(Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. ö Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Redaktions-⸗Bureaus: (NMannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſe: „Journal Mannheim“ Telephon⸗Nummern: Direktton u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 E 6, 2. Auswärtige Inſerate 25„ Redaktion 677 Die Reklame⸗Zeile... 60„ Berlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Nr. 3987. Expedition„„418 Karlsruhe: Georg Ehriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. Nr. 163. Eine bewegte Sitzung im Reichstage. Ohnmachtsanfall des Kanzlers. (Von unſerm Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 5. April. Der Reichstag, der heute ſchon um 11 Uhr beginnt, hat das Ausſehen der„großen Tage“: dicht beſetzte Tribünen, ein ledlich beſetztes Haus, dichtes Gewimmel um die Sitze des Bundesrats, in der erſten Reihe Fürſt Bülow, Graf Poſa⸗ dowsky, Herr v. Tſchirſchky u. Bögendorff, Frhr. 9. Stengel, Nieberding. Schon wieder iſt ein Mitglied des Hauſes mit dem Tode abgegangen, der ſozialdemokratiſche Abg. Meiſter iſt heute früh einem Schlaganfall erlegen. Mit dem ernſten Auftakt dieſer Mitteilung hebt die Sitzung an. Beim Eintritt in die Tagesordnung erhebt ſich ſofort Fürſt Bülo w. Der Kanzler will nicht erſt abwarten, bis er gefragt wird, ſondern aus eigenem Antriebe ſagen, was ſich im Augen⸗ blicke, wo die Konferenz noch des formellen Abſchluſſes harrt, ſüagen läßt. Das iſt bald geſchehen. Knapp eine Viertelſtunde dauern dieſe Darlegungen, die dem, der den Marokkohandel ver⸗ folgt und auch die letzten Nummern der„Nordd. Allg. Ztg.“ 1 geleſen hat, nichts neues bringen. Der Kanzler ſpricht wie immer, langſam, bedächtig, ja vielleicht noch um einen Grad langſamer und bedächtiger als ſonſt. Aber irgend etwas Auffälliges iſt 5 ihm nicht anzumerken. Er ſcheint ein wenig gealtert zu ſein in letzter Zeit, der Scheitel ſchimmert in merklich hellerem Silber⸗ grau, darauf wurde kürzlich ſchon einmal hingedeutet. Aber der Kanzler ſpricht klar und mit voller Beherrſchung des Stoffes, nicht wie ein Sieger, ſondern wie ein Mann, der froh iſt, ein unerquickliches Geſchäft endlich und leidlich abgewickelt zu haben. Dünn könt ein paarmal Beifall in die Rede hinein, am Schluß iſt dergleichen kaum zu vernehmen. Dann gibt Frhr. d. Hertläng zu der knappen Rede einen weitſchweifigen Kommentar, der des Kanzlers kurze Sätze in geſchwollenen Perioden langatmig umſchreibt. Zweierlei iſt daran bemerkenswert: ein ſcharfer Tadel des Verhaltens Ruß⸗ lands, der ein kräftiges Echo weckt; und ein wenig zurückhalten⸗ des Eingehen auf innere Verhältniſſe Italiens. Daß er Italiens zweideutige Haltung auf radikale Unterſtrömungen zurückführt, die dem„kirchenfeindlichen“ Frankreich zuſtreben, mag ja richtig ſein. Daß aber Frhr. v. Hertling dann für eine konſervativ⸗ klertkale Reaktion dagegen Reklame machte, war nicht gerade taktvoll. Bebel, der bleich und abgeſpannt ausſieht, hat keinen guten Dag; er ſpricht temperamentlos und breit, endlos wieder⸗ holend, was man ſchon früher aus ſeinem Munde hörte oder kürzlich erſt im„Vorwärts“ las. Von Marokko ſchweift er mehr und mehr auf ruſſiſches Gebiet ab, und am ſcheußlichen Falle der Spiridonowa redet er ſich in eine Hitze, die man ihm nachfühlen kann. ee Der Zwiſchenfall. Darüber iſt es faſt 1 Uhr geworden, da hör ich meinen Nachbarn ſagen:„Sehn Sie mal, Bülow iſt eingeſchlafen.“ In der Dat, es ſieht ſo aus, als ſei der Kanzler ein wenig ein⸗ genickt. Er hängt ſchwer im Stuhle, der Kopf iſt auf die Bruſt geſunken, der linke Arm hängd ſchlaff herab— jetzt ſinbt der Oberkörper nach links, daß man meint, er werde bom Stuhl ... ĩðWdßddßßß0ß00ã ͤTddßßß0ßßß0ßwßßßß0ßßß0ß0Pß Freitag, 6. April 1906. (Abendblatt.) fallen, doch mit einem Rock richtet er ſich wieder auf. Das Geſicht aber überzieht langſam eine tödliche Bläſſe, Schlaf iſt das nicht. Auch unten im Saal iſt man aufmerkſam geworden, Abg. Baſſermann eilt zur Tribüne und gibt dem Redner und dem Präſidenten einen Wink. Abg. Bachem ſpringt die Stufen hinan und verſtändigt den Grafen Poſadowsky, der— in ſeine Zeitung vertieft— nicht hatte ſehen können was neben ihm vorging. Poſadowsky beugt ſich über den Kanzler, der Nationalliberale Dr. Becker eilt herzu, Vize⸗ präſident Graf Stolberg ruft nach dem freiſinnigen Abg. Muügdan, der auch Arzt iſt; alle bemühen ſich um den Kanzler, der wachsbleich und regungslos in ſeinem Stuhle liegt. Es hat einen Augenblickgegeben, wo die Umſtehen⸗ den glauchten, er ſei tot! Langſam aber kehrt Leben und Bewegung zurück, die wächſerne Bläſſe ſchwindet, Herr v. Loebell flößt dem Kranken zu trinken ein. Dann kragen Mit⸗ glieder des Bundesrats und Abgeordnete den Kanzler, der die Arme feſt um den Hals des Dr. Mugdan geſchloſſen hält, ins Präſidentenzimmer. Die Sitzung wird auf eine Viertelſtunde vertagt, die Tribünen werden geräumt. Eine bange Spannung laſtet auf allen, die Augenzeugen des aufregenden Vorganges waren. Man denkt natürlich zunächſt an einen Schlaganfall. Aber der Kranke hatte bald Sprache und Bewegung wiederbekommen, ſoviel hat man noch beobachten können. Bald ſchwirrt alles aufgeregt durcheinander. So wild ſind Telephon und Telegraph im neuen Reichstage wohl noch nicht beſtürmt worden. Beſtimmtes iſt während der Sitzungs⸗ pauſe nichts zu erfahren, als daß nach Profeſſod Ren vers und nach einem Krankenwagen geſchickt iſt. Um 1 Uhr 20 er⸗ öffnet Graf Stolberg kurz und geſchäftsmäßig Die neue Sitzung. Das klingt unter den obwaltenden Umſtänden beinahe heroiſch. Bebel beendet ſeine Rede mit einem Satze und halber Stimme. Graf Limburg⸗Stirum flüſtert kaum Verſtändliches gegen die Sozialdemokraten und Reichstagswahlrecht. Erſt Baſſermann findet mit ſicherem Takte das Wort, das der Augenblick erheiſcht: er gibt dem Bedauern Ausdruck über den Unfall des Kanzlers, und der Hoffnung auf raſche Erholung. Lebhafte Zuſtimmung von allen Seiten bekundet dem Redner, daß er der Dolmetſch der Gefühle des ganzen Hauſes geweſen iſt. Daß die Sitzung nicht abgebrochen wurde, war im übrigen nur zweckmäßig; denn das hätte unnötige Beunruhigung in alle Welt hinausgetragen. Baſſermann widmete dem Marokko⸗ Handel eine längere Betrachtung, die einer ruhigeren Gelegenheit würdig geweſen wäre. Er tadel auch die Einmiſchung des Frhrn. v. Hertling in die inneren Angelegenheiten Italiens, eine Abwehr, die umſo mehr am Platze war, als ſie vom Bundesratstiſche in der Erregung des Augenblickes wohl vergeſſen worden wäre. Graf Balleſtrem, der wieder präſidiert, macht dem Hauſe dann die erſten authentiſchen Mitteilungen über das Befinden des Kanzlers, die auch er mit herzlichen Wünſchen für ſeine Geneſung begleitet. Hieraus, wie aus eingezogenen Erkundi⸗ gungen ergibt ſich folgendes Bild. Der Kanzler iſt wohl nicht don einem Schlaganfall, aber von einer umgewöhnlich tiefen Ohumacht befallen worden. Er war ſeit einigen Tagen erkältet und hat geſtern noch den ganzen Tag zu Bett gelegen. Hierzu geſellte ſich Ueberarbeitung infolge dieſes unſeligen Marokko⸗Handels, dem ja auch, nach des Kanzlers eigenem Zeugnis, die Nerben des Frhrn. v. Richthofen erlegen ſind. Der Arzt wünſchte nicht, daß Fürſt Bülow heute den Reichstag beſuchte, doch wollte er die Erledigung ſeines Etats nicht aufhalten. Im Präſi⸗ dentenzimmer hat der Kranke ſich verhältnismäßig raſch erholt, er konnte alle Glieder bewegen und machte die Aerzte ſelbſt auf dieſen Umſtand aufmerkſam. Mit der Fürſtin, die man eilends herbeigerufen hatte, ſcherzte er bereits; als ſie ihm Eau de Cologne reichte, ſagte er:„Nicht ſo viel, Marie, das iſt zu teuer.“ Prof. Renvers ſprach gegen 2 Uhr die Hoffnung cus, in—1½ Stunden würde der Kanzler ſich ſoweit erholt haben, um ſich in ſeine Wohnung begeben zu können. Doch hat er nach Ablauf dieſer Zeit noch geſchlafen. Der Kaiſer, der mit dem Prinzen Eitel Fritz nach 3 Uhr im Aukomobil vorfuhr, hat ihn aus dieſem Grunde auch nicht geſprochen, ſondern nur die Fürſtin begrüßt. Die Sitzung, die anfangs noch unter einer recht gedrückten Stimmung ſtand, die ſich jedoch unter dem Einfluſſe beſſerer Nachrichten raſch hob, wurde in geſchäftsmäßiger Eile zu Ende geführt. Um 945 konnte Graf Balleſtrem den Reſt der Getreuen, die mit ihm aus⸗ gehalten hatten, unter freundlichen Wünſchen auf den 24. April wieder beſcheiden. Politische Uebersſeht. „Mannheim, 6. April 1906,. Herzog Georg II. von Sachſen⸗Meiningen und der Haiſergedauke. Anläßlich des 80. Geburtstages(2. April) des Herzogs Georg 2. von Sachſen Meiningen wird folgender intereſſante Brief des Herzogs an den Großherzog Kaar g Alexander von Weimar veröffentlicht: Meiningen, den 22. Dez. 66. Mittlerweile ſind wir im Beſitz des Verfaſſungsentwurfes für den norddeutſchen Bund gekommen und ſcheint mir jetzt der Zeit⸗ punkt gekommen, in Erwägung zu ziehen, ob nicht wir Fürſte uns verabreden ſollten, gemeinſchaftlich dem Könige von Preußen die erbliche Kaiſerkrone anzutragen. Die Landeshoheit würden wir behalten wie zu Zeiten des Deutſchen Reichs; unſere fürſtliche Stellung würde eine Aenderung gegen den Verfaſſungsentwurf dadurch nicht erfahren, wohl ſtünden wir aber einem Kaiſer von Deutſchland würdiger gegenüber als dem König von Preußen, als dem„Präſidium des Bundes“ Mit dem Kaiſer würde nach und nach auf ſehr natürlichem Wege das ſpeziſiſche Preußentum gebrochen, das heißt in ſeinem überwie⸗ genden, ausbeutenden Einfluß auf den Gang der Dinge gebrochen. Die Hausmacht des Kaiſers iſt ſo bedeutend, daß das Reich ein Anwachſen bis an die Grenze deutſcher Zunge verträgt, ohne daß der Kaiſer Bedacht darauf nehmen muß, ſeine Hausmacht zu ver⸗ größern. Mit dem Kaiſer würden wir die Süddeutſchen gewinnen und raſcher an uns heranziehen als jetzt, wo beſonders in Bayern die Averſion gegen das Preußentum groß iſt. Der Kaiſer wird Intereſſe haben für die Wohlfahrt auch derjenigen ſeines Reiches, die nicht innerhalb ſeiner Erbſtaaten wohnen; während der König Tagesneuigkenen. — Praktiſche Parlamentarier. Sehr praktiſche Leute ſcheinen die norwegiſchen Parlamentarier zu ſein. Die große in Chriſtiania erſcheinende Zeitung„Aftenpoſten“ hat ſich, wie wir in den„W. N..“ leſen, veranlaßt gefunden, in ſehr ſcharfer Tonart gegen eine Unſitte zu proteſtieren, welche in dortigen Parlamentskreiſen ſehr verbreitet iſt. Sie berichtet, daß die Herren Storthingsmit⸗ glieder, welche Diäten in der Höhe von 12 Kronen letwa 14 Mk.) käglich erhalten, dazu im Krankheitsfall koſtenfreie ärztliche Be⸗ handlung und Medizin, in wenig anſprechender Weiſe dieſe Ver⸗ günſtigungen ausnützen. So iſt es gang und gäbe, daß die Abge⸗ ordneten ſich ſofort beim Zuſammentritt des Storthings recht er⸗ hebliche Vorſchüſſe auszahlen laſſen, ferner, daß ſie ſich auf Staats⸗ koſten mit Malzextrakt, Kognak u. ä. verſehen, ja ſich gratis künſt⸗ liche Zähne einſetzen laſſen! Der Finanzminiſter hat erklärt, er * finde zum Einſchreiten keine Veranlaſſung— er beſtreitet aber zunnicht die Richtigkeit der von der Zeitung angegebenen Tatſachen. — Elend und Kannibalismus in Oſtſibirien. Aus Sredne⸗ Kolymek in der Provinz Yakutsk(Oſtſibirien) wird einem Peters⸗ burger Blatte ein furchtbarer Fall von Kannibalismus, der durch die in dem ganzen Gebiet herrſchende Not veranlaßt worden iſt, berichtet. Im letzten Dezember wurde ein Mann aus dem aus⸗ ſterbenden Stamme der Pukagiren in die genannte Stadt gebracht und ins Gefängnis geſetzt. Er und ſeine Tochter wurden beſchul⸗ digt, Kannibalismus getrieben zu haben. Der Mann hatte auf Anſtiften ſeiner Tochter ſeinen Neffen getötet und verzehrt und hatte dann, obwohl er einen Schwan gefangen hatte, der ihm als Nahrung hätte dienen können, fortgefahren, Menſchenfleiſch zu eſſen, weil er Geſchmack daran gefunden hatte. Der Stammes⸗ Nelteſte erklärte, er habe die Tochter des Kannibalen dabei er⸗ tappt, wie ſie einen Menſchenkopf, der ſorgfältig zubereitet war, aß. Die Erklärung für die Tatſache, daß die beiden zu einer ſo furchtbaren Gewohnheit kommen konnten, wird darin gefunden, daß in dem ganzen Gebiete ſtändig eine ſchreckliche Hungersnot herrſcht. Sieben Mitglieder der Familie hatte der Mann vor ſeinen Augen Hungers ſterben ſehen, ehe er zum Kannibalen wurde und ſich an ſeinem eigenen Neffen vergriff, um ſeinen Hunger zu ſtillen. Derſelbe Korreſpondent erhebt auch ſchwere Vorwürfe gegen die Behörden, weil ſie eine Anzahl von halbnackten und halbver⸗ hungerten Pukagiren auf einem Jagd⸗ und Fiſchzug während der Saiſon von Februar bis Juni in unwirtliche Gegenden nach dem Norden geſchickt haben. Das Schickſal, das dieſe Leute erwarten kann, zeigt der Untergang einer Anzahl Tſchuktſchen, die ſich am Oberlauf der Flüſſe Omolon und Oloi zwei Jahre lang aufhielten und während dieſer Zeit alle ihre Renntiere durch Krankheit ver⸗ loren und ſelbſt die furchtbarſten Qualen durch Hunger durchzu⸗ machen hatten. Nur mit größten Schwierigkeiten friſteten ſie ihr elendes Leben bis zum Beginn des Jahres 1905. Dann wurden ſie ſich darüber klar, daß ſie nur noch ſchlimmere Entbehrungen zu er⸗ warten hatten. Sie beriefen eine Stammesverſammlung ein, und nach langen Beratungen beſchloſſen ſie, daß jedes Familienhaupt alle Mitglieder ſeiner Familie töten und dann ſeinem eigenen Leben ein Ende machen ſolle. Am folgenden Morgen war alles vorüber. Sie alle lagen dicht zuſammengedrängt tot beieinander. Ein ganzer Stamm hatte ſeine eigne Vernichtung vollbracht und nicht eine lebende Seele war übrig geblieben. Wie erhalten wir unſere kleinen Kinder geſund? l[ Praktiſche Ratſchläge für die junge Frau von einem Arzt.) XIV. Als eine der erſten Stillregeln haben wir die Vorſchrift ken⸗ nen gelernt: Einem geſunden Säugling ſoll die Bruſt nicht häu⸗ figer wie alle—4 Stunden gereicht werden. Regelmäßigkeit im Anlegen des Kindes iſt das Wichtigſte bei der Ernährung an der Mutterbruſt. Für die erſten Lebenstage iſt es geſtattet, dem Neugeborenen in etwas kürzeren Pauſen die Bruſt zu geben; aber bereits von der zweiten Woche an halte man an der dreiſtündigen Mahlzeit Geſchrei den Schlaf der Mutter und vor allem auch den des Vaters Nun begehen ſoviele Mütter den Fehler, den Schreihals jedes Mal, wenn er nachts kommt— auch wenn er ſich 3 bis 4 mal meldet— an die Bruſt zu legen, um ihn zu beruhigen. Die Mütter tun dies aus den verſchiedenſten Gründen. Bald ſind ſie zu weichherzig, um durch einfaches Nichtachten auf das Ge⸗ ſchrei des kleinen Haustyrannen zu zeigen, daß ihn das Schreien doch nichts nützt und ihm dadurch ſeine Unſitte abzugewöhnen. An⸗ dere Mütter waren ſchon ſtark und vernünftig genug, ihr Kind einige Nächte ordentlich ſchreien zu laſſen und auf dieſe Weiſe ihn ein Verſtändnis für gute Sitten beizubringen; aber das geht nicht, weil man Rückſichten entweder auf den ärgerlichen Ehemann zu nehmen hat, der ſeine Ruhe haben will und mit Ausquartierung droht, oder weil man die Nachbarsleute nicht ſtören möchte, bei denen man dann noch obendrein in den ſchlechten Ruf einer Raben⸗ mutter kommen könnte, wenn man das Kind ſo einfach ſchreien läßt. Dies iſt ein großer Fehler und es kann nur jeder Mutter ge⸗ ſagt werden: Je früher ſie das Kind dazu erzieht, nachts nur ein⸗ mal oder überhaupt nicht zu kommen, deſto leichter fällt ihr dies, Ein—3 Wochen alter Säugling läßt ſich in wenigen Näch daran gewöhnen, eine ordentliche Nachtpauſe einzuhalten; einen —4 Monate alten Kinde dies beizubringen, iſt viel ſchwerer un bereitet beiden Teilen viel mehr Unbequemlichkeiten Und wenn eine Mutter es überhaupt unterläßt, ihr Kind an eine richtig Nachtruhe zu gewöhnen, dann hat ſie ein ganzes Jahr lang woh kaum eine Nacht, in der ſie einmal—4 Stunden hinterei ſchlafen kann, dafür aber jede Nacht das Geſchrei ihr, — oft auch das Gezänk mit ihrem Manne, der ſich die freuden auch anders vorgeſtellt hatte Sſugling ſein, ſo groß auch die Verſuchung ſein mag, ihn eben mit 2. Setde, Maueral⸗Anzeiger. don Preußen unmöglich das Intereſſe haben kann und daher die Tendenz ihm und ſeiner Regierung nahe liegen muß, unſere Va⸗ ſallenſtaaten zum Vorteil von Preußen auszubeuten. Dieſe Er⸗ wägungen erlaube ich mir Dir ans Herz zu legen. In dem Ver⸗ faſſungsentwurf würde man nur„Kaiſer“ ſtatt„Präſidium“ zu ſezen brauchen!„„ dn Schiedlich, friedlich. „Das Frühjahr iſt gewöhnlich eine Zeit zahlreicher Arbeits⸗ kämpfe. In dieſem Jahre aber ſcheinen dieſe eine beſonders große Ausdehnung anzunehmen. Schon ſtreiken die Bergleute a6. a. im mitteldeutſchen Braunkohlengebiet, in Berlin die Maler, in Hamburg die Seeleute; in der mitteldeutſchen Metallinduſtrie, natentlich in Hannover und in Dresden, und im weſtdeutſchen Baugewerbe ſtehen große Kämpfe mehr oder weniger nahe bedor. Die„Soziale Praxis“ beſpricht dieſe Arbeitskämpfe und nennt umter den Urſachen dieſer allgemeinen Streikluſt die aufſteigende wirdſchaftliche Konjunktur und die Verteuerung der allgemeinen Lebens⸗ haltung, vor allem die forkdauernde Steigerung der Fleiſchpreiſe. Für den Ausgang der jetzigen Arbeits⸗ kämpfe fällt aber ein ſozialpolitiſches Moment ins Gewicht, das früher bei weitem nicht in ſolchem Grade wirkſam wurde: das Gegenüberſtehen ſtarker Organiſationen auf beiden Seiten. Dieſe Entwickelung empfiehlt die„Soziale Praxis“ der beſonderen Aufmerkſamkeitder Arbeider. Es leuchte ohne weiteres ein, daß wegen der neuen Geſtaltung der Dinge die Ausſichten des Sieges auf der Seite deſſen ſein werden, der über die ſtärkere Organiſation und die beſſer gefüllte Kaſſe verfüge. Ob es eine kluge Taktik ſei, Hunderttauſende von Mark im Arbeitskampf zu verpulvern, um im beſten Falle eine Lahnerhöhung von 5 Pfennigen zu erkämpfen, während man ohne Kampf im Wege friedlicher Vereinbarung eine ſolche von 4 Pfennigen erreichen würde, dürfe man ernſtlich bezweifeln. Solche Fragen ſollten von den Arbeitern gründlich erwogen werden. Die Geſellſchaftfür Soziale Reform hat übri⸗ gens vor, auf ihrer nächſten Generalverſammlung die Ver⸗ hütung von Arbeitskämpfen im Kohlenberg⸗ bau zu behandeln und mit Rückſicht hievauf Ende dieſes Monats eine Studienkommiſſion nach England zu ent⸗ ſenden, welche die dortigen Einigungsinſtitutionen unterſuchen ſoll. Deutsehes Reich. Darmſtadt, 6. April.(Der Großherzog von Heſſen und Heine.) Gegenüber Angriffen der Antiſemiten auf den Großherzog von Heſſen wegen ſeiner Aeuße⸗ tungen über Heine zu dem Schriftſteller Schmalenbach und gegenüber Beſchwichtigungsverſuchen eines Hofbeamten, der er⸗ klärt hat, die Meldungen über die Aeußerungen des Groß⸗ herzogs ſeien gegen deſſen Willen in die Zeitung gekommen, wird hervorgehoben, daß der Großherzog ſelbſt die Genehmigung der Veröffentlichung ſeiner Aeußerungen er⸗ teilt hhabe. Berläin, 6. April.(Die eingeſchriebenen Hilfskaſſen.) Der Zentralberband deutſcher Induſtrieller, die Zentralſtelle für die Vorbereitung von Handelsverträgen und der Bund der Induſtriellen haben an den Reichstag eine Eingabe gerichtet, in der ſie übereinſtimmend die Aufhebung des Geſetzes, betveffend die eingeſchriebenen Hilfskaſ⸗ ſen und die Unterſtellung der eingeſchriebenen Hilfskaſſen unter das Geſetz über die privaten Verſicherungsunternehmungen für angezeigt halten. Sie ſind davon überzeugt, daß das Aufſichts⸗ amt für Privatverſicherung die ihm zugewieſenen Befugniſſe nur in der Richtung auzüben wird, daß für die auf geſunder Baſis errichteten Kaſſen die Möglichkeit des Ueberganges in die neuen Verhältniſſe unſchwer gefunden wird, und daß den Hilfskaſſen zu Gunſten derjenigen Bevölkerungskreiſe, die durch die reichs⸗ geſetzliche Krankenverſicherung nicht erfaßt werden, auch fernerhin genügende Bewegungsfreiheit gewährt wird. Andererfeits bean⸗ kragen ſie eine Aenderung des borgelegten Geſetzentwurfs, wonach der Beitritt zu den Kaſſen nur von der örtlichen, beziehungs⸗ weiſe beruflichen Zugehörigleit abhängig gemacht werden darf. Mit dieſer Aenderung aber erſuchen ſie den Reichstag, den Geſetzentwurf der verbündeten Regierungen über die Hilfskaſſen annehmen zu wollen. —(Während des Ohnmachtsanfalles des Fürſten Bülow) im Reichstage iſt das Parlament auf einige Zeit ohne Präſidenten geweſen, In der Nat.⸗Zig.“ heißt es nach einer Schilderung der näheren Um⸗ ſtände bei der Erkrankung des Reichskanzlers:„Inzwiſchen ſtand Bizepräſident Graf Stolberg in höchſter Ratloſigkeit auf dem Podium des Präſidenten und ſchaute auf das Durcheinander emnen. hernieder; Präſtdem Graf Balleſtrem war gleichfalls unten im Saale. Plötzlich verließ Graf Stolberg ſeinen Sitz. Der Präſidentenſtuhl war für einige Minuten unbeſetzt, das Haus hatte augenblicklich keinen Leiler, keinen Hüter der Geſchäfts⸗ ordmung. Endlich hatte Graf Stolberg einen Entſchluß gefaßt, er begab ſich wieder zum reichsadlergeſchmückten Seſſel und ver⸗ kündigte nach einem für ſeine Gewohnheiten ungewöhnlich ge⸗ dämpften Glockenzeichen, daß die Sitzung unterbrochen ſei. — Zur Charakteriſtik des Gouverneurs b. Puttkamei) erzählt die ſozialdemokratiſche„Münch. Poſt“ folgendes:„In ſeinen fröhlichen Jugendtagen war Jesko erſt Burſche des feudalen Leipziger Korps Getzt eingegangen) der Meißner, und tat als ſolcher ſpäter das ebenſo feudale weiß⸗ beſtürmente Korps der Freiburger Haſſoboruſſen auf. Beide Korps waren aber genötigt— infolge gewiſſer ſehr— un⸗ ſchöner Handlungen—, ihm nicht nur das Band zu entziehen, ſondern ihm oum infamia(als ehrlos) zu erklu⸗ dieren, ihn alſo für der Ehre bollſtändig verluſtig zu er⸗ klären. Man denke, das geſchah dem Sohn des allmächtigen Miniſters, daraus kann man auf die Handlungen einen Rück⸗ ſchluß ziehen. Vater Puttbamer ſetzte es dann— nachdem ſein Sohn natürlich gänzlich unmöglich für ben Staatsdienſt durch die Exkluſton gemacht war— nach vielen Jahren nur durch die müchtige Unterſtützung des„alten Herrn Otto Bismarck durch, daß dieſe Exkluſion in perpetuelle Demiſſion(Aus⸗ ſchluß für immer) umgewandelt ward, womit die Ehre freilich nur auf das nottwendigſte geflickt wurde. Im Inlande ging das Dienen noch immer nicht, ſo wurde der Junge nmach Afrita expediert, um dort den Häuptlingen zu imponieren.“ —(Der Staatsſekretär des Reichsamts Krätke) hat ſich am Donnerstag nach Rom zur Teilnahme an dem Weltpoſtkongreß begeben. — Frhr. von Cramm⸗Burgdorff) der frühere braunſchweigiſche Geſandte in Berlin hat gegen das von ums erwähnte Gutachten des Medizinalrats Dr. Le p p⸗ mann, wonach Frhr. von Cramm angeblich ſchon ſeit drei Jahren an ſog. Albersblödheit leiden ſoll, Beſchwerde eingelegt und ſoll außerdem beabſichtigen, gegen den genannten Arzt die Privatbeleidigungsklage zu erheben. —Gei den diesjährigen Kaiſermanöverm wird das kaiſerliche Hoflager vom 10. bis zum 13. September bon Breslau nach Liegnitz verlegt werden. Der Kaiſer nimmt in den königlichen Gemächern des dortigen Schloſſes Wohnung. —(Der künftige Gouverneur bon Deutſch⸗ Oſtafrika,) der bisherige Generalkonſul in Moskau Freiherr b. Rechenberg, iſt 1859 in Madrid geboren und entſtammt altem ſächſiſchen Adel. In Deutſch⸗Oſtafrika war er als Be⸗ zirksamtmann vom Tanga erfolgreich tätig und bei den Weißen wie bei den Eingeborenen geſchätzt. — Gei der Krankheit des Miniſters bon Budde) handelt es ſich, wie die„Kieler Neueſten Nachr.“ erfahren, um ein Krebsleiden, das in der letzten Zeit ſo erheb⸗ liche Forkſchritte gemacht habe, daß keine Hoffnung auf Geneſung mehr beſtehe. Als Nachfolger Buddes wird nach dem genannten Blatt in erſter Linie Direktor Wi egand vom Nosrddeutſchen Lloyd in Frage kommen. u den Viehſeuchenübereinkommen) zwiſchen dem Deutſchen Reich und Oeſterreich⸗ Ungarn hat, wie die„Deutſche Fleiſcher⸗Zeitung“ mitteilt, die Regierung die Beſtimmung getroffen, daß fortan die Ein⸗ fuhr von Rindvieh und Schafen aus Oeſterreich⸗Ungarn zur alsbaldigen Abſchlachtung nur noch in den Schlachthäuſern Benthen, Gleiwitz, Kattowitz, Königshütte, Myslowitz, Pleß, Ratibor, Rybnik, Tarnowitz und Zabrze zugelaſſen iſt. Zur Einfuhr von Nutz⸗ und Zuchtvieh bedarf es in jedem Falle der Genehmigung des Miniſters für Landwirdbſchaft, die indes nur bei nachweislich dringendem Bedürfnis erteilt werden wird. Nusland. * Frankreich.(Eine neue Friedensärah) er⸗ wartet jetzt der„Radical“: Er ſchreibt üder die Anſprache des Kaiſers an die weſtfäliſchen Bergleute, die in Courrieres Rettungsdienſte taten:„Am Tage nach dem Abſchluß der Kon⸗ ferenz in Algeciras darf man dieſen Worten des Kaiſers ohne optimiſtiſche Uebertreibungen einen beſonders herz⸗ lichen Charakter beimeſſen; man kann in dieſer Kundgebung einen lebendigen und ergreifenden Kommentar zu dem ſoeben in Algeciras unterzeichneten Schriftſtücke erblicken. Dieſer Kom⸗ ferenz hatte ein beredter Ton und eine beredt zu den Herzen aller ſprechende Gebärde gemangelt. Nun iſt dieſer Ton und dieſe Gebärde unerwartet und höchſt eindrucksvoll auf einem Umweg zu uns gelangt. Allen ſichtbar ſchwebt an dem von Feuerſchein geröteten Himmel von Courrieres die Friedenstaube mit dem⸗ Oelzweig.“ Mannheim, 6. April. — Der Biſchof von Beauvais) der wie kür lich mitgeteilt, ſeinen Geiſtlichen verboten hatte, Penſion nachzuſuchen, hat ihnen jetzt in einem neuen Rundſchreiben d dates ſchulde. arbeiter der„Voſſ. Z1g.“: logierte ſie ſich umter fremdem Namen im Penſionat der Frau Walewska ein, wo ſie ſich mit ſchriftſtelleriſcher Arbeit beſchäf⸗ tigte. An der Propaganda der dortigen Sozialdemodratie nahm ſte keinen Anteil. Von ihrer Anweſenheit in Warſchau wußten nur vier oder fünf Parteimitglieder. Die Polizei wurde erſt ſpäter durch eine Denunziation aufmerkſam auf ſie gemacht. Am 1. März beabſichtigte ſie, mit dem 12⸗Uhrzuge abzureiſen, aber ſchon um 8 Uhr abends drang die Polizei in ihre Wohnung ein. Die Poliziſten hatten den Befehl, ſie ohne Rückſicht auf das Er⸗ gebnis der Durchſuchung zu verhaften. Roſa Luxemburg wurde ſodann nach dem Polizeigefängnis gebracht und von dort am nächſten Tage nach dem Unterſuchungsgeftängnis übergeführk. An demſelben Tage wurde bei ihrer Schweſter und ihrem Brudet eine Durchſuchung vorgenommen, doch fand man außer einigen Photographien, die beſchlagnahmt worden ſind, nichts vor. 585 Aus Stadt und Land. Manunheim, 6. April. Aus der zweiten Plenarſitzung der Handels⸗ kammer. (Fortſetzung.) 7. Der badiſche Eiſenbahnrat hat in der Frage der Perſonentarifreform einmütig der Vorlage der Großh. Regierung zur Perſonentarifreform zugeſtimmt. Die Vertreter der Handelskammer im Eiſenbahnrat haben ſich der Anſicht der Mann⸗ heimer Handelskammer angeſchloſſen, daß die durchaus wünſchens⸗ werte Vereinfachung und Vereinheitlichung der deutſchen Per⸗ ſonentarife eine Grundlage für eine Perſonentarifreform und Be⸗ triebsmittelgemeinſchaft bilde und gemeinſam folgende Erklärung abgegeben: „Nachdem die Großh. Regierung die in der Denkſchrift üder die Perſonentarifreform niedergelegten Tarifſätze als ſolche Min⸗ deſtſätze bezeichnet hat, welche bon keiner der beteiligten Bahnen unterboten werden dürfen, erklären die Vertreter der badiſchen Handelskammern im Eiſenbahnrat, daß fie, um die Reform, welche ſie als eine Vorläuferin der Betriebsmittelgemeinſchaft betrachten. zu ermöglichen, die Vorſchläge der Großh. Regierung einmütig annehmen.“ Der Herr Präſident des Großh. Miniſteriums des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten erklärte hierzu: Regierung gebe die Hoffnung nicht auf, „Auch die Großh. daß ſpäter doch noch einmal die Betriebsmittelgemeinſchaft kom⸗ men werde. Mit der Einführung einer gemeinſamen Tarifreform ſei auch die Grundlage für eine gemeinſame Weiterbildung der Darife gegeben, wobei dann auch Anregungen, wie ſie insbeſon⸗ dere von dem Vertreter der Handelskammer Mannheim gegeben worden ſeien, in Erwägung gegogen werden könnten.“ Die erwähnten Anregungen ſind folgende: daß 1. die beabſichtigten feſten Zuſchläge für die Benützung der Schnellzüge nur für die großen durchgehenden, namentlich dem miernationalen Verkehr dienenden Züge erhoben werden möch⸗ ten, nicht aber bei Schnellzügen, die mehr dem lokalen Ver⸗ kehr dienten; 2. die Zuſicherung erteilt werde, daß Baden nach einigen Jahren, falls die befürchtete Verminderung der Einnahmen aus dem Perſonenverkehr nicht eintrete, oder überwunden ſei, die Initiative zu einer weiteren Herabſetzung der Perſonentarife ergreife; 3, daß dem Giſenbahnrat bei Beratung künftiger Fahrpläne die Möglichkeit gegegeben werde, rechtzeitig auf die Begeichnung der Züge als Schnellzüge, Eilzuge und Perſonenzüge Einfluß auszuüben; 4. die badiſche Staatsbahnverwaltung mit den beteiligten Staatsbahnverwaltungen nochmals verhandeln möge, um für klei⸗ nere Gepäckſtücke bis zu 25 Kilogramm eine geringere, mit der größeren Entfernung nur mäßig ſteigende Gebühr feſtzuſetzen. Hierzu keilte die Großh. Regierung mit, daß in Baden der Vorteil der Tarifermäßigung in der 3. Klaſſe der Perſonenzüge noch weiter als in Bayern gehe, indem in Baden von der bayeri⸗ ſcherſeits geplanten Munvandlung von 10—15 Proz. der Per⸗ ſonenzüge in Eilzüge zu 3 Pfennig ſtatt 2 Pfennig Umgang genommen werden ſolle. Inwieweit in Baden Schnellzüge in Gil⸗ züge umgewandelt werden, könne noch nicht beſtimmt angegeben werden, da die badiſche Eiſenbahnvevwaltung in dieſer Hinſicht bei den durchgehenden Zügen auch von den anſchließenden Bahnen ab⸗ hängig ſei. Da die Bezeichuung der Züge als Schnell⸗ oder Eil⸗ züge gelegentlich der Fahrplanbeſtimmung erfolge, habe der Eiſen⸗ Schon von der zweiten Woche an läßt ſich das Kind zu einer ordentlichen Nachtruhe erziehen. Während der erſten Wochen wird man das Anulegen zweckmäßig ſo einrichten, daß man das Kind gegen 9 Uhr noch einmal trinken läßt: um 1 Uhr meldet es ſich dann in der Regel, wird angelegt und ſchläft wieder bis gegen 5 Uhr. Bereits im zweiten Lebensmonat kann man in dieſem Programm inſpfern eine Aenderung vornehmen, als man den letzten Abend⸗ ſchoppen etwas ſpäter, gegen 10—11 Uhr, gibt und damit erreicht, daß das Kind nunmehr bis morgens durchſchläft. Das unvernünftige Trinkenlaſſen während der Nacht— es 0 Kinder, die—10 mal nachts angelegt werden oder die ſozu⸗ ſagen überhaupt nicht von der Bruſt wegkommen— hat aber neben den Unannehmlichkeiten für die Angehörigen vor allem auch ernſt⸗ liche Gefahren für das Kind ſelber. Gerade das häufige Anlegen während der Nacht bildet eine der Haupturſachen für die ſchon be⸗ prochene Ueberfütterung mit all ihren nachteiligen Folgen. Die Bruſt ſoll und darf kein Verubigungsmittel für den ſchreienden der Bruſt zufrieden zu ſtellen. Nebenbei ſei hier kurz darauf hin⸗ en. daß viele Kinder nachts nur deshalb ſchreien, weil ſie frieren; man merkt dies oft einfach daran. daß, wenn die Mutter das Kind zu ſich nimmt, es ſich ſehr bald— auch ohne zu trinken — beruhigt. Man achte deshalb ſtets darauf, daß die Kleinen be⸗ ſonders des Nachts recht warm gehalten werden. Daß von Geburt ſchwächliche Kinder beſonderer Rückſichtnah⸗ men hinſichtlich der Häufigkeit der Mahlzeiten, hinſichtlich der Erziehung zur Nachtruhe und überhaupt der ganzen Pflege be⸗ 1 0 ſei hier nur kurz erwähnt. Die jeweiligen Maßnahmen in ſolchen Fällen zu treffen, iſt Sache des Arztes. Im Allgemeinen ſoll ein geſundes Bruſtkind nicht geweckt wer⸗ die Bruſt und was beſonders zu beachten iſt, die nächſte Mahlzeit erſt wieder nach—4 Stunden. Ein kräftiges Bruſtkind wacht übrigens von ſelbſt auf und hält auffallend pünktlich ſein Trink⸗ programm ein. Nur in den erſten—2 Wochen muß man die Kleinen, beſonders wenn ſie ein Bißchen arg klein ſind, manchmal aus dem Schlummer rütteln. Aber wie geſagt, in der Regel laſſe man ein Bruſtkind ruhig ſchlafen, ſolange es will. Ein richtiget Hunger iſt in der Regel der beſte Wecker. (Fortſetzung folgt.) Beiträge zur Frauenfrage. Die Generalverfammlung des Rechtsſchutzverbandes. Vom 24.—26. März fand in Wien die 1. Generalver⸗ ſammlung des Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Rechtsſchutzverbandes für Frauen ſtatt. Delegierte aus allen Teilen Deutſchlands waren herbeigekommen, um ſich mit den öſterreichiſchen Frauen zu vereinen und durch regen Gedankenaustauſch gegenſeitig zu fördern. Die Delegierten wurden im Namen des Allgemeinen Oaſterrreichiſchen Frauenvereins begrüßt. Nachdem Frau Bennewiz⸗Halle den Jahresbericht erſtattet und das große äußere Wachstum des Verbandes konſtatiert hatte, ergriff Herr Dr. Harpener, als Delegierter der nieder⸗öſterreichi⸗ ſchen Advokatenkammer, das Wort. Der Redner teilt mit, daß die öſterr. Herren Anwälte ganz auf Seiten der Beſtrebungen der Frauenrechtsſchutzvereine ſtehen, daher mit allen ihnen zu Gebot ſtehenden Kräften deren Arbeit unterſtützen. Er weiſt auf die Erfahrungen hin, die mam täglich im Gerichtsſaale machen könne, daß biele jugendliche Verbrecher nur durch den Mangel an Erziehung auf die Bahn des Verbrechens geführt den, wenn es noch feſt ſchläft, obgleich es Zeit iſt zum Trinken; man laſſe es ruhig ſchlafen, auch wenn ſich die Pauſe einmal auf —5 Stunden ausdehnen würde. Nach dem Aufwachen gebe man wurden. Die Erzieher ſeien die Mütter, die Frauen. Wenn mungen über den Arbeitsertrag der Ehefrau. ſie zur Mitwirkung an demſelben heranziehe, ſo werde auch auf die Erziehung günſtig eingewirkt werden. Frau Krieſché⸗Dresden berichtet über das Eherecht im deut⸗ ſchen B..⸗B. mit beſonderer Berückſichtigung der Beſtim⸗ Sie legte in großen Zügen dar, daß das neue B..⸗B. verſchiedene Fort⸗ ſchritte aufweiſe, worunter jene Beſtimmung die wichtigſte ſei, nach welcher der Frau über alles von ihr in der Ehe ſelbſtändig Erworbene(das iſt nicht im Geſchäft des Mannes) das alleinige Verfügungsrecht zuſteht, es ihr uneingeſchränktes Eigentum bleibt. Ueber die deutſche Frau als Vormund hatte Frau Salinger⸗Dresden das Referat übernommen und führt aus, daß das B..⸗B. die Zuläſſigkeft der Frau als Vormund aus⸗ ſpreche und damit derſelben ein reiches Feld fruchtbarer und erzieheriſcher Tätigkeit biete. Der Verband für„weibliche Vor⸗ mundſchaft in Berlin“ habe es ſich zur Aufgabe gemacht, weib⸗ liche Vormünder heranzubilden, und es beſtehe die Abſicht, in allen großen Städten ſolche Vereine ins Leben zu rufen. Ueber die Frage, ob die mit den Wohlfahrtseinrich⸗ tungen in Verbindung treten ſollen, referierte Fräulein Wenzel⸗ Köln und teilt mit, daß in dieſer Angelegenheit bei den einzelnen Rechtsſchutzſtellen eine verſchiedene Auffaſfung und auch eine verſchiedene Praxis herrſche; daß aber doch bei den meiſten die Zuſammenarbeit ſich als nutz⸗ und ſegenbringend erweiſe. Es fanden außerdem noch geſchloſſene Sitzungen ſtatt, in denen Statuten und Anträge beraten wurden. Viel des Intereſſanten gab es zu hören und zu lernen, und ſicher iſt es, daß diejenigen, die den Zielen der Frauen ſkeptiſch gegenüber geſtanden haben, heute zugeben müſſen, daß ihr Beſtreben, ihr natürliches an⸗ geborenes Menſchenrecht zu man nun die Frauen in dem Rechte gleichberechtigt mache und menſchlichen Geſellſchaft bedeutet. Ermächtigung dazu erteilt mit der Begründung, der heiligg/ Stuhl habe ihn wiſſen laſſen, daß er Penſionen und Unte ſtützungsgelder als einen Teil der Güter anſehe, die die Regierung aus Gründen der Gerechtigkeit und kraft des Konkor⸗ Rußland.(Roſa Luxemburg) ſoll vor das Kriegsgericht in Warſchau geſtellt werden. Ueber die Be⸗ gleitumſtände ihrer Verhaftung erfährt ein Warſchauer Mit⸗ Nach ihrer Ankunft in Warſchau ſichern, ein Fortſchritt der gar J 50 Prannheim, 8. April. Geueral⸗ Anzeiger⸗ Selle. bahnrat Gelegenheit, ſich jeweils zur Sache zu äußern. Bezüglich der Berechnung des Gepäcks hätten verſchiedene Vorſchläge beſtanden. Der bvorliegende Entwurf bilde ein Kompromiß. Der neue Tarif Fei zunächſt mehr als Verfuch gedacht; je nach den Erfahrungen könnten ſpäter Aenderun vorgenommen werden. Uebrigens ſei die nochmalige Prüfung gerade des Gepäcktarifs auch vom preuß. Landeseiſenbahnamt und dem Deutſchen Handelstag ſchon angeregt worden und zwar in der Hinſicht, daß eine Verdilligang der Sätze 05 155 für Gewichte bis zu 25 Kilegramm auf alle Entfernungen vorgenom⸗ 1555 men werden ſollte. Die badi he Verwaltung werde im Falle der nochmaligen Prüfung dieſer Frage gerne eine entgegenkommende Haltung einnehmen. n In der Eiſenbahnratsſitzung fragte der Vertreter der Handels⸗ Af⸗ kammer Mannheim, Herr Kommerzienrat Baum, ferner an, ob, ym wie in Bayern und Württemberg, auch ſeitens der badiſchen Eiſen⸗ een bahnverwaltung die Herausgabe eines Verkehrsbuches be⸗ rſt + abſichtigt ſei, für welchen Fall er um gebührende Berückſichtigung lam der Stadt Mannheim bitte. Seitens der Generaldirektion wurde 5er erwidert: Die Herausgabe eines Verkehrsbuches ſei nicht beab⸗ in. ſichtigt. Die Verwaltung begnüge ſich mit der Beteiligung an den 5re beutſchen Verkehrsbüchern, die vornehmlich die Anziehung des über⸗ de ſeeiſchen Reiſepublikums bezwecke. Dagegen ſei eine Umarbeitung 1 des grünen badiſchen Ku rsbuches beabſichtigt. Der Entwurf 5 werde vorausſichtlich ſchon in der nächſten Sitzung dem Eiſenbahn⸗ tat vorgelegt werden können. Die Intereſſenten werden er bon der Handelskammer erſucht, etwaige 15 Wünſche beizeiten kund zu geben. 5 Außer verſchiedenen anderen Perſonenverkehrswünſchen brachte Herr Kommerzienrat Baum wiederum den ſeitens der Handels⸗ kammer oft gerügten Mißſtand der durch den D⸗Zug 2 vermittelten Morgenverbindung nach Stuttgart, München und Baſel(Umſteigen in Heidelberg nach 17 Min. Fahrzeit, Auf⸗ enthalt in Heidelberg von 13 Min., Zahlung von-Zugzuſchlag für die 27 Min. betragende Fahrzeit nach Bruchſal, Umſteigen in Bruchſal nach einem Stillager von 28 Min.) zur Sprache, welcher Folge der Führung des D⸗Zugs 2 über die Main⸗Neckarbahn und 5 Heidelberg und des Fehlens eines Anſchlußzuges auf der Rheintal⸗ 50 bahn iſt. Die Generaldirektion erwiderte hierauf nach dem Proto⸗ koll, lediglich, daß die Aufenthalte in Heidelberg wegen der gemein⸗ ſchaftlichen Benützung des Gleiſes Friedrichsfeld⸗Heidelberg durch die Züge von Mannheim und der Main⸗Neckarbahn ſich nicht ver⸗ Tingern ließen und daß der durch Führung eines beſonderen Zuges über Graben nach Bruchſal und Karlsruhe zu erzielende Gewinn an Fahrzeit die Koſten dieſes Zuges unmöglich rechtfertigen könnte. (Fortſetzung folgt.) er 1* neber die Kämpfe der deutſchen Truppen in Südweſtafrika mit den Hereros und Hottentotten ſprach geſtern abend im Saale des Bernhardushofes Herr Hauptmann Baher von der ſüdafrika⸗ ft niſchen Schutztruppe. Das Auditorium, das den geräumigen Saal 0 bis auf den letzten Platz füllte, beſtand diesmal aus militäriſchen Sachverſtändigen, den Mitgliedern der hieſigen militäriſchen Ver⸗ 5 eine und der Sanitätskolonne, die einer Einladung des Herrn Geh. RKRommerzienrats Reiß gefolgt waren. Das aktive Offizierkorps 15 unſeres Grenadierregiments hatte ſich ebenfalls nahezu vollzählig 5 eingefunden. Der Vortragsabend war nach mehr als einer Rich⸗ 50* kung hochintereſſant. Schon die Perſon des Redners, der echte 85 deutſche Offizierstypus, der in der kleidſamen Schutztruppenuniform 15 noch mehr zum Ausdruck kam, feſſelte in hohem Maße. Dagu 15 zommt noch, daß Herr Hauptmann Bayer, eine hochgewachſene, ſchlanke, männlich ſchöne Erſcheinung, ein ausgezeichneter Erzähler iſt. Er weiß ſeine Ausführungen ſo lebendig zu geſtalten, daß man 5 all das, was er ſchildert, noch einmal mitzuerleben glaubt, zumal, wenn man ſelber den bunten Rock getragen hat. Kein Wunder, 15 daß während des etwa 1½ſtündigen Vortrags lautloſe Stille 5 Herrſchte, die zum Schluß durch begeiſterten Beifall abgelöſt wurde. Der Vortragende gab einleitend ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß er zum zweiten Male vor einem ſo zahlreichen Auditorium 83 ſprechen dürfe. Draußen in Afrika am Biwakfeuer ſeien oft un⸗ 55 mutige Worte gefallen, daß man in der Heimat ſcheinbar ſo wenig 10 Intereſſe für den ſüdweſtafrikaniſchen Krieg habe. Der ausge⸗ zeichnete Beſuch, den er zum zweiten Male hier konſtatieren könne, liefere den Beweis, daß dies nicht der Fall ſei. Er danke dafür im Namen ſeiner ſüdweſtafrikaniſchen Kameraden. Der Vortragende beſprach dann die Urſachen des Krieges in Südweſtafrika. Die ganze Art u. Weiſe ſeines Ausbruches beweiſe, daß der Hauptgrund in dem Raſſengegenſatz zwiſchen den Schwarzen und uns zu ſuchen ſei. Es gebe in dieſer Welt, ſolange der ewige Friede nicht beſtehe, kein anderes Mittel, um die Intereſſengegenſätze aus der Welt zu ſchaf⸗ fen, als das blanke Schwert. Und das habe man diesmal bei den Hereros und Hoktentotten in die Wagſchale legen müſſen. Unge⸗ mein intereſſant verſtand der Vortragende die beiden Raſſen zu charakteriſieren, wobei er betonte, daß man verſäumt habe, recht⸗ geitig die nötige Anzahl Truppen nach Südweſtafrika zu ſchicken. Mit einer Ausgabe von—8 Millionen wäre der Krieg im Keime erſtickt worden. Jetzt koſte Deutſchland das Sparen am unrechten Platze 350—400 Millionen. Eine der Haupturſachen des Krieges ſei auch die äthyopiſche Bewegung, die gegenwärtig ganz Afrika durchzittere. Die Deutſchen kämpften draußen jetzt dagegen und er glaube, wenn Deutſchland ſiege, dann ſiege es nicht nur für ſich, ſondern für alle Nationen, welche im ſchwarzen Erdteil Kolonien hälten. Es werde auch einmal bei den anderen losgehen. Aber je ſpäter der Aufſtand ausbreche, deſto gefährlicher werde er, da mit jedem weiteren Jahr die Eingeborenen hinzulernten. Beſon⸗ ders eingehend beſchäftigte ſich der Redner mit den kriegeriſchen Qualitäten der Hereros und Hottentotten. Die Hereros ſeien ktapfere Krieger. Sie hätten ſich mannhaft gewehrt, ſeien vorzüg⸗ liche Schützen und Reiter und wüßten ſich im Gelände vortrefflich zu bewegen. In der reinen Kampfesweiſe an Ort und Stelle hätten die Eingeborenen vor unſeren friſchen Truppen zunächſt vieles vor⸗ aus. Es ſei ganz unglaublich, wie vorzüglich die Eingeborenen ſehen und beobachten und Spuren leſen könnten. Mit ſolchen Leuten ſei natürlich ſchwer zu kämpfen. Seien unſere Truppen uber erſt einige Zeit im Lande, dann eigneten ſie ſich auch viel von den genannten Vorzügen der Eingeborenen an. Geradezu verblüf⸗ fend ſei, wie ſich die Eingeborenen im Gelände zu orientieren ver⸗ ſtünden. Dieſe Eigenſchaft ſchienen ſich unſere Leute nicht aneignen . zu können. Hier handle es ſich offenbar um einen Raſſeneigentüm⸗ lichkeit. Was die Eingeborenen überlegen mache, ſei auch ihre unglaubliche Genügſamkeit. Geradezu inſtinktiv ſei, wie die Ein⸗ geborenen ſich im Gefecht zu decken verſtünden. Er habe in ſeinem ganzen Leben noch nie eine Schützenlinie ſich ſo geſchickt vorwärts⸗ bewegen ſehen, als wie bei den Hereros. Ob das hohe Maß von Selbſtändigteit und Tätigkeit, das in Südweſtafrika namentlich den Unteroffizieren zugeteilt ſei, hier in Europa angebracht ſei, wo man mit Millionenheeren zu kämpfen habe, wolle er dahingeſtellt ſein kaſſen. Im Gefecht verrieten die Eingeborenen eine hervorragende Schießdisziplin. Auch in dieſer Beziehung hätten unſere friſchen Truppen erſt praktiſche Erfahrungen ſammeln müſſen. Ausge⸗ zeichnet bewährt hätte ſich unſer Feldgeſchütz 96, das Maſchinen⸗ gewehr, das nach ſeinem knatternden Geräuſch beim Gebrauch von den Eingeborenen Tack⸗tack genannt wurde, und der Heliograph. Der Vortragende gab dann eine Ueberficht über den Verlauf des Krieges und entwarf eine im höchſten Grade feſſelnde Schilderung des Gefechts von Okandjero, das er mitgemacht hat. In den ſeitherigen Kämpfen ſei feſtgeſtellt worden, daß unſere Soldaten in hohem Grade die Kraft beſäßen, alle ängſtlichen Regungen zu unterdrücken. Er konſtatiere dies mit beſonderer Freude angeſichts des Umſtandes, daß bei uns manchmal gefragt werde, ob wir nach Æ 35jährigem Frieden noch auf der alten Höhe ſtünden. Man habe ſich gefragt, wie es möglich ſei, daß neulich wieder ein Offizier und 12 Mann niedergeknallt wurden. Das ſei darauf zurückzu⸗ führen, daß die Eingeborenen ſich ſo geſchickt zu verbergen ber⸗ ſtünden und die Kolonne bis auf wenige Schritte herankommen ließen. Wirklich herzerfriſchend wirkte die Schilderung des zameradſchaftlichan Verhältniſſes, das in Südafrika zwiſchen den Offisieren und Nannſchaften derrſcht. Die Offiziere unterziehen ſich ganz den gleichen Arbeiten wie die gemeinen Leute. Selbſt Poſten hat einmal nachts der ganze Stab bis zum Höchſtkomman⸗ dierenden geſtanden. Wenn man dies Zuſammenhalten geſehen habe, dann erkenne man die Notwendigkeit einer eingewurzelten Disziplin. Deswegen möchte er unſere Friedensausbildung auch nicht miſſen, die uns das koſtbarſte Gut unſerer Armee, die Dis⸗ ziplin, erhalte.(Lebhafter Beifall.) Redner glaubt, daß man Morenga bis zum Oktober d. J. unſchädlich gemacht haben wird. Damit werde auch der Krieg beendigt ſein. Was das weitere Schickſal der Kolonie anbelangt, ſo prophezeit ihr Redner eine glück⸗ liche Zukunft. Die allgemeine Anſicht in Deutſchland, daß man die „alte Streuſandbüchſe verkaufen“ ſollte, werde von den Farmern nicht geteilt. Sie ſchätzten die Kolonie derartig, daß ſie nicht mehr wegwollten. Bezeichnend ſei auch, daß von unſeren Offizieren und Soldaten tauſende dort bleiben wollten. Viele tüchtige Farmer könnten heutzutage ihr Glück in Südweſtafrika machen, wenn ſie es richtig anfingen. Mehr könne man noch erreichen, wenn der Bergbau ergiebiger werde, Dazu braucht man aber Prämien und ein ordent⸗ liches Bergamt. Der Krieg habe dem Lande viel Gutes gebracht und ſeine Entwicklung ſehr gefördert. Vor allem aber habe er der Welt gezeigt, daß deutſche Offiziere und Soldaten noch zu ſterben ver⸗ ſtünden.(Stürmiſcher Beifall.) An den Vortrag, in dem Herr Hauptmann Bayer auch ſeinen unverwüſtlichen Soldatenhumor vor⸗ trefflich zur Geltung zu bringen wußte, ſchloß ſich die Vorführung einer Anzahl intereſſanter Lichtbilder, zu denen die Photographien von dem Redner ſelbſt aufgenommen worden ſind.— Herzlicher Dank ſei Herrn Geh. Kommerzienrat Reiß auch an dieſer Stelle dafür auszuſprechen, daß er den militäriſchen Vereinen dieſen lehrreichen Abend verſchafft hat.— Zu erwähnen iſt noch, daß nach dem Vortrag Herr Hauptmann Baher in Gemeinſchaft mit dem Offizierkorps einer Einladung des Herrn Geh. Kommerzien⸗ rats Reiß zu einem Beiſammenſein folgte. * Zum Streik der Tüncher⸗ und Malergehilfen wird uns von ſeiten der Maler⸗ und Tünchermeiſter⸗Vereinigungen Mannheim und Ludwigshafen geſchrieben: Am letzten Freitag wurde uns ſeitens unſerer Gehilfen ein Arbeitsvertrag zur Anerkennung über⸗ reicht, mit dem Bemerken, daß ſie bis längſtens Dienstag, 3. April, Antwort erwarteten. Wir beriefen ſofort auf Freitag abend eine Vorſtandsſitzung in Mannheim ein, in der beſchloſſen wurde, die Gehilfen ſofort zu benachrichtigen, daß in Anbetracht der Wichtig⸗ keit der Sache erſt die Mitglieder gehört werden müßten und daß ſie bis längſtens 7. April definitiven Beſcheid hätten. Die beiden Vorſtandſchaften waren ſich darin einig, daß eine ſo wichtige Frage, wie die Einführung eines Minimallohnes— für jugendliche Ar⸗ beiter bis zu 20 Jahren 50 Pfg. und für Arbeiter über 20 Jahre 55 Pfg. bro Stunde, ſowie für Arbeiter, die dieſen Lohn ſchon haben, ein Aufſchlag von 10 Proz.— von einſchneidender Wirkung ſein muß, ſodaß man ſie nicht über das Knie brechen kann. Am Montag fand eine Vorſtandsſitzung in Ludwigshafen ſtatt, in welcher der vorliegende Arbeitsvertrag durchberaten wurde. Tags darauf (Dienstag, den 8. April) fand eine allgemeine Meiſter⸗ verſammlung in Mannheim ſtatt. Ohne nun den Beſchluß dieſer Verſammlung abzuwarten, legten die Gehilfen am Donners⸗ tag früh, 5. April, die Arbeit nieder. Die Schuld liegt alſo nicht guf unſerer Seite, ſondern unſere Gehilfen haben den gegenwärtigen Streik vom Zaune gebrochen. * Letzter Paſſionsvortrag. Der heutige letzte Paſ⸗ ſionsvortrag beginnt präziſe 8½ Uhr. Wir machen noch be⸗ ſonders darauf aufmerkſam, daß im Intereſſe von Redner und Hörer die Saaltüren nach 8½ Uhr abgeſchlo ſſen werden. *Auf die verſchiedenen Ausſtellungen wollen wir auch an dieſer Stelle hinweiſen, welche mit den öffent lichen Schluß⸗ prüfungen der Volks⸗ und Bürgerſchule verbunden find. Der Beſuch iſt unentgeltlich. Die ſogenannte Induſtrieaus⸗ ſtellung der Mädchen iſt im 2. Stock der Friedrichsſchule, die Zeichenausſtellung im 8. Stock und eine Ausſtellung von hoch⸗ intereſſanten Lehrerarbeiten, welche ſich im Laufe des Winters teils im Modellieren, Pappen, Schnitzen, Hobelbank⸗ und Metallarbeiten ausgebildet haben, befindet ſich im 1. Stock, während die reichhaltige Ausſtellung der Knabenarbeitsſchule in der Turnhalle der Friedrichsſchule untergebracht iſt. Verſäume niemand, dieſe Aus⸗ ſtellungen zu beſuchen; er wird reichlich für ſeine Bemühung belohnt werden. Sämtliche Ausſtellungen ſind am Sonntag von 11—5 Uhr geöffnet, * Gerichtliche Nachſpiele zum Ausſtand bei den Rheinmühlen⸗ werken. Als del Arbeitswillige Zilynski am 4. Märs von der Nachtſchicht heimkehrte, fielen auf der Rheinquaiſtraße aus einem Haufen Streikender verſchiedene Schimpfworte. Schließlich kamen auch Steine geflogen und der Pole zog ſeinen Revolver. Mit einer Beule am Kopfe kam er in ſeine Wohnung. Wegen dieſes Vorfalls ſtand geſtern der Müller Hermann Hirt aus Worndorf unter Anklage. Zilhnski konnte nicht behaupten, daß Hirt gerade derjenige war, der ihn durch Drohungen und Mißhandlungen von der Arbeit abhalten wollte. Es erfolgte deshalb ein Freiſpruch.— Am 8. März ſtand wieder eine größere Anzahl Arbeiter auf der Rheinquaiſtraße, unter ihnen auch unerkannt der Polizeikommiſſar Frey in Zivil, außerdem noch einige Schutzleute. Der Arbeits⸗ willige Hammelbacher hatte nach vergeblichem Zureden der Arbeiter, nicht zu arbeiten, bereits die Streikenden paſſiert, als Kommiſſar Frey das Wort„Streikbrecher“ hörte. Als den Rufer notierte der Kommiſſar den bei den Draisfahrradwerken beſchäftigten Bohrer Artur Bruno Langer aus Chemnitz, der ſich geſtern wegen dieſes Wortes auf Grund des§ 153.⸗O. zu verantworten hatte. Langer ſtellte entſchieden in Abrede, daß er den Arbeitswilligen bon der Arbeit hätte abhalten wollen, er habe geſagt:„Schämt Ihr Euch nicht, Streikbrecher zu ſpielen?“, um damit ſeiner Mißachtung Aus⸗ druck zu geben. Kommiſſar Frey mußte zugeben, daß kein Verſuch gemacht wurde, den Arbeitswilligen zurückzuhalten; er habe aber angenommen, daß der Arbeitswillige durch das Wort„Streik⸗ brecher“ Angſt bekommen und beſtimmt werden könnte, gicht zur Arbeit zu gehen. Das Gericht ſprach entgegen dem Antrage des Amtsanwpalt den Angeklagten wegen Vergehens gegen§ 153.⸗O. frei. Der Ausdruck„Streikbrecher“ enthält nach der Anſicht des Gerichts zweifellos eine Beleidigung, da ein Strafantrag aber nicht geſtellt iſt, wird das Verfahren eingeſtellt. Das Gericht habe nicht die Anſicht, daß der Angeklagte die Aeußerung getan hat, um den Arbeitswilligen von der Arbeit abzuhalten. Es war ihm lediglich um eine Kritik des Verhaltens des Angeklagten zu tun, die aller⸗ dings in beleidigender Form geſchehen ſei. Dafür ſpreche auch der Streikenden Umſtand, daß der Arbeitswillige ſich bereits von den weggewandt hatte. Aus dem Grossherzoqtum. sch. Freiburg, 5. April. Der Direktor der Freiburger Kreispflegeanſtalt, Herr Medizinalrat Dr. Eſchbacher, iſt von der Leitung dieſer Anſtalt zurückgetreten. Herr Bürger⸗ meiſter Dr. Thoma würdigte in der letzten Kreisausſchußſitzung die großen Verdienſte des Herrn Medizinalrat Dr. Eſchbacher um die Kreispflegeanſtalt, die für viele andere Städte vorbildlich geworden ſei. In der Verwaltung ſeien in letzter Zeit die Auffaſſungen zwiſchen dem Anſtaltsleiter und dem Kreisausſchuß auseinander gegangen und dieſer Umſtand habe Herrn Med.⸗Rat Dr. Eſchbacher zum Rücktritt veranlaßt. Dr. Eſchbacher iſt der Begründer der Anſtalt, der er über 30 Jahre als Direktor vorſtand. Kleine Mitteilungen aus Baden. Mittwoch abend brannte in Karlsruhe der Kellerraum eines Lager⸗ ſchuppens der Stuhlfabrik des Herrn Morgenthau in der Schotter⸗ ſtraße aus. Das in dem Raum untergebrachte Stuhlmagazin wurde ein Raub der Flammen. Der entſtandene Schaden beläuft ſich auf ca. 60 000 M.— Im Maurer⸗ u. Zimmergewerbe des Schwar z⸗ walds iſt eine Lohnbewegung im Gange. Im Rheine bei Schaffhauſen wurden die Leichen der Waldvogel'ſchen Kinder gefunden. 9 Pfalz, Feſſen und Umgebung. * Hanau, 5. April. Ein verwegener Einbruch wurde dieſe Nacht auf dem hieſigen Rathauſe verübt. Die Diebe er⸗ brachen den Kaſſenſchrank der Stadthauptkaſſe. Die dabei ange⸗ wandten Mittel laſſen darauf ſchließen, daß man es mit geübten Einbrechern zu tun hat. Sie ſchlugen mit einem Meiſel ein rundes Loch in die Türe des Kaſſenſchrankes und ſprengten dann das Schloß ab. Glücklicherweiſe war das darin aufbewahrte Geld am abend vorher in das Gewölbe verbracht worden. Das 200 Mark betragende fällige Gehalt eines Beamten, das in dem Schrank ver⸗ wahrt war, ſowie eine Anzahl ſeltener Taler fielen ihnen zum Raube. An dem Tatorte ließen die Diebe eine Berliner Zeitung und eine Säureflaſche mit der Aufſchrift Kronenapotheke Berlin liegen. Sport. Fußball. Am Sonntag, den 8. ds., treffen ſich auf dem hieſigen Exerzierplatz die erſten Mannſchaften des Darmſtadter .⸗C. Olympia und die Mannheimer.⸗G. Union. Das Wett⸗ ſpiel beginnt um halb 4 Uhr.— Der Frankfurter Fußballklub „Germania“, welcher ſeit einer Reihe von Jahren in der ſports⸗ begeiſterten Nachbarſtadt Frankfurt a. M. durch ſeine ſportlichen Leiſtungen eine maßgebende Rolle ſpielt, wird am nächſten Sonn⸗ tag, den 8. ct., Gaſt unſerer einheimiſchen Mannheimer Fußball⸗ Geſellſchaft 1896 ſein. Nachmittags 3 Uhr iſt ein Wettſpiel auf dem Sportplatz der 1896er— bei den Brauereien— feſtgeſetzt, das ſehr intereſſant zu werden verſpricht. * Hundeausſtellung. Anſchließend an die Jubiläumsausſtellung des 1. Karlsruher Khnologen⸗Klubs hält der badiſche Zweigverein des cont. Collie⸗Clubs ſeine zweite Spezial⸗Ausſtellung ab. Laut Inſerat kommen 1000 Mark⸗Geldpreiſe ſowie ca. 40 Ehrenpreiſe allein bei dieſer Raſſe unter allen Umſtänden zur Verteilung. Die Zahl der Meldungen iſt bis jetzt noch gering, ſodaß die Chancen ſehr günſtige ſind. Die Beſchickung der Ausſtellung, dürfte für den Veſitzer von Collies ſehr lohnend ſein. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft, Liederabend K. Götz. Der Baritoniſt, Herr Karl Götz aus Berlin veranſtaltete, wie im vergangenen Winter, auch geſtern im Kaſinoſaale einen eigenen Liederabend, über welchen leider nicht viel Günſtiges zu be⸗ richten iſt. Das Programm war gut gewählt. Es enthielt neben Liedern aus den beiden Liedereyklen„Die ſchöne Müllerin“ und „Winterreiſe“ des Liederkönigs Franz Schubert, ſolche von Rob. Schumann und Robert Franz. Die Wahl der Franz'ſchen Lieder war umſomehr gutzuheißen, als dieſer ſinnige Lyriker in unſerem Konzertſaale viel zu ſelten zu Worte kommt. Der vornehme, dabei ſtets natürliche und häufig volkstümliche Ton ſeiner Lieder, das ſchöne Ebenmaß zwiſchen Singſtimme und Be⸗ gleitung, die Reinheit des Tonſatzes, welche ſtets als polyphones Ganzes erſcheint, und der natürliche Fluß ſeiner Melodien laſſen Franz, deſſen Name durch ein ſonderbares Spiel des Zufalles aus den Vornamen ſeiner großen Vorgänger Robert Schumann und Franz Schubert gebildet iſt, als einen der berufenſten Liederkom⸗ poniſten der neuromanliſchen Schule erſcheinen. Das Programm war auch nach ſeiner ſtiliſtiſchen Einheitlichkeit zu loben. Leider entſprach die künſtleriſche Durchführung nicht dieſen Vorzügen. Das Organ des Sängers iſt ſchon an ſich wenig klang⸗ und reiz⸗ voll und auch die Ausbildung desſelben iſt beſonders nach der Höhe zu noch keineswegs abgeſchloſſen. Im Vortrag iſt wohl anzuer⸗ kennen, daß der Sänger nach Deutlichkeit des Textwortes ſtrebt, ſowie auch den dynamiſchen Nuancen gerecht zu werden ſucht. Aber zu der ſchmelzloſen und wenig geſchmeidigen Stimme geſellt ſich ein Vortrag, welcher der Wahrheit und Tiefe des innerlichen Mit⸗ erlebens entbehrt und daher, weil er nicht von Herzen kommt, auch nicht zu Herzen ſpricht. So wurde man des Geſanges nicht froh, umſomehr als auch die Atmung und Phraſierung eine ziemlich willkürliche und die Vokaliſation(der Sänger ſang häufig o ſtatt a, oi ſtatt ei) keine einwandfreie war. Am beſten war noch das mezza voce des Sängers, von dem er allerdings ausgiebigen Ge⸗ brauch machte. Aus Schuberts„Die ſchöne Müllerin“ ſang Herr Götz„Morgengruß“,„Der Neugierige,“„Mit dem grünen Lauten⸗ band“ und„Die böſe Farbe“. Im grellſten Gegenſatz zu dieſen vorwiegend heiteren Tondichtungen ſtehen die Lieder aus„Die Winterreiſe“, welche unter dem Einfluß der Erkrankung des Meiſters zu ergreifenden Denkmälern des gedrückten Gemütszu⸗ ſtandes Schuberts wurden. Mehr als je gab Schubert in dieſen „ſchauerlichen Liedern“, wie er ſie Spaun gegenüber bezeichnete, ſich ſelbſt. Herr Götz ſang daraus„Gute Nacht“, das populäre „Der Lindenbaum“,„Frühlingstraum“ und„Das Wirtshaus“. Schumann war mit„Kinderwacht“, dem friſch empfundenen„Die Frühlingsfahrt“ und„Der Soldat“ vertreten. Relativ am beſten gelang das feinſinnige„Es hat die Roſe ſich beklagt“ von Rob. Franz, der außerdem noch mit„Vöglein, wohin ſo ſchnell?“ und „Nun holt mir eine Kanne Wein“ auf dem Programme vertreten war. Anſtelle des auf dem Programme bezeichneten Accompag⸗ niſten begleitete Herr Kapellmeiſter Gärtner aus München ſämtliche Geſänge mit eingehendem künſtleriſchen Verſtändnis Das ſpärlich erſchienene Publikum war liebenswürdig genug, nach den Vorträgen Beifall zu ſpenden; ſogar der Lorbeer fehlte nicht.„„ Hochſchule für Muſik. Die 1. Prüfungsaufführung„Die Za u⸗ berflöte“ findet, wie ſchon angekündigt, Monkag, 9. April, abends 7 Uhz im Saale des Bernhardushofes unter der muſikaliſchen Leitung des Herrn Dir. Bopp und der Regie des Herrn Hofopern⸗ ſängers Kromer ſtatt. Rubinſteins lyriſche Oper„Feramors“(Lalla Roufh) iſt vom Rigaer Stadttheater zur Aufführung angenommen worden und wird demnächſft unter Kapellmeiſter Ohneſorg leinem geborenen Mannheimer) in Szene gehen. Aus Anlaß des 60. Geburtstages des Schriftſtellers Dr. Conrad haben ihm, wie aus München berichtet wird, ſeine Freunde eine an⸗ ſehnliche Ehrenſpende gewidmet. 85 Die Münchener Hoftheaterkriſe iſt zu Ende. Der„B. Z. a⸗ .“ wird nämlich von dort gemeldet, daß der Schauſpieler Ferd. Gregori vom Wiener Hofburgtheater als Oberregiſſeur und Herr Eugen Kilian aus Karlsruhe als Dramaturg nach München en gagiert worden ſeien. 5 5 Ein Verein württembergiſcher Kunſtfreunde hat ſich in St gart gebildet, ſein erſtes Mitglied iſt der König. Dieſer Ver läßt ſich von Profeſſor B. Pantok ein großes Ateliergebäude fi nach Stuttgart zu berufenden Künſtler errichten und ga jedem der Künſtler eine beſtimmte Jahreseinnahme, bermitle! Er habe nur feſtſtellen wollen, 4. Seſſe General⸗Anzeiger. Mannheim, 6. Aprll. Aufträge und veranſtaltet Ausſtellungen für ſie. Die Vorſchläge für die Berufungen gehen von der Künſtlerkommiſſion des Vereins aus. Bißsher ſind Fritz Erler und J. V. Ciſfarz berufen worden. Vermiſchtes. „Ein ſehr merzwürdiger Schiffsbrand ereig⸗ nete ſich in der Oſtſee bei Kiel. An der Einfahrt in die Apenrader Förde ſah man plötzlich ſchwere Rauchwolken aus einem Schiffe emporſteigen, eine Flamme war nicht zu ſehen. Das Waſſer hatte den Segler in Brand geſteckt. Das Schiff war kurz vorher auf ein unterſeeiſches Wrack geſtoßen und hatte ein Leck erhalten. Der Jührer, der allein an Bord war, hätte das Land wohl erreichen Tönnen, allein die Ladung beſtand aus ungelöſchtem Kalk, der beim Eindringen des Waſſer ſofort zu brennen begann. Dem Schiffer blieb nichts anderes übrig, als eiligſt das in Rauch gehüllte Fahr⸗ zeug zu verlaſſen und ins Meer zu ſpringen. Er erreichte das Bei⸗ bopt, warf es vom Schiffe los und ruderte ans Land. Der Seg⸗ ler ſauk. — Ein Familiendrama auf offener Straße. Aus Neufahrwaſſer wird gemeldet: Der Bauunternehmer Schulz aus Danzig verſuchte Mittwoch abend ſeine Ehefrau, mit der er ſeit längerer Zeit in Unfrieden lebt, zu töten, indem er auf der Saſperſtraße drei Revolverſchüfſe auf ſie abgab. Schwer perletzt wurde ſie mit einem Sanitätswagen in das Stadtlazarett in Danzig gebracht. — Ende eines Luftſchiffers. Aus London wird gemeldet; Der belgiſche Aeronaut Paul Noquet, der von New⸗ Nork aus eine Ballonfahrt unternommen hatte, wurde Mittwoch nacht in einem Sumpf bei Amitvylle auf Long Island tot auf⸗ gefunden. Er war drei Kilometer weit gegangen und geſchwommen und vor Erſchöpfung geſtorben. Der Ballon wurde, wie gemeldet, auf offener See ſchwimmend bei Long Island ge⸗ Unden. — Ein gro ßer Waldbrand herrſcht, wie aus Inns⸗ bruck gemeldet wird, auf dem Stadtberge bei Brixlegg. Der ganze Berg erſcheint bis zur Kuppel in Flammen gehüllt. Das Feuer entſtand 3 Uhr nachmittags und breitete ſich infolge eines Arkanes blitzartig aus. Hunderte ſind an der Löſchungsarbeit Im Torfe Almerswind zerſtörte ein Großfeuer zwei Wohnhäuſer, Farunter das des Gemeindevorſtehers nebſt Scheunen und Stal⸗ lungen. Der Brand iſt durch mit Streichhölzern ſpielende Kinder verurſacht worden. Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 58. Sitzung. Karlsruhe, 6. April. In Fortſetzung der Veratung der Mittel für Volksſchulen greift Abg. Dieterle(Zentr.) den Miniſter ſcharf an, der in der Beurteilung der katholiſchen Konvikte eine Stellung eingenommen, die die Befürchtung zulaſſe, daß derſelbe einen Antrag auf Auf⸗ hebung der Konvikte begrüßen werde. Die Tätigkeit des Miniſte⸗ riums richte ſich in der Hauptſache gegen die Einrichtungen der katholiſchen Kirche. Auf allen Gebieten wurden Erhebungen ge⸗ macht und offen habe ſich der Miniſter als ein Gegner der kathol. Verbindungen und Lehrervereine bekannt, was von neuem die ge⸗ vinge Rückſichtnahme auf das latholiſche Empfinden dartue. Staatsminiſter v. Duſch erklärt, daß die Regierung ihre Pflicht getan und alle jene Mißſtände abgeſchafft habe, die ſich mit ver Zeit herausgebildet hätten. Die Regierung führe die Geſchäfte lohal durch. Aber darauf müſſe ſie beſtehen bleiben: Mit einwenig übrer Willen ſei auch der Paragr. 49 der Schulordnung durchzu⸗ ühren. Nachdem der konſ. Abg. Gierich gegen den ſozialdem. Abg. Lehmann polemiſtert und demſelben empfohlen hatte, einmol ein Jahr lang die Bibel zu leſen, führt Abg. Obkircher aus: Die Einführung einer Bürgerkunde, Staals⸗ und Rechtskunde in den Lehrplan ſollte von der Regierung erwogen werden. Wün⸗ ſchenswert ſei die Errichtung weiterer Seminare, um den ſtets wachſenden Bedürfniſſen nach Lehrern zu entſprechen. Zur poli⸗ liſchen Frage übergehend, erklärt Redner, daß er in der Beurtei⸗ lung des Miniſterums auf dem entgegengeſetzten Standpunkte Dleterles ſtehe. Die beſtehenden Geſetze müßten eingehalten werden und Uebergriffe, die ſich eingeniſtet, beſeitigt werden. Um ſolche behauptete Uebergriffe zu beſeitigen, ſeien aber Erhebungen notwendig geweſen. Niemand wolle die Konvikte beſeitigen, doch müßten dieſelben in den geſetzlichen Grenzen geleitet werden. Red⸗ ner verteidigt ſodann ſeine Ausführungen über die„Geheim⸗ berichte“ gegenüber den Darlegungen der Abgg. Schofer und Dieterle. Wenn ſeine Partei und er ſolche Dinge zur Sprache bringe, ſo tue er dies, weil er aus der Geſchichte gelernt, daß es für eine Staatsverwaltung Pflicht ſein müſſe, dafür zu ſorgen, daß Geſetze, die auf Streitgebieten zuſtande gekommen ſeien, auch ge⸗ halten werden. Es ſei aber bekannt, daß die Geiſtlichen ſich vielfach in erſter Linie als kirchliche und erſt in zweiter als Staatsbeamten hetrachteten. Die Erhebungen hätten aber doch eine Reihe geſetz⸗ widriger Dinge ergeben, die abgeſtellt worden ſeien; ſeine Anreg⸗ ungen ſeien alſo doch nicht ſo haltlos geweſen, wie man hinſtelle und die Fragebogen ſeien ja auch abgeſchafft worden. Er habe aber vor ſich 5 einen Fragebogen des erzbiſchöflichen Pfarramts für die Volksſchule, in dem neben Fragen unverfänglicher Art auch ſolche ſich vorfänden, die in das ſtaatliche Gebiet hinüber griffen. Er menne folgende Fragen: Wie iſt das ſittliche und religizſe Verhalten der Lehrer? Wie iſt dasſelbe in⸗ und außerhalb des Dienſtes ꝰ(Hört, hört!) Sind laußenswidrige Aeußerungen von Lehrern bekannt?(Unerbört, Zenfur.] Was enthalten die Schülerbibliotheken, ſind dieſelben von den Pfarrern durchgeſehen? Sind keine antikatholiſche Bücher in denſelben? Solche Fragebogen rechtfertigten doch das Mißtrauen, das man hier an den Tag gelegt. Jedenfalls müſſe die Regierung auch dieſem neueſten Fragebogen ihre Aufmerkſamkeit zuwenden. Solche Dinge müßten aber auch an die Oeffentlichkeit gebracht werden, damit dieſelbe wach bleibe. Die Klage, daß die Katholiken anders behandelt würden, als die Andersgläubigen, ſei eine unwahre, was ober von den katholiſchen kirchlichen Behörden verlangt werden müſſe, das ſei Einhaltung der beſtehenden Geſetze.(Beifall links.) Lehmann(Soz.) befürwortet, daß ſeitens der Schul⸗ verwaltung eingegangene Beſchwerden geprüft und die Beſchwerde⸗ führer verſtändigt würden. Was die Fragebogen betreffe, ſo ſchienen nuch den Ausführungen des Vorredners allerdings Tatſachen vor⸗ zuliegen, die eingehende Prüfung derdienten. Redner kritiſtert ſo⸗ denn den Geſchichtsunterricht, der nicht obfektiv, ſondern höchſt ein⸗ ſeitig erteilt werde, auch in Geſchichtsfragen, die weit zurückliegen, zund ſucht dies an der Hand eines Geſchichtskehrbuchs nerchzuweiſen. Ant meiſten ſei aber zu bedauern, daß die Geſchichte ſich hauptſächlich auf die Kriegs geſchichte beſchränke und die großen Friedenswerke beiſeite laſſe. Der Abgeordnete Dieterle habe ihm gegenüber wieder den alten Trie gebraucht und geſagt, er verſtünde nichts. So viel Verſtand, um das katholiſche Dogma zu begreifen, beſitze er noch. daß die Kirche verlange, daß die Wiſſenſchaft ſich innerhalb der Grenzen der Dogmen der Kirche zu bewegen habe, in dieſen Grenzen ſei ſie frei. Oberſchulratsdirektor Arnsperger gibt Auskunft über die berührter ſpezieller Schulfragen näher ein. Die Berückſichtigung der Staats⸗ und Rechtslehre in den Mittelſchulen finde ſchon jetzt im Geſchichtsunterricht ſtatt und ſei auch für die Fortbildungsſchulen Wenn der Abgeordnete Lehmann gewünſcht, daß der Arat auf jede Eingabe oder Beſchwerde ankworten und jede Frage beantworten ſollte, ſo habe hier der Abgeordnete eine Heidel⸗ berger Perſönlichkeit im Auge, die es ſich zur Aufgabe mache, alle Heidelberger Schulanſtalten gu überwachen; dieſer Perſon noch Ma⸗ kterial zu liefern, halte der Oberſchulrat nicht 1 geboten. Abg. Fehrendach(gtr.) meint dem Abg. Lehmann gegen⸗ über, daß es doch von demſelben ſehr bed enklich ſei, von dem„Unver⸗ ſtand der ſchwarzen Maſſen“ zu ſprechen, wo es doch ſo nahe liege, von dem Unverſtand der roten Maſſen zu reden. Die Bibel werde durch die Angriffe dieſes Heren nicht gef hädigt, ſeine Partei fühle ſich auch nicht unglücklich, wenn der Abgeordnete Lehmann die Hal⸗ tung des Zentrums zur Naturwiſſenſchaft und dem Glauben nicht verſtehe. Dem Oberſchukrat ſtimme er zu, wenn er in den Mädchen⸗ ſchulen nicht die ſentimentale Empfindſamkeit und die ſüßliche Aeſthetik fürdere, doch vor einer materialiſtiſchen Seite im natur⸗ wiſſenſchaftlichen Unterricht möchte er warnen. Einſtimmig ſei die Meinung der Kammer in der Notwendigkeit der Abwehr der Unſitt⸗ lichkeit von unſerer Jugend, doch ſollte man in dieſe ſachlichen Aus⸗ führungen nicht Dinge hineinzerren, die damit recht wenig zu tun haben; man ſollte auch nicht, wie dies Binz getan, von Tartüfferien des Zentrums ſprechen. Mit Recht ſei in der„Köln. Volksztg.“ aus⸗ geſprochen, die Jugend in geeigneter Weiſe in ſexuale Dinge ein⸗ gutführen. Deshalb brauche man noch lange nicht den Stephansbrun⸗ nen auf dem Stephansplatz ſchön zu finden und dies tue wahr⸗ ſcheinlich auch Herr Binz nicht. Wenn man die Kleinkinderſchulen als Lehranſtalten betrachte und bei der Mitwirkung von Schweſtern einen Dispens verlange, ſo gehe man doch zu weit. Und dann erinnere er an die unend⸗ lichen Wohltaten dieſer kirklichen Inſtitute für unſere unteren Bevpölkerungsklaſſen. Dispenſe ſollte man nicht notwendig haben für große weittragende Wohltaten und wenn dieſe Dispenſe auf einem Geſetz beruhten, ſo müßten ſolche Geſetze abgeſchafft werden. Er werde warm bei dieſer Ausſprache und er bedauere nur, daß dieſelbe auf keinen empfänglichen Boden falle. Einen recht klein⸗ lichen Standpunkt nehmen die Gegner zu den Konvikten ein, der von Großzügigkeit doch recht wenig verrate. Was für das Soldatentum tauglich, dürfe auch für die eccleſia militans nicht unzuläſſig ſein. Was die Fragebogen betreffe, ſo ſeien die Religionslehrer Diener des Staates und der Kirche und ſo wünſchenswert es ſei, daß dieſe Doppelſtellung zu keiner Kolliſton führe, ſo ſei eine ſolche doch wohl möglich; aber was der beſtehende Fragebogen Bedenkliches ſei, verſtehe er nicht und nur das höchſte Mißtrauen könne darin eiwas Verfängliches finden. Nun komme der neue Fragebogen von heute, der von Obkircher verleſene. Redner geht einleitend auf die Stellung des Religionslehrers bei der Volksſchule näher ein und betont, daß die Kirche ein Intereſſe daran habe, wer den Religionsunterricht erteile. Redner geht die einzelnen Fragen durch, die über die beſtimmte Religions⸗ unterrichts⸗Materie nicht hinausgingen. Die Frage über das Verhalten des Lehrers ſei durchaus berechtigt, denn das Verhalten desſelben müſſe der Kirchenbehörde allerdings bekannt ſein. Wenn das nicht mehr erlaubt ſei, dann ſei es mit der freien Kirche im freien Staat vorbei. Ein Schlußantrag wird angenommen. Vorgemerkt waren noch 16 Redner. Von der ſozialdemokratiſchen Fraktion iſt ein Antrag ein⸗ gelaufen auf Trennung von Staat und Kirche. [(Große Heiterkeit.) Nach kurzen Bemerkungen Sitzung um 2 Uhr geſchloſſen. Morgen 9 Uhr: Spezialberatung. Arbeiterbewegungen. * Weißenfels, 6. April. Bei der Ankunft Arbeits⸗ williger in Luckenau ſtürzten die Ausſtändigen auf das Gendarmeriekommando ein und ſuchten die Arbeitswilligen vom Arbeitsantritt abzuhalten. Als die Menge dem wiederholt ge⸗ gebenen Befehl auseinanderzugehen nicht Folge leiſtete, wurde ſte von der Gendarmerie auseinandergeſprengt.— In den geſtern abgehaltenen Verſammlungen der Ausſtändigen wurde beſchloſſen, im Streik auszuharren. * Colmar, 6. April. Sämtliche hieſigen Arbeiter, darunter auch die ſtädtiſchen, haben für dieſes Frühjahr einen allgemeinen Ausſtand beſchloſſen. Lezie Nachrichten und Teleqramme. Nagold, 6. April. Nach amtlicher Meldung beträgt die Zahl der Getöteten 50, die der Schwerverletzten 40. Mit⸗ teilungen über die Zahl der leichter Verletzten laſſen ſich nicht er⸗ halten, denn die geſamte Vevölkerung befindet ſich noch in einer Art Erſtarrung. Heute morgen fand ein Trauergottesdienſt ſtatt. Morgen nachmittag 5 Uhr werden die Opfer der Kataſtrophe ge⸗ meinſam beerdigt. * Darmſtadt, 6. April. Heute Vormittag zwiſchen 11 und 12 Uhr drang ein fremder Metzgergeſelle in den Laden des Metzgers Schröder in der Deſſauerſtraße ein, wo die Frau allein beſchäftigt war. Er ſchloß die Tür hinter ſich ab und verſetzte der Frau, in der Abſicht ſie zu ermorden, drei Stiche. Da jemand hinzukam, ergriff er die Flucht, und als er ſich ver⸗ folgt ſah, verſuchte er, ſich die Kehle zu durchſchneiden. Er wurde ſchwer verletzt ins Spital gebracht. Die Frau des Metzgers iſt lebensgefährlich verletzt. * Köln, 6. April. Wie der„Köln. Volksgig.“ aus Rom gemeldet wird, iſt der Jeſuitengeneral P. Markin auf den Tod erkrankt und hat bereits die Sterbeſakramente empfangen. *Köln, 6. April. Ein Berliner Telegramm der„Köln. Ztg.“ beſpricht die Tatſache, daß im Reichskage unter großem Beffall des Hauſes ſich mehrere Redner gegen die Aufnahme weiterer ruſſiſcher Anleihen in Deutſchland ausgeſpro⸗ chen hätten. Soviel wir zu wiſſen glauben, heißt es in dem Telegramm, wird den Parteien keine Gelegenheit geboten werden, ſich über die Beteiligung Deutſchlands an einer neuen ruſſiſchen Anleihe zu beſchweren, da dieſe wohl ſicherlich nicht nach Deutſch⸗ land kommen werde. Schon das Geldbedürfnis des deutſchen Reiches und Preu⸗ ßens, wie es eben jetzt durch die Aufnahme der 60 Millionen⸗ Anleihe zum Ausdruck komme, mache es unerwünſcht, daß gleichzeitig ruſſiſche Kreditforderungen an Deutſchland heran⸗ träten. Es iſt daher anzunehmen, daß man es Frankreich überlaſſen wird, dem ruſſiſchen Reiche Gelder zu liefern, über deren Aufbringung ſchon jetzt zwiſchen der ruſſiſchen Regierung und einer franzöſiſchen Finanzgruppe verhandelt wird. Bacherach, 6. April. Bei dem ſchweren Gewitter geſtern nachmittag ſchlug der Blitz in die Burg Sonneck bei Niederhain⸗ bach. Die Burg gehört dem deutſchen Kaiſer. Der ganze Balkon iſt zerſtört, die Möbel in einer Anzahl von Gemächern gerſtört. Die Burg hatte lt.„Frankf. Ztg.“ keinen Blitzableiter. Hagen, 6. April.(Amtl. Wahlergebnis.) Bei der breuß. Landtagserſatzwahl für Arnsberg 4 Hagen⸗Schwalm wurden des Berichterſtatters wird die Alehn ſche Lehranſtalt in Waldkirch und geht ſodann auf eine Reibe Volkspartet Genoſſenſchaftsanwalt Dr. Hans Trüger⸗ Charlot⸗ tenburg 460 und für den natl. Kardidaten Prof. Molden⸗ hauer 193 Stimmen aßgegeben, Erſterer iſt ſomit gewählt. Berg⸗ und Hüttengeſellſchaft Rarlsh dem etwa 200 Arbeiter beſchäftigt f gebrannt. *Saigon, 5. April. Der Generalgouverneur von Indo⸗ ching iſt von ſeiner Reiſe nach Puennan geſtern nach Hanoi zurückgekehrt und berichtet über eine lebhafte Tätigkeit auf den Eiſenbahnwerkplätzen, die von den chineſiſchen Behör⸗ den unterſtützt werde. Er iſt der Anſicht, daß die Eiſenbahn⸗ linie Mengtſe noch vor Ablauf von drei Jahren erreichen werde. London, 6. April. Infolge der Bemühungen Deutſchlands gilt die Beilegung des Streites zwiſchen England und der Türkei wegen des Hafens von Akaba auf dem Haager Schieds⸗ gericht als geſichert. Vergen(Norwegen), 6. Abpril. Der Dichter Alex. Kielland iſt heute im Alter von 57 Jahren infolge Herzlähmung geſtorben. * Madrid, 6. April. König Alfons tritt ſeine Reiſe nach London am 17. ds. Mts. an. Er wird über Paris fahren und dort dem Präſidenten Fallieres einen Beſuch abſtatten. 150 *Athen, 6. April. Am Abend veranſtalteten die miniſteriellen Kandidaten für die Wahlen zur Depukierten⸗ kammer eine große Kundgebung. Sie durchzogen mit Muſik und Fahnen, gefolgt von tauſenden von Parteigängern, die Straßen der Stadt. Als der Zug vor dem Haufe des Miniſter⸗ präſidenten angelangt war, wurde Theetekis, der auf dem Balkon ſtand, mit begeiſterten Zurufen begrüßt. Theetekis hielt eine An⸗ ſprache, in der er ausführte, er ſef von dem feſten Wjllen beſeelt, den guten Gang der Verwaltung zu ſichern und Heer und Marine eine wirkſame Organiſation zu geben, er werde ferner für das Gleichgewicht des Budgets ohne neue Steuern durch die Ent⸗ wicklung von Induſtrie und Ackerbau und durch beſſere Aus⸗ nutzung der produktiven Kräfte des Landes Sorge tragen.— Die Rallyiſten veranſtalteten eine Gegenkundgebung. Die Erkrankung des Reichskanzlers Fürſten Bülow. Berlin, 6. Abril. Fürſt Bü lo w befindet ſich nach einer ſehr gut verbrachten Nacht friſch und bei vollſtem Bewußt⸗ ſein. Die ihn behandelnden Aerzte ſind mit ſeinem Zuſtande durchaus zufrieden. 5 W̃᷑ i en, 5. April. Zu der Erkrankung des Fürſten Bül o p⸗ ſchreibt die„N. Fr. Pr.“:„Ueberall wird man die Kunde, daß Bülow ſich bereits erhole, mit herzlicher Teilnahme vernehmen und nirgends ſo herzlich wie in Wien, wo man mit großer Befrie⸗ digung die Worte vernimmt, die ein hoch angeſehener Redner in deutſchen Reichstage heute der in der Konferenz von Algeciras abermals bewieſenen unwandelbaren Bundestreue Oeſterreich⸗ Ungarns widmete. Hier in Wien weiß man es zu würdigen, daß auch die Bundestreue in der von Bülow gelenkten deutſchen Politik ich nicht verleugnet hat.“— Das„Neue Wiener Tageblatt“ ſchreibt:„Auch im Auslande, namentlich in den mit Deutſchland verbündeten Staaten, insbeſondere aber in Oeſterreich⸗Ungarn und in Wien, hat man die Nachricht von dem Unfall mit den lebhafteſten Bedauern gehört. Allgemein iſt der Wunſch rege, daß der hochgeſchätzte Staatsmann baldigſt ſeiner erſprießlichen, für den europäiſchen Frieden ſo wertvollen Tätigkeit wiedergegeben ſein möge.“ Im gleichen Sinne ſpricht ſich die„Oeſterreſchiſche Volkszeitung“ aus und fügt hinzu:„Bülow gehört zu den Män⸗ nern, die ihr Tagewerk noch lange nicht vollbracht haben. Ihm, dem erfolgreichen Friedensfreunde, den körperliche Schwäche vor⸗ übergehend traf, wenden ſich die Sympathien der Welt du London, 6. Aprik.„Dailh Telegraph“ ſchreibt: Der be⸗ unruhigende Zwiſchenfall im deutſchen Reichstage hat dem Kaiſer Wilhelm Gelegenheit geboten, dem Fürſten Bülow ſeine Wert⸗ ſchätzung zu bekunden. In der Marokkofrage hatte der Reichskangler den Erfolg, einer weiteren Entwickelung der Marokkofrage auf der Linie des engliſch⸗fvanzöftſchen und des franzöſiſch⸗ſpaniſchen Ab⸗ kommens Einhalt zu tun. Freilich ſei die Zukunft Marokkos noch nicht endgültig feſtgelegt.„Standard“ ſchreibt: Wir hoffen auf⸗ richtig, daß Büloo dem Amt, dem er zur Zierde gereicht, bald wiedergegeben werde. Hein einziges Wort ſeiner geſtrigen Rede hat die Eigenliebe der Franzoſen oder ihre Empfindlichkeit verletzt, oder den Argwohn Großbritanniens erwecken können.„Times“ ſchreibt: Wir können nur hoffen, daß das Nachlaſſen der allgemeinen politiſchen Spannung infolge des befriedigenden Ausganges der Konferenz in Algeciras zur Ge⸗ neſung des Reichskanzlers und zur baldigen Wiederaufnahme ſeiner Amtsgeſchäfte beiträgt.„Morning⸗Poſt“ widmet dem Reichskanzler Worte der Sympathie und erklärt, die Rede des Fürſten Bülow zeige, daß die deutſche Marokkopolitik nur ein großes Ziel hatte, die Aufrechterhaltung des Anſehens Deutſchlanbs. Die ungariſche Kriſe. Wien, 6. April. Koſſuth und Graf Andraſſy ſind heute früh eingetroffen. Wie verlautet, wird am Vormittag eine Konferenz ſtattfinden, an der Fejervarh, Andraſſy, Koſſuth und Po⸗ lonhi teilnehmen. Am Nachmittag ſollen Koſſuth und Andraſſ in Audienz empfangen werden. Zu heute dend wird der Präſident des Verwaltungsgerichtshofes, Weckerle, erwartet, der in Kog⸗ litionskreiſen als künftiger Miniſterpräſident bezeichnet wird. Die Revolution in Ruland. „Pekersburg, 6. April. Die Zeitung„Melwa“, die anſtelle der vor einigen Tagen ſiſtierten Zeitung„Ruß“ erſchien, iſt in der vergangenen Nacht auf Anordnung des Staatsanwaltes ebenfalls ſiſtiert worden. *Zürich, 6. April. Ein am Dienstag hier im Wiener Schnellzug eingetroffener junger Ruſſe mußte wegen unmäßigen Cognakgenuſſes in Gewahrſam verbracht werden. Seine Effek⸗ ten wurden von der Polizei in Verwahrung genommen. Unter dieſen befand ſich auch eine Handtaſche mit ruſſiſchen Bank⸗ noten vollgepfropft. Als ſich der Ruſſe von ſeiner Alkohol⸗ pergiftung erholt hatte, wurde er auf das Polizeikommando ver⸗ bracht. Hier legte er nach dem Pollzeibericht ein freimütiges Geſtändnis ab, daß er das Haupt jener 19 Köpfe ſtarken Bande ſei, die am 20. März die Moskauer Kreditgeſellſchaft auf Gegenſeitigkeit ausgeraubt habe. Er derichtete eingehend den bekannten Hergang. Bis jetzt iſt es der Polizei nicht gelungen, die Täter ausfindig zu machen, obgleich auf ihre Ergreifung eine hohe Belohnung ausgeſetzt iſt. Der in Zürich Verhaftete witd bermutlich ausgeliefert. ind, iſt gänzlich niedec⸗ — Die Marokkokonferenz. Bern, 6. April. Beim Bundesrat haben ſich bereits drei höhere Offiziere um die Stelle eines Genetral⸗ von 658 abaegebenen Stimmen für den Kandidaten der kreiſiunigen inſpektors der intennatipnalen Polizei in Marokko beworben. 5 8 *Troppau, 6. April. Das Walzwerk der öſterreichiſchen ükke hei Friedeck, in⸗ 15 7 wieder Mannheim, 6. April. SGenerananzeiger. 5. Sette. Volkswirtschaft. deeis 3 Der Handelslammer für d Maunheim ſind ne Firmen im Auslande zu⸗ eingeſehen werden Uber 3 Bureau der Kammer gegangen, die auf' de können. Von der Badiſchen Aktien⸗Geſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Sestransport Mannheim geht uns mit Bezug auf den in Nr. 157 veröffentlichten Artikel folgendes zu: Die Zuſchrift der Vereinigten Spediteure und Schiffer ſtellt die Angelegenheit bezüglich der Ab⸗ fextigung des Kahnes„Vereinigung 35“ ſo hin, als oh damit ab⸗ ſolnt nichts Außergewöhnliches geleiſtet ſei, und führt zur Be⸗ gründung an, daß der Kahn„Diana“ der Vereinigten Spediteure und Schiffer aus dem gleichen Dampfer„Sir W. T. Lewis“ eben⸗ falls eine Ladung Weizen empfangen habe, welche bereits am 28. Februar, vormittags in Emmerich zur Abfertigung gelangt ſei, ohne daß die Vereinigten editeure und Schiffer hiervon viel Aufhebens gemacht hätten! iſt nun ganz richtig, daß der Kahn „Diana“ aus dem Dampfer„Sir W. 3“ eine Ladung T. Lewis Weizen empfangen hat, welche rechtzeitig in Emmerich zur Ab⸗ fertigung gebracht wurde, aber dieſer Weizen war im Dampfer ſo verſtaut, daß derſelbe auf der Schelde überladen werden und der Kahn„Diana“ am 23. Fehruar morgens direkt von der Rhede nach Emmerich abſchleppen konnte. Die 1230 Tons Weizen, welcher der Kahn„Vereinigung 85“ laden mußte, wurden erſt am 23. Februar, abend hr, als der Dampfer„Sir W. T. Lewis“ auf No. 31 im Aſiadoch plaziert war, greifhar und man kounte alſo erſt 1vollen Tag nach Abſchleppen des Kahnes „Diana“ mit dem Ueberladen der 1230 Tons beginnen. Jeder Unbefangene wird hiernach begreifen, daß die in der beregten Zu⸗ ſchrift angeführten Argumente durchaus nicht ſtichhaltig ſind, und es wird ausdrücklich wiederholt, daß mit der Ueberladung der 1230 Tons Weizen und der Beförderung derſelben durch den Kahn„Ver⸗ einigung 35“ etwas ganz Außergewöhnliches geleiſtet wurde. Im übrigen ſpricht hierfür der Umſtand, daß der Verlader in Ant⸗ werpen für dieſe Partie eine Fracht von ca. M..50 per Laſt Ant⸗ werpen⸗Duisburg bewilligte, während einige Tage zuvor nach Ruhrort noch zu M. 3 bis M..50 per Laſt befrachtet wurde. In der betreffenden Zuſchrift wird ferner als beſondere Leiſtung der VBereiniaten Spediteure und Schiffer die Abfertigung des Hahnes „Petrus Franziskus“ hkervorgehoben, welcher am 27. Februar vom Seehafen abgeſchleppt ſein ſoll. Wenn man aber berückſichtigt, daß die Abfertigung dieſes Kahnes ab Rotterdam geſchah und daß auf der Strecke Rotterdam⸗Emmerich überhaupt keine Hinderniſſe zu üherwinden ſind, ſo iſt die Abfertigung des Kahnes„Petrus Fran⸗ ziskus“ durchaus keine außergewöhnliche Leiſtung, ſondern eine all⸗ tägliche, die einer beſonderen Erwähung nicht bedurfte. Die neuen Anleihen des Reiches und Preußens. Die Finanz⸗ verwaltungen des Reiches und Preußens haben 260 Mill. Mark 3eproz. Reichsanleihe und 300 Mill. Mark 3proz. preußiſche Staatsanleihe an die bekannten Bankengruppen begeben. Nach⸗ dem ſchon für die im April vorigen Jahres begebenen 800 Mill. Mark Reichsanleihe der 3½proz. Zinsfuß gewählt worden war hat man jetzt wieder zu demſelben Zinsſatz gegriffen. Dem Vor⸗ gehen des Reiches folgt jetzt Preußen, das in den letzten Jahren nur Zproz, Anleihen an den Markt brachte, und beide Finanz⸗ verwaltungen bekunden damit, ohne indes grundſätzlich den 3proz. Typus zu verlaſſen, daß der 3½ proz. Zinsfuß den Verhältniſſen des Kapitalmarktes doch beſſer entſpricht, zumal fortgeſetzt höher verzinsliche fremde Anleihen am Markte ſind. Das dürfte in der Tat der Fall ſein und den jetzt herauskommenden neuen Anleihen eine beſſere Aufnahme ſichern als ſie Zproz. Werte gefunden hätten. Der diesmal gewählte Zeichnungskurs trägt den gegen das Vorjahr nicht unweſentlich verſchobenen Verhältniſſen am Geldmarkte Rechnung. Während für die ebenfalls zu Anfang April vorigen Jahres begebene 3½proz. Reichsanleihe ein Zeich⸗ nungspreis von 101,10 Proz. bei geſperrten und ins Reichsſchuld⸗ duch eingetragenen Stücken und von 101,20 Proz. für alle andern gewählt werden konnte, ſtellt ſich der Kurs diesmal auf 100 und 100,10 Proz., alſo um 1,10 Proz. niedriger. Zu dieſem Kurſe werden die beiden Anleihen am 10. April zur Zeichnung aufge⸗ legt, und zwar bei dem Kontor der Reichshauptbank für Wert⸗ papiere, der Seehandlungshauptkaſſe, bei allen Reichsbankhaupt⸗ ſtellen, Reichsbankſtellen und den Reichsbanknebenſtellen mit Kaſſeneinrichtung, bei der Königlichen Hauptbank in Nürnberg und ihren ſämtlichen Zweiganſtalten, ſowie ferner bei der Bank für Handel und Induſtrie, der Berliner Handelsgeſellſchaft, S. Bleich⸗ röder, der Commerz⸗ und Diskontobank, Delbrück Leo u. Co., det Deutſchen Bank, der Direktion der Diskonto⸗Geſellſchaft, der Dresdner Bank, F. W. Krauſe u. Co., Bankgeſchäft, Mendelsſohn u. Co., der Mitteldeutſchen Kreditbank, der Nationalbank für Deutſchland und dem A. Schaaffhauſenſchen Bankverein, ſämtliche in Berlin, Sal. Oppenheim jr. u. Co. in Köln, Lazard Speyer⸗ Elliſſen, Jakob S. H. Stern in Frankfurt a.., L. Behrens u. Söhne, der Vereinsbank in Hamburg, der Norddeutſchen Bank u M. M. Warburg u. Co. in Hamburg, der Allgemeinen Deutſchen Kreditanſtalt in Leipzig, der Rheiniſchen Kreditbankſin Mannheim, der Bayriſchen Hypotheken⸗ und Wechelbank und der Bayriſchen Vereinsbank in München, der Oſtbank für Handel und Gewerbe in Poſen, der Württembergiſchen Vereinsbank in Stuttgart und bei den in Deutſchland belegenen Haupt⸗ und Zweig⸗ niederlaſſungen dieſer Firmen. An einem durchſchlagenden Zeich⸗ nungserfolg der hinſichtlich der Sicherheit an allererſter Stelle ſtehenden Anleihen iſt ſomit nicht zu zweifeln. Anderſeits darf man, da mit dieſen Anleihen unſer Geldmarkt in recht beträcht⸗ lichem Umfange in Anſpruch genommen wird, aus ihrer jetzt er⸗ folgenden Begebung wohl den Schluß ziehen, daß man nicht mehr damit rechnet, die neue ruſſiſche Anleihe werde den deutſchen Markt aufſuchen, denn es würde ſicherlich weder für unſern Geldmarkt noch für unſern Anleihemarkt eine Förderung bedeuten, wenn man verſuchen wollte, in abſehbarer Zeit mit einer rufſiſchen Anleihe heranzukommen, ganz abgeſehen von andern Bedenken, die gegen ruſſiſche Werte vorliegen. Bei der Rütgerswerke, Akt.⸗Geſ. in Berlin hat in 1905 das Imprägniergeſchäft nicht den Umfang des Vorjahres erreicht, doch ermöglichten Gewinne aus neuen Beteiligungen, ſowie eine ge⸗ hobene Rentabilität der vergrößerten Teerproduktenfabrik Rauxel ein beſſeres Geſamtergebnis. Nach Abzug der auf M. 226 024 (M. 184 402) geſtiegenen Handlungsunkoſten, ſowie u. a. der Mark 527 544[M. 507 793) Abſchreibungen betrug der Reingewinn Mark 940 297([M. 822 961), einſchließlich M. 37672(M. 30 252) Vortrag Daraus ſoll, wie ſchon gemeldet, die Dividende auf 8½ Proßz. 7 Progz.) erhöht werden. Für die M. 3 714 000 Aktien der Chemi⸗ chen Fabrik Wehl Lindenhof⸗Mannheim wurden unter Ausſcheidung des Fabrikgrundſtückes Lindenhof aus der Aktiengeſellſchaft im Juni M. 5 800 000 bezahlt. Für as Fabrik⸗ grundſtück ſei beſondere Verwertung vorgeſehen, an velcher die Rütgerswerke ebenſo wie die früheren Großaktionäre ven Linden⸗ hof mit einer Einlage von M. 1 Million beteiligt ſeien. Von den erworbenen Aktien wurden M. 500 000 nebſt dem entſprechenden Unteil am Grundſtücksgeſchäft zu Originalbedingungen an den Als Direktor in Lindenhof verbliebenen Dr. Aug. Clemm jun. trückverkauft. Danach ſteht gegenwärtig das Geſamtengagement 0 88. indenhof 94 der Geſehſcheft mit M. 5 883 358 zu Buch, wogegen! auch die neuen noch nicht kontingentierten Brerreien ſich he⸗ M. 4 250 000 Bankſchuld kontrahiert find. Zur Abtragung der⸗ ſelben ſollen jetzt die Aktionäre, deren ausdrückliche Zuſtimmung zu dieſen Transaktionen ſeinerzeit nicht eingeholt wurde, die Aus⸗ gabe von M. 3 Millionen neuen Aktien genehmigen. Zellſtoffabrik Waldhof. In der heutigen Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, der am 28. ds. Mts. einzuberufenden General⸗ verſammlung nach Vornahme von M. 500 553.48 Abſchreibungen auf Gebäude, Maſchinen uſw. und Ueberweiſung von M. 200 000 an den Spezialreſervefonds die Verteilung einer Dividende für das Jahr 1905 von 20 Proz,(i. V. 15 Proz.) in Vorſchlag zu bringen, wonach ein Vortrag von M. 1 333 546.84 verbleibt. Pfälziſche Malzfabrik,.⸗G. Mannheim⸗Ludwigshafen. Die per 31. Auguſt 1905 abgeſchloſſene und erſt jetzt verbffentlichte Bilanz zeigt einen Rückgang des Reingewinns von vorjährigen 22 306 M. auf 6868., wobei noch die Abſchreibungen mit 7244 Mark um die Hälfte niedriger als im Vorfahre vorgenommen wurden. Bei einem Aktlenkapftal von 500 000 M. betragen die Verbindlichkeiten 434 292 M.(489 706.), denen 145 000 Mark 450 000.) nicht näher qualifizierte Effekten, 11 765 M.(148 M. Barmittel und 318 391 M.(281 445 M. Debitoren gegenüberſtehen Waggonfabrik.⸗G. in Raſtatt. Die Geſellſchaft erzielte in 190⁵ nach dem Geſchäftsbericht bei erhöhter Beſchäftigung einen Geſamtumſatz von 2009 000 M.(i. V. 1 480 000.). Nach Ab⸗ ſchreibungen von 93 609 M.(63 377.] beträgt der Reingewinn 11903., woraus 14½ Proz. Dividende verteilt werden ſollen ( V. 78 452 M. dem Fonds zur Tilgung der Unterbilanz und für Abſchreibungen entnommen). Am Schluſſe des Jahres lagen für 1769 000 M.(1 138 000.) Aufträge vor. Inzwiſchen kamen noch Aufträge hinzu, ſo daß für 1906 die Ausſichten günſtig Nb. Die Generalverſammlung der Maſchinenfabrik Gritzner in Durlach genehmigte die Anträge der Verwaltung, insbeſondere die Verteilung von 14 Proz.(12 Proz.) Dividende und wählte die aus⸗ ſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wieder. Mitgeteilt wurde, daß der Abſatz in den erſten drei Monaten dieſes Jahres nicht uner⸗ heblich größer geweſen ſei als im Vorfahr. Wayß u. Freitag.⸗G., Neuſtadt a. H. Das 6. Geſchäfts⸗ jahr der Geſellſchaft brachte, wie der Bericht ausführt, eine Stei⸗ gerung des Umſatzes von M. 4 480 848.95 in 1904/05 auf Mark 5 742 536.05 in 1905/06. Die Anlagekonten erfuhren eine Ver⸗ mehrung von M. 330 782.76, wovon auf Grundſtückkonto Mark 128 476.78, Gebäudekonto M. 62 688.37, Maſchinenkonto Mark 82 039.70, Werkzeuge und ſonſtige Einrichtungen M. 5757791 ent⸗ fallen. Das Patentkonto wurde durch die diesjährige Abſchreibung von M. 32 853.03 auf M. 20 000 gebracht. Die außerordentlich große Steigerung des Debitorenkontos entſtand durch den größeren Umſatz und die Gewährung langfriſtiger Ziele bei einigen grö⸗ ßeren Bauausführungen. Die Beteiligungen an den Tochterunter⸗ nehmungen, welche von der Geſellſchaft oder durch deren Mithilfe gegründet wurden, haben befriedigende Erträgniſſe gebracht. Die Reſteinzahlung auf die am 19. Dezember 1904 beſchloſſene Kapital⸗ erhöhung mit M. 250 000 wurde am 25. Januar geleiſtet. Das Aktienkapital beträgt nunmehr M. 2 000 000. Die im Vorjahre mit Rückſicht auf die unſicheren Verhältniſſe in Rußland zurück⸗ geſtellten M. 10 000 wurden dem Rückſtellungskonto für einige noch ſchwebende Engagements in Rußland belaſſen. Das verfloſſene Geſchäftsjahr war das dreißigſte ſeit Gründung der Urſprungs⸗ firma Freytag u. Heidſchuch und wurde dieſer Gelegenheit, ſowie der Ernennung des Seniorchefs der Firma, des Herrn C. Frey⸗ tag, zum kgl. Kommerzienrat im Dezember 1905 durch eine Ge⸗ ſchäftsfeier gedacht, wobei Herr Freytag den Grundſtock zu einer Unterſtützungskaſſe für arbeitsunfähige Aufſeher und Vorarbeiter dadurch legte, daß er 15 Aktien der Geſellſchaft, nebſt den Erträg⸗ niſſen aus dem Geſchäftsjahre 1905⸗06 derſelben zufließen ließ. Der Bruttogewinn inkl. Vortrag hat ſich von M. 348 381.78 1904. 1905 auf M. 378 723.30 1905⸗06 gehoben. Den nach Abſetzung von M. 97324.38 ordentlichen Abſchreibungen und M. 58 835.43 außer⸗ ordentlichen Abſchreibungen zuſammen M. 156 159.76 verblei⸗ benden Reingewinn von M. 217568.54 wird vorgeſchlagen, wie folgt zu verteilen: 5 Proz. dem geſetzlichen Reſervefond M. 9975, Zuweiſung zum Rückſtellungskonto für Stampfasphaltſtraßen M. 5000, Vertragliche Tantieme an Vorſtand und Aufſichtsrat M. 35 743, 8½ Proz. Dividende(w. i..) auf M. 1 500 000 Aktien⸗ kapital M. 127 500, 8½ Proz. Dividende auf M. 500 000 neues Kapital mit halber Dividendenberechtigung M. 2 250, Vortrag auf neue Rechnung M. 18095. In das neue Jahr wurde ein Auftragsbeſtand von M. 1950 000 herübergenommen, der ſich bis heute auf M. 4 750 000 erhöht hat. Der Vorſtand glaubt trotz der immer noch gedrückten Preiſe und der erheblichen Steigerung der Löhne und Rohmaterialien auch für das laufende Jahr, ſofern nicht unvorhergeſehene Fälle eintreten, ein befriedigendes Ergebnis in Ausſicht ſtellen zu dürfen. Maſchinenfabrik Moenus Akt.⸗Geſ. Frankfurt a. M. In der Aufſichtsratsſitzung dieſer Geſellſchaft wurde beſchloſſen für das abgelaufene Geſchäftsjahr, nach größeren Abſchreibungen und be⸗ ſonderen Reſervpeſtellungen eine Dividende von 15 Proz.(i. B. 11 Proz.) zur Verteilung vorzuſchlagen. Jahresabſchlüſſe chemiſcher Fabriken. Gutem Vernehmen der „Köln. Ztg.“ nach werden die Jahresergebniſſe der großen chemi⸗ ſchen Fabriken, der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, der Farb⸗ werke vorm. Meiſter Lucius u. Brüning in Höchſt, der Deutſchen Gold⸗ und Silberſcheide⸗Anſtalt in Frankfurt und von Leopold Caſſella u. Co. in Frankfurt die Erwartungen noch übertreffen. Man rechnet bei der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik jetzt auf eine Dividende von 26 Proz. gegen 24 Proz. im Vorjahr und bel den Farbwerken vorm. Meiſter Lucius u. Brüning auf 24 Proz. gegen 20 Proz. im Vorjahr. Leonhard Tietz Akt.⸗Geſ., Kölu. Der Abſchluß des erſten Ge⸗ ſchäftsjahres 1905 dieſer Warenhausgeſellſchaft ergibt, wie wir unſerer geſtrigen Meldung nachtragen, nach Abſchreibung von Mk. 567 156 auf Immobilien, M. 59 885 auf Maſchinen⸗ und elektriſche Lichtanſagen und M. 125 864 auf Mobilien und Geſchäftsinventar einen Reingewinn von M. 907 242 zu folgender Verwendung: Mark 100 000 für den Reſetvefonds, M. 50 000 für die Spezialreſerve, M. 82 941 zu Tantiemen, M. 600 000 gleich 6 Proz. Dividende und M. 74 300 als Vortrag. Die Umſätze gegen das voraufgegangene Jahr haben ſich, wie berichtet wird, nicht unweſentlich erhöht und auch im neuen Geſchäftsjahr weiſen ſie eine Steigerung auf. Der Hauptvorſtand des Verwertungsverbandes dentſcher Spiritusfabrikanten genehmigte in ſeiner geſtrigen Verſammlung in Berlin den Vertrag für Verlängerung der Gemeinſchaft mit den Spritfabriken bis zum 15. September 1913. Die Agitation für einen neuen Vertrag ſoll jedoch nur aufgenommen werden, wenn bis gegen Ende April eine Vereinbarung mit den gewerb⸗ lichen und landwirtſchaftlichen Getreidebrennern zuſtande ge⸗ kommen iſt, und ferner wenn eine ausreichende Beteiligung der Spritfabriken gewährleiſtet erſcheint. Als Vorbedingung für die Verlängerung der Gemeinſchaft wurde außerdem verlangt, daß bis zum 10. Juli 95 Prozent des Kontigents der deutſchen landwirt⸗ ſchaftlichen Kartoffelbrennereien mit Ausſchluß der Provinz Heſſen⸗ Naſſau, des Großherzogtums Heſſen, Badens, Baherns, Würt⸗ tembergs und Elſaß⸗Lothringens und im entſprechenden Umfange teiligen, ſowie daß ſich im Weſten und Süden Deutſchlands eine ausreichende Beteiligung findet. Unter Umſtänden iſt vorgeſehen, das neue Syndikat auf Norddeutſchland zu beſchränken. Die Bank von England hat geſtern ihren Dislontſatz von 4 Proz. auf 3½ Proz. herabgeſetzt. Der Diskontoſatz von 4 Proz. war bei der Bank von England ſeit dem 28. September 1908 in Wirkſamkeit; an dieſem Tage wurde die Diskontrate des engliſchen Zentralnoteninſtituts um 1 Proz. auf 4 Proz, erhöht, nachdem kurz vorher eine Diskontherabſetzung von 2˙½ Proz. auf 3 Proz. ſtattgefunden hatte. Mannßeimer Effektenbörſe vom 6 April.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war wieder lebhaft und feſt. Abſchlüſſe erfolgten in Rhein. Kreditbank⸗Aktien zu 142,50 pCk., Elefantenbräu⸗ Aktien zu 100 pEt., Bad. Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien zu 585 M. pro Stück und in Zillſtofffabrik Waldhof Aktien zu 318 pCt. Geſucht blieben: Rhein. Hypothekenbank⸗Aktien zu 199 pCt.(200.), Süddeutſche Bank Aktien zu 116,25 pCt. Brauerei Sinner zu 245 pCt., Wormſer Brauhaus zu 89,50 bCt., Badiſche Aſſekuranz zu 1350 M. pro Stück, Continenkale Verſicherungs⸗Aktien zu 460 M.(470.) und Aktiengeſellſchaft für Seilinduſtrie zu 124 pCt. Obligolionen Pfandbriefe, 4½ Bad..⸗G. f. Roſchiff. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.60 A. Seetransvort 101.— G z½%„„„ alte M. 95.80 4½% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 104.50 G 3½„„„ unk. 1904 95.80 4/ Br. Kfeinlein, Heſdlög. 101.50 G 3½%„„ Fommunal 97.50 b/5% Bütra. Braußaus, Bonn 102.75 G Städte⸗Aulehen. 4% Herrenmüßle Genz 100.— G 3½ Freiburg i. B. 98.50 5b.4½% Mann. Dampf⸗ 3½% Heidelbg. v. J. 1908 97.80 1] ſchfeppſchfffaßrts⸗Gef, 109.10 %% Kaxrläruhe y. J. 1896 87.40 b½% Smannh. Lagerbaus⸗ 3½% Laßr v. F. 1902 97.— be] Geſeſſſchaft 102. 4½%% Ludwigshafen 100.50 C4½% Oberrh. Elektrizitäts⸗ 4065 7 100.— C werkfe, Karfsruhe 96.— 4% 7 v. 1900 100.— K4½% dfälz. Cbamotte u. 85 %%%„ 98.20 V] Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 102.— G 4% Mannh. Oblig. 1901 101.— ½ ½% Poff..⸗G. Zellſtofff. „„ 1885 98.— G Maldfof bei Pernan in 1888 98.— G Livland 101. 1895 98.— C½/ Speyrer Brauhaus 1898 97.80.⸗G. in Speyer 101.50 „ 1904.20 60½ Sneyrer Ziegelwerke 102 10 3½% Pirmaſens unk. 1905 98.— G4½% Südd. Praßtinduftr. 101.75 G 3½% Wiesloch v J. 98.25 GI½% Tonw. Offſtein.⸗G. Induſtrie⸗Obligatſon. Dr. H. Loſſen, Worms 4½% Akt.⸗Geſ.f. Setlindu⸗ 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.30 * * 8 32* 220 ͥͤ õTTTTTddddddddddĩ 101.—06 ſtrie rückz. 105% 104.25& Aktien. Bauken. Brief Geld 8 Brief Geld Badiſche Bank 1838„Schwartz, Speyer—.— 180. Gewbk.= peyer 50%—.— 128 Nfäölz. Bank— 10 fält. Hyv.⸗Bank Nf, Sp.-u. Kdb. Land.—— 138 Mißeſn. Kreditbank—.— 142.5 Nhein. Hyp.⸗Bank 900.— 199 Sldd. Bank—.— 116.25 Eiſenbahnen. Pfälz. Ludwiesbahn—.— 333.50 „ Marxbahn—.— 149— Nordbahn—.— 141— Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie, .⸗G. f. chem. Induſtr.50 Bad. Anil. u. Sodafbr. 460.—— Chem. Nab. Goldenbg.—.— 170. Verefn chem. Fabriken 827.50— Berein D. Oelfabriken—— 187 Mſt..⸗W. Stamm 245.—— 8„ Vorzug—.— 105,5ʃ Brauereien. Bad Brauerei Binger Aktienberbr. Durl. Hof vm, Hagen 268.50— Eichbaum⸗Brauerei—— 162 50 Elefbr. Rühl, Worms—.— 100 Ganters Br., Freibg.—— 110— Kleinlein, Heidelberg—.— 198 Homb. Meſſerſchmit!t 83.——.— Ludwigsh. Brauerei 245.—. Mannh. Akttenbr. 144— Pfalbr. Geiſel, Mohr—.— 47.50 Brauerei Sinner—.— Ir. Schroebt, Holbg. 222.——.— — 80.— —.— 124 75 124 —— 199.25 198.50 28.—— „ Ritter, Schwetz. „S. Weltz, Speyer 95 50—.— „. Storth. Z.„ 104— 108.— „ Meraer, Worms 108.—— Norimſ. Br. v. Oertge—.— 89.50 Trausvort u. Verſicherung. —— 89.— B..G Röſch. Seelr. 2 Mannh. Dampfſchl. 86.—— „ Fagerhans 96.—. Bad. Mück⸗ u. Mitverf.—— 585— „Aſſeenrranz—.— 1880 Tontinental Nerſ. 4/0.— 460.— Nannß. Verffcherung— 570. Oherrb. Nerſ.⸗Geſ.—— 528.— Milrtt. Transp.⸗Verſ.—— 780. Im duſtrie. .⸗G. f. Sell nduſtrie—.— 124. Dingler'ſche Michfbr. 104.—— Emalllirfhr. Kirrweſll. Fmaillw. Mafkammer 102.50 5 Ettlinger Spinneref 103.——.— Hüttenh. Spinnete!—.— 89. Karls Maſchfnenbau—— 230.— Röhmfbr. Haid u. Nen—.— 281. Toſth. Cell.u. Papierf.—.—— Nann“. Gum u. A8b. 121.—. Michfbr. Badenſa 205.——.— Pfält. Näb⸗. u. Fahrrf—.— 140.75 Bortl.⸗Cement Holbg. 14160—. Verein Freib. Ziegelw.—.— 170.— 5 Speyr. 5 ee 70.— Ja Waldhof eee —. 8ͤ ucker ſbr. Magbäuſel 111.25—.— Brüſſel, 4. April Leinöl⸗Markt. Zuckerraff. Mann.. 118.— Disp. Frs. 46½. April 46½. MailJunt, Juli Auguſt 47¼. Septbr. /Oktbr⸗Novbr./ Dezbr. 47% Frankfurter Effektenbörſe. Schluß⸗Kusſe⸗ Neichsbank⸗Diskont 5 Prozent. W. el „5 Amſterdam kurz 168 30 168 60 Baris kurz 81 525.81.475 Belgien„ 81 28381.925 Schwelz. Plätze„ 81.325.30 Valten 81.45 81.45 Wien 85 188 86.10 Vondon% 20.475 90.465 Napoleonsdior 1684 16.34 lang—— Privat⸗Diskont 3¼ 5 Staatsvapirre. N. Deutſche. 8. 6 5. 6. . Dſch. Reichsanl 100 70 100 35 Tamaulipaß 100.80 100.98 3„ 380 20 851 Bulgaren 99 30 99 60 1ſzpr,konf. St.Anl 100.80 100 50 16% Griechen 1890 58 80 58 40 49 45 89 10 kkallen. Rente 105 90— 4 bad. 85 616 75 5 3 15 1uſ Oeſt. Silberr. 100 80 100 90 31% bad. S 98 110 tere.. 3½„„ M. 99 60 99.30 Oettert. Gult. 10140 100 80 uß,„ 00,—.— 99.8[3 Portg. Serie 1 69.75 69.58 4 bayer. EG.⸗B.⸗A. 101 80 101 85 dto. III 70 90 7e.80 34½ do. u. Allg.⸗A. 99.70 91 60 4½ neueRuſſen 1905 90.75 92.— 55 88 5 1 Ruſſen von 1880 88.— 88.80 4 Heſſen 108 80 108.15 ſpan. ausl. Rente Heſſen 80 80 884[4 Türken v. 1903 89 90 90 10 Sachſen 87.70 87.70%1 Türken unif. 98 40 93 31½ Mh. Stadt⸗A.o53——— Ungar. Goldrente 9565 20 007 5 4„ Kronenrente 95.— 6680 Ag..Gold⸗A. 18—.—— 1 2 1% Ebmeſen 1898 56.25 58 45 Verzinsl. 80ſfſ.. „Egypter uniftzirte———— Oeſt. Loſe v. 1869 160.— 17 Mexikaner äuß. 103 60 103.65 Türkiſche Loſe 146.60 147.T „inn 68.78 68.80„ Pflz. Preßh. u. Sptfhr. 189.— 188.— ——.—— f 8. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 6“ April. Werensem Akten, Artien induſtriener Untern 8 ehmu Vochumet 247 80 248.20 Gelſentirchne. 228.— 299J5 Berliner Effektenbörſe. Buderus 129 90 130.20 Harpener 218.60 217.60 Bad. Zuckerfabrik 111.80 111.65 Ektr.⸗Geſ. Schuckert 188.— 132 50 6. Apri Schlußk Concordia 3238.50—.— Hibernta—.——— Eſchbaum Mannh.—.——.— Allg..-G. Sſemens 189 50 189 50 Berlin, 6. April.(Schlußkurſe.) 5 Deutſch. Luxembg. 244.60 244 60 Weſterr. Alkali⸗A. 243.— 244.60 Mh. Akt.⸗Brauere! 143.— 143. Ver. Kunſtſeide 459 30 457.— Ruſſennoten 215. 214 90 çombarden—.— 24 40 Eiſeuwerke Lollar———— Oberſchl. Eiſenakt 131.30 131.50 Parkakt. Zweibr. 112.— 112.— Lederw. St. Ingbert 52— 52.— Ruſſ. Anl. 1902 8180 82.,7)] Canada Paeifie—— 173 70 Friedrichsh. Bergb. 52— 151.—[Ver. Königs⸗Laura 249.75 29.90 Weltz z. S. Speyer 95.— 95.— Spicharz 111 111.— ½3% Reichsanl. 100.89 100.70 Hamburg. Packet 164.50 164.50 Aktien deutſcher und auslänbiſcher Transport⸗Auſtalten. Cementw. Heidelb. 140.- 139.— Walzmüßle gudw. 187.— 187.— e% Reichsanleihe 859.2085 90] Nordd. Llovd 135 6 136 60 35 20 285— Oeſterr. Süd⸗Lomb. 24.40 24 60 Cementf. Karlſtadt 125.60 125.50 Fabrradw. Klexer 361 50 362.10 4% Bad. St⸗An. 105.0 102.70 Dynamit Truſt 185 50 185 30 Ludwh.⸗Bexbacher 125 148 40 De 5 15 24.40 24 60] Had. Anilinfabrik 459 80 458.— Maſch. Arm. Klein 100.— 100.—3½ B. St.Obl. 1980 99.30 89 10 Licht⸗ u. Kraftanl. 140.50 140.20 dl⸗ Maxbahn 148 40 148.40] Oeſterr. Nordweſtb—.——.— Ch. For. Grlesheim 255.— 255.— Maſchinenf. Baden. 206— 205.70%% Bavern 99.20 99.— Bochumer 24710 46 75 8d. Eiſent⸗ 135 90 5 Gotthard 3 65 DeHöchſter Farbwerk 400.— 401 Dürrkopp 420.50 420.—4% Heſſen 99 50.e Konſolivation 433— 433.— ee ene 1 en 5060—.— Fereinchem, Fabrit 82 50 8a.50] Maſchinf Griener 38.— 13 207n Feſſen 86.40 88.20] Dortmunder 86.80 87 40 Hamhurger Factet 198.0 g0 Stan meneene, 550 00 867(iben.Werte dbert 503.— 531 50 Sanelvefz Frithl. 87.55 187.5, en Pfor en 8770 87.50] Gelſenkirchne. 227— 227 60 Nordd. Lload 1353) 1369[„ Meridionalbahn 156 05 156 10 A 15 20 8 9 90 1 101 55 0 27 5 ccumul.⸗F. Hagen 220.— 220,. Oelfabrik⸗Aktien 187.50 187.50] 40% Pfbr. Rh. W. B. 101 Harpener 218.25 217 50 Deſt.⸗Ung. Staatsb 14460 145 20 Baltim. Obio 114.60 114.20 Acc. Böſe, Berlin 87.— 86—Seilinduſtrie Wolff 124 50 124.50 5% Chineſen 103.— 102.80 Hibernia Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligatienen. Allg. Elk.⸗Geſellſch. 223.50 294. Zellſtoff Waldhof 300.25 815.4% Italiener 106.——.— Hörder Bergwerke 197 60 196.— Leſe Frk. Hyp.⸗Pfdd. 100.80 100 80 4e% Pr. Pfdb. unt. 14 101 90 102.— Lahmeyer 144.— 144,0 Südd. Immob. 128.80 128.50 4½ Japaner(neu) 95.70 95 60 Saurahültte 249 70 248 80 40%.K. B. Pfdbr 05 100 90 100 90 f8%„„„ 12 108 78 102.50 Frankfurt a.., 6. April. Kreditattten 215 50 Staate- 1860er Loſe 160.— 164.50 Phönir 212— 211 50 4%„„ 1910 101 80 101.30½%„„„ 14 100.5. 100— babn 146,—, Lombarden 23.60. Gaypter—.—, 4 J ung. Goldrente 4e% Bagt ad⸗Anl. 90— 897 Rbeck⸗Montan 21250 218.— 4% Pf.Hypb. Pfdb. 101 10 101.10%%½„ 3„ 08 94.80 94 8097—, Gotthardbahn 198.— Disconto⸗Commandit 189 50, Lauro Kreditaktten 213 50 215 60 Nurm Revier 149.— 149.— %%„„„ 98.40 98.4[„ſ½„„„ 12 66.75 96.75 50.—, Gelſenkirchen 228— Oarmſtädter 145 60 Handelsgeſellfchan Berk.⸗Märk. Banl 108 50 168 50] Anilin Treptow 8383— 383— 31½0½ Pr. Bod.⸗Er. 9780 94.80 3½ Pr.fbbr.⸗Bk.⸗ 172.40, Dresdener Bank 162 30 Deutſche Bank ⸗40 90, Bochumer 248 50 Berl. Handels⸗Geſ. 171.90 172.20 Braunk.⸗Brik. 221 20 22210 4% Etr. Bd. Pfd. voo 100.70 100.80 ö Kleinb. b 04 96.— 96.—] Northern—.—. Tendenz: feſt. ee Bank 8 D. Steinzeugwerke 24150 24450 1. N 18— d5 Ss füift Wag. 297 90 296 ned d aebegeesſte,Gcdnae ign ge⸗ Staatsbabn 148.20, genbarven Dacre n l 240080 240 55 E e 7 8 0 0 1 5 3 5.„ 7 1 1 582 F 4%„ Pfdbr..0l Obl. unkündb. 13 90 80 99 80 5 F 5„(48.)—.—.— Peſtereg. Alkallw. 24270 241 20 unk. 10 102.20 102.20 4% hth. H. B. Pfb. 02 100 60 100.90 Pariſer N Disc.⸗Kommandit 189.— 188 90] Wollkämmerei⸗Akt. 156.50 155 90 4%„ Pfdbr..09 4%„„„ 1907 100.70 10070 Dresdner Bank 162 25 162.200 Chemiſche Charlot. 2183.50 213 70 unk. 12 102.70 102.80 4%„„„ 1912 102.75 102 75 Paris, 6. April. Anfangskurſe. e e 16940 16110 Seer 190 50 100 50 3¹ Pfobr..86 3¹ alte 95.80 85.80 Schaaffh. Bankv. 61. Zellſtoff Waldhof 301—..— „„e gg 96 80 0b.80 30„„ 1204 95.80 95 80[6% Rente 99.10 99.07 Tuürt. vooſe—— Abed⸗Büchener 19475 153 90 Celluloſe Konheim 246 247 50 51%„ Pfd. 96/06 96 90 85 80 1 3 97.50 97.50 Italtener———— Banque Ottomane 648— 649— Staatsbahn 144.70 145—] Rüttgerswerken 148.30 147.70 4⁰ 55 1 105 100 4 K 97.50 97.50 8 Kan unt 5 30 9915 Rio Tinto 1698 1695 Privat⸗Discont 395 9 OL,un——— n. 5. 3. 5. ben⸗Der 5.⸗C.,B. 1910 101.75 101 75 8 W. Berlin, 6 April.(Telegr.) Nachbörſe. 51 5 97 98.70 98.70 40%, 5 7.⸗Obl. 101.10 3 20 Londoner Effektenboͤrſe. 5 5 12 15 3920 145⁵ 30 om.Obl. 31/% Pf. B. Pr.⸗H.—.— 99.— iskontt Komm. 9..10J Lombarden 24,20 24.5 v. 96006 98.70 98.70 2½o Ital. ſttl. g. E. B. 72.70—.— Sond on, 6. April.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. gtverpool, 6. April.(Aufangskurſe.) 4% Pr.Pfdb. unk. 09 100.80 100.80 8 e% Neichsanleihe 87¼ 874] Southern Pactftie 211½% 71 6. 6. „„„ 2 104.50 101.50 Mannb. Verl⸗G.A. 560.— 560.— 5 e. Ehineſen 1081½ 108 Chicago Milwauket 182 ½ 182½ Weizen per Mai.08 ½ ſtetig.07¼ träge Bank⸗ und Berſicherungs⸗Aktien. 45 95 7 7 enver 55 99 Jult.07 ½.06% Badiſche Bank 182 182.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 117.70 117.70 2%% Conſols 91/16 91½¾i Atchiſon Pr. 107— 107— 04 feli 57 andels⸗e 172.10 172 40] Oeſt. Länderband 110.50—— 4 ½% Italtener 104½ 104½ Louisv. u. Naſhv. 1557] 155 Roggen per Jilt 7 ſtetig 109 ruhig Comerſ. u. Disk.⸗B. 1283— 123.—„Kredit⸗Anſtalt 218.75 215 60] 4%½ Griechen 54— 54— Union Paciſte 163/ 1627% Darmſtädie: Bank 145 50 145.50 Pfälziſche Bank 102.50 102 50] 8 J Portugieſen 70 70%/ Unit. St. Steel com. 44— 43½,— Deutſche Bank 240 60 240 70 Pfälz. Hyp.⸗Bank 199 30 199 20 Spanier 98ſ%% 98˙%„„ pref. 111% lg, ich: 5 5 Deutſchaſtat. Bank 18450 185.50 Preuß. Hypothenb. 121.50 128 70[D Türken 92%ꝝ 92˙/ Lriebahn 40/% 46˙½% für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, D. Effelten⸗Bank 113.60 113 80 Deutſche Reichsbt. 156.—156.—4 9% Argentinter 917 90fſe] Tend. ſtill für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Nichard Schönfelder, Disconto⸗Comm. 189 40 189 90 dthein. Kreditbank 142 50 142 508 Mexikaner 35% 35% Debeers 18% 18½. Voltswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel Dresdener Bank 162 40 162 20] Rhein. Hyp. B. M. 199 90 199— 4 Japaner 91⅛ 91 Chartered 1% ee ſchaft ünd en en Frantf. Hyp.⸗Bant 207 50 207.50 Schaaſſt. Bankver. 161.20 161.80 Tend.: ſtill. Holdfields 45% 4% für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. rkſ. Hyp.⸗Ereditv. 159.40 1595 Südd. Bant Mhm. 116—1166 Ottomanbaut 15% 15½ kandmines 6%%½ Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. Nationalbant 18190 131.—J Wiener Bankver. 144.70 145.— Rio Ento 67% 67½ Laſtrand 5˙ſs ſ̃5 8 Banl ttomane 12 Braſilianer 89/ 89 end., ſtill. G. u. b..: Direktor Ernſt Müller. 2 8 ditbank. Das verfloſſene Geſchäftsjahr 1905, über welches wir zu berichten haben, war für das Bank⸗ gewerbe im ganzen ein günſtiges zu nennen. Der Friedensſchluß des ruſſiſch⸗japaniſchen Krieges gab der bereits früher eingetretenen Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe einen neuen Impuls, inſofern verſchiedene große Induſtrien von beiden Reichen mit Aufträgen verſehen wurden, die ihrerſeits wiederum auf andere Zweige erfolgreich weiterwirkten. Die revoluttonären Wirren Rußlands mußten von der deutſchen Bankwelt mit größtem Jutereſſe perfolgt werden, nicht nur vom Geſichtspunkte der Rückwirkung auf das geſamte Geſchäftsleben aus, ſondern beſonders auch in Rückſicht darauf, daß im deutſchen Publikum ganz bedeutende Summen ruſſiſcher Werte plaziert ſind. 1 Lelder traten überdies noch andere politiſche Komplikationen ein, bei welchen Deutſchland in Mit⸗ leidenſchaft gezogen wurde; ſo beſonders die ſogenannte Marokko⸗Frage und ihre Begleiterſcheinungen, welche, Zurückhaltung gebietend, auf Induſtrie und Handel, ganz beſonders aber auf die Börſe ſehr un⸗ glünſtigen Einfluß ausübten. Dabei rückte der Zeitpunkt des Eintritts neuer Zolltarife immer näher und erſchwerte dem Handel und der Induſtrie die Dispoſitionen. Wenn man im allgemeinen mit Berechtigung aus den neilen Zollſätzen, namentlich für die Induſtrie nachteilige Wirkungen befürchtet, ſo ſteht für unſeren Geſchäftsbezirk eine faſt noch wichtiger⸗ Flage im Vordergrund, nämlich die Arbeiterfrage mit ihrer unabſehbaren Unſicherhejt hinſichtlich der Löhne und damit der Kalkulation und des Wettbewerbes auf dem Weltmarkt. Es wird trotz der guten Be⸗ ſchäftigung der Induſtrie nicht leicht fallen, dieſe Hemmniſſe zu überwinden. Im Handel hat der bevorſtehende Eintritt der neuen Zollſätze eine große Lebendigkeit hervor⸗ gerufen, die wir in unſerem vorjährigen Bericht bereits vorausſagen mußten. Man hat von den alten ollſätzen ſo viel als möglich zu profitieren geſucht, und dabei iſt unſere Kundſchaft nach jeder Richtung in von uns unterſtützt worden, wie denn auch das Anwachſen unſerer Debitoren zu einem Teile gerade hierauf zurückzuführen iſt. Angeſichts der allgemeinen Verhältniſſe konnte natürlich an der Börſe keine dauernde Geſchäfts⸗ freudigkeit Platz greifen, zumal in Bezug auf Abänderung des Börſengeſetzes keine genügende Abhilfe in näherer Ausſicht ſteht, dagegen die Auslegung des Börſengeſetzes in der Rechtſprechung ſich noch weiter zu verſchärfen ſcheint. Wenn auch für unſer Inſtitut die Börſenverhältniſſe nicht gerade ausſchlaggebend ſind, ſo ſind ſie doch immerhin ein ſehr weſentlicher Faktor und von großem Einfluß auf unſere Reſultate im Effekten⸗ verkehr. Schon hier ſei bemerkt, daß das gute Reſultat unſerer Effektengeſchäfte auf den Verkehr in lokalen Werten und nicht etwa auf den Börſenverkehr zurückzuführen iſt. Die Zinsſätze des vergangenen Jahres waren ungünſtigere als die des voraufgehenden. Der Reichsbankdiskont ſtellte ſich bis zum 10. Januar auf 50%, ermäßigte ſich an dieſem Tage atif 40%, um am 14. Februar auf 3½ 9/ und am 25. Februar auf 3% zu ſinken und dann am 11. Sept. auf 40%, am 3. Oktober auf%, am 4. November auf 57¼% und am 11. Dezember auf 60% zu ſteigen. Der Durchſchnitt des erſten Semeſters betrug 3,3232% gegen 49% des Vorjahres, im zweiten Semeſter 48125%% gegen 4,4456% des Vorjahres, ſodaß der Durchſchnitt des ganzen Jahres 3,82199/ gegen 4,224% des Vorjahres betrug. Der Privatdiskont ſtellte ſich im erſten Semeſter auf 2,2898 0 gegen 3,0558%, im zweiten Semeſter auf 3,5564% gegen 3,4025% des Vorjahres, oder im Durchſchnitt des ganzen Jahres auf 2,92819% gegen 3,2298%% des Jahres 1904. Die Ihnen vorliegende Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto und Umſätze geben zum erſten Male ein Bild nach vollzogener Fuſion mit der Oberrheiniſchen Bank. Mit Genugtuung können wir berichten, daß wir mit dem Reſultat der Fuſion in jeder Beziehung zufrieden ſein können. Von dem Fuſionsgewinn haben wir M. 2,4 Millionen unſerem Deleredere⸗Konto zugeführt welches ſich dadurch auf M. 3 Millionen erhöht. Den Reſt des Buchgewinnes aus der Fuſion haben wir Unter vorſichtiger Bewertung der Aktiven zu Rückſtellungen und Abſchreibungen verwendet. Von dem Agio der— über die zur Fuſion benötigten M. 15 Millionen hinausgehenden— M. 5 Millionen ſeiner Zeit emittierter Aktien im Betrage von M. 1,350,000.— ſind in Abzug gebracht die Unkoſten der Emiſſion (Stempel, Steuer, Gerichtskoſten ze.) mit M. 700.000.— und reſtliche M. 650,000.— ſind den geſetzlichen Beſtimmungen gemäß dem Reſervefonds zugefloſſen, ſodaß derſelbe ſich erhöht auf M. 10,028,819.— Alulch äußerlich iſt die Einverleibung der Oberrheiniſchen Bank in unſer Inſtitut durchgeführt bis auf dieſenige der Zentrale der früheren Oberrheiniſchen Bank, unſere jetzige Abteflung gleichen Namens, welche in unſeren Neubau noch im Laufe des erſten Semeſters dieſes Jahres verlegt werden wird. Wir haben es für richtig befunden, in den früheren Räumen der Oberrheiniſchen Bank bei den Niederlaſſungen in Heidelberg, Freiburg und Straßburg Depoſitenkaſſen zu unterhalten, ſowie die Nieder⸗ laſſung in Raſtatt als Agentur und in Bruchſal als Depofttenkaſſe weiter zu betreiben. Das Jahres⸗ reſultat dieſer Niederlaſſungen hat erwieſen, däß wir auch hierin richtig gehandelt haben. „Die Geſamtumſätze unſeres Inſtituts im verfloſſenen Geſchäftsjahre beziffern ſich inkl. derjenigen unſerer Mannheimer Bank, deren Bilanz der unſrigen angeſchloſſen iſt, auf 1 5 8 8 8 8 5 5 M. 13,068,754,624.87 gegen 8 5 5 8 0 8„„ 17280,808,485.51 ſodaß ſich ein Mehrumſatz votrnn M. 5,788,151,139.36 ergibt. Dieſer Mehrumſatz ſtellt nicht etwa den Umſatz der früheren Oberrheiniſchen Bänk dar, ſondern über dieſen hinaus haben die Umſätze bei unſerem alten Inſtitut ganz weſentlich zugenommen. Es kann die Mitteilung nicht unterlaſſen werden, daß unſere Bank im verfloſſenen Jahre an Deutſchen Bank und wir können Ihnen auch weiter berichten, daß das Freundſchaftsverhältnis mit der utf der Süddeutſchen in jeder Beziehung unſeren Erwartungen entſpricht, und daß unſere Beteiligung bei Bank uns volle Befriedigung im vergangenen Jahre gebracht hat. 5 Dagegen dürfen wir nicht unbeachtet laſſen, daß in der Umſatzziffer eine anſehnliche Summe unfruktifizierbar geweſen iſt und ſich lediglich als notwendige Fuſionsbuchungen darſtellt. Die Umſätze auf den einzelnen Konten verteilen ſich wie folgt: Im Kaſſa⸗ und Giro⸗Verkehr belrug der Umſatz M 3,770,819,046.14 5 5„ 2,495,606 909.96 des Vorjahres, ſodaß M. 1274712136.18 gegen die Zunahme ausmacht. Beſonders erfreulich ſind die Umſätze im Konto⸗Korrent⸗Verkehr. Dteſelben ſind von M. 3,426,928,157.85 des Jahres 1904 auf 6,556,2 7,666.69 geſtiegen bei einer Zunahme von M 3129,339,508,84, ſodaß ſie ſich faſt verdoppelt haben. Dieſe weſentliche Zunahme iſt der Ausdruck des äußerlichen Geſchäftszuwachſes, ſowie unſeres lebhafter gewordenen Verkehrs mit Induſtrie und Handel, von denen der letztere größere Mittel beanſpruchte, einmal um duich Herbeiſchaffung von Waren von den alten niedrigen Zollſätzen noch zu profitieren, dann aber auch an und für ſich mehr Mittel nötig hatte, weil die meiſten für unferen Verkehr in Betracht kommenden Waren erhebliche Preisſteigerungen erfahren haben. Der Umſatz im Wechſelverkehr beträgt M. 1,936,901,378.02 gegen M. 921,077,820.24 des Vor⸗ jahres, die Zunahme alfo M. 1,015,823,557 78. Es hat ſich alſo der Wechſelverkehr mehr als verdoppelt, und dieſes findet ſeine natürliche Erklärung darin, daß unſer Wechſelportefeuille, wie das Wechſel⸗Konto der Biſanz und das Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto beweiſen, doppelt ſo hoch gehalten worden iſt als im Vorjahre. Den bei der früheren Oberrheiniſchen Bank bereits in größerem Stile betriebenen Wechſel⸗ Inkaſſo⸗Verkehr baben wir mit den unſrigen vereinigt und noch erweikert. Der Verkehr im Inkaſſo⸗Geſchäft war fehr lehaft; der Betrag der eingegangenen Wechſel belief ſich auf rund M. 260 Millionen mit einer Stück ahl von 588,395, ſodaß durchſchnittlich 1961 Stück Wechſel in dieſer Abteilung pro Werktag zu bearbeiten waren. ie ebenſo anſehnliche wie erfreuliche unahme von M. 368,275,936.56 in unſerem Effekten⸗ verkehr, welcher die Summe von M. 805,266,534 02 erreicht hat gegen M. 436,990,597.46 des Vorfahres, iſt— wie ſchon eingangs bemerkt— auf ein lebhaftes Geſchäft in lokalen Werten und nicht ebenmäßig auf Börſenausführungen für unſere Kundſchaft zurückzuführen. Beſonders im erſten Semeſter entwickelte ſich ein ſehr lebhafter Verkehr in feſtverzinslichen Wertpapieren. Auch von dieſem Geſchäftszweig dürfen wir berichten, daß wir einen weſentlichen Zuwachs an Kunden erfahren haben. Wenn wir uns nun zu den Bilanz Konten wenden, ſo müſſen wir vorausſchicken, daß, wenn wir ſchon alljährlich zur Jahreswende von unſerer Kundſchaft ſtark in Anſpruch genommen werden, es in dieſem Jahre beſonders der Fall war; und das hatte ſeinen Grund— wie ſchon ausgeführt— beſonders in der bdevorſtehenden Einführung der neuen Zolltarife, aber auch in dem Umſtande, daß uuſere Induſtrie gut— und man kann jetzt ſchon ſagen im allgemeinen zu befriedigenden Preiſen— beſchäftigt iſt. Die Bilanzziffern erbringen den Beweis auch vom Standpunkte der Liquidität aus, daß wir mit der 5 Unſeres Aktienkapitals gelegentlich der Fuſion mit der Oberrheiniſchen Bank das Richtige getroffen haben. Unter den Bilanz⸗Konten, welche die liquiden Mittel enthalten, haben wir— wie ſchon erwähnt das Wechſel⸗Konto durchgehends ungefähr auf doppelter Höhe gehalten, infolge unſerer weſentlichen Vergrößerung und angeſichts der Erhöhung unſerer Kreditoren und unſerer Acceple. Die Erhöhung des Effekten⸗Kontos um M. 575 Millionen iſt eine natürliche Folge der Aufnahme der Oberrheiniſchen Bank. Dazu kam noch im beſonderen die Uebernahme eines bedeutenderen Poſtens von Aktien der ausgangs des Jahres unter unſerer Mitwirkung gegründeten Aktiengeſellſchaft Gebrüder Fahr in Pirmaſens, der als ein vorübergehender anzuſehen iſt. Aus den gleichen Gründen erklärt ſich die Zunahme unſerer Guthaben bei Banken und Bankiers, während die übrigen Konten der handgreiflichen Mittel, wie Kaſſe, Reichsbank⸗Giro⸗Guthaben und Con⸗ pons, auf der ungeſähren Höhe des Vorjahres geblieben ſind. Die weſenkliche Junahme unſerer Konto⸗Korrent⸗Debitoren um M. 34 Millionen iſt bereits aus eingangs Geſagtem erſichtlich; es bedarf uur noch der Erwähnung, daß wir im Berichtsjahre außerdem noch einen Zuwachs ebenſo großer wie erſtklaſſiger Kunden zu verzeichnen haben. Mit der Erweiterung unſerer Debitoren geht natürlich auch die Vergrößerung unſeres Aval⸗Kontos Hand in Hand. Unſer Immobilien⸗Konto hat durch die Uebernahme der Bankgebäude der Oberrheiniſchen Bank eine Steigerung erfahren auf rund M. 5 Millionen. Dazu iſt einerſeits zu bemerken, daß es uns gelungen iſt, das Bankgebäude der früheren Oberrheiniſchen Bank in Freiburg mit einem Gewinn von M. 50,000, welcher übrigens nicht im Geswinn⸗ und Verluſt⸗Konto erſcheint, ſondern direkt zu einer Abſchreibung auf Immobilien⸗Konto ſeine Verwendung gefunden hat, zu verkaufen. Andererſeits wird unſer Erweiterungs⸗ bau an der Zentrale, welchen wir zum Zwecke der Aufnahme der Abteilung Oberrheiniſche Bank errichtet haben, eine weitere Erhöhung des Immabilien⸗Kontos herbeiführen. Das Konſortial⸗Konto, das übrigens— wie ſchon öfters in unſeren Berichten erwähnt— ſich bei uns immer auf einer ſehr niedrigen Ziffer gehalten hat, hat ſich auf die Summe von rund M. 7 Ausdehnung nach jeder Richtung hin ſehr bedeutend gewonnen hat; wie es auch die Bilanzziffern beweiſen; Millionen verdoppelt. Auch dieſe Ziffer iſt eine ſehr mäßige, und die erfreuliche Erhöhung wiederum beſonders auf unſer Freundſchaftsverhältnis mit der Deutſchen Bank zurückzuführen. 22 .63 — an en 8. Aprf 1908. In nachftehendem geben iolr Ipnen Franniinß von bden decen Geanen on Wir übernahmen allein: 87 0% Anlethe der Stadt Wiesloch, junge Aktien der Rheiniſchen Hypothekenbank, junge Aktien der Pfälziſchen Mühlenwerke Schifferſtadt, 4% dio an erſter Stelle hypothekariſch geſicherte Teilſchuldverſchreibungen der Papier⸗ Tapetenfabrik Bammenth 4% dſ% Süddeutſche Juteinduſtrie⸗Obligationen. al Wir übernahmen mit anderen Konſorten; 9% Deutſche Reichsanleihe, %o Badiſche Staatsanleihe von 1904, ſ% Mannheimer Stadtanleihe, 2 9% Karlsruher 2 Jo neue Karlsruher Stadt⸗Obligationen, % Heidelberger 0% Anleihe der 35 9% Offenburger Stadtanleihe von 1905, junge Aktien der Deutſchen Bank, junge Aktien der Württembergiſ junge Aktien der Koſtheimer zunge Aktien der Maſchinenfabrik Gritzner Junge Aktien der Stadtanleihe von 190a, Stadt⸗Obligationen, Stadt Baden⸗Baden, elluloſe⸗ Schweizeriſchen Kreditanſtalt, 37% 4% Pfälziſche Eiſenbahn⸗Prioritäten, 4%% Hypothekar⸗Anleihe der Firma Gebrüder Großmann in Brombach. Wir wurden beteiligt bei der Uebernahme von⸗ 37%% Bahyeriſcher Staatsanleihe, .%½ e Kur⸗ und Neum 4%0 Oeſterr. Kronenrente, 4 Jo Anleihe der 4 900 Kaiſerlich Ottomanif 4 0% Rumäniſcher amortiſabler 25% ſ Ruſſiſcher Staatsanleihe, 47 0% Anleihe der Kaiſerlich 37%% Anleihe des 35/ 0% Anleihe des Kantons Kantons Baſel⸗Land, Zürich von 1905, jungen Aktien der Miiteldeutſchen Creditb jungen Aktien der Magdeburger Prtbutban jungen Aktien der Gel 3% 9% Convertiblen Bonds d 4 9% Debenture Gold Bonds 4 0% Firſt and Refunding Mortga Nailway Company, 1 Mort 40% 5% die die die Lederfabrik Geb verrechnet. Zu der Paſſipſeite unſerer Bilanz⸗Konten uns der über denjenigen hin Die Kreditoren haben f immerhin können wir au mit Befriedigung blicken; denn auch ſie bedeutet ſchon Zuwachſes unſerer Kreditoren, erhalten haben, zu gedenken. größeren Summe gehalten; und dies noch in einem höheren Prioritäten irma M. Unſer Acceptations⸗Konto waren wir in der Lage, es im Verhältnis lichen, beſonders genommen haben. 1* den beiden Konten— Beamtenunterſtützungsfonds und Bilanz haben wir aufklärend 8. April des Berichtsjahres vo eine weitgehende Fürſorge darſtellt; Da wir die übrigen Konten— Aval⸗Ko endem erläutert haben, erübrigt es nur noch, über das Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto Aufſchluß vorſte zu geben. Dingen den eweis, daß unſere letzten Tranſaktionen zu den ührigen Bilanzziffern hätte erfahren aber politiſchen Verhältniſſe während des gan chen Vereinsbank und Papierfabrik in Koſtheim, ärkiſchen Ritterſchaftlichen Kommunal⸗Schuldverſchreibungen, Japaniſchen Regierung, er Anleihe von 1905(Tedſhiſat⸗Askerie), Anleihe von 1908, Hapecen Regierung) ſenkirchener Bergwerks⸗Aktiengeſellſchaf zungen Aktien der Mumintum⸗Indufft ie Atttengeſehſchanl jungen Aktien der Banca Com 375 0% Böhmiſchen Nordbahn 5% zu 105 0% rückzahlbaren Schuldverſchreibungen der Steaua, er Pennſylvania Rallroad Company, der Lake Shore& Michigan Southern Railway Compauy, ge Gold Bonds der Chicago, Rock Island and Parcifie gage and Refunding Bonds der Southern irſt Mortgage Gold Bonds der Weſtern Pacific Rai Wir beteiligten uns mit anderen Konſorten: an der Konverſion der 4 0% Wormſer Anlei an der Konverſion der 4% Ludwi Shafener an dem Finanzierungsgeſchäft der 5 an der Konverſion der Rumäniſchen 5 an dem weiteren Vorſchuß an die Türki an dem Peruaniſchen Salzmonopol⸗Vorf an dem Guatemala⸗Railway⸗Vorſchuß⸗ Unter unſerer Mitwirkung wurden in Aktien r. Wery'ſchen Maſchinenfabriken undorf ſchen Thonwerke in Neunkirchen, rüder Fahr& Co. in Pirmaſens. erner beteiligten wir uns an verſchiedenen Terrain orſtehende Geſchäfte ſind zum größten Teile a merciale Italiang, Mailand, he von 1899 in 3 prozentige Anleihen von 1890, 1894 und 1900, J. Emden Söhne in Hamburg, 9, amortiſierbaren Anleihen von 1881/ und 1892/5, 1 Ug⸗Ge Syndikat. geſellſchaften umgewandelt: G. m. b. H. in Zweibrücken, eſchäften. gewickelt und die Reſultate in der Bilanz wendend, haben wir in erſter Linie des erfreulichen Frade, wenn wir die Höhe d M Seite. aufzuweiſen haben. ſtehender Tabelle: Wechſel⸗Konto 8 Effekten⸗Konto 3 Konſortial⸗Kontee Coupons⸗ und Sorten⸗Konto Proviſtonen Zinſen⸗Konto 0 2 0 0* ſo finden wir folgendes: Aehnliches haben wir über das beeinflnßt wurde durch den gegenüber dem befriedigenden Verhältnis So unſcheinbar auch das Reſultat figuriert, ſo erfreulich iſt es, der Effekten Aut Railway Company, ay Company. bei deren Gründung wir beteiligt ſind, Die Erträgniſſe des Dagegen haben wir eine weſentliche von M. 652,792.98 geſtiegen. laufende Jahr in Ausſicht. i rag, ſchlagen wir vor: Zu Abſchreibungen zu verwenden„„ Von dem Reſt von„„ erhalten ſtatutgemäß die Aktionäre 4% 5 ſodaß verbleiben Dieſe Vorſchläge gehen dahin: Provifions⸗Konto nach Abzug der von aber zum weikaus größten Teile ſich das Unkoſten⸗K über welche Ihnen der Aufſichtsrat Vorſchläge machen wird. Vergleichen wir die Erträgniſſe der beiden letzten Jahre— wie bisher üblich— ee eee ee eee ee ee e e erk iß 8 erin die Aufnahme det Oßerrheiniſchen Bant in unſer ütut als eine homogene Angliederung. Aber 8 0 1—5 daß umſer altes Geſ an ſich ein bedeutend beſſeres Reſultat als im Vo e geliefert hat. Der Bruttogewinn beträgt„6„ M. 9,621,818.71 und gegen J%—„.261,418.04 des Vorfahres, ſodaß er eine Zunahme vonmnmn J 7 in ſich ſchließt. Der Reingewinn inkl. Vortrag aus dem Vorjahre von M. 670,000. beträgt M. 7,080,375.42 gegen 5 5„„ 40,390.89 des Vorjahres, ſodaß wir einen Mehrgewinn gegenüber dem Vorjahre von N. 2,619,984.53 in nach⸗ 1905 1904 +4 7 4 4 0 0 0 0 1,454,957 58 761,765 03 .537½006 83 619,689 80 0 5 0 5 186,918 47 168,409 89 „. 82,723 31 46,920 39 uns bezahlten 0 5 0 3 1,976,765 97 1439,771 81 323„ 63415074672.658,758 01 Das Reſultat des Wechſel⸗Kontos hat ſich beinahe verdoppelt, eine Bericht, daß wir unſer Wechſel⸗Portefeuille aus den angeführten Gründen durchſchnittlich auf ungefähr der doppelten Höhe des Vorjahres gehalten haben. Beeintrüchtigt worden iſt gegenüber dem 0 um 0,3% niedrigeren 1115 en⸗Konto inſofern zu ſagen, als auch dieſes ungünſtig rivatdiskont. Beſtätigung für unſeren dieſes Reſultat durch den orjahre um 0,4% niedrigeren Reichsbankſatz; aber weit mehr als hierdurch hat das Zinſen⸗Konto leiden müſſen durch die Zinsvergütung deren Sätze durch die Konkurrenz ſtetig geſteigert werden. Das Proviſtons⸗Konto hat üm M. 536,994.16 zugenommen und ſteht damit in einem recht zu der Summe unſerer Debitoren und Kreditoren. des Coupons⸗ und Sorten⸗ Stei 2 0 0 0 0 8 0 0 0 8 0„ 0 0 5 0 0 2* 42 an die Kreditoren, Kontos im Geſammtreſultate daß es ſich faſt verdoppelt hat. Es berechtigt dies eben, auf die Tatſache daß die Zunahme der uns in Verwaltung gegebenen Depots ſowie die Vergrößerung npſchaft im allgemeinen im Berichtsjahre eine weſentliche geweſen iſt, was natürlich beſonders zurückzuführen iſt auf die Angliederung der Oberrheiniſchen Bank. Und das Gleiche beweiſt das Reſultat unſeres Effekten⸗Kontos, das ein durchaus befriedigendes genannt werden muß. Der Verkehr in Effekten war im Berichtsjahre, wie ſchon eingangs erwähnt, ein recht lebhafter und zwar beſonders in Werten ſolcher Inſtitutionen, die wir ſelbſt gegründet haben, oder onſortial⸗Kontos und der Kommanditen ſind ungefähr dieſelben geblieben. erung des Unkoſten⸗Kontos zu verzeichnen, in welcher onto der früheren Oberrheiniſchen Bank wiederfindet. Auch das Steuer⸗Konto hat um M. 96,239.13 zugenommen und iſt auf die fehr hohe Summe Bedauerlicherweiſe ſteht ein weiteres Anwachſen dieſes Kontos für das Von unſerem Reingewinn— einſchließlich des Vortrages von M. 670,000.— aus dem Vorjahre— M. 7,080,875.42 0 „„„„„ 00000 „„M. 6,680,375.42 .800,032.— M. 3,880,48.42 ausgeht, welchen wir durch die Oberrheiniſche Bank Auf Immobilien⸗Konto abzuſchreiben 5 M. 100,000.— ſich 105 ganzen 8 auf der Penſtonskaſſe— wie üblich— zuzuwenden 15 20,000.— ich ſchon auf die Höhe der Summe am Jahresſchluß das Konto für gemeinnützige Zwecke mit„ 20,000.— eine weſentliche Erweite ung unſeres Geſchäftskreiſes, zu dotieren, er Debitoren ihr gegenüberſtellen. für Gewinnvortrag auf neue Rechnung zu ver⸗ 5 nicht die Zunahme erfahren zu laſſen, welche wenden 35CC—„ 350,000.—„ 990,000.— können, weil wir angeſichts der wirtſchaft⸗ ſodaß verbleiben M. 2,890,348.4 zen Jahres auf möglichſte Liquidität Bedacht alsdann die ſtatutariſchen Tantiemen für den Aufſichtsrat und die ſtändige Kom⸗ miſſion, ſowie die vertragsmäßige Tantisme der Direktion mit 5 5 672,004.84 enſionskaſſe— der jähri in Abzug zu bringen und von dem Reſt von 8„ 5 5 85 M. 2,218,388.58 zu bemerken, daß auf Antrag der Biregtion 1 8 Penfan en aen 30% Superdividende mit 4 8 5 8 2. 2100,024.— auszuſchütten und ſchließlich 5 5 5 1 8 M. 118,314.57 m genehmigt worden iſt, welches für die geſamte Beamtenſchaft ſind zu einem vereinigt worden. nto, Reſervefonds⸗ eide Konten beſtätigt unſere vorſtehenden Ausführungen über die Bilanz und liefert vor allen vom richtigen Standpunkte aus geleitet worden Maunheim, den 19. März 1908. und Deleredere⸗Konto— bereits in 10 5 11 Aheiniſche Credithankt. Ilüädtiſches Leihamt. Bekanntmachuug. Wir bringen zur öffenklichen Feuntnis, daß die bisher von rau A. Lenhart Wtb. in 4 No. 24 eriebene Auztlicheßfänderſammelſtelle mit ſoſoruiger Wirkung eingezo⸗ gen wurde und daunt die Ue⸗ kechtigung der Frau Lenbart zur Vetnittlung von Aufträgen für dgs ſtädt Leihamt, welcher Art dieſe guch ſein nögen, erloſchen iſt Pfaudſcheine, welche noch in Verwahrung der Frau Lenhart Waren ſind zunerhalb 4 Wochen beim Stadt Leibhaent Lit. 0 5 No 1 während der gewöhnlichen Dienſt⸗ ſtunden abzuholen. 2989½% Mannheim, den 4. April 1908. Hofmann. 6 4, 7. Große 6 4. 7. Müöbel⸗Verſteigerung. Am Montag, 9. 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Nr. 8348 an die Erpedition dieſes Slattzs. die event. ſofort zurückgeſaud wird. dem Gratifikations⸗Konto für Beamte zu überweifen. 5 Wird dieſer Vorſchlag von der Generalverſammlung zum Beſchluß erhoben, ſo entfallen auf jede Aktie 3 M. 600.— M. 42.— 1000.—„ 70. 1200.— 84.— 40 als Dipidende von 7% für das verfloſſene Geſchäflsjahr, die bei der Bank ſofort ausgezahlt wird. Statt jeder besonderen Anzeige machen wir hierdurch allen Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, dass unser innigstgeliebter Gatte, Bruder und Schwager Herr Direktor Max Schultze im Alter von 62 Jahren gestern Nachmittag 1 Uhr nach längerem Leiden unerwartet verschieden ist. Mannheim B 6, 30/1, 4. April 1906. Hary Schultze geb. Bilby. Frau Joh. Damm geb. Schultze, Landgerichtsratswitwe, Heidelberg. Oskar Schultze, Major z.., Hannover. Frau Amtsrat Himburg geb. Schultze, Berlin. Fräulein Elisabeth Bilby, Heidelberg. Edward Bilby, Architekt, London. 6864⁴ welche—3 mal wböchentlich ———— Dlejenigen, —— vorzügliche Wirkung unumwunden augs. Aerztlieh destens empfohlen. Echt zu haben dei A. Bieger, Hof-Friseur, Kunst- Ziemer und Schlegel in jeder Grösse. Hasel- und Scb neehühner Schnepfen lunge Hahnen Euten von 3 Mk. an Poularden Kapaunen Welsche Suppenhuhner frischer Spargel engl. Seekohl Brüsseler Chicoree Blumenkohl neus B0 nen Brunnenkresse Kopfsalat, Gurken Radieschen, Retiig Tafelfrüchte und Ohbst Gemüse- 35171 und Ohstkonserven strasse, N 4, 18, Herm. Cossaeus, Ooiffeur, P 4, 12, Hans Hirseh, Frledrichspl. 18, ULudwis& Schüthelm. 0 8, 8, Max Kolb, Coifleur, E 7. 17.— Freis 1,50 u. 8 Mark. 1, 5 J. Knab Wae Zeiler. Bögel. Haas. Miedel. 2 eeeeeee ou jetzt ab tägli Askränkenlaſe Todes Anzeige. 5 e 0 er Dienſtbeten Mannhein. Stellenvermittlung für häusliche Dienſtboten. 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Mai 1906, vormittags 10 Uhr nach Mannheim eingeladen. Die Verſammlung findet in den Lokalitäten der Nhei⸗ niſchen Creditbannk ſtatt. dages⸗ Ordnung: 37 des Geſellſchaftsverirages bezeichneten GBegenſtände. Aktionäre, welche an der Generalverſammlung teilnehmen 32 unſeres Geſellſchaftsvertrages ihre Aktien bezw. Depotſcheine ſ. ſpäteſten bis zum Ablauf des 2. Mai Die in 5 wollen, haben gemäß 1906 bei der Geſellſchaftskaſſe in Ludwigshafen a. Ph. oder bei einem der nachbenannten Bankhäuſer: Rheiniſche Creditbank in Maunheim und deren Zweiganſtalten, Mürttemb. Jereinsbank in Ftuttgart und deren Zweiganſtalten, Deutſche Vereinsbank Bayerviſche Vereinsbank in München, J. M. Junker& Co. in Moskau innerhalb der üblichen Geſchäftsſtunden zu hinterlegen und Eintrittskarten in Empfang zu nehmen. Vom 18. April d. Js. einſchließlich an liegen Bilanz, Ge⸗ winn⸗ und Verluſt⸗Rechnung verfloſſene Geſchäftsjahr, ſowie ſichtsrates für die Aktionäre auf dem Bureau der Geſellſchaft in Ludwigshafen a. Rh. zur Einſicht auf. den 5. April 1906. Ludwigshafen a. Rh., 1902 Sängerbund 1 5 verehrlichen Mitgliedern zur Nachricht, daß unſere ordentliche Hauptverſammlung nicht am 7. April ſondern erſt am 28. April ſtattfindet. Näheres durch Rundſchreiben. in Franhfurt a.., und Geſchäftsbericht für das der Prüfungsbericht des Auf⸗ Der Aufſichtsrat: .Eckhard Vorſtzender. Mannheim. 68643 Der Vorſtand. 63505/IV „Klimax“ Hackmaschine hackt, schneldet, zerrelbt grob, mittel, fein Flelsch, Gemüse, Brot, Zucker ete. Besichtigung ohne Kaufzwang gerne gestattet. Herm. Bazlen Vorm. Alex. Heberer O 2, 2. Paradeplatz. M²itglied des Alig.Rabattspawereins. Aufbewahrungs⸗ Magazin N 6, 4 N 6, 4 Lagerung von ganzen Hauseinrichtungen, Möbel u. Waren. Stets große Auswahl in gebr. Möbeln und Betten. An⸗ und Verkauf derſelben. ſicht auf und können Angebots⸗ Vergebung von — Sielbauarbeiten. 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