(Badiſche Volkszeuung.) Abonnement: 70 Wfrennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſi bez inel Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig. E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 28„ Die Reklame⸗Zeile. 60„ Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreiteiſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Redaktions-Bureaus: Berlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Nr. 3987. Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „„Journal Mannheim Telephon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten Redaktion 98 Expedition E 6, 2. 841 377 2 318 2 * 8 Sam tag, 28. April 1906. Nr. 197. Die heutige Abendausgabe umfaßt im ganzen 24 Seiten. 5 ——.——.———— Potemkinſche Dörfer. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 27. April. Ein Bau, der in die wilhelminiſche Aera und ihre Hofkunſt ſo gar nicht paſſen will, iſt das kgl. Schauſpielhaus von Schinkel. Dieſer Mann hatte einen Blick für die einfach⸗edle Harmonie großer Flächen und Linien, wie er unter den Leben⸗ den nur dem Erbauer des Warenhauſes Wertheim, dem Baurat Meſſel, eigen iſt. Entſprechend dem Aeußern war der Innen⸗ kraum des Schinkel⸗Baus in einfachen, aber würdigen Formen der Ausſtatkung gehalten. Das wenigſtens mußte anders wer⸗ Wiesbaden ward Profeſſor Genzmer berufen, um hier ſein Probeſtück abzulegen, nach deſſen Gelingen ihm der Neubau des DOhpernhauſes übertragen werden ſollte. Freien Wettbewerb gibt's nicht mehr bei ſolchen Bauten, die für die Jahrhunderte aufgeführt werden, vermutlich, dieweil Deutſchlands Architekten nichts davon verſtehen, wie man dem maßgebenden Geſchmacke zu Danke baut. Genzmer hatte den ſeltenen Mut, in Schinkels, durch die Ehrfurcht faſt eines Jahrhunderts geheiligten, klaſſi⸗ ſchen Bau— eine Rokoko⸗Puppenſtube einzubauen. Dieſe Kunſtbarbarei ohne gleichen war durchgeführt worden mit einer Koſtenüberſchreitung don 34 Millionen, die der Landtag nach⸗ ſchrift bezeichnete Hofbaurat Genzmer ſchwierige Verhältniſſe der Fundamentierung und des Grundwaſſers, Vertiefung des Keſſel⸗ phauſes, Lohnerhöhungen und dergleichen als unvermeidliche Urſachen der Ueberſchreitung. 85 Seit Beginn der Woche lieſt man's anders. Die„Freie Dieutſche Preſſe“, die ehemalige„Freiſinnige Zeitung“ behauptet, nicht dies ſei die Urſache der Ueberſchreitung, ſondern eine un⸗ geheure Komödie nach Art der e Potemkinſchen Dörfer, die man am 21. März 1905, dem Tage der Wieder⸗ kium vorgeſpielt habe. Da man nämlich zu dieſem Termine nicht fertig werden konnte, der Kaiſer aber andern Tags ins Mittel⸗ meer abreiſen wollte, ſo habe man die geſamte Innendekoration ſtatt in echtem Materiale zunächſt in Stuck ausgeführt, teure Wandbekleidungen auf feuchten Kalk geklebt und einen Parkett⸗ bioden gelegt, der nicht haltbar war. Während der Theater⸗ ferien ſei dann das ganze Blendwerk heruntergeriſſen und los⸗ geklopft, und nun erſt durch eine Ausführung in echtem Material erſetzt worden. Daß das ins Geld reißen mußte, verſteht ſich am Rande. 0 Seeit dieſe Dinge bekannt wurden, hätte die„Norddeutſche Allgemeine“ viermal Gelegenheit gehabt, die Geſchichte für eine bgroteske Erfindung“ zu erklären. Daß offizizs bisher auch nicht ein Sterbenswörtchen verlautete, ſagt gerade genug. Ein⸗ mal wird man dies Schweigen ja brechen müſſen, das um ſo peinlicher wirkt, je länger es dauert. Dann nämlich, wenn die den, wennſchon man den Bau ſelbſt nicht anzutaſten wagte. Aus bewilligen ſollte und auch bereits bewilligt hat. In einer Denk⸗ eröffnung des Schauſpielhauſes, dem Kaiſer und dem Publi⸗ Anfrage im Landtag an die zunächſt verantwortlichen Miniſterien ergeht. Es wird intereſſant zu beobachten ſein, ob der Land⸗ tag Korpsgeiſt genug hat, um herauszufühlen, daß hier die Ehre des ganzen Hauſes, ohne Unterſchied der Parteien, engagiert iſt. Mit dem endgültigen Urteil wird man wohl oder übel zurückhalten müſſen, bis die amtlichen Stellen geſprochen haben. Einige Blätter meinen ſchüchtern, wenn die bisherigen Angaben ſich beſtätigten, dann würde die Stellung des Geh, Baurats Genzmer„unhaltbar“ ſein. Wirklich nur un⸗ haltbar? Und nur die Stellung Genzmers? pollusche Uebersieht. Maunheim, 28. April 906. Zur Stichwahl im Wahlkreis Darmſtadt⸗Großgerau. Für die am 4. Mai ſtattfindende Stichwahl gibt das partei⸗offiziöſe Organ der freiſinnigen Vereinigung, die„Liberale Korreſpondenz“, in ziemlich deutlicher Weiſe die Parole für die Freiſinnigen aus, für den Sozialdemokraten gegen den Nationalliberalen zu ſtimmen! Die„Voſſiſche Ztg.“ ignoriert aber dieſe Aufforderung nicht nur vollſtändig, ſondern richtet auch an die Darmſtädter die Mahnung, für den National⸗ liberalen einzutreten; ſie ſchreibt u..: „Der Kandidat der Freiſinnigen, Paſtor Korell, ſteht der Gruppe der Nationalſozialen nahe, aus deren Mitte am leb⸗ hafteſten nach der„Einigung der Liberalen“ gerufen worden iſt. Es ſollte daher ſelbſtverſtändlich erſcheinen, daß dieſe Einigung wenigſtens, nachdem die Probe beim erſten Wahlgang das Stichwahl vollzieht und bewährt, damit der gemeinſame Gegner aus dem Felde geſchlagen wird. In dieſem Falle kann auch nicht davon die Rede ſein, daß der Sozialdemokrat das„kleinere Uebel“ ſei. Denn der„Genoſſe“ Berthold iſt nicht einmal der Mann der„milderen Tonart“, ex iſt keiner der„Reviſtoniſten“, allmählich weiter„mauſern“, bis ſie im Lager der bürgerlichen Demokratie ankommen. Der ſozialdemokratiſche Kandidat iſt vielmehr ein treuer Schildknappe der Kautsky und Mehring. Sein Sieg wäre ein Triumph der„Revolutionäre“ über die „Repjiſioniſten“, eine Verſtärkung der Radikalen gegenüber den Gemäßigten in ſeiner Partei. Jede Unterſtützung dieſer Nich⸗ tung aber, ſei es durch Stimmabgabe, ſei es durch Stimm⸗ enthaltung, müßte um ſo verkehrter erſcheinen, je größere An⸗ ſtrengungen der„revolutionäre“ Teil der Sozialdemokratie gerade gegenwärtig in den verſchiedenſten Teilen Deutſchlands macht, die Arbeiter durch Erzwingung der Arbeitsruhe am 1. Mai in neue Kämpfe mit den Arbeitgebern zu treiben und unabſehbare Streitigkeiten heraufzubeſchwören. Zugleich ſollte die Tatſache, daß die Einigung der Liberalen, und zwar der Freiſinnigen auch mit den Nationalliberalen in Oſt⸗ preußen und anderen Bezirken erreicht iſt oder angebahnt wird, den Liberalen aller Schattierungen in Darm⸗ ſtadt nahelegen, bei der Stichwahl feſt zu⸗ ſammenzuſtehen, den Sieg des Sozialdemokraten zu verhindern und damit den Einfluß des Geſamt⸗ Uebergewicht der Nationalliberalen ergeben hat, ſich bei der auf die hie oder da die Hoffnung geſetzt wird, ſie würden ſich und Togo Dr. (.. Abendblatt.) 5 liberalismus zu ſtärken. Dieſen Erwägungen gegen⸗ über wird es geboten erſcheinen, alle kleinen Bedenken über aus dem Wahlkampf herrührende Verſtimmungen zurückzudrängen und in der Stichwahl für den nationalliberalen Kandidaten Rechtsanwalt Dr. Stein zu ſtimmen.“ 1 5 8 Man kann da der„Voſſ. Ztg.“ nur zuſtimmen. Zur Heimarbeitfrage. Der Staatsſekretär des Innern wendet der baldigen Re lung der Heimarbeitfrage dauernd ſeine Aufmerkſamkeit zu Bereits im Frühjahr 1905 waren zur Vorbereitung für die Ein führung einer allgemeinen Krankenverſicherungspflicht der Haus gewerbetreibenden durch die Referenten des Reichsamts Innern in einigen für die Hausinduſtrie beſonders bemerkens⸗ werten Bezirken in den Provinzen Rheinland, Weſtfalen und Sachſen, im bayeriſchen Regierungsbezirk Oberfranken, ii Königreich Sachſen und im Herzogtum Sachſen⸗Meiningen Er⸗ hebungen veranſtaltet worden. In Verfolg der Berliner Heim, erbeitsausſtellung hat Graf Poſadowsky neuerdings Veranlaf ſung genommen, nach Vereinbarung mit den beteiligten Bundes regierungen für weitere Gruppen der Hausinduſtrie örtlich Unterſuchungen durch ſeine Referenten ſtattfinden zu laſſen Die diesjährigen Erhebungen werden ſich vorzugsweiſe au hausinduſtrielle Betriebe in Mittel⸗ und Süddeutſchland er ſtrecken, und zwar namentlich auf ſolche Erwerbszweige, die ſich in beſonders gedrückter wirtſchaftlicher Lage befinden. Bei dieſen Erhebungen ſollen— wie auch im Vorjahr— mit den Haus⸗ gewerbetreibenden und deren Auftraggebern, mit den beteiligten Verwaltungsbehörden und Gewerbeaufſichtsbeamten, mit Geiſt⸗ lichen, Aerzten, Lehrern und anderen geeigneten Ausku perſonen Erörterungen über die Geſchäfts⸗ und Lohnverh der Hausinduſtriellen ſtattfinden. Außerdem wird Wohnungsverhältniſſen und der Beſchaffenheit der A 5 der Hausgewerbetreibenden beſondere Beachtun ge werden. Die parlamentariſchen Studienreiſen in die K Zdwei weitere Fahrten von Reichstagsabger neten nach deutſchen Schutzgebieten werden wie die dorjährig in der Weiſe unternommen, daß die Einladungen von d Präſidenten der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg, ausgehen, dem die Schiffahrtsgeſ⸗ ſchaften die Plätze zu Vorzugstarifen überlaſſen haben. D eine Fahrt geht auf einem Lloyddampfer nach Oſtaſten, andere mit der Oſtafrikalinie nach Deuiſch⸗Oſtafrika. Außf der Fahrt nach Oſtafrika, die Ende Juni angelreken wird, nehmen teil die Abgeordneten v. Brockhauſen, v. Ma! (konſ.), Dr. Arendt, Brunſtermann(freikonſ.), Hagen, He Lehmann(natl.), Kalkhof, v. Savigny, Schwarze⸗Lippſtadt, Szumla(Zentr.); an der Fahrt nach Oſtaſien, die im Auguſt ihren Anfang nimmt, die Abgeordneten v. Böhlendorff, i b. Riepenhauſen(konſ.), Bärwinkel, Dr. Becker⸗Heſſen, D Lukas, Patzig, Wallau(natl.), Itſchert(Zentr.), Lieberm von Sonnenberg(Wirtſch. Vgg.) und Wetterls(Elſaß⸗Lo ger). Von den Herren haben die vorjährige Fahrt nach Ka Arendt und Frhr. v. Böhlendorff mitgemach Die Ausſtellung der Formkünſtler. (Programmatiſches von der Berliner Sezeſſion.) Alſo ſprach in ſeiner Eröffnungsrede Max Liebermann: Der Inhalt eines Kunſtwerks iſt nichts. Die Form iſt alles. Die Form iſt der Inhalt. Und weiter ſprach der unfehlbare Max: Es gibt kein Ideal an ſich, es gibt der Ideale ſo viele, als es echte Künſtler gibt. 129 85 Schade, das„echt“ hätte er unterdrücken müſſen, dann hätte man an dem forſchen Prinzipienreiter doch eine reine Freude haben können. Nun aber erhebt ſich allſogleich die proſaiſche Frage: wo⸗ rxan erkennt Herr Liebermann den„echten“ Künſtler? Das iſt doch gar nicht ſo einfach, wenn jeder Künſtler ein Recht auf ſein allerperſönlichſtes Ideal hat und mithin keinen Richter über ſich⸗ anzuerkennen braucht! Wenn da nun ein Bild ankommt, begleitet von einer Viſitenkarte:„Nazi Wolkentupfer, Kunſtmaler und echter Künſtler mit gänzlich inhaltloſem Formideal“— läßt das Herr Liebermann ohne weiteres paſſieren? Er müßte doch, ſofern er konſequent bleiben wollte. Denn ſtellt er es erſt einer Jury vor und lehnt die es ab, ſo dürfte der kleine Nazi Wolkentupfer dem großen Max Liebermann energiſch auf die Schulter klopfen und zu ihm ſagen:„Verehrter Freund und Gönner, Sie haben Ihr Ideal und ich hab meines, beweiſen Sie mir gefälligſt mal, weshalb Ihres echter ſein ſoll als meines“ Und dann würde dem großen Max wohl nichts anderes übrig bleiben, als auf das übereinſtimmende Urteil Mehrerer zu verweiſen, die— uſw. Das heißt: er müßte ſich hinter ein Ideal des Geſchmackes flüchten, das— Mehreren ge⸗ meinſam iſt! Was denn von dem„Ideal an ſich“, wie es vernünf⸗ lige Menſchen aufzufaſſen pflegen, nicht mehr allzu weit entfernt ein dürfte.%%%% ¾ ormideal verkündete der ingsrede noch ein zweites, 8 Hut zu geben gedachte. Eine nackte Frau ſo zu malen, wie ſie iſt — ſagte er— das iſt nicht unmoraliſch; unmoraliſch aber iſt es, ſie ſchlecht zu malen. Das iſt nicht übel geſagt! Als der klerikale Graf Zichy ſich im ungariſchen Magnatenhauſe einmal über die nackten Frauenſtatuen im Treppenhaus entrüſtete, rief ihm Stefan Karolyi ſchlagfertig zu:„Du bedauerſt wohl, daß ſie von Marmor ſind?“ Ja, wenn alle die, ſo ein nacktes Weib in Oel oder Marmor nicht anſehen können, ohne ſeiner zu begehren, der Kunſt gütigſt den über die Liebermann'ſche Auffaſſung vom Künſtleriſch⸗Unmoraliſchen So kann z. B. gar kein Zweifel darüber ſein, daß der weibliche Akt von Hans Purrman n⸗Paris ganz betrübend unmoraliſch— im Liebermann'ſchem Sinne— gemalt iſt. ternde Gegenbeiſpiel nicht fehle! 15 * preſſioniſten“. Wer gar zu arglos eintritt, ſoll ſich vorſehen, daß er auch richtig in einen der, vorſorglich aufgeſtellten Polſter⸗ ſeſſel zu liegen kommt. Der beängſtigende erſte Eindruck, man möchte in ein Irrenhaus geraten ſein, ſtammt zumeiſt daher, daß dieſe Künſtler in der Natur eine Menge blauer und violetter Töne entdecken, die der normale Mitteleuropäer da vergeblich ſucht. Den vidletten Unterton, der gelegentlich auf einer ganzen Landſchaf — in der Jahrhundert⸗Ausſtellung— jedenfalls richtiger als Probl cht b fußen auf der Beobachtun Rücken kehren wollten: dann wäre die Moralfrage bald gelöſt. Denn wird man ſich immer noch eher verſtändigen als über die Thode ſche Aber vielleicht hängt er nur da, damit zur Liebermann'ſchen Morallehre auch das erläu⸗ Am rückſichtsloſeſten verkörpert findet man das Liebermann'ſche individuelle Formideal nicht bei ihm ſelbſt, ſondern im Allerheiligſten r 1n nich der Ausſtellung, dem Saale der Berliner und Pariſer„Neoim⸗ zuſammen, weder Himmel noch Erde noch Waſſer. Die plu Farbentupfen verſchwimmen in einem bunten Brei, w ſo gar keine Syntheſe zuſtande kommt, ſo kann man nur ahnen bei manchen die Analyſe vorzüglich in einem Meer von zumal im Herbſte, ruhen kann, ſah der alte Caſpar David Friedrich 0 5 ſehen— meiſtens zuſtande kommt als Summe unzähliger, farbigen Einzeleindrücke. Meiſtens, nicht immer! Den füdlich Himmel z.., wie ihn Böcklin malt, in einzelne auflöſen zu wollen, wäre Unſinn. Die Neoimpreſſioniſten nun ſchon den grundſätzlichen Fehler, alles Farbige in Fa⸗ aufzulöſen, oder doch nichts zu malen, was ſich ihrer Anſi Farbenflecke auflöſen läßt. Sie fügen dem den weite die in den Sälen der Ausſtellung zur Verfügung ſt eine größere unterſchiede man gar nichts mehr— überhaupt ni alles andere, nur kein plaſtiſches Gebilde, geſtalten will. Und ei ma die geweſen ſein muß. die Farben wirklich zuſammengehen, da ſchwimmen die Licht und Sonnenduft. *K*** urchs Laus ſe chüſß 2. Sette. Geueral⸗Anzeiger Mannheim, 28. Apri Dr. Arendt wird jetzt als Obmann der„Oſtafrikaner“, Frhr. v. Böhlendorff als Obmann der„Oſtaſtaten“ fungieren. Auf den Beſuch von Südweſtafrika iſt in dieſem Jahre verzichtet worden. Die„Nationalztg.“ glaubt, daß Süv⸗ weſtafrika dafür im nächſten Jahre beſucht werden wird und ebenfo Neugulnega und die Marſchallinſeln. Deutſchland und Italien. Unter der Ueberſchrift„Eigenartige Bündnispoli⸗ tik“ veröffentlicht die amtliche Karlsruher Zeitung“ einen höchſt bemerkenswerten Artikel, in dem es nach einer Auf⸗ zählung der Vorteile, vie Italien vom Dreibund hat und auch haben möchte, weiter heißt: „Wo ſind demgegenüber die Vorteile für gunächſt den ſpeziellen Fall, der zu den mannis üher den Dreibund geführtk hat, die Marokk zu berühren, ſo ſagt der italieniſche Miniſter, Italien habe eine Aktion der Vermittlung betrieben. Das iſt ſchlechthin unrichtig. Vermittelt hat Oeſterreich⸗Ungarn, bielleicht auch Amerika. Der Vertreter Italiens aber hat es für gut befunden. in einer wichtigen Frage offen gegen Deutſchland zu ſtimmen. Und wenn die Konferenz trotzdem, wie Graf Guicciardini hervorhob, einen auch für Deutſchland ehrenvollen Ausgang genommen hat, ſo hat Italien kein Verdienſt daran. Im Gegenteil: es hat ſeiner⸗ ſeits der Stellung Deutſchlands in der Welt ſchweren Scha⸗ den zugefügt. Denn durch die Haltüng Italiens iſt es offen⸗ kundig geworden, daß Deutſchland ſich auf einen ſeiner Vundes⸗ genoſſen nicht durchweg verlaſſen kann. Die dreiſte Sprache, die jetzt franzöſiſche Blätter gegen Deutſchland käglich füthren, zeigt, welche Nutzanwendung aus dieſer Erkenntnis gezogen wird. Das dem öſterreichiſchen Auswärtigen Amte naheſtehende Wiener Fremdenblatt hat dieſer Tage in einer Erörterung über das Verhältnis zwiſchen Deutſchland und der Habsburgiſchen Monarchie erklärt, die Seele jedes Bündniſſes ſei das Vertrauen. Ein Teil der italieniſchen öffentlichen Meinung und auch einzelne offizielle Perſönlichkeiten haben aus dem Bündniſſe die Seele herausgeriſſen, denn ſie haben das Vertrauen des deutſchen Volkes in die italieniſche Politik aufs tiefſte erſchüttert und bei Leuten, die an ſich eine herzliche Zuneigung für das ſchöne italieniſche Land und das italieniſche Volk beſitzen, das Gefühl kiefſter Verſtimmung hervorgerufen. Bismarck hat einmal geſagt, Bünbniſſe ließen ſich auf die Dauer nicht gegen die Völker ſchließen. Will Italien aufrichtig den Dreibund fortſetzen, ſo muß es das Vertrauen des deutſchen Volkes zurückgewinnen. Durch eine Schaukelpolitik, wie ſie in den letzten Jahren ſeitens Ita⸗ Hens beliebt worden iſt, wird dies gewiß nicht geſchehen können.“ Die ungariſchen Greigniſſe im öſterreichiſchen Abgeorduetenhauſe. Im bſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe beantwortete geſtern Miniſterpräſident Frhr. v. Gautſch zunüchſt Anfragen betr. die jüngſten politiſchen Ereigniſſe in Ungarn. Er erklärte, die Ernennung der neuen ungariſchen Regierung iſt eine innere Angelegenheit des ungariſchen Staates, auf die der öſterreichi⸗ ſchen Reglerung ſelbſtverſtändlich kein Einfluß zuſteht. Der öſterreichſſchen Regierung liegt die ausſchließliche Pflicht ob, darauf zu achten, daß keine Beeinträchtigung beſonderer öſter⸗ keichiſcher Intereſſen eintrete. Nach keiner dieſer Richtungen iſt eine Beſorgnis gerechtfertigt. Die ungariſche Regierung ſtimmte vollkommen der Ausſchaltung der Frage der Kommando⸗ und Dienſtſprache der gemeinſamen Armee zu. Was insbeſondere die Regelung der wirtſchaftlichen Beziehungen betrifft, wieder⸗ holte der Miniſterpräſident die bereits am 29. Dezember vorigen Jahres abgegebene Erklärung, wonach die Regierung auf dem Boden der von den früheren Regierungen getroffenen Verein⸗ barungen ſtehe, für deren Durchführung ſie keinerlei Zu⸗ geſtändniſſe gewähren könne. Die Regierung werde aber vom Geiſte wechſelſeitigen und billigen Entgegenkommens getragenen Außeinanderſetzungen über eine ge e Ausgeſtaltung und Fortbildung des beſtehenden Vethältniſſes nicht aus dem Wege gehen. Daß die Regierung dabei ſich ſtets bewußt ſein werde, waß ſie den Intereſſen Oeſterreichs ſchulde, brauche er, der Miniſterpräſtdent, umſo weniger zu betonen, als ſich die Re⸗ lerung ja auf die bisherige, nicht erfolgloſe Wahrung dieſer ntereſſen zu beziehen vermag. Die Beantwortung der Inter⸗ pellationen wurbe wiederholt von den Alldeutſchen durch Lärm und Zwiſchenrufe unterbrochen. —— Deutsches Reſch. * Stuttgart, 27. April.(Die Frühjahrs⸗ Lezatung der deutſchen Eiſenbahnlinien⸗ ommiſſionen) und Bahnbevollmächtigten für Militärangelegenheiten findet morgen und über⸗ morgen hier ſtatt. Beteiligt ſind 115 Offiziere und Eiſenbahn⸗ beamte. Die Beratungen werden geleitet von dem Chef der Eiſenbahnabteilung des großen Generalſtabs Oberſtleuinant Staabs und den Geheimräten Semler und Lohſe im Reichseiſenbahnamt. ———————————————————————— N Töne, die er in den blendenden Lichtern wohl richtig ge⸗ ehen hat, gelingt ihm noch nicht. blieben die ein⸗ zelnen Teile ſeiner farbigen Auffaſſung ebenſo in der Hand, wie den neueſten Porträts Trübners das geiſtige Band fehlt. Vas wird nicht anmutiger dadurch, daß Trübner ſeine Männer vor einen Hintergrund von giftgrünem Laube ſtellt und ihre Köpfe nun in brutalem Kontraſte rotbraun ſteht. Dieſe Ausartungen der Nichts⸗ als⸗Form⸗Kunſt ſind aber recht lehrreich; daran erkennt man, wie die„Unentwegten“ der Sezeſſion mit ihrer Kunſt ſchon völlig auf den toten Strang geraten ſind. Der Schlachtruf: Der Inhalt iſt nichts, die Form iſt alles, war am Platze, ſolange die Kunſt um neue Ausdrucksmittel ſchwer zu ringen hatte. Damals war Sezeſ⸗ ſion die Repolution in Farben; heute iſt ſie die Mode von ehe⸗ geſtern. Denn nachdem die Kunſt die Herrſchaft über die neuen Ausdrucksmittel gewonnen hat— wovon Impreſſionismus und Pointillismus auch nur ein Teil ſind— geht das Streben dahin, neuen Form einen neuen Inhalt zu erobern. Die Sonder⸗ linge, die immer noch gegen die Windmühlen der„akademiſchen ichtung“ kämpfen und in formalen Experimenten und Farben⸗ problemen aufgehen, bleiben im Hintertreffen. Das um ſo mehr, als die Jahrhundert⸗Ausſtellung eben den Beweis erbracht hat, daß es zu Anfang, in der Mitte und in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts allezeit deutſche Kunſt gegeben hat, die— moderner wär als die Neo⸗Impreſſioniſten. Hängt ja einen Waldmüller, Friedrich und Buchholz zwiſchen die blauwütigen Tupflhuber, und ihr würdet ener blaues Wunder ſehen! *** Dieſe Auseinanderſetzung war unumgänglich, nachdem Lieber⸗ mann der Ausſtellung die dogmatiſch⸗polemiſche Note aufgeprägt Deutſchland? Um ichen Erörterungen oKonferenz, hat. Hinterher mag man ſich der Proben großen Könnens und der erheißungen auf die Zukunft, die ſie bietet, ungeſtört freuen. An⸗ erkennen muß man auch die geſchmackvolle Anordnung des Ganzen. 80 * Metz, 27. April.(Der Kaiſet) trifft am 12. Mai auf Schloß Urbille ein und bleibt bis zum 17 Maf. Da der Beſuch in die Maimeſſe fällt, die eine große Zahl Fremde vach Metz führt, ſo werden die polizeilichen Sicherheitsmaßregeln roch berſtärckt. Das Meldeweſen wird ſchon jetzt ſtrenger gehandhabt. Von Berlin trifft ſchon in den nächſten Tagen eink Anzähl Geheimpoliziſten ein. * Dresden, 27. Aßril.(Der ſächſiſche Kriegs⸗ miniſter, General Frhr. v. Hauſen) geht nach den „L. N..“ mit der Abſicht um, demnächſt von ſeinem Amt zurückzukreten. Als Grund wird wiederum die bekannte Rückſicht auf die Geſundheit angegeben. * Berlin, 28. April.(Der heute früh berſtor⸗ bene preußiſche Staatsminiſter und Miniſter der öffentlichen Arbeiten Hermann v. Budde) war am 18. Nob. 1851 in Bensberg geboren. Er beſuchte die Kadettenhäuſer in Bensberg und Berlin, wurde 1869 Leutnant, nähm 1870—71 mit Auszeichnung am franzöſiſchen Kriege teil, war 1871—73 Landwehrbezitksadjutant in Kaſſel, erhielt ſeine weitere Ausbildung in der Kriegsakademie, im Generalſtabe und auf Reiſen im Ausland, wurde bis 1900 zum Generalmazor befördert und nahm als ſolcher ſeine Entlaſſung, um die Generaldirektion der deutſchen Waffen⸗ und Munitionsfabriken in Berlin zu übernehmen. Am 23. Juli 1902 wurde Budde zum preußiſchen Miniſter der öffentlichen Arbeiten, Chef des Reichsamtes für die Verwaltung der Reichseiſenbahnen und Mitglied des Bundesrat ernannt. Am 1. April wurde er in den erblichen Adelsſtand erhoben. Er betätigte ſich auch litera⸗ riſch, indem er über„Die franzöſiſchen Eiſenbahnen im Krieg 1870—71 und ihre ſeitherige Entwickelung in militärſcher Hin⸗ ſicht“, über„Die franzöſiſchen Eiſenbahnen im deutſchen Kriegs⸗ betriebe 1870—71“ u. a. ſchrieb. (Das brandenburgiſche Provinzial⸗ ſchulkollegium) verfügte, daß Schüler dem Flok⸗ tenverein nicht beitreten dürfen. — Ungebliche Monarchenbegegnung.) Die Meldung eines engliſchen Blattes über eine in Darmſtadt bevor⸗ ſtehende Zuſammenkunft des Kaiſers von Ruß⸗ land, des Königs von England und des deutſchen Kaiſers entbehrt nach der„Nat.⸗Ztg.“ jeder Begründung. Weder Kaiſer Wilhelm noch Kaiſer Nikolaus hat bisher die Abſicht bekundet, in dieſem Jahre Darmſtadt zu beſuchen. Der Zar dürfte überhaupt nicht die Abſicht hegen, in dieſem Jahre eine Auslandsreiſe zu unternehmen. (Lauklepfennige“) Die ſozialbemokrattſche Arbeiterzeitung in Dortmund ſchreibt über die Spende von 200 000., die die deuiſchen Grubenbeſiter den e von Courridres ſeſplte haben:„Die nappſchaftsberufsgenoſſenſchaft ſammelle bei ſämtlichen Gru⸗ benbeſitzern Deutſchlands für die Hinterbliebenen der Opfer von Courristrez. Und was iſt da zuſammengekommen? Sage und ſchreibe gegen 200 000.! Wenn man in Betracht zleht, daß es ſich um ſchwerreiche Millionäre handelt, vie alljährlich weitete ungezählte Millionen einſacken, die der Arbeiter müh⸗ ſelig und unter Gefahr des Lebens aus dem Schoß der Erde heben muß, dann kann man ſagen: die 200 000 M. ſind in Wirklichkeit Lauſepfennige! Mit ihrer Opferwilligkeit ſollen ſte ſich nur ja nicht dicke tun; der Arbeiter, der nur einen Pfennig gibt, hat mehr geopfert.“— Jeder Zuſatz zu dieſer böswilligen Kritik iſt überflüſſig. —(Eine parlamentariſche Seltenheit.) Zur dritten Leſung des Kolonfaletats im Reichs⸗ tag hat der Abg. Storz den Antrag eingebracht, im Ekat für Neu⸗Guineg die in der zweiten Leſung abgelehnte Forderung von 10 000 Mark zur Unterſtützung weißer Farmer, die von Queensland nach bem Hochland von Deutſch⸗Neu⸗Guineg über⸗ eſiedelt ſind bezw. überſiedeln ſollen, wieder herzuſtellen. Dieſer Antrag iſt 15 vom Abg. Storz unterzeichnet: von der nationalliberalen Fraktion, den Vorſtänden der beiden konſer⸗ vativen Fraktionen und den Abgg. Schrader und Dove von der freiſinnigen Vereinigung. Dagegen findet ſich weder von der freiſinnigen noch von der ſüddeutſchen Volkspartei eine Unterſchrift. Der Abg. Storz ſcheint alſo für ſeine kolonialpolitiſchen Anregungen in der eige⸗ nen und in der benachbarten Fraktion nicht einen einzigen Abgeordneten zur Unterſtützung gewonnen zu haben. Inſofern bildet dieſer Antrag Storz eine parlamentariſche Seltenheit, wie ſie nicht leicht wieder ſich finden dürfte. — UÜAus den parlamentariſchen Kommiſ⸗ ſionen.) In der Steuerkommiſſion des Reichs⸗ tags wurde der Antrag Kanitz mit großer Mehrheit abgelehnt. Ein Antrag Jäger(Ztr.) auf Einführung einer Mühlen⸗ umſaßſteuer für größere Mühlen unabhängig von der einzelſtaatlichen Steuer wurde mit 13 gegen 9 Stimmen an⸗ genommen. Frhr. von Stengel verſprach ſorgfältige Prü⸗ fung der Angelegenheit.— Die Reichskagskommiſ⸗ ſion zur Vorberatung der Nobelle zur Maß⸗ und Gewichtsordnung hat ihre Beratungen wieder auf⸗ genommen. Zur Beratung ſtanden die zu§ 15 eingegangenen Petitionen, eiwa 150 an der Zahl, die ſich insgeſamt gegen eine Verſtaaflichung der Eichämter ausſprechen. Nusland. *Schweiz.[Der Schriftſteller Holzmann) alias Senna Hoh, ein Anarchiſt, wurde in Zürich verhaftet, weil er trotz ſeiner Ausweiſung im Dezember 1905 zum zweiten Male die eidgenöſſiſche Landesverweiſung überkrat. * Oeſterreich⸗Ungarn.[Die Neuwahlen für den ungariſchen Reichstag) beginnen am Sonntag. Wahlbewegung iſt diesmal ziemlich ruhig verlaufen, doch bietet die Liſte der Kandidaten ein interéſſantes Bild. Es ſind auf die 451 Mandate 623 Kandidaten aufgeſtellt, davon 350 mit dem Programm der Koſſuthpartei, 121 von der Verfaſſungs⸗ partei, 43 von der klerikalen Volkspartei, 56 Nationalitätenkandi⸗ daten ſamt den Sachſen, 21 Parteiloſe, 12 internationale Sozia⸗ liſten, 4 Anhänger der ſozialiſtiſchen Bauernpartei, 5 Demok iten, 1 Agrarier, 1 Chriſtlichſozialer, 2 Banffypartei, 3 ungarländiſche Sozialiſten, 2 Slowaken, 1 Radikaler und 1 Gewerbeparret. * Großbritannien.(Die Jagd nach dem auf⸗ ſtändiſchen Häuptling Bambaata), der in der Richtung auf die Grenze von Natal geflohen ſein ſollte, iſt fehlge⸗ ſchlagen. Die Abteilung des Oberſten Manſel verfolgte ihn, unterſtützt von 100 Zulupoliziſten. Troßdem man 18 Stunden lang in ſchnellem Tempo ritt und dabei faſt unüberſchreitbare Ge⸗ birgspäſſe und Abgründe zu paſſtieren hatte, entkam Bambaata in den Urwald, wo er ſich auch vor ſeinem Vorgehen gegen'Kandla aufhielt.— Der Kr iſſar für die Eingeborenen des Zululandes machte bekannt, daß n Zukunft jeder Häuptling, durch deſſen Ge⸗ biet die Aufſtändiſchen entkommen, verantwortlich gemacht werden wird. Die Rüſtungen in Natal werden fortgeſetzt. * Rußland.(Roſa Luxemburg) befindet ſich noch immer, wie der„Vorwärts“ mitteilt, in Warſchau im Gefängnis. * Vereinigte Staaten von Nordamerika.(Zu⸗ rückgewieſene Einwüänderer.) Auf Grund der Arbeits⸗ kontraktsklauſel des Einwanderungsgeſetzes ſind geſtern in Newyork etwa 1000 Einwanderer, die zum größten Teil aus Griechenland, Montenegro, Bulgarien oder Serbien ſtammen und durch Angebot von 2¼ Dollars Tagelohn zur Auswanderung ber⸗ anlaßt worben waren, zurückgewieſen. — Die Badiſcher Landtag. 65. Sitzung der 2. Kammer. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Karlsruhe, 85 Präſident Wilckens. Am Regierungstiſch Miniter Schen⸗ kel und Regierungskommiſſäre. Daß Landwirtſchafts⸗Budget. Abg, Wittemann(3tr.) anerkennt das allſeitige Wohl⸗ vollen, das der Landtvirtſchaft entgegengebracht wird, immerhin müſſe aber doch geſagt werden, daß in anderen Zweigen der Staats⸗ verwaltung ganz andere Summen in das Budget eingeſtellt ſeien, als in der Landwirtſchaft. Redner geht ſodann auf die einzelnen Wünſche ſeines Bezirks ein, in dem die Viehzucht, wie auch der Rebbau eine nicht unbedeutende Rolle ſpiele. Auch er begrüße die Hebung der allgemeinen Bildung wie der Fachbildung, wobei dem Obſt⸗ und Gemüſebau eine größere Bexrückſichtigung geſchenkt wer⸗ den dürfe. Bei Neuerrichtung von landwirtſchaftlichen Winter⸗ ſchulen möchte er Bonndorf in Erinnerung bringen. Die Bepöl⸗ kerung ſeines Bezirks ſtehe an Rührigkeit und Intelligenz keiner anderen nach. In der Debatte ſei auch der Vermögensſteuer ge⸗ dacht, er möchte bitten, daß dieſelbe eine für die Landwirtſchaft möglichſt günſtige Faſſung erhalte; es beſtehe leider eine Strömung, die nicht das Günſtige erwarten laſſen. Eine weitere Förderung der Landwirtſchaft beſtehe auch in der Erſtellung von Bahnen und da möchte er ganz beſonders den Bonndorfer Bezirk in Erinnerung bringen. Was das Verſicherungsweſen betreffe, ſo werde vielfach über die ungerechte Betriebs⸗Klaſſifizierung geklagt. Mit Freu⸗ den begrüße er den Hagek⸗Verſicherungsgeſetzentwurf und möchte er die Regierung bitten, auch dahin zu wirken, daß in Landwirtſchafts⸗ — 55 auch das Lebensverſicherungsweſen mehr als bisher gepflegt werde. für geboten, wenn gegen Dienſtboten, die widergeſetzlich den Dienſt verlaſſen, polizeilich vorgegangen werde. Man ſollte ſich auch be⸗ mühen, die Dienſtboten auf dem Lande ſeßhaft zu machen und ſie für die Landwirtſchaft zu intereſſieten. denſelben ermöglichen, ſich ein Häuschen zu erwerben und da ſollte man die Verſicherungsanſtalt und auch die Sparkaſſen intereſſieren. Auch etwas Grund und Boden ſollte man dem Dienſtboten über⸗ laſſen, um das Heimatgefühl zu wecken und zu ſtärken. Abg. Quenzer(nat.): Wenn der Städter alles durch⸗ gekoſtet, dann gehe er auf das Land und trinke warme Milch und hole ſich Stärkung und Geſundheit. Und ſo habe ein jeder, und auch ein Profeſſor Intereſſe an dem Gedeihen der Landwirtſchaft. Bilder größtenteils in geſchmackvollen, unaufdringlichen Holz⸗ rahmen, ſtatt der plumpen, ſtörenden grellen Goldrahmen, das kann in Ruhe und mit Nutzen auch von dem genoſſen werden, der nicht beliebig viel Zeit darauf verwenden kann. Du Paul Harms. Vermiſchtes. — Ein orxrigineller Ginfall. Prof. Hottinger, der bisher in Berlin eine Bibliothekarinnenſchule unterhielt, hat drei däniſche Inſeln im Kleinen Belt, die Eilande Boſtholm, unweit der ſckleswig⸗holſteiniſchen Küſte, gekauft. Der Gelehrte will auf der größten Inſel in aller Weltabgeſchtedenheit ſeine große Bücher⸗ ſammlung, 50000 Bände, ordnen. Der neue Inſelherr hat 2700 Kronen für ſein Reich gegeben. Profeſſor Hottinger war früher Bibliothekar in Straßburg. — Veronal, ein neues Selbſtmordmittel. Es iſt noch nicht ſehr lange her, daß ein neues Schlafmittel, das Vero⸗ nal, auftauchte, welches, weil es vollſtändig ungefährlich ſein ſollte, dem Handverkauf in den Apotheken überlaſſen blieb. Zwei 8 tungsfälle, die in der„Münch. Med. Wochenſchrift“ von Ehrlich in Stettin veröffentlicht werden, zeigen, daß man die Harmloſigkeit des Mittels überſchätzt hat, denn bei einem Genuſſe von 15 bezw. 11 Gramm Veronal war der Tod der Betreffenden eingetreten. Das Veronal iſt in dieſer Veziehung noch viel gefährlicher als das Lhſol, weil es den Tod vollſtändig ſchmerzlos herbeiführt. — Im Packeis geſcheitert iſt, wie aus Kiel gemeldet wird, das von dort abgegangene Segelſchiff„Stella“ an der Oſtküſte von Schweden. Der Steuermann iſt ertrunken. — Der älteſte Handwerksgeſelle in Deutſch⸗ land iſt nach den bisherigen Ermittelungen ein Fleiſchergeſelle burtstag, zuſammen mit ſeinem 80jährigen Geſellenfubiläum Seit ren iſt er bei einem Schlächtermeiſter Heinemann in Vechta tät 844 Kunſtwerle, beguem für den Beſchauer zuſammengeſtellt, die wo er beute noch den Kunden Fleiſch ins Haus bringt, Meyer in Vechta in Weſtſalen. Er feierte kürzlich ſeinen 98. Ge⸗ Die Kindesmörderin im Eiſenbahnzug Berlin-Eiſenach iſt jetzt in der Perſon eines Fräuleins ous Belzig im Bezirk Potsdam ermittelt worden. Laut Sek⸗ tionsbefund iſt das Kind nach der Geburt erdroſſelt worden. — Ein Zopfabſchneider, der es beſonders auf kleine Schulmädchen abſieht, treibt in Elberfeld ſein Unweſen. Leider konnte man des Burſchen noch nicht habhaft werden. — Eine dankbare Leſerin. Die in Pavia verſtor⸗ bene Marquiſe Ifabella Lueini, eine der reichſten Gutsbeſitzerinnen Italiens, ſetzte, wie man ſchreibt, in ihrem Teſtamente ein Legat von 1500 Lire einem Witzblatte aus, auf das ſie ſeit Jahren abonniert war. Gleichzeitig beſtimmte ſie weitere 1500 Lire für die Mitarbeiter dieſes Blattes, damit ſie bei einem fröhlichen Bankette ihrer gedenken. In der betreffenden Teſtamentsklauſel erklärt die Erblaſſerin, daß ſie mit den beiden Legaten der Redak⸗ tion den Dank für die vielen heiteren Stunden ausdrücken will, die ſie ihr bereitet hat. — Eine grauſige Selbſtzerfleiſchung. In religlöſem Wahnſinn ſtach ſich, wie der„Tägl. Rundſch.“ gemeldet wird, die 20jährige hübſche Oekonomstochter Franziska Putz in Großſchwand bei Mondſee(Oeſterreich) mit dem Meſſer beide Augen aus und zerſchnit t ſich das Geſicht völlig. Als ſie das zweite Auge ausſtach, brach das Meſſer ab und die Spitze blieb in der Augenhöhle ſtecken. Trotz der furchtbaren Schmerzen gab das Mädchen keinen Laut von ſich — Eine internationale Konferenz zur Be⸗ kämpfung der Cholera beginnt heute in Thorn ihre Bera⸗ tungen. An der Konferenz nehmen die Oberpräſidenten und Medizinalbehörden der intereſſierten preußiſchen Provinzen ſowie die Vertreter der ruſſiſchen Regierung teil. Beſonders ſpezielle Maßnahmen zur Ueberwachung des Schiffsverkehrs auf der Weichſel ſollen beraten werden Eine Hauptmiſere liege in der Leutenot und halte er es Beſonders ſollte man es 8 000Ccccßcc000ßß/ C 15 eerr lhee rrder r * dνο7 r „Noambeim, 28. Aprm General⸗Anzeiger 3. Sette. Der Stand der Verſchuldung in landwirtſchaftlichen Kreiſen möge ſein, welcher er wolle, immer wieder müſſe man den Realkredit ſuchenden Landwirt auf die Amortiſationsdarlehen hinweiſen. Mit der Rindviehverſicherung habe der Staat der Landwirtſchaft einen großen Dienſt erwieſen, doch ſei es merkwürdig, daß gerade der wohlhabendere Landwirt ſich von derſelben fern halte, um an⸗ geblich ſein gutes Geld nicht für andere hinauszuwerfen. Das Obſt ſei mit das wichtigſte Volksnahrungsmittel und eine För⸗ derung des Obſtbaus ſehr zu empfehlen. Aber auch aus ökonomiſchen Gründen ſei die Pflege des Obſtbaues nur zu empfehlen und könne es nur beklagt werden, daß nicht jede Straße und jeder Weg mit Obſtbäumen begrenzt ſei. Alljährlich zahle man an das Ausland 30 Millionen Mark; die erſte Aufgabe der landwirtſchaft⸗ lichen Lehrer müſſe ſein, auf dieſe Tatſachen hinzuweiſen. Zum Schluß berührt Redner die Bekämpfung der Tuberkuloſe, die auch dem Viehſtand große Gefahr bringe. Dieſelbe ſollte in das Reichs⸗ ſeuchengeſetz eingereiht werden. Abg. v. Mentzingen(3tr.) verbreitet ſich über die Milch⸗ derſorgung der großen Städte und ſucht ſodann die Angriffe auf den Bauernverein, die von liberaler Seite gemacht, zurückzuweiſen. Die Regierung habe heute in objektiver Weiſe die Tätigkeit der Bauernvereine anerkannt, die lediglich wirtſchaftliche und nicht parteipolitiſche Zwecke verfolgten, wie denn auch alle Konfeſſionen und Parteiſchattierungen in den Bauernvereinen zu finden ſeien. Was die Winterſchulen betreſfe, ſo verſtehe er die Abneigung gegen die Württemberger nicht, die ſeit einer Reihe von Jahren ſchon angeſtellt ſeien. Auch die Anſtellung zweiter Lehrer halte er nicht für geboten und ſiehe er auf dem Standpunkt des Er⸗ laſſes der Regierung. Redner polemiſiert ſodann gegen den Abg. Hilpert, der hier mit einer gewiſſen Ironie auf die katholiſche Preſſe hingewieſen, während er im Wahlkampf als„guter Katholik“ geprieſen worden ſei. Gegen die Konſumvereinsverbände habe er nichts einzuwenden, doch werde er ſtets dagegen ankämpfen, daß die Konſumsverbände mit dem Gelde der Regierung gegen die Bauernvereine in unſchöner Konkurrenz vorgingen. Er würde es übrigens auch begrüßen, wenn beſſere gegenſeitige Verhältniſſe⸗ ſich geſtalten wollten. Abg. Neck(natl.) tritt in der Hauptſache den Ausführungen des Kollegen Sänger bei und tritt beſonders warm für die För⸗ derung der mittelbadiſchen Rindviehzuchtgenoſſenſchaft ein. Endlich befürwortet Redner eine andere Abſchätzung des Wildſchadens und anerkennt die Bedeutung der Kadaververnichtungsanlage, die mit der Zeit eine werbende Anlage für den Kreis werde. Im Kakkls⸗ ruher Bezirk habe dieſe Anſtalt ſich ſehr bewährt. Mit Entſchie⸗ denheit müſſe er aber auch den Vorwurf v. Mentzingens zurück⸗ weiſen, als ob die Konſumvereinsverbände eine illoyale Konkur⸗ ſrenz gegen die agrarpolitiſchen Bauernvereine übten, das ge⸗ rade Gegenteil ſei der Fall. Ungerecht ſei auch der Vorwurf der unregelmäßigen Geſchäftsführung der Konſumvereine. Der Redner kommt ſodann gleichfalls auf die Haltung der Bauernvereine gegen⸗ über dem Konſumvereinsverband zu ſprechen und weiſt den Vor⸗ wurf zurück, als ob der Konſumvereinsderband irgend welche feindliche Stellung gegen den Bauernverein einnehme. Abg. Pfeiffle(Soz.] wendet ſich gegen den in der Debatte erhobenen Vorwurf, daß die Sozialdemokratie prinzipielle Geg⸗ nerin der Landwirtſchaft ſei. Der Abgeordnete Morgenthaler habe ſich dabei beſonders hervorgetan in der Unkenntnis der ſozial⸗ demokratiſchen Agraranſchauungen und eine Reihe von Behaup⸗ tungen aufgeſtellt, ohne einen Beweis zu erbringen für die Be⸗ hauptung, die Sozialdemokratie ſei eine Gegnerin der Landwirt⸗ ſchaft. Gerade in den Reihen der Sozialdemokratie ſäßen große reunde der Landwirtſchaft, er verweiſe auf das Buch des Dr. Dapid und auf die Reden Vollmers in der bayeriſchen Kammer. Er verweiſe aber auch darauf, daß die Sozialdemokratie ſchon manchen ländlichen Wahlkreis mit Erfolg in Angriff genammen und er hoffe, daß durch dieſe Angriffe auch der Zentrumsturm noch ins Wanken komme.(Heiterkeit.] Das Agrarprogramm der Sozialdemokratie habe Anerkennung gefunden; eines müſſe er aber immer wieder ſagen, daß der Kleinbauer dem Auflöſungsprozeß ausgeliefert ſei, wie der Kleinhandwerker; darüber ſei kein Zweifel und kein Palliativmittel werde da helfen. Die Landwirtſchaft werde aber vor allem nicht gehoben durch die Getreidezölle, am wenigſten aber die badiſche Landwirtſchaft, die nur zum geringſten Teil Getreide baue. Er als Sohn eines Kleinbauern kenne die Ver⸗ hältniſſe ſehr wohl und er könne nicht verſtehen, wie dem Klein⸗ bauern durch Getreidezölle geholfen werden könne, das gerade Gegenteil ſei der Fall. Er könne nur wünſchen, daß man bald wieder zum Freihandel zurückkehre. Redner polemiſiert gegen das Zentrum, das allerdings im Vertreten aller möglichen In⸗ kereſſen eine große Routine beſitze, aber er weiſe doch darauf hin, daß ſelbſt. in den Zentrumszentren des Rheinlands und Weſt⸗ falens die Arbeiterſchaft ſich vom Zentrum abwende. Was die Abhilfe in der Landwirtſchaft betreffe, ſo möchte er ſich den Aus⸗ 9 Sängers anſchließen, der in erſter Linie die Selbſt. Hi lſe anſtrebe; auf dem gleichen Wege, durch die Macht der Orga⸗ niſation ſei auch die Lage der Arbeiter gehoben worden. Abg. Belzer(Ztr.) glaubt betonen zu ſollen, daß die Not der Landwirtſchaft wohl nicht zu beſtreiten und daß hier vor allem ein wirkſamer Schutz des Staates geboten ſei. Die Sozialdemo⸗ kratie habe wohl ſchöne Worte für die einzelnen landwirtſchaft⸗ lichen Titel, am Schluß ſtimme ſie aber gegen das ganze Budget. Damit ſei der Landwirtſchaft ſehr wenig gedient. Auf dem Bres⸗ lauer ſozialdemokratiſchen Parteitag habe man wohl ein ſchönes Agrarprogramm ausgearbeitet, ſchließlich dasſelbe aber mit Mehr⸗ heit verworfen, da dasſelbe tatſächlich auf eine Hebung der Land⸗ wirtſchaft bedacht geweſen ſei. Redner tritt ſodann für einen landwirtſchaftlichen Fortbildungsunterricht ein, der noch Manches zu wünſchen übrig laſſe. Miniſter Schenkel kommt auf den Wunſch zu ſprechen, daß die Kontrollberſammlungen mehr in eine Zeit gelegt würden, in der die Landwirtſchaft weniger dadurch von ihren Arbeiten abgehalten würden. Die Frage ſollte geprüft werden. Die Vor⸗ träge gewiſſer Gemeinden mit Induſtriellen inbezug auf Steuer⸗ ermäßigung bei Induſtrieanlagen würden geprüft, doch vertrete die Regierung die Anſicht nicht zu viel auf dieſem Gebiete in die Gemeinden hineinzuregjeren. Redner beſpricht ſodann einige Be⸗ ſtimmungen auf dem Gebiet des Veterinärweſens Bei beſſerer finanzieller Lage werde die Regierung der Schweinezucht, wie der Prämiierung derſelben ein größeres Augenmerk zuwenden. Gegen die Kaninchenplage im Freien gehe auch die Regierung vor, wie ſie andererſeits die Pflege einer Kaninchenzucht mit be⸗ ſcheidenen Mitteln unterſtüe. Mit dem Abgeordneten Geppert könne er nur wünſchen, daß in der Obſtbaufrage ſachverſtändige Vereinigungen ſich bilden zur Belehrung und zur Schaffung gemeinſamer Einrichtungen. Auf den Weg des Zwanges, wie von einzelnen Seiten gewünſcht, werde ſich aber die Regierung nicht begeben. Hier müſſe man den individuellen Verhältniſſen Rech⸗ nung tragen. Der Wunſch des Abgeordneten Wittemann, es möge die Landesverſicherung Mittel für ländliche Arbeiterwohnungen gewähren, ſei ſchon erfüllt worden, wie denn die Landesverſiche⸗ Trungsanſtalt in Gewährung von Mitteln zum billigen Zins für Erſtellung von Wohnungen mit an der Spitze aller dieſer Anſtalten ſtehe. Die beklagte Monopolſtellung der Rheiniſchen Hypotheken⸗ bank von der v. Mentzingen geſprochen, beſtebe tatſächlich nicht, wie er auch nicht wiſſe, wie eine ſolche ſich dokumentiere. Die Frage der landwirtſchaftlichen Fortbildungsſchulen werde geprüfe werden, Lot oder Corvol? desgleichen die Frage der Errichtung einer Winterſchule in Bonndorf. Abg. Kolb(Soz.) wendet ſich gegen die Ausführungen Schmidts⸗Bretten, der ihm den Vorwurf gemacht, er verſtände nichts von der Landwirtſchaft. Dem gegenüber möchte er doch be⸗ merken, daß der Abg. Schmidt ſeine Rede habe gar nicht halten können, wenn er, Kolb, nicht geſprochen, denn Schmidt habe ſich lediglich mit ſeiner Perſon beſchäftigt. Dem Abgeordneten Schmidt würde es am liebſten ſein, wenn man um Deutſchland eine Mauer baue, deren Türen ſich nur nach außen öffnen. Hier komme es darauf an, was die Sozialdemokratie in dieſem Landtage für die Landwirtſchaft tue, und da müſſe er doch betonen, daß die anderen Parteien in dieſem Hauſe mit dem beſten Willen nicht mehr tun können, als wie auch die Sozialdemokratie. Aus Ausnahmefällen dürfe man nicht auf die Lage der Landwirtſchaft verallgemeinernde Schlüſſe ziehen. Der Abgeordnete Obkircher habe es ihm übel ge⸗ nommen, daß er die Nationalliberalen als Sklapen des Bundes der Landwirte bezeichnet habe. Er könne nur betonen, daß die Nationalliberalen kein wirtſchaftliches Programm beſäßen und deshalb gern von dem Bund der Landwirte ins Schlepptau genom⸗ men werden. Erfriſchend ſei die Rede Sängers geweſen, aus der man auch nichts von Not und Elend vernommen, ſondern dieſelben Vorſchläge über Genoſſenſchaftsbildung und Schulen, die auch er gern unterſtütze. Was den Bauernberein betreffe, ſo ſei dies eine Zentrumsgründung und er ſei und bleibe ein Zentrumsverein, denn wenn er es nicht ſei, dann liege auch kein Grund vor, ſich mit dem Konſumverband zu verbinden. Das Zentrum mache es ſich zur Aufgabe, die Berufsſtände zu zerſplittera, denn von dieſer Zerſplit⸗ terung lebe es. Der Abg. Schüler habe auch von der Macht des Zentrums im Reichstag geſprochen, dieſelbe würde ſofort verſchwin⸗ den, wenn in Preußen ein anderes Wahlrecht beſtände. Wenn er ferner vom Adel geſprochen, ſo habe er den oſtelbiſchen und nicht den badiſchen gemeint, der ja nur eine harmloſe Rolle ſpiele. Er könne nur wiederholen, daß auch ſeine Partei der Landwirtſchaft alles bewillige, was notwendig und daß er es ſich verbitte, daß die Sozialdemokratie als einßeind der Landwirtſchaft bezeichnet werde. Abg. Banspach(konſ.) polemiſiert gegen die Sozialdemo⸗ kratie, die an allem herumnörgele, an den chriſtlichen Zeitſchriften, am Adel, an den Prinzenapanagen uſw., auch in der Frage der Zölle könne er niemals mit dem Vorredner gehen. Redner geht ſodann auf einzelne landwirtſchaftliche Fragen ein, ohne etwas neues vorzubringen. Bei der Gründung von Viehverſicherungs⸗ vereinen ſollte bereits die Zuſtimmung von 50 Proz. der Anweſen⸗ den genügen, um die Vereinsbildung zu erleichtern. Es ſei zu be⸗ dauern, daß der Landwirt vielfach ſich den Wohltaten des Staates geradezu verſchließe. Er gehöre zum Bund der Landwirte, weil derſelbe mit aller Kraft für hohe Schutzzölle eintrete, denn kein ſiin ſei ſo von wirtſchaftlichen Sorgen getragen, wie der Bauern⸗ tand. Abg. Burkhardt(nat.) weiſt darauf hin, daß er ſ. Z. als er zum erſten Mal als Vertreter des Bundes der Landwirke ge⸗ wählt, ſich keiner Partei angeſchloſſen habe, obſchon ihm das voll⸗ kommen freigeſtanden. Jetzt ſei es in der Zollpolitik auf Jahre tuhig, deshalb ſei die Agttation des Bundes unnbtig nach dem Sprichwort:„Friede ernährt, Unfriede zehrt!“ Nach kurzen Bemerkungen des Abg. Hilpert wird die General⸗ geſchloſſen und das Schlußwort auf die nächſte Sitzung verlegt. Schluß 9½6 Uhr. Nächſte Sitzung: Montag halb 8 Uhr. Tagesordwung: Spe⸗ zialberatung. Aus Stadt und Land. Mannheim, 28. April Die Mannheimer Woche, welche ſo viele Erwartngen wachrief, iſt nun da. Die umfang⸗ reichen Vorarbeiten auf der Rennbahn ſind beendigt; die Bahn iſt in vorzüglichſtem Zuſtand. Geſtern und heute früh wurde mit dem ſchon zahlreich eingetroffenen Pferdematertal gute Morgenarbeit verrichtet. Die Vereins⸗Boxes auf der Rennbahn und diejenigen in der nahen„Jägerluſt“ ſind vollſtändig beſetzt, ſo daß bei über 100 Rennpferden auf ſpannende Kämpfe gerechnet werden kann. Wer wird die„Große Badenia“ heimtragen?— Ob Intermede, Jedenfalls ſteht ein höchſt intereſſanter Kampf bevor. Zahlreich ſchon ſind die auswärtigen Gäſte in geſtiegen, und wenn der Wettergott ſeine Gunſt tungen zuteil werden läßt, ſo iſt ein befriedigendes warten. Leider kann unſer hohes Herrſcherpaar des Direktoriums wegen der eben erſt beendeten Reiſe von der Riviera nicht entſprechen. Auch die Erbgroßherzoglichen Herr⸗ ſchaften ließen ihr Bedauern ausſprechen, dieſes Jahr dem Meeting fernbleiben zu müſſen. Der äußerſt wertvolle und ſtets durch ein zahlreiches Feld umworbene Ehrenpreis des Großherzogs Friedrich zur„Badenia“ iſt geſtern eingetroffen und iſt wie immer ein Prachtſtück badiſcher Goldſchmiedekunſt. Auch die anderen zahl⸗ reichen Ehrenpreiſe zeichnen ſich durch beſonders feinen Ge⸗ ſchmack aus. 8 Der Beſuch der Rennen verſpricht nach dem Kartenverkauf ein ſehr ſtarker zu werden und es iſt zu empfehlen, die Erwerbung von Einlaßkarten nicht auf die letzte Stunde zu berſchieben. Der bor⸗ jährig höchſte Mitgliederſtand, der durch das neue Totaliſatorgeſetz ſtark zurückgegangen war, hat heute die gehabte Höhe bereils er⸗ reicht, ein Beweis, daß die Vorteile der Mitgliedſchaft eben doch gemürdigt werden. Jedes Vereinsmitglied hat ja nicht nur das Recht, für jeden Renntag zwei Zuſatzkarten zum Vorzugspreiſe von 6 Mark zuzulöſen, ſondern es nimmt mit ſeiner Mitgliedsnummer auch an der Verlofung des Siegers im Verloſungshandicap teil, das am dritten Renntag gelaufen wird. Der Gewinn iſt entweder das ſiegende Pferd oder, wenn ſich das betr. Mitglied einen Renn⸗ ſtall damit zu gründen nicht beabſichtigt, in bar die Summe von 1500 M. Jedes Mitglied erhält gegen den Jahresbeitrag(25.) zwei Karten für alle Renntage ausgefolgt, welche ſonſt im Tages⸗ verkauf 60 M. koſten würden. Anmeldung zum Verein kann jeder⸗ zeit erfolgen. Auf dem erſten Platz erwartet man ſtarke Wettluſt und, um allen Anforderungen genügen zu können, hat man Vorkehrungen getroffen, einen weiteren Schalter für Siegwetten zu 5 M. an den folgenden Tagen einzurichten. Wichtige Veränderungen find hin⸗ ſichtlich des Fuhrwerkberkehrs eingetreten. Der Badiſche Rennverein hat während des letzten Jahres einen ſchönen, 6 Meter breiten Fahrweg vom Wagenplatz nach der Seckenheimerſtraße für die leer zurückkehrenden Fuhrtwverke anlegen laſſen und iſt damit ein Kreuzen der Wagen in der Pappelallee vermieden. Leider war es nicht mehr möglich, die neue Fahrrichtung in das Programm einzuzeichnen Die Polizeidirektion hat im geſtrigen Amtsverkün⸗ 1 digungsblatt die bezügliche Bekanntmachung wegen Regekung des Fuhrwerksverkehrs erlaſſen, und ſei hier noch beſonders darauf den Hotels ab⸗ den Veranſtal⸗ Meeting zu er⸗ der Einladung fahrt die Seckenheimerſtraße benützen. Die Ausſtellung erfolgt auf dem ſogen. Feſtplatze, der dem allgemeinen Wagenplaße ſtartſeitig gegenüberliegt. *** Fettmarkte herrſchenden ganz abnormen Verhältniſſe haben fämt⸗ liche Seifenfabriken gezwungen, ihre Seifenpreiſe einſtweilen um zirka 20 Proz. zu erhöhen. Die Hausfrauen werden von jetzt ab beim Einkauf mit höheren Preiſen zu rechnen haben. im neuen Lokale, der Aula des Realgymnaſiums, beſonderer Um⸗ ſtände halber, ſtatt am 29. April, 10 Uhr, veranſtaltet werden kann. hingewieſen, den Herr Sonntag Abend im Stadtpark hält. Tünchermeiſter⸗Vereinigung Mannheim⸗Ludwigshafen Zu der auf heute Samstag früh anberaumten Einigungsverhand⸗ Gehilfenorganiſation und den 2 25 derbandes war die erſtere Gehilfenorganiſation nicht er ie aufmerkſam gemacht. Automobile müſſen bei der Hin⸗ und Rück⸗ konnte desh 1 bon den 6 Vertretern der ſoz. Schreiben enthielt die Erklärung, allein ohne Zuziehung der chriſtl. handlungen eintrete, weil jede friedlich Hamburger Meeting und der großen Jubiläumsveranſtaltung in Karlshorſt die Mannheimer Rennen, die morgen ihren Anfang neh⸗ men, mindeſtens ebenſogut, wenn nicht noch beſſer beſetzt zu ſein berſprechen, als im vorigen und in früheren Jahren. Auch die Klaſſe der Teilnehmer an den Konkurrenzen des Meetings wird in keiner Weiſe zu wünſchen übrig laſſen, denn es ſind aus allen Training⸗Quartieren viele und darunter auch ſehr gute Pferde aufgebrochen, um die Rennen zu beſtreiten, die der Badiſche Renn⸗ verein veranſtaltet. Für das Glanzrennen des Moetings, die Ba⸗ denia, iſt auch ausländiſche Beteiligung geſichert, da Monſ. Bara ſeine Daneing Girk ſchickt, und außer dieſer iſt aus Frankreich auch der dort trainierte Intermede des Herrn F. W. Mayer zur Stelle. Die übrigen Rennen werden zwar ohne ausländiſche Be⸗ teiligung in Szene gehen, aber trotzdem ſtark beſetzt ſein und ſicher auch guten Sport bringen. Der morgige Eröffnungstag erreicht ſeinen Höhepunkt mit dem Preis vom Rhein(Ehrenpreis und 1000., 4400 Meter). Als wahrſcheinliche Starter für den erſten Renntag verzeichnet das oben genannte Blatt folgende: en Eröffnungsflachrennen: Patient(Hr. M. Lücke), Leuchtkäfer, Mikado(Lt. Frhr. v. Geyr), Oxford(Lt. Döring), Chäteau Laffitte(Dr. Köhler), Elſterſtein(It. b. Platen), Mam⸗ luck(Lt. v. VBachmahr), Marabou(Lt. Frhr. o. Tautphoeus), Deu⸗ tenhofen(Lt. Fürſt Wrede). 5 Waldhof⸗Jagd⸗Rennen: Lockente(Hr. M. Lücke), Pearl Necklace(Lt, v. Bachmayr), Navarreny(Hr. P. Krengel), Vietoria(Rittm. Panſe), Etocless(Hptm, v. Schaumann), Gianteß (Lt. Frhr. v. Tautphoeus), Onkel Fritz(Lt. Fürſt Wrede), Kintor⸗ nas(Lt. Wahl). Offisier⸗Hürden⸗Rennen: Giſa(Lt. v. Bach⸗ mayr), Weſtmann(Rittm. b. Kayſer), Queen of Hearts(Lk. Krengel), Catherine Green(Lt. Herzog L. W. in Bahern), Friſh Buck(Lt. Meyer), Enfa, Lucregia(Lt. Pauwels), Alpenroſe, Antk⸗ pathie(Lt. Wahl). Preis vom Rhein: Nolis(t. v. Platen), Stormy Ocean(Rittm. Panſe), Lough Allagh, Ausländer(et. Fürſt Wrede), Baron(t. o. Geyr), Chaldee(Rittm. Schmoller), Car⸗ lito, Viwa, Hochheimer(Herr Lücke), Linzpeter(It. b. Bachmayr). Heidelberger Jagd⸗Rennen: Habebad(Hr. M. Lücke), Trophäe II.(Lt. Duncklenberg), Gemme, Geiſer(Rittm. Panſe), Panther(Dr. Fl Rieſe), Lieblos(Lt. Fürſt Wrede), Oſt⸗ ende(Hr. P. Leibbrand). Preis vom Schwarzwald: Hippogriffe(Et. v. Bach⸗ mahr), Anglomane(Lt. Frhr v. Geyr), Vitellius II.(Lt. Döring), Roi Murat(Lt. Duncklenberg), Rierper(Rittm. v. Kayſer), Mon⸗ laret(Lt. Krengel), Poſte Reſtante, Eſau(Lt. Wahl). *** Hr. M. Lücke iſt am erſten Maunheimer Renntag im Er⸗ öffnungs⸗Flach⸗Kennen auf Patient, im Waldhof⸗Jagd⸗Rennen auf Lockente, im Preis vom Rhein auf Hochheimer und im Heidelberger Jagd⸗Rennen auf Habebald im Sattel. In dieſer Weiſe werden die einzelnen Vertreter des Werner Stalles in Aktion treten, Am Montag reitet er in Hamburg⸗Horn Rautendelein im Verkaufs⸗ Jagd⸗Rennen und Freilich im Frühjahrs⸗Handicap⸗Jagd⸗Rennen, am Dienstag wieder in Mannheim, Corvol in der Badenia und die übrigen Vertreter des Werner Stalles. An fremden Ritten hat Herr Lücke in Mannheim den auf Suſt im Maimarkt⸗Flachrennen am letzten Tage übernommen.— L. Frhr. v. Geyr wird während des Mannhetmer Meetings faſt in allen Rennen zu reiten haben, vor⸗ zugsweiſe die Vertreter Trainer P. Trollſen's. So ſteuert er im Preis bom Rhein Baron, desgleichen in dem Preis der Stabt Mannheim und in der Badenia Eddyſtone. 5 * Handelshochſchulkurſe. Programmgemäß müßte am Diens⸗ tag, den 1. Mai,—10 Uhr, ber erſte Vortragsabend in der Vor⸗ leſung des Herrn Privatdazenten Dr. Jaffee über„Sozialpolitit und Arbefterfrage“ ſtattfinden. Dies iſt jedoch des Maimarkk⸗ Dienstags halber nicht angängig. Ob der Abend verlegt wird oder ganz ausfällt, die Vorleſung alſo erſt am Dienstag der darauf⸗ folgenden Woche(8. Mai) beginnt, wird noch rechtzeitig mitgeteilt werden. 75 Hausinduſtrie. Um ein möglichſt klares Bild über die Ver⸗ hältniſſe der Heimarbeiter zu gewinnen, ſind ſeit einiger Zeit im ganzen Großherzogtum umfangreiche Erhebungen veranſtaltet wor⸗ den. Für den Amtsbezirk Mannheim hat ſich ergeben, daß Heim⸗ arbeit geleiſtet wird zur Herſtellung von Schneiderarbeit, Näharbeit für die Korſettfabrikation, Weißwaren⸗ und Ausſtattungsgeſchäfte, Arbeiten an Zelluloidpuppen, Zurichtung von Material zur Tabak⸗ fabrikation, Kartonnagearbeiten, Zurichtung von Baumwolle⸗ abfällen, von Roßhaar, Saffran, zum Verleſen von Kaffee, zur Her⸗ ſtellung von Schuhmacherarbeiten und zum Flicken von Säcken. Beſondere Schwierigkeiten bietet die Beantwortung der Fragen, ob und aus welchen Gründen das Weiterbeſtehen und die Ausdehnung einzelner hausinduſtrieller Zweige für wirtſchaftlich erwünſcht bezw. notwendig zu halten iſt oder nicht, welche Vorteile oder Nach⸗ teile in wirtſchaftlicher, ſozialer und ſittlicher Beziehung mit der verbunden find. Es wäre erwünſcht, wenn die Er⸗ ebungen ergänzt würden durch unmittelbare Mitteilungen aus dem Kreiſe der Heimarbeiter an das Großh. Bezirksamt. * Die badiſchen Ausſchüſſe zur Bekämpfung der Tuberkuſsſe werden Ende Mai in Mosbach tagen. Die Großherzogin hat dem Vernehmen nach ihr Erſcheinen in Ausſicht geſtellt. Das Vergnügungsprogramm des Verkehrs⸗Vereins Manu⸗ heim für die Rennwoche prangt gegenwärtig auf großen grünen Plakaten an den Litfaßſäulen. Hoffen wir, daß es bei den Fremden, die in der kommenden Woche nach Mannheim kommen, die gebührende Beachtung findet, und daß von den Vergnügungs⸗ gelegenheiten, die das Programm enthält, fleißig Gebrauch ge⸗ macht wird. * Bei der Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrtsgeſellſchuft traten geſtern die Werftarbeiter in den Ausſtand. Die Leute haben heute aber wieder die Arbeit aufgenommen, nach⸗ dem zwiſchen ihnen und der Direktion eine Einigung erzielt worden iſt. Den Arbeitern iſt eine angemeſſene Lohnerhöhung zu⸗ geſtanden worden. 5 Erhüöhung der Seifenpreiſe. Die ſeit längerer Zeit auf den *Die Freireligiöſe Gemeinde teilt mit, daß ihr erſter Vortrag erſt am 6. Mai, vormittags Evang. Bund. Nochmals werde auf den aktuellen Vortrag Pfarrer Schwarz aus Karlsruhe am Eintritt frei. *Zum Maler⸗ und Tüncherſtreik ſchreibt uns die Maler⸗ und folgendes: ung der Meiſterkommiſſion mit den 6 Gehilfenvertretern der ſoz. 2 Vertretern des chriſtl. Gehilfen⸗ alb in Verhandlungen nicht eingetreten werden. Ein Gehilfenorganiſation übergebenes daß ihre Organiſation nur Gehilfenvertreter in Ver Es zeugt von der Beliebtheit des Mannheimer platzes, ſo ſchreibt der„Deutſche Sport“, daß troß der Kolliſion mit dem d chriſtlichen Organiſation der Gehilfen zw. Die Weiger reinbarung er ſag. Gehilfenorganiſation iſt ch Denrrummunzeigen Seite keine Vohn⸗, ſondern eine Machlfrage de⸗ ſtet. Beide ſelbſtändig auftretenden Gehilfenorgantſationen — 85 ber Meiſterſchaft ſeinerzeit Arbeitsverträge eingereicht und eiden wurde eine entſprechende Vertretung in der Streikkommiſſton ewährleiſtet. Es iſt daraus zu erſehen, daß die Meiſterſchaft be⸗ t war, eine Einigung zu erzielen, und daß ſie allein durch die einigkeit der Gehilfenparteien in die Länge gezogen werden fte. Wo bleſpt hier der von den Sozialdemokraten ſo oft ge⸗ chte Ausſpruch:„Gleiches Recht für Alle?“ *Ein Spielkartenſchwindler, welcher in Ludwigshafen zahl⸗ eiche Buchhandlungen ſchädigte, wurde geſtern in der Perſon des Jahre alten Schneiders Friebrich Wilh. Joſt von Mannheim u einer hieſigen Wirtſchaft in dem Augenblicke feſtgenommen, als r die erſchwindelten Karten verkaufen wollte. Er iſt erſt am 25. April aus dem Gefängnis entlaſſen worden, in dem er eine monatliche Gefängnisſtrafe im Rückfalle verbüßte. * Zur Vergiftung mit Fleiſchkonſerven. Zu dem Mainzer Ver⸗ ftungsfall mit konſerviertem Lachs wirb uns ſeitens des Vereins er Fiſchinduſtriellen Deutſchlands in Altona a. d. Elbe berichtet, aß dieſer Fall mit der deutſchen Induſtrie nichts zu tun hat, weil 8 ſich um amerikaniſchen Salm handelt, der gekocht und kteriliſtert iſt, während die deutſche Fiſchkonſerveninduſtrie ſich mit usnahme ſehr weniger nicht bedeutender Artikel mit dem Marinieren, d. h. mit dem Einlegen eſſiggarer Fiſche mit Sauce in Blechdoſen befaßt. Eingelegter Salm, ebenſo wie Hummer, iſt ine amerikaniſche Konſerve, die mit den hauptſächlich in den Ronſun kommenden deutſchen Heringsmarinaden weder betreffs der Fabrikation, noch betreffs der Fiſche in irgend einem Zu⸗ ſſammenhange ſtehe. Es wäre deshalb verkehrt, wenn man den Mainzer Vergiftungsfall, der überdies in erſter Einie auf eine Nachläſſigkeit in der Küche zurückzuführen ſein dürfte, zum Schaden der deutſchen Fiſchkonſerven⸗Induſtrie und des Fiſch⸗ konſumz verallgemeinern wollte. „Aus Lndwigshafen. Der unbekannte Gauner, welcher die Ninber auf der Straße beraubt, war geſtern wieder in Tätigkeit, Geſtern riß er einem djährigen Mädchen in der Frieſenhelmer⸗ ſtraße das Portemonnaie rücklings, ohne daß das Kind ihn be⸗ merkte, aus der Hand und entfloh. Mutmaßliches Wetter am 29. und 80. April. Für Sonntag und Montag iſt bei milder Temperatur zwar noch mehrfach bewölktes aber vorwiegend trockenes Wetter in Ausſicht zu nehmen, Polizeibericht vom 28. April. (Schluß.) Fahrraddiebſtahl. Von noch unbekanntem Täter wurde geſtern vormittag ein vor dem Schulhaus U2 ſtehendes, Flteres Adler⸗Fahrrad mit der hieſigen Pol.⸗Nr. 2275 entwendet. m Hinterrad befinden ſich 8 neue Speichen und ein neuer Mantel. m ſachdienliche Mitteilung wird erſucht. 7 Verhaftet wurden 18 Perſonen, darunter ein von der Amtsanwaltſchaft Pforzheim wegen Körperverletzung verfolgter von Dill Weißenſtein, ein von der Amtsanwaltſchaft rmſtadt wegen ſtrafbaren Eigennutzes aus eſchriebener Buch⸗ bpinder von Backnang, ein Schreiner von Herriſchwand wegen Kör⸗ berverletzung und ein Schneidergeſelle von hier, weil er in ehreren hieſigen Schreibwarengeſchäften und Buchhandlungen ach vorherigem Antelephonleren ſich Spielkarten erſchwindelte nd Bücher entwendete. Sport. D. Sp. Aympiſche Spiele. Athen, 27. April. Die heutigen WMettſpiele, denen wiederum der ganze griechiſche Hof und dle aus⸗ Ländiſchen Fürſtlichkeiten beiwohnten, ergaben zum erſten Mal einen ollen Erfolg der deutſchen Farben. Im turneriſchen Fün f⸗ ampf holten ſich die deutſchen Turner die größte Anzahl der reiſe; und zwar gewannen Schwarz, Weber, Ohms und Kramer en erſten Preis, Maler, Wagner, Hermes, Schirmer und Wiegand en zweiten Preis. In den Konkurrenzen für Schtverathletik ſiegte m Gewichtsſtemmen der Grieche Tophakos, der 285 Pfund ſtemmte; ber Oeſterreicher Steinbach erzielte die zweitbeſte Leiſtung vor den üſchen Rondi und Schneidereit. Auch beim Tauhangeln ſiegte ein rlechiſcher Athlet, namens Alibrantis; er brauchte 1126 Sek. für as 10 Meter lange Tau und ſchuf damit einen neuen Rekord; den ſen Wlatz belegte Erdodi⸗Ungarn. Im Ringkampf ſtegte der eſterreicher Watzel vor dem Dänen Carlſen und dem Ungarn Holoban. Im Speerwerfen ſiegte der Schwede Lemming mit 58 Meter 8o Zentſmeter, eine ganz phänomenale Leiſtung. Er ſchuf ſuit dieſem Wurf einen neuen Weltrekord. Dem Proteſte des deut⸗ 0 Reichsausſchuſſes behufs Zuſprechung des erſten Preiſes an ſen deutſchen Fechter Caſimir wurde nicht nachgegeben; er wurde pielmehr definſtiv als zweiter Sieger hinter dem Franzoſen agnar erklärt. Der griechiſche Kronprinz ſoll aber einen zweiten reis geſtiftet haben, um den die beiden nochmals konkurrieren derden. Auch die heutigen Veranſtaltungen waren bom ſchönſten Beler gar, TChealer, Kunſt ung Wiſſenſchan. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater. In Vorbereſiung: Obern: Mai:„Rienzi“— 10. Mai:(N. Th.) Operette— 11. Mai: Manon“— 13. Maj:„Lohengrin“— 15. Maf:„Martha“— 6. Maj:„Barfüßele“— 18. Mai:„Lakmé“— 20. Mai: „Rlenzi“— 22., Mai:„Corregidor“— 28. Mal:„Corregidor“— 0. Mai:„Entführung“— 4. Junt:„Die Meiſterſinger“—. 9. ſum:„Rheingold“— 10. Juni:„Walküre.—„Falſtaff“,„Be⸗ gähmte Widerſpänſtige“,„Siegfried“,„Götterdämmerung““— Schauſpiele: 7. Mal:„Der Bureaukrat“— 9, Mai:„Nacht⸗ aſyl“— 12. Mai:„Nachtaſyl“— 18. Mai:(N. Th.)„Sein Dop⸗ pelgänger“— 14. Mal:„Kater Lampe— 25. Mal:„Gehörnte 1„Siegfrieds Tod“— 29. Maf: Schauſpieſ— 6. Junt; Kriemhilds Rache“. Neue Anſchaffungen der Oeffentlichen Bibliothel im Grohh. (Schloſſe: Anderſon u. Spiers, die Architektur von Grie⸗ enland und Rom— Andrees allg. Handatlas(Neueſte Aus⸗ gabe].— Boerſchel, Joſef Viktor u. Scheffel und Emma Heim. Borkowsky, Aus der Zeit des Humanismus.— CTham⸗ erlain, Immanuel Kant— Eichelmann, Die Waſſer⸗ traßen in der elſaß⸗lothringiſchen Volkswirtſchaft.— Götz e, Die ochdeutſchen Drucker der Reformationszeit. Grunzel, Syſtem der Induſtriepolitil.— Guerpille, Das moderne Aegypten.— Damann, Rembrandts Radierungen.— Hart⸗ big, Aus dem Leben eines deutſchen Bibliothekars.— Hebel, älziſche Sagen.— Heyk, Deutſche Geſchichte J.— J. De Jongh, Die holländiſche Landſchaftsmalerel.— Ladendorf, Hiſtoriſches Schlagwörterbuch.— Oſt Kec, Lexikon der geſamten Technik.— Frhr. Ferdinand v. Lätgendorfſ(Dder Maler 70 Radierer).— Niemet 100 ek, Leben Mozarts[Neudruck).— ohl, Mozacts Leben(Jubiläumsgusgabel.— Raßgzel, Kleine Schriften, von Helmolt.— 5 nsburg, 187071(Vor⸗ geſchichtej.— Rehm, Buch der Marionetten.— Reinharpt, Der, Menſch zur Eiszeit in Europa. Schönbach, Ueber Leſen und Bildung.— Walter Seott, Werke(Mannhefmer Ausgahe von 1840—43).— Seidel, Deutſch⸗Kamerun, was es verſpricht Sbergel, Rechtſprechung 1805. VBarnhagen von Hertem Brief an Regiſſeur Ehlers in Mannheim].— Wendt, Die Technik als Kulturmacht.— Wermert, Die Inſel Sicilien in volkswirtſchaftlicher Beziehung.— Wichullha, Der Plantagen⸗ bau in Deutſchland.— v. Perbandt, Hermann von Wißmann. — Wölfflin, Die Kunſt Albrecht Dürers. Der bekannte Komponiſt Paul Lincke(der Komponiſt von „Venus auf Erden“,„Prinzeß Roſine“ uſw.) erhielt vom König von Spanien ben Militärverdienſtorden 1. Klaſſe. Hohentwielfeſtſpiel. Der Kaiſer hat die ihm zugedachte Wibdmung des Hohentvielſpiels„Unter der Reichsſturmfahne“ an⸗ genommen und der Verfaſſer Direktor R. Lorenz wird die betr. Eremplare dem Kaiſer während des Beſuches in Donaueſchingen am 4. Mat überreichen. Arbeiterbewegungen. * Freiburg 1.., 27. April. Der Streik der Pfläſterer hat nur einen Tag gedauert, die Differenzen mit den Unternehmern ſind beigelegt. Letztere bewilligten, nach Meldung des„Volks⸗ freund“, u. g. zehnſtündige Arbeitszeit und 60 Pfennig als Min⸗ deſtſtundenlohn. Dieſe Bedingungen wurden durch einen Tarifper⸗ trag auf 2 Jahre abgeſchloſſen. Die Lohnbewegung der Steinhauer iſt gleichfalls beendet. „Mainz, 27, April. Der Ausſtand, der in der Holz⸗ induſtrie drohte, iſt durch beiderſeitiges Nachgeben abgewendet worden, die Verhandlungen haben zu einer Eilnigung geführt, *Offenbach, 27. April. In der Lohnbewegung der Me⸗ tallinduſtrie ſind vor dem Gewerbeamt Einigungsverhand⸗ lungen im Gange. Dortmund, 27. April. Die Malermeiſter beſchloſſen, eine allgemeine Ausſperrung vorzunehmen, falls die ſtreikenden Geſellen bis zum 2. Mal die Arbeit nicht wieder aufgenommen haben. Nürnberg, 27. April. Die Direktion der Slemens⸗ Schuckertwerke drohte allen am 1. Mal Feiernden die ſo⸗ fortige Entlaſſung an. Daraufhin hat der Arbeiterausſchuß den Beſchluß am 1. Mai Arbeitsruhe einzuhalten, aufgehoben. Halle a.., 27. April. Die Lohnbewegung der Ge⸗ ſchirrführer iſt beendet worden. * Breslau, 27. April. Zwiſchen der Betriebsleitung der Maſchinenbauanſtalt Breslau und der Kommiſſion der ſtrei⸗ kenden Former und Gießerelarbeiter fanden Verhandlungen ſtatt, damit die Aufhebung der Ausſperrung erfolgen könne. Die von Direktor Neumann geſtellte Forderung, daß die Former am Montag bedingungslos die Arbeit aufnehmen wurde jedoch von 4 Verſammlungen der Ausſtändigen einſtimmig abgelehnt, * Hamburg, 27. April. Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie hal abermals einen neuen Dampfer als Logierſchiff für arbeſtswillige Seeleute gemietet, und zwar den eng⸗ liſchen Dampfer„Anthoria“, der nun als drittes Logierſchlff auf der Unterelbe liegt. Mehrere hundert Arbeitswillige, Hol⸗ länder, trafen heute hier ein und wurden auf dem Dampfer „Bosnia“ untergebracht. * Paris, 28. April. Die hieſigen Lithographen, Schnei⸗ der und Näharbeiter beſchloſſen am 1. Mai in den Ausſtand zu treten. In Cette beſchloſſen alle Gewerkſchaften, am 1. Mai zu feiern. In Toulon ſind die Arbeiter vom unabhängi⸗ gen Syndikat der Hafenarbeiter aufgefordert worden, am 1. Mai nicht zu feiern. Hingegen krat der Bund für die Staats⸗ bedienſteten für den Arbeiterfeiertag ein. * Paris, 27. April. Heute Abend wurden zahlreiche Arbeitervberſammlungen abgehalten. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen. * Valenciennez, 27. April. Der Direktor der Grube von Anzin, Frangois, empfing heute Nachmittag eine Ab⸗ ordnung des Bergarbeſterſyndikats. Nach kurzer Berakung gaben die Delegierten die Erklärung ab, daß ſie den Grubenarbeitern die Weſfung erteilen würden, die Arbeit morgen wieder aufzunehmen. 0 Letxte hachrichten und Celegramme. München, 28. Aprſl. Der bayeriſche Miniſterpräftdent v. Podewils unterzog ſich einer Nierenſteinoßeration. Der Verlauf iſt günſtig. RnRürnberg, 27. April. Der konſervative Reichskags⸗ abgeordnete Niß er iſt auch aus dem Bund der Landwirte ausgeſchloſſen worden. * Rürnberg. 28. April. Geſtern wurde hier von den In⸗ duſtriellen Nordbayerns und Oberfrankens ein Järberei⸗ und Druckereiberband gegründet. Dem Verbande ſind alle in Frage kommenden Intereſſenten beigetreten. Zum Vorſitzenden des Verbandes wurde ſtechtsanwalt Stiebel gewählt. * Berlin, 28. April. Durch eine Verfügung des preu⸗ ßiſchen Juſtizminiſters ſollen die Richter von überflüſſigem Schreibwerk entlaſtei werden, * Berlin, 28. April, Dem Staatsſekretär des Reichs⸗ poſtamtes Kräfke, der z. Zt. in Konſtantinopel weilt, iſt, wit der„Lok.⸗Anz,“ hört, der Großkordon des Medſchidije⸗ orden perliehen worden. * Cuxhaven, 28. April. Die franzöſiſche Bark„Dun⸗ kerque“ mit den Geretteten des belgiſchen Schulſchiffes an Vord paſſierte heute vormittag 11 Uhr das Feuerſchiff„Elbe“. * Parie, 28. April. Gerüchtweiſe verlautet, daß heute Nacht zwei Pfefler eines Bahnvfaduktes bei Argenteull durch ein Dynamitattenkak ſtark beſchüvigt worden ſlan „»Stockholm, 27. April, Die Mitglieder der föniglichen Theaterkapelle haben wegen durchaus ungenügender Gagen ſämtlich ihre Stellungen gekündigt. Die Intendanz droht lt. „Frif. gig.“, falls die Muſiker nicht nachgeben, mit Engagements in Deutſchland. Turin, es. April, Heute morgen wurde hier der 6. inter⸗ 1 99 0 Kongreß für kriminelle Anthropologſe er⸗ E Et. Tolio, 27. April,(Amtlich.) Gegenüber den kürz⸗ lich in auslündiſchen Blättern peröffentlichten Gerüchten, als ob Japan den von Porismoulh 90 als einen Waffenſtillſtand beirgchte, wird ein für allemal amtlich erklärt, daß ſolche Gerüchte nichts als eine Hetzerei gegen Japan ſein ſollen. Als Zeichen dafür, daß die japaniſche Polifſt beſtrebt iſt, das Prinzſp der affenen Tär und Gleichberechkigung Wibe zu exhalten, darf er⸗ wühnt werden, daß der größte Teil der japaniſchen Befatzung in der Mandſchurei jetzt völlig zurückgezogen iſt, vom 1. Mas ab den heimiſchen und ausländiſchen Schiffen Antung freigegeben rünmnerm, A8. upru. ZBum Tobe des Miniſters von Budde. * Homburg, 28. April. Der Kaiſer hat der Witwe ves verſtorbenen Miniſters von Budde ein Beileidstelegramm geſandt, das in den wärmſten Worten die Verdienſte des Ver⸗ ſtorbenen hervorhebt. 8 Perſonentarifreform. *Stutkgart, 28. April. Wie der„Schwäb. Merk.“ erfährt, ſtehen der Perſonentarifreform auch abgeſehen von den noch ſchwebenden Detailfragen Schwierigkeiten erheb⸗ licher Art entgegen. Dit oldenburgiſche Regierung hat ſich bis jetzt nicht dazu entſchließen können, die in Oldenburg nach dem Vorbild Württembergs eingeführten Landeskarten mit der Einführung der Tarifreform aufzuheben. Falls die olden⸗ burgiſche Regierung nicht zu dieſem Entſchluß gelangen ſollte, ſo würde vorausſichtlich auch in Würktemberg die Beſeitigung der Landeslarten in Frage geſtellt und dann würden wohl auch andere Eiſenbahnverwaltungen zur Aufrechterhaltung ihrer Sondereinrichtungen veranlaßt. Reiſedispoſitionen des Kaiſerpaares. * Berlin, 28. April. Entgegen einigen Zeitungsnach⸗ richten ſtellt das Wolff. Tel.⸗Bur., aus verläßlicher Quelle feſt, daß die Reiſedispoſitionen des Kaiſerpaares für die nächſte Zeit ſich nicht geändert haben. Der Kaiſer ge⸗ denkt, wie urſprünglich feſtgeſetzt, zum 2. Mai in Berlin zu ſein, um auf dem Doeberitzer Uebungsplatz die Bataillone des 1. Garderegimenks zu Fuß zu beſichtigen. Ebenſo gedenkt der Kaiſer am 3. Mai Bataillonsbeſichtigungen vorzunehmen und am 3. Mai abends nach Donaueſchingen abzureiſen. Die Kaiſerin verbleibt vorläufig in Homburg. Das Tibet⸗Uebereinkommen. London, 28. April. Wie die„Times“ aus Peking mel⸗ den, wurden die Verhandlungen zwiſchen England und China betr. den Beitritt Chinas zum Tibetübereinkommen am Diens⸗ tag beendet. Die Denkſchrift wird durch den Kaiſer augenommen. Das Uebereinkommen iſt heute unterzeichnet worden. Das Dokument, deſſen Ratifikation innerhalb dreier Monate vollzogen werden muß, enthält 6 Artikel. Obgleich es noch nicht veröffent⸗ licht worden iſt, wird es doch von chineſiſcher Seite als günſtig an⸗ geſehen. Eine geheimnisvolle Geſchichte. * Petersburg, 28. April. Die Petersb. Tel.⸗Ag. meldet: Rechtsanwalt Margoline erhielt aus Berlin ein Schreiben von einer Frauenhand, augenſcheinlich mit verſtellter Handſchrift. Mit dem Schreiben folgten 1800 Rubel, die Brieftaſche Gapongs und der Schlüſſel zur Stahlkammer Gapons im Credit Lyonnais mit der Bitte, nach Vorſchrift zu handeln. Margoline hatte aber keine Vorſchriften erhalten. Die Brieftaſche enthielt eine von einer Perſon, deren Name mit M beginnt, unterzeichnete, vom 8. April datierte Quittung. Dieſer Tag war der leßte an dem Gapon geſehen wurde. Die Reichsdumawahlen. * Petersburg, 26. April. Die für die Stadt Petersburg gewählten ſechs und die für die Stadt Moskau gewählten vier Dumamitglieder gehören ſämtlich der konſtitutionell⸗ demokratiſchen Partei an. Nachklänge zur Marokkokonferenz. * Tanger, 27. April. Die arabiſche Ueberſetzung der Generglakte der Konferenz von Algeciras ging heute nach Fes ab. Der Sultan ſcheint ſich ſeine Entſcheidung über die Konferenzbeſchlüſſe bis nach ihrer Durchſicht vorzubehalten; ſollte er den Beſchlüſſen zuſtimmen, ſo würde die Reiſe Malmuſſ⸗s nach Fes nicht notwendig ſein. N Ein Schiffszuſammenſtoß. Singapore, 28. April.(Reuter.) Das Truppen⸗ kransportſchiff„Haversham“ mit 3000 Ruſſen nach Odeſſa beſtimmt, ſtie ß mit dem Dampfer„Bontong“ in der Malakka⸗ baske zuſammen. Der„Bontong“ ſank. Es wird geglaubt, aß 80 Chineſen ertrunken ſind. Der„Haversham“ nahm 71 Mann auf. Ein anderes Schiff mit dem Namen„Bin⸗ gonsru“ nahm andere der Schiffbrüchigen auf. Die„Haversham“ kam in Singapore mit einem mit Waſſer gefüllten Vordeſteben an. Europäer ſind bei dem Zuſammenſtoß nicht ungekommen. Zur Kataſtrophe in Kalifornien. * Newhpork, 28. April. Eine Unterſuchung ergab, daß ein, Teil von San Franeisceo infolge des Erdbebens ge; ſun ken iſt, Deutſcher Reichstag. W. Verlihy, 28. Apypil, Am Bundesratstiſche Dr. Nieberding. Präſident Graf Balleſtrem eröffnet die Sitzung um.20 05 der Bergtung des Automobilhaftpflichtge⸗ eBe8. Prinz Schönaich⸗Carolath(natl.) dankt dem Stagts⸗ ſekretär des Reichsjuſtizamtes für die Vorlegung dieſes Geſetzes. Die Beſtimmung, daß der Betriebsunternehmer und nicht der Ehauffeur für den angerichteten Schaden haftbar ſein ſolle, ſet ebenſo gexechtfertigt, wie die Gleichſtellung des Automohilbetriebes mit dem Eiſenbahnbetrieb. Die Zahl der Unfälle ſei bei dem erſteren ſogar noch größer, als bei dem letzteren. Die Bildung von Zwangsgenoſſenſchaften könne einer ſpäteren Novelle vorbehalten dleiben, damit auch die leiſtungsunfähigen Betriebsuntarnehmer ſhrer Haftpflicht gegenüber den Geſchädigten gerecht werden könn⸗ ten, Beſchädigungen durch Automobile hätten ſich in letzter Zeit in ſo heſorgniserregender Weiſe vermehrt, daß endlich etwas geſchehen müſſe. Der Redner beantragt die Ueberweiſung der Vorlage an eine KRommiſſion. Aus Intereſſentenkreiſen ſei der Wanf gusgeſprochen worden, bis eine genaue Statiſtik aufgenommen ſei, das Geſetz zu erſchieben. Er hoffe, daß aus der Kommiſſion ein brauchbares und gerechtes Geſetz hervorgehen werde. Stadthagen(Soz.] hält es für ungerechtfertigt, die Bil⸗ dung von Zwangsgenoſſenſchaften aufzuheben. Darin 10 ein Grundfehler der Vorlage zu erblicken. Die Ausnahme, daß der Betriebsunternehmer nicht haftbar ſei, wenn der Inſaſſe des Jahr⸗ zeuges Schaden erleide, ſei außerordentlich kleinlich. Spickert llonſ.) hält neben dieſem Geſetz auch die Zwangs⸗ durchführung der in Ausſicht geſtellten Polizeiverordnung für er⸗ ebenſo die Bildung einer Zwangsgenoſſenſchaft. Dem Grundgedanken des Geſetzes ſtimme er zu. Es ſprechen weiter noch Mommſen(freiſ. Bgg.), De, Mugdgn(freiſ, Volksp.) Werner(Reformp.], Burlage 1 Sigatsſekretär Dr. Nieberding, von Oertzen fon hweiteren Bemerkungen des Grafen Bernsdorf(Welfel Denkwürdigkeiten—4,(Mannheimer Origtust n 25 Frit Rolbach, Beethoven fanlt Jerel 1 9 Faſel e 0 Lac öffnet werden ſoll, ſople daß dasſelbe auch hinſichklich Tal e be daee.en Se Feb Jer Ar e 1 — 127 Aae Hlatn 4 15 11 iad de 3 rrrrrenn c—22 1— —* — FP fügung gemäß übernahm eine 4 Mill. M. 9 MNaunßelm, 28. Aprlt. General⸗unzeiger. 5. Selte. VUolkswirtschaft. Badiſche Aktiengeſellſchaft für Rheinſchiffahrt und Seetrans⸗ fichen Abſchreibungen und Rückſtellungen beſchloſſen, der am 17. Mai, vorm. 11½ Uhr, ſtattfindenden Generalverſammlung die Perteilung einer Dividende von 4% Proz.(8½ Prog. im Vorj.) vorzuſchlagen. Die ordentliche Generalverſammlung der drei vereinigten Pfälziſchen Eiſenbahngeſellſchaften tagte heute vormittag 10 Uhr im Direktionsgebäude zu Ludwigshafen. Erſchienen waren 3 Aktionäre mit 2352 Aktien. Die Geſellſchaftsbilanz, die gemein⸗ ſchaftliche Betriebsbilanz, Gewinn⸗ und Verluſtrechnung, ſowie der Geſchäfsbericht der Direktion pro 1905 wurden ohne Erinner⸗ ung entgegengenommen. In gleicher Weiſe wurde die Jahresrech⸗ nung berbeſchieden. Ueber den erzielten Reingewinn im Betrage vbon M. 4 449 532 wurde gemäß den Anträgen des Aufſichtsrats berfügt; es erhalten alſo die Aktionäre der Ludwigsbahn 9 Proz., der Maximiliansbahn 5½ Proz. und der Nordbahn 4 Prozent Diwidende und außerdem eine Sußerdividende von 1 Prozent gleichheitlich nach dem Nominalwerte ſämtlicher Aktien der drei Geſellſchaften. M. 607 598 gelten als Rückerſtattung für geleiſtete Staatszuſchüſſe. Aus der Mitte der Aktionäre wurde für die 24 Verwaltungsratsmitglieder eine Gratifikation von M. 2000 de⸗ antragt und von der Verſammlung gutgeheißen. Für den Ankauf eines Hauſes bei der Bahndirektion in Ludwigshafen wurden Mark 183 000 bewilligt. Die ausſcheidenden Verwaltungsratsmitglieder, Geheimer Kommerzienrat Ladenburg, Rudolf Daque, Kommerzienrat Röchling, Geh. Kommerzienrat Eckhard und Kommerzienrat Krieger wurden wiedergewählt. Für das lau⸗ fende Jahr wird nach einer Mitteilung des Vorſitzenden wieder ein gleich günſtiges Reſultat erwartet. Die Karlsruher Terraingeſellſchaft ſchlägt jetzt den Eintritt in die Liquidation vor. Stahl u. Federer,.⸗G. Stuttgart. Heute hat in Stuttgart die Gründung dieſes Bankinſtitutes ſtattgefunden, welches aus der ſeit 1796 beſtehenden Firma Stahl u. Federer hervorgegangen iſt. Das Kapital beträgt M 10 000 000 und iſt zur Hälfte voll, zur Hälfte mit 25 Proz. eingezahlf. Soweit die Aktien nicht im Beſitz der Inhaher der in Liquidation tretenden Firma Stahl u. Federer berhleiben, ſind ſie von der Direktion der Diskonto⸗Geſellſchaft in Verlin übernommen. Den erſten Aufſichtsrat bilden die Herren Geheimer Hofrat Rudolph von Vellnagel, Stuttgart, Vorſitzender; Franz Urbig, Verlin, erſter Stellvertreter; Kommerzienrat Otto Bareiß, Stuttgart, zweiter Stellvertreter; Geh. Kommerzienrat Karl Doertenbach, Stuttgart, Direktor Otto Ulrich, Frankfurt g.., Direktor Hermann Waller, Berlin. Der Vorſtand beſteht aus den Herren Generalkonſul Wilhelm Federer, Stuttgart, Konſul Wilh. ellnagel, Stuttgart, Konſul Alfred Federer, Stuttgart. Preußiſch⸗heſſiſche Eiſenbahnen. Die endgültige Feſtſtellung der Einnahmen der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahnverwaltung ergibt regelmäßig einen nicht unerheblich höheren Betrag, als die erſte proviſoriſche Aufſtellung. Das iſt auch für das Jahr 1905 der Fall. Schon jetzt ſteht feſt, daß die Mehreinnahme dieſes Jahres gegen⸗ über dem Vorjahre den zuerſt angegebenen Betrag von 123 Mill. Mark beträchtlich überſteigen und mindeſtens 130 Millionen be⸗ tragen wird. Selbſtyerſtändlich erhöht ſich dieſenige Summe, um welche die wirkliche Einnahme der Eiſenbahnverwaltung den Etats⸗ anſchlag überſtiegen hat, entſprechend. Der Abſchluß der Eiſen⸗ bahnverwaltung für das letzte Jahr ſtellt ſich daher noch günſtiger, als dies nach den zuerſt bekannt gegebenen Zahlen anzunehmen war. Deutſche Effekten⸗ und Wechſelbank, Frankfurt a. M. Wie unz mitgeteilt wird, hat die Bank ihre Organiſation für den Ver⸗ kehr in Kuxen und Wertpapieren, die an der Vörſe nicht notiert ſind, nunmehr abgeſchloſſen und die Abteilung für Geſchäfte in bieſen Wertgattungen iſt nunmehr in Wirkſamkeit getreten, Höhere Preiſe für Riemenleder und Treibriemen. Eine Anzahl Fahrikanten in Frankfurt a.., Heerdt uſw. hat ihre Preiſe erhöht. Die Stadt Wiesbaden hat im Jahre 1908 die Ermächtigung zur Aufnahme einer Anleihe im Betrage von 21 168 000 M. er⸗ halten. Davon wurden 8 Mill. Mark im Jahre 1904 und 5 Mill. Mark im Jahre 1905, beide zu 3½ Proz. verzinslich, begeben. Nun⸗ 9 mehr ſchreibt die Stadt auf den 8. Mai eine Verdingung für weitere 6 Mill. Mark 3prozent. Schulverſchreibungen aus. Das Roheiſenſyndikat beſchloß nach der„Köln. Zig, vom I. Juli ab leine Ausfuhrvergütung mehr zu gewähren, 5 Die Kohlenknapphejt nimmt derart zu, daß die Aufrechterhal⸗ kung eines geordneten Betriebes mehrfach erſchwert wird. In ein⸗ gelnen Fällen ſind der„Köln. Ztg.“ zufolge Lieferungsausfälle von 20 bis 25 Proz. und in einem Falle in Gasflammförderkohlen ſogar von 38½ Proz, entſtanden. Zahlungseinſtenungen. Die Herren⸗ und Knabenfonfektions⸗ firmmg Heuſer u. Schlede in Düſſeldorf iſt der„Deutſch. Konf.“ blele in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die Paſſiva dürften ber 300 000 M. betragen.— Zur Zahlungseinſtellung der Leder. großhandlung Otto Weber in Kreuznach wird dem„B. F. geſchrieben, daß die Verpflichtungen der Firma 250 000 M. be⸗ tragen. Sie bietet jetzt einen Vergleich auf der Baſis von 50 Prozent an. Die Allgemeine Elektrizitäts⸗Geſellſchaft in Berlin hat nach dem„Berl. Lok.⸗Anz.“ auf Erſuchen der bayerſſchen Regierung Projekte für den elektriſchen Betrieb zweier Bollbahnen ausgear⸗ beitet und dem Miniſterium in München unterbreitet. Die Geſellſchaft für drahtloſe Telegraphie in Berkin hat ihr Grundkapital um M. 500 000 auf M. 2 000 000 erheßt. Im Hibernia⸗Prozeß erließ das Gericht eine einſtweilige Ver⸗ dem Antrag des Fiskus, wonach alſo der Hibernia unterſagt iſt, auf die M. 6½ Millionen junge Aktien eine Divi⸗ dende auszuzahlen, ſolange über die Rechtsgiltigkeit der jungen Erhöhung der Fenerverſicherungsprämien. Wie die„Chieago Tribune“ meldet, ſtimmien die Vertreter der weſtlichen Verſiche⸗ kungsgeſellſchaften guf einer in Chieago gbgehaltenen Verſammlung dem Vorſchlag der öſtlichen Verſicherungsleute zu, die Fenuerver⸗ Verein ſächſiſcher Wüſchefabrikanten. Infolge der andauern⸗ den Steigerung der Baumwoll⸗ und Leinenpreiſe haben eine Reihe zächſiſcher Wäſchefabrikanten ſich gegenſeitig verpflichtet, Mai d. J. 3b ihre ſämtlichen Preiſe um weitere, mindeſtens 5 Pros. zu erhöhen. ihe⸗UHebe me. Ein Konſortium, beſtehend aus der Dres⸗ Anleihe⸗nebernahme. Gi 9 dener Bank, der Darmſtädter Bank und der 0 errahm eine 4 Mfl. M. betdagende A4gprez an 105 Pres is⸗ zahlbare Obligalienenanleihe der Elektrizit äts⸗Akl. Geſ. vorm. Jahmeher, die demnächſt zur Zeichnung auſ⸗ ßelegt werden foll. Die Dynamit Truft Co. wird vorausfichklich wieder 10 Proz. Diwidende verteilen. Die Geſellſchaft joll beabſichtigen, auf ihre Beteiligungen an Unternehmungen, die nicht Dynamit herſtellen, teiche Abſchreibungen vorzunehmen. e bon Papie vom 1. 85 975 ein Prozeß ſchwebt. Die Koſten krägt die Höwernſa⸗Geſel. 4 bae 84, do. 3 ſicherungsſätze für die Geſchäftsteile aller Städte in den Vereinigten Staaten infolge der Kataſtrophe in San Francisco zu erhöhen. neralſekretär von Venezuela, Cardenas, der bis jetzt in Newgork weilte, iſt heute mit dem Schnelldampfer„Deutſchland“ abgereiſt, um Verhandlungen mit europäiſchen Finanzleuten anzuknüpfen, während Manuel Corao, der am Montag mit Cardenas zuſammen in Newyork eintraf, verſuchen ſoll. die Newhorker Bankiers für den Plan zu intereſſteren. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 28. April.(Offizieller Bericht.) Die Börſe nahm heute einen ſtillen Verlauf. Es notierten: Süddeutſche Bank⸗Aktien 119 G. 119,50., Oberrh. Verſ.⸗ Aktien 510., Bad. Rück⸗ und Mitverſ.⸗Aktien 470., Port⸗ land Zementwerke, Heidelberg 143 G. und Zellſtoffabrik Wald⸗ hof 321 Geld. Obligaſſonen ½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. u. Seetransvorf 101.— 1½%0% Bad. Aynilin⸗u. Sodbaf. 104.25 B Pfandbriebe. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100. 50. „ alte M. 9s.80 h„„ 3½„„„d Xunk. 1904 98.80 Kommunal 97.50 f Städte⸗Anlehen. 3½ Freibura i. B. 3½% Heidelbg. v. J. 1903 30% Karlsruhe v. J. 1896 87.40 h: 3½%% Lahr d. J. 1902 97.— b⸗ 4½% Ludwigshafen 100.50 K 450* 100.—* 4%„ v. 1900 100.— 354055 97.50 N 4% Mannh. Oblig. 1901 101.— 2%„„ 13885 97.0 8 * 1888 98. G 910„ 1895 98. „ 1898 97.80 K 1904 300 98.20 B 3½% Pirmaf endunk. 1905 98.—& 3%% Wiesloch v. J..25 C Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.sGeſ.f. Sellindu⸗ ſtrie rückz. 105% 98.f0 b 97.80*· 104.25 C Ak! Brief Geld —.— 1383— —.— 128 27 Banken. Badiſche Bank embk. peyer 50% K Nfölz. Bank Pfäft. Hyp.⸗Bank—.— 19 40 Pf. Sp.- u. Kdh. Land.—.— 189 Mfiein. Kredithank—.— 1425 Phein, Hyp.⸗Bank 200— 199.- Südd. Bank 119.50 119.— Giſenbahnen. Pfälz. Ludwiasgnahn—.— 283.50 Marbabhn—.— 149— „ Nordbahn—.— 141— Heilbr. Straßenbahn— 80.— Chem. Induſtrie⸗ .⸗G..chem, Anduſtr—.—.50 Bad. Anſl. u. Sodafhr. 456.——. Chem. Fab. Goldenbg.—— 183 Berein chem. Fahriken—.— 388 Verein D. Oelfabriken 186.50—.— Mſt..⸗W. Stamm 244.——. „ Vorzug— 105.50 Brauereien. Bad. Brauerei Binger Aktienbierbr. ————'— —.— 102 25 1% Br. Kleinleſn, Heſdſba. 101.50& 30% Bürg. Braußhans, Bonn 102.75 G 1% Herrenmüßle Genn 100.— G 1J½/ Mannsd. Dampf⸗ ſchlenyſchiffaßrts⸗Gef. 1½% pannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 1½% Oberrh. Clekirizitäts⸗ werke, Farlsruhe 4½% Nfälz. Chomotte u. FTonwerk.⸗G. Eſſenb. 102.— G 4½½% Puſſ..⸗G. Zellſtofff.⸗ Maldhof bei Pernau in Lipland 1½/ Speyrer Brauhaus .G. in Speyer 102.10 G 102.— G 101.50 G 101. G 1½% Südd. Praßtinduſtr. 101.— G 14½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 102— B 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.30 G den. 0 Brief Geld Br. Schwartz,. Speyer—.— 180.— „Ritter, Schwetz. 28.— „S. Weltz, Speyer 95 60—. „. Storch. Z.„ 101— 103.— „ Merager, Morms 103.— Rormſ. Br. v. Oertge—.— 89.50 Bflz. Preßß. u. Spffbr. 139.— 188.— Trausvort it. Verſicherung. A. A. Rhſch. Seetr. 89— 88.— Mannh. ee 85—.— 5 agerhans 96.„,— Bad. Rück⸗ u. Mitverf.—.— 470— „Aſſecnrran: 1888—. Fontinemal. Nerf, 00— Nannßb. Verficherung 590— 580.— Oberrh. Nerſ.⸗Geſ. 510.— e Wülrtt. Transv.⸗Verſ.—.— 40.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 185.— Dinalerſche Mſchfbr. 104.— Emaillirfhr. Kirrweil.— Fmaillw. Maikammer 102.50 —.— —.— —.— — 124 TöFulinger Spinnerei 103.——.— 99— —.— Hüttenh. Spinnerei Durl. Hof vm. Hagen 268.50—.— Karlsr.Maſchinendau—— 230.— 152 50 Mähmfbr. Hald u. Neu—.— 28 Eleſbr. Nübl, Worms—— 101.— Noſth. ell.eu. Papierf.—— 247.50 Ganters Br. Freibg.—.— 110[Ranné. Gum. u. Asb. 122.—— Kleinlein, Heidelberg—.— 198[ichfbr. Badena 205.——.— Homb. Meſſerſchmit! 88.——.— Ludwigsh. Braueref 245.—— Mannh. Aktienbr, 144——. Pialzbr. Geiſel, Mohr—.— 50.— Brauerei Sinner—+ 245 Br. Schroedl, Odlbg. 222.——. Bfälz. Näh⸗, u. Fahrrf 140.25— Bortl.⸗Cement Hdlbg.—.— 143— Verein Freib. Ziegelw.—.— 170 50 „ Spem.—.— 70— Zellſtofffabr. Waldhof—.— 321.— Zuckerfbr. Waghäufel 110.50.— Buckerraff. Mannh. 118—.— Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagyle, Bad. Zuckerfabrit Eichbgum Mannh. Mh. Akt.⸗Brauere! Parkakt. Zweibr. Weltz z. S. Speyer Cementw. Heidelb. Cementf. Karlſtadt Bad. Anilinfabrik Ch Fbr Griesheim Pfälz. Nähmaſch. Höchſter Farbwerk Vereinchem. Fahrik Fhem. Werke Albert Meeumul.⸗F. Hagen NMec. Böſe, Berlin Allg. Elk.⸗Geſellſch. Lahmeyer 118 155.— 148.— 112.70 95.— 143.— 126.— 455.— 269.75 140.— 400.50 884.— 370.75 378.9 226.— 227— 86.— 86.— 294.80 225.50 145.25 143.— 110.— 153.80 148.— 112.70 95.— 143.80 126.40 455 50 269 75 140.20 398.75 88450 254.60 25310 132.— 131 50 340.— 335— 240.10 289.— Hochumer Buderus Concordia Deutſch Luxembg. Eiſenwerke Lollar Friedrichsh. Bergb. 158.20 159 20 Ludwh.⸗Berbacher 234.50 235— Pfälz. Marbahn 148.20 148.20 do. Nordbahn 140.— 140— Südd. Eifenb.⸗Geſ. 144.10 144 45 Hamburger Packet 164.30 64. Nordd. Llogd 136.50 186 60 Oeſt.⸗Ung. Staatsb 146.40 146 80 Alktien induſtrieller Unternebmungen. Ektr.⸗Gef. Schuckert 133.30 132 90 Allg..⸗A&. Siemens 190.25 190.— Ver. Kunſtſeide 440.20 440 20 Lederw. St. Ingbert 52.— 52— Spicharz 113.40 113 40 Walzmühle Ludw. 199.— 192.— Fahrradw. Kleyer 362.— 361.80 Maſch. Arm. Klein 109.10 100— Maſchinenf. Baden. 203.50 203 50 Dürrkopp 416.— 416— Maſchinf. Gritzner 920.20 220 50 Schnellprf, Frkthl. 187.50 187.50 Oelfabrik⸗Aktien Seilinduftrie Wolff Zellſtoff Waldhof Südd. Immob. —.— 125— 820.20 329.— 122.40 122.30 Bergwerks-Aklien. 136.50 133.— Zelſenkirchner arpener ibernta 4 Lit. B. Gotthardbahn Baltim. Ohio Weſterr. Alkalt⸗A. 242.— 24 Oberſchl. Eiſenakt Ver. Königs⸗Laura 250.50 Aktien deutſcher und auslöndiſcher Transport⸗Anſtalten. Oeſterr. Süd⸗Lomb. 238.50 23.1 Oeſterr. Nordweſtb 110.80 110. Ital. Mittelmeerb. 91.40 92 50 „Meridionalbahn 159.50 160 50 23.60 200.60 221.30 220,80 133.50 138. 249.75 — —.— ———.— 1½ Snenrer Ziegelwerke 102 10 0 109.80 108.80 Pfandbriefe, Prinritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Oup.⸗Bfdb. 10) 80 100.80 le% Pr. Pfdb. unk. 14 103.— 103.— .%.K. V. Pfdbr.Os 100.90 100 90 f%½„„„ 13 102.50 102.50 %%„„ 1810 W1.0 101 5%%„„„ 14 100% 0% 4% Bf. Hup B. Pfdb. 101.10. 101 10 ½„„„ 03 9490 94.90 31%%½„„„ 97 00 8½ 9%„„„„ 12 96.½75 66,70 31eſ Pr. Bod.Ir. 94.80 9480 ½ Pr.fdbr.⸗Bk.⸗ 4% Ctr. Bd. Pfd.vyo 100.70 100 70 Kleinb. b 04 96.— 96.— „„„ 3½ Pr.Rfohr.⸗Bk., unk. 0 101.80 101.80] Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 5 4%„ Pfdbr..0! Obl, unkündb. 12 99 50 9950 unk. 10 102 50 102.50 4% Rh. H. B. Pfb. 0 100.70 100 50 4%„ Pfdbr..0g 4%„„„ 1907 16.70 100.70 unk. 12 102.70 10270 l%„„„B 1912 1.75 102.75 3½%„ Pfdbr. v. 36 iſ„„„ 8alte 95.80 95.80 89 f. 94 95 70 93.70 ½%„„„ 1904 95 80 85.80 %„ Pfd. 93/06 95 80 95,60 ½„„„ 1914 67 50 9730 4%„ Com.⸗ſöbl. 10 h..⸗B. G. O 97.50 97.50 v. I,unk 10-—le Rhein. Weſf. 3%„ Com.⸗Obl..⸗C.⸗B. 1910 101.60 101.50 .57. unf.p1 98 40 98 40(, Mf. B. Pr.⸗Obl. 101.— 101— 3½%„ Com.⸗Obl.%0% Pf. B. Pr.⸗O. 98.20 98.20 v. 96006 98.40 98 40 ¼ Ital ſttl.g. G..— 72.50 4% Pr. Pfdb. unk. 09 100 80 100.80 5 12 101.60 101.60 Mannh. Berſ.⸗G.⸗A, 590.— 590.— 4%„„ Frankfurt a.., 28. April. Kreditaktien 216 40 Stagts⸗ bahn 146 40 Lombarden 23.10 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 96.50 Gottharbbahn 197 75, Diseonto⸗Commandit 188.—, Laurg .50, Gelſenkirchen 230 60, Darmſtädter 144 50 Handelsgeſellſchatz 172.380 Dresdener Bank 161 40 Deutſche Bank 239 30, Bochumer 53.85 Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 21630, Staatsbahn 146.30, 25.10, Dieeonto⸗Commandit 187.90, Berliner Efettenbörſe. Berlin, 28. April.(Schlußkurſe.) gembarden 23.60 23.— Schluß⸗Kurſe⸗ Reichsbank⸗Diskont 5 Progent. WeSſel 27. 28. Amſierdam kurz 168.88 168.80 Laris tutz 81.383 81.40 Belaten 81.223 81.183] Schwelz. Pläge„—.— 81.825 Falten„81.375 81.40 ae 105 12855 London 20.487 20.485 Napoleonsdior 16.8 0 ang—.——. Privat⸗Diskon deſ Staatsvapiere. A. Deutſche 91, 280 27. 28 Tamaulipaß 100.83 100 65 31½ Oſch. Reichsanl 100.40 109.86 ziſepr konſ. St.Ant 190.20 100.88 4 5 88.20 uf, bad. St.⸗Obl. 98.70 98.70 8 Comerſ. u. Disk.⸗B. 122 50 1.5ʃ 88.30 88.20 88.35 4 bad. St.⸗A. 102.60 102.50 2 2 M. 98.80 98.90 1 98.80 98 90 100.80 100.90 u. Allg.⸗A. 99.10 „„ 5 Sachſen 7— 3˙% Mh. Stadt⸗A.05 „Ausländiſche. 4ug.i. Gold⸗A. 1887 4½% Chineſen 1998 97 5Egypter unifizirte—.—— Mexikgner äuß. 102.85 102.50 „ inn 68.50-— Zulgaren 98.30 98.5 1% Griechen 1890—.——. Verzinsl. Loſe. Oeſt Loſe v. 1880 160.— 160.10 145.80 146.20 Türkiſche Loſe Ponk- unb Berücherungs- Attlen Badiſche Bank 138 50 138— Berl. Fandels⸗Geſ. 171.70 172.30 Darmſtädter Bank 143 60 144.25 Deutſche Bank 289 60 239 50 Deutſchaſtat, Bank 185 50 183 50 D. Effelten⸗Bank 113 30 113 10 Disconto⸗Comm. 188— 87 80 Fresdener Bank 16140 1618 nil. Hyp.⸗Bant 207 80 20 8 Deſterr.⸗Ung. Bant 113 25 118 20 DOeſt. Länderbant 112—112— „Kredit⸗Anſtalt 211. 216 2% Pfätziſche Bank 102 29 102 20 Afälz, Hyp.⸗Bant 197 50 197 80 Preuß. Hypothenb, 121 10 21.60 Oeutſche Rieichsdt. 155 20 155,50 in. Kreditbank 42 8 142.80 n. Hyp. B. M. 200 20 200 2 ſg. Bantver. 180. 14556142 5 85 italien. Rente—.— 105.45 u% Oeſt. Silberr. 101.05—.— 5 10 1 Papterr. 101.„ Oeſterr. Goldr. 100.55 100. 70 3 Portg. Serie 68.88 68.75 bto. IIIT 69.70 89,50 ½neueRuſfen 1905 91.95 91.80 be 55 0 ſpan. ausl. Rente.2 lTürten v. 1908 88.4 88.70 Tuürken unif. 92.90 9290 Ungar Goldrente 96.80 96.65 1„ Kronenrente 95,70 95.90 160.50 160.90 Huſſennoten 215 80 21595 Lombarden 0 Ruſf. Anl. 1902 8160 81.95 Fanada Paeifie 178.50 171 50 31½% Reichsanl. 100.25 100.30] Gamburg. Vacke! 163 60 168,40 30% Reichsanſeſhe 88.30 88.40 Nordd. Lloyd 136.40 136.80 4% Bad. Si.⸗Anl. 102.50—.— Dynamft Truſt 186.70 185 20 3½% B. S Obl. 1000 98.80 98.75 Licht⸗ u. Kraftanl. 138.70 168.70 3½% Bayern 99.10—.—Bochumer 254.— 255 50 4% Heſſen 99 50 99.10 Konſolidatton 486.— 4½4.— 30% Heſſen 85.50 85.50 Dortmunder 91— 9120 ges Sachſen 87.50 87.0 Gelſenkirchner 280.78 280 50 4% Pfbr. Nh. W. B. 102 90 100 90 Harvener 220 90 5 5% Chineſen 102 40 102.40 Hibernig„ 4% Ifaltener eHörder Bergwerkle 202 2 4½ Jananer(neu) 94.90 94.4 Laurabütte 251.— 2 1860er Loſe 160 20 160 20 Phönir 219— 218. 4% Haap ad⸗Anl. 89 50 89.3, Nibeck⸗Montan 21450 Kreditaktlen 217 10 216 60] Murm Revier 149 50 Berk,⸗Märk. Bank 168 40 168. Anflin Treptow 375.50 Berl, Handels⸗Geſ. 72 2) 179.90 Braunk.⸗Brik. 226.— Darmffädter Bank 144 20 144% D. Steinzeugwerke 26 60 Deutſch⸗Aſiat. Bank 185.9 185.60 Düſſeldorfer Rag. 303 40 Deutſche Bank(alt) 189 50 189 20 Elberf. Farben(alt) 545.— 7*— 1———— Veſtereg. Alkaliw. 241.50 2 Disc.⸗Kommandi! 188 20 187 90 Wollkämmerei⸗Akt. 154.10 1 Dresdner Bank 161 50 161 80 Chemiſche Cparlot. 214— Rhein. Kredithank 142.20 142.30] Tonwaren miesloch 198 70 Schaaffb. Bankv. 160.30 160.50 Zellſtoff Waldhof 321 Lſtbeck⸗Rüchener 19480 196.50 Celluloſe Koſfheim 247.— Staatsbahn 146.50 446 20 Rüttgerswerken 149.—. 5 Privat⸗Discont 3¾ 90 WBerlin, 28 April.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Altten 217.— 216 20 Staatsbahn 140.50 14 Diskonto Komm. 188.30 187.70 Vombarden 26,20 23 Pariſer Börſe. Patis, 28. April. Anfangskurſe. % Renle 9890 98.92 Türk. Looſe 143. vtaliener——— Banque Ottomane Spanter 94 10 93.90 Nio Tinto 1664 166 We unif. 98 07 95,05 Londoner Effektenbörſe. Lond on, 28. April.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 e% Reichsanleihe 86½ 86 Zouthern Paeifte 67/ 6 5 e% Chineſen 103 ½¼ 103[Cbieago Milwaukee 17½ 2 e Chineſen 99˙/ 98¾ denver Pr. 82 05 28/% Conſols 907/16 909%1,J Atchtſon Pr. 105— 104 4% Iftaltener 104½ 104½ ouisp. u. Naſhvo. 149— 4% Griechen 54— 4— Inion Pgeiſte 154 154% 9% Portugieſen 70% 70¼ init. St. Steel com. 48˙% Spanier 935½ d%„„„ pee, Ii e Türken 91% 91˙%½ Friebann 43½% 4 4 0% Argentinker 90— 90 Tend.! unentſch. 5 4% Merxitaner 35% 35˙% Debeers 4% Ja 91½ 91%[ hartered 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 28. April. Berliner Produktenborſe. Berlin, 28. April.(Telegramm.)(Pro du ktenbörſe. Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 27 28 Weizen ver Mai 186.75 187—] Mais per Mai 130.— 29 75 „Juli 190.— 190.25„Juli 134.50 132 „Sept. 18275 5 N„ Roggen ver Mai 46475 164—] Rüböl ver Mai 48.70 49 10 „ Juli 70— 169 75„Okthbr. 51.80 52.1. „Sept. 161.50 161 25 Märtz— Hafer ver Mai 1665 165 50 Spiritus 70ei loe)ß! „ Juli 107.50 10/ 25 Veizenmehl 25.— 25.— „Septbr.—.——.— toggenmehl 22.20 22.2 Budapeſt, 28 April.(Telegramm.) Getreldemarkt. 27. 28. Weizen per April 16 52 16 54 ruhi 16 44 1 65 ſtetig „Mai 16 42 16 44 16 88 16 48 deie is eee 1656 1 66 Roggen per April 13 60 13 62 tuhig 1888 13 70 feſt — eee e 13 62 18 60 Hafer per April 1608 610 ruhig 15 98 16 2 feſt df;Di⸗ 1266 1278 12 66 12 72 Mals per Maf 13 54 135⸗ feſt 13 60 15 54 feſt 5 dil 13 78 ls 80 13 78 13 80 Kohlraps p. Aug. 28 60 träge 27 0 27 90 ruhig Liberpool, 28. April.(Anfangskurſe.) 27 28. Melzen per Mai.087/, ruhig 805% ruhig Juli.07/V% Roggen per Maf.05% ruhig.05 ½ ruhig Jauli.04%.04„ Mannheim, 25. April.(Strafkammer.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor v. Wol deck. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Amtsanwalt Ullrich. GEine ſeltene Roheit kennzeichnet die Ausſchreitung, wegen welcher der 26 Jahre alte Taglöhner Georg Pah aus Waldhof vor den Schranken erſcheint. Pah arbeitete in der Germanjamühle auf dem Waldhof. Bei einem Wortwechſel mit dem 5 Jahre älteren und verheirateten Karl Rötz wegen einer ganz belangloſen Sache — es handelte ſich um das Verſtauen von Säcken— griff der An⸗ geklagte ſeinen Widerpart tätlich an und ſtieß ihn mit dem Knöchel der Fauſt ſo unſchierig ins Geſicht, daß das linke Auge Guslief. Pah wird zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Ver⸗ teidiger.⸗A. Dr. Feiſt. Spiel und Streit ſind verwandte Beſchäftigungen. Ar 8 5 d. J. hatte der Arbeiter Friedrich G ebhard im„Kaiſerberg beim Spiel einen Liter Wein verloren und konnte nicht zahlen. Erboſt darüber, ſchlugen und ſtachen ihn dafür ſeine Spielpartner, die Arbeiter Georg Bender und Johannes Stirn. Bender ver⸗ ſetzte Gebhard mehrere Stiche, Stirn ſchlug mit dem Stuhl drein. Gebhard lag drei Wochen im Spital. Das Urteil gegen Bender lautet auf 9 Monate, gegen Stirn auf ſechs Wochen Gefängnis. Als dem Milchhändler Heinrich Bock eines Tages die Milch nicht reichte, half er ſich, indem er kondenſierte Milch mit Waſſer und Kuhmilch vermiſchte und als Vollmilch verkaufte. Das Schöf⸗ fengericht hat Bock zu 50., Bocks Frau zu 20 M. Geldſtrafe ver⸗ Urteilt. Der Staatsamwalt legte Berufung ein. Er hält Gefängnis in dieſem Falle für angezeigt. Das Gericht iſt auch der Anſicht, daß die Strafen nicht erheblich ſeien, allein es kämen verſchiedene Uumſtände in Betracht, welche das Vorgehen der Angeklagten in milderem Lichte erſcheinen ließen. Mithin werde das Strafmaß Als dem Verſchulden entſprechend betrachtet und die Berufung des Stgatsanwalts abgewieſen. Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Loeb (für Dr. Frank). Die verehelichte Viktoria Franz legte der Frau des Bau⸗ meiſters Mündel, bei dem ſie eine Wohnung zu mieten vorhatte, ein Hauszinsbüchlein vor, das wohlquittiert war und ſie als pünkt⸗ liche Zahlerin auswies. Allein ſpäter ſtellte ſich heraus, daß ſie ber ihrem letzten Hausherrn, Heinrich Straß, einen halben Monat mit 9M. ſchuldig geblieben war und die Quittung über dieſen Zeitraum von ihr ſelbſt angefertigt worden war. In Anbetracht der Notlage der Frau wird auf die geringſte zuläſſige Strafe erkannt. Dieſe beträgt aber ſchon eine Woche. Bei einer Rauferei zwiſchen C 4 und 5 hatte der Taglöhner Maximilian Braunwarth einen gewiſſen Schollenberger ſchwer mißhandelt. Vom Schöffengericht zu 3 Wochen Gefängnis berurteilt, legte er Berufung ein. Dieſe bleibt jedoch ohne Erfolg. Mit einem Revolver ſchoß der 19 Jahre alte Schreiner Kar! brneff bon hier, als er bei einer Schlägerei arge Haue er⸗ 11525 Da er als Minderfähriger keinen Revolver tragen darf, ſo biktierte ihm das Schöffengericht zu ſeinen Prügeln 10 Tage Haft. Die Strafkammer ſieht auf ſeine Berufung die Sache in milderem Lichte und ermäßigt die Strafe auf 3 Tage Haft. Freiburg, 24. April. Das hieſige Schwurgericht berhandelte geſtern gegen den 26 Jahre alten Italiener Ürico Bello von Neapel wegen Müngzverbrechens. Der An⸗ geklagte, ein Findelkind, iſt ein durchtriebener Geſell. In Frankreich Am 3. März wollte er ſchon einmal ſein Glück mit Verausgabung von Falſifi⸗ katen verſuchen, wenigſtens wurde ihm aus Neapel ein Paket, das unter falſcher Deklaration ging, nach Parxis geſchickt. Es erreichte ihn aber nicht, da er abgereiſt war. Bei der Rückkunft in Neapel wurde es geöffnet und man fand falſches Geld vor. Im Auguſt b. J. verſuchte er hier falſche Zwei⸗ und Ein⸗Markſtücke zu ver⸗ breiten. In drei Stunden hatte er etwa zehn Zweimarkſtücke unter⸗ gebracht, dann wurde ihm das Handwerk von zwei Frauen gelegt. Er gab ſich für Angelo Varini, Advokat in Mailand aus. Bei ihm wurden noch eine Menge Falſifikate und eine falſche 50 Lire⸗Note gefunden. Die Falſifikate hatte ihm ein„Unbekannter“ beim Wech⸗ ſeln ſeines italieniſchen Geldes aufgehängt, gab er an. Das Fäl⸗ ſcherneſt wird hoffentlich noch in Neapel ausgehoben. Nach dem Wahrſpruch der Geſchworenen wurde der Angeklagte zu zwei Jahren Gefängnis, abzüglich 6 Monaten Unterſuchungshaft verurteilt. Berlin, 25. April. Unteroffiziere laſſen ſich allzu leicht dazu derleiten, ungehorſam gegen Wachtpoſten zu ſein, die ja nur während der Dauer ihres Dienſtes Vorgeſetzte, ſonſt aber Untergebene ſind. Ein ſolches Vergehen zieht dann ſchwere Skrafen nach ſich, wie folgender Fall beweiſt, dew das„Berl. Tagebl.“ berichtet: Der Unteroffizier Blümler von der 10. Kompagnie des 3. Garderegiments traf eines Abends ein Mädchen auf der Straße, als bereits der Zapfenſtreich vorüber war. Der Unteroffizier beſchloß nun, gemeinſam mit dem Mädchen über die Kaſernenmauer zu klettern. Als die beiden glücklich oben auf der Mauer angekommen waren, tauchte plötzlich im Dunkek ein Wacht⸗ poſten auf, der Füfilier., und befahl den beiden, ſtill zu ſtehen. Als er ihnen zum dritten Male„Halt“ zurief, antwortete der Un⸗ teroffizier:„Wenn Du die Schnauze nicht hältſt, dann ſchlag ich Dir die Knochen kaput.“ Der Wachtpoſten Ließ ſich dadurch auch wirklich einſchüchtern, und ungehindert ſtieg der Unteroffizier mit dem Mädchen von der Mauer herab und verſchwand mit ihm in der Kaſerne. Der Vorfall ſollte jedoch recht böſe Folgen für ihn haben. Die Angelegenheit kam vor das Kriegsgericht, und da der Unter⸗ offitzier den als Wachtpoſten fungierenden Füſilier als Vorgefetzten zu betrachten hatte, ſo lautete die Anklage auf Widerſetzung und Bedrohung eines ſolchen. B. purde zu ſechs Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt⸗ Fit de herunglückten Bergleute in Courridres ſind ſeit der letzten Veröffentlichung weiter eingegangen von: Atlas, Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Ludwigshafen 10.; Aktien⸗ brauerei Ludwigshafen 30.; Gebr. Baer 10.; Bornhauſen u. Co. 10.; Notar Beßler 3.;, Ad. Bürck 20.; Carl Bürck 5.; Bad. Akt.⸗Geſ. für Rheinſchiffahrt und Seetransport 20 Mark; Bopp u. Reuter 30.; Stadtrat H. Barber 5.; Joh. A. Benckiſer, Ludwigshafen 10.; Bürgerbräu Ludwigshafen 10 Mark; Baper. Notenbank, Filiale Ludwigshafen 5.; Chemiſche Jabrik für Leim und Dünger, Zimmermann in Ludwigshafen 5 Mark; Louis Dreyfus u. Co. 5.; G. D..50.; Düngerfabrik Michel u. Co. in Ludwigshafen 10.; Ferd. Eberſtadt u. Co. Nachf. 10.; Geh. Kommerzienrat Eckhard 10.; Georg Engel⸗ horn 10.; J. H. E. 20.; L. Fiſcher 5.; Frau L. Feiſt .50.; H. Faſig u. Sohn, Ludwigshafen 5.; Gottſchalk u. Dicker 10.; Frau Leontine Goldſchmidt 1.; Frau Ida Grotta 5.; Grünzweig u. Hartmann in Ludwigshafen 10.; J. H. G. 5.; Hirſch u. Nadenheim 10.: C. Heintze 10.; Max Hahn u. Co. 10.; Jac. Hiemenz 1.; Leonh. Hanbuch 3.; Louis Kühnle 10.; Krauß⸗Bühler 20.; Kahn u. Eſchelmann 10.; Dr. Kahn 5.; E. Kramp 5.; Wilh. Körber 2.: Fr. Keller 1.; Rechtsanwalt König 5.; H. Kaufmann.50 Mark; Knoll u. Co. in Ludwigshafen 10.; Gebr. Lenel Nachf. 10.; Herm. Löb⸗Stern u. Co. 10.; B. Lußheimer u. Co. 10.; Eug. Leiblein 10.; Frau Lindenheim 1.; Leopold Levi 1.; W. Landes Söhne 3.; Jean Leganzac 1.; Lud⸗ wigshafener Kohlengeſchäft 5.; Ludwigshafener Walzmühle 10 Mark; Lux'ſche Induſtriewerke 3.; Laz. Mayer u. Kauffmann 10.; M. Maſius 10.; Ed. M. 10.; Mannheimer Aktien⸗ brauerei 10.; Albert Michel u. Co. 10.; Direktor Albert Meyerhoff 5.; Magda, Irma und Alex. 3.; 3 M. und 10.; Manheimer Gummi, Guttapercha⸗ und Asbeſtfabrik 50.; Mech. Tricot⸗Weberei Gebr. Mann in Ludwigshafen 5.; Gebr. Neuhäuſer 10.; Neckarſulmer u. Oppenheimer 10.; A. Nauen ſen. 10.; Wilh. Nauen 10.; Alb. Nahm 5.; Max Neu. bauer 1.; N. N. 50.; Wolf Netter in Ludwigshafen 10 M; Pfälz. Preßhefen⸗ und Spritfabrik in Ludwigshafen 5.; H. J. Rau 20.; Frau Richheimer 2.; Gebr. Röchling in Ludwigs⸗ hafen 10.; Hch. Straßburger 10.; Frau Ferd. Scipio 20 Mark; N. St u. Co. 5.; Gebr. St. 1.; H. Stiffenhöfer 2.; A. S. 3.; L. S.(Hotel Falkenſtein) 2.; Gebr. Sulzer in Ludwigshafen 50.: Schmirgelwerk Ludwigshafen 5.; Frau F. Thiele 1.; Ungenannt 1.; Ungen. 3.; Ungen. 8.: Ungen. 15.; Ungen. mit dem Motto:„Da unten aber iſt's fürchterlich“ 3.; Verſicherungsgeſellſchaft„Bita“ 10 Mark; Landtagsabg. Vogel 5.; Bankdirektor J. Wagemann 10.; FJ. Weil u. Co. 3.; Apotheker Wendt in Billigheim 8.; Weingart u. Kaufmann in Ludwigshafen 10.; J. Wolff u. Co. ..; Kommerzienrat W. 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Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleten und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtsgeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Tetl: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fronz Kircher⸗ Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. A. b H. Direftor Frußt Müller — Notel Pfälzer Nof 70 pPatadeplatz. Jountag, den 29. April, Nienstag, den J. und Jountag, den 6. Mai nach dem Nennen Diners mit Nonzeri. n Fr. Zernuhäusel. Frühjahrs-Rennen 1006. Hotel-Restaurant „Leinweber“ 5, 2. deauor Besſtzer Ffitz Hohnberg. 0 3, 2. Reichhaltigste Frühstücks- und Abendkarte. Nach dem Reunen Soupers Jon.50 Mz. an. Auserwähltes Menu. Vorherige Bestellung von Tischen srwünscht. Früh jahrs-Rennen. Am 29. April, I. und 6. Mai 1906, vor und naeh dem Bennen Diners à Mk..—. fosengarlen(städtische Festhalle) Hestaurateur: Friedrieh Melchior. NB. 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Jahresklaſſen 1893 bis 1905 aller übrigen Wa ſſen Jahresklaſſen 1893 bis 1905 der Erſatzreſerve aller Waffen und Alle zur Dispoſttion der Erſatzbehörden ent⸗ laſſenen Mannſchaften von Sandhofen, Sandtorf, Kirſch⸗ gartshauſen und Schaarhof Montag, 30. April 1906, nachmittags 3 uhr. In Feudenheim(Alter Friedhof). Jahresklaſſen 1393 bis 1905 der Infanterie, aller übrigen Waffen, der Erſatzreſerve aller Waffen und Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden entlaſſenen Mannſchaften von Feudenheim Dienstag, 1. Mai 1906, vormittags 10½ Uuhr. 11 Desgleichen alle Leute von Wallſtadt und Ilves⸗ eim Dienstag, 1. Mai 1906, nachmittags 1 uhr. In Ladenburg(Schulhof). Jahresklaſſen 1693 bis 1905 der Jnfanterie, aller übrigen Waffen, der Erſatzreſerve aller Waffen und Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden enllaſſenen Mannſchaften von Ladenburg Mittwoch, 2. Mai 1906, vormittags 10 Uhr, 5 Desgleichen alle Leute von Neckarhauſen u. Schries⸗ m Mittwoch, 2, Mai 1906, nachmittags 1½ uhr. In Seckenheim(Schloß). Jahresklaſſen 1393 bis 1905 der Infauterie bon Seckenheim, Rheinau und Stengelhof Donnerstag, 3. Mai 1906, vormittags 9½ Uhr. Jahresklaſſen 1393 bis 1905 aller übrigen Waſfen Jahresklaſſen 1393 bis 1905 der Erſatzreſerve aller Waffen und Alle zur Dispoſition der Erſatzbehörden ent⸗ laſſenen Mannſchaften von Seckenheim, Rheinau und Stengelhof Donnerstag, 3. Mai 1906, nachmittags 2 Uhr. 7 Militär⸗, Erſatzreſervepäſſe und Kriegsbeorde⸗ rungen ſind mitzubringen. Unentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer Aunrichtigen Kontrollverſammlung werden beſtraft. Bezirks⸗Kommando Mannheim. Vorſtehen Bekanntmachung des Bezirkskommandos hlermit zur Kenntnis gebracht mit der Aufforderung, dieſelbe den Mannſchaften dure) mehrmaliges Ausſchellen, Anſchlagen am Rathauſe. an Fabriken und größeren Etabliſſements be⸗ kannt zu geben. Der Vollzug dieſes Auftrags iſt dem Mannheim bis ſpäteſtens 25. April ds. 8. mitzuteilen. Bei ungünſtiger Witterung haben die Bürgermeiſter⸗ ämter für Sicherſtellung eines bedeckten, zur Aufnahme von 300 Mann genügend großen Raumes Sorge zu tragen. Mannheim, den 20, März 1906. Grofzherzogliches Bezirksamt: Eppelsheimer. 7808 Schreibmaschine (B-Lock.) Einziges Syſtem mit ſofort ſichtb. Schrift ohne Umſchalt. W. HKeppP UI1,. S. Papier⸗ und Bureau⸗Artikel. 60223 Ohr-Prunnen,] nach unserem jahrzehntelang bewährten System. 1 Volle Erschliessung der Wasserführ. Erdschichten daher Grösste Ergiebigkeit Für Wasserwerke, Industrlen, Brauerelen, Prlvate 4012 Ausgetührt für Leistg bis 120 SekLtr. u. v a. für: 6 Frankfurt a/u. Darmstadt, Düsseldort, Dulsburg, Köln, Kolmar, Malnz, Mannhelm, Oflenbach, Wiesbaden Worms, Pfälz. Eisenbahnen, Bad. Eisenbahnen, ete. ete. — Erolekte u. Kostenanschläge auf Wunsch. Bopp& fleuther, Mannheim, * Maschinen- u. Armaturen-Fabrlk. Samstag, den 8. April Bekanntmachung. Die Regelung des Fuhrwerks⸗ verkehrs während der Pferde⸗ rennen betr. Nr. 520021I. Bezüglich des Fuhrwerksverkehrs bei den Pferderennen am 29. April, 1. und 6. Mai wird gemäß 88 59, 108, Ziff. 5 Str.⸗G.⸗B. Folgendes beſtimmt: +5 a. Herrſchaftswagen, ſowie zwei⸗ und einſpännige Droſchken, nebmen ihren Weg hin⸗ und zurück entweder durch die Auguſta⸗Anlage oder durch die Hildaſtraße und den Luiſenpark. b. Automobile, Fahrräder, Breaks, Bernerwägelchen und dergl. Fahrzeuge, haben di Seckenheimerſtraße zu zur Hin⸗ und Rückfahrt benützen. e. Alle leeren Fuhrwerke fahren zum und vom Renn⸗ platz die Seckenheimerſtraße. Dieſelben haben bei der Fahrt vom Rennplatz nach der Seckenheimerſtraße den direkten, neu angelegten Weg zu fahren. II. Das Vorfahren iſt inſofern hierdurch Verkehrsſtörungen oder Gefährdung der ſtrengſtens unterſagt. Fußgänger zu befürchten ſind, III. Sämtliche Fahrzeuge baben die rechte Seite der Fahr⸗ bahn und ein mäßiges Fahrtempo einzuhalten. IV. Dieſen und den ſonſtigen zur Regelung des Verkehrs ergehenden Anordnungen der Schutzmannſchaft und Gen⸗ darmerie iſt Folge zu leiſten. Uebertretungen dieſer Vorſchriften werden mit Geld⸗ ſtrafen nicht unter 20 Mark geahndet. Mannheim, den 25. pril 1906 Großh. Bezirksamt — Polizeidiretrion: Schäfer. Nr. 152811. Beſchluß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis Mannheim, den 28. April 9 6 Bürgermeiſteramt: von Hollander Häling Iwangs⸗Verſteigerung. Montag, 30. April 1906, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale, 24, 5 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 35888 Möbel und ſonſtiges. Mannheim, 28. April 1906 Dingſer, Gerichtsvollzieher. Jwangsverſteigerung. Montag, 30. April 1906, nachmittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfand⸗ lokale gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 35884 Mehrere Klaviere, Spiegel⸗ ſchränke, 1 Fahrrad,1 Wulſt⸗ maſchine, 1 Schlagſchere, 1 Rundmaſchine, 20 Bände Meyers Converſations⸗ lerikon, mehrere Vogel⸗ käſige mit Vögel u. Möbel verſchiedener Art. Mannheim, 28. April 1906. Schmitt, Gerichtsvollzieher Rheinguſtr. 16. Zwangsnerſteigerung, Montag. 30. April 1906, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfanolokale 4, 5 hier gegen bare Zehlung im Vollureckungs⸗ wage öffentlich verſteidern: 1 Partie Hemden, Klei⸗ der⸗ und Bettbezügſtoffe ſowie Möbel verſchiedener Art und Sonſteg s. Mannheim, 28 April 1906 Müller 35886 Gerichsvollzieher. Bekauntmachung. Die Gemeinde Neckar⸗ hauſen bei Ladenburg ver⸗ neigert am 64 4 Donners ag, 3. Mai 1906 machmittags 4 Uhr in der kartenſtallung einen fetten Rinderfarren. Neckarhauſen, 27. April 196. Das Bürgermeiſteramt. Loumenn. Königl. Württemb. Nachlaß ericht Althengſtett. Aufforderung zur Anmeldung des Erbrechts. In der Nachlaßſache der a⸗ 28 Novem er 1905 kinderlos 7 Jacob Becker, Bauers Wwe., Marie Catharine geb. Hohl ei ergen au den Neffen Carl Hohl, geb. den 9. Mär 1073 in Oſtelsheim, bis zum Mai 1900 in Mannheim in Arbeit, die Auftorderung, ſein Erbrecht binnen 14 Tagen dahler geltend zu maben 64053 Den 27. Apeil 1908. Vorſitzender Juwangs⸗Verſteigerung. Nr. 35904. Im Wege der Zwangs⸗ bouſtreckung ſoll das in Maun⸗ heim belegene, im Grund ulbe von Mannheim, zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes au den Namen des Jakob Jäckel Wet und deſſen Ehefrau Barbara geb. Mohr in Mannbeineingetiagene, nach⸗ ſtehend beſchriebene rundſtud am Donnerstag, 21. Juni 1906, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notaria: in deſſen Dien rän enan ann heim, B 4, 3, verſte gert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 29. März 1906 in das Grund uch eingetragen worden Die Eiuſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück beirefſen⸗ den Na we ſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, iſt jeder mann geſtaitet. Es ergeht die Aufforderung. Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteſgerungs⸗ vermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſeigerungsterneine vor der Aufſorderung zur Abgabde von Geboten anzumelden, und wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berück⸗ ſtchun und bei der Verteilung des Verneigerungserlöſes dem Anſpruche des Glaubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, weſche ein der Ver⸗ ſteigerungentgegennehendesRecht haben, werden aufgeſordert, vor der Exteilung des Zuſchſags die Amhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuühren, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Manunheim, Fand 462, Heft 2, Belandsver zeichnis I. Lagerbuch⸗Nr. 5577 h. Flächen⸗ inhalt 11 ar 61 ͤ àm Baus latz u. Vorgartengelände, Stefamenpro⸗ inenade Nr. 2. Schätzung 28000 M. Mannheien 19. Apfil 1906. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elſalſer 65068 Ortokraukenkaſſe Mannheim J. Bekanntmachung Wegen vorzunehmender Reinigung bleiben unſer ſämtlichenBureau⸗Lokalitäte Fam: Maimarkt⸗Dienstag geſchloſſen. 6507 Mannheim 28. April 1905. Der Vorſtand Rob. Klein, Vorſitzender. Eigentümer Kütholiſches Bürger hoſpita 28 Searlängrar 8 f Nedukee en rcer E Veruntwortlicher Reda eur: Fra nz Kirchet.—. Druck und Verteieb: Pr. H. Haas'ſche Buchdruckerer G 1906. Bekanntmachung. Die allgemeine Meldeſtelle, das Paß⸗u. Auskunfts⸗ bureau betr No. 24802 1Ia. Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß die allgemeine Meldefnelle, das Paß⸗ und Nuskunfts⸗ bureau ſowie das Sekretariat jur Arbeiterverſicherung am Dienstag, den 1. Mai 1906 machmittags geſchloſſen bleiben. Maunheim 27. April 1906. Großh. Bezirksamt Polizeidirettion: Sichäfer. 8015⁵ Zwangg⸗Perſteigerung. Nr. 3507. Jat Wege der Zwangsvollſtrecung ſoll das in Mannheem elegene, im Grund⸗ uche von Mannheim zur Zer der Eintragung des Verſteigetl⸗ ungsvermectes auf den Namen des Maurermeiſters Ludwig Schwalbach in Ludwegsſa en a. Ny. eingetragene nachſtegend beſchriebene Grundſtück am Dienstag, 19. Juni 1906, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeitonete Notariat in deſſen Denſtiaumen B 4, 3 in Manuheen verſte geit weiben. Der Verſteigerungsperinerk iſt am 24. Marz 1906 in das Grund⸗ buch eihgetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundouchamts, ſowie der übre gen das Grundſtück berreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schatzungsurkunde, iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechle, ſoweit ſie zur Zet der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermeckes aus dem Grundbüch nicht erſichtlich waren, päteſtens im Verſteigerungstermine vor der Auſforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden uUnd, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigen⸗ falls ſie bei der Feuſteuung des geringſten Gelots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes den Anſpruche des Gläubigers und den lbrigen Rechten ſuchgeſetzi werden. Diejenigen, welche eln der Ver⸗ eigerungen gegenſtehendesRech: haben, werden aufgetordert, vor der Erteilung des Zuſchtags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herben⸗ zuführen, widrigenſalls für das Recht der Verſteigerungserlös an dle Stelle des verſteigerten Gegen⸗ ſtandes tritt. 65067 Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannbeim, Band 470, Heft 26, Beſtandsver⸗ zeichnis J. Lagerbuch⸗Nr. 5773p Flächen⸗ Inhalt 2 a 85 qm Bauplat an der Burgſtraße Nr. 26 und Augarienſtraße Nr. 102 Schätzung 11400 M. Mannbeim, den 19. Apri 1906. Großh. Notariat II als Vollſtreckungsgericht: Dr Eltarſer. Aagesordnung zu der am Donnerstag, 3. Mai 1906, vormittags 2 Uhr ſtattfindenhen Wezirksrals⸗Hitzung. 1. In Sachen der Stadtge meinde Mannheim gegen die Kran'enkoſſe der Wirtinnung dabier wegen Erſatz der Ver pflegungstonen des Otto Voge⸗ len von Bretta h. 2. Geſuch der Marie Hanf geb. Kugelmann hier um Ertaubuls zum Betrieb einer Schankwirt ſchaſtohne Branntweinausſchank t Haujſe Mannhermerſtr. 63. 3. Desgl. des Georg Mübl⸗ bauer hier im Hauſe Gontard⸗ Uraße 38. 4. Desgl. des Karl Rein hier im Hauſe U 4 23. 5. Geſuch des Karl Lang hier 1 Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſcaft mit Branntwenſſhank im Hauße Laugſtraße 97. 6. Desgl. des Philipp Lenz Seckenhei(.einau) im Hauſe Schwetzingerſraße 170. 7. Desgl. des Cyriſtian Bo⸗ nacker hier im Hauje Schwetzin⸗ gerſmaße 160. 8. Geſuch des Ludwig Weilen⸗ fopf hier um Erlau nis zur Ver legung ſeines Schankwirtſchaßts rechts o ne Brauntwein vo Hauſe Schwetzingerſtr. 80 nach Lortzingſtraße 39. 9. Desgl, des Johaun Strech her vom Hanſe Fr edrichsfelder⸗ ſtiaße 5 nach 7§, 4. 10. De gl. des Johann Schaab hier vom Hauſe K 4, 28 nach 5, 6/½. 11. Geſach des Wilhelm Ort⸗ Upp Cheſrau in Sehrſesheim um Erlaubnis zum Betriebe eines Stellenvermittelungs⸗Bureaus 12. Geſuch der Firma Geer Rröll in Mannheim um waſſei⸗ polizerliche Genieß nugung zur Verlängerung und Aenderung der beſtehenden Lagerhalle auf dein rechtſeitigen Rheinvorland in Mannherm beir. 18. Die Feſtſtellung der Stra ßen und Bauflucht der Nordſette der Langeiötierſtraße in Mann⸗ hein detr. 14. Ahänderung des Statuts der Krankenkaſſe der Mannhe mer Spiegelmannſaktur in Mann⸗ heim Waldhoß betr. 15. A änderung der Statuten der Belriebsktankenkaſſe der Zuckerra finetie Mannbeim. 16. Wayl eines Mitgliedes gemäß 8 3 der landesherilſchen Verordnung vom6. Jannax 1892 die Lleſerungsverbande für die Kriegsleiſtungen uſw. beir. 17. Wahl eines Kommiſſions⸗ mitgliedes der Wohnungsunter⸗ ſuchungskonemiſſion auſſelle des ausgeſchiedenen Bezirksrats Kal⸗ lenberger dahter. Säuntliche auf die Tagesord⸗ nung bezüglunen Akten liegen wäbrend 3 Tagen zur Einſicht der Beteiligten ſowie der Herren Bezirksräte auf diesſeitiger Kanz- lei auf. Mannheim, 28. April 1908, Gr. Bezirksamt. Laug. 801⁴ PerkaufJ Haus⸗Verkauf. In nächſter Nä e Mannheims ein ſchones villenariges, drei⸗ nockiges Wohnhaus ümſtände⸗ balber, weil unter Taxwert, ſo fort zu verkaufen. 35745 Nä eres in der Exped ds Bl. VIIlla in Heidelberg, Herrſchaſts⸗ ſitz, in ſchonſter Lage Hei⸗ delbergs, 15 Fimmer und all. Zuheh., Stallung Gar⸗ ten u. Park für 250.00 M ſebr preiswert zu verkaufen event. guch zu 8000 M zu verimieien, durch 35661 Gebr. Simon, 0 7, 7 Telephon 1282. CCCC.(ĩ ˙5⅜‚ 2renkableWohnhäuler in gutei Lage ſofort zu ver⸗ kaufen. Nech. Seckenheimer⸗ ſtraße 38, 3 Stock. 3284 Eisschränke von M. 26.— an. Alle Großen vorrätig. 35045 Büffet⸗ und Eisſchrant Fabrit⸗Lager Theodor Hess. Zureau M 2, 12. Telev on 1671. nigegutertzalt Fliegenfenſter Al zu veik M 10 Tr. 9017 Neuer Handfarren m. Fed.. v. 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Kindermädch. ſuchen u. finden die elen Stellen be Frau Hartmann, 8 6, 2, 34097 K 4. 23 116. Jahrgang. — Zwangsverſteigerung. Nr. 4448. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Rhemnau belegene, im Grund⸗ uche von Sedlenheim zur Zeit der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen des Bau metſters Karl Friedrich Keilbach in Rernau einge⸗ tragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtücks am Mittwoch, 13. Juni 1906, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete hotariat, im Rathauſe zu Segenheim ver⸗ eigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 28. Marz 1806 in das Grundbuch eingetragen worden, Die Einſicht der Mitteilungen er den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürtunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergehl die Aufforderung, Rechte, ſowert ſie zur Zeit der Eintiagung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nücht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſleigerungstermine vor der Aufſorderüng zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,glaub⸗ haft zu machen, widrigenfälls ſie bei der Feſſtellung des geringſten Gebots nicht berfckſichtigt und bei der Verteilung des Veiſteiger⸗ Ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung enigegenſtebendes Recht haben, werden e vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Ver ahreus her⸗ beizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ leigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes; Grundbuch von Seckenheim, Band 54, Heft 8, Beſtandsver⸗ zeichnis J. .Z. 1, lfde. Nr. der Grund⸗ ſtücke im.⸗V. I 1, Lagerb.⸗Nr. 7001 j8, Ho raite mit Gebäulich⸗ keiten in Rheinau, Schwetzinger⸗ uraße 65/67. Schätzung 48 000 M. Mannheim, 17. April 1906. Gr. Notariat Mannheim I als Vollſtreckungsgeri Nreunig u Vermieten. 2 Harterre—4 25, 6. Zimmer nebſt Zubehör zu vermieten. 5484 B 1 3 Breite⸗ E ſtraßze 1 Treppe, bisher Gebr. Bing, 10 große helle ineinandergehende Zim⸗ mer für jede Branche geeignet, per 1. Juli zu vermieten 34552 Näheres bei Bfeifer, B B 8. — 8 BI, 5, 1 Tt.s Im Herſchel'ſchen Hauſe hochherrſchaftliche Wohnung, 9 Zimmer n. Zubehör per 1. Juli zu vermieten. Näheres f, 4, Laden. B 5 9 Zimmer und Küſhe ſofori mit oder ohne Werkſtätſe zu veren. 87¹86 C1, 13 9 8 iſt der 3. Stock, 7 Zimmer, gr⸗ Badezimmer und allem Zubehör, nen dergerichtet, alsbald oder 1. Jult billig u verm. Sboss Näheres C 5, 2, 3. Stock. Bel,Etage, 7 Zime, 1 8, 10b Küche u Zub. per ſofort zu vermieten. 32080 Näh. bei J. Reiß, Cig.⸗Fbrk. D 2, 14 ſchöne Eckwohnung, 1 Treppe, mit 6 Zim., Küche nebſt Zubehör per J. 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