Gadiſche Volkszenung.) 99 2 N Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. J verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uUhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Eigene Redaktions-⸗Bureaus: Abonnement: J0 Pfennig monatlich. Beingerlohn 20 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. — eee In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. E 6, 2. Geleſenſte un der Stadt Mannheim und Amgebung. 5 iger (Nannheimer Volksblatt) Telegramm⸗Adreſſeꝛ „Journal Maunheim“ Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 E 6, 2. Redaktion„ 877 Auswärti 333 80 8 Berlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Nr. 3987. Expedition- 1 218 Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. Nr. 179. Mittwoch, 18. April 1906.(Abendblatt.) alt. 1— I rFr 15—— 5 raſch zu beſeitigen und die Kolonie auf geordnete Vahnen einer[ bedenklicher moraliſcher Qualität. Aus Kroatien, Bosnien, 0228 Ein nuener Mann. geſunden Entwicklung zurückzuführen. Eins wird dem neuen Slovenien, Serbien, Galizien und ähnlichen Ländern wandern (Von unſerm Verliner Buxeau.) Gouverneur ſeine Aufgaben nicht unweſentlich erleichtern: er immer mehr Leute in das Ruhrgebiet. Nur mit Hilfe von . Hs. Berli n, 17. April darf mit einem unbefangeneren Verſtändnis für unſere Kolonien] Dolmetſchern können ſie ſich verſtändigen. Der enorme und 5 CC im Reichstage rechnen als ſeine ſämtlichen Vorgänger. Auch raſche Zuſtrom hat eine entſetzliche Wohnungs⸗ Seit bekannt wurde, daß Graf Goetzen nicht auf ſeinen „pPeſten zurückkehren will, iſt eine ganze Anzahl von Leuten bon der Preſſe bereits zu Gouverneuren von Oſtafrika ernannt worden. Was an den einzelnen Angaben etwa mehr als Ver⸗ mutung war, iſt ſchwer zu kontrollieren; möglich iſt's ſchon, daß der Poſten mehr als einem angeboten worden wäre. Vor etwa 8 Tagen ward dann auch der Name des Frhrn. v. Rechen⸗ berg genannt, und auf den iſt, wie heut Abend offizibös bekannt gegeben wird, endgiltig die Wahl gefallen. Der neue Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika war bisher Generalkonſul in Warſchau, vordem Konſul in Moskau. Er ſteht im 47. Lebensjahre und — kennt Oſtafrika aus Erfahrung, was bekanntlich nicht bei jedem der früheren Gouverneure der Fall war. Von 1898—95 war er nämlich als Richter und Bezirksamtmann dort, von 1896—1900 war er Konſul in Sanſibar. Dann ward er ins ie). Zarenreich verſetzt. Acht Jahre alſo hat der„neue Herr“ im Lande zugebracht, „ dem er in Zukunft als oberſter Beamter vorſtehen ſoll(Sanſi⸗ K. 7 bar war, bevor wir es an die Engländer verſchleuderten, ſo hut wie deutſch). Das iſt ſo ziemlich alles, was man zur Stunde bon ihm weiß; nicht eben diel, aber wenigſtens nichts uner⸗ freuliches. Das Unerfreuliche iſt der häufige Gouverneurwechſel ſelbſt. Kaum hat einer die erſten Schwierigkeiten überwunden von und die unerläßlichſten Erfahrungen gemacht, ſo wird er ab⸗ 1 berufen oder bekommt Amtsmüdigkeit. Das iſt an und für ſich keein günſtiger Zuſtand. Auch Graf Goetzen mag Fehler begangen 947 haben, als er ſich vom Aufſtand überraſchen ließ; immerhin 8 wäre es zu wünſchen geweſen, daß er hätte verwerten können, 2 was er aus ſeinen Fehlern gelernt hat. Denn daß er des Aufſtandes leidlich raſch und mit verhältnismäßig geringen 8 Mitteln Herr geworden, läßt darauf ſchließen, daß es ihm an HFüchtigkeit für ſein Amt nicht gebricht. Vielleicht gebrach es ihm nur an Erfahrung. Nun hat er die Erfahrung, aber er will nicht mehr. Denn er hätte bleiben können, wenn er gewollt bätte. Nicht ausgeſchloſſen iſt freilich, daß er noch Gelegenheit bekommt, ſeine Erfahrungen als Unterſtaatsſekretär im neuen Kolonialamte zu verwerten. Entſchieden wird darüber natürlich erſt, wenn der Etat des Reichskolonialamts in dritter Leſung genehmigt ſein wird. Sein Nachfolger wird ſich in nicht ganz leichte Verhältniſſe hineinzuarbeiten haben. Zwar der Aufſtand iſt ſo gut wie beendet, aber Graf Goetzen ſelbſt hat die Befürchtung nicht berhehlt, er könnte wieder aufflammen. Dieſer Beſorgnis iſt auch eine Verordnung entſprungen über die Einfuhr und das Tragen von Schießwaffen, die es vor allem verhindern ſoll, daß eine mehr als wünſchenswerte Zahl von Gewehren in die von Schwarzen komme. Hier iſt zweifellos die ſchärfſte kontrolle am Platze, denn Waffen im Beſitze der Schwarzen ſind eine dauernde Gefahr für die Ruhe der Kolonien ganz allgemein. Außerdem wird freilich kein geringes Maß von Verwaltungstalent dazu gehören, die Folgen des Aufſtandes PPTPTPTr!ͤ ³·AA AAoooooobbooo daß das Zentrum ſein jüngſtes Mitglied als Oberzenſor für koloniale Angelegenheiten angeſtellt hat, braucht ihn nicht zu ſchrecken. Wenn die regierende Partei erſt merkt, daß es auch ohne ſie geht, wird ſie ſchon wieder freundlichere Saften auf⸗ ziehen. Wenn der neue Mann alſo nur ſonſt der rechte am rechten Platze wäre— an Unterſtützung daheim würde es ihm nicht fehlen. Politische ebersieht. Maunheim, 18. April 996 Sozialdemokraten als Arbeitgeber. In Augsburg hat jüngſt im Schuhmachergewerbe eine Lohnbewegung ſtattgefunden, bei der ſich wieder einmal heraus⸗ ſtellte, welchen auffälligen Standpunkt Sozialdemokraten ein⸗ nehmen, wenn ſie zu den Arbeitgebern gehören. „Augsb. Neueſt. Nachr.“ führte der Schuhmachermeiſter Renner, einer der bekannteſten und eifrigſten Augsburger„Genoſſen“ in einer Verſammlung der Schuhmachermeiſter eine Sprache, mie ſie die Genoſſen wohl kaum je von den ſchlimmſten„kapitali⸗ ſtiſchen Ausbeutern“ der Bourgeoiſieklaſſe gehört haben. Renner zührte aus, daß die Meiſter den Gehilfen entgegen gekommen ſeien und daß den Gehilſen dieſes Entgegenkommen auch genügt hätte, nicht aber den Führern. Dieſe hätten aber den Geſellen abgeraten auf die Bewilligungen der Meiſter einzugehen und noch dazu geſchimpft. während doch die beſoldeten Beamten der Gewerkſchaften nicht dazu da ſeien, um zu ſchimpfen, ſondern um praktiſche Arbeit zu machen. Renner erklärte offen für ſeine Perſon, wenn er gewußt hätte, was das für Arbeiterführer ſeten, die in den gemeinſamen Verhandlungen waren, dann hätte er geſagt:„Dieſe Herren bleiben draußen, wir verhandeln mit den Arbeitern allein, dann bringen wir etwas zuſtande, denn das ſind keine Arbeiterführer, das ſind Ver⸗ räter.“ Der ſozialdemokratiſche Schuhmachermeiſter zog als praktiſche Lehre aus dieſen ganzen Vorgängen, daß„mit den Phraſen, die die Arbeiterführer in ihren Verſammlungen dreſchen, nichts getan“ ſei. Wir ſind neugierig, was die Herren Arbeiterführer zu dieſer Philippika ſagen werden, und ob ſie es nicht durchſetzen, daß dieſer offenherzige Genoſſe. aus der Partei hinausfliegt. (8˙) Die Arbeiterfrage im Ruhrgebiet kompliziert ſich immer mehr. War das rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet ſchon immer ein Sammelbecken der heterogenſten Arbeiterelemente, ſo wälzt ſich doch in neueſter Zeit ein der⸗ artig buntgewürfelter Menſchenſtrom in die Bergwerks⸗ und Fabrikorte, daß die Oeffentlichkeit ſich mit dieſer Zuwanderung immer intenſiver beſchäftigt. Zu Hunderten kommen faſt täg⸗ lich jetzt hauptſächlich ausländiſche Arbeiter zugeſtrömt. Ab⸗ geſehen von den Zuzüglern aus den deutſchöſterreichiſchen Alpen⸗ ländern iſt das ſonſtige Einwanderermaterial vielfach von ſehr Nach den kalamität erzeugt. Hunderte wohnen in einfachen Baracken. Die Werkskolonien ſind buchſtäblich vollgepfropft mit Menſchen. Obgleich eine außerordentlich rege Bautätigkeit herrſcht, genügt die Wohnungserſtellung nicht entfernt dem Bedarf. Die Häuſer ſind noch nicht verputzt und ſchon werden ſie vielfach bezogen. Es müßte für die Werke die geſetzliche Verpflichtung beſtehen, bevor ſie Arbeiter anwerben, auch für die nötigen Wohnungen geſorgt zu haben. Das Zuſammenpacken ſo vieler, dabei auf niedriger Kulturſtufe ſtehender fremdländiſcher Arbei⸗ ter in Baracken und notdürftig hergerichteten Häuſern iſt eine öffentliche Gefahr. Bricht eine Epidemie aus— die Furchtbar⸗ keit der Situation läßt ſich nicht ausdenken. Aber auch ohne⸗ dies iſt das in neueſter Zeit von den Werksverwaltungen heran⸗ gezogene fremdländiſche, ſlaviſche Arbeiterelement keine gute Aequiſition für das Induſtriegebiet. Leicht erregten Blutes kommen ſie ſchnell in Wortwechſel, der raſch in Tätlichkeiten ausartet, wobei der Dolch oder das Meſſer eine böſe Rolle ſpielen. Dieſe Roheitsdelikte wie die Tatſache, daß die Ein⸗ heimiſchen immer erbitterter werden gegen die Zuzügler, in denen nicht ohne Grund Lohndrücker geſehen werden, eröffnen für die Entwicklung der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Arbeiterfrage keine gute Ausſichten. 5 Militäriſche Ausrüſtungsfragen. Zu den wichtigſten Fragen, mit denen ſich gegenwärtig di? Heeresverwaltung faſt aller großen Armeen beſchäftigt, iſt die, Mittel und Wege zu finden, wie in zweckmäßigſter Weiſe Gepäckerleichterung für die Infanterie zu erreichen iſt. Bei deutſchen Armee haben ſich die in dieſer Hinſicht berei einigen Jahren begonnenen Verſuche in erſter Linie a Frage erſtreckt, ob es nicht möglich ſei, den ziemlich ſchweren Torniſter durch eine weiche Taſche, einen ſogenannten R 5 zu erſetzen? Dieſe Ergebniſſe ſind jedoch nicht zufriedenſtellend ausgefallen. Vielmehr hat ſich gezeigt, daß durch das Ver⸗ ſchieben von einigen feſten, harten Gepäckſtücken der Mann auf dim Marſch ſogar wundgerieben wurde und daß außerdem, nomentlich beim Schießen im Liegen, durch den zu loſe ſitzenden Ruckſack eine erhebliche Behinderung des Schützen eintrak. Es darf daher mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden, daß bei uns der Torniſter nicht durch den Ruckſack erſetzt werden wird. Die Abſichten der Heeresverwaltung gehen nunmehr darauf hinaus, hauptſächlich durch reichliche Verwendung von Aluminium, überall dort, wo es möglich iſt und ſich praktiſch bewährt hat, die Ausrüſtung des Mannes zu erleichtern. Es hlißt, daß es auf dieſe Weiſe ſchon jetzt gelungen ſei, die Geſam belaſtung um 3 Kilogramm herabzuſetzen. Es iſt wohl n ohne Intereſſe zu erfahren, welche Gepäck⸗ und Ausrüſtungs⸗ laſt(einſchließlich Schanzzeug und Zeltzubehörteile) in den ber⸗ ſchiedenen Armeen jeder Infanteriſt gegenwärtig zu kragen hat In Dänemark 30,1 Klgr.; in Oeſterreich 27,266; in Spanien 27,35 Klgr.; in Deutſchland 26,706; in Frankreich 26,57; in der Schweiz 26,455; in Schweden 26,375; in Rußland 26,26; Tagesneulgkenlen. — Das vierhundertjährige Jubiläum der Peterskirche. In dieſen Tagen, in denen Rom, wie alljährlich, von Fremden über⸗ flutet iſt, die der feierlichen Begehung des Oſterfeſtes in der hei⸗ ligen Stadt ſelbſt beiwohnen wollten, in denen Tauſende von Men⸗ ſchen ſich in die Peterskirche drängten, um in dem gewaltigen Raum die frohe Botſchaft von der Auferſtehung verkünden zu hören, iſt es von beſonderem Intereſſe, daran zu erinnern, daß am 18. April genau 400 Jahre vergangen ſind, ſeit der Grund⸗ iein zu der Peterskirche in ihrer jetzigen Geſtalt gelegt wurde. Dieſes Datum iſt durch die eingehenden Forſchungen von en Paſtor von Münz jetz völlig fichergeſtell. Ein Brief von Papſt be! Jaulius II., der im Geheimen Archiv des Vatikans aufbewahrt — wird, ſtellt den Tag der Grundſteinlegung feſt, der Zeremonie, die er„ſo Gott will eigenhändäg“ in der dem Apoſtelfürſten ge⸗ weihten Baſilika vollziehen wird:„am 18. April 1506, Sonnabend in albis“. Die alte Peterskirche, deren Gründung von der Tra⸗ dition dem Konſtantin zugeſchrieben wird, war zum großen Teil aus vielfach zuſammengerafftem Material heidniſcher Denkmäler in Rom ſehr eilfertig erbaut worden. So kam es, daß die ehr⸗ würdige Kirche mit ihrem Schatz von hiſtoriſchen Erinnerungen und dem reichen Schmuck an byzantiniſchen Moſaiken und Male⸗ reien ſchon lange vor der Zeit Julius II. zu verfallen drohte,. Im 15. Jahrundert beauftragte Papſt Nikolaus V. die Architekten Roſſellini und Leon Battiſta Alberti mit der Wiederherſtellung der Kirche; aber nach ſeinem Tode geriet dieſer Plan wieder in Ver⸗ geſſenheit, und erſt Julius II. kam wieder darauf zurück, um nun den Neubau der Peterskirche mit aller Energie und allen erdenk⸗ lichen Mitteln zu betreiben. Es iſt bekannt, daß er dem Entwurf des Bramante den Vorzug gab, den dann ſpäter unter Paul III. Michelangelo in genialer Weiſe umformte. In der neuen Lirche wbollte der ehrgeizige Papſt in dem großen Julius⸗Grabe, deſſen ſehen, ein Plan, der bekanntlich niemals verwirklicht werden ſollte. Jedenfalls aber war er es, deſſen Initiative der Neubau der Peterskirche zu verdanken iſt. Am 18. April 1506 wurde tatſäch⸗ lich zu einem der vier großen Pfeiler der Kirche, dem auch von Goethe bewunderten„Veronika⸗Pfeiler“, der erſte Stein gelegt. Die Aufzeichnungen von päpſtlichen Zeremonienmeiſtern jener Zeit, die im Archiv des Vatikans aufbewahrt ſind, geben eine genaue Schilderung dieſer Zeremonie, deren 400jähriges Jubiläum heute begangen werden kann. Der Papſt, dem das Kreuz vorangetragen wurde, begab ſich in Begleitung der Kardinäle und Prälaten zu 15 25 Fuß tiefen Ausſchachtung der Fundamente des Baues. Mit zihei Kardinälen⸗Diakonen, einigen Maurern und noch wenigen Auserwählten ſtieg der Papſt ſelbſt dort hinunter. Für die Feier der Grundſteinlegung waren Medaillen, wahrſcheinlich von Cara⸗ doſſi, geprägt worden, die auf einer Seite das Bildnis des Papſtes trugen und auf der anderen Seite eine Abbildung der neuen Baſi⸗ lika nach dem Plan des Bramante. Ein Tongefäß das 12 dieſer Erinnerungsmedaillen in Gold und viele andere in Bronze enthielt, wurde in die Vertiefung geſtellt. Der Grundſtein aus weißem Marmor, der vier Spannen lang, zwei breit und drei Finger dick war, trug die Inſchrift:„Papſt Julius II. aus Sigurien hat im Jahre 1506 im dritten Jahr ſeiner Regierung dieſe im Verfall be⸗ griffene Baſilika wieder erbauen laſſen.“ Der Papſt ſegnete den Stein und ſetzte ihn ſelbſt ein, während die Maurer das Gefäß mit den Münzen hinſtellten; darauf erteilte er über dem Ort, an dem er den Grundſtein niedergelegt hatte, den Segen und den Sünden⸗ erlaß. Dann nach einem feierlichen Gebet vor dem Kreuz kehrte Julius II. in den Vatikan zurück. Im folgenden Jahre am 16. April legte der Erzbiſchof von Tarent, Enrico Brani, im Namen desſelben Papſtes den erſten Stein zu den drei anderen Pfeilern, die mit dem Veronika⸗Pfeiler die Kuppel ſtützen ſollten. Die Schnelligkeit, mit der Bramante die vier großen Stützen des gewaltigen Tempels im Zeitraum eines Jahres in die Höhe zu führen begann, führte zu mancherlei Proteſten und ſcharfer Kritik. Es war wirklich, als ob hatte, nicht mehr ſelbſt vollendet ſehen ſollte. Daher ſcheute er kein Mittel, ſich die Materialien zu verſchaffen und riß hiſtoriſch wert⸗ volle Denkmäler ſchonungslos nieder. Aber mit dem Tode Bra⸗ mantes, auch infolge der ungünſtigen politiſchen Verhältniſſe, ge der Bau ins Stocken. Ein neuer Aufſchwung trat nach vielen Schwankungen ein unter Sixtus V. Intereſſant iſt die Genauigkei ntit der ſeitdem in den päypſtlichen Hauptbüchern oder Ke Archiven des Vatikans die Summen verzeichnet wurden, di päpſtliche Stuhl im Laufe der Zeit für den Bau von St. Pete ausgabte. Einige dieſer für die Baugeſchichte von St. Pete vollen Notizen werden von Virginio Prinzivalli, der das Ar Vatikans daraufhin unterſucht hat, im„Giornale'Italia“ teilt. Es ließe ſich die ganze Baugeſchichte der Peterskirche J Jahr daraus rekonſtruieren. Etwa Ende des Jahres wurde Art Bilanz gezogen, in der mit mathematiſcher Genauigk Zahlungsanweiſungen und die ausgezahlten Summen ſie 5 glichen. In den Archiven der Peterskirche befindet ſich eine intereſ ſante Sammlung von Notizen, die eine Art Regiſter zu Dokumenten über die Ausgaben bildet, darunter z. B. vom Jahre 1588 folgen Aufzeichnung:„9. Dezember. Zahlungsbefehl an Maeſtro Tommaſo aus St. Gominiano, Zimmermann, 2 Taler für Rechnung der Kuppel nach der Zeichnung des Architekten Michelangelo Buong⸗ rotti.“ Der große Künſtler hatte die grandioſe Kuppel zunächſt Holz konſtruieren wollen, um ihre Wirkungen daran zu ſtudieren. Aus einer anderen Notiz kann man ſchließen, daß die Kuppel in Jahre 1598 vollendet wurde, da ſich bom 26. Juni dieſes Jahres ein Zahlungsbefehl verzeichnet findet, demzufolge dem Maeſtr Michelangelo, dem Sohn u. Erben des verſtorbenen Glockengießers „Torregiani außer den 1700 Talern, die er ſchon empfangen hatte, noch 100 ausgezahlt werden ſollten für Rechnung des großen Metall⸗ kreuzes über der Laterne der großen Kuppel...“ An der innere⸗ Ausſchmückung der Kuppel wurde noch über das Jahr 1600 hina fleißig gearbeitet. Im Jahre 1610 werden Giuſeppe Ausführung er Michelangelo übertrug, ſeine Taten verherrlicht Bramante vorausſah, daß er das Werk, deſſen Plan er entworfen im Monat ausgeſetzt, damit er Sorge trage,„die ppel Wände rein zu halten und das Gras und Unkrau 30 & Sette. Mannheim, 18. April. ſe Jtalien 26,) in Fopon 25188; in Dagten 2487; in Eng⸗ Jand 24,5; in Holland 23,57 Klgr. Vom Polizeikommiſſar Stephauy. Zur Frage der Auslieferung des ehemaligen Straß⸗ burger Polizeikommiſſars Stephany wird der„Voſſ Ztg.“ geſchrieben: Das Bundesgericht hat, wie telegraphiſch ſchon gemeldet wurde, im Auslieferungsfall des vormaligen Straß⸗ burger Polizeikommiſſars Stephany an der Ergänzung der Akten durch die deutſche Regierung feſtgehalten. Dem Bundes⸗ rat blieb infolgedeſſen nichts anderes übrig, als ein zweites Mal an die Reichsregierung um Aktenergänzung ſich zu wenden. Wie verlautet, teilt man im Bundesratshaus die Auffaſſung des Bundesgerichts, daß eine Aktenergänzung erforderlich ſei, nicht. Aus Zürich wird inzwiſchen berichtet, daß Stephany wegen der Verzögerung der bundesgerichtlichen Entſcheidung und Ver⸗ längerung der Haft ſehr gereizt und nervös ſei. Für einen geweſenen Polizeikommiſſar mag die Haft doppelt unangenehm ſein; allein wenn Stephany das ſchweizeriſche Auslieferungs⸗ verfahren allzu langſam findet, ſo kann er der„ſchwebenden Pein“ ein raſches Ende bereiten, indem er freiwillig in die Aus⸗ lieferung nach Straßburg einwilligt. Schon einmal hatte er ſich ja mit der Ausliefevung einverſtanden erklärt. Wie uns in⸗ Zürich mitgeteilt wurde, hat Stephany verlangt, daß man ihn täglich auf den Zürichberg ſpazieren führe, zur Berühigung ſeiner Nerven. Das Anſinnen wurde abgelehnt. Wahrſcheinlich würde der Ex⸗Polizeikommiſſar das Spazieren zu einem gelegentlichen neuen Fluchtverſuch benützen. Mit dem Züricher Verleger Cäſar Schmidt, in deſſen Verlag Stephanys Broſchüre„Germaniſation, Willkürregierung und Polizeiwirt⸗ ſchaft in Elſaß⸗Lothringen“ in ſechſter Auflage erſchien, ſteht Stephany wegen des Honorars im Prozeß. In Zürich hat man mit allgemeiner Genugtuung vernommen, daß der Bundesrat dem Cäſar Schmidt ſowie deſſen Sohn die Einbürgerung in der Schweiz verweigert hat, um gegenüber den beiden Aus⸗ ländern, je nach Umſtänden, freie Hand zu haben. Bis das Bundesgericht den Auslieferungsfall Stephany entſcheiden kann, pürften noch etwa drei Wochen vergehen. Die Verzögerung iſt auf ſchweizeriſcher Seite veranlaßt worden. Indeſſen hat dieſe Verzögerung nichts zu ſagen, Stephany befindet ſich inzwiſchen in ſicherer Hut. Geſpannt iſt man nun auf die Entſcheidung des Bundesgerichts; im Bundesratshaus nimmt man an, das Bundesgericht bewillige die Auslieferung. Deutsehes Reſeh. Berlin, 17. April.(Die Fleiſchnahrung) der unteren und mittleren Beamten. Wir berichteten neulich aus der Fabrikſtadt Chemnitz über die Zunahme von Pferde⸗ und Hundeſchlachtungen und die Abnahme der Schweineſchlachtungen. In der Beamtenſtadt Potsdam aber ſteht es, wie die „Deutſche Fleiſcher⸗Zeitung“ berichtet, ebenſo ſchlimm. Im 1. Quartal 1906 haben gegen den entſprechenden Zeitraum die Schweineſchlachtungen um 13 pCt. abgenommen und die Pferdeſchlachtungen um 25 pCt. zugenommen. —(Ein nicht ganz einwandfreier Genoſſe.) Die Sozialdemokraten zu Mühlhauſen i. Th. fordern nach der „Irkf. Ztg.“ ihren Parteigenoſſen Aeuſterperling auf, ſein Stadtverordnetenmandat und ſeine Partei⸗Ehrenämter nieder⸗ zulegen, weil ſein Geſchäftsgebahren den Genoſſen gegenüber „moxaliſch nicht ganz einwandfrei“ ſei. Ferner habe er ſich zu berſchiedenen Malen eine Durchbrechung der Parteidisziplin zu Schulden kommen laſſen und Gegenſtände in der Pfandhauskommiſſion, die bei den Auktionen nicht ver⸗ kauft wurden, angekauft, ohne ein Recht dazu zu haben. Aeu⸗ ſterperling hat daraufhin ſein Mandat niedergelegt. Bürgerausſchußſitzung in Schwetzingen. 1255 Schweßzingen, 18. April. Geſtern abend 8 Uhr fand eine Sitzung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes ſtatt. Der einzige Punkt der Tagesordnung betraf die Erbauung eines neuen Schulhauſes. Der Verleſung der Präſenzliſte ergab die Anweſenheit von 58 Mitgliedern des Kollegiums. Vor Eintritt in die Tagesordnung begrüßte Herr Bürger⸗ meiſter Wipfinger in kurzen Worten die neugewählten Bürger⸗ ausſchußmitglieder und machte ſie auf die Hauptpunkte der Ge⸗ ſchäftsordnung für Bürgerausſchußmitglieder aufmerkſam. Herr Bürgermeiſter Wipfinger führte hierauf zu dem Punkte Schulhausbau ungefähr folgendes aus: Das neue Schul⸗ haus wurde im Jahre 1900 gebaut und beſitzt 15 Säle. Die Schülerzahl iſt jedoch in den letzten Jahren in einzelnen Klaſſen derart angeſchwollen, daß der Oberſchulrat ſchon vor 1½ Jahren Gensral⸗Auzeiger. Fie Taalfſch⸗ Kufſichtsbehörde erſucht hat, elnen Beſchluß der Ortsſchulbehörde herbeizuführen, wonach an Oſtern 1906 und Herbſt 1906 ein weiterer Lehrer angeſtellt würde. Die Ortsſchul⸗ behörde hat jedoch im vorigen Jahre ſchon beſchloſſen, an Oſtern 1906 einen weiteren Lehrer anzuſtellen, mit der Begründung, daß für die Gemeinde alle zwei Jahre ein Schulſaal nötig wird und die unausbleibliche Folge davon iſt, daß auch mindeſtens alle zwei Jahre ein weiterer Lehrer angeſtellt werden muß. Es iſt des⸗ halb notwendig geworden, ſobald wie möglich einige Schulſäle zu ſchaffen, da die Behörde den jetzigen Zuſtand nimmer länger dulden wird. Der Durchſchnittspreis für einen Schulſaal iſt mit Rückſicht auf die gegenwärtigen Arbeitslöhne und Materialpreiſe auf ca. 14 500 Mark ohne Bauplatz und innere Einrichtung veran⸗ ſchlagt. Durch zwei Anbauten an das jetzige Schulhaus würden 6 Schulſäle mit einem Aufwand von 87 000 Mark geſchaffen, durch einen Neubau dagegen würden 8 Schulſäle und zwei Lehrer⸗ zimmer geſchaffen mit einem Aufwand von 116 000 Mark und geht deshalb die Anſicht des Gemeinderats dahin, einen Neubau zu errichten. In der ſich anſchließenden Debatte ergreift zunächſt Bürgerausſchußmitglied Simon Umhey das Wort. Redner ſpricht ſich ebenfalls für einen Neubau aus und will die Pläne hierzu von dem hieſigen Stadtbaumeiſter angefertigt wiſſen. Medizinalrat Dr. Ziz ſpricht ſich gleichfalls für einen Neu⸗ bau aus. Da jedoch in der Nähe des projektierten Baues das ſtädtiſche Krankenhaus liegt, ſo befürchtet er, daß dies ſtörend für die Kranken wirken könnte und wünſcht, daß der Bau an der Seite nach der Invalidenkaſerne errichtet werden möchte. Des Weiteren bittet der Redner den Gemeinderat, die Anſtellung eines Schularztes in Erwägung ziehen zu wollen. denn dadurch würden manche Krankheiten in ihrem Keime erſtickt. .⸗A.⸗M. Philipp Jakob Schmitt ſpricht ſich für einen großen Schulhausbau aus, denn dieſer kommen immer billiger als ein kleiner Bau. Er wünſcht ebenfalls, daß der Bau nicht an die projektierte, ſondern an die vom Vorredner angeregte Seite des Schulhauſes zu ſtehen kommt. .⸗A.⸗M. Profeſſor Maier wünſcht ebenfalls die Erſtellung eines Neubaues und die Anſtellung eines Schularztes. .⸗A.⸗M. Max Pichler iſt der Anſicht, daß man die Indu⸗ ſtrieſchule und die Gewerbeſchule in die Realſchule verlegen und für dieſe einen Neubau errichten ſolle. Des Weiteren ſprachen ſich noch die Herren Max Baſſer⸗ mann, Friedrich Wiſſer, Georg Becker und Georg Rey für einen Neubau aus. .⸗A.⸗M. Leopold Haßler glaubt, daß man durch einen Anbau an das Schulhaus genügend Raum erhalte und würde da⸗ 1110 in finanzieller Beziehung die Gemeinde nicht ſo ſtark be⸗ aſtet. Es verkündete hierauf nach kurzer Pauſe Herr Bürgermeiſter Wipfinger, daß der Gemeinderat beſchloſſen habe, von einer Abſtimmung abzuſehen, da er ja nur die Stimmung des Bürgerausſchuſſes hören wollte, ob ein Neubau oder Anbau ge⸗ wünſcht werde, um dementſprechend das Projekt aüsarbeiten zu können. Da ſich der Bürgerausſchuß über dieſe Fragen in ein⸗ gehender Weiſe ausgeſprochen habe, ſo werde demſelben in kurzer Zeit eine neue Vorlage unterbreitet werden. Hiermit war dieſer Punkt erledigt und ſchloß um halb 10 Uhr der Herr Bürgermeiſter die Sitzung. —— Das Unglück in Nagold. SRK. Stuttgart, 17. April. Die gerichtliche Unterſuchung über den Einſturz des Gaſt⸗ hauſes zum Hirſch in Nagold, dem mit den nachträglich Geſtor⸗ benen im ganzen 51 Menſchenleben zum Opfer gefallen ſind, iſt noch nicht abgeſchloſſen. Muß man hiernach mit dem endgültigen Urteil noch zurückhalten, ſo geben doch die vielen öffentlichen Er⸗ örterungen über das Unglück, das größte ſeiner Art, deſſen man ſich im Lande erinnert, nunmehr Anhaltspunkte genug, um die Sachlage im allgemeinen zu überblicken. In erſter Linie kommt in Betracht das Verhalten des Bauunternehmers Eras⸗ mus Rückgauer, Werkmeiſter in Stuttgart, gegen den auch vor⸗ läufig die Vorunterſuchung eröffnet worden iſt. Rückgauer hat ſein, durch Patent geſchütztes Verfahren zur Hebung von Ge⸗ bäuden aus Amerika bezogen, wohl durch Vermittlung eines dort anſäſſigen Sohnes. Er gilt als geſcheiter, unternehmender Kopf. Daß er übrigens während der Hebungsarbeiten in Nagold be⸗ trunken geweſen ſei, iſt wohl verſchiedentlich behauptet worden, aber nicht bewieſen. Als Mängel und Fehler ſeitens der Bau⸗ leitung, die einzeln oder zuſammen den Einſturz des Gebäudes verurſacht haben können, werden genannt: ungenügende Direktion bei der Hebearbeit, ſo daß dieſe ſich ungleichmäßig vollzog; zu kurze Umſprießung des Gebäudes, an deſſen oberen Teilen infolge⸗ deſſen leichter eine Ausweichung eintreten konnte; das unterlaſſene Aufhängen von Loten, die jede Unregelmäßigkeit ſofort erkenntlich gemacht hätten; die teilweiſe Verwendung von eiſernen Schienen als Unterlagen, die erſtmals erfolgt zu ſein ſcheint, und zwar weil der Bauunternehmer mit der nötigen Anzahl ſtarker, kantiger Balken nicht verſehen war und ſolche in Nagold ſelbſt nicht mehr aufzutreiben vermochte. Was das Verhalten des Bauherrn, des Hirſchwirts Neudeck, betrifft, ſo wird verſichert, daß er ur⸗ ſprünglich nicht an einen Wirtshausbetrieb während der Hebung gedacht, ſich vielmehr erſt durch den Hinweis auf die„Hebefeſte“ in Altenſteig, Freudenſtadt uſw. dazu habe bereden laſſen Um ſo mehr kommt in Betracht das Verhalten der Behörden, in erſter Linie der Ortspolizeibehörde. Die anfängliche Behauptung, daß mangels ſpezieller geſetzlicher Vorſchriften bezw. Vollzugs⸗ beſtimmungen über Hebungsarbeiten die Ortspolizeibehörde nicht in der erforderlichen Weiſe habe eingreiten können, iſt jetzt in ihrer Haltloſigkeit allgemein anerkannt. Die beſtehenden Be⸗ ſtimmungen boten nicht nur jegliche Handhabe, ſie verpflich⸗ teten geradezu die Baupolizeibehörde, völlig ausreichende Vor⸗ ſichtsmaßregeln zu treffen. Dieſe Behörde erachtete es aber für genügend, die zwei in Betracht kommenden Straßen für Fuhr⸗ werke zu ſperren, nicht aber für Paſſanten und Zuſchuuer. Es war ferner die Abſchrankung des Gebäudes in einem Abſtand von etwa 4 Meter und die Anbringung von Warnungstafeln vor⸗ geſchrieben worden, worin„Unberufenen der Zutritt ſtrengſtens unterſagt“ war. Es geſchah aber weder ſeitens der Bauleitung, noch ſeitens der Behörde irgend etwas Ernſtliches, um dieſer Warnung Beachtung zu verſchaffen. Und dabei waren drei Polizeibedienſtete„zur Aufrechterhaltung der Ordnung unter den vielen Zuſchauern anweſend“, wie Stadtſchultheiß Brodbeck von Nagold in einer von ihm veröffentlichlen Erklärung ſchreibt. Nach derſelben Erklärung iſt im Gemeinderat„ſogar“ die Schlie⸗ ßzung der Wirtſchaft während der Hebungsarbeiten erwogen worden; dieſes„ſogar“ für eine Anordnung, die ganz ſelbſtver⸗ ſtändlich und das allererſte hätte ſein ſollen, kennzeichnet hin⸗ reichend das Maß von Sorgloſigkeit und Leichtſinn, womit die Baupolizeibehörde vorgegangen iſt. Der Stadtſchultheiß freilich findet es in ſeiner Erklärung„geradezu unverſtändlich“, wie man ſager könne, man hätte die Gäſte fernbalten müſſen, während man doch die Arbeiter habe zulaſſen müſſen. Geradezu als eine Ermunterung der Sorgloſigkeit bei den in der Wirtſchaft ab und zu Strömenden aber würde es ſich darſtellen, wenn, wie ohne Widerſpruch berichtet worden iſt, Vorſtand und Mitglieder der Ortspolizeibehörde ſelbſt ſich an dem Verkehr in der Wirtſchaft beteiligt haben. Die Ortsbehörden entſchuldigen ſich nun damit, daß die vorausgegangenen Hebungen in Nachbarſtädten jeder⸗ mann in Sicherheit gewiegt haben— bis zu einem gewiſſen Grad ein Milderungsgrund, der aber doch nicht dazu ausreicht, daß man ſagen könnte, die Ortsbehörden haben„in gutem Glauben“ ge⸗ handelt. Das aber muß man allerdings auch ausſprechen, daß man von den Bezirksbehörden wohl hätte erwarten können, daß ſie jenen„Hebefeſten“ in Altenſteig uſw. ihre Aufmerkſamkeit ge⸗ widmet und daraus Anlaß genommen hätten, den Ortsbehörden ihre Bedenken gegen die ſchon dort zutage getretene Sorgloſigkeit auszuſprechen und ihnen die genaue Ginhaltung der geſetzlichen Vorſchriften ans Herz zu legen.— Alles in allem betrachtet, hat ſich bei dieſem Unglück in Nagold auf den verſchiedenſten Seiten ein Maß von Sorgloſigkeit, Leichtſinn und Nachläſſigkeit gehäuft, daß es verſtändlich wird, wenn bei den Fernſtehenden nicht ſo recht das reine und einheitliche Mitgefühl auflommen will, das ſonſt eine ſo ſchreckliche Kataſtrophe zu erwecken pflegt. ANus Stadt und Land. »Mannheim, 18. April, Ein Preßprozeß vor den Geſchworenen. Die Schwurgerichtsſeſſion für das 2. Quartal wurde heute vor⸗ mittag um 9 Uhr mit einem Preßprozeß eröffnet. Angeklagt warel der ledige 2. Redakteur der„Volksſtimme“, Emil Maier, geb. am 12. Auguſt 1876 in Dunningen bei Rottweil, und der verhei⸗ ratete Schreiner und Weinheimer Vertreter der„Volksſtimme“ Joſef Seufert, geb. 4. Mai 1869 in Rohrbach, wegen Beleidigung des Weinheimer Schöffengerichts. Den Vorſitz führt Herr Landgerichtsdirektor Waltz. Beiſitzer ſind die Herren Land⸗ gerichtsräte Dr. Bernauer und Dr. Schäfer. Vor Eintritt in die Verhandlung wies der Vorſitzende darauf hin, daß ſchon lange keine ſo kurze Tagesordnung vorgelegen habe, wie diejenige für die diesmalige Schwurgerichtsſeſſion. Seit Jahren ſei es auch nicht mehr dageweſen, daß kein Verbrechen gegen das Leben auf der Tagesordnung geſtanden habe. Nach der üblichen Belehrung der Geſchworenen wurde zur Bildung der Geſchworenen⸗ bank geſchritten und dann in die Verhandlung eingetreten. Der Anklage gegen Maier und Seuferd liegt folgender Tatbeſtand zu Grunde: Am 8. und 9. November 1905 lieferte Seu⸗ fert der„Volksſtimme“ den Stoff zu einem Artikel, der in der Nr. 807 des Blattes vom 9. November unter„Stadt und Land“ veröffentlicht wurde. Der Artikel hatte folgende Einleitung: „In der heutigen Schöffengerichtsſitzung wurden zwei Urteile gefällt, die geeignet ſind, das bißchen Vertrauen, das im Volke zur heutigen Rechtſprechung noch vorhanden iſt, vollende zu vernichten. Wir haben ſchon des öfteren unſere Anſicht über die Rechtſprechung im heutigen Klaſſenſtaate zum Ausdruck gebracht, ſodaß wir uns einer weiteren Kritik enthalten wollen. Wir haben längſt das Vertrauen zu unſerer Rechtſprechung vderloren. Die Gerichte ſorgen dafür, daß dies bei immer größeren Bevölkerungs⸗ kreifen geſchieht. Immer wieder werden wir durch neue draſtiſche dem Bau ſchädlich ſein könnte. Es folgen Notizen über Reparaturen. Unter Benedikt XIV. mußten Verſtärkungen vorgenommen werden, da ſich nicht unbedeutende Riſſe zeigten. Die Peterskirche zeugt in ihrer ſeit dem Tode Michelangelos noch unveränderten Geſtalt, vor ollem, in der gewaltigen Kuppel, von den genjalen Gedanken des Künſtlers, der„17 Jahre auf Befehl des Papftes, gratis“, wie er ſelbſt mit einiger Bitterkeit an den Kardinal Rodolfo Pio da Carpis berichtet, ſeine beſte Kraft dem großen Werke geweiht hat. — Der geſtürzte Prophet. John Alexander Dowie, der geriebene Schotte und ebenbürtige Landsmann Carnegies, der 1889 als Bet⸗Heil⸗Künſtler von Auſtralien nach Chikago kam— er iſt 1847 geboren—, 1896 mit den Armen im Geiſte eine„chriſt ⸗ lich⸗katholiſche Kirche in Zion“ gründete, durch ſchlaue Land⸗An⸗ käufe in der Mitte zwiſchen Chikago und Milwaukee ein großes Stadtgebiet erſtand und ſich im Sommer 1901, gerade vor dem Einzug in die neue Stadtanlage von Zion, als Prophet Elias der Dritte— der Zweite ſei nämlich Johannes der Täufer geweſen — zu erkennen gab und daraufhin eine Theokratie der ſchärfſten Form einrichtete, iſt jetzt, ſo leſen wir in der„Köln. Ztg.“, mit Schimpf und Schande aller Ehren entkleidet und von der Mitglied⸗ ſchaft an ſeiner eigenen Kirche ausgeſchloſſen worden. Dowies Kraft hatte in ſeinem wallenden weißen Barthaar gelegen; mit ihm und der mächtigen Glatze hatte er Männlein und Weiblein betört. In Zion gab es keine Theater, keine Aerzte und keine Apotheken; hier wurde weder getrunken noch geraucht, noch war auch der Stolz Chikagos, das Fleiſch des Schweines, erlaubt, und ſelbſt der Weihnachtsbaum war verpönt, weil die Bibel ihn nicht lehrt. Alles Eigentum war auf Dowies Namen eingetragen, und wäre Dowie heute ein geſunder Mann, ſo könnte er wohl ſeine aufrühreriſchen Untertanen leicht in die Taſche ſtecken. Das ge⸗ rühmte große organiſatoriſche Talent des Mannes war indes ſeinen Anhängern nur in der Hypnoſe aufgeſchwindelt worden. Er hatte ein paar gute Gedanken, namentlich den durch eine in den Ver⸗ einigten Staaten faſt noch unbekannte Induſtrie, die Maſchinen⸗ ſpitzenklöppelei, Zion zu einer ſchnellen wirtſchaftlichen Blüte zu verhelfen. Aber ſeine unſteter Geiſt— darin war er nichts weniger als Schotte, wie denn ſeine Geriſſenheit nur in der Kunſt beſtand, ſich u. a. glänzende Zukunftsbilder vorzulügen—, ließ ihn immer weitere Pläne ſpinnen, ehe er die alten auf eine ſichere Grundlage In Erinnerung wird wohl noch ſeine Reiſe mit 8000 Gläubigen, dem„Heer der Wiederbinger“, nach Newyork im Er wollte Newyork die Taſchen leeren, aber ſeine unflätige Sprechweiſe im Madiſon Square Garden bewies den ſittlichen Unwert des Mannes wie ſeine Geiſtesarmut, ſo daß er von da an alle Sympathien verlor, die er bei Außenſtehenden gebracht hatte. Oktober 1903 ſein. gehabt haben mochte. Mit Mühe rettete er im Dezember 1 ſeine Gründung vor dem Zuſammenbruch, aber ſtatt ſich der Bef ſtigung der verlotterten Finanzen hinzugeben, unternahm der Narr unter ungeheurem Aufwand anfangs 1904 eine Weltreiſe nach Au⸗ ſtralien und Europa, von der er im Sommer 1904 ohne nennens⸗ eine Millionenerbin, Frl. Ruth Hofer, zugefallen zu ſein, die er trium⸗ Was aus ihr geworden iſt, hat man werte Erfolge zurückkehrte. In der Schweiz ſcheint ihm phierend nach Zion brachte. nie beſtimmt erfahren: bald ſoll ſie die Frau ſeines Sohnes Glad⸗ ſtone, des Ungeküßten, geworden ſein, bald las man, ſie ſei ent⸗ täuſcht heimgekehrt, bald ließen ſie die Zeitungen wieder in Zion auftauchen, und jetzt heißt es ſogar, Dowie habe ſeine vielweibe⸗ riſchen Lehren an ihr verſucht. Jedenfalls fühlte ſich Dowie eine zeitlang ihrer Millionen ſicher, denn ſeine Pläne ſchwollen Sommer 1904 ins Ungeheure: Von Newyork, Kolorado, Texas und namentlich von Mexiko kam Kunde, er werde neue Kolonien grün⸗ den. Er ſelbſt nannte ſich im September 1904:„Johann Alexander, Erſter Apoſtel und Hoheprieſter“ und ließ ſich hoheprieſterliche Ge⸗ wänder anfertigen. Aber ſchon ſtreckte das Schickſal ſeine Hand nach ihm aus: er erkrankte 1905 an einem Magenleiden und wäh⸗ rend er Hypotheken über Hypotheken aufnehmen mußte, um die laufenden Schulden zu bezahlen, reiſte er in Kuba und Mexiko Aen und ſicherte ſich in Mexiko das Vorkaufsrecht an einer Rieſenhacienda von 300 000 Hektar. im Im Herbſt vorigen Jahres af ihn dann ein Schlagfluß und ehe er im Dezember zur Heilung nach Jamaica abfuhr, legte er die Regierung in die Hände eines Triumpirats, an deſſen Spitze ſeine rechte Hand, der„Aufſeher“ Speicher zu ſtehen kam. Die wirtſchaftliche Lage Zions war in⸗ zwiſchen wahrhaft mitleiderregend geworden. Die Spitzenklöppelei war eingeſtellt, die Bevölkerung ſoll von 6000 auf 3000 herunterge⸗ gangen ſein. Aber noch hielt Dowie auf ſtrikten Gehorſam und als Speicher Anwandlungen von Selbſtändigkeit zeigte, ſetzte ihn Dowie ab und berief W. G. Voliva, der 1870 in Indiana geboren iſt und erſt Leiter der zahlreichen Gemeinde der Zionskirche in Cincinatti, dann ſeit 1901 Aufſeher der Gemeinden in Auſtralien war. Indeſſen war die Empörung nicht mehr zurückzuhalten, ſelbſt Dowies Frau und Sohn wandten ſich von ihm ab, und als Dowie mit einer letzten Willensanſtrengung von Voliva die Ab⸗ ſetzung ſämtlicher Beamten berlangte, wurde am 1. April der Staatsſtreich durchgeführt. Eine Volksverſammlung wurde einbe⸗ rufen, das geſamte Eigentum auf Volivas Namen übertragen und ein Telegramm an Dowie nach Mexpiko geſchickt, worin er wegen ſeines Aufwandes, ſeiner Vorſchwindelungen, ſeiner Heuchelei, Mißrkärtſchaft, Ungerechtigkeit, Gewaltherrſchaft und ſeiner viel⸗ weiberiſchen Lehren von Amt und Mitgliedſchaft ausgeſchloſſen wurde. Falls er ſich ruhig verhält, ſoll keine Klage gegen ihn angeſtrengt werden. Der Plan einer Kolonie in Mexiko wird fallen gelaſſen, und alles ſoll getan werden, um Zion ſelber wenig⸗ ſtens aus dem Sumpf zu retten. — Die Gedenkfeier der Pferde. In Yokohama wurde dieſer Tage in Anweſenheit einer großen Menſchenmenge eine feierliche Zeremonie zum Gedächtnis der Pferde, die während des ruſſiſch⸗ japaniſchen Krieges auf dem Schlachtfelde gefallen ſind, abgehalten. Ginige Stunden lang zogen an einem Altar, an dent japaniſche Prieſter ſtanden, lange Reihen von Soldaten vorüber, die nachein⸗ ander den Mut, die Ausdauer und die Klugheit der Pferde, die ſie während des Krieges getragen hatten und die auf dem Schlachtfelde gefallen waren, laut rühmten. Man ſah viele Männer und Frauen, die in der Erinnerung an die treuen Tiere von Rührung über wältigt wurden und heiße Tränen bergoſſen. DR renee . rrrr reh% 27 HGreinert betrunken geweſen ſei. Frauen gehört, vor Mäannheim, 18. April. General⸗Anzeiger — 5 8. Sekte, Fälle in unſerer Anſicht beſtärkt. machen will, dem bietet Gelegenheit.“ Der Artikel kommt dann auf den am 8. November vor den: Schöffengericht Weinheim verhandelten Straffall gegen den Bau⸗ techniker Heinrich Greinert von Greiz wegen Sittlichkeitsver⸗ gehens i. S. des§ 183.St.G. B. zu ſprechen und kritiſiert abfällig die erfolgte Freiſprechung. Das Gericht habe mit Unrecht ange⸗ Wer in dieſer Hinſicht Studium das Weinheimer Schöffengericht reichlich nommen, daß der Angeklagte ſinnlos betrunken geweſen ſei und die Tat„in unbewußtem Zuſtande“ verübt habe, denn der Angeklagte ſei, als er die letzte Wirtſchaft in Birkenau verlaſſen habe, noch im ſtande geweſen, ſein Fahrrad zu beſteigen und zu fahren, wenn auch wahrſcheinlich nicht ſehr viel. Auffallend ſei auch, daß die Staatsanwaltſchaft nur Anklage wegen Vergehens gegen§ 183 .St..B. vor dem Schöffengericht erhoben habe, ſtatt den Ange⸗ klagten wegen Notzuchtsverſuchs vor das Schwurgericht zu ſtellen. Das Gegenſtück zu dieſem milden Urteil ſei das in der gleichen Sitzung erlaſſene Urteil gegen den Pflaſterſteinhauer Ludwig Em⸗ merich von Rheinſteinheim wegen Zechprellerei. Dieſer hahe vier Wirte nur um 72 Pfennig geſchädigt und ſei zu einer Woche Ge⸗ fängnis verurteilt worden, obwohl er in Not und infolge des Alkoholgenuſſes total betrunken geweſen ſei. Der Artikel ſchließt dann wörtlich folgendermaßen: „Nun mögen ſich unſere Leſer einen Vers daraus machen, die beiden Fälle einander gegenüber ſtellen; dort für immerhin wüſte und gemeine Vergehen eine Freiſßrechung, dem armen, halb⸗ berhungerten Arbeiter für eine Bagatelle eine Gefängnisſtrafe. Warum hat auch Letzterer keine einflußreiche Verwandte und keine Fürſprecher, die zu den einfkußreichen Kaſinogäſten gehören!“ Nach Feſtſtellung der Perſonalien der beiden Angeklagten wurde in ihre Vernehmung eingetreten, die nur einige Minuten in An⸗ ſpruch nahm. Angekl. Seufert gibt zu, daß er der„Volksſtimme“ das Material zu dem inkriminierten Artikel geliefert habe, verweigert aber die Ausſage darüber, wer ihm das Material gegeben habe. Angekl. Maier erklärt, daß er den Artikel auf Grund des ihm von Seufert zur Verfügung geſtellten Materials verfaßt habe. Der Vorſitzende frägt Maier, wie er bei der Beſprechung des Falles Emmerich zu der Bemerkung gekommen ſei, daß Emmerich jedenfalls beſſer weggekommen wäre, wenn er einflußreiche Ver⸗ wandte, die im Kaſino verkehrten, gehabt hätte. Angekl. Maier entgegnet, er ſei zu der Bemerkung vornehm⸗ lich durch einen Vorfall im letzten Jahre gekommen, der ſich auf den Gemeinderat Gärtner von Oberflockenbach bezogen habe. In einer vor dem Weinheimer Schöffengericht ſtattgefundenen Verhandlung gegen Gärtner wegen Beleidigung eines jüdiſchen Geſchäftsreiſenden habe derſelbe Richter, wie in der Verhandlung gegen Emmerich, nämlich Oberamtsrichter Schmidt, den Vorſitz geführt. Maier ſchildert kurz den Verlauf der Angelegenheit: Gärtner wurde in der Berufungsinſtanz zu 8 Tagen Gefängnis verurteilt. Einige Tage ſpäter ſei Gärtner vom Bezirksamt abgeſetzt, vom Ge⸗ meinderat aber wieder eingeſetzt worden. Dieſer Fall, der in der „Volksſt.“ ausführlich behandelt worden ſei, habe ihn beſtimmt, eu ſagen, daß im Weinheimer Kaſino ein gewiſſes Freundſchaftsverhält⸗ nis zwiſchen Perſonen des Gerichts und Fabrikanten beſtehe. Der Vorſitzende macht den Angeklagten darauf aufmerk⸗ ſam, daß die Kaſinoverhältniſſe doch mit dem Fall Gärtner nichts zu tun hätten. Hierauf beginnt der Vorſitzende mit der Verleſung des Proto⸗ kolls über die Schöffengerichtsverhandlung gegen Greinert. Auf Be⸗ ſchluß des Gerichts wird die Oeffentlichkeit bis auf weiteres ausgeſchloſſen. Der Zuhörerraum wird geräumt. Die Ver⸗ treter der Preſſe dürfen im Saale bleiben. Die Zeugenvernehmung. Als erſter Zeuge wird Architekt Friedrich Blumhof, bei der Firma Freudenberg in Weinheim in Stellung, vernommen. Zeuge hat Greinert an dem kritiſchen Tage nach Birkenau zu Ziegelei⸗ beſitzer Stief geſchickt, um Backſteine zu beſtellen. Greinert ſei Mau⸗ rer geweſen, aber zu Bureauarbeiten beigezogen worden und habe ſich auf dieſe Weiſe ein gewiſſes techniſches Können angeeignet. Auf Befragen des Vorſitzenden verneint der Zeuge, daß ſich Jemand dafür intereſſiert habe, daß Greinert freigeſprochen werde. Er habe auch mit Oberamtsrichter Schmidt nicht über den Fall geſprochen. Zeuge Bernhard Schütz, Wirt zum„Prinz Wilhelm“ in Bir⸗ kenau, iſt es aufgefallen, daß Greinert mehrmals vom Rade ge⸗ fallen iſt Auch die Frau des Zeugen hat dies wahrgenommen. Zeuge ſtellt feſt, daß Greinert mit dem Ziegeleibeſitzer Stief in ſeiner Wirtſchaft 12 Viertel Wein getrunken habe. Hierauf wird Greinert ſelbſt vernommen. Er iſt 22 Jahr⸗ alt, verheiratet, jetzt Parlier in Greiz. Zeuge bekundet, daß er bei Freudenberg in Weinheim 37 Pfg. pro Stunde, den gewöhnlichen Maurertagekohn, verdient habe. In Birkenau habe er in der Wirt⸗ ſchaft zum„Prinz Wilhelm“ ziemlich viel Wein mit Stief ge⸗ trunken. Wie groß das von ihm genoſſene Quantum geweſen ſei, wiſſe er nicht. Bis fünf Viertel habe er gezählt. Er habe verſchiedene Male aufbrechen wollen, ſei von Stief aber immer wieder veranlaßt worden, dazubleiben. Ueber die Vorgänge auf dem Heimwege wiſſe er nichts mehr. Zeuge bleibt trotz wiederholten Befragens des Vor⸗ ſitzenden dabei und bemerkt, daß er lediglich noch wiſſe, daß er unter⸗ wegs Perſonen begegnet ſei. Er glaube, daß er mit Recht Frei⸗ geſprochen worden ſei. Das Geld für die Bezahlung des Verteidigers habe nicht Herr Freudenberg oder Zeuge Blumhof vorgeſtreckt, ſon⸗ dern ſeine Braut. 5 5 Zeugin Frl. Maier⸗Weinheim iſt eine der Neaenpeiſeen die Greinert beläſtigt hat. Greinert habe vor dieſer Zeugin unſtttliche Handlungen vorgenommen und das Mädchen angepackt. Zieugin Eliſe Mohr, Ehefrau des Schneiders Mohr in Vir⸗ kenau, die Greinert ebenfalls beläſtigt hat, hat nicht den Eindruck gehabt, daß Greinert ſtark betrunken geweſen iſt. Zwei weitere Zeuginnen, Frau Margarete B eh m„Wein⸗ heim und Witwe Apollonia Schäfer, beſtätigen ebenfall, daß Greinert bei der Begegnung unſiktliche Handlungen men hat.„ Heuc Katharine Klinger, Ehefrau des Heizers Adam Klinger⸗Weinheim, hat ſich unterwegs Wiiwe Schäfer, die ihrem Schtpiegerſohn das Mittageſſen zutrug, angeſchloſſen. Es ſei Mit⸗ tags um halb 1 Uhr geweſen, als Greinert zu ihnen geſtoßen 1815 Greinert habe ſein Rad geſchoben und ſei, als er in die Nähe der beiden Frauen gekommen ſei, ſtehen geblieben und habe unſittliche Manipulationen vorgenommen. Die Zeugin hat nicht konſtatieren können, daßz Greinert betrunken war. f 3 Zeugin Marie Bauer, Ehefrau des Mühlenarbeiters Bauer in Weinheim, iſt von Greinert direkt angehalten worden. Der Frau gelang es, ſich loszureißen und davonzuſpringen. Nach Spiri⸗ toſen habe Greinert gerochen, aber ob er ſtark betrunken geweſen ſei, könne ſie nicht ſagen. Zeugin Rauſch, Ehefrau des Schmieds Karl in Weinheim, iſt von Greinert ebenfalls beläſtigt worden. enn Greinert, ſo meint die Zeugin, betrunken geweſen ſei, hätte er nicht auf das Rad ſteigen können, wie es der Fall geweſen ſei. Zeuge Dienſtknecht Nikolaus Wolf, iſt den beläſtigten Frauen begegnet und iſt von dieſen veranlaßt worden, Greinert zu folgen und ſeine Nummer feſtzuſtellen. Zeuge hat auch feſtgeſtellt, daß Zeugin Siefert, Ehefrau des Malers Siefert, die zu den denen Greinert unſittliche Handlungen vorge⸗ mmen hat, behauptet mit voller Beſtimmtheit, daß Greinert nicht Die Oeffentlichkeit wird wieder hergeſtellt Nach kurzer Pauſe wird in der Verhandlung fortgefahren. Greinert wird vom Vorſitzenden nochmals gefragt, ob er ſo betrunken geweſen ſei, daß er ſich an keine Einzelheiten mehr er⸗ innern könne. Greinert bleibt feſt dabei. Zeuge Zimmermann Helbing iſt Greinert an dem kritiſchen Tage ebenfalls begegnet und hat die Wahrnehmung gemacht, daß Greinert geſchwankt hat. Zeuge Martin Bienhaus⸗Weinheim, der Hauswirt, ſtellt feſt, daß Greinert ſich ſtets anſtändig benommen habe, ſolange er bei ihm gewohnt habe. Greinert ſei an dem kritiſchen Tage der⸗ maßen betrunken geweſen, daß er ihm geraten habe, ſich ſofort ins Bett zu begeben. Greinert ſei ſo betrunken geweſen, daß er auf Händen und Füßen die Treppe hinaufgekrochen ſei. Greinert habe ſo ausgeſehen, als wenn er auf der Straße herumgefahren ſei. Zeuge Gendarm Malter, der die Täterſchaft Greinerts feſt⸗ ſtellte, bekundet, Greinert habe gleich bei der erſten Konfrontation mit den beläſtigten Frauen auf dem Rathauſe behauptet, daß er von nichts wiſſe. Ziegeleibeſitzer Stief habe als Greinert an dem frag⸗ lichen Morgen zu ihm gekommen iſt, zunächſt mit Greinert in der Wohnung eine Flaſche Johannisbeerwein getrunken. In der Wirt⸗ ſchaft ſind dann 10—12 Viertel vom beſten Wein, das Viertel zu 35 Pfg. getrunken worden. Stief ſei der Anſicht geweſen, daß Greinert total betrunken geweſen ſei. Zeuge Bezirksarzt Dr. Thomen⸗Weinheim, der in der Berhandlung gegen Greinert als Sachverſtändiger fungiert hat, bleibt dabei, daß Greinert zurzeit der Tat unzurechnungsfähig ge⸗ weſen iſt. Greinert ſei zweifellos finnlos betrunken geweſen. Greinert habe früher an Wochentagen keine und an den Sonntagen nur wenig alkoholiſche Getränke zu ſich genommen. Höchſt ſelten habe er Wein getrunken. An dem kritiſchen Tage habe er nun ein⸗ mal in der Wohnung Stiefs beinahe eine Flaſche Johannisbeer⸗ wein, der ſtark alkoholhaltig ſei, getrunken und dann in der Wirt⸗ ſchaft 7 Viertel Wein. Das ſei ein Alkoholkonſum, der denjenigen, der nicht viel vertragen könne, in einen ſinnloſen Zuſtand verſetzen könne. Die Ausführung der Tat ſpreche auch dafür. Vorſ.: Sie haben damals Ihr Gutachten erſtattet, obwohl nicht viel Zeugen vernommen worden ſind. Haben Sie Ihr Gut⸗ achten aufgrund der Aktenlektüre erſtattet? Zeuge: Ich habe zuerſt mein Gutachten ſchriftlich erſtattet. Der Umſtand, daß Greinert noch aufs Rad gekommen iſt, iſt meines Erachtens nicht ausſchlaggebend. Zeuge Oberamtsrichter Schmidt⸗ Weinheim, der Vorſitzende in den Schöffengerichtsverhandlungen gegen Greinert und Em⸗ merich, bemerkt, das Urteil im Fall Greinert ſei von keiner Seite be⸗ einflußt worden. Ueber den Fall ſei auch niemals vorher geſprochen worden. Die Annahme des Gerichts, daß Greinert ſinnlos betrunken geweſen ſei, habe ſich im Weſentlichen auf die Angaben des Sachver⸗ ſtändigen geſtützt. Vorſ.: Es wäre wertvoll geweſen, erhebung etwas mehr ausgedehnt hätten. Zeuge: Es wurde dies in Erwägung gezogen. Aber der Sach⸗ verſtändige hatte ſein Gutachten ſo beſtimmt abgegeben, daß ſich das Gericht ſagen mußte, eine weitere Vernehmung der Frauens⸗ perſonen hat keinen Zweck. Vorſ.: Der Gerichtsbeſchluß, daß auf die Vernehmung wei⸗ terer Zeugen berzichtet wird, iſt protokolliert vor der Sachverſtän⸗ digenvernehmung. Zeuge: Der Sachverſtändige wurde gefragt, ob die Beweis⸗ erhebung weiter ausgedehnt werden ſolle und da er erklärt hatte, daß dies überflüſſig ſei, wurde von weiteren Vernehmungen Um⸗ gang genommen. Zeuge beſtätigt weiter, daß ein Schöffe Mitglied des Kaſionos ſei. wenn Sie die Beweis⸗ Der Fall Emmerich. Der Vorſitzende beſpricht ſodann den Fall Emmerich. Wie aus der Polemik unſeres Weinheimer Korreſpondenten mit der „Volksſtimme“ noch exinnerlich ſein dürfte, handelte es ſich in dieſem Falle um einen älteren Arbeiter, der nach Weinheim gekommen war, um im Porphyrwerk Arbeit zu ſuchen und dann verſchiedene Zech⸗ prellereien verübte. Der Mann wurde verhaftet und dann vom Schöffengericht Weinheim zu einer achttägigen Gefängnisſtrafe ver⸗ urteilt, die durch die Unterſuchungshaft verbüßt war. Wie aus dem oben zitierten Teil des inkriminierten Artikels hervorgeht, hatte die „Volksſt.“ zwiſchen beiden Fällen eine Parallele gezogen. Oberamtsrichter Schmidt⸗Weinheim wird auch wegen dieſes Falles, der am gleichen Tage wie der Fall Greinert zur Ver⸗ handlung gelangte, als Zeuge vernommen. Vert..⸗A. Dr. Frank frägt den Zeugen, warum er nicht auch im Falle Emmerich in Hinſicht auf deſſen Trunkenheit einen Sachverſtändigen zu Rate gezogen hätte. Zeuge Schmidt entgegnet, das ſei in dieſem Falle nicht nötig geweſen. Man könne doch nicht zu jedem Fall einen Sachver⸗ ſtändigen nehmen. Es entſpinnt ſich nun eine kurze Kontraverſe zwiſchen dem Zeugen und Verteidiger, weil jener behauptet hatte, Emmerich habe ſehr heruntergekommen, wie ein Landſtreicher, ausgeſehen. Der Ver⸗ teidiger will dies nicht gelten laſſen, vor allem nicht als Grund für die Verhaftung Emmerichs. Emmerich ſei nicht willens geweſen, Zech⸗ rellereien zu verüben, ſondern habe während des betr. Tages ver⸗ den Verwalter nicht getroffen. Der Verteidiger weiſt auch darauf hin, daß Emmerich noch nicht vorbeſtraft war. Gendarm Wiedemann⸗Eberbach, der die Erhebungen im Falle Emmerich gemacht hat, bemerkt, Emmerich habe auf ihn nicht den Eindruck eines Landſtreichers gemacht. Auf Befragen des Staats⸗ anwalts(Dr. Mühling) gibt der Zeuge zu, daß Emmerich ſich in den Wirtſchaften, als von ihm Geld gefordert wurde, frech benommen habe. Emmerich habe ſelbſt zugegeben, daß er mittellos in die Wirtſchaften hineingegangen ſei. Nach Weinheim ſei er mit etwa einer Mark gekommen, die er noch mit andern verzecht habe. Auch der Fall Gärtner wird mit dem Zeugen, Oberamts⸗ richter Schmidt durchbeſprochen. Gärtner war ſ. Z. angeklagt, den Geſchäftsreiſenden Mayher aus Darmſtadt angeſpuckt zu haben. Es kam in dieſer Angelegenheit zu einer öffentlichen Anklage. Der Zeuge bemerkt, es ſei ihm nicht bekannt geweſen, daß Gärtner habe er auch erſt davon Kenntnis bekommen, daß Gärtner Ge⸗ meinderat getveſen ſei. Der Vorſitzende bemerkt, die Behandlung der Klageſache Gärtner ſei etwas ungewöhnlich. Unſachliche Gründe ſeien für daz Verhalten des Zeugen aber wohl nicht maßgebend geweſen. Zeuge: Keinerlei. 25 Vorſitzender: Der Stagtsanwalt hat ſich allerdings Ihrer Anſicht angeſchloſſen. Haben Sie Anhaltspunkte dafür, daß der An⸗ geklagte Seufert der Verfaſſer oder Mitverfaſſer des Artikels iſt? Zeuge: Ich war garnicht im Zweifel darüber, daß Seufert der Verfaſſer ſein könne. Zeuge macht dafür verſchiedene Umſtände gel⸗ tend. Seufert ſei faſt ohne Ausnahme in jeder Schöffengerichtsſitzung geweſen. Er ſei darüber gut orientiert, weil er regelmäßig die „Volksſt.“ leſe, in der nach den Sitzungen regelmäßig Berichte er⸗ ſchienen ſeien. Bei der Verhandlung gegen Greinert ſei Seufert beſtimmt bei der Urteilsverkündigung geweſen. Schreibgehilfe Zinck⸗ gräff habe ihm(Zeugen) erzählt, daß er Seufert nach der Verhand⸗ lung im zweiten Stock mit Zeuginnen habe ſprechen ſehen. Seit gegen Seufert Anktage erhoben ſei, ſei er nicht mehr gekommen und bon da ab hätten auch die Berichte in der„Volksſt.“ aufgehört. Angekl. Seufert läßt ſich über die Art ſeiner Stellung bei der„Volksſt.“ aus. Er ſei nur Filialleiter, aber nicht feſter Kor⸗ ſchiedene Mal im Porphyrwerk um Arbeit nachgefragt, habe aber Sozialdemokrat ſei. Bei der Verhandlung vor dem Schöffengericht Für die Artikel, die er ſchreibe, bekomme er nichts. Der Angeklagte gibt zu, daß er ſich nach der Verhandlung gegen Greinert an Zeugen herangemacht hat. Die Sache habe in Weinheim und Um⸗ gebung viel Staub aufgewirbelt und deshalb habe er ſich dafür intereſſiert. Er habe deshalb eine Zeugin gefragt, ob Greinert all das begangen habe, was man ihm in Weinheim zur Laſt lege. Vorſ.: Warum haben Sie nicht Greinert ſelbſt aufgeſucht? Angekl.: Ich habe keine Veranlaſſung gehabt, mich um die Angelegenheit zu bekümmern. Zeuge Oberamtsrichter Schmidt bemerkt, Seufert habe ſich auch dem Gericht gegenüber als Berichterſtatter ausgegeben. So habe z. B. Seufert, als bei einer Beweiserhebung in einem Falle Jöſt die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen wurde, gefragt, ob dies auch für die Preſſe gelte. 1 Der Verteidiger ſtellt feſt, daß in der letzten Zeit in der „Volksſt.“ keine Schöffengerichtsberichte von Mannheim mehr ge⸗ kommen ſind, weil Seufert ſeit September in Mannheim auf der Expedition der„Volksſt.“ aushilfsweiſe beſchäftigt ſei. Zeuge Kaufmann Zinkgräff, früher Schreibgehilfe beim Amtsgericht, ſchildert ſeine Wahrnehmungen, die er in Bezug auf Seufert nach der Verhandlung gegen Greinert gemacht hat. habe ſich bei der Beſprechung mit der Zeugin Notizen ge⸗ macht. Angekl. Seufert beſtreitet, daß er ſich Notizen gemacht hat, worauf der Vorſitzende entgegnet, daß es darauf ja gar nicht ankomme, ob er ſich die Erzählung der Zeugin gemerkt oder no⸗ tiert hat. Es wurden dann noch einige Zeugen über die Bemühungen des Angeklagten Seufert vernommen, die dahin gingen, die von Greinert beleidigten Frauen zu deranlaſſen, auf dem Wege der Privatklage gegen ihn vorzugehen. Die Bemühungen führten zu keinem poſitiven Reſultat. Kriminalkommiſſär Leible hat bei Seufert, Kriminalkommiſſär Dietrich bei Maier Hausſuchung gehalten. Es wurde aber nichts gefunden. Maier, ſo bemerkte der letztere Zeuge habe geſagt, er ſolle im Ofen nachſuchen. Er habe den Artikel überhaupt nur aufgrund von Notizen verfaßt. 1 55 Zeuge Oberamtsrichter Schmidt ſtellte auf Befragen des Staatsanwalts noch einmal ausdrücklich feſt, daß bei den Urteilen in den Fällen Greinert und Emmerich nicht die mindeſte Spur von Einwirkung vorgelegen habe. Zeuge bleibt dabei, daß der Ver⸗ faſſer des Artikels ein Mann ſein müſſe, der in Weinheim wohne. Darauf weiſe beſonders die Erwähnung des Kaſinos hin. Auch 5 Fall Gärtner habe keine perſönliche Voreingenommenheit vor⸗ gelegen. Nach der Verleſung eines weiteren Artikels der„Volksſt.“, der ſich an die Adreſſe unſeres Weinheimer Berichterſtatters wandte, wurde die Beweisaufnahme geſchloſſen. Die Plaidoyers. J. Staatsanwalt Dr. Mühling beantragte in längeren Ausführungen, beide Angeklagte der Beleidigung des Weinheimer Schöffengerichts und ſeines Vorſitzenden, des Herrn Oberamtsrich⸗ ters Schmidt, ſchuldig zu ſprechen. .⸗A. Dr. Frank beantragte die Freiſprechung beider Ange⸗ klagten, weil Seufert, der lediglich das Material geliefert habe, nicht verurteilt werden könne, und weil Majer der Schutz des§ 193 zu⸗ gute komme. Der Spruch der Geſchworenen. 5 Die Geſchworenen verneinten bezgl. des Angekl. Seufert die Schuldfrage, während ſie dieſe bei Maſier bejahten. Seufert konnte infolgedeſſen der Freiſpruch verkündet werden. Antrag des Staatsanwalts. V Staatsanwalt Dr. Mühling beantragte wegen der Schwere der Beleidigung 6Monate Gefängnis.*àà— Das Urteil,„„„„ das nach etwa veſtündiger Beratung gegen ½4 Uhr verkü wurde, lautet auf 400 M. Geldſtrafe eptl. 80 Tage Gefäng⸗ nis. Dem Juſtizminiſterium und Oberamtsrichter Schmidt wurde Publikation des Urteils in der„Volksſt.“, im„Mannheimer Generalanzeiger“ und im„Weinheimer Anzeiger“ zugeſtanden. — 1 JGRosse GaRrENBAu 2AussTreitune IRregRArioNALE 2 KuNsr-unꝰ 8 Verſammlung der Vertreter der Gärtner⸗ Vereinigungen Deutſchlands. Die heute vormittag im Verſammlungsſaaſe des Roſen⸗ gartens abgehaltene Verſammlung von Sachverſtän digen nahm einen ſehr anregenden Verlauf und hinterließ bei den zahlreich anweſenden Intereſſenten die beſten Eindrücke. Faſt ſämtliche Gärtnerverbände Deutſchlands hatten ihre Vertreter ent⸗ ſendet, die lebhaft in die Debatte mit eingriffen, ihre Wünſc äußerten und ſo der Ausſtellungsleitung eine Fülle wertvoller An⸗ regungen gab, welche dieſe ſicherlich zur allgemeinen Zufriedenheit erledigen wird. Der zahlreiche Beſuch aus allen Gauen unſeres deutſchen Vaterlandes darf als ein gutes Omen für die Gartenbau⸗ ausſtellung angeſehen werden. Er trägt aber auch dazu bei, der Namen unſerer Vaterſtadt in weiten Kreiſen bekannt zu machen. Die Verhandlungen wurden von dem Ausſtellungsleiter, Herrn Bürgermeiſter Ritter eröffnet. Herr Stadtrat Barber, Herr Geh. Kommerzienrat und Generalkonſul Reiß, ſowie Herr Prof. Dr. Walter wa als Vertreter der Stadt anweſend. Ferner wohnte den Ve⸗ lungen Herr Gartenbauingenieur Keerl bei. In ſeine beifällig aufgenommenen Begrüßungsanſprache wies Herr Bürger⸗ meiſter Ritter darauf hin, daß unter Zuziehung auswärtiger Sach⸗ verſtändiger ſchon zu Beginn des Jahres eine Beſprechung ſtatt⸗ gefunden habe. Damals wurde von verſchiedenen Seiten der Wunſch geäußert, daß, wenn das Ausſtellungsprojekt einmal grei barere Formen angenommen habe, nochmals eine derartige B ſprechung anberaumt werden möge. Die Verhandlungen ſeien nu⸗ zu einem gewiſſen Abſchluſſe gelangt und der geeignetſte Zeitpunkt reſpondent. Er bekomme nur hie und da einen beſtimmten Auftrag. l — Stimme des Lobes. ene EPFP eee 5 dieſer Herren würden daß Fundament öllden, auf dem die Aus⸗] Prinz Heinrich von Preußen als Borſpann. Wenerarmuriger⸗ Näunheim, 18) April. Ein Ge⸗ tellung aufgebaut werde. Wenn alle dann dem Unternehmen ihre ſchichtchen, das von neuem den Beweis von der Leutſeligkeit des tatkräftige Unterſtützung angedeihen laſſen, ſo werde die Aus⸗ ſtellung der deutſchen Gärtnerſchaft zur Ehre gereichen. Sodann gab der Redner ein genau detailliertes Bild über den gegenwärtigen Stand der Ausſtellungsarbeiten, ſowie über die ganze Organi⸗ ſation derſelben. Dann verbreitete er ſich über den Verlauf der bisherigen Verhanblungen ſowie über die verſchiedenen Programme der Spezial⸗ und Sonderausſtellungen. Da wir wiederholt ſchon über dieſe Frage berichteten, ſo erübrigt es ſich, nochmals darauf zurückzukommen. Die Ausführungen des Ausſtellungsleiters fanden den lebhaften Wiederhall in der Verſammlung, was ſich ganz beſonders in der regen Diskuſſion dokumentierte. Faſt ſämtliche Redner erklärten mit den getroffenen Arrangements ihr volles Gin⸗ vernehmen und Sympathie. Beſonders lehhaft begrüßt wurde die Mitteilung, daß für Barpreiſe, abgeſehen von den Ehrenpreiſen, ein Betrag von 100 000 M. zur Verfügung ſtehe, der unter die ver⸗ ſchiedenen Ausſtellungszweige verteilt werden ſolle und zwar nach einem zuvor feſtgeſetzten Programm. Der Vorſitzende des Ver⸗ bandes der ſelbſtſtändigen Handelsgärtner Badens, Herr Preſti⸗ narie⸗Wieblingen⸗Heidelberg, referierte über die ſüddeutſchen Sonderausſtellungen und wies darauf hin, daß die Motive zu den⸗ mari⸗Wieblingen⸗Heidelberg, referierte über die ſüddeutſchen Gärtnern eine beſonbere Gelegenheit zur Entfaltung ihrer Kunſt und ihres Könnens zu geben. Es ſolle da auch dem kleinen Gärtne⸗ ermöglicht ſein, ſich an einer Ausſtellung zu beteiligen und zu ßeigen, was er zu leiſten vermag. An der weiteren Diskuſſion be⸗ teiligten ſich die Herren Hofgartendirektor Gräbener⸗Karls⸗ ruhe, Gartendirektor Ries⸗Karlsruhe, Becker⸗Wiesbaden, Stoffregen⸗Dortmund, Hartſtein⸗Düſſeldorf, Berte⸗ rams⸗Geldern, Henkel⸗Darmſtadt, Rropf⸗Frankfurt, Hof⸗ gürtner Unſelt⸗Schwetzingen, Albers⸗Erfurt, Gartenbau⸗ ingenieur Keerl⸗ Mannheim, Hartmann ⸗Darmſtadt, Beirut⸗Berlin, Feiſt⸗Stuttgart, Steinhauer⸗Lauben⸗ heim uſw. Herr Bürgermeiſter Ritter gab auf alle Anfragen die bereitwilligſte Auskunft und verſicherte wiederholt das weit⸗ gehendſte Entgegenkommen. Ganz beſonderen Anklang fand auch die Mitteilung des Herrn Kunſt⸗ und Handelsgärtners Becker⸗ Wiesbaden, daß in einer geſtern in Frankfurt a. M. abgehaltenen Handelsgärtner⸗Verſammlung der Beſchluß gefaßt wurde, daß nächſtes Jahr anläßlich der Ausſtellung ein Handelsgärtner⸗ tag in Mannheim abgehalten werden ſollte. Herr Kunſt⸗ gärtner Beltz⸗Köln kam auf die Balkon⸗ und Vorgärten⸗ prämiierung zu ſprechen und machte der Ausſtellungsleitung den Vorſchlag, anläßlich des 300jährigen Jubiläums der Stadt darauf hinzuwirken, daß ein beſonderer Betrag für die Prämiierung der am ſchönſten mit Blumen geſchmückten Häuſer genehmigt werde. Ferner wünſchte der Redner die Abhaltung von belehrenden Vor. trägen über die Blumenpflege. Nachdem Herr Preſtinari noch darauf hingewieſen hatte, daß für die Balkon⸗ und Vor⸗ gärtenausſchmückung ſeit Jahr und Tag eifrig gearbeitet werde und daß man auch ſchöne Erfolge ſchon erzielte, wurden die ge⸗ ſchäftlichen Verhandlungen beendet und unter Führung des Herrn Hürgermeiſters Ritter eine Beſichtigung des N vor⸗ genommen. Das herrliche monumentale Bauwerk rief bei Allen die größte Bewunderung hervor. An die Beſichtigung ſchloß ſich ein von der Stadt in der de e en gegebenes und aus mehreren Gängen beſtehendes Frühſtück an. Ueber dieſe Gaſtfreundſchaft ſeitens der Stadt Mannheim herrſchte nur eine Nach den erſten Gängen erhob ſich Herr Bürgermeiſter Ritter, um nochmals allen Erſchienenen im Auftrag der Stadt zu danken. Er wies in ſeinen Ausführungen auf bas ideale Verhältnis zwiſchen Kunſt und Natur hin, die beide nach beſten Kräften unterſtützt werden müßten, Sein Hoch galt der deutſchen Gartenbaukunſt. Herr Hofgärtner Gräbener⸗Karlsruhe toaſtete auf die Stabt Mannheim und Herrn Bürgermeiſter Ritter. Herr Geh. Kommerzienrat und Generalkonſul Reiß warf einen kurzen Rück⸗ blick auf die Entwicklung der Stadt Mannheim. Er erinnere ſich, führte der geſchätzte Redner unter allgemeiner Aufmerkſamkeit der Anweſenden aus, daß Mannheim während ſeiner Schuljahre 27000 Einwohner zählte. Heute dagegen habe die Stadt' über 165000. Die Stätte, wo wir uns heute befinden und wo der Waſſerturm ſtehe, diente damals als Richtſtätte. Als kleiner Junge habe er oft zugeſehen. Heute ſtehe an dieſem Platze und in deſſen nächſter Nähe ein Stadtteil, wie ihn, wie man ohne un⸗ beſcheiden zu ſein, wohl behaupten dürfte, nur wenige Städte aufweiſen. Mit Stolz könne jeder Mannheimer auf die Entwick⸗ lung ſeiner Vaterſtadt zurückblicken. Der Redner ſchloß ſeine in tereſſanten Ausführungen mit dem Wunſche, daß die Ausſtellung auch denſelben befriedigenden Gang wie die Entwicklung der Stadt nehmen werde. Er leere ſein Glas auf einen gleich ſchönen und glänzenden Erfolg, wie ihn die Stadt Mannheim bisher erzielte. Herr Gärtner 111 8 dankte namens der Anweſenden für die freundliche Bewillkommnung und Aufnahme, die auch fernerhin das Wort wahrmache: Es gibt nur ee Mannem. Herr Direktor Müller wies darauf hin, daß die Ausſtellungsarbeiten zu den ſchönſten und beſten Wen berechtigen, daß etwas Gediegenes und der Stabt Mannheim Würdiges geſchaffen werde. Alsdann gedachte er der Männer, die in uneigennütziger Weiſe an dem ſchönen Werke der Ausſtellung mitarbeiten und an deſſen Spitze der allverehrte und beliebte 77 unſerer Stadt, Herr Geh. Kommerzienrat und Generalkonſul Reiß ſtehe. Sein Hoch 5 dem Ehrenbürger der Stadt Mannheim. Herr Profeſſor Dr. Walter feierte in ſchwungvoller Weiſe die zukünftigen Leiter der Sonderausſtellungen. Herr Preſtinari⸗Wieblingen⸗Heidel⸗ berg toaſtete auf die Ausſteller. Herr Hartſtein⸗Düſſeldorf gab den 1 5 Wünſchen der auswärtigen Gärtner für das Gelingen der Mannheimer Ausſtellung Ausdruck. Herr Stadt⸗ gärtner Brehm⸗Ludwigshafen gedachte in intereſfanten Aus⸗ führungen der mühevollen Arbeit der zukünftigen Preisrichter und erſuchte die Gärtner, der zur Ausarbeitung der Grundſätze für die Preisrichterarbeiten eingeſetzten Kommiſſion ihre bei den ſeitherigen Ausſtellungen gemachten zu unterbreiten. Herr Stoffregen⸗Dortmund dankte im Namen der auswär⸗ ligen Gärtner der Stadt Mannheim für die freundliche Aufnahme. Herr Stadtgarten⸗Ingenieur Keerl wies auf die große 0 be hin, welche die 5 und Tagespreſſe für die A Miellung zu leiſten habe und feierte die Tagespreſſe in einem Hoch. Herr Redakteur Becker⸗Mannheim dankte namens der Tagespreſſe für die Worte des Vorredners und gab dem Wunſche für ein glückliches Gelingen der Ausſtellung Ausdruck. Herr Feiſt ⸗Feuerbach hofft, daß die Mannheimer Ausſtellung Nord und Süd in der dautſchen chaft zufammenführe und daß und es ſei zu wwünſchen, daß die deutſchen Gärtner ſich rege an ihr beteiligen. Küche und Heller des Roſengartenreſtaurateurs fanden allgemeine Anerkennung. An das Eſſen ſchloß ſichein Rundgang durchdas Ausſtellungs⸗ gelände, deſſen vorzügliche Lage allgemein hervorgehoben wurde. Der Verlauf der ganzen heutigen Veranſtaltung läßt darauf ſchließen, daß die Mannheimer Gartenbau-Ausſtellung dank der vorzüglichen Fundamentierung in einer Weiſe frequentlert wird, welche alle vorhergegangenen Gartenbauausſtellungen. * Prinzen erbringt, und dabei den unbedingten Vorzug der Wahr⸗ heit hat, ereignete ſich am vergangenen Gründonnerstag im vor⸗ deren Odenwald. Ein Heidelberger Fabrikant war am fraglichen Tage in Roßdorf eingekehrt, wohin er auf ſeinem kleinen Autowagen, der nur fünf Pferdekräfte indiziert, auf einer Ver⸗ gnügungs⸗ und Geſchäftstour gekommen war. Nach längerer Pauſe wollte jedoch das Vehikel trotz aller Mühe dem Führer beim Wegfahren nicht mehr gehorchen und bewegte ſich nicht vom Platze. Nicht gerade in beſter Stimmung, machte man allerlei vergebliche Verſuche, den Wagen in Bewegung zu ſetzen, als plötzlich ein mächtiger Autowagen herangeſauſt kam, deſſen Führer, als er die „Sportkameraden“ in Verlegenheit ſah, ſofort anhielt und aus⸗ ſtieg, um den Fehler zu beſichtigen; als er ſah, daß der Akkumu⸗ lator neu gefüllt oder durch einen anderen erſetzt werden mußte, was in Roßdorf abſolut unmöglich war, verſprach er,„ſofort nach ſeiner Ankunft in Darmſtadt Erſatz zu ſenden, der in einer Stunde da ſein könnte.“ Schon war der hilfsbreite Fremde— wie ſich ſpäter herausſtellte, Prinz Heinrich von Preußen— im Begriff, wegzufahren, da überlegte er ſich die Sache anders, ließ ein ſtarkes Seil herbeiſchaffen, das er mit eigenen Händen an ſeinem Wagen befeſtigte und los ging es in raſcher Fahrt nach der Reſidenz, von wo der Beſitzer des kranken Wagens mit Erſatz⸗ teilen aus der Autohalle des Gr. Hofſtalles verſehen wurde und nach herzlichem Dank an den königlichen Helfer ſeine Fahrt fort⸗ ſetzen konnte. Prinz Heinrich hatte mit ſeinem Sohn, dem Prinzen Sigismund, eine kleine Odenwaldtour zu ſeinen Ver⸗ dem Erbprinzenpagre von Erbach⸗Schönberg in König, gemacht. Zudrang zum juriſtiſchen Studium. Daß ſich die Großh. Regierung des nachgerade unheimlich gewordenen Zudrangs zur juriſtiſchen Laufbahn nach Möglichkeit zu erwehren ſucht, wird ihr wohl niemand berargen können, es ſei denn, daß er imſtande wäre, auf die Frage: wohin mit dem embarras de richesse? eine befrie⸗ digende Antwort zu geben. Einen recht ſchlagenden Beweis für das als notwendig erkannte und in Anwendung gebrachte Siebungs⸗ berfahren bietet das Ergebnis der jüngſten Rechtskandidaten⸗ prüfung. Nicht weniger als 104 junge Juriſten hatten ſich, laut „Bruchfſ. Ztg.“, dazu gemeldet, von denen 26 freiwillig zurücktraten und 48 für nicht beſtanden erklärt wurden. Zu Rechtskandidaten wurden 85 oder faft genau ein Drittel der Bewerber ernannt. * Schneebeobachtungen. Die warme Witterung der verfloſ⸗ ſenen Woche hat den auf den Bergen noch liegenden Schnee raſch geſchmolgen; am Morgen des 14. April(Samstag) hat nur noch beim Feldberger Hof eine geſchloſſene Schneedecke in der Höhe von 90 em beſtanden. * Der Bund deutſcher Jäger in Baden, dem eine große Antzahl badiſcher Jagdbeſitzer angehört, hat auf Samstag, 21. April, nach⸗ mittags ½5 Uht, eine Hauptverſammlung in das Gaſthaus zum „Ochſen“ in Offenburg einberufen. Es findet eine Beſprechung über Domänenjagden und Über Gründung von Sektionen ſtatt. Gäſte haben ungehindert Zutritt. Nach Schluß der Verſammlung hält Herr Rittmeiſter Vierordt⸗Heidelberg einen Vortrag über ſeine Reiſen in Oſtafrika und Jagden am Kilima⸗Njaro, verbunden mit Lichtbilder⸗Vorführungen, der auch für Damen von Intereſſe ſein dürfte. Der Vortrag beginnt um 7 Uhr bei freiem Zutritt. * Das Straßenbahnamt gibt bekannt, daß es vom Sommerfahr⸗ plan der elektriſchen Straßenbahn in handlicher Form einen Taſchen⸗ fahrplan herſtellen ließ, welcher von den Schaffnern bezogen werden kann. *Der Streik der Briefträger in Paris ſcheint doch größeren Umfang angenommen zu haben, als man nach den kurzen telegra⸗ phiſchen Nachrichten annehmen durfte. Eine Leſerin unſeres Blattes in Paris teilt uns nämlich mit, daß ſie ſeit 8 Tagen unſere Zeitung nicht mehr erhalten und erſt am 17. April ſei ihr erſtmals wieder eine Nummer zugeſtellt worden. * Konkurs. Ueber das Vermögen des Bauunternehmers Joſef Schuldheis, Inhaber der Firma JFoſef Schuldheis, Baugeſchäft hier, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt Herr Kaufmann Friedrich Bühler ernannt. Prüfungstermin 15. Mai. 8 pfalz, Heſſen undg Amgebung. * Waldſee, 16. April. Am Karſamstag gingen über unſere Gegend eine Reihe von Gewittern nieder, leider nicht, ohne ſchweren Schaden anzurichten. In Neuhofen ſcheute das Pferd eines Ackerers vor dem Blitz, der Mann ſiel infolgedeſſen vom Pflugskarch und trug unerhebliche Verletzungen am Kopf davon. Hier ſchlug der Blitz in einen Scheunengiebel, ſprang auf ein nebenſtehendes Wirtshaus über, am Dachkandel entlang und an einer eiſernen Stange in den Boden, ohne jedoch größere Ver⸗ heerungen zu verurſachen. Auf dem Felde zerſchlug er einem ackernden Bauersmann den Pflugswagen nebſt Egge, das Pferd wurde zu Boden geworfen, doch kamen Pferd und Fuhrmann mit dem bloßen Schrecken davon. T. Mußbach, 16. April. Mehrere Preßprozeſſe vor dem Schöffengericht Neuſtadt a. H. bildeten bekanntlich die Vor⸗ läufer zu dem großen Weinprozeß gegen Otto Sartorius vor dem Landgericht Frankenthal. Einer dieſer von Sartorius ange⸗ ſtrengten Preßprozeſſe war bis jetzt bei der Berufungsinſtanz an⸗ hängig und iſt erſt dieſer Tage nledergeſchlagen worden. ES» it ſich dabei um den Zeitungskorreſpondenten Heinrich Ru ſt hier, welcher der Urheber einer Notiz in der„Neuſtadter Ztg.“ ſein ſoll, wonach bei Sartorius eine Kellerkontrolle ſtattgefunden 55 und bei Ph. Jakob Klohr hier Chemikalien geſucht worden ſei. Nachdem Sartortus und Klohr Beleſdigungsklage angeſtreng: hatten, wurde Ruft vom Schöffengericht Neuſtadt zu 30 Mark Geid⸗ ſtrafe verurteilt. Kläger und Beklagte legten gegen dieſes Urteil zum Landgericht Frankenthal Berufung ein. Die Sache ruhte jedoch bis jetzt, weil der große Sartorius⸗Weinprozeß vor dem Landgericht e g. dazzwiſchen kam. Nunmehr haben die Berufungskläger rtorius und Klohr Klage und Strafantrag gegen Ruſt z u rü ck⸗ ezogen und das Landgericht Frankenthal hat das Ver⸗ fa rengegen Ruſt eingeſtellt unter gleichzeitiger Ueber⸗ aller Koſten beider Inſtanzen auf die Kläger Sartorius und ohr. —— Vadiſche Politik. Karlsruhe, 18. April.(BVon unſerem Karls⸗ ruher Bureau.) Unter der Ueberſchrift:„Parlamen⸗ tariſche Preſſionsmiktel“ veröffentlicht die„Bad. Landesztg.“ folgende parteioffiziöſe Auslaſſung:„Neuerdings ſind zwiſchen der Budgetkommiſſion der Zweiten Kammer und der Regierung ernſte Meinungsverſchiedenheiten zu Tage getreten. Jene wünſcht, daß in jeder Etatsperiode durch⸗ ſchnittlich 5 Millionen Mark zum Ausbau des Staatsbahn⸗ netzes verwendet werden; dieſe will ſich aus budgetrechtlichen und finanztellen Bedenken darauf nicht einlaſſen. Das Zen⸗ trum, das ſich ſonſt ſo gerne als Stütze der Staatsautorität aufſpielt, war nun ſofort mit der Drohung bei der Hand, für die großen Bahnhofbauten ſo lange nichts bewilligen, bis die Regierung nachgibt, und die Sozlaldemoktaten wollen den Miniſter dadurch mürbe machen, daß ſie ihm die Ab⸗ lehnung ſeines Gehaltes in Ausſicht ſtellen. Auch vie Libera⸗ len wünſchen den weiteren Ausbau des Bahnnetzes; aber in ſhren Kreiſen hält man es für ungerechtfertigt und taktiſch ver⸗ fehlt, ohne weiteres zu Preſſionsmitteln zu greifen. Ein Miniſter darf und ſoll ebenfalls eine eigene Meinung haben, und die Abgeordneten, die dieſe Meinung nicht teilen, ſollten ſie durch ſachliche Gründe zu widerlegen ſuchen und zur gewiſſenhaften Würdigung der letzteren ausreichende Zeit ge⸗ währen, anſtatt gleich nach der Deviſe zu verfahren: Und biſt du nicht willig, ſo brauch' ich Gewalt! Ein tüchtiger charakter⸗ boller Mann, wie ihn der Staat als Miniſter bedarf, kann auch vom Parlament eine rückſichtsvolle Behandlung verlangen, und brüske Drohungen werden ihm ein Entgegenkommen nicht er⸗ leichtern, ſondern erſchweren oder gar unmöglich machen. Mit Miniſtern, die vor dem ſozialdemokratiſchen Grundſatze: Wer nicht pariert, der fliegt! ſchleunigſt zu Kreuze kriechen, wäre weder dem Staat noch dem Volke gedient. Uebrigens ſteht den badiſchen Miniſtern auf ihr Gehalt ein geſetzlicher Anſpruch zu, der gegen die Staatskaſſe nötigenfalls zivilrechtlich geltend ge⸗ macht werden könnte. Auch iſt das Preſſionsmittel, mit dem das Zentrum auftrumpft, wohl kaum ganz ernſt zu nehmen; denn die großen Bahnhof⸗Umbauten in Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg und andern Städten ſind ein Gebot der Betriebs⸗ ſicherheit; durch ihre Ablehnung oder Verſchleppung würde ſich das Zentrum eine Verantwortung aufbürden, die ihm im Falle eines Eiſenbahnunglücks geradezu verhängnisvoll werden könnte. Es gibt noch andere, weniger bedenkliche Preſſionsmittel; aber die Vorausſetzung zu ihrer Anwendung wäre erſt dann gegeben, wenn ſich ein Miniſter hartnäckig gegen vernünftige Gründe ver⸗ ſchließen und dadurch wichtige Staatsintereſſen gefährden würde. Die Liberalen aber hegen die Erwartung, daß in der Frage des Ausbaus unſeres Bahnnetzes die finanziellen Bedenken der Regierung hinter volkswirtſchaftlichen Rückſichten zurücktreten werden, und daß recht wohl eine annehmbare Form gefunden werden kann, die den budgetrechtlichen Be⸗ denken der Regierung Rechnung trägt.“ 1% — Mit den Votarbeiten zur Reviſion des Gehaltstarifs) hat die Regierung, dem„Schw. Merkur“ zufolge, bereits begonnen. Die Regierung iſt entſchloſſen, mit der Reviſion des Gehaltstarifs, die in erſter Linie zum Zweck einer Beſſerſtellung der Beamten erfolgt, gleichzeitig auch eine Durchſicht der Einkeilung des Tarifs ſelbſt zu verbinden. Man will die Abteilungen ſowſe auch die einzelnen Unterabteilungen an Zahl vermindern und die Einteilung nur nach großen Ge⸗ ſichtspunkten vornehmen. Die Reviſion wird nalürlich viel Geld koſten, 3 bis 4 Millionen Mark jährlichen Mehraufwands wird nicht zu hoch gegriffen ſein. Leſzte Hachrichten und Telegramme. * Dudweiler, 18. April. Die Inſpektion der Grube Dud⸗ weiler teilt gegenüber anders lautenden Nachrichten über einen Brand in der Grube mit, daß am 16. April ein unbedeutender Brand ſtattfand, der ſofort gelöſcht wurde. Menſchen ſeien dabei überhaupt nicht in Gefahr gekommen. Hanau, 18. April. Ein Bauarbeiter aus Bürgel bei Offenbach iſt auf der Reiſe nach Alſenau plötzlich erkrankt und im vdortigen Krankenhauſe bald darauf unter den Symptomen der Genickſtarre geſtorben. * Köln, 18. April. Der Jeſuitengeneral P. Martin iſt, wie der„Köln. Volksztg.“ aus Rom gemeldet wird, heute mittag 11½ Uhr geſtorben. * Trier, 18. März. Wiederum nahmen die Pocken⸗ erkrankungen im Luxemburgiſchen letzte Woche um 10 neue Fälle zu. * Eiſenach, 18. April. Der Kafſer iſt heute Vor⸗ mittag 9½ Uhr hier eingetroffen und alsbald in offenem Wagen nach der Wartburg weitergefahren. *Kiel, 18. April. Geſtern Abend wurden hier von der Polizei 2 Perſonen, ein Japaner namens Emamura und ſein Begleiter, ein Däne namens Janſen wegen Spionageverdachts feſtge⸗ nommen. Sie wurden jedoch heute, nachdem ſich der Verdacht als unbegründet erwieſen hatte, wieder auf freien Fuß geſetzt. Petersburg, 18. April.(Petersb. Tel.⸗Ag.) Der Miniſterrat ſprach ſich dafür aus, daß ſoſort nach dem Zuſammen⸗ tritt der Reichsduma die Bauernfrage auf die Tagesordnung geſetzt werden ſoll. Es wird der Duma wegen des großen Um⸗ fangs der Frage und der Kürze der Zeit nur ein allgemeines Pro⸗ gramm unterbreitet werden, gleichzeitig aber auch die von den verſchiedenen Miniſterien bereits fertiggeſtellten, die Agrarfrage betreffenden Entwürfe. Reichstags⸗Erſatzwahl. * Hannover, 18. April. Die Reichstagserſatzwahl im 8. hannoverſchen Wahlkreiſe Hannover⸗Linden iſt auf den 22. Juni feſtgeſetzt.(Frkf. Ztg.) * Kattowit, 18. April. Als Termin der Reichstagserſatz⸗ wahl für Beuthen⸗Tarnowitz iſt der 12. Juni beſtimmt worden.(Frkf. Ztg.) Ausſtände. *Weißenfels. 18. April. Die Sechſerkommiſſion der ausſtändigen Bergleute wandte ſich an die Berg⸗ behörden mit der Bitte um Vermittelung. Da die Werkbeſißzer jedoch eine Vermittelung ablehnen, und ihrerſeits bereit ſind, mit ihren Belegſchaften ſelbſt zu unterhandeln, leiſteten die Behörden dem Geſuch um Vermittelung keine Folge. In einer Beſprechung mit den intereſſierten Werken ſtellte Gewerberat Boehniſch⸗ Meuſelwitz feſt, daß die Werke bereit ſeien die Arbeiter wieder anzunehmen, ſoweit ihre Plätze nicht beſetzt ſind. In den Ver⸗ ommlungen der Ausſtändigen am Montag und Dienstag wurde ie Fortſetzung des Streiks beſchloſſen. Die Zahl der Ausſtändigen beträgt 4300 bei einer Geſamtbelegſchaft von 15 600. *Paris, 18. April. Die ausſtündigen Poſt⸗ bedienſteten machten in einer geſtern Abend abgehaltenen Verſammlung den Vorſchlag, die Briefkäſten und deren Inhalt zu beſchädigen. Der Poltzeipräfekt erteilte infolgedeſſen den Schutzmannſchaften den Befehl, die Briefkäſten genau zu über⸗ wachen und jeden Ausſtändigen, der eine Beſchädigung derſelben verſuchen ſollte, ſofort zu verhaften. * Paris, 18. April. Aus Grenoble wird gemeldet: Zwiſchen Ausſtändigen und arbeitswilligen Arbeitern det Seidenwebereien in Veyren kam es zu großen Raufe⸗ reien. Die Gendarmerie und Truppen mußten einſchreiten. Ein Gendarm und mehrere Arbeiter wurden verwundel. Die Zahl der Ausſtändigen, welche revolutionäre Lieder ſingend durch die Straßen zogen, iſt im Laufe des Tages auf über 4000 geſtiegen. Aus Grenoble und Chambery wurden Truppen zut Auftechterhaltung der Ruhe nach Vehren geſchickt. New⸗Pork, 18. April. Die Grubenbeſitzer lehnten die letzten Forderungen der Kohlengräber ab. —— Fr SSa Sg Sedssg S 8 .. U. ̃ ⁵] v &. 1 2 ea„„ aeene „„ r —— derm, 18. erpru. Seneralsecnzeiger. B. Selie, Volkswirtschaft. Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik, Judwigshafen a. Rh. In der Bilang werden ausgewieſen an Aktiva: Liegenſchafts⸗, Bau⸗ und Apparate⸗Konto der Fabrik Ludivigshafen Mark 29 492 170 80 715 596), Waren⸗, Betriebs⸗ und Fabrikations⸗Konto Mark 19 575 813(24 326 387), Kaſſa, Wechſel, Guthaben bei Banken elc. M. 13 217 850(5 824 667), Effekten M. 1 169 519(1319 952), Beteiligungs⸗Konto Duisburger Kupferhütte M. 1 280 000(wie im Vorj.), Debitoren einſchließlich der Anlagen der Zweiganſtalten M. 15 810 829(18 610 640).— Paſſibat: Aktienkapital Mark 21 000 000(w. i..), Anleihe⸗Konto M. 10 000 000(w. i..), brdentliche Reſerve M. 12 660 000(w. i..), außerordentliche Reſerve M. 8 151 686(w. i..), Arbeiter⸗Unterſtützungsfonds M. 2 217974(M. 2 220 043), Kreditoren⸗Konto M. 4 890 164 8 479 987), Guthaben der Beamten⸗Penſionskaſſe, des Spar⸗ vereins der Arbeiter, diverſe Delkredere⸗Konti und vorübergehende Reſerden M. 8 952 762(7 406 976).— Es erforderten General⸗ Unkoſten M. 4094 298(8 626 063), Anleihe⸗Zinſen M. 450 000 (w. i..), Reingewinn in 1905 M. 11750 219(12 022 066), Gewinn⸗Vortrag von 1904 M. 1 190 780(1 128 834), Bilanz⸗ Ergebnis von Ludwigshafen und Filialen Mark 16 228 992 144 875 578), Zinſen M. 65 526(99 217). Kapital⸗Herabſetzung. Der auf 12. Mai berufenen General⸗ berſammlung der Meeß u. Nees Akt.⸗Geſ. für Beton⸗ und Eiſenbetonbauten im Hoch⸗ und Tiefbau in Karlsruhe wird auch die Herabſetzung des Grundkapitals von M. 1 050 000 um M. 350 000 durch Zuſammenlegung von je drei zu zwei Aktien und die Ausgabe von 200 Stück Vorzugsaktien von 1000 M. vorgeſchlagen. 5 Preußiſch⸗Heſſiſche Eiſenbahn⸗Gemeinſchaft. Im Rechnungs⸗ jahr 1. April 1905 bis 31. März 1906 betrug die Mehreinnahme rund 105 Mill. Mark gegen den Etatsvoranſchlag und rund 123 Millionen Mark gegen das Vorjahr 1904/05. Die Einnahme⸗ ſteigerung im Perſonen⸗ und Güterverkehr beträgt im Jahre 1905 gegen 1904 nahezu 8 Proz. Suübdeutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, Darmſtadt. Die Geſell⸗ ſchaft vereinnahmte im März d. J. M. 478 691 gegen M. 448 191 im gleichen Monate des Vorjahres. Davon entfallen auf den Per⸗ ſonenverkehr M. 361.996 oder M. 15 844 mehr als im Vorjahre und auf den Güterverkehr M. 114 123 oder M. 14 523 mehr. Im ganzen Geſchäftsjahr 1904/05 wurden insgeſamt M. 5 995 482 oder M. 366 609 mehr als im gleichen Zeitraume des Vorjahres eingenommen. Zentralverein der deutſchen Leberinduſtrie. In Frankfur!: fand geſtern die diesjährige Hauptverſammlung des Zentralvereins der deutſchen Lederinduſtrie ſtatt. Aus dem vom Generalſekretär R. Krauſe⸗Berlin erſtatteten Geſchäftsbericht iſt namentlich zu er⸗ wähnen, daß die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes dem Zentralverein in Ausſicht geſtellt hat, in den deutſchen Kolonien Verſuche mit dem Anbau von ſtark gerbſtoffhaltigen Rinden zu ver⸗ anſtalten. Nach einem Referat des Generalſekretärs Krauſe nahm die Verſammlung einen Antrag an, wonach die gefetzgebenden Kör⸗ perſchaften des Reichs erſucht werden ſollen, die Gerbmaterialien⸗ zölle zu beſeitigen und zwar weil, wie die Rindenverſteigerungen des diesjährigen März erwieſen haben, die Preiſe der einheimiſchen Minde nicht durch die Zölle erhöht ſind, wohl aber die deutſche Vederinduſtrie dadurch ſchwer geſchädigt wird. Die Verſammlung beſchloß ferner, ſich mit dem Häuteverwertungsverbande in Ver⸗ bindung zu ſetzen, um die Mißſtände im Häuteauktionsweſen zu beſeitigen. Die Akt.⸗Geſ. Hackerbräu in München beantragt die Erhöhung des Aktienkapitals um 600 000 M. auf 3,6 Mill. Mark. Die neuen Aktien werden zu 143 Proz. von einem Konſorttum übernommen und zu demſelben Preiſe den Aktionären zur Verfügung geſtellt. Die Oberſchwäbiſchen Zementwerke in Stuttgart erzielten nach Abſchreibung von 65 070 M.(i. V. 67499.) einen Reingewinn von 414 714 M.(315 670.). Die Dividende beträgt 14 Prog. 19 Prog.). Aktiengeſellſchaft Mathins Stinnes in Mülheim(Ruhr). Die mit einem Aktienkapital von 1,80 Mill. Mark arbeitende Geſellſchaft Hat für 1905 einen Reingewinn von 87 296 M. erzielt. Zuzüglich Ddes aus dem Jahre 1904 vorgetragenen Gewinnes von 65 056 M. ſtellt ſich der berfügbare Gewinnſaldo auf 152 352 M. Portland⸗Zementfabrik Blaubeuren(Gebr. Spohn) Die Ge⸗ Jellſchaft erzielte nach 281 494 M.(268 250.) Abſchreibungen einen Reingewinn von 461 626 M.(195 665.), woraus 10 Proz. Dividende(6 Proz. für 14 Monate) gezahlt werden ſollen. Die Schweizeriſche Unfallverſicherungs⸗Aktiengeſellſchaft Winter⸗ wur erziekte einen Reingewinn von 846 234 Fr.(827 902 Fr.), wobon 169 246 Fr. den Gewährleiſtungsmitteln, 152 000 Fr. der Schadenrücklage und ordentlichen Rücklage zugewandt und 500 Franken(880 000 Fr.) als Dividende verteilt werden. Die Akt.⸗Geſ. für Anilinfabrikation in Treptow⸗Berlin konnte Lurch Vergrößerung des Abſatzes für den weiteren Preisrückgang vieler Ergeugniſſe und für eine Teuerungszulage an die Arbeiter ckung ſchaffen. Die ruſſiſchen Filialen haben unter den Streiks n ihren Erträgniſſen gelitten. Der Bruttogewinn beträgt ein⸗ chließlich M. 223 680(M. 184 750) Vortrag insgeſamt Mark 588 118(M. 7 325 157). Nach M. 1 568 685(M. 1 662 996) Abſchreibungen blieb ein Reingewinn von M. 2 671 058(Mark 2 347 934), woraus der Spezialreſerve und dem Erneuerungsfonds 351 439 überwieſen, M. 138 875(M. 144 255) Auffſichtsrats⸗ tantismen verteilt und bekanntlich 22 Proz.(wie im Vorj.) Divi⸗ dende vorgeſchlagen wurde, bei M. 200 739 Vortrag. Die Zeichnungen auf Reichsanleihe und Konſols mit Sperre erdert voll, die mit Schuldbucheintragung gleichfalls voll, freie i n unter Zuſammenwerfung von Konſols und Reichs⸗ anleihen nach Ermeſſen der Sußfkriptionsſtellen etwa mit 50 Proz. gugeteilt, dabei auf Reichsanleihe prozentuell etwas mehr als auf etrſols.— Die Zulaſſung der M. 260 Millionen neuen 3proz. ichsanleihe und der M. 300 Millionen 3prog. preußiſchen Kon⸗ gur Berliner Börſe iſt geſtern beantragt worden, für erſtere bon der Reichsbank, für letztere von der Seehandlung. Zu dem Abſchluß der ruſſiſchen Anleihe hört der Korreſpondent der„Frkf. gig.“, daß der Anleihebetrag deshalb auf Fr. 2% Mil⸗ Rarden erhöht wurde, weil man damit von Rußland die Verpflich⸗ erlangen konnte, während ztweier Jahre keine Auslands⸗ anleihen zu kontrahieren. Von dem Anleihe⸗Erlös werden die Mendelsſohn ſchen Schatzſcheine, ſowie der Vorſchuß der Patiſer Banken zurückgezahlt werden.— Das offiziöſe Giornale'Italia ſteilt mit, daß ſich Italien an der ruſſiſchen Anleihe nicht beteiligen wird. Auf Befragen des Schatzminiſters rieten die größeren Kreditanſtalten don einer Betefligung ab.— Der Wiener ankberein trat dem öſterreichiſchen Syndrat für die Ueber⸗ nahme der neuen ruſſiſchen Anleihe bei. Kontingent der Reichsbank. Dem Zentralnoteninſtitute iſt jetz vom Reichsamt des Innern der Beſcheid zugegangen, daß das Kon⸗ der Oraunſchweigiſchen Bank, die Ende 1905 btenbank zu ſein, auf die Reichsbank übergegangen Die Rieichsbank wird alſo 1905 für die Zeit, in der ſie im Jahre 1906 bisher in der Notenſteuer war, für einen um 2 829,000 M. geringeren Betrag, als bisher be⸗ rechnet, Notenſteuer zu erlegen haben. Bei Berechnung der ſteuer⸗ freien Notenreſerve in den Austweiſen der Reichsbank wird in Zu⸗ kunft zu berückſichtigen ſein, daß die Bank nunmehr ſteuerfrei 472 829 000 M. durch Metall nicht gedeckte Noten auszugeben be⸗ rechtigt iſt, gegen bisher 470 Millionen Mark. Zuühlungseinſtellung. Das Bankhaus Sala Regazzoni E. C. in Como(früther Mariant Sala) hat ſeine Zuhlungen ein⸗ geſtellt. Die Paſſiven überſteigen 2 Millionen Lire; ſie ſind jedoch durch Hhpotheken auf die Eiſenbahn Bari⸗Locorotondo garantiert. Mannheimer Efſektenbörſe vom 18. April.(Offfzieller Bericht.) Bei ſtillem Verkehr notierten heute: Süddeutſche Bank⸗ Aktien 117,25., Anflin⸗Aktien 457., Continentale Ver⸗ ſicherungs⸗Aktien 500., und Zellſtoffabrik Waldhof 321 B. Obfigolſonen 115 Bad..⸗M. f. Röſchiff. U. Scefranspvort 191. 4½%% Maß. rrffin⸗. Sodaf. 104.50 G 95.80 F4% Ny, Kleimein, Seſdſhg. 101.50 G 97.50 be5% Büre, Broubaus, Bonn 109.78 G 4% Herrewäüßle Gen: 100.— 1½% Mannß. Pampf⸗ ſchleppſchffahrts⸗Geſ. 4½% gannh. Lagerhaus⸗ Gsſeſſſchaft 4½% Oberrß.celektrizſtäts⸗ werke, Farläruhe 4½½% Mfüft. Chamoſte u. Tonwerk.. Eſſenb. 102.— G 4½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. Walpßhof bei Pernau in inland 01.50 G 1½9/ Speurer Brauhaus .(A. in Speyer 101. G 1½ Sheyrer Zſegelwerke 109 10 60 4½% Sſfdd. rahtinduſtr. 101.75 G 14½%% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 101.— 6 4½ Zellſtofffabrik Walphof 104.30 G Pfandbriefe. 4% Nh. Hyp.⸗B. untk. 1902 100.60 3½„„„ alte M. 956.80 b5 3½%„„„ unk. 1904 30** Fommunal Stüdte⸗Anlehen. 3 ½ Freihurg j. B. 3/% Heidelbg. v. J. 1903 30% Kaxlsruße v. J. 18968 3½% Läßr v.. 1902 %0 Ludwigshafen 4 98.500 b. 97.80 5 87.40 b· 97.— 55 100.50 G0 100.— K v. 1900 100.— G 97.50 B 1901 101.— N 1885 98.— 1888 98.— 1895 98.— 1808 97.88 „ J904 68.20 B 3½% Pirmaſens unk. 1905 98.— 3½% Wtiesloch v. J..25 G. Induſtrie⸗Obligation. 4½9% Akf.⸗Geſ.f. Seflindu⸗ ſtrie rückz. 105% 108.10 G 172. 96.— 4%* —5* — — — 2 1* 2* 104.25 U Akſſen. Brief Geld Brlef Gelb 132 40 Br. Schwartz, Speyer—.— 10.— 1as„ er, Swel, 88 S. Weltz, Speyer 95 „. Skorch. Z.„ 104— 108.— Werger, Morma 108.—— Morm. Br. v. Oertae—.— 89.50 Uftf. Mreßſb. u. Syotfbr. 199.— 188.— Transport dt. Verſicherung. 1338.800 NA.G. Rßſch. Seetr, — 140 Nannh. Damoſſchl. i Hagerbaus 80.—[Bab. Rück⸗ u. Mitverf. „Aſſeeurran; Continenſal. Verſ. 2 Nanuß. Berficherung—.— 600.— Oferib, Nert⸗ Ge. 510.— 546.— Württ. Transp.⸗Berſ.—.— 40.— Banken. Badſſche Bank Gemwbk. Epeher 50% B—.— 198.— Mfälz. Bank—.— 102.80 Pfälz. Hyp.⸗Bank 199,25 198.50 Rf. Sp.-N. Kdb. Land.—.— 138— Rheſn. Kredſthank—.— 1425 Ahein. 59p.⸗Bank 200.— 199.— Südb. Bank—.— 117.28 Wifenbahnen. Pfälz. Ludwiasbahn „ Mapbahn „ Nordbahn Hellbr. Straßenbahn- Chem. Induſtrie. .(G..chem. Induſter 150 Bad. Ant. u. Sodafbr.—.— 457.— ereſn chem. Fabriten—.— 52“, Nereſn D. elkabriten—— 167/—, Induſtriee 3 Wſt..⸗W. Stamm—— 444.⸗G. f. Seſſeinduſfrie 185.— „ Vorzug—.— 108.(0 Pingtericche Piichfor. 10—.— Emaillirſhr. Kirriweſl.. Brauereien.„maillw. Wafkammer 102.80 Bad. Brauerel 124 föſctiſinger Spinneres 103.——.— Binger Aktienbierbr.———.— Hüttenh. Spinnere!—.— 99.— Durl. Hof vm. Hagen 268.50—.— Karlsr. Maſchinenbau 230.— Eichbaum⸗Brauere!—.— 152 50Nähmfbr. Haſd u. Nen—— 288,— Elefbr. Rühl, Worms—.— 101.— Koſth. Cell ⸗u. Papferf.—.— 247.50 Ganters Br., Frelbg.—.— 110—[Mannß. Gum. l. Asb. 128.——.— Kleinlein, Heidelberg—.— 198.—Mſchfor Badenig 205.—— Homb. Meſſerſchmitt.——— Pfälz. Näh⸗ u. Fahrrf 141.— 140 50 Ludwigsh. Brauerei 245.——.— Rortl.⸗Cement Hdlßbg.—— 143 Maunh. Aktſenbr. 144.——. —.— 170 60 Plalzör. Geiſel, Mohr—.— 47.50 „5F85ßüöC Brauerei Sinner 2245 age ee 321 Bꝛ. Schroedl, Hdlbg. 222.——— Juckerſbe. Wagßäuſel 1118—.— 925 Zuckerraff. Manuß. 89— 88.— 80.—.— .—2—.— —.— 655.— 1380—.— —.— 500— —— —.— —.— 2 —3 1 18—— Frankfurter Effeitenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnle. Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 5 Progent. 8 Weſek 18 5 Amſterdam kurz 168 56 168.05 Raris turz 81.(25 81.625 Belgien„ 61.338 81 283 Schweiz. Pla„ 81.416 81 40 Italien„ 81.575„.538 Wien 85.683 85 10 London„ 20.482 20.472 Napoleonsdor 16.35 16.35 5 lang—.——.— Prival⸗Diskont 85/ Staotsvapiere. A Deutſche⸗ 17. 18 17. 18, 31½ Dſch. Reichsank 10035 100.10 Tamaultvaß 100.90 100.90 „ 8 50 8s 35 Bulgaren 99.50 80.85 31½ pr.konſ. St.⸗Ant 100.35 100.10 1% Griechen 1899—— 5350 8870 88 30 ſtalien. Reute 105 50— 4 bad. St.⸗A.„ 102.60 39 18 Oeſt. 15 15175 101 10 31ſ% badSt.⸗Obl. fl 89 10 99 10 4½„ Paplerr. 0—.— 54.„„ M. 99.15 99 05Oeſterk. Goldr. 101 50 100 6. 3%.„00, 99.20 99.203 Portg. Serie 69.25 69.35 4 baher. G⸗.-⸗M. 101 30 10 10 dio., in 7040 7950 34½ öo. u. Allg.⸗A. 69 40 99.85 4½ neuefaſſen 1905 91.30 91.20 35„„„ 38,½75 88 204 Ruſſen von 1880 81,10 80.85 4 Heſſ 106.15 103 30( ſpan, ausl. Rente u. 3c⸗ Heſſen 8020 86 20 4 Fürten v. 1903 89 80 89.80 Sachſen 87 50 8739 Türken unif. 5— 88 20 32%½ Wiß. Stadt⸗A.o———.[ Ungar, Goldrente 37 30 07 20 4. Aus ländiſche. 4„ Kronenrente 16,25.2 4Ag. i. Gold⸗A. 1887—-—- 4% Eymeſen 1886 98 35 98 40] Verzinsl. Loſe. 5 Egypter uniftzirte 10650——] Oeſt. Loſe v. 1800 161—161— Mepikaner äuß. 103.20 103 50 Türkiſche Loſe 146.80 46,80 „ inn 68.70 68.50 Aktien deutſcher und auslänbiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 235— 235—Oeſterr. Süd⸗Lomb. 24 15 28.60 Wfatz⸗ 1 148.30 148 50 Oeſterr. Nordweſtb 110.——. 5. Cſfen Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 187.4 3 0 ahn 98 5 amburger Packet 166— 164.90 Ital. Melnend 9120 91 45 bb, 167 80 163,0„ Wertdf 163 20 4% Beſ⸗Ang Sgb. 14%80 147—Galtt. Ee abs 11460 116 Aktien inbuſtrielles Unternehmunges. Bad. Zuckerfabrik 111— 110.40 Ektr.⸗Geſ. Schuckert 132 90 133.80 Eichbaum Mannh. 155.— 155.— Allg..⸗H,Sfemens 188 50 187.— Mh, Akt.⸗Brauere! 143. 143.— Ver. Kunſtſeide 448.— 449 30 Parkakt. Zweibr. 112.— 112.—Leberw. St. Ingbert 53.— 52 Weltz z. S. Speyer 95.— 95.— Spicharz 118.— 11420 Cementw. Heidelb. 143— 14.35 Walzmühle Ludw. 193— 193.— Cementf. Karlſtadt 125..— 125.— Fabrradw. Kleuer 363.50 861.— Bad. Anflinfabrik 486 50 458—Maſch, Arin. Klein—.— 100,85 Ch.Fbr. Griesheim 256.— 256.50] Maſchinenf. Baden, 204 20 204 50 Höchſter Farbwerk 403— 401.— Dürxrkopp 418.50 417.— Verein chem.Fabrik 327.50 326.50 Maſchinf. Gritzner 924 80 924.,50 Chem. Werke Albert 383— 388.— Schnellyrf, Frkthl. 183.— 184.— Aceumul.⸗. Hagen 221.— 221.— Helfabrik⸗Aktien 137.40 137.40 Age. Böſe, Berlin 86— 86.— Beilinduſtrie Wolff 132 50 182— Allg. Elk.⸗Geſellſch. 296.30 225.80 Zellſtoff Waldhof 172 5 319.75 Lahmeyer 144.50 146.30 Südd. Immob..40 123.20 229.80 227.— Bergwerks-⸗Mkiten. 219.80 218,20 Bochumer Buderus Concordia Deutſch. Luxembg. 249.90 246 40 Zelſenklechner 180.— 130.— Harpener 328.———OGtbernia 240— 238.50 Weſterr. Alkali⸗A. Giſenwerke Lollatr Oberſchl, Giſenakt. Friedrichsh. Bergb. 159.70 158.— Ver. Königs⸗Laura Pfanbbriefe, Priariilts⸗Opligationen. 4% Frk. Hup.⸗Pfdß. 100 90 100.80 lep Pr. Pfdb. unk. 14 109.10 102.20 4c% F. K..Pfdbr.03 100.90 100.90 3½„„„ 5 102.80 102.50 4%„ 1910 101.30 101.30„„14 100.— 100.— 4% Mf. Byp B. Pfdb. 10.10 101.10 ½„„„ os 9490 94.90 Zies„„ dis 0 98.40„„„„„1 5 90% ga ed 10 80 109 50. deſderz 4 40% Ctr. Bd. Pfd. vo0 101.20 100.70] Kleind. d 04 96.— 96.— 4%„ 350 Hyp.⸗Pfd. e Kom.⸗ 89, 244 76 244.— 181.50 131.28 249.70 247.78 2 9 Unk. 0 192— 101.75 4%„ Pfdbr..01 1. unkündb. 12 99.80 99.50 unk. 10 102.30 102.30 4% Rh. H. B. Pfß. 02 100.70 100.60 4%„ Pfdbr..0g 4%„„„ 1907 100.70 100.70 unk. 12 102.80 102.80 4%„„„ 1912 102 76 109.75 3½„ Pfdbr. v. g6 3½„„„ alte 95.80 95.80 39 4. 54 95.80 9580 3½„„„ 1904 95.80 95.80 3½„ Pfb. 98/06 95 80 95.80 ½„„„ 1914.50 97.50 4%. Com.⸗Obl. 5 31 Rh..⸗B..O 97.50 97.50 v. Iunk 10.—% Mhein. Weſtf. 3%„ Com.⸗Obl..⸗C.B. 1910 101.75 101.78 .87, unk.91 98.70 98.70 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 101 40 101,20 6%„ Com.⸗Obl. 31ſ6% Pf. B. Pr.⸗O. 98.90 98.75 v. 900 65,80 95.800 2% Stal.ſttl.g. E. B.—.—— 4% Pr. Pfbb. unk. 00 100.80 100.80— 0 12 101.80 101.50 1 Mannb. Verſ.⸗G.⸗A. 590.— 590.— Bank⸗ und Berfchernugs⸗Aktien. 132.40 188.80 Oeſterr.⸗Ung. Bank 119.50 119.— 172.60 171 50 Oeft. Länderbank 112 25 112.25 122 90 122.80„Kredit⸗Anſtalt 216 40 215.70 145 80 145.10 Pfälziſche Bank 102 40 102 60 240 90 240 20 Pfälz. Hyp.⸗Bank 199— 199 15 189 30 187.— Preuß. Hypothenb. 128 50 122.90 11740 113 75 Deutſche Reichsbk. 155.95 156.— 189 80 188.80 Ahein. Kreditbank 149.50 142.0 162 50 162 10 Rhein. an M. 199 80 199.80 207 60 207.50 Schaaffh. Bankver. 161.— 161.— 159— 159.— Südd. Bank Mhm. 1169 117.50 180 80 131.35 Wiener Bankver. 144.— 143.80 JBank Ottomane 127.50 127.80 rankfurt a.., 18. April. Kreditaktien 218,50. Staats⸗ bahn 14/—, Lombarden 23.60, Egypter—.—, 4 e ung. Goldrente 97 50, Gotthardbahn 198.— Disconto⸗Commandit 188 90, Laurg —.—, Gelſenkirchen 227 30, Darmſtädter 145 20 Handelsgeſellſchaft Nordhe Dresdener Bank 162 60 Deutſche Bank 240 50, Bochumer 240.75 Northern—.—. Tendenz: ſchwach.„5„ Nachbseſe, Kreditaktien 218 60, Staatsbahn 147., Vombarden 4**0 Badiſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmftädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bank Diseonto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Frkf, Hyp.⸗Creditv, Nattonalbank 24.60, Deonto⸗Commandit 188.80, Berliner Effektenbörſe. (ribattelegrammdes General⸗Angelgers) Gerlin, 18. April.(Fondsbörſe.] Die Börſe eröffnet ſchwach. Montanaktienmarkt matt auf die niederen amerikaniſchen Eiſenpreiſe. Banken träge. Auch auswärtige Banken träge und ſchwächer; nur Nuſſenbank preishaltend. Bahnen gleichfalls abge⸗ ſchwächt. Feſter Kanada Pacifie auf günſtigen Dekadeausweis. Auch Baltimore gut erholt. Heimiſche Fonds träge. 1909er Ruſſen und Japaner ſchwächer. Schiffahrtsaktien unter Tagesrealiſierungen ſchwächer, desgl. Allg. Elektrizitäts⸗Geſellſchaft. Tägliches Geld zirka 39% pEt. In zweiter Börſenſtunde Verkehr durchweg ſchlep⸗ bend bei unverändertem Stand der Banken, Bahnen und Fonds. Hüttenaktien vuhig, Kohlenaktien anziehend. Nachher ſehr ſtill. In drftter Börſenſtunde ſchwach. Induſtriewerte des Kaſſamarktes ſchwächer auf teilweiſe Liquidierungen der Poſitionen. Berlin, 18. April.(Schkußkurſe.) Nuſſennoten 215.60 215.70 Lombarden 24.— 28.60 Ruff. Anl, 1902 81.70 81.3) Canada Paelfte 173 70 74.70 34%0% Reſchsanl. 100.40 100.30 Hamburg. Packet 166.— 165.— 3% Neichsanleihe 88.40 88.50 Nordd. Lloyd 137.— 136.50 4% Bad. St.⸗Anl. 109.0 102.80 3½% B. St. Obl. 1900 99.10 90.— 187.70 187.10 140.10 188.10 Dunamit Truſt Licht⸗ u. Kraftanl. 3½% Bayern 99,½0 99.— Vochumer 249.40 245.10 4% Heſſen.= enſolidation 433.— 75 85 2 990 88.40 87 20 aichſen 87. Jelſenkirchner 229 40 226 25 44% Wbr dl a. S. 101.— 101— Harpener 220,10 218 80 5% Ehigeſen 102.90 102 80 Hſbernia 4% Italſener 105.90—.— Hörder Bergwerke 200.— 198.— %½ Javaner(neu) 95.50 95.40 Laurabütte 249 40 247.— 1860er Loſe 161.80 16120 Phönir 216.70 214 60 4 Bagt ad⸗Anl. 69.80 89 90 Ribeck⸗Montan 215.— 21470 Kreditgktien 216 40 915 70] Wurm Nevler 150.— 149.90 Berk.⸗Märk. Bant 168.70 168 70 Anilin Trepfow 380.— 377.50 Berl. Handels⸗Geſ. 172.60 171.6) Darmſtädler Bank 145 30 145— Deutſch Bank 186.60 186.60 Deutſche Bank balt) 240.60 240 10 g.—— Disc⸗Kommanpit 189 20 18870 Presdner Ba 162.40 161.50 Rhein. Kredithank 142.50 142.70 Schäcgffh. Bankv. 161.20 161.20 Lübeck⸗Büchenet Staatsbahn 235.— 225.— 245.— 2183— Braunk.⸗Brlt. D. Steinzeugwerke Düſſeldorfer Wag. 304.50 306.— Elberf. Farben(alt) 548.— 545.— Aheſtereg. Alkuliw. 248 90 245.80 Vollkämmerei⸗Akt. 155.90 155.40 Ehemiſche Gparlot. 219.70 213.— Lonwaren Wiesloch 193 50 196.75 Zellſtoff Waldhof 323. 319 90 Celluloſe Koſtheim 244 70 240 50 Rüttgerswerken 149.— 149.50 Privat⸗Discont 3½¼% W. Berlin, 18 April.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 21590 21520 Stagtsbahn 193.50 196 20 147 60 146.90 147 40 146.70 Diskonie Komm. 189.— 188.40 Lonmbarden 28.70 28.50 Pariſer Börſe. Pat is, 18. April. Anfangskurſe. %, Nente 99.17 9895 Türk. Laoſe—— 1 Venen tomane 644 8. Seite. Heneral⸗Aluzeiger. Mannheim, 18. Aprit, Londoner Effektenbörſe. Lond on, 18. April.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3% Reichsanleihe 87— 87[Southern Vaciftce 71% 815 5% Chineſen 103% 1038/ JCbicago Milwaukee 182 182½ 4½% Chineſen 99— 99—[Denver Pr. 90* 91% 2% d% Conſols 901% 907/]J Atchtſon Pr. 106— 106½ 4% Itꝗaliener 104% 104½% J Louisv. u. Naſhv. 155— 125 4% Griechen 54— 54 Union Pacific 162½ 162½ 8 e% Portugieſen 71— 71—Unit. St. Steel com. 44% 44 panier e D Türken 92½ 921, Eriebahn 46% 46% 4% Argentinfer 90— 90˙½ Tend.: ſtill 3% Mexitaner 35% 37% Debeers 18½% 18½ 4% Japaner 92/% 92½ Chartered 1 Tend.: träge. Goldfields 4 4 Ottomanban: 157/1 157% Randmines 6˙%%/ Nio Tinto 66¾ 667/.] Caſtrand 5¾ 50½½ Braftlianer 877/ 875/] Tend.: träge. Berliner Produktenborſe. * Berlin, 18. April.[Produktenbörſe.) Fruchtbares Wetter und mattes Budapeſt paralliſierten den günſtigen Einfluß der aus Amerika gemeldeten Hauſſe nicht. Sehr vorſichtige Ange⸗ bote für Weizen, Roggen und Hafer erzielten teilweiſe merklich geſteigerte Lieferungspreiſe. Greifbares Getreide wurde ethöhter Forderungen wegen wenig umgeſetzt. Rüböl im An⸗ ſchluß an feſtes Ausland beſſer verwertbar. Wetter: bewölkt. Berlin, 18. April.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 17 18. 17. 18 Weizen per Mai 156 50 188.— Mais per Mai 138.— 133.— „ Juli 190.— 191— Jult „Sept. 184.25 184 75 5 55 Roggen per Mai 1367.75 168 50 Rüböl per Mai 48.90 49.40 „ Juli 171 75 72 50„Oktbr. 51.70 52.— 35 Sept.———.—„ März—— Hafer per Mai 163— 163.50 Spiritus 70er looo—-—-— „ Juli 165 50 166.25 Weizenmehl 25.— 25.— „Septbr. 167.— 167,50 Roggenmehl 22.30 22.30 Budapeſt, 18. April.(Telegramm.) Getreidemarkt. 17. 18. Weizen per April 16 58 16 60 ruhig 1650 1652 matt „„ Ma 16 54 16 56 16 46 16 48 „„tn e 1656 16 58 Roggen per April 13 50 13 52 ruhig 1844 18 48 matt 10 5 13 54 13 56 1346 13 48 Hafer per April 16 80 15 34 ruhig 1580 1582 matt 5. 12 70 12 72 1260 12 62 Mats per Mai 1338 13 40 ruhig 1332 13 34 matt „„ Juli 13 66 13 68 13 58 13 60 Kohlraps p. Aug. 27 70 27 90 ſte'i 2770 27 90 teäge Wetter: Bewöltt. Liverpool, 18. April.(Anfangsturſe.) 17. 18. Weizen per Mai.08 ½ ruhig.09— ruhig „.07%%.07¼ Roggen per Mai.04% ruhig.05% ruhig 5„Juli.04%.04% Cheater, Kunſt und Wifſenſchaft. Herr Hofſchauſpieler Ludwig teilt zu der uns geſtern von dritter Seite gewordenen Theater⸗Notiz mit, daß dieſe, ſoweit ſie Herrn Ludwig betrifft, nicht ganz den Tatſachen entſpricht. Der wahre Sachverhalt iſt vielmehr der, daß die hieſige Intendanz Herrn Ludwig wiederholt die Verlängerung ſeines Ver⸗ trages angeboten, daß Herr Ludwig aber bisher eine definitive Entſcheidung noch nicht getroffen hat. Premieren. Am 18. Mai findet im Leſſing⸗Theater zu Berlin die Premiere von Strindbergs„Kameraden“ ſtatt. Es iſt die Eröffnungsvorſtellung des von Meinhard und Bernauer ge⸗ leiteten Gaſtſpiels. Für die beiden Hauptrollen ſind gewonnen: Direktor Joſef Jarno aus Wien und Emmy Remolt vom Kal. Hof⸗ theater in Stuttgart. Als zweite Premiere folgt am 21. Mai Rößlers dreiaktiges Luftſpiel„Das Lebensfeſt“. Eſperanto als Sprache der Wiſſenſchaft. Die jüngſte Weltſprache das Eſperanto, erobert ſich jetzt auch ihre Stelle im der Wiſſenſchaft. In der Pariſer mediziniſchen Fakultät wurde dieſer Tage über die Terminologie eines techniſchen Univerſallexikons der Pharmakologie diskutiert. Das Werk ſollte in neun lebenden Sprachen, die die größte Verbreitung haben, redigiert werden. Auf Antrag mehrerer Gelehrter wurde jedoch das Eſperanto als zehnte Sprache hinzu⸗ gefügt. Aus dem Grossberzogtum. OHeidelberg, 18. April. Vor der hieſigen Strafkammer kwurde heute die Einlegerin Micka, die Geliebte des Raubmörders Sippl, wegen Begünſtigung und Hehlerei zu 1 Jahr 4 Mo⸗ naten Zuchthaus verurteilt. Der Staatsanwalt hatte 2 Jahre Gefängnis beantragt. Die Micka war in jeder Hinſicht ge⸗ ſtändig, beſonders gab ſie zu, daß ihr Liebhaber ihr erzählt habe, daß das Geld, was er ihr gegeben hatte, von einem Raub⸗ mord herrührte. Micka hatte ihn gebeten, die bei dem er⸗ mordeten Engländer Reid aufgefundenen Papiere zu vernichten. Sippl tat es nicht, und die Papiere wurden an ihm zum Verräter. * Sulzfeld(bei Eppingen), 16. April. Heute abend 9 Uhr ereignete ſich auf dem hieſigen Bahnhof ein ſchwerer Un⸗ glücksfall. Der in Heilbronn ſtationierte 38jährige, verhei⸗ ratete Schaffner Meſſer, in Bödlingen wohnhaft, geriet beim Ver⸗ ſuche, einem jungen Mädchen, welches ſich beim Ausſteigen ver⸗ ſpätet hatte, noch behilflich zu ſein, unter die Räder des ſich im gleichen Augenblick in Bewegung ſetzenden Zuges, welcher ihm beide Beine abfuhr. Der Verunglückte, welcher ins Gepäck⸗ bureau gebracht wurde, konnte von dem im Zuge angetroffenen prakt. Arzt Dr. Ulrich von Kürnbach ſofort verbunden und operiert 1 ſtarb aber an den ſchweren Verletzungen kurz vor 11 hr. Sport. * Mannheim gegen Paris. Ueber das am Montag ſtatt⸗ gehabte Wettſpiel derMannheimer Fußballgeſellſchaft 1896 gegen die Pariſer„Soeists ſportive francaiſe“ geht uns noch folgender Bericht zu: Punkt 3 Uhr erſchienen die Pariſer Spieler auf dem Platze und wurden von dem Publikum enthuſiaſtiſch willkommen geheißen. Hierauf wurden die Pariſer mit den gleichfalls angekommenen Spielern der Mannheimer Fußball⸗Geſellſchaft 1896 photogra⸗ phiert. Um.20 erfolgte der Anſtoß zum Spiel.„Paris“ ent⸗ wickelte ſofort eine koloſſale Gewandtheit bei ſicherem Spiel. Vor⸗ ſtoß auf Vorſtoß machten ſie gegen das Mannheimer Tor. Doch auch Mannheim ſpielte brillant, konnte aber nicht verhindern, daß nach 24 minutenlangem, äußerſt ſpannendem Hin⸗ und Herwogen des Spieles der linke Außenſtürmer der Pariſer das erſte Goal für ſeinen Verein erzielte. Nun entfaltete Mannheim ſeine ganze Kraft. Es konnte aber in der erſten Spielhälfte nicht mehr gleichziehen. Nach der Pauſe nach Platzwechſel wendete ſich das Blatt zu Gunſten Mannheim's. Nach 13 Minuten erzielte Maunheim das erſte Tor und ließ nach weiteren 12 Minuten das zweite und kurz darauf das dritte folgen. Unter dem Publikum brach ein Beifallsſturm los, der jeder Beſchreibung ſpottet, doch ſetzten die Pariſer demſelben bald einen Dämpfer durch ein erzieltes Goal(das zweite) auf. Gegen Schluß des Spieles begannen die Pariſer Ermüdung zu zeigen und Mannheim konnte noch ein 4. Tor einſenden, ſodaß das Spiel mit dem Reſultat:2 zugunſten Mannheim abſchloß. Wäh⸗ rend des ganzen Spieles, das ſehr ſchön und äußerſt fair zum Aus⸗ trag kam, zeigte das Publikum großes Intereſſe. Es fehlte nicht an ſpannenden Momenten, und für die eine oder die andere Partei verluſtdrohende Lagen, deren Abwendung ſtets mit großem Beifall belobt wurde. Nach dem Spiel waren beide Vereine zu gemüt⸗ lichen Stunden im Hotel„National“ beiſammen, bei welchen die Pariſer des Lobes voll waren, über die gaſtfreundliche Aufnahme Deiehmnunsg. Auf Grund des bei den unterzeichneten Stellen erhältlichen Prospektes sind M. 20 000 000.— 4% ige, zu 102% fückzahlbare Anleihe eingeteilt in 20000 Teilschuldverschreibungen zu% 1000, No. 10001—-30000 Rückzahlung ausgeschlossen bis 191f Stfältsches Fektrisitätsvort Aktien-Oesellschaft fheinssch-We zum Handel an der Berliner Börse zugelassen. Wir legen dieselben unter nachstehenden Bedingungen zur Zeichnung auf: 1. Die Zeichnung findet statt am Eleichzeitig in Berlin bei der Dresdner Bank „„ Deutschen Bank „„Direction der Disconto-Gesellschaft „dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein in Essen(Ruhr) bei der Essener Credit-Anstalt „ dem Essener Bankverein „ der theinischen Bank Führend der bei jeder Stelle üblichen Geschäftsstunden auf Grund eines bei den Stellen erhältlichen Anmelde“ Früherer Schluss der Zeichnung ist dem Ermessen jeder einzelnen Stelle vorbehalten. Formulars 2. Der Zeichnungspreis beträgt 100% tuzüglich 4% Stückzinsen vom 1. April 1906 bis zum Abnahmetage. tur Hälfte zur Last. 8. Bei der Zeichnung ist auf Verlangen der Zeichnungsstelle eine Kaution von 5% des gezeichneten Betrages in bar oder börsengängigen, von der betr. Stelle für zulässig erachteten Wertpapieren zu hinterlegen. 4. Die Zuteilung, welehe sobald als möglich nach Schluss der Zeichnung durch schriftliche Benachrichtigung der Zeiehner erfolgt, unterliegt dem freien Erinessen jeder einzelnen Zeichnungsstelle. 5. Die zugeteilten Stüeke sind gegen Zahlung des Preises(Vergl. No. 2) bei derjenigen Stelle, bei der die Anmeldung erfolgt ist, in der Zeit vom 28. April bis zum 10. Mai 1906 einschliesslich abzunehmen. Berlin und Essen, im April 1906. Dresdnefr Bank. Direction der Dsconto-Gesellschef.. Essbner Predit-Anstalt. Rheinische Bank. Montag, den 23. April 1906 Iannneim Immobilien- und Hupoffleken-Verkehrsbank Sesellschalt mit beschränkfer Haftung bei den 1896ern und über das durchaus unparteiiſche Verhalten des Publikums während des Spieles. Es ſei noch erwähnt, daß auch an den folgenden 3 Sonntagen auf dem Platze der 1896er bei den Brauereien Fußballwettſpiele ſtattfinden, deren Beſuch gewiß Jedermann befriedigen wird. * Die Annahmen für die Mannheimer Rennen ſind ſehr befrie⸗ digend ausgefallen; im Preis vom Rhein blieben 19, in der Badenig 22, im Verloſungs⸗Rennen und im Maimarkt⸗Flachrennen je 14, im Preis von der Pfalz 19 Pferde im Rennen. Von den Streichungen aus dem Preis vom Rhein und der Badenia intereſ⸗ ſieren beſonders die der Vertreter des Comte de Cheriſey, Grutli, Krüger und Forfar; dagegen nahm Monſ. Bara die ſeinen Pferden zudiktierten Gewichte an. Von bekannten Pferden deutſcher Ställe ſchieden aus dem Preis vom Rhein Seejungfer, La Touraine, Nau⸗ tendelein und Agriculturaliſt, aus der Badenia Frohnhof, See⸗ jungfer, Wily, La Touraine, Eiſenbraut und Waldfee.— Van, die Neuimportation des Herrn E. Müller, wird für den Großen Badenia⸗Preis in Mannheim bereit gehalten, desgleichen ſein Stallgefährte Nolis und Herrn Widmer's Lough Allagh, welche beide dann den Preis vom Rhein beſtreiten. Auch Duellant geht nach Mannheim für den Preis der Stadt Mannheim, ebenſo Fran⸗ gipani, Do u. a. m. Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinztelles und Gerichtszettung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. A. b. H. Direktor Henft Müller. zHähmaſchine für Famillengebrauch und gewerbilche Zwecke, auch vorzüiglieb zum Sticken geeignet. Alleinrerkauf bei Martin Deeker, A 3,&. Telephon 1298. Higene Reparaturwerkstats. 58965 Earadeplat- F. Göhring Faradenlas Juwelen, Gold- und Silberwaren. Silberne Tafelgeräte u. Bestech“ goldene Herren- und Damen-Uhren, Ketten. Schwer versilberte Haushaltungsbestecke ete. Sehr billige Preise. 59602 Georündet 1822 Ueberall zu haben unenthehrliche Zahn-Creéme Züähne rein, weiss und gesund. erhält die ** — kbewabrte Nahrung für Kinder, Kranke, Cenesende. Verbültet .beseltigt-Darrnee, Brechdurchfall, Darmkabarrli.“ 61⁴7 Inſerate von auswärts bitten wir unr die Gebühren gleich bei des Beſtellung mit einzuſenden, um Verzögerung in der Auf⸗ nahme durch die Korreſpon⸗ denz ꝛc. zu vermeiden. Da Friedrichsplatz 11 Telephon Io. 86. Sewählrung von Baukrediten in laufender Diskontierung und Einzug von Wechseln. Hn- und Verkauf von Wertpapieren. Beträge bis 5 Mark für 10 Pf. mittelſt Poſtanweiſung geſandt werden können, ſo bitten wir, der Sicherheit wegen ſich der Poſtanweiſung bedienen zu wollen. Solche kleine Inſerate kann man ſich leicht ſelbſt be⸗ rechnen, wenn man 23 bis 25 Reclinung. und deren Übrigen Nieder- lassungen, und deren übrigen Nieder- lassungen abaurufen. Der Schlussnoten-Stempel fällt dem Zeichner verbeten Deutsche Bank. Sbhaaffnausen'scher Bankverein. Fssener gankverein. 68848 lichen Dank. Trauerbrlele ˙eelielert bei ſchnelliter Anfertigungg nr. B. Buuse Buchdruckerei, G. m. b. 5. S 6, 2. 8784 15 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere innigst 3 gseliebte Mutter, Schwiegermutter und Grossmutter, Frau Katharina Beisenherz mim Alter von 69 Jahren 4 Monat, in ein besseres Jenseits Um z8tille Teilnahme bitten Die tleftrauernden Hinterbliebenen: Die Beerdigung findet am Freitag, nachmittag 4 Uhr von der Leichenhalle aus statt. Blumenspenden im Sinne der Verstorbenen dankend Danksagung. Für die uns beim Tode unserer lieben Mutter, flau Katharina Setzer Ww. bewiesene Theilnahme sagen wir hiermit herz- Hupothekarische Kapitalanlage. geſchriebene Buchſtaben auf f eine Druckzeile rechnet. Falls — ein Satz oder ein Wort be⸗ Erpedition des „General⸗Anzeiger“ der Stadt Manuheim und Amgebung (Mannheimer Journal) Tauben aller. Art, Tausch. Familie Kulbach, Fnämilie Renner. 8785 ceeeee Speeislität: ereiste Brieftauben. aufgetässe für Taubenu. Hühner, Geflügelpillen, Ossapennin, Taubennester, Taubenfutter, Diph- teritispinselung, Augenwasser Flügellähmepinselung. 2717 St. F. Mifteldorf, +2, 16. eeeeeeeeeeeeeeeeee Familie Setzer. MWonnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inel. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Inferate: Die Kolonel⸗Zeile. 20 Bfg Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklame⸗Zeile 689„ Grpepition Nr. 218. Nr. 58. Bekanutmachung. Die Abhaltung eines Bienenzucht⸗ kurſes für Männer, Frauen und Mädchen auf Auguſtenberg betr. Mit hoher Genehmigung Großh. Miniſteriums des FInnern wird in der Zeit vom 28. Mafi bis 9. Juni d. J. auf Auguſtenberg ein Bienenzuchtkurs für Männer, Frauen und Mädchen abgehalten. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an dieſen Kur⸗ ſen erhalten auf Wunſch Koſt und Wohnung in der Anſtalt gegen eine Vergiktung von 1,40 M. pro Tag. Unbemittelten Teilnehmern oder Teilnehmerinnen können dieſe Koſten ganz oder teilweiſe nachgelaſſen, ebenſo können die Reiſe⸗ koſten erſetzt werden. 7950 Anmeldungen ſind unter Beilage eines Vermögens⸗ zeugniſſes— wenn auf Vergünſtigung Anſpruch erhoben wird neten Vorſtand ſchriftlich einzureichen. Auguſtenberg(Poſt Grötzingen), den 10. April 1906. Cronberger. 6 Mheinſchiffahrt Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir zur Kennt⸗ nis der Schiffahrtsintereſſenten. Mannheim, 14. April 1906. Gr. Rheinbauinſpektion. Kupferſchmidt. Bekauntmachung füt die Nheiuſchiffahrt. Die Schiffahrttreibenden werden unter Bezugnahme auf die Polizeiverordnungen vom 21. Auguſt 1900 und vom 19. Juli 1905, ſowie auf die Bekanntmachung vom 10. Februar 1906 hierdurch benachrichtigt, daß beim Baue der Rheinbrücke zwiſchen Ruhrort und Homberg, vom 17. April d. J. ab die Talſchiffahrt den Weg durch die links⸗ ſeftige(Homberger) Brückenöffnung, die Bergſchiffahrt den Weg durch eine der beiden in der großen rechtsſeitigen Oeffnung verbleibenden Durchfahrten zu nehmen hat. Für die Dauer des Brückenbaues ordne ich auf Grund von Paragr. 4 Ziffer 8 der Rheinſchiffahrts⸗Polizeiord⸗ nung im Einzelnen folgendes an: 1. Jedes ohne eigene Triebkraft zu Tal treibende Schiff hat ſich von einem der Schleppdampfer der Rhein⸗ brücken⸗Bau⸗ und Betriebsgeſellſchaft, die bei dem Verladeplatz der Zeche Rheinpreußen Stromſtation Em 277,8 aufgeſtellt ſind, durch die Brückenbauſtelle ſchleppen zu laſſen. Iſt ein ſolcher Dampfer aus⸗ nahmsweiſe nicht zur Stelle, ſo haben die Schiffe an⸗ dem bezeichneten Platze ſo lange beizulegen, bis ein Schleppdampfer herbeikommt. 2. Falls der Schleppdampfer eines zu Tal kommenden Schleppzuges zur geſicherten Durchführung des letz⸗ teren durch die Brückenbauſtelle nicht genügend ſtark iſt, ſo hat er ein Schleppboot der Rheinbrüchen⸗Bau⸗ und Betriebsgeſellſchaft anzunehmen. 5 3. Jedes Floß muß für die Durchfahrt der Brückenbau⸗ ſtelle vorn mit einem Schleppboot und hinten mit einem Bugſierboot berſehen ſein. Falls das Floß kein zur geſicherten Durchfahrt durch die Brücken⸗ bauſtelle genügend ſtarbes Schleppboot beſitzt, ſo hat es ein von der Rheinbrücken⸗Bau⸗ und Betriebsgeſell⸗ ſchaft zu ſtellendes Schleppboot anzunehmen. Das Bugſierboot wird in jedem Falle von der Rheinbrük⸗ ken⸗Bau⸗ und Betriebsgeſellſchaft geſtellt. Die An⸗ nahme hat auf der Stromſtrecke von der Eſſenberger Fähre bis zum Verladeplatz der Zeche Rheinpreußen gu erfolgen. Bei Nacht wird die lünksſeitige Oeffnung für die Tal⸗ fahrt durch zwei Laternen übereinander, die untere mit rotem und die obere mit grünem Licht, bezeichnet. Die bei Nacht für die Bergfahrt dienende Durch⸗ fahrt in der großen rechtsſeitigen Brückenöffnung wird zu beiden Seiten durch zwei Laternen mit rotem Licht, die eine über der anderen, nach der Ausfahrts⸗ ſeite hin kenntlich gemacht. Wahrſchau angezeigt, welche der beiden Durchfahrten von der Bergfahrt zu benutzen iſt. 5. Schiffe mit eigener Triebkraft, mit oder ohne An⸗ hang, dürfen, ſoweit nicht die volle Maſchinenkraft — bis ſpäteſtens 19. Mai d. J. bei dem unterzeich⸗ Bei Tage wird durch zur ſicheren Steuerung erforderſch ſſt, die 55 öffuung nur mit verminderter Kraft durchfahren. 6. Schleppzügen, die in gleicher Richtung fahren, iſt das Ueberholen in der Strontſtrecke bon der Eſſenberger Fähre, Stromſtation 2 76,2 bis Homberger Ort. Stromſtation 280,6 verboten. 7. Innerhalb der durch Uferbaken bezeichneten Strom⸗ ſtrecke von der neuen Ruhrmündung, Stromſtation 278,1 bis zum Verladeplatz der Hütte Phönix, Strom⸗ ſtation 279,8, iſt das Halten und Beilegen von Fahr⸗ zeugen, ſowie das Aufdrehen von Schleppzügen ver⸗ Hboten. Das Anlegen der Fähr⸗ und Perſonendampfer au den hierfür beſtimmten Landebrücken, ſowie der Werftbetrieb am Homberger ſchränkung. 8. Von der Eſſenberger Fähre, Stromſtation 278,1, dürfen Ufer erleiden keine Be⸗ Stromſtation 276,4 bis Fahrzeuge nur inner⸗ halb des Liegeplatzes am linken Ufer und zwar bis zu der durch Tafeln auf dem Ufer gekennzeichneten Entfernung halten, beilegen und vor Anker gehen⸗ Flößen iſt das Beilegen nur auf der rechten Strom⸗ ſeite von Stromſtation 276,4 bis 277,0 geſtattet. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 46 der Rhein⸗ ſchiffahrts⸗Polizeiordnung vom 1. April 1905 beſtraft. Coblenz, den 9. April 1906. 63829 Der Oberpräſident der Rheinprovins: Frhr. von Schorlemer. Konkursverfahren. Aonkurs⸗Jerfahren. Nr 3941. Ueber das Vermnögen des Bauunternehnters Joſef Schuldheis, Juhaber der Firma Joſef Schuldheſs, Baugeſchäfthler, kwird heüte nachmittags ¼4 Uhr das Koukursverfahren eröffuet. Zum Konkursverwalier iſt ernannt: Kaufmaun Friedrich Bühler hier. Konkursſorderungen ſind bis zum 5. Mai 1906 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich wird zur Beſchluß⸗ faſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, üder die Beſtellung eines Gläubigeraus⸗ ſchuſſes und eintretenden Falles über die in§ 132 der Konturs⸗ ordunng bezelchneten Gegen ſtände, ſowie zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Dienstag, den 15. Mai 1906, vormittags 11 Uhr vor dem Großy. A tsgerichte Abt. IV, II. Stock, Zimmer Nr. 118, Termin auberaumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkuismaſſe gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Kon⸗ kürsmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabſolgen oder zu leiſten, auch die Ver⸗ pflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche 0 aus der Sache abgeſonverte Befriedig⸗ ung in Auſpruch nehmen, dein Konkursvetwalter bis zum ö. Mai 1906 Anzeige zu machen, Maunnheim, 17. April 1906. Der Gerichtsſchreiber oßh. Amtsgerichts Abt. 4 955 85 R ck. 7970 Iwangsverſteigerung. Douners taßß 19. Aptil 1906 nachmittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfand⸗ lokale Q 4, 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Waſchmaſchine, 1 Oxydier⸗ Apparat, 1 Kaſſenſchrank, 1 Konzertino, 1 Eisſchrank, 1 Billard, 1 Buffet. 1 Näh⸗ maſchine, 8 Rehtronen, 4 Jagdbilder, 1 und zöbel verſch. Art. 35484 Mannheim, 18. April 1906. Glliſſen, Gerichtsvollzieher. No. 4430. In dem Kon⸗ kursverfahren über das Ver⸗ mögen des Zimmermeiſters Michael Ehret in Maun⸗ heim iſt zur Abnahme der Schlußrechnung des Ver⸗ walters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berückſichtigen⸗ den Forderungen der Schluß⸗ termin beſtimmt auf Mittwoch, d. 9. Mai 1906, vormitlags 1½, Uhr, vor dem Amtsgerichte, Abt. XIV hierſelbſt, II. Stock, Zimmer 114, Saal D Mannheim, 14. April 1906. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts 14 Rock. 7969 Koukurs⸗Nerfahren. No. 393). Ju dem Kon⸗ kursverfabhren über das Ver⸗ mögen des Kaufmanns Stefan Mundi in Mannheim iſt zur Abnahme der Schluß⸗ rechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu be⸗ rückſichtigenden Forde ungen und zur Veſchlußfaſſung der Gläubiger über die nicht ver⸗ werlbaren Vermögensſtücke Schlußtermin beſtimmt auf Donnerstag, 17. Mai 1906, vormittags 11 tir vor dem Amtsgerichte, Abt. 4 hierſelbſt, 2 Stock, Zimmer No. 113. Mannbeim, 14. April 19086. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts IV. Rock. 7968 Zwangs⸗Verſteigerung. Dontterslag, 10. April 1906, Kachmittags 2 Uhr, we de ih im Pfandlokat hler, 4, 5, gegen bäte 105 in Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 1 Pferb, 1 Bondwagen 1 Feder⸗ rolle,) Eisſchrank, ſowie Möbel verſchiedener Art. 38465 Mannheim, 18. April 1906. Armbruſter, Gerichtsdollzieher. ung. Rr. 178e8 1I. Jatob Rudolf Köhler, geboren am 8, Sept. 1881 zu Mannheim, Schuhmig⸗ cher, verheiratet, zuletzt wognhaft in Ladenburg, z. Zt. unbekaunt wo, wird beſchuldigt, daß er als beurlaubier Reſerbiſt nach Ab⸗ lauf 2505 Utrlaubs ſeinen Auf⸗ enthalt in Amerika ſortgeſeßt hat, ſomit ohne Etlaubnis aus gewandert iſt. Uebertretung gegen 8 360 Ziff. s .StreoG.. Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts, Abk. 18, bierſelbſt auf: Donnerstag, 7. Juni 1906, vormittags 9 Uhe, vor das Gr. Schoffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen. Bul unentſchutvigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach§8 472, Abſ. 2 U. 3 Str.-P. Old. von dem Bezirks⸗ kommando Mannheim anusge⸗ ſtellten Erklärnng vom 7. Apkil 1908 verurteilt werden. Mannheim, Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts: Grabennern. 7946 Ladung. No. 1770811. Der am 18. Fantar 1878 zu Gölzhauſen Amt Bretten geborene Reſerviſt Karl Bippes, Schloſſer, zuletzt wohn⸗ haft in Mannhein z. Zt. unbe⸗ kannt wo, wird beſchuldigt, daß er als deurlaubter Reſerviſt ohne Erlaubuis ausgewandert iſt Uebertretung gegen 8 360 Ziff. 3.⸗Str.-G ⸗B. Derſelbe wird auf Anordnung des Großh. Amtsgerichts Abt. XV— hierſelbif auf: Montag, den 11. Juni 1906, vormittags 9 Uhr vor das Gr. Schöffengericht hier II. Stock zur Hauptverhandlung geladen. 5 Bei unentſchulbigtem Ausblei⸗ ben wird derſelbe auf Grund der nach§ 472, Abſ. 2 und 8 Str.⸗P.⸗ Oid. von dem Bezirtskommanvo Mannheim ausgeſtellten Erklär⸗ ung vom 26. März 1906 verur⸗ teilt werden. 7971 Maunberm, 9. April 1906. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts XV: Grabeuſtein. Heffentliche Zuſtellung kiner Klage. Ar 2884. Der Dr. med. J. Wetterer in Maunheim, Pro⸗ zetbevollmächugtert Nechtsan⸗ wält Dr Haas daſelbe klugt gegen den Friſeur Avolf Fiſcher aus Pforzheim— frſther— zu Maunheiim Lit. R 7, 27 wohnhaft, jetzt an unbekaunſen Orten abweſend, aus äarztlicher Behandlung vom Jahre 1905 — mit dei Antrage— auf vorläufig vollſtreckbare Verurtei⸗ lung zur Zalung von 82 Mark neuſt 4% Zinſen vom Klagezu⸗ ſtellungs tage. Der Kläger ladet den Beklag⸗ ten zur mündlichen Verhandlung des Rechisſtreits vor das Gr. Amtsgericht zu Maunheem, Ab⸗ teilung III, Zimmer Nr. 111, 2. Siock, auf Mittwoch, den 18. Juni 1906, vormittags 9˙½ Uhr. Zum Zwecle der öfſentlichen Ziſſtelluſg an den Beklagten twird dieſer Auszug der Keiage bekannt gemacht. 7968 Mauuhelm, 12. April 1908. Der e Großh. 8 1III: Vea ck. Feſanntmachung. 11. April 1906. Die Planlegſng der verlängerten Dorf⸗ gärtenſüraße im Stadi⸗ jeil Neckarau betr. Der Stadirat der Hauptſtadt Maunheim hat die Aufhedung der mit Bezirksratsbeſcheid vom 28. Februar 1908 feſtgeſetzten Suaßeneinmündung auf der oſtl. Seite der Wiungertſtraße gegen⸗ üder der Dorfgärtenftraße und die Abänderung der Bauflucht auf dieſer Seite der Wingeetſtraße deantragt. Wir dringen dies zur öſfent⸗ lichen Keunknis mit der Auffor⸗ derung, etwaige Einwendungen bei denn Vezirksamte oder dem Stadiraſe hier binnen 14 Tagen vom Avlauf des Tages au vor⸗ zudringen, an welchem das dieſe Velanſtmachung entraltende Antsverkündigungsblatt ausge⸗ geben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln deruhenden Enwendungen als derfäumt geiten. 30000/816 Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ ſtiſt nuf den Kauzleien des Gezürks⸗ amis— Zimmer 3s— und des Stadtrats zur Einſicht ofſen. Mannheiin, den 5. April 1908. Großh. Bezirksamt: gez. Levinger. Dies wird mit dem Aufügen zur allgemeinen Keuntuis ge-⸗ bracht, daß der Plan vom 17. April 18908 ab während 14 Tagen im Kaufhaus dahier, 3. Stock, Zimmer Nr. 110 zur Einſicht oſſen liegt. Maun eim, den 12. Aprit 1906. Bürgermeiſteramt: von Holtander. Belauntmachung. Die Gallenbeig⸗ Setſtung belr. Die obige Stftung bat den Zweck, würdige und bedürftige Muſiklehrer⸗ und Lehrerinnen der Stadt Mannhe in, ohne Uunter⸗ ſchitd der Konſeſſſon, welche durch Alter oder Kraukheit arbeitsun⸗ fähig geworden und mindenens zwei Jahre in hieſiger Stadt wohnhaft ſind, zu ünterſtſitzen und zwar kann die jährliche Ein⸗ zelumterſtützung bis zu 300 Mark gewährt werden. Dieſe Unternützung ſoll nur denjeuizen zu Teil werden, welche lediglich die Muſik zu ihrein Lebensberufſe gewäolt haben, wobei Thealexorcheſſer⸗Mitglieder vorzugsweiſe zu berückſichtigen ſind. 8000/17 Bewerbungen um Stiftungs⸗ preiſe mit genguer Darlegung der perſönlichen und ſonſtigen Verhältniſſe wollen binnen vier Wochen bei uns eingereicht werden. Maunheim, 11. Aprfl 1906. Stiftungsrat der Gallenberg⸗Stiftung: von Hollander. Winterer. ARreeeeer Bekauntmachung. Am 68841 Freitag, 30. ds. Mis., nachmittags 1 Uhr wird von der Gemeinde ein fetter Riezderſarten auf dem Rathauſe dahier öffentlich gegen Barzahlung verſteigert, wozu Steigerungsliebhaber höflichſt eingeladen werden. Altlußheim, 16. April 1906. Bürgermeiſteramt. Feierling. Gary. C ͤ 116. Jahrgang. Bekauntmachung. Nr. 39899 1. Fortwährend lau⸗ ſen beim Bürgermeiſteramt Ge⸗ ſuche um Beſchäftigung bei der Staädige einde als Auſſeher, Diener, Straßenkehrer, Straßen⸗ arbeiter und dergleichen in großer Zahl ein. 8000%½ 4% Aus dieſem Anlaſſe wird darauff aufmerkſam gemacht, daß organi⸗ ſationsmäßic fragliche Stellen durch die Direklionen der inbe⸗ tracht kommenden ſtädtiſchen Be⸗ kwiebe divekt beſezt werden und daß daher das Eindringen aller derartigen Geſuche bei dem Büxr⸗ germeiſſeramte vollſtändig als⸗ ſichtios iſt. Maunbeim, 4. Nov. 190b. Der Beck. Bekuummachung. 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Alle Veränderungen, welche im Grundbuche eingetragen ſind, werden übrigens von Amtswegen ab⸗ und gugeſchrieben. II. In Bezug auf die Gewerbſteuer: Der Gewerbſteuer unterliegt das Betriebskapital der im Groß⸗ herzogtum betriebenen gewerblichen Unternehmungen, ausſchließlich der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, vorausgeſetzt, daß das ſteuerbare Betriebskapital mindeſtens den Betrag von 700 Mark erreicht. Die gewerbſteuerpflichtigen Perſonen, Inländer oder Aus⸗ länder, ſowie die gewerbſteuerpflichligen Korporationen, Vereine und Geſellſchaften haben bis zum Ablauf obiger Friſt ſchriftliche oder mündliche Steuererklärungen abzugeben: a) ſind; d) wenn ſich ihr Betriebskapital nach dem Stande der maß⸗ gebenden Verhältniſſe am 1. April des Jahres über den dereits beſteuerten Betrag um mindeſtens 5 Prozent und mindeſtens um 700 Mark erhöht hat. bis 5 ühr im Schlo 85 wenn ſie eine der Gewerbſteuer unterliegende Unternehmung begonnen haben, aber noch nicht zur Gewerbſteuer angelegt geſamte oder nicht. 2 5) III. In Bezug auf die Einkommenſteuer: Der Einkommenſteuer unterliegt— vorbehaltlich der int Geſetze vorgeſehenen Ausnahmen und Beſchränkungen— das in Gel d, benützung beſtehende Einkommen, welches einer Perſon aus im Großherzogtum gelegenen Grundſtücken und Gebänden, aus auf 5ſolchen Liegenſchaften ruhenden Grundrechten und Grundgefällen, 6 aus im Großherzogtum betriebener Land⸗ und Forſtwirtſchaft und den daſelbſt detriebenen Gewerben, aus öffentlichem oder privatem Dienſwerhältnis, aus wiſſenſchaftlichem oder künſtleriſchem Beruf oder irgend anderer auf Gewinn gerichteter Tätigkeit, ſowie aus Kapitalvermögen, Renten und andern derartigen Bezügen im Laufe eines Jahres gufließt, und zwar ohne Rückſicht darauf, ob es don andern Steuern bereits getroffen wird Geldeswert Bis zum Ablauf obiger Friſt haben alle im Geſetz bezeichneten Einkommenſteuerpflichtigen Steuererklärungen einzureichen, welche noch nicht zur Einkommenſteuer veranlagt ſind und ſich im Beſitz eines ſteuerbaren Einkommens befinden, für welches die Steuerpflicht in hieſiger Gemarkung begründet iſt und zwar nach dem Stande ihrer Einkommensverhältniſſe am Tage des Beginns der Steuerpflicht: welche bereits zur Einkommenſteuer veranlagt ſind und nach dem Stande ihrer Einkommensverhältniſſe am 1. April d. J. mit einem höheren Steueranſchlag als dem angeſetzten zu beſteuern ſind. Perſonen, deren Einkommen(nach Abzug der zum Erwerb und zur Erhaltung derſelben zu beſtreitenden Auslagen, der auf dem Einkommen ruhenden Laſten und der von ihnen etwa zu entrichten⸗ den Schuldzinſen) den Betrag von 900 Mark jährlich nicht erreicht, unterliegen der Einkommenſteuer nicht, IV. In Bezug auf die Kapitalrentenſteuer: Die Aufſtellung der Steuererklärungen geſchieht nach dem Stande der Vermögensberhältniſſe am 1. April d. J. Bis zum Ablauf obiger Friſt haben alle im Geſetz bezeichneten Pflichtigen Steuererklärungen einzureichen, oder in Selb ſt⸗ Wer Der Vorſitzend a) welche nach dem Stande ihrer Vermögensverhälkniſſe am 1. April d. J. ein in hieſiger Gemarkung zu veranlagendes Zinſen⸗ und Renteneinkommen von mehr als 60 Mark jähr⸗ lich beziehen und hier noch nicht zur Kapitalrentenſteuer ver⸗ anlagt ſind; b) welche hier zur Rentenſteuer zwar veranlagt ſind, aber nach dem Stande ihrer Vermögensberhältniſſe am 1. April d. J ein ſteuerbares welches den veranlagten Jahresbetrag um mehr als 60 überſteigt. Zinſen⸗ und V. Im Allgemeinen: Gebverb⸗, Einkommen⸗ und Kapftakrentenſteuerpflichtige, welch zur Abgabe einer Steuererklärung keine Verpflichtung haben, gleichwohl befugt, eine ſolche abzugeben, wenn ſie eine Steuermind rung anſprechen zu können glauben oder aus irgend einem beſondere Grunde eine Verichtigung ihrer Steueranlage bewirken wollen, Ebenſo ſind die Geſuche um gänzliche Entfernung aus dem Kakaſter, desgleichen um Berechnung von Steuerabgängen und Steuerrück⸗ vergütungen unter entſprechender Begründung vorzubringen. ilfsperſonen in anderer Weiſe als lediglich in ſeinem Haushalt oder beim Betrieb der Landwirtſchaft gegen Entgelt be⸗ ſchäftigt, hat das hierfür vorgeſchriebene Formular auszufüllen und bis zum Beginn obiger Friſt beim Schatzungsrat einzureichen. hiezu erforderlichen Formulare werden, ſofern ſie nicht zugeſtellt werden, beim Schatzungsrat unentgeltlich abgegeben. Druckformulare zu den Gewerb⸗, Einkommen⸗ und Kapitalren⸗ tenſteuererklärungen nebſt Anleitungen zu den beiden letztern wer⸗ den von heute an bis zum Ablauf der obigen Tagfahrt beim Schatz⸗ ungsrat unentgeltlich verabreicht. Wer die ihm obliegenden Steuererklärungen und Anmeldun der Hilfsperſonen nicht rechtzeitig oder in wahrheitswidriger Weiſe erſtattet, unterliegt der geſetzlichen Strafe. Mannheim, den 28. März 1908.„„%% e des Schatzungsr Ritter. Renteneinkommen beziehen, Mark Die Gacnfimers Latholiſches Bürgerbofpitar— Vezantortlicher Redakteur: Franz Kircher.— Druck und Vertrieb: Dr. H. Hag ſche Buchbruderer G 8. Seite, Mannheim, 18. Aprll. ſeh habe mich hier als Rechtsanwalt niedergelasssen. Dr. Fritz Kaufmann. Wir haben uns zur gemeinschaftlichen Ausübung der Rechtsanpvaltspraxis vereinigt. 63789 Dr. Qustav Kaufmann. Dr. Fritz Kaufmann. ureau: D 4, 15. Telephon No. 112. JSchwarzwaldbad Teinach 9 an der Linie Pforzheim-Horb-Zurich.Stuttgart-Calw-Horb. 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