— ſozialpolitiſche ſollen ſtreng ausgeſchloſſen bleiben. Ausſchließen Dieſe blieben während der günſtigen Jahreszeit einige Wochen dort, (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pennig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 9 Pfg. E G, 2. —— daesater: 5„Druckarbeiten 341 diseenge gag 8 Eigene Redaktions⸗-Bureaus: Die Reflame-Zelle 66 Berlin: Dr. Pauf Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. Expevition? 2„ 218 Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. Unabhän Seleſeute und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 88 der Stadt Mannheim und Amgebung. cheint woͤchentlich zwölf Mal. gige Tageszeitung. 3 (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim““ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. Nr. 270. Mittwoch, 13. Juni 1906. Des Fronleichnamsfeſtes wegen erſcheint die nächſte Nummer Freitag Vormittag. 2L....KK Sozialpolitik im Ingenieurverein. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 12. Juni. Graf Poſadowsky, der einſame Sozialpolitiker in der Reichsregierung, hatte es mit dem klaren Blick des modernen Mannes erkannt, welch wichtige Vermittlerrolle gerade der In⸗ genieur in der Sozialpolitik zu ſpielen berufen wäre. Wie wenige ſonſt hat er Gelegenheit, die Lebens⸗ und Arbeits⸗ bedingungen des Induſtriearbeiters kennen zu lernen. Meiſt iſt er ſelbſt ein Arbeitnehmer, ihm ſind alſo Stimmungen und Wünſche, die dieſe Klaſſe beherrſchen, von Natur nicht fremd. Seine Bildung aber, ſeine Teilnahme an der geiſtigen Leitung und ſeine Einſicht in die Lebensbedingungen des induſtriellen Betriebes bewahren ihn vor der ſchroffen Einſeitigkeit, der die Klaſſe der Lohnarbeiter unter ſozialdemokratiſcher Führung verfallen iſt. Zudem ſitzen im Vereine deutſcher Ingenieure, der gegenwärtig hier ſein 50jähriges Jubiläum feiert, Groß⸗ unternehmer und Angeſtellte friedlich beiſammen. Man ſollte meinen, dieſer Verein ſei geradezu prädeſtiniert dazu, ſozial⸗ politiſche Aufklärungsarbeit zu leiſten. Man erfuhr in der heutigen Verſammlung etwas ganz anderes, auf den erſten Blick verblüffendes. Dieſer Vereim iſt 50 Jahre alt geworden, ohne ſich bisher überhaupt mit wirt⸗ ſchaftlichen, geſchweige denn mit ſozialpolitiſchen Fragen zu beſchäftigen. Mancher wird geneigt ſein, hier ſogleich einzu⸗ ſchalten: die ſtrenge Scheidung zwiſchen wirtſchaftlichen und ſozialpolitiſchen Fragen ſei doch ein Unding, die Soziglpolitik ſei das Kind unſerer Wirtſchaftsordnung und des Triebes, ſie zweckmäßig aus⸗ und umzubauen, man könne ſich alſo mit dem einen nicht ernſtlich beſchäftigen, ohne fortgeſetzt zum andern überzugreifen. Das war, offen geſtanden, unſere Meinung auch, aber im Verein deutſcher Ingenieure will man das Kunſt⸗ ſtück verſuchen, dem Pudel den Pelz zu waſchen, ohne ihn naß zu machen! Wirtſchaftliche Fragen will man aufgreifen, aber will man auch die wirtſchaftlichen Standesintereſſen des eigenen Berufes; nun, das geht wenigſtens, wenn's auch eigentlich ſelt⸗ ſam iſt. Beſchäftigen aber will man ſich im Verein und ſeiner Zeitſchrift— ſo hat es eine Anregung des Bayeriſchen Bezirks⸗ vereins gefordert, die allgemeinen Beifall erhalten hat— mit techniſcher Wirtſchaftslehre. Alſo zum Beiſpiel mit Organi⸗ ſation und Leitung eines Betriebes, mit der Kalkulation und den Bedingungen der Preisbildung, mit der Rentabilität und den Koſten der Krafterzeugung, mit der Materialgewinnung und Verwertung, mit Verſicherungsweſen und Arbeiterwohlfahrt, mit Lohnſyſtemen und Arbeitszeit. Sehr nützlich für einen Ingenieur— ſollte man meinen — und höchſt verwunderlich, daß man ihn davor bisher ſo ängſtlich behütet hat. Aber in der heutigen Verſammlung erhoben ſich einige ältere Mitglieder und erklärken mit großem Nachdruck: über alles dürfe hier geredet und verhandelt werden, über Lohnfragen und Arbeitszeit, das ſei der Ruin des Vereins. „Der Ruin der Induſtrie“, ſagte ſogar einer. Man einigte ſich ſchließlich dahin, daß der Vorſtand ſich den Kaſus noch einmal überlegen und den Bezirksvereinen neue Vorſchläge unterbreiten ſoll. Man ſchien auch darin einig zu ſein, daß wirtſchaftliche Fragen aufgegriffen, ſozialpolitiſche aber gemieden werden ſollen. Man führte dazu als nachahmenswertes Beiſpiel den geſtrigen Vortrag des Generaldirektors v. Oechelhäuſer an, der in beachtenswerter Weiſe die Frage unterſucht hatte, wie die Maſchine auf die geiſtige Geſundheit und Regſamkeit des nur nicht Arbeiters wirke und zu dem Ergebnis gekommen war, daß ſie den Arbeiter geiſtig emportreibe und ihn nicht herabdrücke. Wenn man ſolche Unterſuchungen in ernſter Abſicht anſtellt, wird man aber doch ſofort zu der weiteren Frage gedrängt: wie die Maſchine auf die körperliche Geſundheit des Arbeiterſtandes eingewirkt habe — denn die iſt doch die Vorbedingung geiſtigen Aufwärtsſtrebens! — und den Wirkungen des Lohnſyſtems und verkürzter Arbeits⸗ zeit kann man dann unmöglich mehr aus dem Wege gehen. Item: man kann keine ernſthafte wirtſchaftliche Forſchung krei⸗ ben, unter ſtrengem Ausſchluß ſozialpolitiſcher Fragen. Wenn der Ingenieurverein die Löſung einer vorhandenen Meinungs⸗ verſchiedenheit auf dieſem Wege ſucht, ſo ſchiebt er eine dring⸗ liche Entſcheidung nur auf die lange Bank, und des könnte für das innere Vereinsleben gefährlich werden. Uns will ſcheinen, man habe das„erlöſende Wort“ nicht gefunden. Man ſollte vermeiden und könnte vermeiden, daß wirtſchafkliche und ſoziale Fragen agitatoriſch behandelt werden; denn das würde, bei der eigenartigen ſoztalen Schichtung des Vereins allerdings ſeine Sprengung bedeuten. politische Hebersſeht. Mauunheim, 13. Juni 1906. Miniſter Breitenbach und der Eiſenbahnbetriebsdienſt Von Konſtanz aus, wo er ſich im Urlaub aufhält, hat der neue preußiſche Eiſenbahnminiſter Breitenbach ſeine erſte wich⸗ tige Verordnung erlaſſen. Sie betrifft den Eiſenbahnbetriebs⸗ dienſt. Der Miniſter will auch den Vorſtänden der durch ſtarken Verkehr ſchwer belaſteten Betriebsinſpektionen die Möglichkeit erhalten, den Außendienſt von Zeit zu Zeit gründlich und um; faſſend zu revbidieren. Zu dieſem Zweck ermächtigt der Miniſter, wie die„Kölniſche Zeitung“ mitteilt, die Vorſtände der Eiſen; bahnbetriebsinſpektionen, in dem von den Eiſenbahndirektionei feſtzuſetzenden Umfang zu ihrer Unterſtützung bei den Reviſionen der äußeren Dienſtſtellen Beamte des Inſpektionsbureaus heran⸗ zuziehen, die im Betriebsdienſt mit gutem Erfolg beſchäftigt geweſen ſind und die Einzelheiten des Dienſtes genau kennen. Die Verordnung gibt dann im einzelnen nähere Beſtimmungen hierüber. Sie regelt eine wichtige Frage und zeigt, daß der neue Verkehrsminiſter ein offenes Auge hat für die großen Auf⸗ gaben des Eiſenbahnbetviebs. Als„Betriebsbummelei“ hatte der Miniſter v. Budde die bekannten Vorgänge in Spremberg bezeich⸗ net. Die neue Verordnung gibt jedem Inſpektionsvorſtand die Möglichkeit, durch gründliche Reviſionen ſich davon zu über⸗ eeeeeeeeeeeee e (Abendblatt.) zeugen, ob in ſeinem Bezirk Ordnung herrſcht und der Beſtiebs⸗ dienſt in ſicherer Weiſe gehandhabt wird. Die Forderung eines ſelbſtändigen Reichskolonialamts iſt von der Regierung u. a. damit begründet worden, daß das auswärtige Amt entlaſtet werden müſſe, da der Umfang ſeiner Arbeiten immer mehr zunehme. Zur Beurteilung dieſes Argu⸗ ments teilt die„Straßb. Poſt“ jetzt mit: Es ſind an Beamten beſchäfligt: 1. im A uswärtigen Amt mit der Kolonialabteilung zuſammen 7 leitende Beamte, 70 vortragende Räte, Offiziere(Oberkommando der Schutztruppen), Hilfsarbeiter, 387 Mittelbeamte, 95 Unterbeamte, zuſammen 505 Beamte; 2. im Reichsamt des Innern 5 leitende Be⸗ amte, 27 vortragende Räte und Hilfsarbeiter, 102 Mittelbeamte, 38 Unterbeamte, zufammen 172 Beamte; 3. im Reichsju ſt i z⸗ am! 2 leitende Beamte, 9 Räte und Hilfsarbeiter, 24 Mittel⸗, 18 Unterbeamte, zuſammen 48 Beamte; 4. im Reichsſchatzamt 3 leitende Beamte, 29 Räte und Hilfsarbeiter, 51 Mittelbeamte, 14 Unterbeamte, zuſammen 87 Beamte; 5. im R eichs po ſtamt 5 leitende Beamte, 19 Räte und Hilfsarbeiter, 443 Mittel⸗, 90 Unterbeamte, zuſammen 567 Beamte. Das Reichskolonialamt würde 157 Beamte umfaſſen, in der Zahl ſeiner Arbeitskräfte alſo an vierter Stelle rangieren. Jesto von Puttkamer. Die„Germania“ meldet, daß der ſeitherige Gouverneur von Kamerun Frh. Jesko von Puttkamer nicht wie ver⸗ lautete mit ſchlichtem Abſchied entlaſſen, ſondern mit mehr als 12000 Markpenſieniert werden ſoll. Von anderer Seite wird beſtritten, daß die Penſionierung Puttkamers bereits beſchloſſen ſei. Was die Nachfolge Puttkamers angeht, ſo iſt der Geh. Legationsrat Dr. Seitz von der Kolonialabteilung als künftiger Gouverneur genannt worden. Gegen dieſen erhebt die„Germania“ als angeblich gänzlich ungeeignet Einſpruch, indem ſie folgenden angeblichen Ausſpruch der Duala⸗Ein⸗ geborenen zitiert:„Lieber zehn Puttkamer, als einen Seitz“ Aus dem Reichstagswahltreis Waldeck⸗Pyrmont. Die„Deutſche Tageszeitung“ läßt ſich aus Kaſſel unterm 11. Juni melden:„Die am 10. d. Mts. zahlreich beſuchte Ver⸗ trauensmänner⸗Verſammlung des Bundes der Landwirte für den Reichskagswahlkreis Waldeck⸗Pyrmont, welche unter Leitung des ſtellvertretenden Landesvorſitzenden Herrn Guts⸗ beſitzer Fendler⸗Niederwaroldern in Corbach ſtattfand, beſchloß einſtimmig, bei der nächſten Reichstagswahl die Kandidatur des Herrn Oberlandesgerichtsrates von Richthofen in Jeng zu unterſtützen.“ Daß der Bund der Landwirte den Anti⸗ ſemiten v. Richthofen unterſtützt, kann bei den nahen Beziehun⸗ gen, welche bei der perfönlichen Verbindung des Herrn Lieber⸗ mann v. Sonnenberg mit dem Bundesdirektorium nicht Wunder nehmen. Zu beachten iſt aber die von langer Hand getroffene Vorbereitung von ſeiten des Bundes den Wahlkreis Waldeck⸗ Pyrmont für die Antiſemiten zu ſichern. Dieſe Tatſache muß unſere Parteifreunde veranlaſſen, den Spuren des Herrn Lieber⸗ mann von Sonnenberg und des Bundes aufmerkſam zu folgen, um in anderen Wahlkreiſen nicht unliebſamen Ueberraſchungen ausgeſetzt zu ſein. 77— Archäologiſche Forſchungen auf Sinai. Auf die älteſte Geſchichte der Halbinſel Sinai, die für kurze Zeit wieder in den Mittelpunkt politiſchen Intereſſes gerückt war, werfen die von dem bekannten Aegyptologen Flinders Petrie unter⸗ nommenen Ausgrabungen ein helles Licht. Der erfolgreiche Forſcher erſtattet über die Ergebniſſe ſeiner Arbeit, die auch für die Ge⸗ ſchichte des Volkes Israel wertvoll ſind, in einem kürzlich bei John Murray erſchienenen größeren Werke ausführlich Bericht. Petrie unternahm ſeine Expedition von Suez aus, wandte ſich ſüd⸗ wärts nach der erſten Oaſe Mady Gharandel und ſuchte dann in den Bergen nach Inſchriften, die in den Türkiſenminen zu Macghareh arbeitenden Aegypter auf den Felſen eingegraben hatten. Diort hat Petrie auch Felſen mit Skulpturen gefunden, die die Züge König Semerkhets von der erſten Dynaſtie tragen, den er 5291 v. Ch. datiert. Die ſieben Jahrtauſende, die ſeitdem vergangen ſind, haben kaum eine Spur an dem Stein hinterlaſſen. Man ſieht, wie der mit einer Keule bewaffnete König einen ſich duckenden Beduinenhäuptling ſchlägt, deſſen Geſichtszüge übrigens, wie Petrie bemerkt, große Aehnlichkeit mit dem jetzigen Häuptling des Bezirks haben. Der Ort bietet keine Nahrungsmittel und kann niemals ſolche geboten haben. Alle Eßwaren müſſen drei Tagereiſen weit vom Roten Meer gebracht worden ſein. Man findet hier noch zahl⸗ reiche kunſtvolle Felſeninſchriften, von denen leider ſehr viele vor drei Jahren von einem Syndikat, das hier Türkiſen gewinnen wollte, mutwillig zerſtört worden ſind. Einige Täfelchen, die dieſem Zerſtörungswerk entgangen waren, ließen einen Einblick ge⸗ winnen in die Art, wie die Könige von Aegypten Jahrhunderte lang in das Innere der Inſel Expeditionen in die Türkiſenminen ſchickten. kehrten dann mit ihrer Ausbeute zurück und hinterließen auf dem unvergänglichen Stein einen Bericht über ihre Herrſcher und ein Verzeichnis ihrer eigenen Leiſtungen. Die zackigen Berge auf Sinai hatten nur einen Wert durch der Türkiſen, der inmitten der ſteinigen Hügel in Serabit eine Kapelle und ein Tempel errichtet war. Den erſten Höhlenaltar, der hier errichtet wurde, verlegt Petrie in die Zeit um 4750 v. Ch.; der Tempel ſelbſt, der im Freien lag, wurde in der Zeit von 3450 bis 1150 v. Ch. ſtändig erweitert. Hat⸗hor war keine ägyyptiſche, ſondern eine ſemitiſche Göttin. Die Aegypter verbanden ſpäter mit der Verehrung der Hat⸗hor auch die ihres Gottes Sopdu, aber das Ritual in Serabit war rein ſemitiſch, ſodaß tauſend Jahre vor Moſes und der Feſtlegung des Rituals des Volkes Israel ein ähnliches auf der Halbinſel Sinai in Uebung war. In den Ruinen des Tempels finden ſich zerbrochene Altäre, die zur Verbrennung von Spfern und Weihrauch dienten. Man ſieht noch große Aſchen⸗ lager, zu denen die Feuerung aus weiter Entfernung gebra worden ſein muß; verſchiedene zerbrochene Steingefäße und Becken zeigen, daß die Andächtigen auch eine ganze Reihe von Waſchungen vorgenommen haben. Sie ſuchten auch, wie eine ganze Anzahl von Schlafräumen beweiſt, durch Schlafen in der Umgebung Traum⸗ orakel zu erhalten, in der Hoffnung, die Göttin würde ihnen offen⸗ baren, wo ihre koſtbaren blauen Steine verborgen liegen. Und wer vom Glück begünſtigt war, errichtete in dankbarer Erinnerung Stelen oder Säulen mit Inſchriften, die man noch leſen kann Im Anſchluß daran führt Petrie aus, daß das von Moſes ge⸗ gebene„Geſetz“ nur eine Vereinigung alter ſemitiſcher Bräuche darſtellt, die nicht auf Abrahams Familie beſchränkt waren. Als die Oberherrſchaft der Aegypter nicht länger aufrecht erhalten wurde, zerbrachen die Beduinen alles, was leicht zu zerbrechen war, aber ſie ließen die Stücke zurück, und das trockene Wüſtenklima hat ſie alle unverſehrt erhalten. So fand Petrie die alten Feuerſtein⸗ werkzeuge der Arbeiter neben Stücken ſchöner Alabaſtervaſen aus der Zeit der letzten Dynaſtie. Sein bedeutendſter Fund aber iſt eine ſemitiſche Schrift auf den Steinen. Dieſe Schrift widerlegt die Theorie, daß den Hebräern die Kunſt des Schreibens unbekannt war, bis ſie ſie von den Aegyptern lernten; ſie macht es faſt ſicher, daß die Hebräer lange vor ihrer Gefangenſchaft in Aegypten ihre Türkiſenadern. Die Göttin des Orts war Hat⸗hor, die Herrin während der Regierung Ramſes II., 1300—1234 v. Ch., Aufzeich⸗ wo ſich die Midianiten zum Widerſtand gegen die Eindringlinge nungen über ihr Volk machten. Als dann die Hebräer unter der erſten Monarchie die Materialien für die Geſchichte ihres Volkes ſammenhalten, war das eine Herausgabe wirklicher Dokumente und nicht bloß mündlicher Ueberlieferung, wie die äußere und innere Wahrſcheinlichkeit zeigt.“ Von großem Intereſſe iſt auch ein Kapitel des Buches, in dem Petrie die Geſchichte des Auszuges aus Aegypten auf Grund der Erfahrungen bei ſeinen eigenen Reiſen auf der Halbinſel Sinai betrachtet. Er meint, daß die traditionelle Anſicht über die von den Israeliten eingeſchlagene Richtung richtig iſt, d. h. daß ſie ſich ſüdwärts nach Wady Gharandel wandten. Die natürliche Oaſe, ſammelten, war Wady Teiran, damals wie heute die fruchtbarſte Gegend der ganzen Halbinſel. Die klimatiſchen Bedingungen können ſich aber während der verfloſſenen 3000 Jahre nicht verändert haben, und da Waſſer und Nahrungsmittel knapp waren, ſo können es nicht mehr als 5000 Menſchen geweſen ſein, die durch die Wüſte geführt wurden. Daher hält Petrie auch die in Numeri J. und XXVI. gegebenen Volks⸗ zählungsliſten über die Stämme Israels nur für richtig, wenn man ſie anders interpretiert. Es wird für den Beginn der Wanderung eine Bevölkerung von 603 500 und für den Schluß 601 700 ange geben, eine Menge, die in einem ſo öden und waſſerarmen Lande nie hätte ernährt werden können. Petrie weiſt nun darauf hin daß das hebräiſche Wort„alaf“ entweder„Tauſend“ oder„Gruppe“, „Familie“ bedeutet; ſo erklären ſich die falſch aufgefaßten Zahlen. Statt daß der Stamm Ruben 46 500 Perſonen zählt, nimmt Petrie 46 Familien an, die im ganzen 500 Seelen zählen. Wenn die Liſte in dieſer Weiſe durchgegangen werden, zeigt ſich das üherraſchende Ergebnis von 598 Zelten oder Familien bei der erſten Zählung, mit 5550 Perſonen im Ganzen, durchſchnittlich 9,3 auf die Familie, und bei der zweiten Zählung 596 Zelte mit 5730 Perſonen im ganzen 9,6 im Durchſchnitt. Dieſe Zahlen ſtimmen zu den bekannten e ſchichtlichen Verhältniſſen, denn ſo viele Perſonen konnten Goſe verlaſſen und in Sinai leben. Und wenn dem entgegengehaltel eeeeee eee Seneral⸗Auzeigern Deutsches Reich. * München, 12. Juni.(In der bayeriſchen Abgeordnetenkamme:) deutete heute Präſtdent Dr. . Orterer die Unabweisbarkeit einer Nachſeſſion im Winter an. Vorgemerkt ſind in der Generaldebatte zum Miniſterium des Innern, die ſchon drei Tage dauert, noch 93 Redner. *„ Dortmund, 12. Juni,(Eingehende Zei⸗ tungen.) Die„Weſtdeutſche Allgemeine Zei⸗ tung“, das Organ der Dortmunder nationalliberalen Partei, iſt vom Verlag der„Dortmunder Zeitung“ angekauft worden. Das Blatt geht am 1. Juli ein.— Das im Dork⸗ munder Induſtriebezirk erſcheinende Polenblatt„Dziennik Polski“ hat vor einigen Tagen ſein Erſcheinen eingeſtellt, weil das Unternehmen in Honkurs geraten iſt. 5* Hannopver, 12. Juni.(Die 8. Vertreter⸗Ver⸗ ſammlung des Reichsverbandes der national⸗ liberalen Jugend) findet in den Tagen des 8. und 9. September hier ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen die Referate über das allgemeine Wahlrecht und ſeine Verwirklichung in den Einzelſtagten(Refekenten: Kaufmann Karl Hübſch⸗Nürnberg und Generalſekretär Paul Zimmermann⸗Köln) und Woh⸗ mungsreform(Referent Dr Brunhuber⸗Kiel). FnrnGraf von Gözen) der frühere Gouverneur von Oſtafrika, hat nunmehr Meran, wo er ſich ſehr erholt hat, verlaſſen. —(Anarchiſtiſche Attentate und Sozial⸗ demokratie.) Nachdem die„Leipziger Volksztg.“ die Anarchiſtengeſellſchaft des Madrider Altentäters für beſſer als die der„kapitaliſtiſchen Maſſenmörder und ihrer Zuhüälter von der bürgerlichen Preſſe“ erklärt hat,„perſichert“ der„Vorwärts“,„daß die Leipziger Volkszeitung nur in einer beſonderen Form die allgemeine Auffaſſung der Partei wiedergegeben hat“.— Man erfährt aus dieſem Bekenntnis von neuem, wie bedeutungslos der theoretiſche Unter⸗ ſchied zwiſchen Anarchismus und Sozialdemokratie iſt. — Rusfandd. Oeſterreich⸗ungarn.(Die öſterreichiſche und die ungariſche Regierung) haben vereinbart, für die Verhandlungen über das geſamte Gebiet des Ausgleichs Jachkommiſſionen einzuſetzen, die die Reihe der For⸗ Derungen auszuarbeiten haben. Zunächſt ſoll dann ein Ausgleich dieſer Forderungsliſten der Kommiſſionen verſucht werden. * Italien.(Ein engliſch⸗italieniſcher Ver⸗ dtrag.) Es verlautet, daß das italieniſche Königspaar im September eine Reiſe nach London unternehmen wird. In politiſchen Kreiſen will man wiſſen, daß die Eventualität eines gliſch⸗italieniſchen Vertrages ernſtlich erwogen ird. Tittoni habe bereits Schritte zu einer ſolchen Allianz jährend ſeiner Anweſenheit in London begonnen und wird ſeine te in dieſer Hinſicht fortſetzen. Spanien.(Der Miniſterrat) beſchloß die ſo⸗ fortige Richtigſtellung der Wählerliſten, was darauf hindeuiet, daß die Regierung beabſichtigt, die Cortes Anfang Auguſt auf⸗ zulöſen, die Neuwahlen im September vorzunehmen und die neuen Kammern auf Anfang Oktober einzuberufen. Der Miniſterrat beſchloß ferner, für die Opfer des Anſchlags gegen das Königspaar zu ſorgen. ontag ſind weitere gwei Verwundete geſtorben. Dienstag wurden in der nahe bei dem Tatorte liegenden Almudenakirche feierliche Exequien für⸗ die bisher Geſtorbenen gehalten. Großbritannien.(Die Lage in Natal.) Der verwundete Bambata erreichte mit den Ueberreſten des lu⸗Impis Signandis Verſteck. Da die Aufſtändiſchen ſenügend Mundvorräte beſitzen, erwartet man die Fortſetzung Kampfes. Wadiſche Politik. Karlsruhe, 12. Juni.(Der badiſche Miniſter des Innern, Dr. Schenkel), iſt nach Berlin abgereiſt, um die dortige Wanderausſtellung der deutſchen Landwirtſchaftsgeſell⸗ ſchaft zu beſichtigen. —(Dasneue badiſche Ortsſtraßengeſetz.) Der Geſetzentwurf iſt veranlaßt durch einen Ankrag, welcher von dem Stadirgte der Stadt Baden⸗Baden namens der Städteordnung unterſtehenden Gemeinden des Landes unterm 27. Juni 1905 an das Miniſterium des Innern gerichtet wurde und eine tiefgreifende Rebiſion der geltenden Vorſchriften über das Ortsſtraßenrecht zum iſtande hat. Was den Inhalt dieſer Vorſtellung im einzelnen angeht, ſo wurden mehrfache Abänderungsanträge geſtellt, welche einen zeitgemäßen Ausbau des badiſchen Ortsſtraßenrechtes an⸗ ſtreben. Grundſätzlich und namentlich inſoweit es ſich bei dieſen Anträgen darum handelt, daß durch eine Reviſion des Ortsſtraßen⸗ geſetzes den Gemeinden eine günſtigere Stellung eingeräumt werde hinſichtlich der Erwerbung des Straßengeländes bei Neueintei⸗ lungen, der Uehernahme oder Entſchädigung von Gebäuden, deren Um⸗, Aus⸗ oder Wiederaufbau im Hinblick auf den Ortsbauplan unterſagt wird, des Bezugs der Anſtößer zu den Koſten der Stra⸗ ßen, Gehweoge, Rinnen und Kanäle, der Verpflichtung zur Her⸗ ſtellung von planmäßig feſtgeſtellten Ortsſtraßen, der Zulaſſung von Bauten außerhalb des Bereichs des Ortsbauplans, der Geneh⸗ migung bon Straßenanlagen privater, ſowie der Einflußnahme auf die Art der Herſtellung ſolcher Straßenanlagen, ſind auch die mitt⸗ lexen Städte des Landes der Meinung, daß eine Reſorm des Orts⸗ ſtraßenrechts in der Richtung der Wünſche der Städieordnungs⸗ gemeinden geboten erſcheine. Angeſichts dieſer Wünſche hat ſich die Regierung für verpflichtet ergchtet, eingehende Erhebungen über die von Seiten der Staatsbehörden mit dem Vollzuge des Geſetzes ge⸗ machten Wahrnehmungen zu veranſtalten, um aus den ſo beſchafften Materialien Anhaltspunkte für eine endgiltige Stellungnahme zu den gegebenen Anregungen zu gewinnen. Es waren dieſe geraume Zeit in Anſpruch nehmenden Erhebungen umſo weniger zu entbehren, als die Begründung der erwähnten Anträge nicht durchwdeg mit einer ſo eingehenden Darlegung der für ihre Entſtehung maßgebend ge⸗ weſenen tatſächlichen Verhältniſſe verbunden war, wie ſie bei der Wichtigkeit und Schwierigkeit der in Betracht kommenden Fragen erwünſcht geweſen wäre. Nach dem Ergebnis dieſer Erhebungen vermochte ſich die Regierung nicht in allen von den Petenten be⸗ zeichneten Richtungen von der Notwendigkeit einer Reformgeſetz⸗ gebung zu überzeugen; es beſtunden vielmehr gegen einzelne der geſtellten Anträge ganz überwiegende Bedenken; letzteres gilt ins⸗ beſondere von den Vorſchlägen, welche einerſeits die Einführung einer ſogenannten hinteren Baulinie in das Geſetz, andererſeits eine Abänderung der Beſtimmungen über die ſogenannten Privatſtraßen zum Gegenſtande haben. Die Regierung hat aber nach Möglichkeit die ihr unterbreiteten Vorſchläge in Perückſichtigung gezogen und darnach das heute beſtehende Ortsſtraßengeſetz abgeändert. Der Geſetzentwurf iſt nunmehr unter der Bezeichnung„Abänderung und Ergänzung des Ortsſtraßengeſetzes“ den Landſtänden und zwar zu⸗ nächſt der Erſten Kammer zur Beratung und Beſchlußfaſſung zu⸗ gegangen. Heſſiſche Politit. * Darmſtadt, 12. Juni. Kammer) hat heute die auf Grund des Bürgerlichen Geſetzbuchs ubtig gewordenen Abänderungen des Feldbereinigungs⸗ geſetzes ſowie eine Aenderung des Berggeſetzes erledigt. Hiernach wird zukünftig die Verleihung jedes Bergwerkseigentums an beſondere Bedingungen geknüpft werden können. meinen bleibt die Aufſuchung und Gewinnung von Mineralien und Bitumen jedem geſtattet; für Steinſalz und Solquellen behält der Staat die Aufſuchung und Gewinnung vor. Den Standes⸗ berren des Landes ſtehen Vorzugsrechte zu.— Der Abg. Rein⸗ hart(natl.) hat mit Unterſtützung ſeiner Parteigenoſſen bean⸗ tragt, den Präfidenten der Zweiten Kammer zu erſuchen, die Herausgabe einer Landtagskorreſpondenz durch das Bureau der Zweiten Kammer der Landſtände zu veranlaſſen und die Vorbereitungen hierzu ſo zu beſchleunigen, daß dieſe in der diesjährigen Herbſttagung der Zweiten Kammer bereits erſcheinen kann Der Vorſtand der Zweiten Kammer berichtet zu dem An⸗ trag, die Kammer wolle dem Antrag ſtattgeben. Badiſcher Landtag. 1. Kammer.— 19. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.] Karlsruhe, 13. Juni. Präſident Prinz Karl eröffnet 9 Uhr 35 die Sitzung. Am Regierungstiſch Miniſter des Innern Dr. Schenkel und Regierungskommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der allgemeinen Beratung über den Geſetzentwurf betr. die Errichtung einer Landwirtſchaftskammer. Der Sitzung wohnt der Erbgroßherzog Friedrich bei. Präſident Lewald: Die Entſcheidung über den Wahl⸗ modus zur Landwirtſchaftskammer iſt ja ſchon längſt gefallen. Der Landwirtſchaftsrat, wie die beiden Kammern haben ſich für die direkte Wahl ausgeſprochen; wenn wir die zindirekte Wahl hier annehmen, bringen wir dies Geſetz nur zu Fall. Ich werde alſo hier konſervativ ſtimmen, d. h. für die direkte Wahl. (Heiterkeit. Dagegen muß ich mich gegen den Antrag Prinz Löwenſtein ausſprechen, der nur die direkte Wahl will, und die Fachvertretung der einzelnen landwirtſchaftlichen Vereine aus⸗ ſchließt. Nötig iſt, daß die Fortwirtſchaft eine Vertretung in der Landwirtſchaftskammer erhalte; ich halte es für ſehr fraglich, ob der Forſtverein zu den im Paragraphe9 genanten Vereinen gezählt ! ͤ n ird, daß ſo wenige kampffähige Männer, wahrſcheinlich nicht über 500, nicht Paläſtina einnehmen konnten, ſo lautet die Antwort, daß Paläſtina ein entpölkertes Land war, da es durch verſchiedene Ein⸗ fölle der Aegypter gelitten hatte, und daß die Hebräer die zer⸗ treuten Stämme, mit denen ſie in Berührung kamen, an ſich zogen. ——— 5 Tagesneuigkenen. — Die dentſche Auswanderung nach den Vereinigten Staaten wird in einem Artikel der„North American Review“ behandelt. ntereſſont ſind beſonders die Geſamtzahlen, die da gegeben erden Von 1820 bis 1870 ſind nach dieſen Aufſtellungen in?⸗ ſamt 2 368 403 Perſonen, von 1820 bis 1908 zuſammen 5 188 091 eutſche nach den Vereinigten Stagten ausgewandert. Das ſind icht weniger als 25 Prozent aller Einwanderer, die überhaupt in eſes Land gekommen ſind. Die deutſche Kultur, die deutſche prache, deutſche Schulen und Kirchen und deutſche Zeitungen ſind ſtändigem Wachstum begriffen, und die genannte Zeitſchrift ſieht in dieſem deutſchen Element durchaus einen Vorteil, der viel allgemeinen Fortſchritt des Landes beiträgt. Sn und Phonograph. Der„Ulema“, die geiſtliche Kör⸗ erſchaft, die die Angelegenheiten der großen muhamedaniſchen Univerſttät Al⸗Azhar in Kairo leitet, hat ſich in ſeiner letzten ditzung über den Gebrauch des Phonographen für das Rezitieren 0 aus dem Koran ſehr günſtig ausgeſprochen. Es wurde Erfindung, die den Gläubigen die Worte des orſagen könne, durchaus nicht die Heiligkeit des würde, ſondern von großem Nutzen kin könne. Vorſchlag, der beantragte, eine Verſicherung fall einzuleiten, abgelehnt, da eine derartige erm die Anklage, wir lebt jemand unſere Meinung, ſo ſind wir parteiiſch. Wenn wir den Damen etwas Hübſches ſagen, ſo werden die Männer eifer⸗ ſüchtig. Bleiben wir in unſerem Redaktionslokale, ſo ſind wir zu ſtolz,„uns mit der gewöhnlichen Herde“ abzugeben. Sieht man uns auf der Straße, ſo paſſen wir auf unſer Geſchäft nicht auf. Tragen wir billige Kleidung, ſo geht unſere Zeitung nicht, und tragen wir gute, ſo behauptet man einfach, wir bleiben die Rechnung ſchuldig. Was ſollen wir nun eigentlich tun?“ — Sagen wir Vermiſchtes. — Im ſtädtiſchen Muſeum zu Braunſchweig iſt ein nichtswürdeger Bubenſtreich begangen worden. Von unbekann⸗ ter Hand wurden dem Luther⸗Bildnis auf dem Gemälde„Luther in Rom“ von dem Münchener Maler Lindenſchmidt und einem Bruſt⸗ ſtück einer italieniſchen Guitarreſpielerin des Verliner Malers Hellwig mit einer Nadel die Augen ausgeſtochen. — Für die Hilfeleiſtung in Courrisres erhielt, wie aus Gelſenkirchen gemeldet wird, Brandinſpektor Koch von der Zeche Rheinelbe vom franzöſiſchen Miniſter des Innern die Palmen eines Offiziers der Akademie. — Die Fürſtlich Lippe⸗Schaumburgiſchen Fa⸗ miliengüter, die in Kroatien, Geſpanſchaft Virovitica, in deutſcher Bauerngegend liegen, ſollen nach der„Nat.⸗Ztg.“ verkauft werden. Es beſteht die größte Gefahr, daß ſie in flaviſche oder ungariſche Hände übergehen. — Von einer Räuberbande wurden in Sosno⸗ wiece der Kaſſierer mit vier Beamten der Floragrube und Caſi⸗ mirgrube der Oeſterreichiſchen Länderbank auf offener Straße über⸗ fallen, mit Revolvern bedroht und ihnen 25 000 Rubel abgenommen. Die Beamten hatten das Geld zur Lohnzahlung von der Sosno⸗ wieer Handelsbank erhoben. Die maskierten Räuber hatten vorher alle Telegraphendrähte zerſchnitten. wir ſerm folgte Gründer der in Konkurs geratenen Cudell⸗Automobilwerke⸗ — In Frankreich verhaftet. Der ſteckbrieflich ver⸗ en, Mar Cudell, iſt in Frankreich verhaftet worden, nach⸗ (Die Zweite beſſiſche Im allge⸗ — geſagt, ein Antrag Lewald eingegangen. eiter folgender e werden kann. würde ſich dieſe außerordentlich ſchwierig geſtalten; vorerſt ſollte man die Koſten der Landwirtſchaftskammer durch Staatsbeiträge decken. Es wird ſich empfehlen den Paragraph 12 Abſ. 1 folgender⸗ maßen feſtzuſetzen: „Die Landwirtſchaftskammer hat die aus ihrer Exrichtung und „Tätigkeit exwachſenden Koſten, ſofern ſie dieſelben nicht aus dem Ertrag eigenen Vermögens, aus den ihr budgetmäßig bewilligten Stagtszuſchüſſen oder aus ſonſtigen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln zu beſtreiten in der Lage iſt, durch Erhebung von Beiträgen zu decken.“ Ich bitte das hohe Haus, dieſer Faſſung des Paragraphen zitzuſtimmen. Frejherr von Stotzingen: Wir können nicht zu⸗ ſtimmen, daß die Großh. Regierung die Landwirtſchaftspflege ſamt und ſonders in die Hand nimmt. Deshalb haben wir die Großh. Regierung aufgefordert, bei allen geſetzlichen Maßnahmen vorher die Landwirtſchaftskammer zu befragen. Als Endziel der Landwirtſchaftskammer ſchwebt mir pox, daß alle landwirtſchaft⸗ lichen Vereine ſich dieſer Kammer anſchließen. Dann würde dieſe Hammer das geſetzliche Organ der Selbſthilfe ſein. Redner ſpricht ſich alsdann für die Umlageerhebung der Landwirtſchaftskammer aus; die ſtaatliche Unterſtützung würde die Tätigkeit der Kammer nur hemmen, Durch den Antrag Lewald wird nur die Regierungs⸗ borlage wieder hergeſtellt. Ich könnte mich dieſem Antrage nur anſchließen, wenn es in dem Antrage heißen würde:„aus den ihr dvorſchüßlich budgedmäßig bewilligten Staatszuſchüſſen“. Der Oekonomierat Frank hat ſich geſtern auf das parteipolitiſche Gebiet begeben und die Schrecken der direkten Wahl ausgemalt; er ſprach ſogar von Wahlfreundſchaften. Ich deiß nicht, ob es nicht etwas ſehr gewagt war vom Oekonomierat Frank, dieſes Wort in die Debatte hineinzuwerfen, Ich werde aber Herrn Oekonomierat Frank auf dieſes Gebiet nicht folgen; auch werde ich mich dazu nicht verleiten laſſen durch das geſtern gegebene, nicht gerade eben gute Beiſpiel. Für den katholiſchen Bauernverein ſei die Zollfrage keine Exiſtenzfrage ge⸗ weſen, denn er habe ſchon 14 Jahre vorher exiſtiert. Redner be⸗ grundet alsdann ausführlich den Antrag der Grundherren zu Paragraph 9.(Wahl der Mitglieder.) Durch die direkte Wahl wollen wir allen Wahlreibereien zwiſchen den einzelnen land⸗ wirtſchaftlichen Vereinen die Spitze bieten; die Verkennung der der landwirtſchaftlichen Vereine iſt uns völlig fern gelegen. Freiherr E. A. von Göler beantragt Schluß der General⸗ diskuſſion, welcher Antrag Annahme findet. Hierguf beginnt die Spezialdebatte. Paragraph 1 wird ohne Debatte angenommen. Zu Paragraph 2(Aufgaben der Landwirtſchaftskammer) nimmt das Wort Fürſt zu Löwenſtein, welcher im Intereſſe der Selb⸗ ſtändigkeit der Landwirtſchaftskammer bittet, den Paragraph 2 in der Kommiſſionsfaſſung anzunehmen. 8 Paragraph 2 wird in der Kommiſſionsfaſſung angenommen, ebenſo die Paragraphen 3 und 4. Alsdann wird zunächſt über Paragraphe9(Wahl der Mit⸗ glieder) abgeſtimmt. Prinz zu Löwenſtein begründet nochmals folgenden Antrag: „Die Wahl der Mitglieder erfolgt unmittelbar durch die land⸗ und forſtwirtſchaftliche Bepölkerung in geheimer Abſtimmung. Für die erſte Wahl beträgt die Zahl der zu wählenden Mitglieder 28. Das Nähere hinſichtlich der Zahl und Einteilung der Wahlbezirke, ſowie hinſichtlich des Ver⸗ fahrens beſtimmt für die erſte Wahl die von der Zentralbehörde zu erlaſſende und im Geſetz⸗ und Verordnungsblatt zu veröffent⸗ lichende Wahlordnung, für die ſpäteren Wahlen erfolgen die enforderlichen Beſtimmungen gemäß Paragraph 5 Ziffer 8 durch die. Satzungen der Landwirtſchaftskammer. Die Regierung wolle nicht das Heft aus der Hand geben. Wenn man das Volk für die direkte Wahl für reif erkläre, ſolle man das auch hinſichtlich der Landwirtſchaftskammer tun. Oder halte etwa auch die Regierung die ländliche Bevölkerung für rückſtändig? Wenn die anderen Berufsvertretungen ein Selbſtbeſtimmungsrecht erhalten haben, ſo ſoll dies auch der Landwirtſchaftskammer ge⸗ währt werden. Miniſter des Innern Dr. Schenkel: Das Mißtrauen gegen die Regierung werde ſofort beſeitigt werden, ſobald einmal das Ge⸗ ſetz eine für alle Teile annehmbare Geſtalt erhalten hat. Ich muß beſtreiten, daß der Landwirtſchaftsrat eine von der Regierung ab⸗ hängige Berufsvertretung geweſen ſei. Ein Aufſichtsrecht gegenüber der Landwirtſchaftskammer muß ſich die Regierung ſelbſtverſtänd⸗ lich vorbehalten. Ich kann nicht einſehen, wie man eine Vorſchrift als rückſtändig bezeichnen kann, welche die bisher beſtehenden land⸗ wirtſchaftlichen Vereine bei der Zuſammenſetzung der Kammer be⸗ rückſichtigen will Ich würde kein Bedenken tragen, auch den forſt⸗ wirtſchaftlichen Vereinen ein Wahlrecht zu geben. Kein Wahlrecht haben wir den Vereinigungen allgemein wirtſchaftlicher Natur ge⸗ geben, und zwar dem landwirtſchaftlichen Verein und dem Bauern⸗ berein. Ich bitte das hohe Haus den Antrag des Prinzen Löwen⸗ 225 abzulehnen und vielmehr den Vorſchlag der Regierung anzu⸗ nehmen. Fürſt zu Löwenſtein tritt der Regierung entgegen und plaidiert für Annahme des Antrages des Prinzen zu Oöwenſtein. Nach weiteren kurzen Bemerkungen des Freiherrn von Stotzingen erfolgt die Abſtimmung. 8 Der Antrag Prinz LJöwenſtein wird mit allen gegen 7 Stimmen abgelehnt. Oekonomierat Frank beantragt, daß im Abſ. 2 des Paragr. 9 (Wahl durch die landwirtſchaftlichen Vereinigungen und Verbände) die Zahl der ſo zu wählenden 10 betragen ſoll ſtatt 8 im Regie⸗ rungsentwurf. 5 Der Antrag Frank wird mit allen gegen 5 Stimmen angenommen. Alsdann wird Paragr. 9 in der Kommiſſions⸗ faſſung mit dem Antrag Frank mit allen gegen 4 Stimmen angenommen. Paragr. 5(Satzungen) und 6(Mitgliedſchaft) werden ohne De⸗ batte angenommen. Bei Paragr. 7(Wählbarkeit) fragt Oberbürgermeiſter Winterer an, ob es Anſicht der Kom⸗ miſſion ſei, daß die Kommunen und Stiftungen nur eine überhaupt eralten ſollen, Stimmrecht hat. Miniſterialrat Nebe erklärt, daß die Kommune nur einmal als ſolche vertreten ſein ſoll, dagegen die Leiter der einzelnen Be⸗ triebe der Kommunen und Stiftungen als geſetzliche Vertreter be⸗ ſonderes Stimmrecht haben. Freiherr v. Stotzingen ſchließt ſich den Ausführungen der Regierung an. 5 85 8 Alsdann wird Paragr. 7 angenommen, ebenſo Paragr. 8(Er⸗ löſchen der Mitgliedſchaft), Paragr. 11(Geſchäftsordnung) ohne Debatte. Zu Par oder ob jeder der Betriebe eigenes agr. 12(Beſtreitung der Aufwendungen) iſt, wie oben 7 eiterhin iſt folgend ualantr Was die Umlegung von Beiträgen anlangt, ſo Stimme Paragr. 10(Entſchädigungen) und ewald ein Freiburg herausgeben würde(Heiterkeit); grbößerer Sachverſtändigkeit Mannheim, 13. Junl; 8— 8. Selde „Die Landwirtſchaftskammer hat die aus ihrer Errichtung und Tätigkeit erwachſenden Koſten, ſofern ſie dieſelben nicht aus dem Ertrag eigenen Vermögens, aus der Staats⸗ kaſſe vorſchüßlich verwilligten oder aus ſonſtigen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln zu beſtreiten in der Lage iſt, durch Erhebung von Beiträgen zu decken.“ Freiherr v. Stotzingen erklärt ſich gegen den Hauptantrag Lewald, würde aber dem Eventualantrag zuſtimmen. Miniſter des Innern Dr. Schenkel bittet in erſter Linie den Kommiſſionsantrag anzunehmen; falls ſich die Kammer aber gegen dieſen Antrag ausſpreche, für den Eventualantrag Lewald zu ſtimmen. Nach weiteren kurzen Bemerkungen des Bürgermeiſters Weiß wird der Hauptantrag Lewald mit 18 gegen 12 Stimmen abgelehnt. Der Eventualantrag Lewald wird mit allen Stimmen angenommen. Zu Paragraph 12 Abſ. 3 hat die Kommiſſion nachträglich folgenden Abänderungsantrag eingebracht: „Die Beiträge werden auf die Steuerkapitalien(Steuer⸗ werte) ſämtlicher veranlagter, landwirtſchaftlich genutzter Grund⸗ ſtücke und Waldungen umgelegt.“ Der Antrag wird einſtimmig angenommen. Die Paragraphen 13, 14, 15 und 16(Kaſſen⸗ und Rechnungs⸗ weſen und Schlußbeſtimmungen) werden ohne Debatte ange⸗ nommen. Der Geſetzentwurf über die Landwirtſchaftskammer wird als⸗ dann in namentlicher Abſtimmung in der Kommiſſionsfaſſung und mit den angenommenen Abänderungsanträgen einſtimmig ange⸗ nommen. Schluß der Sitzung: 12 Uhr. ** e 2. Kammer.— 96. Sitzung. SALarlsruhe, 13. Juni. Präſtdent Dr. Wilckens enffnet 9 Uhr 20 die Sitzung. Am Regierungstiſch Staatsminiſter von Duſch und .bſtertaldirektor Hübſch. Fortſetzung der Kultusdebatte. Abg. Dr. Frank(Soz.): Wenn dem Miniſter die Be⸗ ratungen über das Kultusbudget zu lang würden, ſo könne man dem Wunſche der Verkürzung durch einen Strich des Kultus⸗ budgets entgegenkommen. Seine Partei werde gern zuſtimmen. Der Antrag des Zentrums auf Aufhebung der 88 16 b und e werden die Zuſtimmung ſeiner Partei finden, ohne daß ſie durch die Kopf'ſchen Ausführungen dazu veranlaßt werde. Man könne aber auch verſchiedener Anſicht ſein, ob ein Ausnahmegeſetz vor⸗ liege. Doch ſei es nicht angängig, ohne weiteres gegen die Geiſt⸗ lichen beſondere Beſtimmungen zu treffen. Vor allem habe ſeine Partei die Anſicht, daß dieſes Geſetz vollkommen wirkungslos ſei und nur einen Schlag ins Waſſer bedeute. Dezu komme, daß für ſeine Partei nichts günſtiger wirke, als die Agitation der Geiſtlichen nach dem Beiſpiel der letzten Landtagswahlen. Solange aber das Geſetz beſtehe, müſſe es auch angewendet wer⸗ den. An der Erklärung des Miniſters habe ihn die Ausführung enttäuſcht, daß der Miniſter bedauert, daß das Geſetz habe an⸗ e werden müſſen. Von großem Intereſſe wäre es, wenn ie Regierung ein Schwarzbuch über die Korreſpondenz mit dieſelbe würde die Trennung von Staat und Kirche gewiß noch mehr rechtfertigen. Der Prozeß der Trennung von Staat und Kirche ſei ein welt⸗ geſchichtlicher und ein alter und im Laufe der Jahre ſeien ſchon manche Befugniſſe der Kirche abgebröckelt. Das Armenamt, das Standesamt ſei der Kirche genommen und nur auf dem Gebiet des Lehramts ſeien noch Befugniſſe der Tirche übrig geblieben. Das Haupterfordernis ſei aber die Durchführung der konfeſſions⸗ loſen Schule. Eine große Zahl der Geiſtlichen habe ſich im Hauptamt als Zentrumsagjitatoren erwieſen und nicht mit Un⸗ recht hätten die Liberalen die Summen für das Konvikt geſtrichen, um die faſt gleiche Summe durch eine Hinterkür wieder in das Budget hineinzuſchmuggeln(Widerſpruch). Auch von Friedens⸗ ſchluß ſei in dieſen Tagen vielfach die Rede geweſen, er ſage dazu, wenn das Zentrum einen Frieden ſchließe, ſo gründe ſich derſelbe auf Unterwerfung unter das Zentrum: aber einem faulen Frieden ſei ein friſcher Kampf vorzuziehen. Wo der Fabrikſchlot rauche, da verſchwinde der Weihrauch und gehe der Klerikalismus zurück. Mit der Entwicklung der ökonomiſchen Verhältniſſe werde der Klerikalismus mit oder ohne den Liberalen zurückgehen. Von Landtag zu Landtag würde die Idee der Trennung von Staat und Kirche mehr Anhänger finden. (Beifall.) Abg. Dr. Schofer(Ztr.) meint, daß der Vorredner mit über das jüdiſche Budget geſprochen haben würde, wenn ſich ſeine Rede auch durch eine orientaliſche blütenreiche Sprache ausgezeichnet habe. Der Vorredner habe beſonders gegen die Geiſtlichen losgezogen, ohne ſich daran zu erinnern, wie viel von dem Klerus beider Konfeſſionen in ſozialer Beziehung gewirkt wurde. Die große Kulturarbeit der Jahr⸗ hunderte in den Klöſtern ſei mehr geweſen, als Kloſterſuppen. Der Abgeordnete Muſer habe ihn aufgefordert, zu beweiſen, daß die Politik der Liberalen Er verweiſe auf die jüngſten Vorgänge in München über die Schule, bei denen in ganz direkter Weiſe der Kampf gegen das Ehriſtentum gepredigt worden ſei. Was Muſer über Religion ausgeführt, ſei doch unmöglich ernſt zu nehmen. Geſtern ſei auch ſehr viel die Rede geweſen von Aberglauben und habe Muſer lange Zitate als Beweis dofür gebracht, wie ſehr der Klerikalis⸗ mus noch im Aberglauben verfallen ſei. Er könne dem gegen⸗ über nur feſtſtellen, daß der Geiſtliche im Namen der Kirche den Aberglauben bekämpfe. Redner geht ſodann auf die einzelnen Anklagen gegen. die katholiſchen Geiſtlichen ein und findet es eigentümlich, daß man nicht auch auf der anderen Seite Umſchau gehalten habe. Auch die Beamtentätigkeit bei den Wahlen gebe zu einer ſchärfen Kritik Veranlaſſung. Wenn geſündigt worden, ſo ſei auf beiden Seiten bei den Wahlen dies geſchehen. Nedner polemiſiert dann gegen eine Obkircherſche Rede in Bonndorf. Daß es eine ſchlechte Preſſe gebe, werde auch von proteſtantiſcher Seite nicht beſtritten; dies ſei auch die Anſicht Hoensbroechs. Wenn es aber eine ſolche gebe, ſo ſei es Pflicht der Geiſtlichen auch von heiliger Stelle aus gegen dieſelbe zu kämpfen und andererſeits die gute Preſſe zu verteidigen. Mit der ganzen Entrüſtung aber, der er fähig ſei, weiſe er die Angriffe auf den Erzbiſchof in Freiburg zurück, wie wurden. Derſelbe habe feindlich gegen das Chriſtentum ſei. ſie bon Obkircher geſtern vor⸗ kein Recht, über die innere z eitung der katholiſchen Kirche Kritik zu üben(Zwiſchenruf: Iſt Staatsminfſter v. Duſch: Unter den ſechs Fällen, in denen gegen Geiſtliche vorgegangen worden ſei, habe ſich auch ein evangeliſcher Geiſtlicher befunden, ſo daß von Einſeitigkeit nicht geſprochen werden könne. Die evangeliſche Kirchenbehörde habe in dieſer Frage einen Erlaß nach der Beſtrafung eines Geiſt⸗ lichen herausgegeben, in dem ganz beſonders betont wird, daß ein Geiſtlicher ſeine Tätigkeit nicht erfülle und nicht im Sinne eines Geiſtlichen handle, wenn er als Parteiführer in der Ge⸗ meinde für irgend eine Partei ouftrete und in übermäßiger Weiſe politiſche Agikation treibe. Er möchte nur wünſchen, daß dieſe Auffaſſung bei allen Kirchenbehörden die maßgebende ſei. Abg. Gierich(konſ.) wird für die von der Kommiſſion ge⸗ ſtrichenen Poſitionen für das Freiburger Konvikt ſtimmen, da der Strich eine Anerkennung des Prinzips der Trennung von Staat und Kirche bedeute. Was die Kloſterfrage betreffe, ſo ſei ſeine Par⸗ tei aus prinzipiellen wie volkswirtſchaftlichen Gründen gegen die Zulaſſung von Klöſtern. Was die Wahltätigkeit der Geiſtlichen be⸗ treffe, ſo ſolle dieſelbe agitatoriſch nicht übertrieben werden, doch ſolle man die Geiſtlichen in der Ausübung der ſtaatsbürgerlichen Rechte nicht beſchränken. Abg. Dieterle(Ztr.): Der heutige Ton von der Regie⸗ rungsbank unterſchied ſich angenehm von demjenigen zu Anfang der Landtagsſeſſion, wo das Wort gefallen von der„Unmöglichkeit“, mit dem Zentrum zuſammenzuarbeiten. Redner polemiſiert gegen Muſer, der mit Breitſpurigkeit gegen kleine Verfehlungen einzelner Geiſtlichen vorgegangen. Was dieſer Redner früher für den Rechts⸗ anwaltſtand in Anſpruch genommen, das ſollte er billig ſein laſſen für den Geiſtlichenſtand. Gegen die erſten gemachten Erhebungen habe ſich der Klerus mit Entrüſtung gewendet. Redner tadelt ſo⸗ dann ſcharf die Wahlagitation der Amtmänner Dr. Strauß und Arnsperger und betont gegenüber den Angriffen auf die Geiſtlichen wegen der Bekämpfung der kirchenfeindlichen Preſſe. Es handle ſich dabei lediglich um religionsfeindliche Angriffe dieſer Preſſe, denen entgegenzutreten Pflicht der Geiſtlichen geweſen. Und wenn die Geiſtlichen in ſcharfem Wahlkampf aufgetreten, ſo lägen zahl⸗ reiche Gründe vor; man müſſe aber auch unterſcheiden zwiſchen Mißbräuchen des Amtes und zwiſchen Taktloſigkeiten. 1200 Geiſt⸗ liche beſäße die Erzdiözeſe und 7 Fälle ſeien feſtgeſtellt, darunter 3, die beſtraft worden ſeien nicht aufgrund des gemeinen Rechts, ſon⸗ dern eines Ausnahmegeſetzes. Aber auch vieles, was gegen die Geiſtlichen in den Erhebungen vorgebracht, beruhe auf irrtümlichen Mitteilungen. Dabei ſehe man, wie die Erhebungen gemacht worden ſeien und wie berechtigt die Entrüſtung gegen dieſelben ge⸗ weſen. Es wären aber auch keine Erhebungen gemacht worden, wenn nicht das Zentrum im erſten Wahlgang einen ſolchen Erfolg gehabt hätte. Aufgrund welcher Rechtstitel ſeien dieſe Erhebungen gemacht worden und zwar nur gegen die katholiſchen Geiſtlichen, dieſe Frage ſei bisher nicht beantwortet worden. Aus Konferenzen habe er Zuſchriften erhalten, in denen proteſtiert worden ſei gegen die niedrige Ueberwachung der Geiſtlichen und gegen die Verletzung und Kränkung der Standesehre derſelben. Es ſei weder weit⸗ blickend noch ſtaatsmänniſch, einen ganzen Stand zu brüskieren. Zum mindeſten liege in den Anzeigen vielfach eine Fahrläſſigkeit vor; das Miniſterium des Innern habe hier eine Tätigkeit ent⸗ faltet, für die es alles andere, denn einen neuen Direktor verdiene. hältniſſe vergiftet und Keiner traue dem Anderen mehr. Der ſchließliche Kampf aber werde ausgeführt zwiſchen dem poſitiven Chriſtentum und dem Unglauben und dem Zukunftsſtaat(Heiter⸗ keit!. Das Vechalten der Regierung komme ihm vor, wie der Hausbeſitzer, der, wenn es brenne, den Schlauch auf die Spritzen⸗ geſellſchaft richte.(Lachen.) Staatsminiſter v. Duſch weiſt die Angriffe auf das Miniſte⸗ rium des Innern zurück; bei jeden Wahlen ſeien Erhebungen über auffällige Wahrnehmungen gemacht worden. Wenn Dieterle nach den Vertrauensmännern gefragt, ſo könne er nur wiederholen, daß das geſamte Material der Kurie überlaſſen worden ſei. Die Regie⸗ rung habe nichts zu verheimlichen, es ſcheine faſt, als ob hier die Offenſive die beſte Defenſive ſei(Widerſpruch). Das Beſte wäre es allerdings geweſen, wenn das Ordinariat zur rechten Zeit bor der Agitation unter Amtsverletzung gewarnt worden ſei. Abg. Heimburger(dem.)] präziſiert die Stellung der demokratiſchen Fraktion; die Paragr. 16b und e bedürften, wenn ſie auch keine Ausnahmebeſtimmungen ſeien, der Abänderung. Er wie ſeine Fraktion werden alſo gegen den Antrag ſtimmen. Ein Schlußantrag wird angenommen mit 39 gegen 9 Stimmen. Nächſte Sitzung Freitag 4 Uhr: beratung. *—— Aus Skadt und Land. Maunheint 13. Juni. * Verſetzt wurde der Vorſtand der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ inſpektion Lörrach, Baurat Adam Baum, in gleicher Eigenſchaft nach Heidelberg, der Vorſtand der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion Bruchſal, Oberbauinſpektor Heinrich Kayſer, in gleicher Eigen⸗ ſchaft nach Lörrach, der Vorſtand der Waſſer⸗ und Straßenbauinſpek⸗ tion Bonndorf, Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektor Ludwig Meeß, in gleicher Eigenſchaft nach nieur Otto Spieß in Lauda nach Konſtanz, Betriebsſekretär Ernſt Löffler in Baden zur Verſehung einer Güterexpeditorenſtelle nach Schaffhauſen und Betriebsaſſiſtent Alois Heffner in Schaff⸗ hauſen nach Konſtanz. 2166 248 Einwohner zählte nach der Berechnung des Statiſti⸗ ſchen Amts unſere Stadt Ende April. *Die Städtiſchen Straßenbahnen beförderten im Monat April 1897 294 Perſonen oder 392 pro Wagenkilometer. Ver⸗ einnahmt wurden 182 967 M. gegen 161 622 M. in der gleichen Zeit des Vorjahres oder auf den Wagenkilometer 0,38 M.(0,39.) * Zur letzten Bürgerausſchußſitzung. In dem Bericht über die der Tagesordnung nicht Sto. Stoll, ſondern Stv. Noll und bei Punkt 5 Sto. Hoffſtaetter das Wort ergriffen hat. * Eine Hafenrundfahrt veranſtalten am morgigen Fronleich⸗ namstage bei ſchönem Wetter wieder Arnheiters Erben. Die Ab⸗ fahrt erfolgt um ½4 Uhr am Rheinvorland und eine Viertelſtunde ſpäter am Rennershof. Das Boot iſt mit Reſtauration verſehen. „. Ludwigshafener Parkfeſt. Unter dem Vorſitz des Herrn melt, um einige vorläufige Zahlenergebniſſe über die verfloſſenen beiden Feſttage entgegenzunehmen und wegen der Einfügung Sonntag von rund 31 000, am Montag von 10 000 Perſonen. An 800, am 2. ca. 960., imn Maibowle⸗Zelt etwa 1200., im Kaf⸗ rants erzielt. Nicht un der Erzbiſchof auch ſchon unfehlbar?) Die geſtrige Er⸗ ung des Miniſters über die Ordenszulaſſung würde im Lande erſchmetternd wirken. 3. Tag angefügt werden. Man einigte ſich au Beſchluß, unter Hinweis auf den wohltätigen Zwe Mit dieſen Erhebungen ſeien aber auch die geſellſchaftlichen Ver⸗ Fortſetzung und Budgek⸗ Bruchſal, Bahnbauinſpektor Oberinge⸗ geſtrige Bürgerausſchußfitzung iſt richtig zu leſen, daß bei Punkt 3 Rechtsrats Dr. Müller war geſtern Abend der Feſtausſchuß verſam eines 3. Feſttages zu beraten. Beſucht war das Feſt am Eintrittsgeldern wurden an beiden Tagen erhoben 7500 M. gegen 9949 beim vorjährigen Feſt. Im Sektzelt wurden am 1. Tag etwa feezelt ca. 1300 M. an beiden Tagen eingenommen. Eine hervor⸗ ragende Einnahme hat auch der Betrieb des großen Parkfeſtreſtau⸗ ſo glänzend waren die Umſätze der übrigen Ge⸗ ſchäftsleute, als Wirte, Metzger und Bäcker, die ihren Betrieb nicht tung und mit Rückſicht auf die Witterungsverhältniſſe, die das ver⸗ floſſene Feſt ungünſtig beeinflußten, ganz ausnahmsweiſe und ohne jedes Präjudiz für die folgenden Jahre den 3. Tag dieſes Mal an⸗ zuhängen und das Feſt am nächſten Sonntag von nachmittags 2 Uhr ab zu wiederholen. Das Feuerwerk, das am Montag nicht ber⸗ anſtaltet werden konnte, weil es des Regens wegen dem Pyrotech⸗ niker unmöglich war, ſeine Vorbereitungen zu treffen, wird am Sonntag Abend zur Abbrennung kommen. Die Eintrittspreiſe blei⸗ ben die gleichen. 5 7 5 * Sommertheater in der Kaiſerhütte. Von allen oberbahriſchen Volksſtücken nimmt der„Herrgottſchnitzer von Ammer⸗ gau“, welcher am Donnerstag, 14. Juni, nachmittags 4 Uhr und abends 8½ Uhr, im Sommertheater der Kaiſerhütte zur Aufführng gelangt, den erſten Platz ein. Daß derartige Stücke, welche ſo auf den Volkston geſtimmt ſind, durch das Enſemble des Herrn Direktors Kerſebaum ſtets gut zur Aufführung gelangten, iſt jedem Beſucher bekannt. Ein Beſuch der Aufführung von„Herr⸗ gottſchnitzer“ kann beſtens empfohlen werden. * Der Geſangverein Harmonie Lindenhof hielt am letzten Samstag in den Räumen des„Aheinparks“ ſein Gartenfeſt ab, welches äußerſt zahlreich beſucht war. Das Programm bot auch dieſes Jahr wieder reiche Abwechslung. Die Chöre wurden unter der tüchtigen Leitung des Herrn Friedrich Gellert meiſterhaft vorgetragen, was der nicht endenwollende Beifall bewies. Die Streichmufik ſtellte die Kapelle Hammel, welche fleißig ihres Amtes waltete. Auch in dieſem Jahre wieder war das Feuerwerk Gegenſtand allgemeiner Bewunderung. Ein Tänzchen, welchem bis zum Morgengrauen ſtark gehuldigt wurde, ſchloß die wohlgelungene Veranſtaltung, auf die die Harmonie Lindenhof mit Stolg zurück⸗ blicken darf. 1 * Das geſtrige 7. Sommerkonzert des Kaimorcheſters im Nibe⸗ lungenſaal ſtand wieder unter Leitung eines Gaſtdirigenten, des Herrn Rudolf Groß, 1. Kapellmeiſter am Augsburger Stadt⸗ theater, Herr Groß bewährte ſich als ſehr geſchickter und feinfühliger Orcheſterleitet, der es wohl wagen durfte, eine Künſtlerſchgar, wie es das Kaimorcheſter iſt, zu dirigieren. Aus dem mit gukem Ge⸗ ſchmack zuſammengeſtellten Programm, das in ausgezeichneter Weiſe exekutiert wurde, ſeien folgende Nummern hervborgehoben: Beet⸗ hobdens Egmont⸗OQuvertüre und 2. Ouvertüre zu„Leonore“, R. Wagners Bachanale(Venusberg) aus„Tannhäuſer“ und das Preis⸗ lied aus den„Meiſterſingern“, endlich Joh. Strauß's Eingzugsmarſch aus dem„Zigeunerbaron“ und der beliebte Wein, Weib, und Ge⸗ ſang⸗Walzer. Das Konzert war leider nicht ſo gut beſucht, als es in anbetracht der wahrhaft künſtleriſchenseiſtungen des Orcheſters 3u wünſchen geweſen wäre. Nus dem Grossberzoglum. CHeidelberg, 13. Juni. Altſtadtrat Ammann ha außer der Errichtung einer Dienſtboten⸗Stiftung von 5000 Mar anläßlich ſeiner goldenen Hochzeit dem Frauenverein 1000 Mark, ſowie der Nationalliberalen Partei und dem Gemeir nützigen Verein je 500 Mark geſtiftet. 1 C. Heidelberg, 11. Juni. Von der 21. Jahresver⸗ ſammlung des Vereins derakademiſch gebildeten Lehrer Badens iſt noch zu berichten, daß als Ort der n ſt⸗ jährigen Verſammlung Mannheim in Ausſicht genomm worden iſt. Auf ein Huldigungs⸗ und Begrüßungs⸗Telegramm an den Großherzog war folgende, mit Begeiſterung aufgenom⸗ mene Drahtantwort eingelaufen: „Dem verſammelten Verein der akademiſch gebildeten Lehrer Badens danke ich von Herzen für den ſo warmen Aus⸗ druck der mir gewidmeten Gefühle und Geſinnungen. Sie alle wiſſen, was es heißt, ſeine Pflichten zu erfüllen; dahe werden Sie ermeſſen, daß, wenn Sie mir Lob und Anerken nung zollen, ich mir ſagen kann, es war Pflichterfüllung un eine Tätigkeit, die mir ſehr wert iſt, da Erziehung und Unter richt von mir als Grundlage des Volkswohls und der Staats ordnung erachtet werden. Ich wünſche Ihnen allen da e ſegnete Erfolge in den Gebieten Ihrer Wirkſamkeit un dige Arbeit. Friedrich, Großherzo⸗ Staatsminiſter v. Duſch hatte telegraphiert: „Dem Verein der akademiſch gebildeten Lehrer Bade wünſche ich von Herzen erfolgreiche Verhandlungen und frö liche Tage im ſchönen Heidelberg.“ 0 In der Präſenzliſte der Verſammlung waren u. a. folgende Gäſte und Teilnehmer zu leſen: Geheimrat Dr. Arnsperger, Geheimrat Wendt, Geheimer Oberregierungsrat Böhm, Ober⸗ ſchulrat Waag, Direktor Kei m, ſämtliche aus Karlsruhe, Ober Bürgermeiſter Wilckens⸗Heidelberg, Geheimer Regierungsra Becker⸗Heidelberg, ferner die Herren Ritzert⸗Darmſtadt Klett(Württemberg) uſw.— Geheimrat Engelhorn, de Schwiegervater unſeres Oberbürgermeiſters Dr. Wilckens feierte geſtern das Feſt der goldenen Hochz eit. An da Jubelpaar liefen Handſchreiben des Großherzogs und der herzogin ein. Herrn Geh. Rat Engelhorn wurde das Komme krenz 1. Klaſſe des Bertholdordens verliehen. Auch zwei des Herrſcherpaares trafen ein. Das Erbgroßherzoglic gratulierte durch Telegramm, Miniſterium und die Land miſſäre. Exz. v. Brauer, v. Marſchall, Dr. Schenke Mitglieder des Großh. Verwaltungshofs und deſſen Beamt juriſtiſchen Fakultät Heidelberg, Stadt und Gemeinderat M die Kreisausſchüſſe Villingen, Waldshut und Konſtanz, die n Partei überſandten Glückwünſche in Adreſſen und Telegramm Seitens der Stadt Heidelberg und des Stabtrats übermi Walz, ſeitens der Verwaltung Geh. Reg.⸗Rat B ecker d tagswünſche. C. Eberbach, 18. Juni. Geſtern mittag zog ein ſch Gewitter, vom Katzenbuckel kommend, über unſere Sta Mülben ſchlug der Blitz in das Anweſen des Landwir und tötete drei Stück Vieh. Karlsruhe, 11. Juni.(Von unſeremf Karlsru Bureau.) Der Stadtrat hat in ſeiner heutigen außerordentli Sitzung der Vereinigung der Gemeinden Be heim, Rüdpurr und Rintheim mit der gemeinde Karlsruhe ſeine Zuſtimmung er 5 Bürgerausſchuß wird ſich mit der Eingemeindungsfrag Freitag, den 15. Juni beſchäftigen. Der ſtadträtlicher Vorla folgende Begründung beigegeben:„Die rſte Vorausſetzung fi günſtige Entwicklung einer modernen Großſtadt iſt der Be für die fortſchreitende Beſiedelung mit Wohnſtätten ur lichen Anlagen ausreichenden Gemarkung; daneben aber i größter Bedentung für die gedeibliche Geſtaltung der ſtät ſchen hältniſſe die rechtzeitige Gewinnung und Sicherſtellung Unternehmungen der Gemeinde erforderlichen Grun die Stadt. Die Stadt Karlsruhe war bekanntlich i ziehungen von Anfang an äußerſt ärumlich ausgeſtattet markung der Stadt umfaßte bei ihrer Gründung ———. ee eeeteeeee eeeeeeerseetdeeeepegeneaeessaeeeneeeeeeeeee. 4. Seite, General⸗Anzeiger den, jetzt 112 000 überſteigenden Einwohnerzahl noch verhältnis⸗ mäßig eng begrenzt. So wird der neue Hauptbahnhof der Stadt Karlsruhe unmittelbar an die jetzige ſüdliche Gemarkungsgrenze gegen Beiertheim zu liegen kommen, und das ſtädtiſche Waſſerwerk befindet ſich bekanntlich auf Rüppurrer Gemarkung: auch in der Richtung nach Rintheim zu aber iſt die Karlsruher Gemarkung teil⸗ weiſe ſchon bis zur Grenze baulich ausgenützt. *Lahr, 7. Juni. Daß die Hennen ihre Küchlein gegen jeden Unberufenen, ſei es Menſch oder Tier, energiſch verteidigen, und in ihrer Angſt um das Wohl ihrer Nachkommenſchaft oft ſogar Kinder angegriffen haben, die ſich ihnen zutraulich genähert hatten, um die kleinen Dingerchen zu bewundern, iſt eine bekannte Tatſache. Hier ſpielte ſich dieſer Tage ein Kampf zwiſchen einer Henne und einer Ratte ab, bei der die letztere den wüten⸗ den Angriffen der um das Schickſal ihrer Küchlein beſorgten Henne in kurzer Zeit erlag. Die Frau eines Metzgermeiſters hatte, wie die „Lahrer Ztg.“ erzählt, die Henne mit ihren 10 Küchlein in den Hof gelaſſen, allwo die Tierchen auf dem Dunghaufen eifrig nach Nahrung ſuchten. Plötzlich hörte die Frau die Küchlein angſtvoll piepſen, und als ſie nach der Urſache forſchte, gewahrte ſie mit Er⸗ ſtaunen, daß die Gluckhenne ſich im Kampfe mit einer großen Ratte befand, die offenbar einen Angriff auf die Jungen beabſichtigt und zu dieſem Zwecke ihren dunklen Schlupfwinkel verlaſſen hatte. Das Nagetier war, wie man ſich beim Näherkommen überzeugen konnte, ſchon bös zugerichtet, aber ſobald es nur eine Bewegung machte, zu entkommen, verſetzte ihm die wütende Henne ſcharfe Schnabelhiebe, bis es endlich zerfetzt regungslos kiegen blieb. Dann erſt begab ſich die beherzte Mutter zu ihren kleinen Sprößlingen zurück, ſie ſorg⸗ ſam unter ihre ſchützenden Fittiche nehmend. 2 Wertheim, 11. Juni. Daß unſere alte gräflich Löwen⸗ ſtein ſche Metropole bei feſtlichen Anläſſen ein gutes Beſuchsobjekt abgibt, bewies wieder das 14. Bauländer⸗Tauber⸗ grunder Sängerfeſt, welches hier geſtern ſtattfand. Zu⸗ gleich feierte der hieſige Geſangverein„Frohſinn“ ſein 25. Gründungsfeſt. Den Preisrichtern, Muſtkdirektor Weidt und Pro⸗ feſſor Scheidt, zu Ehren fand am Samstag Abend in der ſtädtiſchen Turnhalle ein Feſtbankett ſtatt. Ein Hauptanziehungspunkt war geſtern Vormittag das Preisſingen in der Turnhalle. Ueber 70 Vereine, meiſt Sangesbrüder, nahmen am Feſtzug durch die überaus ſchön geſchmückte Stadt teil. Auf dem Feſtplatz bei der Turnhalle wurden verſchiedene Anſprachen gehalten und prachtvolle Geſchenke dem langjährigen Vorſtand Schneider des feſtgebenden Vereins überreicht. Die nach früheren Vorbildern arrangierte Schloßbeleuchtung konnte noch vor Eintritt heftigen Regens ſtatt⸗ finden. Pfalz, Heſſen und Umgebung. r Neuſtadt, 12. Juni. Gegenwärtig gibt die Seiltänzer⸗ familie Knie auf dem alten Turnplatz hier Vorſtellung. Eine An⸗ zahl Schuljungen ſuchte ſich dadurch vom Zuſchaner⸗Geld zu drücken, daß ſie auf die den Platz umſäumenden hohen Bäume ſtiegen und von hier aus ſich das Schauſpiel anſahen. Dabei wurden ſie über⸗ mütig und ſchaukelten auf den Aeſten hin und her bis der Sonntags⸗ ſchüler Erdel herabſtürzte. Der Junge wurde bewußt⸗ Los vom Platz getragen. Gerichtszeſtung. Mannheim, 12. Juni.(Strafkammer II.) Vor⸗ ſihender: Herr Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Stagtsbehörde: Herr Erſter Staatsanwalt Junghans. Wegen Gottesläſterung iſt der 23 Jahre alte Taglöhner Wilh. Lang aus Mülhauſen i. G. angeklagt. Am Karfreitag hub Lang in einer hieſigen Herberge an zu ſingen. Als ihm der Wirt wegen des Feiertages das Singen unterſagte, antwortete Lang mit einer unflätigen Beſchimpfung Chriſti. Er wurde darauf vor die Tür geſetzt. Wegen Vergehens gegen§ 160 R. St..B. wird heute gegen ihn auf 1 Monat Gefängnis erkannt. Durch ſchwindelhafte Vorſpiegelungen hat der 25 Jahre alte Kaufmann Karl Schmitt aus Binsfeld einen Schneider Schäfer beſtimmt, ihm einen Ueberzieher zu liefern und ferner einen Anzug beſtellt. Mit Einſchluß zweier anderer Strafen wird Schmitt zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Bei einem Streit in einer Wirtſchaft der Schwetzingerſtraße war der 23 Jahre alte Taglöhner Karl Antreth ſo wild, daß er micht einmal ſeinen friedenſtiftenden Schwager ſchonte und dieſen Durch einen Meſſerſtich verletzte. Das Schöffengericht hat Antreth azu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Seine Berufung hat den Er⸗ folg, daß die Strafe um 2 Wochen ermäßigt wird. Den Schloſſer Phil. Stumm ſoll der 37 Jahre alte Keſſel⸗ ſchmied Jakob Ehrenpreiß bei einem Streit in der Merzel⸗ ſtraße durch einen Meſſerſtich verletzt haben. Er iſt dafür vom Schöffengericht zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt worden. Stumm gerjet wegen ſeiner Ausſage in den Verdacht des Meineids und nahm ſich durch Erhängen das Leben. Ehrenpreiß wird heute auf ſeine Berufung freigeſprochen, da das Gericht den Angaben Stumms kein entſcheidendes Gewicht mehr beimißt. Der 54 Jahre alte Kaufſmann Max Mayer, der Sonntags Lehrlinge über die geſetzlich zuläſſige Zeit beſchäftigte, iſt vom Schöffengericht zu 9 Mark Geldſtrafe verurteilt worden. Auf die Berufung des Staatsanwalts wird die Strafe auf 30 M. erhöht. Vert.:.⸗A. Dr. Jeſelſohn. Der Kaufmann Moritz Landsberger erhielt eines Tages eine Poſtkarte, durch welche er eines unzüchtigen Angriffs auf eine Frau beſchuldigt wurde. Er vermutete, daß die früher bei ihm beſchäftigt geweſenen Gebrüder Karl und Alfred Köchle die Urheber geweſen und beauftragte den früheren Schutzmann Wilhelm Kletten⸗ heimer, als Privatdetektiv Erhebungen zu machen. In Aus⸗ führung dieſes Auftrags gab ſich nun Klettenheimer den Köchle gegenüber als Kriminalſchutzmann aus, der im Auftrag der Staats⸗ anwaltſchaft handle, erhob Schriftproben und vernahm die Leute. Als die Köchle auf der Polizei nachfragten, kam die Sache an den Tag. Klettenheimer wird heute, ſeines Leugnens ungeachtet, zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt, worauf 3 Wochen der Unterſuchungs⸗ haft in Anrechnung kommen. Thealer, Kunſt ung(Diſſenſchaft. 3. Wormſer Roſenfeſt. Wie verlautet, dürfte das diesjährige Roſenfeſt infſolge des am 2. Tage eingetretenen Regenwetters und der hohen Koſten, die die ganze Veranſtaltung des diesjährigen Roſenfeſtes verurſachte, ein finanzielles Defizit aufweiſen. Oberregiſſeur Fiedler vom Stadttheater in Dlulſſeldorf, ehe⸗ mals Regiſſeur der hieſigen Hofbühne, iſt plötzlich geſtorben. Hochſchulnachrichten. Prof. Dr. Narath von der Univerſttät Utrecht hat einen Ruf an die Univerſität Heidelberg erhalten als Nachfolger des Geheimrats Czernhy, der ſich künftighin, aus⸗ ſchlietzlich der Leitung des Inſtituts für Krebsforſchung widmen wird.— Der o. Profeſſor der klaſſiſchen Philologie Dr. Alfred Körte in Baſel hat, wie mitgeteilt wird, den gemeldeten Ruf nach Gießen angenommen und wird dort ſeine Vorleſungen im Winter 1906⸗07 begianen.— Wie aus Freiburg im Breisgau berichtet wird, hat der Direktor der dortigen pſychiatr. Klinit, ord. Profeſſor der Pſychiatrie und Neuropathologie Dr. Alfred Hoche, den an ihn ergangenen Ruf nach Straßburg, als Nachfolger Faürſtners, abgelehnt.— Die Univerſität Bern ernannte den Vor⸗ 8 des kantonalen ſtatiſtiſchen Bureaus EChr. Mühlemann aus Anlaß ſeines 25jährigen Amtsjubiläums zum Dr. juris Hhonoris cauſa.— Der Ordinarius fülr Mineralogie und Retro⸗ granbie an der Wiener Umwerſttät, Hattat r. Wstan * die archäologiſchen Funde. Tſchermak tritt mit Schluß des laufenden Studienjahres in den Ruheſtand. Oskar Blumenthals neues dreiaktiges Luſtſpiel„Das Glas⸗ „das vom königl. Schauſpielhauſe in Berlin zur Aufführung Bloch Erben, 2 haus erworben wurde, erſcheint im Berlin. Prof. Oetken beim Kaiſer. Der Maler Prof. Auguſt Oetken, von dem in der Wartburg die prächtige, vom Kaiſer geſtiftete Aus⸗ ſchmückung der Kemenate der heiligen Eliſabeth herrührt, legte Sonntag nachmittag dem Monarchen ſeine neuen Moſaikſtudien vor, die er in dieſem Jahre zu Palermo, Rom, Ravenna und anderen Stätten Italiens gemacht hat. Der Kaiſer war überraſcht von der Fülle der Arbeiten und ſprach dem Künſtler ſeine volle Anerkennung aus. Prof. Oetken hatte die Reiſe ſtudienhalber gen Aus⸗ ſchmückung der Kapelle des neuen Kaiſerſchloſſes in Poſen und der ſogen.„Goldenen Kammer“ der Hohkönigsburg unternommen. Von den Grabungen auf Papyri, die die Königl. Muſeen zu Berlin in Hermupolis und Elephantine veranſtalten, ſind einige Ergebniſſe von Geh. Rat v. Wilamowitz⸗Möllendorff der Akademie der Wiſſenſchaften mitgeteilt worden. Das Merkwürdgſte ſind Reſte von zwei Gedichten der Corinna und ein Blatt aus der älteſten Ptolemäerzeit mit einer Anzahl poetiſcher Sprüche. Von der preußiſchen Expevition nach chineſiſch Turkeſtan unter Leitung von Prof. Grünwedel wurde ein aus Kumtura bei Kutſcha datierter Brief in der Akademie der Wiſſenſchaften mit⸗ geteilt. Danach war die Ausbeute an Manuſkripten in den Mingoi⸗ Höhlen bei Kumtura nicht ſehr bedeutend, da die Japaner im Früh⸗ jahr 1903 die Höhlen ausgeräumt haben. Um ſo bedeutender waren Beſonders merkwürdig ſind die Typen der Stifter dieſer Höhlentempel: einem rothaarigen, blauäugigen Volke angehörig, in unzweifelhaft iraniſcher Tracht, mit ganz un⸗ geheuren eiſernen Schwertern. Ferner ſind figurenreiche buddhi⸗ ſtiſche Fresken gefunden waren, die ein eigenartiges buddhiſtiſches Pantheon aufweiſen. Herr von Lecog brachte ferner eine ausge⸗ zeichnete ethnographiſche Sammlung zuſammen, wie ſie kein Muſeum der Erde beſitzt und in gleicher Vollſtändigkeit auch nicht mehr zu⸗ ſammenbringen kann. Vornehmlich wurden geſammelt die eigen⸗ artige altertümliche Keramik des Landes und zahlreiche Stickereien in altertümlichen Muſtern, die in Turkeſtan ſelbſt ſchon Selten⸗ heiten ſind. Verlage von Felix Sport. Die Herkomer⸗Automobilfahrt. * München, 13. Juni. Das Ergebnis der Wertung wird vor ſpät Nachmittag nicht fertig werden. Unter die erſten Sieger dürfte Poege⸗ Chemnitz, Neumajer⸗Mannheim und Prinz Heinfich kommen. Es ſteht noch in Frage, ob Weingand und Miß Maud Manville außer Konkurrenz geſetzt werden. Geſchieht das nicht, ſo kommen ſie nicht unter die Sieger. Es werden viele Pro⸗ teſte gegeben, wodurch der Abſchluß verzögert wird. * München, 18. Juni. Der Prinzregent ſtattete heute Vor⸗ mittag der Erbprinzeſſin von Sachſen⸗Meiningen in ihrem Hotel „Baheriſcher Hof“ einen Beſuch ab und empfing heute Mittag in ſeiner Refidenz den Prinzen Heinrich von Preußen. An den Em⸗ pfang ſchloß ſich eine Tafel in der Reſidenz an, zu welche raußer Prinz Heinrich und der Erbprinzeſſin auch die Herren von der Lei⸗ tung der Herkomerkonkurrenz geladen waren. Im Laufe des Nach⸗ mittags nach aufgehobener Tafel, erwiederte der Pringregent den Beſuch des Prinzen Heinrich. Der Prinz und die Erbprinzeſſin be⸗ ſichtigten alsdann in der Automobilhalle der Firma Beißbarth die ausgeſtellten Wagen der Herkomerkonkurrenz. Arbeiterbewegungen. * Breslau, 12. Juni. Heute hat auch die Hälfte der in den Breslauer Metallfabriken ausgeſperrt geweſenen Holz⸗ arbeiter die Arbeit wieder aufgenommen. Der Arbeitgeber⸗ bund für das Breslauer Baugewerbe beſchloß, den Widerſpruch der Arbeiter gegen die Beſtimmung des ſonſt gutgeheißenen neuen Lohntarifs, welche die Agitation auf den Arbeitsſtätten verbietet, abzulehnen. Er droht eine Generalausſperrung aller achttauſend Bauarbeiter an, falls die Arbeiter, ohne Anerkennung dieſer Beſtimmung die Lohnerhöhungen des neuen Lohntarifs er⸗ zwingen wollen. * Dresden, 12. Juni. Der Brauerſtreik iſt durch Nachgeben der Unternehmer vermieden. Der Konflikt wird vorcusſichtlich in einigen Tagen durch Abſchluß eines neuen Tarif⸗ vertrages beigelegt werden. * Dresden, 13. Juni. In der hieſigen Metallinduſtrie ſtehen abermals Kämpfe in Ausſicht, da einzelne Unter⸗ nehmer lt.„Frkf. Ztg.“ Lohnabzüge und bei der Einſtellung der Ausgeſperrten Schwierigkeiten machen. * Leipzig, 12. Juni. Die Angehörigen des Verbandes der Steinſetzer Deutſchlands beſchloſſen auf Einladung des Ver⸗ bandes deutſcher Steinſetzerinnungen, zu der am 21. Juni in Berlin tagenden kombinierten Tarifkommiſſion, welche einen dem Buchdruckertarif analogen Neichstarif beraten ſoll, Delegierte zu entſenden.— Die Leipziger Dachdeckergehilfen be⸗ ſchloſſen, am 15. Juni die Arbeitniederzulegen, falls die Fordeung eines Stundenlohnes von 65 Pfennig bis dahin nicht bowilligt iſt.— Die Arbeiter der großen Maſchinenfabrik Chriſtian Mansfeld haben heute die Arbeit niedergelegt wegen Maß⸗ regelung von Verbandsfunktionären. Leizte Dachrſchten und Celegramme. * Ladenburg, 13. Juni. Der Bezirksrat Mann⸗ heim hat in ſeiner heutigen Sitzung die am 21. Mai in Laden⸗ burg vorgenommene Wahl des Bürgerausſchuſſes in der Klaſſe der Niederſtbeſteuerten für ungiltig und die Neu aufſtellung der Wählerliſte in dieſer Klaſſe für un⸗ zuläſſig erklärt. Bekanntlich ſiegte damals die ſoz.⸗dem. Liſte über eine ſolche der bürgerlichen Parteien mit einer Mehrheit von 11 Stimmen. „Braubach, 12. Juni. Die Vereinigung zur Erhaltung deutſcher Burgen hat ſich geſtern wieder auf der Marksburg ver⸗ ſammelt. Bodo Ebhardt hielt einen intereſſanten Vortrag über die Burg Canoſſa. Ein Teil der Feſtgäſte unternahm eine Fahrt zur Hohkönigsburg. * Ingolſtadt, 13. Juni. Laut„Tägl. Roſch.“ ſind hier neun Soldaten des 13. baher. Inf.⸗Regts. nach dem Genuß von rohem Beefſteak zum Teil lebensgefährlich an Trichinoſe er⸗ krankt. Vier der Soldaten ſind unrettbar verloten. * Peſt, 13. Juni. Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe unter⸗ breitete Miniſterpräſident Dr. Weckerle den Staatsvoran⸗ ſchlag, bei dem er die finanzielle Situation eingehend erläuterte und darlegte, daß die ordentlichen Einnahmen die ordentlichen Aus⸗ gaben um 38 Millionen Kronen überſteigen, jedoch nicht ausreich⸗ ten, um die Erforderniſſe für die Inveſtitionen zu decken. * Paris, 13. Juni. Die proteſtantiſche Synode, die gegenwärtig in Montpellier tagk, faßte den Beſchluß, daß die Generalſynode der Proteſtanten Frankreichs, um dem Trennungsgeſetßz genau zu entſprechen, in Zukunft aus einet Veteinigung von Kultusgenofſenſchaften zu beſteben habe. Mannhetm, 13 Junt. * Rom, 12. Juni. Eine ſo große Mehrheit, wie die Kammer heute bei dem Vertrauensvotum für die Re⸗ gierung zuſammengebracht hat, hatten ſelbſt die Kabinetts nicht erwartet; man kann dieſes Ergebnis zum den maßloſen Angriffen zuſchreiben, mit denen heute det S liſt Ferri den Miniſterpräſidenten überſchüttete. Jedenf Freunde des ie trug, die Londoner Untergrundbahn in die Luft zuſprengen. London, 12. Juni. Auch England hat jetzt ſeinen Fleiſch⸗ ſkandal.„Daily Expreß“ veröffentlicht Enthüllungen über ekelerregende Zuſtände in den kleineren Fleiſcherläden. Zahlreiche Meßger pflegten ſterbendes und krankes Vieh anzukaufen und in ihren Privatſchlachthäuſern ſchlachten zu laſſen. Zahlreiche Fälle werden angeführt, um zu beweiſen, daß das Uebel ziemlich ver⸗ breitet ſei. *Chriſttania, 13. Juni. Der König und die Königin von Norwegen traten mit dem Kronprinzen Olav heute Vormittag die Reiſe nach Drontheim an. *Madrid, 12. Juni. Eine Familie, beſtehend aus Mann, Frau und Kind, die bei dem Bomben Attentat verletzt worden waren, ſind jetzt an dieſen Verlezungen geſtorben. * Kairo, 12. Juni.„Daly Expreß“ meldet von hier, daß 75eingeborene Offiziere der ägyptiſchen Armee ihrer Aemter enthoben wurden und zwar auf Beſchluß des Miniſterrats wegen des Tabah⸗Zwiſchenfalles. Das Blatt behauptet, es ſei erwieſen, daß dieſe Offiziere ein Komplott organiſiert hatten, das ausgeführt werden ſollte für den Fall, daß Feindſeligkeiten zwiſchen England und und der Türkei aus Anlaß des Tabah⸗Zwiſchenfalles ausbrechen würden. Newyork, 13. Juni. Der„Newyorker Herald“ meldet aus Caracas: Präſident Caſtro wird am 5. Juli die Präſi⸗ dentſchaft wieder übernehmen. Der Vizepräſident gab die Er⸗ klärung ab, daß alle Mißverſtändniſſe zwiſchen ihm und Caſtro beſeitigt ſeien. * New⸗MYork, 13. Juni. Die Stellung des Ackerbau⸗ miniſters der Vereinigten Staaten, Wilſon, iſt infolge der Fleiſchtruſtenthüllungen erſchüttert. Meuterei in Deutſch⸗Südweſtafrika. *Berlin, 13. Juni. Der„Vorwärts“ behauptet, daß in Bviefen deutſcher Südweſtafrikakämpfer Andentungen über ern ſt e Fälle von Meuterei unter den deutſchen Truppen enthalten ſeien, So ſei ein Wachtmeiſter blutig gehauen und ein Offizier von Soldaten erſtochen wurden, die nicht in die Heimat entlgſſen worden ſeien, obwohl ſie glaubten, ihre Zeit längſt abgedient zu haben, für die ſie ſich gemeldet hatten. Sie ſeien von den Offizieren ſtark ſchikaniert worden. Es werde auch über Soldatenmißhandlungen geklagt, die zum Teil bereits ihre Ahndung durch Penſtonierung und arreſtliche Ueberführung nach Deutſchland gefunden hätten. Die Ereigniſſe datierten vom April dieſes Jahres. (Hoffentlich wird die Regierung baldigſt eine Aufklärung dieſer Fälle veranlaſſen. D. Red.) Europäiſche Jahrplankonferenz. * Bremen, 13. Juni. In der heutigen Hauptverſammlung der europäiſchen Fahrplankonferenz waren, der „Weſerzeitung“ zufolge, der Senat, die Regierungen von Frank⸗ reich, Italien, den Niederlanden, Oeſterreich⸗Ungarn, Rußland, der Schweiz und Preußen und das Reichseiſenbahnamt vertreten. 183 Eiſenbahnverwaltungen und Verkehrsanſtalten entſandten Ver⸗ treter, Der preußiſche Miniſter der öffentlichen Arbeiten, Brei⸗ tenbach, ſandte ein Begrüßungstelegramm aus Konſtanz, in dem er den Wunſch ausdrückte, daß die Arbeiten erfolgreich ſein möchten. Die Konferenz zeige, daß die Eiſenbahnverwaltungen Europas außerordentlich beſtrebt ſeien, durch eine fortſchreitende Verbeſſerung des Fahrplans die Beziehungen zwiſchen den Län⸗ dern und Völkern des Erdteils immer inniger und freundlicher zu geſtalten. Die Verſammlung ſandte ein Danktelegramm. Aus Rußland. * Warſchau, 13. Juni. Eine Bande beraubte eine Pfandleihanſtalt in der Chlodnaſtraße und tötete den Eigen⸗ tümer. RNachtrag zur badiſchen Politik. Karlsruhe, 13. Juni.(VDon unſerem Karls⸗ ruher Bureau.) Der Zweiten Kammer ging heute der Bericht der Budgetkommiſſion über den Geſetzentwurf, die Ergänzung des Gehaltstarifs betr. zu. Berichterſtatter iſt Abg. Gießler.— Der vorgelegte Geſetzentwurf, der in den Abteilungen—K des Gehaltstarifs verſchiedene Aenderungen vorſchlägt, bezweckt nicht eine Reviſion der Gehälter, ſondern nur eine Ergänzung und Be⸗ richtigung desſelben. 1. Vor allem iſt durch Verordnung vom 28. April 1905 das Landesgewerbeamt geſchaffen worden und zwar als Zentralbehörde ähnlich wie das Generallandesarchiv und ſtatiſtiſche Landesamt. Die Beamten des Landesgewerbeamts ſollen daher den Beamten dieſer Behörden gleichgeſtellt ſein. Die durch dieſe Neuorganiſation bedingten Stellenanforderungen wurden von der Kammer genehmigt.— 2. Das Handelsſchul⸗ weſen iſt in einer Neuorganiſation begriffen. Für den kauf⸗ männiſchen Fortbildungsunterricht ſollen beſonders vorgebildete Lehrer für die Handelsfächer angeſtellt werden; dieſe ſollen den Gewerbelehrern gleichgeſtellt werden. Zur Beaufſichtigung und Unterſtützung des Handelsſchulweſens iſt ſeit 15. Oktober 1904 eine Handelsſchulinſpektion errichtet und ſoll die Stelle eines Handels⸗ ſchulinſpektors definitiv geſchaffen werden; dieſer ſoll den Gewerbe⸗ ſchul⸗ und Zeicheninſpektoren— C7— gleichgeſtellt werden.— 3. In die Gehaltsklaſſe F 4 ſollen auch landwirtſchaftliche Lehrkräfte eingereiht werden, die nicht gerade Vorſtände an landwirtſchaftlichen Winterſchulen ſind, die mit Rückſicht auf ihre Tätigkeit doch auch in dieſe Gehaltsklaſſe gelangen ſollen, wie der Weinbaulehrer, die Obſtbaulehrer, der Wanderlehrer für Geflügel⸗ zucht und ſonſtige im ſtaatlichen Dienſt beſchäftigte Sachverſtändige auf dem Gebiete der Landwirtſchaft, die auch eine Lehrtätigkeit ausüben. Es ſollen daher in Abteilung F 4 die Worte„Vorſtände der landwirtſchaftlichen Winterſchulen“ erſetzt werden durch „Landwirtſchaftslehrer“— 4. Um beim Notariate eine Mittelſtufe zwiſchen den etatmäßigen Aktuarſtellen E 9 und Kanzleiſekretär. ſtellen F 5 zu haben und um auch bei den Amtsgerichten und Notariaten eine Anzahl„Kanzleiaſſiſtentenſtellen“ zu ſchaffen, ſind in Abteilung G 6 und K 6 die entſprechenden Zuſätze bean⸗ tragt. 5. Bei dieſer Gelegenheit werden auch einige Aende⸗ rungen mehr formeller Natur vorgeſchlagen. Die Kommiſſion be⸗ Uantragt, dem Geſetzentwurf unveränderk zuzuſtimmen. — zil beſchränktem Maße getätigt werden. M. 4900 ang boten find. Carlshall mußten ihre vorwöchentliche Mamheim, 18. Juni. Jeueral⸗Anzeiger. 5. Seite. Gelkswirtschalt. Indnſtriebörſe Maunheim. Die geſtrige Zuſammenkunft war ein Spezialtag für die Nah⸗ igs. und Genußmittel⸗Induſtrie ſowie verwandter Branchen und war, wie ſchon kurz gemeldet, mit einer Muſterauslage ver⸗ bunden. Der Beſuch ſeitens der Intereſſenten war leider nur ſchwach. Unter den ausſtellenden Firmen heben wir folgende herpor: Friedrich Lux, Ludwigshafen hatte eine Spezialität ſeiner Jabrikation, nämlich Prof. E. Brauers Getreideprüfer zur Aus⸗ ſtel gebracht. Der Apparat wird benutzt, um ein beſtimmtes Goetreide(150 Gramm] genau abzuwiegen und ſind die ben dieſes Getreideprüfers von der Möglichkeit eines abſicht⸗ der unabſichtlichen perſönlichen Fehlers vollkommen frei; zeigte die Firma noch Frahms Frequenz⸗ und Geſchwin⸗ akeitsmeſſer.— J. Claus, Frucht⸗ und Weineſſigfabrik Neu⸗ d. H. brachte eine Muſterauslage ihrer bekannt feinen Wein⸗ (ceine Gährungsprodukte) zur Ausſtellung.— Eine hübſche zung hatte Herr Reſtaurateur Heinrich Hummel(zum rg) veranſtaltet, durch die Vorführung der Globus⸗Selbſt⸗ toben verabreicht wurde. Dieſe Selbſtſchänker, deren Inneres Glas beſteht, ſind ſehr hübſch geformt und da das Bier fort⸗ Et unter leichtem Kohlenſäuredruck gehalten werden kann, eibt das Getränk immer friſch und tadellos. Herr Hummel hatte Dced Handel gebrachten Molkerei⸗Erzeugniſſe in einer überſichtlichen Anordnung ausgeſtellt, außerdem verſchiedene deutſche und fran⸗ ſche Käſe.— Bernhard Tobar, Mannheim, Tee, Cacao und Schokoladen en gros hatte gleichfalls eine hübſche Ausſtellung der vorgenonnten Waren arrangiert und außerdem noch Original⸗ japaniſche Arbeiten zur Aufbewahrung von Schmuckgegenſtänden. Ingenieur Carl Morgenſtern, Stuttgart, Maſchinenfabrik u. Kupferſchmiede zeigt auf mehreren Tafeln Zeichnungen, Photo⸗ gaphien, Druckſachen, ſowie Fabrikate in reicher überſichtlicher Weiſe. Aus denſelben geht hervor, daß die Firma geſundheits⸗ techniſche Anlagen, Zentralheizungen(Dampf⸗ und Waſſerheizungen! und auch Bade⸗Anlagen für Fabriken, Gemeinden baut. Auf letzterem Gebiete wurde ihr im vorigen Monat bei einem Wettbewerb von der„Deutſchen Geſellſchaft für Volksbäder“ die höchſte Auszeichnung:„der erſte Preis“ zuer⸗ kannt.— Vertreter der Firma iſt Herr Hans Geber, Mann⸗ heim, J 7, 2.— Eine reizende Ausſtellung hatte die Bezirks⸗ auſtalt Hilbersdorf mit Königin Carola⸗Verpflegsheim, Muldenhütten(Sachſen) arrangiert. Sie zeigte Garten⸗ und Bal⸗ konmöbel in vollendeter Ausführung und origineller Ausſtattung in Naturbirkenholz; ferner ein Hundeheim mit herausziehbarem Boden und Futternäpfen, ſowie ſolche für kleinere Hunde aus Korbgeflecht und ſchließlich geſetzlich geſchützte Kühl⸗Iſolierdecken. — Die Firma Lehmann u. Co., Mannheim war mit Glas⸗ malereten, Glasſchildern, Glas⸗ und Metallbuchſtaben vertreten, während Johann Anton Andrae, Sägewerk und Fournier⸗ fabrik Hirſchhorn a. N. Verſandtkiſtchen für Parfümeriefabrikate zur Ausſtellung brachte.— Alfred Lö b, Zigarrenfabrik und Im⸗ portlager Mannheim, Vertreter der Firma A. R. Jedicke u. Sohn, Dresden⸗Trachau hatte in überſichtlicher Anordnung die von ihm geführten Fabrikate ausgeſtellt.— Fr. Walz, Mannheim, DD 6, 13, zeigte das rühmlichſt bekannte Wertheimer Kornbrot und die Firma J. G. Hatjen, Hamburg war mit Proben von Ham⸗ burger Tafelſchmalz und Kunſtſpeiſefett mit Ei vertreten.— Schließlich ſei noch erwähnt V. Corell, Mannheim, I. 12, 11, Generalvertreter der Firma Pohlſchröder u. Co., Dortmund mit den bekannten Phönix⸗Kaſſenſchränken.— Der nächſte Induſtrie⸗ Börſentag iſt erſt für den 4. September feſtgeſetzt. ** Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Banfgeſchäft.) Dortmund, 12. Juni. Die Erwartungen, welche man ſich für das Geſchäft nach den Pfingſtfeiertagen verſprochen hatte, ſind ausgeblieben, da einer⸗ ſeits die ſchwache Berliner Börſe wenig Anxregung gab, anderer⸗ ſeits aber auch ſchon die Reiſezeit begonnen hat. Auf dem Koh⸗ lenkuxenmarkte vollzog ſich das Geſchäft daher in der ver⸗ floſſenen Woche in ſehr ſchleppender Weiſe und wurden ſchwere Kohlenkuxe nur vereinzelt bei faſt unveründerten Preiſen umgeſetzt. Mont Cenis, die zunächſt guf die Verſammlung hin bis M. 24 400 gefragt waren, ſind bei Berichtsſchluß wieder mit M. 24.000 angeboten, ohne daß eine entſprechende Nachfrage vorhanden iſt. Für Lothringen ſtellten ſich bei unverändertem Kurſe Käufer ein. König Ludwig gingen mit M. 31 600, Conſtantin der Große mit M. 38 500, Dorſtfeld mit M. 16 700 vereinzelt um, während die Kurſe faſt aller übrigen ſchweren Werte rein nominell waren. Auguſte Victoria konnten zum Wochenſchluß ihren Kurs bis zu Me. 12.600 Geld erhöhen. Von mittleren Papieren wurden Gottesſegen vielfach gehandelt, in Spekulatzonskreiſen von einer Erhöhung der Ausbeute von M. 75 auf M. 100 ſpricht. Trier wuürden zu letzten Preiſen mehrfach aus dem Markte genommen. Billiger angeboten waren Tremonia bei M. 3550. Von leichten HFaßeren olten Alte Haaſe, die zunächſt durch oſtentative Ver⸗ käuſe bis unter M. 2000 angeboten waren, ihren Kursrückgang faſt bollſtändig wieder ein. Boruſſia mußten ſich eine Einbuße von faſt M. 200 gefallen laſſen und wurden noch bei M. 1550 vergeblich an⸗ geboten, da man wieder neue Zubußen vermutete. Von Bohr⸗ 05 waren Weſtfalen befeſtigt und wurden bis M. 6300 be⸗ zählt. Der Verkehr auf dem Braunkohlenkuxzenmarkte iſt ruhig und ziemlich geſchäftslos. Schallmauer wurden zunächſt mit M. 4650 bezahlt, ſchließen dann aber mit M. 4575 Geld. Fortuna⸗ Aktien waren wieder mit 185 Prbz. geſucht. Bellerhammer und Lucherberg werden nach wie vor angeboten, ohne entſprechende Käufer zu finden.. Auf dem KHalimarkte wird den Ausbeutewerten nach wie bor ſehr geringes Intereſſe entgegengebracht, ſodaß ſich eine faſt bollſtändige Geſchäftsloſigkeit bemerkbar macht, und Umſätze nur Am Schluß der Woche tieten allerdings für einige Ausbeutewerte Käufer, jedoch weit Aunter den letzten Briefkurſen auf, da man ſich von det einberufenen Sigung des Kaliſyndikats und der gleichzeitigen Anweſenheit des Stautsminiſters von Delbrück in Staßfurt vielleicht eine Klärung zwiſchen dem Syndikat und Schmidtmann verſpricht. So wurden Burbach mit M. 14 800, Wilhelmshall mit M. 14 500, Winters⸗ hall mit M. 14000, Alexandershall mit M. 9700, Beienrode mit M. 8600, Glückauf Sondershauſen mit M. 19 800 geſucht. Groß⸗ herzog von Sachſen gingen mit M. 7900 um und blieben mit M. 7950 angeboten. Von ſchachtbauenden Werten ſtehen Deutſch⸗ land Juſtenberg im Vordergrunde des Intereſſes und wurden mehrfach mit M. 5400 aus dem Markte genommen, während Gün⸗ thersball auf die erneute Ausſchreibung einer Zubuße hin mit teigerung wieder vollſtändig einbüßen. In den anderen Werten zu letzten Preiſen geringe Umſäze ſtatt. Auf dem Aktien · er, aus welchen das beliebte Dortmunder Union⸗Bier in markte konnten zunächſt Juſtus einen großen Teil ihres Kurs⸗ ſturzes unter mehrfachen Schwankungen wieder einholen und ver⸗ laſſen mit ca. 156 Proz. Geld den Markt. NeuhBleierode wurden zu 185 Proz., 25 Proz. Nordhäuſer Kaliwerke zu 133 Proz. um⸗ geſccht, volle Deutſche Kaliwerke ſind mit 178 Proz. angeboten. Das Geſchäft in Bohranteilen hat allmählig wieder nachgelaſſen und es ſind nur vereinzelte Werte, die im Verkehr ſind. Der Erzkuxenmarkt liegt ruhig und geſchäftslos. Louiſe Brauneiſenſtein fanden bei M. 2035 gute Käufer. Wildberg ſind mit M. 1700 angeboten. Im Reichsbankdireklorinm wird demnächſt durch das Aus⸗ ſcheiden des langjährigen verdienten Vizepräſidenten, des Wirk⸗ lichen Geheimrats Dr. Gallenkamp eine Vakanz eintreten. Zur Ergänzung des Reichsbankdirektoriums iſt der Landrat des Kreiſes Hoyerswerda Schwarß einberufen werden. Landrat Schwartz, ein Bruder des Geheimen Oberfinanzrates im Finanz⸗ miniſterium arbeitet bereits im Direktorium der Reichsbank. Papier⸗ und Zellſtoff⸗Fabriken⸗Akt.⸗Geſ. in Lig. in Wolfach (Baden). Der Generalperſammlung ſoll auch Vorlage wegen Liegenſchaftsverkaufs gemacht werden. Hochofenwerke Rümelingen⸗St. Ingbert. Der Rohgewinn be⸗ trägt einſchließlich des Vortrags von 257 000 Fr. 3 682 000 Fr. Nach Abzug von Laſten einſchließlich 1149000 Fr. Abſchreibungen ver⸗ bleibt ein Reingewinn von 2249 000 Fr., der die Verteilung einer Dividende von 110 Fr. geſtattet. Rhein⸗ und Seeſchiffahrts⸗Geſellſchaft, Köln. Das Geſchäfts⸗ jahr 1905 war nach dem Bericht des Vorſtandes durch einen guten Waſſerſtand des Rheines gekennzeichnet; auch traten durch Eis⸗ gang und Hochwaſſer nur geringe Störungen auf, ſo daß der Rheinſchiffahrt günſtige Betriebsverhältniſſe beſchieden geweſen ſind. Der Güterverkehr geſtaltete ſich im allgemeinen lebhaft und nahm beſonders in den letzten Monaten des Jahres einen erheb⸗ lichen Umfang an. Die Frachten waren jedoch unter dem Einfluß des oft beklagten ſcharfen Wettbewerbes bis zum Monat Sep⸗ tember ſehr niedrig und unlohnend. Im letzten Viertel des Jahres zogen die Frachtſätze allerdings an, blieben aber auch dann noch unzureichend, mit Rückſicht darauf, daß in dieſem Zeitraum, infolge ſtarken Güterandranges und häufig auftretenden Wagen⸗ mangels in faſt allen Häfen, beſonders aber in denjenigen des Oberrheins, eine äußerſt langſame Beladung und Entladung der Schiffe ſtattfand. Gleich allen anderen wirtſchaftlichen Unter⸗ nehmungen hatte auch die Rheinſchiffahrt im Berichtsjahre mit einer beträchtlichen Steigerung der Rohmaterialpreiſe und mit einer Erhöhung der Löhne zu rechnen. Wenn die erwartete günſtige Wirkung in dem Erträgnis des Jahres 1905 noch nicht zur Erſcheinung gelangt, ſo hat dies neben den erwähnten un⸗ günſtigen allgemeinen Verhältniſſen der Schiffahrt ſeinen Grund bor ollem darin, daß die Organiſation unſeres vergrößerten Ge⸗ ſchäftsbetriebes in den dafür zur Verfügung geweſenen 8 Monaten des Berichtsjahres nicht hinreichend durchgeführt werden konnte. Der Ueberſchuß der Einnahmen über die Ausgaben betrügt Mark 316 589, hierzu kommt der verbleibende buchmäßige Gewinn aus der Fuſion mit der Köluſſchen Dampfſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft M. 47 041, ſowie der Vortrag aus 1904 M. 5 489, zuſammen Mark 300 119. Der Aufſichtsrat hat beſtimmt, daß hiervon folgende Beträge zu Abſchreibungen verwendet werden: 1. auf Schiffskonto M. 159 369, 2. auf Ladeſchuppenkonto Amſterdam M. 2000, 3. auf Mobiliarkonto M. 1868, 4. Zuweiſung zum Lagerhaus⸗Amortiſa⸗ tions⸗Konto für Amortiſation des Lagerhauſes in Mannheim Mk 4922, dem Reſervbefonds 5 Proz. zuzuweiſen M. 7421. Die Divi⸗ dende von 4 Proz. erfordert M. 140 000 und die reſtlichen Mark 6497 ſollen auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Prinzregentenplatz Akt.⸗Geſ. in München erübrigte in 1905/06 auf Immobilienkonto M. 10 474 und ſchloß mit M. 48 94 Verluſt ab,(i. V. M. 71024 Verluſt), um den der Gewinnvortrag auf M. 61 702 finkt bei M. 3 Mill. Aktienkapital. Die Konkursverwaltung der Dülkener Gewerbebank ſtellte den früheren Aufſichtsrats⸗ und Vorſtandsmitgliedern die Klageſchrift zu, worin die Erſtattung von M. 2100 000 an die Konkursmaſſe gefordert wird. Riebeckſche Montanwerke, Halle. Die Generalverſammlung ſetzte die Dividende auf 12 Proz. feſt. Die Verwaltung keilte mit, daß der Bergarbeiterſtreik im mitteldeutſchen Braunkohlenrevier für die Geſellſchaft einen Ausfall von 600 000 M. verurſacht habe, was dielleicht die Dividende des laufenden Jahres um 2 Proz, ver⸗ ringern werde, da der Verluſt vorausſichtlich nicht durch Stei⸗ gerung der Produktion wieder einzubringen ſei. Die Getreidefrachtrate Newhork⸗Hamburg iſt um 2 Pf. auf 25 Pf. gewichen. Die Rate Newyork⸗Bremen wurde unverändert mit 25 Pfg. notiert. Höhere Schuhpreiſe. Seit dem letzten Dezember haben ſich nach einem Rundſchreiben des Vereins Tuttlinger Schuh⸗ fabrikanten die Preisverhältniſſe auf dem geſamten Ledermarkte von Monat zu Monat in ungeahnter Weiſe weiter geſteigert, die allgemeine Vermutung, daß die Konjunktur nunmehr ihren Höhe⸗ punkt erreicht haben, gegebenenfalls auch durch die augenblickliche ſlaue Geſchäftszeit beeinflußt werden dürfte, hat ſich nicht beſtätigt, im Gegenteil werden auf dem ganzen Gebiete der Lederherſtellung neuerdings wieder Mehrforderungen geſtellt, die durch den abnorm hohen Stand der Rohware und die erhöhten Zölle auf Roh⸗ materiglien und Gerbſtoffe begründet werden. Die Lederinduſtrie kann ſich begreiflicherweiſe unter dieſer andauernden Aufwärts⸗ bewegung auf Abſchlüſſe ohne großes Wagnis nicht einlaſſen; die Schuhherſtellung iſt außer Stande, ihren Materialbedarf auf längere Zeit zu decken und daher, machtlos gegenüber dieſen Ver⸗ hältniſſen, die mehr oder weniger vom Weltmarkte diktiert werden, gezwungen, der Konjunktur Schritt für Schritt zu folgen und Warenpreiſe anzulegen, die nicht nur jeden Verdienſt ausſchließen, ſondern geradezu verluſtbringend ſind. Die im oben genannten Verein pereinigten Schuhherſteller haben ſich daher gegenſeitig ver⸗ pflichtet, auf ihre heutigen Verkaufspreiſe einen weitern entſpre⸗ chenden Aufſchlag bis zu 10 Proz. mit ſofortiger Wirkung eintreten zu laſſen. Telegramme. 5 Leipzig, 13. Juni. Das Reichsgericht hat die Anfechtungs⸗ klage gegen die Beſchlüſſe d er Generalberſammlung der Berg⸗ werksgeſellſchaft Hibernia vom 27. Auguſt 1904 als unbegründet abgewieſen. Es bleibt ſomit bei der Gül⸗ tigkeit der neugeſchaffenen 6½% Millionen junger Aktien und der dadurch bewirkten Erhöhung des Stammkapitals auf 60 Millionen Mark. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 13. Juni.(Offizieller Bericht. Die heutige Börſe war wieder ziemlich feſt. Zur Notierung gelangten Abſchlüſſe in Dingler'ſchen Maſchinenfabrik⸗Aktien zu 117.50 Proz. und ebenſo in Oberrh. Elektrizitätswerke⸗Aktien zu 30 Proz. Ferner war Kaufluſt vorhanden für die Aktien des Ver⸗ eins Deutſcher Oelfabriken zu 188 Proz., der Brauerei Durlacher Hof zu 263.50 Proz., der Württemb. Transport-Verſicherung zu 725 Mark pro Stück, der Badiſchen Aſſekuranz⸗Geſellſchaft zu 1480 M. ſowie Würzmühle, Neuſtadt a. H. zu 136 Proz. Parkakt. Zweibr. 118.— 118.—Lederw. St. Ingbert Weltz z. S. Speyer 94.— 94.—Spicharz Cementw. Heidelb. 145.50 14530[Walzmühle Ludw Cementf. Karlſtadt 124.45 124.45 Fahrradw. Kleyer 339.— 337.60 Ch.eybr Griesheim 261J. 259.75 Maſchinenf. Baden, 205 50 205.50 Pfälz. Näbmaſch. 141.— J41.— Dürrkopp 422 50 422.50 Höchſter Farbwerk 398.90 399.— Maſchinf. Gritzner 920 50 219.50 Verein chem. Fadrit 326.— 324.50 Schnellpof, Frithl, 188.80 189.— Chem. Werte Albert 37490 374.50 Selfabeik⸗Aktien 138 50 188.— Accumul.⸗F. Hagen 222.— 222.—Seilinduſtrie Lolff 124— 133.— Acc. Böſe, Berlin 87.— 86.50 Lampertsmühl 94.— 91.— Allg. Elk⸗Geſellſch. 225.50 224 50 gelluon Falohof 310.— 308.70 Lahmener 151.90 150.— Südd. Immob. Badiſche Bank Comerſ. u. Disk.⸗B. Deutſche Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Obligallonen 4½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. u. Seeiransnvort Pfandbriee. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100. 50 3%„„„ alte M. oiid en af. 194.25 „„„ unk. gon gs i 4%. 8 eha, 150G „ Kommmunal 97.50 630/5% Hero. Mraragus, Bann 102.78 Städte⸗Aulehen. 4% Herrenmüßſe(ens 100.— G 3½ Freiburg. B. a8.30 bJ4½j% Piaunnk. Dampf⸗ 3½ 9% Heidelbg. v. J. 1903 97.80 be ſechlevyſchiffabrts⸗Geſ. 105 10 3% Karlsrube v. F. 1896 87.40 b½% Wannb. Lagerhaus⸗ 3½% Lahr v. J. 1902 97.— be Geſenſchaft 102.6 4½% Ludwigshafen 100.50& herrhuFlektrizitäts⸗ 455⁰ 19 rithe 966.— 51 5 45ů⁰ v. 1900 10. f4½%% N(Fagmoſte u. 3760% 1 97.800 J erk.(N. Eiſend. 102.— G 4% Mannh. Oblig. 1901 100.80 G4% Heuff..⸗G. Zellſtofft. „ 1885 97.60][ Waldtof bei Pernau in. 32 8 1888 98. Piptand 101.50G 3 5 7150 1895 98. 4½% Speyter Braußaus 3*¹ 7 1848 97.50].⸗G. in Speyer 101 3* 7 5 1904 97.30 84½ Speyrer Ziegelwerke 102 10G 3½% Pirmaſens unk. 1905 98.— 64½% Südd. Diaßtindenſtr. 101.25 G 3% Wiesloch v. F. 98.25 G4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ,f. Seilindu⸗ hrie pückz. 105% Dr. H. Loſſen, Worms 101.— G 6ſ½ Zellſtofffabrit Waldhof 104.30& 104.25 5 Aßen. Banken. Brief Geld Brief Gield Badiſche Bant 133.— Br. Pitter, Schwetz. 8— Gewbk. Speyer 50%—— 128.9„ Weltz, S: Pfälz. Bant 101.60 101.40% Storch. 104— 103.— Pfäll. Hyv.⸗Benk 198.—, Werger, Woerms 103.— f. Sp.-u. Kdb. Land.—— 140.—Normſ. Br. v. Oertge—— 90— „Ahein. Kredilbank—.— 118 5% Pflz. Preßhn. Sotſbr. 188.— Nhein. Hyp.⸗Bank 198 80—— Trausvort Südd. Bant 119. 118.7“ u. Verſicherung. Giſenbahnen. A..⸗G Röſch. Seeir.—— 89.— Pfész. budwlosbahn—.— 234.50 Mannh. Dampfſchl. 72.——.— „ Maxbabn Ae en, „ Nordvahn 141——Bad. Rück⸗ n. Mitverſ. 465— Deilbr. Stiaßenbahn—— 80=, Aſſecurranz—— 4⁴³⁰ 6 5 tei Continental. Nerſ.—— 495.— Chem., Induſtrie. Maunb. Verficherung 578.— 565.—. .⸗G..chem. Induſtr—.—.50 Oberrh. Verſ.⸗Ge. 519.— Mad. Anlle u. Sadafbt. 97 30—.— Fürtt. Transv.⸗Verſ.—.— 728.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie Dingler'ſche Mſchſhr. 1 Wſt. N. W. Stamm 240.— 7 Wſt..⸗W. Slam Fmaillirſör. Kirrweil. Vorzug—. 106.— * 1 Emaillm Malfammer Brauereien. Eltlinger Spinnerei Bad. Branerei 125— Hüttenh. Spinnerei Farlsr,Maſchinenbau 2 Nämfbr. Haid u. Neu oh.Cell.⸗ u. Papierf. 2. Mannh. Gum. u. Asb. Binger Aktienber br. Durl. Hof vm. Hagen Ei! bammn⸗Vrauerei— Elefbr. Rühl, Worms—.— 101 Ganters Br., Freibg.—.— 110—[Naſchinenf. Badeniga—— 205.— Kleinlein, Heldelberg— ies ſchRähm u. Fahrradf.—— 141.— Homb. Meſſerſchmitt 82a: Portl⸗Cement Hdlbg. 146. Ludwigsh. Brauerei 245 Verein fFreib. Ziegelw.—.— 177.— Manuh. Aktienbr. 144——.—.— 70.— Pfat br. Geiſel, Moh! 52— 50. Brauerei Sinner pehr, Würzmühle Neuſtadt—. 186.— Zellſtofffabr. Waldhof 308— Bi Schroedl, Holto. 222—— Zuckerfbr. Waghäuſel 106—-—.— Bl. chwartz, Speyer—.— 180. Zickertaff, Mann Fraukfurter Eßfettenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compngnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont%½ Prozent. Wechſel. 115 12 n¹ garis kurz 168.82 168.82 kurz 81.638 81.366 Vels jen„ 81.216 81.20dweiz. Plätze„ 61.40 81.416 Jialien„ 81.40 81.40ien 85.183 85,216 Cpfon„20.460 20,460] Napoleonsd'or 16.26 16.27 2 Nin—.— rival⸗Diskon: 30191 Staatspapiere. A. Deutſche. 12 13 12 13 % e ce esant 99.70 99.70 Lamaulivaß 100½85 100.85 5 5 87.60 87.55 Bulgaren 99.80 99.50 3/pr.konſ. St.⸗Anl 99.45 99.601% Griechen 1899—.— 52.30 5 87.8) 87.755 italien. Rente——0 4 bad. St AH. 102.40 103.40i½% Oeit. Silberr. 100.89.100.70 aiſ bad. St.⸗Obl. i 98.10 98.10 41/ Papferrn.— 5%„„. 98.35.30 Deſterr. Goldr. 100.65 100.70 %%0% ¶pdoiig Seriee, 4 baher..⸗B.⸗A. 101.95 102.0% bto. III 70.50 70.50 3½ do. u. Allg.⸗A. 98.75 98.6 4½neueRuſſen 1905 90.50 90.05 5„„„ 36.20 86.20 4 Ruſſen von 1890 77.90 77.50 4 Heſſen 103.— 103.20 4 ſpan. ausl. Rente—— 97.40 3Heſſen 85.25 85.30 Türken v. 903 89.10 88.80 Sachſen 86.30 86.60 Türken unii. 95.80 5,90 3½ Mh. Stadt⸗A.5—.——.— Ungar. Goldrente 96.10 95.90 g. Aus lä 4„ Kronenvente 95.60 95.4 4A.1. Gold⸗A. 18 71—— zin al. aoſe 4% Ehineſen 1808 97.70 97.59„„„„ 5 Egypter unifizirte—.— 106.20 Oeſt. Loſe v. 1860 160.30 180.20 Merikaner äuf. 102.50 102.50 Türkiſche Loſe 145.50 146.— 4 inn 79.40 70.40 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 106.— 106.40 Eichbaum Maunh. 156.— 158.— Mh. Akt.⸗Brauere! 143.— 143.— * Eltx.⸗Geſ. Schucken! Allg..⸗G.Stemens Ver. Kunſtſeide Bad. Anilinfabrik 457.90 457.80 Maſch. Arm. Klein 111.— 111.75 121 80 121.80 Banl⸗ und Verſicherungs⸗Aktien 1 5 133.— 133— Oeſterr.⸗Ung. Bant 119 70 119.60 173.25 172.— Oeſt. Länderbant 110.80 110 80 121.40 121— Kredit⸗Anſtalt 210 80 210.80 144.90 141 Pfätziſche Bant 01 50 101.60 277.10 236.50 Pfälz. Hyp.⸗Hant 197 30 186.0 185 50 Areuß. Hpypothenb. 119.90 12 112.20 112Deutſche ieichsbk. 15 5 185 20 184 20 Ahein. Kreditbank 1485 160 15 159.10 206 80 206 80 157.50 157 40 Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deutſchaſigt. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frlf. Hyp,⸗reditv. Wattonalbas 127.70 127.— Wiener Bantver I Vant Ittomane 1 Nordd. Llold Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 128.80 128.10 146.30 145.80 40„ 0 Frankfurt a.., 13. Juni. 246.—, Gelſenkirchen 222 Northern—.—. Tendenz: ſchwächer. 33.70, Disconto⸗Commandit 184.—. Berlin, 13. Juni.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 215 95 215.99 Lombarden 33.— 33 60 uff. Anl. 192 78.75 78 80 Kanada Pacifie 160 10 59.70 ſ% Reichsanl. 99.50 99.40 Hamburg. Packe! 163.50 102 50 % Reichsanleihe 87.70 87.70 Nordd. Lloyd 129.20 128 10 4% Bad. St.⸗Anl. 102.40 102.25 Dynamit Truſt 174 90 178 50 81/ B. St. Obl. 1900 98.50 98 50 Licht⸗ u. Kraftanl. 139.10 138.50 Bayern 98690 98 50] Bochumer 256 50 252.20 99.—— Konſolidation 450.——— 30 84 19 55 9950 Dorlmunder 83 90 80 60 e Sachſen 50 86.70 Gelſenkirchnen 223 20 220 4% Pfbr. Rh. W. B. 100.90 100.70 e e e 5% Chfneſen 201.60 101.50 Hibernia 55 % Italiener 105.30—.— Hörder Bergwerke 21229 209 20 4½ Japaner(neu) 95.30 95,40 Lauraßütte 246 30 243 1860er Loſe 160.50 160 75 Phönir 218.10 215 20 4% Bagdad⸗Anl. 88.90 89 40 Nibeck⸗Montan 213 70 207— Kreditaftten— 209 90] Wurm Revier 148.— 14750 Berk.⸗Märk. Bank 165.— 164.90 Anilin Treptow 373.— 871. Herl. Handels⸗Geſ. 173.20 171.— Braunk.⸗Brik. 225.20 224— Darmſtädter Bank 141.60 140 20] D. Steinzeugwerke 242.— 242 20 Deutſch⸗Aſiat. Bank 187.— 186.80 Düſſeldorfer Wag. 323.10 321.— 286 40 Elberf. Farben(alt) 545.5) 544— ———.— Weſtereg. Alkaliw. 239.— 236.20 185.50 184. Mollkämmerei⸗Akt. 162— 161.20 160,10 158.40 Chemiſche Charlot. 218.— 217.— 143.10 Tonwaren Wiesloch 161.50 160,20 159.90 158.50 Zellſtoff Waldhof 310— 305 —.— 198.— Celluloſe Koſſheim 24270 244— —.——— I Rüttgerswerken 147.50 146 20 Privat⸗Discont 3¾ 0 W. Berlin, 13. Junt.(Telegr.) Nachbörſe. dit⸗Aktien 210.70 210 10J Staatsbahn 146.— 148 40 konts Komm. 185.50 183.70 JLombarden 33 70 33.70 Palriſer Böͤrſe. Paris, 18 Juni. Anfangskurſe. 9% Nente 9835 98.35] Türk. Looſe*V 10540——[Banque Ottomant 67/— 677— ter 96.60 96.80] Rio Tinto 1696 1695 9650 96 65 London, 13. Juni.(Telegr.) Baltim. Ohio Berliner Effektenbörſe. Londoner Eſſektenbörſe. Anfangskurſe der Effektenboͤrſe. „Meridionalbahn 162.— 162.— 109.50 110.20 101.80 101.80 100.— 100.— 94 90 96.95 96.— 99.— 100,50 500.50 100,50 100.55 102.25 192,25 95.80 95.70 97— 97.50 101.60 101.60 — 27 72.55 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% Frk. Hyp.⸗Pfob. 100.80 100 80 f 40% Pr. Pfdb. unk. 14 4e% F. K. B. Pfobr. 05 100.90 100.903%„„„15 102.50 102.50 4%„„ 1910 101.30 101.10%„„„4 100 40% Pf.HypB. Pfdb. 101.30 101.50 8/½„„„ 03 94.90 Biee„„ 97.50 97.50Biſ„„„ 12 96.50 31½ 6% Pr. Bod.⸗Fr. 94 50 94.50 82/ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ 4% Ctr. Bd. Pfd. vgo 100.50 100 50 Kleinb. b. 04 96.— 4%„ 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bkl.. 4 unk. 03 101 35 101.35 yp.⸗Pfd.⸗Kom⸗ %%„ Pfdbr..01 bl, unkündb. 12 99,50 5 unk. 10 101.90 101.90 4% Nh. H. B. Pfib⸗02 4%„ Pfdbr..03„ unk. J2 102 60 102.80 4%„„„ 1912 8½„ Pfdbr..g6 51%„„„ alte 95.80 89 ſl. 94 95.— 95.— 3½„„„ 1904 95.70 81½„ Pfd. 96006 95.— 95.— ½%„„„ 1914 97.— 4%„ Com.⸗Obl. 31½% Rh..⸗B..O 97.50 .0 I,unk 10-— 4% Rhein. Weſtf. 3%„ Com.⸗Obl..⸗C.⸗B. 1910 .87,unk.g1 98 30 98 30 4ef, Pf. B. Pr.⸗Obl. 100.80 3%„ Com.⸗Obl. 31½% Pf. B. Pr.⸗O. 97.50 5. 96006 98.30 98.302%e„ Ital. ſttl.g. E. B.—.— 40% Pr. Pfdb. unk. 09 100.80 100.80———— 4⸗„12 101.50 101.50 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 580.— 580.— Kreditaktien 210.80, Staats⸗ bahn 146.—, Lombarden 34.—, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 96.20, Gotthardbahn 199.—, Disconto⸗Commandit 185.—, Laurg 222.—, Darmſtädter 142.10, Handelsgeſellſchaft 17225, Dresdener Bank 159.70, Deutſche Bank 237.—, Bochumer 254 50 Nachbörſe. Kreditaktien 210.80, Staatsbahn 145.40 Lombarden 675% 185 75 91— 106% 152˙½ 1557% „ Meſchsanleihe 85¾ 86— Southern Pacifte 68½ Chineſen 102½ 102½ J Chicago Milwaukee 184% % Chineſen 985/8 99.— Denver Pr. 917. % Conſols 89½53 89½¼ Atchiſon Pr. 106˙% „Italiener 105— 1042/ Louisv. u. Naſhy. 153— riechen 538½% 53½ Union Paelfie 156¼ 5 ae Portugleſen 72— 72— Unit. St. Steel com. 42% Spanier 957% 961/%„„phref. 109½ b5 Türten 95% 95% Eriebahn 477%5 Argentinier 89%% 89¾ Tend.? ſtill. Mexitaner 36%½% 36%Debeers 18— Japaner 925/% 92˙/] Chartered 15 Tend.: träge. Goldfields tomanban! 16/ 17— Nandmines 75 50 5 in 67% 675/ Caftrand.— daner 90— 90% Tend.: rräge. apeſt, 13. Junt.(Telegramm.) Getreidemarkt. 8 5 12. 1 15 78 15 80 ſtetig 1392 15 94 fel 1630 16 32 16 46 16 48 „ſtelig„fe 1302 1304 4116 1318 —— feſt— feſt 18 42 13 54 13 56 13 70 willig 1284 13 86 feſt 8 13 C0 13 02 1138 1140 kungen ſind vertreten. Auch die würdigſter gaſtreichſter Weiſe die Honneurs. 6. Seite. Generusunzeiger. Bergwerks⸗Aktien. 7 Ken 1 Berliner Produftenbörſe. ochumer 257— 253.—[Harpener 218.— 217.— Buderus 132— 130.80 Hibernia——— Berlin, 13. Juni.(Telegramm.)(Produktenbd ör ſe.) Concordia—.——Weſterr. Alkali⸗A. 239— 239.— Preiſe in Mark pro 100 Pg. frei Berlin nelto Kaſſe. Deutſch. Luxembg. 211.— 210.— Oberſchl. Eiſenakt. 130.75 129.50 12 18 11313 Friedrichsh. Bergb. 158 80 157.75 Ver. Königs⸗Laura 247.50 245.70 Weizen per Juli 186.25 185 25 Mais per Juli 181.25 182.25 Gelſenkirchner 223.20 221.—Roßleben 110.— 110.—„ Sept. 180.25 180.—„Septbr.— i gländi Ans„ Dezbr.—.— 181 25 5—.—— Alktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Roggen per Jult 165.—159 50 Rüböl per Oktbr. 52.50 52.70 Ludwh.⸗Bexbacher 235.— 234.90] Oeſterr. Süd⸗Lomb 32.60 33.80„Sept. 156 50 157.25„Dezbr. 53 0 5840 Pfälz. Maxbahn 148.20 148.— Oeſterr. Nordweſtb 110.75—.—„ Dezbr.———-—„ Junnt 50.70 81. do. Nordbahn 139.75 139.70 75 Lit, B.—.—— Hafer per Juli 166 25 165.50 Spiritus 70er loco—— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 140.90 140.10 Gotthardbahn—.——.—„Septbr. 153 50 1535 Weizenmehl 24.75 24.75 Hamburger Packet 163.60 163.30 Ital. Mittelmeerb. 91.——.——.———Aoggenmehl 21.60 21.70 Streifbilder vom deutſchen Jourualiſten⸗ und Schriftſtellertag in Hamburg. M. Hamburg, 11. Juni. Eine intereſſante Verſammlung iſt dieſer Delegiertentag der deutſchen Journaliſten⸗ und Schriftſtellervereine in Hamburg. Zwar ſind offiziell nur die Vertreter der Vereine zu mehrtägigen Verhandlungen beiſammen, doch inoffiziell iſt eine faſt 300 Per⸗ ſonen ſtarke Schar von der Federzunft nach der freien Stadt Hamburg geeilt, um, wenn auch nicht an den Verhandlungen ſo doch an den reichen Darbietungen, die der feſtliche Rahmen des Delegiertentages aufweiſt, teilzunehmen. Man ſieht viel geiſtvolle, ſcharfgeſchnittene Geſichter und faſt alle größeren deutſchen Zei⸗ Frauen fehlen nicht, meiſt Schrift⸗ ſtellerinnen von mehr oder minder bekanntem Ruf, für welche die alljährlich ſtattfindenden Journaliſten. und Schriftſtellertage gewiſſermaßen Quellenſtudien bilden, deren Ergebniſſe ſie bei ihren ferneren Arbeiten zu fruktifizieren ſuchen. Das Aeußere mancher dieſer ſchriftſtellernden Damen dürfte allerdings ſehr wenig dem Idealbilde entſprechen, das ſich die Leſer und Leſerinnen ihrer Werke machen mögen. Auch als die Vertreterinnen der neueſten Mode können weitaus die meiſten dieſer Damen kaum gelten und unſere immer auf der Suche nach Neuheiten befindlichen Kon⸗ fektionäre— übrigens ein Beginnen, für das ihnen die Nachwelt keine Kränze flechten wird, wenigſtens die Männer nicht— würden ſicher ein ſtilles Grauſen bekommen, wenn ſie dieſe vielfach ehr⸗ würdigen antiken Kleidungsſtücke ſehen müßten. Aber nicht immer macht das Aeußere den Menſchen aus und nicht immer iſt das Sprichwort„Kleider machen Leute“ zutreffend: lebende Beweiſe hierfür bilden viele dieſer ſchriftſtellernden Damen. hat ſie oft hart angefaßt und ſie ſind von dem unerbittlichen Schickſal tüchtig geſchüttelt worden. Viel haben ſie geſehen und durch weite oft mit ſehr ſpärlichen Mitteln unternommene Reiſen ihren Blick geſchärft, ihren Geiſt geſtärkt. Gern hört man ihnen zu, wenn ſie in feſſelnder Rede ihre Erlebniſſe ſchildern. Erſcheint auch vieles exaltiert und überſpannt, ſo bleibt doch manches an⸗ regende Moment im Zuhörer haften. Am Sonntag Abend war in der idylliſch gelegenen Alſterluſt Begrüßungsabend, nachdem bereits am Nachmittag die General⸗ verſammlung der Penſionsanſtalt deutſcher Journaliſten und Schriftſteller getagt hatte. Die Hamburger Journaliſten und Schriftſteller bewirteten ihre zahlreich von auswärts gekommenen Kollegen mit kaltem Büfett und Bier und machten in liebens⸗ Das war oft ein fröhlich Wiederſehen, ein freudiges Begrüßen alter Bekannter, ein liebevolles Sicherkundigen, wohin das Lebensſchifflein des Ein⸗ zelnen ſeit dem letzten Zuſammenſein geſteuert. Nicht immer lauteten die Autworten erfreulich. Nur zu oft huſchten dunkle Schatten über das Geſicht des Antwortgebenden und leiſe Wehmut klang aus dem Ton der Worte. Auch ſind ſo manche nicht mehr gekommen, die zu den ſtereotypen Geſtalten auf den früheren Journaliſten⸗ and Schriftſtellertagen gehörten. Sie ſind dorthin gegangen, von wo es keine Rückkehr gibt, ihr Lebensſchifflein iſt zerſchellt, aber in der Erinnerung der alten Freunde wird ihr Andenken ſtets ehrend haften bleiben. Am Montag Vormittag punkt 9 Uhr wurden im Saale de Patriotiſchen Hauſes die Verhandlungen des 13. Delegiertentages des Verbandes Deutſcher Journaliſten⸗ und Schriftſtellervereine eröffnet. Der Protektor des Tages, der regierende Bürgermeiſter der freien Hanſeſtadt Hamburg, Herr Dr. Burchard hielt eine geiſtvolle gedankenreiche Begrüßungsrede, die eine Fülle von frucht⸗ baren Ideen und wichtigen Problemen aufrollte. Auf die hohe Bedeutung der Preſſe wies er hin und betonte die Notwendigkeit, dem freien Wort keine Schranken zu ziehen, wofür ihm hundert⸗ ſtimmiger Beifall wurde. Und dann ſprach er von den hohen Pflichten der Preſſe gegenüber dem deutſchen Vaterland, gegenüber unſerem heutigen Wirtſchaftsleben und unſerer ganzen Kultur. Den ſozialen Frieden ſoll ſie zu fördern ſuchen, und mit daran arbeiten, daß ſich die Deutſchen gegenſeitig verſtehen lernen. Es waren wirkungsvolle, markante Worte. Kein Phraſenwort, jeder Satz eine Lebenswahrheit. Noch lange ſtand die Verſammlung unter dem Eindruck der Rede dieſes Mannes, deſſen intereſſante Erſchei⸗ nung ſchon Jeden feſſelt.„Der Typus eines hamburgiſierten Eng⸗ länders iſt dieſer Mann“, ſo ſagte ein alter Herr, deſſen graues Haar und deſſen tiefe Furchen auf der Stirn zeigten, daß er einen langen Lebensweg hinter ſich hat und daß er die Menſchen wohl zu deuten und richtig einzuſchätzen verſteht. So wie Dr. Burchard vor uns ſtand in ſeiner ganzen ſtolzen hochragenden Geſtalt, den feingeſchnittenen Linien und den charakteriſtiſchen ent⸗ ſchiedenen, aber doch wohlwollenden Geſichtszügen, mußte es Jedem daß dieſer Mann ſich bei dem jüngſten Wahlrechtskampf in Hamburg auf die Seite des Volkes, gerichten zu überweiſen, ſehr kühl verhielten, da die Schwurgerichte, Das Leben Dampfbooten, welche die bis zu den Koloſſen der mäch⸗ en Reiſen gekommen waren, ſte zu beſorgen h tigen Ozeandampfer, die teils von teils ſich zur neuen Reiſe rüſteten. Staunend ruhten Anſere Blicke namentlich auf den Ozeanrieſen der Hamburg⸗Amerikalinie, von denen die bekannteren Schiffe, wie Fürſt Bismarck, Prinz Eitel Friedrich, Deutſchland, Rhaetia, Viktorig Luiſe uſw. zufälliz im Hafen ankerten. Ein Hauch des Weltgeiſtes lag über dem gran⸗ dioſen Bilde, das einen Einblick geſtattete in die gewaltige Werk⸗ ſtatt des deutſchen Wirtſchaftslebens. Mit welchen Summen hier gerechnet werden muß, dafür ein kleiner Beleg: Im Hafen liegt auch der Dampfer„Carl Friedrich“ von dem Bremer Lloyd der ſogenannte Prozeßdampfer, da ſich um ihn ein ſchon mehrere Jahre dauernder Prozeß dreht. Der Bremer Lloyd hat den von der Schichauwerft gelieferten Rieſendampfer zurückgewieſen, da er arf einer Amerikareiſe zirka 3000 Tonnen Kohlen zu viel verbrauchte und auch ſeine Schnelligkeit ungenügend iſt. Jetzt liegt der Dimpſer im Hamburger Hafen; ſtill und öd iſt es auf dem Koloß nichts rührt und regt ſich auf ihm. Als Liegegeld müſſen für den Dampfer täglich 300 Mark gezahlt werden. Auch nach Altona ging die Waſſerfahrt und hier wurde dann gelandet, um die Rückkehr nach Hamburg per Wagen anzutreten. Nach der Fahrt vereinigte man ſich in dem Alſterpavillon am Jungfernſtieg zu einem Frühſtück. Abends fuhren die Teilnehmer an dem Journaliſten⸗ und Schriftſtellertag auf kleinen Booten nach dem prachtvoll an der Außenalſter gelegenen Ulmenhorſter Fährhauſe, wo ein Feſteſſen ſtattfand. Es ging ſehr fröhlich und munter zu und auch viele Reden wurden gehalten und ſo ziemlich auf Alles, was trinkſpruch⸗ fähig war, getoaſtet. Später ließ die Stadt Hamburg ein impo⸗ ſantes Feuerwerk zu Ehren des Tages abbrennen. Es war ein ſchöner Sommerabend. Die Sterne glitzerten am wolkenloſen Himmel und ein leiſer Wind ſtrich über die glatten Waſſerflächen, Hunderte von Vergnügungsbooten und kleinen Seglern ſchaukelnd, auf denen viele Hamburger Familien herausgefahren waren und wieder heimkehrten. Mitternacht rückte mit Rieſenſchritten heran, als uns der kleine Ueberfahrtsdampfer wieder zu den in der Ferne lichterfunkelnden Geſtaden des Jungfernſtieges über die geheimnis⸗ voll rauſchenden, in das tiefe Dunkel der Nacht getauchten Alſter⸗ waſſer brachte, *Mannheim, 13. Juni 1906. * Zur Schwarzwaldpfingſtreiſe des Geſangvereins„Flora“. Man ſchreibt uns: Blitz und Donner begleitete die frohe Sänger⸗ ſchaar, die wohlgemut trog des Wütens der Elemente ſich zur Abreiſe nach einer der wunderbarſten und herrlichſten Gegenden unſeres engeren Heimatlandes, des Schwarzwaldes, rüſtete. Und wahrlich, die Ausflügler hatten es nicht zu bereuen, dem Wetter⸗ gotie Trotz geboten zu haben; denn als ſie am Samstag nachmittag den Zug beſtiegen, lachte ſchon wieder Frau Sonne. Im freund⸗ lichen Kinzigſtädichen Offenburg, der erſten Station, empfingen uns liebe Sangesbrüder des Vereins„Concordia“, mit denen ver⸗ eint wir einige ſchöne Stunden in der dortigen„Michelhalle“ verlebten. Die Zeit, in der die Städter ſich noch in Träumen wiegen, ſah uns ſchon auf dem Wege nach einem Glanzpunkte des Schwarzwaldes, dem idylliſch gelegenen Triberg. In ſtiller Ehr⸗ furcht umſtanden wir hierſelbſt das in der Nähe des Bahnhofs befindliche Denkmal des genialen Robert Gerwig, des Erbauers der Schwarzwaldbahn, um ſodann voll ſtaunender Bewunderung und ſtummen Entzücken das grandioſe Naturſchauſpiel zu be⸗ trächten, das die über die chaotiſch aufgetürmten Felswände nieder⸗ ſtürzenden Waſſer der Gutach boten. In Donaueſchingen, der hervorragend ſchönen Reſidenz des Fürſten von Fürftenberg, kamen wir um die Mittagsſtunde an. Hier wurde uns eine eigen⸗ arlige Ueberroſchung zuteil, indem der dortige Geſangoerein „Liedertafel“ mit ihrem Präſes an der Spitze uns in corpore empfing; auch ließen es ſich die„Liedertäfler“ nicht nehmen, trotz — des unfreundlichen Wetters, das am Nachmittage des erſten Feier⸗ tuges herrſchte, uns ihre mit ſo pielen und ſchönen Sehenswürdig⸗ Es ſei ihnen dafür auch an Bei keiten ausgeſtattete Stadt zu zeigen⸗ dieſer Stelle der herzlichſte Dank ausgeſprochen. gliedern der„Liedertafel“ ſamt deren Angehörigen Vereins, Herr prakt. Arzt Dr. Wild berger, Worten der Mannheimer Gäſte; er ließ ſein Hoch auf das ſernere Blüh'n der„Ile ra“ ausklingen. Ihm dankte in beredten Worten der Ehrenpräſident unſeres Vereins, Herr Huge; ſein Hoch galt der„Liedertafen“. Auf die Damen toaſtete der erſte Schriftführer der„Flora“, Herr Honeck. Mit Sonnenaufgang entführte uns das Dampfroß nach dem anmutig gelegenen Titiſee. Was ein gnädiges Geſchick uns bei der Fußtour durch das Höllental, Nabennaſchlucht, Hirſchſprung bis Station Himmelreich, entlang der wildſchäumenden Dreiſam, ſehen ließ— den Schwarzwald in ſeiner ganzen Anmut und wildromantiſchen Majeſtät— wird uns des Breisgaues, Freiburg, das Endziel unſerer Reiſe, wurde gebührend bewundert. Bei der Abfahrt nach Mannheim winkten uns die Abendſonnen⸗ ſtrahler die letzten Grüße aus des Schwarzwalds dunklen Tannen zu; auch von uns ſei gegrüßt du ſegenſpendendes Land, in dm immer undergeßlich bleiben. Auch die Perle wir unvergeßliche Tage verleben durften. „Ernaunt wurde Regierungsbaumeiſter Joſeph Schwenr in Konſtanz unter Verleihung des Titels„Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ inſpektor“ zum Vorſtand der Waſſer⸗ Bonndorf. Wudedae Verantwortlich: für Politit, Kunſt, Feuilleten und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frang Kircher. 5 und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei Druck Mütller. G.. b..: Divpektor Könſt 2——————————— Die Auskunftei W. Schimmelpfeng bildet mit der ihr verbündeten vornehmſten amerikaniſchen Auskunftei The Brad street Company eine große ben Erkundigungen. Buregu für Baden und die Rheinpfalz Maunheim, 1. No. 2/8. 12 dem Bankette, das uns am Abend mit den aktiven und paſſiven Mit.. im„Hotel! Lamm“ wieder zuſammenführte, gedachte der erſte Vorſigende des in ſchönen und Straßenbauinſpeftion hährte Organiſation für eeee 8 n Heilanstat für Hautleiden Feldelderg. Wiin merglust. Prospekte dureh die duztl. Leitungg 20˙. Mbensent; 80 Pfennig monatlich. Trügerlohn 10 Pfennig. Inſerate.: Die Kolonel⸗Zeile. 20 Pfg. 2 die Poſt bezogen incl. Poft⸗ Auswärtige Inſerate 25 gufſchlag M..91 pro Quartal. Die Reklame⸗Zeile. 698„ u— Telephon: Redaktion Nr. 377 7 14 1 5 8*— 2427 Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Expevition Rr. 218. * Nr. 95. mittwoch, den 13. Juni 1906. 116. Jahrgang. 85 5—23.... ²˙—·m ĩð..— ien⸗ Bekanntmachung. Ladung. ece 1 Mar vudwig Wilheln Geißen, Gutwäſſerungs⸗ rbeiten. Auf die für das Jahr 1906 feſtzuſetzende Divi⸗ geboren am“ Sepib. icte za] de 661. 2 5 Gniwäfaung Morgen Donnerstag kommt neben dem„Pilsner Urquell“ das dende der Reichsbankanteile wird vom 15. ds. ts. zulezt wohnhaft in Mannheim, Onaeele der Htenchen 922 5 1 2„zuletzt wohnhaft heim, Straß er G 5 ab eine erſte halbjährliche Abſchlagszahlung von ein I undekaunt wo, wird de. ſraß ſoſſtender Guteneieg 167 70 655 und dreiviertel Prozent oder ſchüldigt, daß er als beurkaubler 955 e e ee* 1 ler Ahe 2R * 5— Reſerviſt ohne Erlaubnis nach nge und Beding⸗ 99 5 52 Mark 50 Pfennig ungen liegen auf dem Deſpau⸗ Zzum Ausschank 4 212 3 tetun en iff. gi 9* f 165 2 5 für jeden Anteil zu 3000 Mark und 5.B49 5 ſich ie e Wges Restaurant Wilhelmshof 9„ N erſelhe wird auf Anordnung formulareund Maſſenverzeichgiſſe 5194 Jeisel, Geschäftsleiter 1 f 15 Pfennig Abt. 18, bon aan gee, ſ˖ 5 J. Meisel, Geschäftsleiter. ür jeden Anteil zu 1000 Mark gegen den Divi⸗“ Montaa ee den 1 de tag, 23. 3 mit ̃ Nüfſchrift ver⸗ dendenſchein Nr. 1 bezw. Nr. 4 bei der Reichsbank⸗ eeee e hauptkaſſe in Berlin, bei den Reichsbankhauptſtellen, vor das Gr. Schöffengericht hier, Montag, 1770 A 1906, Meichsbautſtelen, ſowie bei ſümtlichen Reichsbank⸗ negge dene, anuige, woſae ds gſ. 5 nebenſtellen mit Kaſſeneinrichtung erfolgen. blelben wird derſelbe auf Grund 90 der wul de en ſt lieb 275 det na 8 472 Sti in Gegenwart der etwa erſchie⸗ Stern erlag unser lieber guter Soh Nofle . Berlin, den 8. Juni 1906, 64863 egl. 1 8 nenen Bieter ſtattfinden wird. 45 kr aee enn e le 11 2 M 10 geſtellt ar⸗] Ngch Eröffnung der Verding⸗ Der Stellvertreter des Reichskanzlers: 0 960 15 55 an berbe d Graf Poſadowsky. teil werden. e J. d—:———1 Der Gerichtsſchreiber Manuheint, den 8, Junt 1906. 2 Großh. Amtsgerichts Tiefbauamk: 4 1 Grabenſtein. 8277 Elſenlohr. Handelsxregiſter. Srhaunimachung. 27 Jahre alt, in Baden-Baden einer Lungenentzündung. 5 Zum Handelsregiſſer Abt.., pr. 698. Wege Fillale in. Bd. III,.B. 18, Firma, Süd:der Städt. 1 Mannheim, 18. Juni 1906. deutſche Verlagsgeſell⸗ für ſie neuerſtellten Dienſt⸗ MATNEHEIM ſchaft mit beſchränkterlokale werden die ſeither von j 7 p Haftung“ in Mannheim wurde ihr benützten Räume im Ge⸗ Namens for kauernden Hinterbliehenen: 2½2 gegenuber der Hauptpost P 2,%(beute eingettagen: ee ee e 212 Aktienkapital M. 160,0. Nach den Beſchluſſe der Ge. f. 1 bler. 30000ʃ159 E 1 K ff Reserven M. 40,000, ho0fLinſchafter vom 1. Jun 1506 Joll. E 1, 11 dier, 30000/189 mllle Aunmann geb. Neuberger. Sdderlassungen in: das Stammkapital um 2000 Mk.“ auf 1. Auguſt 1906 5 Sremen, Sucksburg, Obemmlte, erhögt welden; dieſe Erhözung ür. anderweite Benützung f 5„Dresden, Emden, Frankfurt a/M., Fürtn bat ſiattgefund frel. Die Räume, beſtehend Die Feuerbestattung findet im hiesigen Crematorium 5 annover, Namburg, Linden, Londen, Lübsec, bat ſialigeſunden, da, Samm⸗ſaus einem großen Kaſſen⸗ N 5 Nurnberg, Plauen., Zwiokau. dieg 28 le zimmer mit abgeſchloſſenem Freitag, den 15. d, nachmittags 5¼ Uhr, statt. 64866 5 N2 Ge- Vorraum für das Publi 4 Eröffnung lanfender Rechnungen, ſellſchafter vom 1, Juni 1906einem e mit und ohne Kreditgewährung. wurde g 3 15 Geſellſchaſtsver⸗ 2 0 und einbruch⸗ Condolenzbesuche dankend abgelehnt. 4 8 5 trags eniſprechend der Erhöhung ſicherxen Treſor und einem n Bareinlagen, des Stammkapitals abgeändert. Jiegiſtraturzimmer, ſind zen⸗ 0 nd ohne Kündigungstfrist. Mannheim, 12. Juni 1908,tral gelegen und wären für Frovisiensfreier Check-Verkehr. Gr. Amtsgericht I. 11„FCCCCCCCCCCCCCCTCTCTCTCCCCTTTCCT00CTTTTTCTTTTTT 5 nli 8 7 5 151 1 7 4 8 2 85 e Fur unſeren ſeit 8 Jahren un⸗ Jung, Kaufm t 1 8 An amd Verkauf von Wertpapieren, Vereinsre iſter. 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Die Uebernahme der Allein- Vvertretung grauhauses, Pilsen Dirigent: Regie: Eugen Gebrath. 0 Siegfried Friedrich Carlen.(Pilsner Urquelh) Mime 5 8 Alfred Sieder. Der Wanderer 5 8 Alberich. Fafner 5 Erda 8 Brünnhilde Margarethe Brandes. Stimme des Waldvogels Katharina Bäcker. Schauplatz der Handlung: Erſter Aufzug: Eine Felſenhöhle im Zweiter Auf⸗ zug: Tiefer Wald. Dritter Aufzug: Wilde Gegend am Fuße eines Felſenberges, Auf dem Gipfel des „Brünnhildenſteins. 2 Hans Baſil. Joachim Kromer. Karl Marx. Betty Kofler. zuzeigen und empfehlle Hochachtend Kaffeneröſſug. 5 Uhr. Nach dem 1. und 2 Aufzuge findet eine Pauſe von je 20 Minuten ſtatt. 26 Uhr. Ende 10 Uhr. Pelephon 1383. ¶ Erhöhte Eintrittspreiſe. für Mannheim und Umgebung erlaube ich mir ergebenst an- Pilsner Urquell in Plaschen, Syphons u. Gebinden. Friedrich Melchior, Allelnvertreter d. Kgl. Baysr. Hofbrauͤhauses München. Telephon 1429. 5190 6 7 10 Donnerstag, 14. 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Hohes Fronleichnamsfest. 126 Uhr Frühmeſſe. ½7 Uhr Singmeſſe. 18 levit. Hochamt mit Segen. Am Schluß der Uhr Feierl. Vesper mit Segen. Abends 8 Uhr Oktavandacht. Kathol. Bürgerhoſpital. Fronleichnam. 7½8 Uhr Amt mit Segen. 4 Uhr Nachmittagsandacht mit Segen. Hers⸗Jeſu⸗girche, Neckarſtadt. Donnersiag, den 14. Juni. Fronleſchnam). 6 Uhr Frühmeſſe. ½7 Uhr hl. Meſſe. 7 Uhr Hochamt. 112 Uhr heilige Meſſe. 723 Uhr Fronleichnamsandacht mit Segen. Heiliggeiſt⸗ Kirche. Donnerstag, 14. Juni. Fronleich⸗ namsfeſt.%6 Uhr Frühmeſſe. Beicht 6 Uhr heil. Meſſe. %7 Uhr levit. Hochamt mit Segen. Vorher Weihe der St. Paulusfahne der Eiſenbahner, Nach dem Amte gemeinſamer Aufzug zur Prozeſſion. 5212 Uhr hl. Meſſe. Nachmittags 7½ Uhr feierliche Vesper mit Segen. Freitag, 15. Junf. 6 Uhr iſt ein beſtelltes Herz⸗Jeſu-Amt. Samskag, 16. Juni. 6 Uhr Amt vor ausgeſetztem Aller⸗ heiligſten. NBB. Wenn wegen anhaltenden Regens die Prozeſſion nicht ſtattfinden kann, iſt um ½ 10 Uhr ein Ame Llaiebfrauenkirche. Donnerstag den 14. Hoch⸗ heiliges Fronleichnamsfeſt. 6 Uhr Frühmeſſe. Uhr lev. Amt vor ausgeſetztem Allerheiligſten. 11 Uhr! heilige Meſſe. % Uhr ſakramentale Bruderſchaft. 8 Uhr Fronleichnams⸗ andacht mit Segen. St. Joſefstnfatie, Lindenhof. Donnerstag, den 14, Juni.(Fronleichnam), 7 Uhr Amt. 2 Uhr Corps.⸗ Telephon 1858. Ehriſti⸗„Bruderſchaftsandacht mit Segen. gne