hn, mer 527 (Nannheimer Volksblatt.) ſol, ent: 9 9 0 Telegramm⸗Adreſſe: 20 Pteunia monatiich. II. b öbl, 55 Aringerlohn 25 Pig. e N 15 C II. 9 1 9 E 15 9 2 3 E · II. N g.„Journal Maunheim“, 4„ dunch die Pom be. kucl. Pof⸗ 8 5 dol. e.4 pro Quartal. Erſcheint wöchentlich zwolf Mal. Telefon⸗Nummern: b zel⸗Rummer 8 Bja. E 6, 2. Geleſenſte und verbreitelte Jeitung in Mannheim und Amgebung. E 6, 2. Direktion u. Buchhaltung 1440 228 Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Druckerei⸗Bureau(An⸗ im.—— au- Die Golonel⸗Zetle.. 20 Pfg⸗ 85 5 nahmev. Druckarbeiten 841 611 Auswärtige Inſerate 28„ Eigene Nedalitions⸗Bureaus: Redaktton 2 377 ſ Die Reklame⸗Zeile.„ Berlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. Expedition, 218 582 Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. bl. 94 Nr. 246. Dienstag, 29. Mai 1906.(Abendblatt.) 5215 ece e n n— 8 655 In die Debatte um den Kolonialdirektor verflochten war vember vertagt, und überreicht ſte dem Präſidenten, zur Kennk⸗ 5 Der wirkliche Kehraus. ein lebhafter Streit um den Oberſten Deimling. Graf Poſſa⸗ nisnahme der Unterſchrift. Kräftig erſchallt das dreimalige 255(Von unſerem Berlfner Bureau.) ldows kh verteidigte ſein Auftreten mit etwas lahmen Gründen: Kaiſerhoch, dann geht man um ½6 Uhr auseinander. Die 185 n de er ſei Soldat und kein Politiker, voll Idealismus und Hingabe Tagesordnung der nächſten Sitzung wird ſpäter bekannt gegeben. und in ie üll goch ei 1 5 Hal 19 1980 1015 an ſeinen Beruf, aber unerfahren in der dh — Lin reges Leben füllt noch einmal die Hallen des Reichstags⸗] Taktik. Er hätte hinzufügen dürfen, daß beine Taktik die Bahn f 15 ö, für e 1 deſch ſied Kubub⸗Keetmannshoop zu retten vermocht hätte, und daß die Die gadiſche nd nur mehr für allerlei profane Kongreß⸗Tagungen ab und Herren, die ſich dem Oberſten gegenüber ſo empfindlich in Bezug 1705 1 1 55 4 8555 f 8 geg Die b 2„— e du geöfſnet wird In der Wandelhalle werden eiftig die Geſchice auf den„parlamentariſchen Ton“ zeigen, doch gefälg malf esgeberkichen Geebeund Boden. einſchätzung 9¹5 der Kolonialverwaltung erörtert. Der etwas wunderliche Plan, an die Zollkämpfe vom Dezember 1902 zurückdenken möchten.(Von unſerem Karlsruher Bureau.) einen ſelbſtändigen Unterſtaatsſekretär zu ſchaffen— hat ihn die Regierung, hat ihn das Zentrum ausgeheckt?— iſt jedenfalls hei Seite geſchoben. weiten Raume, die Abgeordneten Gröber, Erzberger und noch eim paar andore, und ein paarmal ſchallt das Wort„Kolonial⸗ amt“ aus der Tiefe herauf. Dicht beſetzt ſind die Tribünen. Um 2,½ erſcheint Graf Balleſtremz der alte Herr iſt ſichtlich ſchlechter Laune, wie ein gereizter Kampfhahn hockt er auf ſeinem Seſſel. Man munkelt etwas von einer ſcharfen Auseinander⸗ ſetzung, die es am Frühſtückstiſche zwiſchen ihm und dem Grafen 570 4 177 Nacheinander erklären Abg. v. Richthofen für die Konſerba⸗ öbl. kiven, Abg. v. Tiedemann für die Freikonſervativen, Abg. 18 Lattmann für die Wirtſchaftliche Vereinigung ein Gleiches. . Aber Freiſinnige und Antiſemften wollen dem Zentrum helfen, o8 Unruhe fühlbar. Gröber, der das Schlußwort hat, warnt 98 die Konſervativen und die Nationalliberalen eindringlich vor der 51. vetatsloſen, der ſchrecklichen Zeit“; ihnen ſchiebt er die Verank⸗ % wortung für alles zu, was daraus folgen könnte. Prompt ſal. wird ihm die Verantwortung unter vielſtimmigem Proteſt 55 zbaurückgegeben. Wie Gröber vom Unterſtaatsſekretär zu reden +anfängt, fährt ihm ſein präſidierender Fraktionsgenoſſe un⸗ 1 wirſch über den Mund. Hier ſei von keinem Unterſtaatsfekvetär 4mehr die Rede, erklärt Graf Balleſtrem, man ſei beim ſch Titel Direktor. Gröber ſchaut ſich etwas verwundert um, rl“ meint dann aber mit gutem Humor: Um ſo beſſer; wenn der Direktor auch noch abgelehnt werden ſollte, würde ſich die Be⸗ katung des Kolonialetats in Zukunft ja weſentlich vereinfachen. nit Er wird aber nicht abgelehnt: mit 117 gegen 64 Stimmen, bei 91 Enkhaltungen wird der Titel genehmigt. Im Zentrum iſt man von einem Albdruck befreit und läßt ſeinem Jubel freien e. Qauf. 35 t 5 or⸗ 0 15 Lagesneulgkelten. 15— Kuppel⸗Anzeigen. Die ruſſiſche Zenſur, die bekanntlich mit is unerbittlicher Strenge heute wie ehedem, unbekümmert um Frei⸗ u! heitsmanifeſt und Reichsduma ihres Amtes waltet, unſere Witz⸗ 0 blätter nur mit ſtarkem„Kaviar⸗Aufdruck“ durchläßt, unſere Bücher monatelang zu mikroſkopiſch ſorgfältiger Durchſuchung ein⸗ Uön behält und die harmloſeſten Bildwerke als politiſch ſittengefährlich on in ihren Archiven verſchwinden läßt, hat für die Ausbietungen des S. menſchlichen Fleiſchmarktes kein Auge, mögen dieſe auch in der ſchamloſeſten Unverhülltheit in die Erſcheinung treten. Wenige Beiſpiele, alleſamt dem größten St. Petersburger Anzeige⸗Blatt 55 5 getreuer Ueberſetzung entnommen, mögen als Illuſtration dienen: Ich verlange zu heiraten. Bin eine zwanzigjährige intel⸗ ligente Perſon. Ich verſpreche, ſelbſt in einem Menſchen, den nur eine Woche vom Grabe trennt, die érloſchene Liebe wieder auf⸗ erſtehen zu machen, kurz, ich mache mich anheiſchig, einen Wolfs⸗ hbunger nach dem Leben wachzurufen. Das Alter iſt gleichgiltig. Vermögen iſt Vorbedingung. Ich antworte nur auf ehrliche Briefe, Schwätzer verachte ich. Adreſſe 9. Poſtabteilung(Finniſche Gaſſe), dem Vorzeiger der Quittung der„Nowoje Wremja“ Nr. 2742.“ „Bulgare, jung, aus guter Familie, Student, Junggeſelle, pekuniär ſichergeſtellt für ein elegantes Leben in Petersburg, von einem recht angenehmen Aeußern, brünett, wünſcht mit ruſſiſchem Fräulein oder ruſſiſcher Dame mit gutem Vermögen bekannt zu werden. Ich kann auch heiraten. Hauptpoſtamt, dem Vorzeiger der Quittung der„Nowoje Wr.“ Nr. 15.469.“L „In Zivilehe wünſcht ein hübſcher junger, 23jähriger Mann mit einer bemittelten Perſon zu treten. 11. Poſtabteilung, im Vorzeiger der Quittung der„Now. Wr.“ Nr. 15558.“ nntſchaft mit einer vermögenden, ſich langweilenden Drinnen im Saale ſtehen, vevloren im; präſident, dankt dem Grafen Balleſtrem lebhaft und herzlich für die kaiſerliche Verordnung, die den Reichstag auf den 13. No⸗ College of Surgeons“ in London ſind u. a. merkwürdige Dinge aus ſeinem Körper entfernte, fand ſich, daß die Magenſäure den Körper befand, aber man weiß nicht, wie er hineingekommen iſt. Staunend ſtebt man auch vor einem Gefäß mit 28 Murmeln. Dieſe Da herrſchte im Reichstage zeitweiſe ein Ton, wie in der ſchmierigſten Deſtille, und es waren die Herren M. d.., die jetzt am heftigſten über Deimling herfallen, ſo ſich damals am rühmlichſten hervortaten.— Im Anſchluß an dieſen Teil der Debatte wurde dann breit und umſtändlich die Frage der Zurück⸗ berufung der Truppen abgehandelt. Nochmals wurde feſtgeſtellt. daß da kein Handelsgeſchäft beabſichtigt war, und man erfährt, daß der Kaiſer den Prinzen Hohenlohe ermächtigt hatte, priva⸗ tim zu erklären: 5000 Mann würden wohl im Laufe des Etats⸗ jahres zurückgezogen werden können, wenn die Bahn bewilligt würde und dadurch zahlreiche Bedeckungsmannſchaften ent⸗ behrlich würden. So erzählt Abg. Semler, ohne die über⸗ zeugen zu können, die ſich in das ſchöne Schlagwort vom Men⸗ ſchenhandel, im Austauſch gegen den Bahnbau, verliebt haben. Die Bahn würde ja doch erſt in zwei Jahren fertig, tröſtet Herr Schrader, alſo— baut man ſie lieber gar nicht fertig. Unte! dieſer verſtändnisvollen Auffaſſung werden unſere Kolonien noch herrlich aufblühen! Mit dem Kolonialetat geht's nun raſch zu Ende. Noch ſtreitet man ein wenig um den württembergiſchen Orden des perfloſſenen Herrn von Puttkamer. Bei einem Titel ruft der Präſident den Abg. Arendit auf; der meldet ſich zu ſpät und muß ſich die Rüge gefallem laſſen, er möge beſſer aufpaſſen, wenn er ſich zum Wort gemeldet habe. Er entſchuldigt ſich mit dem herrſchenden Radau.„Den mach ich nicht, den machen die Herren,“ bemerkt Graf Balleſtrem giftig; die Herren aber wollen ſich ſchütteln vor Lachen. Endlich wird der Kolonialetat fertig, und dann auch der Poſtetat. Am Tiſche des Bundesrats erſcheint derweilen der Sünder wider den dreimal heiligen, par⸗ lamentariſchen Ton, im großer Uniform mit Fangſchnüren und Orden. Mit ſcheuer Neugierde betrachten Männlein und Weib⸗ lein auf den Tribünen den Miſſetäter durchs Opernglas, auf deſſen ſcharſem Adlergeſichte keine Spur von Reue zu bemerken iſt. Endlich kann man die Geſamtabſtimmung vornehmen. Dann erledigt man eine Menge Reſolutionen und Herr Erzberger achtet ſcharf darauf, daß ſeine Parteifreunde auch bei der richtigen aufſtehen. Abg. v. Kardorff, als Alters⸗ ſeine Amtsführung und hofft, ihn im Herbſte wieder an der gleichen Stelle zu ſehen. Das ganze Haus hat ſich erhoben und Graf Balleſtrem, nun wieder verſöhnt, gibt den Dank ebenſo herzlich zurück. Dann entfaltet Graf Poſado wsky die bekannte rote Mappe, und eilends flüchten die Genoſſen aus dem Saale, um ihre zarten Gewiſſen nicht mit dem Anhören eines Kaiſerhochs zu belaſten. Graf Poſadowsky verlieſt Leines ſolchen Geſetzes 26. Nopember 1905. Ch. Karlsruhe, 28. Mai. Inm Verlaufe der Vorbereitungen, die Ertragsſteuern im eine Vermögensſteuer umzuwandeln, zeigte ſich die Reviſions⸗ bedürftigkeit der Klaffifikation der landwirtſchaftlichen Grund⸗ ſtücke. Aus der Erkenntnis dieſer Reviſionsbedürftigkeit heraus entſtand das im Auguſt 1898 verkündete Geſetz über die Rebiſion der Klaſſeneinteilung des land wietſchaftlichen Geländes. Dieſe neue Klaſſifikation war im weſentlichen bereits im Frühjahr 1901 durchgeführt. Einen Geſetzentwurfüber die Vermögensſteuer legte die Regierung am 7. Dezember 1899 der zweiten KHammer vor, welche ihn einer beſonderen Kommiſſion von 17 Mitgliedern überwies. Da dieſe erſt im Mai ihre Arbeiten aufnehmen konnte, wurden aus dem Entwurf nur diejenigen Teile beraten, die ſich auf die erſtmalige Aufſtellung der Grund ſt üſck⸗ u nd Gebäudekataſter bezogen, während die übrigen Teile des Geſetzentwurfes der Erledigung auf einem ſpäteren Landtage vorbehalten wurden. Die Beſtimmungen über die Kataſtrierung wurden in dem Geſetz„Die Neueinſchätzung der Grundſtücke und Gebäude betr.“ vom 9. Auguſt 1900 zuſammengefaßt. Von der Kataſtrierung nach dieſem Geſetze waren allgemei ausgeſchloſſen die Grundſtücke und Gebäude des Staat Domänenärars und der Großh. Zivilliſte. Die Neuverg der Waldungen blieb im weſentlichen die gleiche dem Geſetz von 1854: der zur Veranlagung Haubarkeitsertrag wird ſtatt bisher mit 15 mit 25 m das gefundene Produkt ſtellt das ſteuerpflichtige Während ſich dieſes 1904 auf 202 Mill. Mark be es ſich infolge der Neukataſtrierung auf 458 Mill. M um 126,8 pCt. Das Reſultat der Neuveranlagung der ſon gen landwirtſchaftlichen Grundſtücke war Erhöhung des Steueranſchlags um 65,76 pCt., nämlich vo 1294 auf 2150 Mill. Mark. Die landwirtſchaftlichen Liegen⸗ ſchaften werden aufgrund neuen Geſetzes nach dem Verkehr werte unter Berückſichtigung der üblichen Pachtzinſen, der La und Ertragsfähigkeit geſchätzt. Die Neuveranlagung der G bäude geſchah, indem ein jedes für ſich nach ſeinem laufen Werte zur Zeit der Einſchätzung unter Berückſichtigung d⸗ üblichen Mietzinſe, der Feuerverſicherungsanſchläge, der La uſw. veranſchlagt wurde. Bei der Neueinſchätzung der Ge ergab ſich gegenüber dem dermaligen Steueranſchlag d ein ſolcher von 3251 bez. 3261 Mill. Mark, d. i. eine Erhöhung um 135,02 bez. 144,28 pCt.„ Nachdem ſo das eigentliche Geſetz über die Einführu Vermögensſteuer vorbereitet war, erfolgte nunmehr die B Wer fürchtet ſich nicht, mit einer Mißgeſtalt bekannt zu werden, ſei es auch nur zu dem Zwecke, um von ihr einen Begriff zu bekommen. 14. Poſtabteilung. Poſte reſtante. S. O. Nicht bereuen wird es jede Dame, wenn ſie einem jungen, blühenden, geſunden Intelligenten wenn auch nur ihre Adreſſe ſendet, um ſeine Photographie in Empfang zu nehmen. 13. Poſtabteilung, dem Vorzeiger der Quittung der„Now. Wr.“ Nr. 37.247. 5 Eine junge und hübſche Blondine langweilt ſich ent⸗ b1 Antwortet auf ihren Ruf, ihr intereſſanten Leute, die ihr ie Mittel zur Rettung, einen Ausweg aus der Melancholie kennt! Briefe an die Adreſſe: 8. Poſtabteilung. Vertige. Das neue Stadthaupt von St. Petersburg ſoll nun allerdings in jüngſter Zeit einen energiſchen Anlauf genommen haben, dieſem Treiben entgegenzutreten; das Ergebnis bleibt abzuwarten. — Menſchliche Straußenmagen. In dem Muſeum des„Royal ausgeſtellt, die zu verſchiedenen Zeiten von Menſchen verſchluckt worden ſind. Da ſieht man z. B. ein Meſſer, das ein Gaukler vor vielen Jahren verſehentlich verſchluckt hat. Der Mann lebte noch zwei Monate danach, und als man nach ſeinem Tode das Meſſer beinernen Griff und einen großen Teil der Klinge zerſtört hatte. Daneben ſieht man einen Eierbecher, der ſich in einem menſchlichen ſeltſame„Mahlzeit“, die übrigens keinen Schaden angerichtet hat, hatte ein Knabe infolge einer Wette zu ſich genommen. Ein Mädchen hatte im Laufe der Jahre aus bloßer Gewohnheit Nägel, Knöpfe und andere Sachen hinuntergeſchluckt, die nun hier ver⸗ eint im Muſeum aufbewahrt werden. Weiter ſieht man einen Löffel von einem Irrſinnigen, den er einen Monat vor ſeinem phiſch gemeldet wurde, ſind jetzt in London briefliche Nach⸗ min, das etwa ſüdlich von Teheran liegt, wandte ſich Hed nach Siah Kuh und Kuh⸗i⸗Nakſhir, wo er die weſtliche„ Großen Salzſteppe antraf, die nicht weniger ſcharf gezogen eine Uferlinie. Er beſchreibt dieſe Wüſte, die einen faszinier Reiz auf ihn ausübte, als ähnlich dem Grunde eines gro in ſüdöſtlicher Richtung vor nach Jandak, an den ſüdlichen Gren — Sven Hedins Forſchungsreiſe durch Perſten. Von S Hedin, deſſen Ankunft in Seiſtan nach einer außerordentlich e gebnisreichen Reiſe durch Perſien vor etwa ſechs Wochen telegr eingetroffen, denen die„Times“ einige intereſſante Mikteilu entnehmen. Der Forſcher hat die Daſht⸗i⸗Kavir oder große ſteppe im Laufe ſeiner Reiſe dreimal durchkreuzt. Als er Oktober Schweden verließ, um durch Armenien, Perſie und Belutſchiſtan nach Indien zu reiſen, hatte er die Abſich Länder möglichſt ſchnell zu durchqueren, da das Hauptzie Tätigkeit auf der anderen Seite des Himalaja liegt. Al; Teheran berlaſſen hatte, boten ſich ihm ſo viele günſtige heiten für ſeine Forſchungsarbeit, daß er über 3½ Monate Reiſe von Teheran nach Seiſtan verwandte und in dieſer Z. arbeitete, als je zuvor auf einer ſeiner Expeditionen. m le landſees, der mit Salzſchlamm bedeckt iſt und deſſen Oberfläche abſolut gleichmäßig ausdehnt. Nachdem er darauf einen Abſteche zu dem Haus⸗i⸗Sultan⸗See gemacht hatte, ging er im allgemei der Großen Salzſteppe entlang. Dort verließ er ſeine Hauptkara wane und die Koſakeneskorte, die ihm der Schah mitgegeben hatt und nahm nur einige Leute⸗und vier Kamele mit ſich und marſchierte durch die Wüſte nach Turut. Es herrſchte Regenwetter und die Ka mele konnten nur ſehr langſam durch den Schlaunm forkkommen, ſodaß Hedin den größten Teil ſeiner Reiſe zu Fuß zur mußte. Das Reſultat ſeiner Beobachtungen war, daß er m 0 von Informationen, die er von Eingeborenen ſammelte, und Zugrundelegung der Arbeit früherer Forſcher 5 Karte der Großen Salzſtepbe entwerfen konn iach Tubbas for Tode heruntergeſchluckt hat, und neun Unzen Stecknadeln, die eine unger Herr. Alter gleichgültig. 1. Poſtabteilung. Frau„gewohnheitsgemäß“ zu ſich genommen hatte. ſeine Reiſe von Khur . Oaſen, die er jemab 2. Seſte. General⸗Anzeiger: Mannheim, 29. Mat. Polltische UGebersſcht. Mannheim, 29. Mai 1906. Zum Rücktritt des öſterreichiſchen Kabinetts. Die Lage in Oeſterreich gilt als ſehr kritiſch. Das Par⸗ lament ſteht durchaus auf Seiten des Prinzen Hohenlohe, der wegen der einſeitigen Zugeſtändniſſe des Kaiſers an Ungarn ſeine Entlaſſung gab. Wer auch immer ſein Nachfolger wird, bekommt dadurch einen ſchweren Stand. Vielfach rechnet man mit einer längeren Herrſchaft des 8 14 ohne Parlament. Daß der Zolltarif im ungariſchen Reichstage als un⸗ gariſcher Zolltarif eingebracht worden iſt, iſt nur ein formelles Zugeſtändnis und ändert an dem Verhältniſſe der Monarchie zu den Vertragsſtaaten bis 1917 nichts. Zur ſpaniſchen Königshochzeit. Die Kommiſſionen beider ſpaniſcher Kammern wurden geſtern vom königlichen Brautpaar auf dem Schloſſe Pardo empfangen. Dem Vorſtellungsakt wohnten die Mit⸗ glieder der Regierung vollzählig bei. Der Präſtdent der Depu⸗ tierten⸗Kammer Canalejas verlas eine Adreſſe, welche die Freude des Landes über die vom König getroffene Wahl aus⸗ drückt, und verſichert, das ſpaniſche Volk werde alles tun, damit die künftige Königin nicht bedauere, ihr altes Vaterland auf⸗ gegeben zu haben.— Nachmittags brachten 170 Automobiliſten in ihren blumengeſchmückten Wagen eine Huldigung dar. Bei dem ſommerlich heißen Wetter nimmt der Fremdenzuſtrom in Madrid einen gewaltigen Umfang an. England entſendet die überwiegende Mehrzahl der Auslandsgäfte, aber auch Frantreich und Deutſchland ſind ſtark vertreten. Die Straßenausſchmückung von Madrid iſt beinahe fertig. Viele engliſche Flaggen mit ſpaniſchen verſchlungen und veiches Laubgewinde bilden ein luftiges Dach über den Straßen. Hunderttauſende von Neu⸗ gierigen ſtrzmen heran, von billigen Sonderzügen hergebracht. Die Hotelpreiſe ſteigen fabelhaft. Auch die Plätze, um den Hoch⸗ zeitszug zu ſehen, ſind außerordentlich teuer. Ein Balkon koſtet 3000 Peſetas. 8 Deutsehes Reſch. Stuttgart, 28. Mai.(Für die am Donners⸗ tag ſtattfindende Stichwahl im württem⸗ bergiſchen Landtagsbezirk Böblingen) hat die Deubſche Partei die Parole an ihre Wähler ausgegeben, für den Kandidaten der Volkspartei Fabrikanten Leißdfried zu ſtimmen. * Bebdlin, 28. Mai.(Der Abg. Dr. Spahn) wurde in der heutigen Sitzung des Reichstages von einem leichten Unwohlſsin befallen, ſodaß er für kurze Zeit den Sitzungs⸗ ſcal verlaſſen mußte. Die im Hauſe anweſenden Aerzte Dr. Rügenberg und Dr. Mugdan bemühten ſich um ihn und reichten ihm Erfriſchungen, die ihn in kurzer Zeit wieder herſtellten. Das Unwohlſein gibt nach Ausſage der Aerzte nicht zu Be⸗ fürchtungen Anlaß. Nusland. *Oeſterreich⸗Ungarn.(Das öſterreichiſche Unterrichtsminſſterſum) hat das Erſuchen des katho⸗ liſchen Univerſttätsvereins in Salzburg um Bewilligung der Errichtung einer katholiſchen juriſtiſchen Fakul⸗ kät abſchlägig beſchieden. Italien.(Das neue Miniſterium,) das bis auf zwei oder drei Reſſorts endgültig gebildet iſt, hat die geſamte Linke und einen guten Teil der Rechten hinter ſich, ſodaß Gio⸗ litti auf eine feſte uid dauernde Mehrheit vechnen kann. Die Rückkehr Tittonis an die Leitung des Auswärtigen Amts wird von den verbündeten Mächten mit großer Genugtuung begrüßt werden. Die Abſicht Giolittis ſoll dahin gehen, die Vorlagen über den italieniſchen Süden und die Eiſenbahnen einſchließlich der Fürſorge für das Bahnperſonal ſofort erledigen und vor dem Budget beraten zu laſſen, was vor den Sommer⸗ ferien noch möglich iſt. In der Preſſe wird das neue Kabinett nur von der äußerſten Linken und dem nächſten Anhang Sonni⸗ nos feindſelig empfangen.— Nach der„Tribung“ wird im Kabinett Giolitti Cocco⸗Ortu das Landwirtſchaftsmini⸗ ſterium, Fuſinato die Finanzen und Fradeletto das Unterrichtsportefeuille übernehmen. Der„Patria“ zufolge dürfte zum Kriegsminiſter General Vigano ernannt werden. * Frankreich.(Der ſozialiſtiſche Depu⸗ tierte Gerault⸗Richard) teilte dem Miniſterpräſidenten mit, daß er ihn ſofort zu Beginn der Kammerſeſſion über die innere und äußere Politik des Kabinetts interpellieren werde. — Marokkaniſche Bank.) Dem„Temps“ zufolge werden die Statuten der marokkaniſchen Staatsbank auf dem franzöſiſchen Handelsgeſetz beruhen. Der Aus⸗ ſchuß für die Abfaſſung der Statuten werde wahrſcheinlich ſeine erſte Sitzung am nächſten Donnerstag in Paris abhalten. * China.(Die Frühjahrsempfänge des diplomatiſchen Korps) am chineſiſchen Kaiſerhofe ſind wegen Krankheit des Kaiſers auf unbeſtimmte Zeit ber⸗ ſchoben worden. Obwohl die Geſundheit des Kaiſers ſchon einige Monate ſchlecht geweſen iſt und beunruhigende Gerüchte darüber jüngſt in Umlauf waren, wird ſein Zuſtand nicht für krrtiſch gehalten. Badiſche Politik. * Parlsruhe, 28. Mai.([Der natlib. Bürger⸗ verein Waldshut und der Jungliberale Verein daſelbſt) veröffentlichen eine Erklärung, worin ſie in Sachen des Bismarckplatzes der Verwahrung der beiden Minderheits⸗ gemeinderäte zuſtimmen und die Erwartung ausdrücken, trotz des Beſchluſſes des Gemeinderats werde der Name Bismarckplatz im Volk erhalten bleiben. Der Gemeinderat wird gebeten, den Namen wiederherzuſtellen. — Gur Ausweiſung des Italieners Zambelli.) Auf die ſozialdemokratiſche Interpellation über die Ausweiſung des Italieners Zambelli hat, wie ſchon kurz mitgeteilt, der Miniſter des Innern an den Präſidenten der Zweiten Kammer folgendes Schreiben gerichtet: Der am 17. März 1882 zu Caorſo geborene italteniſche Staats⸗ angehörige Ceſare Zambelli iſt am 19. März 1906 in Mannheim zugezogen, wo er in Waldhof Wohnung nahm und als Maurer Arbeit fand. Bei den bezirksamtlichen Erhebungen, welche im Anſchluß an die Niederlaſſungsverhandlung gemacht wurden, er⸗ gab ſich aus einer Auskunft der zuſtändigen Königl. italieniſchen Präfektur vom 17. April 1906, daß Zambelli als ein Anarchiſt in ſeinem Heimatlande vorgemerkt iſt. Dieſer Umſtand, der übrigens auch in den im Großherzogtum hierwegen veranlaßten Erhebungen Beſtätigung fand, beſtimmte das Bezirksamt Mann⸗ heim mit Bericht vom 26. April 1906 die Ausweiſung des Anar⸗ chiſten Ceſare Zambelli auf Grund des§ 4 des Bad. Aufenthalts⸗ geſetzes vom 5. Mai 1870 beim Miniſterium des Innern zu be⸗ antragen; dieſem Antrag iſt mit Erlaß des Miniſteriums des Innern vom 1. Mai 1906 entſprochen worden, durch welchen auf Grund der angeführten Geſetzesſtelle die Ausweiſung des Ge⸗ nannten aus dem Großherzogtum Baden verfügt wurde. Nach § 4 des Badiſchen Aufenthaltsgeſetzes kann das Miniſterium des Innern die Ausweiſung ſolcher Ausländer verfügen, welche die innere oder äußere Sicherheit des Staates gefährden; daß dieſe Vorausſetzung bei einem als Anarchiſten bekannt gewordenen und als ſolcher Vorgemerkten zutrifft, bedarf keiner näheren Ausfüh⸗ rung. Wenn in der Preſſe die Ausweiſung des Zambelli mit ſeiner Teilnahme an einer am 1. Mai d. J. ſtattgehabten Mai⸗ feier in Verbindung gebracht wurde, ſo ergibt ſich ſchon aus den oben angeführten Daten die Unrichtigkeit einer ſolchen Darſtellung. Indem ich Euer Hochwohlgeboren hiervon ergebenſt Kenntnis gebe, glaube ich annehmen zu dürfen, daß hierdurch die Anfrage der Abgeordneten Bechtold und Genoſſen über die Gründe, welche die Großh. Regierung bewogen haben, den italieniſchen Arbeiter Ceſare Zambelli aus Baden auszuweiſen, ihre Erledigung findet. * Schopfheim, 27. Mai.(Bei den Bürgeraus⸗ ſchußwahlen) der 3. Klaſſe(Niederſtbeſteuerte) wurden 14 Herren gewählt. Von den Gewählten ſtanden 13 auf der von den National- und Jungliberalen aufgeſtellten Liſte, die ſo⸗ mit bis auf einen einzigen Kandidaten durchging. Der 14. Ge⸗ wählte iſt Herr Adolf Müller, der Führer der hieſigen Sozial⸗ demokraten. Somit zieht in den Bürgerausſchuß zum erſten⸗ mol ein Vertreter der Sozialdemokratie. Der Wahlkampf, der im Gegenſatz zu früher diesmal nicht lediglich von wirtſchaftlichem, ſondern auch von politiſchen Geſichtspunkten aus geführt wurde, hatte ſich in den letzten Tagen außerordentlich heftig geſtaltet. Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 86. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.] Karlsruhe, 29. Mai. Präſident Dr. Wilckens eröffnet.20 Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch Finanzminiſter Becker, Miniſterial⸗ Von dort führte ihn ſein Weg ſüdöſtlich nach Naiband, einem nicht weniger reigvollen Stück Erde, und er wandte ſich dann ſeitwärts gu einer mehrtägigen Exkurſion in die Dahabad⸗Wüſte hinein, die auf den Karten als unerforſchbes Gebiet verzeichnet iſt. Von Nai⸗ band gelangte er über Neh nach Nasretabad in Seiſtan, wo er von dem britiſchen Konſulat ſehr herzlich aufgenommen wurde. Hedin hat in Oſtperſien, wo der Forſcher noch ein reiches Feld für ſeine Täligleit finden kann, das Land, durch das ihn ſein Weg führte, ſargfältig aufgenommen und die früheven Karten in vielen Punkten berbeſſert. Seine Aufnahmen umfaſſen 162 Blatt, und auf jeder Station, von der aus Berge ſichtbar waren, d. h. auf fünfzig von 68 Halteplätzen, entwarf er eine Panoramaſkizze der ungebenden Berge, die meiſtens acht Fuß lauig und zum Teil farbig ausgefführt ſind. Ueber 100 Skigzen von perſiſchen Eingeborenenthpen und 400 bis 500 Photographien, 200 Geſteinsproben und von einigen Stellen auch Foſſilien hat er von dieſer Reiſe mitgebracht und ſeine Notizen umnfaſſen gegen 1200 Manuſkriptſeiten. In Seiſtan herrſchte, als der Forſcher in den erſten Tagen des vorigen Monats eintraf, in erſchreckendem Maße die Peſt. In Nasretabad war die Bevölkerung von 2500 auf wenig mehr als 300 zuſammengeſchmolzen; viele warem auch geflohen, ſodaß die Gefahr beſteht, daß die Peſt ſich nach Weſten kveiter berbreitet. In ſeinem Briefe, der vom 14. April battert iſt, kündigt Hebin ſeine Abſicht an, in zwei Tagen von Nas⸗ retabad nach Nuſhki und dann weiter durch Indien nach Simla zu reiſen; wohin er ſich dann weiter wenden wollte, war noch ungewiß. Ein vergeſſenes Grab. Friedrich Götz, Verlagsbuchhändler in Mannheim, ein Nach⸗ komme jenes genialen Verlegers, der Schiller in die deutſche Literatur einführte, lenkte in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts durch die erſte Herausgabe der„Geſammelten Dich⸗ tungen Karolines v. Günderode“ wieder einmal die Auf⸗ merkſamkeit der gebildeten Welt auf die ehemals kurpfälziſche Reſi⸗ denz. Unter dem Pſeudonym„Tian“ hatte eine von den Roman⸗ tikern hochgeſchätzte Dame im Jahre 1804 ein Bändchen„Gedichte und Phantaſien“ herausgegeben, die infolge der darin gezeigten dichteriſchen Begabung von Publikum und Kritik ſehr günſtig auf⸗ genommen wurden. Die Verfaſſerin war Karoline b. Günderopde, die Tochter Hektor Wilhelms v. Günderode, genannt Kellner, der als Murkgräflich Badenſcher Kammerberr und Hofrat ſich aus⸗ 2————— gezeichnet, und von der damaligen kurpfälziſchen Akademie in Mannheim mehrfach Preiſe für wiſſenſchaftliche Arbeiten erhalten hatte. Karolinens Vater war jung in Karlsruhe geſtorben. Mit ſechs unmündigen Kindern hatte ihre Mutter, eine ſchöne und begabte Frau, ihren Wohnſitz nach Hanau verlegt. Unter der Lei⸗ tung vortrefflicher Lehrer entfalteten ſich die Geiſtesgaben Karo⸗ linens zur ſchönſten Blüte. Als erſter dichteriſcher Verſuch des damals vierzehnjährigen Mädchens hat ſich aus dem Jahre 1794 folgender Stammbuchvers erhalten: „Edle Freundſchaft nur verbindet Seelen zu der ſchönſten Pflicht Und die Kränze, die ſie windet, Modern ſelbſt im Grabe nicht Einſt beim Klang der Engellieder Unter Himmelsamaranth Finden wir uns alle wieder In der Tugend Vaterland.“ Mit ſiebzehn Jahren wurde Karoline v. Günderode als Stifts⸗ dame durch Vermittlung angeſehener Freunde und Verwandte in das epangeliſche Kapitel von Cronſtetten bei Frankfurt auß genommen. Es war für ein, kaum der Kindheit entwachſenes, junges Mädchen ein herbes Los, von der Familie getrennt, an der ſie mit Zärtlichkeit hing, an ſtrenge Satzungen gebunden zu ſein. Nach und nach ſicherte ſich jedoch Karoline die Freiheit der Bewe⸗ gung. Von dem Fleiß und Wiſſensdrang des jungen Stifts⸗ fräuleins gibt ein noch erhaltenes Collekteenbuch einen Begriff, in das ſie Gedichte, Auszüge aus hiſtoriſchen, philoſophiſchen und mathematiſchen Schriften eintrug. Das Brenta no' ſche Haus in Frankfurt bot dem ganz auf ſich angewieſenen jungen Mädchen die erwünſchte Gelegenheit zur Geſelligkeit. Mit wahrer Leiden⸗ ſchaft ſchloſſen ſich ihr Clemens und Bettina Brentano an. Ab⸗ wechslung brachte Karolinen auch der Aufenthalt in Heidelberg im Sommer des Fahres 1804, eine Abwechslung, die ſich für ſie leider verhängnisvoll geſtalten ſollte. Im Hauſe des Prof. Daub, der einen anregenden Kreis bedeutender Männer, die der romantiſchen Weltanſchauung huldigten, um ſich verſammelte, lernte Karoline v. Günderode ben Philologen Friedrich Creuzer kennen. Auf dem Altan des Schloſſes geſtand er ihr ſeine Liebe, die ſich durch ſeine Ehe mit einer viel älteren Frau ausſichtslos zeigte. Die ſeltene Begabung der Dichterin hatte dem Gelehrten Veranlaſſung Schellenberg. Eingelaufen eine Reſolution und Petition des Gewerbe⸗ vereins Jeſtetten, Lottſtetten und Nachbargemeinden, die Ver⸗ wertung der Waſſerkräfte des Rheines betreffend. 5 Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der allgemeinen Beratung über die Vermögensſteuer. Zu dem Geſetzentwurf liegen folgende Anträge vor: Von den Abgg. Zehnter, Gießler, Gierich, Binz und Eichhorn iſt folgender Antrag eingelaufen: Die zweite Kammer wolle beſchließen, dem§ 23 des Ent⸗ wurfs folgenden Abſatz 2 beizufügen: „Eine Aenderung in der Höhe der Veranlagung eines Waldes hat einzutreten, wenn dargetan wird, daß der Ver⸗ mögensſteuerwert um mindeſtens 10 pCt. höher oder niedriger iſt, als der letzte feſtgeſtellte Schätzungswert.“ Die Sozialdemokraten ſtellen folgende Anträge: Zu§ 8. 1. Dem 8 8 ſind folgende Abſätze 2 und 3 anzu⸗ fügen:(Abſatz.) Erreicht das ſteuerbare Vermögen den Betrag von 3000 M. nicht, ſo bleibt es vom Beizug zur Vermögensſteuer befreit. Abſatz.) Der Steueranſchlag wird erhöht: a) bei einem Betrage von 50 000 M. bys einſchließlich 75000 M. um 10 pCt., b) bei einem Betrage von 75000 M. bis ausſchließlich 100 000 M. um 20 pCt.;)bei einem Betrage von 100 000 M. bis ausſchließlich 125 000 M. um 30 pCt.; d) bei einem Betrage von 125000 M. bis ausſchließlich 150 000 M. um 40 pCt.; e) bei einem Betrage von 150 000 M. bis ausſchließlich 200 000 M. um 50 PpCEt.; kt) bei einem Betrage von 200 000 M. bis ausſchließlich 300 000 M. um 60 pEt.; 8bei einem Betrage von 300 000 M. bis ausſchließlich 400 000 M. um 70 pCt.; h) bei einem Betrage von 400 000 M. bis ausſchließ⸗ lich 500 000 M. um 80 pCt.; i) bei einem Betrage von 500 000 M. bis ausſchließlich 750 000 M. um 90 pCt.; k) bei einem Betrage von 750000 M. und darüber um 100 pCt.— 2. in Konſequenz deſſen § 54 zu ſtreichen. Zu 8 51. Ziffer 3 erhält folgende Faſſung: Vorſchuß⸗, Kredit⸗ und Rohſtoffpereine, ſowie Produktipgenoſſenſchaften, wenn deren Anlage⸗ und Betriebskapital die Höhe von 50 000 M. nicht er⸗ reicht; ferner Vereine zur Beſchaffung von Gegenſtänden des land⸗ toirtſchaftlichen oder gewerblichen Betriebes(Einkaufsgenoſſen⸗ ſchaften); Vereine zum gemeinſchaftlichen Verkaufe landwirtſchaft⸗ licher oder gewerblicher Erzeugniſſe(Verkaufsgenoſſenſchaften); Vereine zum gemeinſchaftlichen Einkaufe von Lebens⸗ oder Wirt⸗ ſchaſtsbedürfniſſen im Großen und Abgabe an die Mitglieder im Kleinen(Konſumvereine]; Baugenoſſenſchaften, ſofern ſie gemein⸗ nützige Zwecke verfolgen. Das Wort erhält zunächſt Abg. Eichhorn(Soz.). Der vorliegende Geſetzentwurf will nicht neue Einnahme⸗ quellen exöffnen, ſondern nur die bisherigen Ertragsſteuern in eine Vermögensſteuer zuſammenfaſſen, welche keine höheren Grträge lieſern ſoll wie die Ertragsſteuern, worauf ja eine Reihe von Anträgen hinauslaufen. Wir ſind Anhänger der direkten Steuern und hätten erwartet, daß die Vermögensſteuer derart ausgebaut würde, daß ſie bedeutend höhere Erträge liefere. Wir zrkennen den Fortſchritt des Geſetzes rückhaltlos an; wenn aber die Regierung die Abſicht gehabt hat, die vielen Objektſteuern durch eine einzige Perſonalſteuer zu erſetzen und eine ſteuerliche Gerech⸗ tigkeit obwalten zu laſſen, ſo hat die Regierung die Abſicht keines⸗ wegs erreicht. Zu wünſchen geweſen wäre vor allem ein weiterer Ausbau der Einkommenſteuer, welche ja in Baden recht gut geſtaltet iſt, aber doch nicht die Beträge erzielt, die erzielt werden könnten durch Progreſſion der Steuer. Das wer bende Kapital, das immer neue Kapitalien erzeugt, iſt die Signatur der Wirtſchaftsentwickelung, u. dieſes Kapital zu ſchützen hält unſere Regierung für ihre Pflicht. Es wäre nur gerecht, wenn ein guter Teil unſeres werbenden Kapitals an den Staat, der dieſes Kapital ſchützt, abgeführt würde, hingegen die Steuerſätze bis M. 2000 noch mehr entlaſtete. Würde man die Einkommenſteuer progreſſiv ge⸗ ſtalten bis zu 6 Proz., ſo ließen ſich 394 Millionen Mark mehr er⸗ zielen. Durch die Vermögensſteuer kann und ſoll getroffen werden jedes Vermögen, welches eine wirtſchaftliche Sicherheit über den Nichtbeſitz garantiert. Die Einkommenſteuer ſoll ergänzt werden durch eine reine Vermögensſteuer, die wirkliche, nicht fiktive Werte trifft. So ſind Haushaltungsfahrniſſe wie landwirtſchaftliche Betriebsfahrniſſe gleich zur Vermögensſteuer heranzuziehen. Alle Vermögen wären ohne Unterſcheidung gleichermaßen zu treffen; keine Berechtigung hat die progreſſive Behandlung bei der In⸗ duſtrie und die degreſſive Behandlung bei der Landwirtſchaft. Rentabilität muß bei einer Vermögensſteuer völlig außer Betracht gelaſſen werden. Ein Vermögen iſt aber auch nur dann da, wenn an dem Vermögen die Schulden voll abgezogen werden. Gegen den vollen Schuldabzug hat man hier allerlei Gründe vorgebracht; allein keinem dieſer Gründe kann man ſich hier anſchließen. Moraliſierende Tendenzen können unmöglich in eeeeeee gegeben, in der Zeitſchrift„Studien“ die zwei Dramen von Karo⸗ line v. Günderode„Udohla“ und„Magie und Schickſal“ aufzu⸗ nehmen. Nach ihrer Rückkehr in das Cronſtettiſche Stift entſpann ſich zwiſchen Creuzer und ſeiner„Poeſie“, wie er die Günderode nannte, ein Briefwechſel, in dem die Herzen zweier für einander geſchaffener Menſchen in heißem Kampf beſchloſſen, einander anzugehören und die Feſſeln einer Ehe abzuſtreifen, die nicht auf Liebe aufgebaut krankte, die gewohnte Umgebung machte ihren Einfluß geltend. beauftragte kaum geneſend, ſeinen Freund Daub, der Günderode mitzuteilen, daß er ihr entſage!l Gänzlich unvorbereitet empfing Karoline in Winkel a. Rhein dieſen Brief Daubs, der ihr Todes⸗ nächſten Morgen, den 26. Juli 1806 fand man ihre Leiche in der mörderin begraben. von Schertle geſtochene Portrait und die Anſicht Grabſtein aufgenommen. Beſucht man vor dem hundertjährigen Todestag der Dichterin(26. Juli d..) ihr ſtilles längſtvergeſſenes Grab, wie Schreiberin dieſes vor einigen Wochen getan, dann Jugend auf blumenbekränzten Wegen unter Lachen und nach Rüdesheim zieht, wo Automobile mit vermummten, modernen Frauengeſtalten daherjagen, eine verwitterte Tafel, die kaum mehr zu entziffern, die pantheiſtiſche, von der Toten ſelbſt gewählte, Grabſchrift aufweiſt: Heiliges Feuer, mir Freund, und du, o Bruder, der Bewegſtrom, Und mein Vater, der Aether, ich ſage euch allen mit Ehrfurcht Freundlichen Dank, mit euch hab' ich hienieden gelebt und gehe Zur andern Welt, euch gerne verlaſſend. Lebt wohl denn, Bruder und Freund, Vater und Mutter, lebt wohl!“ Wäre es nicht eine ſchöne Pflicht badiſcher Frauen, das Grab der Dichterin, die die Tochter eines verdienſtvollen badiſchen Be amten geweſen iſt, zum 26. Juli ds. Is. in Winkel und zu ſchmücken?„W. direktor Tröger, Steuerdirektor Glockner, Miniſterialrat Die war. Aber das Schickſal hatte es anders beſchloſſen. Creuzer er⸗ urteil bedeutete. Vergeblich erwartete man ſie abends zurück. Am Nähe des Rheins. An der Umfaſſungsmauer des kleinen Fried⸗ hofs in Winkel hat man die holde Frauenerſcheinung als Selbſt⸗ In ſeinen„Geſammelten Dichtungen“ hat Friedrich Götz das des Winkler Friedhofes mit dem von einer Freundin der Dichterin geſetzten findet man hinter der Kirche in der Hauptſtraße, wo fröhliche Scherzen „Erde, du meine Mutter, und du mein Ernährer, der Lufthauch, * ͤ/ ͤ ²˙———7 ln Wtaundenm, 29. Mai. General⸗Anzeiger. 3. Seite. ein Steuergeſetz eingeführt werden; nur die Moral der Gerechtig⸗ leit iſt hier am Platze. Und dieſe hatte es erfordert, daß die kleinen Vermögen, die nur zum Erwerb dienen, von der Beſteuerung frei⸗ bleiben. Der vorgelegte Geſetzentwurf entſpricht in keiner Weiſe den Anforderungen, die man an eine reine Vermögensſteuer ſtellen eſezentwurf iſt in der Kommiſſion noch ſo verſchlechtert worden, daß wir ihm unmöglich zuſtimmen können. Das Zentrum iſt an das Geſet herangetreten mit der Abſicht, den Agrariern ein Geſchenkzu machen. Es iſt doch ein Unding, wenn man durch eine Steuer jemanden entlaſten will. Um die Abſchrei⸗ bungen zu rechtfertigen, hat man darauf hingewieſen, daß der Schätzungswert der Häuſer weit höher ſei, als der Verkehrswert. Die Häuſer meinte man, jedoch die landwirtſchaftlichen Grundſtücke wollte man entlaſten, weshalb man die zwanzigprozentigen Ab⸗ ſchreibungen beantragte. Ich beſtreite, daß die Landwirtſchaft in Baden beſondere Urſache hat, Klagelieder anzuſtimmen, insbeſon⸗ dere über ſteuerliche Belaſtung. Aus der Geſchichte der Steuer⸗ politik Badens ergibt ſich die fortwährende Tendenz der Entlaſtung der Landwirtſchaft. Es iſt unerhört, wenn man ſieht, daß der Er⸗ ttrag der Grundſteuer im ganzen Lande nicht einmal um eine Mark geſtiegen iſt. kann. Der G Wie ſehr die Landwirtſchaft entlaſtet iſt, ſieht man aus den Erträgen der Eintommenſteuer, die Landwirtſchaft leiſtet nur 11,1 Proz., das Gewerbe und die gemiſchten Betriebe 28,17 Prozent, die Einkommen aus Anſtellungsverhältniſſen und Löhnen 56,1 Proz. Zurufe des Zentrums: Daraus geht eben hervor, daß die Landwirtſchaft nicht rentiert.) Die Landwirtſchaft hat auch ſeit 40 Jahren vom Staate ein Geſchenk dadurch erhalten, daß ſie nach den veralteten Kataſtern beſteuert wurde. Da darf man ſich heute nicht beſchweren, wenn gegenüber der Landwirtſchaft endlich Gerechtigteit geübt wird durch höhere Heranziehung zur Steuer. Das allerſchlimmſte iſt nun, daß die National⸗ liberalen, welche anfänglich die agrariſche Politik nicht mit⸗ machen wollten, ſpäter doch in der Vermögensſteuer ſich zu Vaſal⸗ len der Ausbeutung der Agrarier machten. Der Berichterſtatter hat ja geſtern geſagt, daß die Anträge der Nationalliberalen das⸗ ſelbe wollen wie die des Zentrums, da haben Sie lzu den National⸗ lliberalen) auch noch den Spott. Wenn Sie glaubten, das Wett⸗ vennen mit dem Zentrum um die Gunſt der Agrarier machen zu können, ſo waren Sie ſchief gewickelt. Es iſt doch eine Ungerechtig⸗ keit, wenn man die ſandwirtſchaftlichen Betriebskapitalien bis zu M. 20 000 freiläßt, dagegen die kleinen Handwerkskapitalien be⸗ ſteuert. Die kleinen Schuhmacher, Schneider und Schmiede mit einem Betriebskapital von mehr als M. 2000 werden zur Steuer herangezogen. Die Kompromiſſe zwiſchen den großen Parteien in der Kommiſſion waren der reinſte Kuhhandel. Präſident Dr. Wilckens ruft den Redner zur Ordnung. Abg. Gichhorn fortfahrend: Ich kann nur ſagen, daß es noch ſchlimmer war als ein Kuhhandel. Präſident Dr Wilckens ruft den Redner zum zweitenmale zgur Ordnung. Abg. Eichhorn fortfahrend: Die Ungerechtigkeiten der alten Kataſter will man verewigen durch die neuen Abſchreibungen auf die Landwirtſchaftlichen Liegenſchaften. Vvom Zentrum kann man eine ſolche einſeitige agrariſche Politik noch verſtehen— dieſe Politik kommmt freilich nur den Großagrariern zugute— keineswegs aber von den Nationalliberalen. Aus ethiſchen Momenten hat geſtern der Berichterſtatter die Heranziehung der kleinen gewerblichen Betriebe gur Vermögensſteuer zu rechtfertigen geſucht, warum will man aber die Landwirte unethiſch machen, indem man ſie freiläßt von der Steuer? Aus dem agrariſchen Eifer in der Kommiſſion hat man alle Geſetze der Gerechtigkeit außer acht gelaſſen. Es iſt falſch, uns als Schützer des Großkapitals hinzuſtellen; aber die induſtrielle Ent⸗ wickelung iſt für Deutſchland ein Fortſchritt, ſodaß wir nicht dulden werden, daß der Induftrie die Kandare angelegt wird. Darum wer⸗ den wir auch dem geſtern in Ausſicht geſtellten Antrag des Abg. Meher⸗Mannheim zuſtimmen. Man hat auch unſere Beſtrebungen, ſoweit ſie ſich um gemeinnützige Beſtrebungen drehten, mit Fußen getreten; und hier haben die Nationalliberalen wieder mitgetan. Eine ſolche Politik muß in den Arbeiterkreiſen außerordentlich ver⸗ letzend wirken. Civilliſten und Kirchen läßt man frei, kleine Ver⸗ mögen zieht man zur Steuer heran. Es gehört zur modernen Ethik, daß man die Leute oben, welche Geld in Maſſe beſitzen, von der Steuer freiläßt, dagegen von dem kleinen Manne auch noch das Letzte nimmt. Die Vermögensſteuer entſpricht keineswegs den An⸗ forderungen einer ſteuerlichen Gerechtigkeit.(Beifall bei den Sozial⸗ demokraten.) Abg. Vogel(dem.): Wir bieten gern die Hand, um auf dem nächſten Landtage eine Reform der Einkommenſteuer vorzunehmen, um wenigſtens hier noch einen Ausgleich vorzunehmen. Obwohl wir den Geſetzent⸗ wurf nicht billigen, müſſen wir doch als Realpolitiker uns den Be⸗ eerreeeeeeeeree ſtimme n. Wenn man verlangt, daß der Steuerfuß auf 10 Pfg. eg begrengt wird, ſo wäre das eine Bindung des Volkswillens, die gefährlich werden könnte in ſchwieriger Finanglage. Es wird ber darauf hinzuwirken ſein, daß der Steuerfuß von 10 Pfg. nicht ülberſchritten wird. Durch die Steigerung der Steuerkapitalien wer⸗ den wir neue erforderliche Ausgaben beſtreiten können. Nicht zu beſtreiten iſt, daß die Landwirtſchaft wiederholt ſteuerlich entlaſtet worden iſt, ſodaß die angebliche Enttäuſchung, welche der Vermögens⸗ ſteuexrentwurf in der Landwirtſchaft hervorgerufen habe, nicht ge⸗ rechtfertigt iſt. Schon in der Denkſchrift von 1895 iſt hervorgehoben wwporden, daß in der 5 Landwirtſchaft nicht erfolgen könne. Die Gewerbeſteuer war ſchon Hbisher eine partielle Vermögensſteuer, wie Buchenberger ſagt, ſodaß 8eeine tweitere Belaſtung des Gewerbes unmöglich war Redner wendet ſich in längeren Ausführungen gegen die beabſichtigte Entlaſtung der Landtvirtſchaft. Wir ſind Vertreter der Allgemeinheit und ſollen nicht beſorgt ſein, für eine Intereſſentengruppe beſonders viel herauszuſchlagen. Der kleine Gewerbetreibende muß unbedingt das Gefühl der ungerechten Beſteuerung erhalten, wenn er ſieht, daß die Entlaſtung den Landwirten zugute kam, dagegen die Belaſtung auf — 1% SHult, er Gewerbetreibenden und der Induſtrie fiel Redner die Schultern der 5 nach welcher die bedauert alsdann die Streichung der Beſtimmung, Waren abziehen können. Auf vereinzelte Ausnahmen ſollte man hier doch nehmen; wir machen doch eine allgemeine Ver⸗ mögensſteuer und keine Warenhausſteuer. Ueber, die Wirkungen der neuen Vermögensſteuer herrſchen in der Bevölkerung die größten AUnklarheiten und Befürchtungen, die abſolut ungerechtfertigt ſind. Daß ein gewiſſenloſer Spekulant den vollen Schuldabzug für ſich ausnützt, ſollte kein Grund ſein, ſich gegen die Gewährung des vollen Schuldabzugs auszuſprechen. Wenn man ſich ſchließlich n auf den in der Vorlage vorgeſchlagenen Schuld⸗ hätte man wenigſtens die Vorſchläge der Petition ſitzervereins berückſichtigen ſollen. Der Mei⸗ 3, daß ſtark berſchuldete Leute ohnedies denen auch durch eine ſteuerliche Ent⸗ helfen ſei, muß ich entſchieden widerſprechen. Ich d⸗ und Hausbeſitzervereins Mannheim, den rechtfertigt wäre. Was die ſtimmungen des Geſetzes anzupaſſen ſuchen und für das Geſetz Vermögensſteuervorlage eine Entlaſtung der Gewerbetreibenden ihre Schulden nicht auch von den Rohſtoffen und werbe von ſolcher Wichtigkeit, daß eine Steuerfreiheit durchaus ge⸗ ſozialdemokratiſchen An⸗ träge anlangt, ſo wird die vorgeſchlagene allgemeine Progreſſion wohl keine Annahme finden; anders verhält es ſich um die Steuer⸗ freiheit der kleinen Gewerbebetriebe bis zu M. 3000, welche man gewähren ſollte, um nicht bei den kleinen Gewerbetreibenden eine ſteuerliche Ungerechtigkeit hervorzurufen. Ich werde deshalb hier für den ſozialdemokratiſchen Antrag ſtimmen. Desgleichen werde ich für die Steuerfreiheit für gemeinnützige Vereine(Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaften etc.) ſtimmen. Da es unmöglich iſt, ein ideales Geſetz zu ſchaffen, werde ich für das Geſetz ſtimmen; auf der anderen Seite hängt die Erfüllung ſo vieler Wünſche von Staatsarbeitern und Beamten von dem Zuſtandekommen des Ge⸗ ſetzes ab, daß wir an der Annahme des Geſetzes mitwirken werden. (Beifall links. Abg. Dr. Binz(natl.): Die Einbringung des Vermögensſteuergeſetzes iſt von allen Seiten lebhaft begrüßt worden. Es dauerte aber nicht lange, bis ſich Zweifel regten, ob auch die Vorlage allen Anforderungen an dieſe gerecht geworden iſt. Es ſchien zunächſt beſtechend, daß die Regierung in Ausſicht zu ſtellen glaubte, den Steuerfuß von 15 auf 10 Pfennige herabzuſetzen, wie auch einen Schuldabzug zu ge⸗ währen. Dieſe Vorzüge verloren aber nach und nach an Reiz, als ſich herausſtellte, daß die Vorlage eine Verſchiebung der Steuerlaſten vornehmlich zu Laſten der Landwirtſchaft mit ſich bringen würde. Es war mehrfach betont worden, daß eine Entlaſtung des platten Landes ſtattfinden müßte. Die nähere Unterſuchung hat aber ergeben, daß die Städte mehr mit Schulden belaſtet ſind als das platte Land. Daraus reſul⸗ tierte, daß eine Verſchiebung zu Laſten des platten Landes vor⸗ genommen werden müſſe. Das andere Moment war aber nicht minder wichtig und überraſchend, daß die Neueinſchätzung eine ſtarke Wertſteigerung der landwirtſchaftlichen Liegenſchaften zeigte. Es erwies ſich, daß die alten Kataſter zu unbeweglich und ſtabil waren, und darum nicht den richtigen Wert ergaben. Die Ein⸗ ſchätzung der Häuſer und Grundſtücke in den Städten erfolgte aber aufgrund beweglicher Kataſter nach dem modernen Verkehrs⸗ wert, ſodaß ſich die Differenzen zwiſchen dem Verkehrs⸗ wert der ſtädtiſchen Grundſtücke und den ländlichen nicht ſo erheb⸗ lich geſtalteten, als man das von anderer Seite erwartete. Man darf nicht überſehen, daß in der Umgebung größerer Städte die Verhältniſſe in den Gemeinden ſich gebeſſert u. die Bodenpreiſe u. Grundſtückswerte geſteigert haben. Wir konnten und wollten allerdings keine Steuerreform machen, die das Land mehr be⸗ laſtet. Unſere Bemühungen mußten darum darauf gerichtet ſein, hier einen gerechten Ausgleich zu ſchaffen. Es kann nicht ge⸗ leugnet werden, daß in der Kommiſſion die Prinzipien der Vermögensſteuer beſonders in den Vordergrund der Debatte gedrängt wurden. Wir waren aber vor die Frage ge⸗ ſtellt, ob wir es uns leicht machen ſollten und ſagen, daß uns die Vermögensſteuervorlage nicht gefalle. Ob wir eine ſolche Haltung aber vor dem Volke hätte rechtfertigen können, iſt die andere Frage. Wir hätten es uns auch durch die Petitionen ſehr leicht machen können, indem wir uns auf dieſe zurückgezogen u. den Ent⸗ wurf abgelehnt hätten. Angeſichts der direkt entgegenſtehenden Anſchauungen der Fachleute haben wir uns als Vertreter der Ge⸗ ſamtheit des Volkes für verpflichtet gehalten, ohne Haß und Gunſt nach unſerer Ueberzeugung unſere Arbeit zu leiſten. Wir haben uns nicht in die Botmäßigkeit einer Partei begeben, wie Herr Eichhorn ſagt, auch ſind wir nicht Vertreter des Geldſackes, wie Herr Wittemann in einer Verſammlung zu Himmelfahrt ge⸗ ſagt hat. Das zeigt uns doch, daß wir auf dem rechten Wege ſind. (Zurufe der Nationalliberalen: Sehr richtig.] Wir knüpfen hier an das hiſtoriſch Gegebene an. In keinem Lande iſt übrigens die reine Vermögensſteuer durchgeführt. Ein Steuergeſetz ruft immer Unzufriedenheit hervor, damit rechnen wir als mit gegebenen Tatſachen. Wir ſind bereit, vor unſeren Wählern die Verantwortung für das Vermögensſteuergeſetz zu tragen. Wenn ich hier als ſtädtiſcher Vertreter allein die Intereſſen meiner Wähler wahrnehmen wollte, dann würde ich in der Tat gegen die Vermögensſteuer ſtimmen. Auf die Intereſſen der ſtädtiſchen Gruppen des Großgewerbes und der Großinduſtrie hat ja in durchaus richtigen Ausführungen der Abg. Meyer⸗Mannheim abgehoben. Wir wären ſchlechte Sozialpolitiker, wenn wir die Großinduſtrje ſo hoch beſteuern würden, daß ſie nicht mehr kon⸗ kurrenzfähig iſt gegenüber dem Auslande. Namentlich darüber habe ich mich gefreut, daß es möglich war, die Häuſer⸗ und Grundſtückskataſter noch etwas mobiler zu geſtalten, als das die Regierungsvorlage vorſah. Durch die Einführung einer Neueinſchätzung bei unrichtigen Schätzungen(§ 45) ſind wir be⸗ gründeten Bedenken entgegengetreten. Durch dieſe neueingeführte Beſtimmung habe ich mich auch damit abgefunden, auf den Wunſch zu berzichten, daß bei den Grundſtücken und Häuſern die Selbſt⸗ einſchätzungen der Beteiligten die Grundlage der ſteuerlichen Ver⸗ anlagung bilden ſollen. Steuerbefreiungen können natürlich nur in Ausnahmsfällen eintreten; aus welchen Geſichtspunkte heraus auch die Beſchlüſſe der Kommiſſion gefaßt ſind. Wir haben deshalb nicht zugeſtimmt, daß entgegen dem bis⸗ herigen Zuſtande die Pfarrhäuſer frei bleiben ſollen und daß die Vorſchuß⸗ und Kreditvereine, die ganz gewiß ſehr gemeinnützig wirken, Steuern zahlen. Daß die Gemeindeſparkaſſen zur Steuer herangezogen werden ſollen, iſt glücklicherweiſe vermieden worden. Daß landwirtſchaftliche Vereinigungen, die die Einzel⸗ wirtſchaften heben ſollen durch gemeinſamen Ankauf von Materia⸗ lien, ſteuerlich entlaſtet wurden, haben wir durchaus für recht und billig gehalten, doch war es auch nur billig, ähnliche Handwerks⸗ und kleingewerhliche Vereinigungen in dieſe Beſtimmungen einzu⸗ beziehen. Nicht einverſtanden konnten wir uns mit dem Antrage der Sozialdemokraten erklären, ſolche Organiſationen ſteuerlich zu entlaſten, welche an die Stelle der Einzelwirtſchaften treten.(Zu⸗ ruf Eichhorn: Natürlich Arbeiterorganiſationen!) Sehr zu be⸗ dauern iſt, daß auf dem Gebiete des gewerblichen Betriebes nicht ähnliche Beſtimmungen getroffen werden konnten wie beim land⸗ wirtſchaftlichen Betriebskapital. Unſere Anträge, kleinere Gewerbe⸗ betriebe bis zu M. 3000 oder wenigſtens bis zu M. 2000 freizu⸗ laſſen, fanden leider keine Annahme; an dieſem Punkte konnten wir aber die Vorlage nicht ſcheitern laſſen. Die Gleichbehand⸗ lung aller Bermögenswerte iſt in der Theorie ſehr ſchön; in der Praxis darf aber die Ertragsfähigkeit nicht außer acht gelaſſen werden. Aus dem Gerechtigkeitsgefühl heraus, haben wir die Hand dazu geboten, daß bezüglich der klaſſifizierten Grundſtücke ein Abzug von 20 Proz ſtattfindet, Sehr ungern habe ich der Heranziehung der Haushaltungsfahrniſſe zuge⸗ ſtimmt; es iſt das eine Neuheit in unſerem Steuerſyſtem. Ich hoffe, daß nicht die Kunſt und das Kunſtgewerbe unter der Beſteue⸗ rung der opulenteren Haushaltungen notleidet. Die Kunſt iſt eben auf Maecenas angewieſen. Den Dank möchte ich derKommiſſion und beſonders dem Berichterſtatter ausſprechen für das Entgegenkom⸗ men auf die Wünſche der Karlsruher Verſorgungsanſtalt. Wir haben keine neue Anträge geſtellt, um endlich nach zwanzigjähriger Arbeit mit einem poſitiven Ergebnis vor das Land treten zu können. Wir müſſen den Schritt tun zugleich in der Hoffnung, bei Ehriſtmann⸗Karlsruhe übernommen. 5 8000 auf Nr. 66 861 in die Hauptkollekte von J. F. Lang Schutzmann einen leichten Rauch bemerkte, der oberhalb des g Verqualmen der anderen Wohnräume und der Treppen zu 9 ein Gefäß mit Waſſer, öffnet die Türe etwas und gießt de Weiſe nicht erſtickt werden können, ſo veranlaſſe man ſofort de Alarmieren der Feuerwehr. Man vermeide hierbei aber un Schreien, da hierdurch in kurzer Zeit ſich eine große Menſchenmer angefünt und ungangbar, ſo bleibe man zunächſt ruhig in ſein ſtelle und daß wir mit einer erheblichen Majori⸗ kät dem Geſetze zuſtimmen(Beifall bei den National⸗ liberalen.) Hierauf wird die allgemeine Beratung abgebrochen. Schluß der Sitzung halb 2 Uhr.— Nächſte Sitzung Mittwoch, 30. Mai, vorm. 9 Uhr: Fortſetzung der heutigen Debatte. **K* Droht eine Flucht der Induſtrie aus Baden? Wie aus dem in der Mittagsnummer des„Mannheimer Gen.⸗Anz.“ zum Abdruck gelangten Bericht erſichtlich iſt, hat Herr Landtagsabgeordneter Emil Mayer in der geſtrigen Sitzung der zweiten badiſchen Kammer mitgeteilt, daß die Rheiniſche Hypothekenbank ernſtlich erwogen habe, ob ſte nicht beim Inkrafttreten des Vermögensſteuergeſetzes ihren Sitz von Mannheim nach Frankfurt a. M. verlegen ſolle. Wie wir beſtimmt wiſſen, haben auch in hieſigen induſtriellen Kreiſen derartige Erwägungen ſtattgefunden. Neuerdings wird uns von einer hieſigen Firma gelegentlich der Erkeilung einer Auskunft über ein von ihr geplantes Verlegungsprojekt mitgeteilt: Ferner iſt für uns nicht unwichtig, zu wiſſen, in welcher Weiſe die projektierte Vermögensſteuer infolge ihrer Progreſſion gegen⸗ über induſtriellen Unternehmungen unſeren Etat belaſtet. Wird hier der Bogen zu ſtraff geſpannt— und dafür liegt leider alle Wahr⸗ ſcheinlichkeit vor— dann könnte es wohl nicht unmöglich ſein, daß wir— wenn auch ungern— als erſte Fabrik an die Spitze einer Ausvvanderungsbewegung treten würden. Zufluchtsſtätten für die in⸗ folge der beabſichtigten progreſſiven Vermögensſteuer auswandernden badiſchen Induſtriellen gibt es ja ſogar unweit der Stadt Mann⸗ heim, ſo z. B. auf heſſiſchem Gebiet, genug. Aus dieſen Aeußerungen iſt erſichtlich, wie ernſt in den induſtriellen Kreiſen die Frage der Vermögensſteuerreform genommen wird und welch ſchwere Kriſis ein zu ſtraffes An⸗ ſpannen des Steuerbogens über das badiſche Land herauf⸗ beſchwören kann. 0 AHus Stadt und Land. Mannheim, 29. Mai.. *Kirchliche Nachrichten. Herr Stadtpfarrer Johann Baptiſft Knebel an der Herz⸗Jeſu⸗Kirche, der als Sozialpolitiker einen guten Ruf genießt, wurde zum Präſes des Kathol. Arbeiterinnen⸗ vereins Mannheim ernannt.— Herr Stadtpfarrer a. D. Win⸗ terroth wird zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit einen Kurork beſuchen.— Die Arbeiten für Kunſtmalerei bei Herſtellung des Innern der Jeſuitenkirche übernahm Profeſſor Kolms⸗ perger in München, der anerkannt Gediegenes leiſtet. 55 * Der Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands, welcher in München tagte, wählte als nächſtjährigen Verſammlungsort Mannheim. *Jungliberaler Verein. Zu der morgen(Mittwoch) abend 9 Uhr im großen Saale der„Bäckerinnung“(8 6, 40) ſtattfinden⸗ den öffentlichen Verſammlung ſind die Mitglieder des jungliberalen, des nationalliberalen und des liberalen Arbeitervereins beſonders eingeladen. Ferner ergeht aber auch die Aufforderung zum Beſuch der Verſammlung an alle Intereſſenten des Gegenſtandes der Ta⸗ gesordnung. Das Thema„Das Ende des badiſchen Kilo⸗ meterheftes und die Verkehrsberſchlechterun⸗ gen in Baden“ iſt für jedermann gleich aktuell, ſodaß eine zahlreiche Beteiligung der Verſammlung dringend zu wünſchen iſt. Das Referat hat, wie ſchon bekannt gegeben, Herr Redakteu * Der Plan eines Kongreſſes ſüdweſtdeutſcher Induſt im Mannheimer Stadtjubiläumsjahr wurde in einer dieſer T abgehaltenen Verſammlung des Bezirksvereins Heidelberg Bundes der Induſtriellen lebhaft erörtert. * Bei der Weimarer Blindenheim⸗Lotterie, deren Ziehung a 25. bis 28. Mai ſtattfand, fiel der zweite Hauptgewinn, Mark in Heddesheim. Das Los wurde nach Heidelberg verſandt. *Dem Ladenbrand, der heute morgen kurz vor J4 Uhr, Klein⸗ feldſtraße 35 ausbrach, hätten, wie wir erfahren, ſehr leicht eini Menſchenleben zum Opfer fallen können. Die Bewohner des ganzen Hauſes lagen noch im Schlaf, als ein vor dem Hauſe vorbeigehender ſchloſſenen Rolladens aus dem Raume drang. Der Schutzman klopfte an die Fenſterläden der Wohnung des Ladeninhabers, u dieſen zum Nachſehen zu veranlaſſen und gab, da der Rauch zunahm, ſofort eine Feuermeldung von dem in unmittelbarer Nähe ſchaft verhielt ſich ſehr wacker, indem ſie den Leuten zurief, in d Wohnungen zurückzukehren, da weiter gar keine Gefahr ſei, un die Feuerwehr gleich komme. Nach ihrem Eintreffen, das 8 Minu nach Abgabe der Meldung erfolgte, wurde das Feuer raſch unte drückt, gleichzeitig das Haus abgeſucht und ſämtliche Wohnung von den Bewohnern verlaſſen vorgefunden. Der Brand dürfte Ver anlaſſung geben, einige Regeln zu wiederholen, die beim Ausbruch eines Brandes zu beachten ſind: Man ſchließe zunächſt die Türe, die zu dem Raum führt, in welchem das Feuer ausgebrochen iſt, um n Bei Nacht wecke man raſch ſeine Familienangehörigen, veranlaſſ. die Wohnung zu verlaſſen und die Hausbewohner durch Ruf dem Brandausbruch in Kenntnis zu ſetzen. Gleichzeitig 1 des Gefäßes auf die Flammen. Sind dieſe ſo ſtark, daß ſie auf anſammelt, die die anrückende Feuerwehr in der Durchfüh⸗ Angriffe hindert und beachte, daß man durch beſonnenes u. ruh Handeln viel mehr helfen kann. Insbeſondere die zur Hilfelei herbeieilenden Nachbarn ſollten es ſich angelegen ſein laſſen, ni mals eine Türe einzuſchlagen, ehe genügend Waſſer vorhanden iſ um des Feuers Herr zu werden. Iſt das Treppenhaus mit Rau Wohnung, ſchliee diejenigen Fenſter und Thüren, durch die de Rauch eindringt, und ſtelle ſich an ein geöffnetes, rauchfreies Fen ſter, oder rufe der Feuerwehr zu. Die Angriffe zur Bekämpfun eines Feuers in einem Wohngebäude ſind meiſtens ſehr raſch durch geführt und ſchon nach ganz kurzer Zeit wird man die Treppe wieder begehen können. 5 Volizeibericht vom 29, Mai. e angetrunkenem Zuſtande ſpr ein in der Mitelſtra Sehe. Seneral⸗Anzeiger. Friedrichsbrücke aus in den Neckar und wäre ertrunken, wenn ihm micht ein Schloſſerlehrling und ein Schutzmann in einem Nachen machgefahren wären. Den letzteren gelang es, den Betrunkenen nuch lebend ans Land zu bringen. 5 Körperoerletzungen: In der Wirtſchaft zum Storchen 1 „2 wurde geſtern abend ein Handelsmann von hier ſo auf den Boden geworfen, daß er den rechten Fuß oberhalb des Knöchels rach; gleichzeitig erhielt er einen Meſſerſtich in die linke Hand. r mußte mittelſt Droſchke ins Allg. Krankenhaus verbracht wer⸗ en. Der Täter iſt noch unbekannt. Ein Küfer von hier wurde geſtern abend von einem ledigen aufmann in der Wirtſchaft„zum Vater Jahn“ im Verlaufe eines treites auf den Boden geworfen, und erlitt hierbei eine ſtarke errenkung, ſowie einen Bruch des rechten Beines. Auch er mußte ittelſt Sanitätswagens in Allg. Krankenhaus gebracht werden. Weitere Körperverletzungen wurden verübt: im Hauſe P 4, 7, im Hauſe P 6, 19, auf der Waldhofſtraße, auf der Gontardſtraße, im Hauſe Bellenſtraße 4 hier und auf der Käferthalerſtraße bei Wagee und unweit einer Wiriſchaft im Käferthaler Wald bei aldhof. Verhaftet wurden 8 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. * Von der Freien Vereinigung ſelbſtändiger Friſeure und erückenmacher Mannheim und Umgegend wird uns geſchrieben: ie ſchon aus verſchiedenen kleinen Notizen erſichtlich war, befinden ich die Friſeurgehilfen Mannheims in einer Lohn⸗ ewegung. Die Unterhandlungen beider Lohnkommiſſionen(Ge⸗ ilfen und Freie Vereinigung) konnten bis jetzt zu keinem end⸗ ültigen Reſultat geführt werden. Die Prinzipale ſtehen den For⸗ erungen der Gehilfen ſympathiſch gegenüber und haben alles ver⸗ ucht, auf gütlichem Wege eine Einigung herbeizuführen. Bei den heutigen Verhältniſſen iſt es unmöglich, die Forderungen vollſtändig u erfüllen, hauptſächlich in denjenigen Geſchäften, deren Exiſtenz nuf ein paar Stunden(Samstags und Sonntags) angewieſen iſt. elänge es, die Schmutzkonkurrenz zu beſeitigen, dann wären die rinzipale auch in der Lage, an die Kundſchaft mit einem Preis⸗ üfſchlag heranzutreten. Die Prinzipäle haben ſich alle Mühe ge⸗ eben, auf gütlichem Wege einen Tarifabſchluß herbeizuführen. Die Einigung iſt aber an dem Minimallohn von wöchentlich 20 M. ge⸗ cheitert. Ein Vermittlungsvorſchlag, der dahin ging, den Minimal⸗ flohn guf 19 M. feſtzuſetzen, wurde rundweg von den Gehilfen ab⸗ elehnt. Für Dreiviertel der hieſigen Geſchäftsinhaber würde ſchon dieſer Lohn von tief einſchneidender Bedeutung ſein, denn die Ge⸗ ſſchäfte, die lediglich auf die Herrenbedienung angewieſen ſind, be⸗ ſchäftigen ihre Gehilfen nur ſtundenweiſe. Die Anfertigung von Hagrarbeiten und der Verkauf fallen vollſtändig weg. Das Trink⸗ geld, das in dem Berufe eine beſondere Rolle ſpielt, wird von den Gehilfen anerkannt, da ſeine Abſchaffung unmöglich iſt. Es kommen hhier Zahlen in Betracht, die zu bedenken geben. So werden an Trinkgeld wöchentlich—12 M. verdient, ausnahmsweiſe ſogar noch ehr. Von weniger wie 7 Mark Trinkgeld kann keine Rede ſein, denn in dieſem Falle würde kein Gehilfe bleiben. Bei einem Mini⸗ imalklohn von 19 M. verdient der ſchlechteſt bezahlte Gehilfe wöchent⸗ lich 26 M. Was die Arbeitszeit anbelangt, ſo muß berückſichtigt werden, daß wir erſt arbeiten können, wenn die Kundſchaft nichts irbeitet. Die Meiſtervereinigung hat den Gehilfen die Hand zum jeden bereitwilligſt geboten und die weitmöglichſten Zugeſtändniſſe ſemacht. Im Hiublick auf die bevorſtehende Erhebung der Hundetaxe 5 ſte es, wie in den Vorjahren wieder vorkommen, daß Hunde der Steuer wegen abgeſchafft werden. Wenn das ja auf legalem Wege geſchieht, iſt dagegen nichts einzuwenden. Es gibt jedoch micht ſelten Leute, die einfach das arme Tier zum Hauſe hinaus⸗ agen und es ſeinem ferneren Schickſale überlaſſen. Einem ſolchen orgehen ſollte doch das Töten der Hunde vorgezogen werden. Gelegenheit hierzu gibt der hieſige Tierſchutzverein durch ſeinen bei Frau Stamm in H 5, 9 aufgeſtellten Kohlenſäure⸗ apparat, welcher ein raſches und ſchmerzloſes Töten der Tiere gewährleiſtet. Es wäre nur dringend zu wünſchen, daß vorkom⸗ menden Falls recht viel und oft die Beſitzer von Hunden davon Gebrauch machen würden. Die 5. Jahresverſammlung der Vereinigung ſüdweſtdeutſcher Bezirke im Verein für Handlungskommis von 1858(Kaufmänniſcher Berein) in Hamburg findet an Pfingſten(.—4. Juni) in Heil⸗ nn ſtatt. Außer einem Vortrage über das hochintereſſante ag:„Warum muß der junge Kaufmann ins Ausland“ ſteht als ſozialpolitiſcher Punkt die Beſprechung über„Die Arbeitszeit in den toren“ auf der Tagesordnung. * Zu der Verurteilung eines Bäckermeiſters wegen Ver⸗ vendung übelriechenden Mehls ſei auf Wunſch des Verurteilten bemerkt, daß der fragliche Vorfall über ein Jahr zurückliegt. er Bäckermeiſter ſeloſt hat ſ. Zt. von dem ganzen Vorfall nichts wußt; der Gehilfe hat die tote Maus und etwa—2 Siebe voll chl, das nicht mehr tadellos war, weggeworfen; das zum Backen rwendete Mehl war durchaus rein und roch nicht. Gegen das rteil iſt Berufung!eingelegt. Gerichtszenung. Mannheim, 26. Maj.(Strafkammer III.) Vorſ.: Landgerichtsrat Dr. Puchelt. Vertreter der Gr. Staats⸗ de: Herr Amtsanwalt Lubberger. Der am letzten Mittwoch zu 2 Jahren 3 Monaten Gefängnis ſerurteilte Schlittenfahrer Karl Reber von hier erſchien heute mals auf der Anklagebank. Nachdem er ſein Friſeurgeſchäft ufgegeben, war Reber Einkaſſierer bei dem Möbelabzahlungs⸗Ge⸗ 8. 15., an Proviſion verdiente er—10 M. Zur Verbeſ⸗ rung ſeines Einkommens legte er Kaup in der Zeit vom März 55 obember 1904 eine Reihe gefälſchter Kaufverträge vor. An erdem unterſchlug er Kleider, Stoffe, eine Uhr und ein Kaup gehöriges Rad. Dieſes verkaufte er um 50 Mark. Ein Teil der unterſchlagenen Waren wanderte ins Leihhaus, das übrige gab er Frau. Einer Frau Henk, die auf ihren Namen von Kaup bekommen hätte, riet er, den Vertrag über die von ihm auf hlung gekauften Waren mit einem anderen Namen zu unter⸗ iben. Das Urteil gegen Reber lautete auf 2 Jahre Gefäng⸗ Seine wegen Hehlerei mitangeklagte Frau kam mit 1 Woche Frau Henk wurde freigeſprochen. 18 Jahre alte Arbeiterin Meta Stickel aus Berlin, e in der Rheiniſchen Gummi⸗ und Zelluloidfabrik in Rheinau te, iſt ihrer Jugend zum Trotz ein ſchon auf der tiefſten etommenes Geſchöpf. Sie kam, von wem weiß ſie nicht, indere Umſtände, war aber darüber nicht im mindeſten unglück⸗ ondern erging ſich in rohen Ausdrücken über das, was ſie Ein Vorgeſetzter, der 27 Jahre alte Mechaniker Otto I, beſorgte ihr ein Abortionsmittel, das aber zu ihrte. Das Kind ſtarb nach der Geburt. Das leckel lautet auf 3 Monate, gegen Beyſiegel auf von Peter Kaup in Neckarau geworden. Sein Wochenlohn inſte he. brit Wohlgelegen hat hre alte Taglöhner 9 Stephan zweimal Blei ark entwend Monaten Ge⸗ ändet nr +. 5 chaffe igen Ebenſo ergeht es den Berufungen des Staatsanwalts und des Taglöhners Joſef Brucker aus Brühl gegen das Urteil des Schöffengerichts, durch welches der letztere wegen Beteiligung an einer Rauferei zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt worden iſt. Das Urteil wird lediglich beſtätigt. C. Heidelberg, 29. Mai.(Strafkammer). Am erſten Weihnachtsabend fand auf der Ortsſtraße zu Gppelheim eine Rauferei ſtatt, die einen blutigen Verlauf nahm. Der Maurer Jakob Riegler hatte ſeinem Arbeitskollegen Franz Zimmer⸗ mann einen Meſſerſtich in den linken Oberſchenkel verſetzt, der die dauernde Lähmung des linken Beines und Fußes veranlaßte. Der Angeklagte Riegler ſchützte Notwehr vor, für die jedoch in der Be⸗ weisaufnahme, zu der 26 Zeugen und 2 Sachverſtändige erſchienen waren, keinerlei Beweis erbracht wurde. Der Staatsanwalt be⸗ tonte in ſeinem Plaidoyer, daß in Eppelheim die Schlägereien und Stechereien kein Ende nehmen wollen und beantragte daher eine empfindliche Gefängnisſtrafe. Der Gerichtshof erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von 9g Monaten und brachte einen Monat der Unterſuchungshaft in Abzug. Sport. * Lawu⸗Teunis. Städte⸗Wettſpiel Mannheim gegen München, München ſiegte mit 5: 4 Punkten. Ein bis zum letzten Ball auf⸗ regender Kampf war es, den dieſes, das erſte Spiel zwiſchen dieſen beiden Städten vergangenen Sonntag den 27. Mai in München bot. Die Mannſchaften waren ſich in jeder Weiſe ebenbürtig, und das Schickſal ſchwankte des öfteren hin und her, bis es endlich zugunſten Münchens entſchied, nachdem Mannheim in den Ein⸗ zelſpielen einen großen Vorſprung gewonnen hatte. Dieſe wurden vormittags bei ziemlich günſtigem Wetter erledigt und ergaben einen Sieg Mannheims mit 4: 2 Punkten; in den Doppelſpielen, die leider öfters durch Regengüſſe unterbrochen wurden, verſagte die hieſige Mannſchaft gänzlich. Alle drei Spiele gingen an München und damit das Wettſpiel mit 5: 4 Punkten. Das Retourſpiel wird im Anſchluß an das hieſige Internationale Tournier zwiſchen dem 14. und dem 17. Juni ausgefochten. * Die Berliner Regatta am 10. und 11. Juni hat von 34 Vereinen 135 Meldungen erzielt, gegen 155 Meldungen im Vorjahr. Von auswärts meldeten Vereine aus Küſtrin, Hamburg, Mann⸗ heim, Karlsruhe, Hannover, Königsberg, Halle, Dresden und Stettin. Verhältnismäßig ſchwach ſind die erſten Vierer beſetzt. Der Vierer ohne Steuermann hat nur zwei Meldungen: der Ber⸗ liner Ruderklub und Hellas, zum Kaiſer⸗Vierer haben Mann⸗ heimer Ruderklub, Berliner.⸗Kl. Hellas, Königsberger .⸗Kl., Berliner.⸗Kl. und Spindlersfelder.⸗V. gemeldet. Die⸗ ſelben Vereine, mit Ausnahme von Spindlersfeld, ſind auch nach der Frkft. Ztg. zum Großen Preis von Berlin genannt. Theater, Runſt ung(Uiſfenſchaft. Karlsruher Hoftheater. Der Kaxlsruher ſyriſche Tenor, Hof⸗ opernſänger Max Pauli, iſt nach einem kurzen Gaſtſpiel für das Stadttheater in Körn verpflichtet worden. Opernſänger Kull, der früher dem Chorverband des Karlsruher Hoftheaters angehörte, hat von 1907 ab ein Engagement als Heldentenor nach Graz an⸗ genommen. Hochſchulnachrichten. Aus Freiburg i. Br. wird gemeldet: Der Ordinarius für Pſychiatrie an der hieſigen Univerſität Dr. A. Hoche hat einen Ruf nach Straßburg als Nachfolger von Geh. Rat Förſter erhalten.— Aus Straßburg wird be⸗ richtet: Als Nachfolger von Theodor Nöldeke iſt der a. o. Prof. an der Princeton⸗Univerſity in New⸗Jerſey(Nordamerika) Dr. E. Littmann zum o. Profeſſor der ſemitiſchen Sprachen an der hieſigen Univerſität ernannt worden.— Im Alter von 56 Jahren iſt in Berlin der Bibliothekar an der kgl. Bibliothek, Prof. Dr. H. Reimann geſtorben, eine auch in der Muſikwelt geſchätzte Perſönlichkeit. Seine umfangreiche literariſche Tätig⸗ keit war der Muſikgeſchichte gewidmet. Er gab die Biographien⸗ ſammlung berühmter Meiſter heraus und ſchrieb ſelbſt über Schu⸗ Brahms und Bach. Bekannt ſind auch ſeine Liederſamm⸗ ungen. Vertreter von 10 heſſiſchen Geſchichtsvereinen gründeten in Frankfurt a. M. einen Verband der Geſchichts⸗ und Altertumsvereine im Großherzogtum Heſſen. Mit der Leitung der Verbandsgeſchäfte wurde der Darmſtädter Verein beauftragt. Am Portal des Kölner Doms machen ſich Abbröckelungen be⸗ merkbar. Dieſer Tage gerieten, wie der„Lok.⸗Anz.“ meldet, Be⸗ ſucher des Doms durch herabſtürzende größere Steine in Lebens⸗ gefahr. Auch ein Zögling des Prieſterſeminars und ein Domarbeiter entgingen mit knapper Not der Gefahr, von herabſtürzenden Stei⸗ nen erſchlagen zu werden. Am Südportal ſind ebenfalls Steine herabgefallen, ſodaß beide Portale geſperrt werden mußten. Eine eingehende bauliche Unterſuchung iſt eingeleitet worden. Die große goldene Medaille für Wiſſenſchaft iſt vom Kaiſer dem Wirklichen Geheimen Rat und. Propſt des adeligen Kloſters St. Johannis vor Schleswig D. Dr. Freiherrn Rochus v. Lilien⸗ cron in Schleswig verliehen worden. Freiherr R. v. Lilieneron iſt ein Gelehrter, der ſich vielfach um die deutſche Literatur⸗ und Muſikforſchung ſowie um deutſche Volkskunde verdient gemacht hat. Neuerdings iſt er an leitender Stelle bei der im Auftrage des Kai⸗ ſers bevanſtalteten hiſtoriſch⸗kritiſchen Herausgabe deutſcher Volks⸗ lieder tätig. „Die von Nebenan“, ein Drama von Taddäus Rittner, eine Hungerſtudie aus dem Quartier Latin, hat bei ſeiner Erſtauffüh⸗ rung in Frankfurt a. M. Erfolg erzielt. Bei den Salzburger Mozartfeſten(14.—20. Auguſt cr.) wird Mottl das erſte, Hofkapellmeiſter Dr. Muck das zweite Feſtkonzert dirigieren. Hofkapellmeiſter Mahler dirigiert die„Hochzeit des Fi⸗ garo“. Auch Saint⸗Sasns kommt nach Salzburg und ſpielt ein Klavierkonzert von Mozart. Generalmuſikdirektor Mottl und Hof⸗ kapellmeiſter Dr. Muck wurden in der Generalverſammlung der Wiener Philharmoniker in ihre bisher innegehabten Stellen wie⸗ dergewählt. 0 Arbeiterbewegungen. * Karlsruhe, 28. Mai. In einer gemeinſamen Sitzung der Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmer⸗Kommiſſion unter Zuziehung des Gauvorſitzenden des Holzarbeiterverbandes und des Vorſitzen⸗ den des Süddeutſchen Arbeitgeberſchutzverbandes für das Schreinergewerbe aus Stuttgart wurde geſtern folgendes vereinbart: 1. Beibehaltung der bisherigen Arbeitszeit von 9½ Stunden. Veſperpauſen finden nicht ſtatt. Alkoholiſche Getränke ſind ausgeſchloſſen. 2. Der bisherige Stundenlohn wird um—4 Pfg. aufgebeſſert ‚was einer Lohnerhöhung von—8 Proz. entſpricht, ſodaß ein Arbeiter durchſchnittlich pro Kommiſſionen heute morgen zu einer Einigung auf der Grund⸗ lage geführt, daß von den Arbeitgebern auch in der Lohnfrage kleine Zugeſtändniſſe gemacht werden. Die Beilegung des Streiks iſt darnach noch beſtimmt zu erwarten, bevor die ganze Ausſperrung in Kraft tritt. * Berlin, 28. Mai. Der Verband Berliner Me⸗ tallinduſtrieller hat, wie bereits mitgeteilt, die für die angeſagte Ausſperrung von 60 Proz. der Arbeiter notwendigen Maſſenkündigungen jetzt vorgenommen. Die Ausſperrung ſoll am Tage vor Pfingſten, dem 2. Juni, eintreten, falls nicht bis dahin alle Lohnbewegungen in den einzelnen Bezirken beendet ſind. In Dresden und Braunſchweig iſt bereits eine Einigung er⸗ folgt, in Breslau ſchweben die Verhandlungen, nur in Han⸗ nobver ſcheinen ſie augenblicklich auf einem toten Punkt zu ſein. Von der Berliner Ausſperrung würden die ſämtlichen großen Elek⸗ trizitätswerke, darunter die Allgemeine Clektrizitätsgeſellſchaft, die Berliner Elektrizitätswerke, die Siemens⸗ und Sjemens⸗Schuckert⸗ Werke ſowie die großen Maſchinenfabriken von Borſig und zahl⸗ andere bekannte induſtrielle Unternehmungen betroffen werden. *Chicago, 29. Mai. Die Beſitzer von Erdpechkohlenberg⸗ werken in Illinois entſchieden ſich dahin, die Forderung der Arbeiter betreffend die Wiederaufnahme der Lohntabelle von 1903 zu bewilligen. erſten Woche des Juni wiedereröffnet werden. Der Ausſtand begann am 1. April. ————ů— Lelzte Hachrichten und Telegranmn * Wieblingen, 28. Mai. Bei der heutigen Wahl der Bürgerausſchußmitglieder für die 3. Klaſſe ſiegte die Liſte der Sozialdemokraten mit 93—105 Stimmen gegen 72—79 Stim⸗ men der bürgerlichen Liſte. Wahlberechtigte waren es 300, ab⸗ geſtimmt haben 175. *Darmſtadt, 29. Mai. Geſtern Abend gegen 8 Uhr wurde im Großh. Provinzial⸗Arreſthauſe der Gefängnis⸗Oberaufſeher Philipp Platz von 2 jugendlichen Gefangenen überfallen und mittels eines Beiles tötlich verletzt. Er erhielt einen Schädelbruch. Der Schwerverletzte wurde ins ſtädtiſche Kranken⸗ haus verbracht. * Hechingen, 28. Mai. Hier fand eine Vertrauens⸗ männerverſammlung von Demokraten und Nationalliberalen ſtatt, die den Zuſammenſchluß zu einem liberalen Block verein⸗ Die endgültige Konſtituierung wird in nächſter Zeit er⸗ olgen. * Plochingen, 29. Mai. Geſtern wurde hier das neue Johanniterkrankenhaus eingeweiht, das aus Stiftungen der württembergiſch⸗badiſchen Genoſſenſchaft des Johanniter⸗ ordens und einer Spende von 50 000 Mark von der Ordensabtei Brandenburg errichtet wurde. Bei der Feier, zu der zahlreiche Mitglieder der Ordensgenoſſenſchaft erſchienen maren, hielt der kaiſerliche Statthalter von Elſaß⸗Lothringen, Fürſt zu Hohen⸗ lohe Langenburg, die Weiherede, in der er den Stiftern und beſonders dem württembergiſchen Königspaare dankte. * Döberitz, 29. Mai. Der Kaiſer und die Kaiſerin wohnten heute am Truppenübungsplatz Döberitz eigem Exerzieren der zweiten Garde⸗Infanterie⸗Brigade bei. Beuthen, 29. Mai. Heute früh 6 Uhr ſtürzte an einem Neubau ein vier Stockwerk hohes Gerüſt ein und begrub 13 Arbeiter und Arbeiterinnen. Alle wurden berletzt. Einer iſt bereits geſtorben. 6 * Berlin, 28. Mai. Der Zentralverband deut⸗ ſcher Induſtrieller hält ſeine nächſte Delegierten⸗ verſammlung am 20. Juni in Nürnberg ab. Auf der Tagesordnung ſtehen die Neuwahl des Direktoriums, der An⸗ trag des Direktoriums auf Ernennung von Ehrenmitgliedern, ein Vortrag des Geſchäftsführers ſowie ein Vortrag des Syn⸗ dikus Dr. Kuhlo⸗München über die Beziehungen zwiſchen den Induſtrien der Rohſtoffe und Halbfabrikate und den verarbei⸗ tenden Induſtrien. * Berlin, 29. Mai. Wie der„Vorwärts“ mitteilt, iſt gegen den Redakteur des„Wahren Jacob“, Heymann, in Stuttgart ſeitens des Breslauer Polizeipräſidiums Straf⸗ antrag wegen Beleidigung der Breslauer Schutzmannſchaft ge⸗ ſtellt worden. Die Beleidigung wird gefunden in einem Gedicht „Die Schlacht von Breslau und das Pfingſtwunder von Breslau“ »London, 29. Mai. Das engliſche Unterhaus hat nach viertägiger Debatte den 1. Artikel des Unterrichtsgeſetzes mit 365 gegen 162 Stimmen angenommen. Ein von Chamberlain eingebrachter Ergänzungsantrag, nach dem Angehörige aller reli⸗ giöſen Gemeinſchaften zu den Schulen Zutritt haben ſollen, wurde mit 366 gegen 172 Stimmen abgelehnt, während ein anderer An⸗ trag, der die Verweltlichung des Unterrichtes vorſah, mit 477 gegen 63 Stimmen abgelehnt wurde. 25 *London, 29. Mai. Nach einer Londoner Meldung iſt der deutſche Dampfer„Floros“, von Tine nach Odeſſa beſtimmt, bei dichtem Nebel auf den unter dem Namen„Les Carquettes“ bekannten Klippen bei Alterno feſtgekommen. Das Schiff iſt wahrſcheinlich ganz verloren. Die aus 27 Mann beſtehende Beſatzung wurde gerettet. Konſtantinopel, 29. Mai. Die Pforte leiſtete geſtern 350 Pfd. Schadenerfatz wegen widerrechtlicher Zurückhaltung des deutſchen Seglers„Odyſſeus“ * Konſtantinopel, 29. Mai. wurde[t.„Frkf. Zig.“ vom Sultan Kaiſerl. Medizinſchule ernannt. Preußiſcher Landtag. * Berlin, 28. Mai. Das Herrenhaus hat in dieſen Tagen ungemein fleißig gearbeitet; ob das Schulunterhaltungs⸗ geſetz noch vor Pfingſten in erſter Beratung zur Erledigung gelangt, erſcheint noch zweifelhaft. Morgen, Dienstag, vertagt ſich vielleicht das Abgeordnetenhaus. Auf der Tagesordnung ſteht die Interpellation Dr. Arendt über den Eingriff der Reichs⸗ geſetzgebung in die einzelſtaatlichen Rechte. Anlaß zur Inter⸗ pellation hat die Beſtimmung der Diätenvorlage hinſichtlich der Doppelmandate gegeben. Marokkaniſches. Tanger, 28. Mai. Geſtern nachmittag wurde am Ende der Strandpromenade der Franzoſe Charbonnier von der Kompagnie Algsrienne hinterrücks erſchoſſen und beraubt. Es zum erſten Honorarprofeſſor der ſcheint eine überlegte Handlung vorzuliegen. Die marokkaniſche Regierung hat eine Unterſuchung angeordnet. Aus Nußland. * Petersburg, 29. Mai.(Petersb. Tel.⸗Ag.) Durch kaiſerlichen Erlaß ſind 469 718 Mann zur Ableiſtung der reits früher angefertigten vergleichen laſſen.— Die Arbeit wird morgen, Mittwoch, in allen Betrieben wieder m nachde Wochen ged Augsburg, 29. der ſeit Wi Met i 1953 de berufen worden.— Der bisherige Sekretär bei der diplomati⸗ Ve ng in Darmſtadt, Jägermei bens ki, iſt reſtdenten für Heſſen und Sachſen Koburg⸗Gotha. ra 4 u craldaju dif. rna Die Gruben werden vorausſichtlich in der Prof, v. Bergmann Wehrpflicht für das Jahr 1906 in die Armee und Flotte ein⸗ A Volkswirtschai. Vom Londoner Metallmarkt. (Bericht von Brandeis, Goldſchmidt u. Co.) Kupfer: Bei ſtetiger Tendenz verlief die vergangene Woche an unſerem Markte ſehr ruhig. Wir öffneten ſchwächer bei Pfd. Sterl. 84.17.6, ſtiegen bis auf Pfd. Sterl. 85.15 für Standard Caſſe und gingen danach wieder auf Pfd. Sterl. 85.5 zurßck. Ter⸗ 1 Wereerr minware war beſſer gefragt und die Differenz zwiſchen Caſſe und drei Monate beträgt nur noch 5 bis 7/6. Das Geſchäft in Fein⸗ kupfer iſt ruhig bei unveränderten Preiſen, aber die Meſſingindu⸗ ſtrie iſt ſehr beſchäftigt und die Vorräte an Rohmaterial ſind nicht allzu groß. Wir ſchließen etwas ſchwächer: Standard prompt Pfd. Sterl. 85..6 bis Pfd. Sterl. 85..5, Standard per 8 Monate Pfd. Sterl. 84.12.6 bis Pfd. Sterl. 84.17.6, Engliſh Tough je nach Marke Pfd. Sterl. 88.10 bis Pfd. Sterl. 89.10, Engliſh Beſt Selected Pfd. Sterl. 88 bis Pfd. Sterl. 89, Amer. und Engliſh Electro Pfd. Sterl. 89.10 bis Pfd. Sterl. 90.10. Supferſulfat iſt unverändert Pfd. Sterl. 26.10. Zinn öffnete dieſe Woche mit einem enormen Preisſturz von Pfd. Sterl. 10.— per Tonne gegen die Schlußpreiſe voriger Woche und fiel noch an demſelben Tage weitere Pfd. Sterl. 10, ſo daß wir für 3 Monate Pfd. Sterl. 175 und für Caſſe Pfd. Sterl. 183 quotierten. Hierauf erholten ſich die Preiſe wieder und nach einigen heftigen Schwankungen trat eine feſtere Tendenz ein. Amerikaniſche Berichte melden noch immer von großer Knappheit an Ware. Der Schluß iſt wieder ſchwächer. Wir notieren: Straits Zinn prompt Pfd. Sterl. 186 bis 187, Straits Zinn per 3 Monate Pfd. Sterl. 185.10 bis 186.10, Ausſtral. Zinn Pfd. 186.10 bis 187.10, Engliſh L. u. F. Zinn Pfd. Sterl. 188 is 189. Antimon: Die Hauſſe hält an und die Schmelzwerke for⸗ dern jetzt Pfd. Sterl. 120, zweite Hand Pfd. Sterl. 118. Zinkt feſt und etwas teurer Pfd. Sterl. 27..6. auf Pfd. Sterl. 16.17.6 bei guter Nachfrage. Schluß matt, Pfd. Sterl 16.16.8. Silber: 81.3/16. Queckſilber: Pfd. Sterl. 5, in erſter und Pfd. Sterl..2 in zweiter Hand. Eiſen: Cleveland 50/8½.7, Standard 50.34%. **** — Baumwolle. 4(Wochenbericht von Hornby, Hemelryk u. Co., Baumwollmakler in Liverpool.) — Die Umſätze während der Woche belaufen ſich auf 64 980 Ballen. Amerikaniſche Sorten waren wiederum flott gefragt. Gute Grade ſind andauernd ſchwer zu finden. Quotierungen zeigen einen Nettoabſchlag von 5 Junkten für middling und darüber und 7 Punkte für niedrigere Grade. Ein gutes Geſchäft wickelte ſich in Braſilianiſcher ab, Preiſe 7 Punkte billiger. In Peruvianiſcher war das Geſchäft klein zu unveränderten Preiſen für„rough“ und 5 Punkte Abſchlag für„ſmooth“. Aegyptiſche mäßig gefragt, Abaſſi d billiger. Das Geſchäft in Oſtindiſchen hatte einen Detail⸗ charakter. Preiſe ziemlich unverändert. Die abgelaufene Woche war außerordentlich ruhig. Die Spekulation verhält ſich untätig und die Fluktuationen waren außerordentlich klein. Das Einzige von Intereſſe waren die Wetternachrichten. Zu Beginn der Woche waren ſelbe etwas beſſer, jedoch die letzten paar Tage über wurde über zuviel und über zu kalte Regengüſſe geklagt. Der Newyork Commereial ſchätzt die Arealzunahme auf bloß 2,8 Proz. Dies Allerdings werden von einigen Seiten größere Schätzungen ver⸗ mehr Klarheit über dieſen Punkt bringen. Die daß für das nächſte Jahr eine ſehr Der Konſum iſt anhaltend ſtark, ſteht zu erhoffen, Ueberzeugung gewinnt an Boden, große Ernte abſolut notwendig iſt. Ludwigshafener Walzmühle. In der heutigen Generalver⸗ ſammlung wurde die Bilanz genehmigt und die Verteilung einer Dividende von 10 Proz. wie im Vorjahre beſchloſſen. Ein Aktionärs⸗ antrag, von dem Vortrag von 452 186 M. den Betrag von 400 000 Mark abzuſetzen und dem Baukonto für größere Aufwendungen zu Werweiſen, wurde einſtimmig angenommen. Lahrer Vankverein. Wie die Konkursverwaltung bekannt gibt, ſoll im Konkurs des Lahrer Bantvereins eine Abſchlagsverteilung bei einer verfügbaren Maſſe von 160 000., auf unberechtigte Forderungen im Betrage von 1 497 687.11 M. erfolgen. 1 Die Aktiengeſellſchaft Browu, Boveri u. Co. in Baden gibt demnächſt 5 Mill. Franken Aproz. Schuldverſchreibungen aus. Die Lederwerke vorm. Mayer, Michel und Deringen in Mainz berufen auf Ende Juni eine Hauptverſammlung ein, auf deren Tagesordnung ein Antrag auf vollſtändige Liquidation und ein anderer auf teilweiſe Liquidation unter Beibehaltung eines kleinen Betriebs ſteht. Die Württembergiſchen Handelskammern 1856 bis 1906. Aus Anlaß des 50jährigen Beſtehens der Württembergiſchen Handels⸗ kammern iſt aus der Feder des verdienten Sekretärs der Stutt⸗ garter Handelskammer Prof. Dr. F. C. hervorgegangen, welche die Entwicklung der württembergiſchen Handelskammern auf dem allgemein geſchichtlichen Hintergrunde der wirtſchaftlichen Intereſſen, Beſtrebungen und Errungenſchaften ihres Bezirkes und ihres Landes, deren Spiegelbild ſie ſind, und die allmähliche Herausgeſtaltung ihres beſonderen Wirkungs⸗ kreiſes vor Augen führt. Wiirtſchaftliche Vereinigung deutſcher Gaswerke, Aktiengeſell⸗ ſchaft in Köln. Die in Frankfurt a. M. abgehaltene 2. ordentliche Hauptverſammlung genehmigte einſtimmig den Rechnungsabſchluß für 1905 /06 und erteilte der Verwaltung Entlaſtung. Der Auf⸗ ſichtsrat, beſtehend aus den Herren Direktor Söhren⸗Bonn, Bei⸗ geordneter Bleſſinger⸗Elberfeld, Beigeordneter Gersdorf⸗Eſſen⸗ Ruhr, Oberbürgermeiſter Johanſen⸗Minden, f Lemble⸗Mülheim⸗Ruhr, Bürgermeiſter Ritter-Mannheim, und der Beirat wurden durch Zuruf wiedergewählt. Sechs Gas⸗ werke wurden auf Antrag des Aufſichtsrats aufgenommen: von der Verſammlung wurde die Uebertragung von Aktien genehmigt. vorm. Hengſtenberg u. Co. beantragt zwecks Erweiterung des Be⸗ triebs die Erhöhung ihres Kapitals um M. 625 000 auf Mark 1875 000. Der A. Schaaffhauſenſche Bankverein und die Rhein⸗ Weſtfäliſche Disconto⸗Geſellſchaft übernehmen die neuen Aktien und bieten ſie den alten Aktionären im Verhältniſſe von 2 zu 1 an. Die Aktiengeſellſchaft Körting u. Mathieſen(Bogenlampen⸗ fabrih) in Leutſch bei Leipzig, erzielte 375 549 M.(242 532.) Reingewinn nach 231 797 M.(421 827.) Abſchreibungen. Die heutige Hauptverſammlung ſetzte die Dividende auf 12 Proz.(6 Proz.) feſt. 5 Fälſchung des deutſchen Aktienſtempels. In neuerer Zeit ſind Fälle von Fälſchungen des deutſchen Aktienſtempels vorge. tommen, beren Urſprungsort Krakau ſein ſoll. Beſonders ſoll Blei: war ſchwächer, Pfd. Sterl. 16.15, aber ſtieg wieder ſtimmt ungefähr mit mehreren anderen Schätzungen überein. breitet und der am 4. n. M. erſcheinende Bureaubericht dürfte, ſo Mannh. Aktienbr. Huber eine Feſtſchrift Oberbürgermeiſter Die Bielefelder Nähmaſchinen ⸗ und Fahrrad⸗Fabrik Akt.⸗Geſ. eine große Anzahl Aktien der Oeſterreichiſchen Sübbahn den ge⸗ fällchten deutſchen Aktienſtempel tragen. Bankübernahme. Mit dem 1. Juli wird die Disconto⸗ Geſellſchaft die Berliner Bankfirma Schlieper u. Co. übernehmen. Der bisherige Inhaber der Firma, Eugen Schlieper, zieht ſich ins Privatleben zurück. Das Perſonal wird von der Disconto-⸗Geſellſchaft übernommen. Ein materielles Aequivalent für die Uebernahme ihres Kundenkreiſes erhält die Firma Schlieper u. Co. nicht. Erhöhung der Jutepreiſe. Infolge der Prelsſteigerung in Rohjute erhöhte der Juteverband die Preiſe für Heſſians und Baggings um.3/10, für Tarpaulings und Suckings um.8/10 und für Garne um 3 M. Die Dividende der Anatoliſchen Eiſenbahngeſellſchaft für 1905 dürfte laut B. B. C. 6 Proz.(5 Proz.]) betragen. Zuſammenſchlußbeſtrebungen in der deutſchen Ledertreib⸗ riemeninduſtrie. In den Kreiſen der deutſchen Ledertreibriemen⸗ fabrikanten ſind Beſtrebungen im Gange, einen Zuſammenſchluß herbelzuführen. Mannheimer Effektenborſe vom 29. Mai.(Offizieller Bevicht.) An der heutigen Börſe fand Geſchäft ſtatt in Aktien der Würz⸗ mühle, vorm. Gebr. Abreſch, Neuſtadt a. H. zu 132.50 Proz., ſowie in Bad. Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien zu 495 M. pro Stück. Sonſtige Veränderungen: Ludwigshafener Aktienbrauerei 245., Koſtheimer Zelluloſe 246., Pfälz. Nähmaſchinen 140.50., 141 B. und Zellſtoffabrik Waldhof 312.50 G. Obligationen 4½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. u. Seefransvort 101.— G 4½0½% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 104.25 B 4% Br. Kleinlein, Heldlbg. 101.50 G 5% Bürg. Braußaus, Bonn 102.75 G 4% Herrenmühle Genz 100.— G 4½% Maunbh. Dampf⸗ ſchleppſchiffabrts⸗Gef. 109.10 G 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 102. G 4½% Oberrh. Elektrizitäts⸗ werke, Karlsruhe 98.— B 4½% Pfälz. Chgmotte u. Tonwerk.⸗G. Elſenb. 102.— G eder deee Waldhof bei Pernau in Lipland 4½% Speurer Braußaus .⸗G. in Speyer 101. G 4½ Speyrer Ziegelwerke 102 10 G 4½% Südd. Draßtinduſtr. 101.25 G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 101.— 6 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.30 G andbrlefe. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100. 50 b; „ alte M 3½%„„„ M. 95.80 b⸗ 6½%„„„ unk. 1904 95.70 bz Kommunal 97.50 b Stadle⸗ernlehen. 3½ Freiburg l. B. 8½%% Heidelbg. v. J. 1903 30½% Karlsruhe v. J. 1896 3½% Lahr v. J. 1902 3% Ludwigshafen +* 3%„ v. 1900 100.—& %% 5 97.80 B 3% Mannh. Oblig. 1901 100.80 N 45 1885 97.60 B * 1888 98.— G %%„„ 1895.— 1898 97.50 B „ 1904 97.30 B 8½% Pirmaſens unk. 1905 98.— G 4½%% Wiesloch v. J. 99.25 G Induſtrie⸗Obligation. 3¼0%½ Akt.⸗Geſ.f. Sellindu⸗ 98.50 b: 97.80 bz 87.40 b: 97.— bz 100.50 G 100.— C 2** 101.50 G ſtrie rückz. 105% 104.25 C Ak fien. Wanulen. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 183—Br. Ritter, Schwetz. 28.——. Gewbk. Speyer 50% E—.— 128 25/„ S. Weltz, Speyer 95.50—.— Pfälz. Bank— 101.80]„. Storch..„ 104.— 108.— Pfälz. Hyp.⸗ZBank 198.10 198.— Werger, Worms 103.—— Pf. Sp.-U. Kdb. Land.—— 140[Rormſ. Br. v. Oertae—.— 90.— Rbein. Kreditbank—.— 148.%Uflz. Preßb. u. Sptfbr. 138.——.— Phein. Hyp.⸗Bank 200— 199.— Trausport Südd. Bank Giſenbahnen. uUu. Verſicherung. 119.50 119.30 B..-⸗G. Rhſch. Seetr.—— 89.— Pfälz. Ludwiasbahn—.— 234.5% Mannß. aanen 2 885 Maxbahn 149 agrausß.. 2 Nordbahn 141—— Bad. Riſck⸗u. Mitverſ.—.— 495 1875 „ Aſſecurranz Continental. Verſ. 500.— Mannh. Verficherung 585— 580.— Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 510.— Württ. Transp.⸗Verſ. 725.— 720.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 131.50 Dingler'ſche Mſchfbr. 102.— Emaillirfbr. Kirrweil. Emaillw. Maikammer 102.50 Ettlinger Spinnerei 103.——.— Hüttenh. Spinnerei—.— 99.— Larlsr. Maſchinenbau—.— 230.— Nähmfbr. Haidu. Neu—.— 282.— Koſth. Cell.⸗u. Papierf. 246——.— Mannh. Gum u. Asb.—.— 120.— Heilbr. Straßenbahn—— 80.— Chem. Induſtrie. .⸗G. f. chem. Induſtr.50 Bad. Anſl. u. Sodafbr. 456.—— Chem. Fab. Goldenbg. 188.20—.— Verein chemFabriken—— 326.— Verein D. Oelfabriken 136.50—.— Wſt..⸗W. Stamm 245.——.— dDii 106,. Brauereien. Bad. Braueref Binger Akttenbierbr. Durl. Hof vm. Hagen 268.50—. Eichbaum⸗Braueres—— 158 75 Elefbr. Rühl, Worms—.— 101 —.— —* —.— 125.— Ganters Br., Freibg.—.— 110—Maſchinenf. Badenig—.— 205.— Kleinlein, Heidelberg—.— 198 Pf. Nähm u. Fahrradf. 141.— 140.50 Homb. Meſſerſchmtt 82——.— Portl⸗Cement Hdlbg.—.— 147 Ludwigsh. Brauerei 14—.— Verein Freib. Ziegelw.—.— 175.— ———.— 70.— z. Speyr.„ ürzmühle Neuftadt Pfalsbr. Geiſel, Mohr 52— 50.— Brauerei Sinner 242—— Zellſtofffabr Waldhof—.— 312.50 Br. Schroedl, Holbe. 222.——.— Züuckerfbr. Waghäuſel 106.——.— Br. Schwartz, Speyer—.— 180.—Zuckerraff. Mannh. Berliner Effektenbörſe. (Prtbattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 29. Mai.(Fondsbörſe.) Der Kursſtand er⸗ fuhr heute in einzelnen Fällen erwähnenswerte Aenderungen. Lombarden in Au wärtsbewegung, ebenſo Prinz Heinrich⸗Bahn⸗ aktien. Laurahütte beſſerten ſich etwas beſſer unter Nachwirkung des günſtigen Quartalberichtes. Ruſſiſche Werte gleich geſtern gut gehalten, wahrſcheinlich auf Deckungen. Kohlenaktien feſt durch fortdauernd gute Marktberichte. Ruſſenwerte für aus⸗ wärtigen Handel, die 1 pCt. gewannen, und Berliner Handels⸗ geſellſchaft beſſer. Im übrigen waren Kurſe meiſt leicht ab⸗ geſchwächt. Bochumer, Rheinſtahl und Allg. Elektrizitätsaktien gaben nach; letztere verloren 24 pCt., angeblich im Zuſammen⸗ hange mit der drohenden Arbeiterausſperrung. Bei Beginn der —.— 113.75 beſonders auf das weitere Anziehen der Ruſſen, ſowie auf die fortgeſezte Au wärtsbewegung in Lombarden, die auf die an⸗ dauernd höheren Einnahmeziffern zurückzuführen ſind. Wenn auch die Geſchäftstätigkeit gering blieb, ſo zeigte die Tendenz ſchließlich doch eine entſchiedene Feſtigkeit. Tägliches Geld 3½, Ultimogeld 4½ pCt. In dritter Börſenſtunde ruhig. Prinz Heinrichbahn angeb⸗ lich auf Käufe für ſüddeutſche Nechnung weiter In⸗ duſtriewerte des Kaſſamarktes bebauptet. —— 5 zweiten Börſenſtunde machte ſich eine feſtere Stimmung geltend, 8e Sefte. Berlin, 29. Maf. Nuſſennoten 215.86 215.80 Ruſſ. Anl. 1902 79.50 79.50 31½% Reichsanl. 100.— 99.90 3% Reichsanleihe 88.20 87.90 49% Bad. St.⸗Anl. 102.30 102.— 31½ B. St. Obl. 1900—.——.— 9½% Bayern 99.— 98.90 4% Heſſen—.—— 80% Heſſen 85.50 85.50 30% Sachſen 86.70 86.60 4% Pfhr. Rh. W. B. 101.75 100 60 5% Chineſen 101.70 101 70 4% Italſener—.— 105.75 4½ Japaner(neu) 95.— 95.20 1860er Loſe 160.25 160 40 4% Bagdad⸗Anl. 88.60 88 40 Kreditaktten 211.20 211.10 Berk.⸗Märk. Bank 165.50 165 20 Berl. Handels⸗Geſ. 172.40 178,10 Darmſtädter Bank 142.— 142 50 Deutſch⸗Aſtat. Bank 184.50 184.60 Deutſche Bank(alt) 288.— 288.— „„ d0% Dise.⸗Kommandit 185.50 186. Dresdner Bank 160.40 160.10 Rhein. Kreditbank 143.60 148.60 Schaaffh. Banko. 159.— 159.— Lübeck⸗Büchener——.— 144.70 145.— Staatsbahn Kredit⸗Aktten Diskonto Komm. 211˙50 211.75 185.90 186.— % Rente 98.75 98.65 Italiener 33 Spanter 96.40 96.380 Türken unif. 95 25 95.80 London, 29. Mai.(Telegr.) 3 oo Neſchsanleihe 86¼ 89ʃ1½ 5%8 Chineſen 102½ 102½ 4½% Chineſen 988/ 98% 28%/ dſ% Conſols 89 /% 89½ 4% Italiener 105— 105— 4% Griechen 54 54 3 o% Portugieſen Spanier 96¼ 95˙ù D Türken 940% 94 4% Argentinier 89/ 89½% 3% Mexikaner 36¼%/ 36 ½¼ 4 e% Japaner 92½ 92˙/ Tend.: ſtill. Ottomanbant 165⁰ 16¼ Rio Tinto 66˙% 66% Braſilianer 89/ 89e belebt. Berlin, 29. Mai. markt lag feſter. feſte Haltung. größtenteils behauptet. weiteren Verlaufe an. mungswechſel der Newyorker Tendenz. anſtalt 210,80, Diskonto 186, (Telegramm.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. Wetter: Schön. Warm. gtverpool, 29. Mak.(Anfangskurſe.) hieſigen Platz. Die Nachbörſe b Prinz Heinrich 152,40 8 (Schlußkͤurſe.) Lombarden Fanada Paelfie Hamburg. Packet Nordd. Llond Dynamit Fruſt Licht⸗ u. Kraftan! Bochumer Konſolidatſon Dortmunder Gelſenfirchner Harvener Hihernia Hörder Bergwerke Laurabütte Phönir Ribeck⸗Montan Wurm Revier Anilin Treptow Braunk.⸗Brik. D. Steinzeugwerke Düiſſeldorfer Wag. Elberf. Farben(alt) Weſtereg. Alkaliw. Wollkämmerei⸗Aft. Chemiſche Charlot. Tonwaren Wiesloch W. Berlin, 29. Mai.(Telegr.) Nachbörſe. Pariſer Boͤrſe. Paris, 29. Mai. Anfangskurſe. Zellſtoff Waldhof 311.— 81250 Celluloſe Koſfheim 245— 245.— Rüttgerswerken 140,55 145.7 Privat⸗Discont 38¾ Staatsbahn 145.— 145— Lombarden 24.70 25.50 Türk. Looſe 145..— Banque Ottomane 670— 669— Rio Tinto Londoner Effektenboͤrſe. Anfangskurſe der Southern Pgeifte Chicago Milwauk Denver Pr. Atchiſon Pr. Louisv. u. Naſhy. Union Paeifie IInit. St. Steel com. 41% 42ʃ½½ „pref. 1085/ 1087, Eriebahn 47% 47%6 Tend.! feſt. Debeers 17/ů 17/ Chartered 1 1 Goldfields Randmines 6 65% Eaſtrand 5— 5— Tend.: beh. Berliner Produftenbörſe. * Berlin, 29. Mai.(Tel.) Produktenbörſe. Trotz des höheren Amerika iſt der Getreidemarkt ſchwach ver⸗ anlagt. Weizen und Roggen verkauften ſich zu weiter herabgeſetzten Forderungen höchſt ſchwerfällig. Hafer Greifbares Getreide iſt ſpärlich angeboten, doch völli unbeachtet. Rüböl feſter auf Mai, jedoch kaum verän (Produktenbö 28. Weizen per Juli.06½ ruhig 5 ept..06%8 Mais per Juli.05— ruhig 1.04% Frankfurter Effettenbörſe. (Grivattelegramm des General⸗Anzelgers Frankfurt, 29. Maj.(Fondsbörſe.) Die Kr Oeſterreich und Demiſſion des Miniſteriums beeinträchtigte Stimmung weniger als man erwartet hatte. Die Geſchäfts welche andauernd vorherrſcht, macht ſich mehr in der Tende bemerkbar. Der geſtern eingetretenen matten Halkung in Ruſſen⸗ werten wurde durch Rücktäufe Einhalt geboten. 0 litten unter Realiſationen. Die fortgeſetzte lebhafte Nachfrag auf dem Kohlenmarkte machte keinen Eindruck. Laurahütke konnte auf den geſtrigen Ausweis mehr profitieren. werte vernachläſſigt. Elektro Lahmeyer ſchwach. Lebhaftes Geſchäft war in Lombarden b anziehenden Kurſen. Prinz Heinrich⸗ und Gotthardbahn zeigten Schiffahrtsaktien ſchwächer. ſchwächer. Inländiſche Fonds blieben u at Die herrſchende Vielfach kamen in betracht, welche wenig Verän! Börſe Nnen ab 77 lieb x Banken mäßig 2490 255 159.— 15930 162.— 128.— 161˙90 127.60 18150 139.20 252 20 25 445.— 87 90 224 90 295 217.70 2 210 80 247 50 247 917.30 216/0 2 145.75 370.— 226.25 241.60 317.75 549.75 241.50 163 90 210.35 1668 1663 Effektenbörſe. 67 67ÄJ ee 173% 173½% 90— 90— 106 ½% 106¼ 150½% 150%ů 184 29. 28 209. 28. Weizen per Mai 183.50 188.— Mais per Mai 141.—141.— „ Juli 183 50 182.50„ Juli 130 25 130 2 „Sept. 177.— 176.-—— Roggen per Mai 157.75 156.— Rüböl per Mai 50.— 50.20 „Juli 156 25 155 50„ Oktbr. 5910 52.— „ Sept. 152 25 151.75„ Dezbr. 52 60 52.80 Hafer per Mati 168 25 166 25 Spiritus 70er loevo—.—— „Juli 163 25 163.50 Weizenmehl 24.75 2 „Septbr.—.— 149.50Roggenmehl 21.70 21 Budapeſt, 29. Mai.(Telegramm.) Getreldemarkt. 28. 29. Weizen per Mai 15 30 15 30 ſtetig 1534 15 84 ſtelig „„ 1580 15 82 15%%ͤ 1 1* F Roggen per Mak———— feſt——— ſtetig „„ n. 290 12 98 12 86 1200 Hafer per Mai 17 98 18 00 feſt 1840 18 40 feſt 1 75 12 98 13 00 1806 13˙08 Mais per Mai 12 98 13 00 ſtetig 1308 13 08 feſt „ Juli 13 22 13 24 13 28 13 80 Kohlrapz p. Aug. 29 50 28 70 ruhig 28 50 28 70 keäge .06% ruhig .06½% .05— ruhig .04ſ% Montanwerte Induſtrie⸗ Der Bahnen⸗ 6. Selite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 29. Mai. Gelſenkirchner Aktien deutſcher und a Ludwh.⸗Beybacher 4%„„ 1910 1010 10 40% Pf. HypB. Pfob. 101.10 10 34½% Pr. Bod.⸗Fr. 9475 9 4% Ctr. Bd. Pfd. voo 100 60 10 4%„ 4˙0 5 Unk. 00 101.90 10 Pfdbr..01 unt. 10 102.10 10 Deutſch Luxembg. 221.— 219.50 Friedrichsh. Wergb. 155.— 153.75 225.— 224.70 235.— 235.— Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 145.10 145. Pfandbriefe, Priorſtäts⸗Obligationen. 40ſ Frr. Oyv.⸗Bfdb. 100.80 100 80 4e% F. K. B. Pfdbr.05 100 90 009032/ Laut Relchsgesetz vom g. Juni 1871 für ganz Zlehung an. 1 Zeutscmand zu gauſen und zu spielen exlaubte Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagyie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont%½% Prozent. Wicſeln 28. 29. 28 29. Amſterdam turz 168.82 168.77] Baris kurz 81.383 81 425 Belgien„ 81.216 81.233 Schweiz. Plätze„ 81.866 81.375 1 155„ 81.483 31.45 Wien 38520 85 225 ndon„ 20.492 20.492 Napoleonsd'or 16.27 16.26 5 lang-—-. Privat⸗Diskont 35/16 Staatspaptere. A. Beutſche⸗ 28 29 28. 29 84½ Dſch. Reichsan! 100.15 100.10 Tamaulipaß 100.50 100.50 83„„ 88.05 88.150 Bulgaren 99.40 99 40 8fpr. konſ. St.⸗An! 100.05 100.—1/% Griechen 1890 53 20 53 20 5 88.15 88.105 italien. Rente 105.70 105.75 4 bad. St.⸗K..„—. 102.60 4½ Oeſt. Silberr. 100.80 100.60 31½% bad. St.⸗Obl. fl 98.70 98.70 4˙75 7 Papiterr 510%„„ M. 98.70 98.90 Oeſterr. Goldr. 100.75 100.80 Biſ„ 00, 88.95 98 80 Portg. Serie 1 6˙.40 69.30 bayer..⸗B.⸗A. 101.55 101.50 dto. 8% do. u. Allg.⸗A. 99.— 98.9) 4½ neueRuſſen 1905 90.90 90.75 e„„— 87.404 Ruſſen von 1880 78.75 78 30 4 Heſſen 103.— 103.4 ſpan. ausl. Rente 97.40 97.4 al 85.35 85.40 4 Türken v. 1903 89.10 89. 5 Sachſen 86.60 86.60 1 Türken unif. 94.80 94 80 5% Mh. Stadt⸗A.5—.——.— 4 Ungar. Goldrente 96.40 96.30 B. Aus ländiſche. 4„ Kronenrente 95.80 95.75 4Ag. i. Gold⸗A. 1887———.—; 2 4½ Chineſen 1898 97.85 97.85] Verzingl. Loſe. 5 Egypter uniſtzirte—.——.] Oeſt. Loſe v. 1860 160.— 160.10 exikaner äuß. 102.70 103.30 Türkiſche Loſe 145.60 145.80 „ inn. 39.95—.— Bergwerks. Aptten. Bochumer 253— 251.90] Harpener 218.— 217.50 uderus 131 20 130.80 Hibernta———— Concordia—.— Weſterr. Alkali⸗A. 243 90 241.20 Oberſchl. Eifenakt. 131 25 Ver. Königs⸗Laura 24.50 247.50 Roßleben 112.50 112 50 usländiſcher Transport⸗Anſtalten. Oeſterr. Süd⸗Lomb 24.50 25.40 130.90 Pfälz. Marbahn 148.2 148.20 Oeſterr. Nordweſtb———. Nordbahn 140.30 140.30[0„ Lit B. V Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 141.— 141.—Gotthardbahn—— 198.— Hamburger Packet 169.40 16%.—Ital. Mittelmeerb. 91— 91. Nordd, Lload 128. 127.f0]„Meridionalbahn 160.— 160.— Baltim. Obio 107.70 107.60 14 15 101.90 101 90 40% Pr. Pfdb. unt. 5 102 60 102.60 .* d .10 f%„„„ 08 24.90 94 90 J5˙7 .753½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ .70 Kleinb. b 04 96.— 96.— 3½ Pr. Pfohr.⸗Bk.⸗ .90] Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 99.50 99 50 2 104% Rh. H. B. Pfb. 0 100 50 100.50 0 de Pfdbr..Og 4%„„„ 1907 100.50 100.50 unk. 12 103.— 103— 4%„„„ 1912 104.76 102.5 3½%„ Pfdbr..98 3½%„„„ alte 95.80 95 80 80 d. 94 95.70 95.70 5„„„ 1904 95.70 95 70 5%„ Pfo, 96/06 95,60 95 60 ½¼„„ 1914 97.50 97 5) 4%„ Com.Obl. 51½ Rh..⸗B..O 97.50 97.50 .0 ,unk 10—— 40 Rhein. Weftf. %„ Com.⸗Oul..⸗C.⸗B. 1910 101 60 101 60 .8 7,unk.91 98.40 98 40 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 101.10 101 10 5%„ Com.⸗Obl. 3½% Pf. B. Pr.⸗O. 98.05 98 65 v. 9606 98.40 98.40%¼ Ftal.ſttl.g. C. B. 72.20 72.20 4% Pr. Pfbb. unk. 09 100.80 100.80— 4005 1 101 6% faen 0 BBB 590 Akrien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 105.80 107.88 Ektr.⸗Geſ. Schuckert Eichbaum Mannh. 155.— 154. Allg..⸗G. Sſemens Mh. Akt.⸗Brauere. 143.— 143.— Ver. Kunſtſeide Parkaktl. Zweibr. 119.— 119..—] Lederw. St. Ingbert Weltz z. S. Speyer 95.— 95.—Spicharz Cementw. Heidelb. 147.— 146 50 Walzmühle Ludw. Cementf. Karlſtadt 124.80 124.80 Fahrradw. Kleyer Bad. Anilinfabrit 456.— 457.—Maſch. Arm. Klein Ch.Fbr Griesheim 258.— 258.— Maſchinenf. Baden. Pfälz. Nähmaſch. 141.50 141.— Dürrkopp Höchſter Farbwerk 399.— 397.80] Maſchinf. Gritzner Verein chem. Fabrik 326.— 326.— Schnellprf. Frkthl, Chem. Werke Albert 372.— 373.25 Oelfabrik⸗Aktien Aecumul.⸗F. Hagen 221.50 22150 Seilinduſtrie Wolff Aco. Böſe, Berlin 89.20 87.50 Lampertsmühl Allg. Elk.⸗Geſellſch. 22560 225 50 zellſtofß Walohof 314— 3183. Lahmeyer 153.50 151.50 Südd. Immob. 122— 122.40 Frankfurt a.., 9 Mai. Kreditaktien 211.20 Staats⸗ bahn 145.— Lombarden 25.20 Egypter— 4% ung. Goldrente 96.50, Gotthardbann 197.50, Disconto⸗Commandit 185.90 Laura —.—. Gelſenkirchen 224.50, Darmſtädter 142.50, Handelsgeſellſchaft 172.30 Dresdener Bank 160.20. Deutſche Bank 237.80, Bochumer 251 90 Northern Tendenz: ſtill. Nachbörſe. Kreditaktien 210.80 Staatsbahn 145.— Lombarden 25.40, Disconto⸗Commandit 186.— *** Landesprodukten⸗Börſe Stuttgart. 28. Mai 1906. Mitgeteilt Fritz Kreglinger. Auch in der abgelaufenen Woche war im Getreidegeſchäft die Stimmung ziemlich ruhig. Die Preiſe haben etwas nachgegeben bei Heinen Umſätzen. Die nächſte Börſe findet am Montag, 11. Juni ds. Is. ſtatt. Wir notieren per 100 ke frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemberg. 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Mais Mixed M. 13 85— 14.10, La Plata geſund 14.70—14.85, Yellow M. 00—00 00 Donau.00—00,00. Kohlreps 00.00—-00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 30.00—81.00, Nr. 1 M. 28.50—29.50, Nr. 2 M. 27.00 28.00, Nr. 3 M. 25.50—26 50, Nr. 4 M. 25.00—24.00, Suppengries M. 30.00—31.00, Sack skleie Mt. 10.00 10.25. Hus bdem Grossperzogum. §Seckenheim, 28. Mai. Einen Erfolg, der ſich dem kürz⸗ lich in Bammenthal erzielten würdig anreiht, hatte der hieſige Männergeſangverein— Dirigent Hauptlehrer Philipp Stein, Mannheim, beim geſtrigen Preistvettſingen in Edingen zu verzeichnen. In der 2. Landklaſſe von 25—40 Sängern errang er den Ia⸗ und Ehrenpreis. In der Punktzahl übertraf der Män⸗ nergeſangverein die ſämtlichen am Wettſingen beteiligten 9 Stadt⸗ bereine; ein neuer Beweis vortrefflicher Schulung und zielbewußter geſanglicher Leitung. Unſere Gratulation! C. Heidelberg, 29. Mai. Am 10. Juni ds. Is. kann der hier im Ruheſtand lebende vormalige Direktor des Großh. Ver⸗ waltungshofes, Herr Geheimrat Eduard Engelhorn mit ſeiner Gemahlin das Feſt der goldenen Hochzeit begehen. Geh. Nat Engelhorn, einer der älteſten und verdienteſten Verwaltungs⸗ beamten unſeres Landes, iſt der Schwiegervater unſeres Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Wilckens. Dasſelbe Feſt kann am 12. Juni DDee der verdiente Altſtadtrat C. L. Amann mit ſeiner Gemahlin mit deutschem Reichsstempel; Naen fbnburger Lose SI NMIL. Vortellhafte Gewinnchancen Die fälfte der Einnahme wird zu Gewlune vorwandt. 10 Plerde M. 11200 G pagerf, 8500 u. 360 Gew.„ 5300 Mk. 25.000 Banr Geld sofort Sämtliche Gewinne sind mit 80% in F II Lose 10 Ma. 8 Los üiſ ſeebtele empflohlt 1717 Strassburg l. E. J. Sfültmer, Langstir. 07. In Mannheim: Adr. Schmitt, M. Herzberger, Gg. Hoch- schwender, Gg. Engert, J. Köhler, W. Fiskus, F. Mar- tens, O. Struve, C. Kirch⸗ beimer, Jos. Schroth, 828 Aug. Dreesbach Nachf., Bad. General-Anzeiger. —In Heddesheim: J. F. 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Das gemeinſchaftliche aus Holz er⸗ baute Anweſen des Schneidermeiſters Kürner, des Dachdeckers Schwer und des Fabrikarbeiters Hummel wurde ein Raub der Flammem. Der Schaden beträgt gegen 30 000 M. 6 Familien ſind obdachlos. Man vermutet Brandſtiftung. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Das vierte Kind des Herrn Weck in Bühlertal, welches in der Büllot ſeinen Ton fand, iſt nun ebenfalls geländet.— In Emmen⸗ dingen ſtürzte der 84½ Jahre alte und ſchon längere Zeit er⸗ blindete Privatier B. Leuthner zum Fenſter des zweiten Stock⸗ werkes hinaus und fiel ſo unglücklich, daß er kurze Zeit darauf in Folge der Verletzungen ſtar b.— Der KHon ſtanzer Bürger⸗ ausſchuß beſchloß die Aufhebung der Fürſorgekaſſenbeiträge für die ſtädtiſchen Beamten auf 1. Juli. falz, heſſen und Umgebung. Mainz, 28. Mai. Von der neuerdings getroffenen Ein⸗ richtung, daß allen Volksſchülern, die es wünſchen, freie Lehr⸗ mittel verabfolgt werden müſſen, ohne daß die Frage der Be⸗ dürftigkeit der Eltern geprüft wird, iſt ſo ausgiebiger Gebrauch ge⸗ macht worden, daß die Zahl der Kinder, die die nötigen Lehrmittel von ihren Eltern angeſchafft erhalten, eine kaum nennenswerte mehr iſt.— Aus Furcht vor einer geringen Strafe hat ſich heute vormittag ein junger Soldat erſchoſſen. Am Pulvermagazin 7 ſtand der aus Köln gebürtige Musketier Schneider von der 7. Kompagnie des 117. Infanterieregiments Poſten und hatte ſich dabei hingeſetzt, was verboten iſt. Hierbei traf ihn eine Patrouille, die ihn melden mußte. Als Schneider ſpäter abgelöſt werden ſollte, ſagte er:„Warte einen Augenblick,“ ſetzte das Gewehr an die Bruſt und drückte, ehe man ihn hindern konnte, los. Das Geſchoß drang ihm durch die Bruſt, ſodaß der Tod ſofort eintrat⸗ Frankfurt, 26. Mai. Zu der Meyerſchen Mord⸗ affäre([die Leiche im Koffer) meldet der„Gen.⸗Anz.“, daß die Schweſter des Mörders Meyer, Martha Meher, in Wiesdorf bei Köln verhaftet worden iſt. Bekanntlich haben ſich dort die Eltern der Geſchwiſter Meyer längere Zeit aufgehalten. Wildungen erfolgten unter dem Verdacht der Mittäterſchaft meh⸗ rere polizeiliche Siſtierungen. eſchäftliches. * Das große goldene Rad von Steglitz wurde mit einem Brenna⸗ bor⸗Rad gewonnen. In dem 24 Stunden⸗Rennen in Treptow⸗ Berlin gewannen vier Mannſchaften, welche Brennabo be⸗ nutzten, die erſten Preiſe. Der Sieg der Mannſchaften auf Brenna⸗ bor iſt recht auffallend und ein untrügliches Zeichen für die Ueber⸗ legenheit dieſer Marke. eee Verantwortlich: für Politik. Kunſt, Feuilleten und Vermiſchtes: Frih Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Voltswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. 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In dem Konkuis⸗ verſahren über das Vermögen des Kaufmanns Karl Klebe von Mannheim wurde zur Abnahme der Schlußrechnung des Ver⸗ walters, zur Erhebung von Ein⸗ wendungen gegen das Schluß⸗ verzeichnis der bei der Verteilung zu berückſichtigendenForderungen, zul Beſchlußfaſſung der Gläuet gei über die nicht verwerlbaren Vermögensſtücke und über die Erſtattung der Auslogen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubiger⸗ Ausſchuſſes der Schlußtermin beſtimmt auf 8207 Dienstag, den 26. Juni 1906, vormittags 9 Uhr, vor dem Anttsgerichte hierſelbſt, Ahtetl. 5, 2. St., Zim. Nr. 114. Mannhelm, 23. Mat 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 5: Rock. Große Verſteigerung. O 4, 17. 64, 17. Am Mittwoch, 30. Mai, nachmittags 2½ Uhr, verſteigere ich 1 5 mein. Lokal: 2 ſchöne Buffetz, 1 Bücherſchrank, 1 Ausziehtiſch, 3 Diwane, 2 Ka⸗ napee, ſchöne Betten, 1 vollſtändige KüchenEinrichtung, 3 Trumeaus, Chiffonniers, Schrünke, Kommode, Vertikow, 2 Salongarnituren, Waſch⸗ u. 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