rnnn neerr leee r eralrserei 1 re nK ·* (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 20 Wfennia monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt dez. inel. Poß⸗ aufſchlag M..4 pro Quarta. Einzel⸗Nummer 3 Pfg. E 6, 2. der Stadt Mannheim und umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 E 6, 2. 5 5 Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Druckerei⸗Bureau(An⸗ In ſera te: 8 1 nahme v. Druckarbeiten 341 vin delbndegele. 20 bfr Eigene Redaktions⸗Bureaus: Nedakten 3 77 Auswärtige Inſerate 3à 28„ Die Reklame⸗Zeile„% Berlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. 4 2 3 2„218 Expedition ⸗ Nr. 278. Dienstag, 19. Juni 1906. (Abendblatt.) Auch ein Triumph des Maifeier⸗Gedankens. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 18. Juni. In ſeiner Nummer vom Samstag hat der„Vorwärts“ die mißvergnügten Berliner Metallarbeiter beſchworen, es ſich doch noch einmal zu überlegen und die geplante Abſpaltung vom Verbande der Gewerkſchaft lieber nicht zur Tat werden zu laſſen. Das Zentralorgan hat mit ſeiner, in auffallend wehleidigen Tönen abgefaßten Mahnung einen völligen Fehlſchlag getan; am geſtrigen Sonntag haben ſich 800 Metallarbeiter zur neuen Gewerkſchaft des„Allgemeinen Deutſchen Metallarbeiter⸗Ver⸗ bandes“ zuſammen getan. Sich als reine Kampf⸗Organiſation aufzutun und den Friedeberg'ſchen Utopien vom Generalſtreik nachzujagen, lehnt die neue Gewerkſchaft ab. Dem Ultra⸗ Radikalismus macht ſie nur ſoweit ein Zugeſtändnis, als ſie zu Tarifperträgen nur eine bedingt anerkennende Stellung ein⸗ nimmt. Sie will dafür nur eintreten, wo ſie der Arbeiterſchaft zgünſtig“ ſind, was im Grunde eine recht nichtsſagende Ein⸗ ſchrämbung bedeutet. Für ungünſtige Tarifverträge pflegen ſich auch andere Organiſationen nicht zu erwärmen. Wichtiger iſt, daß der Vorſitzende der neuen Organiſation, Wieſenthal, ſich ſchleunigſt auf eine Agitationstour begeben ſoll, um für die Neu⸗ gründung„zu keilen“, wie der ſtudentiſche Fachausdruck lautet — natürlich auf Koſten des alten Verbandes! Die letzte Wurzel dieſer Abſpaltung iſt in der diesjährigen Maifeier zu ſuchen. Sie hat den Keim der Zwietracht in den Metallarbeiter⸗Lerband getragen. Wer dabei mehr Schuld an den Zerwürfniſſen hat, ob Cohen, der Vorſitzende des alten Ver⸗ bandes, oder Wieſenthal, der Vorſitzende des neuen, das zu unter⸗ ſuchen wäre für den Draußenſtehenden ein müßiges Beginnen. Für unbeteiligte Zuſchauer iſt die Hauptſache der totale Miß⸗ erfolg der Maifeier⸗Agitation, der hier in einer, die Kraft der ſtärkſten gewerkſchaftlichen Organiſation direkt ſchädigenden Weiſe zu Tage tritt. Es konnte auf die Machthaber im Partei⸗ vorſtand und im„Vorwärts“ ſelbſtverſtändlich keinen Eindruck machen, wenn bürgerliche Beurteiler die Herrſchaft des„ruppi⸗ gen“ Tones einer noch ſo abfälligen Kritik unterzogen. Ueber die Kritik aber, die in den Tatſachen liegt, kann ſich niemand hinwegſetzen. Und es kann gar keinem Zweifel unterliegen, daß das Zerwürfnis im Metallarbeiter⸗Verband und ſeine Entwick⸗ lung typiſch ſein wird für die Art, wie Maßloſigkeit des Tones und Zügelloſigkeit der Form ſchließlich auf die Partei und ihre gewerkſchaftlichen Organiſationen wirken müſſen. Wenn die Arbefterſchaft kümſtlich in Kampfſeimmung erhalten wird, wenn ſie ſkrupellos und ſyſtematiſch zu zweckloſen Demonſtrationen wie der Maifeier aufgepeitſcht und aufgeſtachelt wird, auch wo ſie ſelbſt. nicht die mindeſte Neigung zu Kraftproben verſpürt: dann werden deſtruktive Kräfte freigemacht, die ſich ebenſogut nach innen wie nach außen kehren können. Hier liegt das erſte greifbare Beiſpiel vor dafür, daß ſie ſich nach innen gewandt haben. Es wird auch den hervorragendſten Schimpftalenten im Stabe Arthur Stadthagens ſchwer werden, die Verantwortung für dieſe„Sezeſſion“ auf„bürgerliches Preßgeſindel“ oder „kapitaliſtiſche Ausbeuter“ abzuwälzen. Das Gemetzel in Bjeloſtok. Dem deutſchen Bureau der Alliance iſraslite univerſelle ſind nachſtehende Berichte über die Vorkommniſſe von Bzeloſtok von Augenzeugen und von ſeinen auf den Schauplatz des Schreckens entſandten Vertretern zugeſtellt worden: 1.(Von einem Augenzeugen.) Am 14. Juni befand ich mich auf der Straße, als die orthodoxe Prozeſſion vorbeizog⸗ Die große Menge ging mit ihren Bildern und Fahnen ungeſtört vor⸗ über. Ich ſetzte meinen Weg in der Richtung zur katholiſchen Kirche fort. Dort war die katholiſche Prozeſſion verſammelt. Sie begann ſich zu bilden. Ich war bereits eine Strecke voraus, als ich plötzlich ein Knattern hörte und gleich darauf bemerkte, wie das Volk in größter Aufregung die Niemetzkajaſtraße hinab⸗ eilte. Ich flüchtete auf Umwegen in mein Haus an der Alexander⸗ ſtraße, einer der vornehmſten, ruhigſten Straßen. Durch dieſe Straße zog nunmehr die orthodoxe Prozeſſion, die ebenfalls bald in vollkommene Auflöſung geriet. Aus dem Hauſe Makowski ſoll ein 14jähriger jüdiſcher Knabe auf die Menge geſchoſſen ſhaben. Es verbreitete ſich das Gerücht, die Juden hätten die Heiligenbilder angegriffen. Sofort warfen ſich kleine Banden auf die anliegenden Häuſer und zerſtörten ſie. In und vor dem Haus Makowski fand man die Leichname von 10—12 er⸗ ſchlagenen Juden. Auch die angrenzende Apotheke wurde mit zerſtört, der chriſtliche Apotheker ſamt ſeinen An⸗ gehörigen umgebracht. Man glaubte wohl, daß dort Bomben fabriziert würden. An dieſem und dem folgenden Tag wurden die Läden und Wohnungen der Juden in vielen Straßen, ferner in den Straßen am Bahnhof und in der Vorſtadt Staxo⸗Bojare ausgeplündert. Wie man vorging, hatte ich in meiner Straße zu beobachten Gelegenheit. Am Freitag ſah ich von meinem Fenſter aus, wie eine Gruppe junger, mit Brechſtangen ver⸗ ſehener Burſchen unter Vorantritt einer Militär⸗ patrouille wier Läden hintereinander aufbrach und aus⸗ raubte und den Raub unter ſich verteilte. Ich fragte einen in der Nähe ſtehenden Poliziſten, warum die Polizei nicht ein⸗ ſchreite, die Antwort war:„Was können wir machen!“ Als die Bande ſich gerade wieder auf ein Haus ſtürzte, kam ein Polizeileutnant hinzu und ſagte kurz:„Meine Herren, es iſt nicht geſtattet, genug!(Gospoda, Nielzja, Dowolna).“ Da ent⸗ fernte ſich das Geſindel ohne Widerſpruch, es gab hier keine Leichen, da Verteidiger ſich nicht zeigten. Wo irgend aber ein Jude zur Waffe griff, um das Raubgeſindel zu verſcheuchen, nahm Militär das ganze Haus unter Feuer. Viele Häuſer ſind von Kugeln durchlöchert. Am furchtbarſten war das Schießen in der Nacht zum Samstag. Das Militär war bemüht, ſich des Hauptquartiers der jüdiſchen Schutz⸗ und Kampfgruppen zu bemächtigen, wagte ſich jedoch nicht in die Straßen hinein, ſondern beſchoß aus der Ferne ganze Häuſerblocks. Hierbei müſſen viele Menſchen zugrunde ge⸗ gangen ſein. Hunderten gelang es jedoch unter dem Schutze der Dunkelheit, in das hohe Korn der Felder und weiterhin in den Wald zu flüchten. Auch dieſe wurden maſſenhaft niedergeſchoſſen, als ſie ſich am Morgen, vom Hunger getrieben, auf die Chauſſee und Straßen wagten. Auf unſerer Fahrt zum Bahnhof fuhren wir über Lbicke und Stoffe(in Der Lipowalaſtraße) und ſahen Leichen fortragen. Am Bahnhof ſind am Tage vorher mehrere Juden ermordet worden. Dasſelbe Schickſal hätte beinahe den deutſchen Fabrikanten Becker ereilt, aber man erkannte ihn noch rechtzeitig als Chriſten. 2.(Von einem Berichterſtatter der Alliance iſraslite univerſelle.) Das Gemetzel, gleich allen frühern ein Werk der Polizei, kam am Donnerstag morgen anläßlich der Abhaltung einer ruſſiſchen und polniſchen Prozeſſion zum Ausbruch. Die Polizei behauptet, daß Bomben unter die Prozeſſion geworfen ſeien. Sie ſelbſt weiß am beſten, daß es ihre eigenen Leute ge⸗ weſen ſind, die Raketen, ſogenannte„Kanonenſchlüge“ geworfen haben um Schrecken und Verwirrung hervorzurufen. Sobald die vermeintlichen Bomben gefallen waren, begann das Militär zu ſchießen, und ſofort traten auch die Räuber nach dem bekann⸗ ten Syſtem und unter Anleitung der Polizei in Tätigkeit. Ob⸗ wohl Bjeloſtok vier Regimenter Garniſon hat, wurden am Frei⸗ tag Koſaken aus Szezuczin herbeibeordert, die morgens 10 Uhr von Grodno abgingen. Koſaken ſind bekanntlich das Spezifikum zur Beruhigung aufrühreriſchen tobenden Volks. Der Erfolg muß nicht befriedigend geweſen ſein, denn obwohl ſchon hunderte von Menſchen getötet oder verwundet waren, ließ man Kanonen aus der Feſtung Oſſowjec herbeiholen, Häuſer und Läden ſind in großer Zahl zerſtört. Was nicht geſtohlen werden konnte, das wurde zertrümmert, und zerfetzt auf die Straße geworfen, Schwerverwundete, die ſich durch Röcheln verrieten, wurden zu Tode getrampelt. Ein Schwerverletzter mit verbundenem Kopf ſpringt in den Eiſenbahnzug nach Grajewo, ein Gendarm reißt ihn hergus:„Du willſt weg? Du bleibſt hier, Du mußt operiert werden!“ Damit ſtößt er den Unglücklichen einigen Soldaten zu, die ihn prompt„operieren“: ſie fangen ihn mit dem Bajonett auf! 3.(Telegramm eines Sonderberichterſtatters der Alltance iſraélite univerſelle). Bjeloſtok, den 18. Juni. Die Stadt iſt ruhig, die Geſchäfte ſind wieder geöffnet. Das Gemetzel dauerke zwei Tage, vorläufig rund 100 Tote und 200 Verwundete, unbeſchreibliche Grauſamkeit, viele Wohnungen von Juden böllig vernichtet. Beerdigung der Opfer heute, große Not,(Alliance iſraélite univerſelle.) 5 Veutsches Reich. * Nürnberg, 18. Juni.(Der Parteftag der Deutſchen Volkspartei in Bayern) hat der von den Vereinigten Liberalen ausgegebenen Wahlparole für die nächſten Landtagswahlen: Beſeitigung der Zentrumsmehrheit zu⸗ geſtimmt und beſchloſſen, mit den auf das vorjährige Nürn⸗ berger Programm verpflichteten Blockparteien zufammen⸗ zugehen. Das Nürnberger Programm gilt der Volkspartei als Mindeſtprogramm; ſie will ihre darüber hinausgehenden Forderungen überall nachdrücklichſt vertreten. * Hamburg, 18. Juni.(Der Kaiſer) hat am Sonntag von hier aus an die Deutſche Landwirk⸗ ſchaftsgeſellſchaft folgendes Telegramm geſandt: „Der Hauptverſammlung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſell⸗ ſchaft danke ich für den mir überſandten Huldigungsgruß. Es hat mich gefreut, die großen Fortſchritte auf dem Gebiete landwirk⸗ ſchaftlicher Arbeit durch eigenen Augenſchein kennen zu lernen und kwünſche ich dem Ausſtellungsunternehmen von Herzen guten Erfolg e Dnmeeeen CC..—TTTT Im Junern von Tunis. Tagebuchblätter von Dr. Oscar Mokrauer(Mannheim). 15 Kairouan, die heilige Stadt der Mohammedaner, das Endziel meiner Reiſe! Hinter mir liegen die Wanderungen durch Spanien, die aufregende Santa ſettimana, die Charwoche, in Sevilla, Marokko und ſein Riffgebirge; überſtanden iſt die anſtrengende Fahrt durch die wilde Kabylie und die Felſenkette des Dſchurd⸗ ſchura, vorbei die Ruhetage in Algier und Tunis mit ihren male⸗ riſchen Eingeborenen⸗Vierteln. Wührend ich dieſe Zeilen meinem Reiſejournal einfüge, ſchaukele ich auf einem Steamer der Compagnie Transatlantique, deſſen Beſtimmungsort Marſeille iſt, den heimiſchen Penaten ent⸗ gegen. Vergeſſen die Mühen und Strapazen. Nacht iſt's. Stille kingsum. Die Paſſagiere der erſten Klaſſe ſind ſchon längſt in ihren Kojen, und auch von dem ſonſt ſo lauten Zwiſchendeck dringt kaum ein Laut zu mir. Zu meinen Häupten der weite Himmel, ſich in die Unendlichkeit verlierend; zu meinen Füßen das dunkle Meer, ſingend leiſe, leiſe, das alte Lied vom Wandern und Sehnen und nimmer Ruhefinden. Ein Adagio cantabile, wie Tränen erſticktes Jauchzen. Und vor meinen Blicken ſteigſt du empor, du unendliche Wüſte mit deinem Zauber. Ein einſamer Wanderer. Am Himmel funkeln die Sterne in ſüdlicher Pracht. Dunkel liegt die gewellte Ebene vor mir. Stille, Einfamleit. Nur hie und da ein lichtes Pünktchen, der Feuerſchein aus dem Zelte des Nomaden oder vom Wachtfeuer einer Karawane. Ich laſſe den nächtlichen Zauber der Wüſte auf mich wirken. Weihevolle Stunden. Und da tauchſt du wieder vor mir auf, du heilige Kairouan, die du dem Muſelmann als eine der vier Pforten des Paradieſes giltſt. Es leuchten auf deine Mauern, deren weißer Gürtel dich ſtrahlend umgibt, deine Rundtürme und Kuppeln und ſchlanken Minarets. Du, Heiligtum im Herzen von Tunis! Legenden und Sagen um⸗ ſchweben dich, und dein Anſehen war einſtens ſo groß, daß wer ſtebenmal zu dir wallfahrtete, ſich den Ruhm der Pilgerfahrt nach Mekka erwarb. Im fünfzigſten Jahre der Hedſchra(671 nach Chriſti Geburt) ſoll der Eroberer von Tunis, Okbah ben Amir, die Stadt gegründet haben, inmitten eines weiten düſteren Waldes, wo Schlangen und wilde Tiere hauſten. Auf Allahs Geheiß hätten ſich die Ungeheuer zurückgezogen, von ſelbſt die Steine zum Bau der großen Moſchee zuſammengefügt; im Traume ſoll der tapfere Okbah die Richtung nach Mekka beſtimmt haben, nach der der Mihrab, die Gebetsniſche, zu ſtehen kam. So berichtet die Legende. Der Geſchichtsſchreiber Bou⸗Dinar meldet zwar, daß Kairouan ſchon vor der arabiſchen Invaſion beſtanden habe. Authentiſch ſind jedoch die mehrfachen Zerſtörungen der Stadt, ſo im Jahre 703 und 724 und die Wieder⸗ herſtellung durch Ziadet Allah, den zweiten Fürſten aus dem Ge⸗ ſchlecht der Aghlabiten(821 n. Chr.). Anno 1881 beſetzten die Franzoſen das geheiligte Gebiet und ſeitdem iſt der Glortenſchein geſchwunden. Den Giaurs, den Roumis iſt der Zu ritt geſtattet und nicht nur dies, ſelbſt das Betreten der Moſcheen iſt erlaubt, was in der ganzen Regentſchaft Tunis, ebenſo wie in Morokko, ſtreng verboten iſt; ſelbſt mit Schuhen darf man eintreten, ein Ver⸗ brechen, das in den übrigen mohammedaniſchen Gebetshäuſern ſchwer geahndet werden dürfte, nur die Matten, die den Boden be⸗ decken, werden bei Seite geſchoben. Unterſagt iſt allein de⸗ Zutritt — den Juden. Von dem ehedem vorhandenen Waldesdickicht iſt heute in dem geweihten Bezirk nichts mehr zu ſehen. Eine weite, ſonnendurch⸗ glühte Ebene umgibt die Stadt; Salzſümpfe, die wie eitel Schnee erglänzen, ſtrecken ihre Arme hin zu dem Heiligtume des Propheten. Und nun ſchaut mein Auge die heilige Stadt; im grellen Lichte des Tages heben ſich die Konturen ſcharf ab; weiß ſchimmernd die hohe Feſtungsmauer, die 85 Moſcheen, 90 Zaouias und Kubbas und Klöſter umſpannt. Aus den Toren ſtrömt binter einem Holzgitter zu ſchauen; der Sarg nach brientaliſches Volk in hellleuchtendem Burnus, mit Turban und verhülltem Kopf, und drientaliſches Getier, Kamele und Eſel, Maultier und Pferd, Schafherden und meckernde Ziegen. Ein unverfälſchtes Bild des Orients, farbenprächtig, ſonnendurchweht, faſt noch unberührt von dem Hauche des Oceidents. glaubte mich zurückverſetzt um mehrere Jahre, weilend an den Toren von Damaskus, ſchauend und genießend das bunte Treiben, Bor mir die ſtaubigen, winkeligen Straßen, die kahlen Lehm⸗ wände, aber herrliche, maleriſche Bilder, flutendes Lehen. Und die lauten Stimmen der Straßenverkäufer dringen an mein Ohr, In der blumenreichen Sprache des Orients preiſt der Orangen⸗ verkäufer ſeine„Burtukän“ an; ihm folgen die Händler aller möglichen Eßwaren, der Berazik(ſüße Weizenbrote), der Kakk, der ringförmigen arabiſchen Brote uſw. Dazwiſchen ſchreitet der Huſchsfäti, der in bauchigem Glasgefäß ſchneegekühltes Sorbet feilhält, und der Sakka mit dem Ziegenſchlauch, der ſeine Mit⸗ brüder mit friſchem Waſſer erquickt; klappernd klirren die anein⸗ ander geſchlagenen Trinkſchalen in ihren Händen und locken die Durſtigen herbei. Kaum laſſe ich mir Zeit, mich von dem Staube zu reinigen. Was verſchlägt's, daß der mir zugewieſene Raum mit einem Schlafzimmer nur das gemein hat, daß er nur die notwendigſten Utenſilien hierfür enthält, die von langjährigem Gebrauch rühmend Zeugnis ablegen. Was verſchlägt's! Wenn man müde iſt, ſchläft's ſich auch auf bloßem Boden gut. Alsdann eile ich hinein in das Gaſſengewirr, trunkenen Auges mich an den buntbeweglen Bildern labend. Draußen, am andern Ende der Stadt, liegt die Moſchee des Sidi⸗Sahab. Dorthin eilt zunächſt mein Fuß. Gewöhnlich wird dieſe Moſchee die Barbiermoſchee genannt, weil in ihr der Barbier des Propheten, Abu Zemma el Belui, begraben ſein ſoll,— und bei den Muſelmännern gilt bekanntlich der Bart ſehr viel, Es eN nur an den Schwur des Orientalen„beim Barte des Propheten“ erinnert. Das Grab des hochgeehrten Mannes iſt noch heute orientaliſcher Und ich 9. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 19. Juni. gum Wohle der deutſchen Landwirtſchaft und der mit ihr verbündeten Induſtrie. Wilhelm T..“ * Berlin, 18. Juni.(Kolonialrat.) Die Be⸗ ratung über Südweſtafrika wird fortgeſetzt. Zur Er⸗ möglichung des Exports auch von weniger reichen Kupfer⸗ erzen werden von mehreren Seiten billige Eiſenbahnfrachten für Minenprodukte in Vorſchlag gebracht. Der Vorſitzende gibt ein Bild des momenkanen Zuſtandes der Landungsver⸗ hältniſſe in Swakopmund und erklärt, die Ent⸗ ſcheibung über die dort vorzunehmenden Neubauten müßte vor⸗ behaßten werden bis zur Rückkehr des nach Swakopmund ent⸗ ſandten Profeſſor Kummer. Auf eine Anfrage betreffend die Staudämme wird regierungsſeitig mitgeteilt, daß die An⸗ lage kleiner ſogenannter Farmdämme in Angriff genommen würde. Der Anlage großer Staudämme müſſe wegen Zuführung der erforderlichen ſehr großen Quantitäten von Zement und ſo weiter zunächſt die Ausgeſtaltung des Eiſenbahnnetzes vorgehen. Bei dem zweiten Punkte der Tagesordnung, Oſtafrika, wird zunächſt die Frage der Beurlaubung älterer Kolontalbeamter in fremde Kolonien oder an die Generalkonſulate zum Studium der Kolonien anderer Nationen zur Sprache gebracht. Der Vorſitzende erklärt, dieſe Anregung derdiene Berückſichtigung. In der Generaldiskuſſion wird auf die Gefahr des im Innern große Fortſchritte machen⸗ den Islams und der zunehmenden Unſitte des Hanfrauchens aufmerkſam gemacht. Die Frage der Hütkenſtener ſowie verſchiedene Eiſenbahnprojekte nach den großen Seen geben zu längeren Debatten Anlaß. Die Not⸗ wendigkeit und die erziehliche Wirkung der Hüttenſteuer in den angemeſſenen Grenzen werden allerſeits anerkannt und die Er⸗ höhung der Steuer in den Küſtenbezirken nicht beabſichtigt. In der Spezialdiskuſſion, an der ſich auch der neue Gouverneur Freiherr v. Rechenberg wiederholt beteiligte, wird beſon⸗ ders die Stellung der Vaumwollkultur, die qualitativ hervor⸗ ragende Neſultate erzielt hät, ſowie die Bekämpfung von Seuchen einer eingehenden Beratung gewürdigt. Ausland. ſtußkland.(Admiral Nebogatow), ſowie drei Kommandierende der ihm unterſtellt geweſenen Kriegsſchiffe, werden— wie bekannt— demnächſt vor ein militäriſches Sondergericht zur Verantwortung gezogen.— Der Admiral hat nun ſeinerſeits eine Anklage gegen zahlreiche Perſonen eingereicht, die er des Amtsverbrechens beſchuldigt:„Ich bin jetzt das Opfer“— ſo die eigenen Worte des unglücklichen Seehelden“ — das wie Regierung bringen will, um ihre Fehler zu verdecken; ich werde aber alle dieſe Machenſchaften bloßlegen. Ich weiß, es droht mir die Todesſtrafe. Ich bin indes entſchloſſen, dem Gerichte alles klarzumachen, was das Marineminiſterium zu offenbaren fürchtet. Ich habe das Zeugnis vieler Offiziere für mich, welche trotz aller Gegeneinwirkung, die ganze Wahrheit ſagen werden. Mein Urteil wird das Urteil über die wahrhaft Schuldigen und der ſie beſchützenden Umgebung nach ſich ziehen. * Türkei.(Der türkiſch⸗perſiſche Konflikt) berſchärft ſich von Tag zu Tag. Der neue Grenzkommiſſar Zeki⸗ Paſcha erhielt Befehl, in nichts nachzugeben und die Garniſonen mirgends zurückzuziehen. Auf der pepſiſchen Geſandtſchaft erhofft man die Beilegung des Konfliktes durch Rußland. WDadiſche Politik. * Friedrichsfeld, 17. Juni.(Aus der nat.⸗lib. Partei.] Am 14. ds. Mts. wurde hier ein nationalliberaler Berein gegründet, demſelben ſind 114 Mitglieder bis jetzt beige⸗ 5 7973 Als Vorſtand wurde Betr.⸗Aſſiſtent Apfel einſtimmig ge⸗ wählt. * Karlsruhe, 18. Juni.(Wacker über die Kloſter⸗ frage.] Geſtern fand in Bruchſal der 6. Verbandstag der 17 Windthorſtbunde Badens ſtatt, die jetzt insgeſamt 854 Mitglieder zählen. Abends hielt Geiftl. Rat Wacker nach einer einleitenden Begrüßungsanſprache des Stadtpfarrers Kunz die in der er nach dem„Bad. Beob.“ u. a. folgendes aus⸗ „Mit einer gewiſſen Genugtuung ſchaue ich auf das, was vom letzten Montag bis Samstag im bad. Landtag geſchah. Es zeigt mir wieder, daß ich den Gegnern nie Unrecht tat, wenn ich ſie minder gut charakteriſierte. Vor allem beachtenswert ſind die Reden des Staatsminiſters v. Duſch in dieſer Woche. Nicht alle ſeine Reden haben die gleiche Richtung und den gleichen Charakter. Dieſen ſeinen letzten Reden wurde aber im allgemeinen das Zeugnis ausgeſtellt, daß ſie friedlich, verföhnlich geklungen hätten. In meinen Augen waren es keinefriedlichen Reden. v. Duſch berſteht es, harte Worte in eine friedliche Form zu kleiden. Dabei dütrfen aber wir den bitteren Kern, den ſie enthalten, nicht ver⸗ geſſen; und der Kern ſeiner Reder war bitter und ſeine Stellung ſchroff! Der Staatsminiſter hat mich als Zeugen aufgerufen, daß ——. ̃ ̃⅛ HU0ö———R——ĩʃ Sitte mit Stoffen überzogen, in welche die nächſten weiblichen Anperwandten finnige Koranſprüche geſtickt haben. Und über dem Grabe ſchaukeln ſilberbelegte Glaskugeln und verzierte Straußen⸗ eier, und durch eine weite Kuppel ſchaut das Tageslicht herein, gleitend über die prächtigen Moſaik⸗Kacheln an den Wänden und den Teppichen am Boden. Durch lange Bogengänge und einen Vorraum gelangt man alsdann in die Medreſe, die Schule, die für Sommer⸗ und Winterbetrieb, in gedecktem oder an einer Seite offenem Raume, eingerichtet iſt. Eine ſolche Medrefe iſt nicht ſelten mit einer Moſchee derbunden. Und hier hocken die Koran⸗ ſchüler um ihren Lehrer herum auf dem Boden, und den Ober⸗ körper hin- und herwiegend, ſagen ſte in naſalem ſingendem Ton⸗ fall ihre Sprüche her. Für den Maler ein höchſt dankenswertes Obdiekt, für den Europäer mit muſikaliſchem Empfinden aber ſchaudererregend. Einfach in chrer Ausſtattung iſt die ſogenaunte Säbelmoſchee, die Rrabesmoſchee des Marabut Amer-Abbada. Wunderkräfte ſoll dießer Heilige beſeſſen haben. Ueber ſeinem Grabe, das von Johnen umgeben iſt, befinden ſich auf Holztafeln die berühmten Weiſſagungen, die durch Erfüllung wahr geworden ſind. Ein ge⸗ waltiger Tſchibuk, aus Holz geſchnitzt, faſt zwei Meter lang, bunt bemalt, und zwei Säbelſcheiden, in denen Rieſenſchwerter geſteckt kaben müſſen, werden als koſtbare Reliquien verehrt. Eine weitere Sehenswürdigkeit, oder ſagen wir Reliquie, befindet ſich in einem Hofe, gegenüber der Moſchee, mächtige Schiffsanker mit grüner Patina überzogen, von abſonderlicher Geſtalt. Der Marabut ſoll einſtens, ſo berichtet wenigſtens die Legende, den Bey von Tunis beſucht haben. Als nun beide am Meeresgeſtade weilten, ſoll der Heilige dem Herrſcher bedeutet haben, daß unter ſeinem Fuße etwas liege, Man grub das Erdreich auf, und ſiehe da, die Anker kamen 152 Vorſchein, die als Geſchenk des Beys nach Kairouan verbracht wurden, allwo ſie als Heiligtümer ſeit undenklichen Zeiten aufbewahrt werden. Und daneben hatte der Marabut ſeine ohnſtätte aufgeſchlagen, eine kleine Niſche in der Umfaſſungs⸗ ich geſagt habe, die beſtehenden Geſetze müßten bei Zulaſſung von Klöſtern beachtet werden. Ich muß aber dieſe Zeugenſchaft ablehnen. Ich habe zwar geſagt, daß gewiſſe geſetzliche Beſtim⸗ mungen dabei Schwierigkeiten bereiten können, aber nie habe ich geſagt, daß dieſe Schwierigkeiten unüberwindlich ſeien, ſondern ich habe ſtets den Standpunkt vertreten, daß jene gewiſſen Beſtim⸗ mungen als Kulturkampfgeſetze müßten weggeſchafft werden. Denn ich muß mit der Möglichkeit rechnen, daß der Wind ſich wieder einmal dreht und daß man dann jene Geſetze, wenn ſie nicht weg⸗ geſchafft ſind, aus der Kulturkampfkammer wieder hervorholt, um ſie im früheren Sinn wieder anzuwenden. Und ſolche Aenderungen können eintreten, wie man an Staatsminiſter Duſch ſelbſt ſieht. Denn anfangs ſeiner Miniſterſchaft hat er anders geſprochen als heute. Hätte er anfangs ſo geſprochen wie heute, dann hätte auf unſerer Seite niemand von ihm erwartet, er werde in der Kloſter⸗ frage unſere Wünſche befriedigen.(Allgemeine Zuſtimmung.) Zwei Gründe wurden aufänglich gegen Zulaſſung der Klöſter ins Feld geführt. Der erſte war die Rückſicht auf den andersgläubigen Volksteil. Der andere war die Gefahr der toten Hand, welche ins⸗ beſondere dem landwirtſchaftlichen Beſitz drohe. Das, was der Staatsminiſter aber jetzt als Hindernis der Zulaſſung anuführt, iſt früher nie angeführt worden, was zunächſt ein Beweis dafür iſt, daß über die genannten zwei Punkte eine Verſtändigung ermöglicht worden iſt. Nunmehr wird aber betont, daß die badiſche Geſetz⸗ gebung in beſtimmten Punkten, welche die Weltgeiſtlichen betreffen, auch den Klöſtern gegenüber im Recht bleiben müſſe. Dieſe Punkte betreffen einmal die Vorbildung, welche für die Geiſtlichen in Baden vorgeſchrieben iſt. Dieſe Beſtimmungen hat aber die Kirche nie gebilligt für den Weltklerus, wenn ſie ſich auch ihnen fügte; nun⸗ mehr werden dieſe Beſtimmungen von der Regierung auch auf die Klöſter angewendet. Dieſe Frage kann aber der Biſchof gar nicht regeln; dieſe Fragen zu vegeln, geht weſentlich die Orden ſelbſt an. Und wenn die Orden mit der ihnen eigentümlichen Verfaſſung weiterbeſtehen ſollen, dann können ſie ſich darein nicht fügen. Wenn es ernſt ſein ſoll mit dem Willen, Klöſter zuzulaſſen, dann muß es heißen:„Die Klöſter kommen, wie ſie ſind, oder ſie kommen nicht!“ (Bravol] Die zweite Bedingung, welche jetzt hierin ſeitens der Regierung betont wird, iſt ebenſo neu, wie die vorhergehende. Es ſoll nämlich die Oberaufficht des Erzbiſchofs über die Klöſter ge⸗ währleiſtet werden, gerade wie er die Oberaufſicht über die Welt⸗ prieſter hat. Dieſe Frage gehört dem inneren Gebiet der Kirche an; der Biſchof kann hier nicht machen, wie er will. Die Orden lehnen denn auch beide Bedingungen, welche ſie im Fall ihrer Zu⸗ laſſung in Baden erfüllen ſollen, ab und ſie können nicht anders Ich glaube nicht, daß der Staatsminiſter Spott treibt mit dieſer Sache. Aber der Eindruck, den ſein Verhalten macht, iſt der der Verhöhnung unſerer langgehegten Wünſche. (Sehr richtig u. Beifall.) Aber er tänſcht ſich, wenn er meinen ſollte, man werde dies bei uns ſo kalt aufnehmen, wie er es ausſprach. (Zuſtimmung.) Wenn das vom Staatsminiſter v. Duſch uns ge⸗ boten wird, was ſollen wir dann von Leuten à la Obkircher er⸗ warten?(Heiterkeit und Zuſtimmung.) Es iſt in letzter Zeit auf unſerer Seite das Wort von der großherzoglich badiſchen Sozial⸗ demokratie geprägt worden. Mit recht gutem Grund! Wenn man mit Recht von großherzoglich badiſchen Nationalliberalen ſpricht, dann darf man ſo auch von den Sozialdemokraten ſprechen. Sie ſind ja ein Anhängſel der Nationalliberalen und zwar ein An⸗ hängſel, das die Nationalliberalen Tag für Tag immer mehr in Abhängigkeit bringt. Umſo mehr als der nationalliberale Frak⸗ tionsführer mit aller Beſtimmtheit erklärt hat, man würde auch weiterhin zuſammengehen bei den Wahlen. Angeſichts aller dieſer Dinge nun meine ich: damit ſoll uns der Staatsminiſter vom Leibe bleiben, daß er uns großherzoglich bad. Kapuziner gewähren will! Wir meinen, wenn das zum weit größeren Teil proteſtantiſche Preußen Klöſter ohne dieſe Bedingungen zulaſſen kann, dann muß es auch das zum größeren Teil katholiſche Baden können!(Lebhafte Zuſtimmung.)“ Pfälziſche Politik. * Neuſtadt a.., 17. Juni.(Ein Zentralausſchuß der Freiſinnigen Volkspartei für die Pfalz) iſt mit dem Sitze in Neuſtadt a. H. in einer Vertrauensmänner⸗ verſammlung beſchloſſen worden. In den Ausſchuß wurde gewählt: Fabrikant Friedr. Helfferich⸗Neuſtadt, Friedr. Böhm⸗Wachenheim, Juftizrat Merkle⸗Frankenthal, Rechtsanwalt Schmidt⸗Kaiſerslau⸗ tern, Rechtsanwalt Reichhold⸗Landau, Spediteur Ruppenthal⸗Lud⸗ wigshafen und Fabrikant Steitz⸗Marnheim. * LZandau, 18. Juni.[(Ein Vertretertag der Jung⸗ liberalen der Pfalz fand geſtern hier ſtatt. Die Feſt⸗ ſtellung der Präſenzliſte ergab, daß vertreten waren die Vereine Ludwigshafen, Oggersheim, Speyer, Neuſtadt, Dürkheim, Kirchheimbolanden, Landau, Germersheim, Kaiſerslautern, Zwei⸗ brücken und Pirmaſens. Unentſchuldigt fehlten Grünſtadt und Kuſel. Als Vertreter der nationalliberalen Partei der Pfalg war erſchienen Lehrer Cronauer, Germersheim, als Vertreter des Reichsverbandes Sekretär Zimmerwann, Köln. Der jung⸗ liberale Verein Neuſtadt a. H. hatte folgenden Antrag eingebracht: 1) Ausſprache und Beſchlußfaſſung über eine gemeinſame Stellung⸗ nahme der Pfälzer jungliberalen Vereine zur Finanzfrage des Reichsberbandes auf dem Vertretertag in Hannover unter Zu⸗ grundelegung folgender Leitſätze: a. der Beitrag von 1 Mark für mauer, faſt einen Meter oberhalb des Erdbodens. Dort kroch der Heilige hinein, dort betete er und faſtete, von dort erteilte er den Gläubigen ſeinen Unterricht und ſeinen Segen. Tagesneulgkenen. — Der höchſte Drachenaufſtieg. Die größte bisher mit Drachen von Teiſſevene de Bort bei einem Aufſtiege an Bord des däniſchen Kanonenbootes„Falſter“ gewonnene Höhe von 6100 Meter iſt neuerdings in Deutſchland überholt worden. Nach einer Mit⸗ teilung des Direktors Aſſmann in den„Illuſtrierten Aeronau⸗ tiſchen Mitteilungen“ gelang am 25. November 1905 am König⸗ lichen Aeronautiſchen Obſervatorium Lindenberg ein Drachen⸗ aufſtieg bis zu 6480 Meter mit ſechs Drachen von zuſammen 27 Ouadraimeter Fläche und 14 500 Meter Draht. Der Luftdruck betrug in Fieſer Höhe 330 Millimeter, die Temperatur— 25,0 Grad, während ſie unten.9 Grad war. Im den unteren und mibtleren Schichten wehte Weſtwind mit 8 bis 10 Meter, in der größten Höhe mit 25 Meter pro Sekunde. Dank der bedeutend erhöhten Bruchfeſtigkeit der von Jerten und Guillaume gelieferten Drähte konnte ihre Dicke bis auf 0,6 Millimeter reduziert werden. Dieſem Umſtande verdankt man in erſter Linie die erreichte große Höhe des Drachenaufftieges. — Mode und Vogelſchutz. Die Geſetzgebung des Staates New⸗ hork beſitzt ſeit drei Jahren ein Geſetz, das den Verkauf von Federn wilder Vögel mit ſchweren Strafen belegt. Jedoch war das Geſetz bisher kaum in Anwendung gekommen; nun aber hat die„Audubon Society“, die ſich beſonders gegen das Tragen von Federn auf Damenhüten und die dadurch hervorgerufene Vernichtung mancher Vogelarten gewendet hat, bewirkt, daß bei vier großen Putzgeſchäften der geſamte Vorrat von Federn beſchlagnahmt und eine Klage gegen die Firmen angeſtrengt wurde, wodurch ſie die Gerichte zwingen will, das Geſetz anzuerkennen, die Zuwiderhandelnden zu beſtrafen und damit ein warnendes Beiſpiel zu ſtatuferen. jedes ordentliche Mitglied an den Reichsverband iſt von vielen Vereinen nicht zu erſchwingen. b. Die Zeitſchrift„Nationalliberale Jugend“ iſt für uns ziemlich wertlos. Um eine Verminderung der Beitragsleiſtung an den Reichsverband herbeizuführen, müſſen wir auf dieſe Zeitſchvift verzichten. c. Falls keine Verminderung der Beiträge eintritt, ſehen wir uns gezwungen, aus dem Reichsver Die ſich an dieſe Anträge anreihende 2 band auszutreten. 3 5 Es wurde der Beſchluß gefaßt, chung war eine äußerſt lebhafte. die Anträge einer Abſtimmung nicht zu unterbreiten. Ein weiterer Antrag des Vereins Neuſtadt ging dahin, der Vorſtand des nationalliberalen Vereins der Pfal den Zukritt bezw. die Zuwahl von drei Vertretern des 0 Zin den engeren Ausſchuß betätigen. Dieſer Antrag wurde a gegen ein folcher des Landauer Vereins, der ſich auf beſchränkt, angenommen. Angenommen wurde ein gelehnt, da⸗ 2 Vertreter Antrag des Neuſtadter Vereins, der dahin ging, daß jeder Verein für je 50 Die höchſte Die angefangene ordentliche Mitglieder eine Stimme hat, Stimmenzahl, über die ein Verein verfügen kann, beträgt 5. Stimmen eines Vereins können nur einheitlich von einem h bevollmächtigten Delegierten abgegeben werden. Der vorgeſch tenen Zeit halber mußte ſich Profeſſor Bütbner⸗Germersheim mit ſeinem Vortrage über das Gemeindewahlrecht kurz faſſen. Seinem Vortrage hatte er folgende Leitſätze zugrunde gelegt:„1) Auf die Geſtaltung des Gemeindewahlrechtes ſind die einſchlägigen Beſtimmungen des jeweils geltenden Landtagswahlgeſetzes in An⸗ wendung zu bringen. 2) Insbeſondere ſoll das aktive und paſſive Gemeindewahlrecht an die gleichen Bedingungen geknüpft ſein wie das Landtagswahlrecht. 3) Für die Wahl zum Landtage und für eit⸗ das die Gemeindewahl iſt mit Nachdruck die Verhältniswahl anzuſtrebon und zwar tunlichſt eine ſolche Form derſelben, daß die Nominierung der Kandidaten nicht nur theoretiſch, ſondern auch praktiſch dem einzeknen Wähler überlaſſen bleibe.“ Die ſich an den Vortrag an⸗ ſchließende Diskuſſion war eine ſehr lebhafte. Von verſchiedenen Seiten wurde betont, infolge der nicht genügenden Klärung dieſer Materie zur Tagesordnung überzugehen. Es gelangte ſchließlich folgender vom Verein Pirmaſens geſtellter Antvag zur Annahme: „Der Vertretertag nimmt den Vortrag des Referenten zur Kennt⸗ nis und überweiſt die Leitſätze zur eingehenden Erörterungz be⸗ ſonders wird den Vereinen empfohlen, die Ausdehnung der Verhält⸗ niswahl auch auf das Gemeindewahlrecht zu erringen.“ Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 100. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Karlsruhe, 19. Junt. Präſident Dr. Wilckens eröffnet 9 Uhr 20 Min. die Sitzüng. Am Regierungstiſch Verkehrsminiſter Freiherr von Mar⸗ ſchall, Generaldirektor Roth, Miniſterialrat Schulz und Regierungskommiſſare. Anläßlich der 100. Sitzung prangt auf dem Präſidententiſch ein mächtiges Roſenarrangement, für das der Präſident Dr. Wil⸗ ckens dem Hauſe aufs wärmſte dankt und dem Wunſch Ausdruck gibt, daß die weiteren Verhandlungen einen gedeihlichen und har⸗ moniſchen Abſchluß finden mögen. Der Sekretär zeigt die neuen Einläufe ein. Vizepräſident Zehnter übernimmt den Vorſitz. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der allgemeinen Debatte über das Eiſenbahnbetriebsbudget. Eiſenbahnminiſter von Marſchall: Auch der Staatsminiſter v. Brauer hat die Mängel des Kilometerhefts anerkannt; er hat mich ermächtigt, hier zu er⸗ klären, daß er mit dem Inhalt der Denkſchrift völlig einverſtanden iſt u. daß auch er das Kilometerheft geopfert hätte. Es iſt mir nicht ganz verſtändlich geweſen, wenn Herr Kolb behauptete, daß die 12 Jahre lang vom Miniſter von Brauer geleiteten Eiſenbahnen durch und durch bureaukratiſch ſind. Gerade in den letzten Jahren baben wir uns von dem ſog.„bureaukratiſchen Kleinkram“ be⸗ freil, indem wir eine weitgehende Dezentraliſation im Eiſenbahn⸗ weſen durchführten. Der Eiſenbahnrat iſt vorwiegend aus ſolchen Männern zuſammengeſetzt, die von den berufenen Vertre⸗ tungen von Handel und Induſtrie völlig frei gewählt werden. Ich verkenne nicht die großen Mängel des Kilometerhefts, es hat den großen Nachteil, daß es im Widerſpruch ſteht zu der oberſten Förderung des modernen Staates:„Gleiches Recht für Alle!“ Die Mindereinnahme, die infolge der Reform zu erwarten iſt. berechnet die Denkſchrift auf 1745000 Mill. Allein dieſe Ausfälle kommen durch den 2 Pfg.⸗Tarif den unteren Volksſchichten zugute. Die Angriffe des Abg. Kolb gegen Preußen muß ich auf das entſchiedenſte zurückweiſen. Preußen hat nur ein ſekun⸗ däres Intereſſe am Zuſtandekommen der Tarifreform, es hat keine Preſſion auf uns ausgeübt, ſondern iſt mit uns in bundesfreund⸗ licher Weiſe verkehrt. Die Tarifreſorm ſoll die Grundſäßze der Reichsverfaſſung zur Durchführung bringen. Abg. Gießler(Zentr.]: Die geſtrige Rede des Abg. Holb iſt eine ſehr harte und maßloſe Kritik geweſen, die ſich für eine ſo ernſte Behandlung ſo ernſter Dinge nicht ziemt. Von einem berknöcherten Bureaukratis⸗ mus darf man doch nicht ſprechen, wenn dieſelben Herren vom Regierungstiſche die früheren Reformen doch mit durchgeſetzt haben. Wir hoffen, daß die Verſprechungen des Eiſen⸗ bahnminiſters ſich auch in Taten umſetzen. Auf dem Ge⸗ biete des Eiſenbahnweſens ſind gewiß noch viele Wünſche zu er⸗ füllen, mit Recht hat aber hier der Berichterſtatter hervorgehoben, daß auf dieſem Gebiete ſchon vieles geſchehen iſt. Notwendig iſt, daß wenigſtens bei durchgehenden Schnellzügen ſich immer auch ein Reſerveführer auf der Lokomotive befindet. Wenn der Abg. Kolb bemängelt, daß ein Juriſt an der Spitze des Giſenbahnweſens ſteht, ſo iſt ja der frühere Leiter des Eiſenbahnweſens, Herr v. Brauer, auch ein Juriſt geweſen. Man hat ja früher auch einmal einen Kaufmann in der Eiſenbahnverwaltung gehabt, die Erfahrungen waren nicht gerade die beſten. Das Eiſenbahnweſen kann nicht wie ein Pripatbetrieb, ſondern muß von volkswirtſchaftlichen Ge⸗ ſichtspunkten aus geleitet werden; das kann aber auch ein Juriſt, wenn er nur einen weiten Blick hat. Die geſtern vom General⸗ direktor gemachten Ausführungen beweiſen doch, daß unſere Eiſen⸗ bahnen ſich in guter Verwaltung befinden. Der Betriebs⸗ koeffizient iſt das Barometer für unſere Eiſenbahnen und keine Spielerei, wie der Abg. Kolb behauptet. Wir rechnen hier ſtets nicht mit Phantaſien, ſondern mit Realitäten. Richtig iſt, daß unſer Eiſenbahnnetz weiter ausgebaut werden muß. Die Er⸗ ſchließung durch Nebenbahnen iſt dringend anzuraten, um dem Staate neue Einnahmen zu ſchaffen. In Bayern ſucht man weite Gegenden durch den Motorwagenbetrieb zu erſchließen: die in Bayern gemachten Verſuche ſind günſtig ausgefallen. Weder Schnee, noch Kälte oder durchnäßte Wege haben den Betrieb hindern können. Ich möchte die Aufmerkſamkeit des Hauſes und der Regierung auf dieſen Betrieb lenken. Wenn die Betri e bs⸗ mittelgemeinſchaft erreicht würde, ſo wäre das im In⸗ tereſſe der Vereinheitlichung des Eiſenbahnweſens, wie im Handel aufgeben, eine Betriebsmittelgemeinſchaft herbeizuführen. Wir in Süddeutſchland haben ein Intereſſe daran, daß dieſe Betriebs⸗ mittelgemeinſchaft nicht endgültig zu Grabe getragen iſt. Ich faſſe es als ein Charakteriſtikum dafür auf, daß 5 Tarifreform und Induſtrie gelegen. Deswegen möchte ich den Gedanken nicht eereen N nu— Drrrrrrr * . d — nr e d rrre „ mit aller Schärfe gegen das Kilometerheft angekämpft. dieſem Antrage zuſtimmen. Hnrun, Te, Wrrrts — Grnerurenzerger. — uu 2*— 8. Seſte. boch Vorteile für uns bringt, wenn in der Budgekommiſſion die Herren von der Linken nicht glatt Nein ſagten, ſondern ſich der Ab ng enthielten. Wir ſind nie rückwärts gegangen, Phar⸗ aſtegebilden werden wir nie nachſtreben. Der große Vorteil iſt doch der, daß wir das Prinzip der 2 Pfg.⸗Tarifs für die 3. Klaſſe durchgeſetzt haben. Das Kilometerheft iſt nur einem kleinen Teil der Bevölkerung zugute gekommen; dieſe Ungerechtigkeit wird jetzt durch den 2 Pfg.⸗Tarif wieder ausgeglichen. Beſonders werden die Vorteile dieſes Tarifs mit Freuden entgegennehmen die Be⸗ wohner abgelegener wie auch ländlicher Gegenden. Es iſt nicht xichtig, daß der Mittelſtand nur in Schnellzügen verkehrt; auch dem Mittelſtänd wird die Tarifreform zugute kommen. Man wird auch nicht ſagen können, daß die Schnellzüge billiger zu ſtehen kommen als die Perſonenzüge. Die Schnellzüge ſtellen eine höhere Leiſtung vor und dieſe wird überall in der Welt beſſer bezahlt. Wir hätten gern die Sätze des Kilometerhefts verall⸗ gemeinert; allein die Darlegungen der Regierung haben gezeigt, daß wir eine ſolche Verallgemeinerung nicht erreichen können. Die Prophezeiungen des Abg. Kolb hinſichtlich der Tarifreform werden ebenſowenig in Erfüllung gehen, als die Prophezeiungen hinſichtlich unſerer Wirtſchafts⸗ und Zollpolitik.(Beifall beim Zeutrum.) Abg. Frühauf(frſ.): Die Legende von der Reformfreundlichkeit des Miniſters von Brauer hat heute der Eiſenbahnminiſter gründlich zerſtört; es iſt alſo nicht wahr geweſen, was man ſich hier immer eingeredet hat. Wenn wir von bureaukratiſcher Verwaltung ſprechen, ſo be⸗ dauern wir eben, daß die Volksvertretung hier nicht mitbeſtimmend eingreifen kann. Wir verhehlen uns ja nicht, daß bei der bureau⸗ kratiſchen Verwaltung, ſolange untadelhafte Beamte in dieſer ſitzen, korruptionelle Einflüſſe erfreulicherweiſe ausgeſchloſſen ſind. Der Grundſatz„Zeit iſt Geld“ wird jedoch bei einer von Beamten lediglich geleiteten Eiſenbahnverwaltung vollſtändig ignoriert. Die Herren der Eiſenbahnverwaltung wiſſen garnicht, welch' furchtbaren Schlag ſie dem Handel, der kleinen Induſtrie bis hinab zum klein⸗ ſten Manne verſetzen, wenn ſie die Leute aus dem Schnellzug hin⸗ auswerfen. Vom Schnellzuge ſoll der kleine Mann nicht mehr Gebrauch machen bei Strafe der höheren Beſteuerung. Wir be⸗ krachten die Eiſenbahnen nicht als ein Schmerzenskind des Staates, ſondern die Tradition Ellſtätter, welche die Eiſenbahnen als eine tote Laſt des Staates beurteilen. Eine vernünftig gebaute und ge⸗ leitete Eiſenbahnſtrecke kann nie unrentabel ſein. Wenn wirklich etwas wahr wäre an dem plutokratiſchen Charakter des Kilometerhefts, ſo hätte gewiß die Sozialdemokratie Dies iſt aber nicht der Fall geweſen. Die größte Gefahr der Tarifreform iſt für uns die Aufgabe der Selbſtändigkeit. Zwar ſagt die Regie⸗ rung, ſie habe nach wie vor freie Hand. Die Regierung hat aber micht einmal freie Hand, das Kilometerheft aufrecht zu erhalten. Würde nicht Preußen erſt recht von ſeinen Machtmitteln Gebrauch machen, wenn wir jetzt der Tarifreform beitreten und uns nach einer Reihe von Jahren wieder von ihr frei machen? Die Frage iſt die, ob wir unſere Selbſtändigkeit auch ohne die Tarifreform aufrecht erhalten können. zum„toten Punkt“ ſollten wir unſere Selbſtändigkeit aufrecht erhalten; der tote Punkt iſt aber noch lange nicht erreicht. Zu bedaueen iſt, daß dem Volke keine Kontrolle zuſteht über das Eiſenbahnweſen; die Volksvertretung hätte ſchon längſt alle Urſache gehabt, ſich das Recht der Kontrolle über das Eiſenbahnweſen zu ſichern. Ein entſprechender Antrag iſt ja auch in dieſem Landtage geſtellt worden; wenn die Volks⸗ vertretung unſer Land vor der Aufgabe der Selbſtändig⸗ keit der Eiſenbahnen bewahren will, ſo ſollte ſie in letzter Stunde Die Tarifreform ſteht im Widerſpruch zur Reichsverfaſſung; das zeigt auch das Vorgehen Bis⸗ marcks, welcher Reichseiſenbahnen ſchaffen wollte und nicht preußiſch⸗ heſſiſch⸗badiſche Eiſenbahnen. Durch die Tarifreform ſtärken wir mur den preußiſchen Partikularismus. Die Einnahmen unſerer Eiſenbahnen haben nie einen ſo ſtarken Sprung gemacht, als da, wo Miniſter von Brauer in den Bahnen der Eiſenbahnreformer wandelte und das Rabattkilometerheft einführte. Dieſes Heft wurde nur wieder abgeſchafft, um einem Druck von Preußen zu weichen, nicht weil irgendwelche Bedenken gegen dieſes Heft vor⸗ kagen. Die preußiſchen Junker wollen die Freizügigkeit beſchränken, daher das Intereſſe dieſer an der Tarifreform. Nur Berlin hat ein Intereſſe an der Zerſtörung des Kilometerhefts. Wenn geſagt wird, daß Preußen gar kein Intereſſe hat am Zuſtandekommen der Konvention, wie erklärt man ſich dann die Drohungen wegen der Umleitungen des Verkehrs? Warum leitet uns Preußen den Güterverkehr ab, doch nur um uns mürbe zu machen! Ebenſo iſt unverſtändlich, wenn Preußen ſagt, es bringe Opfer durch die Aufhebung des Freigepäcks. Allein das verlangt ja gar niemand. Wer zwingt denn Preußen, die Schnellzugszuſchläge einzuführen? Das ſind doch alles dunkle Punkte, die doch deutlich zeigen, wie not⸗ wendig es wäre, daß alle dieſe Dinge geſetzlich geregelt würden. Auch iſt von mir ſehr unangenehm empfunden worden, wie die Tarifreform hier lanciert wurde. Wir wurden auf dem letzten Landtage befragt, ob wir etwas gegen eine Tarifgemeinſchaft einzu⸗ wenden hätten. Als der Landtag auseinandergegangen war, da wurde zu unſerer größten Ueberraſchung die Frage der Betriebs⸗ mittelgemeinſchaft mit der Frage der Tarifreform verquickt. Was iſt denn die Betriebsmittelgemeinſchaft weiter geweſen als ein Köder? Heute haben wir die Tarifreform, die Betriebsmittel⸗ gemeinſchaft aber iſt aus der Diskuſſion ausgeſchaltet. Ich hätte es lieber geſehen, wenn hier mit offenen Karten geſpielt worden wäre. Die Verteuerungen gegenüber dem Kilometerheft betragen 45 bis 67 Prozent. Das Publikum will ſchnell und billig fahren, dazu hat es ein Recht; ſtatt deſſen ſoll es aber langſam und ſchlecht in Zukunft fahren. Von Karlsruhe beträgt die Verteuerung .80 M. nach Freiburg, 10,80 M. nach Konſtanz. Adieu Konſtanz, adieu Bodenſee!(Heiterkeit.) Mit den beſchleunigten Per⸗ ſonenzügen hat man ja wohl der Bevölkerung einen Dienſt tun wollen, allein es iſt das ſo, als wenn man einem Sterbenden noch einen Hoffmannstropfen gibt.(Große Heiterkeit) Daß die Selbſtkoſten der 3. Klaſſe in Schnellzügen bil⸗ liger ſind als die Fahrpreiſe, das hat ja die Generaldirektion der württembergiſchen Staatsbahnen ausgerechnet. Die Selbſtkoſten der 1. Klaſſe betragen 15,3 Pfg., der Fahrpreis nur 9/1 Pfg.; die Selbſtkoſten der 2. Klaſſe 3,64 Pfg., der Fahrpreis 5,4 Pfg.; die Selbſtkoſten der 3. Klaſſe 108 Pfg., der Fahrpreis 4,5 Pfg. Nur in Perſonenzügen ſind die Selbſtkoſten 0,06 Pfg. höher als der Fahrpreis. Das gibt doch keine Berechtigung dazu, den Fahrpreis 8. Klaſſe in Schnellzügen auf 3 Pfg. heraufzuſetzen plus Schnell⸗ zugszuſchlag plus Fahrkartenſteuer. Es wird nun hervorgehoben, 5 die Reform ja die 4. Wagenklaſſe verhütet habe; allein iſt das ein Vorzug der Reform, daß ſie noch Schlechteres verhütet? Die Hauptverbeſſerung wird ja in den beſchleunigten Perſonenzügen gefunden; allein dieſe fahren ſtatt 4 Stunden Schnellzug 6 Stun⸗ den. Preußen wird aber auch hier Preſſionsmittel anwenden, um die beſchleunigten Perſonenzüge als illoyale Konkurrenz zu bezeich⸗ nen und auf ihre Abſchaffung zu dringen. Auch werden die Per⸗ ſonenzüge nicht den ganzen Tag gefahren; der Reiſende hat aber nicht die Zeit, auf den nächſten beſchleunigten Perſonenzug vier bis fünf Stunden zu warten. Wenn die Verwaltung den 2 Pfg⸗ Tarif doch im Prinzip zugeſteht, ſo ſollte ſie ihn auch ſpäteſtens em 1. Auguſt zur Einführung bringen. Wenn Sie jetzt die teueren Tarife für die Schnellzüge einführen, ſo werden Sie die Leiden⸗ ſchaft für den Nahverkehr noch ſteigern. Wenn heute noch die Haußtzahl aller Reiſenden unter 75 Km. fahren, ſo heißt es dem Reiſenden noch zum Schaden den Hohn fügen, wenn man ihm den Bis Fernverkehr noch mehr verteuert. Wer hat denn überhaupt die Möglichkeit zu beurteilen, daß das Publikum den Fernverkehr wünſcht oder nicht? Ich wäre dem Generaldirektor auch ſehr dank⸗ bar, wenn er noch die Zahlen geben würde über die Einnahmen aus dem Kilometerheft im Jahre 1905 und in den erſten Monaten des Jahres 1906. Der Betriebs⸗Koeffi⸗ zient iſt weiter nichts als der Prozentſatz zwi⸗ ſchen Einnahmen und Ausgaben. Er iſt alſo eine rein willkürliche Konſtruktion. Wir brauchen nur zu beſchließen, in dieſem Jahre Bauten aus laufenden Mitteln zu erſtellen, ſo ſchnellt der Betriebskoeffizient in die Höhe, wie er ſinken würde, weng wir in dieſem Jahre gar keine Bauten ausführen würden. Man vergleicht unſere Betriebseinnahmen mit den Ueberſchüſſen Preußens, jedoch wie erzielt denn Preußen ſeinen günſtigen Betriebskoeffizient? Es verſchleppt den Ausbau ſeines Eiſen⸗ bahnnetzes, es hat günſtige Bedingungen für ſeinen Eiſenbahnbau, wie es auch geringere Löhne und Gehalte zahlt. Wir verwahren uns gegen die Unterſtellung, als wollten wir den Bauern und den kleinen Leuten den 2 Pfg.⸗Tarif nicht bringen, wir wehren uns aber dagegen, daß der ſtädtiſche Mittelſtand völlig ignoriert wird. Nun ſagt man, ja der Eiſenbahnrat, die Handels⸗ und Hand⸗ werkskammern müſſen doch auch etwas verſtehen. Die Abſtimmung des Eiſenbahnrats zeigt aber, daß die berufsſtändiſche Vertretung nicht die geeignete Vertretung des Volkes iſt. Der Eiſenbahnrat hat keine Autorität mehr in dieſem Hauſe. Was die Handelskam⸗ mern anbetrifft, ſo ſind dieſe die Vertretungen des Großkapitals, für den kleinen Handwerker haben ſie kein Verſtändnis. Die Handwerkerkammern haben ſich dadurch ausgezeichnet, daß ſie ent⸗ gegen den Inſtruktionen abgeſtimmt haben, die ſie erhalten haben. In einem Anſall politiſcher Epilepſie ſind ſie umge⸗ fallen und haben für die Regierungsvorſchläge geſtimmt. Die preußiſche Reaktion hat für uns eine Gefahr angenommen wie der Veſuv für die umliegenden italieniſchen Ortſchaften; es heißt, wenn ſie ſich regt: Rettet Euch, flieht.(Lachen.] Man würde einen Verrat am Mittelſtand begehen, wenn man der Reform zu⸗ ſtimmt, einen Verrat an unſerem Lande und einen Verrat am deutſchen Volke, das hofft, daß wir ſtandhaft bleiben. Vom Be⸗ richterſtatter wird geſagt, daß die Tarifreform ein nationales In⸗ tereſſe habe. Wenn dem ſo iſt, warum hat die national⸗ liberale Partei der Reform nur„ſchweren Herzens“ zuge⸗ ſtimmt? Die natl. Partei iſt nicht verpflichtet, der Tarifreform zuzuſtimmen; ein dringender Grund, für die Reform einzutreten, iſt nicht gezeigt worden.(Beifall links.) Abg. von Mentzingen(Zentr.): Redner bringt zunächſt eine Reihe Lokalſchmerzen vor; ſo wünſcht er ein neues Aufnahmegebäude und einen Schnellzugshalt für Wiesloch. Beim Bau des Bruchſaler Bahnhofes hat die Bau⸗ leitung vergeſſen, Aborte einzubauen, ſodaß es nötig war, vor dem Bahnhof eine Inſel der Bedürfniſſe zu errichten. In den Kreiſen höherer Beamter iſt eine Erbitterung darüber vorhanden, wie die Beförderungen und Verſetzungen vorgenommen werden. Redner wendet ſich alsdann der Tarifreform zu und polemiſiert gegen den Abg. Kolb. Aus Gründen der Gerechtigkeit ſei er ſtets ein Feind des Kilometerhefts geweſen; er verſtehe nicht, wie die Sozialdemokratie ſich dieſes Heftes annehmen konnte. Die Platz⸗ karte habe Preußen im vergangenen Jahre 3,9 Mill. M. einge⸗ bracht; eine ſolche Summe ſei doch nicht zu verachten. Die preu⸗ ßiſchen Junker hätten kein Intereſſe daran, ob man zu 2 Pfg. oder 3 Pfg. fahre oder im Schnellzug reſp. Perſonenzug. Der Vorortsverkehr zu 2 Pfg. ſei gleichfalls eine Ungerechtigkeit gegen⸗ über den Orten ohne Vorortsverkehr geweſen. Nach einer perſönlichen Bemerkung des Abg. Wilckens und Frühauf(freiſ.) wird die Debatte abgebrochen. Schluß der Sitzung: 1 Uhr.— Nächſte Sitzung: Mittwoch, 20. Juni, vormittags 9 Uhr: Fortſetzung der heutigen Debatte. Hus Stadt und Land. Maunheim, 19. Juni. *Militürnachrichten. Hnecht, Oberſtlt. z. D. und zweiter Stabsoffizier bei dem Kommando des Landw.⸗Bezirks Karlsruhe, zum Kommandeur des Landtw.⸗Bezirks II Mülhauſen i. E. ernannt. Der nachgenannte, zur Dienſtleiſtung beim Kriegsminiſterium kom⸗ mandierte Offizier in das Kriegsminiſterium verſetzt: Kettler, Oberſtlt. und Bats.⸗Kommandeur im Inf.⸗Regt. Markgraf Ludwig Wilhelm(3. Bad.) Nr. 111, unter Ernennung zum Abteil.⸗Chef. Hahndorff, Oberſtlt. im Generalſtabe des 14. Armeekorps, unter Verſetzung zum 4. Bad. Feldart.⸗Regt. Nr. 66 mit der Füh⸗ rung dieſes Regiments beauftragt. Von Beendigung der Schluß⸗ übungsreiſe der Kriegsakademie im Juli 1906 zur Nachhokung von Dienſtleiſtungen kommandiert: bis zum 30. Sept. 1906: Oberlt. Fritſchi im 2. Bad. Gren.⸗Regt. Kaiſer Wilhelm J. Nr. 110, zum Weſtfäl. Ulan.⸗Regt. Nr. 5. In Genehmigung ſeines Abſchieds⸗ geſuches mit der geſetzlichen Penſion zur Disp. geſtellt: Gallus, Oberſtlt. und Kommandeur des 4. Bad. Feldart.⸗Regts. Nr. 66, mit der Erlaubnis zum Tragen der Regts.⸗Uniform. Von ſeiner Dienſtſtellung auf ſein Geſuch enthoben: Jaegerſchmid, Oberſtlt. z. D. und Kommandeur des Landw.⸗Bezirks II Mülhauſen i.., mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 1. Bad. Leib⸗ Gren.⸗Regts. Nr. 109. Der Abſchied bewilligt: Jaeger, Ober⸗ ſtabs⸗ und Regts.⸗Arzt des Inf.⸗Regts. von Lützow(1. Rhein.) Nr. 25, unter Verleihung des Charakters als Gen.⸗Oberarzt, mit der geſetzlichen Penſion und der Erlaubnis zum Tragen ſeiner bis⸗ herigen Uniform. * Wiſſenſchaftliche Exkurſion. Letzten Samstag beſuchten Studierende der Univerſität Heidelberg, Lehrer und Beamte die Baumwollſpinnerei Speyer a. Rh..⸗G. unter Füh⸗ rung eines Dozenten. Die Baumwollfrage iſt eine der intereſ⸗ ſanteſten der modernen Volkswirtſchaft. Die Baumwolle iſt wichtig naturwiſſenſchaftlich, landwirtſchaftlich; bei ihrer indu⸗ ſtriellen Bearbeitung rollt ſich die Frage nach der Konzentration des Gewerbelebens, die in Bezug Frauen⸗ und Kinderarbeit, die Kartellfrage ete. auf; ſie iſt ein bedeutſamer Faktor in der äußeren Handels⸗ und Koloniſationspolitik. Die Baumwolle gedeiht nur in Tropenländer; am meiſten kommen die Vereinigten Staaten von Amerika, Oſtindien und Aegypten in Betracht; die Vereinigten Stagten erzeugten 1905 13 565.885 Ballen im Werte von ca. 586 Mill. Dollars und exportierten davon 61,55 Proz. England hat in der Baumwollinduſtrie noch weit den Vorrang; Ende 1905 be⸗ trug in Deutſchland die Spindelzahl 9,7 Millionen, die Webſtuhl⸗ zahl 231199. Der Export Deutſchlands an Baumwollwaren 1904 ca. 365 Mill. Mark; der Import an Rohbaumwolle 471 Mill. M. Die Spinnerei in Speyer wurde 1889/90 gegründet als.⸗G. Sic berarbeitete 1905 4673 Ballen, produzierte 865 846 Ko. Garn mit einer Durchſchnittsſumme von 30,20(ſie hat ſich immer mehr der Qualitätsware zugewendet). Ihre Spindelzahl 46 108; ihre Arbeiterzahl 284. Die Fabrik beſitzt einen ſtattlichen Bau mit hohen, hellen Räumen, 1 Dampfmaſchine von 750 Ps, eine Tur⸗ bine von 450 KW. und eine weitere Dampfmaſchine; ferner 13 Selſaktoren und 76 Ringſpinnmaſchinen, deren Spindeln 10 300 Umdrehungen in der Minute machen. Die Leitung beſorgen die Herren Direktoren von Bippen und Staudinger. Die Arbeitszeit von—6 Uhr mit 1 Stunde Pauſe. Akkordlohn an den meiſten Maſchinen von den Strecken an. Wohlfahrteinrichtungen, wie 24 lrbeiterwohnungen, Konſumberein, Bad, Kan ine mit Suppen⸗ ihm aus der Arbeitsunfähigkeit entſtandenen anſtalt ete.— Die Herren Direktoren und das geſamte Perſonal der Fabrik kamen den Beſuchern in der freundlichſten Weiſe ent⸗ gegen. Alle Fragen inbezug auf die ganze Technik, die Löhne, den Abſatz ete. wurden bereitwilligſt beantwortet und an Beiſpielen erläutert. Die Exkurſionsteilnehmer ſagen herzlichſten Dank und wünſchen dem Betriebe ein fröhliches Gedeihen. Auch der badiſchen Staatsbahn und den pfälziſchen Bahnen iſt freundlichſt zu danken für Stellung eines Extrazuges zu bedeutend ermäßigten Preiſen; die Bahnen haben dadurch der wiſſenſchaftlichen Sache einen weſentlichen Dienſt erwieſen. * Auf das Preisausſchreiben der„Allgemeinen Fleiſcher⸗ Zeitung“, das 1000 Mark für die beſten Beantwortungen der Frage:„Wie wird Fleiſch am vorteilhafteſten für den bürgerlichen Tiſch zubereitet?“ ausſetzte, ſind nicht weniger als 523 zumeiſt auf gründlicher Sachkunde und Erfahrung beruhende Bewerbungs⸗ ſchriften eingereicht worden. Das Preisrichter⸗Kollegium nahm zum Maßſtab der Beurteilung der vorgeſchlagenen Zubereitungs⸗ arten, daß das Fleiſch die volle Nährkraft behalte, ferner ſchmackhaft, weich und leicht verdaulich ſei, und berlieh an Fräulein Helene Lotz in Kaſſel den erſten, an Frau Gertrud Goldſchmidt in Karlsruhe den zweiten Preis. Um die weiteſte Verbreitung dieſer wertvollen Schriften zu ermöglichen, hat die Allgemeine Fleiſcher⸗Zeitung, Aktien⸗Geſellſchaft, Berlin SW. 19, die beiden Arbeiten in Form einer Broſchüre veröffentlicht, die zum Preiſe von 30 Pfg. abgegeben wird. * Die Bibelſtunden der Stadtmiſſion im Vereinshaus, K 2, 10, und Traitteurſtr. 19 fallen morgen(Mittwoch) Abend, des Jahres⸗ feſtes des Diakoniſſenhauſes wegen, aus. * Der Verein für Naturkunde hat dieſer Tage ſeinen 71. und 72. Jahresbericht herausgegeben. Verbreitung naturwiſſenſchaft⸗ licher Kenntnis und heimatlich⸗volkstümliche Ausgeſtaltung der hieſigen naturhiſtoriſchen Sammlungen ſind die Ziele, denen die Tätigkeit des Vereins gilt. Derſelbe wurde bereits im Jahre 1833 gegründet und erfreut ſich des Protektorats des Großherzogs Friedrich von Baden. In dem eigentlichen Jahresbericht, der von den Vorträgen, der Bibliothek und dem Zeitſchriftenzirkel handelt, ſind auch die biologiſchen Gruppen aus Mann⸗ heims Umgebung beſprochen, die als Reißſche Stiftung vom Verein für Naturkunde geſchaffen und der Stadt zu Eigentum übergeben wurden. Die Veröffentlichung einer von Herrn Prof, Förſter in Bretten zur Verfügung geſtellten Abhandlung über „Die Libellulidengattungen von Afrika und Madagaskar“ iſt als Gegenleiſtung aufzufaſſen für die zahlreichen Zuwendungen, die der Verein in literariſchem Tauſchverkehr von auswärtigen natur⸗ wiſſenſchaftlichen Inſtitutionen erhält. Von beſonderem Wert für unſere engere Heimat ſind die aus der Beobachtung hervor⸗ gegangenen„Beiträge zum Vogelzug in der Um⸗ gebung Mannheims“. Daß viele unſerer Brutpögel durch Kälte und Nahrungsmangel gezwungen ſind, den Winter in ſüd⸗ lichen Ländern zu verbringen, iſt leicht erklärlich, Rätſelhaft aber iſt die Tatſache, daß der Vogelzug nicht nur auf ſtets denſelben Wegen vor ſich geht, ſondern auch zu ganz beſtimmten Zeiten begonnen und vollendet wird. Geradezu wunderbar iſt die Gleich⸗ mäßigkeit, mit der ſich Jahr für Jahr die Ankunftsdaten der einzelnen Vogelarten wiederholen. So iſt den Aufzeichnungen zufolge die Nachtigall während dreier Jahre in den Tagen zwiſchen dem 13. und 15. April, die Dorngrasmücke zwiſchen dem 14. und 17. April zu uns zurückgekehrt. Der Kuckuck wurde 1908 ſowohl als auch 1905 am 12. April zum erſten Male bei uns gehört. Ein letzter Artikel umfaßt die Reſultate einer zweimaligen Unter⸗ ſuchung der künſtlichen Bruthöhlen des Käferthaler Waldes. 97 Prozent aller Niſtkäſten waren während des Sommers 1905 in Gebrauch genommen worden, ein Beweis, wie notwendig dieſe künſtlichen Brutgelegenheiten ſind, die Zahl der Vögel zu mehren, die Wald und Feld gegen den Einfluß ſchädlicher Inſekten ver⸗ teidigen helfen.— Im Hinweis auf die naturwiſfſenſchaftliche Förderung, die dem einzelnen ſowohl, als auch der Geſamtheit aus dem Wirken des Vereins erwächſt, wäre ſehr zu wünſchen, daß eine dem Jahresbericht angefügte Aufforderung zum Beitritt in den Verein von recht vielen Freunden der Naturwiſſenſchaft befolgt werden möchte. 7 Parkfeſt in Ludwigshafen. Das am Sonntag abend gelegenk⸗ lich des Parkfeſtes arrangierte Feuerwerk wurde von Herrn Feuerwerker Fritz Beſt, Mannheim, P 5, 4, abgebrannt und rief allgemeine Bewunderung hervor. f Der Geſangverein Sängerbund Käferthal erzielte gelegent⸗ lich der 60jährigen Jubelfeier des Männergeſangvereins Viern⸗ heim am Sonntag einen bedeutenden Erfolg. Der Verein erhielt mit 44 Sängern unter 33 Vereinen, welche ſich am Ehrenpreis⸗ ſingen beteiligen durften, den 3. Ehrenpreis, gleichbedeutend mit dem 1. Preis in der 2. Klaſſe, beſtehend aus einem ſilbernen Tafelaufſatz, geſtiftet von der Gemeinde Viernheim nebſt einem Ehrendiplom und einer goldenen Medaille und errang ſich ferner im Klaſſenſingen den 6. Preis in Form einer ſilbernen Bowle mit 6 Gläſern nebſt Ehrendiplom und goldener Medaille. Der Geſangverein„Sängerbund Käferthal“, der unter der tüchtigen Leitung des Herrn Lehrers Pfeifer aus Seckenheim ſteht, hat durch dieſen Erfolg bewieſen, daß er vollſtändig auf der Höhe der Zeit ſteht. Wir gratulieren! Verein Mannheimer Perückenmacher und Friſeure, In der am Freitag den 15. Juni ſtattgefundenen konſtituierenden Ver⸗ ſammlung wurden folgende Herren in den Vorſtand gewählt: 1. Vorſitzender Georg Schreiner, 2. Vorſitzender Emil Sch v ö⸗ der, Kaſſier A. Kaub, 1. Schriftführer Franz Schilling, 2. Schriftführer Jakob Sattel, Beiſitzer Adolf Bieger, Otto Keſ e l. Die jeweiligen Verſammlungen, welche durch fachgewerbliche Vorträge und Beſprechungen für jeden Collegen Intereſſe bieten, finden jeden erſten Dienskag im Monat im oberen Lokal der Land⸗ kutſche ſtatt. * Unfall im Rheinhafen zu Mannheim und Schadenserſaz. Der auf Schadloshaltung klagende Hafenaufſeher war 55 den Gleisanlagen des Hafens dadurch verunglückt, daß er von den Puffern zweier Wagen gequetſcht wurde. Kläger fordert von der Rheinſchiffahrts⸗Aktiengeſellſchaft Erſatz des 1 Schadens aus 8 1 des Reichshaftpflichtgeſetzes. Das Landgericht Mannheim auf Klageabweiſung wegen eigenem Verſchulden des Klägers, der die Gefahr erkennen mußte, und auch bei Befolgung der Hafen⸗ polizeivorſchrift ſich beim Durchſchreiten bis unter die Puffer⸗ höhe zu bücken hatte. Das Oberlandesgericht Karlsruhe erkannte auf die Berufung des Klägers den Schadenerſatzanſpruch zur Hälfte für gerechtfertigt an. Gegen das oberlandesgerichtliche Urteil war von beiden Seiten Reviſion eingelegt worden. Das Reichsgericht wies, wie uns unſer..-Berichterſtatter meldet, die Reviſion des Beklagten zurück, hob aber auf die Reviſion des Klägers das Vorderurteil auf und erkannte den Klageanſpruch in ganzer Höhe als gerechtfertigt an. Is Chealer, Runſt ung Wiſſenſchan. Hochſchulnachrichten. An der Univerſität F reiburg i. Br. haben, wie man uns mitteilt, im letzten Studienjahr 1498 Dokt orpromotionen ſtattgefunden. Es erwarben den Doktortitel 10 Theologen, 19 Juriſten, 7 Kameraliſten, 68 Medi⸗ ziner und 45 Angehörige der philoſophiſchen Fakultät. Außerdem wurden Biſchof Endert in Fulda und Feldprobſt Vollmar in Berlin von der theologiſchen FJakultät, Stadtrat Ficke 4 Selte. Senrras⸗unzelger. Männhelim, 19. Junl. Freiburg von der philoſophiſchen Fakultät zum Ehrendoktor er⸗ nannt.— An der mediziniſchen Fakultät in Münſter iſt ein Ordinariat für Phyſiologie errichtet und dem bisherigen außer⸗ ordentlichen Profeſſor Dr. med. Rudolf Roſemann unter Ex⸗ nennung zum ordentlichen Profeſſor übertragen worden.— Der d. 0. Profeſſor für Kirchengeſchichte an der Univerſität Mar⸗ burg, Dr. theol. et phil. F. Wiegand, iſt als o. Profſeſſor in Greifswald in Ausſicht genommen als Nachfolger des ver⸗ ſtorbenen Prof. Dr. O. Zöckler.— Der a. o. Profeſſor der klaſſiſchen Philologie in der Univerſität Münſter i.., Dr. K. Hoſius, hat einen Ruf als o. Profeſſor nach Greifswald er⸗ halten und zwar an Stelle von Prof. W. Kroll, der Stahls Lehr⸗ ſtuhl in Münſter übernommen hat. Verboten]! Die Aufführung von Frank Wedekinds„Toten⸗ tanz“, die am Münchener Schauſpielhaus mit Herrn und Frau Wedekind in den Hauptrollen im Juli ſtattfinden ſollte, wurde polizeilich verboten.—„Der hochehrwürdige Herr“, ein fünf⸗ aktiges Schauſpiel von Michagel Königer und Guſtav Hakenſchmied, das von der Direktion des Raimund⸗Theaters in Wien zur Auf⸗ führung angenommen war, wurde von der dortigen Zenſurbehörde verboten. Das Stück ſpielt in einer evangeliſchen Gemeinde Siebenbürgens. Die internatiouale Tuberkuloſe⸗Konferenz wird in dieſem Jahre vom 6. bis 8. September auf Einladung der Niederländiſchen Tuberkuloſe⸗Geſellſchaft im Haag abgehalten. Der im Jahre 1903 mit dem Sitz in Berlin unter dem Vorſitz von Brouardel⸗Paris und Althoff⸗Berlin begründeten internationalen Vereinigung ge⸗ hören zurzeit 21 Länder an. Als Fortführung der Arbeiten des vorjährigen Pariſer Kongreſſes ſtehen u. a. beſonders die Anzeige⸗ vflicht, die ſpezifiſche Therapie, Infektionswege, Heilſtättenkoſten, Fürſorgeſtellen ſowie Bekämpfung der Tuberkuloſe im Kindes⸗ alter auf der Tagesordnung. Der amerikaniſche Luftſchiffer Walter Wellman, der den Nordpol in ſeinem lenkbaren Luftballon„Vereinigte Stagten“ erreichen will, hat Paris verlaſſen und ſich nach Ant⸗ werpen begeben, wo er ſich nach Tromſö einſchiffen will. Wann der Ballon von Spitzbergen aufgehen ſoll, iſt noch nicht beſtimmt. Das Luftſchiff wird mit fünf Perſonen bemannt werden: Wellman, dem amerikaniſchen Major Harſey, dem franzöſiſchen Luft⸗ ſchiffer Hervieun und zwei norwegiſchen Seeleuten. Jonas Lie, der Neſtor der norwegiſchen Dichter, ſeit Jahren ſchon erblindet, iſt von Paris nach Chriſtiania zurückgekehrt. Er konnte das geräuſchvolle Leben in Paris nicht mehr ertragen. Der Tod Ibſens hat den ſanguiniſch veranlagten Dichter tief ge⸗ troffen. Jonas Lie iſt mit Hilfe ſeiner Gattin an der Herſtellung eines neuen Romans beſchäftigt, der zu Weihnachten erſcheinen ſoll. ——— Sport. * Stiftung eines Ehrenpreiſes für die Mannheimer Regatta. Unſer Großherzog hat nunmehr auch noch einen Ehrenpreis geſtiftet, welcher auf das Rennen für den Viererohne Steuermann geſetzt wurde. * Rückgang der Frankfurter Reunnen. Der„Frankf..⸗A.“ veröffentlicht einen längeren Artikel, der ſich im Hinblick auf das am vergangenen Sonntag daſelbſt ſtattgefundene Rennen, das offenbar den gehegten Erwartungen nicht entſprochen hat, mit dem Rückgang der Frankfurter Rennen befaßt und in welchem folgen⸗ des ausgeführt wird: Man darf es ruhig einmal ausſprechen, daß das ſportliche Bild der Frankfurter Rennen gegenüber ihrer Glanzperiode im allgemeinen etwas blaſſere Farben angenommen hat. Die Felder ſind nicht mehr ſo zahlreich und die Pferde, die herkommen, nicht mehr von der guten Klaſſe, wie es in früheren Jahren der Fall zu fein pflegte. In den Fachblättern wird denn auch ſchon von dem„Rückgang der Frankfurter Rennen“ geſprochen und dem Rennklub Heilmittel dagegen empfohlen. In der Tat hätie es ja keinen Sinn, wenn man ſich den Tatſachen verſchließen oder ſie verheimlichen wollte. Ja, die Frankfurter Rennen haben an ſachlicher Bedeutung und zuweilen auch an ſporklichem Intereſſe verloren, aber erſtens haben ſie das mit allen Provinz⸗ Rennplätzen im Reiche gemein und zweitens iſt ein Hilfsmittel dagegen nicht ſo leicht gefunden. Von manchen Seiten hörten wir ſagen, es müßten größere Preiſe, oder wenigſtens ein ganz graßer Preis gegeben werden, gewiſſermaßen als Clou und als große Roſine im Kuchen. Es wurde dabei auf Mannheim verwieſen, das ſich erſt neuerdings ein 50000 Mark⸗Rennen an⸗ geſchafft habe. Ob ein ſolches Vorgehen von ſeiten des Renn⸗ klubs für uns und unſere ſportlichen Bedürfniſſe das Richtige wäre, kann aber bezweifelt werden.... Uebrigens muß gerade den Fachblättern der Vorwurf gemacht werden, daß ſie oft wenig kunſeguent vorgehen. So oft man hört, daß ſich im Reiche aber⸗ mals ein neuer„großzügiger“ Rennplatz auftun wolle, begrüßen ſie das ſtets mit großer 17 1 als eine Mehrung des ſportlichen Intereſſes. Unſere heimiſchk Zucht kann aber kaum die vor⸗ handenen, geſchweige denn noch weitere neue Rennplätze alimen⸗ tiexen und deshalb wird die Konkurrenz der einzelnen Rennkzabs und Rennveranſtalter immer ſchärfer. Speziell uns Frankfurtern rücken Mannheim und Stuttgart ſcharf auf den Leib und der Rennklub tut deshalb ganz recht, wenn er beizeiten erwägt, was hier zu geſchehen habe, damit Frankfurt auf der Höhe bleibe. .Sp. Die Radfernfahrt Hamburg-—Berlin endete auch dies⸗ mal wie im Vorjahre mit einem Siege der Hamburger Strecken⸗ fahrer. Den erſten Preis gewann der bekannte Hamburger Diſtanzfahrer Arno Härtel, der die 257 Km. lange Strecke in 9 Stunden 18 Min. zurücklegte, als zweiter endete der Ham⸗ burger W. Suden, als dritter der Berliner Otto Götzke.— Im ganzen nahmen 110 Fahrer an der Wettfahrt teil. Segel⸗Wettfahrt. Den erſten Preis bei der Wettfahrt Dover⸗Helgoland erhielt die Jacht„Betty“, die geſtern abend 10.86 Uhr durchs Ziel ging. Den zweiten Preis erhielt die engliſche Jacht„Sonſhun“, die 10.20 Uhr durchs Ziel ging. Euxhafen, 19. Juni. Heute vormittag 10.20 Uhr traf der Kaiſer auf dem Dampfer„Wolga“ im neuen Hafen ein und begab ſich an Bord der Jacht„Meteor“, um an der Wettfahrt des Norddeutſchen Regattavereins auf der Unterelbe teilzunehmen. Um 10,40 Uhr wurde der„Meteor“ an den Start geſchleppt. Aus dem Großhervogtum. Jeudenheim, 19. Junſ. Bei dem am 16. Juni in Viernheim großen nationalen Geſangswett⸗ ſtreit errang ſich, wie bereits mitgeteilt, der Geſangverein „Frohſinn! Feudenheim in der oberſten Landklaſſe mit 40 Sängern unter ſtarker Konkurrenz im Klaſſenſingen den 4. Preis, beſtehend aus einem wertvollen ſilbernen Bierhumpen, goldener Medaille und Diplom. Im daran anſchließenden Ehren⸗ preisſingen dagegen hatte obiger Verein einen großen Erſfolg, indem er unter 33 Vereinen, darunter 12 Stadtpereinen, mit 217 Punkten als Auszeichnung den 2. Ehrenpreis(filberne Bowle) geſtiftet von Prinz von Löwenſtein] erhielt. C, Heidelberg. 10. Juni. In Altenbach wurde ein 16jähriges Früchtchen perhaftet, Mädehen in die Hand geſchoſſen hat, weil dieſes ſich geweigert hatte, mit ihm zu tanzen. —* das einem gleichalterigen oc. Vom Bodenſee, 16. Juni. Der Pegel des Sees geigt gegenwärtig über 5 Meter. Das Waſſer iſt im Mai infolge der andauernden Niederſchläge allein um 1½ Meter geſtiegen. Im norbdöſtlichen Teil tritt der See über die Ufer und überſchwemmt das Gelände auf weite Strecken. Auch der Rhein iſt, wie der„See⸗ bote“ berichtet, da und dort(beſonders im Gebiet des Zellerſess und abwärts bis Stein) über die Ufer getreten. Der Rheinfall bei Schaffhaufen bietet jetzt ein großartiges Schauſpiel.— Mit dem Bau des Rieſenwaſſerwerkes bei Kleinlaufenburg dürfte im Herbſte begonnen werden. Die Finanzierung des Werkes ſcheint glücklich unter Dach zu ſein und iſt, wie man hört, deutſches Kapital in hervorragender Weiſe beteiligt. ——eeeeeee, Pfalz, Heſſen und Umgebung. *Schifferſtadt, 18. Juni. Vom Blitz erſchlagen wurde heute gegen Abend bei den hier niedergegangenen heftigen Gewittern die 32 Jahre alte Ehefrau des Weichenſtellers Joſef Magin IV, Eva geb. Maher in der Friedhofſtraße. Ihre 5 Kinder und noch zwei andere Frauen, die bei ihr in der Küche ſich befanden, blieben unverſehrt. Dem Ackerer Johannes Hahn III von Klein⸗ Schifferſtadt wurde ſein Pferd im Werte von 1000 Mark er⸗ ſchlagen. Hahn ſelbſt, der neben dem Pferde herging, wurde vom Blitz geſtreift und iſt auf einer Seite gelähmt. Auch⸗chlug der Blitz in verſchiedene Gebäude, ohne jedoch zu zünden. Dr., Schwan wurde in ſeinem Hauſe die ganze elektriſche Lichteinrichtung durch den Blitz vernichtet. Auch durch die heftigen Regengüſſe wur⸗ den viele Früchte auf dem Felde ruiniert. * Lindenfels, 18. Juni. Dieſer Tage vergnügten ſich mehrere Knaben in einem Steinbruche zu Seidenbuch damit, daß ſie mit einem Rollwagen fuhren. Dabei rannte ein Wagen wider einen Prellbock, wodurch drei Knaben hinausgeſchleudert wurden und einen 20 Meter hohen Abhang hinabſtürzten. Der eine Knabe ſtarb alsbald an den erlittenen Vetletzungen, wäh⸗ rend einem zweiten ein Bein abgenommen werden mußte. Briefkaſten. (Alle Anfragen, jedoch nur von Abonnenten unſeres Blattes, müſſen ſchriftlich eingereicht werden; mündliche oder tele⸗ phoniſche Auskunft wird nicht erteilt. Die Auskünfte erfolgen ohne jede Rechtsverbindlichkeit.) Abonnent J. K. 1. Die Berechtigung zum einjährig⸗freiwilligen Dienſte muß ſpäteſtens bis zum 1. Februar des Jahres, an welchem der junge Mann das 20. Lebensjahr vollendet, bei der Prüfungs⸗ kommiſſion nachgeſucht werden, in deren Bezirk der Betreffende ſich zur Aushebung hätte ſtellen müſſen, alſo ſeinen dauernden Aufenthalt hat. 2. Die zur Prüfung Zugelaſſenen werden in Sprachen und in Wiſſenſchaften geprüft. Die ſprachliche Prüfung erſtreckt ſich neben der deutſchen auf zwei fremde Sprachen, wobei dem Examinanden die Wahl gelaſſen wird zwiſchen dem Lateiniſchen, Griechiſchen, Franzöſiſchen und Engliſchen. wiſſenſchaftliche Prüfung umfaßt Geographie, Geſchichte, deutſche Literatur, Mathe⸗ matik und Naturwiſſenſchaften. Abonnent J. H. in M. Ameiſen aus Wohnungen vertreiben: 1. In Wohnſtuben legt man zweckmäßig das Kellerkraut aus. Die Tiere können den Geruch des friſchen Krautes nicht vertragen und fliehen aus der Wohnung..Man muß die Gänge, welche die Ameiſen benutzen, mit Zement verſchmieren oder Petroleum in die⸗ ſelben gießen; 3prozent. Lyſol⸗Löſungen haben ſich auch bewährt. 3. Durch zweckentſprechende Anbringung von Brumataleim wird man die Ameiſen fangen oder zurück halten. 4. Fein geſtoßener Schwefel, mit fein geriebenem Zucker vermiſcht wird ausgeſtreut. In Schränke legt man Papier, worauf Specköl, Tran, Alaun oder Kampher gegoſſen iſt. Weiter empfiehlt es ſich, in Zuckerwaſſer ge⸗ tauchte Schwämme auszulegen. Die Ameiſen verkriechen ſich darin und können alsdann vernichtet werden, indem man den Schwamm mit ihnen in kochendes Waſſer wirft. W. R. in F. 1. Ihre Tochter kann nicht in Anſpruch genom⸗ men werden, wenn Sie ihr nicht das Geld geſchenkt haben, um es Ihren Gläubigern zu entziehen. In dieſem Fall könnten unter Um⸗ ſtänden Ihre Schenkungen an Ihre Tochter von den Gläubigern angefochten werden. 2. Je nach dem Erxfolg einer eventuellen An⸗ fechtungsklage wird es ſich entſcheiden, ob Ihre Tochter bezw. ihr Vermögen mithaftet. Die Arbeiterbewegungen. C. Heidelberg, 19. Juni. Die Heidelberger Glaſermeiſter haben die Forderungen der Gehilfen, die u. a. eine Lohnerhöhung von 8 Pfg. für die Stunde und die Freigabe des 1. Mai verlangten, abgelehnt. Die Gehilfen haben daraufhin ihre Kündigung eingereicht. Kaiſerslautern, 19. Juni. In der Pfälziſchen Näh⸗ maſchinen⸗ und Fahrräder⸗Fabrik vormals Gebrüder Kayſer hier erfolgte heute morgen die Ausſperrung von etwa 125 Arbei⸗ tern, die der Anordnung der Direktion, mit Ueberſtunden zu arbeiten, nicht nachgekommen waren; ſie waren, anſtatt morgens 6 Uhr, erſt um 7 Uhr zur Arheit angetreten. Telxie Hachrichten und Celegramme. * Notiz. Wegen Gewitterſtörungen konnte ein Teil der telephoniſchen Depeſchen nicht aufgenommen werden. »Stuttgart, 18. Juni. In letzter Nacht wurden in einem hieſigen Gaſthaus drei 15 Jahre alte Burſchen, die ſich durch ihren Geldbeſitz verdächtig machten, feſtgenommen. Einer davon hatte lt.„Frankf. Ztg.“ in Fulda ſeinem Prinzipal, einem Baunnternehmer, einen Wechſel über 2800 Mark enk⸗ wendet, dieſen dort verwertet und war mit ſeinen zwei Kame⸗ raden hierher gereiſt. Alle drei waren mit falſchen Legitimations⸗ papieren verſehen. *Straßburg, 18. Juni. In Erlenbach erſchoß der 25jährige Winzer Philipp Selft ſeinen 38jährigen übel⸗ beleumundeten Bruder Adolf, der im Verlaufe eines Streites in bekrunkenem Zuſtande mit einem gezückten Meſſer auf ihn losgegangen war. München, 19. Juni. Die bayeriſche Kammer der Abge⸗ ordneten genehmigte mit 77 gegen 42 Stimmen die Nachtrags⸗ forderung von einer Million Mark für Grunderwerbung zur Er⸗ richtung von Umſchlagshäfen bei Aſchaffenburg aus Anlaß der Mainkanaliſation. * München, 19. Juni. Der Prinzregent von Bayern be⸗ anadigte das Raubmörderehepaar Schellbaas, welches wegen Ermordung des Rentners Kramm zum Tode verurteilt worden war, zu lebenslänglichem Zuchthaufe. .⸗Gladbach, 18. Juni. Vei einem ungeböhnlich hef⸗ tigen Gewitter, das mehr als dreihunderk Fernſprecher un⸗ brauchbar machte, traten an mehreren Stellen der Stadt ſtarke Ueberſchwemmungen eim. die erbehlichen Schaden an⸗ richteten.%C 8 das Geſicht bom Munde bis zum Auge * Stettin, 18. Juni. Zum dritten Genoſſenſchafts⸗ tage der deutſchen Konſumpereine fanden ſich Vertreter von faſt ſämtlichen deutſchen Konſumvereinen hier ein, ſowie Dele⸗ gierte aus England, Holland, Dänemark, Oeſterreich und Schweden. Die Verhandlungen dürften mehrere Tage dauern. * Hamburg, 19. Juni. Infolge Einſturges eines Neubaues wurden 5 Perſonen getötet, vier ſchwer und einige leicht verwundet. Drei Perſonen befinden ſich noch unter den Trümmern. * Hamburg, 19. Juni. Zum Studium der deutſch⸗oſtafri⸗ kaniſchen Kolonien wird eine aus acht Reichstagsabgeordneten be⸗ ſtehende Studienkommiſſion ſich mit dem Reichspoſtdampfer „Kronprinz“ der Deutſch⸗Oſtafrika⸗Linſe nach Deutſch⸗Oſt⸗ afrika begeben. * Berlin, 19. Juni. Der Finanz⸗Schriftſteller Georg Bernhardt hatte jüngſt eine Broſchüre über Rußlands Staats⸗Bankerott geſchrieben, durch die der Regierungs⸗ rat Martin, der Verfaſſer des bekannten Buches über die Finan⸗ zen Rußlands, ſich beleidigt fühlte. Die gegen Bernhardt ange⸗ ſtrengte Klage endete geſtern vor dem Charlottenburger Amtsgericht mit der Verurteilung des Angeklagten zu 2 Wochen Gefäng⸗ nis und Einziehung der Broſchüre. * Rendsburg, 19. Juni. In einer hieſigen Gaſtwirtſchaft brach geſtern nachmittag Feuer aus, das ſo ſchnell um ſich griff, daß drei im zweiten Stock ſchlafende Arbeiter verbrannten, wäh⸗ rend ein Vierter ſo ſchwere Brandwunden erlitt, daß man an ſeinem Aufkommen zweifelt. *Wien, 18. Juni. Generalintendant v. Plappart, der oberſte Leiter der Wiener Hofbühnen, ſcheidet von ſeinem Poſten⸗ Die Intendanz ſoll reorganiſiert werden. Rom, 18. Juni. Mitteilungen über das demnächſt ſtatt⸗ findende Konſiſtorjum ſind noch nicht bekannt. Es heißt, den Papſt werde drei neue Kardinäle ernennen. Der Aufſtand in Deutſch⸗Südweſtafrika. * Hamburg, 19. Juni. Heute morgen traf der Dampfer „Ernſt Woermann“ aus Deutſch⸗Südweſtafrika hier ein. Er überbrachte die Leiche des Bezirksamtmanns Hauptmanns Hennig von Burgsdorff. Die Trauerfeierlichkeit findet heute vormittag am Peterſenquai ſtatt. An Bord des„Ernſt Woer⸗ mann“ ſind zurückgekehrt: die Majore Wilhelmi und Dony, die Hauptleute Horn, v. Hornhardt und Spalding, die Oberleutnants Wzrodek und Medding, Leutnant Eyſſen, Stabsarzt Lion, Oberarzt Lion, Oberarzt Andreſen, Aſſiſtenzarzt Wetzel, Oberzahlmeiſter Joske, Lazarettinſpektor Schillmann und die Proofantamtsaſſiſten⸗ ten Dahms und Berner ſowie etwa 105 Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften. Beſuch dentſcher Redakteure in England. * Bremen, 18. Juni. Etwa 50 Redakteuve deutſcher Zeitungen, die von dem Londoner deutſch⸗engliſchen Freundſchafts⸗ ausſchuß zum Beſuch nach London eingeladen ſind, traten geſtern im Ratskeller zu einer Vorbeſprechung zuſammen. Heute früh reiſten die deutſchen Journaliſten mit dem Lloyddampfer„Kron⸗ prinz Wilhelm“ nach Sbouthampton. Unwetternachrichten. * Kaiſerslautern, 19. Jan. Geſtern nachmittag ging im Alſenztal ein ſtarkes Gewitter nieder. In Hochſtetten erſchlug der Blitz einen 60jährigen Mann auf dem Felde. 3 andere Per⸗ ſonen wurden lt.„Frlf. Ztg.“ betäubt. * Prag, 19. Juni. Bei dem Hochwaſſer in der Sazawer Gegend ſind 16 Perſonen, meiſt Frauen und Kinder er⸗ trunken. Marokkaniſches. „*London, 19. Junji. Die„Times“ meldet aus Fez: Der Maghſen beſchloß, das Protokoll der Konferenz von Alge⸗ eiras zu unterzeichnen. Die Ratifizierung desß Protokolls dürfte nunmehr innerhalb kurzer Zeit erfolgen. 0 Zum Madrider Bombenattentat. * Barcelona, 19. Juni. Der Rektor der Univerſität orbnete die Schließung der modernen Schule an, die von dem mit dem Bombenanſchlage auf das ſpaniſche Königspaar in Beziehung ſtehenden Forrer geleitet wurde. Seitens des Gerichts wurden Geldbeträge und Schriftſtücke, die von Forrer bei einem Bankhauſe niedergelegt worden waren, beſchlagnahmt. In den in den veröffentlichten Briefen beſtreitet Forrer Anarchiſt zu ſein. Aus Rußland. * Petersburg, 19. Juni. Der Zeitung„Dwad Wyok“ zu⸗ folge herrſcht in Kronſtadt äußerlich Ruhe. Die Truppen ſtehen außerhalb der Stadt, auf allen Kriegsſchiffen wurden aber von den Geſchützen die Verſchlüſſe abgenommen und die Munition fortgeſchafft. * Tiflis, 19. Juni. Aus dem Gouvernement Eriwan wird gemeldet, daß kurdiſche Banden die Greuze überſchreiten und Armenier überfallen. * Petersburg, 19. Juni. Der Bäckerſtreik in Petersburg dauert fort; auch heute iſt die Mehrzahl der Bäckereien geſchloſſen. Geſtern ſind die Erdarbeiter und die Steinſetzer in den Ausſtand getreten. Der Streik auf der Sysran⸗Wjasma⸗Eifenbahn hat den Blättern zufolge eine Gährung unter den Eiſenbahnarbeitern des Petersburger Bahn⸗ knotens erzeugt. Wie die„Nowoje Wremja“ erfährt, haben die Maſchiniſten der Nicolaibahn für morgen den Streik an⸗ gekündigt, falls ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Die Gendarmerie und die Bahnverwaltung erhielten Weiſung, um⸗ faſſende Vorſichtsmaßregeln zu treffen. Ueber partielle Streiks in verſchiedenen Geſchäftszweigen liegen Meldungen vor aus Breſt⸗Litowsk, Krementſchug, Odeſſa. Kaluga, Jekaterinoslaw, Shitomir, Radom, Uſtjug und Saratow. * Warſchau, 19. Inni. Bei Bjala im Gouvernemenk Sedlece überfielen 20 Räuber ein Rittergnt, ermordeten den Beſitzer und raubten 70 000 Rubel. *London, 19. Juni.„Morning Poſt“,„Tribune“ und „Daily News“ verlangen, daß im Hinblick auf die in Bjelo⸗ ſtok begangenen Grauſamkeiten der Beſuch der britiſchen Flotkte in Kronſtadt unterbleibe. Sie erklären, es ſei un⸗ möglich, daß Rußland mit der gegenwärtigen ruſſiſchen Re⸗ gierung eine Verſtändigung abſchließe.„Daily Telegraph“ ſagt, man dürfe der ruſſiſchen Bureaukratie nicht geſtatten, noch mehr Geldmittel zu erlangen. Vermiſchtes. — Ein rabiater Figaro. Zwiſchen einem Friſeur und einem Stadtreiſenden in Nürnberg hatte es ein Wortgefecht gegeben. Als hierbei der Friſeur dent Reifenden ein böſes Schimpfwort zu⸗ rief, antwortete dieſer mit einer Ohrfeige. Nun ging der Friſeur mit einem Raſiermeſſer auf ſeinen Gegner los und ſchnitt ihm das auf. Der Schwerverletzte ſefort ins gebracht werden. 22 erneeee „ F Nennn KKe. r 46 282 000 M.(48 708 000.). auf der Girorechnung dürfte in der Hauptſache 8 ber General⸗Anzeiger, 5. Selie, Mannheim, 192 Junt Volkswirtschaft. Sagkenſtand und Ernte⸗Ausſichten in Rußland. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Ein ſchlechter Bericht kommt wieder aus dem Gouvernement Samora. Man ſchreibt aus Dergatſchi, 11. Juni: Wie ich am 5. Juni berichtete, hatten wir am 0 ., 3. und 4. auf verſchiedenen Stellen Strichregen. Darauf trat leider eine tropiſche Hitze ein, ſo daß die Frucht, welche Regen be⸗ kommen hatte, ſtellenweiſe mehr von der Hitze gelitten hat, als die von Regen unberührt gebliebene. So weſt wie mir bekannt, ſteht die Frucht von der Wolga bis zum Uralgebirge, eine Strecke von 300 Werſt, ſehr ſchwach. Hier bei uns hat es noch gar nicht ge⸗ regnet. Der erſte Weizen hat ſchon die Aehren, aber ganz ver⸗ kommen. Sollte die Trockenheit noch eine Woche anhalten, ſo iſt eine totale Mißernte gewiß und viele Leute behaupten ſchon, die Saat könne ſich auch mit viel Regen nicht mehr erholen. Der Roggen iſt in unſerer Gegend meiſt zu Futter abgemäht worden, und wird jetzt als Heu nach Hauſe geführt. Es werden ſchon Stimmen laut, die davon ſprechen, ihr Vieh zu verkaufen, um damit der Futternot vorzubeugen. Möge uns der barmherzige Gott vor dieſem unheilvollen Elend bewahren. Aus dem für Odeſſa wichtigſten Bezirk wird berichtet: Hoffnu ngsthal(Gouvernement Cherſon), 15. Juni. Jufolge ſtarker Gewitterregen, die wir in einem großen Teil des Tiraspoler Kreiſes hatten, hat ſich der Winterweizen an manchen Stellen gelegt, wwas dem Ausreifen der Körner hinderlich iſt, ob⸗ wohl es einſtweilen noch nicht von Belang iſt, ſo werden weitere Regen ſchon die Winterweizen platt auf den Boden ſchlagen und großen Schaden anrichten. Der Roggen ſteht nach wie vor prachtvoll da und auch die Sommerſaaten mit Ausnahme von Hafer und Gerſte ſind befriedigend. Der Beginn der Ernte iſt durch das kühle regneriſche Wetter verſchoben worden, es wird aber beſtimmt Ende kommender Woche damit begonnen werden. Odeſſa, 16. Juni. Heute war hier das Gexrücht verbreitet, daß in Skadowsk auf den großen Beſitzungen des Herrn Falz⸗Fein, bekannt als der größte Schafszlichter Rußlands, ſich die Feldarbeiter weigern, den Roggen, der zum Schnitt reif iſt, zu mähen, weil ſie, entgegen den mit ihnen an Pfingſten abgemachten Kontrakten, höhere Löhne bis zum 1. Oktober berlangen. Auch in anderen Gegenden des Südens und Sudweſtens ſollen ſchon ähnliche For⸗ derungen vorliegen. In Aklerman ſoll der Roggenſchnitt am Mon⸗ tag beginnen. Werden wir die Ernte heimbringen? Wenn nicht, dann ade Rußland! Nr. 5 des Nachrichtenblattes für die Zollſtellen, herausgegeben bom Reichsſchatzamt, iſt ſoeben erſchienen und kann auf dem Bureau der Handelskammer eingeſehen und durch die Poſtanſtalten und Buchhandlungen bezogen werden. Die bisher erſchienenen Num⸗ mern enthalten 14 Entſcheidungen zum Zolltarif, 342 amtliche Aus⸗ künfte in Zolltarifangelegenheiten, ſowie Mitteilungen über un⸗ richtige Warenbezeichnungen, unrichtige Erklärung des Herſtellungs⸗ kandes, Berichtigungen uſw. Reichsbank. Der Ausweis für die zweite Juniwoche zeigt awar eine weitere Kräftigung des Standes der Bank, aber trotz⸗ dem eine recht beträchtliche Erhöhung ihrer Anlagen. So iſt die Anlage auf der Wechſelrechnung, die im Vorjahr um 2 666 000 Mark abgenommen hatte, diesmal um 29 082 000 M. geſtiegen. Die Anlage auf der Wertpapierrechnung iſt um 30 000 000 Mark (369 00.) angewachſen und ſtellt ſich mit 41 948 000 Mark jetzt wieder weſentlich höher als im Vorjahr. Dagegen hat die Anlage auf der Beleihungsrechnung diesmal nur um 932 000 Mark gegen 8 383 000 M. i. V. zugenommen. Nach Berückſich⸗ tigung eines Zufluſſes von 1161000 M.(981000.) auf der Rechnung für ſonſtige Vermögenswerte ergibt ſich, daß ſich die Anlagerechnungen der Bank um rund 59 000 000 M. erhöht haben. Dieſem Abfluß ſteht indes ein gewaltiger Zufluß auf der Giro⸗ rechnung gegenüber, und zwar in der Höhe von 104 472 000 M. gegen zur ös 266 000 M. in derſelben Woche des Vorjahrs. Da⸗ durch wird die Entziehung von Mitteln mehr wie ausgeglichen, und es ergibt ſich unter Hinzurechnung eines weiteren Zufluſſes von 568 000 M.(497 000.) auf der Rechnung für ſonſtige Verpflichtungen eine Kräftigung des Standes der Bank um Die Höhe der Einzahlungen mit der Bereit⸗ ſtellung von Mitteln für den Halbjahrsſchluß zuſammenhängen, für den man hiernach umfaſſende Vorbereitungen trifft. In der Hauptſache iſt nach der Köln. Ztg. die Wirkung dieſer Einzay⸗ lungen dem Metallbeſtande der Bank zugute gekommen, der nun⸗ mehr wieder den Betrag von einer Milliarde Mark überſteigt. Die geſamte Bardeckung iſt gegen die Vorwoche um 34 595 000 Mar! angewachſen und der Notenumlauf hat um 11 637 000 M. abge⸗ mommen. Infolgedeſſen iſt⸗der ſteuerfreie Notenbeſtand der Bank jetzt auf 288 129 000 M. angewachſen, womit er allerdings hinter dem vorjährigen Beſtande von 389 588 000 M. gang erheblich zurückbleibt. Das Kohlenkontor lenkt laut„K..“ die Ruhrkohlen⸗Schiff⸗ zufuhren von Mannheim nach den oberhalb gelegenen Rhein⸗ häfen ab, um die heißumſtrittenen Abſatzgebiete der Reichslande und Frankreichs nicht an Belgien zu verlieren.— Die neue Preis⸗ erhöhung für Anthrazitkohlen beträgt 1 M. pro Tonne ab 1. Juli. Zahlungs⸗Einſtellung. In Freiburg(Breisgau) wurde über das Vermögen der Breisgauer Schuhfabrik, die vor kurzem ihre Zahlungen eingeſtellt hatte, das Konkursverfahren er⸗ öffnet, gachdem eine dieſer Tage abgehaltene Gläubigerverſammlung den Vergleichsvorſchlag von 25 Proz, abgelehnt hat. Die Gläu⸗ verlangen 50 Proz. Man ſchätzt die Unterbilanz auf 174 000 Kark. Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft, Darmſtadt. Die Geſellſchaft vereinnahmte im Mai 1906 M. 554 248 gegen M. 535 548 im Vorjahre. Hiervon entfallen auf den Perſonenverkehr M. 437702 oder M. 14 179 mehr als im Vorjahre und auf den Güterverkehr M. 113 848 oder M. 4489 mehr. Seit Beginm des Geſchäftsjahres (61. April bis 31. Mai 1906) wurden insgeſammt M. 1092 374 gegen M. 1 031557 im gleichen Zeitraum des Vorjahres ein⸗ genommen. Schweizeriſche Dampfbootgeſellſchaft für den Unterſee und Rhein, Schaffhauſen. In 1905 erhöhte ſich nach der„N. Z..“ bei Fr. 148 220(i. V. Fr. 140 079) Einnahmen und Fr. 162 110 18 145 947) Ausgaben der Betriebsberluſt von Fr. 5868 auf Fr. 8 890. Brauerei⸗Fuſiun. Das Brauhaus Nürnberg übernimmt ub 1. Oktober d. J. die Brauerei Strebel und Wagner. Der dem⸗ nächſt ſtatkfindenden Generalverſammlung wird außer der Geneh⸗ migung des Uebernahmevertrags die Erhöhung des M. 4 Millionen betragenden Aktienkapitals vorgeſchlagen werden. Bleiſtiftfabrik vorm. Joh. Faber in Nürnberg. Die Dividende wird wieder mit 15 Proz., wie im Vorjahre, in Ausſicht genommen. Die Vereinigten Chemiſchen Fabriken zu Leopoldshall werden Jaut Berl..⸗C. eine Dividende von wenigſtens 3 Prozent(wie J..) verteilen. Die Vorrechtsaktien erhalten wieder 5 Prozent. Die Aktiengeſellſchaft Apollinarisbrunnen(vorm. Georg Kreuz⸗ g) in Neuenahr erzielte nach Abſchreibung von 40 421 Mark (1. B. 38 339.) einen Reingewinn von 472 771 M.(455 211 Mart). Das Aktienkapital beträgt 450 000 M. Bierpreis⸗Erhühung. Dem Beſchluß der norddeutſchen rauereien, die Bierpreiſe für das Hektoliter um 1,20 M⸗ * 45%0 1 JLudwigsh. Brauerei zu erhöhen, haben ſich zwei Brauereſen nicht angeſchloſſen. Laut Berl..⸗C. werden die Verhandlungen mit dieſen beiden Braue⸗ reien fortgeſetzt, und es ſei eine Einigung wahrſcheinlich. Preiserhöhungen in der Eiſeninduſtrie. Der Oſtdeutſch⸗Säch⸗ ſiſche Hüttenverein beſchloß eine Erhöhung der Preiſe für Han⸗ delsrohguß und Abflußröhren um 5 M. pro Tonne für Poterien und emafllierte Sanitätsutenſilſen um 5 Prozent eintreten zu laſſen. Mannheimer Effektenbörſe vom 19. Juni.(Offizieller Bericht) Die Börſe war ziemlich ſtill. Gehandelt wurden: Bad. Bank⸗ Aktien zu 138 Proz. und Oberrhein. Elektrizitätswerke⸗Aktien zu 29 Prozent. Sonſtiges ohne beſondere Veränderungen. Obligationen fandbriefe. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 4% Nh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.60 b u. Seetransvort 99 5 101.— G „ alte M. 95,80 604½%% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 104.25 B „ unk. 1904 98.70 b704%% Br. Kleinlein, Heſdlbg. 101.50 G „„„ Lommunal 97.50 bz5% Bürg. Brauhaus, Bonn 102.75 G Städte⸗Anlehen. 4% Herrenmühle Genz 100.— G 3½ Frelburg ſ. B. 98.50 b4½% Mannb. Dampf⸗ 3½% Heldelbg. v. J. 1903 97.80 beſ ſchleypſchiffahrts⸗Geſ. 102.10 C 30% Karlsruhe v. F. 1896 87.40 b½% Mannh. Lagerhaus⸗ 217% Lahr v. J 1902 97.— bz] Geſellſchaft 102.— G %% Ludwigshafen 100.50 C4½% Obeerh. Glektrizitäts⸗ 100.— werke, Karlsruhe 96.— B 41 v. 1900 100.— G04½% Pfälz. Chamotte u. 30%˙ N 97.50 B[ Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 102.— G 4% Mannh. Oblig. 1901 100.80 Gftzeſe Ruſf..⸗G. Zellſtofff. 3 1885 97.60 B Waldhof bei Pernau in 98.— Gf Livland 01.50 G 98. C4½/ Speyrer Brauhaus 97.50 B.⸗G. in Speyer 101. G 97.30 B4½ Speyrer Ziegelwerke 102 10 G 98.— G4½% Sidd. Drahtinduſtr. 101.25 G 98.25 G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 101.— 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.30 G 2„*„ 2* 1. 1 7 1888 * 7 1895 5„ 18098 *0 7„ 3¼% Pirmaſens unk. 1905 3%% Wiesloch v. J. Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ.f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105%, 104.25 C Akften. Banken. Brief Geld Brlef Geld Badiſche Bank 133. Br. Nitter, Schwez. 28.— Gewbk. Speyer 50%—.— 128 25]„ S. Weltz, Speyer 95.50—.— Wfälz. Bank— 10ſ.50„. Storch..„ 104— 108.— Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 197.—½ Werger, Worms 103.——— Mf. Sp.- U. Kdb. Land.—.— 140—Rormſ. Br. v. Oerlge—.— 90— Men e—. 143.“0Pflz. Preßh. u. Sptför. 138.—— Rhein. Hyp.⸗Ban—.— 198.— Trausport Südd. Bank 118.75 118.50 u. Giſenbahnen. B..⸗G. Rhſch. Seetr.— Pfälz. Ludwigsbahn—.— 234.50 Mannh. Dampfſchl. 72.——.— „ Marbahn 149.——.—-„ Lagerhaus 96.——— „ Nordbahn 141.——— Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 465.——77 Heilör. Straßenbahn—— 80.—, Aſſecurranz— Continenſal. Verſ.—.— 495.— Chem. Induſtrie. .⸗G..chem. Induſtr Bad. Anfl. u. Sodafbr. 455.— Mannh. Verficherung 575.— 565.— .500 Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 510.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 725.— 322— Induſtrie erein chem. Fabrikenn 5 15 5 Verein D. Oelfabriken 9 85 188.— Meeſche Weichdör 108 5 0—.— 106.— Emaillirfbr. Kirrweil.—.— Emaillw. Maikammer 102.50—.— Brauereien.. Ettlinger Spinnerei 103.— Bad. Brauerel— 128.— Fece Spinnerei 98 50—.— N —.— — Ä— —.— Binger Aktienbierbr.———..— Karlsr. Maſchinenbau 230.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 263,50 Nähmfbr. Hald u. Neu—.— 282. Eſchbaum⸗Brauere!l—— 155— Koſth. Cell.⸗ u. Papierf. 246.——.— Elefbr. Nüßl, Worms—.— 102[Nannh. Gum u. Asb.—.— 120.50 Ganters Br., Freibg.—— 110—Maſchinenf. Badeniga—.— 205.— Kleinfein, Heidelberg—.— 198—Pf. Nähm u. Fahrradf.—.— 140 50 Homb. Meſſerſchmiktt 82——.— Portl⸗Cement Holbg. 146.——.— —— 225 Bereln Frelb. Zlegeltw.—.— 177.— Mannh. Akttenbr. 144——-.; Speyr.—.— 70. Pfafzbr. Geiſel, Mohr 52— 50.— Würzmüthle Neuſtadt—.— 139.— Brauerei Sinner 242.——.— Zellſtofffabr. Waldhof—.— 295.— Br. Schroedl, Holbg. 222.——.— Zuckerfbr. Waghäuſel 106.——.— Br. Schwartz, Speyer—.— 180.—Zuckerraff. Mannh.———118 75 Berliner Effektenbörſe. Berlen, 19. Juni.(Schlußkurſe.) Nuſſennoten 214 50 215.— e 33.80 33 20 Ruſſ. Aul. 1902 75.30 76 30 Fanada Paolfte 159— 158 80 31½% Reichsanl. 99.60 99.60] Hamburg. Packet 160.60 160 90 90% Reichsanleihe 87.50 87.40 Nordd. Lloyd 126.80 127.10 4% Bad. St.⸗Anl. 103.10 102.50 Dynamit Truſt 173.80 178 90 31½ B. St.Obl. 1900 98.40 98 3] Licht⸗ u. Kraftanl. 187.10 136.— 3½% Bayern 98 2) 98.20 Pochumer 251.40 251 50 40% Heſſen—.——— Lonſolidakton 443.50 443.20 3% Heſſen 85.10 85.10] Dortmunder 84 90 84.20 30% Sachſen 87.— 86.80 Gelſenkirchner 218 70 219 10 40% Pfbr. Rh. W. B. 101.— 101 40 Harpener 2216.— 215.50 50% Chineſen 101.— 101 10 Hibernia 40% Italtener 105.— 104.80] Hörder Bergwerke 200.20 209.— 4½᷑ Javaner(neu) 94.80 94.80 Laurablltte 241.— 241 10 1860er Loſe 159.90 160—] Phönir 215.20 214 60 4% Bagdad⸗Anl. 88.75 89 25 Nibeck⸗Monkan 21170 210 Kreditalten 2009 80 209.90] Murm Reyvſer 146.50 146.80 Berk.⸗Märk. Bank 164.70 16470 Anilin Treptow 871.— 870.50 Berl. Handels⸗Geſ. 171.50 17140 Braunk.⸗Brik. 227.70 229— Darmſtädter Bank 139.50 189 50 D. Steinzengwerke 242.20 242— Deutſch⸗Aſſat. Bank 186.20 186.30] Düſſeldorfer Wag. 320.— 818 10 Deutſche Bank(alt) 287.90 285 50] Elberſ. Farben(alt) 544.— 542,.50 9 7„(ig.)———.beſtereg. Alkaltw. 236.— 236.50 Disc.⸗Komntandit 183.20 183.0] Wollkämmerei⸗Akt. 160 90 160.10 Dresdner Bank 158.50 158 40 Chemiſche Cbarlot. 218.20 21770 Ahein. Kreditbank 143.10 142.70] Tonwaren Wiesloch 157.50 157.— Schaaffh. Banto. 158.20 158.20 Zellſtoff Waldhof 300— 295 20 Lübeck⸗Büchener———[Celluloſe Koſtheim 242 70 24170 Stoatsbahn 145.— 145.20 Rüttgerswerken 146.50 146. Privat⸗Discont 3½ 96 W. Berlin, 19. Junf.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 209.70 200 60 J Staatsbahn 145.— 145 20 Diskonto Komm. 183 40 183.—] Lombarden 38.50 33.— [(Privattelegramm des General-Anzeigers.) * Berlin, 19. Juni.(Fondsbörſe.) Bei Beginn zeigte ſich wenig Anregung, da mangels geſchäftlicher Beteiligung Luſt⸗ loſigkeit borherrſchte. Hüttenaktien nicht einheitlich. Bochumer auf Rückkäufe beſſer. Dortmunder ſchwach, Deutſch⸗Luxem⸗ burger auf Angebote zum erſten Kurſe 204, nachher 203. Vor⸗ markt zumeiſt anregungslos. Ruſſen feſter, zuſammenhängend mit der Petersburger Meldung, daß die Regierung ſtrengſte Pflichterfüllung den Behörden gegenüber bei den Ausſchreitungen Im Eiſenbahnaktienmarkt war der Verkehr ſtill. vorſchreibt. Börſen⸗ Im ſpäteren Verlaufe und bei Uebergang in die zweite ſtunde hielt ſich das Geſchäft in derart engen Grenzen, Kursbewegung in nahezu ſämtlichen Märkten zum Still kam und die Kurſe, ſoweit notiert, nennenswerte Veränderung war die Tendenz gut behauptet. daß die nicht aufweiſen. Beſſer Penſhlvania. Weiter matt lagen Deutſch⸗Luxemburger. Tägliches Geld 3/½2—4. Bei Berichts⸗ abgang war der Geſamtſtatus unverändert. Bergwerksaktien ſchwankend und cq. 1½ pCt. ſchwächer. Der Proſpekt der Hohen⸗ lohe⸗Werke Aktiengeſellſchaft gelangt heute Abend zur Veröffent⸗ lichung. pariſer Börſe. Paris, 19. Junti. Anfangskurſe. eh Rente 9755 97.27] Türk. Looſe 5 155 8 125 19 180 679— 675.— 97. 96.80[f 0 Türken unif. 96.75 96.60 15 Condoner Effektenbörſe. London, 19. Junj.(Telegr.) Anfangskurſe der Effeltenbörſe. 3% Reichsanleihe 86— 86— Southern Paeifte 66% 665%/ 1 en 981 1960% Fe 19975 0 2 1 98J4 enver Pr. 40 e 88,55 88 b0 Aüchtſon Pr. 10610% 106½ 10 tener 104% 1045 Vouisv. u. Naſhv. 149½ 150— 75 Griechen 53 74 58˙J Unton Paetfie 151¼ 151½ 8 400 5 Unit. St. Steel 915 917 391½ 4 1 5„ bref. 107% 106% D Türken 95¼ 95 ½C 4 9% 890 80 1 Tenb. träge 3 J% Mexikaner 36¾ 36¾ J Debeers 17% 17/ 4% Japaner 92% 92˙% J Chartered 12* See 10 träge. Goldftelds 405 35 9 1 75 ant— Nandmines 6 6˙½ 8 io Tinto 66— Caſtrand 4˙% 4½ Braſtlianer 90— Tend.: träge. Berliner Produktenbörſe. In dritter Börſenſtunde ſchwächer auf die Mattigkeit der Induſtriewerte des Kaſſamarktes und infolge weiterer Reali⸗ ſationen mit dem Rückgang der Deutſch⸗Luxemburger his 20% * Berlin, 19. Juni.(Produktenbörſe.) Ungeachtet der flaueren amerikaniſchen Berichte und des prachtvollen Sommer⸗ wetters war die Stimmung am hieſigen Markte für Weizen und Roggen nicht matt zu nennen. Eine anfängliche Preiseinbuße wurde wieder eingeholt, da infolge neuerlicher Streikbefürch⸗ tungen in Rußland hier einige Deckungen vorgenommen wurden. Hafer war wenig lebhaft und ohne nennenswerte Preisverän⸗ derungen. Rüböl weiter ſteigend bei andauernder Kaufluſt von Mühlen und Händlern infolge des faſt vollſtändigen Verſagens der rumäniſchen Saatenernte. Wetter: ſchön und warm. Berlin, 19. Juni.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 19. 18 19 18. Weizen per Juli 182.50 182 25 Mais per Juli 189.50 181.50 „Sept. 177 75 177.75„ Septbr.—— „Dezbr. 179.— 180.— 5 2— Roggen per Fuli 158 50 158.25 Rüböl per Oktbr. 54.— 54.40 „Sept. 155— 155.—„ Dezbr. 5450 55.— „ Dezbr. 156 50 156 25„ Juni 52 90 53.60 Hafer per Juli 165— 164.50 Spiritus 70er looo—— „Septbr. 153,.25 153.— Weizenmehl 24.75 24.75 —.——— ÜRoggenmehl 21.60 21.60 Budapeſt, 19. Junl.(Telegramm.) Getreidemarkt. 7 18. 19. Weizen per Okt. 16 00 16 02 willig 15 70 15 72 matt „„ April 16 48 16 50 16 24 16 26 Roggen per Mai———— willig———— matt „„Okt. 13 42 13 44 18 24 16 26 Hafer per Mt———— willig „„Ol. i8 5 18 54 1344 13 46 Mais per Juli 13 22 138 24 willig 1280 12 82 ruhig „„Sepk 1300 13 02 5 „ ir Mat 11 26 11 28 1128 11 30 Kohlraps p. Aug. 29 20 29 40 ſeſt 29 30 29 50 feſt Wetter: Schön, Warm. Liverpool, 16. Juni.(Anfangskurſe.) 18. 19353 55 Weizen per Jult.07% kuhig.07e% ruhtg 5 Sept..08%.08 ½ Mais per Juli.09½ ruhig.09— ruhig „Sept..08.— 8 Frantfurter Effektenbörſe. (Pripattelegramm des General⸗Anzeigers) *Frankfurt, 19. Juni.(Fondsbörſe.) Die Inter⸗ ventton, welche von Seiten Deutſchlands und Englands bezüglich der Untuhen in Bjeloſtok unternommen worden iſt, machte ſicht⸗ lich guten Eindruck. Die anſehnlichen Rückkäufe führten zu eſſerungen in Ruſſenwerten. Dieſe Werte zeigten Erholung und gaben der Börſe bei dem überaus ſtillen Geſchäfte eine Stütze. Eine Belebung des Marktes trat allerdings nicht ein. Der Stand der Dinge in Rußland und die neueſten Nachrichten zeigen, daß die Befürchtungen von neuen Unruhen nicht aus⸗ geſchloſſen ſind. Banken zeigten mäßige Befeſtigung. Kredit⸗ aktien lagen feſter und belebter. Monkanwerke anziehend und keilweiſe weſentlich beſſer bezahlt. Der Bahnenmarkt lag ruhig. Lebhaft bei höheren Kurſen wurden Baltimore and Ohio um⸗ geſetzt. Schiffahrtsaktien feſter. Der Fondsmarkt zeigte ruhige Werten nicht zu bemerken. Die Spekulakion, ſowie das Pu kum verhielt ſich auch im weiteren Verlaufe reſervierk. Kurſe konnten ſich allgemein gut behaupten. Die Nachbörſe ebenfalls wenig verändert. Es notierten nachbörslich Krevit⸗ aktien 210,10 à 209,80, Diskonto 183,40 à 30, Lombarde. 33,40 à 33. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Schluß⸗Kurſe. 5 Reichsbank⸗Diskont%½ Prozent. Wechſel. Amſterdarn kurz 168.70 168.70 Barts kulrz Belgien„ 81.083 81.088 Schweiz. Nige„ Malſen„ 81.35 81.½5 Wien ondon„ 20.462 20.385 Napoleonsd'or 1 ang—.— 20.455 Privat⸗Oiskont Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 250 60 252.75 Harpenen Buderus 129 30 128.10 Concordian tſch. Luxembg. 207.5 Friedrichsh. Bergb. 156 Gelſenkirchn E. Seite⸗ General⸗Anzeiger. Mannheim, 19, Juni. Staatspapiere. A. Deutſche 18. 19, 99.60 99.60 87.40 87.55 99.50 99.60 87.45 87.60 102.50 102.70 98.10 97.75 98.— 98.35 18. 100.60 100.70 99.60 99.70 51.70—.— 104.90 104.70 100.85 100.55 100.65 100.30 60.8 69.8 70.25 70.30 5 deh eicsgan 820 pr. lonſ. St.⸗Anl 3 2 had. St.⸗A.„ 37/ bad. St.⸗Obl. fl 8˙—** M. 81/%„ 0 4 bayer..⸗B. 8½ do. u. Allg.⸗A. 8 4 Heſſen 8 Heſſen Tamaultpaß 4 Bulgaren 10½ Griechen 1890 5 ftalien. Rente 4½ Oeſt. Silberr. 4ů75 Paplerr, Deſterr. Goldr. 6 Portg. Serie 1 102.—3 dto. III 98.5)%½ neueRuſſen 1905 88 40 88 30 86.604 Ruſſen von 1880 74.65 75 65 4 ſpan. ausl. Rente— 97.20 4 Türken v. 1903 88.80 88.60 3 Sachſen 4 Türken unif. 95 90 95 70 8½ Mh. Stadt⸗A.03——Aungar. Goldrente 95.60 95 40 4„ Kronenrente 95.25 95.40 Ag.i. Gold⸗A. 1887——.— 41 Ehineſen 1898 Verzinsl. Loſe. 5 Egypter unifizirte 2 Oeſt. Loſe v. 1860 Mexikaner äuß. 102.50 102.25] Türkiſche Loſe 2 inn 70.60 70.60 Aktien induſtrieller Unteruehmungen. Bad. Zuckerfabrik 105.50 106.50] Allg..⸗G. Siemens Südd. Immob. 120 60 120.10 Ver. Kunſtſeide Eichbaum Mannh. 156.— 156.— Lederw. St. Ingbert Mh. Akt.⸗Brauere. 143.— 143.— Spicharz Parkakt. Zweibr. 118.— 118.— Walzmühle Ludw. Weltz z. S. Speyer 93.— 93.— Fahrradw. Kleyer Cementw. Heidelb. 145.— 145.40 Maſch. Arm. Klein Cementf. Karlſtadt 123.— 123.— Maſchinenf. Baden. Bad. Anilinfabrik 454.50 453.25 Dürrkopp Ch.Fbr. Griesheim 259.50 258.— Maſchinf. Gritzner Höchſter Farbwerk 396.90 396.— Pfälz. Nähmaſch. Verein chem. Fabrik 322.— 322.— Schnellprſ. Frkth!. Chem. Werke Albert 372.— 371.—Oelfabrik⸗Aktien Aecumul.⸗F. Hagen 222.— 218.— Seilinduſtrie Wolff Aee. Böſe, Berlin 85.50 85.50 Lampertsmühl Allg. Elk.⸗Geſellſch. 223.10 228.40 gellnoif zaldhof Lahmeyer 149.50 148 50 Kammg. Kaiſ. Ektr.⸗Geſ. Schuckert 180 75 130.50 Altien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 234.70 234.70] Oeſterr. Süd-Lomb 38 70 33.40 Pfälz. Maxbahn 147 75 147.75 Oeſterr. Nordweſtb—— do. Nordbahn 139.40 139.40]0„ Lit. B. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 139.05 139.60 Gotthardbahn Hamburger Packet 16.20 161.30 Ital. Mittelmeerb. Nordd. Llold 126.90 127.60]„Meridionalbahn 162 50 5 Oeſt.⸗Ung. Staatsb 144.90 145.30 Baltim. Ohio 113 80 114.70 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 0 40% Frk. Oyv.⸗Pfdb. 100.80 100 80 40% Pr. Pfdb. unk. 14 101.80 101.8 4%...fobr.0 100 90 100.90 3%„„ 15 102.50 102.50 102. 98.40 87.— 103.— 85.25 86.80 —— 07 A. —uůp—— 97.45 106.30 160.05 160.10 143.80 144.20 194.— 193.40 405— 402— 55——— 122 50 112.50 198 50 198.50 334.50 332.50 —— 111.25 205 50 206.— 418— 417.— 219— 219.— 140.50 140.— 189 75 189.— 138 20 138.45 132— 132.— 89.— 89.— 302 25 295.— 170.50 17050 —— —.— —— 4%„„ 1910 101 10 101.10%/„„„ 14 100.— 100 0% Pf.HypB. Pfdb. 101.50 101.50 3½„ 08 94.70 94.60 85 97 40 97.403½%„„12 96.50 96.50 61½ e% Pr. Bod.⸗Fr. 94 50 94.50 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 4% Etr. Bd. Pfd.voo 100 50 100 50 Kleinb. b 04 96.— 96.— 0 3½ Pr.Pfdbr.⸗Bk. unk. Og 101 30 101.30] Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 4%„ Pfdbr..01 Obl, unkündb. 12 99.— 99— unk. 10 102 50 102 15 4% Rh. H. B. Pfb. 9 100 50 100.60 4%„ Pfdbr..0g 4%„„„ 1907 100.50 100 50 unk. 12 102 60 102.60 4%„„„ 1912 102.25 102— 3½%„ Pfdbr..86 31½%„„„Salte 95.80 95 80 89. 94 95.— 95.—3½„„„ 1904 95.70 95 70 e ee,„ 1914 57.— 97. 4%„Com.⸗Obl. 3½% Rh..⸗B..O 97.50 97.50 .0 1,unk 10—-——.—40h Rhein. Weſtf. 8%„ Com.⸗Obl..⸗C. B. 1910 101 40 101.40 .8/ unk.91 98.— 98.—4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 100.90 100 70 3%„ Com.⸗Obl. 31/0% Pf..Pr.⸗O. 97.60 97 60 v. 96/06 98.— 98.—3½¼1 Iſtal. ſttl.g. E. B. 72.45 7240 4% Pr. Pfob. unk. 09 100.— 100.—— 0 12 101.50 101.50 1 Mannh. Berf.⸗G.⸗A. 580.— 580.— Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. 133—Oeſterr.⸗Ung. Bank 119 50 120— 171.50 Oeſt. Länderbank 110 40 110 40 121.„ Kredit⸗Anſlalt 209 40 210 10 189 50 Pfälziſche Bank 101 25 101— 235.20 Pfälz. Hyp.⸗Bank 197— 196 80 186 50 Preuß. Hypotheab. 117.80 118 10 11180 Deutſche Reichsbk. 155.25 155 50 183 40 Rhein. Kreditbank 143 50 143 50 158.20 Rhein. Hyp. B. M. 198— 198— 206 50 Schaaffh. Bankver. 158.— 158— 157 10 Südd. Bank Mhm. 118 70 118— 126.30 Wiener Bankver. 139.90 139.50 Bank Ottomane 138 50 133.79 ., 19 Juni. Kreditaktien 209 90, Staats⸗ e ee% ung. Goldrente 95.60, Gotthardbahn 197.50, Diseonto⸗Commandit 183 40 Laura ——, Gelſenkirchen 219.—, Darmſtädter 139.10 Handelsgeſellſchaft 171.80, Dresdener Bank 158.—, Deutſche Bank 285.30, Bochumer 252— Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 210.10 Staatsbahn 145.30, Lombarden 63.20, Disconto⸗Commandit 183.40 *** kt in Maunheim vom 18. Juni. Amtlicher Ve de direttien.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewich 66 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwertkes höchſtens 7 Jahre alt 86—00., b) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 82—00., e) mäßig genährte unge, gut genährte ältere 78—00., d) gering genährte ſeden ters 75—00 M. 64 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 70—74., b) mäßig genährte jüngere u. gut. genährte ältere 68—00., o) gering genährte 66—00 M. 955 Färſen⸗ Rinder) und Kübe: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder böchſen Schlachtwerthes 75—80., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Küßhe höchſten Schlachtwerthes bis zu7 Jahren 68—72., o) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 64—70., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 62—66., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 54—58 W. 174 Rälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moſt) und beſte Saugkalber 90.00., b) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 85—00., e) ges kinge Saugkälber 80—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 900—00 M. 27 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 850—00., b) ältere Maſthammel 75—00., mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 70—00 M. 1251 Schweine: J wollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter is zu 1¼ Jahren 72—00., b) fleiſchige 71—00., 6) gering wickelte 70—00., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde ezahlt für das Stück: 000 Luxuspferde; 0000—0000., 82 Abbeitspferde: 800—1000., 80 Pferde zum Schlac⸗ 60—280.,(00 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000 Wi., ztück Maſtvieh: 00—00 Mik., 00 Milchkühe: 000—000., 900 Ferkel: 00.00—00%00., 4 Ziegen: 12—25 Mt. 0 Zück⸗ lein.—0., o0ͤLämmer: 90—00 M. Zufammen 2708 Stück. Handel mit Großvieh, Kälber und Pferde mittelmäßig; Schweine lebhaft. 3 0„* 17 153.— 171.30 121.20 139.— 235.30 186.60 111.50 183— 158— 206.50 157.10 126 75⁵ Badiſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſtat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank rankf. Hyp.⸗Bank rkf. Hyp.⸗ECreditv. alfonalbank Landesprodukten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 18. Juni 1906. Mitgeteilt von dem Vorſitzenden Kommerzienrat Fritz Kreglinger. In der abgelaufenen Woche haben ſich die Preiſe aller Getreide⸗ arten etwas befeſtigt. Die Urſache dürſte einerſeits in den ruſüſchen Unruhen zu ſuchen ſein, andererſeits ſollen aber auch die Ausſichten der neuen nordamerikoniſchen Ernte ſich verſchlechtert haben, und Argentinien klagt über große Trockenheit, wodurch die Bebauung der Felder gehindert ſei. Wir notteren per 100 ke frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemberg. M. 19 25—19.50, fränkiſcher 19.50—18.75 niederbayer M. 00.00—00.00. Rumänier, M. 19.75 bis 20.25, Ulka M. 20.25— 20.70, Saxonska M. 20.50— 20.70, Roſtoff Azima M. 20.60—20.80, Walla⸗Walla M. 00.00.—00.00, La Plata M. 20 25—20 75, Amerikaner M.(.00—00.00, Kalifornier M. 00.00-00.00. Kernen: Oberländer M. 19.50—20.00, Unterländer M. 19.25—00 00. Dinkel 18.00— 13.50. Noggen: württembergiſcher M. 17.50—18.C0, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 18.50—18 75. Gerſte: württmb. M. 00.00—00.00, Pfälzer(nominell) M. 00.00 bis 00.00, bayeriſche M. 00.00—00.00, Tauber M. 09.00-00.00 ungariſche M. 00.00—00.00, kaliforn. prima M. 00.00—00.00, Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.00, württembg. M. 17.75—18.50, ruſſiſcher M. 18.00—18.75. Mais Mixed M. 13 85—14.10, La Plata geſund 14.70—14.85, Hellow M. 00—00 00 Donau.00—00,00. Kohlreps 00.00—00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 ka inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 30.00—81.00, Nr. 1 M. 28.50—29.50, Nr. 2 M. 27.00—28.00, Nr. 3 M. 25.50—26 50. Nr. 4 M. 28.00—24.00, Suppengries M. 30.00—81.00, Sack Kleie Pet. 10.0010.25. — Aus dem Grossherzogſum. § Feudenheim, 18. Juni. Verfloſſenen Samstag tag'e im Rathauſe dahier eine Verſammlung des Ra tſchreiber⸗ bezirksvereins Mannheim, die ſich in der Sbuptſäche mit dem Geſetzentwurf über die Fürſorgekaſſe, der den Landtag in Bälde beſchäftigen dürfte, befaßte. Mit Bedauern pernahm man. daß gerade die Hauptſache, die Steigerung der Penſions⸗ ſätze von 1 auf 1½ pCt., in dem Geſetzentwurf der Regierung aus finanziellen Gründen“ keine Aufnahme gefunden habe. Es niag ſein, daß eine verſicherungstechniſche Berechnung unter den 86 gebenen Verhältniſſen dieſe Steigerung nicht zuläßt; ein⸗ andere Frage wird aber die ſein, ob nicht das Geſetz eine Erweiterung er fahren könnte, durch welche dieſem ſeit Jahren aus Ratſchreiber kreiſen geäußerten Wunſche willfahren werden könnte. Unſereſ Erachtens ließe ſich bei gutem Willen ein ſolcher Weg um ſo leichter finden, als die Ausdehnung des Geſetzes in nicht unerheblichem Umfange ohnehin nach dem Regierungsentwurf erfolgen ſoll; wenn alſo bei der beabſichtigten Erweiterung des Kreiſes der Verſicher⸗ ten auch hauptſächlich ein Augenmerk darauf gerichtet wird, daß hierdurch eine finanzielle Kräftigung der Kaſſe eintritt etwa in der Weiſe, daß für die Neuzukommenden neben oder einſchließ⸗ lich der Anrechnung früherer Dienſtzeit eine Altersgrenze feſtgeſetzt oder die Beiträge progreſſiv zum Alter normiert wür⸗ den. Die vorgeſehene Erhöhung der Penſion auf 70 Prozent bei Zurücklegung von 50 Dienſtjahren anſtelle der bisherigen 60 Proz. bei 40 Dienſtjahren läßt ja den frommen Wunſch der Langlebigkeit durchblicken, dürfte aber in Anbetracht deſſen, daß eine ſelbſtändige Stellung nicht leicht vor dem 25. Lebensjahre erreicht werden kann, auch lediglich nicht mehr bedeuten, als eine auf dem Papier vor⸗ handene, für die Beteiligten aber ziemlich wertloſe Fürſorge⸗Be⸗ ſtimmung. Es wird beſtimmt auf eine bedeutendere Verbeſſerung des Entwurfs nach dieſer Richtung durch die Kommiſſion gehofft, umſomehr, da ſämtliche Gemeindebeamte von dem Geſetze Vorteile erhoffen. .c. Müllheim, 18. Juni. Der Große Genera⸗ ſtab hat heute unſere Stadt verlaſſen, um ſich nach Colmar zu begeben. Die Herren beſichtigten u. a. die Feſte Iſtein und be⸗ reiſten per Auto die ganze Umgegend. Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, ein Sohn des Prinzregenten von Braunſchweig, der an der Generalſtabsreiſe teilnimmt, hatte Sonmtag abend am Feldberg einen Automobilunfall durch Kolbenbruch. Der Prinz be⸗ ſtieg mit Gefolge die Spitze des Feldberges und kam zu Fuß um halb 11 Uhr nachts beim Feldbergerhof an, wo er übernachtete. Der guf dem Feldberg anweſende Schwiegerſohn Rockefellers, Hamilton, bot dem Prinzen ſein Automobil zur Weiterfahrt an. Prinz Friedrich Wilhelm marſchierte jedoch zu Fuß durch das Höllental. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Einen rich⸗ tigen Studentenulk leiſteten ſich Montag mittag in Karls⸗ ruhe die Mitglieder der Burſchenſchaft„Teutonia“. Eines ihrer Mitglieder war wegen„Kartellſchleifens“ zu drei Tage Feſtung, in Raſtatt zu verbüßen, verurteilt worden. Um dem Kommilitonen nunmehr ein„würdiges“ Geleite zu geben, zog die ganze Korona mit einem Laſtwagen umher, auf welchem ſich der Verurteilte als Sträfling gefeſſelt in einer Lattenkiſte befand, die als Eilgutſen⸗ dung nach Raſtatt bezeichnet war. Der Gefangene wurde außer⸗ dem noch von einem„Landjäger“ bewacht. Der Zug ſollte über die Kaiſerſtraße dem Bahnhof zugehen. Inzwiſchen freilich nahmen ihn die väterlichen Arme der Schutzmannſchaft auf und ſowohl der Gefangene wie ſein grimmiger Wächter wurden dringend einge⸗ laden, dem Amtshauſe einen Höflichkeitsbeſuch abzuſtatten, wohin dann auch das„Zellengefängnis“ ſelbſt abgeladen wurde.— Der 40 Jahre alte Maurer Joſef Rihm aus Mörſch fiel in Karls⸗ ruhe von einem Neubau in der Kaiſerſtraße aus einer Höhe von 4 Metern vom Gerüſt auf die Straße und erlitt ſo ſchwere innere Verletzungen, daß der Tod bald eintrat.— Aus Leopolds⸗ höhe wird berichtet: Am Samstag vormittag wurden durch Gen⸗ darm Gerſtner zwei deutſche Deſerteure wenige hundert Meter vor dem Ueberſchreiten der Schweizergrenze verhaftet. Der eine Deſerteur gehörte der 11. Kompagnie des Infanterieregiments Nr. 113, der andere der 4. Batterie des Feldartillerieregiments Nr. 76, beide in Freiburg i. B. garniſonierend, an.— Vor Gun⸗ delsheim bei Mosbach rutſchte ein Herr aus Neckarſulm mit ſeinem Motorfahrrad infolge des durch den Regen aufgeweichten Bodens aus und ſtürzte den Damm hinunter. Er bliebtot am Platze. Der Verunglückte ſoll ein Ingenieur ſein.— In Emmen⸗ dingen wurde Bürgermeiſter Albert Rehm mit 65 von 66 ab⸗ gegebenen Stimmen wieder gewählt und der Gehalt von 4000 auf 6000 M. erhöht. Herichtszeltung. §Mannheim, 16. Juni.(Strafkammer III.) Vorſ.: Herr LandgerichtsdirektorWengler. Vertreter der Gr. Staats⸗ behörde: Herr Amtsanwalt Lubberger. Fünf Burſchen aus Laudenbach ſaßen auf der Anklagebank wegen Körperverletzung. Ein ſechſter, der dazu gehört, iſt tot. Er hat bei dem Raufhandel, um den es ſich dreht, einen Stich erhalten, der den Tod herbeiführte. Die Angeklagten, der 25 Jahre alte Schloſſer Johann Fink, der 21 Jahre alte Schreiner Karl Fink, der 21 Jahre alte Fabrikarbeiter Bernhard Baſſauer, der 17 Jahre alte Bahnarbeiter Michael Baſſauer, der 18 Jahre alte Arbeiter Georg Pfleger und der 19 Jahre alte Fabrikarbeiter Friedrich Hertinger ſaßen am 4. März in der Wirtſchaft„zur Friedrichsburg“ in Laudenbach und vergnügten ſich mit Karten⸗ ſpielen, Muſizieren auf der Harmonika u. dgl. Da tat Einer an einem Nachbartiſch, der Schmied Philipp Pfeifer, ein etwas älterer Burſche, eine kritiſche Bemerkung über das unzulängliche Muſikmachen. Das wurmte die Geſellſchaft umſomehr, als der Kri⸗ tiker ein Oberlaudenbacher war. Es gab erregtes Hin⸗ und Wider⸗ reden. Dann gingen die Laudenbacher, um Pfeifer abzulauern. Beim erſtenSchritt auf die Straße fielen die angetrunkenen Burſchen über ihn her. Der Steinhauer Michael Eckart, ein Mann von 30 Jahren, der mit Pfeifer die Wirtſchaft verlaſſen hatte, wollte dieſem zu Hilfe kommen und ſuchte ihn am Arm fortzuzerren, wurde aber im gleichen Augenblicke ſelbſt angegriffen. Er zog ſein Meſſer her⸗ vor und hieb blindlings um ſich. Da ſank auch ſchon einer ſchwer in den Unterleib getroffen zu Boden. Es war Hertinger. So raſch, wie ſie begonnen, hatte die Rauferei nun ein Ende. Auch Johann Fink hatte einen Stich im Arm. Niemand hätte eigentlich gewußt wer die Stich geführt, wenn nicht Eckart ſelbſt es geſagt hätte. Der ſchwerverletzte Hertinger ſtarb nach 9 Tagen. Vorher war er eidlich bernommen worden, da man nicht wußte, daß er mitſchuldig war. Die Anklage richtete ſich anfangs gegen Eckart, mußte aber bald fallen gelaſſen werden, da ſtrafloſe Ueberſchreitung der Notwehr vorlag. Heute haben ſich die Burſchen zu verantworten, die den Ueberfall ausführten, der erſt die ſchweren Folgen zeitigte. Johann Fink wird zu 5 Monaten, Karl Fink zu 2 Wochen, Bernhard und Michael Baſſauer zu je 1 Monat, Pfleger zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. Vert..⸗A. Dr. Pfälzer, als Nebenkläger trat.⸗A. Dr. Katz auf. Ein nichtsnutziges Mädchen erzählte, als ſie kürzlich wieder ein⸗ nial eingeſperrt wurde, daß zwei junge Burſchen von Hockenheim vor 3 Jahren, als ſie noch nicht 14 mit ihr getrieben hätten. Wegen dieſer Streiche wurden heute der Taglöhner Mathias Klebert und der Wickelmacher Karl Orians zu je 3 Wochen Gefängnis verurteilt. Vert..⸗A. Dr. Katz. „Wegen Unterſchlagung iſt der 29 Jahre alte Zimmermann Joh. Jeibel aus Friedrichsfeld vom Schöffengericht Schwetzingen zu 3 Tagen Gefängnis verurteilt worden. Er ſoll mit anderem Werk⸗ zeug, auch Sperrketten verkauft haben, die er geliehen hatte. Im Kaufpertrag ſteht aber kein Wort von dieſen Ketten. Deshalb Frei⸗ ſpruch. Vert.:.⸗A. Klein. Der 17jährige Taglöhner Karl Münch von Rheinau hat 4 Wochen Gefängnis erhalten, weil er im Streit einen anderen Burſchen mit dem Meſſer in den Kopf ſtach. Motiv: Eiferſucht. Die Berufung des Vaters bleibt erfolglos. Vert.: R. A. Dr. Frank. * Dortmund, 16. Juni. Wie bereits gemeldet, wurde Oberſt a. D. Hüger koſtenlos freigeſprochen. In der Urteilsbegründung führte Landgerichtsdireklor Seyffarth aus, daß das Gericht zu der Ueberzeugung gelangt ſei, daß die Vorwürfe von dem Oberſten vorſätzlich erhoben und den genannten Generälen und Juſtizbeamten vorſätzlich Rechtsbeugungen vorgeworfen ſeien. Das geht deutlichsaus den verſchiedenſten Stellen der zweiten Broſchüre hervor. Durch die Beweisaufnahme ſei nichts dafür bewieſen, daß Rechtsbeugungen vorſätzlich erfolgt ſind. Für die ſchweren Vorwürfe ſei kein Beweis erbra cht. Dem An⸗ geklagten ſei allerdings nicht widerlegt, daß er in gutem Glauben gehandelt habe. Er gebe an, er habe die Broſchüre geſchrieben, um ſich vor der Oeffentlichkeit zu rechtfertigen. Nach Anſicht des Ge⸗ richts ſollte ſie dieſem Zweck nicht dienen. Der Angeklagte wollt: ſicherlich die Angegriffenen nur zwingen, gegen ihn vorzugehen. Dit erſte Broſchüre enthält ſehr klare Andeutungen darüber. Der An⸗ geklagte wollte angeblich vor Gericht den Wahrheitsbeweis er⸗ bringen, um dann eine andere Entſcheidung in ſeiner Militärange⸗ legenheit herbeizuführen. Ob dieſe Abſicht desAngeklagten beſtander habe, könnte aber ſchließlich dahingeſtetll bleiben, da der Anwem dungsfall des§ 51 St.⸗G.⸗B. hier gegeben ſei. Nach dem gründ lichen Gutachten des Sachverſtändigen Dr. Mürmann ſteht die krankhafte Veranlagung des Angeklagten feſt Das Gutachten des durchaus zuverläſſigen Sachverſtändigen wurde durch die Beweisaufnahme unterſtützt. Danach war die freie Wil⸗ lensbeſtimmung des Angeklagten bei Abfaſſung der zweiter Broſchüre ausgeſchloſſen, eine ſtrafbare Handlung liegt mit hin nicht vor, es mußte deshalb auf Freiſprechung erkannt werden —————— Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleten und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schöufelder für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckeret. G. n. b..: Divektor Eruſt Müller. Auszug aus dem Stündesants Aegiſer für den Stadtteil Aeckaran Juni Verkündete: 6. Holzarbeiter Max Hackl und Aloiſia Köck. 8. Tapezier Georg Heinrich Seitz und Emilie Hertkorn. 9. Ingenieur Jakob Friedrich Hagenlocher und Eliſabeta Stuß 12. Gummiarbeiter Franz Peter Laſt und Eliſabeta Lutz. 12. Techniker Ludwig Hedderich und Marie Eliſ. Pfeifer. Juni Getraute: 7. Spezereihändler Philipp Schandin mit Thereſia Weiß. 9. Eiſenbohrer Jakob Kattermann mit Elif. Marie Maier. 12. Kaufmann Auguſt Weber mit Suſanna Schmitt. 16. Metallſchleifer Peter Groh mit Anna Marg. Stoll. Juni Geborene: Mineralwaſſerfabrikant Ludwig Schuhmacher e. T. Hedwig⸗ Keſſelſchmied Johannes Kohl e. T. Anna. „Jabrikarbeiter Heinrich Limbeck e. T. Eliſabeta. „Landwirt Georg Schuhmacher, Jak. Sohn, e. S. Georg. Fabr. Franz Alois Greis e. T. Roſa Helena. Taglöhner Johann Ohlheiſer e. T. Klara Veronika. Taglöhner Francesco Sartori e. S. Francesco. Portier Valentin Simon, Peter Sohn, e. S. Hermann Alberr „Fraiſer Johann Kandebinder e. T. Frieda. „Taglöhner Heinrich Ladner e. S. Heinrich. Kaufmann Johann Georg Dönig e. T. Eliſabeta. Packer Georg Friedrich Knopf e. S. A. Eugen. „Schloſſer Adam Roth e. S. Emil Johann. .Fabrikarbeiter Valentin Friedrich Lipponer e. T. Klara Anng Sofie. 6. Maſchiniſt Johann Bernhard Müller e. T. Sofie Kätchen. 13. Metzger Georg Adolf Frank e. S. Guſtav Adolf. 14. Fabr. Franz Trmal e. S. Franz Johann. 14. Bierbrauer Heinrich Karl Burkhardt e. S. Willy Heinrich. 13. Monteur Guſtap Albert Ruoff e. S. Guſtav Albert Theodor. Mai 81. Metallſchleifer Jakob Hoffmann e. S. Jakob. Juni Geſtorbene: 5. Georg, 2 Std.., S. d. Landwirts Georg Schuhmacher, Jak. Sohn.— 10. Karolina geb. Bach, 54 J. 8 M.., Ehefrau de. Kernmachers Jokob Ludwig. 18. Aloiſia, 2 J. 7 M.., T. d. Jabrikarbeiters Johann Wolf. 9 ν — 14. der verh. Gummiarbeiter Johann Hoffmann, 67 J. 5 M. a. Jahre alt war, ſtrafbare Dinge⸗ 7555 rn en ſen d en Srtrrrrryerm, ep. Brum. 5 1 T. SA Bekanntmachung. Einrichtung von Bier⸗ preſſionen beir. Das vom Gr. iſt mir durch D. R. 273474 geſchützt. Ich bitte, im Einkauf darauf zu ac 5 die an⸗ tragen. chen ver⸗ n zurück, um bewahren, ich unbe⸗ ſehene weiſe! ſich vor Sch da auch der rechtigter Na boten und V 1 Sinne des Gebrauchs Schutz⸗Geſetzes iſt. Bernh. Helbing, Bierdru Ipparate, S 6, 35. gerung. Wege der ſoll das in im Grund⸗ 1 zur Zeit iig des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Naen Thereſia Luiſe Sängerin ein Mann⸗ tt frau des Kauf⸗ mannus Gduard Heßling in Berlin eingetragene, nachſtehend beſ riebene Grundſtück am Donnerstag, 9. Auguſt 1906, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete Notartat in deſſen Dienſttäumen in Mamn⸗ heim, B 4, 3 verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 5. Mal 1906 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchanits, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsürkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Auſſorderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſieigerungstermine vor det Aufforderüng zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaub haft zu machen, widrigen falls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteiger⸗ ungserlöſes dem Auſpruche des Gläubigers und den übrigen NRechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehenves Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Juſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Veriahrens her⸗ beizuführen, widrigenſalls für das Recht der Vebſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſtelgernden Grunbſtückes: Grundbuch von Mannhern, Band 198, Heſt 14, Beſtandsver⸗ zeichnis J. Lagb.⸗Nr. 3551, Flächeninhalt 2 à 26 qm Hofratte im Stadt⸗ etter, Atera H 9 Nr. 2, jetzt Beilſlraße 3. Hierauß ſteht: a) ein teils drei⸗, tells vie⸗ ſtöckiges Wohnhaus mit Seſtenbau und Keller, b) ein einſtöcktger Seitenbau links, Kouptoir, e) ein einſtöckiger Material⸗ ſchuppen, geſchätzt zu 41,000 Mk. Manuheim, 13. Juni 1908. Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht. Dr. Elſaſſer. 649(6 Zwangöverſeeigerung. Mittwoch, 20. Juni 1906, Rachmittags 2 Uhr, werde ich in Q 4, 5 hier, gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ geigern: 37499 Möbel jeder Art, 1 Büffet, 1 Klavier, 1 Wagenrolle, 1Pferd, 1große Maſchinen⸗ ſcheere und ſouſtiges. Manunheim, 19. Juni 9 6 Marotzte, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Mittwoch, 20. Juni 1906, nachmittags 2 uhr, werde ich in Maunheiem im Pfand⸗ lokale Q, 5, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege offentlich verſteigern: Möbel verſchiedener Art und Soufliges. Mannheim, den 19. Junti 1806. 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