Gadiſche Volkszeitung.) Abonnement: 20 Wieunia monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Woſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..49 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 6 Pfg. E 6, 2. Inſerate: Die Golonel⸗Zelle. 20 Pfg. E 1 Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Jeitung in Raunheim und Amgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. gene Reôaktions-Burega (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 E 6, 2. US: Redaktion„ 3877 Auswärtige Inſerate 3à 28 5 2 5 5 Dis 5 Berlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. Expedition? 3 2 218 Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. Nr. 272. Freitag, 15. Juni 1906. (Abendblatt. Radikale und Sozialiſten in Fraukreich. 45 95(Von unſerem Berliner Bureau.) 15 Hs. Berlin, 14. Juni. 90 In der neuen franzöſiſchen Kammer haben die Radikalen — und die Radikal⸗Sozialiſten, die die regierende Partei bilden, 352 Sitze von 597 inne. Sie bedürfen alſo, um giltige Be⸗ ob ſchlüſſe zu faſſen, der Hilfe der 54 Sozialiſten nicht. Das iſt dieſen recht ſchmerzlich und ſie werden wohl nichts unterlaſſen, 15 ſich der regierenden Mehrheit ſo bemerklich wie möglich zu machen. nd. Und das kann dieſer immer noch unbequem genug werden. Denn im. ihre Abgeordneten haben ſich, wie das nicht nur in Frankreich zu geſchehen pflegt, vor der Wahl beträchtlich radikaler gebärdet, 2 als ſte zu ſein ſich vorgenommen hatten, falls das Glück ihnen 1 günſtig ſein und ſie auf einen Kammerſitz führen ſollte. Die Sozialiſten werfen den Radikalen vor, ſie hätten, um ſozialiſtiſche Stimmen zu fangen, vielfach mit dem roten Kalbe gepflügt, 1 und ſtehen nun als ungeduldige Mahner hinter der Mehrheit, Er. feſt entſchloſſen, dafür zu ſorgen, daß der Wählerſchaft nicht aus dem Gedächtnis ſchwinde, was ihr„vor Tiſche“ verſprochen ward. m.= 88 Das Miniſterium hat dieſem Umſtande Rechnung getragen und ſein Programm ſo rot wie nur möglich angeſtrichen. All⸗ 5 gemeine Einkommenſteuer— Gewinnbeteiligung der Arbeiter —— Verminderung der militäriſchen Laſten— Herz, was willſt Du mehr! Aber die Sozialiſten rufen höhniſch, das alles ſei r, nur Blendwerk. In Wahrgheit fühle ſich das Miniſterium als 15 Vertretung der kapitaliſtiſchen Bourgeoiſie; ſeine Einkommen⸗ ſeeuer werde dem Kapital nicht wehe tun, die Beteiligung der Bergarbeiter am Gewinn neukonzeſſionierter Gruben werde nur 11 da erfolgen, wo ſie„möglich“ ſei— und die Unternehmer⸗Ringe zu würden für die Unmöglichkeit ſchon ſorgen. Für die Unmög⸗ 6lichkeit einer Verringerung der Militärlaſten aber habe der Marineminiſter bereits geſorgt, indem er 4 Milliarden für 13 1 Jahre fordere. Und daß ſelbſt dies ſehr, ſehr radikale Kabinett NU'ſſich weigert, den Staatsbeamten das Streikrecht zu verleihen, m. gibt den Sozialiſten erſt recht Anlaß zu der Behauptung, es ge. Kwolle den Wählern mit ſeinen Programmphraſen nur Sand in Fl ie Augen ſtreuen. Das wird man nun, als unbeteiligter Zu⸗ 1 ſchauer, gerade aus dieſem Grunde noch nicht folgern; man wird Paraus dielmehr nur fokgern, daß das Gefühl der Verantwor⸗ ng auch auf ganz wilde Radikale, wie es Herr Clemencꝛau mehr ums Blenden als um Reformieren zu tun; ſo wird man dazu beranlaßt durch die wahlloſe Fülle guter Dinge, die dem nñöſiſchen Staatsbürger da verſprochen werden. Das iſt zwar nicht neu an einer franzöſiſchen Miniſtererklärung, alle Vor⸗ nger des Kabinetts Sarrien pflegten es in dieſem Punkte ebenſo zu halten. Man kann nicht wiſſen, wie lange man als iniſter zu leben hat; ſo ſucht man ſich bei Zeiten ein rühmliches Andenken zu ſichern, indem man von den guten Abſichten, die man hatte, nicht die kleinſte Kleinigkeit verſchweigt. Neu iſt er, daß das Kabinett Sarrien eine geſchloſſene, von keiner müßte dieſem Miniſterium, wenn ſonſt alles in Ordnung wäre, die Verpflichtung erwachſen, ſich nicht bei unerfüllbarem Phraſen⸗ werk aufzuhalten, ſondern ernſthaft an die Arbeit zu gehen. Nur daraus könnte es für ſich die Berechtigung auf ein längeres Daſein herleiten, als ihm unter dem Wahlſpruch„wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“ vermutlich beſchieden ſein wird. Eine Regierung, der es um ernſte Arbeit im Dienſte des Landes, und nicht der Partei, zu tun wäre, müßte ſchnurgerade auf eine beſtimmte Aufgabe los gehen: die Beſeitigung des Defizits im Staatshaushalte, das angeblich 150, in Wahrheit mehr als 250 Millionen betragen ſoll. Nun iſt ja eine Ein⸗ kommenſteuer vorgeſchlagen, aber die Regierung geht mit ſicht⸗ licher Unluſt an die Aufrollung dieſer unpopulären Frage. Sie wagt dem Steuerzahler die ſchmerzliche Wahrheit nicht ins Geſicht zu ſagen, daß die Erſchließung neuer Einnahmequellen unvermeidlich iſt. Sie fühlt ſich dazu nicht ſicher genug und möchte das Odium dieſer Erklärung anſcheinend lieber ihrer Nachfolgerin aufſparen. Die mangelnde Stabilität des parla⸗ mentariſchen Regiments beeinflußt eben auch die finanzielle Ent⸗ wicklung ungünſtig. Populär waren auch die neuen Steuern in Deutſchland nicht, und ſicher kann man ſich eine idealere Finanz⸗ reform ausdenken als die des Herrn von Stengel. Aber in Deutſchland hat man doch wenigſtens Ernſt gemacht und das Loch, das ungefähr ebenſo groß war wie in Frankreich, ent⸗ ſchloſſen geſtopft! Was nun die Erſparniſſe bei militäriſchen Rüſtungen betrifft, ſo ſollte man ſich da lieber keinen Täuſchungen hin⸗ geben. Es gäbe für Frankreich nur eine Möglichkeit, hier zu ſparen: es müßte ſeine Politik auf eine andere Grundlage ſtellen und die entente cordiale mit Deutſchland ſuchen. Das wäre billiger. Das aber will Frankreich nicht, es ſucht im Gegenteil die Verſtändigung mit allen möglichen Mächten, mit einer Spitze gegen Deutſchland⸗ Und die Politik koſtet ſchweres Geld, und es ſchadet nichts, wenn dieſe Erkenntnis dem fran⸗ zöſiſchen Spießbürger in möglichſt draſtiſcher Form befgebracht wird. Poliiische Ilehersicht. Maunheim, 15. Juni 1906. Handelsſtatiſtit. Die Erörterungen der Preſſe beſchäftigten ſich in den letzten von dieſer amtlichen Stelle aus ein epochemachendes Werk über die Arbeitsloſen⸗Verſicherung veröffentlicht worden, ein Werk, das im Auslande die ungeteilteſte Anerkennung findet. In Deutſchland iſt dieſe Arbeit des Reichsſtatiſtiſchen Amts noch nicht in vollem Umfange gewürdigt worden, vielmehr ſetzt die Kritik gegen das Reichsſtatiſtiſche Amt an einer anderen Stelle ein. Es handelt ſich dabei, wie aus einer Darlegung der„Köl⸗ niſchen Zeitung“ von voriger Woche hervorgeht, um eine Reform der Handelsſtatiſtik, d. h. um ſolche Re⸗ Tagen vielfach mit dem Reichsſtatiſtiſchen Amt. Vor kurzem iſt Leiſtungsfähigkeit nicht hinaufſchrauben ſoll. Mit anderen Worten: bei ſtetig vermehrter Arbeit des Reichsſtatiſtiſchen Amts und bei ſtetig geſteigerten Anſprüchen an die qualitative wie quantitative Arbeit desſelben von ſeiten faſt aller Faktoren unſeres wirtſchaftlichen und ſozialen Lebens werden die dem Reichsſtatiſtiſchen Amt zugewieſenen Mittel zu knapp. Wer mit Aufmerkſamkeit den Reichstagsverhandlungen folgt, ſieht neben den Forderungen auf Vereinfachung des mechaniſchen Schreib⸗ werks aber auch immer neue Forderungen auf Erweiterung der Statiſtik auftreten. Um dieſe berechtigten Wünſche, die aus dem immer mehr ſich differenzierenden wirtſchaftlichen Leben notgedrungen hervorgehen müſſen, in Einklang mit dem Budget zu bringen, bleibt wohl kein anderer Ausweg übrig, als eine Reform des Ar beits verfahrens im Statiſtiſchen Amt. Eine ſolche Reform deutete der erwähnte Artikel der„Köln, Zig.“ an; ſie ſcheint indes einige Härten für das diätariſch be ſchäftigte Perſonal herbeigeführt zu haben, Maßnahmen, die in⸗ des nach neueren Meldungen wieder rückgängig gemacht worden ſind. So lebhaft letzteres ſicherlich vom ſozialen Geſichtspunkt aus begrüßt werden muß, ſo liegt doch unſeres Erachtens die Gefahr nahe, daß die Ausführung der erwünſchten Verbeſſerung einen Aufſchub ad calendas graecas oder doch mindeſtens eine erhebliche Verzögerung erfährt, was namentlich in Handelskreiſen inbezug auf die Handelsſtatiſtik lebhaft beklagt werden würde. Die ſeit erſt wenigen Jahren erſcheinenden„Monatlichen Nach⸗ weiſe über den auswärtigen Handel Deutſchlands“ haben ſich füir die Handelswelt als ein nicht mehr entbehrliches ſtatiſtiſches Hilfsmittel eingebürgert, das nicht früh genug zu Händen der Intereſſenten gelangen kann. Eine Woche früheren oder ſpäteren Erſcheinens macht hierbei ungemein viel aus. Jetzt muß ſich die Handelswelt damit vertröſten, daß es vorläufig noch beim alten bleibt, wenngleich jene monatlichen grünen Hefte der Handels⸗ ſtatiſtik einen großen Fortſchritt gegen früher bedeuten. Zudem 6 werden für beſonders wichtige Produktions⸗ und Handelszu ſo für Getreide und Mehl, beſondere Nachweiſe alle zehn veröffentlicht. Neu iſt in dieſen Monatsheften auch Statiſtik über die deutſche Seefiſcherei. Das vor u liegende Aprilheft weiſt für die Monate März und April für d von deutſchen Fiſchern und Mannſchaften deutſcher Schiffe fangenen und an Land gebrachten Fiſche, Robben, Wale andere Seetiere ſowie für die davon gewonnenen Erzeugniſſe einen Wert von 2788 479 Mark nach. Der elfenbeinerne Turm. Bereits im vorigen Jahre auf dem Straßburger Katholike tage hat pielleicht die Zentrumsleitung den Anſchluß der Grup jener elſäſſiſchen Reichstagsabgeordneten, die dem Zentrum ohnehin nahe ſtehen, erwartet. Eine ſolche Erklärung und Handlung wäre ſicherlich ein glorreicher Abſchluß der Straß⸗ burger Tagung geweſen. Die Bemühungen, die katholiſche Wähler des Elſaſſes gänzlich und vorbehaltlos an die Zentrum partei und Fraktion zu feſſeln, ſind unterdes mit Erfolg fort⸗ geſetzt. Auf einen Aufruf des Vorſitzenden des Straßburger Zentrumsvereins richtete der frühere Reichstagsabgeordne⸗ 788 ge⸗ formen, die bei gleichzeitiger Erfüllung erhöhter Anſprüche an Pfarrer Guerber folgendes im Straßburger„Volksboten“ ver⸗ ftemden Partei abhängige Mehrheit hinter ſich hat; daraus] die Handelsſtatiſtik dennoch die Koſten für dieſe vermehrte] öffentlichte Schreiben: bl.— ̃———....————.. ͤ v ·8 ee KK ³Addß/ĩ ĩͤVVc n Vom Goldgräber zum Premierminiſter. Aus Sydney kommt die Naricht, daß John Richard Seddon, der Premierminiſter von Neuſeeland, geſtorben iſt. Lin an ſeltſamen Wechſelfällen reiches Leben, eine faſt märchen⸗ baft Laufbahn, die aus der Niedrigkeit zu ſtolzen Höhen führte, hat damit geendet. Im Jahre 1860 lief ein Junge von noch zicht ſechzehn Jahren, von Abenteuerluſt und Goldbegier getrie⸗ ben, aus der Lehre und verdingte ſich als gemeiner Matroſe auf em Schiff, das ihn nach den fabelhaften Goldfeldern Auſtra⸗ ens tragen ſollte. 33 Jahre ſpäter wurde derſelbe Mann zum Premierminiſter von Neuſeeland erwählt und hat von da bis zu ſeinem Tode als Herrſcher über ein weites Land geboten und währe Wunder der Organiſation und der Politik vollbracht. Was zwiſchen dieſen beiden Markſteinen ſeiner Karriere lag, exworben durch feſten eiſernen Willen, hartnäckige Entſchloſ⸗ kenheit, kühnen Wagemut und weitblickende Klugheit. Ihm ver⸗ dankt es Neuſeeland, daß es in ſeiner Geſetzgebung zu den fort⸗ geſchrittenſten Staaten der Welt zählt und allen anderen Völkern in der Durchführung gewiſſer ſozialer Ideen weit voraus iſt. Er gab im Jahre 1893 den Frauen das Wahlrecht, führte 1897 en Achtſtundenarbeitstag ein, ſetzte 1898 ein Altersverſicherungs⸗ durch, das großen Segen brachte, und ſchenkte Neuſeeland Syſtem des allgemeinen Pennyportos. Dabei iſt auch der tsmann und Regent in ſeinem Herzen immer noch der akkte ldgräber geblieben, der in jungen Jahren ſein Alles auf eine Närte ſetzte und mit unbezwinglicher Ausdauer den Zielen ſeiner Se ſucht nachſtrebte. In der wirren Gemeinſchaft der engli⸗ ſchen Auswanderer, die alle damals von dem Durſt nach Gold riffen waren, war er bald eine führende Perſönlichkeit. Be⸗ er zunächſt nur in ſeinem Lager ſein organiſatoriſches ſo wandte ſich ſein Blick bald den allgemeinen Verhält⸗ für die Sache ſeiner Gefährten einzu wax ein ausgezeichneter Redner, der beſte wohl, den die engliſche konnte.„Wählt mich ins Parlament,“ ſagte Seddon zu ihnen, zund ich will die Regierung zwingen, daß ſie Euch Gräben baut.“ Sie wählten ihn und er erzwang den Bau der Leitung. Als dann der ſehr beliebte Premierminiſter, John Ballance, ſtarb, da wußte Seddon, der damals Miniſter der öffentlichen Arbeiten war, ſeine Wohl zum Premierminiſter durchzuſetzen und wurde am 1. Mai 1893 gewählt. 7 Nun herrſchte„Dick Seddon“, mit dem ſo mancher alte Veteran der Goldfelder noch zuſammen gegraben hatte, als ungekrönter König in den fruchtbaren Landen der großen Inſelgruppe. Manche Kämpfe hatte er zu beſtehen, die Oppoſition regte ſich, aber wenn er auf der Rednerbühne erſchien, dann tirumphierte er durch die ſchneidende Kraft ſeiner Rede und die Gewalt ſeiner Worte. Er Politik beſaß. Unerſchöpflich, wie ein fortreißender Bergſtrom floſſen die Worte aus ſeinem Munde; er ſchien ſelbſt berauſcht zu ſein von dem, was er ſprach, und er ſetzte die ganze Gewalt ſeiner Perſönlichkeit, die Wirkung eines begeiſterten und ſtarken Tem⸗ peramentes ein, ſodaß er überzeugen und bezwingen mußte. Dabei zeugten ſeine Reden von einer ausgebreiteten Bildung und ge⸗ nauen Kenntnis der Verhältniſſe, eine gewaltige geiſtige Leiſtung für einen Selfmademan, der kam leſen und ſchreiben konnte, als er das Feld ſeines Wirkens betrat, und der ſich durch eifriges Leſen und eine vorzügliche Beobachtung zu einem kenntnisreichen, hochgebildeten Manne aufſchwang. Eine beſonders ſtarke Gegner⸗ ſchaft zeigte ſich im Burenkriege, als er die Engländer durch Truppenſendungen unterſtützte.„Dazu ſind Sie gern bereit, unſere Söhne und Brüder in den Krieg zu ſchicken, damit die Buren auf ſie ſchießen“, rief einer ſeiner Gegner im Parlament, zaber Sie ſelbſt—“, hier unterbrach ihn Seddon, der ſich ſchon denken konnte, was ſein Feind ſagen wollte, und rief mit blitzenden Augen:„Auch mein Sohn hat heute morgen ſein Leutnantspatent räben für die Felder, ohne die ihre Arbeit nicht erfolgreich ſein Willenskraft, Kühnheit und Ehrgeiz waren ſchon in der gan Erſcheinung Seddons ausgeprägt. Seine große ſchwere Geſtalt mit den breiten Schultern verriet Stärke und Zähigkeit. Sein ſtrengen, ſcharf gezeichneten Züge, der kurz gehaltene Bart, di durchdringenden Augen, alles zeigte einen ungewöhnlichen Man an. Dabei aber war ihm doch eine gutmütige Einfachheit und ein leutſelige Derbheit eigen, die ihm ſtets die Herzen der Farme Goldgräber, Abenteurer und der anderen wilder Geſellen gew nf die zu ſeinen Untertanen gehörten. In einer Anſprache er er einmal, daß er all den Ehren, die ihm zu Teil geworden ſe all dem Glanz und der Herrlichkeit, die mit ſeiner hohen Stellun, vez bunden ſei, doch das freie, an Gefahren und Abenteuern reich Leben des Goldgräbers vorziehe, das ihm die ungebundene Luſtig keit kühnen Wagens lieber ſei als all die enge Konvention de⸗ Geſellſchaft.„Jetzt kann ich nicht mehr,“ ſo ſagte er wehmütig, meinem Schwalbenſchwanz und meinen feinen Lederſchuhen ei ſo luſtigen Tanz wagen, wie ich ihn früher ausführte in meinem Schurzfell und meinen grobgenagelten Holzſchuhen.“ Ein begei ſtertes„Bravo, alter Dick“ lohnte dieſen Herzenserguß, der ſeiner Zuhörern ſo recht aus der Seele geſprochen war.„König Seddo wie ihn auf ſeine Macht eiferſüchtige Kritiker warnend nan blieb für ſeine Untertanen immer„Dick“, der mit allen in jo⸗ Weiſe verkehrte und dem es nicht darauf ankam, wenn er mit Prinzen von Wales redete, den hohen Herrn ſtehen zu laſſen irgend einem Vorübergehenden mit einem lauten„Hullo, die Hand zu ſchütteln. Seddon war ein glühender Imperial der Traum ſeines Lebens war es, alle die weiten Koloni britiſchen Reiches mit dem Mutterlande zu einem einzigen gro Reich zu vereinigen. Aber er iſt ſich in ſeinen ſpäteren Ja darüber klar geworden, daß dieſes Endziel ſeines Wirkens Traum bleiben werde, und der energiſche Mann, de war, alle ſeine Pläne durchzuſetzen, und deſſen ganzes Leben Aufſteigen zu immer höheren Erfolgen bedeutete, mußte ſie dieſem wichtigen Punkte ſeiner Weltanſ zu eine gräber brauchten damals dringend Abzugs⸗ 1 52 empfangen. Auch auf ihn werden die Buren ſchießen, und er ſoll mir nicht ohne Wunde zurückkehren.“ ,, fremden Reſignation entſchließen. 2. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 15. Juni. „Ihrem Aufrufe zum Anſchluß an das Zentrum ſchließe ich mich gern an. Wir Elſäſſer verdanken dem Zentrum und ſeinem ritterlichen Gründer viel. Im Schatten dieſes elfen⸗ beinernen Turmes kämpfen und ruhen zu können, iſt unſer Glück.— Einigkeit macht ſtark; Tätigkeit bringt Tatkraft. Beides lehrt uns das Zentrum.“ Weshalb Pfarrer Guerber ein neues Beiwort wählt und nom einem„elfenbeinernen“ Turme ſpricht, wird er ſelbſt am beſten wiſſen. Die ſchönen Bilder, nach welchen„kein Quader aus dem feſten Zentrumsturm herausgeriſſen werden könne“, paſſen freilich auf den„elfenbeinernen“ Zentrumsturm des Herrn Pfarrers und Superiors Guerber nicht mehr. Aber ſein Turm iſt beweglicher, als der frühere„unerſchütterliche“ Zentrums⸗ turm. Die vorauszuſehende Entwicklung der parteipolitiſchen Verhältniſſe in Oberſchleſien hat— wir müſſen ihm dies Lob Aneingeſchränkt ſpenden— das Zentrum auf der weitausſchauen⸗ den Wacht gefunden. Mit der jetzt erlittenen Niederlage im Wahlkreiſe Beuthen⸗Tarnowitz bricht wahrſcheinlich die ganze Zentrumsherrlichkeit dort zuſammen, um dem radikalen Polen⸗ kum Platz zu machen. Indes findet für dieſe verlorene Domäne das Zentrum zuverläſſigeren und reichlicheren Erſatz in Elſaß⸗ Lothringen. Es hat hier ſchon lange vorgearbeitet und ſieht jetzt die Früchte ſeines Agitationsfleißes ſich in den Schoß fallen. Das Vorgehen des Zentrums im Elſaß und Lothringen weiſt aber gerade den liberalen Parteien die Wege, die ſie wandeln müßten, um verlorenen Boden an anderer Stätte wieder zu gewinnen. Freilich, ſo leicht wie dem Zentrum kann, insbeſondere unſerer engeren Partei, die Weiterpflanzung und Ausbreitung ihrer politiſchen Ziele niemals fallen. Für das Zentrum gibt einzig und allein das religibſe und konfeſſio⸗ Relle Moment auch den politiſchen Ausſchlag zur Sammlung unter einer dem Namen nach gemeinſamen Parteifahne. Und dies religißſe und konfzſſionelle Moment hält die Zentrumspartei auch nur zuſammen. Das ſind Binſenwahrheiten, aber ſie müſſen doch immer von Zeit zu Zeit wiederholt werden, wenn man ſich im Zentrum allzu aufdringlich mit der Macht und der ſieghaften Werbekraft ſeiner politiſchen Ideen und Grund⸗ ſätze brüſtet. Wo etwa nationale Empfindungen vor den religiöſen Gefühlen die Oberhand gewinnen, da geht ſelbſt die reltgißſe Werbekraft des Zentrums, das in ſeiner Partei ſo viele politiſche, wirtſchaftliche und perſönliche Gegenſätze birgt und doch zu ertragen weiß, verloren. Dieſe Erfahrung macht es jetzt mit den Polen in Oberſchleſien. Deutsehes Reich. Eſſen, 14. Juni.(Der Bergbauliche Verein) hält ſeine diesjährige Hauptverſammlung hier am 27. Juni ab. Berlin, 14. Juni.(Der preußiſche Landes⸗ eiſenbahnrat) lehnte mit 29 gegen 4 Stimmen die Holz⸗ ſtaffeltarife ab; damit iſt dieſe Frage endgültig erledigt im Sinne aller deutſchen Bezirle gegenüber dem preußiſchen Oſten. —[In Bundesratskreiſen) iſt man geneigt zu glauben, die Wahl des Nachfolgers des bisherigen Bundesbepoll⸗ mächtigten für Mecklenburg⸗Schwerin, des mecklenbur⸗ giſchen Geſandten v. Oertzen) werde auf ſolche Perſönlichkeit fallen, die zugleich den Willen der mecklenburgiſchen Regierung zu erkennen gibt, mit einer Reihe von Rückſtändigkeiten in Meck⸗ lenburg zu brechen, die im Reichstage wiederholt gerügt worden ſind. Der bisherige Geſandte galt als ein Vertreter der mecklen⸗ burgiſchen Kreiſe, die an dem Hergebrachten allzufeſt haften. Er Ginnenſchiffahrt.) In der letzten Juniwoche wird in Stettin die 7. Tagung des Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Ver⸗ bandes für Binnenſchiffahrt ſtattfinden. Die Tagungen des Ver⸗ bandes ſtellen ſeit Jahren einen Vereinigungspunkt für alle Freunde einer gedeihlichen Wirtſchaftsentwickelung der beiden wichtigſten europäiſchen Kulturſtaaten Deutſchlands und Oeſter⸗ reich⸗Ungarns, dar, an denen regelmäßig Vertreter der Staats⸗ zegierungen, der Stadt⸗Verwaltungen, der Handelskammern, der großen wirtſchaftlichen Vereine, der Waſſerbau⸗Technik, von Land⸗ wirtſchaft, Handel und Induſtrie teilgenommen haben. Das Programm für Stettin enthält eine große Reihe von bemerkens⸗ werten Vorträgen und zwar über den gegenwärtigen Stand der wichtigen Kanalprojekte, Donau⸗Rhein, Donau⸗Oder, Donau⸗Elbe und Donau⸗Weichſel über den Binnenſchiffahrtsbetrieb auf den durchgehenden Haupt⸗Waſſerſtraßen und über den Stettiner Ver⸗ kehrshafen und das Projekt des Stettiner Induſtriehafens. —([Eine chemiſche Reichsanſtalt.) Die Anſichten darüber, ob es zweckmäßig ſei, die Errichtung einer chemiſchen Reichsanſtalt in Ausſicht zu nehmen, gehen in maßgebenden Kreiſen auseinander. Es ſcheint aber mit der Wahrſcheinlichkeit gerechnet werden zu dürfen, daß mit der Zeit Gründe an Gewicht gewinnen, die für die Erfüllung dieſes auch neuerdings wieder in den Hreiſen der beteiligten Wiſſenſchaft und Induſtrie gehegten Wunſches nach Errichtung eines ſolchen Inſtituts laut geworden ſind. Ein derartiges Inſtitut mußte allerdings von vornherein eine ſolche Grundlage erhalten, daß ein Auswachſen desſelben in bureaukratiſchem Sinne ausgeſchloſſen iſt. Als Muſter einer Einrichtung, die ſich von dieſem Zopf der Jetztzeit freizu⸗ halten vermocht hat, und die in der großen Welt als eine ebenſo nütliche wie hochangeſehene Inſtanz angeſehen wird, darf die phhſikaliſch⸗techniſche Reichsanſtalt gelten. Ihre Gutachten werden, wie die„Nat.⸗lib. Korr.“ ſchreibt, von weit zahlreicheren Kreiſen, als in der Oeffentlichkeit bekannt iſt, ein⸗ geholt, dankbar verwertet und faſt überall als unanfechtbar erachtet, Nusland. * Rußland.(Die Reichsdum a] nahm einen Antrag an, die Redezeit der einzelnen Redner in der Agrarfrage auf 10 Minuten zu beſchränken. —([Ein beſonders frecher Ueberfall) wurde auf einem Flußdampfer verübt, der zwiſchen Riga und Mitau verkehrt. Um 1 Uhr nachts am 14. ds. zwangen 7 mit Revolvern bewaffnete Reiſende der Kapitän, das Schiff auf Grund laufen zu laſſen, raubten das Schiff aus, nahmen einem Reiſenden 150 Rubel fort und warfen zwei andere Reiſende über Bord. Nach dem Ueberfalle flüchteten 5 von den Räubern; 2 blieben eine Zeit lang als Wache an Bord. Bald darauf überfielen dieſelben Räuber einen nahen Bauernhof, wo ſie die Wirtin und zwei Söhne an⸗ trafen. Sie erſchoſſen den älteren und verwundeten den jüngeren Sohn ſchwer. Militär iſt zur Verfolgung der Ver⸗ brecher von Riga abmarſchiert. —(Eine Unterredung mit Witte.] Ein Mit⸗ arbeiter des Pariſer„Matin“ hatte eine Unterredung mit dem gegenwärtig in Vichy zur Kur weilenden Grafen Witte, der erklärte:„Er bedürfe durchaus der Ruhe. Die Meldung, daß er einen Botſchafterpoſten gnſtrebe, ſei unrichtig. Er ſei frei⸗ willig aus ſeinem Amte zurückgetreten. Er hätte die Miniſter⸗ präſidentſchaft vielleicht noch 4 bis 5 Monate behalten können, aber ſeine Geſundheit wäre dadurch vollſtändig ruiniert worden. Es ſei allerdings noch ein anderer, nicht minder wichtiger Grund im Spiele geweſen, aber davon wolle er nicht ſprechen und nur zur Vermeidung etwaiger Mißverſtändniſſe wolle er ſagen, daß dieſer Grund in keiner Weiſe mit ſeinen Beziehungen zu Kaiſer Nikolaus zuſammenhänge. Der Kaiſer ſei ſtets überaus gnädig zu ihm geweſen. Europa kenne Rußland nur in wirtſchaftlicher Hinſicht. Es kenne nur ſeine Reichsmittel und ſeine Arbeitſam⸗ keit, aber es kenne Rußland nicht in phyſiologiſcher Beziehung. Deshalb ſchenke es Männern ſeine Sympathie, die nicht ausführen könnten, was ſie verſprächen. Es ſei ſchwer, ſich über die gegen das Miniſterium Goremykin erhobenen Vorwürfe auszu⸗ ſprechen, aber das eine könne er ſagen: es ſei gegenwärtig un⸗ möglich, in Rußland ein Miniſterium zu bilden, das au die Spitze ſeines Programms die ſoziale Ordnung ſtellen würde, ohne von den verſteckten oder offenen revolutionären Parteien getadelt zu werden. Witte begibt ſich nach ſeinem Kuraufenthalte in Vichy nach Aix les bains. Badiſche Politik. Karlsruhe, 14. Juni.(Zuwiderhandlungen gegen die badiſchen Landesſteuergeſetze.) Im Jahre 1905 wurde in 7991 Fällen das Strafverfahren wegen Zuwider⸗ handlungen gegen die Landesſteuergeſetze eingeleitet. Erledigt wur⸗ den leinſchließlich der aus dem Vorjahr rückſtändigen Prozeſſe) 7984 Fälle, von denen 42 mit Freiſprechung, 254 mit Verurteilung zu Defraudationsſtrafen im Geſamtbetrag von 94 446 M. 24 Pfg., 2982 mit Verurteilung zu Ordnungsſtrafen im Geſamtbetrage von 16032 M. und 4706 mit Erteilung von Verwarnungen endigten. * Karlsruhe, 15. Juni.(Zur Perſonentarif⸗ reform.] Der Engere Ausſchuß der national⸗ liberalen Partei Badens trat vorgeſtern nachmittag hier zu einer Sitzung zuſammen. In ihr fand vor allem eine Aus⸗ ſprache über die Perſonentarifreform ſtatt. Obgleich ſich nicht in allen Einzelheiten eine vollſtändige Uebereinſtimmung ergab. wurde den Abgeordneten der Partei das Vertrauen aus⸗ geſprochen, daß ſie in dieſer ſchwierigen Angelegenheit eine für das Wohl des Landes erſprießliche Entſcheidung treffen werde.— Wie ſchon kurz mitgeteilt, findet kommenden Sonntag, den 17. Juni hier eine außerordentliche Vertreterverſammlung des Landes⸗ verbandes der Jungliberalen ſtatt. Die Verhand⸗ lungen beginnen mittags halb 12 Uhr. Auf der Tagesordnung ſtehen folgende Gegenſtände: 1. Die Eiſenbahntarif⸗ reform, 2. die Schulvorlage, 3. die politiſche Lage. Pfälziſche Politik. “ Kaiſerslautern, 14. Juni.(Der Rücktritt Dr. Bürklins) von dem Poſten des 1. Vorſitzenden des National⸗ liberalen Vereins der Pfalz iſt in der Pveſſe meiſt dahin kommen⸗ tiert worden, daß Dr. Bürklin über Differenzen innerhalb der Partei berärgert geweſen ſei, daß er das Auftreten und die Beſtreb⸗ ungen der Jungliberalen mißbilligt habe und das Zuſammengehen mit den Linksliberalen, ja das ganze Nürnberger Blockprogramm ihm wider den Strich geweſen ſei. In einer Verſammlung der Jungliberalen, die geſtern Abend in Neuſtadt a. H. ſtattfand, brachte indes lt.„Frkf. Zig.“ der Vorſitzende des dortigen onal⸗ liberalen Vereins, Herr Dr. Oehlert, einen Brief B lins zur Verleſung, in dem ſich dieſer gegen derartige Auslegungen verwahrt. Es heißt in dem Briefe wörtlich: „„Wenn ich im Dezember v. J. nicht zum Vizepräſidenten der Erſten Kammer ernannt worden wäre, ſo wäre ich heute noch Vorſitzender des Nationalliberalen Vereins der Pfalz. Aber die zeitlich und örtlich unvereinbarliche Beibehaltung beider Aemter zwang mich unmittelbar nach jener Ernennung, dem Engeren Ausſchuß meinen Rücktritt anzuzeigen. Dem Er⸗ ſuchen des A ſſes, meinen Rücktritt zu berſchieben bis nach der Reichstagswahl in Kaiſerslautern, habe ich ſtattgegeben und meine Rücktrittserklärung dann auch tatſächlich erſt in der 1. Sitzung des Ausſchuſſes nach der Kaiſerslauterer Wahl er⸗ neuert. Es iſt alſo nicht wahr, daß ich aus einer Verſtimmung heraus, deren Urſache angeblich in einer Zweibrückener Verſamm⸗ lung oder gar erſt in der kürzlich ſtattgehabten Sitzung des Großen Ausſchuſſes vermutet wird, zurückgetreten ſei. 0 e Es iſt nicht wahr, daß ich ein Gegner des Nürnberger Blockorogramms bin. Ich habe dasſelbe und den Zuſammenſchluß der liberalen Parteien befürwortet. Es iſt nicht wahr, daß ich den Junglibe⸗ valen unfreundlich geſinnt ſei. Ich habe von Anfang an dieſe Bewegung begrüßt als ein Zeichen erfreulicher Teilnahme auch der jüngeren Generation an unſerem politiſchen en, Dies habe ich nicht heimlich, ſondern viele Male in öffentlichen Verfamm⸗ lungen kundgegeben. Daß ich einzelnen Mitgliedern aus den jungliberalen Reihen entgegengetreten bin, ſteht damit nicht im Widerſpruch.“ In der nämlichen Verſammlung teilte Dr. Oehlert mit, daß der Ausſchuß der pfälziſchen nationalliberalen Partei ſich energiſch gegen die Fahrkartenſteuer ausgeſprochen und die Haltung der nabionalliberalen Fraktion in der Schulfrage verurteilt habe. Streifbilder vom deutſchen Journaliſten⸗ und Schriftſtellertag in Hamburg, X. M. An Bord des Amerikadampfers Deutſchland, 13. Juni. Der geſtrige zweite Verhandlungstag brachte in mehrſtündigen Beratungen, die von früh 10 Uhr bis abends 6 Uhr, unterbrochen von einer kurzen Frühſtückspauſe, dauerten, heftige Debatten über den Urheberſchutz, in denen die Intereſſen der freien Schriftſteller und diejenigen der Redakteure ziemlich weit auseinandergehen. Die freien Schriftſteller wünſchen eine noch ſchärfere Handhabung der Beſtimmungen über den Schutz des Urheberrechts, während die Zeitungsredakteure lebhaftes Intereſſe daran haben, daß die Schi⸗ kanen, die mit der Ausübung der jetzt beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen des Urheberrechts für die Redaktionen verbunden ſind, auf ein möglichſt geringes Maß reduziert werden. Man einigte ſich nach mehrſtündigen öfters ſehr ſtürmiſchen Debatten dahin, eine aus fünf Verbandsvereinen beſtehende Kommiſſion ein⸗ zuſetzen, welche die auf dem Darmſtadter Delegiertentag vor zwei Jahren in Sachen des Urheberrechts gefaßten Beſchlüſſe einer noch⸗ maligen Prüfung unterziehen ſoll. Sodann wurde noch beraten über den Antrag des Vorortes, auf Schaffung eines eigenen Ver⸗ bandsorganes, das aus finanziellen Gründen keine Mehrheit finden konnte. Auch wurde der von Berlin ausgehende Antrag, die dort erſcheinende Litterariſche Praxis zum Publikationsorgan des Ver⸗ bandes zu machen, abgelehnt, ebenſo erhielt der Antrag keine Mehr⸗ heit, mit der Penſionsanſtalt in Verbindung zu treten, um die Mit⸗ teilungen, die von der Penſionsanſtalt herausgegeben werden, zum offiziellen Verbandsorgan zu machen. Sodann wurden die Bera⸗ tungen abgebrochen. Abends 8½ Uhr fand ein Empfang durch den hohen Senat Hamburgs ſtatt. Es war ein hochintereſſanter Abend, reich an Glanz und reich an Ehrung für die deutſchen Journaliſten und Schriftſtaller. Geladen waren nur die Delegierten ſpwie die Hamburger Kollegen. Das Rathaus trug reichen Flaggenſchmuck. Vor dem Portal war ein großes Zelt aufgeſchlagen. Hier ſtanden Ratsdiener in Gala⸗ uniform. Das ganze Treppenhaus war mit herrlichen Pflanzen und Palmen ausgeſchmückt, und die Treppen ſelbſt mit koſtbaren Teppichen belegt. An jeder Treppenwendung ſtanden wieder Rats⸗ diener in Galauniform. Beim Eintritt in das Empfangszimmer wurden die Delegierten von drei Senatoren begrüßt und im an⸗ grenzenden Salon ſtand der regierende Bürgermeiſter Dr. Bur⸗ chard, dem durch den Vorſitzenden des deutſchen Journaliſten⸗ und Schriftſtellerverbandes, Herrn Chefredakteur Dr. Dietz⸗Hamburg die Delegierten vorgeſtellt wurden. Gegen 9 Uhr ertönten Fan⸗ farenklänge und öffneten ſich wie auf Zauberſchlag die Türen zu dem anſchließenden großen Sitzungsſaal, von dem den Eintretenden eine Flut elektriſchen Lichtes entgegenſtrahlte. Ein herrlicher Anblick bot ſich den Delegierten, ein Anblick von blendender faszinierender Schönheit. Der prachtvolle Saal, der ein Meiſterſtück der deutſchen Innenarchitektur bildet und zu den hervorragendſten Sehenswürdig⸗ keiten Hamburgs gehört, präſentierte ſich im duftigſten Blumen⸗ ſchmuck. In zwangloſer Folge waren reichgedeckte Tiſche aufgeſtellt, Leb Beiträge zur Frauenfrage. Die ſechste Generalverſammlung des Deutſch⸗Evangeliſchen Frauenbundes iſt für die Tage des 4. bis 7. Juli nach Nürnuberg einberufen. In öffentlichen Abendverſammlungen werden zeitgemäße Fragen behandelt werden.„Die Enutwicklung der gewerblichen Arbeiter⸗ iunenfrage“ iſt als ſoziales Thema und„das Verhältuis von Frauenarbeit zu Frauenwertung“ als ethiſches gewählt. Die Bun⸗ desvorſitzende ſelbſt wird in einer Vormittagsverſammlung die Sittlichkeitsfrage beſprechen. Außerdem wird die Fürſorge für die Gefangenen und die Reform der Mädchenſchulen beſprochen werden. Die Berichte der verſchiedenen Arbeitskommiſſionen geben ein Bild von der Tätigkeit des Bundes. Zu den meiſt öffent⸗ lichen Verſammlungen ſind alle, die ein Intereſſe an den Fragen gehmen, eingeladen. Tagesordnungen und Auskunft übermittelt as Bureau des Deutſch⸗Evangeliſchen Frauenbundes: Hannover, Volgenweg 10a, Parterre. Die Frauenbewegung in Spanien. Wienn ſich Spaniens junge Königin für die Lage der Frauen in ihrer neuen Heimat intereſſieren ſollte, ſo wird ſie einen unge⸗ beueren Unterſchied zwiſchen England und Spanien finden. Eng⸗ Jand iſt eines der fortſchrittlichſten Länder in Bezug auf die auenbewegung, in Spanien dagegen iſt weder kaum von einer Frauenbewegung zu ſprechen, noch gibt es dort einen Frauenbund, nach überhaupt einen nennenswerten Frauenverein, außer dem noch ſehr im Anfangsſtadium ſtehenden„Verein für höhere Mädchenbildung“. Geſetzlich ſteht die Frau unter der Vormund⸗ ſchaft de Mannes und geiſtig unter der der Kirche.„Bigotterie“ iſt eine hervorſtechende Eigenſchaft der Spanierin. Im allge⸗ bieinen iſt daher natürlich der Bildungsgrad der Frauen ſehr ge⸗ king: 1889 gab es noch 28 Prozent Analphabetinnen. Für gebil⸗ dete Frauen iſt eigentlich der Beruf der Lehrerin noch der einzige außerhäusliche Beruf, der ihnen Anerkennung und Fortkommen ſichert; zum Univerſitätsſtudium werden ſie nur ſehr ausnahms⸗ weiſe zugelaſſen. Trotz dieſer Schwierigkeiten gibt es doch Frauen, die die engen Feſſeln geſprengt haben und in Wort und Schrift für die Befreiung der Frau eintreten. Spanien hat heute eine Anzahl ſehr bekannter Schriftſtellerinnen und Journaliſtinnen. Als Frauenrechtlerin beſonders hervorgetreten iſt„Concepcion Arenal“, die ſich beſonders der Arbeit im Gefängnisweſen ge⸗ widmet hat. Sie urteilte über die Stellung des Mannes zur Frau ſehr bitter, indem ſie ſchrieb:„Er verachtet alle Frauen, die nicht ſi ſeiner Familie gehören, er unterdrückt jede Frau, die er nicht liebt oder beſchützt. Als Arbeiter entreißt er ihr die gut⸗ bezahlten Stellen, als Denker verbietet er ihr die Bildung ihres Geiſtes, in der Liebe darf er ihr untreu ſein, ohne daß das Geſetz ihn ſtraft, als Gatte kaun er ſie verlaſſen, ohne vor dem Recht ſchuldig zu werden.“ Der erſte weibliche dentſche Univerſitätsprofeſſor. Die Frauenrechtlerinnen dürfen über einen neuen Erfolg ihres Strebens nach Gleichberechtigung triumphieren: der erſte weib⸗ liche Profeſſor an einer Hochſchule deutſcher Zunge iſt ernannt worden. Die alſo Ausgezeichnete iſt Fräulein Dr. phil. An na Tumark in, Privatdozentin für neuere Philoſophie, insbeſon⸗ dere Aeſthetik, an der Univerſität Bernu, der vom Regierungs⸗ rat des Kantons Bern der Titel Profeſſor verliehen wurde. Frl. Profeſſor Tumarkin iſt, wie dem Berliner Tageblatt geſchrieben wird, Ruſſin von Geburt und hat auch einige Zeit in Berlig ſtudiert, vor allem im Germaniſtiſchen Seminar von Profeſſor Erich Schmidt, der ihrer in der damaligen„Chronik der Univer⸗ ſität' mit Auszeichnung gedenkt. Fräulein Tumarkin hat ſich be⸗ ſonders durch ihre Unterſuchungen über Herders Verhältnis zu Kant und Forſchungen zur Geſchichte des Aſſoziationsprinzips in der Aeſthetik bekannt gemacht. Die venis legendi erhielt ſie 1898. Jugendpflege. Die Berufswahl der ſchulentlaſſenen Kinder zu leiten, hat ſich in Berlin der„Freiwillige Erziehungsbeirat für ſchulentlaſſene 5— Waiſen“ zur Aufgabe geſtellt. Er konnte kürzlich auf ein zehn⸗ jähriges, ſegensreiches Wirken zurückblicken: bei ſeinem Stiftungs⸗ feſte rühmte Oberkonſiſtorialrat Köhler die treffliche Organiſation des Vereins und ſein gemeinnüiges Wirken. Der von Geheim⸗ rat Kliſch erſtattete Jahresbericht konnte auf 1500 Pfleger, 200 Aerzte und viele ſachliche Berater hinweiſen, die im Dienſte des Vereins ſtehen, jährlich kommen 14—1500 Pfleglinge neu hinzu, die in ihrer Berufswahl beraten werden müſſen, während eine dret⸗ mal ſo große Zahl ſich in der Lehre befindet und von den Pflegern überwacht wird. Der Verein gibt, obwohl er in der Hauptſache Erziehungsverein iſt, 22 000 Mark für Unterſtützungen zur Durch⸗ führung der Berufsbildung aus. In den Vorſtand des Vereins, dem ein weiteres erfolgreiches Wirken zu wünſchen iſt, traten u. 3. Miniſter Beſeler und Graf Douglas ein. Vermiſchtes. — Eine wilde Szene. Das„Berl. Tgbl.“ meldet aus Berlin: Der 38jährige Uhrenhändler Ahrendt geriet in Konkurs und gleichzeitig fiel ſeine Eheſcheidung. Er krug ſich ſeitdem mit Selbſtmordgedanken und führte ſtets eine Waffe bei ſich. Geſtern Abend ſuchte er einen Ausſchank in der Chaufſſee⸗ ſtraße auf und zog plötzlich ſeinen Revolver hervor. Einer der Gäſte wollte ihm die Waffe entreißen. ſchoſß er blindlings in das Lokal hinein. Die Kugel traf den 20jährigen Kaufmann Koppitz, der bewußtlos zuſammenbrach und nach der Unfallſtation gebracht wurde. Der Zuſtand des Schwerverwundeten iſt bedenklich. Ahrendt wurde nach der Irrenanſtalt in Daldorf überführt. — Eine Sitzung im Walde haben nach der„Fr. D. Pr.“ kürzlich die Stadtverordneten von Soldau (Oſtpr.) abgehalten. Wahrſcheinlich befürchtete der Vorſteher, daß bei dem ſchönen Wetter die Stadtperordneten nicht zuſammen zu bekommen wären, und um dem Uebel zu ſteuern, beraumte er Als Ahrendt dies ſah, — R E—T nen r. eerrre ——— Snn ee De errte —— 5. n e.„* 7 * ο⏑ ue 11 Mannheim, 15. June General⸗ülnzeiger. 3. Seite jeder Tiſch mit Blumenbuketts in den Hamburger Farben geziert. Der ganze große Silberſchatz des Senats war den Truhen ent⸗ nommen und zum künleriſch bau der Tiſche verwendet worden. Die Gäſte nahmen an den Tiſchen Platz, an jedem Tiſch zwiſchen den Journaliſten ein Mitglied des vollzählig erſchienenen Senats und des Präſidiums der Hamburger Bürgerſchaft. Auch der Generaldirektor Ballin von der Hamburg⸗Amerikalinie war er⸗ ſchienen. Ein lukulliſches Diner wurde ſerviert, beſtehend aus den auserleſenſten Speiſen und Getränken. Ju einer Balkonloge ſpielte eine Militärkapelle, deren Programm mit küſtleriſchem Geſchmack zuſammengeſtellt war. Es entwickelte ſich unter dem Eindruck der geradezu hinreißenden Liebenswürdigkeit und herzlichſten Gaſt⸗ freundſchaft der Hamburger Senatoren alsbald eine frohbewegte Stimmung. Herr Bürgermeiſter Dr. Burchard begrüßte in einer geiſtvollen Rede die Journaliſten, in deren Namen Herr Direktor Menzel von Berlin ſprach, den Gefühlen innigen Dan⸗ kes der Journaliſten und Schriftſteller für den ehrenden Empfang Ausdruck gebend. Nur allzu raſch entſchwand die Zeit und um Uhr wurde von Herrn Dr. Burchard die Tafel aufgehoben. Man begab ſich ſodann in die angrenzenden Räume zu längerer gemüt⸗ licher Unterhaltung, Alle Säle waren geöffnet und erſtrahlten in einem Meer von elektriſchem Lichte. In einem der Säle ſpielte die Mufikkapelle fröhliche Weiſen, die einen mit Orden beſäeten Schriftſteller aus Ungarn zu einer großen Lobrede auf die deutſchen Militärmuſikkapellen begeiſterte, eine luſtige Epiſode, die viel Hu⸗ mor hervorrief. Es fehlte nicht viel und der biedere Journaliſt aus dem Ungarnlande hätte dem Dirigenten der Militärkapelle einen ſeiner vielen Orden, die ſeine edle Ungarnbruft bedeckten, überreicht. Gegen 12 Uhr verließen die Journaliſten die gaſtliche Stätte, erfüllt von dem ſrohen Bewußtſein. einen Abend erlebt And einer Ehrung teilhaftig geworden zu ſein, die kaum überboten werden können. Ein zahlreiches Publikum hatte ſich vor dem Rat⸗ haus verſammelt. Am dritten Tage, dem Mittwoch, folgten die Journaliſten und Schriftfteller einer Einladung der Hamburg⸗Amerikalinie zu einem Beſuch des großen Ozeandampfers Deutſchland. Die Abfahrt fand vormittags 10 Uhr auf dem Elbdampfer Blanken⸗ eeſe nach dem auf dem halben Wege zwiſchen Hamburg und Cux⸗ haven mitten im Elbſtrom liegenden Ozeandampfer Deutiſchland, dem mächtigſten und größten Fahrzeug der Hamburg⸗Amerikalinie, ſtatt. Die„Deutſchland“ ſoll morgen die Fahrt nach Amerika an⸗ kreten und iſt ſpeziell wegen der deutſchen Journaliſten und Schrift⸗ ſteller einen Tag zurückbehalten worden, um dieſen die Möglichkeit der Beſichtigung dieſes glänzend ausgeſtatteten großartigen Amerikadampfers zu bieten, der von ſachverſtändiger Seite als das größte und vornehmſte ſchwimmende Hotel Europas bezeichnet wor⸗ den iſt. Das Wetter, das am Montag und Dienstag einen wolken⸗ loſen Himmel und einen glänzenden, Lebensfreude ausſtreuenden Sonnenſchein gebracht hatte, war umgeſchlagen. Der Himmel zeigte ich trübe und dunkle Wolken jagten am Firmament. Eine heftige Briſe wehte, die Wellen des Elbſtromes heftig peitſchend. Auf dem Elbdampfer Blankeneeſe ging es elb,abwärts, vorbei an Altong und an den weiter unten liegenden idylliſchen an dem Elbeufer ſich hinſtreckenden Badeorten. Während der Fahrt wurden allerlei Erfriſchungen auf dem Schiffe ſerviert. In lebhafter Unterhaltung verging raſch die Zeit und gegen 11½ Uhr kam der ſtolze Ozean⸗ dampfer„Deutſchland“ in Sicht. Inzwiſchen hatten ſich die dichten Wolkenſchichten am Himmel zerteilt u. die Sonne brach hervor, ihre leuchtenden Strahlen auf die hochgehenden Wogen des Elbſtromes Werfend; ein herrliches Naturgemälde, ſo recht geeignet ergreifend und erhebend auf die für Naturſchönheiten empfängliche Menſchen⸗ ſeele zu wirken. Als die„Blankeneeſe“ an die„Deutſchland“ heran⸗ kam ertönten als Willkommgruß Fanfarenklänge. Auf dem Deck hatten in Front alle Offiziere und Mannſchaften zur Begrüßung Aufſtellung genommen. Unter den Klängen der Muſik legte die Blankeneeſe“ an die„Deutſchland“ an, worauf die Gäſte ſich über die aufgelegte Verbindungsbrücke nach dem Ozeandampfer„Deutſch⸗ land“ begaben. Alles war überraſcht von dem Glanz und der Eleganz der Ausſtattung dieſes auch in ſeinen Dimenſionen ganz gewaltigen Ozeandampfers. Nach der gegenſeitigen Begrüßung wurde zunächſt unter Führung des Kapitäns Kempf, einer blonden Hünenerſcheinung, das Urbild eines Germanen, der allem ordent⸗ lichen Luxus und Komfort ausgeſtattete Dampfer beſichtigt. Sodann wurde den Teilnehmern ein opulentes Frühſtück mit exquiſiten Ge⸗ tränken geboten, das zirka eine Stunde in Anſpruch nahm. Nach dem Frühſtück wurden in dem Speiſeſaal des Zwiſchendecks die Ver⸗ Handlungen des Delegiertentages fortgeſetzt, die ſich meiſt auf interne Berufsfragen erſtreckten. 5 Zum Vorort wurde Berlin gewählt. Für den nächſtjährigen Journaliſten⸗ und Schriftſtellertag lagen drei Anmeldungen vor und zwar pon Dresden, Düſſeldorf und Mannheim. Gewählt wurde Dresden. Warum Mannheim bei der Wahl durchfiel? Die Gründe waren verſchiedener Art. Den Wiener Herren war der Weg nach Mannheim zu weit, die Münchener ſagten, daß der Delegiertentag durch eine Ausſtellung leiden würde, da die Delegierten anſtatt zu den Beratungen in die Ausſtellung gehen würden, wie die Er⸗ fahrung gezeigt habe und der Vorort Hamburg wollte nach Düſſel⸗ dorf, um den Verein der rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Preſſe, der dem Verband noch fernſtehe, für dieſen zu gewinnen. Wieder andere ſagten, in Mannheim gehe es zu ſteif zu und man fühle ſich dort nicht heimiſch. Es rächt ſich heute, daß man anläßlich der Ein⸗ weihung des Roſengartens für die zahlreichen von auswärts ge⸗ kommenen Journaliſten und Schriftſteller keine Zeit und auch ſonſt nichts übrig hatte und ſich um dieſelben nicht das Geringſte kümmerte, ſodaß ſie vollſtändig ſich ſelbſt überlaſſen blieben und Mannheim nach Erfüllung ihrer Berufspflichten ſo ſchnell wie möglich den Rücken kehrten. Um 6 Uhr begann das Feſteſſen, das im Stile eines ſogenannten Kapitänseſſens abgehalten wurde mit humoriſtiſchem Umzug der ſämtlichen Köche und Kellner vor der Servierung der ſüßen Speiſe. Dieſer Umzug war eine fröhliche Epiſode. Plötzlich er⸗ loſchen die elektriſchen Lampen und tiefe Dunkelheit herrſchte in dem Prachtvoll ausgeſtatteen Speiſeſaal. Da intonierte die Muſik einen Marſch und herein marſchierten unter Vorantritt des Oberkochs als Regiments⸗Tambour die Köche und Kellner, von denen jeweils Einer einen Lampion und der Andere einen Eis⸗ und Pudding⸗ aufbau trugen. So ging der Marſch unter dem Halloh der An⸗ weſenden durch den ganzen Saal. Plötzlich leuchteten die elek⸗ triſchen Lampen wieder auf und die Kellnerſchaar begann das Serbieren. Der humorvolle Aufzug erregte ſtürmiſchen Beifall. SSrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr————————————————— die Sitzung im Stadtwalde an, wohin man ſich bom Rathauſe gus zu Wagen begab. Und da ſaß man denn im Waldesdom friedlich beieinander und beriet über Rechnungsangelegenheiten, über Rinnſteine, über Gasanftalten, über Lehrergehälter, über Volksküchen und dergleichen mehr. Nach der Sitzung wurde ein Spaziergang durch den Wald unternommen und die angepflanz⸗ ten Kulturen beſichtigt. e— Ein Wolkenbruch richtete im Wientale furcht⸗ bare Verwüſtungen an. Der Wienfluß ſtieg in einer Stunde um 3 Meter. Im Leinzer Tiergarten ertrank ein Kind in den Wellen. Infolge des Wolkenbruches bartt das Hauptrohr der . * Wiener Waſſerleitung auf dem Burgring. Das ausbrechende Waſſer überſchwemmle den Ring, drang in den Burghof ein und Hemmte den Straßenbabnperkebr auf dem Ninge. diejer Verluch recht befriedigende Reiultate bgtte, o iu für den. Während des Eſſens wurden verſchiedene Reden gehalten. Herr Direktor Wolff von der Hamburg⸗Amerikalinie feierte den deutſchen Kaiſer in einem Hoch und hieß dann in einer zweiten Anſprache im Namen der Hamburg⸗Amerika⸗Linie die Gäſte auf dem ſtattlichen Dampfer herzlich willkommen. Im Namen des deutſchen Journa⸗ liſten⸗ und Schriftſtellerverbandes dankte der Vorſitzende, Herr Dr. Dietz⸗Hamburg mit einem Hoch auf die Hamburg⸗Amerika⸗Linie, Von Herrn Generaldirektor Ballin traf ein langes Telegramm ein, in welchem er ſeinem Bedauern Ausdruck gab, daß er wegen Ueberhandnehmen von dringlichen Arbeiten am Erſcheinen verhin⸗ dert ſei. Auf Vorſchlag des Herrn Dr. Dietz wurde an General⸗ direktor Ballin,„dem genialen Leiter der Hamburg⸗Amerika⸗Linie der tiefgefühlteſte Dank“ übermittelt. Während des Eſſens wurde den Teilnehmern Souvenirs von der Hamburg⸗Amerika⸗Linie überreicht und zwar den Damen Miniatur⸗Köfferchen, gefüllt mit allerhand Süßigkeiten und den Herren Zigarren⸗Etuis. Beides mit Widmungen der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie verſehen und ſinnig ausgeſtattet. Auch eine künſt⸗ leriſch ausgeſtattete Schiffszeitung mit humoriſtiſchem Inhalt wurde unter die Gäſte verteilt. Gegen 8 Uhr wurde die Tafel aufgehoben und zur Rückfahrt geblaſen. Die Gäſte begaben ſich von dem Dampfer„Deutſchland“ an Bord des inzwiſchen eingetroffenen Elbdampfers„Willkommen“, der gegen halb 9 Uhr unter den Klängen des Liedes„Muß i denn zum Städtele hinaus“, abdampfte. Es war ein herzlicher Abſchied von dem prachtvollen Ozeandampfer„Deutſchland“, auf dem eine ſo großartige, geradezu fürſtliche Gaſtfreundſchaft geübt worden war und das Tücherſchwenken und Hurrarufen wollte kein Ende nehmen. Unter luſtigen Weiſen der Muſikkapelle ging es dann in flotter Fahrt elb⸗aufwärts nach Hamburg zu. An Bord herrſchte ein frohes Leben und Treiben und trotz der eingetretenen Dunkelheit wurde ſogar dem Tanze gehuldigt. Gegen 12 Uhr traf man wieder in Hamburg ein, erfüllt von dem Bewußtſein, einen Tag erlebt zu haben, der aus der Erinnerung aller Teilnehmer nie verwiſchen wird. Bürgerausſchußſitzung in Seckenheim. 6s. Seckenheim, 14. Juni. Die Mittwoch abend 7 Uhr unter dem Vorſitze des Herrn Bür⸗ germeiſters Volz abgehaltene Bürgerausſchußſitzung war von 55 Mitgliedern beider Kollegien beſucht. Die Tagesordnung wurde wie folgt erledigt: Die Gemeindeverhältniſſe von Seckenheim⸗Rheinau. Es handelt ſich um die Verteilung der von 60 auf 72 ver⸗ mehrten Bürgerausſchußmandate. Der Gemeinderat hat beſchloſſen, daß davon 45 auf den Hauptplatz Seckenheim und 27 auf den Neben⸗ ort Rheinau kommen ſollen. B. A. M. Brüſthe ſtellt zunächſt einen Antrag zur Geſchäfts⸗ ordnung, dahingehend, daß die Präſenzliſte jeweils am Anfang der Sitzung feſtgeſtellt werden ſolle. Bürgermeiſter Volz erwidert, daß es bis jetzt ſo gehandhabt worden ſei, daß mit der namentlichen Abſtimmung über den erſten Punkt der Tagesordnung die Feſtſtellung der Präſenzliſte vorge⸗ nommen wurde. Nach kurzer Diskuſſion wurde der Antrag Brüftle mit großer Majorität abgelehnt. .A. M. Brüſtle führt daum zum vorliegenden Beratungs⸗ gegenſtande aus, daß der Rheinau mit dem Beſchluſſe des Ge⸗ meinderats nicht Rechnung getragen werde. Er ſtelle den Antrag, die Zahl von 27 auf 30 zu erhöhen. Gemeinderat Seitz iſt der Anſicht, daß der Rheinau ſehr wohl Rechnung getragen iſt und ſucht mit einigen Zahlen den Beweis dafür zu bringen. B. A. M. Hör ner will der Rheinau 28 Mandate„bewilligen“ und ſtellt einen dahingehenden Antrag. B. A. M. Herdt geht noch einen Schritt weiter, er will den „goldenen Mittelweg“ einſchlagen und die Zahl auf 29 erhöhen. Nach kweiterer Debatte, an der ſich die B..M. Zoebeley und Pfunz und die Gemeinderäte Schmich und Schröder beteiligen, wird der Antrag des Gemeinderats in namentlicher Ab⸗ ſtimmung mit 31 gegen 21 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen an⸗ genommen, womit die beiden anderen Anträge abgelehnt ſind. Der mit Polizeidiener Seitz abgeſchloſſene Mietvertrag wird ohne jeden Einwand einſtimmig genehmigt. Die Erhebung von Sprunggeldern durch die Bockhalter. Für jedes den Ziegenböcken zum Kören zugeführte Tier ſoll ein Sprunggeld von 10 Pfg. gezahlt werden. Der Antrag wird ohne weiteres mit allen gegen eine Stimme gutgeheißen. Der mit Ratſchreiber Ries bezw. Barbara Ott abgeſchloſ⸗ ſene Mietvertrag wird noch einer Bemerkung des B..M. Brüſtle einſtimmig genehmigt. Einführung eines Verkehrsſteuersuſchlages. Herr Bürgermeiſter Volz führt aus, daß die Gemeindever⸗ waltung durch bedeutende Ausgaben, namentlich durch den Schul⸗ hausbau, in die Lage verſetzt ſei, ſich nach neuen Einnahmequellen umſehen zu müſſen. Ein Verkehrsſteuerzuſchlag von ½ Prozent zur ſtaatlichen Verkehrsſteuer, den der Gemeinderat ins Auge gefaßt habe, würde, nach dem Durchſchnitt der letzten 4 Jahre gerechnet, etwa 5000 M. pro Jahr einbringen. Nach längerer Debatte, an der ſich die.A. M. Brüſtle, Gund und Herdt, ſowie Herr Bürgermeiſter Vorz beteiligen, wird der Antrag des Gemeinderats in namentlicher Abſtimmung mit 34 gegen 18 Stimmen bei zwei Stimmenthaltungen abge⸗ lehmt. Die Beſtimmungen des Bürgerausſchußbeſchluſſes vom 20. Auguſt 1902, nach welchem der Aufwand für das Stengel⸗ hofſchulhaus in 35 Jahren vom Grundſtock ſeitens der Wirt⸗ ſchaft zu erſetzen iſt, werden einſtimmig aufgehoben. Ebenſo wird der Bürgerausſchußbeſchluß vom 3. September 1898 aufgehoben, nach welchem die Genehmigung des Voranſchlags und die Abhör der Rechnung der Staatsbehörde unterſtellt wurde. Die Rechnung pro 1905 wird erſtmals durch eine bom Bürgeraus⸗ ſchuß zu beſtellende Kommiſſion, der ein Sachverſtändiger beigegeben wird, abgehört werden. Damit war die Tagesordnung erledigt und die Sitzung beendet. Aus Stadt und TLand. Maunheim, 15. Juni. *Zur Beſchlagnahme der„Volksſtimme“. Das Mannheimer Amtsgericht beſtätigte unterm 13. d. Mts. die von der Staats⸗ anwaltſchaft am Dienstag verfügte vorläufige Beſchlagnahme der Nr. 158 der„Volksſtimmen, da das Scholzſche Gedicht„Blumen⸗ idhll“ den Tatbeſtand des§ 184 Ziff. 1 des R. St.G. B. begründe. Dieſer Paragraph bedroht mit Geldſtrafe bis zu 300 Mark oder mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten die Verbreitung„unzüchtiger Schriften“, *Die oberbadiſche Nindviehzucht hat auf der Berkiner land⸗ wirtſchaftlichen Ausſtellung einen großen Erfolg zu verzeichnen. Sämtliche dreißig Tiere, mit denen ſie vertreten iſt, ſind prämiiert worden. Zur Einführung von Spielnachmittagen. Im borigen Sommer war in mehreren höheren Schulen Württembergs probeweiſe ein Spielnachmittag eingeführt worden. Da Sommer dieſes Jahres für alle höheren württembergiſchen Knaben⸗ ſchulen allgemein ein Spielnachmittag eingeführt tworden. Feſtſtellung. Wir werden um die Feſtſtellung erſucht, daß der wegen Amtsmißbrauchs von der hieſigen Strafkammer 3u 4 Wochen Gefängnis verurteilte frühere Schutzmann Wilhelm Kler⸗ kenheimer nicht in dem Privat⸗Detektiv⸗Inſtitut Wenz, H 5, 21, beſchäftigt geweſen iſt, Aus Ludwigshafen. Am 13. morgens wurde am Hauptzoll⸗ art am Winterhafen ein weißer Strohhut, eine Deckkrawatte, ein Paar Schnürſchuhe und ein brauner Socken gefunden. Vermutlich hat der Juhaber den Tod im Rhein geſucht.— Geſtern früh ſtürste ſich die Ehefrau des Schloſſers Adam Frey aus dem Fenſter des 8. Stockes ihrer Wohnung Steinſtraße 5 in den Hof Hhinab. Mit ſchweren inneren Verletzungen und einem Arm⸗ und Beinbruch wurde die Frau ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht, wo ſie zwiſchen 8 und 9 Uhr vormittags verſtarb. Die Urſache iſt in Schwermut zu ſuchen.— Ein verheirateter Buchdrucker aus Maunheim, Vater von 6 Kindern, wurde wegen Vergehens im Sinne des§ 176, 3 verhaftet.— Ein Radfahrer überfuhr geſtern mittag die 11 Jahre alte Tochter des Friedrich Wilhelm von Frieſenheim. Das Mädchen erlitt einen ſchweren Ober⸗ ſchenkelbruch. 5 Polizeibericht vom 15. Juni. (Schluß.) UAnfälle: Die Kleider eines 7jähr. Mädchens, das am 13. d. M. nachm. in der elterlichen Wohnung Werftſtr. 7 einem Spiritus⸗ apparat zu nahe kam, fingen Feuer. Das Kind ſprang hilferufend mit den brennenden Kleidern auf den Gang, wo ihm die Mutter die brennenden Kleider vom Leibe riß; es hatte jedoch ſchon ſo ſchwere Verletzungen am Rücken, Arm und Halſe davon⸗ getragen, daß es in das Diakoniſſenhaus verbracht werden mußte. Auf der Sandhoferſtraße in Waldhof ſcheute am gleichen Tage das vor einem Flaſchenbierwagen geſpannte Pferde eines hieſigen Fuhrunternehmers vor einem vorbeifahrenden Automobil. Der 17jqährige Sohn des Fuhrunternehmers, der den Flaſchenbierwagen enkte, wurde herabgeſchleudert und erlitt u. a. einen linken Unter⸗ ſchenkelbruch. Das Pferd riß ſich mit der Lanne los und konnte erſt in Sandhofen in verletztem Zuſtande aufgehalten werden. Von dem Fußgängerſteg beim Neckarauer Bahnhof fiel geſtern Vormittag ein 32 Jahre alter Kaufmann von Neckarau infolge eines Schwindelaufalls ca. 6 Mtr. tief herab auf den Bahnkörper, wodurch er ſicherhebliche Verletzungen zuzog. Er mußte mittelſt Sanitätswagens ins Allg. Krankenhaus verbracht werden. Einbruchsdiebſtahl: Von noch unbekanntem Täter wurde in der Nacht vom 13./14. d. Mts. ein Wirtſchaftskeller im Hauſe Peſtalloziſtr. erbrochen und daraus etwa 40 Etr. Wein und 5 Flaſchen Tafelbier entwendet. Um ſachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Verhaftet wurden 17 Perſonen, darunter ein Italiener wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes durch Vornahme unzüch⸗ tiger Handlungen, ein Fabrikarbeiter von Podleſt wegen erſchwerter Körperverletzung, ein Taglöhner von hier, welcher aus Rache ſeine Ehefrau fälſchlich des Mordverſuchs beſchul⸗ digte, wegen falſcher Anſchuldigung, 2 ſtreikende Malergeſellen von Darmſtadt bezw. Heidelberg wegen Hausfriedensbruch, Kör⸗ perverletzung und Vergehen gegen§ 153.⸗O., ſowie ein Reiſender von Niederbockſtadt wegen Unterſchlagung. Aus dem Grossherzogium. C. Heidelberg, 14. Juni. Heute früh hat ſich im Walde die 26 Jahre alte Tochter des Inhabers eines bekannten Heidel⸗ berger Ausflugsortes erſchoſſen. Die junge Dame war die Brant eines kürzlich unter tragiſchen Umſtänden verſtorbenen Lud⸗ wigshafener Arztes. C. Heidelberg, 15. Juni. Bei Feudenheim wurde das 2 Jahre alte Söhnchen des Neuenheimer Holzhändlers Albert Ueberle als Leiche aus dem Neckar geländet. Das Knäbleim iſt ein Opfer des jüngſten Hochwaſſers.— Ein Zimmerbrand in der Werderſtraße verurſachte einen Geſamtſchaden von etwa 1600 M. — Dem Aſſiſtenzarzt der Ortskrankenkaſſe Dr. Schröder wurde heute vormittag durch die elektriſche Straßenbahn ein Fuß ab⸗ gefahren. *Karlsruhe, 14. Juni. Zum Konkurs des Kon⸗ ſumpereins iſt nach dem„Schw. Merkur“ noch folgendes be⸗ merkenswert: Im Jahre 1896 hatte der ſchon ſeit Jahrzehnten be⸗ ſtehende Lebensbedürfnisverein eine ſchwere Kriſis bdurchzumachen. Er hatte an Mitgliedern ſtark zugenommen lauf—6000) und unter denſelben befanden ſich viele ſoz.⸗dem. Arbeiter. Einige derſelben verſuchten durch heimliche Agitation und Ueberrumpelung der meiſt ſchwach beſuchten Generalverſammlung den Verein in ſoz⸗dem Hände zu bringen, und nur dem Umſtand, daß der Plan verraten wurde, iſt es zu danken, daß der Lebensbedürfnisverein der bürger⸗ lichen Leitung verblieb. Nach einigen ſtürmiſchen Generalverſamm⸗ lungen, in denen die Sozialdemokraten mit knapper Mehrheit über⸗ ſtimmt wurden, traten die Rädelsführer freiwillig oder unfreiwillig aus. Ein Prozeß wegen Beleidigung der Direktion und des Auf⸗ ſichtsrates zog ſich in 2 Inſtanzen längere Zeit hin und endete mit der Verurteilung der Beklagten und mit der Rechtfertigung der ver⸗ dächtigten Verwaltung. Erſt dann kehrte die Ruhe in den Verein zurück. Die Ausgetretenen ſammelten ſich in der Zahl von 52 Mit⸗ gliedern und eröffneten am 1. Juli 1898 den Konſumverein, der im erſten halben Jahr auf 289 Mitglieder anwuchs. Dieſer Verein ſollte nun den Beweis liefern, daß die Gründer alles beſſer machen könnten und machen würden, als der Lebensbedürfnisverein. Gleich die erſte, nur halbjährige Abrechnung ergab eine kleine Erübrigung. Im ganzen wurden in den 6 Jahren beinahe 45 000 M. erworben und teilweiſe als Dividenden verteilt. Die Mitgliederzahl hatte aber ſchon 1901 ihren Höhenpunkt erreicht und ging von da an ſtändig zurück. In der Verwaltung war man ſehr mutig. Im Jahr 1902 wurde ein Grundſtück an der Luiſenſtraße(Südſtadt) ge⸗ kauft; in demſelben wurde die Leitung des Verein? untergebracht und eine eigene Bäckerei eingerichtet. Im Jahr 1904 wurde auch eine Druckerei für den Volksfreund auf dem Grundſtück errichtet. Nachdem die Leitung mehrfach gewechſelt hatte und im Februar wieder ein neuer Leiter, Bergmann aus München, eingetreten war, erſchien am 2. Mai d. J die Bilanz für 1905, die eine ſehr traurige Beſtätigung der peſſimiſtiſchen Meinungen brachte. Die Mitgliederzahl war auf 1363 geſunken, der Reſerpefonds war ver⸗ ſchwunden und ſtatt der gewohnten„Erübrigung“ prangte in der Bilanz ein Verluſt von 19574 M. Zur Deckung des Ausfalles hatte die Generalverſammlung vom 25. April beſchloſſen, an, jedem Geſchäftsanteil 10 M. zu ſtreichen, was aber im günſtigſten Falle 13630 M. einbringen konnte. In dieſer ſchwierigen Lage gaben Mißtrauen und Zwietracht, die großen Feinde jeglichen Gedeihens, dem Konſumverein den Reſt. Am 13. Juni wurde beim Amtsgericht die Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Unter den Aktiven bildet den größten Poſten das Gebäude und Grundſtück in der Luiſenſtraße mit 305 695 M. Darauf ruhen Hypotheken im Betrag von 229 000., außerdem ſogen. Hausanteile der Mitglieder mit 40 550., zuſ. 269 550., ſodaß nur 36 145 M. eigenes Geld des Vereins in der Liegenſchaft ſtecken. Mit Einſchluß der Waren⸗ beſtände und der Mobilien, die Guthaben und des Kaſſenbeſtandes beziffern ſich die Aktiva auf 377907 M. Unter den Paſſiven ſind angeführt außer den beiden oben genannten Poſten(Hypotheken und Hausanteile) Warenſchulden 30 401., Baugläubiger 1697 M. LVereinsbankl 27 2. A Spareinlagen 40 681., Kautionen 9903., Bankſchuld(bei der 2 ätts Dane Malieder 2082. haben der. Eelcha 757 Weuecrablmuzeiger Mannheim, 15. Jun uſammen 397 481., woraus ſich die Ueberſchuldung von⸗ 19.481 M. ergibt. Die nicht bevorrechteten Guthaben ſind nach dem Geſtändnis der„Volksfr.“ ſehr gefährdet. Die 40 550 M. Sparein · lagen, man denke Spareinlagen armer Leute, treten in die Reihe der Gläubiger und erhalten nur ſo viele Prozente, als bei der Li⸗ guidation berauskommen. Die Geſchäftsanteile der Mitglieder ſind ſedenfalls verloren. Sie ſtehen mit 18087 M. zu Buch, während e mit je 50 M. auf den Kopf von 1363 Mitgliedern 68 150 M. unsmachen ſollten. Somit haben viele Mitglieder noch lange nicht ihren vollen Anteil einbezahlt, der nun plötzlich von ihnen gefordert wird. Außerdem haftet jedes Mitglied mit weiteren 50.; ob dieſe teilweiſe oder ganz auch verloren ſind, läßt ſich jetzt noch nicht Aberſehen. oe. Bruchſal, 14. Juni. Ein Reiſender namens Pallauf, iſt dieſer Tage hier ungerechtfertigt verhaftet worden. Das Worgehen der Polizei wird num von ſeiten des hieſigen Bürger⸗ meiſteramts durch folgende Zuſchrift an die„Bruchſ. Zgt.“ gerecht⸗ fertigt: Am Donnerstag den 7. ds. Mts. erſchien der in Flehingen ſtationierte Gendarm in der hieſigen Poligeiwachtſtube und teiſte mit, der Reiſende Pallauf habe in Jaiſenhauſen ein ſchweres Sittlichkleitsberbrechen berübt, er komme um 7 Uhr abends hierher zurück. Er erſuche den Polizeiwachtmeiſter, Pallauf alsbald feſtzunehmen und ins Amtsgefängnis abzuliefern. Dies geſchah und Pallauf wurde zur Einvernahme auf die Polizeiwacht⸗ ſtube gebracht. Bei der Schipere des in Frage ſtehenden Verbrechens erſcheint auch die von der Schutzmannſchaft bei der Verhaftung ungewendete Vorſichtsmaßregel(Herr Pallauf wurde in Feſſeln gelegt) nicht ungerechtfertigt. Während der Einvernahme auf der Polizei lief ein Telegramm des bereits erwähnten Genparmen ein des Inhalts:„Pallauf nicht feſtnehmen, da deſſen Unſchuld er⸗ wieſen.“ Die Entlaſſung des Herrn Pallauf erfolgte ſelbſtver⸗ ſtändlich ſofort.— Der vorſtehende Sachperhalt iſt Herrn Pallauf ſotwohl von der Schutzmannſchaft als dem betreffenden Gendarmen in Flehingen alsbald bekannt gegeben worden. Ein Uebergriff oder ein ſchuldhaftes Verhalten der hieſigen Schutzmannſchaft liegt hier⸗ nach nicht vor.“ Heidelberg, 14. Juni. Heute nachmittag 3 Uhr wurde in der Sakriſtei der St. Peterskixche in Heidelberg die General⸗ verſammlung des Landesverbandes der badi⸗ ſchen Kirchengeſangvereine abgehalten. Es waren 7 Herren des Vorſtandes und weitere 20 Delegierte einzelner Ver⸗ eine vertreten. Der Präſident des Verbandes, Herr Geheimrat Profeſſor D. Baſſermann in Heidelberg, hieß die Verſamm⸗ lung herzlich willkommen und verlas den Jahresbericht. Hiernach umfaßt der Verband 174 Vereine mit etwa 6700 ordentlichen und 154 außerordentlichen bezw. Einzel⸗Mitglidern. Den Kaſſenbericht erſtattete Herr Hauptlehrer Gorenflo⸗Heidelberg. Nach dem⸗ ſelben betrugen die Einnahmen des Vereins pro 1904⸗05 3820.52 Mark, die Ausgaben 3810.68 M. Unter letzteren figurieren hohe Ausgaben für das im letzten Jahr abgehaltene 25jährige Verbands⸗ jubiläum in Karlsruhe, ſowie die Drucklegung und Ausgabe von neuen Chorgeſangbüchern. Die Neuwahl ergab die einſtimmige Wiederwahl des Geſamtvorſtandes. Für den Vereinsorganiſten, Herrn Barner in Karlsruhe, der 1905 ſein Amt niedergelegt hatte, wurde Herr Reallehrer Albert Epp in Pforzheim als ſolcher gewählt. Das nächſte Landes⸗Kirchengeſangfeſt ſoll 1907 in Müll⸗ beim abgehalten werden. Die Frage zur Gewinnung neuer Ver⸗ eine und Einzelmitglieder für den Landesverband wurde in ein⸗ gehender Weiſe ventiliert. Zugleich wurde empfohlen, in den ein⸗ zelnen Bezirksverbänden unter ſich kleine Kirchengeſangsfeſte zu deranſtalteu. 5 k⸗ TCdeaer, Runſt ung iffenſchat. Kirchenkonzert. Wir berweiſen unſere Leſer noch einmal auf die heute Abend um 8½ Uhr in der Konkordienkirche ſtattfindende Oratorien⸗Aufführung durch den Kirchen⸗ ſchor der Johanniskirche. Die Solopartien ſind durch tüchtige Kräfte beſetzt, Herr Hänlein ſpielt die Orgel, die Direktion des Werkes liegt in den Händen des Herrn Friedr. Gellert. Der Eintrittspreis iſt niedrig. Die Kunſt für das Volk. Aus London wird berichtet: Eine engliſche philantropiſche Geſellſchaft,„Browning Settlement“, hat einen intereſſanten Verſuch gemacht, der die Kunſt dem Volke näher bringen ſoll. Sie hat eine Anzahl prächtiger Abbildungen von Meiſterwerken der Malerei, beſonders der engliſchen Prära⸗ phaeliten, Roſſetti, Millais, Burne⸗Jones, Watts u. a. machen laſſen und hat dieſe in ſchönem Rahmen einer Arbeiterbibliothek überwieſen, die für einen Pfennig pro Monat zwei von dieſen Neproduktionen an Arbeiter zum Schmuck ihrer Wohnung aus⸗ leihen. Von Monat zu Monat können dieſe Bilder weiter ge⸗ lieben oder auch andere an ihrer Stelle gewählt werden. 70 Sport. Internationales Lawn⸗Tennis⸗Turnier.. Seit Ankunft der auswärtigen Spieler am Mittwoch befindet ſich das Turnier in vollem Gange. Von auswärtigen Spielern und Spielerinnen ſind zu nennen: Frlu. v. Krohn(Freiburg), Meiſterſpielerin von Süddeutſchland für 1904, Frau Dr. Neres⸗ heimer(München), Frlu. Stetheimer(Frankfurt), O. Froitzheim Straßburg), zurzeit Deutſchlands beſter Spieler, Knorr München), Widmann(München), F. und C. Lindemann[(Darm⸗ adi), v. Biſſing(Frankfurt), de Struve(Wiesbaden) uſw. Die Kampfergebniſſe der Spieler am Mittwoch waren wie folgt: In der Meiſterſchaft der Pfalz ſchlug Widmann Groß 6/1 6ʃ2, de Struve eſtelte Kauffmann 6/0 601, F. Rothſchild ſchlug Boehm 6J/1 6/1 und Widmann ſchlug de Struve ½%0 Meiſterſchaft von Mannheim: Pummerer ſchlug, Banbardt 8/ 6½1; Schenck ſchlug Kauffmann 6½ 6/; Knorre ſchlü de Wyl 876 6ſo; de Struve ſchlug Scholte 6/3 6/; v. Biſſing o. Sp. gegen Stern; Boehm ſchlug Fucke⸗Michels 608 6/4; H. Wolf ſchlug Peter %0 6½; C. Lindemann o. Sp. gegen Sievers; Knorr ſchlug Schenck 8. 6ſ0; Boehm 3ſ6 o. Sp. gegen Wolf. Damen⸗Meiſterſchaft von Südd eutſchland. Fräulein Marum ſchlug Frln. Hölzken 46 6/1 8/6; Frln. Weihe ſchlüͤg Frln. Ladenburg 2/6 6/3 6/8; Frln. v. Krohn ſchlug Frau Boehringer 6/ 6/1. Damen⸗Meiſterſchaft von Mannheim: Fräuleing Weibe ſchlug Frln. Hölzten 6/1 6/; Frau Dr. Neresheimer ſchlug Frln. Stettheimer 604 601; Frln. v. Krohn ſchlug Frlu. Gutmann „+1 110 Frln. Feindel o. Sp. gegen Frln. Ladenburg; Frau Dr. eutſch ſchlug Frln. Marum 6½ 6ſ/8 6f2. Herren⸗Einzelſpiel mit Borgabee Klaſſe A: 8 Wolf(—%) ſchlug de Wyl( ae) 4½ 6/1 0/½8; Wuenſch(— Je) ſchlug Scholte(— 15¼ 666 3/0; Plumon(. 15%) ſchlug Banhardt 7% 6/4 5/ 10%; C. Lindemann(— 15) ſchlug Kauffmann(+ 6 4. 99 N erren⸗Ginzelſpiel mit Vorgabe: Klaſſe B: 5. Kopfet(— 152%) ſchlug Danziger(—%) 7/%: Peter(. ſchiug Gengenbach— ½ 7/ 6½; Werner(.15/) ſchlug Geißmar +% 8.5; Reindl() ſchlug Feſenbecker(4 18¾ 97¹¹ 606 6ſa; E. Wolf( ¾) ſchlug Lindberg(+. 15) 6/%½1 L. Baer (% ſchlug Würzweiler( 151½% 6½ 6½4; Strauß(—. 15½) ſchlug Deutſch( 90 0 6½; Freund(%) ſchlug Ach(+ 15˙%) 6% 6l8 6% Eitzen() ſchlug L. Kaufmann(4 1) 8ʃ6 6½2. Herren⸗Doppelſpiel mit Vorgabe: Loyd⸗Schenck ſchlugen Brown⸗Ducke(-) 6/8 0%%½. und Damen⸗Doppelſpiel Jran Böhringer⸗Plumon( /) ſchlugen Frln. Eder⸗Peter(J 18%/) „ mit Vorgabe: Damen⸗Einzelſpiel mit Vorgabe: Fräulein Hölzken ſcnae ſchlug Fr. Benfinger( 151½% 4 62 /3; Frau Deutſch(% chlug Frlu. M. Kauffmann( 15) 6/ 6/1; Frln. Böckel(+ 157e) ſchlug Frau Bitter( 15˙/) 6½4 6½2; Frau Deutſch ſchlug Fräulein Böckel 608 46 6/1; Frau Boehringer(%) ſchlug Frln. Baer(%) 26 7/ 7/5; Frlin. Weihe(0) ſchlüg Fräulein Darmſtädter( 15½) 60 7½; Fräulein v. Krohn( 80) ſchlug Frln. Stettheimer(—) 601 6½. Donnerstag, 14. Juni. Heute konnte bei kühlem, aber ſonſt günſtigem Tenniswetters das Turnier fortgeſetzt werden. In der Meiſterſchaft der Pfalz ſiegten: H. Rothſchild gegen Knorr 6/1 6/1; Froſtzteim gegen Schloß 6/ 6/0; Pummerer gegen Bohrmann 05 6ſ0; Widmann gegen de Struve 6½2%/; v. Biſſing gegen Frln. Lindemann%/ 400 6½2; Froitzheim gegen H. Nieleſchud 6/ 6ſ6; F. Rothſchild gegen Juſt 6/6 6/0; Widmann gegen. F. Rothſchild 601 6/½. Meiſterſchaft von Mannheim: Pummeter ſchlug Gengen⸗ bach 6/1 6½2; v. Biſſing ſchlug de Struve 75 1½ 6/; Boehm 3/6 9, Sp. gegen Wolf; Vohrmann ſchlug C. Lindemaun 16 6/ 64; Schloß ſchlug von Diergardt 6ſ/ 6/; Froitzheim ſchlug H⸗Rothſchild 6½1 6/; Froitzheim ſchlug Schloß 6/ 6/. Damen⸗Meiſterſchaft von Süddeutſchland: Frl. Feindel ſchlug Frl, Marum 6/ 6/½1. Daämen⸗Meiſterſchaft von Manuheim: Frln. Weihe 19 0 Frau Boehringer 6/ 6/1; Irlnu. v. Krohn ſchlug Frln. Feindel .0 Herren⸗Doppelſpiel: F. und C. Lindemann ſchlugen Juſt⸗ Weber 6/½ 6/1. Herren⸗Ginzelſpiel mit Vorgabe. Klaſſe A: C. Linde⸗ mann(—15) ſchlug Friedlein(—2ße) 6½2 6/; H. Rothſchild(—36) ſchlug von 0 t(.6/.6½; E. Marx(4/) ſchlug: Weber (0) 6/½4 6 2; de Struve(—19 ſching Wismann(15% 6% 866 9ſ%)) Schloß⸗(½ ſchlug Juſt(4 6/½ 6/½. 5 Herren⸗Einzelſpiel mit Vorgabe. Klaſſe B: Klopfer ſchlug Peter 6/½]/6; Werner ſchlug Reindl 6/2 6/; Lloyd ſchlug Schenck 68 6/1; v. Fiſcher⸗Treuenfels ſchlug Baer 6/60/4; Oppenbeimer ſchlug L. Baer 8/6 6/83; Strauß ſchlug Freund 6/1 6/2; Klopfer ſchlug Werner 603 6/1; v. Fiſcher⸗Treuenfels ſchlug Lloyd 5// 8/6 806; Oppenheimer ſchlug Zimmern 6/ 7/5, Herren⸗Doppelſpiel mit Vor gabe: Roſenfeld⸗Kauffmann (J% ſchlugen Hellmuth⸗Schumacher(15¼ 6/ 68; Blagden⸗ Banhardt(—18) ſchlugen L. Baer⸗E. Baer(= 0/e) 6/1 6/4; de Struve⸗ von Fiſcher⸗Treuenfels(.¼) ſchlugen Bohrmann⸗Friedlein() 6/3 6/8; Scholte⸗Gooſſens ſchlugen Juſt⸗Weber( ½) 6/8 6/2; Lloyd⸗ Scheuck(/). Roſenſeld⸗Kauffmann 6/4 6/2. 4 Herren⸗ und Damen⸗Doppelſpiel mit Vorgabet Frln. Stettheimer⸗Froitzteim(—3e) ſchlugen Feln. Feindel⸗Gooſſens (15˙); Frln. Maram⸗Friedlein(½/) ſchlugen Frln. Hölzken⸗ Blagden(%¼) 4/6/ 6/4; Frln. Ladenburg⸗Wuenſch(—/) ſchlug. Frln. Weihe⸗Banbardt( ¼ 6% 3/%; Frln. Darmſtädter⸗von Fiſcher⸗Treuenfels( 185) ſchlugen Frln. Baer⸗Juſt(„/) 6/ 6/; (30¾½) ſchlugen Frlu. Marum⸗Friedlein 6/. Damen⸗Einzelſpiel mit Vorgabe: Frau Neresheimer (15½) ſchlug Frln. E. Feindel(— /) 6/ 7/); Frau Deutſche (%) ſchlug Frin. Böckel(18% 6/ 4/6 6,/1. 2 N Arbeiterbewegungen. . Heidelberg, 15. Juni. Die Glaſergehilfen ſind in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie haben den Meiſtern einen Arbeitsvertrag vorgelegt, in dem neben der Verbeſſerung der Lohn⸗ und Arbeitsverhältniſſe u. a. auch die Freigabe des 1. Mai als„Feiertag“ verlangt wird. * Wilhelmshaven, 14. Juni. Die neunſtün dige Arbeitszeit wird auf der Reichswerft anfangs Juli ein⸗ geführt werde.. 0 88 Teirte hachrſchten und Celegramme. * Würzburg, 15. Juni. Seit vergangenem Montag iſt an der hieſigen Univerſität der ſchriftliche Teil der erſten Juriſten⸗ prüfung im Gange. Zufolge hier eingetroffener telegraphiſcher Weiſung von München wurde dieſelbe heute plötzlich eingeſtellt. Es ſollen It.„Irkf. Ztg.“ Durchſtechereien vorgekommen ſein, die ſich auf alle drei bayeriſche Univerſitäten erſtrecken. * Berlin, 14. Juni. Wegen der Vörgänge in der letzten Pückler⸗Verſammlung hat der Berliner Polizeipräſident die Abhaltungen derſelben für die Zukunft verboten. *„ Berlin, 15. Juni. Der heutige Termin gegen den ehe⸗ maligen Diener des Fürſten Wrede, Wilhelm Glaſe, wegen verſuchter Erpreſſung wurde zwecks Vorladung neuer Zeugen ver⸗ tagt. * Potsda m, 5. Juni. Heute morgen begaben ſich der Kaiſer, die Kaiſerin und die Prinzeſſin Viktoria Luiſe nach dem Mauſoleum bei der Friedenskirche und legten dort als am Todes⸗ tage Kaiſer Friedrichs III. einen Kranz nieder. Um 12 Uhr erſchienen der Kronprinz und die Kronprinzeſſin im Mauſo⸗ leum und legten gleichfalls einen prachtvollen Kranz nieder. Auch von einer Anzahl Offizierskorps und Vereinen wurden Kränze niedergelegt. *Zürich, 15. Juni. Bei polizeilichen Hausſuchungen in den Wohnungen hier lebender Ruſſen wurden lt.„Frkf. Ztg.“ Anleit⸗ ungen zur Herſtellung von Sprengſtoffen und Bomben, ferner ein Laboratorium mit fertigen Sprengſtoffen gefunden. * Bern, 14. Juni. Der Bundesrat beſchloß heute die an der internationalen Konferenz für Arbeiterſchuß ver⸗ treten geweſenen Staaten zu einer neuen diplomatiſchen Konferenz einzuladen; dieſe ſoll in der zweiten Hälfte des September in Bern zuſammentreten und ſich mit der Frage der Aufſtellung eines inter⸗ nationalen Vertrages betreffend Verbot der Nachtarbeit der Franen in der Induſtrie befaſſen. Die Konferenz wird vom Bun⸗ desrat Deucher eröffnet werden. *Wien, 15, Junl. Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhaus legte der Handelsminiſter einen Geſetzentwurf vor, durch den die Regierung ermüchtigt wird, die Handelsbeziehungen mit dem Aus⸗ land bis längſtens zum 31. Dezember 1906 proviſoriſch zu regeln. * Paris, 15. Juni. Der Arbeiterdeputierte Lemire brachte in der franzöſiſchen Deputiertenkammer einen Geſetz⸗ antrag ein, bett. Aufnahme einer Anleihe von 500 Millionen Francs, die dazu beſtimmt ſein ſollen, allen bedürftigen Familien, die keinerlei Beſitz haben, ein Stückchen Land zukommen zu laſſen. Der ſozialiſtiſche Deputierte Coutank brachte einen Geſetzentwurf ein, durch den den Arbeitgebern unterſagt werden ſoll, ausländiſchen Arbeitern einen niedrigeren Lohn zu geben, als den einheimiſchen Arbeitern. ** Rom, 15. Juni. In der italieniſchen Kammer gab Tit⸗ toni eine Erklärung ab über die Stellung der Regierung zur Abrüſtungsfrage, ſie geht dahin, daß ſie einer gemein⸗ ſamen Abrüſtung ſympathiſch gegenüberſtehe. * London, 15. Juni. Die engliſchen Flotten⸗ manöver ſind jetzt in vollem Gange, ſie gehen gegenwärtig auf der Höhe von Plymouth vor ſich. * London, 15. Juni. Der„Standard“ erfährt, der Bot⸗ F.—0 618.6ʃ8. 4% ½5j Frau Nereshelmer⸗Knorr(— 80% ſchlugen Irln. Gutmaun⸗ ſchaftsrat bei der Botſchaft in Berlin, Whitechead⸗ wurde zum Geſandten in Belgrad erngunt. ſchlug Gleitsmann 6/4 7/; Zimmern ſchlug Wolf 6ſ%, 4/6 6½; biten⸗ Madrid, 15. Juni. Ein heftiger Sturm richtete in der Gegend von Sevilla Verwüſtungen an. Die Eiſenbahn wurde zerſtört. An der Ernte wurde großer Schaden angerichtet. * Madrid, 15. Juni. Anläßlich der Fronleichnams⸗ prozeſſion kam es in mehreren Städten zu Unruhen, nament⸗ lich in Valeneia, wo mehrere Perſonen verwundet wurden. Newyork, 15. Juni. Beide Häuſer des Kongreſſes nah⸗ men eine Bil! an, der zufolge Oklahama und das Indianerterri⸗ torium zuſammen einen Staat bilden ſollen. Eine Verfaſſungsänderung in Bayern? * München, 14. Juni. In hieſigen politiſchen Kreiſen wird wieder von der Möglichkeit einer Verfaſſungsänderung geſprochen, um dem Prinzregenten oder ſeinem Nachfolger bei Lebzeiten des jetzigen Königs noch die Möglichkeit der Annahme der Königwürde zu bieten.(7) Meuterei in Deutſch⸗Südweſtafrika? * Berlin, 14. Juni. Zu dem Kapitel:„Meuterei in Südafrika“ nimmt der„Vorwärts“ nachmals das Wort und ſchreibt u..:„Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſchweigt ſich völlig aus und nur durch die Klogken der Scherlblätter und der„Voſſ. Ztg.“ wird einiger duftiger offiziöſer Geruch gegen uns geſpürt. Es heißt, von Vorkommniſſen dieſer Art iſt an maßgebender Stelle nichts bekannt, mit anderen Worten nach einem ſehr alten Rezept: Was nicht in den Akten ſteht, darf auch nicht exiſtieren. Die„Voſſ. Zeitung“ gibt wenigſtens zu, daß einige Fälle von Gehorſams⸗ verweigerung uſw. zu verzeichnen geweſen ſind. Dies„uſw.“ iſt einfach köſtlich. Es ermöglicht nach Belieben, wenn die Regierung an zuſtändiger Stelle zur Verantwortung gezogen wird, unter uſw.“ z. B. das Verhauen eines Wachtmeiſters und das Erſtechen eines Offiziers zu regiſtrieren. Man wird von uns nicht ver⸗ langen, daß wir ſolches lächerliches Drumherumgerede irgendwie ernſthaft nehmen. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ wird ſchon eine andere Methode anwenden müſſen, wenn ſie es nicht vorzieht, weiter zu ſchweigen.“ e Deutſcher Tabakverein. „ Hamburg, 14. Juni. Hier tagten heute die Tabak⸗ Berufsgenoſſenſchaft und der Deutſche Tabakverein. Erſtere er⸗ ledigte die geſetzlichen bezw. ſtatutariſchen Formalien und be⸗ willigte einen Beitrag zur Kaiſer Wilhelm und Kaiſerin Viktorta Auguſta⸗Stiftung für Förderung der Unfallverhütung uſw. aus Unlaß der Silberhochzeit des Kaiſerpaares. Dor Tabakverein hielt ſeine übliche Jahresverſammlung ab. Aus dem Geſchäftsbericht iſt zu erwähnen, daß die Vorbereitungen für eine 1907 in Verbindung mit der Gartenbau⸗ und Kunſtausſtellung in Mannheim ge⸗ plante Tabakfachausſtellung bei dem großen Intereſſe, das dieſer Plan namentlich bei den Hülfsinduſtrien des Tabak⸗ gewerbes finde, einen guten Erfolg verheißen. Ueber die Tätigkeit des Vereins in der Abwehr der Steuergefahr erſtattete der Ver⸗ einsſyndikus ebenfalls eingehend Bericht. An denſelben ſchloß ſich eine Ausſprache, in der der ſoeben den Bundesrat beſchäftigende Entwurf von Ausführungsbeſtimmungen zum Zigaretten⸗ ſteuergeſetz als mit dem Geiſte dieſes Geſetzes nicht verein⸗ barlich bezeichnet wurde. Derſelbe mache das Zigarettenſteuergeſetz zu einem Rauchtabakgeſetz, indem durch die vorgeſehene Begriffs⸗ beſtimmung für feingeſchnittene Tabake ſo ziemlich die geſamte Rauchtabakfabrikation unter Steueraufſicht gebracht werde. Es ſind noch im letzten Augenblick telegraphiſche Vorſtellungen an das Reichsſchatzamt und den Bundesrat gerichtet worden; auch wurde, da während der Verſammlung die Drahtnachricht einlief, daß die Entſcheidung im Bundesrat nicht vor Sonnabend erfolgen werde, ins Auge gefaßt, zwecks perſönlicher Bemühungen eine Abordnung nach Berlin zu ſenden. Zur Frage der Ausdehnung der Kranken⸗ verſicherung auf die Hausinduſtrie wurde eine Erklärung des In haltes angenommen, daß nur die in der Hauptſache aus hausindu⸗ ſtrieller Tätigkeit ihr Einkommen beziehenden Hausinduſtrielle⸗ zur Krankenverſicherung zugezogen werden ſollen, oder eine andere Form gefunden werden müſſe, durch die der induſtrielle Arbeitgeber nur inſoweit für die Zwecke der Krankenverſicherung der hausindu⸗ ſtriellen Arbeitskräfte in Anſpruch genommen wird, als ſie für iht tätig ſind. 71. 5 Unruhen in Natal. London, 15. Juni. Aus Durban wird amtlich be⸗ kanntgegeben: Der Häuptling Bambada ſei am 10. Juni getötet worden. Der Leichnam wurde identifiziert. Man glaubt, daß Peli auch getötet wurde. 547 1 Aus Rußland. * Petersburg, 15. Juni. In der Nacht vom 13. zum 14. Juni wurde das dem Grafen Keyſerling gehörige Schloß Zinnhof bei Mitau von einer Bande beſchoſſen und in Brand geſteckt. In Tula brennen bereits ſeit drei Tagen Mühlen und Getreidelagerhäuſer. * Petersburg, 15. Juni.(Reichsduma.] Oeſersky ſtellte einen Antrag, daß den Bauern alle Kirchen und dem Fiskus gehörigen Güter, ſowie alle kaiſerlichen Domänen umſonſt über⸗ geben werden ſollten, damit gezeigt werde, daß die Duma auf der Zwangsenteignung beſtehe, ohne die Ausführungen der Miniſter zu beachten. * Petersburg, 15. Juni.(Petersb. Tel.⸗Ag.] Das neue Steuerprogramm, das durch den Miniſterrat ſeine Billigung er⸗ halten hat, ſieht die Schaffung neuer Einnahmequellen zur Bezaßh⸗ lung der Zinſen und Amortiſierungsraten, zur Deckung der ent⸗ ſtandenen Verluſte, die den Staat durch Zahlungseinſtellung be⸗ roffen haben und zum Ankauf von Landbeſitz für die Bauern. Von dieſen Ausgaben werden noch 35 Millionen Rubel ungedeckt bleiben. Petersburg, 15. Juni. Ueber die geſtrigen Unruhen in Bjeloſtok wird weiter gemeldet, daß auf die katholiſche Pro⸗ zeſſiun eine Bombe geworfen wurde, durch deren Exploſion mehrere Perſonen gekötet wurden. Ferner wurden auf eine ruſſiſche orthodoxe Prozeſſion von einem Dache aus Revolverſchüſſe abgegeben uud dabei ein Geiſtlicher verletzt. Da der Verdacht der Täterſchaft auf einen Juden fiel, überfiel die Menge die jüdiſchen Hänſer. Infolgdeſſen kam es zu heftigen Krawallen, in deren Ver⸗ lanf, wie gemeldet, Militär eingriff und Salven abgab. Etwa 200 Warenlager wurden dabei zerſtört. Die Zahl der Opfer ſteht noch nicht feſt. Man ſchützt ſie auf etwa 30 Tote und einige Hundert Verwundete. In einem Teil der Bevölkerung iſt der Glaube ver⸗ breitet, daß die Urheberſchaft der Unruhen der ſogenannten ſchwarzen Sotnie zuzuſchreiben iſt, daß aber der Verdacht auf die Juden gelenkt wurde. Demgegenüber verbreitet die Petersb. Tel.⸗Ag folgende amtliche Darſtellung aus Bjeloſtok: Die geſtrigen Unruhen brachen aus, als eine orthodoxe und eine katholiſche Pro⸗ zeſfion von einem Balkun durch Juden beſchoſſen wurden. Militär auntworkete mit Schüſſen. Die Juden ſchleuderten auf die flüch⸗ tigen Teilnehmer der Prozeſſion Bomben. Während der ent⸗ ſtehenden Panik wurſen Kinder zertreten. Ein katholiſcher Prieſter ſoll getötet worden ſein. Das Poſtamt und die Nentei wuürden beſchoſſen. Der Poſtverkehr iſt eingeſtellt. — — . FeS ne WNrr‚ nreeeoeds a S: Fn e rrrrrr — „„„ Seneral⸗Anzeiger. 5. Sekre. 1 Volkswirtschalft. Bei der Oberrheiniſchen Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Mann⸗ heim gelangten im Monat Mai 1906 auf Einzel⸗Unfall⸗ 491, auf Kelleltiv⸗Unfall⸗ 855, auf Haftpflicht⸗ 431, auf Glas⸗ 221 und auf Einbruch⸗ und Diebſtaßhl⸗Verſicherung 21 Schäden zur Anmeldung. Spar⸗ und Darlehenskaſſe E. G. m. u.., Mutterſtadt. Bilanz ſchließt bei einem Geſamtumſatz von 1168 000 Mark mit einem Reingewinne von 8878 M. ab. Unter den Aktiven figurteren 28 422 M. Kaſſabeſtand, 197 141 M. Bankguthaben, 373 609 M. Guthaben bei Mitgliedern, 77 411 M. Kaufſchillinge, 2847 M. Binsreſte, 2910 M. Inpentar etce. An Paſſtven ſtehen gegenüber 25 081 M. Geſchäftsguthaben der Genoſſen, 204 678 M. Sparein⸗ jagen, 426 314 M. Schuld bei Mitgliedern, 3417 M. Reſervefonds, 11592 M. Betriebsrücklage. Die Jahl der Mitglieder iſt von 677 auf 398 geſtiegen. Deutſche Schaumweinfabrik, Wachenheim. Der Beſchluß der neulichen Generalverſammlung auf Sanierung durch Herabſetzung des Grundkapitals von M. 1 Million auf die Hälfte gelangt jetzt zur Durchführung. Eine Dividende hat das in 1888 errichtete Unternehmen nur in den beiden erſten Jahren mit 6 Proz. verteilt; ſeither gingen die Aktien leer aus. Ende 1904 war ein Verluſt von M. 451 698 ausgewieſen worden. Vorbereitung zur Verſtaatlichung der Pfalsbahnen. Eine Revi⸗ ſton der pfälziſchen Bahnen wurde im Auftrag des Verkehrsmini⸗ ſteriums durch eine ſtaatliche Kommiſſion vorgenommen. Von der Kommiſſton wurde das Augenmerk hauptſächlich darauf gerichtet, daß ſeitens der Pfälziſchen Bahnen der fuſionsmäßigen Verpflich⸗ kung, die ſämtlichen Bahnanlagen mit dem rollenden Material und allen ſonſtigen Zubehörungen bis zur Uebergabe an den Staat in gutem, vollſtändig betriebsfähigem Zuſtande zu erhalten, bisher entſprochen worden iſt und insbeſondere auch weiterhin bis zur Verſtaatlichung ungemindert entſprochen wird. Es wurden die Inventarien und deren Zuſtand durch Stichproben geprüft, die Be⸗ tricbsmittel ſoweit tunlich beſichtigt, desgleichen die Bahnhof⸗ und güterdienſtlichen Anlagen auf Schienenlage, Unterhaltung des Oberbaues, der Signale, Stellwerke, Wegbrücken, der Gebäude und dergleichen unterſucht. Es wurden verſchiedene Strecken bereiſt, der Werfthafen und der Zollhafen in Ludwigshafen, das Gebäude einen neuen Rangierbahnhof bei Kaiſerslautern, die Bahnhöfe Homburg, Neuſtadt, Hochſpeher ete. und die maſchinellen Ginrich⸗ fungen der Schiffsbrücke in Speyer beſichtigt. Die Kommiſſion hat faſt alle Einrichtungen in gutem und betriebsfähigem Zuſtande be⸗ funden; ſie wird bis zum Jahre 1909 alljährlich die Beſichtigungen kwiederholen. Ihre Aufgabe beſteht auch darin, alle diejenigen An⸗ vegungen zu geben, welche notwendig ſind, um den möglichſt glatten Bollzug der Verſtaatlichung vorzubereiten. Der Pfülziſchen Ludwigsbahn iſt die Genehmigung zur Aus⸗ ßabe von 3½proz., von 1912 innerhalb 57 Jahren zu amortiſieren⸗ den Schuldberſchreibungen im Betrage von M. 4 783 000 erteilt worden. Die Akt.⸗Geſ. für elektrotechniſche Unternehmungen in München erzielte in 1905 einen Ueberſchuß von M. 10 070(M. 186 927), die(wie i..) zu Abſchreibungen auf die Unterbilanz verwendet werden.(Ende des Vorjahres M. 145 764 Unterbilang bei Mark 2 Millionen Grundkapital.) Die Süddeutſche Rückverſicherungs ⸗Aktiengeſellſchaft München ergzielte im Jahre 1905 21987 M. Reingewinn; hiervon werden 2198 M. der Kapitalrücklage überwieſen und 19 788 M. vorge⸗ tragen. Der Schaden in San Francisco ſteht ziffernmäßig noch nicht feſt, dürfte indes durch den guten Verlauf des Geſamtgeſchäfts ausgeglichen werden.(Der Abſchluß für 1904 ergab einen Verluſt von 1 109 231., wovon 884 843 M. aus der Kapital⸗ und Son⸗ derrücklage gedeckt und die verbleibenden 224 388 M. vorgetragen wurden.) Neue Kölner Stadt⸗Anleihe. Nachdem die deutſchen Bank⸗ Inſtitute, wie wir bereits berichteten, der Stadt Köln eröffnet haben, daß ſie Angebote auf eine 3½proz. Anleihe wegen der Verfaſſung des Geldmarktes abzugeben nicht in der Lage ſeien, beſchloß die Stadterordneten⸗Verſammlung, Angebote auf 36 Millionen Mark Aproz. Anleihe einzuziehen und als Tag der Eröffnung der Angebote den 25. Juni 1906 feſtzuſetzen. Helivs, Elektrizitäts⸗Akt.⸗Geſ. in Lig. in Köln. Die Verwal⸗ kung beſchloß, eine erſte Teilzahlung an die Inhaber der Schuldverſchreibungen und an die Bankengläubiger zur Verteilung zu bringen. Dieſe erſte, vom 1. Juli ab zahlbare Liquidationsrate wurde auf im ganzen 8½ Proz. feſtgeſetzt und wird in dieſer Höhe an die Bankengläubiger auch verteilt werden. Dagegen ſollen die Beſitzer der Schuldverſchreibungen nur 7½ Proz. erhalten, 1 Prog. des Betrages der Schuldverſchreibungen aber, gleich rund 150 00⁰ Mark, ſoll zum Rückkauf von Schuldverſchreibungen verwandt werden. Die Holzſchuh⸗ und Pantoffelherſteller der Lauſitz erhöhten die Preiſe um—10 Pfg. für das Paar infolge der ſteigenden Holg⸗ und Lederpreiſe. Von dentſchen Brennereien wurden im Mai an Alkohol her⸗ geſtellt 376 774 Hktl.(i. V. 302 911 Hktl.). Davon wurden zur ſteuerfreien Verwendung abgelaſſen 156 542 Hektl.(i. V. 113 123 Hektoliter), darunter vollſtändig denaturiert 119 214 Hektoliter 1187 380 Hktl.). Am Schluſſe des Berichtsmonats verblieben unter Steuerkontrolle 1 654 242 Hktl.(1 285 588 Hktl.). Mit Anſpruch auf Steuerfreiheit wurden ausgeführt 21 412 Hktl. Alkohol roh und gereinigt und an Branntweinfabrikaten 632 Hktl. Vom Stahlwerksverband. Aus dem in der Beiratsfitzung des Stahlwerksverbandes erſtatteten Geſchäftsbericht iſt folgendes zu entnehmen: Seit dem im Mai erſtatteten Geſchäftsbericht ſind weſentliche Aenderungen in der geſchäftlichen Lage nicht feſtzuſtellen. Die Werke ſind nach wie vor außerordentlich ange⸗ ſpannt. Der abſolute Mai⸗Verſand bleibt nur wenig hinter dem ſeither höchſten Verſand im März zurück, übertrifft jedoch pro Arbeitstag noch den des Monats März. In Halbgeug wird die Nachfrage des Inlandes von Tag zu Tag drängender. Die Werke können den Anforderungen kaum mehr nachkommen. Für das vierte Quartal liegen bereits zahlreiche Anfragen vor. Der Auß⸗ landsmarkt iſt feſt. Wie berefts früher berichtet, iſt im Intereſſe der Inlandskundſchaft das Auslandsgeſchäft für das dritte Quartal ſeit Monaten eingeſtellt. Geſchäfte für das vierte Quartal werden nur in beſchränktem Umfange hereingenommen. Es werden dabei reiſe erzielt, die dem heutigen Inlandserlöſe faſt überall gleich⸗ kommen. In Eiſerbahnmaterial iſt den Werken volle Beſchäftigung bis zum Ende des Jahres getwährleiſtet. Beſonders große Anfor⸗ derungen ſtellt das Inland. Doch auch auf dem Auslandsmarkte hält die lebhafte Bewegung an. Anfragen laufen in umfangreicher Menge ein und größere Objekte werden zu guten Preiſen herein⸗ genommen. Es könnten noch größere Quantitäten abgeſchloſſen werden, wenn dem Wunſche nach kurzen Terminen entſprochen wer⸗ den könnte. Infolge der großen Inlandsanforderungen wird jedoch hiervon abgeſehen. Im Formeiſengeſchäft nehmen die Speziftka⸗ Bonen und Verſendungen zu, ſodaß der Verſand im Mai der bisher größte Monatsberſaud iſt. Die per drittes Quartal herausgegebenen Mengen find zu den erhöhten Preiſen abgeſetzt worden, wobei die Verkaufsmenge in normalen Grenzen gehalten wurde, um jede Spe⸗ ion zu bderhindern. Die diesjährige Bauſaiſon verſpricht alſo ſehr befriedigend zu werden. 0 An Wechſelſtempelſtener wurden vereinnahmt im Reichspoſt⸗ gebiet für Mai M. 1 209 146(i. V. M. 1184 744 und ſeit 1. April 1 2 807 964(M. 2 230 465), ferner im ganzen Reiche Mark 844 390(M. 1 808 173) bezw. M. 2 575871(N. 2 480 578) unt int Oberpoſtdirektionsbezirk Frankfurt M. 55 056.(M. 41 145) begw. M. 98 048(M. 79 642). Die Br. Schwartz, Speyer— 180.— Schadenregulterung in San Francißco. Sechzig Feuerver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaften bieten in San Francisco den Verſicherten 75 Prozent, vierzig zahlen voll, während zwanzig Geſellſchaften noch keine Entſcheidung getroffen haben. Die größeren Geſellſchaften zahlen durchweg die volle Verſicherung. Mannheimer Effektenbörſe vom 15. Juni.(Offizieller Bericht.) Im Verkehr ſtanden heute: Elefantenbräu⸗Aktien vorm. Rühl, Worms zu 102 pCt. und Dingler'ſche Maſchinenfabrik⸗ Aktien zu 119 pCt. Höhere Notierungen erfolgten noch bei Badiſche Aſſekuranz⸗Aktien: Kurs 1435 G. und Würzmühle, Neuſtadt 137 G. Uebriges ziemlich unverändert. Obligatlonen Pfandbriefe⸗ 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk, 1902 100.50 bz u. Seetransvort 101.— G 3½„„„ alte M. 95.80 b4½½ Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 104.25 B 3½%„„„ unk. 1904 95.70 bi4% Br. Klemnlein, Heſdlbg. 101.50 G 6½„„ Kommunal 97.50 baſ5% Bürg. Braubaus, Bonn 102.78 G Städte⸗Anlehen. 4% Herrenmühle Genz 100.— G 3½ Freiburg J. B. 98.50:4½% Mannß. Dampf⸗ 57¼% Heideſbg. v. J. 1903 97.80 be ſchleppſchiffabrts⸗Geſ. 102.10 C 30% Karlsruhe v. J. 1896 87.40 b34¼½½%½ Mannh. Lagerhaus⸗ 3½% Laßr v. J. 1902 97.— b Geſellſchaft 102.—0 4½% Ludwigshafen 100.50 C4½% Oberrz⸗EClektrizitäts⸗ 4%„ 100.— C werke, Karksruhe 86.— D 440„v. 1900 100.— C4½% Vfälz, Camotte u. 9 60%%6e 97.50 B Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 102.—G 470 Mannh. Oblig. 1901 100.80.4½ſe Ruſſ..⸗G. gellſtofff. 0 8„—„ 1885 97.60 B] Waldhof bei Pernau in 3%„„ 1888 98.— Lipland 101.50 G 3155„ 1895 98.—604½%% Speyrer Braubaus %5„ 1898 97.50 B[.⸗G. in Speyer 101. G Bi„„ 904 3¼% Pirmaſens unk. 1905 81½%% Wiesloch v. J. 97.30 B04½ Speyrer Ziegelwerke 102 10 G 98.—.4½¼%½ Süldd. Draßtinduſtr. 101.28 G 98.25 G4½%% Tonw. Offſtein.⸗G. ö 2½%% Akt⸗Geſ., Setlindu⸗ 1% Selftolſabr Welg 1104856 Gef.ſ. Offfabr aldho ſirle rück. 105 9% 104.25 G Akftien. Banken. Brief Geld Badiſche Bank—.— 188.— Gewbk. Speyer 50% E—.— 128.25 Brief Geld .Ritfer, Schwez. 28.— „ S. Weltz, Speyer 95.50—.— —.— Pfälz. Bank— 101.500„ 2 Storch. S.„ 104— 108.— Pfälz. Hyv.⸗Bank 198.——.— Werger, Worms 108.——. Pf. Sp.-u. Kdb. Land.—.— 140.—Normſ. Br. v. Oertae—— 90.— Nbeſn. Kredibank—. 148.50Pflz. Preßh. u. Sptfbr. 188.——.— Rhein. Hyp.⸗Bank 19880—.— Transvort Südd. Bank 119.— 118.75 u. Verſicherung. Eiſenbahnen B..⸗G. Röſch. Seetr.—.. 89.— Pfälz. Ludwiasbahn—.— 284.50 Nannh. Dampfſchl. 72.——.— „Maxbahn 149.——.—-„ Fagerbaus 96.—.— 405 Nordbahn 141.——. Mitverſ. 465.— 5—* 80.—- ecurr.—— dan ee ee 8 Continental. Verſ*„—.— 495.— Chem. Induſirſſe. Mannh. Verficherung 575.— 565.— .(g. f. chem. Induſtr.g.50 Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 510.— Bad. Anti. u. Sodafbr. 457.50—.—Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 725.— Chem. Fab. Goldenbg. 1885— Induſtrie. Verein chem abrifen——.⸗G.. Seilinduſtrie 184.——.— Verein D. Oelfabriken—— 188.— Wſt..⸗W. Stamm 240.——.— Dingler'ſche Mſchfbr. 5 110.— 5 Vormg 106.— Emaillirfbr. Kirrweil.—.— 0 Brauereien. Bad. Brauerei Binger Aktienbierbr.—— Durl. Hof om. Hagen Eichbaum⸗Brayeret Elefbr. Rühl, Worms Ganters Br., Freibg. Kleinlein, Heidelberg e Meſſerſchmitt udwigsh. Brauerei Maunh. Aktlenbr. 144.——. Pfalahr. Geiſel, Mohr 52.— Brauerei Sinner 242. Br. Schroedl, Holbg. 222.— —.— arlsx. Maſchinenbau 280.——.— jähmfbr. Haid u. Neu—.— 282. oſth. Cell.⸗u. Papierf. 246——.— Mannh. Gum u. Asb.—.— 120.50 erein Freib. Ziegelw.—.— 177.— „Speyr„—.— 70.— ürzmühle Neuſtadt—.— 137.— Zellſtofffabr. Waldhof 307.——.— uckerfbr. Waghäuſel 106.——.— 3 Zuckerraff. Mannh.—118 75 Berliner Effektenboͤrſe. Berlin, 15. Junt.(Schlußkurſe.) 1 Ruſſennoten 2165.90 91555 Lombarden Ruſſ. Anl. 1902 78 80 76.70 Canada Paeifie 31½% Neichsanl. 99.40 99.60 Hamburg. Packet 30% Reichsanleihe 87.70 87.60 Nordd. Lloyd 40% Bad. St.⸗Anl. 102.25—.— Dynamit Truſt 81½ B. St. Obl. 1900 9850 88.50 Licht⸗ u⸗ Kraftanl. 3½% Bayern 98.50 98 40] Bochumer 2 40% Heſſen 98.60 Konſoltidation—.— 90% Heſſen 85.25 Dortmunder 30% Sachſen 70 86.90 Gelſenkirchner 4% Pfbr. Rh. W. B. 100 70 101.— Harpener 5% Chineſen 101 50 101.25 Hibernia⸗ 40% Italtener—.——..]Hörder Bergwerke 4½ Jananer(neu) 95.40 95.10] Laurabütte 1860er Loſe 160 75 159.60 Phönix 4% Bagtad⸗Anl. 80 40 89.25 Ribeck⸗Montan Kreditaktten 209 90 209 70 Wurm Nevier Berk.⸗Märk. Bank 164 90 164.70] Anflin Treptow Berl. Handels⸗Geſ, 171.— 171.40 Braunk.⸗Brit. 224. Darmſtädter Bank 140 20 189.90] D. Steinzeugwerke 242 20 242.— Deulſch⸗Aſiat. Bank 186.80 186.50 Düſselborfer Wag. 321.— Deutſche Bank(alt) 286 40 266.— Elberf. Farben— 544.— 7„ 0—] Weſtereg. Alkalſw. 236.20 Dide-Kommaudll⸗ 184.— 183.50 Wollkämmerel⸗Akt. 161.20 Dresdner Bank 15840 158.40] Chemiſche Charlot. 217.— 216.— Rhein. Kreditbank 143.10 148.10 Tonwaren Wiesloch 160 20 Schaaffh. Banko. 158.50 158.10] Zellſtoff Walbhof 305— Läbeck⸗Büchener 19 Celluloſe Koſtheim 244— Staatsban—.— 145.— Rütigerswerken 146 20 rivat-Oiscont 3½ 5 W. Berlin, 15, Juni.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktten 210 10 209.40J Staatsbahn 145 40 146.20 Diskonto Komm 188.70 188 70J Lombarden 83.70 35,10 [Privattelegramm des Genexal⸗Anzeigers.) *Berlin, 18. Juni. Fondsbörſe. Der günſtige Bericht des deutſchen Stahlwerkverbandes und die großen Abſaßziffern des Kohlenſyndikats hatten anfänglich einige Beſſerungen für einzelne Eiſen⸗ und Kohlenwerte zur Folge. Im übrigen war die Haltung bei behaupteten Kurſen meiſt ruhig. Lebhaftes Ge⸗ ſchäft bei ſteigenden Kurſen entwickelte ſich aber in Baltimore⸗ aktien auf Newyork und für Lombarden auf Wien. Laurahütte ſetzte mit einem Abſchlag vo. 1½ pCt. ein. Ruſſenwerte waren ſchwach und ermatteten in der Folge weiter auf die Nachricht —.— —.— 243 70 145.70 ——.— über die Dumaberhandlungen. Dies gab ſpäterhin Grund füt eine Verſtimmung der geſamten Tendenz. Paketfahrt gaben nach ſauf Hamburger Meldungen von Herabſetzungen der Zwiſchen⸗ decks⸗Preiſe. Die anderen Schiffahrtsgeſellſchaften wurden hier⸗ durch gleichfalls ungünſtig beeinflußt. Meridionalbahn, türkiſche Loſe und Baltimore⸗Aktien behauptet. Deutſch⸗Luxemburger verloren 2 pCt., Dortmunder Union gewannen 1½ pCt. gegen geſtern. Die Abſchwächung machte bei Beginn der zweiten Börſenſtunde weitere Fortſchritte. Ruſſenbank verloren 23% pt. gegen geſtern. Im weiteren Verlaufe trat Erholung ein, welche die geſamte Haltung beſſerte. Dortmunder Union ſtellte ſich 2½ pCt. über den geſtrigen Schlußkurs. Tägliches Geld 3½% pCt. und darunter. In Rückwirkung der kräftigen Aufwärtsbewegung von Dortmunder Union beſſerten ſich ſchließlich Eiſen⸗ und Kohlen⸗ aktien etwas. Lombarden holten den teilweiſen Kursabſchlag auf lebhafte ſpekulative Käufe wieder ein. Ruſſen ſchwach. In dritter Börſenſtunde ruhig, nur Lombarden lebhaft. In⸗ duſtriewerte des Kaſſamarktes eher feſt. Pariſer Boͤrſe. Paris, 15. Junk. Anfangskurſe. .% Rente 98.35 98 20 Türk. Looſe—— Maliener———.—[Banque Ottomane 677— 672— Spanier 96.80 97.—Rio Tinto 1695 1678 Türken unif. 96.65 96 85 Tondoner Effektenboͤrſe. London 15. Juni.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 o% Reichsanleihe 86.— 86— Southern Paeifte 67%½ 67¼ 5% Chineſen 102½ 102½ Chicago Milwaukee 185½ 187 4½ e% Ehineſen 99.— 98“/ Denver Pr. 91½% 91— 25%/% Conſols 891/ 89—Atchſſon Pr. 106½ 106½ 4% Italſener 104⸗/ 104⸗/.] Lonisv. u. Naſhu. 152½ 151½ 4% Griechen 58½ 535%æ Unjon Paoiſie 155/ 153% 8%e Portugieſen 72— 72— Unit. St. Steel com. 41½ 40%½ Spanier 96½ 96./]„„„ pbpref. 109— 109f D Türken 95% 951½ Eriebahn 2 47— 45˙½ 4% Argentinſer 89 892¾] Tend.: uneniſch. 3% Mexikaner 86½̃ 36%¾ J Debeers— 177/% 4% Japaner 92½ 92/ Chartered 17 1 Tend.: unentſch. Goldftelbs 4%%½ Ottomanbank 17— 17—] Randmines 66%f ¾b0˙ Rio Tinto 67˙% 66% Eaſtrand 8 Braſilianer 90½ 90½% Tend.: unenlſch. Berliner Produktenboͤrſe. * Berlin, 15. Junf.(Produktenbericht.) Der heutige Markt bot einen dem geſtrigen entgegengeſetzten Anblick. Schönes Wetter, flaues Amerika und Beilegung des Ausſtandes in Niko⸗ lajew hakten die Verkäufer für Weizen und Roggen herausgelockt. welche jedoch nur unter ſtarken Konzeſſtonen ſich ihrer Ware entledigen konnten. Relatib am beſten behauptet war Juli⸗ roggen, da das ruſſiſche Angebot teurer bleibt. Hafer war durch die gleichen Motive beeinflußt wie Weizen und Noggen und daher ebenfalls matt. Nüböl konnte die anfängliche Schwäche über⸗ winden, und den geſtrigen Preisſtand behaupten. Wetter: ſchön. Berlin, 15. Junt.(Telegramm)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. Wei gull 189 36 188.76 Mais: per Jult 10235 103— per Ju 5 28 183.7 ats per Ju 2— 19 8 Sept. 180.— 178.50 8 Septbr.— „ Dezbr. 181 25 180.500„ Roggen per Juli 159 50 161.— Rüböl per Oktbr. 52.70 53,10 „ Sept. 157.25 157„ Dezhr. 58.40 58.80 „ Dezbr.——158—„ Juni 51.— 5190 Hafer per Juli 185.50 164 75 Spiritus 79er loeo— „Septbr. 158.50 158.25 Weizenmehl 24.75 24.78 ———.— IMRoggenmehl 1. 21.70 21.80 Bubapeſt, 15. Junt.(Telegramm.) Geteeldemarkt. 13. 15. Weſzen per Okt. 15 92 15 94 feſt 16 00 16 02 feſt „„ Abpril 16 46 16 48 16 50 16 52 Roggen per Mai———.— feſt 18 16 13 18 13 32 13 34 Hafer per Mat———— feſt Okt. 13 54 13 56 13 80 13 82 Mais per 1284 13 86 feſt 12 92 13 94 ſtetig „„ Sept. 13 00 13 02 13 06 13 08 5 „ Mai 1138 1140 1182 11 84 Koßlraps p. Aug. 29 00 29 20 ſtetig 20 10 209 80 ſeſt Wetter: Regen. Liverpool, 15. Juni.(Anfangskurſe.) 18. 15. Weizen per.06%8 ruhig.07— ſtetig 9400 Sept.07½.076/ Mais per Jult.07% ruhig.07/ xuhig 5.06%½.06% Franffurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des Geueral-Anzeigers.) * Frankfurt, 15. Juni. Fondsmarkt. Der geſtrige Situationsbericht des Stahlwerksverbandes machte guten Ein⸗ druck, umſomehr die Werte noch außerordentlich ſtark angeſpannt ſind und den Anforderungen kaum nachkommen können. Ebenſo zahlreich ſind die umfangreichen Beſtellungen. Die Abendbörſe zeigte bereits feſtere Haltung, aber die erwartete lebhaftere Stimmung blieb aus und kam in den Kurſen nicht weiter zum Ausdruck. Die Erhöhung des Privakdiskonts und der Rückgang det Ruſſenwerte hemmten den Geſchäftsverkehr. Die letzteren etlitten auf die weiteren ungünſtigen Nachrichten aus Rußland an den Kurſen Einbußen. Eme flaue Stimmung war nicht zu bemerken, doch hielt ſich die Spekulation in engen Grenzen. Banken ſchwächer. Montanwerte bei Eröffnung behauptet, mach⸗ ten ſpäter einer ſchwächeren Tendenz Platz. Bahnen behauptet. Lombarden auf Wien abgeſchwächt. Baltimore and Ohio trotz der regen Nachfrage und Steigerung an der Newyorker Börſe wenig verändert. Der Induſtriemarkt lag teilweiſe ſchwächer. Der Fondsmarkt lag mit Ausnohme von Nuſſenwerken ſtill. Deutſche Anleihe behauptet, trotzdem der Reichsinvalidenfonds ſeine Verkäufe fortſetzt. Schiffahrtsaktien abgeſchwächt. Für einzelne Prioritäten beſtand Nachfrage. Im weiteren Verlaufe Disktontokommandit und Kreditaktien ſchwächer. Lombarden ſchwankend, aber beliebt. Die Börſe ſchloß bei behauptetet Tendenz. Nachbörslich notierten Kreditaktien 209,90, Diskonto 188,80, Lombarden 34,60— 84,20— 85 bei lebhaften Umſätzen. Reichsbank⸗Diskont 4% Prozent. 8. Seite. Arannheim, 15. Junt We 1 kurz 168.82 168.78 81.20 81.15 81.40 81.35 20.460 20.465 Amſierdam Belgien Italien London 1 Sinatspapfere⸗ 18. 15 99.70 99.40 87.55 87.k 99.60 87.75 102. 40 i Reichsank blor konſ. St.⸗Anl 4 bab. St. 81½ bad.-St.⸗Obl. fl 61/. 5N. 31% 90. 4 bayer...⸗A. 5% bo. u. Allg.⸗A. ** 103.20 85.30 86.70 —— 4 Heſſen 8 Heſſen Sachſen 81½% Mh. Stadt⸗A.05 B. Aus länd iſche. 4Ag..Gold⸗A.1887 4½ Chineſen 1898 5 Egypter unifizirte Mexikaner äuß. inn 86.60 97.50 106.20 102.50 70.40 96.50 103.— 102.50 70.75 chſel. 31. 81.366 81. 81.416 81.8 85.216 16.27 Caris kurz Schweiz. Plätze„ Wien Napoleonsd'or Privat⸗Diskont A. Deutſche. 135 100.85 99.50 52.3ʃ 100.70 15 108.80 94.15 104.80 100.60 100.60 69.70 Tamaulivaß Bulgaren 16%/0 Griechen 1890 5 italien. Rente 41% Oeſt. Silberr. 44f5 Papierr. Oeſterr. Goldr. 8 Portg. Serie 1 3 dto. 1II 4½ neueRuſſen 1905 4 Ruſſen von 1880 4 ſpan. ausl. Rente 4 Tſürten v. 1903 4 Türken unif. 4 Ungar. Goldrente 4„ Kronenrente Verzinsl. Loſe. 3 Oeſt. Loſe v. 1860 160.20 160.50 Türkiſche Loſe 146.— 100.70 69.95 70.50 90.05 77.50 97.40 88.80 88.95 95 90 5 95.90 95.45 Bergwerks⸗Aktien. 252 50 129.75 207.60 156— 219.— Bochumer Buderus Concordia Deutſch, Luxembg. Friedrichsh. Bergb. Gelſenkirchner Alktien deutſcher 5 eudwh.⸗Bepbacher 234.90 Pfälz. Maxbahn 148.— 148.— do. Nordbahn 139.70 139.60 Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 140.10 139.80 Hamburger Packet 163.30 161.— Nordd, Lloltd 128.10 127.10 uunß Staateb 145.80 145.50 234.70 auslän 247— 239.— 238— 129.50 128.70 215.90 Harpener Hiberniag Weſterr. Alkali⸗A. Oberſchl. Eiſenakt. Ver. Königss Laura 245.70 241.60 Roßleben 110.— 110.— diſcher Transport⸗Anſtalten. Oeſterr. Süd⸗Lomb 33.80 Oeſterr. Nordweſtßÿb.— 1 Lit. B. Gotthardbahn Ital. Mittelmeerb. „Meridionalbahn 162.— 162— Baltim. Ohio 110.20 112.30 Pfandbrieſe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% yrk. OHyp,⸗Bfdb. 100 80 100.80 47% F. K. B. Pfobr.05 100.90 100.90 400 1910 101.10 101. 50 5 G. db, 101.50 101.5 25 97.50 97.40 15 We. Bod.⸗Fr. 94.50 94 50 4% Gtr. BSd fveug 100.,50 100.50 40 75 unk. 05 101.38 101.30 dbr..0 unk. 5 101.90 101.90 dbr..08 5 unk., 12 102.60 102 60 1 85 fdbr. v. 86 89 lt. 94 95.— 95.— 81½% 5 93/06 95.— 95.— 4%„ Com.⸗Obl. .01, unk 10——.— 8„ Com.⸗Obl. 80.87, unk.91 98.30 98.— 8%„Com.Obl. v. 96706 98.30 30 1 f 158 Bidb. unk. 09 1000 12 101 als Frühſtück für Sch wohltuenderes Getränk. db. unk. 14 101.80 101.8 35/ 15 102.50 102, 99 3˙„ 85„„ 14.100.— 190.— 6½%%„„ 08 9490 94.90 31%%„ 12 86.95 96.50 3295 Pr.ge d br.⸗Bk.⸗ 0 Kleinb. b 04 96.— 96.— 3½ Pr. Pfobr.⸗Bk, 7 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom⸗ Obl. unkündb. 12 99— 99 50 40% Rh. H. B. Pfb. 02 100. 50 10050 40%„ 1907 100.55 100.50 „ 1912 102.25 102.25 alte 95.80 95.80 95.70 95.70 97.— 97.— 97.50 97.50 1* „—„ 5 * 310 geh. 8. 4% Rhein. Weſtf. .⸗C.⸗B. 1910 101.60101.60 4% Pf. B. Pr.⸗Obl.—.— 100.60 3¹%0 Pf. 5875 Pr.⸗O⸗; 96.50 %½1 tal. ſttl.g. E. B. 72.55 72.50 Mannh. Nerf. 580.— ausens üler und Schülerinnen General⸗Anzeiger. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 106.40 105.—El tr.Geſ. Schuckert 133.— 130 10 Eichbaum Mannh. 158.— 156.— Allg..⸗G. Slemens 196.50 194.— Mh. Akt.⸗Brauere. 143.— 143.— Ver. Kunſtſeide 417.— 410— Parkakt.„Zweibr. 118.— 118.— Lederw. St. Ingbert 53.— 54— Weltz z. E 94.— 94.—Spicharz 113.— 113— Cementw. Heidelb. 145 30 144.— Walzmühle Ludw. 198.50 19850 Cementf. Karlſtadt 124.45 123.50 Fahrradw. Kleyer 337.60 334.30 Bad. Anilinfabrik 457.80 453.50Maſch. Arm. Klein 111.75 111.75 Ch. Fbr. Griesheim 259.75 259.50 Maſchinenf. Baden. 205.50 205 50 Pfälz. Nähmaſch. 141.— 140.50 Dürrkopp 422.50 418— Höchſter Farbwerk 399.— 396.25 Maſchinf. Gritzner 219.50 218 70 Verein chem. Fabrik 324.50 823.— Schnellprf. Frkthl. 189.— 189 75 Chem. Werke Albert 374.50 372.— Oelfabrit⸗Aktien 138.— 138 50 Accumul.⸗F. Hagen 222.— 222.— Setlinduftrie Wolff 133.— 132— Acc. Böſe, Berlin 86.50 86.— Lampertsmühl 91.— 89.75 Allg. Elk⸗Geſellſch. 224.50 223 50 Zellſtoff Waldhof 308,75 305— Lahmeyer 150.— 147.75 Südd. Immob. 121.80 120 70 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien Badiſche Bank 133— 133.— Oeſterr.⸗Ung. Bank 119 60 119 40 Berl. Handels⸗Geſ. 172.— 171.90 Oeſt. Länderbank 110 80 110 40 Comerſ. u. Disk.⸗B. 121.— 121.40 Kredit⸗Anſtalt 210 80 209 90 Darmſtädten Bank 141— 139.40 Afälniſche Bank 101.60 101.50 Deutſche Bank 236.50—.— Pfälz. Hyp.⸗ Bank 197 30 197— Deutſchaſiat. Bank 185 50 186.50 Preuß. Hypothenb. 120.— 120.20 D. Effekten⸗Bank 112— 111.50] Deutſche Reichsbk. 155.40 155.30 Disconto⸗Comm. 184 20 183.30 Rhein. Kreditbank 143.50 143.50 Dresdener Bank 159.10 158 30 Rhein. Hp. B. M. 198 80 198— Frankf. Hyp.⸗Bank 206 80 206 30 Schaaffh. Bankver. 159,85 158.50 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 157 40 15730 Südd. Bank Mhm. 119— 119— Nationalbank 127.— 12690 Wiener Bankver. 141.80 140.50 Bantk Ottomane 138.50 133.70 Frankfurt a.., 15. Juni. Kreditaktien 210.20, Staats⸗ bahn 145.50, Lombarden 35.—, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 95.70, Gotthardbahn 197.50, Dis sconto⸗Commandit 183 80. Laura 241.75, Gelſenkirchen 220.30, Darmſtädter 139.50 Handelsgeſellſchaft 171,50, Dresdener Bank 158.80, Deutſche Bank 236.30, Bochumer 253— Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 209.90, Staatsbahn 145.50, Lombarden 34.60, Disconto⸗Commandit 188.20, CCEPPPPPGCGGGTbTTPTTPTPTGCTGTCTCTGTCTGTfTfT'TTPT⅛TCT(kCXdTùç' m! Sport. .Sp. Herkomer Konkurrenz. Das Ergebnis des diesjährigen Herlomer⸗Bewerbes bedeutet den Sieg eines kraſſen Außenſeiters, an den vor dem Rennen im Forſtenrieder Park gewiß niemand gedacht hat. Der ſiegreiche Wagen iſt Fabrikat der Firma A. Horch U. Co. in Zwickau, einer ganz neuen Firma, die erſt etwa ſeit fünf Jahren Motorfahrzeuge baut. Der Triumph in der Herkomer Konkurrenz bedeutet für die bisher wenig bekannte Fabrik einen Erfolg in materieller Beziehung, dem gegenüber der errungene erſte Preis ein winziger iſt. Es iſt erfreulich, daß gerade eine der jüngeren einheimiſchen Fabriken bei der großen ausländiſchen Konkurrenz bewieſen hat, daß die deutſche Induſtrie der des Aus⸗ landes in jeder Weiſe ebenbürtig iſt. Noch ſchmeichelhafter für unſere Induſtrie erſcheint das Reſultat des Geſamt⸗Klaſſements bei der Berückſichtigung der zehn erſten preisgekrönten Wagen, die fämtlich Fabrikate deutſcher Firmen ſind; es erhielten die Firma Horch u. Co., Zwickau den 1. und 10., Benz Mann⸗ heim den 2. und., Mercedes(Daimler⸗Werke, Cannſtadt) den .,., 7. und., Opel⸗Rüſſelsheim den., und Uranus⸗Berlin den 9. Preis.— Der Fahrer und Beſitzer des ſiegreichen Horch⸗ Wagens iſt Dr. Rudolf Stöß, ein junger Rechtsanwalt in Zwickau, dem damit für ein Jahr die wertvolle Herkomer⸗Trophäe zufällt und als weitere Ehrengabe die Portraitierung durch Hubert von Herkomer.— Gegen dsseler fiafer-RaRad hat ſich nicht nur als wertvolles Kräftigungsmittel für ſchwächliche Kinder und Frauen einen Ruf erworben, ſondern wird neuerdings immer mehr öherer Lehranſtalten von vorſorglichen Eltern eingeführt. Dabei ſchmeckt Hauſens Naſſeler Hafer⸗Kakao, mit Waſſer und Milch gekocht, vorzüglich, iſt leicht verdaulich und hat in richten, durch welche die kleinen Wagen bedeutend waren. Es ſcheint aber ſhen jetz als ziemlich aus den Proteſten Folge gegeb— 12 bemer daß von den zehn preisgekrönten Wagen Den 3 Continental⸗ Gleitſchutzreif B im Vorteil geſchloſſen, Geß en waäre nocd eUn m ib den ner den en montiert waren, die, was Automobil⸗ 1 1 fung aubetrifft, eine Klaſſe für ſich zu bilden ſcheinen. *Zur Berliner Regatta. In einem ausführlichen Berichte über 1775 Verlauf der Grünauer Regatta ſchreibt der„Waſſerſport“ über die Teilnahme des Mannheimer Ruderklubs an der Regatta folgendes: Die Mannheimer Harren zeigten mit dem neuen Bugmanne nicht ganz die gute Zuſammenarbeit des Vor⸗ jahres, es erſcheint uns auch fraglich, ob Sattler je ein poller Erſatz für Erb werden wird. Ihre Arbeit machte diesmal, namentlich im Kaiſer⸗Rennen, nicht den flotten, friſchen Eindruck des ver⸗ gaugenen Jahres; außerdem ſchien der Mannſchaft das rauhe Waſſer nicht zu behagen. Es iſt aber gebührend anzuerkennen, daß ſie ihre Ruhe keinen Augenblick verlor und ſich während beider Rennen von Anfang bis u Ende pöllig gleich blieb. In techniſcher Beziehung hat ſich bei ihr nichts geändert. * Ein Stundenrennen, das am vergangenen Sonntag wegen Regens nicht abgehalten werden konnte, kam in München Mittwoch Abend vor etwa 10000 Zuſchauern zum Austrag. Robl legte in der Stunde 89 Kilometer zurück und ſtellte damit einen Weltrekord auf. Ebenſo verbeſſerte er ſämtliche Weltrekords von 10 Kilometer an, die der Holländer Dickentman kürzlich aufgeſtellt hatte. Das genoue Reſultat war: 1. Robl 89 Kilometer, 2. Dickentman 4 Runden zurück, 3. Darragon 10%½ Runden zurück, 4. Günther 12% Runden zurück. * Die Frühjahrs⸗Rennkampagne hat mit dem letzten Karls- horſter Meeting ihren Abſchluß gefunden, und man gewinnt nun⸗ mehr ein deutliches Bild über die 370 unſerer Herrenreiter. An der Spitze ſteht, wie die„Frkf. Ztg.“ berichtet, mit weitem Vor⸗ ſprung Herr M. Lücke mit 25 8 und 16 zweiten Plätzen bei 65 Ritten, dann folgt Lt. v. Roſenberg mit 13 vor Ll. v. Bachmayr und Et. v. Platen mit je 11 Siegesritten. Herr v. Wallenberg, der vorjährige Champion, ſtieg bisher nur 15mal in den Sattel, davon 5mal mit Erfolg. Bei den Berufsreitern ſcheint ſich ein ſcharfer Kampf um die Führung zwiſchen dem neu ins Land ge⸗ kommenen'Connor und dem Altmeiſter Warne zu entſpinnen. Mit dem glänzenden Reſultat von 26 erſten und 12 zweiten Plätzen bet nur 52 Ritten nimmt der Amerikaner gegenwärtig die erſte Stelle ein, während es Warne bei 84 Ritten auf 23 Siege und ebenſo viel zweite Plätze brachte. — en Veratiuvortlich: für Politik, Kunſt, Fauilleten und Vermiſchtes: Fritz Kaßler, 0 für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. u. b..: Direktor ſeruſt Müller. — ͤ————ñ * Für Säuglinge mit Magen⸗ und Darmkatarrhen muß als beſtes Nährmittel Kufekes Kindermehl empfohlen werden. Mit Ausſchluß der Kuhmilch den erkrankten Kindern gegeben, beſeitigt es die Magen⸗Darmkatarrhe durch Verhinderung der Darm⸗ gärungen, ohne daß das Kind während der Zeit, wo es keine Milch erhält, einer Hungerkur unterworfen wird, da Kufekes Kindermehl infolge ſeines reichen Gehaltes an Eiweiß⸗ und Mineralſtoffen zur ausſchließlichen Ernährung der Kinder vollſtändig ausreicht. Auch bei Neigungen der Kinder zu Blähungen und Verſtopfung bewährt ſich Kufekes eeeee gut, da es die Milch durch die feinflockigere Gerinnung des Käſeſtoffes leichter verdaulich macht. Nach über⸗ ſtandenen Magen⸗ und Darmkatarrhe empfiehlt es ſich, die Kuhmilch das Klaſſement ſind eine große Anzahl 5 8 n Proteſte gerichtet worden, die ſich im weſentlichen gegen die] mit Zuſatz von Kufekes Kindermehl weiterzugeben. 4506 Wertung bei der—— im————.— Bei Magen⸗ oder Darmleiden gibt es kein richtig verteiltem Verhältnis einen hohen Gehalt an Eiweiß, Fett, Kohlehpdraten und Nährſalzen, iſt alſo von hervorragendem Nährwert. Tauſende von Arzten empfehlen ihn deshalb ſtändig. Nur echt in blauen Kartons à 1 Mk., niemals loſe. 1424 2 Renffler füir 7i Junt. 3. Tapegier Paul Johs. Reſemann e. T. Maria Eliſab. Minna⸗ Auzug aus dem Slandesamts⸗Regiſter für die 1. Metallſchleifer Johaun Neuer e. S. Guſtab. 1. Händler Friedrich karl Steindach e. S, Iriedeich Stadt Maunnheim 1. Tüncher Auguſt Hofmann e. S. Joſef. Schleifer Wilhelm Arnold e. T. Eliſabeth. Mai Gebör ene 1. Kaufmann Salomon Geismar e. S. Fritz. Redakteur Heinrich Richard Schönfelder, e. S. Erich Walter. r 2. Buchbinder Rudolf Friedr. Berlinger e. S. Alb. Friedrich und 1. Fabrikarb. Moritz Kling e. S. Friedrich. 80. Fabrikarb. Peter Gärtner e. S. Ludwig. e. S. Walter Erwin. Schreiner Robert Meſch e. T. Frieda Anna. 29. 30. 80. 31. 28. 31. Meſſerſchmied Emil Konrad 7 30. 30. 315 1018 81. Kaufmann Heinrich Ludwig Maſchiniſt Joh. Thomas Fr Schloſſer Karl Gottfried St Schneider Paul Frieſe e. T — Dipl.⸗Ingen. Wilh. Seh. Schiltz e. S. Wilh. Müller e. T. Elſe Paula. Schreiner Johann Baptiſt Plecher e. T. Berta Margarete. öber e. S. Oskar. Rangierer Wilhelm Habich e. T. Wilhm. Eliſabet. Schuhm Gg. Leonhard Bieringer e. T. Sofie Thekla Pauline. e. T. Käthchen Auguſte. Inſtallateur Joh. Chriſtian Gerich e. T. Emilie. Kaufmann Hermann Boch e. Schreiner Daniel Leger e. S. Karl. Taglöhner Friedrich Wilhelm Huber e. T. Emilie. T. Anng. echer e. S. Jof. Wilhelm. Gertrud Wilhelmine. Jak. Friedr. Aug. Wagenführer Karl Ludwig Belſchner e. S. Alfred Armin Jean. Eiſendreher Joſef Lacombe e. S. Auguſt. Wagner Joh. Peter Huther e. S. Hans Julius. Bildhauer Valentin Rihm e. S. Erboin Ernſt. Zuſchneider Franz Volmerhauſen e. T. Gertrud Joſefine. GEiſendreher Wälh. Friedrich Wetzel e. S. Otto Willi. Schneider Alois Mai e. T. Anna Eliſabet. Schloſſer Julius Arnold Gantert e. S. Wilh. Julius. Ausläufer Joh. Leonhard Knuſt e. S. Walter Willi. Maurer Valentin Heitzmann e. T. Katharina. Fabrikarb. Friedrich Hacker e. S. Rudolf Robert. Kaufmann Heinrich Hamm e. S. Helmut Alb. Emil Heinrich. Kaufmann Karl Dußel e. T. Erna Maria Magdalena. 8 cn e 8 0 p e rds greeeee Herrſchaftskutſcher Sebaſtian Schmid e. T. Maria. Schloſſer Karl Behrens e. S. Karl Kurt. Schraubenſchneider Phil. Ludwig Zapfe e. S. Adam Georg. Mechaniker Willi Niemetſcheck e. T. Frieda Luiſe Wilhm. Müller Peter Schärf e. S. Peter Paul Ludwig. Former Chriſtian Wittemaier e. S. Karl. Buchbinder Friedrich Wilhelm Schmidt e. S. Oskar Leopold. Polizeikommiſſär Otto Leible e. S. Otto Clement Maximilian. Rechtsanwalt Karl Geiler e. T. Annemarie Charlotte. Ausl. Arnold Janſen e. S. Arnold. Eiſendreher Heinrich Scheid e. S. Arthur. Hilfswärter Franz Joſef 22 Senta Amanda. SEpONIR reinigt Alle M²etalle(mit Ausnaf hme von Gold und Silber) ohne sis an-· zugtreifen, ferner Porzellan, Holz, f Swailgeschirr, Marmor, Badewannen, SApoA-WERHRE oFEENR ACHH S e Nz-ll. elermipfeß Zlui raſchen Jeſeli haumg von . 1 a0 ee oe. Unentbehflich für Hotels, Oafes, Rost taurants, Küchecu. UVT11 e eees.* a0 ch AlVer ler delfe, Jane Joda oder sawsite Vezebmalerialen zur ace 5 Sehg F ‚ E lalbe Arbeit! 9———1 8J Nendend weizze Wöschel ſrösste Schonung der Ftoffe! „uerreichte Masehkraft!! prei ſon Scherfe! 255 er m Wanne anhe 64se ddaen, Wöällner- n allen besseren Geschäften zu haben. 25 Pig. pr. EId. — ieneene ere eeee Woennnee Wodonnement: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Durch die Poſt bezogen inel. Poſt⸗ aZufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Funſerate⸗ Die Kolonel⸗Zeile. 0 Pfg. Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklame⸗Zeile 60„ Expeditiun Nr. 218. Nr. 96. Bekanntmachung 0. Die Aushebung der Milltär⸗ pflichtigen betr. I. Zur öffeutlichen Keuntnis: Diediesjührige Aushebung der Militärpflichtigen des Aushebungsbezirks Maunheim ſindet vom 13. bis 27. Juni d. Js, jeweils vormittags 28 Uhr beginnend, im Saale der Reſtauration„Zur Kaiſer⸗ hütte“, Seckenheimerſtr. 1u dahier, ſtatt. Es haben zu erſcheinen, die beim diesjährigen Muſterungsgeſchäfte: à. für untauglich Erklärten, B. zum Landſturm Vorgeſchlagenen, e, zur Erſatzreſerve Vorgeſchlagenen, A, für tauglich Befundenen, e. bdie von den Truppenteflen abgewieſenen Ginjährig⸗Freiwilligen, ferner f. diejenigen Militärpflichtigen, welche ſich zur diesjährigen Vormuſterung nicht ge⸗ ſtellt haben. Der Tag, an welchem die einzelnen Militärpflichtigen zu erſcheinen 12 1 555 wird denſelben durch Ladung perſön⸗ lich bekaunt gegeben werden. Die Verbeſcheidung der Reklamationsgeſuche durch die verſtärkte Obererſatzkommiſſion findet jeweils an dem Tage ſtatt, an welchem über die körperliche Brauchbarkeit des in Frage ſtehenden Militärpflichtigen entſchieden wird. Es haben daher an dieſem Tage die Eltern des Reklamierten ſpäteſtens vormitiags 10 Uhr im Aushebungslokal zu erſcheinen. In denjenigen Fällen, in welchen zufolge der Aushebung mehrere Brüder gleichzeitig in den Militärdienſt gelangen, bezw. im Militärdienſt ſtehen würden, kann die Zurückſtellung des jüngeren ſpäteſtens 3 Tage vor dem Aushebungstermin beantragt werden. Die Militärpflichtigen haben pünktlich jeweils 72½ Uhr vormittags in reinem und nüchternem Zu⸗ ſtande im Aushebungslokale zu erſcheinen und ihre Militär⸗ papiere(Loſungs⸗ bezw. Berechtigungsſcheine) mitzubringen. Die ohne genügende Entſchuldigung Ausbleibenden werden gemäߧ 26 Z. 7.⸗O. an Geld bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen beſtraft, auch können ihnen die Vorteile der Loſung entzogen und ſie als„vorweg Einzuſtellende“ be⸗ handelt werden. Wer ſich der Geſtellung böslich entzieht, wird als un⸗ ſicherer Dienſtpflichtiger behandelt, er kann außerterminlich gemuſtert und ſofort bei einem Truppenteil eingeſtellt werden. Die durch Krankheit am Erſcheinen Verhinderten haben ein ärztliches Zeugnis einzureichenz dasſelbe iſt, ſofern Nr. 258 der ausſtellende Arzt nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramt⸗ lich beglaubigen zu laſſen. Maunheim, den 29. Mai 1506. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim: gez.: Eppelsheimer. in Mannheim. Volleingezahltes Actienkapital 70,000,000 Mark. feserven 15 000,000 Mark. Filialen in: Baden-Baden, Freiburg i.., Heidelberg, Kaiserslaulern, Karlsruhe, Konstanz, Lahr i.., Müſhausen i.., Offenburg, Strassburg i.., Zwel⸗ brücken.— Agenturen in: Neunkirchen(Reg. Bezirk Trier), Rastatt.— Depositenkasse in Bruchsal. Wir eröffnen laufende Rechnungen mit und ohne Oreditgewährung, besorgen das Incasso von Wechseln auf das In- und Ausland und stellen Wechsel, Checks und Accre- ditive auf alle Handelsplätze der Welt aus. Wir kaufen und verkaufen Mffeeten aller Art und termittehn den An- und Verkauf derselben zu den billigsten Be- dingungen. Wir führen provistonsfreis Oheckrechnungen und 7 5 für deren Benutzung die grösstmöglichen FVorteile und rleichterungen. Wir übernehmen Wertpapiere aller Gattungen zur sicheren Aufbewahrung,(auch in Kassenschrank⸗- Anlage, Saſe) und Werwaltungz und sind bereit, davon ddie Einkassirung der fälligen Coupons, die Revision verlosbarer Wertpapiere, die Einziehang gekündigter Obligationen, die Leistung ausgeschriebener Zahlungen uud alles sonst Erforder- liche zu besorgen- Desgleichen nehmen wir verschlossene Wertsachen in Verwahrung. Die bel uns hinterlegten Gegenstäude Werden in den feuer- festen Gdewölben unseres Bankhauses aufbewahrt und wir übernehmen dafür die Haftbarkeit nach den gesetzlichen Be- stimmungen. 2 Die Berechnung von Gebithren ist einer Veroinbarung vor- behalten. 58950 Vergebung von Entwäſſerungs⸗Arbeiten. No. 6898 I. Die Eulwäſſerung des Depothofes der elektriſchen Straßenbahnen an der Gutenberg⸗ ſoll öffentlich vergeben erden Die Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Tiefbau⸗ amt, Litera L 2 No. 9 zur Ein⸗ ſicht auf und können Augebots⸗ formulareund Maſſenverzeichniſſe von dort abgebolt werden. Angebote ſind verſiegelt und mit eniſprechender Aufſchtift ver⸗ ſehen, dem Tiefbauamt bis zun Montag, den 2. Juli 1906, bDormittags U1 uhr einzulleſern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa erſchie⸗ nenen Bieter ſtattfinben wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ ungsverhanblung eingehende Au⸗ gebote werden nicht mehr ange⸗ Die Aufſtellung vonßlaggen⸗ maſten und die Ausführung derzugehörigen Dekorations⸗ arbeiten für die Jahre 1906 und 1907 ſoll im Wege des öffentlichen Augebots vergeben werden. Augebote hierzu find ver⸗ ſchloſſen und mit entſorechender Aufſchrift verſehen dis ſpäteſſens Freitag, den 22. Juni l.., vormittags 11 uhr auf Zimmer 10 unterzeichneten Amts einzureichen, woſelbſt die Eröffnung der Angedote in Gegenwart etwa erſchlenener Bieter erfolgt. Angebotsformulare find in Zimmer s erhältlich. 12. Juni 1906. bauamt: Manuheim, de Stäbt. Ho Perrey. 30000/98 ouostan. an⁰α Fahndung. D III 2198./No. 48836, Am 10. Juni 1906, vormittags zwiſchen 9 und 12 Uhr lockte ein Unbekannter am hbieſigen Meßplatze ein 9 Jahre altes Mädchen an ſich und führte es den langen Rötterweg hinaus. In der Nühe der neuen Infanteriekaſerne legte er das Mädchen auf den Boden und nahm an ihm un⸗ züchtige Handlungen vor. Auf das Geſchret des Mädchens kam ein junger Maun hin⸗ zu und verfolgte den Täter, der gegen Waldhof zu lieſ. Der unbekannte Täter wird wie folgt veſchrieben: 20 Jahre alt, 1,65—1,/0 m groß, ſchlauk, dunkelblonde Haare, ebenſolcher Schnurr⸗ bart, blaſſes Geſicht, trägt blau und weiß geſtreifte Hoſe, graue Weſte, ſchwarze Joppe, grünes weiches Fllzhütchen mit ſchwarzer Feder. Befſondere Kennzeichen: auf der rechten Wange eine Warze. Es wird um ſachdienliche Angaben, die bei der Staats⸗ anwaltſchaft, Polizei oder Gendarmerie zu machen ſind, gebeten, Der junge Mann wird erſucht, ſich zu melden. Mannheim, 12, Juni 1906, Gr. Staatsanwaltſchaft: Link. 8804 Konkursverfahren. Nr. 5898. Das Konkursver⸗ ſahren über das Vermögen des Kaufmauns Ludwig Kolv in Mannheim wurde nach Ab⸗ haltung des Schlußtermins heute auigehöben. 8802 Mannheim, 11. Juni 1906. Der Gexichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 4: Rock. Boukurs⸗Herfahren. Nr 4788. In dem Konkurs⸗ verfahren über das Vermögen des Händleis Dagobert Roſen⸗ berger in Mannſein, K 2, 25, iſt zur Prüfung der nachträglich augemeldeten Forderungen Ter⸗ min anberaugt auf Samstag, 14. Juti 1906, vormittags 11 Uhr, vor dem Amtsgerichte bierſelbſt, 2. Skock, Zimmer Nr. 111. Mannhein, 11. Juni 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. 3: Nock. 8308 Bekanntmachung. Die amtliche Lehrer⸗ konferenz für den Amtsbezirk Mann⸗ heim betr. Nr. 1628. Die Ortsſchul⸗ behörden werden angewieſen, denHerrendvehrern zu eröffnen, daß wir dieſelben zur amt⸗ lichen Lehrerkonferenz ein⸗ laden. Dieſe wird für den hieſigen Amtsbezirk Donnerstag, 28. Juni d. J. in der Turnhalle des Volks⸗ ſchulgebäudes K 5 hier ſtatt⸗ finden und um 2 Uhr nach⸗ mittags beginnen. Mannheim, 13. Inni 1906. Gr. Kreisſchulviſttatur: Engel. 54877 Bekauntmachung. Lieferung von Bade⸗ mäſche betr. Nr. 21379 1. Die Lieferung von 2100 Badehandlüchern, 2864 Stück Badeſchürzen und 3240 Stück Waſchlappen ſoll im Submiſſionswege vergeben werden. Intereſſenten werden einge⸗ laden, ihre Angebote auf Liefe⸗ rung dieſer Ware mit genauer Angabe von Preis und Liefe⸗ rungsfriſt und unter Anſchluß von hochſtens zwei Muſtern jeder Sorte verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Bäde⸗ wäſchelieferung“ verſehen bis längſtens Samstag, den 23. Juni 1906, nach⸗ mittags 4 Uhr beim Rech⸗ nungskontrollbureau, Kaufhaus — Zwiſchenbau— 3. Stock, einzureichen. Daſelbſt liegen Stoffmuſter zur Einſicht offen und können die Angebolsformulare in Empfang genommen werden. Mannheim, 12. Juni 1906. .⸗Ni. 44508, Tab. D1, Nr. 2209. Das Gr. Amtsgericht hier hat ee hentigen folgendes ver⸗ ügt: Gemäß 8§ 24, Abſ. 1, R⸗Pr.⸗G. wird die von Gr. Stagtsauwalt⸗ ſchaft Maunheim mit Verfügung vom 12. Juni 1906 Nr. 44369 angeordneie vorläufige beſchlag⸗ nahme der Nr. 158 der hier er⸗ ſcheinenden„Volksſtimme“ be⸗ ſtätigt, da das in dieſer Nummer euthältene Gedicht„Das Blumen⸗ dyll“, eine hotaniſche Studie von Alfred Scholtz, den Tatheſtaud der§ 184, Z. 1, St.⸗G.⸗B. be⸗ gründet. 8805 Maunheim, den 18 Juni 1906. Gr. 1 Stagatsanwalt: Jungbanns. Bekauntmachung. Einſangen von Hunden in hieſiger Stadt beir. Nr. 70206 II. Zugelaufen und bei Lokomotſvführer Georg Roth hier untergebracht: „Ruſſiſcher Windhund, weiß mitgelben Abzeichen, männlichen Geſchlechts“. 8301 Mannhelm, den 9. Juni 1908. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Bekauntmachung. Erneuerungswahl in den Stiftungsrat des Eyangeliſchen Hoſpitalfondes betr. Nr. 21351 1. Bei der heute durch den Bürgerausſchuß vor⸗ genommenenceneuerungswahl für den Stiftungsrat des evangeliſchen Hoſpfttalfondes! wurde das ausgeſchiedene Mit⸗ glied, Herr Hermann Tepel⸗ mann, Poſamentier auf eine ſechsjährige Amtsdauer wieder⸗ gewählt. Ich bringe dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß die Wahlaklen 8 Tage lang zu Jedermanns Einſicht auf diesſeitiger aufliegen und daß etwaige Be⸗ ſchwerden oder Einſprachen gegen die Wahl binnen 8 Tagen von der Bekanntmachung an bei Großherzoglichem Bezirks⸗ amt oder dem Bürgermeiſter⸗ amt ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll mit ſofortiger Be⸗ zeichnung der Beweismittel angebracht werden müſſen. Mannheim, 12. Juni 1906. Oberbürgermeiſter Beck. 80000/505 Bekauntmachung. Ergänzungswahl in den der Friedrich Reiß⸗ Stiftung betr. In heutiger Wahltagfahrt des Bürgerausſchuſſes wurde für das verſtorbene Stiftungs⸗ ratsmitglied Herrn Gegeimen Kommerzienrat Heinrich Lanz deſſen Amtszeit bis Januar 1909 gedauert hätte, für die Reſtdienſtzeit Herr Stadtrat Joſef Battenſtein, hier, in den Stitftungsrat der Friedrich Reiß⸗Stiftung ge⸗ wählt. Bies wird mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis ge⸗ bracht, daß die Wahlakten acht Tage laig zur Einſicht der Wahlberechtigten im Kaufhaus, Regiſtratur Zimmer 110 auf⸗ liegen und daß etwaige Ein⸗ die Wahl in derſelben uner⸗ ſtrecklichen Friſt beim Bül ger⸗ meiſteramt anzuzeigen und unter Bezeichnung der Beweis⸗ mittel auszuführen ſind. Mannheim, 12. Juni 1906. Oberbürgermeiſter Beck. 30000/504 Sauter. Bekanntmachung. Schließung des Vades Neckauau betr. Nr. 20867 J. Wir bringen zur öffentlichen Keuntnis, daß das Volksbad Neckarau wegen vor⸗ zunehmender Reparatür- und Reinigungsarbeiten in der Zeit vom 2. Juli bis einſchlie lich 15, Juli d. J. geſchloſſen bleibt. Maunbeim, 11. Juui 1906. Bürgermeiſteramt: Mitter. Bekanntmachung. Der im Erdgeſchoß des ſtädtiſchen Gebäudes, I. 2, 9 an der Bahnhofſtraße liegende Laden mit 2 Nebenräumen iſt zu vermieten. Auskunft wird im Zimmer 1 Ses nommen. 36000/497 Luust.Stickerei 8 5 f leasic s wacher i Bürgermeiſteramt: W 8 85 von Hollander. Städt. Fochbaualnt: Eiſenlohr. Telephiom asog. 58180000%508 Hartmann. Perrey. 30000/833 Regiſtratur 116. Jahrgang. —— Pfälzische Bank, Mannheim. Actien⸗Kapital: Mk. 50 Millionen.— Reſerven: Mk. 9 Millionen. Hauptſiz: Ludwigshafen a. Rh. Niederlaſſungen in München, Frankfurt a.., Nürnberg, Kaiſerslautern, Bamberg, Worms, Zweibrücken, Pirmaſens, Spehyer, Neuſtadt a. Hardt, Frankenthal, Landau, Alzey, Dürkheim, Grün ſtadt, Oſthofen, Bensheim. 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Es iſt daher beabſichtigt, im Jubiläumsjahr 1907 die Knaben und Mädchen der hieſigen Schulen— außerhalb der Ferien— zu einem großen Kinderfeſt im Freien zu ver⸗ onigen. Spiele, Reigen und Geſänge könnten mit turneriſchen Vorführungen und Wettkämpfen abwechſeln: am Anfang oder Schluß wären die einzelnen Gruppen zu einem gemeinſamen feſtlichen Aufzug, einem Feſtſpiel oder dergl. zuſammenzufaſſen. Eltern, Verwandte und Freunde der Jugend wüßten zum Zuſchauen bequem Gelegenheit haben. o für dieſe Wi iſt: Ueommene Ge ie in keiner Weiſe ähnliche en anderer Städte nachahmt, ein außerge⸗ wöhnlicher, feierlicher Eindruck, der in den Kindern haften bleibt, Gelegenhelt zu aunregendem und unter⸗ haltendem Zufammenwirken, wodurch ihnen das Feſt ſchon während der Vorbereitungen lieb und wert gemacht wird. Zur Erlangung geeigneter Vorſchläge nach der ange⸗ deuteten Richtung veranſtaltete der Sadtrat einen allgemeinen Wettbewerb und fordert insbeſondere die Lehrer und Lehrerinnen der Volks⸗ und Mittelſchulen zu recht zahlreicher Beteiligung auf. Für die beſten, zweckmäßigſten und originellſten Vor⸗ chläge ſind ſolgende Preiſe ausgeſetzt: 300 Mark als erſter Preis, 200 Mark als zweiter„ 100 Mark als dritter„ Die Vorſchläge ſind in ſchriftlicher Ausarbeitung bis ſpäteſtens Montag, 16. Juli 1906, abends 6 Uhr unter der Bezeichnung: Preisausſchreiben Kinderfeſt 1907 im Sekretariat des Oberbürgermeiſters einzuliefern(mit Motto verſehen; genaue Namensangabe nur in den unter gleichen Molto beizufügenden verſiegelten Briefumſchlag). Die Vorſchläge müſſen ſowohl bezüglich des allgemeinen Arrangements und der Organiſation des Kinderfeſtes, als auch bezüglich des detaillierten Programms genan aus⸗ gearbeitet ſein und unter Berückſichtigung aller dabei in Betracht kommenden poaktiſchen Fragen beſtimmte Angaben über Zeft und Ort der Veranſtaltung, eventuelle Gruppenbildung, Beaufſichtigung, Teilnahme der Zuſchauer uſw. enthalten, ſodaß an die Aus ührung des Projekts auf Grund dieſes Materials ohne herangetreten wer⸗ den könnte. Das Urheberrecht an den preisgekrönten Entwürfen geht auf die Stadtgemeide über. Nur ſolche Einſendungen, die dieſen Vorſchriſten ent⸗ ſprechen, werden zur Preisbewerbung zugelaſſen. Die Be⸗ urteilung erfolgt durch eim Preisgericht, beſtehend aus folgenden Mitgliedern: „Oberbürgermeiſter Beck, Bürgermeiſter von Hollander, Stadtrat und Rechtsanwalt Dr. Alt, Reformſchuldirektor Dr. Blum, Stadtſchulrat Dr. Sickinger, Veterinärrat, Direktor Fuchs, Frau Stadtrat Ernſt Baſſermann. 8. Fräulein Hauptlebrerin Marie Jahnſon. Die nicht preisgekrönten Entwürfe werden auf Verlangen nach Erſtattung der Portokoſten den ſich ordnungsgemäß ausweiſenden Verfaſſern zurückgſendet, D N Mannheim, den 7. Juni 1906. 30000/448 Der Oberbürgermeiſter Beck. Diebold. 8 Rosengarten Mannheim Nibelungensaal Sommer-Konzerte. Konzert-Jage: Dienſtag, 215 19. 1. 28. Juni, 3. 10. 17. 24. u. 1. Jult, 7. 14. 21.. 28. Auguſt, 4. u. 45 September. Saimſtag, 2. 16. u. 30. Juni, 14. u. 28. Juli, 11. u. 25. Auguſt, 3. September. Sonntag, 10. u. 24. Junt, 38. u. 22. Juli, 5. u. 19. Auguſt, 2. u. 16. September. Orcheſter: Das vollſtändige, aus 60 Künſtlern beſtehende Kaim⸗Orcheſter aus München unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters Emil Katſer. Für die Dienſtagskonzerte iſt die Mitwirkung vom Gaſt⸗ dirigenten und Soliſten vorgeſehen. Die Konzerte finden ausſchließlich im Nibelungenſaal bei Wirtſchaftsbetrieb ſtatt. Bei Aiietige r Mitterung werden in den Pauſen die Saaltüren nach dem Garten für die Konzertheſucher geöffnet. Konzertanfang jeweils abend 85 Uhr Kaſſener e Uhr. Eintrittspveiſe; Tages zkarien 50 Pfg., Dube udkarten 5 M. Generalabonnements, für den Inhaber und die ganze Saif ſon giltig, 10 Mk. Kärtenverkauf in den dürch Vorverkaufsſtellen, beim P Abendkaſſe. Außer den über in Jabren die Piafate kenntlich gemachten n1 Roſenge ween und an der jeder Perſon Ein Iahkürten 4 10 Pfg. zu löſen. 80 900505 *