierungsantrag vom 14. Juni, worauf das mei⸗ ningenſche Truppenkontingent nach Mainz abging. Das koſtete dem preußenfeindlichen Herzog den Thron. Da er ſich ſträubte, die preußiſche Bundesreform anzunehmen, beſetz⸗ ten die Preußen im Juli Kamburg und am 19. September Mei⸗ ningen ſelbſt. Nun mußte Herzog Vernhard, der ſich auch mit dem weitaus größeren Teil der Bevölkerung ſeines Landes im Widerſpruch befand, abdanken und Herzog Georg übernahm am 24. September 1866 die Regierung ſeines Landes. Er machte ſofort Frieden mit Preußen, trat dem Norddeutſchen Bunde bei und ſchloß auch wenige Monate ſpäter eine Mllitärkonvention mit Preußen ab. Herzog Georg von Meiningen hat in den vierzig Jahren ſeiner Regierung in mannigfacher Weiſe in ſeinem Lande ſegens⸗ reich gewirkt. Die durch die neuen VerhältniJe geſchaffenen gro⸗ ßen Ausgaben wurden durch Vereinfachung der Verwaltung ins Gleichgewicht mit den Einnahmen des Landes gebracht, und durch eine Reihe neuer Geſetze einem durchaus liberalen Geiſt Eingang in die Regierung des Landes verſchafft. Herzog Georg iſt bei ihre Dispoſitionen in der Heimat auf die geſtrige Abſtimmung hin getroffen hatten, mußte wieder abreiſen. In die ſo ge⸗ riſſenen Lücken traten heute(Freitag) neue Ankömmlinge, meiſt um die Reihen der Gegner des Reichskolonial⸗Amts und des Baſſermannſchen Antrages auf Wiederherſtellung der Regie⸗ rungsvorlage zu ſtärken: die Zahl der Gegner hat von geſtern auf heute um 33, die Zahl der Freunde aber nur um 13 zu⸗ genommen! Auch die Zahl derer, die vielleicht extra nach Berlin geeilt ſind, um nicht zu wiſſen, wie ſie ſtimmen ſollten und des⸗ halb nach dem blauen Enthaltungszettel griffen, ſtieg von 95 auf 121 Die Mehrheit von 127 gegenüber 110 ablehnenden Stimmen wäre aber kaum zuſtande gekommen wenn nicht, wie wir dies gern anerkennen, die freiſinnige Volkspartei den An⸗ trag Baſſermann ſich zu eigen gemacht hätte. Denn das Zentrum. ſo weit es anweſend war, ſcheint, mit Ausnahme der Abgg. Graf Balleſtrem und b. Savigny, geſchloſſen gegen den Antrag Baſſer⸗ mann geſtimmt zu haben. Vorläufig iſt alſo das Reichs⸗Kolonial⸗Amt mit einem Staatsſekretär an der Spitze gerettet. Die heutige geringe Mehr⸗ heit kann aber ſehr leicht bei der dritten Leſung ſich in eine Minderheit wandeln, wenn es den Gegnern um ihren Widerſtand gegen das Kolonial⸗Amt wirklich ernſt iſt. Für Die dritte Leſung werden alſo die Kolonialfreunde auf ihrer Huß gegen etwaige Ueberrumpelungen ſein müſſen. Gegenübet den Entſtellungen und Verdächtigungen der nationalliberalen Partei in der ſozialdemokratiſchen Preſſe, namentlich im„Vorwärts“, ſtellen wir nachdrücklichſt feſt, daß von ſeiten der nationalliberalen Partei die Forderung eines Kolonial⸗Amtes von Anfang an als berechtigk anerkannt und in der Kommiſſion von ihr der„Unterſtaatsſekretär“ nur des⸗ halb abgelehnt wurde, weil eben die nationalliberale Partei ganze Arbeit gemacht wiſſen wollte. polinlsche Uebersicht. Mannheim, 31. März 1908. Algecir as. Der Vorſchlag betr. die Einſchränkung des Verkehrs von Spirituoſen, den der engliſche Delegierte Nicolſon der Konferenz in einem Schreiben unterbreitet hat, hat folgenden Worklaut: Herr Präſident! Ich habe die Ehre, Sie zu bitten, gütigſt der Konferenz in dem Augenblicke, in dem die Frage des Zollzuſchlages wieder zur Diskuſſion gelangt, einen Vorſchlag vorzulegen, den ſch der wohlwollenden Erwägung der verehrlichen Delegierten unter⸗ breiten möchte. Er betrifft den Verkehr mit alkoholiſchen Getränken in Marokko. Auf der Konferenz zu Brüſſel vom Jahre 1890 hat man ſich über gewiſſe Maßnahmen zur Beſchränkunz des Verkehrs mit Spirituoſen geeinigt, und iſt eine Zone geſchaffen tworben, innerhalb deren Grenzen die Einfuhr deſtillierter Getrände unterſagt iſt. Marokko liegt zweifellos außerhalb dieſer Zone und ich wünſche auch nicht den Vorſchlag zu machen, daß die Beſtim⸗ ntungen und die Akte der Brüſſeler Konvention in ihrem ganzen Umfange zur Anwendung gelangen ſollen. Aber der Verbrauch alkoholiſcher Getränke beginnt leider unter den Eingeborenen, die die Häfen und deren Umgebung bewohnen, gewiſſe Fortſchritte zu machen, trotzdem er in Widerſpruch ſteht mit ihren religiöſen Glaubensſätzen und eine ſchwere Schädigung ihrer Moral bedeutet, (ͥͤ ͤ ͤÄddS ĩ³Ü—¾] A ⁵² ⁵ð ſeinem Volke ungemein beliebt und populär Der Fürſt,— eine herrliche, ſtattliche Erſcheinung in ſeinem langen weißen Barte bewegt ſich in ſeinem Lande in ungezwungenſter Weiſe, und man⸗ cher reiche Privatmann in deutſchen Landen lebt mit größerem Luxus als der Meininger Herzog. Aber Herzog Georg hat nicht nur im engen Kreis ſeines Länd⸗ chens Segen verbreitet, er hat auch dafür geſorgt— und das iſt ſein ureigenſtes Verdienſt— daß Meiningen in gewiſſer Bezieh⸗ ung zu einem geiſtigen Mittelpunkt auf einem künſtleriſchen Ge⸗ biete wurde. Wie vor einem Jahrhundert Weimar der Mittel⸗ punkt literariſchen Lebens in Deutſchland geweſen war, ſo war es in unſerer Zeit ein paar Jahrzehnte hindurch Meiningen auf dem Gebiete der Bühnenkunſt, und Herzog Georg hat das Ven⸗ dienſt, der Regenerator deutſcher Bühnenkunſt geweſen zu ſein, als dieſe in Deutſchland zu verflachen drohte. Herzog Georg, der von früheſter Zeit an das lebhafteſte In⸗ tereſſe für die Bühnenkunſt hatte, ging bei dem reformatoriſchen Werke, das er in ſeiner kleinen Reſidenz unternahm, ganz plan⸗ voll vor. Es war keineswegs Mangel an Intereſſe für die Oper, wenn er ſein Meininger Hoftheater auf das Schauſpiel be⸗ ſchränkte und die Oper zu Anfang der ſiebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts auflöſte, Einſicht geleitet, daß bei den zu Gebote ſtehenden beſcheidenen Mitteln für Oper und Schauſpiel zugleich Bedeutſames nicht ge⸗ leiſtet werden konnte. So war er Regenerator des Schauſpieles allein; er ſchuf nicht nur ein gutes Schauſpiel, ſondern er refor⸗ mierte die Schauſpielvorſtellungen, er ſchuf eine neue Inſzenier⸗ ungskunſt. Nachdem Herzog Georg ein paar Jahre lang dieſe auserleſene Kunſt in ſeiner kleinen Reſidenz ausgeübt hatte und von ſeiner reformatoriſchen Bühnentätigkeit nur hie und da kurze Meldungen hinausdrangen, die ſich mehr an das Aeußerliche hielten, ſo daß ſie vollkommen falſche Urteile über die„Theaterſpielerei“ des Fürſten hervorriefen, wurde endlich das Wagnis unternommen, in Berlin ein Gaſtſpiel der Meininger Theatertruppe zu veranſtal᷑-. ſondern er war dabei von der richtigen 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 31. März. Es dürfte daher wünſchenswert ſein, daß einige Maßnahmen er⸗ griffen werden könnten, um ein Umſichgreifen dieſes Uebels zu ver⸗ hindern oder zu vermindern. Ich würde glücklich ſein, wenn die ieſen Vorſchlag, die Einfuhr von alko⸗ igen zu beſchränken, die für den Ver⸗ ölkerung beſtimmt ſind, einer Er⸗ n und wenn Sie zu gleicher Zeit die Herſtellung deſtil⸗ okko zu 9 lomatiſche Korps für die Einfuhr alko⸗ Marokko geeignete Mittel beraten. wägung gü die marokkan kierter& in Tanger kör Haliſcher Geträ Die Spiridonowg Üten, in em Tode verurteilt. en, ſo wird aus Petersburg ge⸗ ſchrieben, nun doch den tre en Mut gefunden, die in ſo grauſamer Weiſe gefolterte Spiridonowa zum Tode zu verurteilen. Für die Märtyrerin ſelbſt bedeutet viel⸗ leicht dieſes Todesurteil keine Strafe mehr, ſondern eine Er⸗ löſung. Sie iſt nach den erduldeten Martern auf einem Auge erblindet, hat das Hörvermögen auf einem Ohr verloren, die Zunge iſt ihr abgeſchlagen, das ganze Geſicht und viele Teile des Körpers ſtellen noch jetzt, nach vielen Wochen, eine offene Wunde dar. Das alles iſt offtziell von dem unterſuchenden Arzt feſtgeſtellt. Erſt vor einigen Tagen noch geſtand die Märtyrerin dem Arzte, daß ſie ſich nach ihrer qualvollen Fahrt mit dem Koſakenoffizer Abrom o w, der ſie im Coups vergewaltigt hat, von der ſchlimmſten Geſchlechtskrankheit infiziert vermutet. Sie hat geglaubt, daß ſte knapp vor dem Tode ſtehe, und wollte das Geheimnis von dieſer Schändung ihrer Mädchenehre mit ſich ins Grab nehmen. Erſt ſpäter hat ſie ſich entſchloſſen, auch das zur Kenntnis zu geben, damit die Offiziersbeſtie doch ihrer Strafe nicht entgehe. Die Antworten der Spiridonowa bei der Gerichtsverhand⸗ lung haben auf alle einen ſehr tiefen Eindruck gemacht. Sie geſteht, daß ſie den Gouverneursrat Luſchenowsky auf Antrag der ſozialrevolutionären Partei ermordet hak, um ihn für ſeine Grauſamkeiten den Bauern gegenüber zu beſtrafen. Dann erzählte ſie, wie man ſie nach ihrer Verhaftung gemartert habe, wie man brennende Zigaretten an ihrer entblößken Bruſt löſchte, wie man ihr die Haut von den Wunden riß, die durch die Peitſchenhiebe entſtanden ſind.. Die Spiridonowa huſtete nach jedem Worte, und das Taſchentuch, das ſie zum Mund führte, rötete ſich jedesmal. Der Arzt konſtatierte dei ihr eine raſche Entwicklung der Tuberkuloſe als Folge der Folterungen.. Ihre Mutter, die der Gerichtsverhand⸗ lung anfangs beiwohnte, verließ ſchluchzend den Saall Der Staatsanwalt ſelbſt plädierte für mildernde Umſtände. Die letzten Worte Spiridonowas zu den Richtern lauteten:„Schauen Sie ſich um. Sehen Sie noch irgendwo zufriedene Geſichtere Auch die, die jetzt triumphieren, vermögen ſich nicht zu freuen. Ich ſter be. Sie können für mich die qualvollſten Folterungen erdenken, Sie können mich zweimal, dreimal töten. Meinen Glauben können Sie nicht töten. Und mein Glaube iſt: die Idee der Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit wird doch zur Wirk⸗ lichkeit werden.“ Nach der Verhängung des Todesurteils hat das Gericht beſchloſſen, die Spiridonowa der Begnadigung zu empfehlen. Der bekannte Semſtwoführer Petrunkewitſch ſchreibt in bezug auf die Affäre Spiridonowa:„Mir ſcheint, es gibt in Rußland einige Frauenvereine. Wo ſind ſie jetzt? Warum hört man ihre Stimme nicht in einem ſolchen Moment? Oder wäre es vielleicht nicht ſtatutengemäß?! Wozu exiſtieren ſie dann überhaupt?“ In Tambow hat die Nachricht von der Ver⸗ urteilung der Spiridonowa eine tſefe Erregung hervor⸗ gerufen. Viele weinten auf der Straße, als ſich die Nachricht berbreitete. Deutsehes Reſch. Berlin, 30. März.(Aus den preußiſchen Parlamenten.) Das Abgeordnetenhauz nahm heute den Bericht der Kommiſſion über den im§ 11 vom Herren⸗ haus geänderten Entwurf des Kreis⸗ und Provinzialabgaben⸗ Geſetzes enigegen. Das Herrenhaus hatte die Veranlagung der Grundſtücke nach„gemeinem Wert“ beſchloſſen. Dieſer Aus⸗ druck erſchien der Kommiſſion des Abgeordnetenhauſes ungenau und wurde von ihr präziſer gefaßt. In der abgerundeten Form nahm das Abgeordnetenhaus den§ 11 an; der Entwurf geht an das Herrenhaus zurück. Montag iſt die zweite Leſung der Wahlreform auf die Tagesordnung geſetzt. — ÜAus den Reichstagskommiſſionen.) Die Geſchäftsordnungs gab den Antrag des Abg. Fus⸗ angel(Ztt.) ſtatt, auf ſeine Immunität in dem gegen ihn ſchwebenden Prozeß zu verzichten.— Die Kommiſſion für die E eeeeeeeeeeeee Die Tambower Richter Novelle zum Unterſtützungswohnſitzgeſetz beendete heute die Beratung des Entwurfs. Der Reſt der Regierungs⸗ vorlage wurde nach dem Entwurf angenommen. Als Zeitpunkt des Inkrafttretens wurde vorläuftg der 1. April 1907 in Aus⸗ ſicht genommen.— Die Kommiſſion zur Beratung des Hilfs⸗ kaſſengeſetzes hat in der heutigen Sitzung den§ 1 des Regierungsentwurfs gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. Die Beratung des§ 1 war bei Beginn der Ver⸗ handlungen ausgeſetzt, bis ſich die Kommiſſion bei Durch⸗ beratung der einzelnen Paragraphen überzeugt hätte, daß der von der Regierung vorgeſchlagene Weg, Unterſtellung der Hilfs⸗ kaſſen unter das Privataufſichtsgeſetz, gangbar iſt. Die Kom⸗ mifſion hat mit Ausnahme der Sozialdemokraten dieſe Uebet⸗ zeugung gewonnen; ſie hat den Regierungsentiwurf erweitert und verſchiedene Beſtimumngen getroffen zum Schutze der geſun⸗ den Hilfskaſſen. Der angenommene 8§ 1 hebt die Hilfskaſſen in ihrer bisherigen Form auf. — Cür die Reichstagserſatzwahl im Wahl⸗ kreiſe Beuthen⸗Tarnowitz) hat das Zentrum den Generaldirektor des Grafen Schaffgotſch, Juſtizrat Dr. Stephan, als Kandidaten aufgeſtellt. Dr. Stephan hat den Wahlkreis bereits von 1898 bis 1903 im Reichstag vertreten. —(Die neue Nachtragsforderung für Süd⸗ weſtafrika,) vie ſofort nach Oſtern dem Reichstage zugehen wird, wird nach der„Täglichen Rundſchau“ als ihren weſent⸗ lichſten Beſtandteil eine Forderung von rund 10 Mil⸗ lionen Mark zut weiteren Entſchädigung für die durch den Krieg geſchädigten Farmer enthalten. Da der geſamte unmittelbare Schaden 15 Millionen beträgt, von denen 5 Millionen bereits bewilligt und verausgabt worpen ſind, ſo bleiben 10 Millionen übrig. Die Regierung will alſo die Farmer im Gegenſatz zu ihrer früheren Haltung vollentſchädigen. — Der Deutſche Fleiſcherverband) hat, nach der„Deutſchen Fleiſcherztg.“, an den Miniſter v. Podbielski eine Petition gerichtet, wonach er ſeinen ganzen Einfluß aufbieten möge, um„eine Abſchwächung der Beſtim⸗ mungen des Reichsfleiſchbeſchau⸗Geſetzes oder eine Bindung an den gegenwärtigen Zuſtand im Handelsproviſorium oder eine weitere Reduktion der Zölle für Fleiſch und tieriſche Fette bei Abſchluß eines Handelsverkrags mit den Vereinigten Staaten zu verhindern“ —(Juſtizminiſter Beſelei) erließ eine Verfügung, in welcher den Gerichten zur Pflicht gemacht wird, bei der An⸗ beraumung von Terminen auf die Intereſſen des Publikums möglichſt Rückſticht zu nehmen. — Das Befinden des Miniſtersvon Budde,) der an einem ſchweren Darmleiden erkrankt iſt, hat ſich ver⸗ ſchlimmert. Ausland. Oeſterreich⸗-Ungarn.(Die Lage in Ungarn). Das kgl. Manifeſt, das die Motivierung der unterbliebenen Ein⸗ berufung des Reichstages enthält, ſoll angeblich am Dienstag erſcheinen, worauf Miniſter Kriſtoffy demiffionieren dürfte.— Eine Anweſenheit Koloman Szells in Wien iſt er⸗ folglos geweſen, weil es ihm nicht gelang, eine Audienz beim Kaiſer zu erwirken. * Rußland.(Der Gouverneur von Wladi⸗ woſtok, General Grodekow) hat eine Kundgebung er⸗ laſſen, in der die noch in der Mandſchurei beſindlichen Frauen und Kinder aufgefordert werden, in Anbetracht der Lage das Gebiet zu verlaſſen. —(Das Abſchiedsgeſuch des Generalgouver⸗ neurs von Finnland, Gerard), iſt eingereicht, aber nichtgenehmigt worden. Die gemiſchte finiſch⸗ruſſiſche Kom⸗ miſſion trat Mittwoch zuſammen und beſchloß die beſchleunigte Durchführung der Reform der Volksvertretung. * Serbien.[Der Miniſterrat) hat beſchloſſen, von der Entfernung der Verſchwörer aus dem Heere, wie Eng⸗ land es wünſchte, Abſtand zu nehmen. * Vereinigte Staaten.(Der oberſte Gerichts⸗ hof) genehmigte den Antrag des Bezirksanwalts auf Einſetzung einer beſonderen Großjury zur Unterſtützung in der Verfiche⸗ rungs⸗Affäre. * Vereinigte Staaten.(Staatsſekretär Root) erſuchte das Repräſentantenhaus um Bewilligung von 50 000 Dollars, um es der Regierung zu ermöglichen, an der zweiten internationalen Friedenskonferenz keilzu⸗ nehmen. Präſident Rooſevelt nahm den Vorſchlag Kaiſer Nikolaus', betr. die neue Konferenz, die vorausſichtlich im Som⸗ mer oder Herbſt ſtattfinden wird, günſtig auf. — Badiſche Politik. Die Ausführ, e für unſer Volk ganz beſonders wichtigen Arbeitstätigkeit. Im Mittelpunkt der verſchiedenen Anſchauungen zwiſchen Parlament und Regierung ſtand die Frage, ob die Lehrer in den Beamten⸗ gehaltstarif einzureihen ſeien. Dies war verlangt worden im Offenburger Programm. Die Schulkommiſſion der 2. Kammer hat die Punkte feſtgeſetzt, über welche bislang eine Einigung mit der Regierung nicht zu erzielen war! Der eine war die Ein⸗ reihung der Lehrer in den Gehaltstarif G 5, der andre die Bei⸗ tragspflicht der Gemeinden. Die natl. Fraktion im Einklang mit dem Block vertritt die Anſicht, daß die Mehrkoſten vom Stagte zu tragen ſeien und nicht von den an ſich überlaſteten Gemeinden. Im Intereſſe der Schulen und der Lehrer ſelbſt iſt es nicht ge⸗ legen, die Mehrkoſten auf die Gemeinden zu überwälzen. In den weiteſten Kreiſen des Volkes und auch in unſerer Partei iſt es all⸗ gemeine Anſchauung, die Mehrkoſten auf den Staat zu überneh⸗ men. Leider hat hier die Regierung eine wenig entgegenkommende Erklärung in der Schulkommiſſion abgegeben. Die Einwände der Regierung laſſen ſich ja nicht ſo ohne weiteres abſtreiten, aber wir geben uns der Hoffnung hin, daß die Regierung unſeren Forder⸗ ungen nicht ein entſchiedenes Nein entgegenſetzt. Selbſtverſtänd⸗ lich muß hier der Landtag auch für eine Weiterentwickelung der Einnahmen ſorgen, alſo für eine Reform unſerer Steuern. Wir dürfen wohl hoffen, daß bei der Geneigtheit des Landtages, neue Steuerquellen zu erſchließen, auch die Regierung unſerer Forder⸗ ung enigegenkommt, die Mehrlaſten aus der Schulvorlage auf den Staat zu übernehmen. Ebenſo dürfen wir wohl hoffen, daß die Regierung der Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif Zu⸗ ſtimmt. Es wird nun geltend gemacht, daß die Beamten auz einer Gehaltsklaſſe in die andere aufſteigen, während ein ſolcher Wechſel bei der Lehrerſchaft nicht ſtattfindet. Das iſt aber unſerer Ueberzeugung nicht ein ſolcher Unterſchied, daß die Regierung hier unſerem Verlangen nicht Rechnung tragen könnte. Eine ſchwierige Aufgabe iſt unſerem Landtage geſetzt durch die Ver⸗ mögensſteuervorlage. Dieſe hat der verſtorbene Finanz⸗ miniſter Buchenberger bekanntlich in die Wege geleitet. Auch bei dieſer Geſetzesvorlage hat es ſich im Verlaufe der Beratungen gezeigt, wie verhältnismäßig leicht es iſt, den Gedanken einer Ver⸗ mögensſteuer theoretiſch zu entwickeln, wie ſchwer es aber iſt den Gedanken praktiſch zu geſtalten. In der„ Ilbewegung wurde wenn nicht ein voller, ſo doch ein möglichſt hoher Schuldenabzug gefordert. Bei einem ſicheren Schuldenabzug erhofft man eine ſtarke Entlaſtung des Landes, eine ſtärkere Belaſtung aber der Städte. Bei Vorlage des Entwurfs trat aber die merkwürdige Erſcheinung ein, daß ſich die ländliche Bevölkerung bemühte, einen möglichſt geringen Schuldenabzug eintreten zu laſſen, weil, wie 08 ſich zeigte, das Land weniger verſchuldet iſt, als die Städte. Die Beſteuerung des gewerblichen Kapitals bereitst große Schwierig⸗ keiten. Die Anregungen, den Schuldenabzug hier geringer zu ge⸗ geſtalten, werden ebenſowenig Anklang finden als die, dieſen Abzug höher zu normieren. Beim Gewerbeſteuerkapital ſoll der Schulden⸗ abzug im alten Umfange beibehalten werden, aber auch der nen gewährte Schuldenabzug ſoll hier eintreten; dies aber bemängeln beſonders wieder die Agrarier, welche den„doppelten“ Schulden⸗ abzug nicht zulaſſen wollen. Es wäre beklagenswert, wenn auf dieſe Weiſe der Entwurf ſcheitern ſollte; was dann eintreten wird unabſehbar; Unzufriedenheit dürfte dann in allen Kreiſen Platz greifen. Ich hoffe aber, daß trotz aller Schwierigkeiten die Ver⸗ mögensſteuer doch zuſtande kommt. Redner kommt dann auf die letzten Vorgänge im Landtage zu ſprechen. Die dramg⸗ tiſchen Szenen, welche die Sozialdemokraten hervorriefen, wurden beſonders von der Zentrumspreſſe in einer Weiſe ausgeſchlachtet, die nicht mehr ehrlich genannt werden kann. Es wäre nicht zu ver⸗ wundern, wenn durch dieſe Verdächtigungen eine gewiſſe Verwir⸗ rung in das Volk hineingetragen wird. Es iſt aber lächerlich und auch unehrlich, in ſolchen Verdächtigungen ſich gegen die natl. Partei zu ergehen. Wir halten an den alten nationalen und liberalen Grundſätzen nach wie vor feſt, und verwahren uns gegen die fortwährenden Verdächtigungen. Wohl ſind wir beim Blockabkommen den linksliberalen Parteten inſoweit entgegen⸗ gekommen, daß wir, mehr als es früher geſchehen iſt, die liberalen Grundſätze betonten. Mit voller Be⸗ rechtigung dürfen wir die Verdächtigungen der Zentrumspreſſe zurückweiſen, daß wir am 28. Oktober durch das taktiſche Ab⸗ kommen der Sozialdemokratie ein Kompromiß mit dieſer abgeſchloſſen haben. Unſere grundſätzliche Haltung gegen dieſe Partei iſt durch das Abkommen in nichts berührt worden. Dieſe Verdächtigungen gehen aus von einer Partei, welche die Darer,. ten, um ſie der breiteſten Oeffentlichkeit vorzuführen, und es war ein künſtleriſches Ereignis ſeltener Art, als am 1. Mai 1874 das erſte Gaſtſpiel der Meininger in Berlin am Friedrich Wilhelm⸗ ſtädtiſchen Theater, dem jetzigen Deutſchen Theater in der Schu⸗ mannſtraße, mit einer Aufführung von„Julius Cäſar“ ſtattfand. Wenn auch die Kritik keineswegs einſtimmig anfangs der neuen Meininger Kunſt zuſtimmte, ſo hat ſich die Bühnenreform des Herzogs Georg doch nach und nach das ganze Bühnenreſch erobert, und was vor einem Menſchenalter als eine kühne Neue⸗ rung galt, iſt heute ſozuſagen in das Fleiſch und Blut aller Bühnen⸗ leiter übergegangen. In achtzehn deutſchen und ebenſoviel aus⸗ ländiſchen Stäbten, in den Niederlanden, England, Rußland uſw. hat Herzog Georg ſeine Meininger Bühnentruppe gaſtieren laſſen, und überall fand ſie ſchließlich begeiſterten Beifall, überall wurden die Reformen des Herzogs Georg nachgeahmt, bis dieſer im Jahre 1890 ſelbſt einſah, daß ſeine Miſſion für die deutſche Schaubühne krfüllt ſei und das Gaſtſpiel einſtellte. Indeſſen iſt mit dem Ge⸗ ſagten keineswegs vollkommen ſchon das Werk gekennzeichnet, das Herzog Georg für die Bühnenkunſt geleiſtet hat. Man muß aus dem Munde der Bühnenkünſtler, die unter ihm wirkten, hören, wie der Fürſt unabläſſig für die kleinſten Dinge in ſeinem Theater das regſte Intereſſe betätigte, wie er mit einer Unermübdlichkeit, die jeden anderen beſchämte, an Proben teilnahm und dann noch, wenn die anderen ermüdet die Proben beendigen mußten, für ſich weiter arbeitete, bis in bie Nacht hinein zeichnete, ſich überhaupt leine Raſt und Ruhe gönnte, bis die Aufführung vollkommen war; ja, man muß wiſſen, daß Herzog Georg ſeiner Idee, ſeiner theater⸗ geſchichtlich bedeutſamen Theaterreform ein Vermögen opferte,— diele werden vielleicht glauben, daß die Gaſtſpiele der Meininger ein Vermögen einbrachten,— dann erſt wird man das ideale ebenswerk des kunſtfreundlichen Fürſten vollkommen richtig zu ſchötzen bermögen. Aber der Fürſt hatte bei dieſem kunſtfreundlichen Tun eine rührige Helferin, ſeine dritte Gemahlin. Nachdem ſeine erſte Gemahlin., die preußiſche Prinzeſſin Cbarlotte, im Jahre 1855 geſtorben war, eine zweite, im Jahre 1858 mit der Prinzeſſin Feodora von Hohenlohe⸗Langenburg geſchloſſene Ehe im Jahre 1872 ebenfalls durch den Tod der Gemahlin gelöſt ward, ver⸗ mählte er ſich im Jahre 1878 morganatiſch mit der zur Freifrau von Helbburg erhobenen Schauſpielerin Ellen Franz, die bis zu dieſem Zeitpunkt an der Meiningſchen Hofbühne als Heldenlieb. haberin wirkte und durch ihre edle Geſtaltungskraft den trefflichen Kenner der Bühnenkunſt zu feſſeln gewußt hat. Auch Freifrau von Heldburg hat unermüdlich den Herzog Georg bei dem Werk, das er ſich als Lebensaufgabe erwählte, unterſtützt. Auch mit der literariſchen Welt hegt und pflegt Herzog Georg noch innige Beziehungen, und an ſeinem Muſenhof ward mancher Poet gaſtlich aufgenommen, iſt er doch ſelbſt mit einem unſerer erſten Schriftſteller in naher Verwandtſchaft verknüpft mit Wilhelm Jenſen, deſſen Tochter Katharina, nachdem ſie Freifrau von Saalfeld geworden war, den zweiten, aus zweiter Ehe des Herzogs ſtammenden Sohn, Prinzen Ernſt, der als Maler in München lebt und auf jede Thronfolge verzichtete, geheiratet hat. Und wer in irgendwelcher Weiſe mit Herzog Georg je in Berührung kam, lernte in ihm einen bedeutenden und liebens⸗ würdigen Menſchen kennen. Ihm liegt nicht daran, als Fürſt zu repräſentieren, ſondern als Menſch unter Menſchen hervorzu⸗ leuchten. Die Geretteten von Courriéres. Ueber die Rettung der dreizehn Ueberlebenden wird weiter gemeldet: Ein Trupp Arbeiter, die mit der Löſchung des Brandes beauftragt waren, ſtand im Begriffe, geſtern früh um 7 Uhr die Grube wieder zu verlaſſen, als ſie dreizehn Leute auf ſich zukommen ſahen, die ſich kaum auf den Veinen halten konnten. Ihr Führer Nemy ſagte, ſie kämen vom Schacht 3, wo ſie zwanzig Tage lebendig begraben waren. Die Ueberkebenden wurden unter großen Vorſichtsmaßregeln zutage gefördert. Die Gruben⸗ direktion und der Aerztedienſt, die telegraphiſch benachrichtigt wur⸗ den, leiſteten ſofort Hilfe. Die Geretteten, die kaum das CCc Tageslicht ertragen konnten und ſehr ſchwach, jedoch bei guter Geſundheit ſind, wurden in das Lazarett gebracht, wo man ihnen Fürſorge angedeihen ließ. Alle antworteten auf Be⸗ fragen, daß ſie von Lebensmitteln, die ſie bei Opfern des Unglücks fanden, und von Hafer aus den Pferdeſtällen gelebt hätten. Man veichte den Geretteten löffelweiſe Kaffee und Milch, die ſie aber nur mühſam zu ſich nehmen konnten. Alles will die dreizehn ſehen und drängt mit dem Wunſch, an der Pflege mithelfen zu wollen, in die Lazaretträume, aber die Aerzte weiſen jeden zurück, der nicht zu dem ſtändigen Pflegeperſonal gehört. Nur Angehörigen wird von den Gendarmen der Zutritt geſtattet, doch wird ihnen empfohlen, mit den Geretteten nicht zu viel zu ſprechen. Die Bergwerksdirektion in Billy wurde kele⸗ phoniſch von der Rettung verſtändigt. Als die Bergarbeiter, die man mit großer Sorgfalt auf Stroh gebettet hatte, ans Tageslicht kamen, ſtiegen ſie mühſam, aber ohne Beihilfe aus. Von dem Lichte geblendet, hielten ſie die Hand vor die Augen. Direktor Lavout und ſeine Mitarbeiter waren auf das tiefſte bewegt, weinten und entblößten beim Anblick der Geretteten ihr Haupt. In dem Schacht Sallaumines wurde ein lebendes Pferd aufge⸗ funden. Der Führer der 13 iſt, wie erwähnt, der 38 Jahre alte Henry Nemy. Er verlangte ſofort nach der Rettung ſeinen Vater, den ehemaligen Bergmann Nemhy, ſowie ſeine Frau zu ſehen. Als er den Direktor Lavout erblickte, reichte er ihm die Hand und ſagte:„Guten Tag, Herr Direktor!“ Der Direktor bat ihn, ſich zu ſchonen und wollte ihm Schweigen auferlegen. Nemh fuhr jedoch fort:„Ich hoffe, daß Sie mich nach Hauſe gehen laſſen werden, Mir geht es ganz gut. Sie ſehen, Herr Direktor, daß ſch Sie erkannt habe. Ich habe mein Gedächtnis nicht verloren, Meine Frau iſt aus Grenoble, wie Sie. Sie hat auch Ihren Selre⸗ tär in Spanien gekannt.“ Nemy erzählte geſtern nach einem ergreifenden Wiederſehen mit ſeinem Vater im Krankenhauſe von Lens noch folgendes; Am DTage der Exploſton ſchleppte ich mich in die Gegend des Schachtes 3, da ich Schutz gegen die Stickgaſe und einen Ausgang aus dieſer berichtet, Landtagsabgeordneter Dr. Binz in der geſtrigen Gt. ſan her N r e Warr, Auund Holsgrinde. dieſen Worten öffnete Nemh eine Holgſchachtel, in welcher ein Stück urchtbaren Geruch ausſtrömte, „Als Getränk hatten wie träufelte und welches wir mit als wir ſchon den Kameraden, daß wir die Galerie durch⸗ Tuit augelockt, gelgnaten wir FF vcneenm, WI. wrürz SBeurruamenzerger. 8. Selte. Uttion auf dem Gewiſſen hat, die man mit der Hochzeitsfackel zu Huſtrieren ſich gewöhnt hat.(Heiterkeit.) Ich denke zu hoch von ker politiſchen Reife unſeres Volkes, als daß auch nur ein HBuäntchen von dem Kot, den die Zentrumspreſſe an uns heranwerfen will, an uns haften bleibt. Ich hoffe, daß der Zu⸗ ſammenſchluß der Liberalen immer feſter werden möge(Bravo) und daß wir ſchließlich zur Feſtſtellung eines gemeinſamen Pro⸗ Ftrammes kommen werden.(Bravo.) Wir haben nicht verkannt, zaß die Abſplitterungen zum Schaden der Liberalen waren und Jine Warnung waren gegenüber dem Fortſchreiten des Zentrums Aud auch der Sozialdemokratie.“ Aus Sladt und Land. Mannheim, 31. März. 2 Hllgums-AussSfellUNG — INreRNATrIONALE RUNsr-ugddp Ss Eine kleine Vorfeier für die große Gartenbauausſtellung im Jahre 1907. Wie wir erfahren, erfolgt morgen Sonntag Vormittag ubr der erſte Spatenſtich für das große Ausſtelungs⸗Reſtau⸗ kätionsgebäude zur mächſtjährigen Gartenbauausſtellung. Bekannt⸗ lich wird dieſes Reſtaurationsgebäude im Anſchluß an die nach dem Friedrichsplatz zu gelegene Terraſſe des Waſſerturms erſtellt und ſwird ſich nach dem Parkhotel hin erſtrecken. Da der Gedenktag, an welchem vor 300 Jahren der Grundſtein zur Feſte Mannheim ge⸗ Spatenſtich zum Ausſtellungs⸗Reſtaurationsgebäude legt wurde, ziemlich klanglos vorübergegangen iſt, ſoll der erſte gum Anlaß einer kleinen öffentlichen Feier genommen werden. Infolgedeſſen zwerden ſich nach einem in der geſtern abend ſtattgefundenen Sitzung des Stadtrats gefaßten Beſchluſſe die Mitglieder des Stadtrats morgen Sonntag vormittag 11 Uhr am Waſſerturm verſammeln. Den erſten Spatenſtich wird Herr Oberbürgermeiſter Beck boc⸗ nehmen. Der Ausſtellungsleiter Herr Bürgermeiſter Ritter ſoll eine kurze Anſprache halten. Zu der kleinen Feier haben auch die Vertreter der ſtaatlichen und militäriſchen Behörden ſowie die Vorſtände der hieſigen Schulanſtalten Einladungen bekommen. Die Grenadierkapelle und ein Doppelquartett der Mannheimer Lieder⸗ ;beilt werden. dem anderen hockend. 5 ſem taſteten wir uns durch die kafel werden die kleine Feier durch Muſik⸗ und Geſangsvorträge berſchönen. Im Anſchluß an den Feſtakt ſollen an die anweſenden Schulknaben Bretzeln und an die Mädchen Blumenſträußchen ver⸗ * Herr Stadtbanrat Perrey erſucht uns, davon Notig zu nehmen, daß er auf Eingeſandts, offene Briefe und ähnliche Leußerungen aus prinzipiellen Gründen niemals antworten werde. Er bittet deshalb, die Verfaſſer darauf hinweiſen zu wollen, daß es ihnen freiſteht, Wünſche und Beſchwerden auf dem ordentlichen HGeſchäftsgang an ihn gelangen zu laſſen. Ausſtellung. Seit geſtern endlich ſind im Kaſinoſaale, K 1,1 die Modelle ausgeſtellt für die beiden Statuen, die in den großen Niſchen am neu renovierten Kaufhaus,— oder beſſer geſagt, am Kaufhausturm, am ſeitherigen Eingang zur Polizei⸗ beztw. Feuerwache,— Aufſtellung finden ſollen. Dieſer Teil iſt noch nicht in den Umbau einbezogen. An Stelle des jetzigen dunklen Einganges kommt ſpäter ein heller, großer und freund⸗ licher Durchgang, der uns direkt nach dem monumentalen Treppen⸗ Hhaus führt. Die beiden Statuen flankieren alsdann den Eintritt in unſer prächtiges Stadthaus. Das für die linke Niſche gedachte Standbild, Herrn Oberbürgermeiſter Beck darſtellend, befremdet für den erſten Augenblick, wohl in erſter Linie dadurch, daß die Brille fehlt. Bei genauerem Betrachten iſt aber die Freude an dem wohlgelungenen Werke reſtlos. Der Künſtler verſtand es, das markante Kernige der Geſtalt herauszuarbeiten, und doch leuchtet die Bonhomie, die den Herrn Oberbürgermeiſter ſtets auszeichnet, dem Beſchauer entgegen. Wie oft ſahen wir dieſelbe Poſe vor uns, im ſtädt. Parlament, bei öffentlichen Feſten und Verſammlungen, in der Erſten Kammer der badiſchen Landſtände uſw., überall der Bürger Meiſter im wahren Sinn des Wortes. Faſt das Gegenteil bringt der Entwurf des zweiten Modells, dasjenige des Herrn Bürgermeiſter Martin, hervor. Frei und groß ſteht die Geſtalt da, die eine Hand auf das Geſetzbuch(der Bauordnung) geſtützt. Hier iſt alles korrektes Beamtentum. Und dennoch ver⸗ mißt der Beſchauer auch hier nicht den gütigen und freundlichen Zug im Geſicht, den Herr Martin jedem gegenüber zur Schau tägt, der mit ihm zu tun hat, und der insbeſondere jeden Bitt⸗ teller, ob hoch ob niedrig, ſo überaus wohltuend berührt. Ge⸗ lüngt die Ausführung in dauerndem Material ebenſo wie die ödelle, dann können wir den ſtrebſamen Künſtler und uns ſelbſt heglückwünſchen zu dieſer neuen Zierde für unſere Stadt. Im Funſtverein war kürzlich das Porträt des Herrn Bürgermeiſter Ritter ausgeſtellt von Herrn Maler Pforr. Es wurde bereits bon uns eingehend beſprochen. Dasjenige von Herrn Bürger⸗ meiſter von Hollander iſt noch in Arbeit. Beide Bilder Leichen hinweggeſchritten zu ſein. ch Punkte der Galerie an. Ich hörte Stimmen und ging in kung derſelben weiter. heute gerettet worden bin. geflüchtet. Als ich ſie anrief, Unſere fteinen Kameraden: Wir müſſen aus unausgeſetzt dabei an, um einander nicht zu verl Krippen und lebten zwei Tage davon. Dann Da ſind noch die Reſte unſerer Mahlzeit.“ des Pferdefleiſches lag, das einen f ſowie ein bißchen Hafer und Holgfaſern. Waſſer, welches aus einer Röhre unſerem Harne miſchten. In den letzten Tagen, einzeln, ohne uns jedoch vollſtändig Tod herannahen fühlten, ſagte ich zu meinen zu trennen, küricken rüntan. Sian der friſchen ſollen ſpäter, wie wir hören, den Sitzungsſaal im Kaufhaus zieren. reete Cectlgs8eeene. Halle ſuchte. erimere mich, über einen Haufen von etwa 50 edenge Bald langte ich am höchſten der Rich⸗ Ich fand die Kameraden, mit denen ich Sie hatten ſich in einen weiten Gang antworteten ſte: Du kommſt, uns reiten. Ich erwiderte: Leider nicht, ich bin wie ihr gefangen. Wir blieben acht Tage in dieſem Seitengange, einer dicht neben Lebensmittel waren 0 und wir begannen, die Rinde der Stützbalken zu eſſen. agte zu . dieſer Sackgaſſe heraus. Müh⸗ finſteren Gänge und riefen uns jeren. Abends kamen wir zu einem Stall. Wir fanden Hafer und Rüben in den fanden wir den Le i ch⸗ Ram eines Pferdes, der allerdings bollſtändig in Fäulnis So aßen wir abwechſelnd dieſes 1 Dieſe vier künſtleriſchen Arbeiten bilden alsdann ge⸗ wiſſermaßen den Schlußſtein des Kauf⸗ bezw. Stadthauſes. * Von der hieſigen Auskunftsſtelle des Schwarzwaldvereins wird uns folgender Witterungsbericht mitgeteilt. Schnee⸗ höhe 30 Ctm., 3 Grad Kälte, Windſtille, ſonnig, Skibahn vom Sand an nach der Badner Höhe. Straßen gut gebahnt. * Coloſſeumtheater. Sonntag, den 1. April gelangt nachmittags halb 5 Uhr und abends 8½ Uhr das ſenſationelle Volksſtück aus dem Revpolutionsjahr 1848, betitelt„Der letzte National⸗ gardiſt“, neu einſtudiert zur Aufführung. Das mit den erſten Kräften beſetzte Stück verdient beſondere Empfehlung.— Repertoir vom 2. bis 8. April: Montag, 2. April:„Der letzte National⸗ gardiſt“. Mittwoch,.:„Steffen Langer aus Glogau“. Donners⸗ tag,.:„Die deutſchen Kleinſtädter“(Abonnement). Freitag,.: „Die deutſchen Kleinſtädter“(Abonnement). Sonntag,., 4 Uhr und 8½ Uhr:„Leonore, die Totenbraut“. In Vorbereitung be⸗ die ſenſationelle engliſche Detektiv⸗Komödie„Sherlock olms“. * Zahlungseinſtellung. Ueber den Nachlaß des am 8. Januar verſtorbenen Uhrmachers Jean Frei, F 5, 11 hier, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Rechtsagent Auguſt Frey⸗ tag wurde zum Konkursverwalter ernannt. Forderungen find bis zum 22. April anzumelden. Ihre Prüfung findet am 26. April ſtatt. *Weltſtadtprogramm im„Apollotheater“. Wenn das Apollotheater, das unter der jetzigen zielbewußten Direktion ſich die Sympathien der Mannheimer in beſonderem Maße errungen hat, zum Programmwechſel einladet, ſieht man den Debuts mit den höchſten Erwartungen entgegen, mit Erwartungen, die ihrer Erfüllung von vornherein ſicher ſein dürfen. Denn die Apollo⸗ programme ſtechen durch die vornehme Eigenart und Neuheit der Darbietungen aufs wohltuendſte von den ſonſt üblichen Varietee⸗ künſten ab und tragen durch die effektvolle Zuſammenſtellung den verwöhnteſten Anſprüchen eines Großſtadtpublikums Rechnung. Selbſt für die wenigen Täge, an denen die Varietees vor der Kar⸗ woche ihre Kleinkunſt pflegen dürfen, hat die Direktion ein„Firſt⸗ elaß⸗Programm herausgebracht, das ſich morgen Sonntag zum erſtenmal dem Publikum präſentiert. Da für alle Skalen des vor⸗ nehmen Amüſements beſtens geſorgt iſt und die Fülle der artiſti⸗ ſchen Darbietungen für die Schau⸗ und Hörluſt des Publikums beſondere Ueberraſchungen verſpricht, iſt für den morgigen Sonn⸗ tag, der überdies der einzige iſt, an dem das Apolloenſemble während ſeines ſiebentägigen Gaſtſpiels auftritt, ein ſtarker An⸗ drang zu den beiden Vorſtellungen zu erwarten. Es iſt daher rat⸗ ſam, ſich zur Nachmittagsvorſtellung um 4 Uhr— bedeutend er⸗ mäßigte Preiſe!— bezw. abends um 8 Uhr, zeitig einzufinden. Der Tagesvorverkauf für die Sonntags⸗Abendvorſtellung iſt nur bei Leop. Levi, P 2, 1 und an der Tageskaſſe. *Epangeliſcher Bund. Am Sonntag, den 1. April, abends 6 Uhr, wird in der Trinitatiskirche eine ſehr ſchöne Serie kolo⸗ rierter Lichtbilder aus Luthers Leben vorgeführt. Der Eintritt iſt frei, aber es wird eine Kollekte zu Gunſten der Evangeliſchen in Oeſterreich erhoben.— Die Generalverſammlung des Vereins mit Jahresbericht und Rechnungsvorlage wird kurz nach Oſtern ſtattfinden. Nach Beſchluß der letzten Vorſtands⸗ ſitzung ſoll im kommenden Spätjahr das Lutherfeſtſpiel von Herrig hier aufgeführt werden. Aus dem Großherzogtum. Schönau bei Heidelberg, 30. März. Der For ellen⸗ oder Ben Akiba kilometerhoch übertroffen. Fiſchen mit Reuſen, der Angel, mit dem Fiſchſpeer, dem Schießgewehr und dem Pelikan, ſogar mit Gift und Dynamit iſt alles ſchon dage⸗ weſen. Aber Fiſchen mit dem Hunde— das blieb dem 20. Säkulum vorbehalten. Bekanntlich hat Profeſſor Dr. Latſch von ſeiner Stu⸗ dienreiſe nach Auſtralien einige prachtvolle Schnabeltiere(Orni⸗ thorhynhus paradoxus] lebend mitgebracht, die ſich in einem be⸗ ſenderen Gehege am Neckarufer beim Neckarhäuſerhof ſehr wohl und munter befinden. Einer unſerer allerbeſten Hundekenner und Hundezüchter(nomina ſunt odioſa) in Baden kam nun auf die ſuhlime Idee, Kreuzungsverſuche zwiſchen einer beſonders waſſer⸗ liebenden und jagdeifrigen Foxterrierraſſe und dieſen Schnabel⸗ zieren anzuſteller und ſiehe da— die Kreuzungsve eſu he dwiſcken rieſen doch ſonſt zoologiſch ſo weit auseinandes ſtehenden Tiecgat⸗ zungen gelongen wider Ecwarten und zur allergcößten Freude des Unternehmers. Das Reſultat der Kreuzung iſt der Forellen⸗ hund. ein höchſt ſchönes, intelligentes und jagdluſtiges Tier. Mi fiſchereipolnzeilicher Genehmigung fanden heute mittag zwiſchen hier und Heiligkreuzſteinach in dem fiſchreichen Steinachdache die erſten, überaus gelungenen Jagdverſuche ſtatt Dieſer hech intereſſanten Fiſcherei wohnten auf Einladung an Herr Lau⸗ aili aus Ueberlingen am Bodenſee, der Vorſitzende der Bodenſee⸗ fiſchereigenoſßenſchaft, Herr Hecht aus Heilbronn, der 1. Vorſtand des Kgl. Württembergiſchen Fiſchereiverbandes, Herr Froſ ch aus Kolmar, Präſident der Elſäſſiſchen Forellenzüchtere“, Herr Fiſcher⸗ meiſter Roch aus Reichenau im Auftrage der Regierung und end⸗ lich Herr Renken aus Interlaken. Die Fiſcherei bezw. Jagd war höchſt merkwürdig; ſie wurde flußaufwärts betrieben. An jeder geeigneten Stelle ließ man die beiden, etwa dackelgroßen Forellenhunde los und auf einen Zuruf ihres Beſitzers ſtürzten ſich die Tiere ins Waſſer, tauchten unter, um wenige Sekunden nachher mit prächtigen, noch lebenden und faſt unverſehrten Forellen ans Ufer zu kommen und die Beute ihrem Herrn zu Füßen zu legen. In etwa 3 Stunden war der Jagdzug bis Heiligkreuzſteinach zu⸗ rückgelegt und in den Fiſchlogeln befanden ſich etwa 70 Pfund der ſchönſten Forellen. Die enorme Gewandtheit der beiden Forellen⸗ hunde erregte die höchſte Bewunderung der erſchienenen Vertreter der Fiſchzuchtgenoſſenſchaften. Im„Löwen“ zu Heiligkreuzſteinach fand nach der Jagd ein fröhliches Mahl ſtatt, bei welchem Herr Profeſſor Dr. Latſch eine mit Geiſtesblitzen gewürzte Rede hielt bis zu einer Höhe von 300 Metern und Schachteingang Nr. 2. Ich habe mich bem meraden zu ermutigen und zu tröſten. Ich behielt immer den Kopf oben und vergaß nicht einmal, meine Uhr aufzuziehen. Einige der Geretteten hatten jede Vorſtellung von der Zeit verloren, die ſie in dem Schacht zugebracht hatten. Einige glaubten, daß ſeit der Kataſtrophe erſt 48 Stunden vergangen ſeien. Ein Feuerwehr⸗ mann behauptet, daß man der franzöſiſchen und deutſchen Rettungs⸗ mannſchaft niemals geſagt habe, andere Galerien zu durchforſchen. als diejenigen, in welchen die Feuersbrunſt herrſchte. Als Frau Neinh an das Bett ihres Gatten geleitet wurde, ſagte dieſer, auf ihr ſchwarzes Kleid zeigend:„Aber für wen trägſt Du denn Trauer?“ 5 Dr. Lourties, der die dreizehn geretteten Bergleute ſorg⸗ fältig unterſuchte, ſagt, die ärztlichen Bemühungen ſeien zunächſt darauf gerichtet, bei dieſen Geretteten den Ausbruch eines Fiebers zu verhüten, denn in ihrem Körper ſeien von der infektiöſen ver⸗ dorbenen Nahrung her Ptomaine in Menge vorhanden, er hoffe, die Leute jedoch alle retten zu können. Die Verwandten der Ge⸗ retteten dürften dieſe noch nicht, wie ſie wünſchen, zu Hauſe pflegen. Die Menge, die von nah und fern am Schacht zuſammenſtrömt, wächſt immer mehr an. Die Leute ſind überzeugt, daß noch mehr Ueberlebende gefunden werden.— Die Geſamtſumme der S pe a⸗ den für die Hinterbliebenen der in Courrisres unmgekommenen 11 5 Netzen, dann zu dem Einſturz om immer bemüht, meine Ka⸗ beläuft ſich auf 2 Millionen. und den Züchter der Forellenhunde glücklich pries In den Tiſch⸗ geſprächen wurde von den Sachverſtändigen eifrigſt die Frage ven⸗ tiliert, ob der Forellenhund auch zur Jagd im tieferen Waſſer, 3. B. im Neckar oder Rhein verwendbar ſein möge. Der Beſitzer (n. ſ..]) glaubte die Frage bejahen zu ſollen. Um aber ganz ſicher zu ſein, werden am nächſten Sonntag Morgen um 11 Uhr gleich⸗ falls in Anweſenheit der oben genannten Delegierten und wieder mit Fiſchereipolizeilicher Genehmigung Jagdverſuche von Feuden⸗ heim abwärts bis zur Friedrichsbrücke gemacht. Die Jagdgeſell⸗ ſchaft wird ſich auf dem Regierungsdampfer„Tulla“ befinden; die intereſſante Jagd dürfte gegen Nachmittag 3 Uhr bei genannter Brücke ihr Ende finden. Miſter Eſox, ein amerikaniſcher Multi⸗ millionär, möchte die beiden Forellenhunde(c u.) kaufen und hat dem glücklichen Beſitzer(n. ſ..) ſchon eine Kaufſumme ge⸗ boten, welche mit vierzifferigen Zahlen und in Dollar geſchrieben werden muß. Ob es ihm wohl gelingen wird?? Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 54. Sitzung. Ch. Karlsruhe, 31. März. Präſident Dr. Wilckens eröffnet 9 Uhr 25 die Sitzung, Am Regierungstiſch Staatsminiſter Freiherr v. Duſch und Regierungskommiſſare. 5 Eingelaufen: Schreiben des Präſidenten des Mini⸗ ſteriums des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten mit der Einladung der Kammermitglieder zu einem parlamen⸗ tariſchen Abend am 5. April; Schreiben des Miniſters des Innern wegen Ueberlaſſung der Akten über die Abgeordnetenwahl im 8. Wahlkreiſe[ Bonndorf⸗Waldshut) zur Benützung in der dienſtpolizei⸗ lichen Unterſuchung gegen einen Gemeindebeamten; ferner Petition des Stadtrats Lahr, den Neubau eines Bahnhofs in Lahr betr.; Petition des Stadtrats Konſtanz betr. den Beitritt des Stadt⸗ rats Konſtanz zu der Petition wegen Erbauung einer Eiſenbahn von Mimmenhauſen durch das Deggenhauſer Tal nach Pfullen⸗ dorf und Bitte des Bauernvereins Neuenburg a. Rh.— Amt Müllheim— um Erlaubnis zur Wiederanſchaffung einer Schasz⸗ herde ſeitens der Gemeinde. In der heutigen Sitzung iſt der frühere Präſident der Kammer, Abg. Dr. Gönner wieder erſchienen, der von allen Seiten des Hauſes zu ſeiner Wiedergeneſung herzlichſt beglückwünſcht wird. Auf der Tagesordnung ſteht die Beratung des Budgets des Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts Titel& Poſition „Mittel⸗ und Volksſchulen“. Vor Eintritt in die Tagesordnung nimmt Präſident Dr. Wilckens Anlaß der hocherfreulichen Tatſache zu gedenken, daß der langjährige und hochverdiente Präſident der 2. Kammer, Dr. Gönner, von ſchwerer Krankheit wiederhergeſtellt, heute wieder zum erſten Male in der Kammer weile. Wir wünſchen alle zur Wiedergeneſung von ganzem Herzen Glück und heißen den Wieder⸗ in unſerer Mitte herzlich willkommen.(Allſeitiges rabo. 1 Abg. Dr. Gönner: Ich bin überraſcht über die Freundlich⸗ keit des Präſidenten des hohen Hauſes, der Anlaß genommen hat zu meiner Wiedergeneſung von ſchwerer Krankheit Glück zu wünſchen und mich beim Wiedereintritt in die Kammer zu be⸗ grüßen. Ich ſpreche dem Herrn Präſidenten fſür ſeine Freundlich⸗ keit und Ihnen, meine Herren, für Ihre Zuſtimmung zu den 8 1509 des Präſidenten meinen wärmſten Dank aus.(Allſeitiges ravo. Alsdann tritt das Haus in die Tagesordnung ein. Abg. Obkircher(natl.) erſtattet den Bericht der Budget⸗ kommiſſion. Wenn im Bericht nur wenig von den Volksſchulen ſteht, ſo rührt das daher, daß zurzeit der Elementarunterrichts⸗ Geſetzentwurf zur Beratung vorliegt, weshalb die in dieſem Ent⸗ wurf enthaltene Materie aus der gegenwärtigen Debatte ausge⸗ ſchieden iſt. Der Oberſchulrat in ſeiner heutigen Geſtalt hat ſich des großen Arbeitsfelds, das er vor ſich hat, mit Erfolg an⸗ genommen und die Wünſche der Lehrerſchaft ſtets voll berückſich⸗ tigt. Deshalb ſtehe ich aber nach wie vor auf dem Standpunkt, daß die heute vom Oberſchulrat geleiſtete Arbeit fruchtbringender geleiſtet würde in einem Unterrichtsminiſterium. Redner fragt in ſeinem Bericht die Regierung, wie es mit der Prüfungs⸗ ordnung für den höheren Schuldienſt und für die anderen Zweige unſerer Staatsverwaltung ſpez. für die Techniker und Forſtleute ſteht. Durchaus gerechtfertigt wäre es, den Kreisſchulräten Dienſt⸗ wohnungen zu beſtellen. In einer lebhaften Umgeſtaltung iſt das Mittelſchulweſen begriffen; ſo haben wir eine ganze Reihe Reformſchulen, die das Verdienſt der größeren Städte ſind. Die beſtehende Not an Lehrperſonal muß beſeitigt werden; ein un⸗ geſunder Zuſtand ſei die übergroße Zahl von Klaſſen in einer ein⸗ zigen Anſtalt. In den höheren Mädchenſchulen wie in den Lehrerbildungsanſtalten ſollten nur Profeſſoren und keine Lehr⸗ amtspraktikanten verwendet werden. Die finanzielle Stellung der Schulvorſtände und Profeſſoren ſollte, wie das ſchon früher ge⸗ wünſcht wurde, gehoben werden. Die Flucht aus dem badiſchen Schuldienſt hat etwas nachgelaſſen; während das Bedürfnis nach Lehrer ſich fortgeſetzt ſteigerte, hat der Zugang zum Schuldienſt nicht Schritt gehalten. Redner kommt dann auf die Erhebungen zu ſprechen über den ſchriftlichen Verkehr der Religionslehrer mit den Kirchenbehörden; die bisher üblichen Fragebogen ſind auf An⸗ ordnung der Kurie in Wegfall gekommen. Die vorbereitenden Kurſe für die Lehrerbildungsanſtalten in Heidelberg und Freiburg werden weiter ausgebaut; ſie entſprechen aber nicht den Bedürfniſſen unſerer Zeit. Es wäre nötig, weitere Semi⸗ narien zu errichten. Gegenüber der Ausbildung von Lehrerinnen iſt der Staat mit ſeinen Mitteln ſehr zurückhaltend geweſen: er verwendet hier nur M. 25 000 pro Jahr, während für die Lehrer⸗ ausbildung M. 388 000 ausgeworfen ſind. Die Vorbildung der Lehrerinnen ſollte man in gleicher Weiſe regeln wie die der Lehrer; und es werde nicht zu vermeiden ſein, auch die Koſten für die Vorbildung der Lehrerinnen auf den Staat zu übernehmen. Das Verhältnis der nicht etatmäßigen Lehrerinnen gegenüber den etatmäßig angeſtellten ſei 2 zu 1; auch hier ſollte man beſſere Ver⸗ hältniſſe ſchaffen. Der ſtaatliche Zuſchuß zu den Haushal⸗ tungsſchulen ſei zu gering; wie bei den gewerblichen Fort⸗ bildungsſchulen ſollte man auch bei den Haushaltungsſchulen den Zuſchuß nach feſten Grundſätzen regeln. Das Verhältnis zwiſchen 0 und Hauptlehrern ſollte beſſer geſtaltet werden.(Bei⸗ all. Staatsminiſter Freiherr von Duſch: Ich kann mich dem Wunſche, daß die Volksſchulvorlage zuſtande komme, nur an⸗ ſchließen, und wünſchen, daß auch die Kammer der Vorlage keine Schwierigkeiten bereitet. Was die Statiſtik des Schuk, weſens anlangt, ſo kann ich nur wünſchen, daß ſich dem 1. Heft bald weitere anſchließen mögen, Zur Berechtigungsfrage möchte ich erklären, daß die Ausführungsbeſtimmungen zur landes⸗ herrlichen Verordnung nun auch bezgl. des Lehramts nachfolgen werden. Was die Ausführungsbeſtimmungen zum Juſtizdienſt an⸗ langt, ſo hat man auf Ergänzungsprüfungen im Griechiſchen ver⸗ zichtet. Die Regierung wird beſtrebt ſein, eine Anforderung wegen Dienſtwohnungen für Kreisſchulräte ins nächſte Budget ein⸗ zuſetzen. Es iſt durchaus richtia, daß unſere Städte ein großes 3„Sete. 1 Seneral-unzelger Manußeint, 51. Mürz 2— Verdienſt um die Förderung des Mittelſchulweſens haben; aber auch dem Oberſchulrat gebührt hier die größte Anerkennung. Im au neuer Gymnaſien wird die Regierung nicht nach⸗ laſſen. Erwünſcht wäre es, eine Reihe von Gym⸗ naſten zu teilen: ein dringendes Bedürfnis liegt aber zur Zeit auch für Karlsruhe noch nicht vor. Die Zulaſſung von Mädchen zu mittleren Knabenſchulen ſoll nicht allgemein ge⸗ regelt, ſondern weiterhin als Ausnahme behandel! werden. Die emeinſchaftliche Erziehung der Jugend kann die Regierung zur Hett noch nicht als Regel zulaſſen. Das Verhältnis zwiſchen etat⸗ mäßigen und nichtetatmäßigen Lehrkräften zu beſſern, war infolge der Finanzlage nicht möglich. Wir können unſeren Schulamtsprak⸗ tikanten nicht mehr bieten, als uns nach dem Geſetz möglich iſt; eine Reihe ausgewanderter Praktikanten haben ſich doch wieder unſe⸗ dem Lande zugewendet. Bezüglich der Auskunft über die Erheb⸗ Angen betr. den ſchriftlichen Verkehr zwiſchen den Religionslehrern und den Kirchenbehörden wiederholt der Miniſter ſeine der Kom⸗ miſſion gemachten Angaben. Es haben ſich keine Anhaltspunkte ergeben, daß Geheimberichte von der Kurie über den Schulbetrieb und gar über die Lehrer von den Religionslehrern eingefordert wurden. Das Ergebnis der Erhebungen war ein durchaus nega⸗ kives. Die Unterrichtsverwaltung hat keinen Anlaß anzunehmen, daß die Kurie ſich auf geheimen Wegen die Kenntnis von allen möglichen Dingen zu verſchaffen ſucht. Die Forderung eines Vehrerinnen⸗Seminars iſt eine durchaus begründete; allein das iſt eine Frage, mit der zugewartet werden muß bis die Finanzen ſich wieder beſſer geſtaltet haben. Die Zuſchüſſe zu den Haushaltungs⸗ ſchulen werden da verwendet, wo ſie not tun, höhere Zuſchüſſe ſind gleichfalls mit Rückſicht auf die Finanzlage nicht möglich. Dem Be⸗ kichterſtatter ſei Dank dafür ausgeſprochen, daß er für die Unter⸗ kichtsverwaltung Worte hohen Lobes hatte. Abg. Blümmel(Ztr.): Ein Vorwurf kann man dem Staate kicht erſparen, daß er nämlich nicht zur rechten Zeit an die Errich⸗ tung der erforderlichen Zahl von Lehrerſeminaren gedacht hat; es wäre dann der Lehrermangel heute nicht ſo empfindlich. Es wäre ſehr erfreulich, wenn der Beſuch der Mittelſchulen unentgeltlich wäre; die Erhöhung des Schulgeldes in Gelehrtenſchulen werde ümmer nur dazu beitragen, den Beſuch dieſer Schulen immer mehr iu einem Vorrechte der beſitzenden Klaſſen zu geſtalten. Die Rege⸗ lung der Berechtigungsfrage hat bei allen Beteiligten Zuſtimmung erfahren; ſie wird auch einen Aufſchwung der Realgymnaſien zur Folge haben. Es wäre vielleicht angebracht, wenn die größeren Stäbte ihre Realſchulen zu Realgymnaſien umwandelten und ſtatt Realſchulen Realgymnaſien errichteten. Daß die Erhebungen über die Geheimberichte der Religionslehrer ein ſolches Ergebnis ge⸗ eitigt haben, hat uns mit lebhafter Genugtuung erfüllt. Wir tten ein anderes Ergebnis nicht erwartet. Wenn man etwas hemängeln könnte, ſo wäre es das, daß die Fragebogen nicht durch die Hand des Oberſchulrats gingen; jedenfalls hatten ſie das Tageslicht nicht zu ſcheuen. Daß die Kreisſchulräte Dienſtwohn⸗ ungen erhalten ſollen, können auch wir nur unterſtützen. Was die Petition der Zeichenlehrer angeht, ſo kann ich mich nur der Reſo⸗ lution der Kommiſſion anſchließen. Neuerdings iſt angeregt wor⸗ den, daß die Sommerferien bereits am 15. Juli beginnen. Jedoch die letzten 15 Tage des Juli ſind nicht ſo anſtrengend, als daß man einer Verlegung der Ferien das Wort reden könnte. Den Schülern, welche von den Volksſchulen an Mittelſchulen übergehen, ſollte man gleichfalls Abgangszeugniſſe erteilen. Die Hitzeferien auf dem Lande ſollte man in anderer Weiſe als bisher regeln. In letzter Zeit mehren ſich die Fälle, wo ſich Leute aus Süddeutſchland der Marine zuwenden. Die Marine nimmt die Leute am 1. April auf, während die Abgangszeugniſſe erſt auf Juli verteilt werden. Es wäre zu bedenken, ob dieſe Leute nicht auf Oſtern ihre Zeug⸗ niſſe erhalten könnten. Abg. Ouenzer(natl.]: Unſer Mittelſchulweſen ſteht auf der Höhe der Zeit. Die Klaſſen in unſeren Mittelſchulen wachſen in ſolcher Weiſe an, daß ſie die Direktoren kaum mehr überblicken können. Wenn die Zahl der Schüler 1000 entgegengeht, ſo muß an eine Teilung der Schulen gedacht werden. Der Beſuch der Knabenſchulen durch Mädchen hat äußerſt günſtig auf die Knaben rückgewirkt. Ich kann nur dem das Wort reden, daß auch in Zu⸗ funft die Mädchen aus unſeren Knabenſchulen nicht verſchwinden. Für die Weiterbildung der Mädchen an unſeren Schulen iſt durch Bildung von Selekten geſorgt. Die Lehrerinnenſeminare hat man bisber der Sorge der Städte überlaſſen; hier ſollte aber gerade der Staat mit Mitteln eingreifen. Der Lehrermangel tritt am meiſten zutage bei Neuphilologen. Der Zugang zum philologiſchen Tzamen iſt an ſich nicht groß, die Hauptkalamität beſteht aber in der Flucht der jungen Herren. Das wird ſich aber nicht ſeher ändern, als nicht die Gehaltsverhältniſſe in anderer Weiſe geregelt ſind. Es ſcheint auch, als ob die Profeſſoren jetzt zum Wanderſtabe greifen wollen. Die Lehrer der Mittelſchulen er ſich aber auch dadurch bedrückt, daß ſie nicht mit den gleichen Kategorien der Beamten gleich bewertet werden. Es iſt depri⸗ mierend, wenn man ſieht, daß einzelne Berufszweige entſchieden bevorzugt werden. Wir mißgönnen den Juriſten ihre verhältnis⸗ mäßig günſtige Lage durchaus nicht, aber die anderen akademiſch Gebildeten wollen nicht länger als Stiefkinder behandelt werden. Heute iſt die Sachlage die: Während bei den Juriſten 55 Proz. in Gehaltsklaſſe D ſich befinden, 28,3 Proz. in C; 15,3 Proz. in B And 1,2 Proz. in A, ſo befinden ſich von den akademiſch gebildeten Lehrern in Gehaltsklaſſe A und B keiner, in C 16 Proz., in D 84 Proz. Rechnet man aber Klaſſe C7 zu D 1, ſo befinden ſich in Gehaltsklaſſe D 93½ Proz. In der Fachpreſſe iſt die Frage etörtert worden: Haben die Realſchulen das Recht, ſich Großh. Anſtalten zu nennen oder ſind ſie ſtädtiſche zu nennen? Hier ſollte die Regierung eine einheitliche Regelung vornehmen. Schulrat Dr. Weygoldt: Abgangszeugniſſe für Volks⸗ ſchüler, die an Mittelſchulen übergehen, würden teilweiſe ſchon ge⸗ geben; Wünſche werde man hier gern erfüllen. Es ſtehe nichts im Wege, den Hitßferien auf dem Lande eine andere Regelung zu geben. Auf der Rednerliſte ſtehen noch 14 Redner. Die Sitzung wird deshalb hier abgebrochen. 5 Schluß der Sitzung 41 Uhr.— Nächſte Sitzung: Montag, 2. April, nachmittags halb 5 Uhr: Petitionen. Die Bexratung über das Budget der Mittel⸗ und Volksſchulen wird am Dienstag fortgeſetzt. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Vorzu⸗ bereiten: Opern. 10. April:„Zar und Zimmermann“.— 11.:„Titus“.— 15.: N..:„Der Barbier von Sevilla“.— 16.: Hoffmanns Erzählungen“.(Penſions⸗Benefiz.)— 18.:„Lakmé“. 19.: N..:„Der Oberſteiger“.— 20.:„Pagliacci.“ Caval⸗ keria ruſticana“.— 22.:„Lohengrin“.— 24.:„Lakmé“.— 29. Zum erſten Male:„Barfüßele“.— 1. Mai:„Die luſtigen Weiber“. — 3. Mai(N. Th.):„Der Oberſteiger“.— 6. Mati:„Rienzi“.— 11. Mai:„Entführung“.„Corregidor“,„Trompeter von Säk⸗ kingen“,„Coſi ſan tutte“.— Schauſpiele: 15. April:„Fauſt“ I. Teil, 1. Abt. nachm.;„Fauſt“ II. Teil, 2. Abt. abends.— 16. April(N. Th.):„Luſtige Ehemänner“.— 17.:„Der Kaufmann bon Venedig“,— 22.(N. Th.):„Luſtige Ehemänner“.— 28.: „Jauſt II. Teil.— 25.„Stein unter Steinen“.— 26.(N. Th.): „Luſtige Shemänner“.„Nachtaſyl“,„Die Nibelungen“. Bom Hohentwiel. Zur Zeit werden die näheren Vorbereitungen ſtattfinden ſoll, begonnen. Der Bau der Feſiſpieſhalle d begonnen worden. Es ſind gegen 400 Mitſpielende. In Singen und den umliegenden Städten iſt man für das Unternehmen ſehr inres⸗ eſſiert. Man erwartet für den Sommer ſtärkeren Fremdenzuzug. Zwei neue Bilder von Veroneſe, die bisher völlig unbekaunt waren, ſind in einem Schloß in Portugal, das bei Saint⸗Ubes gelegen iſt, und der bekannten altſchottiſchen Familie'Neill gehört, aufgefunden worden. Es ſind zwei allegoriſche Gemälde, die„die Weisheit, begleitet von Herkules“ und wahrſcheinlich den Maler ſelbſt zwiſchen der Tugend und dem Laſter darſtellen. Sie ſind von derſelben Axt wie vier Werke des Malers, die die Nationalgalerie in London beſitzt. Sie ſind durch viele Hände gegangen, gehörten In⸗ nocenz XI., der Königin Chriſtine von Schweden und endlich Guſtav Adolf und gelangten ſchließlich in den Beſitz des Regenten Philipp von Orleans, mit deſſen Sammlung ſie 1784 verkauft wurden. Sie wurden von einem Mitglied der Familie'Neill erworben und haben bis jetzt unbeachtet in dem Schloſſe gehangen. Der Münchener Hoftheater⸗Intendant Freiherr von Spetdel hat in Berlin mit zwei dortigen Dramaturgen über die Uebernahme des Poſtens eines Dramaturgen am Münchener Hoftheater zu ver⸗ handeln. Vei der Aufführung von Wittenhauers„Filia Hoſpitalis“ im Innsbrucker Theater gab es ungeheure Lärmſzenen der klerikalen Studenten, die von den nationalen Studenten mit Abzugrufen erwidert wurden. Die Schauſpieler mußten minutenlang innehalten. Gin ſtarkes Polizetaufgebot ſtellte die Ruhe wieder her. Leizte Dachrichten und Telegramme. * Bielefeld, 31. März. In Herford erſchlug heute Morgen kt.„Frkf. Ztg.“ der Arbeiter Fink ſeine Ehefrau und ſeine 3 Kinder. Paris, 31. März. Das bonapartiſtiſche Blatt„Appel au Double“ bezeichnet die Meldung daß Prinz Viktor Napoleon auf alle politiſchen Beſtrebungen zugunſten ſeines Bruders des ruſſiſchen Generals Louis Napoleon verzichtet habe, als unrichtig. Sidney, 81. März. Hier brach Großfeuer in einem Geſchäftsviertel aus. Der Schaden beträgt 175 000 Pfund. Deutſche Aſſecuranzen ſind lt.„Frkf. Zig.“ ſtark beteiligt. Reichstags⸗Erſatzwahl. Kaiſerslautern, 30. März. Nach neueren Meldungen erhielt heute bei der Reichstagserſatzwahl im Wahlkreiſe Kaiſerslautern⸗Kirchheimbolanden der Kandidat des liberalen Blocks, Bürgermeiſter Schmidt⸗Odernheim, 12 057, der ſozialdemokratiſche Kandidat, Landtagsabgeordneter Kaufmann Ed. KlementKaiſerslautern, 9527 Stimmen. Schmidt iſt ſomit gewählt.(Vei der Hauptwahl erbielten Schmidt 7557, Klement 7547, Dr. Röſicke⸗Gersdorf(Bund der Landwirte) 6595 und Pfarrer Rempf⸗Gebach(Zentrum) 8785 Stimmen. Für die Stichwahr zwiſchen Schmidt und Klement hatte Dr. Röſicke öffentlich zur Wahl des liberalen Kandidaten Schmidt aufgefordert, das Zentrum hatte Wahlenthaltung proklamiert.) Die Unruhen in Oſtafrika. Köln, g1. März. Wie die„Köln. Volks⸗Ztg.“ meldet, wurde anſtelle des von den Rebellen in Oſtafrika ermordeten Biſchofs Spieß zum neuen apoſtoliſchen Vikar von Sanſibar der Benediktinerpater Thomas Spreiter aus der Abtei St. Ottilien ernannt. Spreiter war bisher Leiter der großen Miſſionsſtation Luculedi im Süden von Deutſch⸗Oſtafrika. Herrenhausmitglieb Fürſt Bülow. Berlin, 31. März. Der Reichskanzler Fürſt Bülo w iſt durch Erlaß vom 28. März auf Grund der erſtmaligen Repräſen⸗ tation des Geſchlechtes derer v. Bülow in das preußiſche Herrenhaus berufen worden. Ein neues Grubenunglück. Gleiwitz, 31. Mürz. Geſtern nachmittag entſtand auf der 345 Meter tiefen Sohle der hieſigen„Friedensgrube“ Jeuer. Die Brandſtelle wurde abgedämmt, aber giftige Gaſe durchbrachen die Brandſtelle und bedrohten die Bergleute. Ret⸗ tungsmannſchaften ſchafften heute früh alle herauf. Vierzig Berg⸗ leute waren durch die Gaſe betäubt, doch konnten breißig ſofort nach Hauſe gehen, zehn jedoch wurden ins Lagarett geſchafft. Zwei von ibnen ſind geſtorben. Das Grubenunglück in Courriöres. (Siehe Feuilleton! D. Red.) Lens, 31. März. Als die 138 geretteten Bergleute von der Opferwilligkeit der deutſchen Rettungsmannſchaft erfuhren, ſandten ſie nachſtehendes Telegramm nach Herne:„Die der Gruben⸗ kataſtrophe entronnenen Bergleute danken aus vollem Herzen den deutſchen Brüdern für ihre Hingebung und ihren Mut.“ Die bel⸗ 99855 Bergleute ſandien den überlebenden Bergleuten telegraphiſche e. *Paris, 31. März. Nach Beſchluß des Miniſterrats erhielt der Bergarbeiter Nemy, der die geſtern Geretteten führte, das Großkreuz der Ehrenlegion. * Paris, 81. März. Anläßlich der Rettung der 13 Berg⸗ leute in Courrieres, die faſt, von der geſamten Preſſe an der Spitze beſprochen wird, erneuern die ſozialiſtiſchen und ultraradi⸗ kalen Blätter ihre Angriffe gegen die Bergwerksgeſellſchaft von Courrieres in überaus ſcharfer Weiſe. So ſchreibt die„Fan⸗ terne“:„Wenn die Bergwerksgeſellſchaften anſtatt den Ein⸗ gebungen ihrer Habgier zu folgen, ſofort energiſch die Rettungs⸗ arbeiten aufgenommen hätten, ſo wären zahlreiche Menſchenleben erhalten worden. Was die Unglücklichen dort unten ohne Werk⸗ zeuge und ohne Licht zuwege gebracht haben, das hätten wohl gut ausgerüſtete Arbeiter auch leiſten können. Die Geſellſchaft hatte es aber bequemer zu erklären, alle dort unten ſeien tot. Die öffent⸗ liche Meinung wird eine exemplariſche Beſtrafung der Schuldigen verlangen.— Aehnlich äußert ſich die„Petite Republique“.— In der„Humanité“ ſchreibt Jaurés: Der Direktor von Courrieres wagt es, die ausſtändigen Arbeiter anzuklagen. Dieſer ſchamloſen Komödie muß endlich einmal ein Ende gemacht werden. Nicht weil eine Gruppe von Ausſtändigen 20 Tage nach der Kataſtrophe einige Retter abgehalten hat, blieben die Verunglückten ohne Hilfe. Wenn die Ingenleure den Bergleuten geſagt hätten, noch iſt es möglich, Eure Kameraden zu retten, hätten ſich Tauſende zur Hilfeleiſtung angeboten.— Der„Figaro“ veranſtaltet eine beſondere Geldſamm⸗ lung zu Gunſten der Geretteten. Paris, 81. März. Der ſozialiſtiſche Deputierte Basly wird am Dienstag nicht nur über den Streik, ſondern auch über die Art und Weiſe, wie die Rettungsarbeiten vor ſich ge⸗ gangen ſind, interpellieren. * Patris, 31. März. Der Miniſterrak beſchäftigte ſich zunächſt mit der Lage in den Kohlenrevieren Pas de Calats und Nord. Der Miniſter der öffentlichen Arbeiten teilte mit, daß Maßnahmen ergriffen worden ſeien, um eine unparteiiſche Unterſuchung ſowohl über die Urſachen der Kataſtrophe, ſowie über die Verhältniſſe, unter denen die Rettungsarbeiten ſich voll⸗ zogen hätten, zu gewährleiſten. Ferner ſtimmte der Miniſterrat Air die Hohentwielfeſtſpiele, deren erſte Aufführung am 20. Mai Uin Stärke dan 2000 Maun geſchaffen werben foll. Präftdent Falltsres unkerzeichneke das Dekrei, durch welches ein oberſter Rat der nationalen Verteidigung ins Leben gerufen 4 werden ſoll. Die Revolution in Rußland. *Petersburg, 31. März. Gehilfe des Miniſters des Innern, ſein Entlaſſungsgeſuch ein. Die Marokkokonferenz. (Siehe Ueberſicht! D. Red.) * Paris, 30. März. Der„Temps“ ſchreibt über das Erg ebnis der Konferenz in Algecſras:„Weder Sieger noch Beſiegte“, ſo ſagt Fürſt Bülow;„weder Sieger noch Beſtegte“, ſo antwortete Rouvier. Das iſt die Formel, mit der man die gegenwärtigen Vereinbarungen kennzeichnen kann. Man hätte, wenn Deutſchland die beſonderen Rechte Frankreichs raſcher hätte anerkennen wollen, ſchon vor ſieben Monaten zu dieſem Ergebnis kommen können. Aber Ende gut, alles gut. Algeciras, 31. März. Es wurde eine Einigung in allen Fragen erzielt. Dieſelben werden in det heute Nachmittag ſtattfindenden Plenarſitzung der Konferenz zu Protokoll gegeben werden.— So meldet wenigſtens die Agence Havas. Fürſt Uruſſo w reichte Deutſcher Reichstag. W. Berlin, 31. März. Am Bundesratstiſche v. Tſchirſchktz und Kriegsminiſter v. Einem. Präſident Graf Balleſtrem eröffnet die Sitz 1 f ft ffnet die Sitzung um Das Gtatsnotgeſetz wird zunächſt debattelos angenommen. „Es folgten Berichte der Geſchäftsordnungskommiſſion. Be⸗ züglich eines Antrages auf Erteilung der Genehmigung zum Grlaßz eines Haftbefehls gegen den Abg. Fusan gel zur Leiſtung des Offenbarungseides beantragt die Kommiſſton, den Reichskanzler zu erſuchen, dem Reichstag die bezüglichen Akten zu übermitteln. Der Antrag der Kommiſſion wird angenommen. Die vom Abg. Jus⸗ angel nachgeſuchte Genehmigung zur Einleitung eines Straf⸗ verf a hrens gegen ſich ſelbſt wurde erteilt. Die Genehmigung zur ſtrafrechtlichen Verfolgung des Abg. Thiele(Soz.) wurde verſagt. 5 wurde die Beratung des Mibitäretats fort⸗ geſetzt. Baſſe rmann(natl.): Unerbittliche Menſchenſchinder iſt das beſte Mittel, die Mißhandlungen zu be⸗ ſeitigen. Wegen Mißhandlung beſtrafte Leute dürfen in anderen Kontingents nicht wieder angenommen werden. Wenn die Ehren⸗ gerichte die Vorſchriften der Kabinettsordre, auf die ſich die Er⸗ klärung des Reichskanzlers bezog, genau befolgen, werden die Duelle abnehmen. Empfehlenswert iſt ein ſchnellerer Wechſel der Offiziere in den Grenzgarniſonen. Samm⸗ lungen für Offiziere müßten von den Offizierskorps ſelbſt zurück⸗ gewieſen werden. Die vom Abg. Bebel wiedererwähnten Hunnenbriefe ſind kein Ruhmesblatt für uns. Aber man ſollte die Sache nunmehr ruhen laſſen. Dringend notwendig iſt eine ſchnelle Erledigung der Militärpenſionsgeſee. Trotz mancher dunkler Punkte bietet die Armee ein lichtes Bild, das wir uns dlch von den Sozialdemokraten nicht verbunkeln laſſen.(Beifall rechts und bei den Nationalliberalen. Kriegsminfſter v. Einem: Ich danke dem Vorredner für das der Militärverwaltung ausgeſprochene Vertrauen. Die Frage der Bekleidung der Armee wird eingehend geprüft, ebenſo die Frage des Gepäcks der Mannſchaften. Ein außergewöhnlich langes Ver⸗ bleiben von Offizieren in den Grenzorten kommt nicht vor, wenn⸗ gleich für einen Stamm ſolcher Offiziere geſorgt werden muß. Was den Offiziersnachwuchs betrifft, ſo iſt zu bedenken, daß die Marine einen großen Teil der jungen Leute für ſich in Beſchlag nimmt. Die Nobilitierung einiger Herren von der Börſe hat deshalb nicht wegen Beteiligung an dem 10 Millionen⸗Jonds erfolgen können, weil dieſer Fonds nicht exiſtiert. Die Herren, die die Bil⸗ dung eines ſolchen Fonds erſtrebten, waren ſicherlich von der beſten Abſicht geleitet, haben aber überſehen, daß nach alter Tradition der Offigier nur Geldunterſtützung von allerhöchſten Kriegsherrn oder aus ſtaatlichen Fonds annehmen kann. Niemals darf der Offi⸗ zier in die Lage kommen, als Armoſenempfänger angeſehen zu wer⸗ den. Darunter würde zweifellos die ſoziale Stellung des Offiziers erheblich leiden. Die ſoziale Geltung des Offiziers und den e Ruhm des Offigiers aber wollen wir uns nicht nehmen en. Mielezynsky(Pole) behauptet, Oberſt Keſchicki vom Rathenower Huſarenregiment ſei nur deshalb verabſchiedet worden, weil er ſein Gut an einen Polen verkaufte. Der Redner wirft den oberſten Reichsbeamten Mißbrauch der Amtsgewalk vor. Er wird deswegen bom Vizepräſidenten Büſing zur Ordnung gerufen. Als Mielezynsky feine Behauptung aufrecht zu erhalten verſucht, verbittet ſich Büſing jede Kritik ſeiner Handlungsweiſe. Abg. Roeren(Ztr.) ſtimmt dem Antrage auf Erleichterung des Beſchwerderechts zu. Redner fragt, ob durch die geſtrige Aeußerung des Kriegsminiſters, das Duell werde nur genehmigt, wenn der Gegner ein Ehrenmann ſei, etwa das Duell als etwas Ehrenhaftes hingeſtellt werden ſolle. Hoffentlich werde mit dem ganzen Duellunweſen bald gründlich aufgeräumt werden. Liebermann v. Sonnenberg(Wirtſch. Vereinigung) wünſcht Anſtellung von Militärzahnärzten und befürwortet die Jorderung der Büchſenmacher und Proviantbeamter. Stolle(Soz.) ſagte, das Beſchwerderecht der Sol⸗ daten iſt einfach illuſoriſch; daher muß durch die Annahme der Reſolution Müller⸗Meiningen Wandel geſchaffen werden. Redner 7 8 ſich darüber, daß Soldaten als Streikbrecher verwendet würden. b. Kardorff(Reichsp.): Die Sozialdemokraten ſind es, die die Jugend ſchon zur Roheit erziehen.(Großer Lärm bei den Sozialdemokraten.) 5 Hofmann⸗Berlin ruft: Unverſchämtheit! und wird dafür vom Vizepräſidenten zur Ordnung gerufen.(Erneuter andauernder Lärm bei den Sozialdemokraten.) Bebel ſpringt erregt auf und ruft dem Vizepräſidenten zu: Iſt das unparteiiſch? Hofmann⸗Berlim wiederholt den Zuruf: Unvperſchämt! Vizepräſident Paaſche: Ich bitte um Ruhe, da ich ſonſt die Ordnung nicht aufrecht erhalten kann. Nach Einſicht des amtlichen Stenogramms werde ich erforderlichenfalls Nemedur eintreten laſſen. v. Kardorff 5 fort: Bebel hat ſich auf Artikel eines engliſchen Offiziers berufen. Daß wir durch die letzten Kriege nicht zugelernt hätten, wundert mich, da doch die Japaner durch preußiſche Inſtrukteure ausgebildet ſind. Vizepräſitent Paaſche ruft nach Einſicht des amtlichen Stenogramms den Abg. v. Kardorff nachträglich zur Ordnung. Geſchäftliches Die Bewohner der öſtlichen Stadterweiterung ſeien in 3. Leſung Strenge gegen die der Vorlage zu, wonach ein fliegendes Gendarmeriekorps darauf hingewieſen, daß Herr Hermann Berger, Garn⸗, Kurz⸗, Woll⸗ und Strumpfwarengeſchäft, in Eljſabethſtraße 8 eine Alltals cräffuet bat. (Petersb. Tel.⸗Ag.) Del FFE SOD. 0 80 teneeeeeeeeeee.eer.e. ereeneeee A—wT—— 431 n E cc 7 * 155 bekannten Zahlſtellen ſofort zur Auszahlung. Mannheim, 81, März. General⸗Anzeiger . Selte. Voſkstwirtschaft. Dresbner Bank. In der heute abgehaltenen 38. ordentlichen Generalverſammlung, weleche unter dem Vorſitze des Herrn Geh. Finanzrats Dr. Jencke ſtattfand, waren 58 Aktionäre mit 34 647 Stimmen anwefend. Die Tagesordnung wurde mit Einſtimmigkeit Die auf 8½ Proz. feſtgeſetzte Dividende gelangt an den Die ausſcheidenden Auffichtsratsmitglieder, Herren Geh. Kommerzienrat Guſt. Hart⸗ erledigt. mann in Dresden und Emil Holländer in Berlin, wurden durch Zuruf wieder⸗ und die Herren A. Heimann, Dixektor des A, Schaaffhauſen ſchen Bankvereins in Köln, Kommerzienrat Hugo goeſch in Dresden, Kommerzienrat Kollmann, Generaldirek⸗ tor der Bismarckhütte in Oberſchleſien, Bergrat Remy, General⸗ direktor der Schleſiſchen Aktiengeſellſchaft für Bergbau und Zink⸗ hüttenbetrieb in Libine, Oberſchleſien, ſowie Bergrat Williger, Generaldirektor der Kattowitzer Aktiengeſellſchaft für Bergbau und Eiſenhüttenbetrieb in Kattowitz, neu in denn Aufſichtsrat gewählt. Zahlungs⸗Einſtellungen. Der Architekt Erich Hallecker in Wiesbaden iſt in Konkurs.— Im Konkurs der Schuhfabrik Friedr. Heinz in Pirmaſens kommen auf 117 376 M. Verbindlich⸗ keiten 16864 M. Vermögenswerte oder 13,4 Proz. Hamburg⸗Amerikaniſche Paketfahrt.⸗G. In der General⸗ verſammlung wurde auf eine Anfrage betreffend die Einführung von Turbinen als Beförderungsmittel erwidert, daß erſt abzuwarten ſei, wie ſich die Einrichtung der Turbinen auf dem Verſuchsdampfer „Kaiſer“ von der Nordſeebäder⸗Linie, ſowie auf den beiden großen, demnächſt in Betrieb kommenden Cunarddampfern bewähren werde. Sobveit ſich bisher überſehen laſſe, kämen für die Turbineneinrich⸗ tungen nicht mit außergewöhnlicher Schnelligkeit fahrende Ozean⸗ dampfer in Betracht. Telegramme. &„ Berlin, 31. März. Der Geſeßentwurf betr. den Erwerb der Kaliſalz⸗Bergwerks⸗Gewerkſchaft „Hercyniga“ zu Wernigerode ermächtigt die Regierung zur Ausgabe eines Betrages bis zu 30 950 000 Mark. Der Finanz⸗ miniſter wird ermächtigk, zur Bereitſtellung der erforderlichen Mittel Staatsſchuldverſchreibungen, vorübergehend auch Schatz⸗ anweiſungen, auszugeben. Zur Tilgung des Kaufpreiſes iſt unter Einrechnung der Mittel, die zur geſetzlichen dreifünftelprozentigen Tilgung eines Schuldkapitals von 30 950 000 Mark erforderlich ſind, ein Betrag bereit zu ſtellen, der ſich ergibt, wenn ein zu 3% pt. verzinsliches Schuldkapital von 30 950 000 Mark mit 442 000 Mark jährlich getilgt und die dadurch erſparten Zinſen zur Tilgung mit verwendet werden. Mannheimer Effektenbörſe vom 31. März.(Offizieller Bericht.) 8 Höhere Notierungen erfolgten heute bei Bad. Aſſekuranz⸗ Aktien und zwar gingen ſolche zu 1280 Mark pro Stück um. Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien ſtellten ſich 560 G. 570., ferner: Karlsruher Nähmaſchinen Haid u. Neu 275., Pfälz. Nähmaſchinen 140 G. 140,50., Pfalzbrauerei vorm. Geiſel u. Mohr 48 bez. u. G. und Heilbronner Straßenb.⸗Aktien. 79 G. Obligalfkonen 1½ Bad. A.(. f. Rhſchiff. 1. 101.—0 %½09l, Map. Anilin⸗m. Sodaf. 104.30( 1% Br. Kiemfein, Heidſbg. 101.50 W 30½% Bſtra. Braubaus, Bonn 102.75 4% Herrenmüßle Gen; 100.— G Pfandbriefe. 4% Nh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 3½„„ alte M. 95.80 U 31,„„„ unk. 1904 95.80 U 3½,„„ Fommunal 97.60 b5 Städte⸗Anulehen. ſammenhang guter Londoner Stimmungsberichte der dortigen Börſe, ſowie lebhaftere Betefligung des Publikums und die zunehmende Hoffnung betr. der marokkaniſchen Angelegenheit gaben det Spekulatton neuen Mut zu Unternehmungen. Was der einzelne Verkehr betrifft, ſo wurde Banken weitere Beach⸗ tung geſchenkt. Diskonto Kommandit lebhaft umgeſetzt. Darm⸗ ſtädter Bank auf Ausweis eines günſtigen Geſchäftsabſchluſſes und beſonders günſtiger neuer Geſchäfte ſteigend. Induſtriewerte ruhig, aber feſt, einzelne Werte wie Maſchinenfabrik ſehr feſt. Elektro Ediſon lebhaft gehandelt, ebenſo Lahmeyer, im freien Verkehr bis 149 gefragt. Monkanwerte profitierten von der vorwiegend feſten Haltung. Eiſen⸗ ſowie Kohlenwerte höher. Schiffahrtsaktien weiter anziehend, teils auf Kapitals⸗ und Spekulationskäufe. Bahnen ſchloſſen ſich der günſtigen Strömung an bei ruhigem Geſchäft. Der Fondsmarkt lag ſtill. Deutſche Fonds ſchwächer. Renten lagen ſchwach auf die neue Martinſche Broſchüre über die finanzielle Lage in Rußland. Oeſterreichiſche und ungariſche Renten behauptet, teilweiſe feſter. Der weitere Verlauf der Börſe war ruhig mit ausgeſprochen feſter Tendenz. welche bis Schluß anhielt. Es notierten Kreditaktien 211,75, Diskonto 193,10, Nordd. Lloyd 133,20, Darmſtädter Bank 149,90—150,20. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe, Reſchsbank⸗Diskont 5 Prozent. Webſel 80. 31 39. 81 Amſterdam kurz 168 60 168.60 Varis kurz 81.478 381.483 Belo ſen 81.288 81 25[ Schwelz. Plätze„ 81.85 81.888 Italten 81.40 81.416 Vien 85.066 85.075 London 90.470 20.47 Napoleonsd'or 16.32 16.82 lang-—. Privat⸗Diskont 4 Staatspapiere. K. BDeutſche⸗ 30. 31. 80. 31 91½ Oſch. Reichsanl 101— 100 75 Tamaulipaß 100 70 100.80 8„„„ 689 25 89 20 Zulgaren 99.10 99 20 31f pr. konſ. St.⸗Anl 100 95 100.55 leſn, Griechen 1890 58——. 89 30 915]italien. Rente 105 90 105.f0 4 bad. St.⸗A. 102.0 102 40 u½ Oeſt. Silberr. 100 85 100 50 91J bad. St.⸗Obl, fl 98 80 98 80 iſſ,„ Papierr.—— 57%„„ M. 99.60 99 60] Oeſterr. Goldr. 99 80 100.10 5½„„ 00, 99.60— Portg. Serie 1 69.50 6900 4 bayer..⸗B.⸗A. 101 40 1016063 dto. III 70 65 70 65 81½ do. u. Allg.⸗A. 89 80 99 70 4neueRuſſen 1905 92 35 91.90 3 88 05 88 354 Ruſſen von 1880 83.85 83.20 4 Heſſen 108.05 108 20 ſpan. ausl. Rente—— 3 Heſſen 86 60 86 2 Tärken v. 1908 8995 90— Sachſen 8775 87.60 Türken unif. 93 80 68 80 31½% Mh. Stadt⸗A.O——— 4 Ungar, Goldrente 94 20 94 80 4 50 905 4,„ Kronenrente 98.65 93.65 Ag. i. Gold⸗A. 18——.— 4% Ebineſen 1898 57.70 977,] Lerzinsl. Lole. 5 Egypter uniſizirte———— Oeſt. Loſe v. 1860 159 80 159 80 Mexitaner äuß. 103.— 102 95 Türkiſche Loſe 148.70 147.40 4 inn 68.60 68.50 Atien induſtrieller Bad. Zuckerfabrit 110 50 110.50 Elchbaum Mannb. 152.00 152.60 149 50 14.50 111.50 112.— 95.— 95.— 14160 141.75 125.50 15. 442 25 453 255 80 258.75 395 50 894.25 Unternehmungen, Ektr.⸗Geſ. Schuckert Allg..⸗A. Stemens Ver. Kunſtſeide vederw. St. Ingbert Spſchar; Walzmſihle Ludw. Fahrradw. Kleyer Maſch. Arm. Klein Maſchinenf. Baden. 182 80 82 80 177 50 188.— 462.— 459 60 52.— 52— 109 70 10570 189 182— 349—54 50 100— 100.25 205 60 204 70 413 80 412— Mh. Akt.⸗Brauere! Parkakt. Zweibr. Weltz z. S. Speyer Cementw. Heidelb. Cementf. Karlſtadt Bad. Anilinfabrik Ch.br. Griesheim 98.— G 98.25 G 30½% Pirmaſenz unk. 1905 5¹⁰—7 Wiesloch J. Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ.f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105% 104.25 C Ak! Banken. Brief Geld Badſſche Bank 132.——— Gewbk. peyer 50% E—.— 128 Pfälz. Bank—.— 102.80 Pfälz. Hyv.⸗Bank 199.25 198.50 Pf. Sp.- u. Kdb. Land.—.— 138 Rbein. Kreditbank—.— 12 25 hein. Hyp.⸗Bank 201.— 200.54 Südd. Bank—.— 115.50 Eiſenbahnen. Pfälz. Hudwiasbahn—.— 233.50 „ Marbahn— 149— Nordbahn—.— 141— —— 79.— Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. .5 .⸗G.f. chem. Induſtr—. Bad. Anſl. u. Sodafbr.—.— 454.— Them. Nab. Goldenbg.—.— 170.— Verein chem. Fabriken 327.50—— Verein D. Oelfabriken—— 187— Wſt..⸗W. Stamm 249.——.— 1„ Vorzug—.— 10550 Brauereien. Bad. Brauerei Binger Aktienbſerbr. 124 50 123.50 5 Hof vm. Hagen 263.50—— Eeichbaum⸗Brauerei Elefbr. Rühl, Worms 101.——. Ganters Br., Freibg.—.— 110— Flemleſn, Heldelberg—.— 198 170— Meſſerſchmitt 83.—- Ludwigsh. Brauetei 245.—, Mannb. Aktienbr. 144—— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.— 45.— Brauerel Sinner—.— 243 3½ Freiburg l. B. 98.F0 b4½% Manns. Dampf⸗ 3½% Heidelbg. v. J. 1908 97.80 b ſchfeppfchſffaßrts⸗Meſ. 102.10 G 30% Karſsruhe v. J. 1896 87/.40.[½% Wannb. Lagerhaus⸗ 3½% Lahr v. J. 1902 97.— beſ Geſellſchaft 102. G 4½% Ludwigshafen 100.50 C4½% Oberrb. Gleklrizktäts⸗ 40% 100.— werke, Farſsrube 96.— 400⁵„ v. 1900 100.— C4½ ½ Hfälz, Cbamofte u. 3/10% 98.20 b Tonwerk.⸗G. Efſent. 102.— G 4% Mannh. Oblig. 1901 101.— 21½% Nuſf..⸗G. gellſtofff. %%„„ 1885 98.— Maldßof bei Pernau in r„„ 1888 98.— E Lilvland 101.G %„„ 1895 98.— 6½/ Speyrer Brauhaus 3½„ 1898 97.80 K.⸗G. in Speyer 101.50 G 8˙ 1904 97.76 50½ Speyrer Ziegelwerke 102 10 n ½0% Siſdd. Hraßtinduſtr. 101.75 G 14½%% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 101.— G 4½ Zellſtofffabrit Waldhof 104.80 G e n. Brief Geld Br. Schwartz. Speyer—.— 180.— „Ritter, Schwez. 28— „S. Weltz, Speyer 95 50—.— „. Storch. S.„ 104— 108.— „Werger, Worms 103.—— grmf. Br. v. Oertae—.— 89.50 Uflz. Preſiß. u. Sptfbr.—— 139.— Frausvort u. Verſicherung⸗ R..⸗G Röſch. Beetr. Mannh. Dampfſchl. 86 50—.— „ Pagerbans 96.—.. Bad. Rück⸗ u. Mitverf.—.— 515— „ Aſſecurran;—.— 1280 Fontinental Nerſf.—— 445— Mannh. Verficherung 870— 560.— Oberrh. Rerſ.⸗Geſ.—.— 528.— Mflrtt. Transp.⸗Verſ.—.— 780.— Induſtrie. 5 .⸗G. f. Seilinduftrie—.— 121— Dingler'ſche Mſchfbr. 104——.— maiflirfbr. Kirrweil.. Fmaillw. Mafkammer 102 50—.— Ettlinger Spinneref 103.——.— Hüttenh. Spinneref Karlsr Maſchinenkau—— 280.— 152 50 Mäbmfbr. Hafd u. Neu—.— 275.— Toſth. Cell.⸗u. Papferf.—.— 240.— Manné. Gum n. Asb. 122.— 121.— Möchfbr. Badenſa 205.——.— Bfälz. Näh⸗ lt. Fahrrf 140.50 140.— Bortl.⸗Fement Holbg. 141 60—.— Berein frreib. Ziegelw.—.— 189— 70.— ücker ſbr. Waghäuſel 11125—.— Br. Schroedl, Holbg. 222.——.— Speyr.— abbenle ereſee—.— 200.— —.—— Zuckerraff. Mannh. Frankfurter Effektenbörſe. (Pribattelegramm de eer die Terdens on Wechenſchluſſe hielt die günſtige Frankfurt,. Maärz. General⸗Angeigers.) (Fondsbörſe.) Auch am Skimmung an. das Geſchäft war gfen Glebieten feſt. In Ju⸗ Höchſter Farbwerk Dürrk aſchnf 919 80 2198 325.— 325— 379 375.— 217.— 218— 86 20 86.2 Maſchinf. Gritzner Schnellprf, Frkthl. Oelfabrik⸗Aktien Seilinduſtrie Wolff 292.25 224.10 Zellſtoff Waldhof 147.— 148.—[Südd. Immob. Bergwerks⸗Akiten, 245 86 246 5 Helſenkirchner Buderus 129 50 180— Harpener Concordig 320.— 320 25 Hüibernia Deutſch. Luxembg. 284— 284.— Weſterr, Alkali⸗A. Eiſenwerke Lollar— Oberſchl. Eiſenakt Friedrichsh. Bergb. 151.— 151.50 Ver. Königs⸗Laura Pfandbrlefe, Prinritäts-Obligationen. 40% Frk. Bur.⸗Nfdb. 100.30 100 80 40 Pr.Pfdb. unk. 14 109.— 101 90 4e%.R. B. Pfdbr.05 100 90 100.5% 12 102.78 102 75 Verein chem. Fabrik Chem. Werke Albert Aceumul.⸗F. Hagen Aec. Böſe, Berlin Allg. Elk.⸗Geſellſch. Lahmeyer 187.—187.— 136.60 165.50 122.—122 290.— 290. 123.80 123.80 Bochumer 226.— 227.80 217.70 218.60 1 129.50 181.— 248.50 248.— —— 3„ 0 4%„„ 1910 101 80 11.0„½„„„ 14 100— 100.8 40½% B. Oyp B. Pfdb. 101 10 101.10 ½,„„ 08 94 70 94.0 98.40 98 4 1½%„„„ 12 66.75 96.75 31½% Pr. Bod.⸗Iv. 94 80 9400 ½ Pr.Nfdbr.⸗Bk.⸗ 4% Ctr. Bd. Pfd. vdo 100.70 1007 Kleinv. b 04 96.— 96.— „ ů„ 3½% Pr. Pfobr.⸗Bk., unk. 00 101 70 101.70] Hyp.⸗Pfd. ⸗Kom.⸗ 4%„ Pfdbr..0l Obl. unkündh. 12 99 60 99.50 unk, 10 102.80 102.30 4% fh. H. B. Pfb. 02 100.5 100 fl. 4%„ Pfdbr..0g 4%„„„ 1907 100 70 100.70 unk. 12 102.80 102 80 4%„„„ 1912 102 75 102.75 3½„ Pfdbr..86 uſ„„„ 8alte 95.80 98.80 89 fl. 94 95.80 95.80%„„„ 1904 95 80 95.80 3½%„ Pfd. 98/0 95.90 95 90] ½„„„ 1914.50.50 4%„ Com.⸗Ibl. 1½% Rh..⸗B..O 97.50 97.50 v. I, unt 10 103,50 108.80 e Rhein. Weſtf. 3%„ Com.Oll..⸗C.⸗B. 1910 101.80 101.75 .S7. unk. 91 98 70 98.70 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 101 2) 101 10 3%„ Com.⸗Obl. 100½% Pf. B. Pr.⸗O.(8 65 98.80 v. 6008 98.70 98.70 ½ It Al.ſttl. g. G. B. 72.50 72.50 4% Pr. Pfdbeunk. 09 100.75 100 75 4 12 101.70 101.50 Manng. Verſ.⸗G.⸗A, 545,.— 545.— Bauk⸗ und Verſicherungs⸗Aktlen, 191— 181.60 Oeſterr.⸗Nna. Bank 117 40 117 40 176.75 177 75 Oeſt. Länderbant 112 25112 25 128— 128.— Kredit⸗Anſtalt 214 90 211 78 140 70 149.80 Pfälziſche Bank 103 50 102 80 249 40 242 40 Afälz. Hyp.⸗Aank 199 30 199 20 182 20 188 40 Preuß. Hypothenb. 120 0 120.45 112 50 112 70] Deutſche Reichsbk. 155 20 155.25 193— 198 10 ſttzein. Kreditvank 42 50 142 50 167 40 167 50 Rhein. Hyp. B. M. 199 90 199 90 207 50 207.30 Schaaffh. Bankver. 163 30 162.90 15890 59—] Südd. Bank Mhm 11 5 115 60 18150 16110 Wiener Bankver. 143 80 148.0 Bant Ittomane 128.60 128 60 Fraukfurt a.., 31 März, Kreditaktten 211.75 Staats⸗ bahn 144 Lombarden.30 Egypter—.—, 4 e ung. Woldrente 94 20. Gotthardbahn 198— Disconto⸗Commandit 193 80, Laurt Helſenkirchen 26 80, Darmſtädter 149 70 Handelsgeſellſchal! 176.90 Dresdener Bant 167 40 Deutſche Banl 41 50, Bochumer 246.25 Northern—.—. Tendenz: feſt. * 1** Badiſche Bank Berl. Handels⸗ Heſ. Comerf. u. Disk.⸗B. Harmftädter Bank Deutſche Bink Deutſchaſtat. Bank D. Effekten⸗Bank Dibconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Frkf, Hyp.⸗Creditv. Nationalbank Rachbörſe. Kreditaktten 211 75, Staatsbahn 143.80, Lombarden .%, Y tasrgeommandit 181179 * Berliner Eſfektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Angeigers.) * Berlin, 31. März.(Fondsbörſe.) Die Börſe er⸗ öffnete feſt auf die heutige Haltung in Induſtriewerten des Kaſſamarktes. Die Bergwerkaktien waren weiter gut und zum Teil höher gefragt auf die Meldungen eines lebhaften Kohlen⸗ abſatzes nach Frankreich bezw. nach Belgien. Von Hüttenaktien waren Bochumer höher, Dortmunder ſtetig. Rheinſtahl feſt. Banken ruhig. Ruſſenbank auf Petersburg höher. Ruſſenfonds niedriger, mit ſpekulatibem Käufen zuſammenhängend. Eiſen⸗ bahnaktien ſtill. Anatolier abgeſchwächt. Meridionalbahn feſt auf Mailand. Amerikaner auf Newyork höher. Warſchau⸗ Wiener über 3 pCt. höher auf günſtigen Februarausweis, Schiffahrtsaktien weiter gut angeregt auf den Bericht det Generalverſammlung der Paketfahrt. Allg. Elektrizitätsaktien höher auf Rückkäufe. behauptet. Tägliches Geld über den 1. April%½ pCt. In zweiter Börſenſtunde Banken durchweg anziehend. Kohlen⸗ und Bergwerksaktien weiter belebt. Hüttenaktien unverändert. Nur Rheinſtahl feſt. Schiffahrtsaktien andauernd feſt. Gegett Schluß wenig verändert. Banken feſt. Induſtriewerte des Kaſſa⸗ marktes feſt. Berlin, 31. März(Schlußkurſe.) Rufſennaten 210.5 21890 Lombarden 2430 24 80 Nuſſ. Anl. 1902 88.50 88 10 Fanada Paeiſte 175 90 176 40 31½% Reichsanl. 100 80 100.90] Hamburg. Packet 172 10 178.— 30% Reichsanleihe 89.25 89.30 Nordd. Lloyd 189— 132 90 4% Bad. Sk.⸗Anl. 102.50 102.50 Dynamit Fruſt 185 50 186 28 3½ B. Sf.Obl. 1900—.——. Licht⸗ u. Kraftanl. 141.— 141.— 3½% o% Bayern 99.60 99.75 Bochumer 245 60 247. 40% Heſſen—.— 99 75 Foniolidation 432.— 437.— 30% Heſſen 86.30 86.50 Nortmunder 87 80 87 40 30% Sachſen 87.60 87.70 Gelſenkirchner 226 10 227.60 40% Pfbr. Rh. W. B. 101.— 100 90 Harpener 217.60 218 70 5% Ehtneſen 102.10 102 40 Sthernia—. 40% Italiener———. Hörder Bergwerke 198— 198 50 4½ Javaner(neu) 95.20 95.20 Lauraßüttte 248 10 248 60 1860er Loſe—.— 159 50 Phönir 219.60 218 50 40% Baad ad⸗Anl. 89 20 892Nibeck⸗Montan 223.— 224— Kreditektien 211.70 21160] Rurm Nevier 150.— 15140 Berk.⸗Märk. Ban! 168.50 168 50 Anilin Treptow 380— 382.— Berl. Handels⸗Geſ. 176.80 177.50 Braunk.⸗Brit. 216 70 218— Darmſtädter Bank 49 40 149.60] D. Steinzeugwerke 243 10 241— Deutſch⸗Aſiat. Bank 183.70 183 60 Düſſeldorfer Wag. 295.— 292 30 Deutſche Bant(alt) 241 10 241 20] Elberf. Farben(alt) 534.— 532.— 2„(ig.)—.——.— Veſtereg. Alkaliw. 244 50 248.— Disc.⸗Kommandit 192 90 193 20 Kollkämmerei⸗Akt. 155.— 155.90 Dresdner Bank 167.80 167.50 Chemiſche Charlot. 213.50 218.— Rhein. Kreditbank 142.— 142.— Tonwaren Wiesloch 189 70 190.— Schaaffh. Bankv. 162.— 162.— Zellſtoff Waldhof 289.25 290 Lilbeck⸗Büchener———— Cellulofe Koſtheim 242— 941 80 Staatsbahn 144 50 144.20 Rüttgerswerken 149.— 149.50 Privat⸗Discont 4% Londoner Effektenbörſe. Lond on, 81. März(Telegr.) Anfangskurſe der Effekteubörſe. 3% Reichsanleihe 88½ 881/ Zouthern Paeifte 701%½ 700%½ 8 355 Chleago 182— Chine 8——enver Pr. 0— 20%% Conſols 90%8 90% Atchiſon Pr. 1972 4% Italiener 104½ 104%½ Voutsv. u. Naſhv. 185½ 155— 4 e% Griechen 54— 54 Inion Pgeific 159½% 160%/ 3%e Portugieſen 70%% 70%Unit. St. Steel com. 42 4l a e e, 4 9% Acgenuintet 93— 98. Tand ee 3% Merttaner 35½ 35½ Debeers 88½% 18. 4 0 8 91— 91— berene 17 14% Dnsemnban 187% 185„% Nio Tinto 670% 67½ Naleend 925 97 15. 0 Braſilianer 91½ 91½ Tend.: beh. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 31. März.(Produktenbörſe.) Geſchäft ſtill. Die Haltung des Marktes war bei der Ausſicht auf mfldes Wetter matt. Weizen war dennoch wegen der Beſſerung Amerikas behauptet; Roggen hingegen durch Realiſterungen weiter gedrückt. Auch Hafer neigte zum Rückſchritt. Greifbares Getreide war ſchwer verkäuflich. Rüböl nicht behauptet. Wetter bewölkt. Berlln, 51. März.(Telegramm.)(Produktenbörſe Preiſe in Mark pro 100 kg., ſrei Berlin netto Kaſſe. 30. 31. 30, 81 Welzen per Mal 183.— 188.-MNais per Mai 130.50 130.80 „ Juli 157 25 187.—„Juli———. „ Sept. 182 251 225 5——— Roggen per Mai 167.25 167 2 Rüböl per Matl 49.80 49.50 „ Juli 170 75 69.75„ Oktbr 52.20 52.— „ Sept. 162 25—.—„ März— Hafer per Mai 161 50 161.— Spiritus 79er loeoo— „Jult 162.75 162.75 geizenmehl 24.93 24.25 „Seyfbr..— Hoggenmebl 92.30 29.80 25—— HHKKHK—— Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Tefl: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. M. b..: Direktor Eruſt Müller. 0 eeοοοον, 9 EI 8 eschäfts-Lröffnung. Mache hierdurch die ergebene Mit- teilung, dass ich in der 8 Elisabethstrasse No. 5 ene Filiale 1— — 5 35 Gurn-, Kurz-, Woll- u. Strumpf⸗- O Waren errichtet habe und halte mich bei Bedarf bestens empfohlen. 60150 Herm. Berger, C 1, 3, Telephon 3187. Fillale, Elisabethstr. 5.— ſel. 2929. Sοοοοοοοοοοοοοοοee — Weiterhin heimiſche Fonds und Japaner 2 2 ee — 2 We 2 45 —— 8 * . Serte. General⸗Aunzeiger Mannbeim, 31. März. 8 8 S ü iſter 2 fü ini i ie Moti ſich eine Blutpergiftung zu und ſta r b nach Aus der Sitzung der Arbeiterverſicherungs⸗ Kiadt. Bürdermeiſer Walz füale einges Aßer die Noltee an nach.Taches ſich eine Blutbergiftung zu und ſtarbr K iſfi zweiten hier im Sommer vorgekommenen Mord hinzu. Danach Tage. Die Leiche wurde nach ſe ommif on ward dem Sippel von ſeinem Mädchen vorgehalten worden, daß er nun ſ vom 16. März 1906.. ſei. Bau des neuen Ka 1. Der Techniker K. H. iſt von der Ortskrankenkaſſe Neckarau vom 26. Auguſt bis 30. September 1905 unterſtützt und am letz⸗ teren Tage irrtümlicherweiſe, da er angeblich von dieſem Tage ab einer anderen Krankenkaſſe angehöre, mit ſeinem weiteren An⸗ ſpruch abgewieſen worden. Er iſt dann in ſeinen Heimatsort Wallmitz in Schl. abgereiſt und verlangt von dort aus die Ge⸗ währung des Krankengeldes. Die Ortskrankenkaſſe Neckarau iſt der Anſicht, H. habe den Krankengeldanſpruch wegen Verlaſſens des Kaſſenbezirks ohne Genehmigung der Kaſſe verloren. Dieſe Anſicht iſt unzutreffend, da der Verſicherte das Krankengeld(Geld⸗ leiſtung) im Gegenſatz zur ärztlichen Behandlung und Arznei als Naturalleiſtung, auch für die Dauer des Aufenthaltes an einem Ort außerhalb des Kaſſenbezirkes verlangen kann, wenn er nur die Erwerbsunfähigkeit nachweiſt. Die Ortskrankenkaſſe Neckarau Wurde verurteilt, dem H. das Krankengeld für die Zeit vom 1. Oktober bis 15. Dezember 1905 zu gewähren, da für dieſe Zeit die Erwerbsunfähigkeit als nachgewieſen anzuſehen iſt. 2. Der Kommis B. B. erhielt auf ärztliche Empfehlung von der Ortskrankenkaſſe Mannheim J, deren Mitglied er iſt, die Ge⸗ Kehmigung, ſich zur Kur 4 Wochen in den Schwarzwald zu be⸗ Seben und erhielt auch für die Zeit vom 8. Juli bis 5. Auguſt 1805 das ſtatutenmäßige Krankengeld ausbezahlt. Nach Ablauf dieſer Zeit war er noch nicht hergeſtellt, reiſte am 18. Auguſt 1905 bom Kurort Todtnauberg ab und ließ ſich am 19. Auguſt von Dr. Fränkel in Badenweiler unterſuchen, der ihm riet, ſich nach Häuſe zu begeben und erſt nach—4 Wochen die Arbeit wieder aufzu⸗ nehmen. Dr. Fränkel beſcheinigt, daß B. am 19. Auguſt 1905 Etwerbsunfähig war, kann aber die Dauer der Erwerbsunfähigkeit üßer dieſen Zeitpunkt hinaus nicht beſtimmen, da er den Patienten ſpäter nicht mehr unterſuchte. B. ließ ſich in ſeiner Heimat, wo er ſich nach dem 19. Auguſt aufhielt, nicht mehr ärztlich behandeln. Er verlangt Zahlung des Krankengeldes für die Zeit vom.—19. Aug. 1905. Die Krankenkaſſe lehnte die Zahlung ab, da nicht nachge⸗ wieſen ſei, daß B. während dieſer Zeit erwerbsunfähig war. Die Kommiſſion nahm dies aber bei der Art der Erkrankung und im Hinblick auf die Feſtſtellung des Dr. Fränkel am 19. Auguſt als etwieſen an und verurteilte die Ortskrankenkaſſe Mannheim L zur Zahlung des Krankengeldes für die genannte Zeit. 3. Ein Antrag von über 30 Mitgliedern der Betriebskranken⸗ kaſſe der.G. für Seilinduſtrie in Neckarau um Anordnung, daß dieſe Krankenkaſſe verpflichtet ſei, ihren Mitgliedern zahnärzt⸗ Liche Behandlung im Stadtteil Neckarau, wyſelbſt ein hieſiger Zahnarzt täglich Sprechſtunden abhält, zu gewähren, wird dem Gr. Bezirksamt zur zuſtändigen Entſcheidung befürwortend unter⸗ Hreitet.(§ 56a K...) 4. Die Ehefrau M. N. war in ihrer Wohnung für die Fa. St. u. S. hier mit Säckeflicken beſchäftigt. Als ſie am 20. Januar 1906 erkrankte und ſich wegen Unterſtützung an die Orts⸗ krankenkaſſe 1 wandte, ſtellte ſich heraus, daß ſie nicht gemeldet war. Von der Ortskrankenkaſſe veranlaßt, die N. zur Kranken⸗ perſicherung nachträglich anzumelden, beſtreitet die Arbeitgeberin die Verſicherungspflicht und beantragt Entſcheidung hierüber. Die Krankenverſicherungspflicht der N. iſt begründet, denn die N. iſt entweder als Heimarbeiterin oder als Hausgewerbetreibende an⸗ zuſehen. Die letztere Kategorie von Perſonen iſt in hieſiger Stadt durch Ortsſtatut für verſicherungspflichtig erklärt. Als Heim⸗Ar⸗ beiterin iſt die N. ſchon ohne weiteres auf Grund des§ 1..G. verſicherungspflichtig. Da die N. zur Zeit ihrer Erkrankung zur Krankenverſicherung nicht gemeldet war, wird die Arbeitgeberin zon der..K. Mannheim 1 zum Erſatz aller Aufwendungen in dieſem Falle herangezogen werden müſſen.(8 50...) ieſer Fall dürfte Veranlaſſung dazu geben, Heimarbeiter und Hausgewerbetreibende, ſo⸗ weit nicht geſchehen, unverzüglich zur Kranken⸗ verſicherung anzumelden. 5. Die Fa. L. H. K. wird auf Antrag der Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe für ſchuldig erklärt, dieſer Kaſſe den Betrag von 32 M. zu erſetzen, weil der in dieſer Höhe unterſtützte Kommis J. A. z. Zt. des Eintritts des Unterſtützungsfalls am 1. Dezember 1805 nicht zur Krankenverſicherung angemeldet war. F. A. ſtand bom 2. Jannar 1901 bis 1. Dezember 1905 in einem krankenver⸗ ſicherungspflichtigen Beſchäftigungsverhältnis bei der bezeichneten Firma, wurde aber im Falle einer Dienſtbehinderung jeweils trotz FJortdauer des Beſchäftigungsverhältniſſes und ſomit auch der Kaſſenmitgliedſchaft, unzuläſſigerweiſe von der Krankenverſicher⸗ ung abgemeldet. Nachdem er auf gleiche Weiſe am 7. November 1905 wiederum abgemeldet war, wurde er, obwohl die Beſchäfti⸗ gung vom 15. November bis 1. Dezember 1905 wieder aufgenom⸗ men wurde, überhaupt nicht mehr angemeldet. Die Vorausſetz⸗ Aungen des§ 50 K..G. liegen daher vor. 6. Die Beſchwerde des Maurers G. K. in Schwetzingen gegen die Ortskrankenkaſſe Mannheim 1 auf Gewährung von Kranken⸗ unterſtützung wird abgewieſen, da die gemachten Feſtſtellungen ergeben haben, daß das Beſchäftigungsverhältnis, auf Grund deſſen die Mitgliedſchaft behauptet wird, von vornherein auf einen Zeitraum von weniger als 1 Woche beſchränkt und daher nicht verſicherungspflichtig war.(8 1 K...) Aus gem Grosshervoatym. Heidelberg, 30. März. Der Bürgerausſchuß Het diesmal zur Beratung des ſtädt. Voranſchlags zwei Sitzungen von je vier Stunden gebraucht. Man wird das nicht rtrieben finden. Die neu in den Ausſchuß aufgenommenen jaldemokraten und die Vertreter der bürgerlichen Linken brach⸗ eine Anzahl von Anliegen vor, aber auch die nationalliberalen Mitglieder hielten nicht zurück. In der Form vollzogen ſich die Verhandlungen durchaus korrekt. In der Generaldebatte wurden Die finanziellen Verhältniſſe der Stadt dahin geſchildert, daß die Schulden zwar in zwei Jahrzehnten von 4 auf 20 Millionen ange⸗ wachſen ſeien, daß dies aber in Betracht der Gegenwerte nichl be⸗ denklich ſei. Die wachſenden Ausgaben werden durch das Anwachſen des Steuerkapitals gerade gedeckt. Der Hinweis auf einen Artikel in der„Frankf. Ztg.“ führte dann au einer Erörterung der Sicherheitsverhältniſſe, wobei der Führer der Demo⸗ kraten ſich ſo ziemlich um ſeinen Kredit bei der Bürgerſchaft redete, indem er für die bangemachende Tendenz jenes Artiketz eintrat. Mit vollem Recht betonte der Oberbürgermeiſter, daß die Sicher⸗ Heit in Heidelberg nicht ter ſei als in irgend einer badiſchen oeUrscfiEs im zu lumpig angezogen ging hin, erſchoß den erſten ih begegnenden Paſſanten un og ſeine Kleider an, um dem Wunſch ſeines Schatzes entſprechend gekleidet zu ſein. Jedermann muß ſich ſagen, daß ſolche Ausnahmefälle nicht an den Ort gebunden ſino. Sie können überall vorkommen und ſind nirgends zu verhüten. Uebrigens wird hier im Sommer die Gendarmerie fleißig patrouil⸗ lieren; auch regte man an, den Wald⸗ und Feldhütern Hunde bei⸗ zugeben, vor denen bekanntlich die Stromer einen heilloſen Reſpekt haben. Von prinzipiellen Dingen kam in der Generaldebatte dann noch die Oktroifrage durch die Sozialdemokraten zur Sprache. Direkte Anträge nach Abſchaffung wurden nicht geſtellt. Im JFahre 1910 fällt ja das Oktroi ſo wie ſo. Wie der Oberbürgermeiſter erklärte, ſieht er dem Zeitpunkt mit ernſtlicher Beſorgnis entgegen. Eine Umlageerhöhung wird dann nicht zu umgehen ſein, zumal die Schwemmkanaliſation eingeführt werden ſoll, was große Koſten machen wird und außerdem die Stadt nach der Verlegung des Bahn⸗ hofes das jetzige Bahnhofsterrain an ſich ziehen will, wozu ebenfalls große Mittel nötig ſind. In der Spezialdebatte die für auswärts kaum ein Intereſſe bietet, wurden nur ztwei Poſten geändert, de⸗ Beitrag zur Bekämpfung der Tuberkuloſe wurde von 500 auf 1000 Mark erhöht und ebenſo auf Antrag der Linken der Beitrag für den Arbeiterunterſtützungsfonds von 200 auf 500 M. Der Voranſchlag wurde dann einſtimmig angenommen. Auch die Sozialdemokraten ſtimmten dafür. Schwetzingen, 27. März. Koloſſeumsſaale die diesjährige Gauausſchußſi tzung des Militärgauverbandes Schwetzingen, verbunden mit einem außerordentlichen Abgeordnetenta g des Badiſchen Militär⸗ vereinsverbandes ſtatt, zu der ſich die ca. 100 Vorſtände und Ab⸗ geordneten nahezu vollzählig eingefunden hatten. Die ſtattliche Ver⸗ ſammlung wurde durch den 1. Gauporſitzenden, Herrn Fabrikanten Hermann Trunk⸗Plankſtadt, mit einem Hoch auf den Protektor des Verbandes, den Großherzog, eröffnet, worauf der Gauſchrift⸗ führer, Herr Hauptlehrer Farrenkopf, den Geſchäfts⸗ und Rechenſchaftsbericht verlas, aus welchem in der Hauptſache zu ent⸗ nehmen iſt, daß der Gauverband am 1. Januar 1906 26 Vereine mit 2855 Mitgliedern zählte. Das Geſamtvermögen der Gau⸗ vereine beträgt M. 23 406.11 und zwar M. 12 057.86 Barvermögen und M. 11 348.25 Inventarwert. Die Vereine haben 1905 aus⸗ gegeben für Unterſtützungen M. 581.28, für Sterbegelder M. 1135, für Begräbniskoſten M. 192. Vom Landesverband kamen an den Gauverband an bedürftige Kameraden M. 581 zur Auszahlung, alſo eine Geſamtunterſtützung von M. 2489.28. Kriegsteilnehmer zählt der Gau 291, darunter 7 von 1849, 60 von 1866, 250 von 1871.71, 4 von der Chinagexpedition und 1 von der Kaiſerlichen Schutztruppe in Afrika. Für den Veteranendank wurden im Gau⸗ bezirk M. 2833 geſammelt. Aus dem Kaſſenbericht des Gaukaſſiers, Herrn Buchhalter Wölln e r⸗Schwetzingen, iſt zu entnehmen, daß der Gau im Jahre 1905 M. 817.50 vereinnahmte und M. 644.38 perausgabte, ſomit ein Kaſſenbeſtand von M. 173.17 verbleibt. Die Verſammlung erteilte Entlaſtung. Nach Erledigung dieſer Be⸗ richte gab der Vorſitzende, Kamerad Trunk, eine eingehende Er⸗ läuterung über die Veteranendankſpende, woraus zu entnehmen iſt, daß die Geſuche um Unterſtützung aus dieſem Fond außerordentlich große ſind, ſo daß keineswegs alle, ſondern nur die dringendſten Fälle berückſichtigt werden können. Zum 1. Gauvorſitzenden wurde wiederum einſtimmig Herr Fabrikant Trunk⸗Plankſtadt, zum 2. Gauvorſitzenden ebenfalls einſtimmig an Stelle des zurückgetre⸗ tenen Herrn Ratſchreiber Reichert Herr Hofapotheker Liehl⸗ Schwetzingen gewählt. Herr Trunk widmete dem bisherigen 2. Vorſitzenden Worte des Dankes und der Anerkennung für ſein Intereſſe an der Militärvereinsſache. Herr Keller von Hocken⸗ heim ſprach dem Gauvorſtande für die viele Arbeit und die außer⸗ ordentlich umſichtige Leitung den Dank aus, dem die Verſammlung durch ein Hoch beiſtimmte, worauf der Vorſitzende die Verſamm⸗ lung mit einer Anſprache ſchloß, die in einem Hoch auf den Kaiſer gipfelte. Konſtanz, 28. März. Heller Sonnenſchein ſtrahlte geſtern über unſerer feſtlich beflaggten Stadt, die in frohbewegter Stimmung die Erinnerungsfeier der 100 jährigen Zuge⸗ hörigkeit zu Baden beging. Es war nicht ein Feſttag im gewöhnlichem Sinne, die Arbeit und das öffentliche Leben ging den gewohnten Gang, denn die allgemeinen Feſtlichkeiten ſind auf den Spätſommer verlegt, zuſammen mit der Feier von Groß⸗ herzogs 80. Geburtstag und der goldenen Hochzeit des Großher⸗ zogspaars. Die Stadtverwaltung aber wollte den Erinnerungs⸗ tag ſelbſt nicht ſang⸗ und klanglos vorübergehen laſſen. Der Stadtrat hielt demgemäß vormittags eine außerordentliche Sitzung ab, die nach der„Konſt. Ztg.“ der Vorſitzende mit einer Anſprache über die Bedeutung der Feier zur Erinnerung an die vor 100 Jahren erfolgte Uebergabe der Stadt Konſtanz an Baden unter Schilderung der Vorgänge bei derſelben, ſowie über die ſeitherige Entwicklung der ſtädtiſchen Verhältniſſe unter der badi⸗ ſchen Regierung eröffnete. Die Rede ſchloß mit den beſten Wünſchen für das fernere Wohl der Stadt Konſtanz und mit einem dreifachen Hoch auf den Großherzog. In den ſtädtiſchen Schulen, auf den ſtädtiſchen Verwaltungen und den ſtädtiſchen Arbeitern wurde der Nachmittag freigegeben, die Inſaſſen des Pfründe⸗ und des Krankenhauſes wurden zu Mittag mit Wein bewirtet. Nach Schluß der Sitzung begab ſich der Stadtrat zu einem Feſt⸗Frühſchoppen in den„Barbaroſſa“. Abends war dann Feſtvorſtellung im Stadttheater, Am letzten Sonntag fand „Bad. Landeszeitun Ettlingen und Ettlingenwe angekauf um auf 4 bis 5 Meter al taſſe an den Lauterſee befördert zu w n dieſer h bis zum Herbſt anpflanzen dürfen gegen ein Pachtgeld von 12 Pfg. für 1 Ak⸗ f⸗Löf⸗ fingen iſt neuerdings zum Verkauf ausgeſchrieben worden. Die Forderung beträgt 100 000., wobei die Waſſerkraft eine ſehr her⸗ vorragende Rolle ſpielt. Der Schattenmüllerin ſind ſchon vor ein paar Jahren 100 000 M. geboten worden von einem induſtriellen Unternehmer, der dort eine Carbidfabrik im Großen anlegen wollte Dem Projekt wurde aber von der Regierung die Genehmigung verſagt, weil die Carbidfabrikation die Fiſchzucht in der Wutach wohl vernichtet haben würde. Vor drei Jahren projektierte eine große Mannheimer Firma eine rieſenhafte Stauwerkanlage bei der Schal⸗ tenmühle, die einen weiten Umkreis mit elektriſchem Licht und Kraft verſehen ſollte. Die Regierung ſtellte jedoch, um der Ueber⸗ ſchwemmungsgefahr vorzubeugen, bautechniſch ſehr ſchwere Beding⸗ ungen, an denen das Projekt ſcheiterte. Briefkaſten. (Alle Anfragen, jedoch nur von Abonnenten unſeres Blattes, müſſen ichriftlich eingereicht werden; mündliche oder tele⸗ phoniſche Auskunft wird nicht erteilt. Die Auskünfte erfolgen ohne fede Rechtsverbindlichkeit.) Abonnent A. H. 100. Wir nennen Ihnen folgende Fach⸗ zeitungen: Molkerei⸗Zeitung, Berlin; Milchzeitung, Bremen⸗ Deutſche Milchwirtſchaftliche Zeitung, Bunzlau; Molkereizeilung, Hildesheim Milchwirtſchaftlicher Anzeiger, Hildesheim Mit⸗ teilungen des Milchwirtſchaftlichen Vereins im Allgäu; Allgemeine Molkereizeitung, Stuttgart. Abonnent A. N. 1079. Flecken aus Marmor zu entfernen: Miſchung von 2 Teilen Soda, 1 Teil geſchlämmtem Bimsſtein, 1 Teil ſeinſt gepulvertem Kalk, gründlich gemiſcht, mit Waſſer zu einer Paſta gemacht und mit dieſer den Fleck gerieben, darauf nicht der Paſta einige Minuten ſtehen laſſen und ſchließlich mit Seife und Waſſer abwaſchen. Abonnent L. Sch. 1. Des Wortes richtige Bedeutung iſt; Feudal, das Lehnsweſen betreffend, auch das Lehnsweſen bezüglich; dem mittelalterlichen Lehns⸗ und Ständeweſen zuneigend; daher Feudale diejenigen, welche im modernen Staatsweſen gewiſſe Standesvorrechte in Anſpruch nehmen, die mit jenem im Wider⸗ ſpruch ſtehen; Feudalpartei, reaktionäre Adelspartei; Feudal⸗ ſyſtem, das Lehnsweſen, namentlich inſofern es in eine ungerecht⸗ fertigte Bevorzugung des Herrenſtandes gegenüber der Land⸗ bevölkerung ausartete; Feudalſtaat, Feudalweſen, Lehnsweſen; Feudalſtände, Landſtände, die wie in Mecklenburg, nicht die Geſamtheit der Staatsangehörigen, ſondern nur die Standes⸗ intereſſen der Großgrundbeſitzer vertreten. 2. Feudalismus, Jeudalweſen, Feudalſyſtem; die politiſche Richtung, welche der Geburtsariſtokratie und insbeſondere dem Grundadel eine möglichſt bevorzugte Stellung eingeräumt wiſſen will. Anſtand und Bildung. Die Höflichkeit erfordert im All⸗ gemeinen, daß man beim Betreten eines Lokals etc. den Hut ab⸗ zieht.— Wenn jedoch keine Gelegenheit da iſt, den Hut auf⸗ zuhängen oder hinzulegen, z. B. in kleinen Geſchäften ete., ſo kann man ihn ſelbſtperſtändlich aufſetzen. Auch ſind die Höflich⸗ keitsformen bei den verſchiedenen Nationen ungleich. Abonnent L. W. hier. Man nimmt das Bild aus dem Rahmen, befreit es von Staub, wäſcht es mit einem zarten Schwamm und reinem Brunnenwaſſer. Dann nimmt man Stafierſeife, macht Schaum und belegt das Bild mit dieſem Schaum ganz dick, etwa 10 Minuten lang. Hierauf wäſcht man mittelſt eines ſtarken Pinſels das Bild ab, mit Zuſatz von wenigem Waſſer, ſpült es dann mit Brunnenwaſſer ab und läßt es trocknen. Nun tränkt man ein reines Leinwandläppchen mit Nitrobenzol, das man in der Apotheke nur auf ein Atteſt einer glaubwürdigen Perſon, die es amtlich zu unterſchreiben hat, erhält und reibt mit dieſem reichlich getränkten Läppchen das Gemälde ab. Man wechſelt ſo oft mit dem Läppchen, bis es ganz rein beim Reiben bleibt; dieſes iſt ein Beweis, daß das Gemälde völlig ſauber iſt. Iſt das Bild nun trocken und zeigen die Farben einen matten Ton, ſo gießt man eine ſehr dünne Schicht Olivenöl darauf und bepinſelt es nach einiger Zeit mit Firniß, der leicht trocknet. Dieſes Verfahren hat ſich in großen Gemäldeſammlungen bewährt und wird angewandt bei Gemälden, die auf Holz und auf Leinwand gemalt ſind. Abonnent W. S. 1. Wenn der Sprung vorhanden war, trifft Sie keine Erſatzpflicht. 2. Iſt der Sprung nachher entſtanden, dann ſind Sie nur ſchadenserſatzpflichtig, wenn Sie oder Ihre Angehörigen den Schaden verurſacht haben. Abonnent H. W. 1. Bei vierteljährlicher Mietzahlung ſind Sie an die Einhaltung einer vierteljährlichen Kündigungsfriſt ge⸗ bunden. 2. Bei einem freiwilligen Verkauf des Hauſes ſind beide Vertragsteile an ihren Vertrag gebunden. Abonnent L. B. 1. Der Anſpruch des Arztes iſt nunmehr ber, jährt. 2. Wenn Sie verklagt werden, müſſen Sie den Termis wahrnehmen und in demſelben die eingetretene Verjährung geltend machen; andernfalls können Sie troßdem verurteilt werden, da der Richter die Verjährung bezw. deren Eintritt nickt von Amts⸗ wegen zu berückſichtigen hat. Abonnent J. A. F. Der durch Schuldſchein anerkannte An⸗ ſpruch verjährt in 30 Jahren. „Hochſpannung“. Da nach den beſtehenden Unfallverſiche⸗ rungsgeſetzen die Verſicherung allgemein ſich auch auf häusliche und andere Dienſte erſtreckt, zu welchen die verſicherten Perſonen von ihren Arbeitgebern oder deren Beauftragten uußer der Be⸗ ſchäftigung im Betriebe herangezogen werden ſo erhält der be⸗ treffende Schloſſer, auch wenn ihm in den früheſten Morgenſtunden ein Unglück zuſtößt, die ihm zukommende Unfallrente. Abonnent O. U. Der Wohnſitz des Mr. Carneggie iſt in Newyork N. Y. America. Abonnent E. Sch. 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April von—12 Uhr und Bürgerſchule finden Donnerslag, —5 Uhr, ſowie in der Aulg der (J 2, Eingang von der Neckarſette) ſtatt. ie Tu ntlaſſen werden Freitag, den 6. April von 35 Uhr in der Turnhalle in K 6 vorgeführt. Zeichnungen der Altſtadt, die aus ſämtlichen ung weiblichen Handarbeiten aus der Knaben⸗Schulabteilungen Hildaſchule, ſowie die in der Knaben⸗Arbeitsſchule her⸗ geſtellten Arbeilen(in Papier, Holz, Metall und im Zeichenſaal, Induſtrieſaal Ton) ſind und in der Turnhalle der Friedrichſchule(U 2, Eingang Neckarſeite) ausgeſtellt. In Käferthal und Walodhof ſind die Zeichnungen der Knaben und die Handarbeiten der Mä Samstag, den 7. April, von 10—4 Uhr und Sn den 8. April von 11—5 Uhr zur Beſſchligung fült mann aus eſtellt. Die um ſtellung dchen am Reiag, jeder⸗ Aus⸗ geöffnete dieſelbe Zeit in RNeckarau im neuen Schulhaus an der Ger⸗ maniaſtraße umfaßt die Zeichmungen der Knaben, die Handarbeiten der Kugbenarbeitsſchule. Zur Teilnahme an den Mädchen und die Erzeugniſſe der öffentlichen Unterrichtsproben und zur Veſichtigung der ausgeſtellten Arbeſten werden die ſtaatlichen und ſtädtlichen Behörden, rigen 8 Jngenvbildung ein⸗ Schüler und die Freunde der geladen. die Angehörigen der 3 000%½289 Mannheim, 29. März 1906. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Biickerei und Conditorel von 63279 Meorg Hettinger Lameystrasse 17. Fillale: Elisabethstrasse 7. Tel. 185ʃ. f Feinste Liofgrung aller ATten Backwaren Erstes Geschäft und Weitaus grösster Umsatz des ö68tl. Stadtteils, und festgestellt ist— Auf die WIlllam Lasson's Halr Elixir nimmt unter allen gegen das Kusfallen der Haare,sowie zur Stärkungun dKräf⸗ tigung des Haarwuchses empfohlenen Mitteln unstreitig den ersten Rang ein. 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Morgens 10 Uhr: Konfirmation, Kae Stadipfarrer Klein. Kollekfe. Nachmitlags 5 Uor irchenkonzert des Lutherkirche Chor. Aula des Realgymnaſiums(Eingang Tullaſtraße.) Morgens 10 Uhr Predigt, Herr Stadtp arrer v Schöpffer. 11 Ühi Kindergotlesdienſt, Herr Stadtvikar Höfer. Abends Uhr Predigt, Herr Stadtpikar Höfer. Johanniskirche(Lindenhof). Morgens Uhr Konfirmatio Heir Stadtpfarrer Sauerbrunn. Kollekte Abends 6 Uhr Piedigt, Herr Stadivikar Kraſtel Morgens 9 Uhr Predigt, Herr Stadt⸗ r TDuhen. Diakoniſſenhauskapelle. Morgens ½11 Uhr Pre⸗ digt, Herr ofarrer Kehlewen. Abends 8 Uhr Paſſions⸗ Aübacht, Herr Pfarret Kühlewein. Stadtmiſſton. Evangel. Vereinshaus, K 2, 10. Sountag 11 Ur: onntagscchule 8 UÜbr: Allgem. Er⸗ bauungs unde, Stadt ſſionar Mübtemauer. ½ Uhr Jungirauen. (Bibel- u. Geſangs unde) s Uhr allgemeine Gebets⸗Ver⸗ nigung. Montag—5 Uhre Frauenverein(Arbeitsſtunde). Mittwoch ½9 Uhr:; allgeen. Bibelſinnde, Siadtmiſſionar mer. Donnerstages Uer;: Jungfrauenverein(Arbeitsſtunde). Fletitag ½9 Uhr, Prode des Geſangvereins„Zion“. Samstag—. Uhrt Pfeunig parkaſſe der Sonntagsſchule ½9 Uhr Von erenung zur Sountagsſchule. Schwetzingerſtadt, Traitteurſtraße 19. Sonntag vorm. 11 Uhr: Sonnſagsſchule. Abends ½9 Uhr allgemeine Bibeiſtunde, Stadtuaſſionar Mühlematter. Montages Uhr: Jungſrauenverein „mittwo ch ½9 Uht: allg. Bibelſtunde, Stadtmiſſionar Mühle⸗ Maiter. 5 Samstag ½9 Uhr: Jugendabte lung, Schwetzingerſtadt. Neckarſtadt, Gärtnerſtraße 17. Sonntag 1 Ur SLonniagsſchule Dienstag ½9 Uhr: aligemeine Bibelſtunde, Stadtmiſſionar Kränier. Lindenhof, Bellenſtraße 52. Sonntag 1 Uhr Sonntagsſchule. 7 eitag ½9 Uhr allge u. Bi elſtunde, Stadtmiſſionar Matter. n den all ſem. Bivelftunden der Stadtmiſſion ſt jeder nann ſreundlich eingeladen. Evang. Männer⸗n. Jünglingsperein. E. Y. Ud, 23. Wochen⸗Programm vom 1. 7. Apeil. Sonntag, 1. Apra. Vorm ½9 Uhr. Berſammlung des indes vo weißen Kieu. Aelteie Ableilung: abends 8 Ubhr beisyeiſammlung in K 2, 10. Jugendabteilung; nachmitiags ½% Ußr Vortrag ſider J Newion Heir Sekre är Matier. Montag, 2. Apri, abends ½9 Uhr: Bibelnunde der älteren Dbeirs ag, Alern os Weeen e ie eie Wenh Aude auf der Nuciptze. Fee Sekee Marber, Weude% Wr: Surnen im Goth Gymnaſium. Adends ½9 Uer: Piobe des Pofjaunenchors. Mitkwoch, 3. Aoril, nachmittags—1 Uhr: Bibeltränzchen für Schüler höherer Lehranſtalien. Abends%9 Uhr: Probe des Ingendchors. Donnerstag, 5. April nachmittags von 2 Uhr an Chriſtl. Bäckerveremgung, abends ½9 ÜUn: Spel⸗ und Leſeabend dei Juge! dabteilung. Abends 9 Ror: Probe des Mannerchors. abteilung über 1. Moſe 1s, 16—53. Sabstag, 7. Avril, abends ¼9 Uhr: Verſammlung dei Jugendabteilung Schwetzin erſtad, Tiaitleurſin. Nr. 21, abends ½10 Uhr Geveisvereinigung in U 3, 28. Jeder chriſtlich geſinnte Maun und Jüngling iſt zum Beſuch der Verlammfungen herzlich eingeiaden. Nähere Aus⸗ tunft erteilen: de: 1. Vo ſitzende, Stadtvifar Schüſſelin T 6, 24. der Sekretär: Stadt nüſionar Maiter. U 3, 28. Goltesdienſt: Sountag vormittags 10 Uhr, nachmittags 5 Uhr Donnerstag abends 8½ Uhr. Blau⸗Kreuz⸗Verein(k..) Alte Kaſerne, u 3, parterre. Auskunft in Vereinsangelegenhe'ten erterli Ehr. Mühlematter, Traitieurſtraße 21 Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Sonntag, 1. April.(Paſſionsſonntaa) 6 Uhr Fühmeſſe. 7 Uhr heil. Meſſe. ollisdienſt mu Predigt, ſowie Generalkommun on der Marian. Männerſodalität u. d. St. Nikolausſchiffervereins ½10 Uir Predigt und Amt. 11 Uhr heil. Meſſe mi, Predigt für die Kinder. Uhr Chriſtenlehre. 2 Uer Chrinenlohre für den 3. u. 4. Jahrgang Knaben im Saal Uor Corp Chriſti⸗Bruderſchaftsandacht mit Segen. Abends Uihr Faſtenpredigt durch den Hochw. Herrn Pfarrer Kempf von Gerbach mit Audacht und Segen. Untere kathol. Pfarrei. Sonntag, 1. April. 3. Faſtenſonntag. Judiea 6 Uhr Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Glcne. d Uer Singmeſſe mit Predigt./ Uhr Prediet, nachher Amt. 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt ¼ 2 Uhr Ch iſtenlebre für die Jünglinge. 4 Uhr Faſtenpredigt, nachher Andacht mit Segen. NB. Kollette nach der Faſtenpredigt iſt für arme Erſt⸗ kommunkanten beſtimmt. %½s Uhr Verſammlung der Jungfrauenkongregation mit Vortrag, Andacht und Segen. Dienstag, 3 April. Abends ½9 Uhr Verfamm'ung der Jünglinaskongregation m. Predigt, undacht u. Segen. Mittwoch 4. April. Abends 8 Uhr Faſtenpledigt, nachhe Kreuzwegandacht mit Segen. Donnerstag, 5. April. Verſammlung der kath. Männer⸗ kongregation mit Vortſag, Andacht und Segen. Kathol. Bürgerhoſpital. Sonntag, 1. April. ½9 Uhr Sungmeſſe mit Pedigt. 10 Uhr Goltesdienſt für die Schüler der Mi te ſchulen. Herz⸗Jeſu⸗irche(Reckarſtadt). Sonntag, l. April. (Paſſionsſonntag.) Von 6 Uhbran öſterl. Beicht. ½7 Uhr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt. 1,10 Uhr Predigt u. Amt. Uhr beil. Peſſe mit Predigt. Uur Chriſtenlehre. ½8 Uor Corp. Chriſti⸗Bruderſchaft. Abends 7 Uhyr Faſtenpredigt m. Andacht u. Segen He liggeiſttirch. onntag, I. April. ſonntag.) 6 uh Frühmeſſe, öſter iche Beicht 7 Uhr bl. Meſſe 8 Uhr Sinameſſe mit Homilie, ½10 Uhr Predigt u. Anft. 11 Uhr heil. Meſſe mit Predigt. 2 lehre für alle 4 Jahrgänge. ſchafts⸗Antacht mit Segen Abends Uhr Faſtenpredigt durch Hochw. Herrn P Stephan. (Pa ſions⸗ öſterlichen eicht. Liebfrauenkirche. Sonntag, 1. April. an Beicht. ¼“ Unr Frühmeſſe. 8 Uhr Singmeſſe mit Pred gt. ſ½e1 Uhr Predigt u. Amt, 11 Uer her. Aeſſe mit Piedigt. 2 Uhr Chriſtenlehre. ½3 Uhr ſakramentale Bruderſchaft. 4 Ub Veif umlung der Jungfrauen⸗ kongregatſon. 7 Uir Faſteupredigt von Hochw. Herrn Militärpf. Oemmrich aus Würzburg. St. Joſefskuratie, Lindenhof, Sonntag, J. April. 6 Uh Beicht. ½7 Uor Fruhmeſſe. 8 Uhr beil. Meſſe mi Predigt. ½2 Uhr Chriſtenlehre. 2 Uhr Zaſtenandachl. (Alt) Katholiſche Gemeinde. (Schloßkirche.) een 1. April 808, worgens 10 Uhr: Deutſches Amt Her Tel. 1443 Braut-Ausstattungen Herrenwäsche nach Mass. Alpacca-Silber chwerversuberte Apacca-sllber- 77 Essbestecke u. 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