0 Hunderttauſend Francs koſtet. Gadiſche Volkszeitung.) Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwolf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte JZeitung in annheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. Eigene Redalitions⸗-Bureaus: Abonnement: 70 Bfennia monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. tel. Poſt⸗ auſſchlag M..4 pro Quartal Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 80 Pfg. Auswärtige Inſerate 28„ E 6, 2. der Stadt Mannheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim Telefon⸗Nummern: E 6, 2. Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktionn 377 Ote Reklame⸗Zeile„ Berlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Wütrzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. Expedition! 1 218 Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. Nr. 282. Clemenceau und Jaurés. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 20. Juni. Wo die parkamentariſche Regierungsform nicht ſo tief in der Gewohnheit eines Volkes wurzelt, wie in England, da zeigt ſie überall dieſelbe, verhängnisvolle Schwäche: Reden für Taten zu nehmen. Auch im Deutſchen Reichstage werden die Reden um ſo länger, jemehr das Staatsideal des Redners ſich der parlamentariſchen Regierungsform nähert. Am kürzeſten ſprechen die Herren von der Rechten, am längſten Sozialdemo⸗ kraten und Freiſinnige; Zentrum und Nationalliberale halten die Mitte. Wenn man nun auch nicht behaupten kann, daß die knappen Auslaſſungen konſervativer Redner von ſtaats⸗ männiſcher Weisheit überquöllen; ſo kann andererſeits leider auch nicht behauptet werden, daß der Gedankenreichtum mit der Länge der Reden gleichen Schritt hielbe. So bleibt als wichtigſter Maß⸗ ſtab für die Bewertung parlamentariſcher Beredtſamkeit, doch nur die nackte Tatſache übrig, daß Deutſchland von den Herren und im Sinne der Herren regiert wird, die die kürzeren Reden halten! Für die Regierenden iſt bei uns das Reden ja nun noch nicht obligatoriſch, und das iſt für manches Mitglied der hohen Staatsregierung ein wahres Glück. Für das Land aber auch, wird man geſtehen müſſen, wenn man beobachtet, wie zumal in Italien und Frankreich manche Miniſter vor lauter Reden kaum zum Regieren kommen. Es iſt die Wonne und das Entzücken unſter Doktrinäre, daß in Frankreich auch das kurzlebigſte Miniſterium ein parlamentariſches Examen über ſeine„all⸗ gemeine Politik“ durchzumachen hat.„Die richtig verſtandene Theorie des Parlamentarismus erfordert dies“, ſtellt die„Tante Voß“ mit tiefinnerſter Befriedigung feſt. Mag ſein, aber die richtig verſtandene Theorie von der praktiſchſten Art, die Geſchäfte eines Landes zu führen, erfordert dies gar nicht. Und es iſt ein Jammer, daß unſre Liberalen ſo ſehr an dieſen Förmlich⸗ keiten ohne Inhalt hangen, wobei der Parlamentarismus ſich Selbſtzweck wird und die Verhandlung in der Kammer nur mehr den Wert einer Theaterpremisre hat. Die Herren Jaurss und EClemenceau ſind beide ausgezeichnete Redner, ganz ohne Zweifel, und wie Clemenceau zweifellos der beſſere Florett⸗ ſechter iſt, ſo iſt er auch der beſſere Debatter. Er hat Jaurss, der mie den Profeſſor verleugnet, ein paarmal ſehr elegant ab⸗ geführt. Und die Kammer hat ihm ſeinen rhetoriſchen Sieg aus⸗ drücklich beſtätigt, indem ſie mit großer Mehrheit den all⸗ gemeinen Anſchlag ſeiner Rede beſchloß— was ein paarmal Aber— man wird den Ge⸗ danken an ein paar eitle Primadonnen nicht los, wenn man die beiden alten Herren ſich je zwei Tage lang heiß um die flüchtige Gunſt der Kammer mühen ſieht. Jaurss, der nicht zur Partei der Regierung gehört, hat wenigſtens ein egofſtiſches Partei⸗ intereſſe daran, der Regierung den Wind aus den Segeln zu nehmen. Clemenceau aßer hätte eigentlich beſſeres zu tun, als mit oratoriſchen Fechterkunſtſtücken bald gegen die Sozialiſten, bald gegen die Rechte auszufallen. Denn mehr als Fechterkunſt⸗ ſtückchen enthält die zweitägige Rede ſchließlich doch nicht. Mit ſolchen eleganten Ausfällen hat Clemenceau, der nie ein poſitiver Donnerstag, 21. Juni 1906. Arbeiter war, früher die Miniſter unverſehens zur Strecke ge⸗ bracht. Nun, wo er ſelbſt Miniſter iſt, hätte er vor allem den Beweis zu erbringen, daß er mehr kann als Miniſter ſtürzen. Seine letzte Rede ſcheint ja zwar einige Winke zu geben, in welcher Richtung er mit Reformen vorzugehen gedenkt. Aber es ſind eben nur Winke, Andeutungen, gegeben in den Pauſen eines großen, redneriſchen Brillantfeuerwerks. Wer ein feſtes Pro⸗ gramm im Kopfe hat, pflegt ſich mit ſo langen Reden nicht auf⸗ zuhalten. So wird man ſich durch die redneriſchen Erfolge des Miniſters des Innern nicht blenden laſſen, und nach wie vor auf die Taten der franzöſiſchen Regierung zu warten haben. Iſt es doch zweifelhaft, ob Clemenceau auch nur den greifbaren Augenblickserfolg errungen hat: die Sozialiſten zur Regierungs⸗ politik zu bekehren. Auch ſie werden der Regierung wohl nur einen Waffenſtillſtand bewilligen und auf ihre Taten warten. Auch programmatiſche Erklärungen und Erörterungen haben zu Zeiten ihren Wert. Wenn aber die Wahlen einer beſtimmten Partei die Regierungsgewalt in die Hände gelegt haben, dann — ſo ſollte man meinen— braucht man ſich nicht dabei auf⸗ zuhalten, Programme wiederzukäuen und theoretiſche Preis⸗ rätſel zu löſen. Tut man das dennoch, ſo muß irgendwo irgend⸗ etwas nicht klappen. Eine Herausforderung des Reichstages? Unter dieſer Spitzmarke ſchreibt die„Germania“ einen Alarm⸗Artikel, in dem es in den erſten beiden Abſätzen heißt: „Die„Neue militär⸗politiſche Korreſpondenz“, deren für offiziös geltende Meldungen ſich bisher im allgemeinen als richtig erwieſen, gab vor einigen Tagen unter allerlei Ver⸗ klauſulierungen die Nachricht wieder, daß man beabſichtige, die Eiſenbahn von Kubub nach Keetmanshoop ohne Ge⸗ nehmigung des Reichstags als Kriegsbahn zu bauen. Es wurde darauf hingewieſen, daß im deutſch⸗franzöſiſchen Krieg auch eine Anzahl ſolcher Eiſenbahnen gebaut worden ſeien, und daß Japan im letzten Kriege ohne Zuſtimmung des Parlaments Feldbahnen erſtellt habe. Die Meldung iſt in der Preſſe wenig beachtet worden: entweder hat man ihr kein Gewicht beigelegt, oder man hat ſte gefliſſentlich übergangen. Ein paar kolonfalbegeiſterte Blätter nur mahmen ſie auf; eins glaubte die Regierung ausdrücklich auf⸗ fordern zu müſſen, ſich nun friſchweg an den Bau heranzumachen, nachdem der Reichstag„in trüber Stunde knabenhafter Ver⸗ ärgertheit“ ihn abgelehnt habe. Uns ſelbſt iſt berichtet worden, daß Geh. Legationsvat Dr. Seitz tatſächlich auf dieſen Gedanken berfallen ſei.“ Was die„Richtigkeit“ der als offiziös geltenden angeführ⸗ ten Korreſpondenz anbetrifft, ſo müſſen wir dann doch darauf hinweiſen, daß gerade ihre Aufſehen erregenden Meldungen der letzten Zeit ſich nicht bewahrheiteten. So verbreitete ſie einige Wochen vor Schluß des Reichstages die Meldung von der bereits erfolgten Ernennung zweier nationalliberalen Reichstags⸗ zabgeordneten zu hervorragenden Stellungen im neuen Reichs⸗ kolonialamt(über deſſen Schickſal noch gar nicht entſchieden war). Dieſe falſche Nachricht wußte alsdamn der bekannte Artikel⸗ ſchreiber der„Germania“ geſchickt auszubeuten, indem er ſich ſtellte, als ob jener Meldung felſenfeſt zu trauen ſei, da ſie doch 22. (Abendblatt.) 2 rr aus„offiziöſen“ Quellen ſtamme. Kurze Zeit darauf wurde von derſelben Korreſpondenz die Nachricht von dem bevor⸗ ſtehenden Rücktritt des Staatsſekretärs Grafen Poſadowsky ausgeſprengt; auch dieſe Tartarennachricht der„offizisſen? Korreſpondenz war falſch. Jetzt bringt ſie die Meldung, daß „man“ beabſichtige, die Eiſenbahn von Kubub nach Keetmans⸗ Hhoop ohne Genehmigung des Reichstages als Kriegsbahn zu bauen.— Die als„offiziös“ angeſprochene Korreſpondenz leiſtet der guten Sache durch Verbreitung ſolcher Nachrichten wahrlich einen recht ſchlechten Dienſt. Es wird in der Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes und im Reichsſchatzamt wohl keine einzige Perſönlichkeit in verantwortlicher Stellung geben, die jetzt, nach erfolgtem Votum des Reichstages, den Bahnbau Kubu—Keetmanshoop trotzdem in Angriff zu nehmen anordnen würde.— Bevor die Strecke Lüderitzbucht-Kubuß nicht halb⸗ toegs vollendet iſt, kdanm ſelbſtwerſtändlich auch nichk die Weiter⸗ führung dieſer Bahn über Kubub hinaus begonnen werden. Damit iſt nicht geſagt, daß die Vorbereitungen dazu unterbleiben ſollen. Auch die Vorbereitungen für die Strecke Lüderitzbucht⸗ Kubub waren längſt getroffen, bevor der Reichstag zu Weih⸗ nachten vorigen Jahres den Bau dieſer kurzen Linie genehmigte. — Die unbedingt notwendige Weiterführung bis Keetmanshooßp wird trotz allen Sträubens des Zentrums kommen und dürfte auch im Reichstag in nächſter Seſſion eine Mehrheit finden. Höchſt ungeſchickt aber iſt, wenn man jetzt und ſogar angeblich von ſogenannter„offiziöſer“ Seite aus, den Reichstag brüskiert und ſein Budgetrecht antaſtet.— Wie aus dem Schluß der beiden obigen zitierten Abſätze aus der„Germanig“ hervorgeht, ſcheint die ganze Sache wieder auf perſönliche Quertreibereien hinauszulaufen. Die„Germania“ denunziert den Legationsrat Dr. Seitz als den Vater des Gedankens, der dem Budgetrecht. des Reichstages ein Schnippchen ſchlagen und den Reichstag „herausfordern“ wolle. So dient jene Nachricht dem Zentrum nur als neues Anklagematerial gegen Dr. Seitz. Poliſische(lebersſcht. Maunhelm, 21. Juni 1906. Entlaſtung des Reichsgerichts. Die durch Erhöhung der Reviſionsſumme herbeizuführen beabſichtigte Entlaſtung des Reichsgerichts ſcheint ſich in der Tat zu verwirklichen. Sie würde größer ſein, wenn dem urſprünglichen Antrag der Reichsverwaltung entſprochen worden wäre. Durch Wiedereinführung der Berufung in Straf⸗ ſachen wird ſie ſich weiter bis zu einem gewiſſen Grade ſteigern, zu einem erwünſchten Beharrungszuſtande aber erſt dann ge⸗ langen, wenn durch die Reform der Zivilprozeßordnung die Ein⸗ richtung des Einzelrichters in der erſten Inſtanz wieder an Be⸗ deutung gewinnt. 5 Zur Reichstagswahl in Hannover⸗Linden. Morgen erfolgt die Erſatzwahl in Hannover⸗Linden. Wenn leider an eine vollſtändige Zuſammenfaſſung aller bürgerlichen Elemente gegen die Sozialdemokratie nicht zu denken iſt, ſo liegt die Schuld hieran an der welfiſchen Partei, die mit einer Gehäſſigkeit en die Nationalliberalen im Wahlkampfe bor⸗ Im IJunern von Tunis. Tagebuchblätter von Dr. Oscar Mokrauer(Mannheim). 5 II. Nicht weit davon, in einer winkligen von Schmutz ſtarrenden Gaſſe iſt der Zugang zu der bedeutendſten der zahlloſen Moſcheen Kairouans, zu der Okba⸗Moſchee, deren ehrwürdige Mauern im Jahre 870 erbaut wurden. Bei der mohammedaniſchen Meskita iſt alles Heilige, jeder Schmuck nach Innen verlegt, gleich den Häuſern, die alle Herrlichkeiten und Koſtbarkeiten innerhalb ihrer Mauern verbergen. Unſere Kirchen und Dome ſchauen hinaus in das Freie, mit ihren vielen Fenſtern und Glasgemälden, und die Außenmauern ſind geſchmückt mit Pfeilern, Bildfäulen und Ornamenten. Der Moslemine verſchließt ſein Inneres den Blicken des Beobachters. Mag ſein Herz vor Freude jauchzen, mag es weinen im ſtummen Schmerz, die Miene bleibt ſich ſtets gleich, gelaſſen, ruhig; das Antlitz ſpricht keine Sprache, kaum daß das Auge aufflammt und die Bewegungen der Seele verrät. So auch die Moſchee des Muſel⸗ mannes. Alles ſchaut nach innen. Eine fenſterloſe Mauer um⸗ gibt ſtarr und abwehrend das Ganze; im Innern der weite Vor⸗ raum und darum die Säulenhalle und das Gebetshaus mit ſeinen glänzenden Teppichen am Boden, und ſeinen Sofeiſefas, den Moſaiken, an den Wänden, die einer Fortſetzung des Teppichbelags nach der Höhe zu gleichen, ſo prächtig und glänzend ſchauen ſie hernieder in ihren vielgeſtaltigen Muſtern und Farben. Weit dehnt ſich der Vorraum aus, mit breiten Steinplatten bedeckt. Und unter ihnen wird das Labſal des Orients, das Waſſer, geſammelt. Der ganze Vorplatz iſt eine ungeheuere Ciſterne, die ehemals die Stadt mit Waſſer verſorgte. Mit Seilen werden die Schöpfeimer herabgelaſſen und hinaufgezogen, und in die ſteinernen Oeffnungen haben die Seile vom häufigen Gebrauch tiefe Rillen gezogen, daß ſie großen Roſetten gleichen. Auf dunklen Stein⸗ ſtufen geht es hinauf zum Minareh, der Uebergang von der Dunkel⸗ heit zum Licht iſt zu plötzlich: arblendet ſtehe ich oben auf der Platt⸗ form. Dann aber weitet ſich der Blick; vor mir die Ebene, zu Füßen die Stadt mit ihren zahlloſen flachen Dächern und die Friedhöfe mit ihren ebenen Gräbern, die mit einer weißlichen Kalk⸗ maſſe überzogen, kleinen Häuschen oder Kubbas, Kapellen gleichen. Und darüber der lichtblaue Himmel, grandios und ſtarr, wie die Landſchaft, die vor mir ausgebreitet liegt. Auf der andern Seite, gegenüber, liegt die Moſchee: die Große Moſchee wird ſie genannt. Die Eingangstore reich geſchnitzt und bunt bemalt. Und das Innere? Ein Säulenwald. Von draußen flutet das Licht herein und da drinnen myſtiſches Dunkel. Ein ſelt⸗ ſamer Kontraſt, der auf das Gemüt wirben muß. Wohin das Auge ſich wenden mag, der Blick fällt ſtets auf ragende Säulen und ſchmal ſich hinziehende Oeffnungen, Säulen vor uns in endloſen Reihen und in der Diagonale. Säulengänge, gleich in Höhe, Breite und Länge. Und der Ausblick verliert ſich in die weite verſchwim⸗ mende Ferne, wenn die Tore geöffnet find und der lang ſich hin⸗ ſtreckende Vorraum ſich vor uns auftut und das Auge erſt an dem Minavet und ſeinen Arkaden einen Halt findet, eine Grenze. Gleich der Meskita zu Cordova und ſeinem Patio de los Naranjos (Drangenhof). Ich ſchreite die Säulenreihen ab, kreuz und quer, hunderte von ragenden Säulen in dieſem ſteinernen Palmenwald, maß⸗ und endlos, monoton, aber in ihrer ewigen Wiederholung ver⸗ wirrend und doch erhebend und von packender Wirkung. Welche gewaltige herrliche Schönheit muß erſt in dieſem marmorenen Walde wohnen, wenn die vielen taufenden bunten Hängelämpchen in den Zwiſchenräumen entflammen und von den kegelförmigen Lichtgeſtellen an der Decke, ſich zu Ehren des jetzt ſtattfindenden Monled, des Oſterfeſtes, Strahlengarben ergießen. Siebzehn ſol⸗ cher Durchgänge oder Alleen, und in jeder derſelben acht weit aus⸗ holende Bogen, werden von den 440 Säulen gebildet. Die Säulen ſelbſt ſcheinen aus alten römiſchen Tempeln zu ſtammen, die er⸗ giebigſten Steinbrüche für mohammedaniſche Kirchenbauten; die Kapitäle, verſchiedenartig, pielgeſtaltig, die Baſen rohes Mauer⸗ werk. An der Längsſeite der Moſchee befindet ſich die Gebetsniſche, Kibla oder Mihrab, welche ſtets der Himmels⸗ richtung zugewandt iſt, in der man das gemeinſame Allerheiligſte aller Moſcheen, die Kaaba in Mekka, zu ſuchen hat. Die Kibla ſelbſt zeigt einen hufeiſenfbrmigen Zugang, von Säulen flankiert, mit prächtigen Moſaiken geſchmückt. Daneben ſteht der Mimbar, die Kanzel, zu der man auf Treppen hinauf⸗ ſteigt, und die Makswah, ein abgeſchloſſener Gebetsraum; beide aus den durchbrochenen zierlichen Holzgittern, den Muſchrebijen, gebildet, zu denen Abu Brahim ben Mohamed El Aghlab das Platanenholz aus Bagdad kommen ließ. Zwiſchen Mimbar und 55 Makswah ſteht ein Säulenpaar eng zuſammen, deſſen Innenflächen abgewetzt ſind und Vertiefungen zeigen. Die Gläubigen ſagen, wer nicht zwiſchen dieſen beiden Säulen hindurch ſchlüpfen könne, käme nicht in den Himmel. Ein Verſuch meinerſeits fiel kläglich aus, ich habe alſo wenig Ausſicht für die himmliſchen Genütſſe. Die gleiche Probe machte ich übrigens ſchon früher in der Gämi Amo in Kairo und in der El⸗Akſa⸗Moſchee auf dem Tempelplatz in Jeruſalem, leider mit dem gleichen negativen Erfolge. Noch viele Moſcheen und Kubbas, die Außenſeite mit grauslichen Tier⸗ geſtalten und Figuren bemalt, gab es noch zu beſichtigen. Ich ſchenkte mir den Reſt und wandte mich dem profanen Treiben, dem Volksleben, zu. Eine ganz auffallende Erſcheinung in dem Straßenleben ſind hier, ſo wie in Konſtantine, Tunis uſw. die Juden. Der Jude hält ſich dort noch heute ſtreng abgeſondert in ſeinen Anſchauungen und in ſeiner Kleidung. Meiſtens trägt er einen blauen Burnus, ſchwarze Beinkleider, dunkelblauen Turban und weiße Pantoffeln, d. h. die Farben ſind bei den dortigen Reinlichkeitsbegriffen nicht immer deutlich zu erkennen. Noch auffallender iſt die Tracht der Jüdinnen. Auf dem Kopfe eine pyramidenförmige, goldgeſtickte Seidenmütze, über welche beim Ausgange ein lang herabwallendes weißes Tuch geſchlungen wird, eine bis über die breiten Hüften reichende, grellfarbige, loſe Seidenjacke, weiß ſeidene oder leinene Höschen, eng anſchließend, und ganz kleine gold⸗ oder ſilbergeſtickte Pantöffelchen, welche den FJuß nur bis zur Mitte bedecken, ſo daß die Ferſe frei bleibt. Schön ſeid ihr aber, ihr Jüdinnen, ihr fungen, mit euern 8. Seſte. General⸗Anzeiger. Mannheim, 21. Juni. gegangen iſt, welche alles bisher von den Welfen an Feindſelig⸗ lett Gebotene weiß übertraf. Dieſe Kampfesweiſe der Welfen wird— falls es zur Stichwahl kommen ſollte— auf den Aus⸗ gang derſelben einen ungünſtigen Ausgang für den betreffenden Kandidaten der bürgerlichen Parteien haben und kann nur die Ausſichten des ſozialdemokratiſchen Kandidaten verbeſſern. Kriegervereine und Flottenverein. Hinſichtlich des Verhältniſſes der Kriegervereine zum Deut⸗ ſchen Flottenverein hat der Kreis⸗Hriegerverband von Sprottau auf ſeine Anfrage von dem Vorſtande des Preußiſchen Landes⸗ Friegetverbandes eine für ſämtliche Kriegervereine prinzipiell wichtige Zuſchrift erhalten, in der es u. a. heißt: „Einem Kriegerverein kann der korporatiye Eintritt in den Flottenverein nicht berboten werden, wenn alle Mitglieder ohne Ausnahme mit dem Beitritt einverſtanden ſind. Sollten abher in einem Verein Meinungsverſchiedenheiten herrſchen, ſo darf in dieſem Falle kein Majoritätsbeſchluß gefaßt werden und müßte dann der korßorative Beitritt zum Flottenverein direkt verboten werden. Die Beſtrebungen des Flottenvereins werden durchaus geteilt und es wäre ſehr er⸗ freulich, wenn recht viele Einzelmitglieder der Vereine dem Flot⸗ terwerein beiträten. Die ablehnende Stellung richtet ſich nur gegen einen korporativen Beitritt geſchloſſener Vereine nicht allein zum Flottenverein, ſondern auch zu anderen ebenfalls patriotiſchen Vereinigungen. Wir möchten auch dem Wunſche Ausdruck geben, daß der Flottenverein ſeinerſeits keine Verſuche macht, Krieger⸗ pereine zum korporativen Beitritt zu gewinnen.“ Vom Alldeutſchen Verband. In Köln hat am 186. Juni eine gutbeſuchte Vorſtandsſitzung des Alldeutſchen Verbands unter dem Vorſitz von Rechtsanwalt Claß⸗Mainz ſtattgefunden. Der Vorſitzende gedachte in ſeiner Segrüßungsanſprache des Ablebens des Vorſtandsmitglieds, des Neſchstagsabgeordneten Grafen Reventlow, zu deſſen Ge⸗ dächtnis ſich die Verſammlung von den Sitzen erhob. In den Vorſtand wurden Schriftſteller Karl Pröll⸗Berlin, und Dr. Kuhns Leipzig zugewählt. Im Laufe der ſich anſchließenden Veuhandlungen beſprach der Vorſitzende die Ablehnung der kokonialen Forderung durch den Reichstag und begründete kurz folgende Entſchließung, die von der Ver⸗ ſammlung einſtimmig angenommen wurde: „Der Vorſtand des Alldeutſchen Verbands erblickt in der von der Mehrheit des deutſchen Reichstags beſchloſſenen Ablehnung dringender und für die Zukunft unſerer Kolonien entſcheidender For⸗ derungen eine ſchwere Schädigung unſerer Kolonien und des deutſchen Anſehens; er ſpricht über die kurzſichtige und unnational⸗ Haltung der Reichstagsmehrheit ſeine tiefſte Entrüſtung aus und erlpartet, daß die Regierung die abgelehnten Forderungen baldigſt von neuem einbringen und durchſetzen wird. Der Vorſtand dankt den in ſchwerer Zeit in Südweſtafrika ausharrenden Anſiedlern und den in hartem Streit ſtehenden Kriegern, wie ihrem verdienten Führer Oberſten von Deimling dafür, daß ſie unter ſchwierigſten Verhältniſſen ihre Pflicht mit Opferwilligkeit und Treue erfüllt Aund ſich als rechte Vorkämpfer ihres Volks bewährt haben.“ Deutsches Reich. * Würzburg, 21. Juni. Prüfungsaffäre) hat hier eine Proteſtverſam m⸗ lung von 115 Kandidaten für das juriſtiſche Examen ſtatt⸗ gefunden, die in einem Telegramm an den bahyeriſchen Kultus⸗ miniſter eine Aufklärung des Falles und die Fortſetzung des Examens verlaugten. *Metz, 20. Juni.(Der Reichstagsabgeordnete Merot, der ſein Amt als Bürgermeiſter von Fentſch niedergelegt hat und nach Frankreich überſiedeln wird, behält, wie der„Lorrain“ erführt, in Fentſchſeinen Wohnſitz, ſodaß eine Reichstagsneuwahl für den Wahlkreis Diedenhofen⸗ Bolchen in nächſter Zeit nicht zu erwarten iſt. * Bochum, 20. Juni.(In dem Konflikt mit dem Knappſchaftsvorſtand) hat der frühere Knapp⸗ ſchaftsdirektor Beumer der Verwalkung angezeigt, daß er die Nücckzahlung des bis zum 1. Juli erhaltenen Gehalts in Höhe von 2000 M. verweigere. Er beſtehe auch auf der Fortzahlung des Gehalts über den 1. Juli hinaus. Er verlangt eine Ent⸗ ſchüdigung von 80 000 M. Der Knappſchaftsvorſtand will nun⸗ mehr gegen Beumer klagbar werden. * Eäſenach, 20. Juni.(⸗Wegen Beleidigung) dreier Agitatoren des Reichsverbandes zur Bekämpfung der Sozialdemokratie wurde der Vorſitzende des Eiſenacher ſozial⸗ demokratiſchen Vereins Runknagel und der ſozialdemokra⸗ tiſche Reichstagskandidat für Eiſenach, Leber, zu je 50 Mark Geldſtrafe verurteilt. *Eſſen, 20. Juni.(Der hier tagende 33. Gaſt⸗ wirtstag) nahm folgende Reſolution an:„Der 33. deulſche Gaſtwirtstag in Eſſen erklärt, daß es dem deutſchen Gaſſtwirtſchaftsverbande nicht möglich ſei, die inkrafttretende Erhöhung der Brauſteuer und die damit ſeitens der Brauereivereinigungen beabſichtigte Erhöhung der Bier⸗ ppeiſe ohne Erhöhung des Verkaufspreiſes des Bieres ader Verkleinerung der Gläſer zu tragen.“ (In der bekannten *Berlin, 20. Juni.(Die deutſche Regierung) hat ſich nach der„Münch. Allg. Ztg.“ unmittelbar nach dem Bekanntwerden der jüngſten Vorgänge in Bjeloſtok im Hinblick auf die dort lebenden deutſchen Sta angehörigen und das daſelbſt engagierte deutſche Kapital wegen des Schutzes dieſer Intereſſen an die ruſſiſche Regie⸗ rung gewandt, die unverzüglich die Notwendigkeit, dieſen Per⸗ ſonen und Intereſſen Schutz zu gewähren, anerkannt hat. — GBom Bundesrat.) Mit dem Beginn der großen Schul⸗Sommerferien in Norddeutſchland wird auch der Bundesrat ſeine Vertagung eintreten laſſen. Indeſſen iſt Vorſorge dafür getrofſen, daß einzelne Ausſchüſſe auch während dieſer Vertagung zuſammentreten können. — GFür die Nachwahl im Reichstagswahl⸗ kreiſe Rinteln⸗Hofgeismar) hat die Sozialdemo⸗ kratie den bisherigen Kandidaten, Genoſſen Vetterlein, einſtimmig wieder aufgeſtellt. ———— Ausland. * Frankreich.(Ein neues rufſiſches Schlacht⸗ ſchiff„Admiral Makharoff“,) das im Arſenal zu Toulon fertiggeſtellt wird, nahm am Samstag Proben mit ſeinen waſſerdichten Abteilungen vor, da die Vorunterſuchung ergeben hatte, daß die Längsſchotten des Fahrzeuges ſchlecht zuſammenhielten. Plötzlich gaben einige Teile der Außen⸗ wand des Schiffes nach, und das Waſſer drang in Strömen ein, Das Fahrzeug neigte ſich und fuhr im Hafen der Forges des Chantiers auf. Arbeiter und Matroſen konnten noch rechtzeitig aus dem Schiffsrumpf flüchten, indeſſen wurden zehn von ihnen verletzt, darunter zwei ziemlich bedenk⸗ lich. Die ſofort unternommenen Arbeiten, das geſtrandete Schlachtſchiff wieder flott zu machen, geſtalten ſich ſehr mühevoll und dürften einige Tage in Anſpruch nehmen. Es iſt nicht klar, wie es möglich war, daß eine derartige Lockerung der Schotten des Panzerkreuzers auftreten konnte, daß das Waſſer gleich in ſolchen Maſſen eindrang. * Nußland.(Meuterer.) Nach einer Meldung aus Odeſſa erhielt General Kaulbars davon Kenntnis, daß die Truppen von 11 Garniſonſtädten Rußlands gemeutert haben umd ſich weigerten, den Polizeidienſt zu verrichten. * Japan.(Die Forderung der Japaner für den Unterhalt der ruſſiſchen Kriegsgefange⸗ nen) beläuft ſich, wie von verſchiedenen Seiten gemeldet wird, auf etwa 15 Mill. Pf. St. Eine Zig. in Tokio berichtet, Japan habe Rußland eine ausführliche Aufſtellung der Unterhaltskoſten überſandt; Rußland weigere ſich aber, zu zahlen, da es die Koſten für übermäßig hoch halte. Die darauf bezüglichen Verhand⸗ lungen zwiſchen Japan und Rußland dürften ſich ſehr ſchwierig geſtalten. 5 Heſſiſche Politik. *Darmſtadt, 20. Juni.(Das heſſiſche Land⸗ wirtſchaftskammergeſetz) iſt ſoeben deröffentlicht worden. Die Wahl der Mitglieder zur Landwirtſchaftskammet iſt indirekt und findet durch ſogenannte Vertrauensmänner (Wahlmänner) ſtatt. Die Landwirtſchaftskammer beſteht aus 45 Mitgliedern, 15 für jede Provinz. Die Landwirtſchafts⸗ kammer muß alljährlich mindeſtens einmal zuſammentreten; die Verhandlungen ſind in der Regel öffentlich. Die Wahlen der Vertrauensmänner, ſowie der Mitglieder der Ladwirtſchafts⸗ kammer finden auf 5 Jahre ſtatt. Die Wahlen zur Landwirt⸗ ſchaftskammer erſolgen diesmal vorausſichtlich im Monat Oktober. —(EEine kirchenpolitiſche Maßregelung.) Pfarrer Korelk in Königſtedten wurde wegen ſeines Ver⸗ haltens bei der Reichstagsſtichwahl für Darmſtadt⸗Großgerau von dem Großherzogl. heſſiſchen Oberkonftſtorium zu der Dis⸗ ziplinarſtrafe des Verweiſes verurteflt. Eine heute hier abgehaltene Verſammlung des Darmſt. Freiſinnigen Vereins proteſtierte einſtimmig gegen dieſe Maßregelung Korells als eine Schmälerung feiner ſtaatsbürgerlichen Rechte. dats⸗ Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 103. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Karlsruhe, 21. Juni. Vizepräſident Zehnter eröffnet 9 Uhr 15 Min. die Sitzung. Am Regierungstiſch Eiſenbahnminiſter Freiherr v. Mar⸗ ſchall, Generaldirektor Roſth, Miniſterialdirektor Schulz und Regierungskommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der allgemeinen Beratung über das Eiſenbahnbetriebsbudget. Zunächſt erhält das Wort Eiſenbahuminiſter von Marſchall, welcher auf geſtern in der Debatte geäußerte Einzelwünſche näher eingeht. Der Einführung von Lokalzügen auf der Strecke Karls⸗ ruhe⸗Röſcht Regierung fortgeſetzte Aufmerkſamkeft uß auf der kalbah: D Arbeiter g zeitigen Verhältniſſen nicht möglich. gleiſig auszubauen, werde hoffentlich noch in dieſer Budgetperiode möglich ſein. Wegen des Abendzugs, der Sonntags gegen 12 Uhr von Oos nach Straßburg verkehre, ſei die Generaldirektion ſeitens des Miniſteriums ermächtigt worden, mit Elſaß⸗Lothringen Ver⸗ handlungen anzuknüpfen, um dieſen Zug alltäglich von Oos nach Straßburg zu führen. Ein Bedürfnis, dieſen Zug von Karlsruhe nach Oos zu fahren, liege nach den genachten Erhebungen nicht vor. Zu dem Antrage Frühauf, Venedey und Vogel, die Regierung zu befragen, ob ſie auch nach dem Inkrafttreten der Tarifreform befugt iſt, ſelbſtändig Perſonenzüge mit Schnellgugsgeſchwindigkeit zum 2 Pfg.⸗Tarif einzulegen, iſt zu bemerken, daß bereits im jetzigen Fahrplane eine ganze Reihe von Perſonenzügen aufgeführt iſt, die mit einer Geſchwindigkeit von über 55 km, teilweiſe bis 75 km gefahren werden. Für Schnellzüge iſt nicht die Geſchwindigkeit das Charakteriſtikum, ſondern die Zahl der Zugshalte. Beſchleu⸗ nigte Perſonenzüge auch weiterhin einzulegen, hindert auch das mit den anderen Eiſenbahn⸗ verwaltungen getroffeme Abkommen nicht. Generaldirektor Roth geht gleichfalls auf Einzelwünſche ein. Dieſe hier alle zu beant⸗ worten, ſei bei der Fülle derſelben nicht möglich, doch würden ſie alle gewiſſenhaft geprüft und das Reſultat den betr. Abgeordneten mitgeteilt werden. Es ſei nicht immer möglich geweſen, auf der Strecke Oos⸗Baden erſtklaſſiges Material zu fahren, da dieſes von den vielen Schmell⸗, Saiſon⸗ und ſonſtigen Zügen in Anſpruch ge⸗ nommen war. Der Geiſt eines kaufmänniſchen Betriebes ſei bei der Eiſenbahnverwaltung wohl vorhanden, wenn auch die Form des kaufmänniſchen Betriebes fehle. Es komme jedoch nicht auf die Form, ſondern auf den Geiſt an. Betriebsdirektor Engler beſpricht die Erfahrungen mit der Rauchverbrennung, die keine günſtigen geweſen ſeien. Der beſte Rauchverbrengungsapparat ſei der Heizer. Abg. Wilckens(natl.): Der Abg. Wiedemann⸗Bruchſal hat den Wunſch ausgeſprochen, daß die badiſchen Gewerbetreibenden bei den Lie⸗ ferungen der Staatsbahnen zuerſt berückſichtigt würden. Ich halte dieſen Wunſch für durchaus berechtigt, und auch die Budget⸗ kommiſſion hat hier ſtets darauf gehalten, daß vorwiegend die bodiſche Induſtrie berückſichtigt wurde. Ganz die außerbadiſche Induſtrie zu vernachläſſigen, iſt aber nicht angängig; ich glaube, das richtige Maß iſt bisher ſchon eingehalten worden. Der Abg. Venedey hat geſtern die Schönheiten des ſchwäbiſchen Meeres ge⸗ ſchildert; ich möchte nicht verfehlen, den Wunſch Venedey zu unter⸗ ſtützen, die Taxen der Bodenſeedampfſchiffa het herab⸗ zuſetzen. Es wäre hier wirklich an der Zeit, wenn die Regierung hierwegen Verhandlungen einleite. Der Abg. Hergt hat dann die Bezahlung der Ingenieurspraktikanten nochmals erörtert; ich kann mich dieſen Ausführungen ſeitens der Budget⸗ kommiſſion nur anſchließen; ich möchte empfehlen, dieſen Gegen⸗ ſtand nochmals zu prüfen. Sehr kräftige Töne hat der Abg. Kolb hier angeſchlagen. Er hat von einer verknöcherten Bureaukratie geſprochen und ähnliche Redewendungen gebraucht. Er hat be⸗ mängelt, daß zuviele Juriſten in der Leitung ſäßen, dort das kaufmänniſche Element fehle und auch der Einfluß der Techniker nicht der geeignete ſei. Es hat mich gewundert, daß der Abg. Kolb gegen die Juriſten zu Felde zog, wo er doch ein ſo hohes Lob den Oberbürgermeiſtern und auch dem Herrn v. Brauer ſpendete, die doch alle Juriſten ſind oder waren. Herr Kolb hätte auch den anderen Herren der Eiſenbahnverwaltung freundliche Worte ſpenden ſollen, die gewiß keine Bureaukraten ſind, und denen man auch nicht den Vorwurf der Willkürherrſchaft machen kann. Ich glaube, das Perſonal hat alle Veranlaſſung, dem Generaldirektor mit Vertrauen entgegenzukommen. Der Abg. Kolb hat die Frage aufgeworfen, warum ſolle denn der Staatsbetrieb und der Gemeindebetriebteurer ſein als der Privatbetrieb. Der Staats- und Gemeindebetrieb kann jedoch nicht nach privatwirt⸗ ſchaftlichen, ſondern muß nach volkswirtſchaftlichen Grundſätzen geleitet werden, ſodaß er ſtets etwas teuerer ſein wird. Ob Kauf⸗ leute beſſer in der Verwaltung ſind als Juriſten, erſcheint mir noch zweifelhaft. Die Zahl unſerer Techniker halte ich für zu gering angeſichts der ihnen geſtellten großen Aufgaben; ich halte weiter dafür, daß wir auf die Dauer mit der jetzigen Bezahlung unſerer Techniker nicht hinreichen werden. Ich hätte nichts da⸗ gegen, wenn die Regierung im einzelnen Falle über den Tarif hinausgehen würde zur Behaltung einer ausgezeichneten Kraft. (Zuruf Frühauf: Sehr gut!) Der Kollege Kolb hat dann eine Reihe von Angriffe auf den Eiſenbahnrat gerichtet. Auf dem Gebiete der Feſtſtellung des Eiſenbahnfahrplanes hat der Eiſenbahnrat ſtets eine erſprießliche Tätigkeit entfaltet, ſodaß zu ernſten Bemängelungen wohl kein Anlaß vorliegt. Die Schwäche des Eiſenbahnrats iſt die, daß er keine beſchließende, ſondern nur eine beratende Stimme hat. Es geht ihm aber wie ſo vielen an⸗ deren Körperſchaften, und es iſt die Frage, ob es empfehlenswert wäre, hier neben dem Landtag eine Art Eiſenbahnparlament zu ſchaffen. Die Tarifreform am leidenſchaftsloſeſten behan⸗ delt hat der Abg. Lehmann, der dem Vorteil der Reform auch Gerechtigkeit hat widerfahren laſſen. Es geht aber über das er⸗ laubte Maß hinaus, wenn der Abg. Frühauf erklärt, die, welche der Reform zuſtimmen, übten Landesverrat. Von einer Ver⸗ uerneeen ſchwarzen Augen, die brennend verlangend herüberſchauen, auf dezen GBrunde aber etwas wie Wehmut ſchlummert, ein Hauch des (os, Schön ſeid ihr, ihr jungen Töchter Israels, früh ent⸗ ( wo anders ein Kind von vierzehn Jahren, hier ſchon Frau gunzem Frauenſchickſal. Schön ſeid ihr, wenn auch euer voll des Pudermehles iſt und die Fülle eurer Glieder % durch ein übermäßiges Genießen von Mehlſpeiſen erzeugt Jeppig und voll. Und in euern buntfarbigen⸗ ſeidenen, Prachtgewändern, die ihr am Schabes trägt, ſchaut eure beig nuch begehrenswerter aus. Ich habe an einem Samstag in den Hawa in Tunis, das Judenviertel im Süden der (Arrhum, durchwandert und mich dem Feiertagsleben und der Juden beigeſellt und mich an der Schönheit ihrer ein geweidet. Und ich bin am Mittag desſelben Feiertages nausgefahren nach El⸗Ariana, einem Judendorfe; auch dort be⸗ airberte ich die maleriſchen Trachten und belauſchte manch Autictc Familienſzene. Schön ſeid ihr, ihr jungen Jüdinnen— jedoch man ſieht auch öltere Jahrgänge, und—„da wendet ſich der Gaſt mit Hrutſen“. Schon von ferne erkennt man ſie, die alten Jüdinnen, an ihter abſchreckenden Ueberfülle und an ihrem watſchelnden Sange, der durch das Ueberfett ihrer Lenden hervorgerufen wird. e Geſicht aufgedunſen, die Wangen ſchlaff herabhängend, die genbrauen durch Farbe verlängert, die Fingernägel und die Händflöchen mit Henna rot gefärbt. Groß iſt die Weisheit des Prophetſen Muhamed, der da gebot, daß keine Frau ſich ohne Schleie zeigen dürfe. Ich habe zwar oft dem Propheten desweg gezürut, wenn ein feuriges Augenpaar hinter dichtem Schle „„„ mir zuzulächeln ſchien, aber hier, bei dieſen alten Jüdinnen, wäre die oben erwähnte Vorſichtsmaßregel ſicherlich geboten. Vermiſchtes. — Eine geglückte Hersoperation. In Graz wurde bei einem von mehreren Gymnaſiaſten veranſtalteten Scheibenſchie⸗ ßen ein dreizehnjähriger Schüler in die linke Bruſtſeite geſchoſſen. Der Verletzte lief noch einige Schritte und ſtürzte dann unter hef⸗ tigen Krämpfen zu Vodeu. Die raſch erſchienene Rettung⸗geſellſchaft brachte den Verletzten in das Spital der Barmherzigen Britder, wo ſofort eine Röntgenunterſuchung vorgenommen würde, die ergab, daß ein Muterguß in den Hergbeutel ſbattgefunden habe, alſo das Herz ſelbſt berletzt ſein müſſe. Hierauf tuurde uuvergüglich zur Ove⸗ ration geſchritten. Der Schuß war durch die linke Herzkammer ge⸗ drungen, ſo daß dieſe zwei Söcher auſtvies, eins dorn und eines rückwärts. Die Löcher wurden vernächt und das Blutgerinſel aus dem Herzbeutel entfernt. Jetzt, acht Dage nach der Verletzung, geht es dem Knaben ſo gut, daß an ſeinem Aufkommen nicht mehr go⸗ zweifelt werden kann. — Ein katholiſcher Pfarrer aus Wilna, der in der königlichen Skulpturenſammlung zu Dresden drei Statuen be⸗ ſchädigt hatte, wurde von der Dresdeuer Strafkammer zu 200 M. Geldſtrafe verurteilt. Die Berliner landwirtſchaftliche Ausſtel⸗ lung iſt geſchloſſen worden. Der Beſuch betrug annähernd 400 000 Menſchen. —Auf dem Bahnhof Königshütte in Oberſchleſien, enthalten iſt, Gleis ein trichterförmiger Tagebruch entſtanden, ſechs Meter tief, dreißig Geviertmeter groß. Ein auf dieſem Gleis ſtehender Güter⸗ zug konnte im letzten Augenblick noch in Sicherheit gebracht werden. — Eine gefährliche Luftballonfahrt unternahm der Engländer Tomik vom Zoologiſchen Garten in Aachen aus. Der Ballon ſenkte ſich bei der Landung gerade auf die Bahngeleiſe nach Herbesthal nieder in dem Augenblicke, als ein Zug heran⸗ brauſte. Der Ballon ſtreifte die Wagendecke und ſtürzte nieder. Wäre der Ballon 50 Zentimeter tiefer geflogen, ſo wäre der Luft⸗ ſchißer mit ſeinem Ballon überfahren und getötet worden. — Die Briefmarken zur Erinnerung an die japauiſchen Siege, die von der japaniſchen Poſt ausgegeben wurden, ſind jetzt auf Briefen und Karten auch nach Europa ge⸗ U Die Siegesmarken unterſcheiden ſich von den gewöhnlichen Bri dadurch, daß ſie im Mittelfeld auf den Krieg bezüg⸗ liche Sinnbilder zeigen und die Inſchrift„Triumphant Military Review 1906“ tragen. — Eine Verſchwörungsgeſchichte macht gegen⸗ wärtig die Runde durch die Petersburger Blätter. Der Held der Geſchichte iſt ein braver Soldat des Sſemenow'ſchen Leibgarde⸗ Regiments, der durch eine mehr naive als unbeſcheidene Antwort die Herren Offiziere in große Aufregung verſetzt hat. Während einer Prüfung antwortete er nämlich auf die Frage, wie ſich der Vorgeſetzte ſeinen Untergebenen gegenüber zu verhalten habe flott mit dem Worte:„Höflich!“ Da im Reglement dieſer Ausdruck nicht entſtand ungeheure Aufregung; man witterte eine Verſchwörung, und nur weil die Prüfung ſonſt zur Zufriedenheit lief, wurde ſie in Gnaden für„beſtanden“ erklärt. e r Männheim, 21. Junt⸗ Senersl⸗Kuzesiger⸗ preußung aller deutſchen Bahnen hak der Abg. Kolb geſprochen; in ähnlichem Sinne hat auch der Abg. Frühauf geſprochen.(Abg. Frühauf: Badiſche Landeszeitung!] Es handelt ſich hier doch nicht um eine Finanzgemeinſchaft, ſondern lediglich um eine Tarif⸗ gemeinſchaft, die auch nicht auf alle Zeiten geſchloſſen wird. Die Bindung geſchieht in der denkbar leichteſten Form; auch liegt keinerlei Verzicht auf die Tarifhoheit vor. Ich halte den ganzen Einwand für durchaus unbegründet. Das zweite Hauptbedenken gegen die Tarifreform iſt das, daß eine Verteuerung des Schnellzugsverkehrs eintritt. Eine Verteuerung tritt allerdings ein, wenn man die Kilometerheftſätze zugrunde legt; und es iſt ja das auch der wundeſte Punkt unſerer Reform. Allein der Fernverkehr ſpielt in unſerem Lande keine ſo große Rolle, als allgemein geglaubt wird. Es iſt doch aber hier das Entgegen⸗ kommen der Regierung gezeitigt worden,„beſchleunigte Perfſonenzüge“ auf den Strecken zu führen, auf welchen bis⸗ her Schnellzugszüge geführt werden. Der Abg. Kolb hat geſagt, er glaube an dieſe Züge nicht, und der Abg. Frühauf hat geſagt, die Einführung wäre faſt ſo, als wenn man einem Sterbenden Hoffmannstropfen gäbe. Die Haltung des Abg. Frühauf in dieſem Hauſe iſt doch eine ganz andere als ſeine Haltung in der Kom⸗ miſſion. Er hat erklärt, man könne der Regierung zu dieſen be⸗ ſchleunigten Perſonenzügen nur gratulieren.(Abg. Frühauf: Allerdings, vom bureaukratiſchen Standpunkte!) Jetzt ſollen die beſchleunigten Perſonenzüge wieder gar nichts wert ſein. Die be⸗ ſchleunigten Perſonenzüge werden eine gute und populäre Einrich⸗ tung werden. Der Hauptvorteil der Reform iſt doch der, daß wir den 2 Pfg.⸗Tarif bekommen und nicht für die 4. Klaſſe, ſondern für die 3. Klaſſe. Man ſtellt die Sache jetzt ſo hin, als wenn der 2 Pfg.⸗Tarif eine agrariſche Maßnahme ſei. Unſere Städter, unſere Handlungsreiſende, unſere Arbeiter haben alle einen Vor⸗ teil von dieſen Zügen. An der Reform wird überhaupt den Haupt⸗ vorieil haben die Hauptmaſſe der Bevölkerung; entfallen doch allein 77 Prozent aller Reiſenden auf die 3. Kkaſſe. Sollen wir, nach⸗ dem endlich eine Einigung zwiſchen allen deutſchen Staatsbahnver⸗ waltungen zuſtande gekommen iſt, einzig und allein von dieſer Ver⸗ einbarung zurücktreten? Es bleibt ja dann der Weg übrig, daß wir die Kilometerheftſätze verallgemeinern unter Herabſetzung des Fahrpreiſes 3, Klaſſe auf 2 Pfg. Eine Regierung würde ſich im gegenwärtigen Augenblick nicht bereit finden, einen ſolchen Schritt zu tun. Würden wir ſelbſtändig vorgehen, ſo würden wir in ein wenig freundliches Verhältnis zu den übrigen deutſchen Staaten kommen. Ich habe die Befürchtung, daß wenn wir einen ſolchen Schritt tun, Gegenmaßnahmen unausbleiblich ſind; ob wir dann Sieger bleiben, iſt doch recht fraglich. Bei der Verlä⸗ ſterung Preußens ſollten wir doch nie vergeſſen, daß Preußen die größten Verdienſte hat um die Einigung des deutſchen Reiches. Es iſt eine Frage der Nüchternheit, der Ab⸗ wägung der realen Verhältniſſe, ob wir der Tarifreform zu⸗ ſtimmen ſollen oder nicht. Wir ſollten das Erreichbare nehmen, und uns der Hoffnung hingeben, daß ſpäter noch weitere Fort⸗ ſchritte auf dieſem Gebiete gemacht werden.(Beifall bei den Nationalliberalen.) 8 75 Abg. Schmidt⸗Bretten(B. d..) ſe Bek der Abſtimmung über die Tarifreform wird man es dem einzelnen Abgeordneten nicht verübeln können, wie er abſtimmt. Wir ſind ſchweren Herzens dazu gekommen, für die Tarifreform zu ſtimmen. Redner bringt alsdann Spezialwünſche aus ſeinem Wahlkreis vor. Der Bahnhof Bretten genüge abſolut nicht mehr dem geſteigerten Verkehr, wie vor allem auch das Aufnahmsgebäude völlig unzulänglich ſei. Bizepräſident Zehnter: Es beſteht die Abficht, die Debatten bis Freitag nachmittag zu Ende zu führen. Es haben ſchon 14 Redner geſprochen, dagegen ſtehen noch 24 Redner auf der Siſte. Im Intereſſe der Abkürzung der Verhandlungen bitte ich, möglichſt nur Spezialwünſche vorzubringen, da die Tarifreform ja aenugſam erörtert iſt. 1 00 5 Abg. Süßkind(ſoz!.: Ich würde mich dem Wunſche des Präſidenten gerne fügen, wenn die Rede des Berichterſtatters nicht zur Erwiderung heraus⸗ fordere. Wir vermiſſen die Bundesfreundſchaft Preußens, wenn ſtetig der Durchgangsverkehr durch die umliegenden Staaten um⸗ gelenkt wird. Ich erkenne es an, daß es gut iſt, wenn auf allen Bahnen gleiche Tarife eingeführt werden; allein man hätte dann die billigſten Tarife zugrunde legen ſollen. Gerade der Mittelſtand wird durch die Tarifreform benachteiligt. Der Mittelſtand iſt doch genug benachteiligt worden durch die Steuerrefozm und den Zoll⸗ karif. Soll denn der Mittelſtand ſtets benachteiligt werden zu⸗ gunſten des platten Landes? Der Ausfall durch die heutige Tarif⸗ reform wird viel höher ſein als der Ausfall bei Verallgemeinerung der Kilometerheftfätze.(Zurufe: Sehr richtig!) Wenn die natio⸗ malliberale Partei etwas tun will, was ſie vor ihren Wählern nicht rechtfertigen kann, ſo nimmt ſie ihre Zuflucht zu dem ſog. nationa⸗ len Intereſſe. Wer die natl. Partei ſeit 40 Jahren kennt, der weiß, daß ſie ſich noch nie in Widerſpruch geſtellt. hat zu den Ab⸗ ſichten der Regierung. Zentrum wie Nationalliberale wollen ſtets lieb Kind bei der Regierung ſein. Wenn wir die Tarifreform be⸗ kömmen, ſo werden wir auch die 4. Wagenklaſſe bekommen, denn nach den bisherigen Taten iſt auf die Nationalliberalen kein Ver⸗ laß. Es wird auch dann die 4. Klaſſe als im nationalen Intereſſe gelegen gerechtfertigt werden.— Redner bringt alsdann Spezial⸗ wünſche vor und wünſcht die Einführung des Motorwagenbetriebes. Beſonders ausführlich behandelte er Mannheimer Bahnwünſche. Von Mannheim fahre man nach München beſſer über Ludwigs⸗ hafen⸗Germersheim; die Verbindungen von Mannheim aus niüß⸗ ten gebeſſert werden. Redner wünſcht die Aufhebung des Brücken⸗ zolles auf der Rheinbrücke Mannheim⸗Ludwigshafen. Wenn man die badiſche Regierung frage, warum der Zoll nicht aufgehoben werde, ſo heiße es die bayeriſche Regierung wolle nicht, frage man die bayeriſche, ſo heiße es, der Schwerpunkt liege in Karlsruhe. Erkläret mir Graf Oriendur dieſen Zwieſpalt der Natur!(Schal⸗ lende Heiterkeit.— Abg. Binz: Der Graf ſtammt nicht aus dem Drient!) Abg. Wittemann(Ztr.) wünſcht beſchleunigte Perſone züge auf der Strecke Donaueſchingen⸗Freiburg. Auf der Strecke Weizen⸗Fützen ſtehe die Kilometerberechnung in keinem Verhältnis zur wirklichen Kilometerzahl. Für Weiler wünſcht Redner eine Güterhalteſtelle. Nicht einverſtanden ſei er damit, daß auf der keine beſchleunigten Perſonenzüge geführt werden Ollen. Abg. Neuwirth(natl.): Das Kilometerheft werde auch von der ländlichen Bevölkerung ſchmerzlich vermißt. Dieſen Verluſt werde der 2 Pfg.⸗Tarif einigermaßen decken. Einen eigentlichen Fortſchritt bringe die Reform freilich nicht; die Hauptſache wird ſein, daß bei der Einführung beſchleunigter Perſonenzüge auch der Lokalzugsverkehr berückſichtigt wird. Sonſt habe die ganze Ein⸗ richtung keinen Zweck. Redner bringt dann mehrere Klagen über den Fahrplan vor. 5 Abg. Ihrig(dem.) wünſcht für Schwetzingen mehr Schnell⸗ zugshalte und weiſt auf die ungenügenden Raumverhältniſſe des Schwetzinger Bahnhofes hin. Die Verkehrsverhältniſſe zwiſchen Heidelberg und Schwetzingen möchten verbeſſert werden, indem Motorwagen eingeſtellt werden. Weiterhin wünſcht Redner beſſere Anſchlüſſe nach Würzburg. Da der Güterbahnhof Mannheim ſchon auf 1. Okt. d. J. eröffnet werden ſoll, ſo hätten hierfür die Güter⸗ expeditorſtellen ſchon in dieſem Budget angefordert werden ſollen. Weiter möchte er anfragen, warum die erledigte Güterexpeditor⸗ ſtelle im Mannheimer Zollhafen noch nicht neubeſetzt iſt. Die Bahn⸗ verwaltung ſolle die Fahrpreiſe für Schülerausflüge herunterſetzen; der hohe Wert dieſer Ausflüge werde noch nicht hoch genug einge⸗ ſchätzt. Redner bringt zum Schluſſe Wünſche des Perſonals der Main⸗Neckarbahn zur Sprache. Eiſenbahnminiſter Freiherr von Marſchall würde es be⸗ grüßen, wenn die Taxen der Bodenſeedampfſchiffahrt herabgeſetzt würden. Die Sache iſt das letzte Mal erörtert worden 1890 auf der Konferenz der Dampfſchiffahrtsgeſellſchaften des Bodenſees und des Rheins. Dort hat Baden dem Antrage Württembergs wegen Herabſetzung der Taxen auf dem Bodenſee zugeſtimmt; der Antrag ging aber infolge des Widerſtandes der übrigen Ufer⸗ ſtaaten nicht durch. Die badiſche Regierung werde aber nunmehr die Initiative ergreifen, um eine Herabſetzung der Taxen zu erzielen. Hoffentlich hätten dann dieſe Beſtrebungen einen beſſeren Erfolg.(Beifall.) Abg. Schmunk(Ztr.) bittet den Abendzug, welcher Sonntags abends 11 Uhr 05 in Karlsruhe nach Straßburg fährt, auch Werk⸗ tags von Karlsruhe aus zu führen. Redner wünſcht günſtigere Fahrgelegenheit von Freiburg nach Bühl und eine Schienenunter⸗ führung bei der Station Bühl. Die Errichtung eines neuen Bahnhofes in Bühl ſei dringend nötig. Wie der Abg. Schmidt, ſo bitte auch er um die Einführung eines Frühzuges Raſtatt⸗Dur⸗ mersheim. Abg. Hennig(tr.) bringt eine Reihe Lokalwünſche aus ſeinem Wahlkreiſe vor, auf welche der Eiſenbahnminiſter v. Mar⸗ ſchall antwortet. Abg. Breitner(3tr.) bringt Wünſche der Orte an der Strecke Germersheim⸗Bruchſal bezüglich des Fahrplanes vor. Abg. Blümmel(3tr.) fragt an, wie es bezüglich der Eil⸗ züge auf der Strecke Konſtanz⸗Baſel in Zukunft gehalten werden ſoll. Redner wünſcht die endliche Erſtellung eines zweiten Ge⸗ leiſes für die Strecke Konſtanz⸗Baſel und beſſere Verkehrsver⸗ hältniſſe auf der Strecke Schopfheim⸗Säckingen. Hierauf wird die Debatte abgebrochen.— Schluß der Sitzung: halb 2 Uhr.— Nächfte Sitzung: Freitag vormittag 9 Uhr: Fort⸗ ſezung der heutigen Debatte. 5 Der Majoratsherr. Der Angeklagte v. Zander ſieht heute ſehr angegriffen aus. Vorſ.: Die Herren Nerzte haben den Wunſch geäußert, Frau v. Zander nach Schluß der Verhandrung im Gefängnis zu unterſuchen. Angeklagtey v. Zander erklärte ſich damit einver⸗ den. Als erſter Zeuge wird Rechtsanwalt Grothe⸗Hannover, ein naher Verwandter des Angeklagten, aufgerufen. Auf Befragen eines Geſchworenen erklärt der Zeuge: Seit vielen Jahren ſei im der Familie die Vermutung geäußert worden, daß Frau v. Zander nicht normal ſei. Auf Befragen des Profeſſors Leſſer erklärt der Zeuge, man habe Frau 9. Zander deshalb nicht für geiſtig normal gehalten, weil ſie ungeheure Ausgaben für alle mögrichen Gegenſtände, deren ſie nicht bedurfte, gemacht hat.— Es wird danach ein Schriftſtück ver⸗ leſen, aus dem hervorgeht, daß in der Familie der Frau b. Zander Geiſteskrankheiten vorgekommen ſind. Der Vater ſei ein fanatiſcher welfiſcher Mgitator geweſen. Da ihm eine Anklage lvegen Maje⸗ ſtätsbeleidigung drohte, ſei er nach Genf geflohen. Dort iſt er 1887 geſtorben. Staatsanwalt: Herr Zeuge, der Angeklagte bon Zander hat Ihnen mehrfach Zahlungen verſprochen, ſie aber nicht geleiſtet. Zeuge: Ja. Angekl. v. Zander: Ich wäre niemals in die Lage gekommen, Geld zu leihen, denn ich kam mit meinem Gehalt vollſtändig aus. Ich war ſtets einer der ſparſamſten Men⸗ ſchen. Ich rauchte nicht und beſuchte niemals ein Reſtaurant. Plötz⸗ lch erfuhr ich, daß meine Frau die unfinnigſten Schulden machte, Waren faufte, die ſie nicht brauchte und auf dem Boden verſteckte. Ich war aber aktiver Offizier und deshalb verpflichtet, die von meiner Frau gemachten Schulden zu bezahlen. Aus dieſem Grunde war ich genötigt, Darlehen aufzunehmen. Hierauf wird Amtsrat Hoppenſtedt, Verwalter des Ban⸗ delſchen Vermögens, als Zeuge aufgerufen: Aus eigener Wiſſenſchaft kamm ich nicht ſagen, ob der verſtorbene v. Bandel die an Zander gezahlten Gelder als Darlehne oder zur Entſchädigung für geleiſtete Dienſte gegeben hat. Wenn der Angeklagte ſage, es ſeien keine Dar⸗ lehne geweſen, ſo habe er keine Veranlaſſung daran zu zweifeln. — Angekl. Tuettig: Ich kann mitteilen, daß Herr v. Bandel durch die Kenntniſſe des Herrn d. Zander an Kaliaktien Millionen ver⸗ dient hat.— Angeklagter v. Zander: Das Kaliwerk Hercynia ſteht weben dem Grund und Boden meiner Eltern. Auf meine Ver⸗ ankaſſung hat Bandel große Poſten Kaliaktien zu niedrigen Kurſen gekauft, deren Kurs dann ſehr bald ins Ungemeſſene ſtiog. v. Bandel hat dabei Millionen verdient. Daß ich gute Kenntniſſe hatte, be⸗ weiſt auch die Tatſache, daß der Staat die Hercynia angekauft hat, und zwar fitr 31 Millionen Mark, obwohl das Werk auf fiskalſſchem Grund und Boden ſteht und im Jahre 1925 dem Staate koſtenlos anheimgefallen wäre. Es wird hierauf Zeuge Stube vernommen. Der Zeuge erklärt, er ſei Vertreter der Firma H. C. Hahn in Berlin. Frau v. Zander habe ſchriftlich einen großen Poſten Sektgläſer ſowie einen großen Kriſtallkronleuchter beſtellt.— Frau v. Zan⸗ der: Ich habe die Sachen in der Vorausſetzung beſtellt, zahlen git können.— Vorſ.: Es fehlte Ihnen aber doch in jener Zeit am notwendigſten. In ſolcher Lage trinkt man doch keinen Sekt. Wozu beſtellten Sie die Sektgläſer?— Angekl.: Die mußten wir haben, weil wir oft Beſuch bekamen.— Angekl. b. Zander: Es verkehrte bei uns keine Katze, wir bekamen keinen Beſuch. Es tritt hierauf eine kleine Pauſe ein. Nach Wiedereröffnung der Sitzung erzählt die Angeklagte Frau b. Zander ihren Lebenslauf. Sie ſei mit 16 Jahren Hofdame der Prinzeſſin Friederike Henriette von Hannover geworden und habe mehrfach die Prinzeſſin nach Eng⸗ land begleitet. Sie ſei ſchließlich aus dem Hofdienſt geſchieden, da die Prinzeſſin ihrem Wunſche, ihrem Vater eine ſtaatliche Anſtel⸗ kHung zu verſchaffen, nicht nachkam. Sie habe ſich in dieſer Beziehung ſelbſt an den Miniſter Windthorſt, aber ohne Erfolg gewandt. Auf Befragen des Verteidigers gibt die Angeklagte zu, daß ſie dem Baron b. Ramingen Stoff zu einem Roman geliefert habe. Sie habe dem Baron die Erlebniſſe ihres Vaters, der zuerſt Feldprobſt war, dann ihre Erlebniſſe aus den Hofkreiſen Eng⸗ lands mitgeteilt.— Vorſitzender: Lebte die Prinzeſſin ſehr opulent?— Angeklagte: Die Prinzeſſin hatte jährlich 60 000 Mark zu verzehren. Sie hielt eine zahlreiche Dienerſchaft. Mir ſelöſt ſtanden zwei Zofen und ein Diener zur Verfügung. Es iſt das keineswegs etwas Außergewöhnliches. In anderen Schlöſſern Eng⸗ lands wird ein noch größerer Aufwand getrieben, beſonders wenn es ſich um Schmuckſachen handelt. Nach ihrem Ausſcheiden aus dem Hofdienſte habe ſie längere Zeit im elterlichen Hauſe zuge⸗ bracht. Dann ſei ſie zu Verwandten nach Moskau gekommen. Dieſe hatten ein jährliches Einkommen von 80 000 Rubeln. Dort habe man ſehr opulent gelebt. Es wird hierauf eine Anzahl von Briefen verleſen, die Frau b. Zander an ihren Gatten gerichtet hat. Der Vorſitzende bemerkt, er wolle aus den Briefen feſtſtellen, daß die Eheleute ſich über ihre Vermögensverhältniſſe klar ſein mußten.— Vorſ.: In Magde⸗ 3. Seite. geklagter: Ich war über den Gardinenkauf ganz erſtaunt und habe auch meiner Frau Vorwürfe gemacht.— Vorſ.: Sie konnten doch die Gardinen zurückſchicken.— Angekl.: Das konnte ich als Offizier nicht. Vorſ.: Das verſtehe ich nicht. Auf Befragen des Verteidigers Mamroth erklärt der Angeklagte, ſeine Frau habe längere Zeit in der Klinik gelegen und ſei auch operſert wor⸗ den. Das habe ſehr viel Geld gekoſtet. Die Rechnungen ſeien ſämtlich bezahlt worden. Auch eine Operation ſeines kleinen Sohnes habe viel Geld verſchlungen.— Aus weiteren Briefen geht hervor, daß die Eheleute ſich in ſehr bedrängten Verhältniſſen be⸗ funden haben. Der Angeklagte v. Zander klagt darin über den großen Aufwand, den ſeine Frau treibe. In einer der Aufzeich⸗ nungen des Angeklagten heißt es: Ich war heute genötigt, mir von meinem Feldwebel 50 Mark geben zu laſſen. Die Angeklagte v. Zander erklärt auf Befragen, es ſei ihr bewußt geweſen, daß ſie einen armen Offizier geheiratet habe.— Vorſ: Dann hätxen Sie auch danach leben müſſen. Wußten Sie denn nicht, daß ein preußiſcher Offizier keine Schulden haben darf?— An⸗ geklagte: Ich habe in preußiſchen Offizierskreiſen nicht ver⸗ kehrt.— Vorſ.: Das weiß aber doch ein jeder.— Angekl. Mir war es nicht bekannt, außerdem glaube ich, daß mein Mann außergewöhnliche Einnahmen haben würde. Aus weiteren Tage⸗ buchaufzeichnungen geht hervor, daß die Angeklagten ſehr gut gelebt haben. Eine Notiz lautet: Da ich auf den Zug ſo lange warten mußte, kaufte ich mir kurzerhand ein Fahrrad. Um.15 Uhr wird die Verhandlung auf Mittwoch Vormitlag 9 Uhr vertagt. 15 Aus Stadt und Lans. Manunheien, 21. Juni. *Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Georg Stähle in Heidel⸗ berg nach Wiesloch. * Ernaunt wurde Aktuar Peter Sohns bei der Staats⸗ anwaltſchaft Offenburg zum Sekretariatsaſſiſtenten in Mosbach⸗ * Evangeliſche Diözeſanſynode. Die vereinigte evangeliſche Diözeſanſynode Heidelberg⸗Mannheim hielt Dienstag vormittag von 11 Uhr ab in Anweſenheit von gegen 40 Geiſtlichen und weltlichen Abgeordneten ihre kirchenverfaſſungsmäßige diesjährige Synode in der Konkordienkirche ab. Nach Begrüßung durch den Vorſitzenden, Dekan D. Hönig, erſtattete Stadtpfarrer Hitzig den Bericht über die Mannheimer, der Vorſitzende denjenigen über die Heidelberger kirchlichen Verhältniſſe. Eine unerwarkete Bereicherung erfuhr die Tagesordnung durch die von Geh. Rat Prof. Dr. jur. Schröder⸗Heidelberg ausgehende Anregung zu einer Ausſprache über den fakultativen Gebrauch des Apoſtolikums bei Konfirmation und Taufe. Die wichtige Frage wurde als Gegen⸗ ſtand der Diözeſanſynode des nächſten Jahres in Ausſicht ge⸗ nommen. Ein Widerſpruch gegen die Reform wurde im Prinzip nicht erhoben. Ebenſo wird die Synode die Reform der Abend⸗ mahlsfeier(Einführung des Einzekkelches) weiter verfolgen und von Neuem mit einer hierauf bezüglichen Anfrage ſich an die Oberkirchenbehörde wenden. Endlich kam die Trennung der einen Dißbzeſe in zwei geſonderte, Heidelberg und Mannhelm, zur Beſprechung. Ihre Notwendigkeit wurde, wenn auch mit Be⸗ dauern erkannt.— Ein gemeinſames Mittageſſen vereinigte darauf die Mehrzahl der Erſchienenen, wobei in mancher Tiſchrede noch die Einigkeit aller Synodalmitglieder trotz einzelner Gegen⸗ ſätze gefeiert wurde,— ein wohlverdientes Lob der anregenden friedlichen Tagung! Die Einwanderung italieniſcher Arbeiter iſt dieſes Jahr außergewöhnlich ſtark. Ueber 60 000 follen bereits die badiſchen Grengzpfähle paſſiert haben. Der älteſte aktive badiſche Feuerwehrmann, ſo ſpar dieſer Tage in badiſchen Zeitungen zu leſen, werde am 2. Juni das 50jähr, Jubiläum ſeiner Zugehörigkeit zur Karlsruher Freiwilligen Feuer⸗ wehr begehen können. Wir möchten feſtſtellen, daß nicht die Reſidenz, 8 beherbergt. Es iſt der 81 Jahre alte Zinngießer Johann Danieh Otto, der zu den Mitbegründern der im Jahre 1851 ins Leben gerufenen hieſigen Freiwilligen Feuerwehr gehört, alſo 55 Dienſt⸗ jahre hinter ſich hat. Vorher hatte er 4 Jahre den ſogen.„Rol⸗ kappen“, einer aus Bürgern beſtehenden Spritzenmannſchaft, an⸗ gehört, die ſich zuſammengetan hatte zu dem Ztweck, bei Brand⸗ fällen helfend einzugreifen. Die Freiwillige Feuerwehr iſt aus den „Rotkappen“, die deshalb ſo hießen, weil ſie bei ihrer Löſchtätigkeit rote Kappen trugen, hervorgegangen. Herr Otto, dem man ſein hohes Alber nicht im geringſten anſieht, hätte alſo im Grunde genommen 59 Dienſtjahre hinter ſich und könnte ſomit im nächſten Jahre ſein diamantenes Jubiläum als badiſcher Feuer⸗ wehrmann feiern. 1 *Der Friedhof im Roſenſchmuck. Wer ein Freund der Königin der Blumen, der Roſe, iſt, der verſäume nicht, dem Friedhofe in bdieſen Tagen einen Beſuch abzuſtatten. Beſonders der neue Tei gleicht einem wahren Roſengarten. Man kann die Wahrnehmung machen, daß namentlich die Kindergräber, die in der Nähe der Leichenhalle liegen, vornehmlich mit hochſtämmigen Roſen bepflanzt mit Blüten förmlich überſät ſind. Früher wurde immer darüber ge⸗ Hagt, daß Roſen auf dem Friedhofe wegen der Nähe der chemiſchen Fabrik nicht gut fortkämen. Das ſcheint jetzt beſſer geworden zu ſein und zwar jedenfalls deshalb, weil der eine Kamin, der die gif⸗ tigſten Dämpfe ausſtößt, erhöht worden iſt. *Eine ſchier unerträgliche Schnakenplage hat die gegenwärtige ſchwüle Witterung im Gefolge. Man kann ſich, wenn man in den Abendſtunden einen Spaziergang macht, der blutgierigen Inſekten kaum erwehren. An ein Niederſetzen darf man ſchon gar nicht denken, es ſei denn, daß man mit einer vollgeſpickten Zigarrentaſche oder einer mächtig qualmenden Pfeife ausgerüſtet iſt. Haben auf dieſe Weiſe die Herren der Schöpfung wenigſtens ein Abwehrmittel, ſo ſind die Damen den heimtückiſchen Angriffen gegenüber boll⸗ ſtändig wehrlos. Das Schlimmſte iſt, daß die Stiche ſogar durch die leichten Sommerſtoffe dringen. Die gleichen Klagen kommen auc aus Karlsruhe. 5 * Ein Eiſenbahnpackwagen⸗Dieb hakte ſich geſtern in der Geſchwill von hier vor dem Schöffengericht zu verantworten. Auf dem Gerichtstiſche Lagen alle möglichen Gegenſtände— alles e 1 15 05 ehh e Flaſchen, ein aͤſtchen mit einem feinen Handſchuherweiterer, ei i mit Roſinen u. a. 50 19. Januar 1905. Bei der Hausſuchung waren die Zigarren— es handelte ſich um eine Sendung von 500 Stück David Marcus hier— im Betrage von M. 30, ſchon alle verqualmt, aber das Packpapier, das ſich der Dieb ſorglich aufbewahrt hatte, wurde ihm zum Verräter. Die Roſinen waren abgeſandt von vyn 11., der einer Frau Goldmann gehörte, wollte e inem, Steinhaufen gefunden haben. Ueberhaupt fliegen nach fae ſtellungen die Gegenſtände nur ſo auf der Eiſenbahn herum. Das Gericht erachtete den Angeklagten des Diebſtahls in fünf Fällen für überführt und verurteilte ihn zu 2 Monaten Gefängnis. Die Verhandlung war ſchon einmal vertagt worden behufs Feſtſtellun des Geiſteszuſtandes des Angeklagten. Herr Med.⸗R. Kugler bieltz ihn aber in der geſtrigen Verhandlung für durchaus zurechnungs⸗ burg haben Sie gleich für 700 Mark Gardinen gekauft.— An⸗ fähig und auch die ganze Art der Verteidi ung 1 i ihm keine Geiſteskrankheit ſchließen, e auß N ſondern Mannheim den älteſten aktiben badiſchen Feuerwehrmann tworden find, die inzwiſchen eine ſtattliche Größe erreicht haben und Perſon des 36 Jahre alten verheirateten Rangierers Ivſef, m. Der erſte Diebſtahl datiert ſchon vom der Firma Imbof u. Stahl. Den Handſchuherweiterer im Werte 4 ö Dette, „General⸗Augeiger⸗ Kannheim, 21: Junt. Volizeibericht vom 21. Junk. (Schluß.) Unfälle: Ein Kutſcher fuhr Kreuzung der Rheindamm⸗ und Ei eines Briefträges mit ſeiner Einſp Boden ſtürzte und mehrfack Rheinbrücke ſtieß geſtern e en mit ſeinem Motorzweire gem Radfahrer von dort zi kam und ſich am linken Fuß ver Zwei Zimmerbrände eſtern vormiktag auf der zheimerſtraße die Ehefrau 2 ke ſo an, daß ſie etzungen davontrug.— Auf ein Kaufmaun aus Ludwigs⸗ olge zu 1 welche geſtern und vorgeſtern im Hauſe Windeckſtraße 5 und Schwetzingerſtraße 156 ausgebrochen waren, konnten von den Haus nern gelöſcht werden. Verhaftet wurden 16 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. 500 Franken Belohnung! Am 14. Juni ds. Is. vermißte ein Reiſender aus Hamburg, welcher mit dem Frankfurter Zuge um 6 Uhr morgenz in Baſel kingeiroffen und ſogleich weitergefahren iſt, während der Fahrt den Baſel nach Chur ſeine 15 Etm. lange und 10 Etm. breite, mehrfächerige Brieftaſche aus grünem Schlangenleder, deren eine Ecke mit Silber beſchlagen und mit dem Monogramm„S..“ ver⸗ ſehen iſt und die er in der inneren Rocktaſche getragen hatte. Die⸗ ſelbe enthielt 1000 M. in Hundertmarkſcheinen und 1500 Frs. in ſchweizeriſchen und franzöſiſchen Banknoten à 50 und 100 Franken; ſerner 2 Jagdſcheine, 2 Notizbüchlein, eine Mitgliederkarte des Deutſchen Flottenvereins und Adreßkarten auf den Namen„Oskar Solbach“. Ohne Zweifel iſt die Brieftaſche geſtohlen worden, viel⸗ leicht zwiſchen Frankfurt a. M. und Baſel, wahrſcheinlich aber im Bundesbahnhof Baſel beim Beſtejgen des Zuges nach Chur und zwar durch eine aus mehreren Männern und Frauen be⸗ ſtehenden Diebesgeſellſchaft, welche unter dem Vorgeben in eine unrichtige Abteilung geraten zu ſein, ein Gedränge verurſacht und lich gegen den betreffenden Herrn gedrückt hatte. Die mutmaß⸗ lichen Diebe können nicht beſchrieben werden. Um ſachdienliche Mitteflungen an die Schutzmannſchaft oder Gendarmerje wird gebeten. 8 5 Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Ludwigshafen, 21. Juni. Die Blättermeldung, daß hier ein Mann und eine Frau wegen Falſchmünzerel verhaf⸗ tet worden ſein ſoll, iſt in dieſer Faſſung unrichtig, ebenſo, daß hier bei einer Hausſuchung 40000 M. gefälſchte Scheine der badiſchen Bank gefunden worden wären. Tatſache iſt dagegen, daß in Karls⸗ kuhe einer anſcheinend internationalen Diebesbande 4400., aber mechten Scheinen, die zweifellos geſtohlen wurden, abgenommen worden ſind. 8 Berichtszellung. §8 Mannheim, 20. Juni.(Strafkammer.) Vorſ.: Derr Landgerichisdirektor v. Woldeck. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Herr Erſter Staatsanwalt Junghanns. Stoff zu einem Roman könnte die Lebensgeſchichte eines Mannes liefern, die heute im Beleidigungsprozeß zur Sprache kam. Der Privatkläger H. war vor nahezu einem Menſchenalter Ober⸗ Leutnant in einem badiſchen Dragoner⸗Regiment. Er geriet in Schulden, ſuchte ſich durch Wechſelfälſchung zu helfen und wurde zu einer längeren Freiheitsſtrafe verurteilt. Mit der militäriſchen Laufbahn war es ſelbſtperſtändlich nun vorbei. Aber ſtatt ſich eine Kugel in den Kopf zu ſchießen, tat H. etwas ſehr Ungewöhnliches. Er erlernte ein Handwerk, arbeitete einige Jahre als Geſelle und wurde dann Werkmeiſter in einer ſüddeutſchen Reſidenz. Hier gründete er vor längerer Zeit eine Fachzeitung ſeiner Branche und rief weiter einen Verband in's Leben, der ſich über ganz Deutſch⸗ land ausbreitete und dank ſeines Redetalents, ſeiner Energie und Ausdauer tauſende von Mitgliedern gewann. Allein die Selbſtän⸗ bigkeit, mit der H. als Vorſitzender die Geſchäfte leitete, ohne ſich piel um die übrigen Vorſtandsmitglieder zu kümmern, erregte die Mißgunſt einiger Verbandsmitglieder. Die Vergangenheit des Vorſitzenden wurde ausgegraben und in einer im letzten Jahre in Frankfurt abgehaltenen Verſammlung beſchloſſen, ihn aus dem Ver⸗ Bande auszuſchließen. In Verbindung mit dieſem Vorgehen er⸗ ſchienen in dem Mannheimer Konkurrenzblatt des Heſchen Organs eine Reihe von Artikeln, in denen H. heftig angegriffen und ihm ſeine Vorſtrafe vorgehalten wurde. In ironiſcher Weiſe wurde er darin als„ehrenhafter Herr.“ angeredet. H. erhob darauf Klage gegen den Redakteur des Mannheimer Blattes, Friedr. Mezger And gegen den Einſender eines der Artikel, den Inſtallateur Albert Uẽum aus Worms. Letzterer und ein anderes Vorſtandsmitglied es Verbands erhoben Widerklage, weil H. ſie beſchuldigt habe, daß ſie an die 80 Jahre alte Mutter des Privatklägers anongme Briefe it Verdächtigungen ihres Sohnes geſchrieben hätten. Das Schöf⸗ ern ſprach gegen Metzger eine Geldſtrafe von 300 M. oder Wachen Gefängnis, gegen Blum eine ſolche von 150 M. oder 14 Tage Gefängnis aus, während H. auf die Widerklage 5 M. Geld⸗ ſtrafe erhielt. Metzger und Blum legten Berufung ein und veran⸗ faßten dadurch auch den Kläger, dieſen Schritt zu tun. In der Verhandlung ließ der Vorſitzende mit Recht durchblicken, daß es Für jede Strafe ein Vergeſſen geben müſſe und die Kampagne der Beklagten gegen den Kläger nicht nur den moraliſchen, ſondern auch den phyſiſchen Tod ihres Opfers hätte zur Folge haben können. Die Verhandlung endete damit, daß die Strafe des Redakteurs Metzger auf 500 Mark erhöht wurde. Im übrigen bleibt es bei der Entſcheidung und den Strafſätzen des Schöffengericht. 5(Schluß folgt.) C. Heidelberg, 29. Juni. Eine exemplariſche Strafe hat die hieſige Strafkammer in ihrer letzten Sitzung gegen den Hausburſchen Schurr erkannt. Sch. hatte im Gaſthaus zum Bremereck einen Notzuchtsverſuch an einer Kellnerin verſucht und dabei die Widerſtand Leiſtende auf das Brutalſte mißhandelt, in⸗ dem er mit einem Hammer in ſinnloſer Wut auf den Schädel des Mädchens losſchlug und es ſchwer verletzte. Die Strafkam⸗ mer ſprach eine Strafe von 3 Jahren Gefängnis aus. Sport. * Die Meldungen zur Mannheimer Regatta ſind ſtärker aus⸗ gefallen wie je zuvor. Von 20 Vereinen wurden 87 Boote und 441 Ruderer zu 17 Rennen gemeldet, gegen 18 Vereine 75 Boote and 379 Ruderer im Vorjahre. Alle Rennen ſind zuſtande ge⸗ kümmen und die erſtklaſſigen Rennen ſind erfreulicherweiſe recht gat beſetzt. Lebhaft bedauert wird, ſo ſchreibt der„Waſſerſp.“, Das isbleiben der Meldungen der norddeutſchen Vereine, denen beie küchtige Konkurrenz hätte entgegengeſtellt werden können. Die Vereine von Mannheim, Frankfurt und Mainz ſind bei den Meldungen in hervorragender Weiſe vertreten und es ſteht der anfurter Ruderverein mit elf gemeldeten Rennen obenan. derbands⸗Vierer ſind Mannheimer Klub, Mannheimer Ge⸗ ſchaft und Ludwigshafener Rudernerein gemeldet, der Kaiſer⸗ Achter weiſt vier Nennungen auf und es treten dem Mannheimer KHlub und Ludwigshafen darin noch der Mainzer Ruderverein and der Fraukfurter Ruderperein entgegen. Im Vierer ohne büevznann fehlt der Mannheimer Klub, dafür nannte die Mann⸗ r Peſellſchaft neben dem Mainger und dem Ludwigshaſener berein. Sehr ſtarke Felder mit neun und elf Bodten weiſen 1 der Neckar⸗ und Badeniapreis auf, ſchwach beſetzt iſt der britte Vierer mit zwei Booten, ebenſo hat der neue Troſt⸗Junior⸗Vierer zum gewollten Ziel nicht geführt und nur drei Nennungen auf ſich vereinigt. Wenn ſchon ein Troſtrennen ausgeſchrieben werden ſoll, ſo iſt es eher für Senioren im Vierer oder Achter erwünſcht und es wird ein ſolches jederzeit reiche Meldungen finden. Das Geſamtergebnis der Meldungen iſt ein hocherfreuliches und da die Gruppierung in einzelnen Hauptrennen von denen anderer Regatten weſentlich verſchieden iſt, ſo darf man einer Reihe hoch⸗ intereſſanter Wettkämpfe entgegenſehen. * Die Starterliſte für das deutſche Derby, das nächſten Sonn⸗ tag in Hamburg zur Entſcheidung kommt, ſchmilzt immer mehr zuſammen. Beſtimmt ſollen laufen: v. Bleichröders Ibidem, Dr. Lemckes Baron Kiki, Strubes Derby Cup und Weinbergs Jels. Ob der Graditzer Hammurabi im Derbyfeld zu ſehen ſein wird, iſt noch nicht entſchieden. Chbeater, Runſt und Wiſlenſchalt. Vom Theater. In der geſtrigen„Trompeter“⸗Aufführung gings ſcharf„auf die Menſur“, Herr Vanderſtetten(Graf Wildenſtein] wurde von einem anſtürmenden Bauern durch einen Säbelhieb unter dem Auge verletzt und konnte in der letzten Szene der Oper nicht mehr mitwirken. Bei dieſer Gelegenheit hat ſich wieder einmal gezeigt, daß der Arznei⸗ und Verbandkaſten im Hofthegter einer gründ⸗ lichen Reviſion bedarf. Hochſchulnachrichten. Der Vorſtand der pfychiatriſchen Klinik an der Univerſität Tübingen, Profeſſor Wollenberg, hat einen Ruf nach Straßburg erhalten.— Profeſſor Behring hofft, wie er in ſeinen„Beiträgen zur experimentellen Therapie“ mitteill, ſein neues Tuberkuloſenmittel noch vor Ab⸗ lauf dieſes Jahres den Fachgenoſſen zur Prüfung übergeben zu können.— Der franzöſiſche Bildhauer Rodin hat der Univerſität Jena, deren philoſophiſche Fakultät ihn im vorigen Jahre zum 1 ernannte, eine wertvolle Athene⸗Büſte zum Geſchenl gemacht. „Nummer 80“ iſt der Titel eines neuen Dramas von Hermann Heijermans, das im Laufe der nächſten Winterſpielzeit an einer Berliner Bühne die Uraufführung erleben wird. Die feierliche Grunsſteinlegung zu einer ſchleſiſchen Muſik⸗ feſthalle fand im Anſchluß an das ſchleſiſche Muſikfeſt am Mittwoch mittag in Görlitz ſtatt. Der Schauſpieler Eruſt Pittſchau, der jetzt im Wiener Burg⸗ theater engagiert iſt, erlitt, wie Wiener Blätter berichten, in einer Vorſtellung der„Jungfrau von Orleans“ einen Unfall. Als „Schwarzer Ritter“ mußte er in einer Verſenkung verſchwinden. Auf dem ſchräg abwärts fahrenden, mechaniſch geleiteten Schlitten begann der Künſtler plötzlich zu taumeln und ſtürzte mit dem Geſicht nach vorn. Dieſer Umſtand war für ihn ein Glück, denn wäre er nach rückwärts geſunken, ſo wäre er mindeſtens noch zwölf Meter tiefer in die Verſenkung geſtürzt. Beim Sturze fiel er, während der Schlitten abwärts fuhr mit der rechten Körperſeite an einen Balken, hatte aber die Geiſtesgegenwart, ſich an einem zweiten Querbalken mit beiden Armen feſt anzuklammern. Während der Schlitten leer in der Verſenkung ankam, hing Herr Pittſchau frei in der Luft. Unten merkte man natürlich bald, daß dem Schauſpieler ein Unfall während der Fahrt zugeſtoßen ſein müſſe, und ſo wurde der Schauſpieler bald durch herbeigeeilte Bühnenarbeiter aus ſeiner höchſt unerquicklichen Lage befreit. Der Theaterarzt unterſuchte ihn und konſtatierte eine ſtarke Quetſchung der rechten Rippenſeite. — Arbeiterbewegungen. * Wien, 21. Juni. Die Reichenberger Sozialiſten treffen Vorbereitungen für einen Generalſtreik während der Anweſenheit des Kaiſers. Erſt werden die Bäcker in den Ausſtand treten. 5 Leizte Nachrichten und Telegramme. *Bruchſal, 21. Juni. Der frühere nationallib. badiſche Landtagsabgeordnete, Bahnhofreſtaurateur Herr Ferdinand Kel⸗ ler, iſt heute Nacht geſtorben. * Karlsruhe, 21. Juni. Die„Badiſche Poſt“ und der„Bürger⸗ und Bauernfreumd“ werden vom 1. Juli l. J. ah von der Firma J. F. Steinkopf, Stuttgart, Marienſtr. 11, gedruckt werden.— Alſo berichtet die„Badiſche Poſt“ ſelbſt. * St. Blaſien, 21. Juni. Der Großherzog und die Großherzogin von Luxemburg ſind zu mehrwöchentlichem Aufenthalt hier eingetroffen. * Bad Nauheim, 21. Juni. Heute vormittag um halb 11 Uhr wurde in Gegenwart des Groß herzogs von Heſſen, ſämtlicher Miniſter und Provinzialbehörden die aus Beiträgen dankbarer Kurgäſte errichtete Dankeskirche eingeweiht. * Stuttgart, 21. Juni. Der württembergiſche„Staats⸗ anzeiger“ meldet: Der Kultusminiſter von Weizſäcker iſt im Hinblick auf die Erkrankung des Miniſters des Aeußern von Soden bis auf weiteres mit der Stellvertretung des Miniſteriums des Aeußern beauftragt worden. Der Wirkliche Legationsrat Moſer von Eilſeck wurde zum Geheimen Legationsrat und Geſandten in München, Karlsruhe und Darmſtadt ernannt. * München, 20. Junj. Wie aus Donauwörth gemeldet wird, iſt wegen angeblich mindeſtens 15 Sittlichkeitsver⸗ brechen, begangen an Mädchen im Alter bis zu 10 Jahren, der frühere Bäckermeiſter Weng von Meitingen verhaftet worden. * Gotha, 20. Juni. In Waltershauſen iſt der Gerichtsaſſeſſor Hartmann⸗Karlsruhe als Bürger⸗ meiſter gewählt worden an Stelle des nichtbeſtäkigten Sogialiſten Weſtphal⸗Danzig. * Berlin, 20. Juni. Die„Morgenpoſt“ meldet aus Paris: Der Beſuch der 600 franzöſiſchen Bergleute in Herne iſt jetzt auf den Monat September verſchoben worden. Rathe now, 21. Juni. In dem Nachbarort Ebelgunde ſind geſtern nachmittag 2 zehn⸗ und achtjährige Kinder eines Ar⸗ beiterehepaares, die ſich in Abweſenheit der Eltern am Feuerherde zu ſchaffen machten und Petroleum in das Feuer ſchütteten, bei lebendigem Leibe verbrannt. * Wien, 21. Juni. Der Kaiſer trat heute Vormittag in Begleitung des Erzherzogs Ferdinand Karl, des Miniſter⸗ präſidenten Freiherrn von Beck und der deutſchen und tſchechi⸗ ſchen Landsmannminiſter Prade und Pacaek eine Reiſe nach Reichenberg in Böhmen an. 8 * Paris, 20. Juni. Aus Monkpellier wird gemeldet, daß der Sohn des Marſchalls Bazaine ſich zur Zeit damit beſchäftigt, ſeinen Vater zu rehabilitieren. Er habe bereits einem Adpokaten Auskünfte und Informationen erteilt. Der Advoka! habe wichtige Zeugniſſe bezüglich der Unſchuld des Mar⸗ ſchalls geſammelt. Ein Broſchüre, die ſich mit der Angelegen⸗ heit beſchäftige, werde demnächſt erſcheinen. Antwerpen, 20. Juni. Der am 18. reichen Belgiern nach Valpariaſo bgegang Abrit mit zahl⸗ „Saink⸗Rsgulus“ iſt ſeit dem 1. Mal, wo er Las Päl⸗ mas verließ, verſchollen. *Belgr 4 d. 2„Juni. Der ſerbiſche Miniſter des Innern hät die ihm unterſtehende Behörden telegraphiſch benachrichtigt, die Gegner ſeiner Partei, nämlich der ExtremRadikalen, hätten die Behauptung ausgeſtreut, daß die Regierung Skoda⸗ Kanonen anſchaffen wolle, die ſelbſt Oeſterrelch⸗Ungarn für ſeine Armee nicht annehme. Dieſe Behauptung ſtelle eine Lüge dar. Vielmehr ſei die Regierung bemüht, mit allen Kräften das Land vor ſchweruen Verpflichtungen und aus der Lage zu retten, in der ſie das ſerbiſche Land bei Uebernahme der Regierung antraf, General Grujitſch allerdings häkte Gebirgsbatterien, von Sleda anſchaffen wollen. . Peking, 21. Juni. Der franzöſiſche Geſandte in Peking unterzeichnete die Bedingungen des Uebereinkommens wegen der jüngſten Niedermetzelung von Miſſio⸗ naren in Nanking. Frankreich erhält eine Entſchädigung von 200 000 Taels; das iſt die Hälfte der urſprünglich geforderten Summe. China erlangte die weſentliche Herabſetzung der franzöſiſchen Forderungen unter dem Anfriebe der heftig oppo⸗ nierenden chineſiſchen Preſſe. 5 Reichsausländer an badiſchen Hochſchulen. *Karlsruhe, 20. Juni. Infolge der ſtarken Zunghme des Hochſchulbeſuchs durch Reichsausländer geht, ſo erfährt die „Köln. Ztg.“, die Regſerung, der durch dieſe Zunahme ſteigende Ausgaben erwachſen, mit dem Godanken um, die Honorare für die Ausländer zu erhöhen. An der hieſigen Techniſchen Hoch⸗ ſchule iſt der Beſuch von Reichsausländern verhältnismüßig am ſtärkſten, er betrug während der letzten fünf Semeſter durchſchniti⸗ lich 385 und im letzten Semeſter mit rund dritten Teil aller Studierenden. Unterrichtsminiſterium und der Senat der Techniſchen Hochſchule beſchloſſen, vom Winterſemeſter an bon Reichsausländern die dop⸗ pelte Aufnahmetaxe mit 20., ein Sonderhonorar von 50 M. und für die Ablegung von Prüfungen mit Ausnahme der Dokkor⸗Ingenieurprüfung ſtatt der dafür feſtgeſetzten Gebühr von 50 M. eine ſolche von 75 M. zu erheben. Reichsausländern, die des Deutſchen völlig mächtig ſind und in der Mittelſchule deut⸗ ſchen Unterricht beſucht haben, insbeſondere Deutſch⸗Oeſterreichern und Schweizern, kann der Senat auf Anſuchen im Einverſtändnis mit dem Unterrichtsminiſterium die Sondergebühren erlaſſen. Unwetternachrichten. 8 * Straßburg, 21. Juni. Aus verſchiedenen Teilen des Landes werden weitere ſchwere Gewitterſchäden gemel⸗ det. Verſchiedene Flüſſe traten über ihre Ufer, überſchwemmten weithin das Tal und vernichteten einen Teil der Ernte. In Imbsheim ſchlug der Blitz in eine Schaafherde und tötete 42 Schaafe. Avpricourt und Umgebung litten ſchwer unter Hagelſchlägen. In dem zwiſchen Lunepille und Apricourt gelegenen Dorfe Marienviller wurde der„Straßb. Poſt“ zufolge eine Frau vom Blitze getroffen, ſodaß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird, während ihr Mann getötet wurde. Zur Tarifreform. 25* St u ttgart, 21.5 Juni. In der nächſten Woche wird eine Denkſchrift der württembergiſchen Eiſenbahnverwaltung zur Perſonentarifreform erwartet, in der dem Vernehmen nach die Einführung einer 4. Wagenklaſſe mit dem 2 Pfg.⸗ 500 beinahe den Infolgedeſſen haben das Tarif vorgeſchlagen wird. Das Zentrum hat lt.„Irkf. Ztg.“ ſeinen bereits mitgeteilten Antrag, die Einführung einer Wagenklaſſe mit dem Kilometerpreiſe von 2 Pfg. vom 1. Auguſt d. Is. ab dahin be⸗ richtigt, daß die Fahrpreiſe der dritten Wagenklaſſe in den Per⸗ ſonen⸗ und Eilzügen der württembergiſchen Staatseiſenbahnen auf 2 Pfg. für den Kilometer feſtgeſetzt werden ſollen. Die Kieler Woche. Kiel, 21. Juni. Heute morgen um 9% Uhr begab ſich der Kaiſer von der„Hamburg“ nach der Marineakademie, wo auf der Freitreppe der Akademie die Enthüllung der Bronzebüſte des verſtorbenen Admirals à la suite des Seeoffigierkorps v. Stoſch ſtattfand. um 9 Uhr begann auf dem Kieler Hafen die zweite internationale Wettfahrt von Kriegsſchiffbooten. *Kiel, 21. Juni. Heute vormittag 11% Uhr fand in Gegen⸗ wart, des Kaiſers auf dem Linienſchiffe„Preußen“ die feier⸗ liche Uebergabe der von den Provinzen Oſt⸗ und Weſtpreußen ge⸗ ſtifteten neuen Toppflagge an den Kommandanten ſtatt. Aus Rußlaud. Berlin, 21. Juni. Der Verein der deutſchen Juden er⸗ hielt das nachſtehende Telegramm: Bjeloſtok, 21. Juni, 7 Uhr vormittags. Scheremetjew, der Polizeidirektor, der den Progrom organiſiert und dann geleitet Hat, wurde im Range befördert. Die Panik bricht unter dieſen Umſtänden von neuem aus. Die Einwohner fliehen in Menge aus der Stadt. Petersburg, 21. Juni. Die„Nowoje Wremja“ meldet aus Sewaſtopol, daß in dem 1. Bataillon der Feſtungsartillerie eine Gärung ausgebrochen ſei. Einige Untermilitärs verweigerten den Gehorſam und infolgedeſſen wurde das ganze Bataillon ent⸗ waffnet und eine Unterſuchung eingeleitet. Hierauf erklärte ſich das 2. Bataillon mit dem 1. Bataillon ſolidariſch und beſetzte die nörd⸗ lichen Küſtenbatterien, kehrte aber, als es von Infanterie rings ein⸗ geſchloſſen wurde, wieder in die Kaſerne zurück.— Wie dem„Dwad Wek“ aus Rfäſan gemeldet wird, iſt auch in dem dortigen Trup⸗ benlager eine Gärung im Regimente Bolſchew ausgehrochen. Die Soldaten feuerten einige Schüſſe in die Luft ab. Die Offiztere waren gezwungen, das Lager zu verlaſſen. In der Nacht würde das Zeughaus eingeäſchert. Die Soldaten weigerten ſich, Wache zu be⸗ ziehen.— Die Zeitung„Duma“ berichtet, die von vier Kompagnien des jetzt in Petersburg ſtehenden Regimentes Wiborg geſtellten Forderungen ſeien erfüllt worden, worauf die Mannſchaften den eingeſtellten Wachdienſt wieder aufnahmen.—„Slowo“ meldet aus Riga vom 20. ds., die Lage in Livland, beſonders im Kreiſe Walk, ſei höchſt beunruhigend. Dasſelbe Blatt meldet aus Rybinsk, daß der Ausſtand der Schiffsarbeiter große Verwickelungen herbei⸗ zuführen drohe. Auch unter den Eiſenbahnern gäre es. Petersburg, 21. Juni. Der„Slowo“ meldet aus Odeſſa: Das Militärgericht verurteilte drei Perſonen wegen Raubüberfalles zum Tode durch Erſchießen, befürwortete aber Milderung des Urteils. 8 *Warſchau, 21. Junf. Das Kriegsgericht verurteilte drei Israeliten wegen Ermordung eines Poliziſten zum Tode. *Newyork, 21. Juni. Geſtern abend wurde in der hieſigen Spnagoge eine jüdiſche Trauerverſammlung aus Anlaß der Metzeleien in Bjeloſtok abgehalten, an der 3000 Perſonen zeilnahmen. Es wurde dabei ein Schreiben des Präſidenten Rooſevelt zur Verleſung gebracht, in dem es heißt:„Ich werde mich über die Angelegenheit mit dem Staatsſekretär Root be⸗ ſprechen. Sie wiſſen, wie ſehr wir Ihre Gefühle teilen und wie ergrifſen und entſetzt wir über die Vorgänge in Rußland ſind. Sie wiſſen aber auch, daß es nahezu iſt, durch eine Inter⸗ vention etwas anderes als Unbeil anzurichten. * S ih r e airrrn een eeeede eeeeee Maumheim, 7Ir Jun Wenerantn 5. Seide Velkswirtschaft. n. Mannheimer Produktenbörſe. Stimmung war am heutigen Markte infolge der unveränderten Forderungen von Ruß⸗ land ruhig. Auch die Notierungen des hieſigen offiziellen Kursblattes ſind unberändert. Vom Ausland wird offeriert die Tonne, per Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Ulka 9 Pd. 20⸗25 prpt. M. 131, do. 9 Pd. 25⸗30 prompt M. 132, do. 9 Pud 30⸗35 prompt M. 184.50, 10 Pud prompt M. 136.50, do. 10 Pud 5⸗10 Azof prompt M. 188.50; Ru⸗ mänier 77/78 Kg. 3 Proz. blaufrei per Auguſt⸗September Mark 131.50, Laplata⸗Bahia⸗Blanca ſem, ruſſe 82 Kg. per Juni⸗Jult M. 138, 80 Kg. ſchwer per Juni⸗Juli M. 136.50; Bahia⸗Blanca⸗ Barletta 80 Kg. prompt M. 136, Laplata ſem. francaiſe 80 Kg. ſchwer ſchvimmend M. 136; Roggen ruſſ. 10/15 Auguſt M. 107, do. 9 Pud 15⸗20 prompt M. 110, do. 9 Pud 20⸗25 prompt M. 112; Gerſte ruſſ. 60/61 Kg. ſchwimmend M. 100.50 und per Aug.⸗Sept. M. 98.50; Hafer ruſſ. 47/48 Kg. per Juni⸗FJuli M. 109.50 und rumäniſcher je nach Qualität zu M. 108—112; Mais Laplata rthe terms per Juni⸗Juli M. 98. Felten u. Guilleaume⸗Lagerwerke.⸗G. in Mülheim a. Rhein. Auf Grund des heute zur Veröffentlichung gelangenden Proſpektes dieſer Geſellſchaft ſind: nom, M. 51 000 000 vollgegahlte Aktien, ſo⸗ wie ferner nom. M. 20 000 000 Aprozentige zu 103 Proz. rückzahl⸗ bare Teilſchuldverſchreibungen der Geſellſchaft zum Handel und zur Notiz an der Verliner Börſe zugelaſſen worden. Die Notierung in Köln u. Frankfurt a. M. wird beantragt werden. Die Emiſſions⸗ häuſer legen einen Teilbetrag von: nom. M. 10 000 000 Aktien, nom. M. 14 000 000 Teilſchuldverſchreibungen am Dienstag, den 26. Juni 190 6, zur Zeichnung auf. Der Zeichnungspreis beträgt für die Aktien 18 5 Proz. zuzüglich 4 Proz. Stückzinſen vom 1. Januar 1906, für die Obligationen 10094 Proz. zuzüg⸗ lich 4 Proz. Stückzinſen vom 1. Aprfl 1906 bis gum Abnahmetage. Der Schlußnotenſtempel fällt den Zeichnern zur Hälfte gur L Die Die zugeteilten Stücke(Interimsſcheine oder definitive Stücke) ſind gegen Zahlung des Preiſes bei derjenigen Stelle, bei der die An⸗ meldung erfolgt iſt in der Zeit vom.—14. Juli 1906 abzunehmen. In Mannheim findet die Zeichnung ſtatt bei dem Bankhauſe Wingenroth, Soherr u. Go, und bei der Filiale der Dresdner Bank in Mannheim, Emaillier⸗ und Stanzwerke vorm. Gebr. Ullrich, Maikammer (Rheinpfalz). Die Dividende für 1905/06 wird auf 5 Prozent (wie im Vorjahre) geſchätzt. Guß⸗ und Armaturwerk Kaiſerslautern.⸗G. Das abgelaufene Jaßhr hal die Hoffnungen auf zufriedenſtellenden Verlauf im allge⸗ meinen erfüllt. Der Fabrikationsüberſchuß ſtellt ſich auf 194 615 M. (i. B. 147 386.), dazu kommen 9747 M.(8538.) Vortrag aus dem Vorjahr, Es erforderten Unkoſten 61715 M.(52 955.) und Abſchreibungen 86 278 M.(88 650.), ſo daß ein Rein⸗ gewiürn von 56 868 M.(19 317.) verbleibt, der wie folgt ver⸗ keilt twerden ſoll: Reſerbe 2548 M.(570.), Spezialreſerve 5000 M.(4500.), Tantiemen und Gratifikationen 9145 M. (4500.)(4500 M. Gratiffkationen), Dividende von 6 Proz.(0) 4000., Vortrag 15 674 M. Im laufenden Fahr iſt der Abſatz bis heute tweſentlich geſtiegen gegenüber der gleichen Zeit des Por⸗ fahres. Fuſion pfülziſcher Brauereien. Die Brauerei Lößenburg borm. Karr Diehl.⸗G. beabſichtigt die Zweibrücker Ex⸗ portbrauerei.⸗G. borm. Jak. Nohl zu übernehmen. Die letztgenannte Brauerei ſteht vor einer Sanierung, die durch Re⸗ duktion des 800 000 M. betragenden Aktienkapitals auf 80 000 Mark und durch Ausgabe von 720 000 M. Vorzugsaktien vorgexom⸗ men werden ſoll. Zuckerfabhrik Offſtein. Einer Mitteilung der Geſellſchaft an einen Aktionär iſt zu entnehmen, daß die Abſchlußzahlen des lau⸗ fenden Jahres gegen das Vorjahr, welehes bekanntlich außergewöhn⸗ lich günſtig war, weſentlich zurückſtehen werden, was mit den ab⸗ morm billigen Zuckerpreiſen zuſammenhängt! Nach dem letzten Ge⸗ ſchäftsbericht für das am 30. Juni zu Ende gehende Geſchäftsjahr wird eine geringere Rübenernte als im Vorjahr erwartet. Ferner iſt zu berückſichtigen, daß für 1905/06 ein gegen das Vorjahr um Boc do0 M. höheres Aktienkapital voll zu vertzinſen iſt. Im vorigen Jahr betrug die Dividende 16 Proz, auf 1 Mill. Mark Aktienkapital. Deutſche Niles⸗Werkzeugmaſchinenfabrik, Berlin. Nach dem Geſchäftsbericht ſchließt das Fabrikationskonto mit einem Verluſt von 85 443., durch den ſich die Unterbilanz von 8 764 486 Mark auf 4 672 211 M. erhöht bei 6 Mill. Mark Aktienkapital. Die finanzielle Rekonſtruktion ſoll ſtattfinden, ſobald die Er⸗ kragsverhältniſſe der Fabrik das als angezeigt erſcheinen laſſen. Das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlenſyndikat hat den Beſchluß pom 21. April betreffend die Ausfuhrvergütung ab 1. Juli dahin erweitert, daß für Lieferungen nach dem Inlande, die vor dem ſchle waren und ſofern daraus Lieferungen nach dem 1. Juli zu machen ſind, die Ausfuhrvergütung beibehalten wird. Zur Erneuerung des Spiritusringes. Der gelegentlich der landwirtſchaftlichen Ausſtellung in Berlin zuſammengetretene Hauptvorſtand des Verwertungsverbandes deutſcher Spirftus⸗ fabrikanten hat nach Anhörung von Delegierten aus den ber⸗ ſchiedenſten deutſchen Gebieten beſchloſſen, die Agitation für einen neuen Zuſammenſchluß des Brennereigewerbes im Jahre 1908 nun doch aufzunehmen. Nach lvie vor beſteht nach dem B. T. indeſſen die Abſicht, den Ring nur bei ſehr großer, möglüchſt größerer Beteiligung als bisher zu erneuern. Man muß ſich alſo wohl mit der Hoffnung tragen, daß die neuliche Ablehnung der Oſtdeutſchen Spritfabrik noch nicht endgültig geweſen ſei. Auch die Hoffnung auf die Beteiligung der ſüddeutſchen Brenner ſcheint von der Ring⸗ leitung noch nicht aufgegeben zu ſein. Verband der Ledertreihriemenfabrikanten Deutſchlands. In einer am 18. und 19. d. M. abgehaltenen Verſammlung des Ver⸗ bandes wurde beſchloſſen, da die Bewegung zur Erreichung einer Preiskonvention Ausſicht auf Erfolg bietet, die Agitation zu unter⸗ ſtützen. Man hofft bis zum Herbſt den Beitritt der erforderlichen 75 Proz. der Erzeugung zu erreichen. Der Verkaufsverein mitteldeutſcher Zementwerke ſteht vor der Licuidation, da das Zementwerk Glöthe bei Förderſtedt ſeine Be⸗ teiligung kündigte. Auch beſtehen ſonſtige Streitigkeiten zwiſchen den beteiligten Werken, die den Fortbeſtand des Verkaufsvereins unwahrſcheinlich machen. Amerikaniſche Leder und Schuhe auf dem deutſchen Markte. Während der zehn Monate Juli 1905 bis Aprir 1906 betrug die Ausfuhr Amerikas nach Deutſchland in Schuhwaren 340 875 Doll. gegen 256 044 Doll. in derſelben Zeit des Vorjahres, und in Leder 1389 912 Doll. gegen 915 049 Doll. Die Geſamtausfuhr Amerikas belief ſich in Schuhen auf 7614 118 Doll. gegen 6 421 174 Dollar und in Leder auf 21 270 309 Doll. gegen 20 583 875 Doll. Der Wiederaufbau von San Francisco. Von den 40 Mill.., die zur Deckung des außerordentlichen Geldbedarfs nach dem Erd⸗ beben vom 18. April nach San Francisco abgefloſſen ſind, waren au Anfang dieſes Monats ſchon mehr als 16 Millionen Dollar zurück⸗ geſtrömt, und zwar durch Vermittlung der Unterſchatzämter in New⸗ hork und San Francisco. Abgeſehen davon, daß der Abfluß von 40000 000 D. von Sachverſtändigen bvon allem Anfang an als zu groß für die unmittelbaren Bedürfniſſe bezeichnet wurde, ſcheint der ſtarke Rückfluß damit zuſammenzuhängen, daß in San Francisco ein Anfang mit dem ſyſtematiſchen Aufbau der Stadt noch nicht ge⸗ macht iſt, nicht einmal Pläne für einen ſolchen ernſtlich ins Aug:⸗ gefaßt ſind, und daß vor allem der private Unternehmungsgeiſt be⸗ ſchränkt wird durch die übermäßig hohen Lohnforde⸗ 1ungen; Maurer verlangen 7 D. den Tag und Eiſenarbeiter bis zu 8,60 D. kein Wunder, daß die Bautätigkeit ſich nicht entfalten kann, daß Unternehmer zögern, und daß infolgedeſſen für einen großen Teil der 40 000 000 D. in der zerſtörten Stadt keine unmit⸗ telbare Verwendung vorhanden iſt. Eine Bewegung iſt im Gange zur Gründung einer Gruppe zum planmäßigen Wiederaufbau von San Francisco, die mit einem Kapital von 100 000 000 D. den Wiederaufbau der Stadt zu unternehmen beabſichtigt. Telegramme. Breslau, 21. Juni. Die Breslauer Eiſengroßhändler erhöhen ab heute die Lagerpreiſe für Walzeiſen um 5 M. pro Tonne. Der gleiche Aufſchlag erfolgt für Grob⸗, Flach⸗ und Tafel⸗ feinblech, während der Preis für Bandblech unverändert bleibt. * Eſſen(Ruhr), 21. Juni. Wie die„Rhein.⸗Weſtf. Zig.“ meldet, hat das Roheiſen⸗Syndikat in der letzten Sitzung den Beſchluß über die Entziehung der Ausfuhrvergütung rückgängig gemacht und beſchloſſen, für das dritte Quartal doch eine Ausfuhr⸗ vergütung zu gewähren unter der Bedingung, daß auch das Kohlen⸗ ſyndikat ſeinen entſprechenden Beſchluß rückgängig macht und die Vergütung weiter gewährt. * London, 21. Juni, Die Bank den Diskont auf 3½ Prozent herabß. Kursblatt der Mannheimer produktenbörſe von England ſetzte vom 21. Juni. Weizen bierländ. 19.25——.—[ Hafer, württb. Alp—.——.— „ Mheingauee.„ kuſſiſcher 17.10—17.60 „ vorddeutſcher—.„amerik. weißer.— „ ruſſ. Azima 19.75—20.—Matsamer.Mixed—.——13.85 „ Ulka 1960—19.75„ Donau— „ Thesdoſia„La Plata 13.85——.— „ Taganurog 19.60—20.— Kohlreps, d. neuer———27.50 „ Saponska—.—19,75 Wicken 19.—20.— „ rumäniſcher 18.40—19.10 Kleeſamendeutſch. 1 105.—115.— „ am. Winte 5„ II 100.——.— „, Manitobal.—„Luzerne 100.—105.— „ Walla Walla„ Provene. 107.—115.— „ Kanuſas„ Eſparſette 30.——82— „ Auſtralier——, Leinbl mit Faß—.— 46.— „ La Plata 49.80—19.9„ bei Waggon—.——45.50 Kernen 19.25——.—Rüböl in Naß——58.— Roggea, pfälz. 17 80——.„ bei Waggon—.—57.50 „ nheuer! Backrübbt 59.—.—. „ ruſſiſcher 16.85— Am. Petroleum Faß fr. mit 200% Targa—.—. „ rumäntiſcher Am. Petrol. Wagg.—22.20 „ norddeutſcher „ amerik.—.—— Am. Petrol. in Ciſt. Gevſte, hierl. 17.J6—.lokonettoverzollt—.——18.40 „ Pfälzer 18.——19.77 Spiritus, Ia, verſt. 100% 127.— Aauten 13.25—18.75„ 70er unverſt. 57.50 merik.Futtergerſte 12.25—.„ er 42.— Ruſſiſche„.50 roh 70er unverſt. 85/2% 51.50 Haſer, bad. neu 17.50—17.75„ ber„ 85/92% 36.— Weizeumehl Nr. 00 0 1 2 3 4 1 80.—D 28.— 26.— 25.— 24.— 22.— Roggenmebl Nr. 0) 25.75 1) 23.75. Getreide unverändert. DHeſterreichiſches Petroleum fotfert bis auf Weiteres: in Ciſternen Mk. 17.30, in Faß(Barrels) Mk. 21.10 per 100 xg netlo verzollt ab hieſigem Lager. Mannheimer Eßfektenbörſe vom 21. Juni.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe zeigte ziemlich feſte Haltung. Beſſer begahlt wurden: Gutjahr⸗Aktien, die zu 89.25 Proz. umgingen, und ebenſo Aktien der Pfälz. Spar⸗ und Kreditbank Landau bei 140 Proz. Höher notierten noch: Bad. Aſſekuranz⸗Aktien 1455., Pfälz. Näh⸗ maſchinen 189.50., Freiburger Ziegelwerke 178.50 G. und Zell⸗ ſtoffabrik Waldhof 296 G. 156 8 Obligiatlonen Pfandbriefe⸗ 4½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. 40/% Nöh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 biſ u. Seetransport 101.—0 ½„„„ alte M. 95.80 564¼0%% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 104.25 B 3½„„„ 8unkf. 1904 95.70 b4% Br. Klefnlein, Heidlbg. 101.50 G ½%„„ Kommunal 97.50 böſ5% Bürg. Braubaus, Bonn 109.75 0 Städte⸗Anlehen. 4% Herrenmühle Genz 100.— G 3½ Freiburg t. B. 98.50 b4½% Mannßb. Dampf⸗ 3½% Heidelbg. v. J. 1903 97.80 bzf ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 102.10 G 30% Karksruhe v. J. 1896 87.40 b4¼½% Mannh. Lagerhaus⸗ 8½% Laßr v. I. 1902 97.— bz] Geſellſchaft 102. 4½% Ludwigshafen 100.50 C4½% Oberrb.Elektrizität⸗ 4⸗ werke, Karlsruße 86.— B W 1* 100.— G 1 40%„ v. 1900 100.— C4¼½% Pfülz. Gaamotte u. 97.50 Bſ Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 102.— G 4700 Mannh. Oblig. 1901 100.80.4% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 8„ 1885 97.60][ Waldhof bei Pernau in W„ 1888 98.— C Livland 701.50 G 5„ 1895 98.— 64½%,ñ Speyrer Braubaus 6„ 1898 97.50 Bl.⸗G. in Speyer 101. G 30„195 3¼% Pirmafens unk. 1903 %½%% Wiesloch v. J. Induſtrie⸗Obligation. 2/% Akt.⸗Geſ.f. Seklindu⸗ 97.30 B4½ Speyrer Ziegelwerke 102 10 G 98.— Gf4½% Südd. Drahtinduſtr. 101.25 G 98.25 G4/½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 101.—8 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.30 G ſtrie rückz. 105% 104.25 G Ak tien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 1388.— Br. Ritter, Schwetz. 28.——. Gewbk. Speyer 50%—.— 128.25„S. Weltz, Speyer 95.50—.— Pfälz. Bank— 10.50, z Storch. S.„ 104— 108.— Pfälz. Hyp⸗Bank.— 197.— Werger, Worms 103.—.— Pf. Speu. Kdb. and.—.— 140.—Pormſ. Br. v. Oertge—— 90.— —.— 148.50/Uflz. Preßh. u. Sptfbr. 188.— — 198.—- CTrausport 118.75 118.50 ft. Verſicherung⸗ Rhefn. Kredithank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Giſenbahnen. B..⸗G. Röſch. Seetr.—. Pfälz. eudwigsbahn—.— 234.30 Mannh. Dampfſchl. 53.——.— 1 bahn 1717177—— S0 Nordbahn 141.——— 40.— 755 br. St—.—.— ecurranz—.— VVß 90.—eontinental. Verf.—— 495. Chem. Jnduſtrie. .⸗G..chem. Induſr—.— Bad. Anil. u. Sodafbr. 455.——.— Chem. Fab. Goldenbg. 188.20—.— Verein chem. Fabriken—— 322.— Verein D. Oelfabriken—.— 1388.— Wſt..⸗W. Stamm 240.——.— Mannh. Verficherung 575.— 565.— .50 Oberrh. Verſ.⸗Geſ. 510.——.. Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 725.— Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 132——.— Dingler'ſche Mſchfbr.—.— 123.— Emaillirfbr. Kirrweil.—— 12 2 5„ Vorng e 106.— CEmaillw. Mafkammer 102.50—— Brauereien. Ettlinger Spinnerel 103.——.— Bad. Brauerei— 125.—Hüttenh. Spinnerei 9850—.— —.——.— Karlsr.Maſchinenbau 230.———.— Binger Aktienbierbr. jähmfbr. Haid u. Neu—.— 282.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 263.50 Eichbaum⸗Brauerei—oſth. Cell ⸗u. Papierf. 246.——.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 102—MNannh. Gum u. Asb.—.— 120.50 Ganters Br., Freibg.—.— 110— Maſchinenf. Badenig—— 205.— Kleinlein, Heidelberg Pf. Nähm u. Fahrradf.—.— 139 50 Homb. Meſſerſchmitt 82——.— Portl⸗Cement Holbg. 146.——.— Ludwigsh. Brauerei—.— 245.— Pereln Freib. Ziegelw.—. 178.50 Maunh. Aktienbr. 144——. peyr.„—.— 70.— Pfalnbr. Geiſel, Mohr 52.— 50.— Arzmühle Neuſtadt—. 139.— Brauerei Sinner 242.— 1 fabr. Waldhof—.— 296.— Br. Schroedl, Holbg. 222.——.— Zuückerfbr. Waghäuſel 106.——. Br. Schwartz. Spener r 0. Zuckerraff. Manakd. en 119.,75 Berliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 21. Juni.(Fondsbericht.) In Uebereinſtim⸗ mung mit der geſtrigen Feſtigkeit in den weſtlichen Börſen und Newhork eröffnete die Börſe in entſchieden feſter Tendenz. Auch die Erleichterung des Geldmarktes wirkte anregend. Der Wochen⸗ überſchuß der Bank von England betrug 1 593 000 Pfund Sterling. Die Herabſetzung der dortigen Bankrate gewinnt an Wahrſcheinlichkeit. Im Vordergrunde der Aufwärtsbewegung ſtanden Hütten⸗ und Bergwerksaktien. Der geſtrige Eſſeneg Marktbericht einerſeits und jener des Iron Age andererſeits über den Aufſchwung der amerikanſſchen Eiſeninduſtrie führte zu lebhaften Umſätzen. Auch der Bankenmarkt lag bei einer Beſſerung von biss4 pCt. feſter. Ruſſenbank 98 pCt. höher, 136,60. Heimiſche Fonds ſtetig. Ruſſen von 1902 bei 76,80 über 34 pCt. und 1895er um 1 pCt., 88,50, beſſer. Japaner auf London feſt. Lombarden auf Wien 1 pct. höher. Prinz Heinrichbahn eiwas höher, ebenſo Warſchau⸗Wien, Sonſtige Bahnen ſtill. Nur Amerikaner feſt auf weitere Steigerung in Baltimore and Ohio⸗Aktien infolge einer höheren Dividenden⸗ erklürung. Schiffahrtsattien preishaltend. Im ſpäteren Ver⸗ laufe ruſſiſche Fonds ſchwankend auf vorliegende Meldungen über neuerliche militäriſche Gärungen und Meuterei. Von Bun⸗ ken Deutſche Bank 1 pCt. höher auf die bevorſtehende Emiſſton der 4½ prozentigen chileniſchen Anleihe. Sonſtiges unveränderk. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde unveränderter Stand in Banken. Weitere Feſtigkeit in Amertikanern. Monkawaktien⸗ markt unter Tagesrealſſationen ſchwächer. Heimiſche Fonds 0,10 pCt. feſter. Tägliches Gend 3½, Ultimogeld 57½ pek., Die Bank von England ſetzte den Bankdiskont auf%½ pet. herab. Bei Verichtsabgang trat eine weitere Befeſtigung, auf Ermäßigung der engliſchen Bankrate ein. In dritter Börſen⸗ ſtunde feſt. Induſtriewerte des Kaffamarktes bei ſtillem Geſchät in Eiſen⸗ und Kohlenwerten im Einklang mit dem Handel im freien Verkehr feſt, dagegen Flensburger Schiffban 6 HCk. nied⸗ riger auf Gerüchte von Dividendenloſigkeit,*5 Berlin, 21. Junk.(Schlußkurſe.) Nuſſennoten 214.75 214.85 Lombarden 38.50 64.50 Ruff. Anl. 1902 76.10 76 30] Canada Paeiſte 160.20 161.50 31½% Reichsanl. 99.60 99.70] Hamburg. Packet 162.— 163.30 80% Reichsanleihe 87.80 87.76 Nordd. Klond 127.30 127.70 4% Bad. St.⸗Anl. 102.20 103.10] Dynamit Truſt 173.60 178.90 31½ B. St. Obl. 1900 98.40 88.40 Licht⸗ ul Kraftanl. 188.10 137.20 3½% Bayern 98.40 98.75 Bochumer 25.90 25450 4% Heſſn—.——.—] Konſolidation 445.— 446.50 3% Sach 96 85.20 Dortmunder 84 20 85— o% Sachſen! 87.— 87.— Gelſenkirchner 220.— 221.20 40% Pfhr. RHh. W. B. 100.75 100 90 216.— 216.40 50% Ehineſen 101.10 101.60 Hibernia———— 4% Italiener 105.— 105.— Hörder Berzwerke 211.20 21120 4½ Fapaner(neu) 94.75 95.— Laurahütte 241.— 241 40 1860er Loſe 160.— 160.10 Phönir 216.80 217 50 40% Bagdad⸗Anl. 89.40 89,70 Nibeck⸗Montan 210.70 210.70 Kreditakfjen 209.50 210,0 Wurm Revier 146.80 146,80 Berk⸗⸗INärk. Bank 164.90 16490 Antlin Treptoo 370.10 872.70 Berl. Handels⸗Geſ. 171.50 172.— Braunk.⸗Brik. 229.70 280.— Darmſtädter Bank 139.10 14010 D. Steinzeugwerke 242.— 24170 Deutſch⸗Aſtat. Bank 186.10 186.10 Düſſeldorfer Wag. 317.— 319.50 Deutſche Bank(alt) 285.10 286 10 Elberf. Farben 9 540.80 540.— „(ig.)———— Weſtereg. Alkallww. 236.— 289.20 Disc.⸗Kommandit 183.40 184,10] Wollkämmerei⸗Akt. 160 80 161.— Dresdner Bank 158.20 159.10 Chemiſche Charlot. 217.70 218,70 Rhein, Kreditbank 142 20 143.0 Tonwaren Wiesloch 160.40 155.— Schaaffh. Bankv. 157.60 158.20 Zellſtoff Waldhof 297— 297— Lübeck⸗Büchenen———.—] Celluloſe Koſtheim 241 20 241— Staatsbahnn 145,40 145,0 Rüttgerswerken 145.50 146.— Privat⸗Discont 3% 9 Berliner Produftenbörſe. e Berlin, 21. Junf.(Produktenbörſe.) Weizen auf knappes teures Inlandangebok und auf Amerika feſt. Erſt bei weſentlich geſteigerten Preſſen zeigten ſich mehr Abgaben, ſodaß dann eine kleine Abſchwächung eintrat. Roggen war ziemlich ſtill eröffnet, kaum keurer als geſtern zu verwerten. Es ſcheint, daß Rußland etwas billiger iſt. Hafer ſehr ſtill, aber eine Mark höher gehalten. Rüböl zeigte Neigung zur Abſchwächung beß ſtillem Angebol, Wekter: prachtvoll. Berlin, 21. Juni.(Telegram roduktenbörſe. Preiſe 2 Mark 85 1 fre Verlt 108 Kaffe. 25 180 „ 90. 21. Weizen per Juli 183.— 188 25 Mais per Juli 161.28 181.76 „ Sept. 178.75 179.75„ Septbr. „Dezbr. 180.50 181 25 1—— Roggen per Jult 158 75 158.25 Rübzl per Oktbr 54.70 55.10 Sept. 155 50 155.25„ Dezbr. 55.— 550 „ Dezbr. 156 75 156 50„ Juni 83 90 54.80 Hafer per Juli 165 25 166.25 Spiritus 70er loco—ne=. „Septbr. 158.— 152.75 Weizenmehl 24.75 24.75 ———Roggenmehl 21.60 21.60 Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurk, 21. Juni.(Fondsbörſe.) Es fehlte heute nicht an anregenden Momenten, um der Börſe wieder ein⸗ mal ein freundliches Ausſehen zu geben. Die Erwartung einer höhere Dividende der Baltimore and Ohio⸗Bahn hat ſich erfüllt. Infolge dieſer Nachricht war außergewöhnliches Geſchäft in dieſen Werten, welche gegen geſtern Mittag 2% pCt. anzogen. Auch Pennſylvania⸗Bahn wurde im Einklang der Newyorker Börſe höher bezahlt. Lombarden ſetzten in weiterer Steigerung ein. Interventionskäufe veranlaßten eine rege Geſchäftstätigkeit. Von übrigen Bahnen Meridionalbahn belebt. Der Montan⸗ markt ſtand unter dem Eindruck des Wochenberichts des Iron Age und des Eſſener Kohlenmarkts welcher weiter feſte und lehhafte Geſchäftstätigkeit aufweiſt. Eiſen⸗ und Kohlenwerte lagen feſt bei anziehenden Preiſen. Auch Bankaktien laſſen freundlichere Stimmung erkennen. Schiffahrtsaktien beſſer bezahlt. Der Fondsmarkf lag verhälknismäßig ruhig bei behaup⸗ * teten Kurſen. Ruſſenwerte beſſer, teilweiſe wurden Rückkäufge vorgenommen in Erwartung eines parlamentariſchen Mini⸗ ſteriums. Die Gerichte dürften jedoch ſehr zweifelhaft ſein, Das Geſchäft ſür dieſe Werte wurde beeinflußt durch die un⸗ günſtigen Nachrichten im Innern Rußlands. Der Induſtries markt war günſtiger disponiert bei größtenteils anziehenden Kurſen. Die Herabſetzung des Diskonts der Bank von Eng⸗ land auf 3½ pCt. belebte den Markt und wurde auf dem wei⸗ teren Verlaufe lebhaftes Geſchäft beobachtet. Die Börſe ſchloß feſt. Lombarden abgeſchwächt. Es notierten Kreditaktien 209,90, Diskonto Kommandit 183,80, Lombarden 34,80 à 30, Baltimote and Ohie 418,0 à 80. 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 21. Juni. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Bergwerks⸗Aktien. reichen itehen Bochmmer 259.50 254 70] Harpener 215.70 217.40auf die Unternehmung beſ 4 i4181f Buderus 129.50 129.50 Hibernia FFCCC Re 3b 42 4 N 97. Pribatpi lums rch di Reichsbank⸗Diskont 4½ Prozent. Gönecordie—— Weſterr. Altall- A. 287 50 238.— ee e 0 15 ünſigen Beri Wechſel. Deutſch Lurembg. 202 80 207.—]JHberſchl Giſenat 128 50.50 weiteren Berlauſe der dooale iben an 20 1 20 21 Friedrichsh. Bergb. 155 8) 154.50] Ver. Königs⸗Laura 240.50 242.—] weiteren Verlauſe del Wochs aber nabhn 9 Amfterdam kurz 168.70 168.75 Baris turz 81.316 81.338 Gelſenkirchner 218.60 221.—Roßleben 109.50 109.50 de;; lic dene erhebliche ze 585 2 2 58 5 auf der ganzen Linie. Leidlich behauptet waren Fr EL Nalen ß Pfandbriefe, Prioritäts-Obligationen. Croße bei M. 22000, Auguſte Bictoria bel M. 12 300, Graf 383.283 Wien 5. 55 Se 8 2 8 ondon 720.457 20.465 Napoleonsd'or 16.28 16.28 4e% Frt. Oup.-Wfdb. 100. 80 100 80.4e% Pr. Pfdb. unt. 14 101.20 101.80] Schwerin bei M. 11 300 und Carolus Magnus bei M. 6900. 5 fanggg Privat⸗Diskont 815 40%.K..Pfobr.05 100 90 100.90 3eſ„„„ 15 102.50 102.50 Größere Einbußen verzeichnen dagegen König Ludwig, Lothringen, Staatspavi A. Deut 4⁰0„1910 101 10 101.10 3%„„„ 14 100. 100 Victor, Dorſtfeld und Helene u. Amalie. Von Mittelwerten ent⸗ aatspapiere. eutſche. 1% Pf.Hyp. Pfdb. 101 50 101.50 3½„„„ 0 9470 947wickelte ſich lebhaftes Geſchäft in Gottesſegen, Tremonia, Deutſch⸗ 20. 21. 20. 21 57 Pr. Bod. ⸗ 92 70 9450 15 9 Nfdb 19 1 96.50 86.50 land, Haßlinghauſen und Hermann—III. Sehr ſchwach lagen 1 8 r. Bod.⸗Cr. 945.50[3½ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Trier, in dene fangreiche Löſungen der erneh i 32½ Dſch. Reichsanl 99.70 99.65 Tamaulivaß 100.75 100.75 4 0 r d 8 50 100 50 100 80 Kleind. 5 04 96— 66.— n 00 b Löſungen der ee en ee 8 33 87.45 87.40 Bulgaren 99.70—-.— 2 500 31½ Pr. Pfdbr.⸗Bt⸗ kückgang von M. 600 hervorriefen, und ferner Boruſſia, die auf 3 81½ pr. lonſ. St.⸗Anl 97705%0 Griechen 1890—.— 5180%„ 15 9 101.30 101.30 5 9 50 Wfd org die ungünſtigen Auslaſſungen des Geſchäftsberichtes ſich um Mark* 87.70 87.75 5 italien.?.— 105.— 5 iedriger ſtellte VVd ee fddr Obl. unkündd 13 90— 90— 00 niedriger ſtellten. ad. St.⸗A.„ 2. 30 42½ Oeſt. Silberr. 100.60 100. 9 102.15 102 45 40/ 93 5 4 100 50 100.50 Am Braunkohlenmarkte ruhte der Verkehr faſt gän 31½ bad. St.⸗Obl. fl 97.80 97.80 4 Papi— 100.80 unk. 10 10 20% Rh. H. B. Pfb. 0 lich bi 2 ganz⸗ 88 M 98.05 98.15 Oeſt. Gold 2 100.80 100.80 4e%„ Pfdbr..03 4%„„„ 1907 100.50 100.50 ich is auf einige Umſätze in Schallmauer, die gegen den Kurs 92% 5 5 85 1 69.80 69.80 unk. 12 102 60 102 65 40%„„„ 1912 102.— 102— der Vorwoche eine Abſchwächung von M. 150 erfuhren. 4 ba jer..-.⸗A. 102. 102.— 55 bt 5 III 70.25 70.45⁵ 3½%„ Pfdbr..86 31%„„„ Halte.80 95 80 Am Kalimarkte ſtand wieder einmal die Sollſtedt⸗An⸗ 25 89 4l. 94 94 80 94 80 3%„„1904 95.70 9570 gelegenheit im Vordergrunde, und nachdem ger eiſe verlautete 31½ do. u. Allg.⸗A. 98.35 9½354½ neueRuſſen 1905 88.35 88.25 85* 175—5 8 ger iſe verlautete, 8. 86.50 86.45 4 Ruſſen 595 1880 74˙95 75 20 455„ 9 5 8 9480 94 80 Neh. H. 125 98980 9 daß eine Einigung nicht ausgeſchloſſen ſei, nah e Unternehmung 6 30 103.— 0 Ren 7 97⁰ Com.⸗L bl. 3½% Rh..⸗B..)„en in den gewichenen Preiſen einige Meinungs e in Ausbeute⸗ 5 5 15 ausl. 19055 2 8975 v. 0I, unt 10—.——.—% Rhein. Weſtf. 955 nd 5 5 in 1470 8 Sachſe 86.9) 86 90l Türken uni 9580 950%½„CGom⸗Oll. deeceen. 1810 101 40 101 40 Wintershall bei M. 14 100. Wilhelmhall bei öh. 4 C0. 00. zachſen 86.9) 86 90 Türken unif..89 95.90.i 98s— 98—4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 100.70 101.10] Wintershall bei M. 14 100, Wilhelmshall bei M. 14600, Beien⸗ 81½% Mh. Stadt⸗A.o5—.— 96 404n Goldrente 95.95 96.10 ozunde! 98— 4% Pie, 5. Pr⸗Obl. 100. rode bei M. 8700, de 5 2 ee 8 4 Ungar Goldrente 95.55 95 0 3½.„Com.⸗Obl. 34½0% Pf. B. Pr.⸗O. 97 60 97 40] kode bel Me. 8700, Alexandershall bei M. 9750 gut behaupten, 2 8 4„ Kronenrente 95.55 95.60 v. 980 98—.— ½ Ital.ſttl.g. E. B. 72 45 72.45 nachdem vorübergehend noch höhere Preiſe geboten und pereinzelt 4% Chen ſe 5 96.40 97.20 Verzinsl. Loſe. 4% Pr. Pfdb. unk. 09 100.60 100 60 55 bezahlt wurden. Auffallend ſchwach lagen Desdemona bei 5 Egvpter umiſtgirte 196.5%—s Oeſt. Loſe v. 1860 160.10 160 4009 12 101.50 101.50 Mannt. Verſ.⸗G.⸗A. 580.— 580.- M. 7000, Johannashall bei M. 6800 und 5 i M. 3759. g ee e„ 8— 5 8 Von Mi Iwerte breinigte ſie 38 Infereſſe 17 15747 2 8 Mexikaner äuß. 102.50 103.75 Türkiſche Loſe 140.20 144.80 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Mittelwerten vereinigte ſich das Intereſſe auf Deutſchland 4 inn 70.50 70.70 8 Juſtenberg, die auf die Nachricht von dem Antreffen eines be⸗ 8 Gadiſche Bant 158.— 133— Oeſterr.⸗Ung. Bank 121 30 121 50 deutenden Hartſalzlagers bis M. 5500 anziehen konnten und leb⸗ Aktien induſtrieller Unternehmungen.„„ 10755 12080 30515 305 90 haft umgeſetzt wurden. Auch Immenrode wurden vorübergehend 8 Soef 0 5 75 S; 5 0 Comerf, u. Disk.⸗B. 120.60 120 80 redit⸗Anſtalt 209 40 20990 Pis M. 2850 zah 50 2 Biünthersbal 15 Sioat 15 Zuckerfabrit 106˙90 Allg. S⸗G.Stemens 17%25 18.59 Darmſtädter Bank 138.50 139 90 Pfälziſche Bank 101 20 101— leßt n 5 05 beza 5 ee und Siegfried 1 zu Südd. Immob. 120.25 120.— Ver. Kunſtſeide 401 405.25 Deutſche Vant 285.20 235.75 Pfälz. Hyp.⸗Vant 196 80 96 805 en Preiſen im Angebot lagen. Für Hermann II und Sachſen⸗ Eichbaum Mannh. 154.— 153.—Lederw. St. Ingbert— Deutſchaſiat. Bank 186.20 186 75 Preuß. Hypotheab. 115.50 119 75 Weimar fehlte die Nachfrage gänzlich. Auf dem Aktienmarkte Nh. Akt.⸗Brauere. 143.— 143.— Spicharz 112 50 113.—h. Effekten⸗Bant 111.80 111 80] Deutſche Neichsdt. 155.50 155.— war die Kaufluſt nur ſehr gering und ſämtliche hierhergehörigen VVVVVVVVT Kicw. 394. 95.50 Disconto⸗Comm. 183 40 18b 80] Adein. Kredſtbant 143 50 143 20 Papiere verzeichnen bei ruhigem Geſchäfk leichte Rückgänge. Außer⸗ Weltz z. S. Speyer 1 145.30 Klei 234.— 83.25 Dresdener Bank 158 50 159.20 Rhein. Hyp. B. M. 197— 197.50 ordentlich bewegt war dagegen das Gebiet der Bohrwerte, von 10 122.— uf. 8 55 206. 206.— Frankf. Oyp⸗Bant 209.50 206 50] Schaaffß. Bantver. 58.— 158.75 denen Siegfried Gieſen, Leo, Hannover, u. a. bei großen Umſätzen 453. aden, 17 410 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 157.10 157.10 Südd. VBant Ahm 118.— 118—erhebliche Steigerungen erfuhren. 5 6h ben 180— 19 8 Maſchinf Gritzner 218.50 218.50 Nationalbant 125.70 126.— Wiener Bankver. 139.20 139.80 Auf den Erzkuxenmarkte beſchränkte ſich der Verkehr Fede önener 396.— 396.— Pfälz. Nähmaſch. 138.— 139.50 Bant idde Kae ahf einige Umſätze in Victoria Littfeld, Luiſe Brauneiſenſtein und erein chem. Fabrik 322.50 322.50] Schnellprſ. Frkthl. 189.— 189.— Frankfurt 15 55 00 1 ö Neue Hoffnung und Landeskrone zu leicht rückgängigen Kurſen, Chem. Werke Albert 371.— 370.50] Oelfabrik⸗Aktien 138 30 188.30 bahn 145 10 Lombarden 34.60 Egopter—. 4 ung. In Wildberg fanden umfaſſende Glattſtellungen ſtatt, die den Kurs Neenmul.⸗F. Hagen 218.— 218.— Seilinduftrie Wolff 130— 130.— 85.70, ee 5 u aer 1 0 eele vorübergehend auf M. 1600 drückten, während bei Berichtsſchluß 2 7 5 8 3 58.——8 elſenki 220.80 Darm] 39. Uſcha 5 0 2 5 8 8 1 245 Eil⸗geſeſe 228.— 224.— Zellton Walphe 294.— 298.— 171.70 Dresdener Bank 158.75 Deutſche Bank 235.0, Bochumer 254 50 wiederum eine Erhöhung von über M. 100 zu verzeichnen iſt. Labmeyer 147 75 140.25 Kammg. Kaiſ. 170.— 170. Northern—.—. Tendenz: feſt.——— Ektr. Geſ. Schuckert 180 30 131.40 Nachbörſe. Kreditaktien 209.90. Staatsbahn 145.10 Lombarden Verantwortlich: Attien dentſcher und ausländiſcher Transport-Anſtalten. 95 5 1 11 8 8 255 Fritz Kapher, r Lokales, Provinzie 1 eri eitung: Richard Schönfelder, ſer 234.70 234.70 Oeſterr. Süd⸗Lomb 33 60 34.60 185 902 35 5 Flale Margahn 147 50 147.50 Oeſterr. Rordweſtb——— ee e en eee be 9.— Nordbahn 139.40 139.40„ Lit. B.———.— Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft.) für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher⸗ Südd. e e 1510 1629 ee Dortmund, 19. Juni. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruce 12720 12790„Meridionalbahn 162.50 168.50 Die allmählich in weiteren Kreiſen ſich einſtellende Erkenntnis G. m. b..: Divektor Eruſt Müller. Oeſt.⸗Ung. Staatsb 145.20 145.10 Baltim. Obio 116.10 118.80 von einer Ueberladung der Wertpapiermärkte führte in der abge⸗ ſchöſſe, geraumige 5 Zimmer, Nüche Fenstergalerien, Photographie-Rahmen, Bilderleisten, Spiegeln und Spiegelglas. Otto Ral Feneral-Vertr, der Lebensvers.-Gesellsch. 2u Leipzig 0 8, 3. Te ypolhekengeſder Israel Weil 64926 Vergolder Beste Bezugsquelle für Wi ayer& Hlausse Telephon 2213 MANNHEIMN N 4, 19020 Joldleisten, Spiegel und Rahmenfabrik mit elektrischem Kraftbetrieb. Leistungsfähigstes Spezialgeschäft für moderne Einrahmungen und lephon 37ʃ. Ol. 84864 ederverkäufer in wohnt jett Shle, III. 58989 D. uünſſer AleukohatCeback Hier zu haben bei: Altred Hrabowski, 2, 15 Mannheim B 2, 15 F. Günther, Aleuronatgebäck-Fabrik, Frankfurt a. M. 5. 4925 1295 Friedr. Platz Keltestes Opfisches Spezial-Geschäft am Platze. Kaufhaus Segemüber der ReächspbamnkE erossg Auswähl in adlen Optischen Arilkeln. Saromster, Thermometer, Operngläser, Feldstecher ete. aus nur I. prima Fabriken. S S 3 2 2 8 8 8 ——— N — f S 2 — eeee gegen guten Lohn geſucht. 37597 8, 34, Eleg. ueuer Kinderwagen zu verkaufen. 1718 Nheinhäuſerſtr. 73, part. Fahrrad hochelegant, erſtklaſſ. Fabri⸗ kat, mit Freilauf und Rücktritt⸗ bremſe, ſpottbillig zu verkauſen. 1722 Cigarrenladen, G 6, 2. 8 Bände Klaſſiker, 430—1300 Seiten ſtark, Uhland, Heine, Shakeſpeare, Körner, Leſſing, Hauff, Schiller, Goethe, elegant gebunden, faſt neu, billig zu verk. K 4, 22, 2. St. 1781 Ein ſehr gut erhaltener Divan mit Paneel, ein moderner Glaslüſtre, fünfarmig, ſowie einen Teppich preiswert zu ver⸗ kaufen. 37596 6 34. 2. Stock Stollen finden Große chemiſche Fabrik am Rhein ſucht zum Eintritt per Herbſt ds. Is. perfekten Buchhalter 1282 Vorſlehet der Buchhallerei. Mit der Stellung iſt Prokura verbunden. Engl. und franz. Sprachkenut⸗ niſſe erforderlich. Nur ganz vertrauens⸗ mürdige Herren wollen ſich unter Angabe von Ge⸗ haltsanſprüch. melden sub F. O. 112 an die An⸗ noncenexpedition Daube& Co., Mannheim, B 5, 13. Per ſofort geſucht zwei intelligente Kehleibgehülfen oder angehende junge Commis. Schöne Handſchrift Beding. An⸗ fangsgehalt M. 50—60 monatlich Off. mit Zeugnisabſchriften und Neſer, n. Nr. 37591 an die Ex⸗ pedition ds. Bl. Ein ordentliches Mädchen 3 bis 4 tüchtige Bauschlosser bei hohem Lohn für dauernde Beſchäftigung geſucht. Fritz Schwab, Kunst- und Bauschlosserei, Pirmasens, Bitscherstr. I2. 6415⁵5⁵ 0 4, 17 Wohnung, 6 Zim⸗ mern m. reichl. Zubeh. p. 1. Okt. od. früher preisw. zu vermieten. Näheres parterre 1235 CS8, 6 parterre, ſchöne neu hergerlchtete 4 Zimmer-Wohnung zu verm. Jüng. Kommis der Lackſchrift ſchreiben kann, ſofort geſucht. Offert. unt. Nr. 37600 an die Expedition d. Bl. Junger Mann, der die Kund⸗ ſchaft der Stadt u. Umgegend der Koloniglwaren-Branchekennt, zum bald. Eintritt ev. auch per ſpäter geſucht. Offert. unt. Nr. 1726 an die Expedit. dſs. Blts. Wir ſuchen einen ſtadikundigen, ſoliden 37598 Fuhrmann Bachmann& Buri Binnenhafenſtr. 5. 1 od. 2 möbl. Zimmer mit beſonderem Eingang, nicht über 2 Treppen, ſofort geſucht. Sorgfältige Bedienung, Preis⸗ angäbe inel. Kaffee u. Bedieng. Off. unt Nr. 1723 an die Exp. Hübſcheß-0 Zim.⸗Wohnung per 15. Aug., öſtl. Stadtteil, geſ. Off. u. Nr. 1721 a. d. Exp. d. Bl. Auf 1. Oktober Wohnung von 6 Zim⸗ mern mit Zubehör geſucht. Preis Mk. 1100.— bis Mk. 1200.— Freie Lage erwünſcht. Offerten an 37602 Adolf Hanle Rennershofſtraße 23 IV. Wintschaften. Durchaus flotte 37595 Akenographiſtin u. Maſchinenſchreiberin 3. Aushilfe für ſof, geſucht. Perſönl. Vorſtellung erb. Waixel& Bensheim 7, 13. Geſucht wird für ſogleich zu 2 Rindern im Alter von 2½ und 6 Jahren ein ordentliches Mädchen das in der Pflege v. Kindern bewandert iſt und nähen und bügeln kann. 37589 Zu erfragen E 2, 22 a, 4. Stock. Jüngeres Mädchen geſucht, das abends nach Hauſe gehen kann, fürs Haus und Geſchäzt, ſowie zum Warenaustragen, ev. wird dasſelbe in freier Zeit an⸗ gelernt zum Kundſchaft be⸗ dienen. Angebote unter L. K. Nr. 10125 an die Exped. d. Bl. Ein ſauberes fleißiges Monatsmädchen zum ſofort. Eintriit geſucht. ˙888 Kepplerſtr. 42 parterre. Cüchtige Putzfrau per ſofort geſucht. 1734 Lach nerſtraße 5. algssuche Möbliertes Zimmer ven g von jüng. Herrn in der Nähe von H 7 ge⸗ ſucht! Offerten mit Preis ufit. Nr. 1236 an die Expedil. d. Bl. Es ſoll eine in der hieſigen Hafengegend, Hauptſtr., liegende Wiirtschaft Eckbaus mit Branntwein⸗Kou⸗ ſeſſion unter günſtigen Beding⸗ ungen vermietet werden. 37594 Das Geſchäft hat guten Biei⸗ und Weinkonſum, großes, ſehr rentables Oſcheſtrion, und ſoll nachweislich nur wegen Krant⸗ heit abgegeben werden. Näh. zu erfahren bei: Georg Hilbert, Fröhlichſtr. 12. Tel. 3724. 0 1 4, 21 und Zubehör per 1. Oktober zu vermieten, 1618 Näheres parterre. 2. Stock, 4 ummer 5 1* Küche zu verm. 9 Näh. part. 1051 Akademieſte. 9( 8) Seiten⸗ bau, part., 2 Zim. u. Küche zu verm. Näh 0 1, 5, III. 584 Näheres 1 Treppe. 1241 Bel⸗Etage, 7 Zim., 0 8. 10b Küche u. Zub. per ſofor zu vermieten. 32030 Näh. bei J. Reiß, Cig.⸗Fbrk. FEPFPPr(KT E 8 Akademieſtraße No. 9, part, ſchöne 3 Zimmer⸗ Wohnung per 1. Juli zu verm. Näh. 1, 5, 3. St. 37383 FE4. 14 Na 2 S. ih 7, 22 der 2. Stock, 5 Zim. nebſt Zubeh. per Oktober zu v. Näh. park. 70⸗ D 7, 12, Rheinſtraße ſehr ſchöne Parterre⸗Woh⸗ nung, 7 große Zimmer mit reichlichem Zubehör, darunter 2 Zimmer mit ſeparatem Eingang ev. als Bureau ge⸗ eignet, per Junt zu vermieten. Ferner 2. Stock, 8 große Zimmer mit reichlichem Zu⸗ behör, Herrſchafts⸗Wohnung per Juli od. ſpät. zu verm. Näheres Bureau Luiſen⸗ ring 6. 36295 Bahnhofplatz 5 2 leere Zimmer billig zu vermiet. Näheres 1 Treppe, 1720 Colliniſtraße 16 Zimmer, 8 Küche, Bad und Zubehör ſoſort oder ſpäter zu vermieten. 37510 Colliniſtr. 24 2. Stock, ſchöne 3 Zimmerwoh⸗ nung mit Badezim. u. Zubehör per 1. Juli od. ſpäter zu bermſet. Näheres W 6, 30 part. 37890 Dammſtr. 6, ſof. ſchöne Balkon⸗ wohng., 1 Tr.., Saal u. 8 Zim., nebſt Zubeh., Preis M. 1400.—. Garten b. Haus. Näh. part. 1u18 Elilabelhäraße 7. 5. Stock, eine ſchöne 4⸗Zimmer⸗ Wohnung billig zu vermieten. Näb. Kolonialwarenladen oder bei Eyer, Kepplerſtr. 162. 37878 Lameyſtr. 19 3 Zimmer u. füche per 1. Jult zu vermieten. 37385 Näheres 1 Treppe links. Nheinhänſerſt.).Ste Gabelsbergersff. 5 Bad u. Balkon in neuerbautem Hauſe, vis--vis freier Platz mit Bäumen per 1. Juli zu vm. 102nt u wemieten. 1 I. S,. Tr.5 Im Herſchel'ſchen Hauſe hochherrſchaftliche Wohnung, 9 Jimmer n. Zubehör per 1. Juli zu vermieten. äheres B 1, 4, Laden. B 5 3 Seitenban, 3. Stock 5 1 Zimmer und Küche zu verm. Näheres 1. St. 1369 C 1. I Bel-Etage. 6 große Zimmer, auß für Bureau und Geſchäftsräume ſehr geeignet, per ſofort oder ſpäter zu vermieten. Näheres daſelbſt im Eckladen. 33769 CI, 13 9 iſt der 3. Stock, 7 Zimmer, gr. Badezimmer und allem Zubehör, neu hergerichtet, alsbald oder 1. Juli billig zu verm. 35085 Näheres O 5, 2, 8. Stock. 5 Zimmer u. Zubehör p. 1. Jult zu vermieten. 37399 „Näheres Lichtenberger, Friedrichsplatz 19. 5) 2 große Zimmer, 65 12 auch als Bureau zu vermieten. Näh. parterre. 37132 K 9 18 part, 2 niöbl. Zim. 25 zu 18 M. u. 25 P. zu vermieten. 1502 1 4 6 parterre, 3 9 Zimmer, Küche m. Thoreinfahrt per 1. Anguſt zu verm. 141⁴4 MWTI, 3. St., ſchöne 7 Zimmer⸗Woh⸗ nung mit reichl. Zubehör per 1 Juli od. ſpät. zu verm. 35882 Näh. P 2, 6, alte Pfalz, Laden. Möbl. Zimmer. 112 4 2 Tr., einfach möbl. Zim. zu vm. 1732 part., gut möbl. Zim. an ſoliden Herrn zu 171 vermieten. Bismarckplatz 13, 1 Tr. gut möbl. Zim. ſof. zu verm. —2 R 75 35 Schlafſecbene an auf 1. Jull zu vermieten. 1888 Licst und Toge 0 4 15 Schöne 4 Zimmer⸗ 45 19 Wohnung per I. Auguſt a. e. an ruhige Leute zu verm. Näheres 4. Stock. 37556 905 1 4 oder 5 Zim.⸗Woh⸗ 51 nung per 1. Juli zu verm. Näh. 1 Tr. r. 1532 U 1 23 3. Stock, Vorderh., „ ſchöne Wohnung, nach dem Friedrichsſchulpl. gel., 3 Zimmer, Manſarde, Küche ꝛc. an Familie zu verm. 37377 Beſſeres Privat⸗Koſthaus PE, 19 .Treppen) 405 Diuers zu 60, 70 und 90 9. Abendplatten zu 80 Pfg. im Abonnement. Kräftige Speiſen. Anerkannt vorzügl. Zubereitung⸗ Reichliche Portionen. Abendtiſch täglich, auch Sonn⸗ tags von—9 Uhr. —— 1J Seenenenk: 50 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. Diurch die Poſt bezogen incl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. — d en Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Die Kolonel⸗Zeile Auswärtige Inſerate 25 Die Reklame⸗Zeile Inſevates 20 Pfg. E 60„ Expedition Nr. 218. Nr. 100. SHandelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt. 8, Bd. IV,.-Z. 44, Firma „Vereinigte Spediteure und Schiffer Rheinſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim wurde heute eingetragen: Nach dem Beſchluſſe der Geſellſchafterverſammlung vom 28. April 1906 ſoll das Stammkapital um 72 900 Mark erhöht⸗ werden. Die Erhöhung hat ſtattgeſunden, das Stammkapital beträgt jetzt 910 200 Mark. Durch den Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 288. April 1906 wurde 88(entſprechend der Erhöhung des Stamm⸗ 5 fklapftals), ſowie die 88 30 und 34 des Geſellſchaftsvertrags abge⸗ äͤndert. t Die nachgenannten Geſellſchafter bringen in die Geſellſchaft ein und die Geſellſchaft übernimmt in Anrechnung auf die Stamm⸗ 5 einlagen derſelben das Recht zur fteien Benutzung der dieſen Einbringern eigentümlich gehörigen Schiffe nebſt allen dazu 5 gehöeigem Material und Einrichtung, bewertet auf ein Zehntel des Betriebswertes des Schiffes und zwar: I. Carl Dörtelmann in Duisburg, Schiff 7„Carl Heinrich“ Einlagewert 3500 Mk. 2. Heinrich Schöler in Mülheim a. Ruhr, 5 Schiff„Concordia! 7 8600„ 3. Eliſe Kohlbecker Witwe, Neuntirchen, 5 Schiff„Dr. Falt“ 3500„ ˖ 4. Natharina Bär Witwe geb. Mebger, ‚ Rheindürkheim, Schiff„Eliſe“ 9000„ 5. Gerhard Backhaus, Kaufmann, Mei⸗ derich, Schiff„Stadt Meiderich II.“ 5 5900„ 6. Theodor Holthuiſen Witwe, Johanna geb. Nyſſing, Rees, Schiff„Themis“ 55 3600„ 7. Peter Fendel, Schiff„Rheinſtrom,. 5 5400„ 8. Anton Ring Witwe, Linz a. Nh. Schiff Roma“ 5 5500„ 9. Robert Anton Urniezer, Ruhrort, Schiff„Conſidentiga“. 7 5300„ 10. Anton Kircheſch, Namedy, Schiff „Burg Namedy 1“ 5 8 8 7 4200„ 11. Jakob Fendel, Mainz, Schiff, Zeus⸗ 5600„ 12. Joſef Fink, Mannheim, Schiff„St. Nicolauns 55 2500„ 13. Joſef Zell, Cobern 5 D. M, Schiff 8 „JoſefL„ 4100. 14. Wilhelm Oiſch, Rußrort, Schiff 3„Meeresſtern.———5 4100„ 15. Hermann ODsßtelmann, Kaufmann — Mannheim, Schiff„Anna und Her⸗ mann?! 5 5500„ 16. Peter Zell, Coberu, Schiff„Gerttuda Suſannak- 5 33 3600„ 17. Ferdinand Gläſſer Witwe, Duisburg, Schiff„Martha& Walther“ 2 4000„ Geſamteinlagewert 72 900 Mk. Mannheim, den 19. Juni 1908, Großzh. Amtsgericht I. Bekanntmachung. Einrichtung von Bierpreſſionen betreſfend. Die von der Firma Bernh. veröffentlichte Bekaunt⸗ machung, das vom Großh. Bezirksamt Mannheim vor⸗ geſchriebene Glasröhrchen für ahr Nict ſei ihr durch D. R. G. M. geſchützt, iſt nicht wahr. Nicht das Modell des Herrn Helbing, ſondern das mir mehrfach durch D. N. G. M. geſchützte Kontrollröhrchen iſt vom Bezirksamt vorgeſchrieben und bei dieſer Behörde als Original⸗Modell„Syſtem Obvert“ mit meinem Namen deponiert. Der 18 101 Sachverſtändige für Bierpreſſionen Herr Obert hat an mich folgende Juſchrift gerichtet: „Derrn Theodor Heß Hier.“ „Ich erkläre Ihnen hiermit, daß das mir von Ihnen vor⸗ „gelegte Modell⸗Kontrollröhrchen für Luftleitun den Bezirks⸗ vämtlichen Vorſchriften entſpricht und dieſes Modell meinen „Namen„Syſiem Obert“ trägt. Ich erkläre ſerner, daß 9 Modell der Firma Theodor Heß beim Großh. Bezirks⸗ amt als deponiert 15 2 enne 18. 6. ez. 8„Amtlcher Sal deanpiger für Blerpreſſionen.“ 8837 Bezirksamt vorgeſchrieben, weil es konſtruktiv als das Beſte ſeiner Art anerkaunt iſt.“ Ich mache die Intereſſenten in ihrem eigenſten Inte lſe darauf aufmerkſam, nur das mit meinem Namen verſehene, mir mehrfach geſchützte, vom Großh. Bezirksamt Mann⸗ heim vorgeſchriebene Konwollröhrchen„Syſtem Obert“ zu 5 Mannheim, 18. Juni 1906. eee Mes 2, 17. Neu aunfgestelilt: Einige hübsche eichene Speise- und Wohnzimmer] fesgleichen Herrenzimmer Eine Partie HSelle Schlafzimmer Ebense eine Anzahlschöne eichene Büffets sehr gefällige Formen in einfacherer und reicherer Ausführung. Anerkannt solide Arbeit. 63988 W. Landes Söhne, Möbetfabnik Teleph. 1163 Hannheim 5, 4. Srösstes Etablissement für komplette Wonnungsejntichtungen. Mein Modell eines iſt deshalb vom Großh. adeutſche vor dem Rathaus gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ e 10⁰ eeeee eee (20,000 Stück über je M. 1000.— No, 1 bis 20,000 Tilgung und eee bis 1911 ausgeſchloſſen) Felten und Aktien⸗Geſell zum Handel und zur Notiz an der Berliner Börſe zugelaſſen worden, von denen wir, unter Bezug auf den oben genannten Proſpekt in Köln Donnerſtag, den 21. Juni 1906. Auf Grund des bei 55 Beichnnge Sen erhälllchen Proſpektes ſind nom. M. 51,000,000 Aktien 51,000 Stück über je Mk. 1000.— nom. M. 20,000,000 4 2 oige zu (Nr. 1 bis 51.000) 103% rückzahlbare Teilſchuldverſchreibungen aft in der puilleaume⸗ Lahmener. Mülheim am 10, 0, 0 Aktien und 14 00,00 Obligationen unter den nachſtehenden Bedingungen zur Zeſchnung auflegen: 1. Die Zeichnung ſindet ſtatt am Dienstag, den 26. Juni 1906, in Berlin bei der Bank für Handel und Induſtrie, bei dent A. Schaaffhauſen ſchen Bankverein, bei der Dresvner Bank, bei dem A. Schaaffhaufen' ſchen Bankverein, bei den Herren Deichmann& bei Herrn A. Lev Co,, 95 in Bonn bei dein A. Schaaffhauſen'ſchen Bankverein, Finiale Bonn, in Bremen bei der Breiner Baul, Filiale der Dresdner Bant, bei der Deutſchen Natisnalbank Kom.⸗Geſ. auf Aet., in Breslau bei der Breslauer Disconto⸗Bank, in Koblenz bel der Mittelrheiniſchen Bank, in Krefeld bei dem A. Schaaffhauſen' ſchen Vankverein, Filiale Krefeld, in Darmſtadt bei der Bank für Handel und Induſtrie, in Dresden bei der Dresdner Bankt, bei Herrn Philipp Elimeyer, in Duisburg bei dem A. Schaaſſhaufen'ſchen Bankverein, Filiale Duisburg, bei der Mittelrheiniſchen Bank, in Düſſeldorf bei dem 2l. Schaaffhauſen'ſchen Bankverein, in Eſſen a. d. Ruhr bei der Rheiniſchen Bank, in Frankfurt a. M. bei der Dresdner Bank in Frankfurt a. M bei der Filiale der Bank für Handel und Induſtrie, in Halle a. S. bei der Vank für Handel und Induſtrie, Filiale Halle, in Hamburg, bei der Filiale der Dresduer Bank in Hamburg, in Hannover 55 der Bauk für Handel und Induſtrie, Filiale Hannober, bei der Filiale der Dresdner Bank in Hannover, in Leipzig bei der Bank für Handel und Induſtrie, Depoſitenkaſſe Leigzig, in Mannheim bei der Filiale der Dresdner Bank in Maunheim, bei dem Bankhauſe Wingenroth, Soherr& Co., in München 185 115 Bayeriſchen Bauk für Handel und Induſtrie, bei der Filiale der Dresdner Bank in München, in Nürnberg 5 der Bayeriſchen Bank für Handel und Induſtrie, Zweigniederlaſſung Nürnberg. in Poſen während der bei jeder Stelle üblichen eeee ee woſelbſt Aumeldeformulare erhältlich ſind. Früherer Schluß der Zeichnung iſt dem eueen bei der Filiale der Dresdner Bank in Nürnberg, bei der Oſtbank für Handel und Gewerbe, in Straßburg i, E. bei der Bank für Handel und Induſtrie, Filiale Straßburg, in bei der Württembergiſchen Bankanſtalt, vormals& Co., bei der Württembergiſchen Hofbank, bei der Württembergiſchen Landesbank der Zeichnungsſelle vorbehalten. 2. Der Fechnungepeis beträgt für die Aktien 185% zuzüglich 40% Stückzinſen vom 1. Januat 1906, für die Obligationen Abril 1906 bis zum Abnaĩmetage. Stückhinſen von Zeichnern zur Hälſte zur Laſt. Der Sctipitg engeſtver fällt den 3. Bei der Zeichnung iſt auf Verlangen der Zeichnungsſſelle eine Kaution von 5% des gezeichneten Betrages in bar oder börſengängigen, von ber betreffenden Stelle für zuläſſig erachteten Wertpapieren zu hinterlegen. 4. Die Zutellung, welche ſobald als möglich nach Schluß der Zeichnung durch ſchriftliche Benachrichtigung der Zeichner erfolgt, unterliegt dem Ermeſſen jeder einzeinen Zeichyungsſtelle. 5. Die zugeteilten Stücke(Juterimsſcheine oder deſinitive Stücke) ſind gegen Zahlung des ſes bei derfenigen Stelle, bei der die Aumeldung erlo iſt, in der Zeit vom 5. bis 15. Juli 1906 abzunehmen. Berlin Köln „im Juni 1906. Bank für Handel und Induſtrie. A. Schaaffhauſen'ſcher Bauherd. Deichmann& Co. Dresdner Bank. A. 116. Jahrgang. U erle Rhein 100¼% zuzüglich 4% Lebh. Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter B, Band I,.⸗Z. 44, Firma„Süd⸗ Kabelwerke .-⸗G.“ in Mannheim wurde heute eingetragen. Durch den Beſchluß des Auf⸗ ſichtsrates vom 29. Mai 1906 wurde die Faſſung des Be⸗ ſchluſſes der Generalverſamm⸗ lung vom 2. Juli 1902 dahin richtig geſtellt, daß es bei der in der Generalverſammlung vom 2. Juli 1902 beſchloſſenen Ab⸗3 änderung des Geſellſchaftsver⸗ trags ſtatt„8 7 erhält folgende Faſſung“ heißen muß: „8 erhält folgenden Zuſatz“. Mannheim, 19. Juni 1908. SGe. Amtsgericht I. Zwaugs⸗Verfteigerung. Freitag, den 22. Juni 1906, vormittags 10 Uhr, werde ich in Käferthal wege öffentlich verſteigern: Möbel und verſchiedene 55 andere Gegenſtände. Mannheim, 21. Juni 1906. Götz, 37601 Gerichts vollzteher. TFadung. Chriſtian Heinrich Trumpp, Naten am 183. Mai 1874 zu eibenſtadt, Bäcker, zuletzt wohn⸗ haft in Mannheim, z. Zt. unbe⸗ kannt wo, wird beſchuldigt, daß er als beurlaubler Reſerviſt ohne Erlaubuis ausgewandert iſt. gegen 8 360 Ziff.3 R. Str. G. Derſelhe wird auf des Großh. Amtsgerichts, Abt. 9 hierſelbſt auf: Mittwoch, den 1. Aug. 1906, vormittags 3 Uhr, vor das Gr. Schöffengericht hier, ur Hauptverhandlung geladen. Bel unentſchuldigtem Aus⸗ bleſben wird derſelbe auf Grund der nach 8 472, Abſ. 2 und 3 Str.-P. 9 von dem Bezirks⸗ kommando Mannheim ſtellten Erklärung vom 28. 1906, verurteilt werden. Mannheim, den 12. Juni 1908. Des Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 9. Grabentein. 8310 Gefen u. Merde. tte Defen, Herde und altes Eiſen werden in 19 angenommen. Sommer, 1 75 15 Feilnn kine Brille im Luiſenparxk. ggegen S Belohnung P 7. 13a. Shbenenr Talheliſche 5 Bürderbef— Nedateart In Damen Wer tauſcht Laöung. Nr II. 29688. Der am 18. Jan. uar 1878 zu Gölzyauſen(Baden) geborene ledige Schloſſer Karl Bippes zuletzt wohnhalt in Maunheim, z. Zi. unbekannt wo, wird beſ huldigt, daß er 48 beurlaubter Reſerpiſt ohne Er laubnis ausgewandert iſt. 1 gegen 8 360 Ziff. 3.⸗Str.⸗G. B. Derſelbe wird auf Anorduung des Großh. Amtsgerichts Abt. 15 hierſelbſt auf: Montag, den 25 Juli 1906, vormittags 3½ Uhr vor das Gr. Seeee St. 1 55 zur Hauptverhandlung ge⸗ aden. Bei unentſchuldigtem Aus- bleiben wird derſelbe auf Grund der nachs 472 Abſ. 2 u. 3 Str.⸗P.⸗ Ord. von dem Bezirkskommando [Mannheim ausgeſtellten Er⸗ klärungen vom 28. März 1906 verurteilt werden. 8311 Mannheim, 11. Juni 1908. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts 15. Grabenſtern. erlernen bei billigier Berechnung. Näheres Riedfeld⸗ ſtraße 3, 2. Stock rechts. 37512 Jemcdt italieniſche Stun den gegen eng⸗ liſche? Onterten unter Nr. 375⁴ 5 zureichen. können das Friſteren ſte Vergebunz von Bauarbeilen. Die für das Großh. Schloß hier genehmigten Bauunterhal⸗ tungsarbeiten für die Jahre 1908/7 ſollen im Submiſſions⸗ weg vergeben werden und zwar: Maurerarbeiten mit ca. 3200 M. Zim erarbeiten 800„ Schieferdeckerarbeiten 1800„ Glaſerarveiten 300„ Schreinerarbelten 200„ Schloſſerarbeiten 250„ Tüncherarbeiten 650„ Tapezierarbeiten 350„ Junſtallationsarbeiten 130„ Die Uebernahmsbedingungen liegen während der üblichen Dienſtſtunden im Bureau der Unterfertigten Stelle(Schloß l. Flügel, III Stock) zur Einſicht auf, woſelbſt auch die Augebots⸗ formulare gegen Erſtattung der Herſtellungskoſten erhältlich ſind. Die Angebote find verſchloſſen und mit eutſprechender Auſſchtiſt Eh verſehen bis ſpäteſtens Mon⸗ tag, den 2. Juli d. Js. ein⸗ Die Eröffnung der einge⸗ laufenen Angebote findet an dleſem Tag vormittags Ii Uhr tt. 64961 Maunnheim, 20. Juni 1908. Großh Bezirksbauinſpektion. ..... ppßßp ñ ̃ Jalgerifih Freitag, den 22. Juni 1906 nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokale, 2 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Gerüſtholz, 1 Naih, maſchine, Möbel aller Ar! und Sonſtiges. 5 Mannheim, 21. Juni 19 grug, 8 37603 Gerichtsvollzieher. Streng reell! Ein techniſch gebildeter Herr, katholiſch, Ende der L0er Jahre, ſichere Exiſtenz, wün 1297 mit einem beſſeren Fräulein mit kleinem Ber⸗ gen zu werden, 5 Offerten mit Photo⸗ graphie befördert unter Nr. 17 die Expedition ds. Blattes. ätiger Teilhaber für gut eflührtes en gros-Geſch hleſt ſigen Platze zur weitt dehnung geſucht. Gefl. Offerten unter N an die Expedition dſs, Blts. Ffermischtes Sonntag im Friedrichsvark, abends im Reſtaurant, Her⸗ ren-Regenschirm ſtehen geblieben. Abzug. gegen Be⸗ III 37899 kohng. in L. 2. „A0h. III Maſchinen⸗Striklerei. Strümpfe werden auch angeſtrickt, pror billigſt bei KElise Jäg enring 84, 5. an bir Caprbltten, 6s. Bl. 8. Selte. Markt⸗Ordnung ** Gemeinde Schriesheim. Mit Zuſtimmung des Bollziehbarkeitserklärung des Großh. Herrn zommiſſärs in Mannheim vom 22. Maf 1906 wir mit für den Obſtmarkt in Schriesheim folgende Markt⸗Ordnung 8. 1. erlaſſen: Der Markt findet v Kirſchen an bis zum 1. O jedem Werktage an der neuen Anlage ſtatt. Derſelbe wird von der Zeit der Kirſchenreife an bi zur Zeit der Pflaumen⸗, Birnen⸗, Zwetſchgen⸗ und Aepfel reife bon—11 Uhr vormittags und von der Pflaumen ete mittags abgehalten. Außerdem finden Märkte ſtatt: a) während der Kirſchenreife an jedem nachmittags von—8 Uhr und an Sonn⸗ und FJeſttagen jeweils von 79 Uhr vormittags und von—7 Uhr nachmittags; b) während der Pflaumen⸗, Birnen⸗, Zwetſchgen⸗ und Aepfelreife an jedem Werktage von—7 Uhr nachmittags; e) vom 1. September ab nur Werktags von—11 Uhr vormittags. 8 25 Gegenſtände des Marktverkehrs ſind alle Erzeugniſſe des Obſkbaues. 8 Es darf nur unverdorbenes und reifes Obſt zu Markt gebracht werden. Alles auf den Markt zum Verkauf gebrachte Obſt muß, wenn ſolches nicht korb⸗ oder wagenweiſe verkauft tpiud, nach der deutſchen Gewichtsordnung berkauft wer⸗ den. Obſt, welches nach einem angegebenen Gewichte auf Treu und Glauben verkauft wird, muß das angegebene Gewicht haben. § 4. Alles aufs Gewicht verkaufte Obſt muß an Ort und Stelle durch den hieſigen Wagmeiſter verwogen werden, wofür bei kleinen Laſten, welche auf der Dezimalwage verwogen werden, eine Waggebühr von 10 Pfg. pro Item (d. h. ſo oft die Wage neu belaſtet wird, ohne Rückſicht auf die Zahl der Körbe uſw.) von dem Käufer zu ent⸗ richten iſt. Für Verwiegungen auf der Fuhrwerkswage gelten die beſtehenden Beſtimmungen. . Eine Gebühr für Ueberlaſſung des Platzes wird nicht erhoben. § 6. Der Verkauf von Obſt oder deſſen Verwiegung in⸗ Rerhalb der hieſigen Gemarkung auf einer anderen als der dafür bezeichneten Stelle iſt innerhalb ſämtlicher in 1 beſtimmten Zeiten bei Strafe verboten. 8 7 Uebertretungen werden gemäߧs 70 und 149 Ziffer 6 der Gewerbeordnung,§ 113 der Vollzugsver⸗ urdnung zur Gewerbeordnung und§ 130 lit. d des Geſetzes bom 3. März 1879, die Einführung der Reichs⸗ juſtiggeſetze im Großherzogtum Baden betreffend, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark und im Unvermögensfalle mit Haftſtrafe bis zu 8 Tagen geahndet. Schriesheim, den 29. Mai 1906. Das Bürgermeiſteramt: N. Urban. Vorſtehender Marktordnung hat der Gemeinderat in der heutigen Sitzung die Genehmigung erteilt. Schriesheim, den 29. Mai 1906. Der Gemeinderat: N. Ur ban G. Forſchner Gg. Riehl Joh. Bau mann J. Phil. Hübſch K. L. A. Hartmann P. Rufer PHh. L. Hartmann Breym. Vorſtehende Marktordnung wurde durch Anſchlag an der Berkündigungstafel, durch mehrmaliges Ausſchellen dahier und durch Einrücken in verſchiedene Zeitungen Hfentlich bekannt gemacht. Schriesheim, den 6. Juni 1906. Bürgermeiſteramt: 5 N. U1 rban. 8835 23, Zaln. Alelier Hunstl. Zahn-Ersat. Hſomben. Zahn-Operationen Heidelber gersbrasge. Gemeinderats Schriesheim und Landes⸗ hier⸗ on der Zeit der erſten reifen ktober je nach Erfordernis an Reife an bis zum 1. September von—11 Uhr vor⸗ Werktag A, 1 I1. Nee. Grösstes Lager in: Fertigen Blousen. Spezialität: Wiener Facons Waschblousen in weiss, écru Linon, Batist, Leinen und diversen anderen Farben. Zephierblousen in vielen Dessins und Preislagen. Wollmousselineblousen i eperten Tupfen u Fompadeurmustern Pongeblousen in weiss, hellblau, schwarz eto. Seidenblousen in Taffetes, Louisine, Messaline eto,, in uni u. neuen klein-karrierten Dessins u. Streifen. in Tennis, Toile, Tuch eto, für die Reisesaison Wollene Slousen geenet e OCostumeröcke in Alpacca, Oheviots, engl. Geweben, Leinen, Piqué eto. in den neuesten Fagons. Sämtliche Blousen u. Röcke werden in unserem eigenen 60142 Atelier abgeändert I iſt jeder Teint mit Hautunreinig⸗ keiten und Hautausſchlägen, wie Miteſſer, Finnen, Blütchen, Haut röte, Geſichtspickel ꝛc. Alles dies beſeitigt die echte Steckenpferd⸗ — 1 Teerſchwefel⸗Seife v. Bergmann KCo., Radebeul mit Schutzmarke: Steckenpferd. 4 St. 50 Pf. bei: 22201 M. Oettinger Nchf., F2, 2, Marktſtr. Germania⸗Drogerie, F 1, 8 und Telsphon 348ʃ. Flora⸗Drogerie, Mittelſtraße 59. 7CCCCC Adler⸗Drogerie, Mittelſir. 24. Feuer-, sturz- und einbruchsichere Lassenschränke mit und ohne Doppelstahlpanzer in allen Preislagen und Grössen ab Lager Zu verkaufen. 389 Feinste Referenzen! Gebr. Schränke werden in Zahlung genommen. W. Corell — — AE J. Brunn, Hoflieſerant, Q 1, 10. Theodor v. Eichſtedt, N 4, 12. Adolf Möllert, H 4, 31. Carl Ulrich Nuoff, D 3, 1. Fritz Dreiß, Katharinenſtr. 39. Heinr. Merckle, Gontardpplatz 2. Mohren⸗Apotheke, O 3, 5. Stern⸗Apotheke, TJ 3, 1. Engel⸗Apotheke, Meckarvorſtadt. Neckar⸗Apotheke, Langſir. 41. Luiſen⸗Apotheke, G. 8, 4. Adler⸗Apotheke, H 7, 1. Waldhof⸗Apotheke, Waldhof. Pelikan⸗Apotheke, Q 1, 3. Neckarau: Storchen⸗Apotheke. Seckenheim: in der Apotheke. eteke, J 2,! Spezialgeschäft für Braut- u. Kinder-Ausstattungen. Migęeme Amfertigumg. Beste Qualitäten. Billigste Preise. Beste hiesige und auswärtige Empfehlungen. 64581 — A. Jander 1 2, 14 Planken 2, 14 gegenüber der Hauptpgſt. erstklassige Qualitätsmarken mit reeller Garantie sow⁵ie sämtliche Zubehörteile empfiehlt Martin Deceker is--iis PHReater A 3, 4 Telephon 1298 58966 3 4 AA 22 Hand⸗Druckereien Eigene Reparaturwerkstätt e. 2 3. Selbſtdrucken v. 146 Schaufenſt.⸗Auszeichnungen. N. 4— Franzöſiſche Haarfarbe Greiſe und rote Haare ſo⸗ ſort braun und ſchwarz unver⸗ gänglich ächt zu färben, wird Jedermann erſucht, dieſes neue gifti- u. bleifreie Haarfärbemittel in Auwendung zu bringen, da einmaliges Färben die Haare für immer echt färbt, a Carton 25 9 35827 Kedicinal-Drog. Z. oten Kreuz Th. von Eichſtedt, N A, 12 Ferner zu haben bei: H. Urbach, Friſeur, Planken, Ds,8. Friedr. Häſſig, Friſeur, N 3, 13b. Alleinverkauf: I. Cronberger, S 64160 n D. R. P. 13757. Werenleidende, Plularme, Tellli 95 teinken mit gutem Erfolg die ärztlich empfohlenen 555 P. R. F.— ohne Lülfuge 7 kaufen Sie nach Gewicht am Wäre Ihnen bekannt billignen be: 145 2 wieviele Mütter das Lob ſingen O. Fasenmeyer von 164889 8, Breitestrasse. Timpes Kindernahrung hätten Sie läugſt durch einen Ver⸗ chält eine iſuch ſich überzeugt, daß Ihr eind ende eneen ernate(eaſalch be ge d r grae Miichzuſaz im Sommer unent — 2 Ilbehrlich. Pakete à 80 u. 150 Pfg. Proſpekte gratis bei Schwan⸗, Adler- und Mohren⸗Apotheke, Carl Mäder, Ludwig& Schütt⸗ gligt, 15 Gichtleidende elc. Krankenweine„enibus“ (harke geſetzlich geſchüttzt. 1890 Erhältlich: In den Apotheken und Drogerien. Pianino Mächsie Wohfta 2. Hauptz. M. 5000 41000—2000 15 11 85 I. Haupig. M. 15,00 0 25 9 f0 cen. 90 380 26b. 0 900 3 1 10 Mäk 5 2 L08IM. Ui 5 57 8 AOmar Gene 5 J. Stürmer, Strassb Maunheim, 21. Junt 0 7, 28 pari. Kein Laden, daher diskret und billig. le Maaracheiten f ür Damen unter Garantie für Natur⸗ treue. Neuheit: Reſotm⸗Haatunterlage mit und ohue Scheitel. Beſter Erſatz bei dünnem oder kurzem Haar. Rat und Hilfe bei allen die Friſur u. das Haar betr. Fragen in und außer dem Hauſe. Spezialität: = Sopfarbeiten. . Mannhelmer Haararb.-Spezial-Beschäft Hermann Schmidt, Damenfriſeur, Perrückenmacher. 7, 28, part. Tel. 2810. —————— An- und Ferkauf Tauden aller Art, Tausch Specialität: gereiste Brieftauben. 35574 Saufgefäsge für Taubenu. Hühner, Geflügelpillen, Ossapennin, Taubennester, Taubenfutter, Diph- teritispinselung, Augenwasser Flügellahmepinselung. 21 St. F. Mitteldorf, + 2, 16. leine usdlch st erschienen. HMn n 0 25 Abzahl. Demmer,S bafen.Mbeinbr.. de. DroenDandlung — ee 2 5775ßßßͤͤl:ikꝛſn 8 91 re er eeeeeeeenn