wunderbar, wenn man weiß, daß nach Berlin allein binnen wenigen Monaten 5000 Ruſſen zugewandert ſind. Warum weigert ſich die preußiſche Regierung über etwaige Mißgriffe Auskunft zu geben, wenn ſie ſonſt ein gutes Gewiſſen hat und die Fremdenpolizei doch nun einmal zur Kompetenz des Reiches gehört? Es wäre wirklich kein Unglück geweſen, wenn der philo⸗ ſophiſche Herr Bethmann⸗Hollweg bei dieſer Gelegenheit ſein Licht auch einmal vor dem Reichstage hätte leuchten laſſen; denn ſchwer hätte es gerade ihm kaum werden können, dabei ganz gut abzuſchneiden. So bleibt der unangenehme Eindruck, die Regierung ziehe ſich hinter formale Bedenken zurück, weil ſie wirklich etwas zu verbergen habe!— In überzeugender Weiſe gab namentlich Abg. Baſſermann der Meinung Ausdruck, daß die Regierung bei ihrem Verhalten nicht gut beraten war. Namens des Zenkrums erklärte ſich Abg. Spahn gegen die eingeſchlagene Praxis, in verſtärktem Maße taten das natürlich auch die Redner der äußerſten Linken. Denn die Sozialdemo⸗ kraten waren zahlreich zur Stelle und hatten es möglich gemacht, die Verhandlung der Interpellation zu erzwingen, obwohl die Regierung die Antwort verweigert hatte; ein dahingehender An⸗ trag erfordert nämlich die Unterſtützung von 50 Mitgliedern. So redete man den lieben langen Nachmittag über Dinge, die hier nicht zum erſten Male verhandelt werden. Aber freilich, hätte man nicht über die Ruſſen geredet, hätte mans über den Toleranzantrag getan, und dem Thema mangelt der Reiz der Neuheit nicht minder. Cola di Rienzi.) Richard Wagners Oper in ihrer Urgeſtalt. Von Emil Vanderſtetten⸗Mannheim. Als vor fünf Jahren Hofkapellmeiſter Kähler auch hier das „Wagnis“ unternahm, die Rienzi⸗Partitur einer Repiſion in punkto der greulichen Verwüſtungen, die der mörderiſche Blauſtift an⸗ gerichtet hat, zu unterziehen und die ſinnlos zuſammengeſtrichene Schöpfung in Dichtung und Kompoſition einigermaßen wieder zu ihrem Urzuſtand zurückzuführen, da erhob ſich ein gewaltiges 55 Geſchrei, juſt als ob die beiden feindlichen Römerparteien Colonna Aund Orſini aufs neue um das ſchönſte Mädchen Roms ſich die Köͤpfe blutig ſchlagen wollten.„Drama oder Oper“ hieß die Loſung! Jede Partei kam im Prinzip auf ihre Rechnung: beide Parteien kannten die Jugendſchöpfung des Meiſters nur aus den bis ins Unbegreifliche uenlngkichenen Auszügen und trocke⸗ nen Operntexten— ein Zerrbild ſchlimmſter Art, das mit Wagners Rienzi faſt nichts mehr gemein hatte als die Ueberſchrift. Wien, München, Weimar, Berlin, Karlsruhe waren die erſten Opern⸗ bühnen, die zur Rettung des im Getriebe des Theaters zu einer gewöhnlichen Oper verflachten„Rienzi“ die reformierende Hand anlegten und Kähler folgte ihnen als Reformator für die Mann⸗ heimer Bühne mit entſchieden künſtleriſchem Erfolg im Jahre 1901. Inzwiſchen ſind wir der Idee, den bisher ſo ſtiefmütterlich behan⸗ delten Rienzi in Wagners urſprünglichſter Faſſung gleich dem Phönix aus der Aſche neu erſtehen zu laſſen, um ein ganz Bedeu⸗ tendes näher gerückt. Der vor fünf Jahren neu erſchienenen Parti⸗ tur iſt nun auch eine neue mit der autographierten reſp. der erſten geſtochenen Partitur übereinſtimmende Text⸗Ausgabe gefolgt, die uns das von Wagner geſchaffene Heldendrama mit ſeinem tiefen, poetiſchen Gehalt näher bringt, die uns auch in ihrer Vollſtändigkeit einen neuen Beweis liefert, wie der Komponiſt einen äußerſt ver⸗ Parteichef in ſo überzeugender Weiſe, daß man ihm für ſeine Aus⸗ den Schönheiten und der Poeſie eines wirklichen„Dramas“ er⸗ Schöpfungen Wagners noch nicht erreicht, uns vielmehr den jungen loſen, beſſer geſagt oder eine beſtimmte Sängerin ſingen zu hören, war der Text eben Rienzi um eine Beträchtliches ausgedehnt zu haben! Regierungsvorlage auszumerzen und ein Geſetzeswerk zu ſchaffen, das porbildlich wirken könnte für alle übrigen deutſchen Staaten und wieder einmal den Ruf Badens als„Muſterländle“ zu hohen Ehren bringen würde. Es waren ganz vortreffliche Worte, welche der Berichterſtatter zur Begründung des Standpunktes der Kom⸗ miſſion fand, Worte, die tiefen Eindruck auf allen Seiten des Hauſes und— wie uns ſchien— auch bei den Regierungsvertretern hervor⸗ riefen. Das bezeugte auch der Chef der Zentrumsfraktion, Abg. Fehrenbach, der mit kräftigen Strichen die Stellungnahme ſeiner Partei in der Kommiſſion, die ſich ja mit der der übrigen Parteien völlig deckt, umzeichnete Inwieweit allerdings die Zentrumsfraktion die Weisheit der Beſchränkung, die Herr Fehren⸗ bach in ſo hohen Tönen pries, für ſich als gegeben bei ihren Forde⸗ rungen zum Volksſchulgeſetz erachten wird, läßt ſich nach der Rede Fehrenbachs heute ſchwer ſagen: ſoviel ſchien uns aber aus dieſer herauszuklingen, daß das Zentrum am letzten Ende in der Frage der Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif mit ſich reden laſſen würde. Hoffen wir, daß die Erfahrungen in der Budgetfrage die Zentrumspartei gewitzigt hat! Eine recht vorzügliche Rede hörten wir alsdann vom Abg. Binz, der als Chef der nationalliberalen Fraktion den ablehnenden Standpunkt der Regierung treffend kriti⸗ ſierte. Alle deren Einwendungen gegen die Gründe der Kommiſſion für ihre Abänderungsvorſchläge entkräftete der nationalliberale führungen Anerkennung nicht verſagen darf. Beſonders ſcharf ging der Abg. Ihrig(dem.) mit der Regierung ins Gericht, ihr die ganze Erregung des Lehrerſtandes über ihre Vernachläſſigung ſeitens des Staates vor Augen führend. Die Ver⸗ (Nannheimer Volksblatt.) Abonnement: Telegramm⸗Apreſſe: 70 Pfennig monatlich. * Bringerlohn 20 Pig. monatlich, I I g.„Journal Mauuh 9 durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ 2 8 5 55 1 4 aufſchlag M..42 pro Quartal. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Telefon⸗Nummern: Ei N 5 2* nzel⸗Nummer s Pfg E 6, 2. Geleſenſie und verbreitelle Zeitung in Mannheim und Amgebung. E 6, 2. Direktion u. Buchhaltung 1446 Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Druckerei⸗Bureau(An⸗ Oie Colonel⸗Zeile. 20 Pfg- 1 N 211 5’ßñʒF b 25⁵ Ei ene edaktfions-Bureaus: Redaktion 5 uswärtige Inſerate. 25 1 8„„ Die Reklame⸗Zeile 60„ 1 155 Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. Expedition? 2 3 18 arlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. — 55 Freitag, 4. Mai 1906.(Abendblatt.) Eine Flucht aus der Oeffentlichkeit. Das neue badiſche Volksſchulgeſetz. teidigungsrede, die der Unterrichtsminiſter Freiherr von Du Von unſerem Verliner Bureau.)(Von unſerem Karlsruher Bureau.) hielt, war auch der ſchwachen Poſition der Regierung entſpreche Hs. Berlin, 3. Mal. en Karke zae g Me Wier, wie in der Fonen aug e ef 8 175 8 578 8 Miniſter, wie in Kommiſſi men 5 1 8 des Toleranzantrages heute unter„Ein äußerſt wichtiges Geſetz ſteht in der zweiten badiſchen„durchaus unannehmbar“ entgegen, ſodaß ſeinerRede, wenngleich ſi brochen zurch die Ruſ ſen⸗Interpell ation, die die Ständekammer augenblicklich zur Beratung, ein Geſetz, das alle verſöhnend ausklang, eiſiges Schweigen folgte. ganze, freilich nicht ſehr lange Sitzung ausfüllte. Geſichter vonKreiſe des Volkes gleichmäßig berühren— ſollte. Sollte! in Morgen wird die Debatte über die Vorlage weitergeführt ſlawiſchem Typus, die ſonſt auf den Tribünen des Reichstags Wirklichkeit ſcheint, wenigſtens an dem Beſuche der Tribünen werden und als erſter Redner der Abg. Kolb(Soz.) das Wort gerade keine Seltenheit ſind, fah man heute auffallend wenig. gemeſſen, das Intereſſe des badiſchen Volkes für die neue Volks⸗ erhalten. 85 Der Verhandlung wurde die ſchärfere Würze genommen dadurch, 15 ſehr geringes le 1555 Es wäre jedoch ein Jehler„5 daß die Regierung nicht mittat. Graf Poſadowsky lehnte und ein gröblicher Irrtum zugleich, die Tribünenbeſucher mit dem 5 a 70 15 5 badiſchen Volke identifizieren zu wollen: das Publikum, das die 5 und eee Wohl ſei die Fremdenpoltzei Sache des Reiches, geſetlich geregelt Arteinen dez Landtages bevölkert iſt das nämliche, das in Ge. did„eriner Aischen warichon; denen enee de 48, geſe richtsſaale, mit Opernguckern bewaffnet ſich an ſenſationellen Pro⸗ ſcheinend offiziöſen Artikel, in dem mit einer gewiſſen Genugluun aber ſei ſie noch nicht. Alſo beſtänden einſtweilen noch die eſſen w 95 iſt Sch 7 ron der Anſicht Ausdruck gegeben wird, daß das preußiſche Schulunter⸗ 9 Lande Recht d di 95 5 weidet; es iſt nur zu Scharen vertreten, wenn unfruchtbare 5 en 5 Landesgeſetze zu Recht, un die preußiſchen Ausweiſungen ver Parteikämpfe im Rondell ausgefochten werden haltungsgeſetz im Abgeordnetenhauſe geſichert ſei, auch wenn di ſtießen nicht gegen den ruſſiſchen Handelsvertrag. Das mag Und ſo wollen wir uns aus innerſte Ueb zugleic Nationalliberalen wegen der Beſtimmung der Berufung 5 ja 9 85 15 5 1155 n die ablehnende Erklärung dahin berichtigen, daß in der Tat die badiſche Bevölterung 1 80 e 9 9 1 Regierun einen ſchlechten Eindruck machte. Nicht auf den forſchen Herrn Zuſtandekommen der Volkssch 795 8 rL hulvorlage das aufrichtigſte Intereſſe in Gi ändnis mit den Partei ebun v. Oldenburg, dem kann die Regierung gar nicht ſchneidig hat und mit Spannung in dieſen Tagen den Verhandlungen des achten könne, 1 55 140 Hanble, 150 en genug vorgehen. Darum aber handelt es ſich nicht eigentlich. Landtages in dieſer Frage folgt. Die augenblickliche Situation iſt die nicht von ihm berührten Punkte der Regierung auch die Frei — Es handelt ſich vielmehr darum, daß nicht recht einzuſehen iſt, hinreichend gekennzeichnet und allenthalben bekannt: es rollt ſich beit ließen, das Geſetz auch mit den nicht am Kompromiß beteiligten „„ warum die Regierung ſich der von ihr geforderten Auskunft vor unſeren Augen das eigentümliche Schauſpiel ab, daß bei der Parteien zuſtande zu bringen.— Es entſpricht dieſe Drohung voll entzieht. Es iſt doch fürwahr keine Aufgabe von ungewöhnlicher] Volksſchulvorlage auch in den ſpeziellſten Fragen die Parteien des kommen der ſchroffen Ablehnung aller auf die Rektorenfrage bezug 7 Schwierigkeit, die Ausweiſungen ruſſiſcher Zugewanderter grund⸗ Landtages einig gehen, während die Regierung einen ab⸗ lichen Vermittelungsvorſchläge, durch die der Kultusminiſter un ſätzlich zu rechtfertigen! Das freie England und das freie lehnenden Standpunkt einnimmt. Bei deren Ein⸗ ſein Vertreter die Situation ſo außerordentlich erſchwert hab en. Amerika bedenken ſich keinen Augenblick, minderwertige oder ver⸗ mütigkeit und bei der durchſchlagenden Beweiskraft von der Berech⸗ Daß ſie auf die Nationalliberalen nicht den mindeſten Ein dächtige Einwanderer abzuweiſen. Wie kämen wir dazu, un⸗ tigung ihrer an die Vorlage geknüpften Wünſche iſt wohl ſchwerlich druck machen wird, dürfen wir, ſo ſchreibt die„Natlib. Korr beſehen alles aufzunehmen, was der brodelnde tuſſiſche He en⸗ und auch poffenniich an ein Kachgeten der Kolksvoren wenigſtens mit Heſtimmtheie berſtchern. 0 5 Fensin den prinzipiellen Forderungen nicht zu denken. Aber es knüpfen ſich an dieſe Sachlage doch noch andere Er⸗ keſſel über unſere Grenzen wirft? Daß Ausl etroff 151 5. iſt aß; zer eine luz eſe Wer den Bericht der Schulkommiſſion aus dem Munde des Abg. wägungen. Mit einer Selbſwerleugnung ohne gleichen haben die getroffen wird, iſt im eigenen Staats⸗ und Kommunalintereſſe Rohrhurſt gehört hat, wird ſich überzeugt haben, wie ſehr jene Nakionalliberalen im Reiche und in Preußen an der VBewäl⸗ 5 notwendig. Daß dabei Mißgriffe vorkommen, iſt nicht einmal[bemüht war, alle die vielen Schwächen nach Möglichkeit aus der tigung der wichtigſten politiſchen Aufgaben gearbeitet. Unpopularität, die einer jeden ſteuerlichen Belaſtung de kerung anhaftet, haben ſie im Reiche ihre ganze Kraft d geſetzt, die Finanznot zu beſeitigen und die Machtmittel d nach außen zu ſtärden. Mit derſelben Selbſtperleugnung he ſeinerzeit angeſichts der Notlage der preußiſchen Volksſchu Schulkompromiß zugeſtimmt, trotzdem ſie ſich ſagen muß ſie dabei nicht nur den ſchärfſten Angriffen von links, ſonder erheblichen Widerſprüchen in der eigenen Partei ausgeſ⸗ würden. Niemals ſind aber ſchwerwiegende politiſche Opft einer Regierung ſchlechter belohnt wovden, als in dem Fa Ausgeſtaltung des Schulkompromiſſes. Schon in dem Vorſtadium der Ausarbeitung des Geſetzentwurfes, das neulich von dem Kultun⸗ miniſter ohne Not und nicht gerade in diskreter Weiſe in die Di kuſſion hineingezogen worden iſt, haben ſich die Nationalliberalen darüber zu beklagen gehabt, daß man in Bezug auf die Simultan⸗ ſchule noch hinter dem Kompromiß zurückgeblieben war. Nachdem der Kultusminiſter dieſe Dinge hineingezogen hat, dürfen wir den Schleier wohl auch inſoweit lüften, daß ſchon damals der§ 4 haft beanſtandet wurde und daß ſchon damals in beſtimmte Ausſicht geſtellt war, es werde in Bezug auf dieſen Paragraphen ein gehendes Entgegenkommen ſeitens der Unterrichtsverwaltung übt werden. Daß das Gegenteil eingetreten iſt, ben Verlauf der letzten Kommiſſionsſitzung, in welcher in der frage durch die Haltung des Miniſters und ſeines Vertrete Konſervativen in ihrem Feſthalten an der Regierungsvorlag radegn geſtärkt wurden. Rückſichtsloſer kounnten Nationalliberalen nicht behandelt werden von einer Regierung, d es ſonft als ihre Aufgabe betrachtet, auch die Nationalliberal der pofitiven Mitarbeit an den politiſchen Aufgaben des Rei einfachen, ergreifenden Drama zu verdichten verſtand. Wer ſich dem Studium dieſer Urfaſſung des Rienzi mit Liebe unterzieht, wird auch bald die gewöhnliche Opernform vermiſſen und ſich an freuen, das allerdings im Aufbau das Gewaltige der ſpäteren Wagner als noch in den Bahnen der alten Opernkomponiſten wandelnd zeigt.(Mehul.) Die Zeitgenoſſen und mit ihnen auch die bis in unſere Zeit hinein auf dankbare„Nummern“ ihres Heldentenors bedachten Opernbühnen rückten denn auch dem herrlichen Werke dermaßen zu Leibe, daß eigentlich nur noch der Vertreter der Titelpartie und in zweiter Linie die Vertreterin des„Adriano“ denAbend beſtritten und die übrigen handelnden Perſonen zur gewöhnlichen Staffage oder— um einen„terminus technicus“ zu gebrauchen,— zu„Mit⸗ läufern, die mitreden“ herabſanken. Einer Motivierung der ſinn⸗ ſinnentſtellenden Verwüſtungen des Blauſtiftes bedurfte es ja dem Publikum gegenüber nicht und den⸗ jenigen, die nur die Oper beſuchen, um einen beſtimmten Sänger recht und— lange genug.— So blieb denn unſerem Hofkapellmeiſter Kähler, als er die in früheren Jahren zur beſſeren Anbringung von „Opern⸗Effekten“ gemachten ſinnloſenStriche,(denen übrigens heute noch viele ausübende Künſtler das Wort redenl!) ſinngemäß wieder „öffnete“, der Vorwurf nicht erſpart, die Aufführungszeit des Der künſt⸗ leriſche Erfolg und das Bewußtſein, als Vermittler des Willens des Komponiſten zwiſchen ihm und dem Publikum gehandelt und damit der hehren Kunſt den edelſten Dienſt erwieſen zu haben, mag ihn dieſen Vorwurf vergeſſen machen, auch werden Mannheims Opernfreunde wenig mehr als 15 Minuten dem reinen Genuſſe eines nicht mehr verſtümmelten Kunſtwerkes gerne opfern. Gleich der erſte Akt, der früher nach der Anſprache Rienzis bereits abgelegt haben, werden von Brutus ermahnt, ſich g neue Tyrannen zu verteidigen. Sie werden von den ihre vorzüglichſten Helden, Brutus voran, ſteigen und von gekleidet ſind. Die Friedensgöttin verſöhnt die alten mit Römer mit Friedenskränzen und geſellen ſich ihnen zu, ſod den weiteren Auftritt des römiſchen Bürgers Cecco del Veech ſeine Mitbürger zu wildem Enthuſiasmus entflammt und ſi fordert, Rienzi zur Annahme der Königskrone zu beſtimm ſinngemäßen und zur Zeichnung des edlen Charakters des bunen notwendigen Abſchluß gefunden. Nicht als König herrſchen, frei will er nur ſein Volk haben, deſſen Rechte „Voltstribun“ beſchützen will, das ſich allerdings in den folg Kämpfen um die Freiheit ſchlecht bewähr. Dem zweiten Akt iſt das„Ballet“(Waffenſpiel Gladiatorenkampf) mit ſeiner herrlichen und melodiſe Muſik wieder einverleibt worden. Trompeten ertönen. Ein Ritter in mittelalterlicher Tracht, Römer aus der Z borſtellend, erſcheint. Die antik gekleideten Römer, dle herausgefordert, ergreifen die Waffen und beginnen de— Die alten Römer bilden mit ihren Schilden eine Teſtu erab die Ritter ſiegreich bekämpfen. Der Sieg iſt entſchieden tter unterliegen. Die Friedensgöttin erſcheint, ihr folgen Jung⸗ frauen, von denen die einen antik, die anderen mittelalter neuen Römern. Auf ihr Geheiß ſchmücken die mittelalterlich gekleideten Jungfrauen die alten, die antik gekleideten die neuen dem folgenden Tanze die Paare jedesmal aus einem antik ekl deten Manne und einem mittelalterlich gekleideten Mädchen, u ſo umgekehrt, zuſammengeſtellt ſind. Feſtlicher Tanz, di einigung des alten und neuen Roms verſinnlichend. Die göttin verwandelt ſich in die Schutzgöttin Roms. D römiſchen Fahnen, blau und weiß mit ſilbernen Sterne entfaltet, von der Schutzgöttin eingeweiht und v ee 85 iederaufführung im bieſigen Hof- und National⸗ VTCVT an das Volk mit dem Schwur der Römer zu Ende ging, hat durch 2. Seſte. GSeneral⸗Anzeiger. Maunheim, 4. Mat. der Ginzelſtaaten zu betefligen und ihre Hilfe dazu in Anſpruch zu nehmen. Daß die Erfahrungen, die die Nationalliberalen hei dieſer Gelegenheit machen mußten, nicht ohne Folgen Ar itere Skellung zur Regierungspolitik wede, ergibt ſich von ſel bſt. Das Vertrauen Pflanze, die ſobald nicht wieder gedeiht, wenn ſie Ob die Rechnung, die die„Berliner Politiſchen Nachrichten“ bezüglich des Schickſals der Schulvorlage aufſtellen, richtig iſt, darf billigerweiſe bezweifelt werden, obgleich uns die Frage an und für ſich kühl läßt. Wenn als Erſatz für die nationalliberalen Stimmen das Zentrum einſpringen muß, ſo wird dies ſicherlich nicht ohne Gegenleiſtung geſchehen. Das bedingt dann aber weſentliche Um⸗ geſtaltungen der Kommiſſionsbeſchlüſſe in den kon⸗ feſſionellen Beſtimmungen ſowohl, wie auch im§ 81, die wahrſcheinlich die lebhafteſte Oppoſition auch bei der freikonſer⸗ vativen Partei hervorrufen würden. Das erbauliche Schauſpiel, das ſich dann ergibt, wenn die Regierung im Bunde mit Zentrum und Konſervativen gegen Freikonſervattibe und Nationalliberale eine veaktionäre Vorlage durchzudrücken bverſucht, brauchen wwir nicht weiter auszumalen. Für die wenig beneidenswerte Lage, in die die geſamte Staatsregierung dadurch gebracht wirb, mag ſie ſich dann bei der Unterrichtsverwaltung bebanken. Es iſt bedauerlich, daß augenſcheinlich das geſamte preußiſche Staatsminiſterium der hohen politiſchen Bedeutung, die gerade dem Schulgeſetzentwurf innewohnt, nicht die genügende Beachtung ge⸗ ſchenkt hat. Sonſt wären gewiß die vielen Ecken und Kanten ver⸗ mieben worden, die gerade auf die politiſche Geſamtlage ihre Rück⸗ wirkung üben müſſen. Das gilt insbeſondere von den Deſtimmungen über die Anſteklung der Re r⸗ toren. Mag 5 Umſtand, daß in vielen Fällen die Stadtverwal⸗ kungen größerer Städte die freiſinnige Signatur aufweiſen, der Regierung unerwünſcht ſein, ſo iſt es jedenfalls im höchſten Grade unpolitiſch, dieſe Städte dafür mit einer Entgiehung von Rechten zu bedenken, die ſie hundert Jahre unangefochten aus⸗ geubt haben. Daß dies gerade in einem Moment geſchieht, in welchem die freſſinnige Partei durch eine veränderte Stellung zu ben Heeres⸗ und Flottenfragen der nationalen Regierungspolitik näher gerückt iſ, in einem Mo⸗ mende, in dem ſie durch ihr Eintreten das neue Kolonialamt vor der Ablehnung gerettet hat, iſt bezeichnend für das poltiſche Verſtändnis, das in unſeren Einzel⸗ reſſorts herrſcht. Aber koir ſollten auch meinen, daß es kungsintereſſe erheiſcht, die großen Stäbte, die der nationalen irtſchaftspolitik erhebliche Opfer bringen mußten, nicht noch da⸗ durch zu erbittern, daß man ihnen wohlerworbene Rechte nimmt, uhne daß irgend ein ſtaatliches Intereſſe dazu nötigt. Die National⸗ liberalen werden ſich jedenfalls weder an einer ſolchen unklugen Politik, noch an einer ſolchen un⸗ biltigen Entrechtung unſerer großen Geme in⸗ weſen beteiligen! das allgemeine Regie⸗ Deutsches Feich. „ Khln, 8. Mal.(Automobil⸗VBerkehr.) Die bom Bundesrat angenommene Polizeiverordnung über den Automobilverkehr wird nach der„Köln. Ztg.“ vorausſichtlich erſt am 1. Oktober in Kraft treten, weil nicht allein die Be⸗ hörden für ihre Durchführung allerlei Vorarbeiten und Vor⸗ beteitungen erlebigen müffen, ſondern auch dem Publikum und der Automobilinduſtrie genügend Zeit und Gelegenheit gegeben werden muß, ſich mit dem Inhalte der Verordnungen und Aus⸗ führungsbeſtimmungen bekannt zu machen. Zu letzterem Zwecke wird beabſichtigt, die Verordnung und ihre Ausführungsbeſtim⸗ mungen, ſobald dazu ein ihnen zuſtimmender Bundesratsbeſchluß potliegt, in amtlicher Weiſe zu veröffentlichen. Die Ausführung und 7 805 der Verordnung wird in ganz Deutſchland gleichartig ſein. Poſen, 3. Mai.(Uebergang deutſchen Be⸗ fißeian Polen.) Der polniſche Rittergutabeſizer Turno auf Objezlerze kaufte für eine Million die Grabſkiſchen Mühlen In Dohenſalga. Das neue Unternehmen wird in eine Geſellſchaft umgewandelt werden. Ausland. „ Frankreich.(Der Fall Syveton.) Die Erſte Kammer des Pariſer Zivilgerichtes wies am 2. Mai die Klage des Vaters Syvetons gegen ſeine Schwiegerkochter, die Witwe des bekannten nationaliſtiſchen Abgeordneten Gabriel Syveton, zurück und verurteilte ihn zu den Prozeßkoſten. Frau Syveton hatte außerdem eine ſtarke Entſchädigung wegen Verleumdung gefordert, aber dieſe wurde ihr verſagt. Der Vater Syvetons war bekanntlich von den politiſchen Freunden ſeines Sohnes zu dieſem Prozeß angeſtiftet worden, weil ſie überzeugt waren, daß Frau Syveton im Einverſtändnis mit der Regierung ihren Gatten habe ermorden laſſen. Syvetons Vater klagte daher auf Vernichtung des Teſtamentes ſeines Sohnes, ſoweit es ſeine Witwe begünſtigt, aber das Gericht wies nun heute dieſe Klage ab, da der Beweis nicht erbracht worden war, daß Syveton ermordet wurde. Das Urteil beſtätigt ſomit, wie alle früheren gerichtlichen Unterſuchungen, daß ſich der Schatzmeiſter der Vaterlandsliga durch Einatmen von Leuchtgas ſelbſt den Tod gegeben hat. adiſche Politik. *„ Karlsruhe.(Richter und Staatsanwälte.) Man ſchreibt anſcheinend offizihs dem„Schw. Merk.“ von hier:„Ein Artikel der„Frankfurter Zeitung“(im 1. Morgen⸗ blatt bom 1. Mai) beſchäftigt ſich mit den Beförderungs⸗ verhältniſſen der badiſchen Richter und Staaks⸗ anwälte. Aufgrund der Takſache, daß es in Baden zwar 130 Nichter⸗ aber nur 20 Staatsanwaltsſtellen gebe, trotzdem aber die höchſten Miniſterialſtellen und die Hälfte der Land⸗ gerichtspräſidentenſtellen mit früheren Staatsanwälten beſetzt ſeien, wird die Behauptung aufgeſtellt, auch in Baden werde der Staatsanwalt vor dem Richter bevorzugt, und dem Wunſch Ausdruck verliehen, die Gleichſtellung der beiden möge nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. In dieſen Ausführungen zeigt ſich ein kleinlicher Paritätsfanatismus, wie er ſonſt eigentlich nur in preußiſchen und bayeriſchen ultramontanen Blättern ſich findet. Warum ſollen denn die höheren Miniſterlalbeamten und Landgerichtspräſidenten paritätiſch aus Richtern und Staats⸗ anwälten genommen werden? Zu dieſer Forderung kann doch nur oberflächliche Betrachtung führen. Solange in Baden jeder, der die Examina beſteht, in Juſtizdienſt genommen wird, iſt das Material der jungen Juriſten naturgemäß nicht gleichmäßig. Es muß der Juſtizverwaltung überlaſſen werden, ihre Leute auszuſuchen und zu Staatsanwälten und Richtern die Perſonen zu ernennen, die ſie für die einzelnen Poſten für geeignet hält, dabei liegt es in der Natur der Sache, daß ſie für den ver⸗ antwortungsvollen, exponierten, gefährdeten, Selbſtändigkeit und Entſchlußfähigkeit erfordernden Voſten des Staatsanwalts be⸗ ſonders küchtige Perſonen ausſucht und dieſe Perſonen, wenn ſie ſich beſonders bewähren, auch beſonders befördert. Dieſe Be⸗ förderung erfolgt aber dann nicht, weil der Betreffende Staats⸗ anwalt iſt, ſondern weil er beſonders küchtig iſt. Und wenn unter den höchſten Juſtizbeamten zurzeit viele frühere Staats⸗ anwälte ſind, ſo beweiſt das, daß die ſtaatsanwaltliche Karriere auch ſchon früher tüchtige Leute angezogen hat, die dann eben wegen ihrer Tüchtigkeit, nicht aber weil ſie Staatsanwälte waren, raſch weitergekommen ſind.“ * Baden⸗Baden, 3. Mai.(Oberbürgermeiſter Dr. Gönnet.) Die der„Bad. Korr.“ angeblich aus„zu⸗ verläſſiger Quelle“ zugegangene Nachricht, nach der im Befinden des Hberbürgermeiſters Dr. Gönner eine Verſchlimmerung eingetreten ſei, iſt vollſtändig unzutreffend, was ſchon daraus hervorgeht, daß Herr Oberbürgermeiſter Dr. Gönner nicht nur ſeine hieſigen Geſchäfte in gewohnter Weiſe erledigt, ſondern auch ſeit Schluß der Oſterferien den Verhandlungen des Landtags wieder anwohnt. Heſſiſche Politik. * Darmſtadt, 8. Mati.(Zur Reichstagsſtich⸗ wahl Darmſtadt⸗Großgerau.) Im„Groß⸗Gerauer Kreisblatt“ ſowie im„Darmſt. Tügl. Anz. war dieſer Tage ein Eingeſandt„Zur Stichwahl“ enthalten, worin mit⸗ geteilt wurde, in einer nationalliberalen Vertrauensmänner⸗ verſammlung hätte ſich der Vorſtand der„Bereinigten Liberalen' in Groß⸗Gerau für Dr. Stein ausgeſprochen. Die ſoz.„Mainzer Volkszeitung“ dementiert dieſe Nachricht auf⸗ grund einer Ermächtigung vom Vorſtand der Groß⸗Gerauer „Vereinigten Liberalen“. Vorwand zum Ballet; aber mit den Augen des Opernkomponiſten gewahrte ich in ihm ganz von ſelbſt ein Feſt, das Rienzi dem Volke geben müſſe und in dem er ihm eine draſtiſche Szene aus der alten Geſchichte als Schauſpiel vorzuführen habe: Dies war die Ge⸗ ſchichte der Lucretia und der mit ihr zuſammenhängenden Ver⸗ ſreibung der Tarquinier aus Rom. Daß dieſe Pantomime auf den Theatern, die den Rienzi aufführten, ausbleiben mußte, war ein empfindlicher Nachteil für mich; denn das an ihre Stelle tretende Ballet lenkte die Beurteilung von meiner edleren Intention ab und ließ ſie in dieſer Szene nichts als einen ganz gewöhnlichen Spernzug erblicken.“ Hätte Wagner Opern⸗Effekte im Rienzi ſchaffen wollen, der Roman des phantaſtereichen Engländers Bulwer, der dem Meiſter wie bekannt als Vorwurf diente, hätte ihm Gelegenheiten in Hülle und Fülle geboten. Eine weitere Neuerung im dritten Akt bat, wenn ich recht unterrichtet bin, die Wiener Hofoper gebracht: Wohl um die Zurüſtungen der Römer zur Schlacht nach der Mel⸗ dung vom Anmarſch der Nobili wahrſcheinlicher“ zu geſtal⸗ ten, um welter auch die von Adriano in der Zwiſchenzeit(d. h. wwiſchen dem Auszug der Römer zum Kampf und dieſem ſelbſt unternommenen, vergeblichen Vermittlungsverſuche bei den Nobili du eren, läßt ſie nach der Arie des Adriano „Gerechter Gott! Entſchieden iſt es ſchon!“ eine e loffenel] Verwandlung der Szene zu einem Teil des chife eintreten. Rienzi iſt eben dort eingetroffen und au ſeine nun bewaffneten Römer die leßzten anfeuernden 25 und die Kampfesparole:„Santo ſpirito cavaliere!“ o, der in der Stadt„verſchloſſene Türen gefunden“, hat nun ddbenfalls den Kampfplatz erreicht, findet aber bei Rienzi mit ſeiner kniefälligen Bitte vom Kampfe abzulaſſen, kein Gehör mehr: Stehe auf Und laſſ dem Schickſal ſeinen Lauf!“— ODier machte nach einem kurzen Chorſatz der Blauſtift dem 3. Akt ein ruhmlos Ende! Nun iſt demſelben die ſeither geſtrichen geweſene zweite Hälfte(Fortſetzung) wieder angegliedert. Mit dieſem Teil, r uns die ſiegreich aus der Schlacht zurückkehrenden Römer vor⸗ führt und der u. a. auch das herrlich ſchöne Enſemble„Jungfrauen 5 enthält, iſt auch der Abfall Adriano's, deſſen Vater Tolonna im Kampfe erſchlagen worden iſt, im 4. Aktie motiviert. „Geſchieden ſind wir denn fortan, Nur Nache haben wir gemein!“ 8 ——— FEFFEF̃—————:—.... Und nun rekapituliere ich als Schlußwort einige Ausführungen des bekannten Germaniſten und Wagnerforſchers Prof. Dr. Wolf⸗ gang Golther in einem vor Jahren erſchienenen Rienzi-Eſſay. „Welch reiche Bilder bieten die fünf Aufzüge, das Volk im Freiheitsjubel, beim Feſt und Gericht, im Heerbann, beim feier⸗ lichen Kirchgang, in raſendem Aufruhr, dazwiſchen die Vertreter der Kirche und des Adels und am Ende Alle gegen den Einen, der es wagte, den Blick und Sinn des Nied ren zu heben und zu hellen. Die Rienzi⸗Muſik iſt reich an Schönheiten und vor allem durch⸗ aus dramatiſch, ſtets aus der Stimmung heraus geſchaffen. Die Motive ſind bereits in großem Umfang durchgeführt. Wenn einige Weiſen trivial klingen, ſo iſt daran faſt immer der Ausführende, der ſich in Zektmaß und Ausdruck vergreift, ſchurd. Gerade der Rienzi verlangt ſehr feinſinnigen, ſorgfältigen Vortrag. Richard Wagner hat den Rienzi von Bayreuth ausgeſchloſſen, wohl wegen der ſtark hervortretenden Opernform, die zu beſeitigen er ſelbſt keine Muße mehr fand. Umſo mehr haben die deutſchen Bühnen hier eine Ehrenſchuld abzutragen, wenn ſie den Rienzi endlich ſo aufführen, wie ihn der Meiſter vor mehr als 50 Jahren im Herzen trug. Die neue von Bayreuth veranlaßte Bearbeitung der Partitur bietet hierfür die ſichere Grundlage; denn hier iſt das Unweſentliche ausgeſchieden, das Weſentliche aber feſtgehalten. So iſt des im Betrieb der Theater ganz verwahrloſte Werk doch durch treue Bayreuther Pflege gerettet worden. Die neue Partitur iſt das Rienzi⸗„Drama“, gereinigt von den ſtörenden Zuſätzen. Regiſſeure und Kapellmeiſter finden hier eine hohe und dankbare Aufgabe. Wird ſie geiſtvoll und richtig erfaßt, ſo erſteht der Rienzi in neuem hehrem Glanze, ein wunder⸗ volles Zeugnis vom Schaffen Richard Wagners, dem ſelbſt aus der Lügengeſtalt der Oper das deutſche Drama entgegenſtrahlte.“ Beiträge zur Frauenfrage. Verein FrauenbildungFrauenſtudium, Abteilung Maunheilm. Die nächſte Mitgliederverſammlung findet Mittwoch, 9. ds. Mts., nachmittags halb 5 Uhr, im Hotel National ſtatt. Der Vorſtand hat für die diesmalige Verſammlung eine Rednerin von Berlin gewonnen: die Vorſitzende der dortigen Abteilung des Vereins, Frau Sera Proelß. Das Thema des Vortrags ſtreift eine der brennendſten Tagesfragen; es lautet„Die etbiſche Seite der Jugenderziebung“. Frau Proelß wird in Aus Stadt und Cand. Mannheim, 4. Mai. * Perſonalnachrichten aus dem Ober Poſtdirektionsbezire Karlsruhe. Angenommen: als Poſtgehilfen: Emil Burck⸗ hardt, Karl Metzger, Julius Schwörer in Karlsruhe, Friedrich Nerz in Mannheim; als Poſtanwärter: Arthur Lehmann in Pforzheim, Auguſt Schmidt in Tauberbiſchofsheim; als Poſtagenten: Georg Baierle in Rohrbach(Amt Sinsheim a. Elſ.), Georg Fiſcher in Dilsberg, Nikolaus Herbig in Altneudorf, Joſeph Kaſt in Eiſingen (Amt Pforzheim), Adolf Kuhn in Iffezheim, Johann Miltner in Doſſenheim.— Etatsmäßig angeſtellt: als Poſtaſſiſten⸗ ten: Wilhelm Aßmus in Mannheim, Emil Sägert in Bruchſal, der Poſtanwärter Ludwig Zabler in Heidelberg; als Telegraphenaſſi⸗ ſtent: der Poſtaſſiſtent Johann Ruffler in Mannheim.— Ver⸗ ſetzt: der Poſtſekretär Emil Eppele von Maunheim nach Metz; die Poſtaſſiſtenten: Rudolf Amberger von Mannheim nach Bretten, Leo Fiſcher von Pforzheim nach Eifingen(Amt Pforzheim), Johann Gebhard von Freudenberg nach Wittighauſen, Johann Heil von Gernsbach nach Raſtatt, Rudolph Herbel von Mannheim nach Jillig⸗ heim(.), Anton Kaufmann von Heidelberg nach Karlsruhe(.), Ludwig Merz von Königshofen(.) nach Krefeld, Ludwig Mohr von Deutſch⸗Oth nach Mannheim, Ernſt Kellermayher von Mann⸗ heim nach Doſſenheim, Hermann Müller von Baden⸗Baden nach Ernſtthal(.), Fritz Schückel von Düſſeldorf nach Mannheim, Joſ. Wiber von Raſtatt gach Iffezheim, Anton Diehm von Mannheim nach Waibſtadt.— Freiwillig ausgeſchiedent der Poſt⸗ gehilfe Richard Schobert in Karlsruhe(.), der Poſtagent Johann N in Doſſenheim; die Poſtagentin Amalie Mußler in Iffes⸗ eim. * Wiſſenſchaftliche Exkurſion. Am letzten Mittwoch beſuchten Studierende der Univerſität Heidelberg und Lehrer die Ma⸗ ſchinenfabrik Gebrüder Sulzer in Ludwigshafen unter Führung eines Dozenten. Die Fabrik ſtellt in erſter Linie die weltbekannten Sulzger⸗Dampfmaſchinen her, ferner Zentrifugal⸗ pumpen, Ventilatoren, Heigungen. Ihre Jahresproduktion be⸗ läuft ſich auf 3½—4 Millionen Mark Werte. Die Hauptfabrik wurde 1884 in Winterthur errichtet, die Filiale in Ludwigshaen 1881⸗1882; letztere hatte 5 Beamte, 98 Arbeiter, 76 Werkmaſchinen; 1905 hatte ſie 97 Beamte, 951 Arbeiter, 3873 Werkmaſchinen. Ihr Areal beträgt 67 500 qm, wovon 21 600 überbaut ſind. Große luftige Gebäude. Gegenwärtig ca. 1100 Arbeiter mit ca. 57 Arbeitsſtunden wöchentlich. Viele Qualitätsarbeiter; der Durch⸗ ſchnittsverdienſt dieſer im Akkord bewegt ſich zwiſchen.20—.80 Mark pro Tag. Zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern herrſcht ein gutes Verhältnis; am 1. Mai hat kein Arbeiter die Arbeit ver⸗ ſäumt. Den Beſuchern wurde die ganze Produktion gezeigt und beſonders der Guß eines großen Stückes einer gewaltigen Dampf⸗ maſchine.— Die geſamte Fabrik, von den Direktoren bis zu den einfachſten Arbeitern, verdient herzlichen Dank für die ſehr freund⸗ liche Aufnahme und Belehrung. Einem jeden ſah man es an, daß er gern ſeine Fabrik vertrat und über ſie Auskunft gab. *Freireligiöſe Gemeinde. Sonntag den 6. Mai, vormittags 10 Uhr, findet in der Aula des Realgymnaſiums, Friedrichsring 6, Eingang Tullaſtraße, ein Vortrag des Predigers Herrn Schnei⸗ der ſtatt über das Thema:„Von der heiligſten Pflicht gegen unſere Kinder.“ Hierzu iſt jedermann bei freiem Eintritt herzlich will⸗ kommen. * Vom Odenwald⸗Klub. Am nächſten Sonntag findet die Generalverſammlung des jetzt zirka 6500 Mitglieder zählenden Odenwald⸗Klubs in Heppenheim a. d. Bergſtraße ſtatt. Die Sektion Mannheim⸗Ludwigshafen wird an ihr im An⸗ ſchluß an eine Programmmtour teilnehmen. Urſprünglich war eine Vormittagswanderung durch den Viernheimer Wald geplank. Dieſes Projekt mußte indeſſen wegen der Kürze der zur Verfügung ſtehenden Zeit und der geſperrten Wege aufgegeben werden. Es findet nun folgende Wanderung ſtatt: Mannheim ab.17, Heppen⸗ heim an.12. Wanderung nach dem im hübſchen Tale gelegenen Unter⸗Hambach. Von hier auf ſanft anſteigendem, unterwegs hübſche Ausblicke beitendem Waldwege Aufſtieg zu dem weilhin ſichtbaren Gipfel des Lindenſteins(456 Meter), wo eme kurze Raſt vorgeſehen iſt. Durch den prächtigen Heppenheimer Stadtwald, welcher jetzt in ſchönſtem Grün prangt, wird der Weg zum Ausſichtspunkte Helenen⸗Ruhe, wo ſich ein reizender Blick auf Heppenheim mit ſeiner herrlichen Umgebung eröffnet, forit⸗ geſetzt. Nach kurzem Weitermarſch wird dann die Ruine Starken⸗ burg erreicht, in der ſich inzwiſchen auch die übrigen, zur General⸗ verſammlung erſchienenen Sektionen zu einem Frühſchoppenkonzert in der Burgwirtſchaft eingefunden haben. Um 11.30 Uhr erfolgt unter Vorantritt einer Militärkapelle der Abmarſch nach Heppen⸗ heim zur Generalverſammlung, welche jedem Teilnehmer ein um⸗ faſſendes Bild von der Tätigkeit des Klubs bieten wird Daran ſchließt ſich ein gemeinſchaftliches Mittageſſen in dem renommterien Gaſthof zum„Halben Mond“(trockenes Gedeck a M..—). Für diejenigen Mitglieder, welche an der Verſammlung, ſowie an kutiert werden: die Mutterſchutz⸗Bewegung, die„neue Moral“, und wie ſie alle heißen. Sie wird ſich mit den Verfechtern jener ſittlichen Freiheit auseinanderſetzen, die der unerfahrenen Jugend ein Ziel vorſchweben läßt, das uns als verderbenbringend erſcheint. Dem Vortrag wird ſich eine Diskuſſion anſchließen. Vom Verein Rechtsſchutzſtelle für Frauen und Mädchen wurde eine Eingabe an die Ortskrankenkaſſe 1 gemacht, in der um Zulaſſung von Frauen in den Vorſtand gebeten wurde. Dem Geſuch iſt dahingehend Folge gegeben worden, daß die Statuten umgeändert und zwei Frauen gewählt wurden. Die 5. Generalverſammlung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Frauen⸗ Verbandes tagte dieſer Tage in Bielefeld. Aus dem Jahresbericht geht hervor, daß der Verein über 5000 Mitglieder zählt, aus 31 Vereinen und Ortsgruppen beſteht und 71 Einzelmitglieder hat. Im Laufe des letzten Jahres wurden vom Verbande drei Ein⸗ gaben gemacht: 1. um Zulaſſung der Frauen in die ſtädtiſche Schulverwaltung; 2. um Einführung der obligatoriſchen Fort⸗ bildungsſchule für alle aus der Volksſchule entlaſſenen Mädchen: 3. die Mädchenſchulreform betreffend. In einzelnen Städten ſind die Eingaben von gutem Erfolg geweſen, doch gab die Vorſitzende der Hoffnung Ausdruck, daß die Eingaben über die kommunale Schulverwaltung mit der Zeit in allen Städten Annahme finden werden. Die Verſammlung beſchloß, Sachverſtändige für die verſchiedenen Gebiete in der Frauenbewegung zu wählen, die vertraulich und in Zeitungen jedem zur Auskunft verpflichtet ſind. Zur Sache der Mädchenſchulreform wurde einſtimmig fol ⸗ gende Reſolution angenommen.„Der Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Frauenverband begrüßt mit Dank und Freude die von der Regie⸗ rung angebahnte Reform des höheren Mädchenſchulweſens. Ob⸗ wohl eine Herabſetzung der Schulzeit ihm dringend erwünſcht ſcheint, verſchließt er ſich nicht den Vorzügen des von der Regie⸗ rung ausgearbeiteten Entwurfs, der in ſo hohem Grade den Wünſchen der Frauen für umfaſſende, gründliche Bildung ent⸗ ſpricht.“ Auf Antrag der Ortsgruppe Hamm wurde eine Kom⸗ miſſion zur Behandlung der Hebammenfrage eingeſetzt. Als Ver⸗ bandsthema für 1906 wählte man Alkoholismus und Wa⸗ ſittligtelt. ihrem Vortrag alle jene Fragen ſtreifen, die heute ſo viel dis⸗ weee, W. bieſem ſſen ni: 5 Beteiligun eine Ate Wanderung in der Umgebung von Heppenhei Saeee bends bereinigen ſich dann ſämtliche Teinehner en een ggert mit nachfolgender Tanzunter⸗ Haltung im„Halben Die Fahrkarten(Sonntagskarten Mannheim⸗Heppenhei N. Lao) löſen die Teilnehmer ſelbſt. Tiſchkarten Tönnen ne rege Beteiligung ſeitens der übrigen Settionen zu eine t und infolgedeſſen frühzeitige Aumel⸗ dung in Heppenhels ungänglich iſt, nur heute Freitag Abend bon 8gr ab bei der Mitglieder⸗Verſammlung im Nebenzimmer Nandkutſche(D 5, 8) abgegeben werden. Herrig ſche desfeſtſpiel. Zu der Notig im heutigen Mittagsblatt tra vir noch nach, daß diejenigen Herren, die geneigt ſind beſſ Jutherfeſtſpiel Rollen zu übernehmen, ge⸗ beten werden. nähere Adreſſe Herrn Otto Gckardt, Cokliniſea 12 aufzugeben. 5 * Evang. Man ſchreibt uns: Die Verſammlung des Ev. Bundes am Sag abend im Friedrichspark war nicht ſo ſtark be⸗ ſucht wie die Fren; doch in Anbetracht des Rennens u. der Meſſe darf der Beſr erhin als gut bezeichnet werden. Den Abend er⸗ öffnete ein der Geſangsabteilung des Evang. Arbeitervereins. Sowohf in enn, als auch in den folgenden Liedern bewies der Chor, daß unter trefflicher Leitung ſteht. Eine angenehme Ueberraſch zwiſchen den Reden bot ein Männerquartett, deſſen Vorträge zen Beffall ernteten. Den Sängern allen ſei auch an dieſer Se herzlichſt gedankt. In einer Begrüßungsanſprache begründeder Vorſitzende die Einberufung der Verſammrung. Er verglich a Toleranzantrag des Zentrums mit der unſichtbar machen Tarnkappe, hinter der der Gegner ſeinen Wurfſpeer Hervorfüdert und ſeinen Schwertſtreich führt. Herr Pfarrer a. D. Schyeg aus Karksruhe ergriff hierauf das Wort zu ſeinem Vortt über den Toleranzantrag. Es iſt gewiß keine leichte Auf⸗ habe es Thema in populärer, allgemein verſtändlicher Weiſe zu beheeln. Nur einem Manne, der ſich ſo ganz und gar wie Herr Scuez in den Stoff eingearbeitet hat, konnte es gelingen, in 155 udiger Rede die Zuhörer zu feſſeln und ſo klar darzuſtellen, w es mit den wenigen Paragraphen des Antrags für eine Be⸗ kadtnis hat. Außerordentlich ruhig, ſachlich und geiſtvoll be⸗ ndelte der Redner die§8 1,—12, von denen er die zwei letzten die ſchlimmſten erklärte. Seine Hauptgedanken können aus der aen folgenden Reſolution entnommen werden. Den Sckluß Bldete ein begeiſterter Appell an das deutſche Volk, ſich zu einem Freiheitskampfe aufzuraffen, da der Toleranzantrag eine ſchwere Gefahr für den konfeſſionellen Frieden, für die Oberhoheit des Staates und die freiheitliche Entwickelung des deutſchen Volkes in ſich berge.— Die Schlußanſprache des Lerrn Pfarrers Krein war wieder meiſterhaft. Tief ergriffen dankte er namens der Verſammlung dem Redner für ſeine Ausführungen. Herr Pfarrer Schtwarz ſei ein Mann, der für ſeine Ueberzeugung alles geopfert und erklärt habe, er kenne nur eine Majeſtät, die Majeſtät der Wahrheit, vor der er ſich beuge! Er ſchilderte dann, zum Teil in kiefem Ernſt, zum Teil mit Eſtlichem Humor, was man auf geg⸗ neriſcher Seite unter Toleranz verſtehe und wie man ſie übe. In eindringlicher Weiſe mahnte er zu wahrer Toleranz. In Frieden wollen wir leben und jede religisſe Ueberzeugung wollen wir gachten; jedoch kann unſere Toleranz nicht ſoweit gehen, daß wir uns alles bieten und unter das Joch der Geiſtesknechtſchaft beugen laſſen. Intolerant aber wollen wir ſein gegen die Lauheit und Gleich⸗ Filtigreit auf unſerer Seite.— Schließlich ſei noch eines Zwiſchen⸗ falles gedacht. Im„Neuen Mannh. Volksblatt“ wird darüber chwerde geführt, daß ſein Berichterſtatter aus der Verſammlung vausgewieſen“ worden ſei. Dieſer hatte ſich ohne weiteres an dem t„reſerviert“ bezeichneten Vorſtandstiſch niedergelaſſen und ſchrieb während des Vortrags eifrigſt nach. Da wurde ihm be⸗ deutet, daß die Einladung nicht allgemein, ſondern nur an gsgenoſſen ergangen ſei, worauf er ohne Weigerung den Saal verließ. Der Wortlaut der Einladung in den Zeitungen. den das Mannheimer Volksblatt richkig wiedergibt, lautete: Wir alle, die die große, in dem Tolerangantrag liegende Gefahr Erkennen, Herren und Damen, zu zahlreicher Betefligung ein. Außerdem ergingen Einladungen an die verſchiedenen kiberalen politiſchen Vereine. Unſeres Wiſſens gehören die Zentrumsleute nicht zu denen, die die große Gefahr des Toleranzantrags erkennen. Die Reſolution, die einſtinmig angenommen wurde und an ver⸗ ſchiedene Reichstagsabgeordnete, den Deutſchen Bundesrat, die che Regierung und die Zentralleitung des Bundes in Halle geſandt wird, hat folgenden Wortlaut:„In der Ueberzeugung, daß der Toleranzantrag die unbedingte Oberherrſchaft der römſſchen Rirche über das deutſche Reich und die völlige Aufhebung jeder Glaubens., Gewiſſens⸗ und Denkfreiheit zur notwendigen Folge Hätte, ſpricht die am 29. April ds. Js. vom Evang. Bund einbe⸗ kufene, auß allen Kreiſen der Mannheimer Bevölkerung beſuchte Berſammlung die Erwartung aus, daß bei der zweiten Leſung des Tolerangantrages im Reichstag jeder einzelne Paragraph des⸗ ſelben nach ſeinem Sinn und ſeinen Abfichten aufs gründlichſte Amterſucht und insbeſondere erwogen werde, welche Folgen dieſe Be⸗ ungen bei der Machtſtellung der römiſchen Kirche haben en. Durch eine ſolche gründliche Unterſuchung wird ogne Zweifel der Widerſtreit dieſes Antrags mit den Lebensbedingungen des Staates und insbeſondere mit der Freiheit des Geiſtes an den kommen, was ſchließlich zu einer gänzlichen Ablehnung des in allen ſeinen Beſtimmungen führen muß. n der Generalverſammlung des Gabelsberger Steno⸗ kraphen⸗VBereins vorige Woche erſtattete der Vorſtand Bericht über die Tätigkeit im vergangenen Jahr. Derſelbe zeigt ein erfreuliches Bild. Der Mitgliederſtand hat einen beträchtlichen Juvachg er⸗ fahren. Die Zahl der in Mannheim in der Gabelsberger ſchen Stenographie neu Unterrichteten beziffert ſich auf mehrere Hundert. Die Kaſſenverhältniſſe ſind geordnete. In den Vorſtand wurden neu gewählt die Herren Ziegler und Schwarz als Bibliothekar begw. Schriftführer. Die übrigen Aemter blieben unverändert beſetzt.— Nächſten Sonntag findet in Durlach der 88. Verbands⸗ dag des Badiſchen Stenographen⸗Verbandes Gabelsberger ſtatt, deſſen Geſchäfte der hieſige Verein im abgelaufenen Jahr beſorgte. Eine größere Anzahl der Mitglieder wird den Verbandstag beſuchen und am Sonntag früh.12 Uhr über Heidelberg hier 89 05 geuerio. Im Bericht über unſere ordentl. Mitglieder⸗ in welchem unſer Rechenſchaftsbericht nur in Geſamt⸗Einnahmen und ⸗Ausgaben figurierte, fügen wir nun heute die detaillierten Poſten an. Einnahmen: Bar.68.; ſtädt. Zuſchuß 500.; Ueberſchuß der Herbſtpartie 820.82.: Ebren⸗ mitgliederbeiträge 11848.09.; Sitzungen 10 785.51.; Mitglieder⸗Mützen, Zugs⸗Arbum, Poſtkarten 1488.60.; Masken⸗ ball und Sonſtiges 887.28 M. Zuſ. 26 284.98 M. Aus⸗ gaben: Haftpflichtverſicherung 82.30.; Mützen und Orden 706.18.; Saalmiete M. 1146.65; Muſik 2506.; Druck⸗Ar⸗ deiten, Inſerate, Porto 1955.72.; Koſtüme, Dekorations ftofe 855.80.; Handwerker⸗Löhne, Gratif., Wagen 10 495.18.; Deckung des Defizits 1904/05 1914.05.; Rücklage an die Mit⸗ glieder⸗Kaſſe für geleiſteten Vorſchuß 2000.; allgem. Zugskoſten 1502.30.; Kaſſenbeſtand 70.75 M. Zuſammen 26 234.08 M. Wir ſind bereit, wie wir dies von jeher für unſere Pflicht er⸗ achteten, Einſicht in unſere Bücher zu gewähren und glauben nicht nochmals betonen zu ſollen, daß unſere nicht unbeträchtliche Ein⸗ mahmen— für welche wir den verehrten Spendern erneut danken — bauptſächlich unſerer Einwohnerſchaft gutkamen. dDie f Frau Staatsminiſter Nokk trat häufig an die Oeffent⸗ lichkest infolge ihrer Gründung und Leitung einer Wander⸗ biöbltothek, die ſie in 10 Jahren auf einen Beſtand von 9500 Fat. Dieſe wurden in den Wintermanaten in Seurralſernzeiger,*Vö'»rfrL 8. Seite. en tpünſchen, wird bei genügender beſonderen Kiſten, die 80 bis 100 Bücher enthielten, in die einzelnen des Verſchönerungsvereins Liebenswürdigkeiten zu hören. Hert Dörfer des Schwargwaldes oder Odenwaldes geſchickt, um beſonders Adjunkt Daab führte aus: Leute, die bisher gegen das Abholzen die Landbevölkerung mit gutem Leſeſtoff zu verſehen. Die Abgabe der Bücher geſchah meiſtens umſonſt oder gegen ganz geringe Ver⸗ gütung. Großen Anklang fanden auch gerade in Landgemeinden die Lichtbilder⸗Apparate, die Frau Nokk aus eigenen Mitteln an⸗ geſchafft hatte und ſamt einer größeren Anzahl von Bilderſerien gur Benutzung an den langen Winterabenden in landwirtſchaftlichen oder gewerblichen Vereinigungen zur Verfügung ſtellte. Aus dem Grossherzogtum. Karlsruhe, 30. April.[(Von unſerem Karls⸗ ruher Bureau.) Der Stadtrat beantragt beim Bürgeraus⸗ ſchuß, dieſer wolle ſeine Zuſtimmung dazu geben: daß die ſtädti⸗ ſche Maxaubahn ſamt allen Zubehörden um den Preis von 3 085 320 M. an die Großherzogliche Eiſenbahnverwaltung abge⸗ treten werde.— Vertragsgemäß verkauft die Stadtgemeinde Karls⸗ ruhe an die Eiſenbahnverwaltung die Eiſenbahn von Karlsruhe nach Maxau, ſo wie ſte zurzeit beſteht, mit allen vorhandenen, zum Betrieb erforderlichen Anlagen, Grund und Boden mit Einbauten und allem Zubehör. Der Kaufpreis beträgt 3065 320 M. Der ſtadträtlichen Vorlage an den Bürgerausſchuß iſt eine längere Be⸗ gründung beigegeben, der zu entnehmen iſt: Es iſt bekannt, wie ſehr das dem ſtädtiſchen Bahnunternehmen ausgeſtellte peſſimiſtiſche Prognoſtikon ſpäter zu Schanden geworden iſt; die Erträgniſſe der Bahn deckten bald nach der Eröffnung nicht nur die für Verzinſung und Tilgung des Baukapitals aufzubringende Annuität, ſondern gewährten darüber hinaus der Stadtgemeinde noch einen erheb⸗ lichen Gewinn. Doch ſollte die Gunſt der Verhältniſſe nicht immer in gleichem Maße andauern. Den erſten Stoß erhielt die Entwick⸗ lung der Bahn durch die Herſtellung der Konkurrenzlinie Bruchſal⸗ Germersheim; dieſelbe hätte noch größeren Schaden gebracht, wenn es nicht der Stadtgemeinde gelungen wäre, ein Abkommen mit der Großherzoglichen Regierung dahin zu treffen, daß die bei dem frag⸗ lichen Verkehr in Betracht kommenden Güter den beiden Linien je hälftig zugewieſen werden ſollten. Die zweite ſchwere Schädigung erfolgte dadurch, daß nach Erbauung der ſtrategiſchen Bahn die Staatsbehörde der erteilten Konzeſſion zuwider den Güterverkehr zwiſchen Mühlburg und dem Hauptbahnhof einſtellte und auf die eigene Linie nach dem Weſtbahnhof überleitete. Der hierdurch der Stadtgemeinde zugefügte Verluſt wurde im Jahre 1896 unter Zu⸗ grundlegung der damaligen Verkehrsverhältniſſe auf jährlich Mark 120 000 bis 180 000 geſchätzt, ein Betrag, der bei 3½% prozentigem Zinsfuß einem Kapital von 3 400 000 bis 3 700 000 Mark ent⸗ ſpricht. Die ſpätere Zunahme des Verkehrs zeigte den Schaden ſelbſtverſtändlich entſprechend größer. Aus Rechts⸗ und Billigkeits⸗ gründen erhob die Stadtgemeinde einen Anſpruch auf Vergütung, welchem dann auch durch Gewährung eines Zuſchuſſes zu den Bau⸗ koſten des Rheinhafens von 1 500 000 M. in allerdings lange nicht genügendem Umfange im Vergleichswege entſprochen wurde. Der Rheinhafen ſelbſt brachte eine weitere Schädigung der Bahn mit ſich, indem faſt alle Güter, die früher vom Maxauer Hafen aus guf die ſtädtiſche Bahn verladen wurden, vom neuen Hafen jetzt direkt auf die Staatsbahn übergehen. Eine letzte erhebliche Schädi ung der Maxaubahn verurſacht die im vorigen Jahre getroffene Ber⸗ einbarung der deutſchen Eiſenbahnverwaltungen, bei Konkurrenz perſchiedener Bahnlinien den Güterverkehr über die leiſtungs⸗ fähigſte Linie zu leiten; denn die Maxauer Bahn ſteht mangels einer feſten Rheinbrücke an Leiſtungsfähigkeit hinter den Konkur⸗ renzbahnen über Germersheim und Röſchwoog entſchieden zurück. Die Großherzogliche Staatsbehörde hat ſich alsbald nach Abſchluß der Vereinbarung bereit erklärt, die Maxaubahn um den kapitali⸗ ſierten Betrag ihrer nachhaltigen Rente anzukaufen. Mit Schreiben vom 26. September v. J. erklärte ſich alsdann der Stadtrat mit der Abtretung der Bahn einverſtanden, wenn der Kaufpreis von 8 015 820 M. um 50 000., das iſt auf 8 065 820 M. erhöht werde, was dann auch zugeſtanden wurde. Nach längeren weiteren Ver⸗ handlungen kam ein Vertrag zuſtande, der dem Bürgerausſchuß als ein zwar nicht erfreulicher, aber immerhin dem Recht und der Bil⸗ ligkeit entſprechender Abſchluß der Maxaubahnfrage zur Annahme empfohlen wird.— Aus einer der Vorlage beigefügten Anlage ſind die Betriebsergebniſſe der Maxaubahn in den Jahren 1896—1904 erſichtlich. Danach ergab ſich ein Reinertrag in 1896 mit M. 168 872; in 1897 mit M. 278 118, in 1898 mit M. 221 656 in 1899 mit M. 211 269; in 1900 mit M. 202 684; in 1901 mit M. 141 421; in 1902 mit M. 128 020; in 1903 mit M. 151 6283 in 1904 mit M. 174999; in 1896—1904 zuſammen ein Reinertrag mit M. 1 676 671; ſonach durchſchnittlich auf ein Jahr M. 186 296. — Weiterhin ging dem Bürgerausſchuß eine ſtadträtliche Vor⸗ lage zu, die Kriegsſtraße zwiſchen Kapellenſtraße und Sommer⸗ ſtraße mit einem aus Anlehensmitteln zu beſtreitenden und inner⸗ halb 80 Jahren zu tilgenden Koſtenaufwand von M. 57 900 mit Pflaſter zu verſehen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Dietſchweiler, 2. Mai. Geſtern nachmittag zwiſchen 8 und 4 Uhr gog ein ſchweres Gewitter über unſere Gegend, wobei der Blitz in das Anweſen des Wirtes Guckert in Börsborn einſchlug. Er beſchädigte das Dach des Wohnhauſes, zerſplitterte dort einen Sparren und ging dann in den nebenanſtehenden Pferdeſtall, wo er laut„Homb. Ztg.“ das ſchönſte Pferd des Wirtes und zwei Gemeindefaſſel tötete. Rodalben, 3. Mafi. Geſtern abend erkrankten im Pfarr⸗ hauſe infolge Fleiſchvergiftung Pfarrer Dengel, Kaplan Kiehlmeher, die Nichte des Pfarrers, ſowie das Dienſtmädchen. Nur durch raſches Eingreifen eines Arztes wurde laut„Pf. Volksbl.“ Schlimmeres verhütet. Die Gefahr gilt als beſeitigt. Waldmohr, 3. Mai. Die letzten Reſte der Grube Nordfelb ſind weggeräumt. Still und ruhig liegen Schutt und ausgehobene Berge umher, daran erinnernd, daß einſt hier ein Werk geſtanden, deſſen Entwicklung man mit großen Hoffnungen entgegenſah. Nur der 70 Meter hohe, vom Höcherberg in das Tal hinaöſchauende Schornſtein ſoll dem Verſchönerungsverein Wold⸗ mohr⸗Höcherberg unter der Bedingung geſchenkt worben ſein, daß dieſer fortan den Namen„Holländerturm“ führen ſoll. Der Ver⸗ ſchöͤnerungsverein wird den Schornſtein zu einem Ausſichlsturm herrichten laſſen. W. Neuſtadt, 2. Mai. Was man als Vorſtand eines Verſchönerungsvereins alles über ſich ergehen laſſen muß! Dabvon gab ein Bild die geſtrige Sitzung des hieſigen Stadtrats. Profeſſor Dr. Mehlis hatte als Vorſtand des hieſigen Verſchönerungsvereins peantragt, es möchten ortspoli⸗ zeiliche Vorſchriften erlaſſen werden, welche das Retten, Radfahren und Schubkarren⸗ahren in den Wald⸗ und Touriſtenwegen der Umgebung Neuſtadts mit Strafe bedrohen. Das gefiel dem Stadt⸗ vat Wappler, dem Vertreter der Vorſtadter Bauern, nicht; er proteſtierte gegen dieſe Vorſchriften. Wenn durch heftiges Regen⸗ wetter die Waldwege ausgeflößt twürden, dann meine Herr Dr. Mehlis, das käme von den Schubkarren. Einmal ſei ein Vorſtadter Bauer, ſo führte Herr Stadtrat Wappler weiter aus, im Schöntal mit einem Schubkarren gefahren. Da ſei Herr Dr. Mehlis dazu gekommen und habe den Karren des Bauern einfach in das Bächel geworfen. Der Bauer ſei aber auch nicht fark eweſen, er habe den Herrn Dr. Mehlis genommen uns ihn auch in das Bächel geſchmiſſen.(Große Heiterkeit im Stadtrats⸗ kollegium.) Iſt denn der Herr Dr. Mehlis Herr über unſern Wald: Mit dieſem Ausruf ſchloß Herr Wappler ſeine Rede. Auch bei der Frage der Abholgung im Schöntal bekam der Herr Vorſtand waren, wie z. B. Herr Dr. Mehlis, hätten zug müſſen, daß ſie damit im Unrecht waren. Trotzdem ſeien jetzt r aus dieſen Kreiſen gehäſſige Artikel gegen das Abholzen erſchienen. Ich habe mich aber darüber nicht aufgeregt, ſo ſchloß Herr Adjunkt Daab, denn ſie werden nicht alke, dieſe Sorte Leute. Und angeſichts ſolcher Angriffe ſoll ein Mann noch Luſt haben, im Intereſſe der Allgemeinheit ſeine Zeit und ſeine Arbeitskeaft für die Verſchönerung der Umgebung unſerer Stadt, ür die Hebung des Fremdenverkehrs zu opfern! Bensheim, 3. Mai. Wie ſchon gemeldet, iſt in der Nöhe unſerer Stadt eine Frau vom Blitze erſchla gen worden. Der Taglöhner Karl Grün war mit ſeiner Frau und dem vierjährigen Kinde auf einem Acker im Eichelberg. Als die Frau am Wagen ſtand, ſtreckte ſie der Blitz vor den Augen des Mannes nieder, wäh⸗ rend Vater und Kind unverſehrt blieben. Fünf unmündige Kinden ſind auf dieſe Weiſe der Mutter beraubt worden. Gerſchtszeitung. Frankenthaß, 8. Mai. Wegen fortgeſetzter Vergzhen gegen das Weingeſetz hat ſich gegenwärtig vor der zweiten Strafkammer des hieſigen Landgerichts der Weinhändler Emil Koppel von Neuſtadt a. H. zu berantworten. Die Vor⸗ unterſuchung hatte gerade neun Monate gedauert. Der Angeklagte wird beſchuldigt, mehrere Jahre lang Wein durch Beimiſchung größerer Mengen Zuckerwaſſer geſtreckt und den Extraktgehalt der Weine durch Verwendung von Stoffen bei der Weinbereitung künſt⸗ lich wieder erhöht zu haben. Auch Glycerin ſoll Koppel in größeren Quantitäten verwendet haben. In einem derartigen Falle kamen auf fünf Fuder Wein drei Fuder Zuckerwaſſer. Die Streckung der Weißweine ſoll vielfach 50 bis 94 Prozent hetragen haben, bei Rotwein 86 bis 112 Prozent. Der Angeklagte gibt zu, ſeine Weine gezuckert zu haben, er ſei aber nicht einmal bis an die Grenze des geſetzlich Zuläſſigen gegangen und habe jederzeit darauf geſehen, daß der Wein noch etwas mehr als 7 pro Mille Säure enthielt. Er hat, je nachdem das Herbſtgeſchäft ging, 150 bis 175 Fuver Wein verkauft und ſoweit gezuckert, daß von einem rationell ber⸗ beſſerten Wein geſprochen werden könne. Auf den Vorhalt, daß Fäſſer vorgefunden worden ſeien, die zur Hälfte Wein, zur Hälfte Zuckerwaſſer enthielten, bemerkt Koppel, daß eine ſolche Zuckerung zuweilen nur wegen Platzmangels und nur auf kurge Zeit erfolgt ſet. Noch an dem gleichen oder ſpäteſtens am folgenden Tage ſe der Inhalt eines ſolchen Jaſſes mit den übrigen Weinen ber⸗ ſchnitten worden, ſodaß die Zuckerung noch nicht 25 Prozent erreicht habe. Bei Rotmoſt ſeien zu 80 Litern reinem Moſt 20 Liter Zuckern⸗ waſſer gekommen. Das Vorhandenſein von Fäſſern mit Seulböden als durchaus unverdächtig zugebend, beſtreitet der Beſchuldigte, daß in ſolchen Fäſſern mehrfach Portugieſermaiſche enthalten gewefen ſei. Die ihn in dieſer Beziehung belaſtenden Ausſagen einzelner Zeugen ſeien unwahr und offenbar auf Beeinfluſſung und Be⸗ ſtechung durch eine„geheimnisvolle Geſellſchaft“ zurückzuführen. Nach ſeinen eigenen Angaben hat der Angeklagte in den Jahren 1900 bis 1905 für M. 60 000 Wein verkauft und 2736 Zentner Zucker verbraucht. Von Dr. Möslinger hat Koppel einmal 18 Korbflaſchen bezogen. Es ſoll ſich dabei um 9 Flaſchen Reinhefe und 9 Flaſchen Gärmittel gehandelt haben. Aus der Zeugen⸗ bernehmung iſt die Ausſage des Küfers Jakob Mummert von Mußbach, eines Hauptbelaſtungszeugen, bemerkenswert, Mum⸗ mert war bis 2. Juni 1905 bei Koppel beſchäftigt. Einer kleinen Differenz mit dem Angeklagten wegen wurde er am 2. Junt aus der Arbeit entlaſſen. Am Tage darauf hat er bei der Polizei gegen Koppel wegen der unter Anklage geſtellten Vergehen Anzeige er⸗ ſtattet. Der Zeuge gibt an, daß der Angeklagte im Herbſt 1904 3000 Liter Naturwein 3000 Liter Zuckerwaſſer beigeſetzt habe. Bei Weißmoſt ſeien die Fäſſer zur Hälfte mit Naturmoſt, zur Hälfte mit Zuckerwaſſer gefüllt worden. Das Auffüllen von Zuckerwaſſer ſei von dem Beſchuldigten ſelbſt angeordnet worden. Auch Rotwerne ſeien mit Zuckerwaſſer vermiſcht worden. So ſeien 4500 Liter Rot⸗ vein einmal 1700 Liter Zuckerwaſſer zugeſetzt worden. Zeuge er⸗ ſtattet über weitere Einzelfälle belaſtende Ausſagen und bekundet bezüglich zweier Fäſſer mit Senkböden, daß die aus dieſen abge⸗ zogene„Brühe“ ebenfalls mit Zuckerwaſſer vermiſcht und mit anderen Weinen verſtochen worden ſei. Ferner ſagt er aus, daß die Treber getrocknet und dann nochmals gekeltert worden ſeien, worauf das Ergebnis wiederum vermiſcht worden ſei. Im Jahre 1908 ſeien Treſter in Zuckerwaſſer eingeweicht, dann gekeltert und das Ergebnis mit neuem Wein berſtochen worden. Auf Befragen des Vorſitzenden, warum Fäſſer mit der Aufſchrift„Hauskrank“ verſehen worden ſeien, ſagt Zeuge, daß dies mit Rückſicht auf eine etwaige Kontrolle geſchehen ſei. Ueber die von dem Angeklagten von Dr. Möslinger bezogenen 18 Korbflaſchen mit Inhalt ſagt Mummert, daß der Inhalt dieſer Flaſchen von dem Buchhal ter Oppenheimer in die Fäſſer geſchüttet worden ſei, und zwar ſeien auf das Faß zwei Flaſchen gekommen, von denen jede eine andere Flüſſigkeit enthielt. Was es für Flüſſigkeiten waren, weiß Zeuge nicht zu ſagen. Er glaubt, daß es ſich um Reinhefe und Glihcerin gehandelt habe. Der Angeklagte widerſpricht allen dieſen Angaben mit Entſchiedenheit und ſtellt das Verhalten Mummerts als Spio⸗ nage dar. Die von der Staatsanwaltſchaft geladenen Zungen⸗ Sachverſtändigen, Weingutsbeſitzer Spieß⸗Maikammer, Weingutsbeſitzer Isler⸗Diedesfeld und Weinhändler Köhler⸗ Landau bezeichnen die bei dem Angeklagten beſchlagnahmten Weiß⸗ weine übereinſtimmend als überſtreckt und dünn. Der Wein habe wenig Wein⸗ und wenig Säuregehalt. Auf einem weſfenklich anderen Standpunkt ſtehen die von der Verteidigung geladenen Zungenſachverſtändigen. Küfermeiſter Deides heimer⸗Neu⸗ ſtadr hält den Wein nicht für überſtreckt, nur für rationell ber⸗ beſſert. Der etwas eigentümliche Geſchmack ſei auf die Fäſſer zurück⸗ zuführen. Aehnliche Gutachten geben auch ab Weinkommiſſionär Koeſchbach⸗Mußbach, Kellermeiſter Neckenauer⸗ Mußbach, Privatmann Albert⸗Landau. 5 Sport. * Fußball. Drei intereſſante Wettſpiele werden kommenden Sonntag auf dem hieſigen Exerzierplatze ausgefochten, und zwar treffen ſich die drei Mannſchaften des Mhm..⸗C.„Phönix“ und deſſen Bruderverein, der Karlsruher.⸗C.„Phönix“ zum Retour⸗ wettſpiel. Am 1. Oktober vorigen Jahres verlor Mannheim mit ſeiner 1. Mannſchaft:0 und der 2.:0 Goals in Karlsruhe. Karlsruhe gewann vor kurzer Zeit über die hieſige M..⸗G. 96 mit 8: 0, die 2. Mannſchaft iſt bekanntlich Inhaberin der Meiſter⸗ ſchaft 2. Klaſſe des Verbandes füdd. Fußball⸗Vereine und die 8. Mannſchaft darf zu einer der beſten Süddeutſchlands gezählt werden, ſodaß heiße und geſpannte Kämpfe zu erwarten ſind. Die Spiele beginnen nachmittags 2 Uhr. 5 5 Ringkämpfe in Prag. Zu ſtürmiſchen Szenen kam es bei dem Entſcheidungsringkampf zwiſchen Koch und Czyganie⸗ wiez in Prag. Das bis auf den letzten Platz gefüllte Theater hatte ſich in zwei Parteien geſondert, von denen die eine dem Deutſchen, die andere dem Polen zujubelte. Als Koch ſeinen Gegner durch einen überraſchenden Griff nach 15 Min. 5 Sek. auf die Schultern warf, brach ein Jubel auf der einen und Heulen und Pfeifen auf der anderen Seite aus, ein Lärm, der minutenlang das Haus durchbrauſte. Die Klaſſifikation der Konkurrenz ergab folgendes Reſultat: Jakob Koch⸗Deutſchland erhielt mit neun Siegen den 1. Preis von 3000 Kronen, der 2. Preis von 15 Kronen wurde Czyganiewicz⸗Polen für acht Punkte au geſprochen, der dritte Preis von 1000 Kronen fiel an John ß 1„ Abs II., der ſieben Punkte exrungen ha A. General⸗Anzeiger. rannheim, 4. Mat Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Großh. Hof⸗ und National⸗Theater Mannheim. Die Intendanz ibt bekannt, daß Samstag, den 5. Mai im Neuen Theater im Pfengrten der Schwanl:„Sein Doppelgänger“ zur Aufführung gelangt und nicht eine Wiederholung des früher in Ausſicht ge⸗ nommenen und auf den Plakaten des Verkehrsvereins berzeichnelen Schwanles:„Der Weg zur Hölle“. 85 Robert Schumann⸗Gedächtnisfeier in Heidelberg.„Anläßlich der im Juli ds. Is. ſtattfindenden Wiederkehr des 50. Todestages von Robert Schumann veranſtaltet der Heidelberger Bachverein am 18. Mai im großen Saale des neuen Kollegtenhauſes der Un⸗ perſität eine Gedächtnisfeier. Neben der großen Bedeutung des feinfinnigen und wie Rich. Wagner treffend bemerkt„des ſinn⸗ pollſten und begabteſten Muſikers“ der Nach⸗Beethoven ſchen Periode mögen wohl auch die näheren Beziehungen, welche Schumann mit Heidelberg verknüpften, Urſache zu dieſer pietätvollen Feier geweſen ſein. Hat doch Schumann 1829 als Student der Rechte ein bolles 15 die Reize des ſtudentiſchen Lebens genoſſen. Die Poeſie des Neclartales begelſterte ſein für alles Schöne empfängliche Gemüt. — Die Feier wird in der Jorm zwwpeier Konzerte ſtattfinden, deren erſtes, vormittags 11 Uhr, ein Vortrag von Liedern und Geſängen Hurch die auch Fler rühmlichſt bekannte K. u. K. Kammerſängerin Bulu Mysz⸗Gmeiner bilden wird. Abends 8 Uhr findet odann ein Kammermufiktonzert ſtatt, deſſen Programm Schumanns eet Op. 41 Nr. 1, Brahms G⸗moll⸗Quartett Ob. 2⁵ und Schumanns Es⸗dur⸗Klavierquartett Op. 44 enthält. Die Bert Prof. Dr. Wolfrum, Prof. Hugo Heermann, Hugo Nortſchac, Prof. Fritz Baſſermann und Johs. Hegar herden bie Interpreten dieſes künſtleriſchen Unternehmens Die igl. Geſellſchaft der Wiſſenſchaften 15.„Oktober ds. Js. ſämt⸗ Körperſchaften in Göttingen einberufen.— Unter großer weihevollen 0 riedrich, Ratenun d 8. Zt. Sekretär der hiſtoriſchen Klaſſe der eriſchen Alademie der Wiſſenſchaften.—. Unläßlich der 200⸗ cen geer von Benjamin Franklins Geburt hat die von ihm begründete Undverſität Philadelph da verſchiedene doktor en promopiert, unter ihnen König Eduar d VII., der ſich durch den engliſchen Botſchafter vertreten ließ, den italieniſchen Erfinder Marconi, den amerilaniſchen Philanthropen Car⸗ negie und den Angliſten Profeſſor Dr. A. Brand!, der als Verkreter der Berliner Uniberſität und Akademie der Wiſſenſchalten erſchtenen war. Die Galerie Hermes, Frankfurt a. M. ae für den Mai umfangreiche Rollektionen von Wilh. 5 und 90 Nagel⸗Karlsrubhe, Max Roeder⸗ ichard Pietzſch⸗München. ie Kollekkion Pietzſch hat vor kinigen Monaten in der Münchener Sezeſſion Erfolge errungen. Die Sonderausſtellung der farbigen Original⸗Photographien der Photogr. Geſellſcaft in Steglitz 15 reges Intereſſe. sein klaffiſcher Gedenkſteln. Im Stadtpark zu Rudo! ſt a dt iſt am 1. Mai ein Gedenkſtein für Schiller, Goethe, Herder und Wieland Angabe von Geburtsort, Geburts⸗ und Todesjahr aufgeſtellt worden. a 1 0 Miarscha“, tragiſche Oper in 4 Akten von Peter Heiſe erlebte in Stuttgart ihre erſte deutſche Aufführung und and eine warme Aufnahme. Die Muſik iſt großenteils orig'nell mit nordiſcher alterkſtil. 5 Die e Duſe. Aus Rom wird dem„Pörſ⸗Cour. eſchrieben: Seit Jahren ernſthaft leidend, hat Eleonora Duſe ſich Fanuche ezwungen geſehen, da das Leiden, ein Luftröhref⸗ ftatarrh, 10 verſchlimmerte, ihre Verpflichtungen, ſowohl in opa wie in Amerlta, und auch ihre Kontrakte mit der eigenen ellſchaft aufonlöfen. Der malerielle Schaden iſt ein ſehr be⸗ ſröchtlicher. der Stiſter des Franklin⸗Denkmals in Paris iſt, wie dem „Berl. Tagbl.“ geſchrieben wird, der Deulſch⸗Amerikaner Joßn Harjes. Erx eniſtammt einer belannten Bremer Palrtzler⸗ milſe. Herr Harfes, der in Paris als Chef der großen amerilka⸗ niſchen Bankfirma Morgan, Harzes u. Eb. lebt, iſt in Bremen ge⸗ boren und hat ſeiner Vaterſtadt vor ſechs Jahren die delden Relterſtatuen Malſons geſchenkt, die in der deulſchen Abteilung der Weltausſtellung zu ſehen waren. Das Pariſer Franklin⸗Denkmal at er gans auf ſeine Koſten errichten laſſen. Badiſcher Lauptag · „ Kammer.— 69. Sitzung. S Karlsruhe, 4. Mai. Pröſident Wildkens eröffnet die Sitzung um 9 Uhr 20 Min. 115 Staatsminiſter v. Duſch und Regierungs⸗ kommiſſäre. Eingegangen 5 eine Petition der Altſtadt und Oſtſtadt in ſtarlsrude, die Bahnhoffrage betr. Die Beratung der Novelle zum Elementarunterrichtsgeſetz. Abg. Klb(Soz.) erklärt, daß ſeine Partei bei Beratung des porliegenden Entwurfz auf das weite S ulgebiet in der Beſprech⸗ dber müſſe. Er ſpreche 5 im Namen der Arbelterſcha l5 ſe eln ſozlales, politiſches, ölonomiſches und wirtſchaftliches ntereſſe an der Schulgeſetzgebung habe. Heute gelte mehr denn ſe das Wort„Wiſſen iſt eine Macht“, und mit Recht ſage man, die Schule hat, hat die Zukunft. Was auf dem Gebiete der Fune geſchehe, das komme dem Staat, dem Einzelnen zugute. e ge der Volksſchule iſt ein Stück ſo jale Frage und wer, wie die Regierung, die Schulfrage als eine Fnansfrage behandle, gauf dem——— Wege, denn dieſe Schulfrage ſei auch von be⸗ enber volkswirtſchaftlicher Bedeutung. Man ſollte auch in der Schule neben der verſtandesgemäßen Ausbildung auch Herz und Gemüt bilden. Der Miniſter geſtern immer auf Staaten verwieſen, die auf dem Schulgebiete rückſtändig ſind, er verweiſe auf die fortgeſchrittenen Schulen in Dänemark, Schweden, Amerika. Unſere Volksſchule ſei leider immer noch eine Schule für die ärmeren Klaſſen der Bevölkerung; nicht der Geldſack der Eltern—5 die Hauptrolle ſpielen, ſondern die geiſtige Qualität der Kinder. Heute mache ſich immer mehr die platte Mittelmäßig⸗ keit breit zum größten Nachteil der breiten Maſſen des Volkes. Heute ſpielten die Stipendien eine Hauptrolle zum großen Schaden oft derjenigen, die ſie genießen. Wenn wir unſere Hochſchule auf das Beſte ausgeſtalten, ſo ſollte man dieſen Grundſatz 908 auf die Volksſchulen ausdehnen; aber man fürchte die Volksbildung, wir die Verbindung der Schule mit der Kirche, die ſich gern als Mutter derſelben aufſpiele, ſich aber als Rabenmutter erwieſen habe. Solange die Kirche in der Volksſchule Einfluß beſitzt, habe ſie auch Einfluß auf das öffentliche Leben und ſo ſei es die Auf⸗ gabe, die Schule von der Kirche frei zu machen. Der moderne Staat habe keine Religion, keine Konfeſſion; dieſe Tatſache führe zur Konſequenz der Trennung von Kirche und Staat⸗ Der Religionsunterricht ſei Aufgabe der Kirche, aber nicht in der ſtaatlichen Volksſchule. Wir laſſen der Kirche volle Lehrfreiheit, aber keine Privilegien. Und wie viele Lehrer, die vom Glauben abgefallen, erteilten heute noch Religionsunterricht; das ſei ein ungeſunder Zuſtand, den auch das Zentrum nicht billigen könne. Von Goethe, Schiller, Leſſing erfahre man in der Volksſchule wenig oder gar nichts und werde bis zum Ueberdruß mit orien⸗ taliſchen Wundermärchen gefüttert. Der Staat müſſe auf bieſem Gebiete vorwärtsſchreiten und endlich dem faulen Kompromiß ein Ende machen, der heute beſtehe zwiſchen den ſich gegenüber ⸗ ſtehenden zwei Weltanſchauungen. Er anerkenne, daß die Simul⸗ tanſchule ein Uebergang zur religionsloſen Schule ſei. Auf dieſem Standpunkte ſtünden übrigens recht fromme Leute. Er verweiſe darauf, daß erſt in dieſen Tagen ein evangeliſcher Geiſtlicher das Apoſtolikum für eine Geſchichtsfälſchung erklärt habe, trotzdem werde dasſelbe in der Schule gelehrt. Der vorliegende Entwurf ſei viel zu wenig und beweiſe von neuem, daß die Volksſchule das Aſchenbrödel des Staates ſei. Nur die reine Stagtsſchule werde die richtige Anſtalt ſein und wenn beute der Landtag nicht nach⸗ gebe, ſo ſcheitere der kleine Fortſchritt an der finanziellen Frage. Nicht die Gemeinden, ſondern der Staat habe die Mittel zu ge⸗ währen und wiſſe nicht, woher er ſie nehmen ſolle— an den Schul⸗ laſten ſei noch kein Staat zugrunde gegangen. In Baden iſt die Volksſchulfrage eine Lehrerfrage und er pertrete mit ſeiner Partei die Anſicht, daß die Forderungen der Lehrer gerecht ſeien und warum ſollten denn die Lehrer hinter den anderen Beamten zurück⸗ ſtehen und was würde man erleben, wenn man einmal die Be⸗ amten wie die Lehrer behandeln würde. Nur die Finanzfrage halte bie Regierung ab, die Lehrer in den Gehaltstarif einzureihen. Zur Zeit der großen Staatsüberſchüſſe habe man für die Lehrer nichts übrig gehabt. Der Staat habe die Schulpflicht eingeführt, baraus reſultiere die Schulgeld⸗ und Lehrmittelfreiheit. Baden habe wohl die Simultanſchule, aber immer noch die konfeſſionellen Seminare; da dürfe man ſich nicht wundern über die katholiſchen Lehrervereine! Vor allem aber ſei eine Vermehrung der Seminare notwendig, die man brauche, um die gegenwärtige Schulvorlage in praxi durchzuführen. Heute ſollten die Gemeinden die Sünben der Regierung zahlen; wenn man die Vorlage unpopulär machen wollte, könnte man nichts beſſeres tun, als die Laſten den Ge⸗ meinden aufhalſen.(Sehr richtig.) Das Volk und die Lehrer hätten lange genug auf dieſe Vorlage gewartet; heute ſcheine es faſt, als ob die beiden großen Parteien in ihren Forderungen der Regierung nachgeben wollten. Abg. Schmidt(B. d..) tritt für die Einreihung der Lehrer in ben Gehaltstarif ein und in der Frage der Gemeindebeiträge für den Kommiſſionsantrag, wenn er es auch für wünſchenswert halte, daß die Gemeinden don den Schullaſten überhaupt befreit und dieſe auf den Staat übertragen würden. Abg. Wiedemann glaubt feſtſtellen zu ſollen, daß auf dem Gebiete des Mittel⸗ unb Hochſchulweſens weſentlich mehr geſchehen ſei, wie auf dem Volksſchulgebiete. Den Lehrern ge⸗ bühre eine beſſere ſoziale und pekuniäre Stellung, das bedeute den Anfang der Reform, die nutzlos ſei, wenn man nicht ein tüchtiges Lehrermaterial habe. Dies könne man nur erreichen. wenn man ſie mit den übrigen Beamten gleichſtelle. Finanzielle Bedenken dürften im Schulweſen nicht die Hauptrolle ſpielen; es ſei Pflicht des Staates für die Lehrer einzutreten, die Vorlage bringe den Lehrern keine Aufbeſſerung, ſondern nur eine ger ꝛchte Gleichſtellung mit den übrigen Beamten. Auf die Nebeneinnahmen der Lehrer ſollte man nicht hinweiſen, wie es bon der Miniſter⸗ bank geſchehen. Tatſächlich könnten manche Lehrer ohne Neben⸗ einnahmen Überhaupt nicht auskommen. Was die Gemeindebeiträge betreffe, ſo bitte er dem Kommiſſtonsantrag zuzuſtimmen. Seien dieſe Fragen erledigt, dann dürfte auch die Frage der Schul⸗ aufficht und anderer Schulangelegenheiten zu erwägen ſein. Er halte es für geboten, daß im Oberſchulrat ein Kollegtalmilglied geſchaffen werde, das die Arbeit der Kreisſchulräbe einheitlich bearbeite. Redner macht ſodann Vorſchläge über die Vorbildunt der Lehrer und befürwortet die Anſtellun wiſſenſchaftlich gebil⸗ deter Kreisſchulräte in den Seminarlen. Vor Allem ſei aber dir Selbſt⸗Weiterbildung der Lehrer, beſonders der füngeren geboten Enblich ſeien auf den Seminarien Kurſe geboten in methodiſcher und didaktiſcher Ausbildung; ferner ſei eine Aenderung in der Dienſtprüfung geboten und zwar von einer eingeführten Zentral⸗ prüfungskommiſſion. präſ. Wilckens bittet den Redner, nicht ſatveit vom Thema abzuſchweifen. Abg. Wiedemann verbreitet ſich ſodann über die Organi⸗ ſation im Schuldienſt ſelbſt und vertritt bor Allem eine bebeulende Reduktion der Schlergahl. Redner befürwortet ferner einen neuen Lehrplan für die Fortbildungsſchulen, wie der weiblichen e e die von großer ſozialer Bedeutung ſeien. ndlich tritt Rebner für die zu der Vorlage eingegangenen Peti⸗ tionen ein. Abg. Geimburger(Dem.) will ſich an die Vorlage hakten und andere Reformfragen ausſcheiden. Innerhalb des Hauſes ſei kein Zwieſpalt zu verzeichnen und beſonders habe auch der Zen⸗ trumsredner ſich lebhaft für das Geſetz ausgeſprochen. Doch ſollten die Herren etwas auf ihre Preſſe aufpaſſen, er er⸗ innere an den Brief des„ rn“ im„Beobachter“, der ein ganz ſeltſamer, aber 6 f intereſſanter Bauer ſei. Er verſtehe nicht, welche Zwecke mit der Veröffentlichung des Briefes verfolgt würden, beſonders im gegenwärtigen Augenblick, wo das Haus ein⸗ 81 0 ſich der Lehrex annehme. Zwei Punkte, die Einreihung er Lehrer in das ee und die Gemeindebeiträge, bil⸗ deten die Dlfferenzen. Gewiß werde die Welt nicht untergehen, wenn die Laer nicht eingerelht würden, aber man würde damit in weiteren Kreiſen Zufriedenheit ſchaffen. Der Miniſter habe auch von den üblen Folgen der Jukunft geſprochen, nun, di ſe würden im Allgemeinen darin beſtehen, baß bel der Reviſion des Gehaltstarifs auch die Lehrer dabei ſein würden. Dann babe man auf die Schule als Gemeindeanſtalt hingewieſen— das ſei doch nicht viel mehr als Schlagwort, denn die Gemeinde habe im Allgemeinen nicht viel in die Schule hineinzureden, vielmehr ſei die Schule eine Anſtalt für Staat und Gemeinde. Der Miniſter habe dann gefragt, wo der Stabtlehrer bleſbe— nun ba, wo er jetzt ſchon ſei. Und die Städte würden auch ferner demüht ſein, ihre Lehrer beſſer zu zahlen, um ſie zu behalten. Der Miniſter habe nun gefragt, was aus der Reviſton deß Gehaltstarifs in zwei Fahren werden ſollte, wenn die Lehrer eingereiht ſeien. Wenn die Lehrer heute nicht eingereiht werden, dann gehe die Geſchichte von Neuem los und der Miniſter in der gleichen Lage tvie heute. Die Regierung ſollte von ſich aus den Schritt tun und ſich nicht zu ſehr dazu zwingen laſſen. Weitere Schwierigkeiten bereiteten die Gemeindebeiträge und man befürchte eine Lockerung des Bandes der Gemeinde mit der Schule. An dieſe Lockerung glaube kein Menſch, wohl aber werde bei dieſer rein fiskaliſchen Maß,⸗ regel das Verhältnis der Lehrer in den Gemeinden außerordenklich erſchwert Sinne det hiſtoriſchen Entwickelung klege en. daß das an der Schule ümmer weede, denn ze tiefer die Volksbildung. deſto geringer 8 Fare eti 2— bes der naometode und ſe ſoſße won encßh flicht Freprperg en, wägen, daß hier die Städte mit be ftos ſachlicheg Eitee zn Sckore alſo auch hier kaum ſtichhaltig. Elen die Seſtuung aufgeben, daß eine Einigung im Sibte möglich ſei, aber eine weitere Belaſtung er h er ſne verhängnisvoll halten und auch er würdbeinden ud auchen purdrchten, daß eine ſoiche Maßnahme die Vorlage im höchſten Gre ür machen würde.(Bravo) unpobulär 8 1 Süßkind(Soz.): Nicht nur ſondern auch im Volksſchulweſen ſollte D Spi marſchieren und nur das Land werde inlamd del 125 58 Stelle ſtehen, das die beſte Schulbildung N Aus⸗ bildung der höheren Stände werde in Badenn 19 8 28 getpiß mit Recht, deshalb dürfe man aber auch bewwiel 5 zür die arbeitenden Klaſſen eine tüchtige Schuſe geſten; be Do dieſe fehle, ſeien auch die Arbeiterverhältniſſe 50 Natur 5 Partei verlange in erſter Reihe die Staatsſchulk. Ausbildung in der Volksſchule— ob in den Städzen ader n gande— müſſe eine gleſchwertige ſein. Die Reſultate in Nios ldungs⸗ ſchulen würden ohne tüchtige Volksſchuldildung geul ſein. Bei den Staatsſchulen ſei die Frage der Aufbring der Schul⸗ laſten auf die einfachſte Weiſe gelöſt. Notwendig daß ſchon auf dieſem Landtag ein Nachtrag für zwei weitere Lrhildungs⸗ anſtalten eingebracht würde. Die Finanzfrage dürfbei keine tolle ſpielen und ſeine Partei werde gern hierzu alle endigen Mittel bewilligen. Heute ſei der Lehrer halb Staatsalß Ge⸗ meindebeamter, dies ſei ein unhaltbarer Zuſtand Er ſee daß die Vorlage angenommen werde, die hierzu berſvendet Peittel würden zum Beſten des Volkes ausgegeben. Oberſchulrat Weygoldt führt aus, daß der Al Folb unſer Volksſchulweſen zu düſter geſchildert habe; dasſelbe ſe in Bezug auf Rechnen, Schreiben uſw. auf der gleichen Hös cdie dasfenige in den anderen Staaten. Unſere Seminare ſeien duid⸗ ſätzlich nicht konfeſſionell. Im Religionsunterricht ſei der A. auf einen beſtimmten von der Oberſchulbehörde hergusgegeben 8 angewieſen, in den der Oxtsgeiſtliche nicht hinelnzuren Abg. Fehrenbach(Ztr.): Wenn der Abg. Heimburge meine, der Brief des Bauern rühre nicht von einem Bauern her (Abg. Frühauf: Sehr richtigl ſtürmiſche Heiterkeith ſo werde er den Brief dem Kollegen Heimburger zeigen. Er müſſe ſich heute nochmals in Kürze gegen die Ausführungen Kolbs wenden, deſſen Bemerkungen über Religion von einem Geiſt und einer Auffaſfung getragen geweſen ſeien, die keinen Anſpruch habe, um ihnen einen Wert beizumeſſen. Unſer Volk ſei in ſeiner überwiegenden Mehr⸗ heit religiöbs geſinnt und geſtimmt und verlange, daß der Staat auf dieſe religiöſe Gläubigkeit ſeines Volkes die entſprschende Rückſicht nehme und der Staat tue dies in der richtigen Weiſe unſeren Hochſchulen, Dabei wünſche er natürlich nicht einen Zwang im Erteilen dieſes Unterrichts. Der Lehrer werde durch eine ſolche Erklärung, daß ſeine Ueberzeugung ihm nicht ermögliche, den Unterricht in der Religion zu erteilen, keinen Schaden erleiden.(Widerſpruch, ohol) An der Religion ſei noch kein Volk zugrunde gegangen, wohl aber an dem Raffinement des Lebens und der überfeinerten Bildung. Der Abg. Kolb habe auch geſagt:„Der Staat hat die Mittel und muß ſie haben!“ Ja wo ſind denn die Mittel und wo iſt das ſozlaldemokratiſche Programm, das dieſe Mittel herzaubert. Das ſind Redensarten, mit denen nichts anzufangen iſt. Er müſſe aber auch die Vorwürfe auf die bisherige Volksſchule zurück⸗ weiſen und er würde es tief bedauern, wenn der Pflichteifer der jetzigen Lehrer in der Schule ſich nach dem Gehaltsmaximum richte. So hätten es die früheren Lehrer bei einer ſchlechten Be⸗ zahlung gehalten und ſo hielten es wohl auch die heutigen. Er ſage aber auch offen und ehrlich, daß er es bedauern würde, wenn nichts zuſtande käme im Intereſſe der Schule und Lehrer. Die⸗ jenigen, die etwas zuſtande bringen wollen, halten es mit den Lehrern am beſten. Mit dem entſchiedenen„Nein“ der Regie⸗ rung müſſe man auch rechnen; Alles oder Nichts! ſage er nicht, und ſo hoffe er, daß es gelinge, etwas Gutes noch zuſtande zu bringen. Damit ſei allerdings die Lehrerfrage für einige Zeit erledigt und eine gewiſſe Ruhe müſſe eintreten und e könne davon nicht die Rede ſein, auf dem nächſten Landtag wieder von neuem mit dieſer Frage zu beginnen. Er befürchte aber auch, daß die Lehrer, wenn auf dieſem Landtage nichts zuſtande käme, auf dem nächſten Landtage nicht beſſer fahren. wütben. Abg. Binz(natl.) gibt namens ſeiner Fraktion die Erklärung ab, daß er den Ausführungen Kolbs inbezug auf Treunung von Staat und Kirche und Ausmerzung der Religion aus der Schule ablehnend gegenüber ſtehe. Die Trennung von Staat und Kirche würde aber auch die Friktionen nicht aus der Welt ſchaffen. Mit der Ausſchaltung des Religionsunterrichts würden aber nur neue Friktionen geſchaffen. Kolb habe auch wieder einmal gegen die Heer⸗ und Marinepolitik der Nationalliberalen polemiſiert. Er meine, daß man ſich vor allem ein wohnliches, friedliches Haus einrichten müſſe und daß wir ſchlechte Haushalter wären, wenn wir die 0 Rüſtung erſchüttern wollten. Was endlich die Vorlage betreffe, ſo möchte er hoffen, daß die Regierung ſich in ben entſcheidenden Punkten der Kommiſſion nähere. Die Regierung würde vor allem auch zu einem Abſchluß auf dieſem Gebiete kommen und ſich ein großes und gerechtes Verdienſt er⸗ werben. Wenn die acceptiert, ſo betrachte ſeine Fraktion in dieſer Vorlage eine antleipierte Gehaltsreviſion für die Lehrer. Nach einer kurzen perſönlichen Bemerkung des Abg. Kolb wird die Sitzung halb 2 Uhr geſchloſſen. Morgen 9 Uhr Fort⸗ ſetzung. *** 1. Kammer.— 10. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) + Karlsruhe 4. Mai. räſident Prinz Karl eröffnet 10 Uhr 10 Min. die Sitzung. m Regierungstiſch Miniſter des Innern Dr. Schenkel und Regierungskommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht der Bericht der Budgetkommiſſion über das Budget des 74 Großherzoglichen Miniſteriums des Innern für 1906.07. Uusgabe Titel—10, 14 und 15, Einnahme Titel 1. 2, 5 unb 8. Frhr. v. Rüdt zeigt zuvor die neuen Eingaben an; alsdann wird in die Tagesordnung eingetreten. Oberbürgermeiſter Beck erſtattet den Bericht der Budgetkom⸗ miſſton. Nicht eine einzige Poſition war zu beanſtanden geweſen und es wurde in der Budgetkommiſſion nur darauf hingewieſen, daß allzu ſparſam in der Bemeſſung der Poſitionen vorgegangen worden ſei. Während die Regtierungen die Mehrfordernden waren, ſind es heute die Volksvertreter. In poltzeilich⸗politiſcher eld wird es dem Miniſtertum nie gelingen, bei der Partei⸗ zerklüftung vollauf allen Wünſchen gerecht zu werden. Was die Verwaltungstätigkeit des Miniſteriums als ſolche betrifft, ſo muß hier der rückhaltloſen Anerkennung Ausdruck verliehen werden; im badiſchen Miniſterium wird in einer großzügigen liberalen Weiſe degiert. Wir haben in Baden das Glück, da die beiden letzten Miniſter des Innern zugleich die beſten Kenner der badiſchen Ver⸗ waltung ſind. Der Berichterſtatter bedauert den vorzeitigen Heim⸗ b. W0 Miniſterislrats Heid. Die Hälfte der Kommiſſion wünſcht ie Beſſerſtellung der ee e die andere Hälfte einen bezweffelt. Die derzei⸗ re Reweſſung der Aebaffe der Acrevprgsnde befte in zd. * 2 3 54 5 ſent als wob von unn miff lang dur die halt Aus ſoll! ſagt r Abus rlth wot Rur Ste heit mei den Tit übe der gien * 5 4 4 . ſentanten der Regierung, als welche ſie einer anderen Bezahlung halten werden. Auf dem Gebiete der Baupolizei iſt eine ſorgfältige Auswahl der Beamten von großer Bedeutung für die Städte; ihnen 7 die Anſchauungen über eine Aenderung der Städteordnung weit nung, daß gegenwärtig nicht der rechte Moment vorhanden iſt, die hbeit ſcheint mir die Geſetzgebung über die Veräußerung der Ge⸗ meindeliegenſchaften gehandhabt zu werden. Die Kommiſſton ſtellt der Zentralleitung des badiſchen Amtsregiſtratorenvereins der Re⸗ gniern wird alsdann eröffnet. menzufaſſen. Ein innerer Grund, warum der Staat vor der Fahr⸗ nisverſicherung Halt machen ſoll, iſt nicht vorhanden. Der Staat ihnen, wie ſo vielen anderen; es kommt der wirklich Berufene und nicht verſichert. Wenn geſagt wird, daß andere Staaten die Fahr⸗ nisverſicherung auch nicht hätten, ſo ſollte ſich Baden davor hütten, nur kopieren zu wollen; auch wird der Apparat nicht ſo groß werden, als immer geſagt wird, denn wir haben ſchon eine Brand⸗ verſicherung; auch hat man eingewendet, daß der Staat nicht in die innerſten häuslichen Einrichtungen ſich miſchen dürfe, das iſt aber eine ganz rückſtändige Auffaſſung. Wenn auch hier der daß möglichſt bald an die ſtaatliche Fahrnisverſicherung gedacht werden muß. Die Regierung möchte folgende Fragen beantworten laſſen: 1) Wie viele Leute ſind im Lande Baden verſichert; 2) wie viele Prämien haben ſie in den letzten Jahren bezahlt und 3) wie viel an Entſchädigung iſt in den letzten Jahren bezahlt worden? beitsnachweisſtellen mit ſtaatlicher Unterſtützung. Der Haus⸗ und + Naturalverpflegſtationen bezal. Abänderung des Paragr. 28 des 5 aufmerkſam, daß dieſe reichsgeſetzlich gelöſt werden ſoll. Dem Manchein 4 Mar“ edts Igend; ſie ſollte verbeſſert werden bei der ellgemelnen Reviſion Gehaltstarifs. Die Amtsvorſtände ſind die berufenen Reprä⸗ als bisher bedürfen. Der Umbau einer Anzahl von Dienſt⸗ wohnungen iſt angefordert und durchaus berechtigt; eine Anzahl pon Dienſtwohnungen der Amtsvorſtände ſind aber noch durchaus unwürdig und ungeeignet. Von allen Seiten wurde in der Kom⸗ miſſion der Wunſch geäußert, die Amtsvorſtände möchten möglichſt lange ihren Bezirken erhalten bleiben. Dieſen Wunſch halte ich für durchaus berechtigt, aber nur durchführbar, wenn die Regierung die Amtsvorſtände beſſer geſtellt und in ihrer Karriere nicht aufge ſollte die völlige Gleichſtellung mit den Polizeidirektoren nicht ver⸗ ſagt werden. Was die Organiſation der Städte anbetrifft, ſo gehen Der Städteordnung kann man freilich nicht nach⸗ rühmen, daß ſie dem Fluſſe der Verhältniſſe vollauf gerecht ge⸗ worden iſt. Die Vertreter der Städteordnung ſind aber der Mei⸗ auseinander. Städteordnung zu ändern. Nicht mit der wünſchenswerten Gleich⸗ den Antrag, die Ausgaben Titel—8,—10, ſowie die Einnahmen Titel 1 und 2 zu genehmigen, die Beratung und Beſchlußfaſſung über Poſ. Titel 95 8 1 nicht wieder auszuſetzen und ie Petition gierung zur Kenntnisnahme zu überweiſen. Die Generaldebatte über den Etat des Miniſteriums des In⸗ en Winterer ſpricht den Wunſch aus, die Fahrnisverſicherung in eine ſtaatliche Zwangsverſicherung zuſam⸗ führt ja heute ſchon die Kontrolle über die Fahrnisverſicherung. Die Pripatperſicherungen haben Großes geleiſtet; aber es geht löſt ſie ab. Es ſind in Baden wohl 20—25 Proz der Einwohner egen⸗ ſatz zwiſchen Stadt und Land ausgeſpielt wird, ſo iſt eine ſtaatliche Fahrnisverſicherung gerade im Intereſſe des Landes gelegen. Die Verbindung der Verſicherungsgeſellſchaften wird immer inniger, ſo (Beifall.) Privatier Kirsner wünſcht die Errichtung koſtenloſer Ar⸗ Straßenbettel würde durch Unterkunftsgewährung an Arbeitsloſe auf ein Beträchtliches eingeſchränkt werden; auch würden manche Diebſtähle verhütet werden. Die Arbeitsnachweisſtellen müſſen mit Naturalverpflegſtationen verbunden ſein. So haben auch ſchon oberbadiſche Kreiſe Arbeitsnachweiszentralen eingerichtet. Die Zentrale in Konſtanz hat 1905 11 832 Stellen vermittelt; die vier oberbadiſchen Zentralen haben insgeſamt 70 903 Stellen vermittelt. Die Summen, welche die oberbadiſchen Kreiſen hierfür aufwenden, ſind ſo große, daß der Staat hier mit Unterſtübzungen helfend bei⸗ ſpringen muß, wenn die Nachweisſtellen in gleicher Weiſe fort⸗ arbeiten ſollen. Wenn der Arbeitsnachweis nicht geſetzlich geregelt werden kann, ſo ſollten die beſtehenden Arbeitsnachweisſtellen wenigſtens ſtaatlich unterſtützt werden. Weiter frage ich namens des oberbadiſchen Verbandes an, welche Haltung die Regierung einnimmt gegenüber der Eingabe des deutſchen Verbandes der Geſetzes betr. den Unterſtützungswohnſitz. Die Wanderfürſorge ſollte gleichfalls verſtaatlicht werden. Biürgermeiſter Weiß anerkennt das Beſtreben des Staates bei aller Aufrechterhaltung der Staatsautorität der Autonomie der Gemeinden gerecht zu werden. Mit beſonderer Freude ſehe ich der Aenderung der Gemeindeordnung entgegen. Im Zuſammenhang mit einer Reviſion der Gemeindeordnung wird man auch an eine Aenderung der Verordnungen herantreten müſſen, die mit der Ge⸗ meindeordnung zuſammenhängen. Die ſeitherigen Beſtimmungen über den Liegenſchaftsgrundſtock ſollten zweckentſprechend abgeän⸗ dert werden, da aus dieſen heute für die Gemeinden große Schwie⸗ rigkeiten erwachſen. Die Regierung ſollte eine Kommiſſion von Rechnungsverſtändigen und Gemeindevertretern einſetzen, welche der Materie einmal nähertreten. Eine andere Frage, die für die Städte ſehr wichtig iſt, iſt das Baurecht; es wäre von Intereſſe, wenn nur hier eine Gelegenheit geboten werden könnte zum Mei⸗ nungsaustauſch über die jetzige Geſtalt der Landesbauordnung. Im engen Zuſammenhang hiermit ſteht die Reviſton des Ortsſtraßen⸗ geſetzes; es iſt zu hoffen, daß noch dieſer Seſſion ein ſolcher Ent⸗ wurf zugeht. Ein Mißſtand, der im Bürgerl, Geſetzbuch begründet iſt, iſt der Umſtand, daß der Verkäufer eines Grundſtückes ſolange nicht gebunden iſt, als nicht der Verkauf notariell beſtätigt worden iſt. Wenn der Käufer gebunden iſt, ſolle auch der Verkäufer ſofort gebunden ſein. Eine Aenderung des Geſetzes tut hier dringend not. Nicht einverſtanden erklärt ſich der Redner mit der Uebertragung von Unfallunterſuchungen an die Bürgermeiſterämter; zn Hagen ſei hier beſonders über die ungleichmäßige Handhabung der Unfall⸗ unterſuchungen. Die Frage der Unfallverſicherung der Feuerwehren iſt auch eine ſolche, in der wir mit der Regierung nicht Ubereinſtim⸗ men. Dem zu Schaden gekommenen Feuerwehrmann ſollte ein Rechtstitel zuſtehen auf eine angemeſſene Unterſtützung. Redner ſpricht alsdann zur Ablöfung der Holzkompetenzen der kirchlichen Gemeinden; dieſe ſollten in der Ablöſung recht entgegenkommend ſein, umſomehr als die Rechtstitel auf recht prekärer Grundlage gegründet ſeien. Die Regierung ſollte hier feſte Ablöſungs⸗Normen ſchaffen. 5 Exzellenz Dr. Bürklin wünſcht daß die Amtsvorſtände nicht ſo oft verſetzt werden möchten. Die Verbeſſerung der Gehälter der Amtsvorſtände ſollte nicht nur denen in den Städten gewährt werden, ſondern vor allem denen auf dem Lande gewiſſermaßen als Prämie für längeres Ausharren auf dem Lande. Auch ſollten dieſe Beamte höhere Titel(17) erhalten. Redner empfiehlt alsdann die ungeteilte Arbeitszeit auf den ſtaatlichen Bureaus und ſpricht alsdann zur Weinfrage.—5 Geh. Kommerzienrat Kölle macht auf die ebenken aufmer ſam, bie einer ſtaatlichen Fahrnisverſicherung gegenüberſtehen. Vor allem ſtehe hier die Ablöſung der Privatgeſellſchaften hindernd ent⸗ gegen. Stadtrat Boeckh ſpricht zur Wanderfürſorge und macht dar⸗ orſchlage, die Wanderfürſorge den Landarmenverbänden zu über⸗ er ſich nicht ohne Weiteres anſchließen. Es würden gerſ⸗ ſtützung ihrer Arbeitsnachweiszentralen ſei nur zu unterſtützen. Frhr. v. La Roche⸗Starkenfels gibt ſeiner Genug⸗ tuung Ausdruck, daß das Miniſterium ein Erlaß hinaus gegeben habe, nach welchem die Kirchweihfeiern auf zwei bis drei Sonntage zuſammengelegt werden ſollen. Miniſter des Inneren Dr. Schenkel: Nach meinen Erfah⸗ rungen werden die Amtsvorſtände ihren hohen Aufgaben wohl ge⸗ recht; wenn eine beſſere Bezahlung für die Amtsvorſtände verlangt worden iſt, dann entſpricht dieſes Verfungen durchaus der Anſchau⸗ ung ber Regierung. Ich hoffe, wenn die Reviſion des Gehaltstarifs an den Landtag gelangt, daß die Geſichtspunkte des Berichterſtat⸗ ters in dieſer Richtung auch dort Berückſichtigung finden. Eine außerordentlich ſchwierige Aufgabe ſei der Baupolizei geſtellt, ſodaß es wohl wünſchenswert iſt, daß ſie ſich in gehobener Stellung bei den Bezirksämtern befinden. Wenn es als ein Mißſtand bezeich⸗ net wurde, wie heute die Beamten verſetzt werden, ſo muß ich an⸗ erlennen, daß namentlich bei den Ueineren Bezirksämtern der Miß⸗ ſtand des häufigen Wechſels vorhanden iſt, dieſer iſt wohl nicht bei den heutigen Gehaltsverhältniſſen zu ändern; ſehr einverſtanden bin ich mit dem Vorſchlage, den Amtsleuten, die lange Zeit ſich auf den ländlichen Bezirksämtern halten, beſondere Gehaltszulagen zu gewähren. Bezüglich der Einführung einer einheitlichen Bureau⸗ zeit wird es wohl nur allmählich gelingen, eine ſolche Bureauzeit durchzuführen. Ich glaube nicht, daß man je dazu⸗ kommen wird, die Gemeindeordnung aus einem Guſſe um⸗ zugeſtalten; ich halte hier die Ergänzungen und Abände⸗ rungen ſolcher Verfaſſungsgegenſtände für das Richtigere. Gefreut habe ich mich, daß zugegeben wurde, daß zu ſchnellen ein⸗ greifenden Aenderungen an der Gemeinde⸗ und Städteordnung keine Veranlaſſung beſteht. Wir haben im großen und ganzen die Erfahrung gemacht, daß die Gemeinden mehr beſtrebt ſind, Grundbeſitz aufzukaufen als Liegenſchaften billig zu veräußern. Ich glaube, die Staatsaufſicht hat bei der Veräußerung von Ge⸗ meinde⸗Liegenſchaften ſehr vorſichtig zu verfahren; wir werden nur verbietend einſchreiten, wenn wichtige lokale Intereſſen oder Intereſſen der Nachbargemeinden es erfordern. Vom Oberbürger⸗ meiſter Winterer wurde die Verſtaatlichung der Fahrnis⸗Ver⸗ ſicherung hier in einem feſſelnden Vortrage angeregt; es iſt dieſer Vortrag ein deutliches Zeichen für das immer größere ſoziale Ver⸗ ſtändnis, welches unſere Bevöllerung durchzieht. So im Sturme werden wir freilich nicht zur Verſtaatlichung der Fahrnisver⸗ ſicherung gelangen können. Die Fahrnisfeuerverſicherung iſt bei ſicherungen zu nicht zu teuerem Preiſe erhalten kann. Es würde ein großer Eingriff in die Privattätigkeit ſein, wenn wir heute mit einem Schlage die Feuerverſicherung verſtaatlichen würden. Trotzdem wird der Vorſchlag des Oberbürgermeiſters Winterer einer eingehenden Prüfung unterzogen werden müſſen. Ich bin gerne bereit, alle dieſe Erhebungen zu machen, welche der Herr Oberbürgermeiſter Winterer angeregt hat. Was das Orts⸗ ſtraßengeſetz anbetrifft, ſo glaube ich, daß noch in dieſem Monate dem Landtage ein Geſetz vorgelegt werden wird. Dem Verlangen des Herrn Kirsner nach einer ſtaatlichen Unterſtützung der ober⸗ badiſchen Arbeitsnachweiſe kann ich leider keine Erfüllung zu⸗ ſagen, da auch die übrigen Arbeitsnachweiſe dann eine Unter⸗ ſtützung verlangen könnten. Es iſt zu hoffen, daß die Zahl der Wanderarbeiter zurückgeht; bezüglich einer ſtaatlichen Wander⸗ fürſorge kann ich mich nur den Ausführungen des Herrn Boeckh anſchließen. Was die Verſicherung der Feuerwehrleute gegen Un⸗ fälle anlangt, ſo liegt keine materielle Veranlaſſung vor, hier eine Aenderung eintreten zu laſſen. Was die Ablöſung der kirch⸗ lichen Kompetenzen anlangt, ſo kann ich nur den Ausführungen des Herrn Bürgermeiſters Weiß beiſtimmen. Dekonomierat Frank unterſtützt den Wunſch nach Beſſer⸗ ſtellung der Amtsleute wie nach einer ſtaatlichen Fahrnisver⸗ ſicherung. Hierauf wird die Sitzung halb 2 Uhr abgebrochen.— Nächſte Sitzung: Samstag vormittag 10 Uhr: Fortſetzung der heutigen — Arbeiterbewegungen. * Mühlhauſen(Thüringen), 3. Maf. Wegen der Be⸗ teiligung an der Maifeier ſind bis jezt 125 Stricker der ſämklichen hieſigen Strickereien aus eſperrt worden. Trier, 3. Mai. Der Streik im hat auch Longwy ergriffen. Um Demonſtrationen zu verhindern wurden ſtarke Truppen-Abteilungen herangezogen. * Breslau, 3. Mai. Die Informationen der„Schleſ. Morgenztg.“ betr. die„abgehackte Hand“ des Bergarbeiters Biewald ſcheinen doch nicht zutreffend zu ſein. Jetzt teilt Jufſtizrat Dr. Mamroth⸗Breslau mit, daß Biewald in dem Flur des von ihm bewohnten Hauſes von eindringenden Schutzleuten bon hinten eine Säbelhieb über die Schulter und darauf etnen zweiten über den Hinkerkopf erhalten habe. Als er nun die Treppe hinaufflüchten wollte, ſei ihm von einem Schuß⸗ mann durch einen Sübelhieb die linke Hand, mit der er das Geländer erfaßte, glatt abgeſchlagen worden. Der Schutzmann, der den Schlag geführt habe, ſei bisher nicht mit Beſtimmlheit feſtzuſtellen geweſen. Gegen Biewald wurde Ubrigens, obwohl er an den Ausſchreitungen völlig un⸗ beteiligt war, ein Strafverfahren eingeleitet. * Paris, 3. Mai. Die Arbeitgeber der Autom obil⸗ fabriken in der Gegend weſtlich von Paris ſperrten ihre Arbeiter aus, da dieſe geſtern die Werkſtätten nach achtſtündiger Arbeitszeit verlaſſen hatten. Als die Arbeiter der großen Werke Levalois⸗Perret, Courbevoi, Puteaux und Satesnes heute morgen zur Arbeit erſchienen, fanden ſie die Tore der Werke verſchloſſen. *Lyon, 3. Maf. Im Zuſammenhang mit der Au s⸗ ſtandsbewegung erelgneten ſich heute achmittag ver⸗ ſchiedene Zwiſchenfälle. Die Manifeſtanten wiberſetzten 15 der Polizei. Ein als Antimilitariſt bekannter Arbeiter verletzte einen Poliziſten ſchwer durch einen Meſſerſtich in den Rücken. Det Uebeltäter wurde ſeſtgenommen. Ceixte Hachrichten und Telegramme. * Karlsruhe, 4. Mal. BVon unſerem Karls⸗ ruher Bureau.) Die von den Sozialdemokraten zum Ent⸗ wurf eines Geſetzes, Aenderung des Geſetzes übet den Elemen⸗ zarunterrichk betreffend, eingebrachten Anträge lauten: Zu g 14. An jeder ſind ſo viele Lehrer anzuſtellen, daß auf einen nicht mehr als 60 Schullinder kom⸗ men. Aus ſehr erheblichen Gründen kann durch die Oberſchul⸗ behörde einem Lehrer auf unbeſtimmte Zeit eine größere, jedoch nie eine 80 überſchreitende Zahl von Schulkindern überlaſſen werden.— Zu 3 21. Der Unterrichtsplan... wird dut ch Geſetz beſtimmt.— Zu 8 21, letzter Abſatz. Die ihnen hierfür zukommende beſondere Verg ütung wird von der Staats⸗ — Zu Ark. II. Unter A bei G 50 iſt am ützt, welche nicht als Wanderer ange⸗ Der richtigere Weg ſel Erstelm den le Sclufs kaſſe geleiſtet. beizufügen Feattnapeſſcn. Der Eaunſc ber oberbabſſcen Kreſſe anf Huter uns in Deutſchland in einer Weiſe ausgebildet, daß ein jeder Ver⸗ franzöſiſchen Grenzgebiet Vorlage ein großes Intereſſs. 2 und statmäßtgen Lehrexzngen für Unte⸗ Jg Acht in weiblſchen Pandarbeiden und für Haushaltungskunde“ — Art. II b iſt zu ſtreichen.— Zu§ 58. Gehalte und andere Bezüge der Lehrer an Volksſchulen werden von der Staats⸗ kaſſe getragen. Die Lehrmiktel werden unentgeltk⸗ lich vom Staate geliefert. Die Erhebung von Schulgeld findet nicht ſtatt.— Zu§ 120. Das Wort„unverehelichten“ iſt zu ſtreichen. * Dresden, 4. Mai. Dem Mörder Dittrich, der ſich ſeit geſtern im hieſigen Gerichtsgefängnis befindet, iſt ein 5. Mord in Oeſterreich nachgewieſen worden, ſodaß er nun als gfacher Mörder daſteht. * Lübeck, 4. Mai. Die des Gattenmordes und der Blutſchande angeklagte Witwe Burmeſter in Malkendorf beging lt.„Frkf. Zig.“ im Gefängnis Selbſtmord. * Poſen, 3. Mai. Im Grenzorte Schillno hat der Ar⸗ beiter Thiede aus Berlin ſeine Frau, die nach einem häuslichen Streit zu ihren Eltern reiſte und ſein Anſinnen, das Zuſammen⸗ leben wieder herzuſtellen, ablehnte, mit dem Meſſer ermordet. Der Mörder wurde in Thorn verhaftet. * Murcia, 4. Mai. Der Abbé Morlés erſchoß in der Sakriſtei der San Domingokirche den Jeſuiten Martinez und entleibte ſich dann ſelbſt. Die Urſache dieſes Dramas iſt unbekannt. * Pietermaritzburg, 4. Mai. Der Polizeirichter von Mahlabitim im Zululand und ein Poliziſt ſind beim Einziehen der Steuern ermordet worden. * Peking, 4. Mai. Der Chef des Kreuzergeſchwaders Kontreadmiral Breußing iſt heute mit ſeinem Stabe von dem Kaiſer und der Kaiſerinwitwe von China in feierlicher Audienz empfangen worden. eee FJurſt Bülow. * Berlin, 4. Mai. Das Befinden des Reichskanzlers Fürſten Bülow hat ſich, ſo ſchreibt die„Südd. Reichs⸗Korr.“, ſo gut geſtaltet, daß eine beſondere Kur nicht nötig iſt. Der gewöhn⸗ liche Sommeraufenthalt auf Norderney erſcheint für die völlige Wiederherſtellung der Geſundheit des Fürſten vollkommen genügend. 4 * Stuttgart, 4. Mai. Der König von Württem⸗ berg hat dem Reichskanzler Fürſten Bülow telegraphiſch ſeine aufrichtigſten Glückwünſche ausgeſprochen mit den beſten Wüüuſchen für eine baldige Geneſung. 5 255 Wittes Rücktritt. petersburg, 4. Mai. Heute liegt keine amtliche Meldung über den Rücktritt Witte's vor, doch erfährt die „Nowoje Wremja“, wie übrigens auch anderweitig beſtätigt twird, daß Witte geſtern nach Zarskoje Sſelo berufen worden iſt, wo ihm der Zar mitteilte, daß ſein Entlaſſungsgeſuch genehmigt ſei. Das Blatt hält es für wahrſcheinlich, daß die Neubildung des Kabinets erſt nach der Eröffnung der Duma erfolgen werde⸗ Eiſenbahnunfal.„„„ * Stargard i. Pom., 2. Mai. Heute früh kurz nach 5% Uhr fuhr der von Creuz kommende Perſonenzug infolge falſcher Weichenſtellung auf den bereits in der Halteſtelle Kollin haltenden Güterzug, wobei beide Maſchinen und mehrere Packetwagen entk⸗ gleiſten. Bei dem Zuſammenſtoß wurden 9 Perſonen ſchwer und einige leicht verletzt. Die Schuldfrage iſt noch nicht feſt⸗ iet.t. 5 Die Lage in Nußland. 9 05 Pekersburg, 4. Mai.(Petersb. Tel.⸗Ag.) Der Reichrat iſt durch kaiſerlichen Erlaß auf den 10. Maf ein⸗ berufen worden.„„ Deutſcher Reichstag. . Werltu, Mai. Am Bundesratstiſche von Rheinbaben, b. Stengel. Präſident Graf Balleſtrem eröffnet die Slbung um .20 Uhr.„„„ 25 Es wirb mit der zweiten Beralung des Zigarelken⸗ ſteuergeſetzes begonnen. Auf Antrag v. Elm(Soz.) wird die Beratung des§ 1, Tabakzoll bis zum Schluß zurückgeſtellt und es werden die Paragraphen 2 und 3, Steuerentrichtung und Stundung derſelben zuſammen beraten. Paragraph 2 enthält die Sätze der von der Kommiſſion vorgeſchlagenen Banderollenſteuer, Graf Mielezynski(Pole) hat einen Antrag eingebracht nach dem die Anbringung der Steuerzeichen möglichſt wenig die Beibehaltung der bisherigen Verpackung beeinträchtigen ſolls. 5 Singer(Soz.) hat namentliche Abſtimmung beantragt. Gröber(Ztr.) ſtimmtm im weſentlichen der Umarbeitung der Steuer zu, die die Vorlage in der Kommiſſion erfahten hat, Staatsſekretär Freiherr von Stengel erklärt: Die Re⸗ gierung zieß in der letzten Zeit bei den Intereſſenten auf Wider⸗ ſtand, tvenn ſie ſich einige Informationen verſchaffen wollte. Der Streit bei dieſer Steuer betrfft eigentlich nur die zweckmäßigſte Beſteuerungsform. Die Kommiſſion hat gründlich und eifrig ge⸗ arbeitet. Das Banderollenſyſtem bewährte ſich in verſchiedenen Staaten. Ich habe Grund, anzunehmen, daß die Negierung dem Kommifſionsvorſchlage zuſtimmen w Die Anſichten in der Zigaretteninduſtrie zeigen ſich wandelbar. Man forberte zuerſt die Banderollenſteuer und zieht jetzt die Papfer ſteuer bor. Die Induſtrie hat an der baldigen Beendigung der * e e *„ Herlin, 4. Mak, Die Wahlprüfungskommi ſlon des Reichstags erklärte die Wahl des Abgeordnete Jaunes für giltig. „Berlin, d. Maf. Die Diätenkammiſſion des Reichstages lehnte die Abänderung des Art. 28 der Reichsverfaſſung, betr. Veſchlüſſe über den Geſchäftsgang w. Berlin, 4. Maij. Die Budgetkommiſſion de Reichstages nahm weiter das Militärpenſionsgeſetz belr. die Marinemannſchaften und die kaiſerlichen Schutztruppen in de oſtafrikaniſchen Schutzgebielen an. Auf einen Antrag Erzberger wurde beſchloſſen, daß das Geſetz mit Wirkung vom 1. Juli 1 in Kraft treten ſoll, und auf einen Antrag des Grafen Or daß mit dem 1. April 1908 die penſtonierten Offiziere die We taten des Geſetzes genießen ſollen. Damit e — . Settse Wenerawunzeiger? Männhelm, 3. Mat 8———— VUolkswirtschaft Obfisstisnen eee 4 iſ i 1 ſellſchaft i andbriefe. 4½ B. 0 ſchiff. Bochumer 253.75 254 50 Belſenkirchner 229.40 257400 7 Badiſche Lokal⸗Eiſenbahnen, Aktiengeſellſchaft in Karlsruhe. 1% b. Gon⸗. unt 10oe 100.55165 b. eeee 9 101.— Buderus 129.80 128 80] Harpener 220.50 221.80 Nach dem Abſchluß für 1905 betrugen die Betriebsüberſchüſſe ins⸗ 3½„„„ alte M. 95.80 b 4½½, Bad. Anflin⸗n. Sodaf. 104.25 B Soneordia 330.— 389 50 Htvernta—— geſamt 408 915 M.(i. V. 376 748.), die Zuſchüſſe laut Bürg⸗ 3½„„„ unk. 1904 95.80 6045% Br. Kleinlein, Heſdlbg. 101.50 G Deutſch Luxembg. 239.— 239.— Weſterr. Alkali⸗A. 243.4 ſchaftsvermögen 287052 M.(311 259.) und die Zinseinnahmen 3¼½„„ Lommunal 97.50 bz5% Bürg. Braubaus, Bonn 102.75 G Walal— Sberſel. Giſenatt 1520 31 821 M.(39 919.), zuſammen einſchließlich 4180 M.(5305.) 5 Städte⸗Anlehen. 4% Herrenmüble Genz 100.— G Friedrichsh. Bergb. 158.— 158 70 Ver. Königs⸗Laura 251.20 252.— Vortrag 711969 M.(733 232.). Nach Abzug von 20 282 M. 1905 8 1906 98.50 b. 41 10 e Aae e 21 742.) Geſchäftsunkoſten und 359 618 M.(360 0⁰⁰.) An⸗ 3% e 5 0 15 e Badiſche Bank 138— 132.80 Deſterr.⸗Ung. Bank 113 10 118.20 leihezinſen verblieb ein Reingewinn von 382 069 M.(351 489.) 37½% Lahr v 1. 1995 57 5„Lagerh 10 Berl. Sandels⸗ geſ. 172 70 178.20 Oeſt. Länderbank 112— 112— zu folgender Verwendung: Rücklage 16394 M.(17809.), 394 4½% Ludwigshafen 100.50 K 4% Oberrh. Glektrizitäts⸗ 855 Comerſ u. Disk.⸗B. 122 25 18.40 Kredtt⸗Anftalt 217 90 217 50 Proz.(4 Proz.) Dividende gleich 300 000 M.(320 000.), Ver⸗ 4˙% 100.— C werke, Kariaruh 96.— Darmftädter Bank 143 90 144.— Pfälziſche Bank 102 20 102 10 gütung für den Aufſichtsrat 10 000 M.(wie i..) und Vortrag 4% 00 00%% Pfälz 8 Deutſche Bank 289 20 280— Pfälz. Oyp.⸗Bantd 198 50 198 50 5675 M 97.50 PJ Tonwerk.⸗f. Eſſend. 102.—6 113 90 14525J Preuß, Furotbeab. 151 40 10 8 0% 5 8 G. Eiſenb. 102.„Effekten⸗Ban 8 3.— Deurſche ieichsbr. 155.70 155.70 ee e 205 1885 ee Disconto⸗Comm. 187 60 187 40 Abetn. Kreditbant 1 5 148 99 (Pfalz, Grünſtadt. Die mit M..40 Millionen Aktienkapital 92 0 1388 97.60 115 of bei Pernau in ee und M. 600 000 Obligationen arbeitende Geſellſchaft vereinnahmte 995 1895 99 1 85 101.50 0 Frankf. Hup.⸗Bank 207 30 207 8 Sgaſg Ben e 0 5 180 80 auf Waren-Konto in 1905 M. 772 942(i. V. M. 717 857). Nach zi,„„% ᷑ ee qar 101. G] Frkſ, Hyp.⸗Creditv. 188 75 158 50] Südd. Bant Mhm. 119 15119.45% M. 71817(M. 75 992) Abſchreibungen werden M. 92 076(Mark 8 1* ‚ Nationalbant 180 20 WMiener Bantver. 144.10 144— 67 166) Reingewinn ausgewieſen. Die Dividende erhöht ſich von 4 Proz. auf 5 Proz. Die Aktiengeſellſchaft Lederwerke Mayer, Michel n. Deninger in Mainz beabſichtigt, in Liquidation zu treten. Das Aktien⸗ kapital der Geſellſchaft beträgt 5 Mill. Mark. Bei den Charlottenburger Farbwerken, Akt.⸗Geſ, erhöhte ſich im abgelaufenen Jahre der Verluſt von 59 835 M. auf 200 084 M. bei einem Aktienkapital von 1 100 000 M. Die Friedrich Wilhelm, Preußiſche Lebens⸗Garantie⸗Ver⸗ ſicherungs⸗Akt.⸗Geſ. in Berlin überweiſt aus M. 3 260 189(Mark 2993 943) Ueberſchuß den Verſicherten M. 1920 243(Mark 1502 723), dem Sparfonds 400 000(wie i..) und verteilt eine Dividende von M. 120 M.(M. 112.50) pro Aktie d. i. von 32 Proz. 80 Proz.) Dentſchland, Lebens⸗Verſicherungs⸗Aktien⸗Geſellſchaft zu Berlin. Der Reingewinn in 1905 beträgt 396 107 M.(340 473 .). Nach Speiſung der Extrareſerven und nach Gewährung einer Dividende von 7½ Proz.(7 Proz.) an die Aktionäre ſollen 204 530 M. der Gewinnreſerve der Verſicherten zugewieſen werden. Auch im neuen Jahre nimmt das Geſchäft befriedigenden Fortgang. Der Drahtſtiftverband hat in den jüngſten Tagen in Berlin Sitzungen zum Zwecke der Verlängerung des Syndikats gehalten. Die Verhandlungen haben jedoch zu keinem abſchließenden Er⸗ gebnis geführt. Zahlungseinſtellungen. Dem„Konf.“ zufolge hat die Firma Behrens u. Co., Hamburger Engroslager in Leip⸗ zig mit Verbindlichkeiten von M. 117 000 bei Aktiven von Mark 19000 Konkurs angemeldet.— Die Sackfabrik Plaut u. Sohn in Halle und Nordhauſen bietet nach dem gleichen Blatte auf Verbindlichkeiten von M. 100 000 35 Proz. Diskonterhöhung der Bank von England. Das engliſche Zentralnoteninſtitut hat heute ſeinen Diskontſatz von 3½ Prozent auf 4 Proz. erhöht. Der Grund für dieſen Entſchluß iſt offen⸗ fichtlich der Wunſch des Inſtituts geweſen, ſich gegen weitere Goldentnahmen für amerikaniſche Rechnung zu ſchützen. Wurden der Bank doch allein in der Vorwoche ca. 1 Mill. Eſtrl. Gold in Eagles für Newyorker Rechnung entzogen. 15 Telegramme. Düſſelvorf, 4. Mai. In der heutigen General⸗ verſammlung der BergwerksgeſellſchaftHiber⸗ mia verlas Generaldirektor Bergrat Behrens zunächſt eine längere Erklärung, in der er insbeſondere darzulegen ſuchte, daß die Abſchreibungen in genügender Höhe vorgenommen wurden. Die Sachverſtändigen hatten feſtgeſtellt, daß kein Poſten über ſeinen wahren Wert eingeſetzt iſt. Die Vertreter des Fiskus er⸗ klärten, daß ihnen dieſe Auslegungen nicht genügen und blieben auf dem Standpunkt ſtehen, daß verſchiedene Einſetzungen in die Bilanz den tatſächlichen Verhältniſſen nicht entſprächen. Beſonders genüge nicht die abgegebene Auf⸗ klärung und Abſchätzung. Auch erſcheine ihnen die Dividende zu hoch. Sie beantragten daher eine nochmalige Ver⸗ kagung der Beratung bis nach dem 2. Juni, an welchem Tage in dem Prozeß am Reichsgericht eine Klärung der Sachlage zu erwarten ſei. Die Abſtimmung ergab die Ablehnung des Antrages der Regierungsvertreter. Darauf wurde die Bilanz genehmigt und die Entlaſtung erteilt gegen den Wider⸗ ſpruch der Regierung und deren Vertreter, von denen ein Prokeſt zu Protokoll gegeben wurde gegen die Mitſtim⸗ mung der 6½ Millionen junger Aktien und auch gegen die ge⸗ tätigten Abſchlüſſe, die mit Hilfe der jungen Aktien zuſtande gekommen ſind. Mannheimer Effektenbörſe vom 4. Mai.(Offizieller Bericht) Aklien. Banlen. Brief Geld 9 5 Brief Geld adſſche Bank—.— 182.800Br. Schwartz. Speyer—.— 180.— der 50% E—.— 128 25[„ Ritter, Schwez. 28—-— Sfälz. Bant— 102 25„S. Weltz, Spever 95 50—. Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 198 400. Storch. S.„ 104— 108.— „Weraer, Worms 103.— Normf. Br. v. Oertge—.— 89.50 Bflz. Preßh. u. Sptfbr. 189.— 188.— Transvort Pf. Sp.- u. Kdb. Land.—.— 140 Rhein. Kreditbank—.— 142.50 Rhein. Hyp.⸗Bank 200— 199.— Sifdd. Bant 119.50 119.— Eiſenbahnen. 90 580 alz. Ludwiosbahn—.— 238.50..⸗G Roſch. Seetr.— 89. 25 Maxbabn— 140[Nannh. Damvfſchl. 80.——.— „Nordbahn—.— 141-, Lagerhans 98.— 79585 Heilbr. Straßenbahn—— 80.— 838 885 Chem. Induſtrie. Contfnental. Nerſ.— 390 .⸗G..chem. Induſtr—.—.50 Rannh. Verficherung 587— 580.— Bad. Anfl. u. Sodafbr. 456.——.— Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 510.— Chem. Nab. Goldenbg.—— 188,20gürtt. Transp.⸗Verſ.—.— 740.— Verein chem. Nabriken 115 90 884 Induſtrie. Verein D. Oelfabriken g-G f. Seil ndrärte—.—, 120.— Wſt..⸗W. Stamm 244. e icde e ee r rrwel.. Brauereien. Enaiw. Matkammer 102 50—.— Bad. Brauerei. 124.—[Eunnger Spinnerei 103.—. Binger Aktienbierbr.——— Huüftenh. Spinnere!—.— 99.— Durl. Hof vm. Hagen 263.50—.[kartst. Maſschmenbau—.— 230.— Eichbaum⸗Brauerei—— 1585 Rärmfbr. Haid u. NReu—.— 282 Elefbr. Rühl, Worms—.— 10—Loſth. Gell.u Paplerf.—— 248.— Ganters Br., Freibg.—— 110— biamd. Gum. u. Asb. 120.——.— Kleinlein, Heidelberg— 198—heſchför. Badenta 205.——.— omb. Meſſerſchmit! 83.——.—bfälz. Näh⸗ u. Fahrrf—.— 140.90 Ludwigsh. Brauerei 245.— Mannh. Akttenbr. 144.—— Pfalzbr. Geiſel, Mohr 52.— 50.— Brauerel Sinner—— 245 Br. Schroedl, Holbg. 222.——.— —bortl.⸗Cement Holbg.—— 144 Verein Freib. Ziegelb.—.— 170 50 Sih— 0 Dllſtofffabr. Waldhof 320.——.— Zuckerſbr. Waghäuſel 11050—. Zuckerraff. Mannz.— 11, Ace. Böſe, Berlin „ 1904 3½% Pfrmaſens unk. 1905 85 55 Wlesloch v J. Induſtrie⸗Obligation. 4½% Alt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz 105% 104.25 G Kleines Geſchäft fand heute ſtatt in Aktien der Bad. Bank zu 182.80 Proz., Eichbaum⸗Aktien zu 153.50 Proz. und in Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien zu 140.90 Prozent. Geſucht blieben: Gutjahr⸗Aktien zu 89.50 Proz.(90.), Bad. Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien zu 485 Mark, Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Aktien zu 510 Mark, Seilinduſtrie⸗Aktien zu 129 Prozent, Koſtheimer Celluloſe zu 248 Prozent und Portland⸗ Cementwerke Heidelberg zu 144 Prozent. Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzgeigers.) * Frankfurt, 4. Mai.(Fondsbörſe.) Wegen der unklaren Lage der New⸗NYorker Börſe und der geringen Wider⸗ ſtandskraft am dortigen Platze ließ das Geſchäft viel zu wünſchen übrig. Hierzu kommt noch die Anſpannung im internationalen Geldmarkte. Am Bankenmarkte war mäßige Abſchwächung zu erkennen. Feſter und lebhafter umgeſetzt wurden Handelsgeſell⸗ ſchaft und Oeſterr. Kreditanſtalt. Montanwerte behauptet, ſpäter auf andauernde günſtige Berichte über die Lage der deut⸗ ſchen Montaninduſtrie lebhaft. Die Ueberbeſchäftigung des Stahlwerksverbands machte ebenfalls guten Eindruck. Laura⸗ hütte und Bochumer ſteigend. Bahnen ruhig und behauptet. Lombarden feſt auf Wiener Käufe. Amerikaniſche Bahnen luſt⸗ los, Baltimore and Ohio ſchwächer. Schiffahrtsaktien beſſer ge⸗ halten. Fonds verkehrten in ſtiller Haltung. Die Verſteifung des Geldſatzes in London, welche mit dem ſtarken Geldbegehr in Zuſammenhang gebracht wird, machte ſich auf dieſem Gebiete fühlbar. Ebenſo befürchtet man, daß durch die Diskonterhöhung in England von einer Ermäßigung des Reichsbankdiskonts keine Rede ſein kann. Induſtriewerte ungleichmäßig und eher ſchwächer. Einzelne Sorten von Maſchinenfabriken höher bezahlt. Lebhafte Nachfrage war für Seilinduſtrie Wolff, 2 pCt. höher. Vereinigte Fränkiſche Schuhfabriken 5 pCt. höher. Ruſſenwerte ſchwach. Der Geſchäftsverkehr war bis Schluß ruhig. Verände⸗ rungen machten ſich kaum bemerkbar. Nachbörslich Lombarden ſteigend 23,60 à 24,20, Kreditaktien 217,90 à 50, Diskonto 97.70 B1½ Speyrer Ziegelwerke 102 10 G 98.— G4½% Südd. Draßtinduſtr. 101.— G 98.25 G4½% Tonw. Offſteſn.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 101.— G 4½%½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.30 G 187,40. Privatdiskont 333 pCt. 8 Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnte. Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Wecſel 8. 4. 3. 4. Amfterdam kurz 168.85 168.87] Varis kurz 8150 81.566 Belaien„ 81.338 81.388] Schweiz. Plätze„ 81.375 81.875 Ralien„ 81.466.483 ſien 85.20 85 25 London„20.492 20.495 Napoleonsd'or 16.32 16.82 lang 20.46—.— Privat⸗Diskont%½ 8 Staatsvaviere. X Deutſche. 8. 4. 8. 4 1½% Dſch. Reichsanl 100.30 100.25 Tamaulipaß 100.60 100.50 3 88.35 88.35 Zulgaren 98.40 986 32, pr.ionſ. St⸗Anl 100.25 100.30%½% Griechen 1890—.— 58.— 4 88.35 88.35 italien. Rente 33 4 baß. St.AMH.„ 102.80 10.50 1½ Deſt. Silberr. 101.20 101.20 31½ bad. St.⸗Obl. fl 99..— 99.4½„ Paplerr. 101.20—.— 7„ M. 98.80 98.90 Oeſterr. Goldr. 100.75 100.75 31%,„„ 00,—.——.—Portg. Serie 1 68.75 68.80 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.15 101.50 dto. III 69.85 69.50 61½% do. u. Allg.⸗A, 99.10 99.10 4½neueRuſſen 1905 9150 91.40 3 5 88.— 88.11 Ruſſen von 1880 81.55 80.95 4 Heſſen 103.10 103.ſpan. ausl. Rente 95.20—.— 3 Heſſen 85.70 85.75 4 Türken v. 1903 88.80 88.50 Sachſen 87.25 87.10 Türken unif. 98.40 98.40 31½ Mh. Stadt⸗A.05—.———[IUngar. Goldrente 96.80 96.95 „Ausländtſche. 4„ Kronenrente 96.15 96.— 4Ag. t. Gold⸗A.1887—.——.— 4% Eutneſen 1998 97.85 97.90] Verzinsl. Loſe. 5 Egypter uniſiztrte—.——.— Oeſt. Loſe v. 1880 160.35 160.45 Mexikaner äuß. 103.50 102.45 Türkiſche Loſe 146.— 146.— 4* inn 68.40 68.40 Aktien induſtrieller Unternehmungen⸗ Bad. Zuckerfabrit 109.50 109.90] Ektr.⸗Geſ. Schuckert 132.70 Eichbaum Mannh. 153.80 158.80 Allg..⸗G. Siemens 189.50 Mh. Akt.⸗Brauere! 143. 143. Ver. Kunſtſeide 484.— Parkakt. Zweibr. 113.50 113.50 Lederw. St. Ingbert 52.— Weltz z. S. Speyer 95.— 95.— Spicharz 118.40 Tementw. Heidelb. 144— 144.30 Walzmühle Ludw 194.50 Cementf. Karlſtadt 125.— 125,40 Fahrradw. Kleyer 334.— Bad. Antlinfabrik 455.—— Maſch. Arm. Klein-— Ch Fbr Griesbeim 267.40— Maſchinenf. Baden, 207.50 Pfälz. Nähmaſch. 140.50 140.90 Dürrkopp 416.— Hochſter Farbwerk 398.10 395.50] Maſchinf. Gritzner 223.90 Vereinchem. Fabrik 835.——.— Schnellprf. Frkthl. 188.— Chem. erke Albert 379.— 377.50 Pelfabrik⸗Aktien 134.80 Accumul.⸗F. Hagen 225.— 225— Seilinduſtrie Wolff 129.— 84.90 83. zellſtoff Waldhof 319.— Allg. Elk.⸗Geſellſch. 22490 224 90 Südd. Immob. 122.20 Lahmeyer 144.75 144 75 Aktien deutſcher und austänbiſcher Transport⸗Auſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 235.20 235 50 Oeſterr. Süd⸗Lomb. Pfälz. Maxbahn 143.40 14845 Oeſterr. Nordweſtd— do. Nordbechn 140.20 14020 5 Lit. B.——— Südd. Eiſenb.⸗Gef. 139.75 141— Gotthardbahn Hamburger Packet 163.20 16½3 Stal. Mittelmeerb. 9 5 132 70 190— 480— 52— 118 60 194— 339.70 207— 415— 223 50 188 50 135 75— 131— 319 122.20 Nordd. Llold 132.40 182—]„ Nieridionalbahn 15 Oeil.⸗Ung. Staatsb lac. 4 Piogo Salen dze —— 130.20 I Bant Ottomane 129.30 129.40 Frankfurt a.., 4 Mai. Kreditaktien 217 90, Staats⸗ bahn 146.40, Lombarden 23.40 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 96.30 Gotthardbahn 197.50, Disconto⸗Commandit 187 60, Laura 250.75, Gelſenkirchen 229—, Darmſtädter 144— Handelsgeſellſchaft 178.40, Dresdener Bank 161 50 Deutſche Bant 239.20, Bochumer 253.50 Northern—.—. Tendenz: ruhig. Rachbörſe. Kreditaktien 218—, Staatsbahn 146.40, Lombarden 28.90, Dis eonto⸗Commandit 187.90 54 2* N Berliner Effeltenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeſgers) * Berlin, 4. Mai.(Fondsbörſe.) Die Erhöhung des Londoner Bankdiskonts, die Unſicherheit der Geſtaltung der inneren politiſchen Verhältniſſe Rußlands, die ungeklärte Lage der New⸗Yorker Börſe, ſerner die Nachrichten über die Aus⸗ ſtandsbewegung und die geplanten Arbeiterausſperrungsmaß⸗ nahmen im Inlande lähmten jegliche Unternehmungsluſt. Hoch⸗ gradige Geſchäftsſtille hinderte infolgedeſſen den heutigen Verkehr. Der Kursſtand erfuhr auf keine Weiſe weſenkliche Aenderungen. Bankaktien neigten meiſt zur Schwäche. Kreditaktien hoben ſich etwas auf Wien. Ruſſenbank ſtellte ſich ½ pCt. höher. Eiſen⸗ bahnaktien unterlagen unbedeutenden Abſchwächungen. Für Lombarden zeigte ſich größeres ſpekulatibes Intereſſe auf Wien. Auch Fonds gaben nach, beſonders Japaner im Anſchluß an London. Gut behaupteten ſich im allgemeinen Eiſen⸗ und Kohlen⸗ Aktien; ſte erfuhren Beſſerungen auf die Nachricht, daß das Kohlenſyndikat den geſtellten Lieferungsanforderungen nicht zu entſprechen vermöge. Schiffahrtsaktien behauptet. Der Iron Mongerbericht über den amerikaniſchen Eiſenmarkt iſt nicht ge⸗ eignet, Anregung zu geben. Tägliches Geld 4 pCt. Im ſpäteren Verlaufe kam eine entſchiedene Feſtigkeit im Eiſen⸗ und Kohlen⸗ aktienmarkt zum Durchbruch. Bochumer ſtiegen um 1½ pCt. Deutſch⸗Luxemburger um 2 pCt. höher. Rheiniſche Stahl ſtiegen noch über den geſtrigen Schlußkurs hinaus. In Rückwirkung hiervon beſſerten ſich auch Bankaktien unter Bevorzugung von Handelsgeſellſchaft. Der Verkehr geſtaltete ſich vorübergeend ein wenig lebhafter. Im allgemeinen ſedoch war das Geſchäft eng begrenzt. Gegen„Schluß ſchwächten ſich ruſſiſche Werte ab. In drikter Börſenſtunde luſtlos. Induſtriewerte des Kaſſa⸗ marktes beſſer, namentlich Kali⸗ und Zinkwerte. Berlin, 4 Mai.(Schlußkurſe.) Ruſſennoſen 216.05 21605 Lombarden 23 10 23.60 Puſſ. Anl. 192 81 40 80.90 Fanada Paciſſe 171.40 171 20 34½% Reichsanl. 100.30 100.30] Hambura. Packet 168.— 168 40 36% Reichganleihe 88.40 88.30 Nordd. Lloyd 13170 131.60 40% Bad. St.⸗Anl. 102.25 102 30 Dynamii Fruſt 189 60 188 40 3½ B. St.Obl. 1900 98 80 98 9“ Licht⸗ u. Kraftanl. 188.70 188.60 8½% Bayern 99.20 9920 Rochumer 253 20 254 40 4% Heſſen—.——.— Konſolidation 444— 449.50 30% Heſſen 85.50 85.70 Dortmunder 94 20 94 40 30% Sachſen 87.20 87.10 Gelſenkirchner 229— 229 60* 4% Mfbr. Rh. W. B. 101— 101.— Harpener 220 10 220.70 5% Chjneſen 1030 102.10 Hibernia— 4% Italtener 106 10 106.— Hörder Bergwerke 203 20 205.— 4½ Japaner(neu) 94.50 94.4 Haurabütte 250 90 251 80 1860er Loſe 160 50 160.70 Phöntr 218 50 219.20 4% Baadad⸗Anl. 88 90 88.96 Nibeck⸗Monftan 215 60 215.60 Kreditaftien 217 50 217 40 Furm Repier 148 10 143.10 Berk.⸗Märk. Bant 168 10 168.30 Anflin Treptom 378.60 376.20 Berl. Handels⸗Geſ. 173. 173.40 Braunk.⸗Brik. 227— 227.70 Darmffädter Bank 143 70 14370 PY. Steinzeugwerke 242 75 242.— Deutſch⸗Aſtat. Bank 186.20 185.50 Düſfeldorfer Wag. 305 10 306.— Deutſche Bank(alt) 289 10 239.10 Elberf. Forben(alt) 548— 542.— 5„(le.)— Veſtereg. Alkallw. 248.10 248.90 Disc.⸗Kommandit 187.20 187.10 Mollrämmerei⸗Akt. 158.50 160 80 Dresdner Bank 161 50 161.— Chemiſche Cbarlot. 213 90 213.90 Rhein. Kreditbank 143.50 143.30 Tonwaren Wiesloch 195 197.— Schaaffh. Bankv. 161.40 160.80 Zellſtoff Waldhof 318 28 321 50 Lübeck⸗Büchener—.——.—Celluloſe Koſiheim 248 50 249 75 Staatsbahn 146.40- Rllttgerswerken 147.70 147.60 Privat⸗Discont 3¼ 9 WBerlin, 4 Mat.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 21760 217.20J Staatsbahn 146 40 146.2 Diskonſo Komm. 187.20 18720 80dade.10 2410 Berliner Produktenbörſe. Berlin, 4. Mal.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro kg. frei Berlin netto Kaſſe. 4 8. 4. Weizen per Mai 185.50 185 50 Mais per Mai 138 25 188.— 188 5 187.75 Juli 132.——— „Sept. 181 50 100 25 5———— Roggen per Mai 165.75 164 25 Rüböl per Mai 49.20 49.50 „ Juli 168 75 168—„ Okthr. 52.40 52 70 Sept. 159.75 158.25„ Dezbr. 5810 38 30 Hafer per Mat 165 75 165 50 Spiritus 70er loco— „ Juli 106.— 165.50 Weizenmehl 25.— 25.— „Septbr. 157 50 156 75 Roagenmebl 922 80 22.80 Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleten und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfeſper, für Volkswirtſchaft und den übrigen redattionellen Tetl: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frang Kircher⸗ Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. u. b..: Direktor Lrun Müller. 2 bDestes P O III PI 1 Erfrischungsgeträünk. 57783 Veberall erhältlich. —— Darmstädter Möbelabrik. eenseegte a ene⸗ Eiurichtungen stets lieferfertig vorrütig. 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Mai, Freitag, den 4. und Samstag, den 5, Mai in Em⸗ pfang genommen werden, und zwar: Pferde, Kühe, Rinder auf dem Viehhof, vor⸗ mittags von 10—12 Uhr und nachmittags von—5 Uhr, alle anderen Gewinnſte in Litera 8 1 No. 6, vormittags bon 11—1 Uhr u. nachmittags von—5 Uhr, Die Gewinngegenſtände in 8 1 No. 6 werden daſelbſt auch noch vom 7, bis 15. Mat, vormittags von 11—1 Uhr abgegeben. Auswärtige Gewinner können die betr. Loſe an Herrn Johs. Peters,.8 No, 18 einſchicken, durch welchen die Ueberſendung der Gewinne bezw. gegen Nachnahme der unver⸗ meidlichen Koſten für Verpackung und fün Rechnung und Gefahr des Empfängers oder bezw, in bar vermitlelt wird. Die Tier⸗Gewinne ſind innerhalb der erſten 3 Tage (mit 75% für Luxuspferde und mit 80% des Ankaufswertes für Arbeitspferde und Rind⸗ vieh), die ſilbernen Löffel bis zum Ablauf der 4 wöchentlichen Friſt mit dem vollen Geld⸗ wert zurückvelkäuflich. Die vier Wochen von heute an nicht abgeholten Gewinnſte fallen den Kaſſen der beteiligten Vereine anheim. Sollte ſich in vorſtehender Ziehungsliſte wider Erwarten ein Druckfehler finden, ſo behält ſich das Verloſungs⸗Komite die Richtigſtellung desfelben auf r der notariellen Ziehungs⸗Akten vor. Mannheim, den 2. Mai 1906. Landwirtſchaftlicher Bezirks⸗Verein. Die Direktion: —— Los⸗ Gew.⸗ No. 548 270 Los- Gew. No. No.] No. 52427 53461550 257 52700 443461777 227 52747 2971618060 130 52897 305[61887 388 52997 308618560422 53177 58661921 53269 40762119 53280 39562166 53405 352 62454 536600 29[62487 180 58670 36162488 53728 31468506 53787 60362543 38 5380/ 24962585 58886017562694 53909 566[62780 2 53964 40362791 54214 12762835 54287 18162862 54668 22068066 54402 24263140 54484 16863207 54574 10063276ʃf 54641 863288 55354 32163394 2 55696 56363425 251 55719 56263446 71678 55744 55163648 39971776 55754 302638130 25571864 55935 17063852 29171974 55988 404 63870 72094 56128 221639175 72130 56277 45564250 42872465 56512 35964858 72549 b 56598 38664389 72580 56778 156646135 72624 56885 16965027 72693 56855 86 65096 72841 50875 60065255 72877 57178 14065417 7814⁵ 57179 48465493 73380 57238 561[65797f 73474 57299/ 1265811 73675 57342 14665880 73937 57380 28766049 78943 57728 41766258 74307 57731 58966304 74424 57808 17866355 74610 6 57962 58466450 74677 58008 20366620 750081 8 58419 37466647 75044 58502 54166781 75052 58503 60466870 75074 58543 43566971 75078 58621 23867000 75103 58652 42567195 75144 58872 26367252 75260 58957 18567264 75689 59840047167324 75719 59651 48367442 75756 59758 8367499 75846 59772 18867550 75921 59977 39067629 75989 59984 37367656 60099 52267679 60216 27867763 60280/ 7167827 60458 10267986 60618 8468032 60829 4668243 60887 32068335 61055 54468399 61088 342 68481 61147 21468605 61182 15768666 61431 54968958 61508 28669198 61541 49469250 61544 15969258 Los⸗ Gew.⸗ 9 No. No 21ʃ¹ Los⸗ Gew. · No. 41691421 4184¹ Los⸗ Gew. 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