(Badiſche Volkszeitung.) 1 Abonnement: 20 Pfennig monatlich. Bringeclohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. tnel. Poſt⸗ aufſchlag M..45 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 6 Pfg. Iuſerate: E 6, 2. Unabhän Geleſenſte und verbreitete Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. 25— der Stadt Mannheim und Umgebung. cheint wöchentlich zwölf Mal. gige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 E 6, 2. Nr. 262. Bieennaegn un Eigene Redalitions⸗Bureaus: Weoattn. 7 Die hetlame-Helle 6 W. 15 1 brct, benbeben Rr. 3987. Erpediten! 1 3 213 arlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: 1 (Abendblatt. Freitag, 8. Juni 1906. Die Lehrer über das preußiſche Volksſchulgeſetz. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 7. Junjf. Gegen eine Minderheit von 12 Stimmen hat der deutſche und damit das Heydebvand⸗Zedlitz⸗Friedberg'ſche Kompromiß, wonach in Preußen die Konfeſſionsſchule zu Recht beſtehe und die Simultanſchule nur geduldet ſein ſoll, rundweg abgelehnt. Gewiß ſind die Lehrer nicht die einzigen Sachverſtändigen in Schulfragen; aber es iſt doch ein recht mißlicher Zuſtand, wenn ein Geſetz in dem Berufsſtande, deſſen Tätigkeit es regeln ſoll, auf ſo ſtarken Widerſtand ſtößt, zumal wenn es ſich um einen Stand handelt, bei dem auf die Berufsfreudigkeit ſo un⸗ geheuer viel ankommt wie im Lehrerſtande. Und daß Männer, die ſich ungeſtraft für liberal ausgeben dürfen, an einer ſolchen geſetzlichen Mißgeburt mitgearbeitet haben, das iſt das traurige an der Sache. Profeſſor Ziegler, der die Verhandlungen des Lehrertages über die Volksſchule mit ſeiner glänzenden Rede einleitete, ſieht Lvielleicht doch etwas zu optimiſtiſch in die Zukunft. Daß er in dieſer trüben Zeit den Kampfesmut aller Geiſtesſtreiter friſch zu erhalten bemüht war, iſt im höchſten Grade dankenswert; die praktiſchen Wirkungen eines Geſetzes aber, das eine geſunde Entwicklung mit ſtaatlichen Machtmitteln gewaltſam zurück⸗ ſchrauben beſtimmt iſt, ſoll man darum doch nicht unterſchätzen. Wie es in Preußen ausſehen mag, wenn die Volksſchule von der militans beider Konfeſſionen erſt einmal ein Hegelesia Menſchenalter lang als Kampfesvorſchule ausgenutzt worden iſt , wer wollte das heute ſagen? Nur das iſt ſicher, daß ein Riß, 9805 der leider durch unſer Volk geht, hier von Staatswegen ver⸗ zen breitert und vertieft werden wird. Wie breit und wie kief er 201 werden wird, wieviel Brücken, die jetzt noch hier und da und Diork hinüberführen, dann abgebrochen ſein werden, und was für Bruſtwehren und Wachttürme gegen feindliche Annäherung man 99 fſtatt deſſen beiderſeits aufgeführt haben wird— man kann es im poraus unmöglich wiſſen, aber man wird dieſe Gefahr immer noch beſſer zu hoch als zu gering anſchlagen. Hat man doch auf dem Lehrertage ſelbſt einen Vorſchmack davon bekommen, welchen Gegendruck der konfeſſionelle Hochdruck ſogar in frei⸗ denkenden Kreiſen erzeugt. Der Radikalismus der Hamburger und Bremer Lehrer, die zum mindeſten den Schein nicht mehr mieden, als wollten ſie der Schule einen religionsfeindlichen Charakter geben, iſt ſicherlich gefördert worden durch die Ueber⸗ ſpannung des Konfeſſionalismus in Preußen. Darin hatte übrigens Prof. Ziegler nur zu Recht, daß er dieſen Radikelismus eine beklagenswerte Erſcheinung nannte; der radikale Doktri⸗ narismus der Bremer und Hamburger erreicht das Gegenkeil bvon dem was er erſtrebt, er liefert den Gegnern der Staats⸗ ſchule die wirkſamſten Waffen. Beſonders unerfreulich bleibt es, daß die Erregung über die radikalen Forderungen bis zum 1 Schluſſe nachzitterte und hier noch erregte Szenen herauf⸗ beſchwor. 5 Immerhin, es bleibt der ſtarke Eindruck, daß die un⸗ gabhängige Lehrerſchaft ſich mit erdrückender Mehrheit für die Simultanſchule ausgeſprochen hat. Man hätte nur zu wünſchen, eeeeeeee—— der Begriff Simultanſchule wäre in den Theſen ihrer Anhänger, Lehrertag in München ſich für die Simultanſchule erklärt gleich zu Anfang, poſitiver, kampfesfreudiger, mehr aus dem Geiſte der Ziegler'ſchen Rede heraus definiert worden.„Simul⸗ tanſchulen ſind Bildungsanſtalten, in denen Kinder aller Kon⸗ feſſionen gemeinſam unterrichtet werden“, ſo fangen Freund und Gegner ihre Theſen an. Das heißt aber doch, die Dinge nach gar zu äußerlichen Merkzeichen unterſcheiden!„Simultan⸗ ſchulen ſind— oder ſollen Schulen ſein, die es als ihre vor⸗ nehmſte Aufgabe betrachten, deutſche Staatsbürger heranzubilden; im Gegenſatze zu Konfeſſionsſchulen, für die das höchſte Erziehungsideal nicht der Staatsbürger, ſondern der orkhodoxe Proteſtant, Katholik, Jude und ſo weiter iſt“; ſo hätte man die Streitfrage klipp und klar und zielſicher formu⸗ lieren ſollen. Denn nur von dieſem Standpunkt aus vermag man dem Einwande zu begegnen, der am häufigſten gegen die Simultanſchulen erhoben wird. Man ſagt: in der Simultan⸗ ſchule gibt es notwendig Widerſprüche zwiſchen dem Unterricht in der Religion, in der Geſchichte und in der Naturgeſchichte. Darauf iſt zu erwidern: ja, iſt es denn zweckmäßig, angehende Staatsbürger mit der durchaus falſchen Vorſtellung ins Leben rennen zu laſſen, als ob es Widerſprüche zwiſchen den ver⸗ ſchiedenen Arten, die Welt und das Menſchendaſein anzuſchauen, überhaupt nicht gäbes Kann es die Aufgabe der Schule ſein, dem werdenden Menſchen Scheuklappen an beide Augen zu binden, damit er dies ſehe und jenes nicht? Und im Leben elend ſtolpern und zu Fall kommen, wenn ſein Fuß an einen der Steine ſtößt, deren Daſein ihm die Schulerziehung ängſtlich verheimlicht hat? Darauf kann die Konfeſſionsſchule mit gutem Gewiſſen ja antworten; denn ſie ſoll eine ſtramme Streiterſchar für kirchliche Zwecke erziehen, und für Streiter dieſer Art iſt es gut und nützlich, wenn ſie von Jugend auf gewöhnt werden, weder rechts noch links zu ſchauen. Iſt mit ſolchen ſtreitbaren Scharen aber dem Staate der Gegenwart gediente Ganz gewiß nicht, und noch weniger— der Religion. Das iſt denen zu erwidern, die befürchten, bei der allgemeinen Ein⸗ führung der Simultanſchule möchte die Neligion zu kurz kom⸗ men. Eine Schule, die Staatsbürger erziehen will, kann an der Religion nicht vorübergehen, wie die Hamburger und Bremer wollen. Denn die Religion iſt eine reale Macht im Staate, und berrückt wäre eine Erziehungsmethode, die die Zuſammenhänge des hiſtoriſch Gewordenen und Gewachſenen, von einem Geſchlecht zum andern jäh abſchneiden wollte. Möglich, daß der Zu⸗ ſammenhang zwiſchen Religion und Staat ſich in Zukunft wandelt, für uns aber iſt er da, und da Religion für jeden Vernünftigen keine vergängliche ſondern eine bleibende Macht iſt, ſo haben wir mit dieſem Zuſammenhange zu rechnen. Nur die Simultanſchule aber kann unbefangen mit dieſem Zuſtande rechnen und den hiſtoriſchen Zuſammenhang erhalten, ohne das religibſe Empfinden auf jene niedern Abwege zu drängen, wo die Konfeſſion wichtiger wird als die Religion. Der Religionsunterricht in der Konfeſſionsſchule wird immer, ſchon um der Konkurrenz willen, den größten Wert legen auf das Auswendiglernen der, ihrer Konfeſſion eigenen Formeln und Dogmen. Nur in der Simultanſchule wird der Religions⸗ unterricht ſich bewußt bleiben dürfen, daß Religion kein Nach⸗ plappern von Dogmen und Formeln, daß ſie vielmehr E⸗ ſolcher Abſchnitt für ſich allein noch keinen gültigen daten aufgeſtellt. Der Bund hofft durch dieſe Kandidatut ͤK0 ĩðͤKT lebnis iſt. Orthodox kann den Menſchen die Schule machen, religibs— nur das Leben. Der Staat aber hat ein lebendigeres Intereſſe daran, daß ſeinen Bürgern das religiöſe Empfinden, als daß ihnen das konfeſſionelle Empfinden erhalten bleibe. Darum hätte die Schule, die Staatsbürger erziehen ſoll, ſich allerdings davor zu hüten, das religiöſe Empfinden, das bei Kindern naturgemäß noch ſchwach entwickelt iſt, unter dem Formelnkram konfeſſioneller Einſeitigkeit zu erſtichen. Von all dem wird im Staate Preußen ja nun das Gegen⸗ teil geſchehen, und das wird man in Zukunft wohl die Aera Bülow⸗Studt taufen. Und das wird nicht nur den allgemeinen Konfeſſionshader, ſondern auch den Gegenſatz zwiſchen Nord und Süd vertiefen. Denn im Süden hat Baden ſeit einem Menſchen⸗ alter die Simultanſchule— an der hält ſogar das badiſche Zentrum laut Parteierklärung feſt!— und der ſüddeutſche Liberalismus wird gegen den norddeutſchen immer mißtrauiſ cher. Daß das noch zu ſtarken Spannungen und Reibungen führen muß, iſt klar und nicht gerade erfreulich. Aber— der Kampf muß durchgekämpft werden, darin iſt Profeſſor Ziegler rückhalt los beizupflichten. 3 Deutsches Reſeh. Berlil,. Juni Die Ausführungs⸗ beſtimmungen für die Erhebung der Fahr⸗ kartenſteuer) ſollen, wie bereits mitgeteilt, in einigen Tagen veröffentlicht werden. Die Frage, wie dieſe Steuer auf die zuſammenſtellbaren Rundreiſehefte an⸗ zuwenden ſei, iſt bereits Gegenſtand vielfacher Erwägungen und Vermutungen geweſen. Man hat ſogar die Befürchtung ausgeſprochen, daß jeder Abſchnikt, den ein ſolches Heft enthält, vorausgeſetzt, daß er ſich auf eine in Deutſch legene Strecke bezieht, mit einem Stempel belegb wer Die Befürchtung dürfte ſich jedoch als gru weiſen, und zwar ſchon aus dem rechtlichen Grunde, ausweis darſtellt. Größeren Schwierigkeiten bege Löſung der Frage, wie die Steuer für ein Rundreif hemeſſen ſei, das Abſchnitte verſchiedener Klaſſen enthäl iſt zu hoffen, daß hier die Verwaltung ſich von Grun nicht nur des Rechts, ſondern auch der Billigkeit leiten laſſen wird. (Im Reichsgeſetzblatt Nr. 29) wird Geſetz, betreffend Uebernahme einer Garantie des Reiche Bezug auf eine Eiſenbahn von Duala nach Manengubabergen) vom 4. Mai 19086 veröffentl —(Die deutſche Regierung) hat, wie aus tottenführers Morxrenga geſtellt, der von der ländiſchen Regierung in Haft gehalten wird. — Gur Reichstagserſatzwahl in Linde Hannoper hat jetzt auch der Bund der Landwirte in Perſon des Hofbeſitzers Holzgrefe⸗Eldagſen, der be früher im Hamelner Wahlkreiſe kandidierte, einen Zählk Tagesneiigkellen. — König Eduard als Klubmitglied. König Eduard VII. von England iſt Mitglied von ein oder zwei Klubs, die natürlich zu den beſten und exkluſivſten der Welt gehören, und zu denen kein neues Mitglied zugelaſſen wird, ohne daß der König ſeine Zuſtimmung dazu gibt. Selbſtverſtändlich iſt es auch, daß der König nie Mitglied eines Klubs werden könnte, der politiſche Zwecke verfolgt. In ſeiner Jugend wurde White's Klub, der älteſte in London beſtehende Klubd, in größtem Stil. Als vor faft 100 Jahren der Kajſer von Ruß⸗ land, der König von Preußen und andere Fürſtlichkeiten nach Eng⸗ land zum Beſuch kamen, gab der Klub ihnen zu Ehren einen Ball, der faſt 200 000 M. koſtete, und drei Wochen ſpäter dem Herzog von Wellington ein Diner, das 50 000 M. koſtete. So betätigte der Klub ſeine patriotiſchen Empfindungen und mußte ſich daher dem jungen Prinzen von Wales zunächſt empfehlen, als er auch das engliſche Klubleben kennen lernen wollte. Eduard ein beſonderes Intereſſe für den Marlborough⸗Klub, an deſſen Gründung im Jahre 1869 er einen großen Anteil hatte. Die AUnmſtände, die die Errichtung dieſes neuen Klubes als notwendig erſcheinen ließen, waren merkwürdiger Art. Nach der damaligen Sitte, die das Rauchen in Geſellſchaft verpönte und für die Herren ein extra Kleidungsſtück, den„Smoking“, erfand, in dem ſie allein beim Erſcheinen im Salon ablegen mußten, war bei„White s“ das Rauchen nur im Rauchzimmer geſtattet. Dieſe Beengung mißfiel den ugeren und fortgeſchrittenen Mitgliedern, die ihre Zigarre auch im Spielzimmer und Salon nicht miſſen wollten; aber all ihre Pro⸗ Rauchen und Nichtrauchen in den Räumen des n tätigen Anteil, aber auf weſſen Seite ſeine das wurde klar, als mit Hilfe des Kronprinzen von dem Könige beſonders bevorzugt.„White's“ arrangierte alles Später zeigte Prinz ſich dem Genuß einer Zigarre hingeben durften und das ſie ſtets ein neuer Klub gegründet wurde, der das Rauchen in allen ſeinen Sälen, mit Ausnahme des Eßzimmers, geſtattete. Eduard wurde ſelbſt eines der erſten Mitglieder dieſes neuen Marlborough⸗Klubs. der nun den Rauchern die ihnen gebührende Beachtung zuwandte. Sehr häufig hat der jetzige König von England in ſeinen jüngeren Tagen in dem prächtigen Gebäude gegenüber vom Marlborough Palaſt geweilt; er liebte es noch um Mitternacht ganz unerwartet einzutreffen und ein gutes Souper dort zu ſich zu nehmen. Die Mit⸗ gliedſchaft dieſes Klubs, zu dem der erſte Gentleman Englands ge⸗ hörte, war natürlich ſehr begehrt. Aber der ziemlich hohe Beitrag, der gefordert wurde, war das geringſte Hindernis, das ſich den Be⸗ werbern entgegenſtellte. Vielmehr wurde auf die geſellſchaftliche Stellung des Kandidaten ſorgſam geſehen und jede Aufnahme ber⸗ mieden, an der der Prinz auch nur den leiſeſten Anſtoß hätte nehmen können. Doch hat der jetzige König ſelbſt nur ſelten ſeinen Ginfluß dahin ausgenutzt, um für einen Herren die Mitgliedſchaft durchzu⸗ ſetzen, dem ſich ſonſt vielleicht gewichtige Hinderniſſe bei der Auf⸗ nahme entgegegengeſtellt hätten. Sein erſter Grundſatz iſt immer geweſen, in dieſen Klubs, die auf einer geſelligen Gemeinſchaft be⸗ gründet ſind, vor allem keine Ausnahmerollen zu ſpielen, ſondern innerhalb der Klubwände als gewöhnliches Mitglied zu erſcheinen und in nichts von ſeinen Klupgenoſſen ſich zu unterſcheiden. Jede Gegenſätzlichkeit oder Differenz, die vielleicht im politiſchen oder ſozialen Leben beſtehen mag, iſt ausgelöſcht, wenn der König im Klub mit den andern Mitgliedern verkehrt. Wie ſich der König ſo ganz wie alle andern fühlte, das zeigte ſich, als vor vielen Jahren in dem benachbarten Marlborough⸗Palaſt in der Kinderſtube plötz⸗ lich Feuer ausbrach und zunächſt die Mitglieder des Marlborough⸗ Klubs alarmiert wurden. Als der König die Nachricht erhielt, ver⸗ ließ er ſogleich ſeine bequeme Ecke, eilte mit ſeinen Freunden nach der Brandſtätte und beteiligte ſich eifrig an den Löſcharbeiten. Als einziges ſtillſchweigendes Privileg ſah es der Prinz an, ſo plau⸗ derk eine engliſche Wochenſchrift, daß jeder, der ſich ſeiner Gunſt erfreute, auch Mitglied der Klubs werden ſollte, denen Eduard ſelbſt angehöre. Dagegen hat wohl nur einmal der Vorſtand eines vor⸗ ſens, der den als unzugänglich verſchrienen Dichter von eine Briefwechſels, den Ibſen mit einer jungen Wiener Dame die er 1889 in Goſſenſaß kennen lernte. tauſendmal dankend, erhalten und geleſen und wieder gele ſitze ich wie gewöhnlich am Schreibtiſch. Jetzt möchte ich gen (Tätigkeit. Aber immer ſchweift ſie anderswo hin. Dorthin, der Arbeitsſtunde eigentlich nicht ſein ſollte. Meine Somme zu einer Dichtung umzudichten, iſt mir vorläufig unmögli Vorläufig jedenfalls nicht— glaube ich. Das fühle ich— das we nehmen Klubs, der in Pallmall ſein Heim hatte, verſtoßen Ob man und„Tollheiten“ f den Wunſch des Fürſten nicht deutlich gemerkt hatte oder ob man der kritiſchen Situation nicht bewußt war, man ließ jedenfalls Ballottieren einen Kandidaten durchfallen, dem der Prinz beſondere Unterſtützung zugeſagt hatte. Die einzige A Eduards auf dieſes Ereignis war, daß er befahl, auch ſeinen N von der Liſte der Mitglieder zu ſtreichen. Oefters hat der Köni einem der Klubs, deren Mitglied er iſt, übernachtet; auch he ſteigt er noch, wenn er zum Rennen nach Newmarket komm dortigen Jockey⸗Klub ab, wo ihm eine beſondere Reihe vo mächern ſtets zur Verfügung ſteht.„„ — Henrik Ibſen an ein junges Mädchen. Die„Berliner genpoſt“ beröffentlicht einen bisher ungedruckten Brief Henr neuen Seite zeigt. Das merkwürdige Dokument iſt ein Fragme Das Schreiben „München, den 15. Oktober 1889. Ihren lieben Brief ha beiten. Kann es aber nicht. Meine Phantaſie iſt zwar in nerungen kann ich nicht zurückdrängen. Will es auch nicht. Das E lebte erlebe ich wieder und wieder— und immer wieder. Da läufig? Wird es mir einmal in der Zukunft gelingen? Und ‚ ich eigentlich, daß es mir jemals gelingen ſollte— und ki nt! ich. Und doch muß es ſo kommen. Es muß entſchieden. Aber dennoch ſo kommen? Wird es ſo kommen können? Ach, liebes lein,— berzeihen Sie—; Sie ſchreiben ſo reizend in Ihrem — nein, nein, Gott behüte— in Ihrem vorigen Brief f ſl i„— aber„Fräulein“ bin ich nicht denn das ſind Sie doch j innern Sie, daß 99 5 Sie mal— er 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger. M annheim, 8. Junt. Phalanx gegen die Sozialdemokratie zu perſtärken. Die Wahl findet am 22. Junj ſtgtt. —(Die Reichstagserſatzwahl in Rintelf⸗ Hofgeismat) findet, wie neuerdings gemeldet wird, nicht am 10., ſondern erſt am 20. Juli ſtatt. Nusland. * Spanien.(Der König) hat ein Dekrei unter⸗ zeichnet, durch das zahlreiche wegen politiſcher und militäriſcher Verbrechen Verurteilte begnadigt werden. Wie verlautet, wird das Königspaar an den Feierlichkeiten der Kieler Woche mit ſeiner eigenen Jacht teilnehmen. * Rußland.(Das Petersburger Marine⸗ gericht) hat nunmehr die Anklageſchrift gegen zwölf Stabs⸗ offiziere des verabſchiedeten Admirals Roſhdfeſtwensky abgeſchloſſen, die beſchuldigt werden, das Torpedohoot„Bedowy“ ohne Kampf übergeben zu haben, wodurch Roſhdjeſtwensky und ſein Stab in Gefangenſchaft gerieten. Die Anklageſchrift kon⸗ tatiert, daß die Maſchinen und Geſchütze in Ord⸗ nung waren und die Mannſchaften nach Kampf lechzten. Wenn die vom Marinegericht erhobenen Anklagen erwieſen wer⸗ den, unterliegen die angeklagten Offiziere des Todesſtrafe. Allgemeiner Deutſcher Lehrertag. (Von unferm Korreſpondenten.) sh. München, 7. Juni. Die Verhandlungen des deutſchen Lehrertagges nahmen heute ſrüh mit einer Vertreterverſammlung ihren Jortgang. Im übrigen tegten am geſtrigen Nachmitiag, ſowohl wie heute früh zahlreiche Nebenverſammlungen, die ſich mit wichtigen pädagogiſchen Fragen beſchäftigten. Die größte Bedeutung hatte wohl eine Sitzung der Vertreter der Militär⸗Kommiſſionen im deutſchen Leh⸗ rerberein, in der Lehrer Otto⸗Charlottenburg den Vorſitz führte. Er beſprach die Stellung der Lehrer zur Zentral⸗Militär⸗Dar⸗ lehnskaſſe. Dieſe Kaſſe iſt nach ihm eine.., von deren Empfeh⸗ lung für die Lehrer er abſehen müſſe. Auch könne er nicht die Gründung einer ſolchen Kaſſe durch den deutſchen Lehrerverein befürworten, da alle Erfahrungen und Erwägungen darguf hin⸗ mieſen, daß es nur eine zweckmäßige finanzielle Vorbereitung auf den Militärdienſt gäbe, nämlich eine möglichſt frühzeitig aufzuneh⸗ mende Berſicherung. Die Verſammlung ſtellte ſich auf den gleichen Standpunkt. Badiſche Politik. oe, Karlsruhe, 7. Juni.(Zweite Kammer.] Nächſten Montag beginnt die Beratung des Kultusetats. Hierbei ſoll die Zahl der Redner beſchränkt werden, damit dieſer Teil des Bud⸗ gets bis zum Fronleichnamstage erledigt iſt. Im Anſchluß daran ſoll das CEiſenbahnbudget zur Verhandlung kommen, damit die Budgetberatung noch im Juni vollſtändig beendet werden kann. .e. Karlsruhe, 7. Juni.[(Die Budgetkommiſſion der Zweiten Kammer] hat die von der Regierung gefor⸗ derten 20000 Mark für Herſtellung einer Fernleitung Offenburg⸗ Gengenbach abgeſetzt, im Uebrigen aber für das Spezialbudget der Verkehrsanſtalten Genehmigung beantragt. .e. Karlsruhe, 7. Juni.(Die ſozialdemokra⸗ tiſche Jugendorganiſation) hat ſich geſtern hier konſti⸗ tuiert. Die Zahl der Mitglieder betrögt bis jetzt 30. Oe. Karlsruhe, 7. Juni.(Der Bericht der Son⸗ derkommiſſion der Erſten Kammer üher den Ge⸗ leßzentwurf betr. die Landwirtſchaftskammer, Verichterſtatter Freiherr von Stotzingen) iſt er⸗ ſchienen. Wir entnehmen der Vorgeſchichte des Entwurfs folgendes: In Baden lag bis 1891 die Vertreiung der Landwirtſchaft im We⸗ kentlichen beim Landwirtſchaftlichen Verein bezw. dem Landeskul⸗ turrat. Am 26. Dezember 1891 wurde an Stelle des letzteren der Landwirtſchaftsrat geſetzt. Am 20. April 1900 brachte Freiherr von Wöler den Wunſch guf Schaffung einer Landwirtſchaftskammer zum Ausdruck. Im Dezember 1901 legte di: Regierung den Geſetz⸗ entiturf für eine Landwirtſchaftskammer vor, der im weſentlichen bon dem Landwirtſchaftsrat angenommen wurde. Am 9. Juli 1902 lehnte die Zweite Kammer den Entwurf ohne Debatte einſtimmig ah, woraguf im Dezember 1905 die Vorlage eines neuen Entwurfes olgte, der am 20. März ds. Is. an die Erſte Kemmer Aug— Die Aufgabe der zu errichtenden Landwirt⸗ [chaftskammer wurde von der Sonderkommiſſion der Erſten Kammer wie folgt formuliert:„Der Landwirtſchaftskammer kommt zu die Förderung der Land⸗ und Forſtwirtſchaft in wirtſchaftlicher und techniſcher Hinſicht wahrzunehmen, die Zentralbehörden, Kreis⸗ und Gemeindeorgane, ſowie die landwirtſchaftlichen Vereinſgungen und Verhände durch tatſächliche Mitteilungen, Anregungen und Erſtattung von Gutachten zu unterſtützen und von Zeit zu Zeit Berichte über die Lage der Land⸗ und Forſtwirtſchaft zu veröffent⸗ lichen. Vor geſetzlicher oder behördlicher Regelung von wichtigeren die Intereſſen der Land⸗ und Forſtwirtſchaft unmittelbar betreffen⸗ den Angelegenheiten ſoll die Kammer, ſoweit tunlich, mit ihrer gut⸗ achtlichen Aeußerung gehtzrt werden. Die Landwirtſchaftskammer iſt berechtigt, ſelbſtändige Anträge zu ſtellen“. Ferner iſt die Kammer u. g. befugt, bei der Verwaltung beſtimmter mit den In⸗ iereſſen der Landwirtſchaft im Zuſammenhang ſtehender Einrich⸗ tungen, wie Produktenbörſe, Mörkte und Ausſtellungen mitzywirken. Der Vorſtand heſteht aus mindeſtens 5 Mitgliedern und eben ſopiel Stellvertretern. Die Mitglieder zur Kammer werden berufen durch die Wahl der die Land⸗ oder Forſtwirtſchaft treibende Bevölkerung und ihrer Vereinigungen und durch Ernennung von höchſtens 4 Mitgliedern aus dem Kreiſe der ſachverſtändigen und um die Land⸗ oder Forſtwirtſchaft verdienten Perſonen ſeitens derZgentralbehörde. Die Wahl erfolgt auf 6 Jahre. Alle 3 Jahre ſcheidet die Hälfte gus. Wählbar ſind die Eigentümer, Nutznießer und Pächter land⸗ oder forſtwirtſchaftlich genutzter Grundſtücke, doven Betrieh für ſie eine weſentliche Grundlage der Lebenshaltung darſtellt, ſowie ſolche, deren Grundſtücke mindeſtens 5000 M. Grundſteuerkapital betragen. Notwendig iſt ferner Reſchsangehörigkeit, das 25. Lebensjahr und Wohnſitz im Großherzogtum. Es werden gewählt in Wahlbezirken unmittelbar 28 und von den Vereinigungen, Verbänden nicht mehr els 8 Mitglieder. Die Kammer hat die Koſten ihrer Tätigkeit ſelbſt zn tragen und eventuell durch Beſträge, die auf die landwirtſchaftlich genutzten Grundſtücke und Waldungen umzulegen ſind, ſoweit letztere der direkten Staatsſteuer unterliegen und die als Zuſchläge zu di⸗ſer erhoben werden, zu decken. —— Badiſcher Landtag. 1. Kammer.— 15. Sitzung. (Bon unſerem Karlsruher Bureau.] 2 Karlgsruhe, 8. Juni. Pröſident Prinz Karl eröffnet 10 Uhe die Sſtzung. Am Negierungstiſch Stgatsminiſter Freiherr von 7 uſch, Fingnzminiſter Becker und Regierungskommiſſare. Der Sitzung wohnt der Erbgroßherzog bei. Freiherr von Rüdt zeigt die neuen Eingaben an. Auf der Tagesordnung ſteht die Bergtung des Berichtes der getitionskommiſſion über die Petition von 5 Gemeinden des ühlertals wegen beſſeren Schutzes des Affentaler Rotweins. Fahrildirektor Dewißz erſtattet den Kommiſſionsbericht. Die Gemeinden des Bühlerigles weiſen darauf hin, daß der Afſentaler bis 1898 pro Hektoliter 100150 M. erbrachte, während die Preiſe von 1893 raſch ſanken, meiſtens 0 M. pro Hektoliter nicht über⸗ ſchritten, ja ſoger ſich nur zwiſchen 40 und 50 M. bewegten. Dieſe Kalamität wird zurückgeführt auf den Verſchnitt zwiſchen Rot⸗ und Weißweinen, welche Verſchnittweine ſehr oft gls Affentaler auf den Markt geworfen würden. Der Verſchnittwein iſt durch den Han⸗ delsvertrag mit Italien garantiert. Das Unreelle liegt in der Be⸗ zeichnung Affeutalex für Verſchnittweine, die aus gauz anderen Gegenden als aus dem Bühlertal ſtammen. Hier könne nur der Deklarationszwang helfen, Die Kommiſſion ſtellt den Antrag die Petition der Reglerung empfehlend zu überweiſen, Miniſteriglrat Nehe: Die Frage des Verſchnitts werde einer ernenten Prüfung unterzogen werden, wie ſie auch die Petition ein⸗ gehend prüfen werde. Der Antrag der Kommiſſion wird einſtimmig genehmigt. Auf der Tagesordnung ſteht alsdann der Bericht der Budget⸗ lummiſſion übee das Budget der Steuer⸗ und Zollper⸗ waltung⸗ Geh. Kommerzienrat Koelle erſtattet den Bericht der Kom⸗ niſſion, welchem nach den Verhandlungen in der 2. Kammer nichts Neues zu entnehmen iſt. Die Kommiſſion beantragt das Budget in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen der 2. Kammer unver⸗ ändert zu genehmigen. Freiherr von Stotzingen findet es für auffällig, daß für Baden Mehrausgaben aus den Zöllen fließen, während es direkte Einnahmen hier nicht hat. Bei der Einkommenſteuer betrage der Abgang und Nückerſatz 10 Proz., das ſei wohl zunächſt guf die fluktuierende Bevölkerung zurückzuführen. Aber auch die Veran⸗ lagung ſei oft nicht einwandfrel. Die Schatzungsräte hätten oft nicht die nötige Kenntnis und Indiskretion. Beſonders beſchwert fühlen ſich über die Schatungsräte„wir Grundherren“. Von den Steuerkommiſſären gelte das Gegenteil als von den Schatzungs⸗ räten, jener Tätigkeit verdiene vollſte Anerkennung, wie auch ihre Hbjektſpität und Sachkenntnis. Redner verbreitet ſich alsdann über die Frage, ob für die Fingnzpraktikanten die kameraliſtiſche Prüfung gerechtfertigt ſei. Die Verhältniſſe des Finanzperſonals bedürften ſehr mohl einer Beſſerung. Finanzminiſter Gecker: Die Frage, ob es für den Finanz⸗ dienſt zweckmäßig iſt, ein kameraliſtiſches Studium zu verlangen, iſt ſchon oft erörtert worden. Es iſt innerhalb der Regierung die Frage mehrfach erörtert worden, ob das kameraliſtiſche Studium auf⸗ gegeben werden ſoll; allein die Gründe für dieſes Studium haben bisher die Gründe contra überwogen. Im juriſtiſchen Studium treten die volkswirtſchaftlichen Fächer, die für die Finanzbeamten uübtig find, immer mehr zurück. Die Regierung iſt gerne bereit, in dieſer Frage neue Erwägungen anzuſtellen, allein die Tätigkeit der Finanzbeamten war bisher eine durchaus zufriedenſtellende. Die Münſche des Finanzperſonals ſind meiſtens ſehr untergeordneter — Art, ſoweit ſie berechtigt ſind, werden ſie einer Erfüllung entgegen⸗ — gehen. Wenn auf das Mißverhältnis zwiſchen Ausgaben für Zölle und Einnahmen hingewieſen wird, ſo ſind die Zölle Reie nahmen. Steuerdirektor Glockne: Die Abgäng +* Steuern ſind keineswegs Verl; ordnungsgemäßen Ab⸗ und Zuſchreibunge ungsräte iſt ein Ehrengmt; die Steuergerw ganzen Veranlaſſung mit der Tätigkeit heohen Grade zufrieden zu ſein. Veſonders anerke Tätigkeit in den großen Städten. Richtig iſt ja, daß in kleinen Orten mit großem Grundbeſitz oder großem Gewerbebetrieb die Tätigkeit der Schatzungsräte verſagt, weil ihnen einmal oft die nötige Sachkenntnis, vielleicht auch oft die nötige Objektisität fehlt, dieſe Mißverhältniſſe werden aber gemildert durch die Tätigleit der Steuerkommiſſäre; dann aber ſteht den zu hoch Veranlegten der Weg der Beſchwerde offen. Freiherr von Boecklin ſpricht über die Lage des Brennerei⸗ gewerbes und tritt für die Beibehaltung der iebesgaben ein, ohne welche das ſüddeutſche Brennereigewerbe nicht lebensfähig ſei. Geh. Finanzrat Nicolai hält dem Vorredner entgegen, daß keir in Süddeutſchland durch die Liebesgaben ein gu ſchäft gemacht habhen. Die Regierung ſei bereit für die Beibehal des Kontingents weiterhin einzutreten. Geh. Kommerzienrat Koelle wünſcht, daß die Befürchtungen wegen der Wirkungen des neuen Zolltaeifs auf Handel und In⸗ duſtrie nicht eintreffen möchten. Mit der Tätigkeit der Schatzungs⸗ räte ſei man in Karlsruhe ſehr zufrieden. Hierauf wird die Generaldebatte geſchloſſen. diskuſſign findet nicht ſtatt. Das Budget der Steuer⸗ und Zollverwaltung wird nach den Anträgen der Kommiſſton angenommen. Schließlich ſteht auf der Tagesordnung der Bericht der Schuf⸗ kommiſſion über das Eine Spezial⸗ Volksſchulgeſetz über die Petitionen beir. Aenderungen des Elementarunſer⸗ richts. Den Kommiſſionsbericht erſtattet Geheimrat Dr. Windelband. Durch die eingehenden Erläuterungen des Regierungsent⸗ wurfs und den äußerſt eingehenden Kommiſſionsbericht der 2. Kammer iſt die 1. Kammer in den Stand verſetzt worden, nur ihre Gründe und Gegengründe gegen den Geſetzentpurf, gegen den Megierungsentwurf und die Beſchlüſſe der Zweiten Kammer dar⸗ zutün. In der Erregung der Agitatian der Lehrer haben ſich dieſe auf ganz beſtimmte Anſorderungen feſtgelegt, welche die politiſchen Parteien mit Haut und Haaren in ihr Programm aufgenommen haben. Bezüglich der Herabſetzung der Schülerzahl wäre jg eine weitere Herabſetzung ſehr zu begrüßen geweſen; eine ſolche war aher im Augenblick nicht erreichbar. Mit der Herabſetzung der Schülerzahl hängt die Vermehrung der Lehrerzahl zuſammen wie die weitere Heranziehung der Lehrerinnen, für die ſich die Schul⸗ tommiſſion der 1. Kammer mit beſonderem Nachdruck ausge⸗ ſprochen hat. Es wäre zu bedauern, wenn ſich in der Lehrerſchaft eine heſtige Oppoſition gegen dieſe Heranziehung der Lehrerinnen geltend machen würde. An der gegenwärtigen Reform iſt ſicher das Hauptintreſſe die Beſſerſtellung der Lehrer. Es iſt ganz zweifelless, daß das beſte und ſicherſte techniſche Mittel für das dlleiche Aufrücken mit den Beamten die Einreihung in den Gehaltstarif wäre; wenn hier nicht andere Gründe gegen dieſe Einreihung vorlägen. Für die Aufnahme in den Gehalts⸗ karif wird vor allem der Ehrenpunkt geltend gemgcht. Ich habe das nicht recht verſtehen können. Der Gehaltstgrif iſt ja gar kein Ehrenkodex, ſondern nur eine Feſtlegung der Beſoldungsverhält⸗ niſſe für die Beamten. Von dieſem Gehaltstarif ausgeſchloſſen ſein, kann eine Verletzung des Ehrenpunktes involvieren. Mit der Aufnahme in den Gehaltstarif würde die Aufgabe der Doppel⸗ ſtollung der Lehrer prinzipiell gegeben ſein. Die Aufnahme in den Gehaltstarif würde die Lehrer ausſchließlich zu Stagtsdienern machen; auch würden dann die Gemeindebeiträge verſchwinden. Der Weg zur Stagtsſchule wäre geebnet. An dem hiſtoriſchen Pflichtverhältnis der Gemeinden den Lehrern gegenüber ſoll nicht gerüttelt werden. Die materiellen Vorteile aus der Einreihung in den Gehaltstarif können ja durch beſtimmte Zuſicherungen für die Zukunft erreicht werden. Die Kommiſſion hat deshalb eine entſprechende Reſolutſon gefaßt. Bezüglich der Gehaltsſäge war keine Schwierigkeit vorhanden, nur noch bezüglich des Aufrückens. Hier hat die Kommiſſion die Skala angenommen, welche von der Regierung vorgeſchlagen wurde. Bei den Gemeindebeiträgen handelt es ſich um das finanzielle Problem der Verteilung der erhöhten Schullaſten. Nach den Beſchlüſſen der Kommiſſion be⸗ trägt die Mehrausgabe für die Lehrer 38,7 pCt., die Mehrbelaſtung für die Gemeinden 18,5 pEt. Eine allzuhohe Belaſtung der Gemeinden mußte ſchon deshalb vermieden werden, weil ſchließlich Gemeinden den Lehrern die Mehrbelaſtung hätten entgelten önnen, Freiſerr v. Laroche hofft, daß die Beſſerſtellung der Lehrer die Wogen der Agitation wieder glätten wird. Bezüglich der Ein⸗ reihung der Lehrer in den Gehaltstarif möchte ich mich den Aus⸗ lel Jarüber. Dann übernahmen Sie, liebes Kind, die Lehrerrolle und beomerkten in Ihrer leiſen, melodiſchen, weit dahinſchauenden Weiſe, daß es doch immer ein Unterſchied zwiſchen Dummheit und Tollheit ſel. Nun freilich— davon hatte ich ſchon in voraus eine Ahnung⸗ Aber dieſe Epiſode— wie alles Übriges, iſt doch in meiner Erinne⸗ rung geblieben. Denn ſch muß immer und immer darüber grübeln: war es eine Dummheit oder war es eine Tollheit, daß wir ein⸗ ander entgegengekommen ſind? Oder war es ſowohl eine Dummheit wie eine Tallheit? Oder twar es keines von beiden? Ich glaube, das letzte wird das einzig Stichhaltige ſein. Es war einfach eine Natur⸗ notwendigkeit, Und es war ein Fatum zugleſch. Grübeln Sie nun darüber, wenn es nolwendig ſei. Das glaube ich aber nicht. Ich nehme an, daß Sie es von vornherein verſtehen werden, Und mir beiſtimmen.—— Tauſendmal: Gute Nacht! Ihr ſtets ergebener Henrik Ibſen.“ 1 W Beiträge zur Frauenfrage. Auskunftsſtelle über Frauenberufe, Sprechſtunden: Mittwochs von 10—11 Uhr im Hauſe I. 12, 18, zweiter Stock. Der Proteſt der Lehrerinnen Der allgemeine deutſche Lehrerinnen⸗Verein hielt geſtern Vor⸗ mitiag in den Prinzen⸗Sälen des Café Luitpold zu München die von Helene Lange auf dem Lehrertage te Proteſt⸗ rerſammlung ab. Die Verſammlung war zahlreich beſucht, nicht nux von Lehrerinnen, ſondern auch von Lehrern. Den Vorſitz führte Helene Lange, die mitteilte, daß die Theſen des Haupt⸗ referenten Laube Chemnitz zwar nicht vom Lehrerverein an⸗ ſeien, daß alſo die 55 dagegen beabſichtigte Prateſt⸗ undgebung eigentlich in Wegfall kommen müßte, daß aber anderer⸗ ſeits der Lehrertag die Lehrerinnen ſo wenig habe zum Worte kom⸗ men laſſen, daß es durchaus angebracht ſei, gegen die Injurien zu proteſtieren, die auf dem Lehrertag gegen bie ehrerinnen erhoben warden ſeien. Die Nednerin bebandelte ausführlich die Aus⸗ der verſchiedenen Lehrer auf dem Lehrertag. Nachdem der Diskuſſion eine ganze Reihe von Lehrerinnen das Wort ge⸗ nommen hatten, einigte man ſich ſchließlich auf folgende Reſolutio⸗ nen: 1. In jedem Lehrkörper und zwar ſowohl an Mädchen⸗ als auch an Knabenſchulen unterrichten männliche und weibliche Lehr⸗ kräfte in der Weiſe, daß der ausſchlaggebende Einfluß bei der Knabenerziehung dem Manne bei der Mödchenerziehung der Frau eingeränmt wird. 2. Bei gleicher Vorbildung und beruflicher . dd der Bewerber iſt in den Knabenſchulen dem Manne, in den Mädchenſchulen der Frau der Vorzug bei der leiten⸗ der Stellungen zu geben. 3. Der Lehrerin iſt eine 5 8 a10 5 uch auf die zewähren, die der des Lehrers gleichmäßig iſt. ürperliche Ausbildung iſt Gewicht zu legen. 4. Für die Beſoldungs⸗ perhältniſſe gilt der Grundſatz: gleſcher Lohn für gleiche Arbeit. Eine Anzahl württembergiſcher Frauenpereine, die an der Hebung des weiblichen Geſchlechts auf geiſtigem, wirt⸗ ſchaftlichem, rechtlichem und ſozialem Gebiet arbeiten, haben ſich vor lurzem nach dem Muſter anderer deutſcher Landesteile ebenfalls zu einem Verband zuſammengeſchloſſen. Die vorläufigen Satungen enthalten die Beſtimmung, daß der Einzelverein ſeine Selbſtändigkeit bewahrt und bei einer Vertretung nach außen, wie etwa im Bund deutſcher Frauenvereine, dem der Verein beizutreten beabſichtigt, die Verhältniſſe des Landes berückſichtigt werden. Der Arbeit der Frauen für das Gemeinwohl wird der vom Verband beabſichtigte erſte württembergiſche Frauentag im Herbſt wertvolle Anregungen dringen die Beſprechung einzelnee Fragen aus dem Arbeitsgebiet der Vereine wird dieſen neue Förderung ver⸗ affen. Der Verbanssvorſtand beſteht aus 5 gewählten Mit⸗ gltedern und 6 Beiſtzerinnen, den Delegierten der Verbands⸗ dereine mit mehr als piertauſend Mitgliedern: Schwäbiſcher ee Lehrerinnenverein, Württem⸗ iſcher Frauenverein für hilfsbedürftige Kinder, Frauenverein Heilbronn, Abtellung Stuttgart des Vereins en— Frauenſtudium Abteilung Ulm des gleichen Bereins, Frauenkeſe⸗ aruppe und Wallenpfleaerinnenverband Stuttgart.— Zur Vor⸗ ſctzenden wurde Frl. Mathilde Planck erwählt zur zweiten Vor⸗ ſitzenden Frau Präſident v. Weizſäcker, zur erſten und zweiten Schriftführerin Frl. Helene Reis und Frau Profeſſor Mäule, zur Schatzmeiſterin Frau Daur. Dem Berband können auch Einzel⸗ mitglieder beitreten. Weibliche Arbeitskräfte. Nach den Zuſammenſtellungen der preußiſchen Gewerberäte dat im Jahre 1905 die Zahl der in Fabriken, Hütten und Berg⸗ werken beſchäftigten weiblichen Arbeitskräfte in Preu⸗ ßen wieder erheblich zugenommen. Die Geſamtzahl der in den der Aufſicht unterſtellten Betrieben— außer Gruben— Beſchäftigten ſtieg von 2 516 783 im Jahre 1903 auf 2 838 925 im letzten Jahre. Das iſt eine Zunahme um 12,8 Prozent; die Zahl der beſchäftigten weiblichen Arbeitskräfte aber nahm zu um 20.6 Prozent, ſie ſtieg von 480 022 auf 579016. In noch ſtärkerem Verhältnis nahm die Dahl der beſchäftigten jugendlichen weiblichen Perſonen zu, ſie ſtieg von 50 240 auf 69 016, gleich 37 Prozent. Dabei mag ausdrücklich hervorgehoben werden, daß die Ergebniſſe der beiden letzten Jahre Unbedenklich zu Vergleichen herangezogen werden können, weil in dem letzten Jahre der Kreis der der Aufſicht unterſtehenden Be⸗ triebe nicht erweitert worden iſt. Karoline v. Günderode's Grabſtätte. In Nr. 248 des„Gen.⸗Anz.“ brachten wir einen längeren Ar⸗ tikel, überſchrreben:„Ein pergeſſenes Grah.“ Es hat ſich nun in unſerer Stadt ein Ausſchuß gebildet, um noch vor dem 100⸗ jährigen Todestag(26. Juli) der feinſinnigen, in Karlsruhe ge⸗ borenen Dichterin, deren Grabſtätte in Winkel am Rhein würdig wieder herzuſtellen. Bereit zur Entgegennahme, auch des beſchei⸗ denſten Beitrags für dieſen Zweck, ſind: Frau Selma Wolff⸗Jaffe, Rheinſtraße 7; Frl. Johanna Langloth, Beethovenſtraße 10, ſowie Herr Roman Reith, Vorſitzender des Kunſtgewerbe⸗Vereins Pfalz⸗ aau. II 7. 28. Luiſenring. cnt Ocg Soh en Ge ggSgarngge-.S —28 1 Mannheim, 8. Juni, General⸗Anzeiger 8. Sekte, 5 br ile des Vorredners anſchließen. Die Regelung der Gehalts⸗ lle iltniſſe der Lehrer muß der Reviſion des Gehaltstarifs als 175 ten. Die Ni 11 ung der Lehrer in den Gehalts⸗ Lehrern jede ffnung benehmen, ihre Gehälter 5on a0 125 ſion 5 zu ſehen. In zehn Jahren anz neue 0 der Lehre rgehälter wohl empfehlen. atz⸗ Wedner ſtellt den 2 Ant 900 81 Kammer möge die Einreihung in den 118 Gehaltstarif ablehnen, und eine Reſolution dahin zu faſſen, 115 daß die Regelung der Lehr ergehälter künftighin ohne Rückſicht auf ihre den Beamten⸗Gehaltstarif vorgenommen wird, ſobald es die Ver⸗ 17 55 hältniſſe als geboten erſcheinen laſſen. Weiterhin beantragt Red⸗ die] ner, die Gemeindebeiträge auf 860, 920, 1040 und 1160 Mark zu die normieren. 5 hlt, Oberbürgermeiſter Beck⸗Mannheim: Ich bedauere nur, daß der die Kommiſſion inbezug auf die Verbeſſerung der Lehrergehälter der nicht zu den gleichen Vergünſtigungen gekommen iſt wie die 2. Kam⸗ mer. Ich würde daher einem Antrag zuſtimmen, welcher die Friſt 1215 der Erreichung des Höchſtgehaltes auf 20 Jahre bemißt. Der vor⸗ 185 Regende Geſetzentwurf in den Kommiſſionsbeſchlüſſen wird nach ſei. zwei Seiten nicht befriedigen können; einmal werden ſie keine volle daß Klarheit in den Schulverhältniſſen ſchaffen. Wir treiben j a Ge⸗ doſch der Staatsſchule 5 U. Bismarck hat ſich ja auch für ung die Staatsſchule ausgeſprochen. Die Verhältniſſe der Volksſchule zwiſchen Staat und Gemeinde ſind keine zufriedenſtellende. Die Ge⸗ gen meinden haben gar kein Recht der Aufſichtsführung über die In⸗ Schulen: dieſes Recht iſt ein rein illuſoriſches. Nicht minder illu⸗ 198. ſoriſch iſt das Recht der Mitwirkung der Gemeinden bei der Er⸗ nuennung der Lehrer. Ich würde eher für eine Einſchränkung als jal. eine Ausdehnung der Rechte der Gemeinden eintreten, weil ich das Verſetzungsrecht für die Lehrer nicht beſchränkt wiſſen will. Das einzige wirkliche Recht der Gemeinden das, zu bezahlen. Die Ge⸗ meindebeiträge ſind das einzige Band zwiſchen Gemeinde und 55 Schulen. In Wahrheit ſind ſchon heute die Schulen Staats⸗ 5 anſtalten, deren Lehrer ſchon heute als Staatsbeamte anzuſehen ſind. Nur vorſtellig werden können die Gemeinden, dieſes Recht hat aber jeder Mann auf der Straße. Die Zwitterſtellung der Lehrer hat ſich zu einem bedenklichen Uebel herausgeſtellt, den ſobald als möglich ein Ende bereitet werden ſollte. Deshalb bin ich prinzipiell für die Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif — und für eine anderweitige Regelung der Gemeindebeiträge zu den Mte⸗ Schullaſten. Die Bedenken gegen die Einreihung in den Gehalts⸗ 25 tarif ſind ſtets die finanziellen; aber wenn man in Zukunft die uur Lehrer parallel mit den Beamten aufbeſſern will, ſo können doch den keine finanziellen Bedenken mehr geltend gemacht werden. Die Are Gemeindebeiträge kann man trotzdem 1 wohl erhöhen, das hat ſich ieſe ja bei der Erhöhung der Bezüge der Nittelſchullehrer gezeigt. Sei⸗ hen tens des oberſten Leiters unſeres Schulweſens iſt anerkannt nen worden, daß wir nicht mehr an der Spitze marſchieren. Das mußte Ane natürlich für die Staatsregierung der kategoriſche Imperativ ſein, par alles aufzubieten, die Verhältniſſe zu beſſern. Ich bedauere, daß der die Regierung ſich trotzdem auf das Markten und Feilſchen verlegt wie hat, und nicht bis an die äußerſte Grenze der zuläſſigen Beſſe⸗ Ynl⸗ U rungen gegangen iſt. Nun iſt ja von vielen Seiten empfohlen ge. worden, den Geſetzentwurf abzulehnen, wenn er nicht die Auf⸗ gaft 7 nahme in den Gehaltstarif wörſteh und eine beſſere Regelung der nen Gemeindebeiträge, allein mit Rückſicht auf die vielen alten Lehrer her und mit Rückſicht darauf, daß das Beſſere der Feind des Guten iſt, Aug werde ich dem Geſetzentwurf zuſtimmen. das Prälat Oehler: Die Zahl von 70 Schülern für einen Lehrer En iſt wahrlich groß genug, und ich erachte es nur für einen Notbehelf, gen wenn zuweilen auf die Zahl von 100 Schülern heraufgegangen lis⸗ werden muß. Es iſt zu hoffen, daß die Lehrerbildungsgelegenheiten abe moch vermehrt werden. An evangeliſchen Lehrern iſt in letzter Zeit ein beſonderer Mangel. Ich begrüße die Aufhebung der Beſchränkungen ält⸗ für die Lehrerinnen. Die Lehrerinnen haben ſich ihrem Berufe ſſen vollauf gewachſen gezeigt; im Religionsunterricht haben ſie beſon⸗ Nit ders Hervorragendes geleiſtet. In der Beteiligung der evangeliſchen pel⸗ Geiſtlichen am Religionsunterricht wird das Mögliche getan. Es in wäre ein großer Schaden, wenn Kirche und Schule ſo getrennt würden, daß aus der Schule der Religionsunterricht verbannt 5 1 — würde. Nirgends iſt die Berufsfreudigkeit ſo nötig als bei den bhen Lehrern; dieſen Männern die Berufsfreudigkeit zu erhöhen, iſt eine icht eruſte und heilige Pflicht. Ich bin in der Kommiſſion in der Min⸗ ung derheit derjenigen geweſen, welche ſich für die Einreihung der Lehrer für in den Gehaltstarif ausgeſprochen haben. Ich bin der Meinung, ne daß, wenn irgend möglich, die Einreihung doch noch erfolgen ſollte. Da die Regierung jedoch hier ein„Nein“ entgegengeſetzt hat, habe . ich der von Freiherra von Laroche vorgeſchlagenen Reſolution zu⸗ 1 geſtimmt. Das Höchſtgehalt der Lehrer ſollte man nach 20 Dienſt⸗ lahren erreichen laſſen; hiermit würde die Zufriedenheit der Lehrer 95 mit unſeren Beſchlüſſen geſteigert werden. —5 Staatsminiſter v. Duſch: Es iſt nur zu be grüßen, daß der ung Berichterſtatter ſich gegen die Auffaſſung gewendet hat, als ſei die des Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif eine Ehrenfrage. Die lich Doppelſtellung der Lehrer iſt das Ergebnis einer reichen geſchicht⸗ lichen Entwickelung; in ganz Deutſchland iſt die Bollsſchule von ten jeher eine Gemeindeanſtalt geweſen, an der der aat natürlich immer mehr Mitbeſtimmungsrecht erworben hat. ie in Bezug 9 85 auf die Gehaltsregelung der Lehrer von der Kommiſſion vorge⸗ ſchlagene Reſolution kann die Regierung wohl zur Annahme us- empfehlen. Durch die Regelung der Gehaltsverhältniſſe im Augen⸗ „blick iſt natürlich dieſe der Rebiſion des Gehaltstarifs antizipiert. zor⸗ Es iſt noch eine Reſolution von Freiherrn von Laroche eingebracht iten] worden; ich muß es der Kammer überlaſſen, welcher Reſolution ſie zur zuſtimmen will. Eine volle Befriedigung wird ja, darin hat Over⸗ sel?“ bürgermeiſt er Beck recht, die jetzige Regelung der Gehaltsbverhält⸗ niſſe nicht bringen. Mit den gebotenen Gehalts ſätzen kommt 5 an die Spitze der Staaten; das Aufſteigen in den Gehaltsſätzen iſt ohne Rückſicht auf die Finanzlage normiert worden. Hier ſollte die räte] Kammer der von der Regierung empfohlenen Skala ſtaltgeben. Be⸗ erg⸗ Fgüglich der Gemeindebeiträge iſt heute greichfalls eine andere Skala reu⸗ empfohlen worden, die aber für die Regierung unannehmbar der iſt. Unbemittelte Gemeinden werden nicht von den erhöhten Laſten zten getroffen, da ſie dieſe auf den Staat abzuwälzen berechtigt ſind. hre. Die Zumutungen an die Gemeinden ſind keine zu hohen. Die ten Herabſetzung der Gemeindebeiträge für Lehrerinnen haben ſtarke tieg Bedenken bei der Regierung hervorgerufen, die freilich das Geſetz die an dieſer Beſtimmung nicht ſcheitern laſſen würde Ein Ablehnungs⸗ tieg recht für die Gemeinden zu gewähren, würde gleichfalls von großem lich Bedenken ſein. Der Miniſter wendet ſich alsdann gegen die Aus⸗ hre führungen des Oberbürgermeiſters Beck. in 4 twird die Debatte Aus Stadt and Tand. nun Maunheim, 8. Juni. 00· neber das Ehedrama, 50 das ſich berfloſſ 15 Nacht in ET 6 abgeſpielt hat, erfahren wir noch hei⸗ folgendes: Das Motiv zur Tat iſt noch nicht auf⸗ ffe, geklärt. wurde gach ſeiner Verhaftung zunächſt auf wie die ſchräg Polizeiwache in E5 berbracht. Dort Handrung gefragt, an, er wiſſe 2 8 getkan habe. Mehr war aus 5 ppers ſonderlich ſtark be⸗ 385 nach der Auſſchrift: Fabriknummer. Schluß der Sitzung bau und Felgen, Einbruchsdiebſtahl i in E 7 ein älterer Taſch trunken geweſen wäre, hat man nicht wahrnehmen können. Auch hat ſich Scheppers ſehr kaltblütig benommen und keine ſonderliche Reue über ſeine Tat gezeigt. Scheppers hat ſeiner Frau die ſchweren Verletzungen mit einem kleinen Taſchenrevolver, einem ſogen. Bulldogg⸗Revolver, bei⸗ gebracht. Die Waffe konnte ihm bei der Verhaftung abgenommen werden. Die erſten Schüſſe hat Scheppers auf ſeine Frau ab⸗ gegeben, als dieſe im Begriff war, vor ihm in den hinter der Wirt⸗ ſchaft gelegenen kleinen Hof zu flüchten. Die Frau hat dann wieder Kehrt gemacht und iſt in die Wirtsſtube zurückgeflüchtet, offenbar in dem Beſtreben, bei den noch anweſenden zwei Gäſten, einem Drogiſten und einem Tapezier, Schutz zu ſuchen. In dieſem Augen⸗ blick hat dann Scheppers die übrigen Schüſſe abgegeben, durch die auch die Gäſte äußerſt gefährdet wurden, da die Kuge ln ganz nahe an ihnen vorbeigepfiffen ſind. Als die Polizei auf dem Tatorte erſchien, war die durch drei Schüſſe ſchwer verletzte Frau noch dei Bewußtſein. Sie hatte noch die Kraft, anzugeben, wo ſich ihre Verletzungen befanden, als ſie darnach gefragt wurde. Beſonders große Schmerzen müſſen ihr nach ihren Klagen die Verletzungen im Rücken bereitet haben. Herz⸗ zerreißend ſoll die Szene geweſen ſein, als die Kinder der unglück⸗ lichen Frau herbeigeeilt kamen und die Mutter in ihrem Blute ſchwimmend vorfanden. Das kleinſte Kind iſt zwei Jahre, das älteſte Jahre alt. Ein vier Jahre altes Kind iſt kürzlich geſtorben, ein 11 Jahre altes Mädchen befindet ſich gegenwärtig in der Hei⸗ delberger Klinik, wo es einer Operation unterzogen werden mußte. Das älteſte Kind, ein Mädchen, iſt in Dienſt. Wie es heißt, hat Scheppers, der früher Schiffsmaſchiniſt war, ſeine Frau in Mainz kennen gelernt, wo ihr erſter Mann ein gut⸗ gehendes Gaſthaus betreibt. Von Mainz iſt dann die Frau vor etva 2 Jahren unter Mitnahme ihrer Kinder hierher gezogen und hat zunächſt die Wirtſchaft zur„Stadt Brüſſel“ und dann eine Wirtſchaft auf dem Waldhof innegehabt. Die jetzige Wirtſchaft in H 6, den Altmannheimern unter dem Namen Dörzbacher bekannt, hatten die Scheppersſchen Eheleute ſeit Herbſt v. Is. Scheppers ſoll ſchwer lungenleidend ſein. Am meiſten ſind die un⸗ mündigen Kinder zu bedauern, der ſich vorläufig Verwandte ange⸗ nommen haben. Im Befinden der ſchwerverletzten 48 iſt keine bemerkenswerte Aenderung eingetreten. Sie befindet ſich noch im Zuſtand halber Bewußtloſigkeit. Von einer Einvernahme kann deshalb noch keine Rede ſein. Schon mit Rückſicht auf die armen Kinder wäre es ſehr zu wünſchen, daß die Frau wieder geſtellt würde. e * Verſetzt 1 in gleicher Eigenſchaft Profeſſor Dr. Karl Wild an der Höheren Mädchenſchule in Heidelberg an die Ober⸗ realſchule daſelbſt; Landgerichtsrat Maximilian Dufner in Offen⸗ burg nach Freiburg und die Amtsrichter Dr. Richard Engelhardt in Bühl und Adolf Möſſinger in Wiesloch nach Karlsruhe. * Naturerſcheinung. Seit heute früh 6 Uhr ſpannte ſich um die Sonne in weitem Bogen ein Sonnenring(Halo) von ſelten geſchauter Pracht und Größe. Dieſe nicht gerade ſeltene Naturerſcheinung, die unter Zuhilfenahme geſchwärzter Gläſer ſehr gut ee werden konnte, mird verurſacht durch Brechung ſchwebenden Eiskryſtallen. wieder verſchwunden. Gegen 12 Ahr war die Erſcheinung * Die Bezirksverbände badiſcher Bürgermeiſter Perden nächſten Sonntag in Freiburg eine Verſammlung abhalten zur Grün⸗ dung eines Landesverbandes behufs Wahrung und Förderung der Intereſſen der Gemeinden und der Vekufe und Standesintereſſen der Bürgermeiſter. * Freigezogen wurde geſtern nachmittag der auf der„Roſſel“ an der Nahemündung feſtgetriebene Schleppkahn Stinnes No. 45“, nachdem etwa 6000 Zentner ſeiner Kohlenladung ütberſchlagen worden waren. Der Kahn wurde mit vieler Mühe von drei Dampfern freigezogen. Der Kahn liegt z. Zt. bei Kempten; er hat keine Leckage erlitten. Die Kohlen ſind nach Straßburg⸗Kehl beſtimmt. * Einen raffinierten Betrug verübte der Fabrikarbeiter Karl Fried. Engelhardt von Schwetzingen in der Steinzeugwaren⸗ fabrik Friedrichsfeld. Von der Direktion entlaſſen, glaubte er noch einen Lohnanſpruch zu haben, mit dem er aber ſpäter am Gewerbe⸗ gericht abgewieſen wurde. Am 14. Februar erſchien er an der Kaſſe und gab an, er ſolle für ſeinen Arbeitsgenoſſen Herr den Lohn desſelben in Empfang nehmen. Gleich darauf erſchien Herr, um ſein Geld zu holen. Engelhardt hatte den Kaſſier einfach an⸗ geſchwindelt und ſich mit dem Gelde auf Franzöſiſch empfohlen. Draußen begann nun eine tolle Jagd nach dem Betrüger, der ſchließlich über einen Drahtzaun ſtürzte und hierdurch feſt⸗ genommen werden konnte. In der geſtrigen Schöffengerichtsſitzung wurde er zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Monaten verurteilt. VPolizeibericht vom (Schluß.) Fahrrad di iebſtahl: Von noch unbekanntem Täter wurde geſtern Vormittag in der Nähe des Landesgefängnis⸗Neubaues im Herzogenried ein gut erhaltenes Fahrrad mit abwärts gebogener Lenkſtange, Freilauf und hieſiger Polizeinummer 21 776 entwendet. Um ſachdienliche Mitteilung wird er ſucht. Geſtohlene Fahrräder: 1. Bei einem hier in Unterſuchungshaft befindlichen Au d 7 wurden die zwei nachbeſchriebenen Fahrräder gefunden, deren Eigentümer bis jetzt noch nicht ermittelt werden konnten. 8. Juni. 1 6 a. Ein älteres Sturmrad mit ſchwarzem Rahmenbau und Felde abwärts gebogener Lenkſtange mit weißen Griffen und ſchwarzen Ringen, ziemlich neuem Sattel mit einem Wappen und „Bielefelder Fahrrad⸗ und Faſchenfabrike, ohne b. Ein Preſto oder Weilrad 91 50 ſchwarzem Rahmenbau, abwärts gebogener Lenkſtange mit grauen Korkgriffen und weißen Ringen, dreieckiger Satteltaſche mit der Aufſchrift: „Triumph“, der hintere Mantel iſt gerippt, der vordere glatt, ohne FJabriknumme. 2. Ende April ds. Js. wurde von einem Unbekannten das unten beſchriebene Fahrrad in eine Werkſtätte im Hauſe, 11 gebracht und nicht mehr abgeholt. Heßrad mit Si Freilauf, ſchwarzem Rahmen⸗ nach oben gebogene Lenkſtange, Handbremſe, Meſſinghandglocke, Glate⸗ Mäntel, braunem Sattel, ohne Jabrik⸗ Humiter⸗ Die drei Räder können von den rechtmäßigen Eigentümern im Geſchäftszimmer der Kriminalpolizei(Schloß) in 5 men werden. 8. In der Nacht vom 18 719. Mai 1. Leichenſchau fand die beiden kleinen Leichen in ſchrecklichem „Mathias Berliner Regatta bildet für den deutſchen Ruderer das bedeute lin und Erſter Achter hauptſächlich hervor und mit Ruderverein und Königsberger giemlich veränderter Zuſammenſetzung an den Start. Berliner derklub und Spindlersfeld haben den Schlagriemen alterp⸗ oht berger Ruderklub geht ein vorzüglicher R. ſyſtem), ſechsſchüſſig, Kaliber 7 Millimeter mit ſchwarzbraunem Holzgriff entwendet. Die Metallteile ſind brüniert. Bei Verkauf oder Verſatz dieſes Revolbers wird um Mitteilung an die Schutz⸗ mannſchaft gebeten. Verhaftet wurden 16 Perſonen, darunter eine Pußfraß aus Gaugrehweiler wegen Diebſtahls. 5 Aus dem Eroßberzogtum. C. Heidelberg, 8. Juni. In Handſchuhsheim wurde der Kaufmann Michael Frauenfeld in ſeinem Laden von dem 29jährigen ledigen Gärtner Wilhelm Bechtel über⸗ fallen und am Kopf ſchwer verleßt. Der Täter, der geiſtig nicht normal iſt, wurde durch die Polizei nach der Irrenklinik ver⸗ bracht.— In Schönaubrannte heute früh das Anweſen des Schumm nieder. Die Entſtehungsurſache iſt un⸗ elannt. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Bei Schrei⸗ nermeiſter Schädler in Volkertshauſen war kurze Zeit der Schreinergeſelle Johann Pfander aus Reutlingen beſchäftigt, der vor einigen Tagen unter verdächtigen Umſtänden ſeine Arbeitsſtelle verließ. Als die Rede auf den Luſtmörder in Lindau kam, fiel es auf, daß Pfander ſtark erblaßte. Anderen Tages war er ver⸗ ſchwunden, ohne ſein Lohnguthaben von 40 M. einzuziehen. In Triberg konnte er verhaftet werden. Ob der Verdacht ſich beſtätigt, wird erſt die Unterſuchung ergeben.— In Anerkennung der guten Aufnahme, welche die Großherzogin am 14. v. Mts. in Waldkirch gefunden, wurde der Stadtgemeinde zur Aus⸗ ſchmückung des Rathausſaales das Bild des Großherzogs über⸗ ſandt.— Die Frau des Kaminfegers Stemm in Stockach kam mit dem 4 Monate alten Kinde im Garten zu Fall. Dabei ſchlug das Kind derart mit dem Köpfchen auf den Boden, daß der Tod nach einiger Zeit eintrat.— In Steinberg ſchlug der Blitz in eine alte Eiche, unter der 9 Perſonen vor dem Regen Schutz ge⸗ ſucht hatten. 7 Perſonen wurden betäubt, eine alte Frau erlitt leichte Brandwunden.— An Vergiftungserſcheinungen erkrankte in Schopfheim die Familie des Fabrikarbeiters Grether. Die Frau war in einem Herrſchaftshauſe mit Putzen beſchäftigt, wo man ihr eine Flaſche Nußöl ſchenken wollte. Man hatte ſich jedoch geirrt. Die Flaſche enthielt Bodenöl, das von der Frau zum „Küchlebacken“ verwendet wurde. Nach deren Genuß ſtellten ſich bald Beſchwerden ein, ſodaß in der Nacht noch der Arzt gerufenn werden mußte.— Freiherr v. Marſchall, Kaiſerl. Deutſch. Botſchafter in Konſtantinopel, iſt mit Familie auf ſeinem Schloſſ 3 in Ummershauſen bei Freiburg gum Sommeraufenthalt ein⸗ getroffen.— Am Samstag ſtarben in Oberharmersba 4 Wochen alte Zwillinge, beide bereits zu gleicher Zeit. Di Zu ſtand. An den Körpern ſoll kein geſundes Stück Fleiſch mehr geweſen ſein. Gerichtliche Unterſuchung wurde gegen 5 eltern eingeleitet. Cheater, Runſt ung ſſenſchall. Hochſchulnachrichten. Die 20. Verſammlung der A miſchen Gefellſchaft in Roſtock wurde, wie geſchrieben wird, Dienstag geſchloſſen, nachdem vorher zum Ort der nächſten Verſammlung(1907) Würzburg gewählt worden war.— Auf eine 25jährige Tätigkeit als Univerſitätsprofeſſor kann dieſer Tage der Kirchenrat Dr. theol. et phil. Hans Wendt, Ordinarius der ſyſtematiſchen Theologie an der Univerſität Jen a, zurückblicken.— Am 2. ds. iſt in Hannover der Profeſſor der Geologie Dr. Ludwig Brackebuſch im Alter von 57 Jahren geſtorben. 0 Denkmalsenthüllung. In Oberkaſſel bei Bonn wird am 29. Juni ein Denkmal für den Dichter Gottfried Kinkel feier ch enthüllt werden. Eine Curie⸗Medaille hat die franzöſiſche Akademie der 15 ſcheften zur Erinnerung an den Entdecker des Radiums h. laſſen. Der Kopf des Gelehrten iſt neben dem feiner Gatti Mitarbeiterin im Profil dargeſtellt. Die Medaille, eir Bildgrabers Ovide Jenceſſe, wird allen Mitgliedern der Aka⸗ zum Andenken an das Ehepaar Curie überreicht werden. e Freie deutſche Studentenſchaft wählte Charlotte⸗ zum Vorort, Göttingen zum ſtellvertretenden Vorort. Die Gener verſammlung alter Herren der Freien deutſchen Studente ſchaft gründete einen Verband über ganz Deutſchland, Bürgermeiſter Dr. Heinzig(Kahla) als Vorſitzenden. Die öffentliche Aufführung der Komödie„Prinzenerzieh 1118 Maurica Danny im Münchener Schauſpielhaus iſt ve rbo ten worden. Ein Preis von 400 000 Mark für eine Flugmaſchine. Di Fortſchritte, die man in der Konſtruktion von Flugmaſchinen gema hat, ſind ſo bedeutend, daß viele Kundige auf eine baldige Löſun dieſes ſchwierigen Problems hoffen. Um nun die Anſtren gur Erxeichung dieſes Zieles noch mehr anzuſpornen, hat n Frankreich beſchloſſen, einen„großen Preis der Luftſchiffahrt ſtiften, der auf derſelben Grundlage wie der„Deutſch⸗Preis“ 5 ſiert ſein ſoll. Der ausgeſetzte Preis ſoll 400 000 Mark b a. und ſoll durch eine öffentliche Subſkription oder durch eine aufgebracht werden. Der franzöſiſche Luftſchifferklub hat den P lebhaft unterſtützt und die franzöſiſche Akademie der ſſch 5 ihn gebilligt. Sport. . Der Brieftaubenverein„Phönir Mannheim“ hält am Toſt⸗ menden Sonntag ſeinen erſten diesjährigen Wettflug ab Kaſſel Die eintreffenden Tauben werden im Lokal des Vereins innungshaus,§S 6, 40, ausgeſtellt und ſind Intereſſenten Freunde des Sportes freundlichſt willkommen. Zweiter Wett ab Hannover am Sonntag, den 17. Juni. Dritter Wettflu um den Ehrenbpreis der Stadt Juli. 5*Berliner Regatta. Unſer waſſerſportlicher ſchreibt uns: Die am kommenden Sonntag und Montag 5 waſſerſportliche Ereignis. Aus der großen Anzahl der Rennen, an dieſen beiden Tagen daſelbſt zum Austrag kommen er diefenigen um den Kaiſerpreis, Großer Preis von B licher Spannung ſieht man in den weiteſten Kreiſen des Rud ſports namentlich dem Ausgang der beiden erſten Ren in denen der Mannheimer Ruderklub, als Verteidiger d ztwei wertvollen Trophäen, Berliner.Kl.„Hellas, der Ha⸗ im vergangenen Jahre, dann Berliner Ruderklub, Spin Ruderklub um die Siegesp kämpfen. Während Hellas noch in derſelben Zuſammenſetzun ruder und durch intenſive Arbeit die Unebenheiten ſeines Ruderns faſt ausgeglichen haben ſoll, gehen die weiteren vier Konkurrent Ruderern anbertraut und die Hinterleute mit jüngeren Kräften ſetzt. Es erſcheint als ziemlich ausgeſchloſſen, daß ſich die be Rennen wieder zu einem Kampf zwiſchen nur 2 Booten geſtalt werden, da man in gut informierten Berliner Ruderkreiſen die Berliner Vertreter„Hellas“, Berliner Ruderklub und Spi als gleichwertig erachtet und beſonders Spindlersfeld ſoll letzten Tagen eine Höhe erlangt haben, die die Möglichk 1 men läßt, daß der Sieg auf deren Seite fällt. A Beweis dafür 91 5 daß er im 4. Selte. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 8. Juni. entfendel, iſt in letzter Zeit öfters berichtet worden. Mißliche Ver⸗ hältniſſe ließen erſt anfangs Mai eine endgültige Zuſammenſetzung ermöglichen und was in dieſer kurzen Spanne Zeit nicht alles an Arbeit geleiſtet werden mußte, wiſſen nur wenige richtig au be⸗ Urteilen. In aller früh morgens und ſpät am abend war die Mann⸗ ſchaft auf dem Waſſer tätig, um in dieſem unermüdlichen Ueben das⸗ Zuſammenſpiel zu erringen, welches im vergangenen Jahre den Erfolg brachte. Nicht ganz dürfte dieſes Ziel erreicht worden ſein und wenn auch in den letzten Tägen die Waſſerarbeit ſich weſenklich gebeſſert hat, ſo macht die Körperhaltung immer noch keinen beſonders ſchönen Eindruck, was jedoch den Fortgang des Bootes nicht ſtört. Vieletſeits neigt man zu der Anſicht, daß die Mannſchaft nicht ganz ſo gut wie vergangenes Jahr iſt, doch ſei nicht berſchtwiegen, daß es auch Ruderintereſſenten gibt, die gegenteiliger Anſicht ſind. Wer nun den Lorbeer ernten wird, läßt ſich nicht vor⸗ ausſagen, da bei Gleichwertigkeit der Mannſchaften der Sieg von den kleinſten Nebenumſtänden abhängt. Jedenfalls dürfen wir die Hoffnung hegen, daß die Ruderſache unſerer Vaterſtadt auch dies⸗ mal in Berlin in Ehren vertreten ſein wird. Die Herkomer⸗Antomobilfahrt. Linz, 8. Juni. Heute vormittag ſtarteten 120 Automobile. Als erſter fuhr Dreher⸗Berlin präzis 6 Uhr ab. In Abſtänden von 4½ Minuten folgten die anderen. Als letzter Wagen fuhr Nr. 156 (Betzinger) um.92 Min, ab. Als Prinz Heinrich als Nr. 56 abfuhr, erſchollen lebhafte Heilrufe. Der Prinz dankte freundlichſt. Mekk, 8. Junf. Ein hieſiger Bürſtenbinder wurde heute vormittag von einem an der Herkomerkonkurrenz teilnehmenden Automobil überfahren und ſofort getötel. Der Mann, der ſchwerhörig war, iſt nach Verichten von Augenzeugen direkt in das Automobil hineingelaufen. e, e, * Amſtekt, 8. Juni. Pring Heinrich bon Preußen paſ⸗ ſterte um 8 Uhr Amſtett. 116 Konkurrenzwagen kamen bis ½11 Uhr durch Amſtett. Auf der Strecke LinzAmſtett wurden drei Wagen defekt und ſind hier noch nicht eingetroffen. *Wien, 8. Juni. Zahlreiches Publſkum hatte ſich am Lan⸗ dungsplatze am Prater eingefunden, u. a. als Vertreter des baher. Automobilklubs Rittmeiſter Czermac, vom öſterreichiſchen Auto⸗ mobilklub Graf Wolff und Harms, ſowie noch verſchiedene andere hervorragende Perſönlichkeiten. Um 10.55 Min. kam als erſter Wagen Nr. 1, Dreher⸗Berlin, und Nr. 11 Martino um 10.56 an. Die Wagen Nr. 14(Büſing) und Nr. 2(Fitzner) kamen um 11.12 Min. Es folgten hierauf eine ganze Reihe von Wagen die Herren der Oberleitung, in welchen Wagen die Erbprinzeſſin von Sachſen⸗Meiningen und die Baronin Brandenſtein ſaßen. Prinz Heinrich traf um 10.35 Min. am Landungsplatze ein, wo er vom Epxekutivkomitee empfangen und bom Publikum ſtürmiſch begrüßt wurde. ee e Wien, 8. Jl in die einzige eee 17 1 Nurg nach an der Konkurrenz teilnehmende Dame, Miß Maud Maville, mit ihtem Wagen Nr. 38 an. Sie wurde vom Publikum freundlichſt begrüßt. Prinz Heinrich von Preußen iſt um ½1 Uhr vom Prater nach Semmerſng gefahren, um die Strecke zu ſtudieren. 33* bae ee ae, T e,, Nachtrag zum lokalen Teil. 155 e DLebensmüder. Ein bei Konditor Schneider in der Eichels⸗ heimerſtraße auf dem Lindenhof beſchäftigter ſchuitt ſich heute früh auf einer Bank an der Nadfahrbahnzim Neckarauer Wald die Pulsadern auf. Paſſanten fanden den Verletzten und ſorgten für ſeine Abholung mittels Krankenwagens. leber die Urſache der Tat konnte noch nichts ermittelt werden. 100 büünlg. 2* f 5 U Pflalx, Heſſen und * Schifferſtadt, 7. Juni. In ſeiner lezten Sitzung nahm der Gemeinderat Kennkufs don einer auf Ver⸗ anlaſſung der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik gegebenen Zuſchrift des kgl. Bezirksamts Speyer, wonach das Verhalten des Gemeinderates bei Geſuchen von Koloniearbeitern um Auf⸗ mahme in den bahyeriſchen Staatsverband nicht gerechtfertigt erſcheine. Der Gemeinderat beſchloß, weiterhin ſich ablehnend zu verhalten, da durch die Naturaliſterung die Arbeiter der Kolonie nach Umfluß von vier Jahren Heimat in Schifferſtadt erwerben würden und die Gemeinde nur, wie es heute ſchon ein Fall zeigt, Laſten, denen kein Aequivalent gegenüberſteht, auf⸗ gebürdet erhielte. 0* W * Neuſtadt, 4. Juni. Viel belacht wird It.„Pf. Pr.“ hier ein eigenartiger Pferdehandel, den ein hieſiger Kaufmann mit einem Bauern in der vorigen Woche in Böhl abgeſchloſſen hat. Der Neuſtadter hatie in Geſchäften dort zu tun und ſah vor einem Wirtshaus eine ate Mäöhre ſtehen, die wohl vor längeren Neiten ein Prachtgaul geweſen ſein mochte, jetzt aber infolge mancherlei Mängel das Mitleld oder auch den Spott der Vorübergehenden Herausforderte, ſe nachdem einer ein gutes Herz oder ein! humori⸗ ſeiſche Ader hatte. Tas letztere trifft in ſtarkem Maße bei dem keſagten Neuſtodtee Kaufmann zu, er beſah ſich die alterschwache Roſinante mit kritiſchem Blick und als eben der Eigentümer des Tieres, ein Böhler Bauer, aus dem Wirtſchaftslokal trat redete ihn der Neuſtadter Uzvoget an und es entſpann ſich der falgende Dialog:„He, Mann, Ihr habt da ein hübſches Pferd, ver nuft Ihr es nicht? Ich gebe 800 Mark dafür!“— Der Bauer:„Für 500 Mark könnt Ihr den Gaul haben, notabene ohne Gewähr!“ Der Kaufmann:„Natürlich kauf ich das Prachttier auch ohne Gewähr.“ —„Abgemacht,“ ſagte der Bauer und ſpannte den Gaul augenblick⸗ lich aus ſeinem Wagen, um ihn ſeinem neuen Herrn zu ſthergeben. Der Neuſtadter machte jetzt freilich ein verblüfftes Geſicht und meinte, er habe doch ſelbſtredend nur einen Jux gemacht, weil das Pferd gar ſo weit heruntergekommen ausſehe, der Bauer zwinckerte aber ſchlau mit den Augen und ſtellte die Namen der Umſtehenden ſeſt, welche den ganzen Handel mit angehört hatten, um ſie nötigen⸗ zalls als Zeugen vor Gericht laden zu laſſen. Das Ende vom Liede zwar, daß der Kaufmann tatſächlich die 500 M. zahlte und den Gaul in einer Neuſtadter Wirtſchaft ſo lange einſtellte und fütterte, bis ihn ein guter Freund von ihm mit guten Worten um eine bedeutend niedrigere Summe wieder losſchlagen konnte, denn das Tier war uuch nicht entfernt ſoviel wert, wie der ſchlaue Bauer infolge der Vorwitzigkeit des hereingefallenen Spaßvogels dafür erhalten hatte. Jrankfurt a.., 6. Juni. Im Palmengarten werden STamstag, den 9. Juni, nach borausgegangener akademiſcher Feier nachmittags 3 Uhr die 14 neuen Pflanzenſchauhäuſer, weſche einen zuſammenhängenden Baukomplex von ca. 3800 Qumte. umfaſſen, eröffnet. Zur Feier der Gröffnung dieſer prächtigen Neu⸗ ankage finden nachmittags und abends Konzerte von fünf Kapellen an drei verſchtedenen getrennten Plätzen des Gartens ſtatt. Auf den Tennisplätzen arrangiert„Varon Muckl“ ein Münchner Kellerfeſt zuſt ſeiner Oberbayeriſchen Kapelle in Nakionaltracht mit Tanz⸗ Helegenheit im Freien. Auf dem alten Kinderſpielplatz am großen Weiher wird eine Tiroler Sänger⸗Geſellſchaft die Herzen erfreuen, twährend auf dem Weiher ſelbſt, abends mit beleuchteten Gondeln belebt, Abteilungen vdon Bläſern und Sängern auf beleuchteten Kähnen Serenaden vorführen. Der Park twird mit Lampions, bun⸗ ten Gläſern und Illuminationslämpchen beleuchtet und für alle Auffübhrungen und Sehenswürdigkeiten lein beſonderes Entree außer dem für den Garten erhoben. 5 * Frankfurt, 7. Junl. Aus Köln wird der Fekk. Ika.“ gemeldet, daß die dotrt wes d 5 if. 19 Uhr ka 1 junger Mann und Dr. Hohe die Verteibigung des Möbelhändlers Wilhelm Meyer aus Wildungen, der des Raubmords an der Witwe Vogel beſchuldigt wird, auf Veranlaffung des Vaters des in Newhork Verhafteten übernommen haben. Die vielfach ver⸗ breitete Nachricht, daß die in Wiesdorf wohnende Schweſter des Meher auch in Unterſuchungshaft genommen ſei, enibehrt jeder Begründung. 5* Aus dem Allgäu, 7. Junl. Geſtern wurbe in Sonthofen das Haus des Konditors Köberle durch Ingenieur Rückgauer aus Stuttgart um 1,70 Meter ge⸗ hoben. Die Hebung ging glücklich vonſtatten. * Hanau, 7. Juni. In Aufenau(Kreis Geln⸗ hauſen) würde borgeſtern Nachmittag von einem in der Rich⸗ tung nach Hanau fahrenden Automobil ein ſechsjähriges Mäd⸗ chen überfahren und getötet. Der Fahrer kümmerte ſich nicht um das Kind, ſondern fuhr weiter. Die hieſige Polizei, der ſofſbrt von dem Vorfall telegraphiſch Meldung erſtaktet wurde, beſetzte alle in Betracht kommenden Zugänge zur Stadt; das beſchriebene Automobil traf aber nicht ein. Die Nummer des Automobils konnte von den Leufen, die den Vorgang beobachtek haben, nichk erkannt werden. Gerſchtszeüngs MW Ftankenthel, 7. Juni. Ein leichſiuniger B ſchwender hatte ſich vor der Strafkammer des hieſigen Landgerichts heute in der Perſon des 38 Jahre altien Wein⸗ gutsbeſitzers Karl Wolff aus Mußbach zu verankworten. Der Angeklagte, für den ſein Vater, ein begüterter Weinguts⸗ beſißer, ſchon Schulden im Betrage von 50 000 bis 60 000 M. bezahlt hat, hat am 4. Januar ds. Is. unter der Vorſpiegelung, daß er im Auftrage ſeines Vaters komme, dei dem Juwelier Völker in Peuſtadt a. H. 3 Ringe im Werte von 340 M. auf Kredit entnommen, um damit ſogleich nach Karlsruhe zu reiſen, die Ringe zu verpfänden und den Erlös zu verbrauchen. Als der jüngere Bruder des Beſchuldigten in Karlsruhe anlangte, war der Durchbrenner unker Hinterkaſſung einer Schuldenſumme ſchon wieder weiter gereiſt, um in Mainz, Koblenz, Köln, Stutt⸗ gart etc. das Schulvdenmachen fortzuſetzen, ſodaß ſein bedauerns⸗ werter Vater wiederum für eine ganz bedeutende Schuldenlaſt aufzukommen hakte. Das Urteil lautet wegen Betrugs unter Anrechnung von 3 Monaten tex erlittenen Unterſuchungshaft auf 5 Monate Gefängnis.6% Arbeiterbewegungen. Barmen, 7. Junf. Der Ausſtand der Poſamen⸗ litter von Barmen und Elberfeld hat nach neunwöchiger Dauer mit einer Niederlage der Arbeiter geendet. Den Arbeit⸗ rf an Poſamenten von N 1 15 2 TLeitte Hachrichten ung Telegramme. Villingen, 8. Juni. Hierſelbſt ſiegte in der dritten Klaſſe bei der Bürgerausſchußwahl die Zentrums⸗ liſte gegen die ſelbſtändige Liſte der Liberalen wie der Sozial⸗ demokraten. Abgeſtimmt haben nur 48 Prozent der Wahl⸗ berechtigten. 55 238 * Nürnberg, 8. Junſ. Die Hauptverſammkung des Vereins deutſcher Chemiker beſtimmte Danzig als Ort für die nächſtjährige Tagung und wählte Profeſſor Dr. Duisdurg⸗Elberfeld zum erſten Vorſitzenden. *Dresden, 7. Juni. Auf der Jahresverſammlung des“ Vereins für Schulgeſundheitspflege wurde heute die Errichtung von Lehrſtühlen für Schulhygiene und ſtarke Beſchränkung der Hausaufgaben verlangt. Damit wurde der Kongreß geſchloſſen. Der nächſte findet in Karlsruhe ſtatt. * Berlin, 8. Juni. Gegenüber der heutigen Behaup⸗ kung des„Vorwärks“, daß es unwahr ſei, daß Roſa Lurem⸗ burg auf ihrer Reiſe nach Rußland einen Sekretär mit⸗ genommen habe, ſtellt die„Poſt“ feſt, daß katſächlich ihr Sekre⸗ kär untet dem Namen Engelmann mitgereiſt iſt und daß Jogikas Paß auf dieſen Namen lautet. 15 Wildparkſtation, 8. Juni. Der Kaifer traf mit Sonderzug don Wien hier ein und wurde don der Kaiſerin empfaugen. Kiel, d. Juni. Das erſte und zweite Geſchwader der aktiven Schlachtflotte iſt nach Beendigung der Uebungen in der Nordſee heute vormittag im hieſigen Hafen eingelaufen. * Niederſaulheim, 8. Juni. Der berüchtigte Be⸗ ſiher der früheren Thomasmühle, Thomas von hier, der ſchon wiederholt im Irtenhauſe zur Beobachtung ſeines Geiſtes⸗ zuſtandes untergebracht war, weil er vor einigen Jahren bei einer beabſichtigten Verhaftung, die eine ſtundenlange Belagerung ſeiner Mühle erforderte, den Wachtmeiſter Diller anſchoß und ſchwer verwundete, hat heute Vormittag bei der beabſichtigten erneuten Feſtnahme, bej dem ein Aufgebot von 8 Gendarmen zugegen war, den Gendarmeriewachtmeiſter Rückert durch einen Schuß in das Herz getötet. 5 Salzburg, 8. Junk. Vier Touriſten verunglückten bei einer Partie in den niederen Tauern. Einer iſt tot, einer vermißt. Eierzelheiten fehlen noch. Eine Rettungskolonne iſt von Gaſtein abgegange.„„„ 20 * Paris, 8. Junk. Wie gerlauket, iſt die Entſcheidung über die Neubeſetzung des Poſtens des Militärgouver⸗ neurs bon Paris noch nicht erfolgt, weil mehrere Miniſter für dieſen Poſten den früheren Gouverneur von Madagaskar, General Gallieni,(nicht Gallilei, wie es im heutigen Morgen⸗ blatt irrtümlich hieß) vorſchlagen wollen. Konſtantinopel, 8. Juni. Der Kaſſationshof hat das gegen den Urheber der Ermordung Redwan Paſchas gefällte Todesurteil beſtätigt. Heſſiſche Abgeordnetenkammer. Darmſtadt, 8. Junj. In der Zweiten Kammer zeilte der Präſtdent Geh. Regierungsrat Haas mit, daß ſchon bei früheren Gelegenheiten, wie bei der Vereidigung des Abg. Möllinger und des ſpäteren welche belde der Mennonitengemein t angehöeten, +* 4 A ber Veredi. 22* Berlin, 8. Juni. Die„Nordd. Allg. Zig.“ veröffentlicht eine von dem öfſentlichen Leichenbeſchauer in San Fraueiseo her⸗ ausgegebene Liſte der identifizierten Toten, unter denen ſich 38 deutſch klingende Namen befinden, 7 Vom Dreſchgrafen. 85 Berlin, 8. Juni. Graf Pückler, der die Abbüßung ſeiner Freiheitsſtrafe unterbrochen hat, um in Berlin Vorträge zu halten, provozierte in einer geſtern abend abgehaltenen Ver⸗ ſammlung einen derartigen Tumult, daß die Verſammlung auf⸗ gelöſt wurde. Der Graf mußte aus dem Saal flüchten und wurde draußen, als er ein Automobil beſteigen wollte, vom Publikum iit Schirmen und Stöcken geſchlagen. Das Automobil brachte ihn aber It.„FIrkf. Ztg.“ in Sicherheit. 85 N Deutſche Kolonlalgeſellſchafl. e Königsberg, 8. Juni. Die Hauptberſammlung der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft wurde heute Vormittag durch den Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg mit einer Anſprache eröffnet, in der er u. a. ausführte: Die jüngſten Beſchlüſſe des Reichskages hätten leider gezeigt, daß die Mehrzahl der Reichs⸗ tägsmitglieder noch nicht von der unabweisbaren Notwendigkeit der Kolonien für Deutſchland durchdrungen ſei. Dieſe Beſchlüſſe hätten die eigentlichen Mittel für die wirtſchaftliche Entwicklung von Deutſch⸗Südweſtafrika verſagt, Ausgaben, die nur ein werbendes Kapital dargeſtellt haben würden, indem ſie ſchon nach kurzer Zeit reiche Früchte getragen haben würden. Es ſei die heilige Pflicht der Kolonialgeſellſchaft, nachdrücklich dafür zu ſorgen, daß ihre Auf⸗ faſſung über den Wert der Kolonien Gemeingut des deutſchen Volkes werde. Eines der beſten Mittel dazu ſei die Einwirkung auf die heranwachſende Jugend. Die Verſammlung ermächtigte ihren Vorſitzenden dem Großherzog bon Baden anläßlich des 80. Ge⸗ burtstages die Glückwünſche der Geſellſchaft zu überbringen. So⸗ dann wurde einſtimmig und ohne Diskuſſion folgender Antrag der Abgeordneten Lübecks und des niederrheiniſch⸗weſtfäliſchen Gauverbanes angenommen: Die Hauptperſammlung der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft ſpricht unter dem Ausdruck des lebhaften Be⸗ dauerns über die Ablehnung der Regierungsvorlagen durch den Reichstag betr. 1) Entſchädigung der durch den Krieg geſchädigten Anſiedler, 2) Eiſenbahnbau Kubuk.—Keetmanshoop, 8) Errichtung eines ſelbſtändigen Kolonialamts die Zuverſicht aus, daß dieſen berechtigten und dringenden Forderungen baldigft Geltung ver⸗ ſchafft werde. Zum Ort der nächſten Jahrestagung wurde Worms heſtimm. 7 * Die Töſung ber franzöſiſchen Budgetfrage. Paris, 8. Juni. In politiſchen Kreiſen verlautet, daß die Regierungserklärung, die Miniſterpräſtdent Sarrien am Mon⸗ tag in der Kammer verleſen wird, das Hauptgewicht auf die un⸗ ahweisbare Löſung der Budgetfrage legen und ausführen wird, daß die Deckung der ſtändigen neuen Ausgaben in Höhe von 159 Millionen Franks durch die Steuergeſetzgebung er⸗ zielt werden müſſe. Die Regierung ſchlägt zu dieſem Zwecke vor eine Umgeſtaltung der Erbſchaftsſteuer, eine Erhöhung der Ueber⸗ tragungsgebühren auf Wertpapiere, eine Erhöhung der Likörſteuer und ſchärfere Maßnahmen zur Unterdrückung der Stenerhinter⸗ ztehung. Zur Deckung der durch die marokkaniſche Angelegenheit berurſachten militäriſchen Ausgaben im Betrage von 195 Mill. Franes werden Obligationen auf kürzere oder längere Sicht aus⸗ vorgelegt werden, durch welchen fünf Kategorien von Einkünften getroffen werden und zwar Einkünfte, die aus Häuſern, aus Grundſtücken, aus Kapital und Arbeit, Einkünfte, die aus Arbeit allein und ſolche die aus Wertpapieren allein herrühren. Der Steuerſatz wird danach den Kategorien feſtgeſetzt werden, ſo zum Befſpiel, daß durch Arbeit geſchaffene Einkünfte weniger beſteuert werden, als die aus Kapital herrührenden. Ferner wird ein nach der Einwohnerzahl der Ortſchaften variierendes Minſmalein⸗ kommen ſteuerfrei bleiben. 12 Vermiſchtes. 5 — In den ſchweren Aprikſtürmen ſind nach einer vom Hamburger Bureau„Veritas“ veröffentlichten Statiſtik 87 Schiffe vollſtändig verloren gegangen, und zwar 69 Segelſchiffe, 18 Dampfſchiffe⸗mit 22 228 bezw. 31927 Regiſtertonnen. Darunter waren 4 deutſche, 3 Segelſchiffe und 1 Dampfſchiff mit insgeſamt 494k Regiſtertonnen. Außerdem weiſt die Statiſtik noch 326 verletzte, durch Unfälle, wie Strandungen, Kolliſtonen und Feuer beſchädigte 8515 auf, darunter ſind 31 deutſche, 2 Segelſchiffe und 29 Dampf⸗ ſchiffe. — Der 81jährige frühere Sparkaſſen⸗Kon⸗ trolleur Otto und deſſen 67jährige Ehefrau ſind erſt am Mitt⸗ woch zu Magdeburg in ihrer in der Hauptſtraße gelegenen Wohnung tot aufgefunden worden, nachdem man das Ehepaar bereits ſeit dem 80. Mai vermißt hatte. Beide hatten ſich mit Lyſol vergiftet. Die Leichen waren ſtark in Verweſung übergegangen. Der Grund zu dem Selbſtmord iſt wohl in dem Umſtand zu ſuchen, daß das Ghe⸗ paar überſchuldet war. Sehr viele Gläubiger drohten mit Klagen — Ein Panoramabrand wird aus Rathenow ge⸗ meldet. Dort war ſeit einiger Zeit ein„Panorama Internationale“ als Filiale des Berliner Kafſer⸗Panoramas aufgeſtellt, das aber mit Eintritt der wärmeren Witterung geſchloſſen wurde. Durch das Herabfallen einer Petroleumlampe entſtand nun, während der Be⸗ ſitzer des Panoramas ſchlief, ein Brand, der ſchnell um ſich griff und das ganze Inſtitut einäſcherte. Der Schaden iſt beträchtlich⸗ — In der Landesirrenanſtalt zu Neu⸗Rup⸗ hin erhängt hat ſich ein Inſaſſe namens Michaelis aus Berlin. Der Lebensmüde hat eine ſehr bewegte Vergangenheit hinter ſich und galt als einer der gefährlichſten Einbrecher, der vor etwa Jahres⸗ friſt die Provinz unſicher machte. — Ein toller Hund richtete, wie oberſchleſiſche Blätter berichten, in den Gemeinden Bauerwitz, Jernau, Tſchirnkau und Zülkowitz großes Unheil an; er biß 24 Perſonen, die ſich ſämtlich in die Anſtalt für Infektionskrankheiten nach Verlin begeben mußten. 25 — Der herzoglich⸗braunſchweigiſche Kam⸗ merherr Regierungsrat Günther v. Unger hat ſeie nem Leben, wie die„Braunſchw. Neueſt. Nachr.“ melden, durch einen Schuß in die Schläfe ein Ende gemacht. Die Motive des Selbſtmordes ſind augenblicklich noch nicht bekannt. — Vergewaltigung und Mord. Die 188jährige Lina Jäger von Chemnitz wurde ertränkt in einem Teiche bei Pleiſſa aufgefunden. Sie war vorher bei einer Tanzfeſtlichkeit geweſen und wurde von vier jungen Leuten nach Haufe begleitet. Dieſe haben ſie unterwegs vermutlich vergewalti ge wo n. Staatsanw⸗lgckaftliche gegeben. Ferner wird der Kammer ein Einkommenſteuerentwurf * 4i gt und ins Ermittelungen 2 — — „Mannhelm, 8. Junß General⸗Anzeigen 5. Selie. de Obligati 5 Velkswirtschalt.„„„ Pariſer Börſe. 8 5 25 andbriefe,„.⸗G. f. Rhſchiff. ̃ i fan Süddeutſche Kabelwerke Akt.⸗Geſ. Mannheim. Von der Pfäl⸗ 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 bf 1. Seeirndort bſch 101.—60 8. Inuk. Anfangskurſe. tiſchen Bank iſt beantragt, M. 3 Mill. Aktien der Geſellſchaft zur ½„„„ alte M. 95.80 b24½ Bad⸗Anſlin⸗k.Sedaf. 104.25 B e% Rente 98.40 98.40J Türk: Looſe 1133 Frankfurter Börſe zuzulaſſen 3½„„„, unk. 1904 070 fhe By. Kleinlein, Heſdlög. 101.50&. Faltener 105 40 105 40 Banque Ottomane 674— 675— Fran zuzulaſſen. 6%„„„ FKemmunal 97.50 be% Bürg⸗ Braußaus, Bonn 102.78 80 Spanier 95,20 96.60] Ris Tinto 1701 700 Akt.⸗Geſ. Schloß⸗Holel und Hotel Bellebue in Heidelberg. Die StädtesAnlehen. 4% Herrenmüßle Geng 100.— 8 Tärken uniſ. 96,35 96 35 5 Generalverfammlung ſoll auch über die Herabſetzung des Grund⸗ kapitals um M. 600 000 durch Zuſammenlegung von 2 Aktien zu einer Aklie zum Zwecke der Beſeitigung der Unterbilanz und zur Vornahme von Abſchreibungen beſchließen. 85 Der Stadtgemeinde Ludwigshafen a. Rh. iſt die amtliche Ge⸗ nehmigung zur Ausgabe von Aproz. Schuldverſchreibungen im Be⸗ krage von 3 370 900 M. erteilt worden. Die Reichsbank wird, wie nunmehr wohl mit Sicherheit an⸗ denommen werden kann, in dieſem Monat keine Diskont⸗ ermäßigung vornehmen. In den erſten Junitagen war die Frage einer Diskontherabſetzung im Hinblick auf die nicht gerade übermäßigen Ultimoanſprüche ventiliert worden, indes wird infolge der Nähe des Quartalswechſels doch von einer Zinsfußveränderung abgeſehen werden. Uebrigens hat ſich gezeigt, daß die Rückflüſſe nach dem Ultimo bisher nicht ſehr umfangreich waren, und daß der Bank in den erſten Tagen des Juni ziemlich erhebliche Beträge auf Girokonto entzogen wurden. Münzprägung. Im Mai wurden in den deutſchen Münz⸗ ſtätten M. 7131 240 Doppelkronen für Privatrechnung, M. 1943 872 Zweimarkſtücke, M. 3 761.554 Fünfzigpfennigſtücke, M. 458 134 Zehnpfennigſtücke, M. 269 436 Fünſpfennigſtücke, M. 35 894 Zwel⸗ pfennigſtücke, M. 51 109 Einpfennigſtücke geprägt. Auf die vom Reichsinvalidenfonds zum Verkauf geſtellten 17 Millionen 3½proz. inländiſcher Staatsanleihen iſt ein gemein⸗ ſames Gebot derjenigen großen Bankengruppe, die die Reichs⸗ anleihen und preußiſchen Konſols zu übernehmen pflegt, abgegeben worden, und zwar unter Führung der Seehandlung. Während kisher dieſe Beträge aus den Beſtänden des Invalidenfonds zu einem, den Tageskurs nur unweſentlich unterſcheidenden Preiſe zum freihändigen Verkaufe übernommen wurden, hat die Banken⸗ gruppe angeſichts der Tatſache, daß der Anleihemarkt eine ſehr geringe Aufnahmefähigleit bekundet, und auf der letzten großen 34%proz. Anleihe erhebliche Beträge noch nicht untergebracht ſind, das Gebot niedriger gehalten. Wie verlautet, beträgt dasſelbe 99 Prozent. Die Entſcheidung über die Annahme des Gebots ſeitens des Reichsinvalidenfonds ſteht noch aus. Dolfus⸗Mieg u. Co.,.⸗G. in Mülhanſen i. E. Im Rechnungs⸗ jahre 1905 erzielte die Geſellſchaft einſchließlich des Vortrages einen Reingewinn von 1274577 M.(287 636), wovon 900 000 Mark(wie i..) als Dividende von 9 pCt. verteilt und 374 577 M. (287 636.) vorgetragen werden. Die Germania, Trausport⸗Verſicherungs⸗Akt.⸗Geſ. in Berlin verteill wieder 8 pEt.(wie i..]) Dividende. Die Kontinentale Waſſerwerksgeſellſchaft in Berlin ſchlägt für 1905⸗06 7½ PCt. Dividende(7 pet. i..) vor. Die Haaſenſtein u. Vogler Akt.⸗Geſ. in Berlin bringt eine Erhöhung des Grundkapitals um M. 300 000 auf M. 1 Million in Vorſchlag. Verband deutſcher Lackfabrikanten, Berlin. Die diesjährige in Wiesbaden abgehaltene Hauptverſammlung befaßte ſich mit der im Februar dieſes Jahres veranſtalteten Enquete über den Spiritusring und ſprach die Erwartung aus, daß die Zentrale der Spiritusverwertung fernerhin den berechtigten Wünſchen der Lackherſteller entſprechen werde, andernfalls ſei nicht ausgeſchloſſen, daß die Lackherſteller ſich nach einem geeigneten Erſatzmittel für Spiritus umſehen würden, womit man bekanntlich ſchon häufig beſchäftigt geweſen iſt. Deutſche Militairdienſt⸗ und Lebens⸗Verſicherungs⸗Auſtalt a. G. in Hannover. Der jüngſte Geſchäftsbericht weiſt folgende Reſultate auf: Der Geſamtzugang im Jahre 1905 betrug: 9617 Anträge über M. 21 411 290 Verſicherungsſumme; zum Abſchluß gelangten: 9108 Verſicherungen über M. 19 147 990 Kapital. Beſtand Ende 1905: 197 485 Verſicherungen über M. 301 882 559.84 Kapital. Es betrugen insgeſamt: die Prämieneinnahme Mark 9054 467.96, die Prämien⸗Reſerve und Prämien⸗Ueberträge Mark 123814 293.83, die Hypotheken M. 122 003 178, die Wertpapiere M. 3 459 867.30, die Zinſeneinnahme M. 5 276 953.66, der Ueber⸗ ſchuß M. 791 193.18, die Sicherheits⸗ und Garantiefonds Mark 1541 421.46, der Dividendenfonds und der Dividenden⸗Reſerve⸗ fonds M. 4 984 677.29, der Hypotheken⸗ und Effekten⸗Reſervefonds M. 120 000, der Kriegs⸗Reſervefonds der Abteilung II Mark 290 887.16, der Extraprämienfonds M. 67 370.78. Zahlungseinſtellung. Die Damenkonfektionsfirma Franz Cohn in Dresden iſt in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die Verbindlichkeiten betragen 250 000 M. Es wird ein Vergleich von 25 pEt. angeſtrebt. Die Schwierigkeiten ſind, laut Confectionär, ee durch Börſen⸗ und Grundſtücksſpekulationen ent⸗ tanden. Die Auswanderung über Hamburg hat erheblich zugenommen. Im Mai ds. Is. ſind 17423 Perſonen gegen 15 141 im Mai des Vorjahres und ſeit Jahresbeginn 75778 Perſonen(i. V. 66 815) ausgewandert. Erhöhung der Zinkblechpreiſe. Infolge der guten Konſumfrage und wegen der weiter geſtiegenen Rohzinkpreiſe erhöhte der Ver⸗ band den Zinkblechpreis um M. 1 pro Doppelzentner. Lanbwirtſchaftliche Zentraldarlehenskaſſe für Deutſchlaud. Die in Koblenz abgehaltene Generalverſammlung ſetzte die Dividende euf 3¼ pet. feſt. Es ſind im abgelaufenen Geſchöftsjahr ins⸗ geſami 552 Mill. M. umgeſetzt worden. Die Zahl der an die Zentraldarlehenskaſſe angeſchloſſenen Darlehenskaſſenvereine iſt um 165 auf 4063 geſtiegen. Telegrammſe. * Eſſen(Ruhr), 8. Juni. Wie die„Rheinniſch⸗Weſt⸗ fäliſche Zeitung“ hört, wurde in der Sitzung der Skahlwerks⸗ beſitet am 81. Mai der Antrag geſtellt, den Stahlwerks⸗ verband unverändert vorläufig ein Jahr bis zum 30. Juni 1908 zu verlängern, um der derzeitigen günſtigen Konjunktur eine kräftige Stütze zu verleihen. Die diesbezüglichen Er⸗ klärungen, jedoch ohne Bedingungen, müßten bis zum 15. Juni dem Vorſtand übergeben ſein. Das genannte Blatt meldet weiter, es beſtehe allſeitige Geneigtheit, dem Antrage zuzu⸗ ſtimmen. e Mannheimer Eſfektenbörſe vom 8. Juni.(Offizieller Bericht) Heute notierten: Bad. Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien 480 ., Bad. Aſſekuranz⸗Aktien 1410., 1420 B. und Akt.⸗Geſt für Seilinduſtrie 184 B. Die Aktien der Würzwrühle, vorm. Gebr. Abres. Ne a. G. munrden 188 Prog. umgeſetzt. „ 3½ Freihurg ſ. B 08.50 54½% Mamiß. Dampf⸗ 610% Heidelbg. v. J. 1903 97.80 b5 ſchlerpſchfffaßets⸗Gel. 102.100 30 Kaxksruhe v. J. 1896 87/.40 b4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 102. 96. 30½6% Lahr v. I. 1902 4½%% Ludwigshafen 1 5 97.— bi Geſellſchat 1̃500.— 6 werke, Farfsrubhe v. 1900 100.— C4½% Wfält. Chamolte u. 97.80 V[ Tonwerk.⸗. Eſſenb. 102.— G Oblig. 1901 100.80 4½% Ruſf..⸗G. gellſtofff. 1885 97.60 N Waldbof bei Pernau in 98.— Livland 101.50 G 98.— 4¼% Speyrer Brauhaus 5 97.50 B.⸗G. in Speyer 101. G 97.30 B4½ Speyrer Ziegelwerke 102 10 K 98.— G4½% Südd. Draßtinduſtr. 101,38 G 98.25 Gf4% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 101.—6 4½ Bellſtofffabrik Waldhof 104.80 G 1888 1895 1898 1904 1905 ſtrle rückz, 105% 104.25 G eee, Banken. Brief Geld Brief Geld Babdſſche Bank—— 133.— Br. Nitter, Schwez-. 28.— Gewbk. S peyet 50% B—.— 128 250„., Welz, Spever 9550.— Bfälz. Bank—.— 101.80„ 2. Storch. S.„ 104— 108.— Pfält. Hun.⸗Bank 198.——. Werger, Warms 103.— 88.— 90.— e gf, Sy.⸗ u. Kdb. Land.—.— 140— WPormſ. Br. v. Hertgae—.— Rbeſn. Kredithank—.— 148.50 Pflz. Preßh. n. Spfför. 188.— Rhbein. Hyp.⸗Bank—.— 199.5 Frausvort Südd. Bank 119.28 119,— u. Verſicherung⸗ Giſenbahnen. B..⸗G. Nhſch. Seetr.— 89.— Fhem. Induſtrie. .(H..chem. Anduſfr—. Had. Anfl. u. Sodafbr. 457 50 Chem. Faub. Goldenba. 188.20 Merein chem. Fabrſſen— Vereſn D. Oelkabrfken 136.50 Rannß. Verficherung 575.— 565.— .500 Oberrh. Verſ.Geſ.—— 510.— Württ. Transu.⸗Verſ. 725.— 720.— In duſtrie. 5 .⸗G. f. Seilinduſtrie 134.——.— Dingler'ſche Mſchfbr.—.— 102. 5 4— 2— Wft. AW. Vantag 105 5 Imaillirfbr. Kirrwell.—— 80—— Emaillw. Maikammer 102.50—.— Brauereien. ECttlinger Spinnerei 103——.— Bad. Braueret—— 125.—Hüttenh. Spinnerei 98 50—.— —.— Binger Aktienbierbr⸗ Karlsr.Maſchinenhau 230.—— Durf. Hof vm. Hagen 268.50—. ahmeder Hald u. Nen—.— 282.— Eichbaum⸗Braueref—.— 158 75 Koſth. Cell ⸗u. Papierf. 246——.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 101 Mannh. Gum u. Asb.—— 120.— Ganters Bt., Freſbg.—.— 110—Maſchinenf, Badenia—.— 205— —.— Kleinkeln, Heivelberg—.— 166.Nähgt U. Fahrradf.— 14150 Homb. Meſſerſchmitt 82—- Poril⸗Cement Holbg.—.— 147 Ludwigsb. Brallere! 245—.— 177— Mannh. Aktienbr. 144——„ Weyr,—.— 70.— Pfalibr. Geiſel, Mohr 52— 50. Würzmithle Neuſtadt—.— 133.— Zellſtofffabr. Waldhof 312— Zuckerfhr. Waghäuſel 106.——— —11875 2—.— Brauerei Sinner 242 Br. Schroedl, Holbo. 223.—— Br. Schwartz, Speyer—.— 180.— Zuckerraff. Mannz. * + Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) *„ Berlin, 8. Juni.(Fondsbörſe.) Das Geſchäft bewegte ſich auch heute wiedet in ſehr beſcheidenen Grenzen und am Induſtrieaktienmarkte verſtimmte der Rückgang der Deutſch⸗ Luxemburger. Rheinſtahl verloren ziemlich I pet. und auch die übrigen Eiſen⸗ und⸗Kohlenaktien ſtellten ſich durchweg* bis 34 PCt. niedriger. Auf dem Rentenmarkte konnten ſich dreiprozentige Reichsanleihe etwas heben. Ruſſiſche Anleihe eiglen Anſatz zur Beſſerung. Von Banken Schaaffhauſen ſcher Bankverein angeregt durch die Zeikungsmeldung, daß die Divi⸗ dende der internationalen Bohrgeſellſchaft für das abgelaufene Geſchäftsjahr auf 500 pt. feſtgeſetzt werden dürfte. Ruſſiſche Bank gaben ½ pCt. nach, ebenſo öſterreichiſche Kreditkaktien. Die in den letzten Tagen von der Spekulation bevorzugken Eiſenbahnwerte litten zum Teil unter Realiſterungen. Auch Meridionalbahnaktien gingen weiter zurück. Prinz Heinrich⸗ bahn erholten ſich von ihrer anfänglichen leichten Abſchwächung. Schiffahtrsaktien lagen unter Bevorzugung von Hamburger Paketfahrt feſt. Tägliches Geld 3½—8½ pét. Die Geſchäfts⸗ tätigkeit ſchrumpfte bei Beginn der zweiten Börſenſtunde der⸗ maßen ein, daß es auf mehreren Marktgebieten zu keinen Um⸗ ſätzen kam. Bochumer Gußſtahl erholten ſich von ihrem Rück⸗ gang. Oeſterreichiſche Staatsbahn feſt. Später ſtiegen Prinz Heinrich erheblich auf Brüſſeler Nachfrage und Prämienkäufe. Die Börſe ſchloß luſtlos. Deutſche Anleihe bei fehlender Kauf⸗ luſt wefter nachgebend. Eiſenwerte kräge. Induſtriewerte des —— — Kaſſ amarktes ſchwächer. Berlin, 8. Junk.(Schlußkurſe.) 3150 81— Ruſſennoten 915.80 215.88 Fombarden Nuſf. Aul. 1902 79.40 79.40 Fanada Paclfte 160 90 6050 81ſe% Reſchsanl. 299.40 99.30] Hamburg. Packet 162 50 16240 30% Reſchsanleihe 87.50 87.30 Nordd. Llond 128.90 128.60 4% Bad. St.⸗Anl. 102.70 102.60 Dunamtt Truft 174.10 174 50 8½ B. St. Obl. 1900 98 40 98.30] Licht⸗ u. Kraftaul. 139.20 139.— 6½% Bayern 98.50 98 50] Bochumer 257.20 257.— 4% Heſſen—.— 9850] Konſoltdakton— 462.— 30% Heſſen 85,20 85.— Dortmunder 88 40 8650 30% Sachſen 86 50 86.40] Gelſenktrchner 226 50 225 90 40% Pfbr. Rh. W. B. 100,60 100 60 Harpener 219 70 219.— 5% Chineſen 101.60 101 90 Hibernia 75——— 4⸗% Ataltener 105.20 105.10] Hörder Bergwerke 215.70 21490 4½ Japaner(neu) 95.40 95.40] Laurahütte 248 90 248 50 1860er Loſe 160.40 160 20 Phönir 221.— 219 70 4% Bagdad⸗Anl. 89.— 88 90] Nibeck⸗Montan 215.— 215— Kreditaktten 211 50 21070] Purm Nevier 148.— 150— Berk.⸗Märk. Bank 165.— 165 10] Anflin Treptow 375.5 876.— Berl. Handels⸗Geſ. 173.60 17840] Braunk.⸗Brſt. 225 70 2450 Darmſtädter Bank 14190 141 90] D. Steinzeugwerke 241.50 241— Deutſch⸗Aſtat. Bank 187.20 187.50 Düſſedorſer Wag. 32430 828 70 Deutſche Bank(alt) 288.— 28770 Elberf. Farben(alt) 548 50 548 90 „ 66.)—.——] Peſtereg. Alkallw. 241.— 240.— Disc-⸗Kommandii 185.50 185.10 Mollkämmerei⸗Akt. 163— 163.20 Dresdner Bank 160.20 160,½0 Chemiſche Charlot. 21870 218 20 Rhein. Kreditbank 143.10—.— Tonwaren Wiesloch 161.50 169.— Schaaffh. Banko. 159.40 159.60 Zellſtoff Waldhof 311.— 309 Lübeck⸗Büchener———.— Celluloſe Koſtheim 24470 2ʃ3.20 146.60 146.40 Rüttgerswerken 146.50 147 Staatsbabn Privat⸗Discont 3¼ 90 W. Berlin, 8 Juni.(Telegr.) Nachbörſe. 146.50 146 40 Kredit⸗Attien 211.60 210 70 Staatsbahn Distonto Komm. 18540 J8%1 densbeben 1z. Audwiasbahn—.— 234.F0Pannh. Dampfſchl. 72.——.— 149.—„ Vagerhaus 96.——— „Nerdbahn 141.——— 1 Hellbr. Stra errgg 20 1. ſwontinentel. Verl.—.— 405.— 31.30 380.90 Condoner Eſſektendoͤrſe. London, 8. Junk.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenborie. 3 e% Reichsanleihe 86ʃ1/ 856/] Sduthern Paeifie 69/ 69— 5 e% Chineſen 102½ 102½ Chicago Milwaukee 182% 188 4½% Chineſen 985ſ/, 987/ Lender Pr. 91% 81 2%% Conſols 89/1 89/16] Atchlſon Pr. 1061% f 4 0% Italtener 105— 105— voutsv. u. Naſhv. 154½ 135 4 9% Griechen 353/— 54—Union Pacifie 156—8 8% Portugieſen 72— 72— Unit. St. Steel com, 42½ Spanier 9% di%%/ D Türken 95½/ 95ʃ˙/ Friebahn 47586 4% Argentinler 90— 90— Tend.;: ſtill. 6% Mexikaner 36¾ 35¾ Debeers 17556 4% Japaner 92/ 92% Chartered 15—5 Tend.: träge. Goldftelds 4 Ottomanbant 17— 16“%/' Randmines 5¹⁰. Rio Tinto 67 ½% 67/ aſtrand 475 Braſtlianer 90— 90— Tend.: tiräge. Berliner Produftenbörſe. * Berlin, 8. Junk.(Produktenbörſe. Die bedeutenden Preisſteigerungen in Amerika haben eine ſtarke Rückwirkung au Berlin, 8. Juni.(Telegramm.)(Produktenb örſe. Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 5 8. 72 Weizen de 182.75184—] Mais per Juli 129.50 130.2 „ Sept. 17750 178.50„ Septbr.——— „Dezbr.——.—— Roggen per Juli!——153.75 Rübst per Oktor. 53.30 „ Sept. 153 75 155.— en Deßhr. 58 „ Dezbr.—„ Juni 5050 Hafer per Jult 164 25 164.75 Spiritus Joer loeo—. „Septbr. 151.75 152.25 Weizenmehl 24 50 —.—— Ioggenmehl 21.60 Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers * Frankfurt, 8. Juni.(Fondsbörſe.) Die hieſig Börſe verhielt ſich ſehr reſerviert und im Einklang der Partſe⸗ Schlußbörſe war die Spekulation zurückhaltend. Die Umſe waren auf den meiſten Gebieten fehr gering. Der Bahnen⸗ markt war heute ruhiger und war eher zu Realiſierungen geneigt. Meridionalbahn gedrückt. Für Montanwerte lagen günſtige Meldungen vor, nämlich die Generalverſammlung des Hörde Bergwerkvereins und die Nachricht von der Verlängerung des Stahlwerksverbandes bis zum 30. Juni 1908. Obwohl di⸗ Nachrichten dem Markte gute Stütze boten, kam ſelbiges in de Kurſen nicht zum Ausdruck. Die Aenderungen auf dem Mon tanmarkte waren belanglos und eher zur Abſchwächung geneig Bankaktien wenig verändert. Belebter war bei feſter Tenden Schaaffhaufener Bankverein. In Induſtriewerten wurde Realiſierungen vorgenommen. Die Aktien der Holzverkohlun induſtrie ſtiegen auf die Errichtung eines neuen Werke fahrtsaktten behauptet, Hamburger Paketfahrt Fondsmarkt zeigte ſchwache Haltung in Rückwirkung auf Pas Ausländer ſchwächer, Italtener kaum behauptet. Auch war ein weiterer Rückgang in Reichsanleihe zu bemerken. i prozentige Fonds 20 Pfg. niedriger. Im weiteren Verlauf blieb die Börſe ruhig und zeigte auf den meiſten Gebiete! behauptete Tendenz. Die Börſe ſchloß bei ſehr feſter Tendenz. Nachbörslich notierten Kreditaktien 211,40, Diskonto 185,30 Lombarden 30,80. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont%½ Prozent. Wechſel. 8. Amſterdam kurz 168.82 168.80 Faris kurz Belaien„ 81.175 81.175 Schweiz. Pläte„ Jalſen„ 81.425 81.45 Wien London„20.487 20.46JNapoleonsd'or 16.26 1 85 lang-—-. Privat⸗Diskont 8 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4e, rt. Oup.-Afdb. 100.80 100 80 4%.K. B. Pfdbr03 100,90 100.903 4% 5 59 0 110 5 40 Hyp. b. 101. 01. 1 08 904.90 90 11 bbe, d 80 b e 05 0 3½ Pr. Pfoßr.⸗Bkl⸗⸗ Kleind, b 04 96.— 886 31½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗. Hyp. Pfd.⸗Kom. Obl, unkündb. 22 99 50 1ſ, Pr. Bob⸗Fr. 94 50 44.50 4% Ctr, Bd. Pfd. vo 100. 50 100.50 „ unk. 0 101 90 101.90 4%„ Pföbr..91 unk. 10 101.90 101.90 4% Rh. H. B. Pfb. 02 100 50 100.5 4%„ Pfdbr..O8 4%„„„ 1907 100.50 unk. 12 102.70 102.70 4%„„„ 1912 102.30 94%½„ Pfpbr..86 ai„„ ae 89 it. 94 95.80 95,10 3½„„„ 1904 95½7 3%„ Pfd. 93/06 95.20 95 10%½„„„ 914 4%„ Com-Ibl. Rh..⸗B..O0 97.50 v. l,unt 10——— ſe Rhein. Weſtf, 5 3%„ Com.⸗Obl. B. ⸗G.⸗B. 1910 101.69 .87, unk.91 98 30 98 30 ſeſ, Pf. B. Pr.⸗Obl. 100,80 l01 3% Com.⸗Obl. 19%0 Pf..Pr.⸗O.—.— v. 96006 98 30 98.30 ½5 Ital.ſttl.g. G. B. 7280 40% Pr. Pfob, unk. 09 100.80 100 80 40%„ 12 101.50 101.50 Vank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien Badiſche Bant 148.— 123.— Oeſierr.⸗Ung. Band 119 790 119 Bexl. Handels⸗Geſ. 173.40 173.70 Oeſt. Lönderbank 0 Comerf. u. Disk.⸗B. 121.70 12195]„ Kredit⸗Auſalt 21120 211 Darmſtädter Bank 141.90 142 Pfälziſche Wank 101 80 101 80 Deutſche Bank 288.10 288.)] Pfälz. Hyd⸗Bank 197.75 197 60 Deutſchaſtat. Vank 187.10 187 40 Preuß. Hypothenb. 120.95 121.1 D. Effeften⸗Bant 112.60 112 70 Deutſche Neichsbk. 155.— 15 Disconto⸗Comm. 185 60 185 30 Rhein. Kreditbank 143 50 Dresdener Vank 160 50 160.4] Nhein. Hyp. B. M. 199 5 Frankf. Hyp.⸗Band 207.— 206 50 Schaaffh. Bankver. Frkf. Oyp.⸗Creditv. 157.50 167 50 Südd. Bant Mhm. 119.— Nationalbank 127.50 127.50 ü Eve o0 6. Seite. General⸗Anzeiger. Staatspapiere. A. Deutſche. 15 8 7 8 31½ Dſch. Reichsanl 99.70 99.550 Tamaulipaß 100.95 100.95 8 3 87 Bulgaren 95 99.60 81½ pr. konf. St.⸗Anl 90 14/0 Griechen 1890 53.— 52.10 3 5 italien. Rente 105.20105.— 5 3 0 4 bad. St.⸗A.„ 102.50 102.50] 4½ Oeſt. Silberr. 100.75 100.75 51½% bad. St.⸗Obl. fl 98.60 98 50 41ſ½ Papierr.—— 100.80 1„ M. 98.50 98.30 Oeſterr. Goldr. 100.70 100.65 7„ 00, 98.85—.— Portg. Serie 1 65.95 69.90 bayer..⸗B.⸗A. 101.60 101.70%3 dto. 1.50 70.50 3½ do, u. Allg.⸗A. 98.60 98.50 4½ neueguſſen 1905 99.70 96.70 8 5 86.60 86.75 4 Ruſſen von 1880 79.05 78 60 1 Heſſen 103.15 103.—4 ſpan. ausl. Rente 97.— 97.— 3 Heſſen 85.35 85.054 Türken v. 1908 89.— 88.80 3Sachfſen 86.50 86.50 4 Türken unif. 96. 95 75 3½ Mh. Stadt⸗A.05———.—4 Ungar. Goldrente 98.45 96.4 4„ Kronenrente 96.05 95.85 Ag..Gold⸗A. 1887— 4½ Ehtneſen 1898 97.65 Verzinsl. Loſe. 97.55 —— Oeſt. Loſe v. 1860 160.30 160.20 Türkiſche Loſe 147.90 147.— Egypter uniſizirte—— Mepikaner äuß. 102.50 102.55 5 inn 70.55 70.85 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabritk 107.50 107.— Ektr.⸗Geſ. Schuckert 135— 134.75 Eichbaum Mannh. 155.— 155.— Allg..⸗G. Siemens 194 60 195.— Mh. Akt.⸗Brauere. 143.— 143.—Ver. Kunſtſeide 426— 425 Parkakt. Zweibr. 118.— 118.— Lederw. St.Ingbert 52— 52.— Weltz z. S. Speyer 95.-— 94.— Spicharz 113— 113.10 Cementw. Heidelb. 146.20 46.— Walzmühle Ludw. 198 50 198.— Cementf. Karlſtadt 124 40 124.— Fahrradw. Kleyer 341.75 338.20 Bad. Anilinfabrik 457.— 457.— Maſch. Arm. Klein 110 50 111.— Eh. Fbr Griesheim Pfälz. Nähmaſch. 398.70 397.— erein chem. Fabrik 326.— 326.— Them. Werke Albert 374 50 374.80 Accumul,⸗F. Hagen 223.50 222.— Aec. Böſe, Berlin 87.— 87.— Allg. Elk.⸗Geſellſch. 226 20 225 90 Zellſtof Waldhof 310— 311.60 Lahmehger 1538.90 153.90 Südd, Immob. 121 80 121.80 Bergwerks⸗Aktien. 257.50 260.50 141.50 140.60 Maſchinenf. Baden, 205— 204.50 Dürrkopp 429.— 424.— Maſchinf. Gritzner 222 50 223,.— Schnellprf. Frkth!. 188.— 188.— Oelfabrit⸗Aktien 137.— 137.50 Seilinduſtrie Wolff 135—138.50 Lampertsmühl 91.80 92.— Bochumer 257 90 257.— Harpener 219 90 219.30 Buderus 133 30 132.— Hibernia—— Concordia———— Weſterr. Alkali⸗A, 240— 239.90 Deutſch. Luxembg. 216.— 215.— Oberſchl. Eiſenakt, 13250 131.60 Friedrichsh. Bergb. 158 30 158.— Ver. Königs⸗Laurg 249.70 249.50 Gelſentirchner 226.50 225.80 Roßleben 117.— 111.— Alktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 284.75 235.—] Oeſterr. Süd⸗Lomb 314)0 61.— Pfalz Maxbahn 148.20 148.20 Oeſterr. Nordweſtb 112.— 112.— o. Nordbahn 140.— 140.—-„ Lit, B. 117——.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 140.50 140.50 Gotthardbahn——— Ital. Mittelmeerb.—— „Meridionalbahn 163.40 161.— Baltim. Ohio 109.— 109.50 Fraukfurt a.., 8 Junj. Kreditaktien 211.40 Staats⸗ bahn 146.60 Lombarden 31.20 Egypter—, 4% ung. Goldrente 96.40 Gotthardbahn 199.—, Disconto⸗Commandit 185 40 Laurg ——, Gelſenkirchen 226.50, Darmſtädter 142.—, Handelsgeſellſchaft 173.70 Dresdener Bank 160.40 Deutſche Bank 238.—, Bochumer 25750 Northern—.—. Tendenz: rühig. Nachbörſe. Kreditaktien 211.40, Staatsbahn 146.50 Lombarden 81.—, Disconto⸗Commandit 185.30 Gerichtszeuung. Mannheim, 7. Juni.(Strafkammer III.) Vor⸗ ſitzender: Herr Landgerichtsdirektor Wengler. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Amtsanwalt Lubberger. Der Bahnarbeiter Betzwieſer in Neckarhauſen iſt Vater eiwes 15 Jahre alten blödſinnigen Mädchens, eines Weſens, das gicht einmal imſtande iſt, ſich allein an⸗ und auszukleiden. An dieſem Ermſeligen Geſchöpf verging ſich jemand und es brachte ein Kind zur Welt. Ganz Neckarhauſen war darin einig, daß lein anderer s der 17 Jahre alte Bruder des Mädchens, der Kalkbrenner hilipp Betzwieſer, das Unheil angerichtet; denn niemand kennt ihn anders als einen nichtsnutzigen verdorbenen Burſchen. Ein direkter Beweis war allerdings nicht zu erbringen und er leugnete. Er war gar nicht erſchrocken oder aufgebracht, als man ihn für das Geſchehene verantwortlich machbe, ſondern ſagte höhniſch: Mich können ſie ein halbes Jahr hineinſetzen, aus mix bringen ſie nichts heraus! Merkwürdig war auch das Benehmen der Eltern. Von iner Anzeige kein Jota. Auf die Frage, ob der Philipp da nicht etwas angeſtellt habe, zuckte der Vater die Achſeln. Das Kind iſt bor 14 Tagen 4 Monate alt geſtorben. Philipp Betzwieſer war heute wegen Blutſchande angeklagt. Da, wie ſchon bemerkt, ein birekter Beweis fehlte, mußte er freigeſprochen werden. Vert.: MRechtspraktikant Dr. Hirſchler(für Dr. Frank.) Der 17 Jahre alte Taglöhner Johann Schober aus Sand⸗ guſen ſtieg am 15. April bei Georg Hirſch in Neckarhauſen ein und Hamburger Packet 162.50 163.— Nordd, Lload 129.70 128 90 Oeſt.⸗Ung. Staatsb 146.50 146.50 Schachtel einen kleinen Betrag. Das Urteil lautet auf 6 Wochen Ge⸗ ängnis. Eine reſolute Dame iſt die Gattin des Straßenbahnſchaffners anz Link. Als am 31. März d. J. ihr Logismann, der Schloſſer Joſeph Hook, bei der Abrechnung einige Poſten, die ſie ihm in reide geſetzt hatte, nicht anerkannte und es darüber Diſput gab, ſchoh ſie ihn in ſeine Klauſe, ſchloß von außen ab und ſagte, jetzt nüſſe er warten, bis ihr Alter heimkomme. Da Hook Lärm ſchlug, 10 ſchloß ſie nach zehn Minuten wieder auf, nicht ohne vorher be⸗ Mmerkt zu haben, wenn Hook ſie angveife, ſchlage ſie ihm das Beil ſufs Hirn. Inzwiſchen hatte aber ein anderer Hausbewohner die Polizei aufmerkſam gemacht, welche den Fall notierte. So kam es, baß heute Frau Link, die handfeſte Germanin, ſich wegen„Freiheits⸗ entziehung“ zu verantworten hatte. Sie gab an, ſie habe aus Not⸗ wehr gehandelt, da Hook ſie beſchimpft und angepackt habe. Hook agt aber anders aus. Sie ſei wütend geweſen, weil er ihr unberech⸗ ſte Forderungen nicht anerkannt habe. Es wurde auf 2 Tage Ge⸗ ngnis erkannt. Vert.:.⸗A. Dr. Katz. Bei einem Streit in der Wirtſchaft zum„Waldſchlößchen“ achte der Wirt Franz Till von ſeinem Hausrecht ausgedehnten ebrau Er prügelte einen der Kampfhähne ganz erbärmlich. as Schöffengericht nahm an, daß es Till dabei weniger um das vecht als um die Gelegenheit, einmal tüchtig raufen zu en ahl aus der Ladenkaſſe den Betrag von 10—12., aus einer. Woch zu tun geweſen ſei und verurteilte ihn zu 4 Dagegen legte er Berufung ein. ie St Standpunkt ein, daß Glerdings ſei er ein bi rafe, doch ſeien 50 M. g 5 )elenheinz. Vertreter des Nebenkläger Die vor 8 Tagen behufs Ladung von Zeugen vertagte Ver⸗ handlung gegen den Töpfer Heinrich Kuhn wegen Beleidigung der N Ae Polizeidiener Müller und Schnabel in Friedrichsfeld wurde heute wieder aufgenommen. Kuhn hatte am 20 r in der„Krone“ von einem Unterhalten hatte, Abſch lein, wie können Sie ſich mit ſo einem ſit kommenen Menſchen, mit ſo einem Staatsbetrü abgeben?“ Als kurz darauf der Polizeidiener Schnabel das Lokal betrat, machte Kuhn auch über dieſen boshafte Bemerkungen, insbeſondere ſagte er, Schnabel ſolle ſich lieber um ſeine Familie kümmern, als um ihn. Vom Schöffengericht Schwetzingen wurde Kuhn zu 6 Wochen Ge⸗ fängnis verurteilt. Er legte Berufung ein, da ihm die Strafe zu hoch war und verſuchte heute den Wahrheitsbeweis anzutreten. U. a. behauptete er, Müller habe, als er noch ledig war, mit zwei Mäd⸗ chen gleichzeitig Verhältniſſe unterhalten, darunter mit ſeiner(des Angeklagben) Frau, um dieſe dann ſchmählich ſitzen zu laſſen. Später habe er ihr dann, als die damals noch Ledige auf die Polizeiwache kam, um einen Krankenſchein zu holen, einen unſittlichen Antrag gemacht. Ferner habe er ſich durch Geld abhalten laſſen, eine Uebertretung der Fahrradordnung zur Anzeige zu bringen. Schnabel anbelange, ſo habe dieſer zu ſeiner Frau einmal geſagt, ſie werde ſchon ſehen, was für Erfahrungen ſie einmal mit ihrem Manne machen werde. Deshalb habe er in der„Krone“ bemerkt, Schnabel ſolle ſich um ſeine Familie kümmern. Polizeidiener Müller wurde heute als Zeuge vernommen. Er ſagte, er habe mit der Frau des Angeklagten, als dieſe noch ledig war, ein Verhältnis ge⸗ habt, habe dieſes aber abgebrochen, als ſie ihn einige Male beſtellt habe und nicht gekommen ſei. Daß er gegen Geld eine Anzeige Unterlaſſen habe, ſei unwahr. Die Sache verhalte ſich ſo: Er habe einmal den Angeklagten, weil er nachts ohne Laterne Rad fuhr, ver⸗ warnt, und als er ihn ein zweites Mal betraf, Anzeige erſtattet. Kuhn ſei ihm ſchon lange aufſäſſig und habe ihn ſchon mit dem Re⸗ volper berfolgt. Die Frage des Vorſitzenden, ob er der Frau des Angeklagten, als dieſe einmal auf die Wache kam, um einen Krankenſchein zu holen, einen unſittlichen Antrag geſtellt habe, ver⸗ neinte der Zeuge. Wenn das wahr wäre, hätte es Kuhn ſchon lange angezeigt. Hierauf folgte die Einvernahme der als Zeugin gelade⸗ nen Frau Kuhn. Sie behauptet, Müller ſei allerdings, als ſie den Krankenſchein holen wollte, auf der Wache zudringlich geweſen und Was habe ſie ins Arreſtlokal zu locken verſucht. Auf die Frage des Vor⸗ ſitzenden, ob Müller direkt einen unſittlichen Antrag gemacht habe, ſagt die Zeugin: Nein. Polizeidiener Müller erklärte bei der Gegenüberſtellung mit der Zeugin, an einen Vorgaug, wie Frau Kuhn ihn ſchildere, könne er ſich nicht erinnern. Der nächſte Zeuge, Polizeidiener Schnabel, ſagt, Kuhn ſei ſchon ſeit einem Jahre der Polizei aufſäſſig, er(Zeuge) ſei ihm ſo viel als möglich aus dem Wege gegangen. Die Verteidigung(Rechtspraktikant Dr. Hirſch⸗ ler) iſt der Anſchauung, daß Kuhn einen Anlaß hatte, den Polizei⸗ diener Müller einen ſittlich verkommenen Menſchen zu nennen Was er über Schnabel ſagte, ſei keine Beleidigung. Ex bitte um Umwandlung der Strafe in eine Geldſtrafe, in zweiter Linie um Herahſetzung. Der Staatsanwalt beantragt, die Berufung zurück⸗ zuweiſen. Der Wahrheitsbeweis ſei fehlgeſchlagen. Die Angaben der Frau ſeien mit Vorſicht aufzunehmen. Was die Beſtechung an⸗ belange, ſo ſei der Vorwurf in keiner Weiſe erwieſen. Die Be⸗ rufung wurde als unbegründet verworfen. Der Wahrheitsbeweis, den der Angeklagte anzutreten verſucht habe, ſei vollſtändig miß⸗ glückt. Die Abſicht der Beleidigung ergebe ſich aus der Form ſo deutlich, daß der Frage, ob Wahrheit oder Unwahrheit, nachzugehen ſich kaum lohnte. Perſonen, die der ſtänd ausgeſetzt ſeien, wie die Organe der Polizei, ſeien gegen ſo rohe und gemeine Au⸗ griffe energiſch zu ſchützen. Der Raubmord an dem Schotten Neid vor dem Schwurgericht. * Feldkirch(Vorarlberg), 7. Juni. Vor dem hieſigen Geſchworenengerichte ſteht der Schriftſetzer Arnold Sippl, am 6. Juli 1885 in Wien(Hernals) geboren, nach St. Pölten zuſtändig, unter der Anklage des Raub⸗ mordes, bägangen am 30. Juli 1905 an dem ſchottiſchen Sprach⸗ lehrer Thomas Reid zwiſchen dem Heiligenberg und dem Zoll⸗ ſlocke bei Heidelberg. Sippl entſtammt einer hochachtbaren Kauf⸗ mannsfamilie(ſein Vater iſt Geſchirrhändler), er war anfangs auch ſehr anſtändig, bis er 1904 in Linz eine Einlegerin von zweifelhaftem Rufe kennen lernte, namens Kreszenz Mika. Von dieſem Zeitpunkte an ging es mit ihm abwärts. Als ſeine Geliebte nach Heidelberg zu ihrer Stiefſchweſter, die Inſaſſin eines dortigen öffentlichen Hauſes iſt, zog, hielt es auch den An⸗ geklagten nicht mehr länger dort und er reiſte ihr nach; weil er aber in ſehr defektem Zuſtande dort ankam, nahmen ihn ſeine Gelſebte ſowohl als auch ihre Angehörigen ſehr kühl auf. Am 30. Juli war Sippl auf einmal im Beſitze von Geld, er zeigte ſich ſehr freigebig und wurde nun auch wieder von ſeiner Geliebten in Gnaden aufgenommen. Er bewog dieſe ſpäter, mit ihm nach Tirol zu ziehen, wo ſich aber in Bozen die Beiden wieder trennten. Mika kehrte nach Heidelberg zurück, Sippl wanderte ohne Geld und bettelnd gegen Südtirol. Kaum aus einer wegen Diebſtahl abgeſeſſenen Strafhaft entlaſſen, wurde Sippl am 16. Januar 1906 vom Poſtenführer Vinzenz Schennach in Nago wegen Bettelns verhaftet. Bei ſeiner Unterſuchung ſtellte es ſich heraus, daß er Sachen bei ſich trug, die unmöglich ſein Eigentum ſein konnten und die auf einen Schotten namens Reid hinwieſen, ſo ein Reiſepaß, Beſuchskarten, eine Uhr ete., ſowie Tagebuch⸗ blätter, welche eine Beſchreibung des Heiligenbergs bei Heidelberg enthielten. Die weitere Unterſuchung ergab die Schuld Sippls, unter deren Laſt er zu einem umfaſſenden Geſtändniſſe ſchritt. Der Schotte Thomas Reid, Lehrer der engliſchen Sprache am Neilſon⸗Inſtitute in Paisley, verließ ſeine Heimat am 14. Juli 1905 und reiſte nach Deutſchland, um insbeſondere die Rhein⸗ gegend kennen zu lernen und ſeine auf dieſer Reiſe erworbenen Er⸗ fahrungen im Deutſchen zu erzielen. Er ſchrieb an ſeine Ange⸗ hörigen fleißig Anſichtskarten; als nun nach den letzten dieſer Karten, die von Heidelberg abgeſandt wurden, eine lange Pauſe eintrat, ſchöpften die Angehörigen Verdacht, daß irgend etwas vor⸗ gefallen ſein könne, und ließen in Heidelberg Unterſuchung ein⸗ leiten, die aber reſultatlos blieb, bis der Angeklagte ſelbſt zu einem vollen Geſtändniſſe ſchritt Nach ſeiner ab: Ant 30 ſophenweg auf k ſtieg. Von d Als er auf dem Turn der auf einer Bank ſitzen. wo der Weg ſich um die Ruin der auf einer Bank ſitzend digte hielt ſich kurze 3 hierauf wi einem ſchmaler her entgegen. Die DOt 1 0 9 dann auf von oben — ag ind gin 0 Meter anzuf len 1 nen Revolver Ottländer Schnell 6 ſſch und trat nach zeugt hatte, daß mi die Augen geſchloſſen und w die Leiche und zog ſie entkleidete er ſie vollſt Rücken, aus der ſe hemd an der Hoſentaſche nahm er des ſelbſt aus und zog die Kle dort liegen laſſend. Di 9 Die Uhr des Getöteten zeigte um dieſe Z Uhr; der Mord war gegen 11 Uhr erf 7 das Flanell⸗ A einer 1d. Die Auf dem kürzeſten Wege ſtieg 9 Stadt hinab. Hierbei zählte er das 11 Einpfundſtücke, eine Note zu 20 Fr., eine Note zu ſammen alſo rund K. Rock, drei Schlüſſel, ein Beſteck Hemdkragen ſowie andere Gegenſtände. wurde, wie ja allgemein bekannt iſt, erſt gänzlich verweſtem Zuſtande gefunden. Si genau bezeichnet.(Heidelb. Tgbl.) ——— 5 74 1 Fagge Nus dem Grossberzogtum, 8 Wallſtadt, 5. Juni. Der heutige Tag war ein beſonderer Feſttag für unſere evang. Gemeinde. Iſt doch ein von uns lange ge⸗ hegter Wunſch, unſeren Seelſorger in unſerer Mitte wohnen zu haben, erfüllt und damit zugleich der erſte Schritt zur eigenen Pfarvei, wie ſie Wallſtadt früher hatte, getan. Gegen Abend ſiedelte Herr Vikar Jiehn von Feudenheim hierher über. Eine Depu⸗ tation von fünf Wallſtadter Herren, an der Spitze der Herr Bürger⸗ meiſter, der auch im Pfarrhaus eine Anſprache an den Vikar hielt, und drei jungen Mädchen, bon denen eins ein paſſendes Gedicht vor⸗ trug, geleiteten nach warmen Abſchiedsworten des Herrn Pfarrers Schmitthenner den ſcheidenden Vikar, dem auf der Fahrt durch Feudenheim aus vielen Fenſtern Sträußchen in den Wagen geworfen wurden, bis unmittelbar bor., wo ſich die Feuerwehr in corpore mit einer Muf g. Männerverein, die Schuljugend, geleitet von Hauptlehrer Meyer und d ehrerin, eine Anz weißgekleideter Jungfrauen und ze Menſchen⸗ menge verſammelt hatte. Unter den Kle 5 Pfun am 3 ppl ſelbſt än ging es im Zuge durch den feſtlich geſchmückten Ort ins Gotteshaus, wo nach Geſang der Seelſorger eine Anſprache über Pfalm 118, 24 und 25 hielt. Gebet und Geſang ſchloß hier die Feier. Wieder ſetzte ſich der ſtattliche Zug in Bewegung und begleitete den Vikar in ſeine neue, außen und innen feſtlich geſchmückte Wohnung, die in der Mitte des Dorſes liegt. Die Kapelle ſpielte vor der Wohnung: Ich bete an die Macht der Liebe.„ worauf ſich der Zug auflöſte. Es kamen dann viele Gratulanten, von denen einige Geſchenke überreichten. Später fand eine Nachfeier in einem Saale ſtatt, der ganz gefüllt war. Es wechſelten hier Muſikvorträge und Geſänge von jungen Mädchen, die großes Lob ernteten; in den Pauſen wurden einige Neden gehalten. In längeren Ausführungen ſprach der Herr Vikar ſeine Freude aus über das, was geſchehen, auch darüber— und das hob er beſonders hervor—, daß die! ſo rege an unſerer Feier Anteil genommen hat. N tbernehmen zviſchen beiden Gemeinſchaften beſtehen b Mit einem Hoch auf die ganze Gemeinde.ſchloß der Redner. Rührige Hände hatten zum Gelingen der ſchönen Feier beigetragen. Allen Beteilig⸗ ten ſei der herzlichſte Dank dafür ausgeſprochen. . Heidelberg, 7. Juni. Seit Mittwoch wird das 2½ fährige Söhnchen des Holzhändlers Albert Ueberle in Neuen⸗ heim vermiß t. Man nimmt an, daß das Kind im Neckar er⸗ trunken iſt.— Von ſozialdemokratiſcher Seite wird hier ein Konſumverein gegründet.— Die bei dem ominöſen Miktag⸗ eſſen im„Bayriſchen Hof“ erkrankten Perſonen ſind wieder alle hergeſtellt und aus dem akademiſchen Krankenhaus entlaſſen worden.— Vier Tübinger Verbindung enten haben eine feuchtfröhliche Pfingſtfahrt zu Nachen von Tübingen nach Heidelberg unternommen. Die waſſerfahrenden Scholaren führen am Samstag früh 7 Uhr in Tübingen weg und ſtiegen am Dienstag nachmittag in Heidelberg an Land. Die Rückfahrt erfolgte mit der Bahn.— Die Heidelberger Vorksbibliothek und Volks⸗ leſehalle hatte ſich ſchon im erſten Monat ihres Beſtehens einer recht günſtigen Frequenz zu erfreuen. Es wurden 2097 Leſer ge⸗ zählt und 1497 Bücher ausgeliehen. Durchſchnitklich zählten die Leſezimmer täglich 68 Beſucher; die Durchſchnittsausleihe betrug 115 Bände an einem Leihabend. — Verantwortlich: 5 für Politik, Kunſt, Feuilleten und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Voltswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. n. b..: Direktor Genſt Müler. Kacheln ete. Unentbehr 8 APONIA reinigt aſſe Metalle(mit Ausnahme von Gold und Silber) ohne sie an⸗ zugreffen, ferner Porzellan, Holz, Emailgeschirr, Marmor, Sadewannen, für Hotels, Cafès, Restaurants, Läden, Kuche u. Haus. Hulz- u.. gadleremie. aut raſchen Geſeiiigung von Schmul emd Sen, AEONIR-WERKE. OFFENBACH UAAA — * Semernent;: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inel. Poſt⸗ Aufſchlag M..91 pro Quartal. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſerates Die Kolonel⸗Zeile... 20 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklame⸗Zeile 60„ Telephon: Redaktion Nr. 377. Expedition Nr. 318, Nr. 91. Freitag, den 8. Juni 1906. 116. Zahrgang. ———— 55—————— 5 5————— Lebzz datmachung. Fekauutmachung. Bekauntmachung. Aufgebot. Kochſchule Einfangen von Hunden in hieſtiger Stadt betr Ne, 68 471Tk. Ein efangen und bei Waſenmeiſter Stamm Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion, 5 1 70 5 Bekauntmachung. Einfangen von Hunden in hieſiger Stadt betr. Eingefangen und bei Inſtru⸗ mentenmacher Keßler, P 6, 2 hier untergebracht: 8367 „Ein Hund männlichen Ge⸗ ſchlechts, langhagrig, dunkel⸗ ſchwarz und braun meliert, mit pernachläſſigtem zot⸗ tigen Fell.“ Großh. Bezirksamt: Poltzeidirektton. Bekauntmachung. Nr. 80921J. Die Frma Fr. Grohe gier beabſichtigt zwiſthen den beiden Fundamenien ihres am linſen Neckarufer, 190 m unterhald der Friedrichsbrücke hier ſiehenden Kraus eine Ge⸗ ſchirr⸗ und Materialhütte einzu⸗ bauen. 5 Wir bringen vies zur öffent⸗ lichen Kenutnis mit der Auf⸗ fordeiung, etwaigeekinwendungen bei dem Bezirksaſſite oder dem Sladirgte hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vor⸗ zubringen, an welchem das dieſe Bekauntmgchung enthaltende Amtsverkündigungshiatt gusge⸗ geben wurde, widkigenfalls alle nicht auf privalrechtſichen Titeln bernhenden Einwendungen als verfäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachs⸗ friſt auf den Kanzleien des Be⸗ zirksamis, Zimmer as und des Siadlrats hier zur Einſicht oſſen. Mannfeim, den 2. Junt 1906. Grvoßherzoagl. Bezirksamt: Levjnger. 8270 Konkurs⸗Jerfahren. Nr. 5719. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermdgen des Joſef Hofmann,(iggrxen⸗ händler hier iſt zur Abnahme der Schlußrechnung des Ver⸗ walters, zur Erhebung von Ein⸗ wendungen gegen das Schluß⸗ verzeichnis der bel der Verletlung zu berückſichtigenden Farderungen und zur Beſchlußtaſſung der Gläubiger üder die Richt ver⸗ wertkaren Vermögensſtücke Schlüßtermin beſtimmt au! Mittwoch, den 4. Juli 1906, vormittags Uhr vor dem Ahyusgericht hierſelbſt, 2. Stioc, mmer Nr. 113, Sagai. Maunbeim, den 2. Junj 1906. Der Gerichtsſchreiber Großh. MAmtogervichts 183: Rock. 8258 0 172 2* Loukursverfahren. Nr. 7212. Ju dein Konkurs⸗ verſahren über das Verindgen des Maurermeiſiers Michael Ehrbächer in Sandhoſen iſt Termin zur Auhörung der Gläubigerverſammlung eüber den vom Konkursverwalier geſtellſen Autrag, das Verſahren Mangels Maſſe einzuſſellen, auf Samstag, 28. Juni 1906, vormittags 11 Uhr vor Gr. Amtsgericht Mannheim, Sitzungsſaal B, Zimmer 112 deftimimt. 8257 Maunnheim, 6. Juni 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 6. Rock Bonkursverfahren. Nr. 5789. In dem ſdonkurs⸗ verfahren üder das Vermögen des Schreinermeiſters Julins Körber in Maunheim iſt in Folge emmes von dem Gemein⸗ ſchuldner gemachten Vorſchlags zu einem Zwangsvergleiche Ver⸗ gleichstermin auberaumt auf Mittwoch, 20. Juni 1906, nachmittags 4 Uhr vor dem Amtsgerichte hier— Sgal 0.— Der Vergleichsvorſchlag und die Erklärung des Gläubiger⸗ ansſchuſſes find auf der Gerichts⸗ ſchreiberei des tonkursgerians zir Einſicht der Beteiligten wlebergelegt. 3259 Malnheim, den 2. Juni 1906. No Gerichlsſchreiber des Großherzogl. Aintsgerichts 13. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt.., Band II.,.⸗Z. 11, Firma „Internationale Seil⸗ fabriken Aktiengefſell⸗ ſchaft“ in Mannheim wurde heute eingetragen: 8263 Die Liquidation iſt beendigt, die Firma erloſchen. Mannheim, den 7. Juni 1905. Großh. Amtsgericht I. Einfangen von Hunden in hieftger Stadt betr. Eingefangen und bei Heren Adam Gölz, Laurenſiusſtraße 22, IV. bier untergebracht: „Ein Hund(Zwergſpitzer) von ſchwarz⸗blauer Farbe, weiblichen Geſchlechts.“ Großh. Bezirksamt: Polizeldirektion. 8266 Handelsregtſter. Zum Handelsregiſter B. Bd. II, .⸗Z. 8, Firma„Geſellſchaft der Spiegelmannfakturen und chemiſchen Fabriten von St, Gohain, Chaunn und Cirey“ in Mannheim⸗ Waldhof als Zweiguiederlaſſung mit dem Hauptſitze in Paris wurde heute eingetragen: Alfred Edougrd Seydoux in Paris iſt zum Mitgliede des Verwaltungsrates(consell'ad⸗ ministration) beſtellt. 8264 Mannheim, 2. Juni 1906. Gr. Amtsgericht 1. * Behannimachung. Hiltsgerichtsvollgeher Schmitt 3. Zi Stellvertreter des erkkank⸗ ſen Gerichtsvollzieher Zollinger (Dinrikt XXVI.) wohnt nün Rheinhäuſerſirgße Nr. 46, II. Maunnheinn, den 6. Jußi 1908. Großh. Amtsgericht J. Noth. 8265 Aonkurs⸗VJerfahren. Das fkonkurs Ver fahren üher da Ber⸗ nögen des Zein ner⸗ meiſlersichgelchret Maunheim, belr. Zu einer Nachtragsper eilung ſind Mark 326,39 verfügbar ge⸗ worden; die dabei zu beriickſich⸗ tigenden Forderungen betragen Mark 12850,14 8202 Mannheipi, 6 Juni 1996. Gg. Fiſcher, Konkursverwalter. Bekauntmachung. Am Dienstag, 12. und Miitwoch, 13. Juni 1906, nachm. von 2 bis 3 Uhr werden im Lehrerzimmer der Knabenghteflung des Schu⸗ hauſes Waldhof, 1. Stock, Zahlungen an Umlagen und anderen ſtädt. Gefällen ent⸗ gegengenommen werden, Mannheim, 7. Juni 1906. Stadtkaſſe: Röderer. Freiwillige Grund⸗ flücks⸗Verſleigerung. Ne. 650J. Auf Autſag der 29999½18 Erben der Jakob Chriſtof Mihm Witwe, Margarothe geb. Bar⸗ don in Käferthal werden die nachbezeichneſen Grundſtücke am Montag, den 16. Juni 1906, vormittags 9 Uhr, auf dem Rathaus zu Käſerthal öffentlich verſteigert. Die Verneigerüngsgedinge kön⸗ nen bei dem unterzeichneten No⸗ tartat eingeſehen werden. I. Gemarkung Maunheim: 1. Ugb. Nr. 1868, I a 92 qm, Ackerland inr 59. Sandgewann. Anſchlag 700 Mik, 2 Egb. Nr. 1515, 16 87 qm, Ackerland inn 69. Sandgewgun. Anſchſag 1000 Mek. 3. Ogb Nr. 1740, 4 44 am, Ackerland im 76. Sandgewaun. Anſchlag 220 Mk. 4 Igb. Nr. 1741, 2 a 64 àm, Ackerland im 76. Sandgewann. Anſchlag 130 Mek, 5. Agb. Nr. 1752, 11 a 26 qm, Ackerland im 76. Sandgewgun. Anſchlag död Mk. 6. Lgb. Nr. 1758, 18 8 00 qm, Ackerland im 76. Sandgewann. Anſchlag 650 Mk, 7. Igb. Nr. 6540, 27 à 50 qm, Hofrgite, Hausgarten und Ackerland im Ortsetler, Waſſerwerkſtraße Nr. 22, auf der Hofraite ſteht: b. ein zweilbckiges Wohnhaus mit augebauter Remiſe, b. ein Backhaus, 6. eine Scheuer mit Stallung und gewölblen Keller. Anſchlag 8000 Mkk, 8. Lgh. Nr. 784, 10 8 83 qm, Ackerland im 4. Bittern. Auſchlag 600 Mk. 9. Lgd. Nr. 7624, 11 51 qm, Ackerland im Dreckgewann. Auſchlag 700 Mk. II. Gemarkung Fendeuheim. Igb. Nr. 2176, 11 a 72 qm, Actertaud im Bäckerweg Auſchlag 600 Mk. III. Gemarkung Wallſtadt. 1. Igb. Nr. 1760, 20 àa 58 qm, Ackerlaud im Sichelkrümme. Anſchlag 800 Mek. 2. Igb. Nr. 1781, 16 4 27 qm, Ackerlaud im Sichelkrümme. Auſchlag 600 Mk. 8. Lgb. Nr. 1785, 9 a 86 am, Ackerlaud in der vorderen Muld. Auſchlag 400 Mk. Maunheim, 7. Juni 1908. Großh. Notariat IX: Breuntg. 64781 Die Erſtellung einer elektriſchen Stigßenbahnlinieüber die II. Neckar⸗ brücke in Mannheim betr. Die Stadt Mannheim hat auf Grund des 8 29 des Straßengeſetzes vom 14. Juni 1884 um Erteilung der Genehmigung zur Erweilerung der elektriſchen Stfaßen⸗ Hahn nachgefucht. Es iſt beabſichtigt, beſim Städtiſchen Elektrizitätswerk eine neue Straßendahnſtrecke abzuzweigen und über die II. Neckarbrücke durch die Beilſtraße in die Jungbuſchſtraße zu führen. Dies wirb mit dem Anfügen bekannt gegeben, daß das Konzeſfionsgeſuch uebſt Plänen und Beſchreibung während 14 Tagen vom Tage der Ausgabe dieſes Blattes an guf dem Rathauſe in Mannheim aufgelegt iſt, und etwaige Einwendungen gegen dasſelbe binnen gleicher Friſt bei dem Stadirgte oder dem Bezirksgmt in Mannheim geltend zu machen ſind. Harlsvuhe, den 16. Mai 1906. Großth. Miniſterium des Junern: kSchenkel. Bekanntmachung Nr, 2580. Die Aushebung der Militär⸗ pflichtigen betr. I. Zur öffentlichen Kenntnis: Die diesjährige Aushebung der Militärpſtichtigen des Aushebnnigsbezires Maunheim findet vom 13. bis 27. Juni d. Is,, jeweils vormittags ½8 Uhr beginnend, im Saale der Reſtaurgtion„Zur Kaiſer⸗ hütte“, Seckenheimerſtr. 1u a dahier, ſtatt. Es haben zu erſcheinen, die beim diesjährigen Muſterungsgeſchäfte: à. für untauglich Erklärten, b. zum Landſturm Vorgeſchlagenen, e, zur Grfaßzreſerve Vorgeſchlägenen, d, für tauglich Befundenen, e. die von den Truppenteilen abgewieſenen Einjährig⸗Freiwilligen, ferner . diejeunigen Militärpflichtigen, welche ſich zur diesjährigen Vormuſterung nicht ge⸗ ſtellt haben. Der Tag, an weſchem die einzelnen Militärpflichtigen zu erſcheinen haben, wird denſelben durch Ladung perſon⸗ lich bekannt gegeben werden. 8269 Die Berbeſcheidung der Reklamationsgeſuche durch die verſtärkte Obererſatzkommiſſton findet jeweils an dem Tage ſtatt, an welchem über die körperliche Brauchbarkeit des in Frage ſtehenden Militärpflichtigen entſchieden wird. Es haben daher an dieſem Tage die Eltern des Reklamierten ſpäteſtens vormitiags 10 Uhr im Aushebungslokal zu erſcheinen⸗ In denjenigen Fällen, in welchen zufolge der Aushebung mehrere Brüder gleichzeitig in den Militärdienſt gelangen, bezw. im Militärdienſt ftehen würden, kann die Zurückſtellung des jüngeren ſpäteſtens 3 Tage vor dem Aushebungstermin beantragt werden. Die Militärpflichtigen haben pünktlich jeweils 7˙½ Uhr vormittags in reinem und nüchternem für⸗ ſtande im Aushehungslokale zu erſcheinen und ihre Militär⸗ papiere(Loſungs⸗ bezw. Berechtigungsſcheine) mitzubringen. Die ohne genügende Entſchuldigung Ausbleibenden werden gemäߧ 26 Z3. 7.⸗O. an Geld bis zu 30 Mark oder Haft dis zu 6 Tagen beſtraft, auch können ihnen die Vorteile der Loſung entzogen und ſie als„vorweg Einzuſtellende“ be⸗ handelt werden. Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als un⸗ ſicherer Dienſtpflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und ſofort bei einem Truppenteil eingeſtellt werden. Die durch Krankheit am Erſcheinen Verhinderten haben ein ärztliches Zeugnis einzureichen; dasſelbe iſt, ſofern der ausſtellende Alzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramt⸗ lich beglaubigen zu laſſen. Mannheim, den 29. Mai 1506. Der Sivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim: gez.: Eppelsheimer. sogge Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öſſenilichen Keuntuis. Mannheim, den 6. Juni 1906. Bürgermeiſteramt: Martin. Mheinſchiffahrt. Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir zur Kenntnis der Schiffahrtsintereſſenten. Mannheim, 7. Juni 1906. Großh. Rheinbauinſpektion: Kupferſchmid. * angn 8*** 2 ekaunkmachung für die Nheinſchiffahtt. Das 1. Badiſche Leib⸗Dragoner⸗Regiment Nr. 20 wird vom 7. bis 19. Juni 1906 Schwimm⸗ und Ruder⸗ Uevungen auf dem ſthein bei Marxrau vornehmen. Bei der Durchfahrt von Fahrzeugen jeder Art und von Schleppzügen iſt vorſichtig und langſam zu fahren; die Fahrt iſt gänzlich einzuſtellen, ſobald von einer Wahrſchau eine gelb⸗vot⸗gelbe Flagge gezeigt wird. Karlsruhe, den 5. Juni 1906. Gr. Rheinbau⸗Inſpektion: Meythaler. Fischwasser-Verpachtung. Das Großh. Forſtamt Philippsburg verpachtet in öffenilichem Ausgebote auf 12 Jahre, von Martini 1906 bis dahin 1918, Mittwoch, 15. ös. Mts., früh 10 Uhr im Rathausſaale zu Philippsburg die Fiſcherei 64776 I. im Neurheine von der Liedolsheim⸗Huttenheimer⸗ bis zur Rheinsheim⸗Philippsburger Gemarkungsgrenze und im ganzen„Rußheimer Altrhein“ af„Huttenheimer Gemarkung;“ II. im Neurheine von der Rheinsheim⸗Philippsburger⸗ bis zur Rheinhauſer⸗Altlußheimer Gemarkungsgrenze und im ganzen Philippsburger Altrhein auf Philippsburger und Oberhauſer Gemarkung. Die Bedingungen können inzwiſchen auf dem Geſchäfts⸗ zimmer des Forſtamts eingeſehen werden. Wedber. 8261 No, 4598. Der Kauſmann Hermann Gerugroß in Maun⸗ beim, vertreten durch Rechtsan⸗ walt Or Bernheiſn in Mannheim, hat das Aufgebot des Bypothekenbriefs pom 28, Oktsber 1804 über die im Grundruch von Maunhein, Baud 188, Helt 37, dritte Abtellung No, 11 eingeiragenen 3230 Mk. — Dreitauſend zweihundert und fünſzig Mark, laſtend auf den Grundfück Lagertuch No. 3168 Vitera J 4 No. 3 in Mannheim, beantragt. Der Inhaber der Ur⸗ kunde wird auf Auordnung des Gerichis aufgeſordert, ſpäteſtens in dem auf Mittwoch, 28. Novbr. 1906, vormittags 1i Uhr vor dem Gr. Amksgericht Abt. III II. Stock, Saal K, Ziimmer 111 anberanmten Aufgebotstermine ſeine Rechte anzueiden und die Mikunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urtunde erfolgen wird. 8260 Mannheim, den 81. Mai 1906. Der Gerichtsſchreiber Großh. ie III; MNock. Bekauntmachung. Nr. 20409 1I. Wir machen darauf aufmerkſam, daß nach 9. 40 der Feldpolizel⸗Ordnung für den Amtsbezirk Mannheim vom 15. Mai 1895 mit Geld bis zu 60 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen beſtraft wird, wer das Einſperren der Tauben während der Reps⸗ und Ge⸗ treideernte— 1. Juli bis 1. Auguſt— unterläßt. Mannheim, 5. Juni 19086. Bürgermeiſteramt: Ritter. 30000/½80 Sauer. Iwangsverſteigerung. Nr. 4448. Im Wege der Zwangsvollſtrecküung ſoll das in Rheiuau belegene, im Grund⸗ bäuche von Seckenheim zur Zeſt der Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermekkes auf den Naien des Bau melſters Karl Friedrich Keilbach in Ryeinaul einge⸗ trägene, nachſtehend beſchriebene Gründſtücks am Mittwoch, 13. Juni 1906, vormittags 9½ Uhr, durch das unterzeichnete Notarigt, int Rathauſe zu Seckenheim ver⸗ ſteigert werden. 5 Der Verſteigerungsvermerk iſl am 28. März 19086 in Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der Übrigen das Grundſtüc hetreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. ergeht die Auſſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens Iun Verſieigerungstermine vor der Aufforderüng zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub⸗ haft zu machen, widrigenfälls ſie bei der Feſiſtellung des geringſten Gebots nicht berlückſichigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. eeeen welche ein der Verſtefgerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Fuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellüng des Ver'ahrens her⸗ belzuführen, wiprigenfalls für das Recht der Vepſieigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes triit. Beſchreibung bes zu verſteigernden Grundſlückes: Grundbuch von Seckenheim, Band 54, Heft 8, Beſtandsver⸗ ee .„. J, kſde. Nr. der Grund⸗ ſtücke im.⸗V. 1 1. Lagerd.⸗Nr. 7001 5, Hofraite mit Gebäulich⸗ keiten in Rheinau, Schwetzingei⸗ ſtraße 68/87. Schätzung 48 000 M. Mannheim, 17. April 1908. Gr. Notariat Mannheim IX als Vollſtreckungsgericht: Breuuig. 65073 Srofh. Zad. Staalseiſen⸗ bahneu. Ab 10. Junt 1908 wird die Station Zala-Szt. Jvan der k. k. Tub. Südbahngeſellſchaft in den Ausnahmetarif Nr. 4 für Eier des Gütertartis Teit II Heft 4 rür deu ſübdeutſch⸗-öſterr.⸗ungar Verband auigenommen. 64789 Die Frachtſätze ſind bei den Verbandsſtationſen zu erfragen. Karlsrube, den 6. Juni 1906. Or. Generaldirektion. Eutlaufen Foxterrier-Rüde hat ſich verlaufen. 111¹1 Abzugeben gegen Belohnung Gutemannſtraße 4. für Frauen und Mädchen. Der nächſte Unterrichſskurſus an unſerer Kochſchule be⸗ ginnt am 200707 Montag, den 2. Juli l. Js. Anmeldungen hierzu werden bis einſchließlich Mittwoch, den 27. Juni l. J.— ausgenommen Sonn⸗ und Feiertags — von Vormittags 8 Uhr bis Abends 8 Uhr bei Herkn Schuldiener Weßbecher im Schulhaus R 2, ſowie bei Frau Kochlehrerin Kuhn, Lit. A 3 Nr. 6, 4. Stock, welche auch das mit der Erhebung des Unterri genommen. Mannheim den 23. Kenntnis. Mannheim, den 23. Bürgerm Vorſtehendes bringen wir hierdurch zur chtsgeldes, das zum Voraus zu entrichten iſt und 2 Mk. beträgt, beauftragt ſind, entgeg n⸗ Mai 1906. Das Komitee. öffentlicher Mai 1906. eiſteramt. verschreibungen sind worden; 51 55 127 379 443 499 524 536 779 827 901 998 1001 1280 1324 1409 1532 15 1703 1731 1771 1847 18 2178 2194 2241 2245 22 2847 2875 2880 2906 29 der Deutschen Vere in Stuttgars u, ungerer Gesellscha Mannheim; den 7. J. 64787 Ein Herrn H. Ladenburg der Württembergischen Vereinsbank Heute Samstag rohseid. Hemdenblonsen das praktlsebste für die gelss, sedeliese Tererbettasg kolossal unter Preis. Welsse fertige Batisthlousen prachtvolle Muster, kolossal Billig. Verein Deutscher Oellabriken. Anleihe von M..000.000.— vom J. Ju 1902. Bei der heute netariell vorgenommenen planmässigen Ziehung der zur Rügkzahlung gelangenden Teisschulc⸗ folgende Nummern gezogen 205 206 213 214 216 267 346 350 634 747 750 1211 1276 1648 1649 2060 2153 2500 2618 552 1037 623 1176 33 1578 1596 92 2029 2054 51 2887 2448 18. Diese 62 Stück werden gegen Auslieferung derselben nebst den unverfallenen Coupons bei insbankl in Frank⸗ furt am Main der Süddeutschen Diseonto- Gesellschaft,.-G. in Hannbheim tskasse mit Mk. 1050.— per Stüek vom 2. Januar 1907 an zurück- bezahlt, mit welchem Tage der Zinsanspruch erlischt. 1906. 64790 Die Direction-. grosser Posten 2 1 Zwaugs⸗Verſteigerung. Samstag, den 9. Juni 1906, nachmittags 2 Uhr werde ich in Rheinau vor dem alten Gemeindehauſe dezw. an Ort und Stelle gegen bare Zah⸗ lung im Vaollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1110 1 Nachttiſch m. Marmorplatte, 1 Winde mit Seil, 40 Stüg Gerüſtſtangen, 20 Stück Ge⸗ rüſtdielen. Mannbeim, den 8. Juni 1906. Günther, Gerichtsvollzieher. Aaſbewahfungs⸗Maggzin N G, 4. I 66,. Lagerung von ganzen Haus⸗ einrichtungen, Koſſern und ſon⸗ ſtigen Gegenſtänden. 3667 Au⸗U. Verkavfb. gehr. Möbel R. Gramlich. Waenge Annahme f. alLZeitung. Inhaber eines Baugeſchäfts in Karlsruhe, im deſten Mannes⸗ alter, ſucht ſich baldmöglichſt wieder zu verhbeiraten. Date oder kinderloſe Witwe im Akter von 35—40 Jahren, epangellſch, gebildet, mafellofen Rujes und llicht unpermögend, werd gebeten, zwecks Annäherung Schriftliches unter F. K. 4365 an Rudolf Moſſe, Karlsruhe i. B. zu uden. Verichwegenheit zuge⸗ Für kleine von auswärte bitten wir unr die Gebühren gleich bei des Beſtellung mit einzuſenden, un Verzögerung in der Auf⸗ nahme durch die Korreſpon⸗ denz ꝛc. zu vermeiden. Dg Beträge bis 5 Mark für 10 Pf. mittelſt Poſtanweiſung geſandt werden können, ſo bikten wir, der Sicherheit wegen ſich der Paſtanweiſung bedienen zu wollen. Solche kleine Inſergſe kann man ſich leicht ſelbſt be⸗ rechnen, wenn man 23 bis 28 geſchriebene Buchſtaben auf eine Druckzeile rechnet. Falls ein Satz oder ein Wort be⸗ ſonders hervorgehoben werden ſoll, rechne man 1 Zeile mehr. Der Preis für eine Druckzeile iſt 25 Pfg. Wenn Oſfſerteß⸗ Zuſendung gewlünſcht wird“ iſt das Porto hierfür mit bei⸗ zufügen. Erpedition des „General⸗Anzeiger“ der Siadt Mannheim und Amgebung (Maunheimer Journnal) Au- und Verkauf von Tauben aller Arl, Tausek, St. F. Hitteldorf, ſichert und verſangt. 5173 2. 18. Eiaentämet: Fatholiſches Bürgerbofpital. Verantwortlicher Redakteur: Fra uz Kircher.— Druck und Vertrieb: Dr.§. Hags ſche Buchdrucketet G m. 5. 5. 8. Seite. Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, J. Jun. Sonderausstellung musfergultiger Wohnräume als: Salon, Speises, Berrens, Wohn⸗ und Schlafzimmer in jeder Preislage und allen Stilarten. Freie Besſchtigung ohne Raufepang. Spezialhaus I. 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