1 8 * 1 5 „begen den en, des don Lothringen von dem deutſchen Kaiſer durch Vermittlung Frank⸗ reichs zu Gunſten Carl Ludwigs entſchieden.— Trotz dieſes kaiſer⸗ (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 20 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. E 6, 2. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile... 20 Pfg. Auswärtige Inſerate. 25„ Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verhreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Eigene Redaktions-Bureaus: (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim““ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion„„ E 6, 2. Die Reklame⸗Zeile 60„ Berlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. Expedition! 2 218 Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. (Abendblatt.) Nr. 214. Die Sünden des Hofbaukünſtlers. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 8. Mai. Draußen blüht der Flieder und heiße Sommerglut füllt die ſtaubigen Straßen Berlins. Da friſten die Parlamente kümmer⸗ lich ihr Leben, im Reichstag ward öfter als ſonſt dasſelbe vor leeren Bänken geſagt, und im preußiſchen Landtage verbrachte man ſchläfrig die Zeit bei Kleinbahnwünſchen und der letzten Zuflucht beſchäftigungsloſer Parlamentarier, bei Petitionen. Heut aber gehts hoch her! Im Reichstage hat man das beſchluß⸗ fähigſte Haus der Seſſion beiſammen und im Abgeord⸗ netenhauſe hat ſich eine immerhin ſtattliche Korona ver⸗ ſammelt, um zu lauſchen, wie ſich die Mär von den Potemkin'⸗ ſchen Dörfern aufklären werde, die Hofbaurat Genzmer zur Eröffnung des Schauſpielhauſes, am 21. März vorigen Jahres, aufgeführt haben ſollte. Eine ganze Reihe von Mini⸗ ſterien haben das Recht, ſich von den„Enthüllungen“ betroffen zu fühlen, nicht ungern aber überließen die Kollegen wohl dem tedegewandten und ſchneidigen Herrn v. Rheinbaben die Beantwortung der Interpellation. Staatsſchatzes iſt er ſchließlich auch der Nächſte dazu. Als Hüter des preußiſchen Die Anfrage, die von den beiden freiſinnigen Parteien geſtellt worden, begründete Abg. Roſenow, trocken, reizlos. dwpeitſchweifig. Er wiederholte faſt wörtlich, was jedermann aus den Zeitungen längſt weiß; ſtatt das Weſentliche knapp heraus⸗ zuheben und kurz die Fragen zu formulieren, die zu beantworten ſind, verwäſſert er die ausführliche Wiedergabe bekannter Dinge mit einer ſaft⸗ und kraftloſen Polemik, die verfrüht iſt und daher ihre Wirkung verfehlt. Die Regierung zum Sprechen zu bringen, iſl vorerſt die Hauptſache. Herr von Rheinbaben hat die Schwäche der Roſenow'ſchen Philippika vichtig erkannt, zieht de raus aber den ganz falſchen Schluß, man brauche gegen dieſen Gegnor nur ſchneidig anzureiten, um ihn in den Sand zu ſtvecken und die unbequeme Geſchichte damit los zu werden. So ſchwingt ſich der Miniſter denn auf ſein höchſtes Roß und verwahrt ſich, ſehr von oben herab, dagegen, daß hier die abweſenden Herven zenzmer und von Hülſen zuſamt mit der anweſenden Staats⸗ tgierung„verdächtigt“ werden, und zwar aufgrund der Axtikel beeines“ Blattes. Die geforderten Nachbewilligungen ſeien„im weſentlichen“ ſo verwendet worden, wie es in der Denkſchrift des 43 17 Genzmer angegeben war. Nach dieſer, mit viel ſittlichem Pathos gegebenen Feſtſtellung kommt das Unweſentliche: 100 000 Mark— ein andertzr Vertreter der Regierung ſagte nachher 100—4120 000— ſind zu Zwecken verwendet worden, wovon in der Denkſchrift des Herrn Genzmer keine Silbe ſteht. Nämlich zur vorläufigen Herrichtung des noch unfertigen Hauſes. Auch ſind in der Tat 70—90 000 M. mehr nachgefordert worden, als man verbraucht hat, eine Summe, die pro Rata an Krone und Staat zurückerſtattet wird. Die Bravos, die ſich an wenigen Stellen der miniſteriellen Darlegungen hervorwagen, klingen recht dünn, und als die Be⸗ ſprechung der Interpellation beantragt wird, erhebt ſich— das ganze Haus wie ein Mann! Herrn v. Rheinbaben wird es u tempo klar geworden ſein, wie ſehr er ſich mit ſeiner über⸗ Mittwoch, 9. Mai 1906. ſchneidigen Schneidigkeit im Tone vergriffen hat. Noch klarer iſt es ihm vermutlich während der Rede des Abg. v. Arnim geworden. Der konfervative Redner erkennt zwar an, daß die Beſchuldigungen der„Fr. Dtſch. Preſſe“ recht dick aufgetragen waren; manches habe der Miniſter aber doch auch zugegeben, wie er denn auch eingeräumt habe, daß die Kontrolle keine ideale geweſen ſei. Und kühl bis ans Herz hinan kündigt Herr b. Arnim an, ſeine politiſchen Freunde würden in Zukunft an jähnliche Forderungen— das zielt auf den Neubau des Opern⸗ hauſes— mit Gefühlen eines weſentlich geſchärften Mißtrauens herangehen. Aehnliches verheißt der Zentrumsredner, und dann übt der Unterſtaatsſekretär a. D. Fritſche, namens der Nationalliberalen, eine ſtreng ſachliche, aber ſcharfe Kritik an den Ausführungen des Miniſters. Wenn es den Miniſter ſchmerzt, daß Abweſende hier angegriffen werden: warum ſind die Verantwortlichen nicht zur Stelle, um ſich zu rechtfertigen Wer hat denn überhaupt angeordnet, daß am 21. März eröffnet werden müſſe? Sind die Architekten dabei auch um ihre e gefragt worden, oder wurde der Termin einfach dekretierte Warum ſpielte man nicht noch bis zum 1. Maf bei Kroll, damit der Neubau inzwiſchen austrocknen konnte? Dieſe Fragen wirft der Redner auf und noch einige mehr, worauf er— ebenſowenig eine Antwort erhält. Die Debatte geht noch eine Weile weiter, ohne neues zu Tage zu fördern. Sogar der freiwillige Regierungskommiſſar Oktavio v. Zedlitz beſtätigt der Regierung, daß die Inter⸗ pellation nötig war, wenn ſie nicht— klagen wollte. Herr Bartling⸗Wiesbaden bricht eine Lanze für Genzmer, der ſich in Wiesbaden niemals Ueberſchreitungen habe zu Schulden kommen laſſen und nach dem man ſich dort noch heute in heißer Sehnſucht, damit der Neubau des Opernhauſes, wie ſich das gehört, zum Wettbewerb ausgeſchrieben werden kann.— Fazit der Verhandlung: Es iſt bei den Enthüllungen der„Fr. Dtſch⸗ Preſſe“ übertrieben worden, ſtark übertrieben ſogar. Aber die Regierung wußte ſehr wohl, weshalb ſie dieſe Uebertreibungen nicht kurzweg für eine„groteske Erfindung“ erklären ließ. Nicht um—700 000 M. handelt es ſich, ſondern„nur“ um 100—120 000, die Herr Genzmer für andere Dinge verwendet hat, als er dem preußiſchen Landtag in ſeiner Denkſchrift zu ſagen für gut hielt. Das iſt in der Tat nicht ganz ſo ſchlimm, wie es in der Preſſe behauptet worden war; um ſo mehr aber iſt die Regierung im Unrecht damit, daß ſie den Sachverhalt nicht offizibs richtig ſtellen ließ. Herr v. Rheinbaben kann froh ſein, daß er es nur mit der gemäßigten Stimmung der alten Herren des preußiſchen Landtags zu tun hatte; der Reichstag wäre mit dem ſchneidigen Draufgänger anders umgeſprungen, deſſen mag er verſichert ſein. Verteuerung des Brotgetreides. (+] Zwar nicht unerwartet, aber doch überraſchend kräftig iſt die gegenwärtige Aufwärtsbewegung der Getreide⸗ preiſe. Nachdem die Preiſe Mitte März und April infolge der überreichen Einfuhr vom Auslande her, die noch zu den alten niedrigen Zöllen ſtattfand, ziemlich ſtark hinuntergegangen waren, ſetzte von Mitte April an wieder eine Steigerung ein, die, nach der —— Tagesneuigkellen. .Sch. Aus einer alten pfälziſchen Chronik. Carl Ludwig, Pfalzgraf bei Rhein, aus dem Hauſe Simmern, geboren 20. De⸗ zember 1617, ſuchte durch Aufgebot von Truppen, die er und ſeine Freunde ſammelten, die Staaten, welche ſein Vater Friedrich V. durch ſeinen unüberlegten Ehrgeiz verloren hatte, wieder zu er⸗ längen, aber ſeine Söldlinge wurden bei Lemgow geſchlagen und gberſtreut.— Er war genötigt, auf ein beſſeres Los zu warten, was jhm auch der weſtfäliſche Frieden brachte.— Die Pfalz wurde ihm urch dieſen Frieden zurückgegeben und zu ſeinen Gunſten die achte Kurwürde mit dem Titel Reichsgroßſchatzmeiſter geſchaffen.— Der neue Kurfürſt hatte mit Auseinanderſetzungen gewalttätiger Art zu kämpfen und dieſe Diskuſſionen dauerten 9 Jahre, jedoch wurde ge Willen der drei geiſtlichen Kurfürſten und des Herzogs lichen Dienſtes trat Carl Ludwig in die Liga ein, welche gegen dieſe Macht gebildet wurde, 1672.— Im folgenden Jahre ergriff Turrene Repreſſalien, weil einige pfälziſche Bauern gegen ihn ge⸗ walttätig geweſen, ließ 30 Flecken und Ortſchaften dieſer Gegend zerſtören und abbrennen.— ptet, da mals wegen dieſen Brandſtiftungen den franzöſiſchen General zum Kampf(combat Singulier) herausgefordert habe.— Der Frieden don Nymwegen machte dieſem zerſtörenden Krieg ein Ende,—Carl Ludwig erlitt durch dieſe Bedingungen einen Abgang von Gütern Man behauptet, daß der Kurfürſt da⸗ im Elſaß.— Er ſtarb am 28. Auguſt 1680.— Carl Ludwig iſt als eleganten Geſellſchaft eine Rolle zu ſpielen. Und es Zunächſt erwarb er ſich ſchleunigſt um das Wohl desf Marodeurs aus dem Kriege; wegen ihrer Religion verfolgte Pro⸗ teſtanten, Katholiken und ſogar ſpaniſche und portugieſiſche Juden. — Er errichtete Meſſen und Märkte und ſchuf Induſtrien, nament⸗ lich Webereien, welche hauptſächlich die Vlämen ausübten. Der ſogenannte Maimarkt wurde durch ihn eingeführt.— Sein Sohn Carl folgte ihm in der Regierung, aber er ſtarb ſchon 1685 ohne Zweig. Abenteuerliche Karriere. Was für abenteuerliche Karrieren heutzutage noch möglich ſind, und wie verhältnismäßig leicht es iſt, in die exkluſivſten Kreiſe einzudringen, wenn man nur das ſpielte. Sein eigentlicher Gegenſtand Es handelte ſich um die gemeinſame Klage eines Pariſer Aufhebung gewiſſer Beſtimmungen ihres Ehekontrakts, den der Vater von Madame de Sourdis bei ihrer Verheiratung im Jahre 1882 in ihrem Namen abgeſchloſſen hatte. Hierbei war es nun notwendig, den Zivilſtand beſagten Vaters feſtzuſtellen, da der Vater in den verſchiedenen Phaſen ſeines Lebens unter ver⸗ ſchiedenen Benennungen figurierte. Das Reſultat war ein über⸗ raſchendes und enthüllte ein Menſchenſchickſal, das jedenfalls kein alltägliches geweſen ſein muß. Urſprünglich hieß der Mann ganz ſchlicht bürgerlich Harry Emmanuel, und ſeines Zeichens war er ein kleiner Juwelier in London. Dann machte er durch den An⸗ und Verkauf von Kapdiamanten ein Ver⸗ mögen, konnte ein größeres Geſchäft in der faſhionablen Bond Street eröffnen und dieſes ſchließlich vorteilhaft veräußern. Nun ſtand anſcheinend ſein Sinn nach„Höherem“, danach, in der Stagtes ſo hervorragende Ve um rtugieſiſchen uſte, daß dieſer Staat nicht umhi Loge des Getreidemarktes zu urteilen, vorläufig wohl noch weiter Sehnſucht verzehre. Möchte ſie recht bald geſtillt werden, dieſe Sorten ſogar eine leichte Abſchwächung, die aber in der allgemeinen gute und auch ſchlechte Elemente in die Stadt, Vlämen, Holländer,] kounte, ihm die Würde eines„Barons v. Almeda“ zu ver⸗ Nachkommen. Er war der letzte Kurfürſt aus dem Simmer'ſchen nötige Kleingeld dazu hat, das bewies wieder einmal ein Prozoß, der ſich, wie man aus London berichtet, dort in dieſen Tagen ab⸗ iſt dabei ziemlich neben⸗ ſächlich im Vergleich zr dem kleinen Kulturbilde, das er entrollte. ohne daß di aber, oder pielmehr der Baron d' Almeda wurde in aller Form be Bankiers namens Tovid de Sourdis und ſeiner Frau auf] der franzöſiſchen Regierung akkrediert, durfte dem Präſidenten in feierlicher Audienz ſein Beglaubigungsſchreiben über⸗ Korps. Seine guten Umgangsformen— war ſeine Kundſchaft in entſchleiert. Selbſt nach ſeinem Tode nicht. mouth wird nach der„Hanſa“ gelang ihm. ſuch gemacht, Kohlen unterſes zunehmen dürfte. Die Vorräte des Handels an aus⸗ ländiſchem Getreide haben ſich ſchon erheblich gelichtet, neues Ge⸗ treide vom Auslande kommt bisher wegen der hohen Zollſätze nur unbedeutend auf den Inlandsmarkt. War ſpeziell im Monat März trotz der neuen Zölle die Geſamteinfuhr von Getreide beträchtlich größer als im Vorjahre, ſo iſt das durch den Umſtand zu erklären, daß das im März importierte Getreide in der Hauptſache ſchon vor dem 1. März zur Einfuhr reſp. Verzollung angemeldet war und nurn infolge der Ueberlaſtung des Verkehrs zurückblieb. Zu der Wirkung, die von der Veränderung der Zollſätze am 1. März auf die Getreidepreiſe ausging, kommt nun noch hinzu, daß zur Frühjahrs⸗ zeit die Beſtellung der Felder das Intereſſe des Landwirtes in hohem Maße beanſprucht, ſo daß das Angebot auf dem Getreidemarkt ſich in ziemlich zurückhaltender Weiſe äußert. Von einigen Schwankungen abgeſehen, zeigte ſich in früheren Jahren ſtets von April auf Mai ein mehr oder minder erhebliches Anziehen der Preiſe. Im laufenden Jahre ſteht nun der Preis für Weizen und Hafer Anfang Mai ſo hoch wie noch in keinem Monat bisher. Der Weizenpreis, der von einem Monat zum andern bisher kaum größere Schwankungen aufwies, ging von April auf Mai plötzlich ſcharf hinauf. Beſonders in preußiſchen Marktorten iſt die Steigerung ſehr groß; ſie beträgt vereinzelt 10 Mark für die Tonne. An den wichtigeren Plätzen koſtete nämlich eine Tonne Weizen an ſolgenden Stichtagen in Mark 1. Februar 1. März 2. April 3. Maĩi Danzig 8 172—174 172—176 178 182—188 Stettin 5 172 5 170—172 160—172 182 Poſen 178 176 175 180 Breslauauu 174 173 178 178 175 175⁵ 184 Hamburg 180 175 178 186 Mannheim 191 191 190% 194 Nächſt der Preisſteigerung bei Weizen iſt die Verteuerung des Hafers auffallend. Der Haferpreis ſteht gegenwärtig auf de höchſten Stande des laufenden Jahres und ganz bedeutend, ve einzelt bis zu 30 M. pro Tonne, höher als im Vorjahre. Begründe wird der Preisaufſchlag damit, daß infolge der letztjährigen ſchlech ten Ernte die Knappheit ſo groß iſt, daß einige Landwirte, die ſon noch einen Ueberſchuß auf den Marxkt bringen konnten, jetzt ſelb als Käufer auftreten. Ein höheres Preisniveau als der April wies auch der Mai 1905 auf; damals ging aber der Preis nur ſchwach — von 147 Mark auf 149— hinauf. Im laufenden Jahre geſtaltete ſich die Preisbewegung bei Hafer an den wichtigſten Marktorten folgendermaßen. Es koſtete eine Tonne in Mark 1. Februar 1. Marz 2. April 3. Mai Berlin 167% 168½ 1669½ 173 Breslan 154 158 153 165 Königsberg 8 142 1465 154 162 Danzig 8 150—152 148—150 155—156 167—168 Mannheim 166 162½ 168 170 Bei Roggen, der in dieſem Jahre in ganz außerordentlich ſtarken Mengen vom Auslande bezogen wurde, iſt die Aufwärtsbewegung nicht ganz ſo erheblich. Allerdings iſt auch bei Roggen die Spann⸗ ung gegenüber dem Vorjahr größer als bei anderen Getreideſorten, mit Ausnahme vielleicht von Hafer. Die Differenz gegenüber 1905 beträgt gegenwärtig bei einer Tonne zwiſchen 20 und 30 Mark. Dabei iſt die Preisbewegung an den verſchiedenen deutſchen Markt⸗ ourten ziemlich ungleichmäßig, wenn auch überall ſteigend. In Berlin z. B. erfuhr der Roggenpreis vorübergehend bei einigen leihen,— wieviel das Adelsdiplom koſtete, wurde bei der Gerichts⸗ eine ſtattliche diplomatiſche Vertretung in Paris ihr eigen nennen, ohne daß die Sache ſie das Geringſte koſtete, Harry Emmanue reichen und war fortab vollberechtigtes Mitglied des diplomatiſchen Bond Street doch die feinſte in London geweſen— erwarb ihm wirklich in den vornehmſten Zirkeln von Paris großes Anſehen, ſeine Bruſt bedeckte ſich mit Orden, und, was vielleicht das Merk⸗ würdigſte an der ganzen Geſchichte iſt, das Geheimnis ſeiner be. ſcheidenen, dabei durchaus einwandfreien Herkunft ward niemals 5 Dieſem a heblichen, rein formalen Gerichtsverfahren blich es eree den Schleier von ihr zu lüften. Und da klagen unfere modernen Operettendichter immer noch über Mangel an Stoff! AUnterſeeiſch aufbewahrte Kohlen. Im Hafe J. Sette. General⸗Anzeiger. Mannheim, 9. Mai. KTendenz am Roggenmarkte unterging. An den wichtigſten Markt⸗ orten ſtellte ſich der Roggenpreis pro Tonne in Mark wie folgt: 1. Februar 1. März 2. April 3. Mai Danzig„ 154—155 151¹ 152—153 156 Stettin„ 156—157 153— 155 145—151 150—160 Poſen 8 158 155⁵ 154 155⁵ Breslau 8 158 157 154 156 Berlin 166% 164 159½ 162 Hamburg 173 168 167 172 Mannheim 175 172 173 176% Bei Gerſte endlich trat ebenfalls eine Verteuerung ein, ſie iſt aber im Vergleich zu der Preisſteigerung der anderen Getreide⸗ ſorten nur unbedeutend. In einigen Marktorten, wie Breslau, Poſen, blieb der Preis unverändert; an einigen wenigen Märkten ging er ſogar zurück. —— Poliſische Uebersſcht. *Mannheim, 9. Mai 19086. Darmſtadt⸗Groß⸗Gerau. In einer Beſprechung der durch die Vorgänge im Reichstags⸗ bahlkreiſe Darmſtadt⸗Groß⸗Gerau veranlaßten Reſolution des Zemtralvorſtandes der nationalliberalen Partei ver⸗ ſucht Herr Dr. Barth in ſeiner bekannten ſophiſtiſchen Manier, dieſe Kundgebung in eine Begünſtigung der Sozial⸗ demokratie durch die nationalliberale Partei zu verdrehen. Wenn Dr. Barth dann weiter den bei der Wahlbewegung im Darm⸗ ſtädter Kreiſe durch die Gegner des nationalliberalen Kandidaten eingeſchlagenen Pfaden folgt, um den Nationalliberalen als einen Reaktionär zu ſtigmatiſieren, ſo nimmt dieſe Taktik denn doch den Charakter einer bewußten Unwahrheit an, die jetzt— nach der gefallenen Entſcheidung— nicht mehr mit der Leidenſchaft und Hitze des aktuellen Wahlkampfes entſchuldigt werden kann. Einen liberalen Mann, der im Kampfe gegen die Sozial⸗ demokratie Unterſtützung durch rechtsſtehende Papteien fand, als„reaktionär“ zu denunzieren, das blieb dem Wahl⸗ ausſchuß der„Vereinigten Liberalen“ in Darmſtadt und nun Herrn Dr. Barth zur kläglichen Beſchönigung des Verrates an der liberalen Sache vorbehalten! Einen ſozialdemokratiſchen Stimmenzuwachs in Darmſtadt⸗Groß⸗Gerau rechnete der„Vorwärts“ heraus. Anders urteilt der„Sozfaldemokrat Dr. Heinrich Braun in der„Neuen Geſellſchaft“. Er ſagt, die Wahl in Darmſtadt enthalte bittete Lehren und ſchreibt weiter: Trotz unſerer lebhaften Agitation und ungeachtet der bedeuten⸗ den Vermehrung der Wahlberechtigten blieb am 25. April die Zahl unſerer Stimmen hinter der am 3. Juni 1908 für uns abgegebenen gurück. Kein Zweifel, daß auch hier aus den gleichen Urſachen die⸗ ſelbe Erſcheinung ſich wiederholt, die für faſt alle Nachwahlen ſeit dem Juni 1903 oder richtiger ſeit dem Dresdner Parteitag thpiſch iſt. Die Sozialdemokratie entwickelt ſich ſeither immer aus⸗ ſchließlicher zu einer Partei der induſtriellen Arbeiter, und die Anhängerſchaft aus andern Schichten der Bevölkerung verläuft ſich, und das, trotzdem die politiſche Lage eine für uns beiſpiellos ünſtige iſt, trotzdem Wahnwitz und Frechheit der herrſchenden Klaſſen ſo ſehr alles Maß überſteigen, daß ein rieſenhaftes An⸗ ſchwellen der ſozialdemokratiſchen Wähler unter andern Umſtänden die ſelbſtverſtändliche Folge wäre. Das Gegenteil aber iſt der Fall, mind was wir während der letzten Zeit in etwa zwei Dutzend Wahl⸗ kreiſen erlebt haben, erfuhren wir abermals in Darmſtadt. Ohne ie zu unſern Gunſten ausgegebene Wahlparole des entſchiedenen Liberakismus wäre der Kreis wahrſcheinlich verloren gegangen. Die Gültigkeit der Reichstagsſtichwahl für Darmſtadt⸗ Groß⸗Gerau ſoll übrigens nach Blättermeldungen angefoch⸗ ten werden, da ſich, wie man hört, grobe Wahlverſtöße herausgeſtellt haben. Der Beſuch des deutſchen Kaiſers in Wien. Der deutſche Kaiſer trifft, wie boreits gemeldet, am 6. Juni zum Beſuche des Kaiſers Franz Joſef in Wien ein. Kaiſer Wilhelm wird einen, vielleicht auch zwei Tage in Wien ver⸗ weilen. Dieſem Beſuche wird in politiſchen Kreiſen die Be⸗ deutung beigelegt, daß ſowohl in Berlin als auch in Wien der Wunſch beſteht, nach der Konferenz von Algeciras und nach den Ereigniſſen, die ihr gefolgt ſind, einen neuerlichen und weithin ſichtbaren Beweis von dem feſten und unverrückbaren Beſtande des deutſch⸗öſterreichiſchen Bündniſſes zu geben. Die Anregung zu der Zuſammenkunft iſt vom Kaiſer Wilhelm ausgegangen. Der Empfang in Wien wird ſich überaus glanzvoll ge⸗ ſtalten. Kaiſer Franz Joſef wird, umgeben von den Mit⸗ gliedern des Kaiſerhauſes, ſeinen Bundesgenoſſen im Bahnhofe erwarten und ihn nach Schönbrunn geleiten, wo Kaiſer Wilhelm wohnen wird. Auf dem Wege vom Bahnhof dahin wird die geſamte Wiener Garniſon Spalier bilden. Es werden zwei Prunkmahle und eine große Truppenpevue ſtattfinden. Ferner wird noch ein Empfang auf der deutſchen Botſchaft ge⸗ plant. Kaiſer Wilhelm wird, wie verlautet, entweder vom Staatsſekretär des Auswärtigen v. Tſchieſchky⸗Bögen⸗ dopff oder dem Geſandten Rücker⸗Jeniſch begleitet ſein. Deutsches Reich. * Berlin, 8. Mai.(Der Beſuch des Kaiſers in Kadinem) wird, wie jetzt feſtſteht, am 25. Mai ſtatt⸗ finden. An dieſem Tage trifft der Monarch von Prökelwitz auf ſeiner Gutsherrſchaft ein, wo er an einigen Tagen der Rehbock⸗ ürſche obzuliegen gedenkt. Die Rückreiſe von Kadinen nach Potsdam iſt für den 28. ds. Mts. in Ausſicht genommen. Auf der Fahrt wird zunächſt eine Beſichtigung der Marienburg vor⸗ genommen werden, woran ſich ein kurzer Beſuch in Danzig bezw. Langfuhr ſchließt. Nach Beendigung des Aufenthaltes in Oſt⸗ und Weſtpreußen beabſichtigt der Kaiſer, dem Vernehmen mach, nach kurzem Verweilen in Berlin mit der Kaiſerin und der Prinzeſſin Viktorig Luiſe einige Tage auf Schloß Hubertusſtock in der Schorfheide zuzubringen. — AÜAus den Verhandlungen des Zentral⸗ vorſtandes der nationalliberalen Partei) vom Sonntag bringt die„Natlib. Corr.“ noch einige Einzelheiten. In der Debatte wurde vom Parteiſekretär für das Königreich Sachſen, Dr. Weſtenberger, auf einen wunden Punkt hin⸗ gewieſen, der der ganz beſonderen Pflege und Rückſichtnahme ſeitens der geſamten Partei bedarf: die Förderung der Partei⸗ preſſe. Begründete Klagen darüber, daß die Parteipreſſe von den nationalliberalen Freunden zu wenig Förderung findet, ſind leider nur zu berechtigt. Für die Erhaltung bezw. Neu⸗ begründung einer guten Parkeipreſſe überall dork, wo ſie fohlt, müſſen die unermüdlichſten Anſtrengungen gemacht werden. Auch der diesmaligen dreiſtündigen Sizung des Zentralvorſtandes wohnte der allverehrte Senior der Partei, Abg. Hobrecht, in gewohnter Friſche von Anfang bis zu Ende bei. —(Generalſtabsreiſen.) Der Chef des Großen Generalſtabs, Generalleutnant Graf v. Molkke iſt in das Kafſermanövergelände abgereiſt und unternimmt dort täglich Automobilfahrken.— 22 Offiziere, darunter Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, Major im Großen Generalſtab, haben eine Generalſtabsveiſe durch den Harz angetreten, die auf acht Tage berechnet iſt. —(Der Tod des Miniſters v. Budde und die Sozialdemokratie.) Das Organ des ſozialdemokrati⸗ ſchen Eiſenbahnerverbandes benutzt den Tod des Miniſters b. Budde, um in eigenartiger Weiſe für den Verband Reklame zu machen. Von der Perſönlichkeit des Verſtorbenen, der die bürger⸗ lichen Parteien ohne Ausnahme gerecht geworden ſind, ſagt das Blatt, abgeſehen von einem Hinweife auf ſeink unheilbare Krankheit, kein einziges Wort. Dafür ſchreibt es:„Auch er iſt dahin gegangen, der unſeren Verband auf die rückſichtsloſeſte Weiſe bekämpfte. Unſer Verband lebt, aber Herr b. Budde iſt tot.“— So dient die Tatſache, daß auch Miniſter nicht Herr ſind über den Tod, zum Beweiſe der Ueber⸗ legenheit des— ſozialdemokratiſchen Eiſenbahnerverbandes über den Eiſenbahnminiſter! Mehr kann, meint die„Magdeb. Ztg.“, ſelbſt vom Standpunkte des Klaſſenkampfes aus unmöglich ver⸗ langt werden. —(Die Kommiſſion zum Studium der Hausinduſtrie,) die das Reichsamt des Innern nach Süd⸗ deutſchland entſendet hat, iſt inzwiſchen nach der ba heriſchen Pfalz gereiſt, wo ſie in der Umgegend von Pirmaſens die Loge der Heimarbeit in der Schuhwareninduſtrie unterſuchen wird. Von dort begibt ſich die Kommiſſion nach dem ſächſi⸗ ſchen Erzgobirge, wo beſonders die Spielwaxeninduſtrie zum Gegenſtand eingehender Erhebungen gemacht wird. Etwa in vierzehn Tagen wird die Kommiſſion ihre Studienveiſe be⸗ endet haben, die übrigens nur eine Fortſetzung der bereits im vorigen Jahre begonnenen Informationen bildet. —(Die Verſicherungs⸗Kommiſſion des Reichstags) beriet heute zunächſt über Kämpf(Frſ. Ppt.), in§ 149 zu beſtimmen, daß der Ver⸗ ſicherer nicht haftet, nicht nur, wenn der Verſicherungsnehmer ſelbſt vorſätzlich den Eintritt der Tatſache, für die er dem dritten verantwortlich iſt, widerrechtlich herbeigeführt hat. ſondern, daß dies auch der Fall iſt, bezüglich ſeiner Belriebsdeamren uſw., für welche der Verſicherungsnehmer eine Haftpflichtverſicherung abgeſchloſſen hat. Nachdem der Vertreter der berbündeten Regierungen ſich in dem Sinne dieſes Antrages ausgeſprochen hatte und dieſe Erklärung in das Protokol aufgenommen worden war, wurde der Antrag zurückgezogen. (Im Wahlkreis Beuthen⸗Tarnowitz) ſchlägt das Vereinigte Komitee der deutſchgeſinnten Parteien als Reichstagskandidaten den Generaldirektor der ſchleſiſchen Aktiengeſellſchaft für Bergbau und Zinkhüttenbetrieb, Bergrat Remy(nationalliberal), vor. Die definitive Aufſtellung erfolgt in einer auf den 12. Mai einberufenen Vertrauensmännerver⸗ ſammlung. einen Ankrag — Die Schulgeſeßborlage im preußiſchen Abgeordnetenhaus.) In der Sitzung der Schulkom⸗ miſſion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes wurde anſtelle des Abgeordneten Hackenberg(natl.) Dr. Lotichius zum ſtell⸗ vertretenden Vorſitzenden gewählt. Die Kommiſſion hat Mon⸗ tag abend den Bericht über ihre Verhandlungen betreffend die Schulunterhaltungsvorlagen feſtgeſtellt. Die zweite Leſung des Geſetzes wird im Plenum des Abgeordnetenhauſes ſofort nach Verteilung des Berichts, aber jedenfalls nicht vor dem 15. Mai ſtattfinden. Die 3. Leſung wird man erſt nach Pfingſten vor⸗ nehmen. 9 ANusland. * Fpankreich.(Preßſtimmen zu den Kam⸗ merwahlen.) Das„Echo de Paris“ ſchreibt: Im„Radical“ kritt Maufan dafür ein,, daß bei den Stichwahlen die republikaniſche Disziplin geachtet wird, damit auch noch die Ueberbleibſel der Gegenrevolution ohne Zögern und ohne Zwei⸗ deutigkeit hinweggefegt würden.„Petit Pariſien“ f agt:„Trotz der gewaltigen Anſtrengungen der Reakkionäre es war der heftigſte Anlauf ſeit dem Abenteuer des 16. Mai 1877— iſt das allgemeine Stimmrecht ſich ſelbſt treu geblieben, des Herz Frankreichs liegt auf der linken Seite. Dieſelbe Mehr⸗ heit kehrt mit faſtdenſelben Männern ins Parlais Bour⸗ bon zurück, um das Werk fortzuſetzen, das das ganze Land 1 1 hat und deſſen praktiſche Weiterführung es nun erwartet. *Spanien.(Die Braut des Königs) trifft am 26. im Pardopalaſt in Madrid ein. Sie wird an der Grenze vom König und einer Vertretung der Regierung empfangen. Wie die Blätter melden, iſt im Palaſt ein aus Jagdtrophäen beſtehendes Geſchenk Kaiſer Wilhelms eingetroffen. * Rußland.(Sozialdemokratie und Reichs⸗ duma.) Auf einer von 130 Delegierten beſuchten Haupt⸗ berſammlung der Sozialdemokraten in St. Petersdurg wurde beſchloſſen, künftighin an den Wahlen zur Neichsduma teilzu⸗ nehmen. Es wurde betont, daß 14 Sozialdemokraten die Boykottparole nicht gehalten und Wahlmänner geworden waren. Badiſche Politik. Konſtanz, 8. Maf.(Der hieſige fung⸗ liberale Verein) hielt dieſer Tage ſeine 3. Hauptver⸗ ſammlung ab. Nach Verleſung des Jahresberichts durch den Schriftführer, Juſtizaktuar Burger, erſtartete der Kaſſier, Kaufmann Louis Ro ſenthal, den Rechenſchaftsbericht, aus dem hervorgeht, daß der Verein auch finanziell gut fundiert in das neue Vereinsjahr eintritt. Sodann ſchritt man zur Wahl des Vor ſtandes, wobei Herr Lohr, der altdewährte Führer der Jungliberalen wiederum zum 1. Vorſitzenden gewählt wurde. Zum 2. Vorſitzenden wurde wiederum Herr Buchhändler Schwaier, zum Schriftführer Herr Burger gewählt. Kaſſter wurde Herr Poſtaſſiſtent Schlegel. Außerdem zählt der Vor⸗ ſtand 24 Beiſitzer. Bürgerausſchußſitzung in Sandhofen. Sandhofen, 9. Mai. Die geſtern abend 6 Uhr abgehaltene Bürgerausſchußſitzung war von 39 Kollegiumsmitgliedern beſucht. Den einzigen Punkt der Tagesordnung bildete: Die Aufnahme eines Anlehens zur Beſtreitung der Koſten eines Steinkohlengaswerkes in Höhe bis zu 150 000 Mark, rückzahlbar in 40 Jahren. Der„Vorſitzende, Herr Bürgermeiſter Herhbel, führte in der Begründung der Vorlage aus, daß über die Beleuchtungsfrage der Gemeinde ja ſchon oft und ſehr viel debattiert worden ſei. Bekanntlich ſei das vom Bürgerausſchuß genehmigt worden. Auf Antrag des Be⸗ zirksamts ſetzte man ſich mit der Stadt Mannheim in Verbindung und ließ zunächſt zwei Gutachten ausarbeiten. Die Gemeinde Sandhofen konate ſich aber nicht entſchließen, ihr Gas von Mann⸗ heim zu beziehen. Er habe darauf von verſchiedenen Gemeinden, die im Beſitze eines Gaswerkes ſeien, Erkundigungen über bie Rentabili⸗ tät eingezogen. Die dortſelbſt erzielten Reſultate ſeien ganz günſtig. Da das Gaswerk ja ſchon nahezu eisſtimmig vom Bürgerausſchuß genehmigt ſei, ſo handle es ſich jetzt lediglich darum, ob er nun auch die Mittel genehmigt oder nicht. .A. M. Wittner bedauert das geringe Entgegenkommen von ſeiten der Zellſtofffabrik in dieſer Frage. Herr Haas jun. hätte ſ. Zt. verſichert, daß man an das elektriſche Licht Anſchluß er⸗ halte. Leider lebe dieſer Herr nicht mehr. Die Gemeinde habe ſchon ſehr viel für die Fabrik geleiſtet und verdiene deshalh Berückſich⸗ tigung. Er bitte, die Beratung der Tagesordnung bis zur Fertig⸗ ſtellung des Lampertheimer Gaswerkes zu verſchieben. Herr Geh. Kommerzienrat Haas verſichert, daß er das Ver⸗ ſprechen ſeines leider ſo früh verſtorbenen Sohnes recht gerne er⸗ fülle. Wenn aber die Gemeinde höre, was das elektriſche Licht koſte, werde ſie davon Abſtand nehmen. Wenn das Licht tatſächlich ſo billig bewahrt. Die von ſechs zu ſechs Monaten angeſtellten Brennver⸗ ſuche mit Mengen von je zwei Tonnen haben ergeben, daß die Heizfähigkeit der unterſeeiſch aufbewahrten Kohlen beſtändig zu⸗, die der an Land aufbewahrten dagegen abgenommen hat. Infolge dieſes Ergebniſſes ſind von der engliſchen Admiralität Verſuche in großem Maßſtabe angeordnet worden. — Ein paar Scherze von den franzöſiſchen Wahlen. In einen der Pariſer Bezirke war der Admiral Bienaime einem M. Hugues Le Roux gegenüber aufgeſtellt. Der Admiral gehört ſchon ſeit vielen Jahren der Deputiertenkammer an und in ſeiner Wahlrede lenkte er die Aufmerkſamkeit auf die Tatſache, daß ſein Gegner ein unerprobter Mann ſei und niemals vorher in der Kammer geweſen wäre. Am Wahltage gab Le Roux ein niedlich ge⸗ hundenes kleines Buch heraus, auf deſſen Einband in großen Buch⸗ ſtaben der Titel geſchrieben ſtand:„Vollſtändiger Bericht von der Tätigkeit des Admirals Bienaime im Parlament“. Das Buch enthielt einige Bogen ſchneeweißen Papiers. Wie gewöhnlich ſind auch ein paar recht phantaſtiſche Kandidaten aufgeſtellt worden. Der merkwürdigſte unter ihnen iſt wohl ein M. Bonnery, der Anſpruch darauf machte, gewählt zu werden, weil er mit allen Kräften dafür eintreten wollte, daß alle Bäume in Paris durch lauter Obſibäume, Aepfel⸗, Birnen⸗, Kirſchen⸗ und Pflaumen⸗ bäume erſetzt würden, damit die Arbeiter nicht zu hungern brauchten. — Ueber die Urſachen des Californiſchen Erdbebens wird aus Amerika gemeldet, der Vorſtand der geologiſchen Abteilung der Leland Stanford Univerſität in Palo Alto habe bereits genaue Unterſuchungen angeſtellt. Er ſei dabei zu dem Ergebniſſe ge⸗ lommen, die ganze weſtliche Seite Californiens nach der See zu habe ſich bis zu 2 Fuß bewegt, auch habe ſich eine große, der Küſte parallel laufende Erdſpalte don 6 Km. Länge gebildet. Ob die Angaben in dieſer Form richtig ſind, muß zunächſt dahingeſtellt ee bleiben; jedenfalls kann die nicht Urſache, ſondern nur Eine recht merk⸗ engliſchen Blättern junge Dame der großes Vermögen Mann ſie mit der daß ſie ihm mit ihren Füßen deſtoweniger,“ ſagte ſie empört,„zog mich der Unmenſch aus dem Bette und ſchlug mich.“ Auslieferung wird erſt dann erfolgen, ſobald die erſten Vernehmungen des Fürſten⸗ paares auf die Beſchuldigungen des entlaſſenen Kammerdieners der im Sch oſſe Baſedow vorge⸗ fundenen fremden Gold⸗ und Silbergegenſtände, meiſt Tafelgeräte aus Hotels, wird verſchieden beziffert. Eine Meldung gibt den Wert auf 150⸗ bis 180 000 M. an, doch erſcheint dieſe Angabe übertrieben. wäre, wie es ſich viele vorſtellen, ſo würde er deſſen Einführung Vermiſchtes. — Selbſtmord. Aus Münſter i. W. wird gemeldet: Mit Arſenik vergiftete ſich am Sonntag nachmittag ein hieſiger Student. Als Motiv wird angeführt, er ſei vor kurzem wegen Ablehnung zweier Forderungen aus einer ſchlagenden Verbindung ausgeſtoßen und ſeither bei jeder Gelegenheit von ſeinen früheren Kommilitonen beläſtigt worden. — Luſtmord an einem Mann. Aus Trier wird ge⸗ meldet: In Völklingen a. d. Saar landeten Fiſcher die ſchreck⸗ lich verſtümmelte Leiche eines unbekannten jungen Mannes. Es liegt ein Luſtmord vor; von dem Täter fehlt jede Spur. — Zwei Kinder durchein Auto überfahren. Wie aus Köln gemeldet wird, wurden in Wörringen im Land⸗ kreiſe Köln Montag abend von einem Automobil aus Düſſeldorf die 13jährige Tochter und ein vierjähriger Sohn des Arbeiters Winter überfahren und getötet. Die Kinder ſpielten auf der Landſtraße. Eine Gerichtskommiſſion nahm den Tatbeſtand auf. — Der Maſſenmörder Maf Dittrich iſt, wie aus Dresden gemeldet wird, verdächtig,, auch die Ehezrau des Gas⸗ meiſters Graß in Zöblitz ermordet zu haben. Anfänglich war der Ehemann der Getöteten wegen Mordverdachts gefänglich ein⸗ gezogen worden, allein er hat ſeine Unſchuld überzeugend dar⸗ getan. Nunmehr will man aus Aeußerungen Dittrichs entnehmen, daß er auch dieſe Bluttat auf dem Gewiſſen hat. Er leugnet aber das Verbrechen noch ab. — Einſturz einer Landungsbrücke. Aus Ham⸗ burg wird gemeldet: In dem Ausflugsort Lühe⸗Altenlande ſtürzte Sonntag die Landungsbrücke an der Dampferanlegeſtelle ein Zehn Perſonen wurden berletzt, davon zwei ſehr ſchwer. ganze Projekt ſchon am 22. Dezember 1905 esos. — en Oom⸗ *. R. i, 9. 5 Veneral⸗Anzeiger. 5. Silte. ſelbſtverſtändlich befürworten. Den Vorwurf, daß ſeine FJabrik für die Gemeinde noch nichts getan habe, müſſe er zurückweiſen. Er ſei die ganze Zeit der Meinung geweſen, daß die Zellſtofffabrik der Gemeinde entgegen gekommen ſe. Was aber die Fahrik von der Gemeinde habe, wiſſe er nicht. Früher hätte Sandhofen eine Um⸗ lage von 12 000 M. gehabt, heute dagegen 138 000., wovon die Fabrik 95 000 M. bezahle. Wenn man annehme, daß ſämtliche Schulden und Armenlaſten durch die Fabrik entlaſtet ſeien, ſo bleihen Lnmer noch 63 000., welche die Zellſtofffabrik mehr be⸗ FBahle. Von Opfern, welche die Gemeinde gebracht, könne keine Rede fein. B. A. M. Wittner betont, daß die Gemeinde heute ſchon längſt Waſſer eind Licht haben würde, wenn man nicht immer auf die Fabrik Rückſicht genommen hä e. B..M. Kühnke, will die Zellſtofffabrik in dieſem Punkt aus⸗ geſchaltet wiſſen. Nach dieſer hätte man nicht zu fragen. Sandhofen ſei eine Gemeinde von 6000 Einwohnern und könne daher dieſe Frage ſelbſt erledigen. Wenn er die Mittel und die Konzeſſion für ein Gaswerk hätte, würde er dafür garantieren, daß bei einem mäßigen Gaspreis noch 10 Proz. Gewinn herausſprängen. Geh. Kommerzienrat Haas erwidert, daß er dem Vorredner die Mittel zur Verfügung ſtelle. Er habe durchaus nichts gegen das Gaswerk. Das Gaswerk würde ſich aber erſt in 10—15 Jahren ren⸗ tieren und 10 Proz. Gewinn könnte man erſt bei einem Konſum zon 500 000 Kbmtr. erzielen. Für Sandhofen kämen aber nur 50 090 Kbkmtr. in Betracht. Seine Anſicht ſei, daß man das Gas dorther beziehen ſolle, wo man es am billigſten erhalte und daß man deshalb von der Erbauung eines eigenen Gaswerkes abſehen ſolle. Er wiederhole nochmals ſein Anerbieten, gegen irgend eine an⸗ nehmbare Sicherheit die Mittel zu 8 Proz. vorzuſtrecken. ..M. Schmitt wünſcht ein eigenes Gaswerk. Gemeinderat Rupp iſt mit den Ausführungen des Geh. Kom⸗ merzienrats Haas nicht einverſtanden und tritt ebenfalls für die Er⸗ ſtellung eines eigenen Gaswerkes ein. Die Bürgerausſchußmitglieder Kühnle, Neudecker und Jenzel beſchweren ſich in ſehr ſcharfer Weiſe, daß Herr Geh. Kommerzienrat Haas lediglich die Intereſſen der Stadt Mannheim bertrete. Da die Debatte mitunter allzu kebhaft wird, bemerkt Herr Geh. Kommerzienrat Haas, daß er ſich einen derartigen Ton, den er nicht gewöhnt ſei, verbitten müſſe. Er habe immer die Intereſſen der Gemeinde vertreten. Er wolle nur davor warnen, ſich allzuſehr in Schulden zu ſtürzen, da man das Gas doch nicht unter dem Her⸗ ſtellungspreis abgeben könne. Am beſten würde man handeln, wenn eine Rohrleitung nach Mannheim gelegt und von dort das Gas be⸗ zogen würde. Später könne man dann immer noch zur Erbauung eines eigenen Gaswerkes ſchreiten. Vorläufig aber ſei dies unren⸗ tabel. Herr Bürgermeiſter Herbel bemerkt, daß er mit Herrn Bür⸗ germeiſter Ritter⸗Mannheim wegen des Gasbezuges ſchon öfters konferiert hätte. Die Gemeinde müßte ſich aber auf 10 Jahre zum Gasbezug verpflichten, worauf ſie nicht eingehen könne. Nach längerer Replik und Duplik und nachdem noch Geh. Kom⸗ merzienrat Haas ſtatt der 40jährigen eine 100jährige Rückzahlung des Anlehens, damit auch die nachfolgende Generation noch daran zu zahlen habe, vorgeſchlagen hatte, wurde der gemeinderätliche Antrag in namentlicher Abſtimmung mit 29 gegen 18 Stimmen angenommen. Schluß der Sitzung nach halb 8 Uhr. 3 5 Aus Stadt und Land. Mannheim, 9. Mai. * Herausgabe eines neuen katechetiſchen Unterrichtsbuches. Wie verlautet, ſind die Verhandlungen und Vorarbeiten wegen Herausgabe eine neuen katechetiſchen Unterrichts⸗ buches für die katholiſchen Schulanſtalten der Bistümer Frei⸗ burg und Rottenburg dem Abſchluß nahe. Der neue Katechismus ſoll im weſentlichen den gleichen Inhalt wie der ſeitherige haben, gaber kürzer zuſammengefaßt erſcheinen. 5*Kirchlich⸗poſitive Vereinigung. Wir machen die Mitglieder Pber kirchlich⸗poſitiven Vereinigung auch an dieſer Stelle auf die heute abend%9 Uhr im Saale der Bäckerinnung As 6, 40) ſtattfindende Verſammlung aufmerkſam, in der Herr Oberlandesgerichtsrat Dr. Roller aus Karlsruhe einen Hhyochintereſſanten Vortrag über:„Die Beke nn tnisgrun d⸗ lage unſerer Landeskirche“! halten wird. * Der Geſamtverband der Evangeliſchen Arbeiter⸗Vereine Deutſchlands hält am.,., 7. Juni ſeine diesjährige Delegier⸗ tenverſammlung zu Freiburg i. Br. ab. Bei den Dele⸗ giertenverhandlungen am Mittwoch, den 6. und Donnerstag, den 5 05 Juni werden Referate über:„Arbeitskammern“ und über die Reform der Arbeiterverſicherung erſtattet. *Altertumsverein. Bei der ordentlichen Mitglie⸗ derverſammlung erſtattete Herr Profeſſor Ba um ann den Jahresbericht, der die rege Arbeit des Vereins auf den verſchie⸗ denen Gebieten ſeiner Tätigkeit erwies und insbeſondere die Ein⸗ Lichtung des Stadtgeſchichtlichen Muſeums, die Vermehrung der Sammlungen durch Schenkung und Kauf, den Verlauf der Monats⸗ berſammlugen mit ihren Vorträgen, ſowie die ſchön verlaufene Feier des Stadtjubiläums mit Befriedigung hervorhob. Beim Kaſ⸗ ſenbericht wurde des Zuſchuſſes der Stadtgemeinde und namentlich der Opferwilligkeit einiger Mitglieder, die freiwillige Gaben von anſehnlichem Betrage ſpendeten, dankbar gedacht. Es folgte dann der Vortrag des Ehrenmitgliedes des Vereins, Herrn Karl Chriſt⸗ Ziegelhauſen, der über den Zuſa mmenhang von Wal⸗ kharilied und Nibelungenlied ſprach. Das im An⸗ fang des 10. Jahrhunderts von dem St. Gallener Mönch Ekkehard in lateiniſcher Sprache gedichtete, ſpäter umgearbeitete Waltharilied ſei wohl nicht als Vearbeitung eines germaniſchen Epos zu betrach⸗ ken., Im engſten Anſchluß an Vergils Aeneis, beſonders in Taee Hinſicht, biete es eine Vermengung alter Heldenſagen der Völker⸗ bWanderung mit der ſpäteren Geſchichte der Franken und ſei zugleich eine Quelle für das Nibelungenlied. Der Vortragende ſuchte dieſe Anſicht durch zahlreiche Beiſpiele zu erweiſen, von denen nur eines hier angeführt werden ſoll. Unter den Heldengeſtalten, die in bei⸗ den Liedern eine bedeutſame Rolle ſpielen, ſtehe Hagen in erſter Linſe Während das Waltharilied ihn als Trojaner bezeichne, werde er im Nibelungenlied„Hagen von Tronje“ genannt. Man habe ver⸗ fucht, den letzteren Namen zu lokaliſieren, z. B. auf der Burg Tron⸗ ecke an den Quellen der Tron im Hundsrück oder zu Tränheim im Elaß, aber dieſe Verſuche ſeien doch abzuweiſen, und der Name Tonje ſei aus dem Namen Trojaner des Walthariliedes zu 5 Aren. Trojauer aber hätten ſich die Franken genannt, die nach Be⸗ gung der Römer auf dem linken Rheinufer die Sage von der Ab⸗ mung der Römer von den Trofanern auf ſich übertrugen, um en Urſprung möglichſt ehrwürdig erſcheinen zu laſſen. So er⸗ ſaließe die Vergleichung der beiden Lieder oft beſſer als alles an⸗ dere manches dunkle Wort und erhelle das Verſtändnis. Es iſt hür nicht der Ort, auf die Fülle von Material einzugehen, durch 8 der Vortragende ſeine Anſicht zu ſtützen ſuchte. Nur ſoviel, geſagt, daß Etymologie, Geſchichte, Sagenforſchung und Rechts⸗ chichte in den zahlreichen Bemerkungen Berückſichtigung fanden, der Vortragende in die mit friſchem Humor erzählte Inhalts⸗ 21 Ankesworten, und es gelang ihr, 5 weitere Perſonen zu verhaften. nach Eppingen und wurde am Rathaus von dem Gemeinderat *Ein Wechſel in der Polizeidirektion unſerer Stadt ſteht be⸗ vor, wie aus nachfolgender Mitteilung unſeres Karlsruher Bureaus erſichtlich iſt: Karlsruhe. Wie ich von zuverläſſigſter Seite erfahre, iſt nunmehr als Nachfolger des Herrn Polizeidirektors Schäfer in Mannheim Herr Oberamtmann Dr. L. Strauß in Donaueſchingen beſtimmt worden. Die Bekanntgabe der Er⸗ nennung ſoll demnächſt erfolgen. Herr Oberamtmann Dr. Strauß iſt in Mannheim eine be⸗ kannte und angeſehene Perſönlichkeit und ſteht aus ſeiner früheren hieſigen Tätigkeit noch in beſtem Andenken. Er war früher eine längere Reihe von Jahren am Mannheimer Bezirksamt tätig und hatte in der letzten Zeit ſeiner hieſigen Wirkſamkeit haupt⸗ ſächlich die Bauſachen zu bearbeiten. Bei der Ausarbeitung der Ortsbau⸗Polizeiordnung war Herr Dr. Strauß in hervorragen⸗ dem Maße tätig, jedoch ſollen, wie von zuverläſſiger Seite ver⸗ ſichert wird, die zahlreichen unnötigen Schärfen und verletzenden Härten dieſer Ortsbau⸗Polizeiordnung, unter deren beengendem und einſchnürendem Druck die Mannheimer Bürgerſchaft heute noch ſteht, nicht ſein Werk bilden, ſondern von anderer Seite ver⸗ anlaßt und wider ſeinen Willen in die Bauordnung aufgenommen worden ſein. Herr Dr. Strauß iſt perſönlich ein liebenswürdiger des flädtiſchen Spitals und der Klein⸗. Die Ankunft in Karlsruhe erfolgte 9 Uhr 19 Min, Hieran ſchloß ſich der Beſuch kinderſchule. abends. ee. Aus Baden, 8. Mai. Wie von Kehl und Kork be⸗ richtet wird, wurde dort geſtern Abend gegen ½8 Uhr ein 2 Sekun⸗ den anhaltendes donnernde S Rollen wahrgenommen. Der Erdſtoß bewegte ſich in der Richtung von Oſt nach Weſt. In den Häuſern ſchwankten die Möbel. Kleine Mitteilungen aus bach und Bodersweſer wurde Sonntag abend 7 Uhr 15 Min. ein heftiger Erdſtoß verſpürt.— Freitag abend ereignete ſich auf der Straße nach Tuttlingen ein ſchwerer Unglücksfall. Der 28 Jahre alte Knecht Frz. König, gebürtig von Stahringen, führte zwei zuſammengekoppelte, mit Säcken hoch beladene Wagen von Möhringen(A. Engen) nach Tuttlingen. Er hatte ſich auf die Deichſel geſetzt und iſt offenbar während der Fahrt heruntergefallen, wobei er das Genick brach.— Im Gemeindewalde von Lu d⸗ wigshafen a. S. wurden die Reſte eines menſchlichen Körpers gefunden. Vermutlich ſind es die Ueberreſte des vor einem Jahre verſchwundenen Küfers Klemens Kratzer, der ſich an dieſer Stelle wahrſcheinlich erhängt hat.— Im Verlaufe eines Streites wurde Baden. In QJuer⸗ Montag abend in Walldor f dem 23 Fahre alten Zigarrenmacher Johann Her 8og von ſeinem älteren, der⸗ heirateten Bruder ein Meſſer mit ſolcher Wucht in das Stirnbein geſtoßen, das dasſelbe 10 Zentimeter tief in den Kopf eindrang und ſich im Knochen derart feſtklemmte, daß es trotz der Mann von einer großen Arbeitskraft und er beſitzt alle Eigen⸗ ſchaften, die eine Bürgſchaft dafür bilden, daß er ſich gut mit der Mannheimer Bürgerſchaft ſtellen wird. Von Mannheim war Herr Dr. Lukas Strauß in das Miniſterium des Innern berufen worden, um an der Ausarbeitung der Landesbauordnung mitzu⸗ wirken. Von Karlsruhe aus erhielt er die verantwortungsreiche Stelle des Amtsvorſtandes in Donaueſchingen, die er, wie uns wiederholt verſichert worden iſt, in ſehr erfolgreicher und frucht⸗ bringender Weiſe ausfüllte. Mannheim hat ſomit alle Urſache, der Tätigkeit des neuen Polizeidirektors mit Vertrauen entgegen⸗ zuſehen. Einſchreib⸗Automaten. In der Behandlung von Einſchreib⸗ Briefſendungen macht die ungariſche Poſt einen intereſſanten Verſuch. Seit dem 1. Mai werden bei einigen Poſtämtern ver⸗ ſuchsweiſe Automaten zur Einlieferung von ſolchen Sendungen berwendet. Die Sendungen werden von den Apparaten mit einem Stempelaufdruck verſehen, der an Stelle des ſonſt aufgeklebten Jettelchens die Aufgabepoſtanſtalt und die Nummer nebſt dem Buchſtaben R. enthält. Die Nummer des Automaten wird dabei in römiſcher Ziffer angegeben. * Gewalttätiger Ueberfall. In der Maſchinenfabrik von Hch. Lanz auf dem Lindenhof ließ ſich, wie uns mitgeteilt wird, der Taglöhner Bleſſing heute morgen gegen den Gießermeiſter Mathias Eſſer wegen einer geringfügigen Lohndifferenz zu ſchweren Gewalttätigkeiten hinreißen, indem er Eſſer mit einem Gasrohr am Kopfe und an den Beinen ſchwere Ver⸗ wandungen beibrachte. Nach ärztlichem Gutachten ſind die Wunden in einigen Wochen porausſichtlich geheilt.— Wie wir noch erfahren, entſtanden die Differenzen zwiſchen Bleſſing und Eſſer geſtern abend bei der Lohnauszahlung. Der Meiſter be⸗ deutete Bleſſing, der ſeit einigen Monaten in der Gießerei als Hilfsarbeiter beſchäftigt wurde, er möge am anderen Morgen wieder bei ihm vorſtellig werden, da jetzt Feierabend ſei. Heute morgen nun lauerte Bleſſing dem Meiſter im Hofe auf und ver⸗ ſetzte Eſſer, als dieſer ſich in ſein Bureau begeben wollte, von hinten einen ſo wuchtigen Schlag mit einem Gasrohr über den Kopf, daß Eſſer ſofort zuſammenſtürzte. Dann ſchlug Bleſſing noch auf den am Boden Liegenden ein und brachte ihm an den Schienbeinenſchwere Verletzungen bei. Man brachte Eſſer, der bald darauf in bewußtloſem Zuſtande aufgefunden wurde, in die Hilfsſtation, wo der herbeigerufene Arzt konſtatierte, daß die Verletzungen zwar ſchwerer Natur, aber nicht derart ſind, daß für das Leben Eſſers befürchtet werden muß. Man hofft ſogar, daß Eſſer in einigen Wochen wieder hergeſtellt iſt. Der Ueberfallene, der zu den Jubilaren der Fabrik gehört, wurde, nachdem er verbunden war, in ſeine in der Rheindamm⸗ ſtraße gelegene Wohnung transportiert. Dem Täter gelang es, zu entkommen. Ausſtand. Nachdem der Ausſtand der Zementierer und Betonarbeiter erſt einige Tage beigelegt iſt, ſind heute früh am Neubau der Walzmühle abermals 66 Zementierer und Beton⸗ arbeiter ausſtändig geworden. Ihr Stundenlohn betrug ſeither 35 bis 38 Pfg., ſie verlangen einen ſolchen von 45 Pfg. »Mutmaßliches Wetter am 10. und 11. Mai. Im Nordweſten Europas liegt noch ein Hochdruck von 765 mm, über Libland, Eſth⸗ land, Podolien und weiter oſtwärts ein Maximum von 770 mm, über Norddeutſchland rechts der Weſer, Südfkandinavien und der größeren nördlichen Hälfte von Oeſterreich⸗Ungarn ein Hochdruck von 765 mm. Ueber Nordſkandinavien einerſeits und über dem biskahiſchen Golfe andererſeits ſteht das Barometer wenig unker Mittel. In Süddeutſchland zeigt ſich zunehmende Gewitterneigung Im übrigen iſt für Donnerstag und Freitag größtenteils trockene⸗ und, heiteres Wetter zu erwarten. Aus dem Grossberzogium. Friedrichsfeld, 8. Mai. Bei den am Montag in den Ausſtand getretenen Arbeitern der Reisſchen Fabrik handelt es ſich nach dem„Schw. Tabl.“ nur um ca. 10 Mann, die mehr in „Blauer Montagsſtimmung“ gehandelt haben dürften. Die Streikenden, worunter 3 von hier, klopften die Wirtſchaften ab und durchzogen lärmend den Ort, zwei von ihnen legten ſich auf die Straße und ließen ſich von den andern an den Füßen zerrend fort ſchleifen uſw. Ein großer Menſchenauflauf und Tumult entſtand beim Rathaus, als Polizeidiener Müller den Rädelsführer ver⸗ baften wollte. Sofort ſtürzten ſich die andern auf den Polizei⸗ diener, dem noch rechtzeitig Herr Bürgermeiſter Dehouſt und Rats⸗ diener Schnabel zur Hilfe kamen. Nach heftiger Gegenwehr, wo⸗ bei die Ruheſtörer, nach Angabe von Augenzeugen, Revolber und Meſſer gezogen hatten, konnten zwei in den Arreſt verbracht werden, während die andern die Flucht ergriffen. Die raſch aus Seckenheim herbeigerufene Gendarmerie und Polizei nahm die Verfolgung auf Während obigen Vorgangs verfolgten andere Streikende leinige Maurer] den Maurermeiſter Wiegand, der in eine Wirtſchaft flüchten konnte, doch kam es hier infolge des raſchen Eingreifens der Polizei zu keinen weiteren Ausſchreitungen. Karlsruhe, 8. Mai. Die Großherzogin traf geſtern Vormittag nach kurzer Begrüßung durch den Frauenverein in Bretten nach 11 Uhr in Sulzfeld ein und beſuchte zunächſt die Kleinkinderſchule und die wangeliſche Kirche. Hierauf nahm die hohe Frau das Frühſtück irt Schloß des Freiherrn Ernſt Auguſt von Goeler. Um 3 Uhr begab ſich die Frau Großherzogin zu Wagen ſi m te m 10 zu 300 M. Geldſtrafe. legung für den Bau der elek heute begonnen worden. Hannover, Darmſtadt, Ma aus der Vogelperſpektive Jeſtungswälle anfertigen laſſen. Der Verfertiger genannter Städte, übernehmen. deutſcher Fußball⸗Vereine, Klub Sonntag von den Stuttgarter Kickers eine Packung von 9: e⸗ fallen laſſen.— In Be 1 95 Verbandes Berliner Ballſpielvereine, der Meiſter des Mitteldeutſchen Verba entſcheiden konnte.— An der nehmen jetzt noch teil: Berline Deutſche Meiſter), Verein für Bewegungsſpieke und der Erſte Fuß⸗ ball⸗Klub, Pforzheim. 5 ſte Fuß ſihender: Herr Landgerichtsdirektor Staatsbehörde: Herr Erſter Staatsanwalt Junghanns. der Großen Karnevalgeſellſchaft Neckarvorſtadt mit dem Einzug von Beiträgen gegen Proviſion beauftragt worden, er bemaß aber ſeine Proviſion ſo reichlich, daß lieſern. Vom Schöffengericht iſt Wendelmuth zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Seine einem nächtlichen Wirtshausexzeß auf dem Lindenhof ſich hervor⸗ getan hat und deswegen vom nis beſtraft worden iſt, hätte bleibt bei der Strafe. handlung ſeiner N beſſeren Hälfte Streit bekommen und in Ermangelung einleuch⸗ ſieht die Sache in milderem Lichte an und verwandelt di in 25 M. Geldſtrafe.„„„ 16. März ds. Is. von einem gleich gefaßt werden. Es wird nur ein Diebſtahlsverſuch angenom⸗ Kontrolleur Effelsb Mi vereinten Bemühungen mehrerer Männer nicht herausgezogen wer⸗ den konnte. Herzog wurde mit dem im Kopfe ſteckenden Meſſer in das akademiſche Krankenhaus in Heidelberg verbracht, wo es den Aerzten erſt nach Anwendung von Knochenmeiſel und Knochenzange gelang, das Meſſer zu entferyſen. Der Zuſtand des Schwerberletzten iſt bedenklich. Der Täter wurde noch im Laufe der Nacht verhaftet. — In Singen a. H. kam es Sonntag Abend zwiſchen deutſchen Aund italieniſchen Arbeitern zu Streitigkeiten, wobei zwei Deutſche namens Strehle und Rau durch Meſſerſtiche lebensgefährlich ver⸗ Le tz t wurden.— Den Kaufmann Adolf Bader von Villingen fand man im Bahnhofabort zu Buchloe erſchoſſen. Seine Taſchen enthielten 9000 M. Bargeld.— Auf dem Bahnhofsplatz zu Kon⸗ ſtanz lagerte Sonntag Nachmittag ein Trupp nach Amerika(offen⸗ bar über Genua) durchreiſender ruſſiſcher Juden, mit Frauen und Kindern, etwa 80 an der Zahl. Sie wurden während ihres kurzen Aufenthaltes von Menſchenfreunden gaſtlich bewirtet und beſchenkt.— Die Zige unerplage macht ſich jedes Jahr um die Zeit des Mannheimer Maimarktes in der Schwetzinger Gegend beſonders unangenehm bemerkbar. Aus dieſem Grunde wurde am Samstag durch die Mannheimer, Heidelberger und Schwetzinger Gendarmerie eine Razzia abgehalten und hierbe! eine größere Anzahl von Zigeunern, die im Walde kampierten, wegen Umherziehens in Horden inhaftiert.— In Freiburg wurde am Dienstag auf dem neuen Gnterbahnhofe beim Drehen einer Güterzugsmaſchine der Hilfsarbeiter Friedrich Retſchmann e 1 d rückt.— Emailleur Weizenegger von Pfor 8hei m, der ſeit einigen Tagen vermißt wurde, wurde im Würmtal erhängt auf⸗ gefunden.— Die mechaniſche Seidenweberei Meyer u. Groote in Waldshut verkaufte ihre Fabrik an die Firma Geßner u. Co. Wädenswil⸗Zürich, welche bald eine Irweiterung des Betriebes vornehmen will. Pfalz, heſſen ung Umgebung. Landau, 8. Mai. Der hieſige 62jährige Bürſtenfabrikant Brück wurde wegen Sittlichkeitsvergehen an einem Sjährigen Mädchen, begangen in Hochſpeyer, auf Anordnung des Staatsanwalts in Kaiſerslautern heute hier verhaftet. W. Landau, 9. Mai. Die hieſige Strafkammer verurteilt, wegen Weinfälſchung den Weinhändler Hollmann von Virk weiler zu 500., den Weinhändler Hildenbrand von Land Worms, 8. Mai. Mit den Erdarbeiten und der Kabel⸗ triſchen Straßenbahn iſt Mainz, 8. Mai. Die Stadt Mainz will wie die Städte nnheim u. a. ein Bild der Stadt und zwar vor Fall dern der Pläne oben⸗ Herr Grote in Hannover, wird die Herſtellung Sport.„ Fußball. Der Meiſter des Neckargaues des Verbandes ſüd⸗ der Mannheimer Fuß ball. „Viktoria“ mußte ſich in Stuttgart am vergangenen rlin ſtanden ſich der diesjährige Meiſter des Berliner.Kl.„Hertha“ und ndes„Verein für Bewegungs⸗ Spiel Leipzig mit:2 für ſich Deutſchen Meiſterſchaft r T. u. F. Kl. Union(der vorjährige piele“, Leipzig gegenüber, welches Gerichtszeſtung. Mannheim 8. Mai.[Strafkammer III.) Vor. Waltz. Vertreter der Großh. Der Techniker Otto Wendelmuth aus Leipzig war von 5 von 179 M. Einnahmen 138 M. bei ihm ängen blieben. Der Vorſtand hätte ihn nicht angezeigt, wenn er ch nicht beharrlich geweigert hätte, das Abrechnungsbuch abzu⸗ Berufung bleibt ohne Erfol⸗ der 19 Jahre alte Schloſſer Albert Müller, 1 15 Auch Schöffengericht mit 5 Wochen Gefäng⸗ ſich ſeine Berufung ſparen können. Es Jahre alte Schuh⸗ 5 Si eger der vom Schöffengericht wegen Miß. ter Frau zu 1 Woche Gefängnis verurteilt worden Er hat im Schloßgarten bei einem Spaziergange mit ſeiner Mildere Richter hingegen findet der 42 acher Friedrich uderer Argumente ſeinen Stock gebraucht. Die Strafkammer Der 35 Jahre alte Dachdecker Seb. Schneider nahgm am 5 Wagen des Telegraphenamtes ein uantum Kupferdraht weg, wurde aber dabei beobachtet und konnte en und auf 1 Monat Gefängnis erkannt. ürtige 30 Jahre alte Milchhändler er und 20. November vorig + N ülch erwiſcht, die hmt 2Selke Weneratunzriger Mannherm, 9 War. die Warenhäuſer ſeien damit einverſtanden, daß er ſtatt Vollmilch Magermilch liefere. Effelsberger traute der Auskunft nicht und be⸗ gab ſich auf dem kürzeſten Wege in die Warenhäufer, um ſie auf ihre Stichhaltigkeit zu prüfen. Aber ſo ſehr er ſich geſputet hatte, Hofmann war ihm zuvorgekommen und hatte die Vorſtände der Reſtaurationen gebeten, ihm gegen die Tücken der Milchkontrolle bei⸗ zuſtehen und zu ſagen, die Sache mit der Magermilch habe ihre Rich⸗ tigkeit, er(Hofmann) bekomme für ſolche Milch auch nur 12 Pfg. pro Liter, während ſonſt für den Liter 18 Pfg. bezahlt werde. Einer davon machte dem Schutzmann auch tatſächlich unrichtige An⸗ gaben, der Küchenchef des anderen Warenhauſes ſagte jedoch die Wahrheit. Hofmann habe Vollmilch zu liefern und keine Mager⸗ milch. Die Anhängezettel waren offenbar nur eine Finte, um der Milchkontrolle ein Schnippchen zu ſchlagen. Wie Hofmann ſelbſt ſagt, hat er eine eigene Zentrifugeneinrichtung, um die Milch zuentrahm en. Das genügt ihm aber noch nicht. Er verwäſſert die alsdann verbleibende Magermilch auch noch. Das Schöffengericht hat Hofmann nur wegen der beiden Fälle vom 7. September und 21. November vorigen Jahres zu 2 Wochen Ge⸗ fängnis verurteilt, wegen der Warenhauslieferung aber frei⸗ geſprochen, da es ihn in Bezug auf dieſen Punkt nicht für voll⸗ ſtändig überführt hält. Sowohl der Verurteilte als der Staats⸗ anwalt legten Berufung gegen das Urteil des Schöffengerichts ein, der Verurteilte wegen der Verurteilung in den beiden erſten Fällen, der Staatsanwalt wegen der Freiſprechung im letzten Falle. Die Berufung des Verurteilten behauptete, die Milch in den beiden erſten Fällen ſei Originalmilch des Lieferanten geweſen und die Schuld an der Minderwertigkeit falle daher auf dieſen. Das Land⸗ gericht verwarf die Berufung Hofmauns, erklärte dagegen jene des Staatsanwalts für begründet und erhöhte die Strafe auf drei Wochen Gefängnis. * Mainz, 8. Mai. Die Deutſche Pomril-Geſellſchaft zu Mannheim fabriziert ein alkoholfreies Getränk, deſſen Herſtel⸗ lungsweiſe ſtrengſtes Geheimnis iſt, und das ſie unter dem Namen „Pomril“ in den Handel bringt. Sie verkaufte der Firma R. in Köln die Lizenz des genannten Getränkes für einen gewiſſen Bezirk. Bei dieſer Firma R. war in den Jahren 1899 bis 1901 ein gewiſſer H. als Fabrikmeiſter tätig. Dieſer gründete im Februar 1901 mit noch zwei anderen Perſonen, B. und Sch., zu Köln eine Geſellſchaft At. b. H. unter der Firma„Kölner Manzanil⸗Geſellſchaft m. b..“, die ſich gleichfalls mit der Herſtellung alkoholfreier Getränke befaßt, und die ſie unter der Bezeichnung„Manzanil“ bezw.„Apfel⸗ blümchen“ in den Handel bringt. Die Pomril⸗Geſellſchaft hat nun gegen die Kölner Manzanil⸗Geſellſchaft und deren 3 Geſellſchafter, ., B. und Sch., Klage erhoben mit dem Antrage, ihr allen Schaden zu erſetzen, der ihr dadurch entſtanden iſt, daß 1. H. wäh⸗ rend ſeiner Tätigkeit als Fabrikmeiſter der Firma R. zu Köln die Herſtellungsweiſe des unter dem Namen„Pomril“ in den Hanbel gebrachten alkoholfreien Getränkes dem Beklagten Sch, durch eine gegen die guten Sitten verſtoßende Handlungsweiſe verraten hat, und daß 2. die Beklagten ſeit dem 1. Februar 1901 dieſes alkoholfreie Getränk fabrizieren und unter dem Namen„Man⸗ zanil“ bezw.„Apfelblümchen“ in den Handel bringen, ſowie 8. die Beklagten in anderen Städten Jabriken und Filialen errichten und Lizenzen verkaufen. Die Klage ſtützt ſich im einzelnen auf folgende Behauptungen: H. habe ſich ſchon vor ſeinem Austritt aus dem Geſchäfte des R. mit Sch. in Verbindung geſetzt, um auch Pomril zu fabrizieren und in den Handel zu bringen. Er habe gegen Wiſſen und Willen des R. den Sch. in die Fabrikräume geführt und ihm dort das ganze Fabrikationsgeheimnis an der Hand der Maſchinen erklärt und verraten, Die Beklagten hätten nun den ganzen Geſchäftsbetrieb des R. ſchen Geſchäftes bezw. der Klägerin kopiert. Die Beklagten hätten weiterhin in Berlin und Breslau Manzanilgeſellſchaften gegründet und ihr angebliches Fabrikations⸗ geheimnis an dieſelben als Lizenz für eine beſtimmte Summe ver⸗ kauft. Die Beklagten erklärten und ließen durch ihre Angeſtellten erklären, daß ihr Fabrikat dasfelbe wie„Pomril“ ſei, aber beſſer. Das hieſige Landgericht hatte die Klage abgewieſen, weil durch den Verrat des Fabrikationsgeheimniſſes ſeitens des H. nicht die Klä⸗ gerin, ſondern der Prinzipal des., die Firma., betroffen worden wäre, ferner weil die- Herſtellungsweiſe des„Pomril“ noch nicht patentiert ſei. Das Kölner Oberlandesgericht, das in der Beru⸗ fungsinſtanz angerufen wurde, billigte jedoch dieſe Rechtsausfüh⸗ rungen nicht und erkannte den Klageanſpruch dem Grunde nach als gerechtfertigt an. Das Urteil des Oberlandesgerichts gründet ſich auf das Reſultat der in der zweiten Inſtanz ſtattgehabten Beweis⸗ aufnahme, welche die Richtigkeit der klägeriſchen Behauptungen im weſentlichen ergeben hat, insbeſondere, daß H. bei ſeinem Engage⸗ ment die Geheimhaltung der Pomrilfabrikation ernſtlich zur Pflicht gemacht wurde. 1 Theater, Runſt und(iſſenſchalt. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater Maunheim. Die Inten⸗ danz beabſichtigt, die im März und April aufgeführten Werke Goethe's in laufender Spielzeit nochmals außer dem Jahresabon⸗ nement zur Aufführung zu bringen. Auf dieſen 2. Goethe⸗Zyklus wird ein beſonderes Abonnement zu weſentlich ermäßigten Preiſen eröffnet. Anmeldungen nimmt von heute ab die Hoftheaterkaſſe entgegen.— Der Entſchluß der Intendanz, den Goethezyklus zu ermäßigten Preiſen zu wiederholen, wird in bieſigen Theaterkreiſen lebhafte Befriedigung erwecken. Kunſt⸗ und Bücher⸗Auktion von Ernſt Carlebach in Heidelberg. Der ſoeben erſchienene mit 9 Illſtrationen geſchmückte Katalog der am 16. Mai im kleinen Harmonie⸗Saale ſtattfindenden Verſteige⸗ rung verzeichnet in der erſten Abteilung Original⸗Aquarelle und Handzeichnungen des badiſchen Schlachtenmalers Emele und der Maler Fohr, Fratrel, von Kobell, Mengs, Netſcher und Verhelſt. Die Handzeichnungen Emeles ſind ſchön ausgeführte Originalbleiſtift⸗ ſtudien zu ſeinen im Beſitze des Fürſten von Fürſtenberg und des Kaiſers von Oeſterreich befindlichen Gemälden„Die Schlacht bei Stockach“ und„Die Beſtürmung der Heidelberger Brücke 1799“. Ferner befinden ſich in der erſten Abteilung Autographen von Carl Theodor, Grafen Graimberg, Jof. Vict. v. Scheffel, Grafen Wrede und ein Tagebuch Zangemeiſters aus der Mitte der fünfziger Jahre. Die zweite Abteilung umfaßt die ſeltenſten Kreinode der Mann⸗ heimer Kupferſtecherkunſt und wird auch dieſes Jahr wieder den Glanzpunkt der Auktion bilden. Es finden ſich darin die Namen: Cöntgen, Fratrel, Karcher, Primaveſi, Schlicht, Schöpfer, Verhelſt, von Ferdinand Kobell allein über 100 Blatt Radierungen, von Ley⸗ densdorff ein lebensgroßes Porträt Carl Theodors, von de la Rocque das Kapitalblatt„Ankunft Carl Theodors in Mannheim“, von Sintzenich allein 18 Blätter, darunter viele Schabkunſt⸗ und 6 far⸗ bige Blätter. Hieran ſchlisßen ſich an die Abteilung„Marmheimer Anſichten“,„Alte und ſeltene Mannheimer Drucke“. Unter letzteren ſei auf die Original⸗Verordnungen Carl Theodors meiſt in ſeltenen Einblattdrucken aufmerkſam gemacht. Ferner auf den kurpfälgiſchen Lotterie⸗Kalender von 1773, der eine große Abbildung des Palais Bretzenheim enthält, die überaus ſeltene erſte Auflage von Gutzkotw Wally, die gleich nach Erſcheinen konfisziert wurde und viele Er⸗ ännerungen an den Mordanſchrag Karl Ludwig Sand's auf Kotzebue. Eine befondere Abteilung bilden die Verlagswerke der Schwan'ſchen arnd der Schwan und Goetz ſchen Handlung, die meiſt aus ererbtem Beſitz der Verleger ſtammen und viele Mannheimer Almanache, Kalender, Taſchenbücher enkhalten. Auf ein Prachtexemplar von Merian Schwaben und Pfalz, welche beide Teile ſehr ſelten vor⸗ kommen und ein gutes Exemplar von der deutſchen Ausgabe von Münſters Cosmograpbie ſei beſonders hingewieſen. Die Beſichtigung der Sammlung iſt in den Geſchäftsräumen der Firma Hauptſtr. 186 ſchon jetzt mögkich; die Ausſtellung findet im kleinen Harmonie⸗ Saal am 14. und 15. Mai ſtatt. Hochſchulnachrichten. Der a. o. Profeſſor für Geburtshilfe und Eynäkologte und Direktor der Unfverſitäts⸗Frauenklinik in Bonn, Dr. H. Schröder ſiedelt nach Dortmund über, um dort die Leitung des vom Orden der Franziskaner errichteten Frauen⸗ krankenhauſes zu übernehmen. Er iſt vorläufig auf zwei Jahre beurlaubt worden.— Wie aus Bern berichtet wird, hat die dortige Univerſität aus Anlaß der bevorſtehenden Eröffnung des Simplon⸗ tunnels die Herren Oberingenieur Häußler von Zurich, Oberſt Dumur in Lauſanne, ehemaligen Direktor der Jura⸗Simplon⸗ bahn, und Oberingenieur Zollinger in Lauſanne zu Ehren⸗ doktoren promoviert. Gyttfried Galle, der berühmte Aſtronom und ein Neſtor der deutſchen Wiſſenſchaft, vollendet heute das 9 4. Lebeusjahr. Früher ordentlicher Profeſſor in Breslau, lebt er jetzt in Potsdam. An ſeinen Namen knüpft ſich die Entdeckung des Planeten Ne p⸗ tun, den er am 28. September 1846 mit dem Frauenhoferſchen Refraklor der Berliner Sternwarte am Himmel auffand. Galle hat ſich auch als Meteorologe und Klimatologe betätigk. Hauptmanns„Weber“ in Rom. Am Sonntag fand in Rom im Argentina⸗Theater die erſte italieniſche Aufführung von Gerhart Hauptmanns„Webern“ ſtatt. Das Zuſammenſpiel war für italie⸗ niſche Verhältniſſe ungemein lobenswert. Das ausverkaufte Haus ſpendete reichen Beifall. Ein Leſekomitee als Bühnenzenſor. Wie aus Paris gemeldet wird, beabſichtigen die dortigen Theaterdirektoren ein Leſekomttee zu bilden, dem die Aufgabe zufallen ſoll, alle für Pariſer Bühnen zur Aufführung gelangenden Stücke auf Bedenken ſittlicher Be⸗ ziehung zu prüfen. Dieſes Komitee ſoll die amtliche Zenſur erſetzen. Präfekt Lépine begünſtigt dieſen Vorſchlag, der ihm die ſehr unangenehme, ihm durch die alten Sittenpoligeigeſetze zufallende alleinige Verantwortung gegenüber dem Publikum abnehmen würde. Eine Berliner Brahms⸗Geſellſchaft wurde am Montag, dem Geburtstag des großen Komponiſten, begründet. Zweck der Geſell⸗ ſchaft iſt die Erwerbung der Urheber⸗ und Aufführungsrechte an den Werken von Johannes Brahms und die Verbreitung dieſer Werke ſowie die Pflege des Andenkens an Brahms und aller auf ſein Leben und Schaffen bezüglichen Dinge. Das Stammkapital der Geſellſchaft beträgt vorerſt 8000 M.— In Hamburg wurde, ebenfalls am Montag, eine Gedenktafel im Geburtshauſe von Brahms enthüllt. Der Hiſtorienmaler Profeſſor Albert Baur iſt, 71 Jahre alt, in Düſſeldorf geſtorben. Albert Baur, geboren 1835 zu Aachen, bildete ſich in Düſſeldorf und München. 1861 gewann er einen Preis mit ſeinem großen Gemälde:„Kaiſer Ottos III. Leiche wird aus Italien nach Deutſchland gebracht“. Von ſeinen ſpäteren Ge⸗ mälden ſind bekannt das große Wandgemälde in Elberfeld:„Das jüngſte Gericht“,„Chriſten tragen den Leichnam einer Märthrerin aus dem Zirkus“,„Paulus predigt in Rom“,„Otto J. an der Leiche ſeines Bruders Thankmar“,„Der römiſche Fechter“, ein Wandgemäldezyklus in Krefeld, der die Geſchichte der Seiden⸗ induſtrie darſtellt. Auch der Rathausſagal in Düſſeldorf iſt mit Wandgemälden von Baur geſchmückt. Zwiſchen 1872 und 1875 wirkte Baur als Profeſſor in Weimar, kehrte dann aber wieder nach Düſſeldorf zurück. Arbeiterbewegungen. * Friedrichsfeld, 9. Mai. Die Firma Reis u. Co. ſchreibt uns: In Ihrer Abendausgabe Nr. 212 vom 8. ds. brin⸗ gen Sie unter der Rubrik„Arbeiterbewegung“ von hier eine Notiz, zu deren Richtigſtellung wir bemerken müſſen, daß Lohndifferenzen nicht vorliegen, ſondern die Arbeiter „blauen Montag“ gefeiert haben und bei dieſer Gelegen⸗ heit mit der Polizei in Konflikt geraten ſind. Wir haben infolgedeſſen die Arbeiter, als dieſelben Dienstag früh wieder zur Arbeit erſchienen, entlaſſen. * Hamburg, 8. Mai. Das Zentral⸗Ausſperrungs⸗ Komitee der Hafenarbeiter richtete an den Generaldirektor Ballin eine briefliche Anfrage über die Abſichten der Ar⸗ beitgeber, betreffend die Wiederein ſtellung der Arbeiter gum 11. Mai. Der Verein Hamburger Reeder erwiderte zugleich im Namen der Vereinigung Hamburger Schiffsmakler und Schiffs⸗ agenten, daß der Wiedereinſtellung der wegen Teilnahme an der Maikundgebung ausgeſperrten Arbeiter zu n11. Mai grun d ſä tz⸗ liche Bedenken nicht entgegenſtehen, ſoweit es ſich nicht um Arbeiter handelt, die unter Bruch des von ihnen unterzeichneten, die Kündigungsfriſt vorſehenden Vertrages die Arbeit verlaſſen haben. Durch Heranziehung anderer Arbeiter ſei auch inzwiſchen ſchon ein erheblicher Teil der Stellen beſetzt. Die Einſtellung von Schauerleuten könne künftig nur durch Vermittelung des Arbeits⸗ nachweiſes erfolgen, über deſſen Organiſation den Arbeitern dem⸗ nächſt Näheres bekannt gegeben werde. „ Altona, 8. Mai. In der heutigen ſtark beſuchten Ver⸗ ſammlung der ausſtändigen Seeleute Hamburgs und Altonas erſtattete der Vorſitzende des Seemannsverbandes, Paul Müller⸗Hamburg, Bericht und ſchloß mit der dringenden Mahnung, am Kampfe feſtzuhalten. Eine Diskuſſion fand nicht ſtatt, wurde auch von der Streikleitung nicht gewünſcht mit Rück⸗ ſicht auf die von ihr gemachten Vorſchläge zur Herbeiführung ves Friedens, worüber der morgige Tag die Entſcheidung bringen foll. Am Donnerstag nachmittag findet wieder eine Verſammlung ſtatt, wozu nur Ausſtändige Zutritt haben ſollen. Die Ausſtandsleitung wird dann genauen Bericht über die Lage erſtatten. Die Aus⸗ ſtändigen ſollen ſodann über das weitere Verhalten entſcheiden. *Turin, 9. Mai. In einer geſtern abend abgehaltenen Verſammlung, an der auch der Präfekt, der Bürgermeiſter, ſowie Induſtrielle und das Streikkomitee teilnahmen, wurde eine Löſung der Streitfragen, welche Veranlaſſung zu dem Ausſtande gegeben hatten, gefunden. Das Streikkomitee verſammelte ſich darauf in der Arbeitsbörſe, um die Arbeiter von dem Ergebnis in Kenutnis zu ſetzen und ein Schriftſtück aufzuſetzen, in welchem erklärt wird, daß der Ausſtand beendet iſt. Die Arbeiter werden heute die Arbeit⸗wieder aufnehmen. *„ Turin, 9. Mai. Nach einer von der Arbeitskammer erlaſſenen Bekanntmachung ſoll die Arbeit heute Nachmittag wieder aufgenommen werden. * Bologna, 9. Mai. Infolge eines Beſchluſſes der Arbeitskammern ſind als Proteſt gegen die Vorgänge in Turin die Arbeiter der induſtriellen Werke heute in den Ausſtand getreten. Letzte Hachrichten und Telegramme. * Notiz. Wegen Gewitterſtörung konnte uns ein Teil der telephoniſchen Depeſchen nicht zugehen. * Köln, 9. Mai. Wie die„Köln. Volksztg.“ meldet, iſt die Wahl des Kapitularvikars Dr. Bertram zum Biſchof von Hildesheim vom Papſt bereits genehmigt. Leipzig, 9. Mai. Vor dem vereinigten zweiten und drit⸗ ten Strafſenat im Reichsgericht begann die Verhandlung in dem Landesverratsprozeß gegen den Regierungsſekretär a. D. Otto Senfftleben aus Steglitz ſowie den Monteur Konrad und den Geſchäftsreiſenden Lucke, beide aus Berlin. ſind beſchuldigt, die zu einer Seemine gehörenden Tiefanſteller und Anker, ſowie Zeichnungen und eine vollſtändige Seemine der Bot⸗ ſchaft der Vereinigten Staaten von Nordamerika vorgeführt und Zeichnungen nach Rußland und Nordamerika geſchickt zu haben. Senfftleben und Lucke ſollen ferner eine vollſtändige Mine in Brüſſel gegen Zahlung von 2000 Mark und Erſatz der Koſten durch einen franzöſiſchen Abgeſandten haben beſichtigen laſſen. Lucke ſoll weiter für Vorlegung der Mine in Paris mindeſtens 2000 Mark erhalten haben. Es ſind 19 Zeugen erſchienen und ein Marineſach⸗ verſtändiger. Die Angeklagten leugnen. Für die Vernehmung des Sachverſtändigen und das Verhör der Angeklagten wird gegen 9½ Uhr die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. * Halle a.., 9. Mai. Heute Mittag iſt hier ein Ne u⸗ baueingeſtürzt. 5 Bauarbeiter wurden verſchütktet. Nach der„Saale⸗Itg.“ iſt 1 bot, 2 ſchwer verwundet. * Bremen, 9. Mai. Heute Mittag zerſtörte Gro ß⸗ feuer die am Hafen gelegene Bremen⸗Boeſigheimer Oel⸗ fabrik und die in der Nähe liegende, mit Baumwolle an⸗ gefüllte Bachmannſche Pieranlage. Durch die Tätigkeit der Feuerwehr konnten die Verwaltungsgebäude der Fabrik und der Bachmannſche Baumwollſchuppen gerettet werden. * Bunzlau, 9. Mai. Heute wurde der Bahnſteigſchaffner Brennecke und die Schloſſersehefrau Späthe im nahen Stadtwalde erſchoſſen aufgefunden. Beide unterhielten ſeit einiger Zeit ein Liebesverhältnis. 7 5 rlin, 8. Mai. Heute wurde im kaiſerlichen Aufſichts⸗ amt für Privatverſicherung vom Präſidenten Gruner eine Ge⸗ ſamtſitzung des Verſicherungsbeirats eröffnet, die ſich u. a. beſchäftigt mit der Beratung der aus Anlaß inter⸗ nationaler Verhandlungen über eine Vereinheitlichung der Aus⸗ weiſe ausgearbeiteten neuen Rechnungs⸗Vorſchriften für größere Verſicherungs⸗Unternehmungen betreffend a) Lebensverſicherung; b) Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherung; e) Hagel⸗ und Viehver⸗ ſicherung, d) die übrigen Verſicherungszweige; e) Ausgeſtaltung der Reichsſtatiſtik über das Verſicherungsweſen. Ferner werden Angelegenheiten der einzelnen Gruppen behandelt. Die Verhand⸗ lungen, die vertraulicher Natur ſind, werden vorausſichtlich zwei Tage in Anſpruch nehmen. Wien, 9. Mai. Heute wird die Ernennung des bis⸗ herigen Miniſterpräſidenten Gautſch zum Präſidenten des oberſten Rechnungshofes in Wien bekannt gegeben. 455 Paris, 9. Mai. Die Unterſuchung ergab, daß es ſich bei den 8 geſtern im Mont⸗Rouge⸗Viertel wegen der Exp loſion einer Höllenmaſchine Verhafteten nicht um eigentliche Anarchiſten handelt. Ihre Verhaftung iſt aufrechterhalten worden. Kaiſerreiſen. (Siehe Ueberſicht und Deutſches Reich! D. Red.) * Donaueſchingen, 9. Mai. Der Kaiſer iſt heute vormittag gegen 9½ Uhr nach herzlichſter Verabſchiedung von dem Fürſten und der Fürſtin zu Fürſtenberg nach Karlsruhe abgereiſt. Bei der Anfahrt zum Bahnhof hatten Vereine und Schulen Spalier* gebildet. » Karlsruhe, 9. Mai. Der Kaiſer traf, von Donau⸗ eſchingen kommend, um 12 Uhr 50 Min. mittelſt Hofguges und Ge⸗ folge hier ein. Zum Empfange des Kaiſers waren am Bahnhof erſchienen der Großherzog und Prinz Max. Nach herzlicher Be⸗ grüßung zwiſchen Kaiſer und Großherzog begaben ſich die Herr⸗ ſchaften im offenen Wagen nach dem Schloſſe, vom Publikum lebhaft begrüßt. Im Schloſſe wurde der Kaiſer von der Großherzogin und dem Hofſtaate empfangen. Um 1½ Uhr fand im Schloſſe Fürſten⸗ und Marſchalltafel ſtatt. Die Stadt iſt beflaggt. * Karlsruhe, g. Mai. Der Kaiſer reiſte heute Nachmittag um 4½ Uhr von Karlsruhe nach Straßburg ab. Er wurde vom Großherzog an die Bahn geleitet. * Straßburg, 9. Mai. Der Kaiſer trifft heute abens 6 Uhr 20 Min. von Karlsruhe aus auf dem hieſigen Haupt⸗ bahnhof ein und fährt von dort zum Kaiſerpalaſt. Am ſelben Abend um 8 Uhr findet im Kaiſerpalaſt große Tafel ſtatt. Gleich⸗ zeitig werden alle öffentlichen Gebäude ihre Fronten feſtlich illu⸗ minieren. Nach der Rückkehr des Monarchen am Donnerstag von der Hohkönigsburg findet im Statthalterpalais ein Diner ſtatt. Am Freitag Morgen findet bor dem Kaiſerpalaſt der Vorbei⸗ marſch der Truppen zu Fuß ſtatt, den der Kaiſer vom Mittelportal des Kaiſerpalaſtes aus abnehmen wird. Die Abreiſe des Kaiſers nach Schloß Urville erfolgt Samstag nachmittag um 3 Uhr 15 Min. Zum Befinden des Reichskanzlers Fürſten Bülow. Hs. Berlin, 9. Mai.(Privattelegr. unſ. Berl. Bureaus.) Der freikonſervative Reichstagsabgeordnete v. Normann wurde geſtern im Tiergarten unvermutet vom Reichskanzler Fürſten Bü⸗ low angeſprochen, der mit der Fürſtin ſpagieren ging. Bülow war ſehr wohl und machte Eindruck. Die franzöſiſchen Kammerwahlen. *Paris, 9. Mai. In der„Humanité“ empfiehlt Jaurss den Sozialiſten, ſich für die Stichwahlen mit den Parteien der Linken zu verſtändigen. Deutſch⸗ſchwediſcher Handelsvertrag. * Stockholm, 9. Mai. Wie„Swenskes Dagbladet“ mit⸗ teilt, wurde der deutſch⸗ſchwediſche Handelsvertrag geſtern von dem hieſigen deutſchen Geſandten und dem Miniſter des im Reichstage einen Geſetzentwurf einbringen, welcher die Ratifigie⸗ Aeußern unterzeichnet. Heute wird die Regierung rung des Handelsvertrages fordert. Gleichzeitig wird die Regierung einen Geſetzentwurf betr. die Regelung des Erzexportes vorlegen. Die Lage in Rußland. * Petersburg, 9. Mai. die Ernennung des Oberkommandierenden der Nachhut der Mandſchureiarmee Nadarow zum Generalgouverneur des Step⸗ pengebietes, des Generalleutnants Soliwanow zum General⸗ gouverneur von Irkutsk und des Chefs der Eiſenbahnverwaltung, Generalmajors von Schaffhauſen, zum Verlehrsminiſter, Deutſcher Reichstag. W. Verlin, 9. Mai⸗ Am Bundesratstiſch Staatsſekretr von Steng el urd Miniſter von Rheinbaben. In der fortgeſetzten Beratung ſteuergeſetz wird zunächſt das Geſetz betreffend die Beſteuerum der Perſonenfahrkarten aufgenommen. Nachden Staatsſekretär von Stengel erklärt hatte, daß man ſich be mühen werde, die Fahrkartenſteuer im Verwaltungswege von 1. Juli ab einzuführen, ſoweit dies nicht die Verhandlungen mi dem Auslande unmöglich machen ſollten, folgte die Beratung de⸗ Automobilſteuer. Die Kommiſſion hat die Steuer nach der Anzahl der Pferde kräfte beſchloſſen. Die von den Behörden benutzten oder im Dienſt des Reiches oder eines der Bundesſtagten und ausſchließlich zu ge einen vollkommen geſunden Der„Rußkij Invalid“ meldet der Novelle zum Stempel⸗ * J werblichen Zwecken dienenden Kraftfahrzeuge freizulaſſen. Leonhardt(freiſ. Vp.] beantragt, auch zu Erwerbszwecken beſtimmte Automobile freizulaſſen und erklärt, ſeine Freunde lehn — ten die ganze Vorlage als verkehrsfeindlich ab⸗ — * bogen und mit geſchweißten Fugen verſehen ſind, Mannheim, 9. Mai⸗ General⸗Anzeiger. ., Seite. Volkswirtschaft. Induſtriebörſe Mannheim. Der geſtrige Börſentag war, wie ſchon kurz gemeldet, als Spezialtag für die Maſchinen⸗, Eiſen⸗ und Metallbranche mit einer Muſter⸗Ausſtellung berbunden. Unter den ausſtellenden Firmen eben wir folgende hervor: Die Firma Schury u. Hummel, kannheim, hatte mehrere Schnelldampf⸗Waſchmaſchinen Marke „Waſchfrau“ ausgeſtellt und führte außerdem den von der Firma F. u. C. Ziegler in Schaffhauſen konſtruierten Staubſaug⸗Apparat „Atom“ im Betrieb vor, welcher in hygieniſch und techniſch voll⸗ kommener Art den Staub aus jedem Gegenſtand entfernt.— Etwas Neues ſind Bräuer's Innenöffner, mit wel⸗ chen durch einen Handgriff die Fenſterläden vom Innern des Zim⸗ mers aus geöffnet und geſchloſſen werden können, das läſtige Oeffnen der Fenſter und das lebensgefährliche Hinauslehnen in den oberen Stockwerken alſo wegfüllt.— Die Firma Eduard Dünkelberg, Mannheim, hatte ihren„Cito“⸗Schnellarbeits⸗ ſtahl in Stäben, ſowie fertigen Werkzeugen ete. ausgeſtellt. Die Marke„Eito“ hat in den weiteſten Intereſſentenkreiſen durch ihre Leiſtungsfähigkeit Aufſehen erregt.„CEito“⸗Stahl leiſtet weit über das 10fache gegenüber gewöhnlichem Werkzeugſtahl und wird in Spezialprofilen geliefert, die große Erſparnis in Arbeits⸗ löhnen und Material bedingen, denn die daraus hergeſtellten Werkzeuge werden nicht geſchmiedet, ſondern nur angeſchliffen, was beſonders bei Schnellarbeitsſtahl von großer Tragweite iſt.„Cito Stahl eig ich nicht nur für Drehſtähle, ſondern auch für Fraiſer, M. Eichtersheimer, Maunheim nehrere Arten von Rekordriemenſcheiden aus Holz und moderne Ringſchmierlager in verſchiedenen Konſtruktionen ver treten.— Die optiſchemechaniſche Abteilung der Firma D. Mayſcheider, Mannheim⸗Ludwigshafen brachte feinſte Zeicheninſtrumente, Reißzeuge uſw. in vorzüglichſter Ausfüh⸗ rung für Studierende und Praxis zur Ausſtellung; ebenſo Schutz⸗ brillen für Staub, Splitter, Rauch, Bogenlicht, Sauer⸗Waſſerſtoff⸗ ſchweißung und Gießereien; die Abteilung für Chirurg ie⸗Me⸗ chanik derſelben Firma zeigte neuere Notverban dkaſten für Groß⸗ und Kleinbetriebe, den letzten verbandtechniſchen Fort⸗ ſchritten und berufsgenoſſenſchaftlichen Vorſchriften entſprechend.— Luß u. Richheimer, Mannheim, führten eine automatiſche Schnellhobelmaſchine mit Handhebel, einen Centrado⸗Ventilator, Schnellbohrmaſchine, Kreisblattſäge und Stahlſcheere vor.— F. C. Menger, Mannheim, waren mit den von ihmen vertretenen Rechen⸗ und Schreibmaſchinen vertreten, der Standard-⸗Addier⸗ maſchine, der Patent⸗Rechenmaſchine„Brunsviga“ und der längſe anerkannten Unterwood⸗Schreibmaſchine. Die Jirma V. Corell, Mannheim, Generalvertreter der Firma Pohlſchröder u. Co., Dortmund, hatte eine Anzahl vorzüglich ausgeführter Kaſſen⸗ ſchränke mit Doppelpanzer, deren 12 Ecken aus einem Stück ge⸗ ebenſo einen euerſicheren Phönixſchrank für Akten ausgeſtellt.— Die Singer 6 b. 5 äh 1 0 chinen Akt.⸗Geſ., Maunheim⸗Ludwigshafen, führte eine Sackſtopf⸗ und Flicknähmaſchine im Betriebe vor.— Die Firma Friedrich Lux G. m. b.., Ludwigshafen am Rh. ſtellte die neueſte Type ihres Tachometers für ſtationäre Maſchinen aus, das an Billigkeit und Zuverläſſigkeit alle Konſtruktionen der Konkurrenz übertrifft.— Rudolf Ewald Schmidt, Hagen i. W. (Vertreter Siegfried Jeſelſohn, Mannheim, hatte ſchmiedbaren Guß, Temperguß und Temperſtahlguß für Maſchinenbau und Elektrotechnik zur Ausſtellung gebracht.— Die Firma Harbs U. Bielefeldt, ſchwediſcher Skahlimport G. m. b.., Mannheim, war mit einer reichhaltigen Ausſtellung vertreten, darunter eine koniſche Horizontalkreisſäge mit 750 Millimeter Durchmeſſer und 1,85 Millimeter Dicke, ferner ſchwediſchen Elektroſtahl mittels elek. triſcher Schmelzung aus Holzkohlen⸗Stahlroheiſen erzeugt, mit 2 Prozent Kohlenſtoffgehalt, der alſo härter als Tigelſtahl iſt und ſchließlich noch ſchwediſche natloſe Röhren.— Schmitt u. Zivi, Mannheim, waren mit Schmitt's Badeofen für Gas⸗ und Spiri, tusheizung vertreten.— Das Elementenwer k„Kranz G. m. b.., Ludwigshaſen, b rachte die Kranziſche bewegliche, kon⸗ tinuierlich⸗ſelbſtwirkende Metallſtopfbüchſenpackung für Druck⸗ und Vakuum zur Ausſtellung.— Die Mannheimer Privat⸗ Telephon⸗Geſellſchaft G. m. b.., hatte ihre neuen Telephon⸗Anlagen mit Wechſelſchaltung für vereinigte Poſt⸗ und Hausanlagen in überſichtlicher Anordnung ausgeſtellt; für den Fernſprechverkehr brachte die Firma eine exakt und genau arbei⸗ tende„Drei⸗Minuten⸗Telephon⸗Uhr“ zur Ausſtellung, welche die Zeit für Ferngeſpräche genau kontrolliert.— Ado If S tephan's Nachfolger, Heidelberg⸗Sinsheim, Fabrik chemiſch⸗techniſcher Produkte war mit Stephan's Metallzement und der Roſtſchutz⸗Oel⸗ farbe„Eiſena“, ſowie mit wetterfeſter Kaltwaſſerfarbe vertreten.— Die Fabrik chemiſcher Grapüren Luppe u. Hei b ronner, München, Vertreter Friedrich W. Kaufmann, Mannheim zeigte ihre Metallſchilder in den verſchiedenartigſten Ausführungen.— Die Maſchinenfabrik und Mühlenbau⸗Anſtalt G. Juther, Braunſchweig, hatte eine Laboratoriumsmühle, ſowie eine größere Anzahl Photographien von ihr ausgeführter induſtrieller Anlagen ausgeſtellt; ebenſo Ingenieur Carl M orgenſtern Stutt⸗ gart, Pläne und Detailzeichnungen verſchtedener Fabritanlagen.— Ratazzi u. May, Frankfurt⸗Bockenheim, waren mit ihren verſchiedenartigen Metallgewebeen vertreten. Die nächſte Zuſammenkunft findet am 12. Juni ſtatt und zwar als Spezialtag für die Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrie. *** Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bernkgeſchäft.) * Dortmund, 8. Mai. 5 Die Gewinnbegleichungen, die zu Beginn der Berichtswoche am Kohlenkuxenmarkte eine Abſchwächung hervorriefen. 3¼%½% Heidelbg. v. J. 1903 frage bemerkten wir nur für Burbach bei M. 15 000, Carlsfund bei M. 11 700 und Glückauf⸗Sondershauſen bei M. 19 800. Alle übrigen hierher gehörigen Werte waren bei fehlender Nachfrage angeboten. Um ſo lebhafter war das Gebiet der ſchachtbauenden Werte, auf dem ſich zeitweilig ein ſtürmiſches Geſchäft entwickelte. Deutſchland, Juſtenberg, Günthershall und Siegfried 1 ſtiegen faſt gleichmäßig bis M. 5150. Von Aktien erfreuten ſich beſonders Neu⸗Bleichroda lebhafter Beachtung; ſie wurden bis 141 pCt. be⸗ zahlt. Für Bohranteile hielt die gute Meinung an und es er⸗ folgten in einer großen Anzahl von Werten Umſätze zu ſteigenden Preiſen. Auf dem Erzkuxzenmarkte nahm die vorübergehende Bewegung in Wildberg die allgemeine Aufmerkſamkeit in An⸗ ſpruch. Nach anfänglichem Angebot zu M. 2000 ſtellte ſich der Kurs an der letzten Düſſeldorfer Börſe auf M. 2250, um alsdann ſofort wieder M. 100 nachzugeben. 5 Reichsbauk. JIu der erſten Maiwoche hat der Rückfluß bei der Reichsbank auf den Anlagerechnungen, ſoweit dies bisher zu überſehen iſt, ſich befriedigend geſtaltet. Dagegen haben die fremden Gelder ſich weiter vermindert, was teils durch Rück⸗ zahlungen des Reichs auf Schatzanweiſungen, teils auf andere Abzüge zurückzuführen iſt. Bei dem Stande der Wechſelkurſe und der Ungeklärtheit der internationalen Geldverhältniſſe kommt die Frage einer Diskontermäßigung zurzeit noch nicht zur Erörterung. Dampfziegelei Kaiſerwörth, Ludwigshafen a. Rh. Das am 31. Oktober 1905 abgelaufene Geſchäftsjahr ergab einen Verluſt von 39 857 M.(25977 M. Verluſt). In der Bilanz ſtehen: der Grundbeſitz mit 227 687 M.(228 687.], das Gebäudekonto 348 466 M.(351985.), Badiſche Ziegelwerke 202 649 M.(wie i..), Kaſſe, Wechſel und Effekten 35303 M.(24 000.), Rohr⸗ materiglien 45581 M.(48 581., Debitoren 88 295 M.(84513 Mark). Unter den Paſſiven figurieren Kreditoren mit 591 291 M. 508 679.) bei nur 500 000 M. Aktienkapital. Der Reſervefonds von 11313 M. iſt aufgezehrt. Generalanzeiger Ludwigshafen G. m. b. H. Dem lang⸗ jährigen Redakteur Herrn Ernſt Heckmann wurde Prokura erteilt. Deutſche Schaumweinfabrik in Wachenheim,.⸗G. Im abge⸗ laufenen Geſchäftsjahre betrugen die Bruttoeinnahmen 158 903 M. (i. V. 109 426.), wovon für Generalunkoſten 70 309 M.(59 447 Mark) abgehen, für Abſchreibungen an Debitoren 1997 M.(1394 Mark), ſo daß ein Betriebsgewinn von 86595 M.(48 585.) und nach Abzug der Abſchreibungen mit 8670 M.(7897.)] ein Rein⸗ gewinn von 77925 M.(40.687.) verbleibt. Die aus dem Vor⸗ jahr übernommene Unterbilanz von 451693 M. vermindert ſich um dieſen Betrag auf 373 767 M. Nach dem Geſchäftsberichte hat eine erfreuliche Steigerung des Abſatzes, die auf Lieferung guter Qualitäten zurückgeführt wird, ſtattgefunden, und man erhofft weitere Fortſchritte auch im laufenden Jahre.— In der außer⸗ ordentlichen Generalverſammlung wurde der Antrag geſtellt, das Grundkapital von 1 Million Mark auf 500 000 M. herabzuſetzen durch Zuſammenlegung der Aktien im Verhältnis von 2 zu 1. Der nach Tilgung der Unterbilanz verbleibende Buchgewinn von 125000 M. wird zur Füllung des geſetzlichen Reſervefonds auf 10 pCt. des herabgeſetzten Grundkapitals von 500 000 M. und zu Abſchreibungen für Anlagewerte verwendet. Die Vorſchläge der Verwaltung wurden einſtimmig genehmigt. Deidesheimer Darlehenskaſſe, Deidesheim. Im Jahre 1905 wurde nach Abgleichung der Einnahmen mit 466506 M. und der Ausgaben mit 461968 M. ein Reingewinn von 4588 M. erzielt, welcher auf Reſervefonds übertragen wurde. Die Portland⸗Zement⸗Fabrik Ingelheim a. Rh.,.⸗G., vorm. C. Krebs, deren Aktien ſich faſt ganz im Beſitz der Bank für indu⸗ ſtrielle Unternehmungen in Frankfurt a. M. befinden, hat nachträg⸗ lich auf die Tagesordnung der am 31. Mai ſtattfindenden General⸗ verſammlung die Reduktion des Aktienkapitals geſetzt. Nach der „Frkf. Zig.“ ift beabſichtigt, das zur Zeit 1,75 Mill. Mark de⸗ tragende Aktienkapital auf die Hälfte zu reduzieren und den hie⸗ durch buchmäßig zu erzielenden Gewinn von M. 875 000 M. zur Tilgung der Unterbilanz von etwa 190 000 M. und zu Abſchreib⸗ ungen und eventuellen Reſerveſtellungen zu verwenden. Die Gerger Maſchinenfabrik und Eiſengießerei.⸗G. teilt dem „Konf.“ zufolge ihren Gläubigern mit, daß ſie in Liguidation treten will, um die Konkursanmeldung zu vermeiden, Die Oſtdeutſche Spritfabrik G. m. b. H. in Berlin begründet ihre bereits gemeldete Ablehnung des Beitritts zum neuen Spiri⸗ tusring damit, daß der Aufſichtsrat bei der Vergangenheit und den Zielen der Geſellſchaft den Beitritt zur Zentrale umſoweniger zu befürworten vermochte, als er ſich nicht überzeugen konnte, daß vie Beſtimmungen des neuen Vertrages den Beſtrebungen des Bren⸗ nereigewerbes eine befriedigende Löſung verbürgen. Viktoria zu Berlin, Allgemeine Verſicherungs⸗Akt.⸗Geſ. Die Dividende wird, wie dem„B..“ mitgeteilt wird, mit M. 300 pro Aktie gleich 50 Proz., gegen M. 285, gleich 47½ Proz. im Vorjahre, vorgeſchlagen. Die Viktoria, Feuerverſicherungs⸗Geſellſchaft zu Berlin, die in 1904 gegründete Tochtergeſellſchaft, bringt auch für ihr zweites Geſchäftsjahr eine Dividende nicht zur Verteilung. Die Akkummlatorenfabrik.⸗G., Berlin⸗Hagen i.., ſchlägt 12½ Proz.(wie i..) Dividende vor, nach rund M. 640 000 Geſamtabſchreibungen. Mannheimer Effektenbörſe vom 9 Mai.(Offizteller Bericht.) An der heutigen Börſe waren wieder diverſe Induſtrie⸗Aktien lebhafter begehrt. Seilinduſtrie 130.50 G.(132.), Portland⸗ Zementwerke Heidelberg 144.25 G. und Freihurger Ziegelwerke 172.50 G. Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien gingen zu 144 Proz. um. ſicherungs⸗Aktien 590 bez., Ludwigshafener Aktienbrauerei⸗Akkien 245., Brauerei Sinner⸗Grünwinkel 242 B. und Pfälz. Preßhefen⸗ und Spritfabrik 138.B. Obligollonen 75 5 4½ Bad..⸗G. f. Nöoſchiff, 4% Nh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 b% u. Seetransport 101.— 3½„„„ alte M. 93.80 44%% Bad.Anfin⸗u. Sepaf. 104.25 B 3½%„„„ Uunk. 1904 95.80 62% Br. Kleinlein, Heidſbg. 101.50 G „.„„ KLommunal 97.50 0% Börg. Brautas, Bonn 102.75& Stäpte⸗Aulehen. 4% Herrenmüßle(denz 100.— G 3% Freiburg i. B. 4½% Manme. Dampf⸗— ſchlenpſchiffaurts⸗Geſ. 108.108 87.A40 bN% gunh. Lagerhaus⸗ 97.— bif Geſellſchaft 112. 100.50%%% Sberrh. Flektrizitäts⸗ Pfandbrieke. 98.50 b⸗ 97.80* 30% Kartsruhe u. J. 1896 3½% Lahr v. J. 1902 %% Ludwigs hafen 8 eee —— .⸗G. f. chem. Induſtr Es notierten noch: Mannheimer Ver⸗ SCementw. Heidelb. Cementf. Karlftadt Allg. Elk⸗Geſellſch. Brief —.— Banken. Nadiſche Bank (Grwbk. veyer 50% E Mfälz. Bank Bfälz. Hyv.⸗Bank—.— Bf. Sp.-1. Kdh. Land. Mhein. Kredithank—.— Rhein. Hyp.⸗Bank 200.— Süldd. Bank—.— Giſenbahnen. Pfälz. Ludwiosbahn „ Marbabn „ Nordbahn—.— Heilbr. Straßenbahn— Chem. Induſtrie. Bad. Ankl. u. Sodafbr. 457.— Chem. Fab. Goldenbg. 188 20 Vereinſchem. Fabriken 8338— Berein D. Oelfabriken 136 50 Wſt..⸗W. Stamm 5„ Vonneß Brauereien. Bad. Brauerei Binger Aktienbierbr.— Durl. Hof vm. Hagen 263.50 Eichbaum⸗Brauerei: Elefbr. Rühl, Worms Ganters Br., Freibg. Kleinlein, Heidelberg 5 Homb. Meſſerſchmit! 83— Ludwigsh. Braueref Mannb. Aktienbr. 144 Pfalzbr. Geiſel, Mohr 52— Brauerei Sinner 242— Br Schroedl, Holbg. 222 Fraukfur Ak lien. Geld Brief Geld 158 2⸗[Bu. Schwartz, Speyer—.— 180.— 128 97]„ Nilter, Schwez. 28.——. 109 28]0„. Weltz, Speyer 95.50 198 400 3. Skorch. S.„ 104 103.— 140-[ Werger, Worms 103.——.— 148.%0 Wormf. Br. v. ODertge—.— 89.50 199-Pflz Preßh. u. Sptfbr. 138.—— 119,50(Transvort u. Verſicherung.⸗ 933.50 K..⸗G Röſch. Scetr,—— 149-[Mannb. Damofſchl. 80.— 141*„ HVagerßaus 96.— 80.—Bav. Nick⸗ u. Mitverf.—.— „Aſſecurranz „Continental. Verſ. .50 Nannh. Verficherung—. —Oberrb. Verſ.⸗Geſ. —PWürtt. Transy.⸗Verſ. Induſtrie. 251.⸗G. f. Seilindudrie 182.— 180 50 106.—Dingler'ſche Mſchfbr. 104.——.— Emaillirfbr. Kirrweil.—— Smafllw. Maklammer 102.50—. 125—[Cntinger Spinnerei 103.ä——.— egültenh. Spinnerei—.— 99.— —. TFarlsr.Maſchmenban—.— 230.— 153.50 Kähmfbr. Hud u. Neu—.— 282.— 1014 oſth. Cell.⸗u. Papferf.—.— 248.— 110—[Mannk. Göum. u. A8b. 120.—. 198 liiſchfor, Badenia 205.——.— bſälz Nöh⸗ u. Fahrrf—.— 144. 245-Bortl.-Cement Hdlbg.—.— 144.28 —[Berein Freib. Ziegelw.—.— 172.50 50%[ Speyr.„— 70.— SZellſtofffabr. Waldhof 317— —.— Zuckerfbr. Waghäuſel 110.50—.— —. 118.— ker Effektenboͤrſe. (Privaltelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 9. Mai.(Fondsbörſe.) Bei Eröffnung zeigte die Börſe feſtexe Haltung. Die Spekulation wurde zuver⸗ ſichtlicher geſtimmt auf die beſſere Tendenz der Newyorker Börſe Der Geſchäftsberkehr war allerdings ſtill. Das Haupkintereſſe Zuckerraff. Mannh. war wieder dem Montanmarkte zugewendet. Kohlenwerte bevorzugt. Induſtriewerte hatten unter der Meldung der Rieſen⸗Ausſperrung der Metallinduſtriellen zu leiden. Die Kurseinbußen waren gering, doch die Zurückhaltung über weitete Unternehmungen fühlbar. Bahnen ſtill; belebter waren Balti⸗ more and Ohto und Lombarden. Letzteren wurde größeres In⸗ Schiffahrtsaktien feſt. markt zeigte wenig Veränderung. Spekulation machte ſich beſonders bemerkbar in der Erwartung günſtiger Verhältniſſe auf dem internationalen Geldmarkte. Amerikaniſche Werte im Einklang mit London feſter. Größeres Intereſſe zeigte ſich für Madrider Loſe, welche bis 69,20 bezahlt Gegen Schluß ſchwächte ſich die Tendenz auf den meiſten Gebieten ab. Bankaktien ſchwächer auf die Vertagung Montanwerte behauptet. blieb ſtill. Feſter waren Lombarden. 216, Diskonto 187& 186,60, tereſſe entgegengebracht. wurden. der Börſenreform. barden 23,80 à 24,20. Telegramme der Continentai⸗Telegraphen⸗Compagnie, Harpener 220,70 à 219,70, Lom⸗ Der Fonds⸗ Die Zurückhaltung der Die Nachbörſfe Kreditaktien notierten 5 Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 6 Prozent. WeSſel 8 9. 8. Anſerrem kurz 169.10 169.10 Varis kurz 81.466 81.438 Belg ien„81.325 81.266 Schweiz. Plätze„ 81.40 81.366 Flallen„ 81.475.45 Wien 85.288 83.238 London 20.502 20.515 Napoleonsd'or 16.29 16.29 8 1a6———K54 Privat⸗Diskont 3995 Stngtsvapiere. A. Deutſche⸗ 8 9 8. 9. ½ Dſch. Reichsanl 109.20 100.25 Tamaulipaß 100.65 100.0 5 3555 88.25 88.25 Bulgaren 98.80 98 31½ pr.konſ, St.⸗Anl 109.20 100.25 1% Griechen 1890 „„ 38.25 88.35 italien. Rente— 4 bab. St.⸗A.„ 103. 0 102.20] ½ Oeſt. Silberr. 101.03 100 27½ bad. St.⸗Obl. ſt—.— 98.70 ½„ Papierr. 101.10— 51½%„„„ M. 98.80 98.70 Oeſterr. Goldr. 100.50 100.50 2½„„ 00, 93.60—.— Portg. Serie 1 69.— 68.95 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.15 101.300 dto. III 69.50 69.75 8˙/ do, u. Allg.⸗A. 39.30 99.15 4½ neueRuſſen 1905 91.25 91.10 88.10 87.9 1 Ruſſen von 1880 81.10 80 65 4. Heſſen 103.— 108.30ſpan. ausl. Rente—.— 95.60 3 Heſſen 88.75 85.75 Türken v. 1903 88.30 88.30 .Sachſen 86.95 86.85 Türken unif. 93.8 9410 3½% Mh. Stadt⸗A.05—.——.—4 Ungar, Goldrente 96.60 96.70 1„ Kronenrente 66.10 96.— Ag b 8s 4½ Cdineſen 1898 97.95 97.95] Verzinsl. Loſe. 1 5 GSgypter uniftzirte—] Oeſt. Loſe v. 1860 160.30 160.45 102.50 Türkiſche Loſe Mexikaner äuß. 102.50 4 5 85 inn 68.40 Aktlen induſtrienen Enternehmungen⸗ Bad. Zuckerfabrit Gichbaum Maunh. Meh. Akt.⸗Brauere! Parkakt, Zweibr. Weltz z. S. Speyer 109.— 153.90 143.5 113.50 95.— 144.950 125 40 4555⁵.75 257.— 148.— 98.50 360.— 373.20 Bad. Anilinfabrik Ch Fbr Griesheim Pfälz. Nähmaſch. Höchſter Farbderk Verein chem. Fabrik Chem. Werke Albert Aecumul.⸗F. Hagen Aee. Böſe, Berlin 57.— Lahmeyer 152. 925 105 60„ 100.— C werke, Karlsruhe 96.— 30% 5 v. 1900 100.— G4%½% Pfälz. Chamoſte u. Badiſche Bank 133— —⸗9˙050 5 97.50 B[ Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 102.— G Berl. Handels⸗Gef. 172 20 8% Mannh. Oblig. 1901 101.— 4½% Rufſ..⸗G. Zellſtofff. Comerſ. u. Disk⸗B. 122 10 4 5— 1885 97.60]J Waldhof bei Pernau in Darmſtädter Bank 143 90 4¹ 75„ 1888 98.— Gf Livland 101.50 0 Dentſche Bank 239— „„ 1895 98.— 64½¾ Speyrer Brauhaus Deutſchaſiat. Bänk 185 50 45—„ 1898 97.80 6.⸗G. in Speyer 101.—G] D. Effekten⸗Bank 113 70 3¹ 5„ 1904 97.30 B4½ Speyrer Ziegelwerke 102 10 Disconto⸗Comm. 186 90 3½5 Pirmaſens unk. 1905 98.— G4¼½% Südd. Draßtinduſtr. 101.25] Dresdener Bank 162— 3%% Wiesloch v J. 99.25 G4½% Tonw. Offſtein.⸗G. 207 30 Induſtrie⸗Obligation. Dr. H. Loſſen, Worms 101.— 6 158 50 2½%½ Alt⸗Geſ.f. Seilindu⸗ ½ Zellſtofffabrit Waldhof 10 L800 Na Itlrie rucz 108. 5 293.— 2 109.— 158.50 148. 114.20 95.— 144.60 125.— 455 75 257.20 148.90 D 398.50 360.— 375 20 225— 88.— 225.60 225 90 151.10 Bank⸗ und Verſccherungs⸗Aktien. 198— 178.20 192.— 143.75 239— 184 70 113 50 187 40 161 70 146.— 146.40 Ektr.⸗Geſ. Schuckert 134.25 183 Allg..⸗G. Semens 192.50 1 Ver. Kunſtſeide 429 75 Lederw. St. Ingbert 52.— Spicharz 113.50 Walzmühle Ludw. 194.— Fahrradw. Kleyer 341.— Waſch. Arm. Klein 103.50 Maſchinenf, Baden. 206.50 ürrkopp 416.— Maſchinf. Gritzuer 224.— Schnelldrf. Frkth!, 188.50 Oelfabril⸗Aktien 136.30 12 Seilinduſtrie Wolff 132.— Zenltoff Waldhof 315.— Südd Immob. 121.80 Lampertsmühl Deſterr.⸗Una. Bank 118 75 119 20 Oeſt. Länderbant 111.50 111.50 Kredit⸗Anſtalt 21650 216.— Pfälziſche Bank 109,— 102— Pfälz. Hyp.⸗Bank 198 50 198 5 Preuß. Hypothenb. 122.20 Deutſche Reichsbt. 155,501 Rhein. Kreditbank 4 Mhein. Hyp. B. 2 Schaaffh. Bankver. 4 8. Seite. Generalunzerger⸗ Mannheim, 9. Maf, 1 Bergwerka-Arlieu. N Bochumer 255.— 256 60] Gelſenkirchner 229.— 230.30 5 Partſer Börſe. M Gerichtszellung. Buderus 130.— 130 40 Harpener 220.— 220.80 Paris, 9. Maf. Anfangskurſe. ½ Mann heim, 3 Mai.(Strafkammer 111.) Vor⸗ Concordia 340.— 339.50 Hibernia———— 1 ſitzender Herr Landgerichtsdirektor We ngler. Vertreter der Deutſch. Luxembg. 239.— 239.50] Weſterr. Alkali⸗A. 253.— 253.—4c% Rente 99 07 99.— Fürk. Looſe 5 Eiſenwerke Lollar—.—[Oberſchl. Eiſenakt. 132.60 132.55 Friedrichsh. Bergb. 157.75 158.85 Ver. Königs⸗Laura 250.50 250.50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. kudwh.⸗Bexbacher 235.50 235 10 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 23.90 23.80 Pfälz. Marbahn 148.— 148— Oeſterr. Nordweſtb 105.10 110.— do. Nordbahn 140.30 140 35 55 Lit. B.—.— 114.70 Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 148.25 143 75 Gotthardbahn Hamburger Packet 164.— 164.75 Nordd. Llold 131.90 132.50„Meridtonalbahn 159.— 159.— Oeſt.⸗Ung. Staatsb, 145.80 146 20 Baltim. Ohio 109.80 110.20 Pfandbriefe, Prinritäts⸗Obligationen. Ital. Mittelmeerb. 92.— 92.— Leſoeyrk. Hyp.⸗Pfdb. 100 80 100.80 4% Pr. Pföb. unk. 14 109.— 102.— 1%.K. B. Pfoͤbr.O5 100.90 100 90 3ſ„„„ 15 1092.80 102 60 4%„„ 1910 101.30 101.30 3%„„„ 14 100.— 100.— 40% Pf.Hypb. Pfdb. 101.20 101.10 3½„„„ 68 9490 94.90 ,, dd· ddes, 4½% Pr. Bod.⸗Cr, 94.80 94 80 3½ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ 4% Ctr. Bd. Pfd. vgo 100.70 100.70 Kleinb. b 04 86.— 96.— 99 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ unk. 09 101.90 101 90] Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 4%„ Pfdbr..o1 Obl, unkündb. 12 99.50 99.50 unk. 10 102.20 102.20 4% Rh. H. B. Pfb. 09 100.50 100.50 4%„ Pfdbr..0g 4%„„„ 1907 10.70 100.70 unk. 12 102.90 103.—4%„„„ 1912 12 75 102.75 93½%„Pfdbr..86 5i%„„„ alte 95.80 95.80 5 89 d. 94 95.70 95.70 3½„„„ 1904 95.80 95.80 3½%„ Pfd. 96/03 95 60 95.70 ½„„„ 1914 97 50 97.50 4%„Com.⸗Obl. 3½% Rh..⸗B..O 97.50 97.50 v. H1,unk 10—-——.— 10% Rhein. Weſtf. 8%„ Com.⸗Obl..⸗C.⸗B. 1910 101.60 101.60 .87,unk.g1 98 40 98 40 lef, Pf. B. Pr.⸗Obl. 101 20 101 10 3½%„Com.⸗Obl. 31% Pf..Pr.⸗O, 98 15 98.15 v. 96006 98.40 98.40 ½¼8 Iꝗtal. ſttl.g. E..—.—. 4% Pr. Pfdb. unk. 09 100.80 100.80—— 4%„„„ 12 101.60 101.60! Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 590.— 590.— Frankfurt a.., 9. Mai. Kreditaktien 216 80, Staats⸗ bahn 146.—, Lombarden 24.—. Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 96.60, Gotthardbahn 197.50, Disconto⸗Commandit 187 10, Laura —.—, Gelſenkirchen 230 50, Darmſtädter 144—, Handelsgeſellſchaf 173.75, Dresdener Bank 162 10, Deutſche Bank 239.25, Bochumer 257.25 Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 216.—, Staatsbahn 146,20, Lombarden 24.—, Disconto⸗Commandit 187.—, Berliner Effektenbörſe. (Pribattelegramm des General⸗Angeigerz.) * Berlin, 9. Mai.(Jondsbörſe.) Die Befürchtung kiner weiteren Erhöhung der Londoner Diskontrate und der Ver⸗ lauf der Dresdener Metallarbeiterverſammlung wirkte, trotz der günſtigen Momente bezw. der Feſtigkeit des Newyorker Plgtzes und der andauernd glänzenden Berichte über die Lage in der Eiſen⸗ und Kohleninduſtrie, auf die Spekulation lähmend. Das Geſchäft geſtaltete ſich während der erſten Börſenſtunde äußerſt ſchleppend. Ruſſiſche Werte auf Paris matt. Warſchau⸗Wiener 1½ PCt. niedriger, erholte ſich aber dann um 1 pEt. Amerikaner Bahnen mäßig gebeſſert auf Newyork. Eine recht gute Haltung bekundete ſich auch heute wieder im Eiſen⸗ und im Kohlenaktienmarkte; die letztgenannten Papiere konnten ſich ſogar bis zu 1½ pCt. über den geſtrigen Schlußſtand erheben. Zproz. Deutſche Reichsanleihe ſchwach. Schiffahrtsaktien lagen feſt. Für Hanſa regte die An⸗ kündigung von Einigungsverhandlungen mit der Peninſular and Driental Line an. Für Elektrizitätsaktien trat ſpekulative Kauf⸗ luſt hervor. Allg. Elektrizitätsaktien ſtiegen ca. 3 pCt. Tägliches Geld 394 und darunter. In zweiter Börſenſtunde bewirkte die herrſchende Geſchäftsunluſt teilweiſe mäßige Abſchwächung in Banken und in Montanwerten. Dagegen erholte ſich ruſſiſche Anleihe etwas. Die Börſe ſchloß ſtill; nur Meridionalbahn bei angeregtem Geſchäft bis 160.25 ſteigend, angeblich auf Pariſer Käufe. In dritter Börſenſtunde luſtlos. Induſtriewerte des Kaſſamarktes vorwiegend ſchwächer. Berlin, 9. Mai.(Schlußkurſe.) kuſſennoten 216.— 215.,80 Lombarden 2880 24.10 zuſſ. Anl. 1902 81.10 80.90 Canada Pacifte 172.— 172 60 ½% Reichsanl. 100.20 100.10] Hamburg. Packel 164.20 164 40 30% Reichsanleihe 88.25 88.25 Nordd. Lloyed 131.60 131.80 40% Bad. St.⸗Anl. 102.50 102 50] Dynamit Truſt 182 20 182.70 91½ B. St.Obl. 1900 98.80 98.75] Licht⸗ u. Kraftanl. 188.70 139.— 5¼0% Bayern 99.10 99.20 Bochumer 255.60 255.40 40% Heſſen D..—onſolidation 44750 446.50 3% Heſſen 55.40 85.60] Dortmunder 99 90 98.— % Sachſen 87.— 87.— Gelſenkirchner 22970 229 20 %e Pfbr. Rh. W. B. 100 90 101.— Harpener 2219.90 219.75 3% Chineſen 102.20 102.40 Htbernia„5 4ele Italiener 106.——.— Hörder Bergwerke 209 50 209 50 %½ Japaner(neu) 94.40 94.40 Laurabhütte 250 40 250— 1860er Loſe 160 20—.—Phönir 216 25 239.50 40 Bagdad⸗Anl. 88.20 88.10] Ribeck⸗Montan 215— 216.25 Kredilaktten 215.90 21570] Wurm Nevier 146.90 148.— Berk.⸗Märk. Bank 167 20 167.90] Anilin Treptow 375.— 376.— Berl. Handels⸗Geſ. 17280 172.80 Braunk.⸗Brik. 228.— 228 70 Darmſtädter Bank 143 60 144 10 D. Steinzeugwerke 241 70 241.70 Deutſch⸗Aſiat. Bank 184.— 184.50] Düſſeldorfer Wag. 306 60 307.— Deutſche Bank 903 238 70 288.60 Elberf. Farben(alt)—.— 545.50 8 1—.——.—] Peſtereg. Alkaliw. 251.— 251 50 Disc.⸗Kommandik 186.90 186.70 Mollkämmerei⸗Akt. 165.— 166 50 Dresdner Bant 161.70 161.40] Chemiſche Charlot. 212 70 212 90 Rhein. Kreditbnk———.— Tonwaren Wiesloch 196.50 188 50 Schaaffh. Bankv. 161.— 160.80 Zellſtoff Waldhof 315 70 816— Lübeck⸗Büchener—.— 195.—Celluloſe Koſtheim 248— 247 75 146.20 146.—] Rüttgerswerken 147.50 Staatsbahn 146.50 Privat⸗Discont 3½ W. Berlin, 9 Maf.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aklten 2216.10 215 70 Staatsbahn Diskonlo Komm. 186.70 186.70 Lombarden Londoner Effektenbörſe. London, 9. Maf.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 146 10 146.— 23.80 24.10 8 e% Neichsanleihe 86¼ 86/ J Southern Paeifie 65¼½ 66¼ 5 de Chineſen 108.— 103—Chicago Milwaukee 169½ 172— 4½% Chineſen 985/. 98/ Lenver Pr. 89/ 89¼ %/% Conſols 89 0% 89% Atchiſon Pr. 105— 105.— 4% Itꝗtaliener 105— 105— Louisv. u. Naſhv. 146¾ 1481¼ 1% Griechen 54— 54½ Union Paciſte 149— 151/ ſ% Portugieſen 70¾ J7oiss Unit. St. Steel com. 397/ 42— Spanier 94/ 95 pref. 109¼ 1107/ Türken 92% 92¾] Eriebahn 425 44— 4% Argenklnier 89% 895/ Tend.: unenlſch. 5 3% Mexikaner 35%/ 357¾ Debeers 57. 4% Japaner 91— 91Chartered 1I„ Tend.: ſtelig. Goldftelds 45 ktomanban! 16¼½ 16˙/ Nandmines 6½% 6˙ 9 Tinto 64% GeeEürand 4˙ Braſilianer 87 ½ 88¼ Tend.: ftilk Krankenhaus gebracht werden. wu tötlich verletzt.— Der Trompeter, Unteroffizier Hepp vom hieſigen 8 Mitt 1 Italtener—.——— Banque Ottomane 662— 661— Spanier 95 90 95.70] Rio Tinto 1627 1625 Türken unif. 94 12 94 70 Berliner produktenbörſe. * Berlin, 9. Maj.(Produktenbericht.) Das Geſchäft war ſtill und die Haltung für Weizen nur für ſpätere Lieferungs⸗ friſten im Anſchluß an Nordamerika feſter, für Mais hingegen ſchwächer. Roggen brachte es durchweg zu einem Fortſchritt. Die Trockenheit verſcheuchte das Angebot. Hafer vernachläſſigt. Greifbares Getreide bewahrte Feſtigkeit. Rüböl bei geringen Umſätzen behauptet. Wetter: ſchön. Berlin, 9. Mai.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 8. 9 8. 9. Weizen per Mai 187.25 185 75 Mais per Mai 132.28 131.75 „ Juli 187.50 188.„Juli——— „Sept. 179 25 180— Roggen per Mat 162 50 168.50 Rüböl per Mai 43.70 48.90 „ Juli 165 75 166 75„ Oktbr. 52.50 52 80 „ Sept. 156.50 157 50„ Dezbr. 52.70 52.90 Hafer per Mat 165 25 165—Spliritus 70er looo——. 88 165.— 16525 Weizenmehl 25.— 25.— „Septbr. 155.— 155.50 Roggenmehl 22.20 22.20 Budapeſt, 9. Mai.(Telegramm.) Getreldemarkt. 8. 9. Weizen per Mai 15 90 15 92 ſtetig 15 94 16 98 feſt 75„ 16 38 16 40 1644 16 46 5** Roggen per Mai——— ſtetig———+ ruhig 138 46 13 48 1348 13 52 Hafer per Mai 17 50 17 50 feſt 18 16 18 20 ſchwank. tt⸗ 1294 12 96 13 02 13 04 Mäis per Mai 13 66 13 68 ſtetig 13 70 13 72 feſt „ ‚it 13 84 18 86 Kohlraps p. Aug. 2780 28 09 ſtetig 2780 28 00 ſelig Wetter: Schön, Warm. Liverpool, 9. Mai.(Anfangskurſe.) 8. 9. Welzen per Juli.07/ ruhig.07½ ruhig „ Seßk⸗.065/.06%%& Roggen per Juli.04½¼ ruhig.04½ ruhig 75„Sept..04.04 Aus dem Großgherzogtum. § Ladenburg, 7. Mai. Der Familienabend, den geſtern der hieſige evangel. und altkathol. Kranken⸗ pflegeverein im Bahnhofhotel abgehalten haben, nahm in allen ſeinen Teilen einen ſehr befriedigenden Verlauf. Es waren bedeutende künſtleriſche Leiſtungen, die den zahlreich verſammelten Mitgliedern, Freunden und Gönnern des Vereins von hier und aus⸗ wärts geboten wurden. Einen hervorragenden Anteil hat Frl. Hertha Klopfer von Mannheim, die in liebenswürdigſter Weiſe den Vortrag von vier Liedern übernommen hatte. Frl. Klopfer, eine Schülerin der Frau Kammerſängerin Seubert, berfügt über eine ſehr klangvolle Altſtimme von abgerundeter Schönheit, die eine feine Durchbildung und gründliche Schulung verrät. Die Lieder wurden mit größter Sicherheit, lebendiger Friſche und tiefer Empfindung von der jugendlichen Künſtlerin geſungen. Ebenfalls großen Ein⸗ druck machte der vorzügliche Violinvortrag von Frl. Mathilde Benz von hier, die ſich auch diesmal wie bei ſonſtigen muſikaliſchen Ver⸗ anſtaltungen als Virtuoſin auf der Violine erwies. Auch das Kla⸗ vierſpiel der beiden Frl. Conrad von hier war eine ſehr gedie⸗ gene, anerkennenswerte Leiſtung. 3 Sachen für Harmonium, Klavier, Flöte(Herr Inſpektor Kuhn), Violine(Frl. Math. Benz), Viola(Herr Keller), Cello(Herr Hackmann aus M ann⸗ heim), Cornet(Herr Muſiklehrer Hertel) wurden von ſämt⸗ lichen Mitwirkenden mit ſtaunenswerter Präziſion und feinem Kunſtſinn vorgetragen, was nur durch eine energiſche Vorbereitung und verdienſtvolles Zuſammenwirken ermöglicht wurde. Beſondere Erwähnung verdient das ausgezeichnete Klavierſpiel von Frl. O to aus Mannheim und der in muſikaliſcher Beziehung unermüd⸗ lichen Frau Max von hier, welch letztere um das Zuſtandekommen aller mufikaliſchen Darbietungen ſich große Verdienſte erworben hat. Auch der Evangel. Kirchenchor hat mit ſeinen gut und ſicher vor⸗ getragenen Chorgeſängen wohlverdienten Beifall geerntet. Die auf den erſten Teil folgende theatraliſche Aufführung von„Trudchens Schatz“ war in jeder Beziehung wohlgelungen und zeigte von rich⸗ tiger Auffaſſung der einzelnen Rollen durch die darſtellenden Da⸗ men und Herren. Zum Schluß fand noch eine Verloſung reichlich geſandter Gaben ſtatt. *Laudenbach, 8. Mai. Die Gemeinde hatte bisher mit ſehr beſchränkten Schulverhältniſſen zu kämpfen. Die Lehr⸗ ſäle waren zu klein und hatten wenig Licht, die Induſtrieſchule mußte in einem Tanzſaale abgehalten werden und als ſich auch kein Wirt mehr fand, der die Schule beherbergt hätte, blieb nichts anderes übrig, als die längſt außer Dienſt geſetzte alte Schule einigermaßen wieder in Stand zu ſetzen; als Turnplatz wurde ein Zimmerplatz benutzt. Um dieſe unwürdigen Zuſtände zu beſeitigen, beſchloß die ſamstägige Bürgerausſchußſitzung mit 31 gegen eine Stimme, mit einem Koſtenaufwand von 95000 M. ein neues Schulgebäude zu errichten. * pfalz, Heſſen und Umgebung. P. Lampertheim, 8. Mai. Eine erfreuliche Tatſache iſt, daß die Gerichte auf dem Lande Milchfälſchungen mit weit härteren Strafen belegen, als die Gerichte der Stadt. Der Land⸗ wirt Martin Faber hatte wie durch das Laboratorium des Herrn Dr. Cantzler⸗Mannheim feſtgeſtellt wurde, ſeine Milch in zwei Kannen mit 40 und 27 pCt. Waſſer verdünnt und mit dieſer„Voll⸗ milch“ einen Bäckermeiſter in der Neckarvorſtadt in Mannheim be⸗ glückt. Da die Fälſchung in Viernheim, dem Wohnort Fabers, be⸗ gangen wurde, ſo hatte ihn das Lampertheimer Schöffengericht ab⸗ zuurteilen, das gegen ihn eine Gefängnisſtrafe von 14 Tagen und eine Geldſtrafe von 100 M. ausſprach. * Darmſtadt, 8. Mai. Ein vollgefüllter ſtädtiſcher Waſ⸗ ſerwagen fuhr geſtern Abend gegen 6 Uhr durch die ſteilabgehende Taunusſtraße und geriet, da die Bremſe verſagte, in eine ſolche Fahrgeſchwindigkeit, daß der Kutſcher die Leitung verlor und der Wagen mit voller Kraft in einen Laden hineinfuhr. Der Kutſcher wurde ſchwer verletzt und mußte ſofort in das ſtädtiſche Eines der beiden Pferde wurde „Regt. 1 ttag einen Selh ſt 300 a einem Revolder in den Mund Großh. Staatsbehörde Herr Amtsanwalt Lubberger. Am 3. Juli v. Is. fand im„Reichsadler“ in Wallſtadt eine größere Rauferei ſtatt, die ein Nachſpiel vor dem S hatte. Als Zeuge wurde u. a. der 28 Jahre alte Friſeur Va Burkhard vernommen, der in einem Wirtshausgeſpräch geſagt haben ſollte:„Ich weiß, wer den Schlag mit dem Stuhl gef hat.“ Burkhard ſtellte in Abrede, etwas derartiges geſagt zu haben und ſoll dadurch ſeinen Zeugeneid verletzt haben. Das Be weisergebnis läßt den Angeklagten nicht als überführt erſcheir daß er jene Behauptung aufgeſtellt habe und es ergeht ein ſprechendes Urteil. Der 16 Jahre alte Bäckerlehrling Jakob Günther aus Hockenheim hat ſich an einem Kinde ſeines Meiſters im Sinne des § 176 Ziffer 3 vergangen und außerdem Geld für abgelieferte Back⸗ waren für ſich behalten oder die abzuliefernden Wecke ſelbſt ge⸗ geſſen. Urteil: 3 Monate 2 Wochen Gefängnis. § Mannheim, 30. April.(Strafkammer 1I.) Vor⸗ ſizender Herr Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Staatsbehörde Herr Amtsanwalt Pfeiffenber ger. Der Buchbinder Karl Pohl hat an Leute, die bei ihm ſogen. pikante Poſtkarten beſtellten, ſolche für 20 Pf. das Stück abgegeben. Wegen Vergehens gegen 8 184.St.G. B. wird auf eine Geldſtrafe von 5 M. erkannt. Aus Sachſen wird der 31 Jahre alte Arbeiter Oskar Förſter aus Gwitzſch angeliefert, ein Dieb, der mitnimmt, was niet⸗ und nagellos iſt, mit beſonderer Vorliebe aber ſich auf den Fahrrad⸗ diebſtahl verlegt. Er hat vor zwei Jahren hier, in Großſachſen und Heidelberg Fahrräder geſtohlen. Inzwiſchen iſt er in ſeiner ſächſiſchen Heimat zu langer Zuchthausſtrafe verurteilt worden Mit Einſchluß derſelben wird heute auf 8 Jahre Zuchthaus erkannt. Bei einer Weihnachtsfeier ſtahl der Gipſer Leopold Ofen⸗ loch aus Weinheim dem Wirt Georg Striegel ein Beſteck im Werte von 7 M. und eine Flaſche Wein. Urteil: 3 Monate Ge⸗ fängnis. Am 27. März wurde dem Bäcker Georg Hettinger aus dem Büfett eine Kaſſette mit 500 M. Inhalt geſtohlen. Der Verdacht lenkte ſich auf das 18 Jahre alte Dienſtmädchen Emma Miek, das aber leugnete. Bei der Durchſuchung ihres Schließkorbes fand man jedoch 149., und da das Mädchen vollſtändig mittellos von daheim weggelaufen war, ſo war ihre Schuld klargeſtellt. Das übrige Geld hatte ſie in den verſchiedenſten Winkeln verſteckt. Da Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit des Mädchens(das übrigens in Hongkong in Oſtaſien, wo ihr Vater eine Zeit lang lehte, eine beſſere Schule beſucht hat) aufkamen, ſo wurde ſie daraufhin vom Bezirksarzt Medizinalrat Dr. Kugler unterſucht. Deſſen Gut⸗ achten lautet aber für die Bejahung der Schuldfrage. Man er⸗ kennt auf 2 Monate Gefängnis. Der 19 Jahre alte Maurer Johann Samstag, der in Sandhofen mehrere Bagatelldiebſtähle beging, erhält als Rück⸗ fälltger 3 Monate 4 Tage Gefängnis. „In übereifriger Wahrnehmung der Intereſſen ſeines Prinzi⸗ pals nahm der Werkmeiſter Peter Weick aus Ketſch eine größere Partie Körbe, die dem Korbmacher Nikolaus Fiſcher daſelbſt von einer anderen Firma gepfändet waren, weg, obwohl er wußte, daß dies geſchehen war. Er iſt vom Schöffengericht Schwetzingen zu 5 Tagen Gefängnis verurteilt worden. Auf ſeine Berufung hin wird heute die Strafe auf 1 Tag ermäßigt. Vert.:.⸗A. Dr. Stern. Der Schreiner Friedrich Schüßler aus Laudenbach ſoll eines Tags über den Bürgermeiſter des Orts einen Spruch getan haben, die mit der bekannten Einladung Götzen's mit der eiſernen Hand endigte. Schüßler iſt deshalb vom Schöffengericht Weinheim wegen Beleidigung zu 30 Mark Geldſtrafe verurteilt worden. Schüßler legte Berufung ein und führte zur Stütze ſeiner Behauptung, er habe jene Aeußerung nicht getan, eine Anzahl von Zeugen vor. Das Gericht hält dafür, daß der einzige Belaſtungs⸗ zeuge nicht das Gewicht beſitze, daß er den Ausſchlag geben könne, und ſpricht den von.⸗A. Dörzbacher verteidigten Angeklagten frei. Der 32 Jahre alte Bahnarbeiter Michael Schuhmacher aus Kirrlach, der bei einer Rauferei in Reilingen von dem Meſſer Gebrauch machte, iſt ſchöffengerichtlich zu 2 Monaten 3 Tagen Ge⸗ fängnis verurteilt worden. Seine Berufung bleibt erfolglos. Vert.:.⸗A. Dr. Nauen. Ebenſo ergeht es der Berufung des 25 Jahre alten Schloſſers Karl Wilhelm Bauer aus Neckarau, der auf der Ortsſtraße in Ladenburg bei einem Streite mit dem Revolper ſchoß, einen ſeiner Gegner leicht verletzte und deshalb von dem Schöffengericht 50 M. Geldſtrafe davongetragen hatte. Vert.:.⸗A. Dr. Jeſelſohn. Der Wirt Franz Schappert, der Bohrer Peter Gemar und der Monteur Chriſtian Wilſer ſind ſchöffengerichtlich wegen Beleidigung zu je 20 M. Geldſtrafe verurteilt worden, weil ſie einem gewiſſen Valentin Maier in Waldhof nachgeſagt hätten, dieſer habe in Abweſenheit ſeiner Frau eine Andere auf ſeinem Zimmer gehabt. Die Berufung Schapperts und Wilſers wurde verworfen, Gemar dagegen kommt frei. Vert.:.⸗A. Tilleſſen. —— Großh. Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. n. b..: Direktor Eruft Müller. Ein kranker Menſch 1 Ein halber Menſch! i dte as ſed⸗ den Zeilen ſprechen: Es drängt mich, der Veuvaltung des Lam⸗ ſcheider Stahlbrunnen auf dieſem Wege meinen wärmſten Dand auszuſprechen. Ich litt ſchon einige Jahre an furchtbav quälenden Magen⸗ und Verdauungsſtör ungen⸗ Appetitloſigkeit, Schlafloſigkeit, großer Schwäche des ganzen Körpers und Abmagerung, ſo daß es mit meinen Kräften immer mehr zu Ende ging. Durch den nur kurzen Gebrauch des Lamſcheider Stahlbrunnen bin ich bon allen Beſchwerden befreit worden. J. J. in B.— Aus Dankbarkeit für meine wiedererlungte Geſundheit beſtärige ich hierdurch der Verwaltung des Lamſcheider Stahlbrunnens, daß ich von meinem Leiden ſo weit befreit bin, daß ich meinen Arbeit wieder nachgehen kann. Ich litt mehrere Jahre an Magen⸗ ſchmerzen, Blutarmut, Appetitloſigkelt und Nervenſchwäche. Ich war dem Tode nahe. Alle Mittel waren erfolglos. Ich verdanke mein Leben nur dem Lamſcheider Stahlbrunnen. M. H. in B. — Ich las die vielen Heilerfolge des Waſſers und Heß mir 30 Flnſchen ſenden, die ich mit einer Fveundin teilt.. Meine Uebel verſchwinden immer mehr, und mit unendlichen Freude ſehe ich meine Geſundheit wiederkehren. VB. B. in R.— Trinkkuren mit Lamſcheider Sthlbrunnen können zu jeder Zeit ahne Berufsſtörung im Hauſe vorgenommen werden. Ausführli 9155 Darum ſind das Glücksgefühl und die Mittei ſen über Heflerfolge, Kurgebrauch ete⸗ 85 die ade des Lamſcheider Stahlbrunnen in 40 4209. — 4 Maunhelgz 2. Mal. General⸗Anzeiger: 7. Selte. Fion Portisren Tischdecken bPlolina à Hahn garainen Dirandecken Vorlagen Orientalisch e ͤe giores Fellafdecken Bettüecken kem Mannheim, N2. 9e. Rouleaux Linoleum lauferstoffe Teppiche Grossartige Auswahl 1 5947 5 Mr bitten dle Netto-Preise in den Schaufenstern zu beachten! e Auszug aus dem Skandesamts⸗Regiſter für den Staditeil 26. Architekt Chriſtian Egm. Alfred Leonhard und Anna Maria April Geſtordene: Necka 5 Noll, 5 20. Rudolf, 8 M.., S. d. Tünchers Rudolf Fuhr. rau 28 Schloſſer Peter Schmitt und Kath. Hoock. 128. die ledige FJabrikarbeiterin Franziska Logauer, 17 J. 9 M. a. April Verkündete: Mai 28. Hugo Adolf, 7 M. 9 T.., S. d. Maſchiniſten Peter Ritter. 28. Jabrikarbeiter Franz Anton Englert u. Anna Marg. Meixner. 5. Rangierer Peter Scheidel und Kath. Müller geb. Jahn. 30. Joſef Friedrich, 1 M. 10 T.., S. d. Schloſſers Johann Leonh. 5 2 S 18 und Maria Hackl geb. Schuſter. April Geborene: M Gremm. „Schreiner Friedrich Braun und Maria Kath. Sperber, 5 1 28. Schloſſer Johann Bernard Telger und Aad Weinbart 22. Iſolierer Wilhelm Goß e. S. Oskar Odolf Eugen. 2. Barbara geb. Streicher, 58 J. 2 M.., Ehefrau des Schleifers 5 Mai 21. Eiſengießer Franz Geiger e. S. Willy Jakob. Johann Karl Borſt. 5 2. Schloſſer Jakob Schaffner und Kath. Miltenburger⸗ 22. Former Jakob Runzer e. S. Jakob Hermann. 2. Wilhelm, 3 M. 15 T.., S. d. Eiſenhoblers Peter Roßnagel. 2. Eiſendreher Ludwig Kolb und Barb. Seibert. 30. Jabr. Karl Barth e. T. Luiſe Frieda. 2. Barbara geb. Gruber, 75 J. 10 M.., Ehefrau des Brunnen⸗ 4 4. Eiſenhobler Martin Tranſier und Eliſab. Ahlheim. 29. Metalldreher Hermann Gottl. Baier e. T. Elſa Eliſab. machers Heinrich Rohn. April G 27. Kaufmann Franz Alfred Buſch e. T. Berta Klara. 4. Georg Theobald, 2 J. 19 T.., S. des Fabrikmeiſters Franz 24. pratt Arst Enil Lonts Otto Sauer mit Math, Ellſab, Nuf. 80. Buchbinder ln aſt Rig ald e T. Haöweig deah, Lulhe Eiab. acb prakt. mil Louis Otto Sauer mit Math. Eliſab. Ruf. 80. Buchbinder Auguſt Ringwald e. T. Hedwig Kath. Luiſe. 4. Eliſab. geb. Koch, 71 J. 1 M.., Witwe v wi iſtof . 8 Ciberdobler Tboed, Merz und Eva Marg. Bardenſtein. Mai 5 Oedule 195 Loch, 71 J. 1 M. a. Witwe von Landwirt Chriſtof 5 1 5 Friedrich Theodor Reinhard und Luiſa Bernhardt. 1. Schutzmann Heinrich Kern e. T. Irma. 5. Friedrich Ludwig, 1 J. 1 M. 6 T.., S. d. Fabrikarbeiters 58—— Georg Hauff u. Emma Ant. Mechler geb. Oſter. 8. FJabrikarb. Peter Bihler e. T. Marie Sofie, Philipp Getroſt. ekauutmachung. f 7CCCCT 7 05 hieſigen 95 Ae Nunlgs Beiftigunl, 8 iſt di er. 2482. Im Wege der 5 50 en Haa Zvollſtreckung ſoll das in Auf Crodit 5 Dleuſt als Oberbeſzer zu ver, buche von Manbehn an gel und 0 eeeeee e e 6220n 5 imi 8 5 ungsvermerkes e 2 1 e ee im bect ne e ohem. Reinigungsanstalt 85 leltrizitätswerksbetrieb eine meiſter und deſſen Eßefrau Ro⸗ längere Tätigkeit nachweiſen ſine geb. Seibold n Maungeim E 1, 14. 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F ig die den Nachweiſungen insbeſondere 3 eee der Schäßungsürkunde iſt jeder⸗ Donnerstag, den 10, Mai, abends 3½ Uuhr 8 Wgaherduneinurn zu beſezen. 0 9 de Nufforderung N 15** Vewerbungen ter fg 1— eee, Fin zGeneral-Vefsammſung 8 en, die nicht zurückgegeb 570 werden, ſowie untet Angabe der wernterkes aus dem Guundbucg(Probelokal Schulhaus R.) 30 5 Gehalts-⸗Anſprüche und des nitht erſichtlich waren, ſpäteſtens ſrübeſten Eintrattster aius ſchrifl⸗ per Auſerberuen n g Tages⸗Ordnung: . 1908. von Geboten anzumelden und, 1. Jahresdericht. 5 Städt. tbaßenbahnamt: ſwenn der Gläubiger widerſpricht, 2. Rechenſchaftsbericht. 64117 ˖ 55 7000%, ſulls ſte d Vder Feſlſ Wanee Der v a ie bei der Feſiſtellung de er Vorstand. 1 7777 7757 bots nicht berück⸗ 9 . Snmfücs⸗ Verfteigerun. c e e e oboobbert: KMNe 2 Verſ . 6. Anipruche des Gfnpigers 0 U. 2 F 1 n Stets frischer Füllung Philipp Peter Sohn n Maun⸗ heim-Neckarau werden durch das unterfertigte Nolariat am Samstag, den 19. Mai d..⸗ vormittags 9 Uhr, im Rathbauſe zu Neckarau nach⸗ beſchriebene Grundſtücke önentlich verſteigert, wobel der Zuſchlag erfolgt, wenn der Schätzungs⸗ pre's errsicht wird. Beſchreibung der Grundſtücke Gemarkung Piannheim⸗Neckarau 1) Igb.-Nr. 12627, 9 a 88 qm Ackerland im Ca terfeld, un⸗ terhalb der Grüb, geſchätzt u 2 Mk. pro qm. 2) Igb.-Nr. 15788, 18 a 43 qm Ackerland in der Plinau, geſchätzt zu 3 Mk. pro qm 8) Lgb.⸗Nr. 14942, 8 a 94 qm Ackerland im Kloppenhei⸗ merfeld Fuchſenanwänder, geſchätzt zu 65 Pig. pro qm 4) Igb.⸗Nr, 15328, 11 a 47 am Ackerland im Hermsheimer Bosfeld, Bauernſchaftsan⸗ wänder, geſchatzt zu 60 Pfg. pro qm. 5) Lgb.⸗Nr. 16103, 14 a 29 qm Aclerland im Großſeld, in nere Schwarzgewann, ge⸗ ſchätzt zu 2 Mk. pio qm. Die weiteren Steigerungsbe⸗ dingungen können im Geſchäfts⸗ inmer des Notarials einge⸗ tag, 10. iieeeeeeeeeeee e— 7 5 2 Uhr 7 8 Mannheim, den 8. Mai 1906. kaunbeint 5. Maſ 19086. werde ich im Pfaudiokal hier 1 4 A Die Beerdi ndet in Heidelb rst Großh. 1 VI: 2 4½5 giſen, bare Zahlung im 0 Os- nelge. 10. Mai, um ½% Uhr—5 17 Leichenhalle a05 Ma 5 5. 4 4 1 te 0 4, 17 A4, 17. 9—— Hiermit die traurige Nachricht, dass unser lieber Gatte, Vater, Stalt jeder besonderen Anzeige. 6 2 1Kommode. Grossvater, Bruder, Onkel und Schwiegervater koße Bekſteigetung. Wenut an 8 Mai 1906 rmbruſter, Am Donnerstag, 10. Mai, nachmittags 2½ Uhr, ver⸗ ſteigere in meinem Lokal: 1 Buffet, 1 Garnitur, Ber⸗ tikow, Schränke, Diwan, Tiſche u. Stühle, Trumeaux, Waſch⸗ u. Nachttiſche, beſſeren Teppich, Bilder, Spiegel, Regulator, Lüſter, elektr. Lampen, 1 Küchen⸗Einrich⸗ tung, beſſ. Betten, 1 Kaſſen⸗ ſchrank, prima Fahrräder, 1 Ladenthete. Ferner: Eine vollſtändige Schreinerei, als Werkzeug und Hobelbänke, eine Partie Schloſſerwerkzeug, einen Arädrig. Wagen; ferner verkaufe beſſeren Kognak, Zigarren, Zigaretten. 36247 M. Arnolbd, Auktionator, K 8, Ii. Tel. 2285. Bebernehme jeden Poſten Möbel oder Waren zum ver⸗ ſteigern und gegen bar. den übrigen Rechten nachgeſeßt werden. Diejenigen, welche ein der Ver⸗ ſteigerungentgegenſtehendesRecht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtwetlige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbei⸗ zuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelledes verſteigerten Gegen⸗ ſtandes tritt. 63439 Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 8, Heft 17, Beſtandsver⸗ zeichnis J. 8 Lagerbuch-Nr. 145, Flächen⸗ inhall 8 a, 89 am Hofraite in den Necargärten, Burgermeiſter⸗ ſuchsuraße Nr 24ſ/8. Hierauf ſteht ein unterkellertes dreiſöcktiges vorderes Wohnhaus mit Duichtfahrt und Gaupen nebſt Freitreppenvorlage und Sonterrainteil. Schätzung 55,000 M. Mannheim, 24. März 1906. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Dr. Eljaſſer. Us Solide gute Ware! Strengste Diskretion! 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Frau, Feudenheim, Dr. Hermanns u. Frau, geb, Schneider, Vingst(b. Köln), Wilhelm Schneider u. Frau, New-Vork. Mannheim-Feudenheim, den 9. Mai 1906. vom Trauerhause aus statt 64256 Daies traumermndemn Himterbliebemen 255 Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 10. Mai, nachmittags 25 Uhr, 10 des-Auzeige. Hente Nacht ½1 Uhr verschied nach kurzem schwerem Leiden im akademischen Krankenhaus zu Heidelberg unser innigstgeliebter, unvergesslicher Sohn, Bruder, Enkel und Nolfke Ernst Engel, Student der Philologie, Wir bitten um stille Teilnahme, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Dr. Ernst Engel, Kreisschulrat. 64254 fühlten Dank. Danksagung. Für die vielen Beweise liebevoller Teilnahme, für die zahlreichen Blumen- penden bei der Beerdigung unseres lieben Gatten, Vaters, Bruders, Schwiegersohns und Onkels, Herrn Oeorg Mühlhans sagen wir hiermit Allen unseren tiefge- Die trauernden Hinterbliebenen Mannheim, den 9. Mai 1906. 64251 8. Selte Seneral⸗Anzeiger. Mannheimer Dampfschſeppschifffahrts-Geselschaft. Soll. Gewinn- und Verlust-Ahschluss am 31. Dezemher 1905. Haben. „ 4 4 An Allgemeine und Verwaltungskosten 151,169 19 Per Vortrag von 190)“0 969 83 „ Betriebs-Ausgaben:„ Gesamt-Einnahmen J2180,485 27 a) für Besoldung der Kapitäne u. Mann- schaften und Löhne der Stations- steuerleute 4 443,81637 b) für Kohlen J387.275 72 e) tür Reparaturen und Erneuerungen. 126,19097 d) für laufende Schiffsbedürfnisse und Materialien aller Art und Betriebs- Danestnss 309,009 78 e) fir Agenturkosten 23 5 78,464 68 1) für Beiträge zur Krankenkasse, Un- fallversicherung, Alters- und Inpali- ditätsversicherung 28,105 f06 „ Abschreibungen 193,25534 Abschreibung auf Disagio- eee M. 5000. Extra-Abschreibung..„ 5000.— 10,000— „ Sehlepplohn und Schiffsmiete an Fremde 375,21227 „ Steuern%%%%ßCC0 35,017 45 /h// ⁰ 41.649 82 CVVVVVVVCVVVTVTTTT 2,28898 2,181,455 10ʃ 2,181,455 10 Aktiva. Bllanz per 31. Dezember 1905. Passiva. —9„ An Schiffspark-Kontoo 4,236,900—— Per Aktienkapital-Konto 5 3,600,000— „ Konto für Geräte der Werkstätte 22,000„ Anleihe-Konto 1,000,000— „ Konto für Geräte des Magazins 1— 5 Kapital-Reservefonds-Konto—2* 360,000— „ Konto für Mobilien und Bureau-Geräte 13,000—„ Kautions-Kontoo« 130,292 53 „ Konto der Geräte für Werfthallen 20,000— Konto für Unterstützungs-Zwecke 27,488 50 „ Konto für elektrische Krahnen und Be- 1 Pividenden-Konto(noch nicht eingelöst) 840— leuchtungsanlagen der Werfthallen 97,001—[„ Anleihe-Zinsen-Konto(noch nicht ein- „ Konto für Schiffs-Hebegeräte 1— eee 22.590— „ Konto für Deckkleider. 21,000—„ Diverse Kreditoren in Konto-Korrent] 681,193 58 „ Gebäude-Konto Mühluu 24,000—„ Gewinn- und Verlust-Konto Gortrag) 2,288 98 „ Immobilien-Konto des Europäischen Hofes und Beleuchtungsanlaage.2867,000— Immobilien-Konto Rotterdam 219,000— „ Material-Konto(Vorräte7)7ꝛ 131.237 79 „ Küssa-Konto„.628 33 „ Frachtkarten-Ausstände 18,887 81 5„ Eflekten-Kontoooo 5 51,485— „ Versicherungsprämien(Vortrag des un- verbrauchten Anteiles) 800 15 „ Diverse Debitoxen in Konto-Korrent.. 699,751 51 5,824,688 60J.824,638 59 988— 8 Mannheimer Dampfſchleppſchifffahrts⸗Geſellſchaft In der heutigen General⸗Verſammlung, in welcher 9442 Aktien vertreten waren, wurden ſämtliche Anträge der Direktion und des Aufſfichtsrates genehmigt, insbe⸗ ſondere, daß der geſamte Reingewinn aus dem Geſchäfts⸗ jahr 1905 zu Abſchreibungen verwendet werden ſoll. Nach dem Reſultat der Wahlhandlung wurden als Mitglieder des Aufſichtsrates die nach der beſtehenden Reihenfolge zum Austritt beſtimmten Herren: Carl Ladenburg, Geheimer Kommerzienrat, Fritz Artmann, Direltor wieder gewählt. Als Reviſoren wurden die Herren: Auguſt Imhoff, Ernſt Laemmert und als Stellvertreter Herr Adolf Leo gewählt. 8 Der Aufſichtsrat unſerer Geſellſchaft beſteht aus den erren: Vietor Lenel, Kommerzienrat und Präſident der Handelskammer, Vorſitzender. Louis Hirſch, ſtellvertr. Vorſitzender. Carl Ladenburg, Geh. Kommerzienrat. Hermaun Schrader, Kommerzienrat. Wilhelm Landfried, Kommerzienrat, Heidelberg. Fritz Artmann, Direktor. Dr. Carl Weyl, Vize⸗Präſident der Handelskammer. Mannheim, den 8. Mai 1906. 61568 Der Vorstand. Uir 1 Versicherungs-.-G. in Mannbheim. Lebensversicherung mit und ohne Unter- suchung für Erwachsene und Kinder. Universum-Polioe: Vollkommenste For:m der Lebensversfeherung. — Unaänfechtbarkelt und Uoverkallbarkei.— Die Semeral-Agentur: Ph. 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