4* (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Wfeunia monchlich. Bfindetſohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ferate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. E 6, 2. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöoͤchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme ſür das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Eigene Redalitions⸗ Uureadus: (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim““ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 E 6, 2. Auswartige Inſerate;; 2 Redaktton 1 3877 85 e„ Berlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. Expedition“ 218 Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. Montag, 25. Juni 1906.(Abendblatt.) bonnements Einladung Inkereſant und vielſeilig iſt der Inhalt des zeneralanzeiger. (aunheimer(ö Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsrute. Norreſpondenten an allen wichtigen Plätzen Deutſchlands und des Auslandes. Ausgedehmter Nachrichten⸗ u. Depeſchendienſt. Sorgfältig redigierter Handelsteil. Wöchentlich erſcheinende Handels⸗ und Induſtrie⸗Beilage in der hochintereſſante, fachliche, populär gehaltene, von Autoritäten verfaßte Artikel veröffentlicht werden. Eingehendſte und aufmerkſamſte Bericht⸗Erſtattung über alle lokalen Vorgänge in Stadt und Land. Mlereſant gepaltene Thetler⸗ und Konzetk⸗Verichte. Ausgewähltes Feuilleton. Wöchentlich erſcheinende, reich ausgeſtattete Anterhaltungs⸗Beilage. Roise-, Bäder- und Tourssten-Zeitung. Weiteſte Berbreitung in Stadt und Land. Wirkſamſtes Inſerkions⸗Ougan. Gingetragen in der Reichspoſtliſte unter No. 2821. Preis pre Monat nur 70 Pfg. ausſchl. Bringerlohn. 5 Die Reform des Börſengeſetzes in Denutſchland. 1. Eines von den vielen noch rückſtändigen Geſetzen, die drin⸗ gend der Erledigung harren, iſt die Reform des Bö rſen⸗ geſetzes. Eine Flut fachmänniſcher Literatur exiſtiert bereits über dieſe Frage. Lebhaft wird darin über das Für und Gegen Siee—4—j— dieſer Notwendigkeit geſtritten. Eine verdienſtvolle Abhandlung, die in objektioſter Weiſe dieſe Materie behandelt, iſt vor einigen Monaten von Profeſſor Dr. Otto Warſchauer in den Con⸗ radſchen Jahrbüchern für Nationalökonomie und Statiſtik er⸗ ſchienen. Es ſei verſucht, die Grundzüge dieſer verdienſtvollen Darlegung hier wiederzugeben. Das Börſengeſetz vom 22. Juni 1896 umfaßt eine Reihe won Beſtimmungen, deren Berechtigung und Noſwendigkeit er⸗ wieſen iſt. Die Einrichtung eines Ehrengerichtes, die Maßnahmen gegen die Verleitung zum Börſenſpiel, der Ausbau der Proſpekt⸗ theorie, d. h. des Zulaſſungsverfahrens der Wertpapiere zum Börſenhandel, die Beſtimmungen über die Feſtſtellung der Bör⸗ ſenpreiſe, ſowie über das Kommiſſionsgeſchäft und alle jene Abſchnitte, welche ſich an die jahrzehntelange Praxis der deutſchen Börſen anſchließen, haben ſich durchaus bewährt. Das Börſen⸗ geſetz hat aber auch vielfache Klagen hervorgerufen, die in erſter Linie die Beſeitigung des Terminhandelsverbots in Produkten und Induſtriepapieren, die Organiſation und Wirkung des Bör⸗ ſenregiſters und eine Reihe allgemeiner Mißſtände betreffen. Der börſenmäßige Terminhandel in Getreide⸗ und⸗Mühlen⸗ fabrikaten iſt in gewiſſer Beziehung exiſtenzberechtigt und un⸗ entbehrlich, aber er iſt andererſeits auch von bedenklichen, nament⸗ lich den Getreidehandel betreffenden Mißſtänden begleitet. Das Ideal für den Geſchäftsverkehr in Lebensunterhalkungsmitteln, gleichviel welcher Art, wäre eine annähernde, nur durch die Ver⸗ ſchiedenheit der Ernten bedingte Gleichmäßigkeit der Preiſe. Dieſes Ideal iſt ſelbſtwerſtändlich nie voll zu erreichen. Was unter allen Umſtänden vermieden werden ſollte, iſt der unbedingte Einfluß der Spekulation, und hierfür dient leider der Termin⸗ handel. Er verhindert keilweiſe die natürliche Begleichung von Angebot und Nachfrage und führt die Regulierung der Preiſe auf Maßnahmen zurück, die im direkteſten Zuſammenhange mit den Erwerbsleidenſchaften und der Spielwut einzelner ſtehen. Derartige Mißſtände ſind wohl geeignet, die Intereſſen nicht nur der Landwirtſchaft, ſondern auch die Konſumenten zu ſchädigen. Für den Terminhandel in Produkten und bei einem etwaigen Verbote desſelben iſt demgemäß das ſchwierige Problem des eigentlichen Urſprungs eines Zeitgeſchäftes zu löſen, d. h. es iſt genau zu erkennen, ob dasſelbe einem tatſächlichen Bedarf des Wirlſchaftsbetriebes entſpringt oder als ein Akt gewinnſüchtiger, die allgemeinen Wohlfahrtsintereſſen häufig ſchädigende Speku⸗ lation zu bezeichnen iſt. Dieſe Scheidung ſyſtematiſch vorzu⸗ nehmen, iſt Aufgabe der Geſetzgebung, und je hiernach iſt die Zuläſſigkeit des Zeitgeſchäftes in Betracht zu ziehen. Das Verbot des Terminhandels in Induſtriepapieren iſt gegen den eigentlichen Willen der Reichsregierung auf Veran⸗ laſſung der Agrarintereſſenten im Reichstag zur Annahme gelangt, und es kann nicht in Abrede geſtellt werden, daß auch jene Art des Terminhandels ſich mit mannigfachen Mißſtänden berknüpft. Er iſt häufig nichts anderes als das Produkt eines Spekulationsbetriebes, welcher der beruflichen Begründung ent⸗ behrt. Andererſeits ſcheidet er ſich vorteilhaft von dem Termin⸗ handel in Produkten; er übt keinerlei Rüchwirkungen aus, welche die eigentlichen Lebensintereſſen weiterer Kreiſe ſchädigen bönnen, und hat auch zweifelsohne den Vorzug, tatſächlichen Kapitalsanlagen zu dienen. Er kann ferner den internationalen — ů— Geldverkehr fördern und Zahlungsausgleiche herbeiführen, welche den Auslandshandel weſentlich erleichtern. Das Verbot, welches die Geſetzgebung einführte, iſt daher anfechtbar und hat auch bedenkliche Mißſtände geſchaffen, die früher nicht vorhanden waren. Es hat z. B. zu einer Verteuerung des Geldes geführt, die durch die Steigerung der eigentlichen Kaſſengeſchäfte hervor⸗ gerufen wurde, und dieſe Aufhebung erſcheint, zumal die beab⸗ ſichtigte Minderung der Spekulation nicht erreicht iſt, berechtigt. Die Organiſation und Wirkung des Börſenregiſters ver⸗ folgt einen Doppelzweck. Einerſeits ſollte die Scheidung zwiſchen berechtigtem und unberechtigtem Handel zum Ausdruck gebracht, andererſeits im allgemeinen kaufmänniſchen Intereſſe Klarheit und Sicherheit der Rechtsverhältniſſe geſchaffen werden. So, erſchien es möglich, die Bankiers zur Eintragung zu veranlaſſen, gleichzeitig aber die Privatleute durch hohe Regiſtergebühren und die mit der Eintragung zu verknüpfende Kundgebung von der Spekulation abzuſchrecken. Der Geſetzgeber ſetzte voraus, daß alle Perſonen, die eine wirtſchaftlich berechtigte Veranlaſſung für Spekulationsgeſchäfte haben, ſich ohne Bedenken in das Regiſter eintragen laſſen würden, aber dieſe Vorausſetzung hat ſich als eine höchſt trügeriſche erwieſen. Trotz der mangelnden Eintragungen hat ſich Zahl und Umfang der Spekulation nicht nur nicht gemindert, ſondern das einmal vorhandene Regiſter erleichterte auch ihre Abſchlüſſe und trieb ſie in Bahnen ungeahnter Unmoral. Da nach den geſetz⸗ lichen Beſtimmungen der Schuldner, wenn nicht beide Kontra⸗ henten in das Regiſter eingetragen ſind, die Erfüllung ſeiner Verbindlichkeit verweigern kann, wurde der Regiſtereinwand erhoben oder Differenzeinwand geltend gemacht. Mit Recht wurde darauf hingewieſen, daß Männer, die ſonſt niemals unehrenhaft gehandelt hatten oder handeln würden, zur Vermeidung von Ver⸗ luſten die Geltendmachung des vom Geſetze geſtatteten Differenz⸗ oder Regiſtereinwandes mit ihrem Ehrgefühl für durchaus ver⸗ einbar hielten. Durch alle derartigen Verhältniſſe ſind vielfach Schutzmaßregeln zu Gunſten böswilliger Schuldner ermöglicht worden, und das Börſengeſetz hat ſomit nicht, wie bezweckt wor⸗ den war, die allgemeine Moral gefördert. Politische Uebersicht. Maunheim, 25. Juni 1906. Ueber den Arbeitsmarkt im Mai 1906 ſchreibt das amtliche„Reichsarbeitsblatt“: Der günſtige Charakter der Geſamtkonjunktur auf dem deutſchen Arbeits⸗ markt hat auch im Monat Mai eine Veränderung nicht er⸗ fahren. Die Nachfrage nach Arbeitskräften war ſowohl im Gewerbe wie in der Landwirtſchaft, von einzelnen Zweigen und lokalen Umſtänden oder Saiſonverhältniſſen abgeſehen, überaus rege. Die ungewöhnlich ſtarke Streikbewegung der Monate März und April fand im Mai noch ihre Fortſetzung, gegen Schluß des Monats ſchien indeſſen ein gewiſſes Nachlaſſen bemerkbar zu werden. Der Kohlenbergbau war voll beſchäftigt und wurde in ſeinen Arbeitsverhällniſſen nur in einigen Be⸗ zirken durch Wagenmangel beeinträchtigt. In der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie hielt die ungewöhnlich günſtige Konfunktur D Von der Weltausſtellung in Mailand. III. (Verkehrsausſtellung.— Marine.) Wenn ein altes Sprichwort ſich wieder einmal bewährt hat, ſo iſt es ſicher diesmal auf der Mailänder Ausſtellung geweſen. Was lange währt, wird gut. Und ſo kann der Befucher all des Vielen, Allzupielen, das ſich ihm bietet, jetzt auf wohlgepflegten, bon prächtigen Roſen eingefaßten Wegen ruhig von einem Pavillon zum andern wandern, ohne fürchten zu müſſen, bald einer nahen Ambulanz überantwortet zu werden. Selbſt die Hochbahn erfreut ſich eines geregelten Betriebes, die Bewohner des erythräeiſchen Dorfes ſind aus ihrer afrikaniſchen Heimat angelangt und erregen in ihren ſeltſamen Trachten Aufſehen wo ſie ſich zeigen und ein bolkenloſer Himmel beweiſt alltäglich gütige Feſtgeſinnung auch über unſeren Häuptern. Die Simplonbahn iſt nun endlich eröffnet. Ein großer Fremdenſtrom, einſtweilen faſt ausſchließlich Franzoſen, flutet in den engen Straßen der Stadt und draußen in den Hallen und Gängen der Ausſtellung. Die Franzoſen haben ja ein beſonderes wirtſchaftliches In⸗ tereſſe an der Simplonbahn. Drum haben ſie ſich auch mit einem ganz erſtaunlichen Eifer auf eine möglichſt gute Beſchickung dieſer Ausſtellung geworfen, die ganz der Feier des„Sempione“ gilt. Man hat aber der Verkehrsausſtellung bei weitem den größten Platz eingeräumt. An hundert Lokomotiven und Eiſen⸗ hahnwaggons, die faſt dreifache Anzahl von Automobilen und Luxuswagen(dieſe bilden eine Ausſtellung für ſich), ſtehen in ge⸗ käumigen Schuppen beiſammen. Sie erwecken vor allem den ſicher ſehr berechtigten Wunſch, all dieſe Schönheit nicht nur hier auf der Ausſtellung zu ſehen zu bekommen, ſondern da wo man ſich wirklich an ihnen freut, indem man in ihnen heimiſch wird— auf der Reiſe. Das hier iſt eine falſche Anwendung des Syſtems vom nicht gewollten Mantel. Getrennt von den Koloſſen des modernen Weltgetriebes liegt die retroſepktibe Verkehrsausſtellung. Es war! ſehr klug, all dieſe alten Karoſſen und und Poſtkutſchen von anno dazumal herauszuholen aus den Sammlungen und Muſeen, wo ſie ſonſt ihren Staub fangen. Schon kann man ſehen, wie unſere Kleinen vielfragend und vielerſtaunt an Wagen ſtehen, die unſerer Generation ganz vertraut ſind. Wie lange wird es dauern, dann kommt in eine ähnliche Ausſtellung die letzte Droſchke, das letzte Pferd... Seit den Tagen, da Columbus nach Amerika fuhr, iſt es doch ein wenig anders geworden hier unter dem wechſelnden Mond. Wer denkt heute darem, auf goldenem Staatsſchiffe hin⸗ auszufahren vom Dogenpalaſt auf die Lagune, um in feierlichem Aufzuge fremde Fürſten einzuholen! Wir haben den Nizza—Wien⸗ Expreß und der Schlafwagen des Souveräns hält an der„mit Blattpflanzen ſchön geſchmückten Rampe.“ Das Schema ſiegt, und der Dichber zieht ſich trauernd zurück. Es gibt ein reizendes Bild⸗ chen des Altmeiſters Moritz von Schwind„Auf der Hochzeitsreiſe.“ Vielleicht kommt einmal eine Zeit, die auch dies Bild unter den Märchenzyklus vom geſtiefelten Kater einreiht, da ſie eine Ge⸗ ſchwindigkeit unter 100 Kilometer pro Stunde nicht begreift. Solche Karoſſen wie auf Schwinds Bilde ſind hier mehrfach zu ſehen. Bis zum fünfzehnten Jahrhundert kann man ihre Entwicklung ver⸗ folgen. Da iſt die Hochzeitskutſche der Ginevra Alighieri, der letzten aus Danes Geſchlecht, da ſind die ſchweren Familienkaleſchen, in denen die Grandſeigneurs des 17. Jahrhunderts dahinfuhren. und nicht ſelten mußte ihr Gefährt ihnen als Verteidigung dienen. Erſt in der Mitte des 18. Jahrhunderts, ſehr wahrſcheinlich durch den Enfluß der Engländer, begann der Wagen ein leichteres Ge⸗ wicht und nunmehr auch eine gefällige, zierlichere Form zu er⸗ halten. Die Entwickelung bis zum break und dog⸗cart auf der einen, zur mail⸗coach auf der anderen Seite läßt ſich hier deutlich erkennen. Auch die erſten Velocipede fehlen nicht. Hiſtoriſche und patriotiſche Erinnerungswagen erfreuen ſich einer ganz befonderen Aufmerkſamkeit. Die Leichenwagen Carl Alberts und Vittorio Emanueles ſteht in nächſter Nähe der Hochzeitskutſche, die Umberto und Margherita benutzten. Der Reiſewagen, in welchem Pionono ſich einſt nach Rom begeben hat, hält bei dem koſtbarſten Beſitz des Piſauer Muſeums, dem Wagen Garibaldis, deſſen Seite von Kugeln durchlöchert iſt. Begeiſterungsſelige Italiener ſehen hier die Strahlen einer neuen Freiheit hindurchſchimmern. Unſer moderner Geiſt gewöhnt ſich nicht hieher. Das unüber⸗ brückbare Meer der Vergangenheit trennt uns„von den Gelieb⸗ ten.“ Und bei der Muſterung der vielen verſchiedenartigen Eiſen⸗ bahnwagen überkommt uns der angenehme Schauer des Luxus unſerer auf das zwanzigſte Jahrhundert geſtimmten Kultur. Kultur? Lieber Ziviliſation. Dieſe Ziviliſation beſchert dem Reiſenden der Jetztzeit die angenehme Ausſicht, in kurzer Zeit von Großſtadt zu Großſtadt zu fliegen ohne die Annehmlichkeiten ſeines Gewohnheitsdaſeins aufgeben zu müſſen. Gigantiſche Koloſſe von Lokomotiven ziehen rieſenlange Wagen, deren weiches Fahren durch ſorgfältige Federung verbürgt iſt. Die Ausſtattung im Innern wechſelt. Die Schweizer Privatgeſellſchaften haben je einen ganzen Zug mit dieſen Klaſſen bis zum Packwagen hierher fahren laſſen, die mächtigen Lokomotiven der Winterthurer Fabrik ſtehen davor. An den Wänden des langen Saales hängen Skizzen und Pläne für all die vielen Neubauten, welche durch die Simplonbahn bedingt wurden, die neuen prächtigen Bahnhöfe in Brieg und Montreux. Dazwiſchen befinden ſich Photographien und Abbildungen der ſport⸗ lichen Tätigkeit in der Schweiz, Ski und Rodel, ſoweit dieſe mit der Bahn zuſammenhängt. Da ſind Bilder der Bahn nach Les Avants, Profile der Brünigbahn, der Berner Oberlandbahn, welche ferner einen reizenden Reſtaurationswagen geſchickt hat. Das rieſige neue Palaſthotel in Montreux, eines der größten der Welt, macht Reklame durch ſeine breit ausgeführten Grundriſſe. Man muß es den Schweizern laſſen, ſie haben es verſtanden, zu den ſchweren Maſſen„rollenden Materials“ für das Auge ein gutes Gegengewicht zu finden. Das Wandern durch all die vielen Wagen der anderen Staaten und Geſellſchaften, ſo liebenswürdig es auch geſtattet wird, ermüdet ſehr. Jedenfalls daef man behaupten, daß unſer deutſcher -Zug⸗Wagen bei weitem an der erſten Stelle zu nennen iſt, was Bequemlichkeit und Sicherheit betrifft. Die Möglichkeit aus den ſchönen Glasfenſtern der Wagen der Paris⸗Lyon⸗Mediterranee⸗ 2. Selte. General⸗Anzeiger. Mannheim, 25. Juni. der letzten Zeit auch im Mai an. Die geſamten Arbeitsver⸗ hältniſſe in dieſer Induftrie ſtanden indeſſen in dieſem Monat unter dem Einffuß der Formerbewegung und der in ihrem Ge⸗ folge eingetretenen Ausſtände, wenn auch eine beabſichtigte Generalausſperrung unterblieb. In den übrigen Hauptzweigen der Großinduſtrie, der Textilinduſtrie, der chemiſchen Induſtrie, der eleltriſchen Induſtrie, war die Arbeitslage ungewöhnlich günſtig, und ebenſo war das Baugewerbe in den meiſten Be⸗ Feirken voll beschäftigt, ſoweit nicht durch Streiks oder Aus⸗ Pperrungen Störungen hervorgerfuen wurden. Im übrigen machten ſich auf dem Arbeitsmarkt die Anſprüche der Land⸗ oiriſchaft für Jwecke der Heuernte wie alljährlich geltend, und kam der Beginn der Neiſe⸗ und Badeſaiſon in verſtärkter Beſchäftigung der Verkehrsanſtalten ſowie in einer Verſchiebung der Arbeitskräfte aus den Großſtädten in die Kurorte in einer Reihe von Gewerkſchaften zum Ausdruck. Der Beſchäftigungs⸗ grad der Krankenkaſſen ſtieg vom 1. Maß zum 1. Juni um 64 862 Perſonen gegenüber 98 027 im Vormonat und gegen 84 532 im entſprechenden Monat des Vorjahrs. Die Berichte der Arbeitsnachweiſe lauten insbeſondere aus Süddeutſchland jüberwiegend günſtig; an einzelnen Stellen, auch in der Reichs⸗ haupkſtadt, wurde der Arbeitsmarkt durch örtliche Verhältniſſe zum Teil in enigegengeſetztem Sinne beeinflußt. Schutz von Haudwerkern und Gewerbetreibenden. Seit Jahr und Tag verfolgt die nationalliberale Parkei weſentlich mit auf die Initiattve des Abgeordneten Baſſer⸗ mann hin Erreichung beſſeren Schutzes der Hand⸗ werker und Gewerbetreibenden bei Forderungen, die ihnen aus der Uebernahme don Arbeiten an Neubauten erwachſen. Wenn über bezügliche geſetzgeberiſche Maßnahmen bisher nur ſchwer eine Einigung ſchon in der Miniſterialinſtanz und erſt recht unter den Parteien in den Parlamenten, vor allem im Reichstage, ſich erzielen ließ, ſo bildet dies keinen Grund, nicht immer von neuem Anzuſetzen, um ein beſtimmtes ſozialpolitiſches Ziel zu erreichen. Wir erinnern dabei an die Kaufmannsgerichte. Immer wieder wurde der Errichtung ſolcher widerſtrebt, bis es endlich gelang, ſte durchzuſetzen. Sie haben ſeit ihrer Einführung reichlichen Segen geſtißtet. Und die im Zuſammenhang mit ihrer Wirk⸗ ſamkeit bereits geſammelten Erfahrungen werden dazu dienen, bei der in abſehbarer Zeit vorzunehmenden Reform der Zivil⸗ prozeßordnung mit richtunggebend zu ſein. So dürfte es auch mit den Erfahrungen gehen, die hinſichtlich der beſſeren Sicherung der Forderungen der Bauhandwerker in Ausſicht ſtehen, ſobald der betreffende Akt der Geſetzgebung zu ſeinem erwünſchten Abſchluß gekommen ſein wird. Mit dem Schutz der Bau⸗ handwerker muß aber ein anderes Ziel ins Auge gefaßt werden, das ziemlich eng mit dem erſteren zuſammenhängt: die Ein⸗ ſchränkung einer ungeſunden Bautetrain⸗Spekulalion. Dort, wo das Reich für gemeinnützige Zwecke Baudarlehen hergegeben hat, iſt zugleich darauf geſehen worden, daß bei Gewährung ſolcher Darlehen nicht etwa der Bauterrain⸗Spekulation Vor⸗ ſchub geleiſtet wurde. 5 Anſere Haudelsbeziehungen zu Spanien. Bereits in acht Tagen läuft die Friſt ab, die Spanien zum Abſchluß eines Handelsvertrages oder Handelsproviſoriums noch übrig bleiben. Wie die Dinge jetzt liegen, ſcheint weder das eine oder das andere Abkommen innerhalb dieſer wenigen Tage noch möglich, trotzdem die ſpaniſche Handelswelt nichts ſehnlicher als geordnetbe Vertragsverhältniſſe herbeiwünſcht. Die Schwierig⸗ keiten liegen aber bei der ſpaniſchen Regierung, deren unſichere Stellung im Lande in jedem entſcheidenden Schritt auch auf handelspolitiſchem Mege ſich als hinderlich erweiſt. Am nächſten 1. Juli kann der Staatsſekretär des Reichs⸗ amts des Innern, Graf Poſadowskhy, auf eine neunjährige Witigteit in dieſem Amt zutrückſehen. Es dürfte ihm aber ſchwer falben, ſich aller jener ſpaniſchen Miniſterien zu erinnern, die während dieſer verhältnismäßig kurzen Zeit„am Ruder“ ſtanden; vom den etwa 80 verſchiedenen ſpaniſchen Regierungen, d. h. Miniſterien, tat gewöhnlich das eine immer das Entgegen⸗ geſetzte ſeines Vorgängers. Daß ſolche Zuſtände in einem„par⸗ lamentariſch“ regierten Staate Handelsabſchlüſſe mit anderen Ländern nicht erleichtern, liegt auf der Hand. Spanien wird die Folgen davon in allernächſter Zeit, wenn Deutſchland den autonomen Tarif ihm gegenüber aufzuſtellen ſich gezwungen ſteht, fühlbar zu tragen haben. Deutsches Reich. * Berlin, 24. Juni.(Der Kaiſet) ſoll nach der 2Rhein. Weſtf.⸗Ztg.“, um den Reichskanzler mit ſeinem Beſuch in Norderney recht zu überraſchen, dem Fürſten Bülow haben melden laſſen, ſein Vetter Frhr. b. Jeniſch komme don Helgoland herüber. Aus demſelben Grunde habe der„Sleipner“ auch erſt im allerletzten Moment, dicht vor der Landung, die Kaiſerſtandarte gehißt. —(Gegen die Reichstagserſatzwahl in Han⸗ nobver,) bei der der Sozialdemokrat mit der knappen Mehrheit von noch nicht 1500 Stimmen gewählt worden iſt, wollen, wie ſchon gemeldet, die Nationalliberalen nach der„Nationalztg.“ Protkeſt einlegen, weil die Wählerliſten ſo mangelhaft auf⸗ geſtellt worden ſein ſollen, daß in einzelnen Wahllokalen bis über 100 Wähler als nicht eingetragen zurückgeſchickt werden mußten. In einem einzigen Hauſe ſind z. B. von ſechs Wählern fünf nicht eingetragen geweſen. Selbſt jahrzehntelang anſäſſige Bürger ſind dadurch von der Wahl ausgeſchloſſen worden. Gegen dieſe von der Polizei beſorgte Aufſtellung der Wählerliſten wird außerdem Beſchwerde beim Reichskanzler und beim Miniſter des Innern eingelegt werden. —(Eine Einigung der Liberalen) iſt nun auch in Hamburg erfolgt. Es haben ſich der dortige Liberale Verein und der Verein der freiſinnigen Volkspartei auf ein ge⸗ meinſames Programm für die Hamburgiſche Politik geeinigt, das jede Verkümmerung des Wahlrechtes verwirft und in allen komanunalpolitiſchen Fragen freiheitliche Forderungen aufſtellt. * Dresden, 24. Juni.(Dementi.) Das amtliche „Dwesdener Journal“ bezeichnet die dem König zugeſchriebenen Aeußerungen über das Duell als unwahr. Ausland. * Italien.(Das Befinden des Papſtes.) Ueber den Geſundheitszuſtand des Papſtes werden wieder un⸗ günſtige Nachrichten verbreitet. Es heißt, daß ſich bei Pius X. ein Nierenleiden herausgebildet habe und daß der Leibarzt, Dr. Lapponi, deshalb noch eine mediziniſche Autori⸗ tät zu Rate zu ziehen wünſche. * Spanien.(Der Her zog don Almodovar) iſt, wie bereits gemeldet, geſtorben. Der Herzog wat der geborene Miniſter des Auswärtigen der jetzigen liberalen Partet, obſſchon er anſcheinend noch jung war; man gab ihm nach dem äußern Anſehen nicht mehr als 45 Jahre. Er war zwar Vollblut⸗ Andaluſier, hatte aber lange Zeit in England gelebt und dort ſeine Ergiehung erhalten, ſodaß er das Engliſche wie ſeine Mutterſprache in Wort und Schrift beherrſchte. Auch das Franzöſiſche war ihm ziemlich geläufig. Den Herzogtitel hatte er, wie das in Spanien möglich iſt, durch Verheiratung erworben. Als internationaler Weltmann, den ein reicher Grundbeſitz in der Weingegend von Jerez unabhängig machte, war er, ſo ſchreibt die„Köln. Ztg.“, für das Amt des Miniſters des Auswärkigen, das er dreimal bekleidete, ſehr geeignet. Auf der Konferenz von Algeciras, die er mit großem Geſchick leitete, bekundete er vorzüg⸗ liche Eigenſchaften, die ſeinen raſchen Tod in weiten Kreiſen be⸗ dauern laſfen. Der Majoratsherr. III. Am bpierten Verhandlungstage wurde eine große Zahl Schmuck⸗ gegenſtände auf dem Richtertiſch ausgebreitet. Der Vorſitzende bemerkt, daß eine Anzahl ſehr wertpoller Schmuckgegenſtärꝛde, unter dieſen verſchledene goldene Schnallen, vor Leiſtung des Offen⸗ barungseides im Vermögensverzeichnis nicht angegeben ſeien. Angekl. v. Zander: Die Schnallen müſſe er überſehen haben, diel⸗ leicht haben ſie auch am einem verſteckten Ort gelegen. Es könne doch nicht angenommen werden, daß er Schnallen im Werte von 7 Mark verbergen wollte. Vorſ.: Nun, es ſind Schnallen im Wexte von 114 Mark und darütber dabei. Der Vorſitzende hält Frau b. Zander vor, daß ſie am 7. September 1908 für 268 Mark Briefbogen mit Krone uſw. beſtellt habe. Angekl. b. Zander: Hieraus iſt doch deutlich zu erſehen, daß meine Frau Beſtellungen gemacht hat, die nur eine geiſtes⸗ geſtörte Frau machen kann. Vorſ.: Frau v. Jander, wie kamen Ste dazu, für 258 Mark Briefbogen uſw. zu kaufen, Sie befanden ſich doch damals in einer ſehr bedrängten Lage? Frau vd. Zan⸗ der: Ich twollte doch nicht eine Beſtellung auf 14 Tage hinaus machen, zumal ich doch die Krone auf die Briefbogen drucken ließ. Vorſ.: Sie beſtellten 2000 Briefbogen, twie lange reichten dieſe wohl? Angekl.: Etwa zwei Jahre. Staatsanwalt: Ich will bemerken, daß die Angeklagte drei Tage nach dieſer Beſtellung den Offenbarungseid geleiſtet hat. Vorſ.: Angekl. v. Zander, Sie ſind im Mai 1898 als überzähliger Major und im Oktober desſelben Jahres als Batail⸗ lonskommandeur des Pommerſchen Infanterie⸗Regtments Graf Dönhoff nach Gneſen verſetzt worden. In dieſe Zeit fällt das ſoge⸗ nannte Gräbſchener Geſchäft. v. Zandert: Ich wohnte der Beerdigung meines Freundes v. Bandel bei. Dort traf ich meinen alten Freund, den Generalkonſul Dyes aus Hildesheim, von dem mir bekanmt war, daß er ein ſehr reicher Mann war. Er forderte mich auf, ihn in Hildesheim zu beſuchen. Ich leiſtete der Aufforderung Folge. Dyes übergab mir einen Korb Akten zur Durcharbeitung. Ich erſah daraus, daß der Ankauf des Rittergutes Gräbſchen bei Breslau ungemein vorteilhaft ſei. Ich wußte Dyes dafür zu intereſſieren. Dhes wollte eine Aktien⸗Geſellſchaft grün⸗ den und erſuchte mich, ihm bei dem weiteren Kauf behilflich zu ſein. Eine ſolche Ziviltätigkeit konnte ich ohne Erlaubnis meiner vor⸗ geſetzten Behörde nicht annehmen. Da im Regiment ſechs über⸗ zählige Stabsoffiziere waren, die nichts zu tun hatten, ſo gab mte der kommandierende General des 4. Armeekorps die Erlaubnis, die Tätigkeit anzunehmen. Das Rittergut wurde gekauft und eine Aktien⸗Geſellſchaft zum Zwecke der Parzellierung gegründet. Nach⸗ dem dies Geſchäft, für das ſich alle Breslauer Großbanken aufs leb⸗ hafteſte intereſſierten, vollzogen war, glaubte ich, Herr General⸗ konſul Dyes werde mir ſagen: Nehmen Sie Ihren Abſchied, ich werde Sie zum Direktor der Aktien⸗Geſellſchaft ernennen. Anſtatt deſſen erklärt mir Dyes: Er wolle das ganze Terrain verkaufen, ich ſolle aber ſelbſtverſtändlich einen großen Anteil an dem erzielten Gewinn erhalten. Das Rittergut wurde von Dyes mit 1 200 000 Mark gekauft und für 2 Millionen weiterverkauft. Ich habe von Dyes 70 000 M. in bar und 100 000 M. in Aktien erhalten. General⸗ konſul Dyes wollte mir zunächſt eine jährliche Rente von 6000 M. ausſetzen. Ich unterrichtete Dyes über meine Familienverhältniſſe und machte ihm klar, daß mir mit der Ausſetzung dieſer jährlichen Lebensrente nicht gedient ſei. Da ſagte Dyes: Ich werde Ihnen 70 000 M. in bar und 100 000 M. in Aktien geben, aber nur unter der Bedingung, daß Sie das Geld in der Hauptſache zum Ankauf des Rittergutes Schmoegerle im Kreiſe Wohlau verwenden. Sie müſſen Ihre Frau gewiſſermaßen kaltſtellen. Wenn Ihre Frau auf einem Gute wohnt, von dem ſie nicht leicht in eine Großſtadt kommen kann, dann ändert ſie ſich vielleicht in ihren Neigungen und wird wirtſchaftlicher. Ich will noch bemerken, daß ich mit dem Gelde auch verſchiedene Gläubiger befriedigt habe, unter anderem habe ich ſämtliche Magdeburger Schulden, dieſe be⸗ trugen etwa 10 000., bezahlt. Der inzwiſchen verſtorbene Generalkonſul Dyes, deſſen Ausſage verleſen wird, hat die Angaben des Angeklagten im weſentlichen beſtätigt. Er hat u. g. bekundet, daß die dem Angeklagten überwieſenen Aktien mit 77 Prozent ver⸗ kauft worden ſeien. Darauf wird ein Brief des Majors v. Zander an ſeine Frau verleſen. Darin heißt es:„Ich hielt es im Intereſſe der Geſund⸗ heit unſerer lieben Kinder und nicht zum mindeſten im Intereſſe Deiner Gefundheit für notwendig, das bei dem Gräbſchener Geſchäft verdiente Geld zum Ankauf eines ſo idylliſch belegenen, von Wäl⸗ dern eingeſchloſſenen Rittergutes zu verwenden. Wir werden, wenn wir erſt eingerichtet ſind, herrlich und in Freuden auf unſerem Gute leben, Champagner trinken uſw.“ Angekl. v. Zander: Der Inhalt dieſes Briefes iſt keineswegs wörtlich zu nehmen. Ich war doch genötigt, meiner Frau das Leben auf dem Gute ſo rofig als möglich zu ſchildern, damit ſie nicht ettwa merkte, ſie ſolle, wie ſich Herr Dyes ausdrückte, kaltgeſtellt werden. Eine Tagebuchaufzeichnung v. Zan⸗ ders lautet:„Ich habe ein Geſchäft gemacht, das ich eigentlich für unanſtändig halte, das ich aber des lieben Gewinnes wegen machte, um mich alsdann hinter einer Jeſuitenausrede zu ver⸗ bergen.“ Angekl.: Ich muß bitten, hierbei meine hypochondriſche Stimmung zu berückſichtigen. Vorſ.: Dieſe Stimmnug konnte Si uber doch zu einer ſolchen Aufzeichnung nicht veranlaſſen. Sie ſagen ja ausdrücklich: Sie haben das Geſchäft gemacht, obwohl Sis es für unanſtändig hielten, lediglich des lieben Gewinnes willen. Angekl.: Als aktider Offizier bin ich überhaupt nicht berechtigs irgend ein Geſchäft zu machen, das mit meiner Stellung unvevein⸗ bar iſt. Vorſ.: Sie ſagen ja, Sie hatten die Genehmigung Ihres Regimentskommandeurs und des kommandierenden Generalss Angekl.: Allerdings, ich hatte die Erlaubnis, Geſchäfte, die auf dem Gebiete des Zivillebens liegen, zu machen, trotzdem hielt ich ſolche Geſchäfte von einem aktiven preußiſchen Stabsoffizier für inkorrekt. Vorſ.: Auch für unanſtändig? Angekl.: Ich habe mich in meiner hypochondriſchen Stimmung vielleicht etwas zu ſcharf ausgedrückt. Der Gerichtshof beſchließt entgegen dem Ablehnungsantrag der Verteidigung, den Unterſuchungsrichter, Landgerichtsrat Firle, als Zeugen zu dernehmen. Firle bekundet, er glaube, v. Zander gefragt zu haben, wie er es rechtfertige, daß er das an dem Gräbſchener Geſchäft erhaltene Geld zum Ankauf von Schmoe⸗ gerle, anſtatt zur Befriedigung ſeiner Gläubiger verwendet habe. Er glaube ferner, daß v. Zander geantwortet habe: es ſei der Wunſch geäußert worden, daß er das Gut kaufe. v. Zander: Iſt dem Herrn Unterſuchungsrichter erinnerlich, daß er mir ſagte: Auf die Gräbſchener Angelegenheit wird die Unterſuchung nicht aus⸗ gedehnt? Zeuge: Das iſt möglich. Ich habe nämlich einen Brief des verſtorbenen Dyes gefunden, in dem dieſer dem Angeklagten wegen des Gräbſchener Geſchäfts heftige Vorwürfe machte, und durch die Tagebuchaufzeichnungen des Angeklagten, wonach er das Gräbſchener Geſchäft als ein unberechtigtes bezeichnete, gelangte ich zu der Auffaſſung: der Angeklagte habe ſich bei dieſem Geſchäft der Untreue ſchuldig gemacht. Ich erachtete aber dieſe Straftat für verjährt. Verteidiger Dr. Mamroth: Haben Sie für dieſe Ihre Vermutung nähere Unterlagen? Zeuge: Nein. Vert.: Haben Sie nähere Nachforſchungen angeſtellt? Zeuge: hatte ich umſo weniger Veranlaſſung, da ich die Sache für verjährt hielt. Vert.: Ich ſtelle ausdrücklich feſt, daß die Tagebuchauf⸗ zeichnungen, auf Grund deren der Herr Unterſuchungsrichter zu der Anſicht gelangt iſt, der Angeklagte habe ſich der Untreue ſchuldig gemacht, heute bolle Aufklärung gefunden hat. Vorſ.: Daß ſich der Unterſuchungsrichter eine Anſicht bildet, iſt doch ganz ſelbſtver⸗ ſtändlich. Wert.: Das Schlimmſte iſt bloß, daß ſich der Unter⸗ ſuchungsrichter auf Grund gänzlich unbewieſener Dinge eine Mei⸗ nung zum Schaden des Angeklagten bildet. Staatsanwalt: Ich muß noch bemerken, daß gegen den Angeklagten der Gräbſchener Angelegenheit wegen auch ein Verfahren wegen wiſſentlien Meineids geſchwebt hat. Dies Verfahren iſt aber eingfſtellt worden. Vorſ.: Herr —— ee —— meeeeee— eeee Geſellſchaft völlig freie Ausſicht genießen zu können, wird leider aufgewogen durch die engen und wenig bequemen Sitze. Indeſſen darf der Wagen g. Klaſſe der gleichen Geſellſchaft mit ſeinen Leder⸗ plätzen beſondere Erwägung verdienen. Der Speiſewagen hat ſich bei uns ſchon ſo eingebürgert, daß von der Zweckmäßigkeit ſeiner Einrichtung hier nicht weiter zu ſprechen iſt. Prachtvoll ſind die Salonwagen der öſterreichiſchen Staatsbahn, vecht praktiſch die ver⸗ ſchiedenen Tramways in der Wiener Abteilung. Bei den Loko⸗ motiven ſtehen Krauß und Bonig ſowie die Maſchinengeſellſchaft Nürnberg obenan. Die elektriſche Lokomotive der Berlin-Zoſſener Bahn und eine ähnliche italieniſche verbinden Nützlichkeit mit einer gefällgen äußeren Jorm. Sehr inſtruktiv wirkt die genaue Be⸗ trachtung der verſchiedenen Lazarettzüge, von denen einer durch das preußiſche Kriegsminiſterium ausgeſtellt worden iſt, wähvend der zweite der erdes roſſa italiang gehört. Beide Züge ſind mit Rückſicht auf die ſanitären Bedürfniſſe muſtergiltig ausgeſtattet. Die Einrichtung des deutſchen Zuges iſt— wir find in dieſer Beziehung auch anſpruchsvoller als die Italiener— weit reicher gehalten, während der italieniſche mehr Platz zur Bewegung übrig läßt. Für den Wiſſenden bietet ſich ferner Gelegenheit, über die Anlage der Parifer Untergrundbahn und ihre Wagen ſich genau unter⸗ richten zu können. Außen vor den Hallen ſind Geleisanlagen, Weichen nach Blockſyſtem, Signale und andere für die Stcherheit des Verkehrs erforderliche techniſche Einrichtungen zu ſehen. Duürch die ganze Ausſtellung fährt ein elektriſcher Omuſbus, nur mit Ober⸗ leitung, Er nimmt ſeinen Ausgang bei der großen Halle des ieniſchen Kriegsminiſteriums, welches eine große Anzahl von militäriſchen Ausrüſtungsgegenſtänden geſchickt hat, deren Verwendbarkeit gleichzeitig praktiſch demonſtriert wird. Hier ſind die geſamten Einrichtungen für den Telegraphendtenſt im Felde, das Zelt und die Apparate, aufgeſtellt und zuſammengelegt. Da⸗ — eeee neben ſtehen die neuen Monturen der Pionive, bei welchen Hbe⸗ ſonders die Velozipedabteilung zu beachten iſt, ferner Maultiere mit ganzer Bepackung für den Dienſt in hochalpiner Gegend. Auch hier ſind Operationszelte für den Sanitätsdienſt im Felde, die ſich kaum von den obenerwähnten deutſchen unterſcheiden. Der wich⸗ tigen Rolle, welche ſanitäre Maßregeln nicht nur in Feldzügen, ſondern im täglichen Leben zu ſpielen haben, iſt Rechnung getragen durch eine geſonderte Hygienieausſtellung. Auf dieſem Gebiet, das leider gerade in Italien bisher ſo ſehr vernachläſſigt wird, dürfte in einem großen Pavillon das Neueſte und Beſte dargeboten werden. Sehr lehrreich ſind die Vorkehrungen gegen das Umſich⸗ greiſen der Malaria, jener tückiſchen Krankheit, die alljährlich in den ſumpfigen Niederungen der Maremmen und der Campagne ſich ihre Opfer ſucht. Nunmehr ſind eigene Uniformen erdacht, welche den Stich der Anophelesfliege, des Kvankheitsübertragers, nicht durchgehen laſſen, Entwäſſerungen und Austrocknungen werden vorgenommen, wobei vornehmlich ein Deutſcher, Herr Major von Donat, durch planmäßiges Vorgehen ſich auszeichnete. Erfreulich iſt es in dieſer Hygienieausſtellung überall zu ſehen, wie gerade die Einfachheit übevall den Sieg davonträgt, nicht der Luxus. Die Marine iſt verteilt. Aus dieſem Grunde läßt ſich leider eine gute Ueberſicht nicht feſthalten, und eben weil im Ganzen ge⸗ nommen dieſe Abteilung zum Beſten gehört, was die ganze Aus⸗ ſtellung darbietet, wäre es weit wirtſamer und zweckentſprechender geweſen, dem Beſucher ein getreues Bild ihres gegenwärtigen Standes zu geben. Die„navigazione generale Itakltana“ hat in einer eigenen Halle das Mittelſtück ſeines neueſten Prachtdampfers „König Viktor Emannel“ ausgeſtellt. So luxuxits auch die ganze Einrichtung des Schiffes ſich zeigt, ſo wenig wirkt das Ganze in der Halle. Wäre es da nicht weit günſtiger geweſen, es im Freien auf⸗ zuſtellen, wo der Aufſtieg etwa hätte verdeckt werden können. Ja es ließe ſich die Illuſton noch viel weiter kreiben. Ein ſanftes Schaukeln mußte den Beſucher glanben machen, daß er ſich auf offener See befinde...! Die übrigen italieniſchen Dampfer⸗ geſellſchaften waren ſichtlich beſcheidener.„La Veloce“ begnügte ſich mit einer, allerdings ſehr luftig und ſchön gedachten Cabine, der italieniſche Lloyd mit mehreren Modellen. Die große Anzahl aller dieſer Modelle, welche die verſchiedenen Staaten geſchickt haben, gibt einen großartigen Eindruck von der umfaſſenden Macht des heutigen Weltverkehrs. Die Rieſenſchiffe des norddeutſchen Lloyd, die koloſſale„Mongolia“ der Peninſular und Orientalcompany— daneben der William Faweett, das beſcheidene erſte Dampferchen der gleichen Linie— die Luſitania, das eben vom Stapel laufende größte und ſchnellſte Schiff der Welt, ſie alle machen den Begriff der Entfernung zu einem imaginären. Schiffsmodellen wird auch die berühmte engliſche Firma Armſtrong in einem eigenen Papillon vorfühven, der bisher leider nur zum Teil für den Beſuch zugänglich gemacht iſt. Ganz großartig ſind die Abteilungen des deutſchen Hauſes, in welchen Schichau etwa ein Dutzend der auf ſeiner Werft erbauten deutſchen Kriegsſchiffe in Modellen zeigt. Die Ausſtellung des Reichsmarineamts und der kaiſerlichen Werften zu Danzig und Kiel, die Inneneinrichtungen auf kleinen Kreuzern vorführen und damit beweiſen, wie häuslich angenehm und wohnlich es ſich auch an Bord eines Kriegsſchiffes wohnen läßt, haben den Vorteil, daß ſie nicht nur Fachleute zu intereſſieren imſtande ſind. Deshalb ſind ſte für die Ausſtellungswanderer ein beliebtes Ziel und vornehm⸗ lich die Schulen betrachten ſich mit unverhohlenem Ernſt die reizen⸗ den Spielzeuge, die im Ernſtfall ſo furchtbar einzugreifen haben. Angeſichts dieſer Fahrzeuge zeigt ſich die Wahrheit des Wortes, daß Deutſchlands Zukunft auf dem Waſſer liegt. Dazu —— een—— Eine große Reihe von 775ͤĩ ˙ FPrrree Mannheim, 25. Junt. General⸗Anzeiger. 8. Seite. Landgerichtsrat, hat der Angeklagte v. Zander die mit ihm aufge⸗ nommenen Protokolle ſämtlich genehmigt? Zeuge: Die Ver⸗ 4 nehmung des Angeklagten war, wie bei faſt allen redegewandten Leuten, ſehr ſchwierig. Er machte alle möglichen Einwendungen und ſuchte gewöhnlich den Kern der Vernehmung zu umgehen, er hat aber ſchließlich alle Protokolle genehmigt. b. Zander be⸗ zeichnet die gegen ihn in der Gräbſchener Angelegenheit einge⸗ gangene Denunziation wegen wiſſentlichen Meineids als„nieder⸗ trächtige Verleumdung“. Am 5. Verhandlungstag(Freitag) hielt der Vorſictzende den Angeklagten vor, daß ſie im Dezember 1908 und 1904 bei Herpich Söhne in Berlin für 335 M. Pelz⸗ ſachen beſtellt haben. Angekl. v. Zander: Mir iſt von dieſer Beſtellung nicht das Geringſte bekannt, ich habe von den Pelzſachen 4 Beſtellung nichts geſehen. Vorſ.: Frau v. Zander, Sie haben die N gemacht, nachdem Sie kurz vorher den Offenbarungseid geleiſtet hatten. Frau v. Zander: Meine Leute wenſchten ſich zu Weih⸗ nachten Pelzſachen. Vorſ.: Zum mindeſten hätten Sie ſich nach Ihren Vermögensverhältniſſen richten müſſen. Frau v. Zander: Mein Mann ſchrieb mir damals aus England, er habe ein Geſchäft in ſicherer Ausſicht, das noch viel bedeutender wäre, als das mit der Teutonia. Vorſ.: Was war das für ein Unternehmen? Angekl. b. Zander: Ich hatte den Auftrag, das Kaliwerk Karls⸗ brunn an eine amerikaniſche Geſellſchaft zu verkaufen. Das Ge⸗ ſchäft wäre auch zuſtande gekommen, wenn nicht plötzlich zum größten Schaden der deutſchen Kali⸗Induſtrie das Kalyſndikat entſtanden wäre.— Es wird hierauf Prokuriſt Teuſſer von der Firma Herpich Söhne⸗Berlin, als Zeuge vernommen. Der Vorſitzende ſtellt aus der Rechnung feſt, daß unter den beſtellten Sachen ſich ein Mantel im Werte von 80, zwei Hüte im Werte von 25 bezw. 85 Mar? befunden haben. Frau v. Zander erklärt, dieſe Sachen ſeien für ſie ſelbſt beſtimmt geweſen. Ihr Mann ſei Monate lang auf Reiſen geweſen, da ſei ſie genötigt geweſen, Waren auf Borg zu entnehmen. Der Zeuge erklärt, daß die Waren bis heute noch nicht bezahlt ſeien. Vor.: Wieviel Dienſtboten hatten Sie, Frau von Zander. Angekl.: Sieben. Vor.: Wozu brauchten Sie ſieben Dienſtboten? Angekl.: Wir wohnten doch auf dem Lande und hatten eine große ausgedehnte Beſitzung. Angekl. v. Zander: Das Gut gehörte uns damals gar nicht mehr. Wir waren daher auch nicht verpflichtet, Weihnachtsgeſchenke zu machen. Wir hatten auch ſoviel Dienſtboten keineswegs nötig. Ich konnte mich aber, da ich monatelang verreiſt um nichts bekümmern. Vor.: Wir wollen nunmehr den Kauf von Schmoegerle beſprechen. Der Angeklagte ſucht den Nachweis zu führen, daß er trotz aller Vorſicht über den Grundſteuerreinertrag des Gutes getäuſcht worden ſei. Er habe ſich von ſeinem Adjutanten die Güter⸗ adreßbücher von Poſen und Pommern beſorgen laſſen. Trotzdem ſei er durch eine falſche Kataſterauskunft betrogen worden und mit ſeiner Klage abgewieſen worden. Dadurch ſei der preußiſchen Juſtiz ein Ruhmesblatt nicht entſtanden. Vorſ.: Ich muß Sie auffordern, alle Bemerkungen zu unterlaſſen. Angekl.: Bei den Verkaufsver⸗ handlungen trat mir der Vorbeſitzer Schöpke als Offizier der Land⸗ kvehrkavallerie gegenüber. Ich ſtand und ſtehe auch heute noch auf dem Standpunkt, daß unter preußiſchen Offizieren das gegebene Wort gilt. Wenn mir der Herr die Verſicherung gab, daß die Wal⸗ dungen 5000., die Aecker ſo und ſo viel bringen, ſo hat das für mich einen größeren Wert, da ich kein Kaufmann bin, als Bücher, deren Richtigkeit ich nicht kontrollieren kann. Durch die falſchen Kataſterangaben entſtand mir ein Schaden von 60 000 Mark. Ich habe die Angelegenheit den verſchiedenſten Fachleuten und Furiſten mitgeteilt. Von allen Seiten wurde mir geſagt, dieſer Prozeß würde ſogar in der Türkei gewonnen werden. Ich wurde aber trotzdem mit meiner Klage abgewieſen, weil Schöpke beſchwor, daß er mir ein falſches Kataſter, gleichzeitig aber auch den richtigen vorgelegt habe. Wenn das wahr geweſen wäre, hätte er zum min⸗ wurde aber nur der falſche vorgelegt. Es werden hierauf die Urteile verleſen, die in dem Prozeß in den verſchiedenſten Inſtanzen ergangen ſind. Das zweite Urteil des Oberlandesgerichts Breslau hat nach dem Antrag des Majors b. Zander, den Verkäufer, Hauptmann Schöpke, zur Rückzahlung des Kaufgeldes und Einwilligung in die Rückkauflaſſung verurteilt. Es hat für erwieſen erachtet, daß der Verkäufer Schöpke Herrn von Zander 1 über den Wert des Waldbeſtandes argliſtig getäuſcht hat. Mit den Gegenanſprüchen iſt der Verkäufer abgewieſen wor⸗ den. Das Reichsgericht hat das Urteil des Oberlandesgerichts Bres⸗ lau aufgehoben und die Sache zur anderen Entſcheidung an das Oberlandesgericht Breslau zurückberwieſen. In vierter Inſtanz phat dann das Oberlandesgericht das für Zander ungünſtige Urteil des Landgerichts wiederhergeſtellt und die dagegen eingelegte Revi⸗ ſion iſt vom Reichsgericht zurückgewieſen worden. Nach beendeter Vorleſung bemerkt Angeklagter v. Zander auf Befragen des Staatsanwalts, er habe nie die Abſicht gehabt ein Majorat zu grün⸗ den. Als ihm ein zweiter Sohn geboren wurde, habe er nur ſcherz⸗ phaft geäußert: Für dieſen Jungen werde ich ein Majorat gründen. Hierauf wird Oberförſter Engler als Sachverſtändiger ver⸗ nommen. Er habe den Waldertrag einſchließlich des Weidelandes auf 1450 M. geſchätzt. Wenn man die notwendigen Ausgaben in Aͤbzug bringe, komme ein erheblicher Unterbetrag heraus. Er habe die Ueberzeugung gewonnen, daß Raubbau ge⸗ frieben worden und daß Wald abgeſchlagen, aber keine Aufforſt⸗ unngen vorgenommen worden ſeien. Sachverſtändiger v. Wa! ther⸗ Moehlendorf(Mark): Er habe 1899 im Aufrage der Landſchaft den Wald von Schmoegerle beſichtigt, aber keinerlei Raubbau vor⸗ gefunden. Wäre das geſchehen, ſo würde er es für ſeine Pflicht ge⸗ halten haben, ſofort ſeiner Behörde Anzeige zu machen. Er glaube üßbrigens nicht, daß jemand imſtande ſei, innerhalb zweier Stunden 1020 Morgen Wald abzuſchätzen. Oberförſter Engler: Er habe nicht den Auftrag gehabt, eine amtliche Taxe vorzunehmen. Seine Beſichtigung habe im Jahre 1902 ſtattgefunden. Da die Anſichten der beiden Sachverſtändigen von einander abweichen, ſtellt der Ver⸗ teidiger Juſtizrat Mamroth den Antrag, ein Obergutachten ein⸗ zuholen. Der Vorſitzende erklärt, daß ſich der Gerichtshof die Ein⸗ holung eines Obergutachtens vorbehaltte. 8 Am Samstag(6. Verhandlungstag) wurde als erſter Zeuge der Bücherreviſor Fiſcher bernommen. Er habe feſtgeſtellt, ſß die Einnahmen auf dem Gute Schmoegerle betrugen: 00/01 Mk. 9682, 1901/02 Mk. 14 200, 1902/03 Mk. 14 662, die Ausgaben Mk. 22 300, Mk. 27 044, Mk. 24782. Unter den Ausgaben waren die Hypothekenzinſen und Laſten ſowie die Haushaltskoſten nicht enthalten; es ergab ſich in den drei Jahren ein 5 Geſamtverluſt von M. 68 000. 5 Bewegung im Zuhörerraum.) v. Zander hat ungefähr Mark 63000 925 Gut hineingeſteckt. Wirtſchaftsinſpektor Pinkwart, der hierauf als Zeuge bernommen wird, bekundet, Schöpke he inen Kataſterauszug vorgelegt. Lange nach m 5 derch b. Zander habe er auf dem Boden es Miniſterial⸗Reſkript gefunden, wonach ag des Gutes um Mk. 800 herabgeſetzt erſehen, daß der vorgelegte Etatsauszug deſte: auch meinem Inſpektor, der ſich über die Bodenklaſſen des Gutes unterrichten ſollte, den richtigen vorlegen müſſen. Dieſem Los 2 an Fuhrmann u. Hauß, Los 3 an Balde u. Co., Los 4 an Baulos 3— dem Unternehmer Georg Haue in Mannheim⸗Neckarau; Waldhofſtraße und Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße den Unternehmern gende Unterſtützungen bewilligt: 1. Barunterſtützung an 1096 Familien und Einzelperſonen 21182 M. 79 Pfg., 2. aus der 2329 M. 15 Pfg., 4. diverſe Kleidungsſtücke, Schuhe u. dergl. Hagel betroffen und im Juni ſind bis jetzt faſt täglich nommen, der ausſagt: Ob er Herrn v. Zander etwas über den Grundſteuerreinertrag geſagt habe, wiſſe er nicht; denn die Ver⸗ handlungen fanden in größter Eile ſtatt. Er wiſſe aber genau, daß er ihm mit dem alten Kataſter⸗Auszug gleichzeitig das Miniſterialreſkript vorgelegt habe, wonach der Reinerkrag um Mk. 800 herabgeſetzt ſei. Nachdem wir gefrühſtückt hatten, bat Herr v. Zander um einige Proben Erde zur Unterſuchung. Ich ließ ihm einige Proben einpacken, und er ſagte dann, er wolle aus dem Gute ein Majorat für ſeinen Sohn machen. Ein Geſchworener: Aus welchem Grunde hat der Zeuge dem Angeklagten den alten Kataſterauszug vorgelegt? Zeuge: In dem alten waren die einzelnen Parzellen des Gutes haarſcharf verzeichnet. Vorſitzender: Wenn Sie den neuen vorgelegt hätten, dann bedurfte es nicht der Vorlegung des Miniſterial⸗ reſkripts; denn in dem neuen war ja die Herabſetzung des Rein⸗ ertrags enthalten. Zeuge: Ich hielt es für erforderlich, daß der neue Beſitzer ſämtliche Papiere in die Hände bekam. Hätte ich allerdings geahnt, daß hier ſolche Märchen aufgekiſcht würden, dann würde ich anders gehandelt haben. Vor ſitzender: Haben Sie dem Angeklagten geſagt, welchen Reinertrag Sie aus dem Walde erzielt haben? Zeuge: Jawohl. Ich gab den Betrag auf Mk.—5000 an mit dem Bemerken, daß ich bis⸗ weilen auch noch mehr erzielt hätte. Es wird darauf Frau Schöpke als Zeugin vernommen. Vorſitzender: Bei Ihrer erſten Vernehmung haben Sie ge⸗ ſagt, Ihr Mann habe b. Zander erklärt: Der Grundſteuer⸗ reinertrag iſt auf Antrag meines Vaters durch ein Miniſterial⸗ reſkript herabgeſetzt worden. Zeugin: Jawohl, das habe ich gehört, ich erin nere mich jetzt wieder. Verteidiger Mamroth: Iſt es richtig, daß v. Zander zu Ihnen kam und ſagte: Ich bin durch einen falſchen Kataſterauszug getäuſcht worden, ich möchte den Kauf rückgängig machen, ſagen Sie das Ihrem Gemahle Zeugin: Das iſt richtig. Verteidiger Mamroth: Als v. Zander Ihnen das ſagte, haben Sie da erwidert: Aber Herr v. Zander, ich habe ja ſelbſt gehört, daß mein Mann Ihnen ſagte, daß der Grundſteuerreinertrag herabgeſetzt worden iſte Zeugin: So etwas habe ich nicht geſagt. Ich war wohl über die Aeußerung des Herrn v. Zander zu ſehr erſchrocken. Ich habe nur erwidert: Getäuſcht ſind Sie nicht. Vorſitzen⸗ der: Angeklagter v. Zander, Sie hielten ſich durch den Kauf⸗ preis des Gutes von Mk. 300 000 für betrogen. Trotzdem' haben Sie einige Jahre darauf der Aſcherslebener Bank, bei der Sie ein Darlehen aufnehmen wollten, den Wert Ihres Gutes auf Mk. 350 000 angegeben. Angekla gter: Ich hatte inzwiſchen Mk. 50 000 in das Gut hineingewirtſchaftet. Inzwiſchen waren auch die Agrargeſetze in Kraft getreten. Dadurch ſtiegen die landwirtſchafklichen Beſitzungen ungemein im „Verteidiger Juſtizrat Mamroth beankragt, aus den Akten feſtzuſtellen, daß der Angeklagte bereits Januar 1903 den Antrag geſtellt habe, ſeine Frau wegen Geiſteskrankheit zu entmündigen. Der Vorſitzende erklärt, daß die betreffenden Akten nicht zur Stelle ſeien. Er werde ſpäter darauf zurückkommen. Bei der Firma Rakenius u. Co.⸗Berlin beſtellte die Angeklagte Lampen, Kronen, Leuchter uſw. im Geſamtbetrage von M. 1069. Dapon ſind bisher bezahlt Mk. 162. Vo rſitzender: Wie⸗ biel Zimmer hatten Sie denn? Angekl agte: Vier. Vor⸗ ſöützender: Dazu brauchten Sie aber doch nicht ſo viel Lampen. Angeklagte: Ich konnte doch nicht wiſſen, wie lange wir noch in Schmoegerle bleiben würden, Im Finſtern konnten wir doch nicht ſitzen. Aus Stadt und Land. Maunheim, 25. Juni. Aus der Stadtratsſitzung vom 21. Juni 1906. (Mitgeteilt vom Bürgermeiſteramt.) (Schluß.) Vergeben werden: a) die Schloſſerarbeiten für den Neubau der Kurfürſt Friedrich⸗ ſchule wie folgt: Los 1 an L. Meher, Los 2 an H. Axt, Los 3 an J. keuſer, Los 4 an K. Zucker jr., Los 5 an K. Stoll, Los 6 an F. Wieſe, Los 7 an K. Stoll, Los 8 an H. Axt; b) die Verputzarbeiten für den Neubau der Reformſchule: e) die Mobiliarlieferung für die Volksſchulabteilung in C 6, N 6 und die Handelsfortbildungsſchule: Los 1 an Valde u. Co., Faſig u. Sohn, Los 5 und 6 an Leger, Los 7 an Fiſcher; d) die Herſtellung der Sielbauten im Stadtteil Käferthal— e) die Ausführung der projektierten Rohrverlegung durch die C. F. Raque und Söhne und Joſef Kronauer hier; f) die Lieferung des für den Neubau des Verwaltungsgebäudes der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke erforderlichen Linoleums der Firma Hermann Bauer hier. 98 Die Stelle des Vorſtandes an dem neu zu errichtenden ſtädt. Unterſuchungsamt für Nahrungs⸗ und Genußmittel wird dem Chemiker Dr. A. Cantzler hier übertragen. Dem Verwaltungsaſſiſtenten Friedrich Kühnle beim ſtädt. Leihamt wird aus Anlaß der Vollendung einer 25jährigen befrie⸗ digenden Dienſttätigkeit die übliche Gratifikation bewilligt. Dem Verwaltungsaktuar Theodor Waibel in Baden⸗Baden wird eine Sekretärſtelle bei der Direktion der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke übertragen. ̃ Einem Ratsdiener wird nach Ablauf der Probedienſtzeit die nichtetatmäßige Beamteneigenſchaft im Sinne der Dienſt⸗ und Gehaltsordnung verliehen. 8 Geegen die Erteilung der Genehmigung zur Aufſtellung von Automobil⸗Droſchken in hieſigen Stadt wird nichts ein⸗ gewendet. Laut Vericht der Armenkommiſſion wurden im April l. J. fol⸗ Geſchenken an 73 Perſonen 1006., 3. Pflegegeld für arme Kin⸗ Stand der Saaten im Großherzogtum Mitte Juni 1906. Die Witterungsverhältniſſe der abgelaufenen Berichtspexiode — Mitte Mai/ Juni— waren faſt⸗in allen Landesgegenden äußerſt günſtige. um den 20. Mai gingen ſchwere Regengüſſe nieder, die an vielen Orten Ueberſchwemmungen mit beträchtlichem Schaden im Gefolge hatten; Ende Mai wurden verſchiedene Gegenden vom Gewitter⸗ Los 1 an M. Baum Ehefrau, Los 2 an Gg. Veſter, Los 8 an L. Stirmlinger; derte. Bald griff denn auch unter den Ausflüglern rechte Feuerioſtimmung Platz, wozu reichlichen Niederſchläge aus mehreren Bezirken über Lagerungen, namentlich beim Winterroggen, geklagt und es iſt— allerdings nur vereinzelt— der Roſt im Winkergetreide feſtgeſetzt worden. Bei Gerſte und Hafer verurſachen in einigen Bezirken Engerlinge und Drahtwürmer ziemlich erheblichen Schaden. Trotzdem haben die Winterfrüchte— rein und im Gemenge— ſowie die Som⸗ merfrüchte nach den eingekommenen Noten im allgemeinen den gün⸗ ſtigen Stand vom Vormonat behauptet und hie und da ſogar noch übertroffen. Das allenthalben erhoffte ſonnige und warme Wetter könnte noch manches wieder gut machen. Auch die Kartoffeln leiden faſt überall unter der Un⸗ gunſt der naßkalten Witterung; ihr Stand iſt— fürs Großher⸗ gogtum berechnet— mit ziemlich gut zu bezeichnen. Die Ernte des Klee⸗ und Wieſenheus wird durch die zahlreichen Regen⸗ güſſe allerorts verzögert und die Einbringung des Ertrags vielfach erſchwert. Es werden Befürchtungen laut, daß, wenn nicht bald beſſeres Wetter eintritt, viel Heu zugrunde geht. In einzelnen Gegenden ſind die Talwieſen infolge von Ueberſchwemmung zum Teil verſchlammt und der Heuertrag kaum nennenswert; ſonſt berſprechen die noch nicht abgeernteten Klee⸗ und Luzernfelder ſowie Wäſſer⸗ und andere Wieſen faſt überall reichliche erſte Futter⸗ ſchnitte. Das Setzen des Tabaks iſt zurzeit allgemein im Gang, da und dort auch ſchon beendigt. Die jungen Pflanzen wachſen bei dem feuchten Wetter gut an; aus einem Bezirke wird Schnecken⸗ fraß gemeldet. Bezüglich des Hopfens ſind die Berichte vor⸗ läufig noch ſehr zurückhaltend. In einem Hopfenbaubezirk des Amtsbezirks Bruchfal leiden die Hopfenpflanzen durch Engerlinge. — Im allgemeinen ſcheint der Stand nach den vorliegenden Noten nicht ungünſtig zu ſein. Die Reben, deren Blüte bevorſteht, brauchen ebenfalls ſonniges und trockenes, warmes Wetter. Von ganz vereinzelten Meldungen über das Auftreten der Blattfall⸗ krankheit und das Vorkommen von Wurm in den Samen abgeſehen, ſcheint die ungünſtige Witterung jedoch vorläufig noch nicht erheb⸗ lich geſchadet zu haben. 5 Nach der Stufenfolge einer Nr. 1 ſehr guten, Nr. 2 guten, Nr. 3 mittleren(durchſchnittlichen), Nr. 4 geringen, Nr. 5 ſehr geringen Ernte, berechtigt der Stand der Saaten Mitte Juni bei Winterweizen zu 2,4(dagegen Mitte Mai ds. Is. 2,6), Som⸗ merweigzen 2,2(2,4), Winterſpelz 2,3(2,4), Winterroggen 2,8 (2,5), Sommerroggen 2,8(2,1), Winterweizen mit Roggen(im Gemenge) 2,4(2,5), Winterſpelz mit Roggen 2,1(2,1), Winter⸗ ſpelz mit Weizen 2,2(2,2), Sommergerſte 2,2(2,2), Hafer 2,2 (2,2), Kartoffeln 2,5(—), Klee lauch mit Beimiſchung von Gräſern) 2,3(2,3), Luzerne 2,3(2,2), Wieſen(bewäſſerbare)) 2,1(2,1), Wieſen(andere) 2,3(2,3), Hopfen 2,4(—), Reben 2, 5 Ernannt wurde Repident Albert Durand bei der Reviſion der Steuerdirektion zum Reviſor. BVerſetzt wurde Forſtaſſeſſor Dr. Robert Fellner mn Säckingen nach Heidelberg und dem Forſtamt als zweiter Beamter zugewieſen. 5 *In den Ruheſtand verſetzt wurde Bezirksgeometer Daniel Schneeberger in Konſtanz. Prüfung. Nach ordnungsmäßig beſtandener Staatsprüfung ſind die Baukandidaten: Rudolf Ammann von Bruchſal, Hermann Appenzeller von Karlsruhe, Theod. Baumgärtner von Baden, Anton Gehrig von Tauberbiſchofsheim, Otto Gutting von Karlsruhe, Roman Heiligenthal von Bruchſal, Richard Maier von Karlsruhe, Theodor Sohm von Mannheim, Sigmund Stiefel von Hochhaufſen a. d.., Gisbert von Teuffel von Karlsruhe, Reinhard Weber von Durlach unter die Zahl der Baupraktikanten aufgenommen worden. * Bund der Induſtriellen, E.., Verband Süddeutſchland. In der letzten, im Parkhotel zu Mannheim unter Vorſitz des Her Direltor O. Hoffmann, Mannheim⸗Friedrichsfeld, gefundenen Sitzung des Geſamtvorſtandes der Landes⸗Ab Baden und Rheinpflaz des Bundes der Induſtriellen wurde Errichtung einer Zentrale für Süddeutſchla in Mannheim beſchloſſen. Die Landesabteilung führt dem ſprechend von jetzt ab den Titel:„BBund der Indu ſtrie E.., Verband Süddeutſchland“. In der Sitzung hi der Bundesſekretär Dr. P. Mieck einen Vortrag über„Arbei nehmer⸗ und Arbeitgeber⸗Organiſationen“, 0 welchen ſich eine längere Diskuſſion und danach die Beratung einer Reihe interner Angelegenheiten anſchloß. Die Verſamm⸗ zahlreich von Delegierten aus allen Teilen des Landes eſucht. 8 Hreisturnrat den Beſchluß, Punktzahl, zu einem Sieg Anſpruch haben ſollten. Die Uebungen beſtanden in Stabhochſprung Uebungsarten die volle Punktzahl erreicht ſprung auf gerader Bahn 6,40 Meter ſprang. Villingen und Lichtenberger, Preis Oskar Münch, Germania Mannheim und⸗ Weber, Pforzheim mit 46 Punkte oſelius, Tb. Germania, Man Zuns⸗Lamsheim, Ohler⸗Bruchſal, A Vom Mannheimer Turn⸗Verein erhielte Preiſe: Leop. Heß den 8. mit 42½ Punkten, Karl En glert den I1. mit 41 Punkten, Ludw. Stiwitz den 14. mit 39½ Punkte Alfred Rempke und Fritz Landes den 20. mit 36% Punk Herm. Volkert den 23. mit 35 Punkten und Hch. Helbach 24. mit 34½ Punkten.%% * Dampferausflug des„Feuerio“. Dem neuzeitlichen S lat wort, daß e Zukunft auf dem Waſſer liegt“, folgend, v ſtaltete der„Feuerio“ für ſeine Mitglieder und Freunde geſter einen Dampferausflug nach dem weingeſegneten Oppenhei Leider ſetzte während des ſchönſten Teiles der Exkurſion ein he tiger Gewitterregen ein und verhinderte ſo die vollſtändige Durch führung des aufgeſtellten Programms. Der„Feuerfo“ hatte da Perſonenboot„Siegfried“ der Niederländiſchen Dampfſchiffreeder — gechartert, der ſich mit gewohnter Pünktlichkeit— der Chronome zeigte genau 12 Uhr 11 Min.— unter dem Krachen der und den Klängen eines flotten Marſches vom Niederländer aus in Bewegung ſetzte. Es werden mehr als 600 Perſone weſen ſein, die das reich beflaggte Schiff rheinabwärts f Inſolge des prächtigen Wetters geſtaltete ſich die Ta genußreich, da die durch die Bewegung des Fahrzeuge Luftſtrömung die etwas drückende Mittagsſchw N ehr wird der Zeuge S chöpke ver⸗ regen zu verzeichnen. Es wird denn auch als Folge der allzu Weiſen der Kapelle Hammel beitrug Seſte SGeneral⸗Anzeiger. Mannheim, 25! Junt. zur Höhe von Nierſtein fortgeſetzt. Dann wurde gewendet und wieder gen Oppenheim gedampft, wo man einige Minuten vor 8 Uhr landete. Unter Vorantritt der Kapelle ging es dann hinauf nach der idylliſch am Bergeshang gelegenen Sommerwirtſchaft Landskrone, von der aus man einen entzückenden Ausblick über die Rheinsbene hat. Gar manchen Schweißtropfen koſtete es, denn gar ſteil war der Aufſtieg. Sehr hoch hatte man nicht zu ſteigen und das war ein Glück, denn ſchon auf dem Marſche durch das freundliche Oppenheim mit ſeinen ſolid gebauten Häuſern, denen man es anſieht, daß ihre Bewohner gut ſituiert ſind, ſeinen Reben⸗ hängen und ſchönen Gärten zogen dunkle Wolkenmaſſen am Firma⸗ ment auf und als man am Ziel der Landpartie anlangte, fielen bie erſten Tropfen. Nun gab es einen Sturm auf die geräumige, vom Verſchönerungsverein erbaute Halle, die im Nu bis auf das letzte Plätzchen beſetzt war. Nach herkömmlicher Sitte wurde zuyerſt an die erforderliche Erfriſchung durch Speis und Trank gedacht, die die Inhaber der Reſtauration, Geſchw. Forſtner, in guter Qualität und zu zivilen Preiſen lieferten. Beſonderen Anklang fand das heimiſche Gewächs. Inzwiſchen hatte der Himmel ſeine Schleuſen geöffnet. Leider regnete es länger, als man geglaubt hgtte, ſo daß man ſich genötigt ſah, bis zum Abmarſch in der Halle zu verweilen. Der fröhlichen Feuerioſtimmung, die ſich nicht ſo leicht unterkriegen läßt, tat dies weiter keinen Abbruch, zumal ſich ſchnell einige bewährte Kräfte fanden, die für Unterhaltung ſorgten. Zunächſt begrüßte der Präſident unſerer„Erſten“, Herr Wein⸗ reich, die Mitglieder und Gäſte und ſchloß mit einem Hoch auf das weitere Wachſen, Blühen und Gedeihen des„Feuerio“, der auch mit dieſer Veranſtaltung wieder zeige, daß er den Namen„Große“ Karnevpalgeſellſchaft voll verdiene. Dann wartete Herr Hirſch, der beliebte Feueriokoupletiſt, mit einigen neuen Sachen auf, wärend Herr Weinreich jr. ſich wieder als Damenimitator hervortat. Auch ein Jung⸗Feuerianer ließ ein kurzes Gedichtchen hören. Ein„Quartett zu Dreien“, wie es vom Präſidenten be⸗ namſet wurde, Frl. Luzie Schneider, Frl. Julie Grether und Herr Weinreich jr. trugen ein Volkslied vor, das aus⸗ gezeichnet klappte, obwohl man vorher draußen im Regen nur eine ganz kurze Generalprobe abgehalten hatte. Der Elferratspräſident vergaß auch bei dieſer Gelegenheit der Preſſe nicht und ließ ſie hochleben, Herr Redakteur Becker dankte für die liebens⸗ würdigen Worte und ſchloß mit einem Hoch auf den„Feuerio“. Der vom Verſchönerungsverein angeſtellte Fremdenführer ließ es ſich auch nicht nehmen, der Mannheimer Preſſe die Ruinen der Oppenheimer Burg zu zeigen, die zuletzt ein Herr von Dalberg— der Herr iſt ja auch in Mannheim nicht unbekannt, meinte der biedere Alte— bewohnt hat. Ein reizender Ausblick über die Rheinebene bis zur Bergſtraße lohnt an ſonnigen Tagen den Auf⸗ ſtieg. Gegen halb 6 Uhr wurde unter Vorantritt der Kapelle der Rückmarſch zum Schiff von denjenigen angetreten, die bis zuletzt treulich ausgehalten hatten. Kurz nach 6 Uhr ſetzte ſich das Schiff wieder in Bewegung und um 8411 Uhr war alles wohlbehalten im lieben Mannem. Daß unterwegs Bacchus und Gambrinus nach guter Feuerioſitte intenſiv gehuldigt worden war, davon zeugten die Flaſchenbatterien, die man beim Verlaſſen des Schiffes wahrnehmen konnte. Während der Fahrt bewährte ſich neben Herrn Kapitän Hymen Herr Bornhofen als Unterbefehls⸗ haber vortrefflich. Im Haberech ſoll es zum Schluß noch eine fidele Nachſitzung gegeben haben. * Der liberale Arbeiterverein hielt vergangenen Samstag Abend im Eichbaum, P 5, 9, unter dem Vorſitz des Stadtver⸗ ordneten Ochsner eine Hauptverſammlung ab. In der⸗ ſelben wurden die von einer Kommiſſion ausgearheiteten Statuten für die neugegründete Unterſtützungskaſſe des Vereins in längerer Diskuſſion beraten und ſodann mit einigen zweckdienlichen Abänderungen einſtimmig angenommen. Hierauf ſprach Poſtſekretär Kuchenbeißer ſehr inſtruktiv über die„Reichsfinanzreform und die neuen Reichs⸗ ſteuern“. Der ganze Verlauf der Verſammlung zeugte von der lebhaften Anteilnahme der Vereinsmitglieder an den politiſchen Zeitereigniſſen. * Unter dem Namen„Drais⸗Verein“ konſtitujerte ſich am Samstag Abend im Hotel„National“ die Geſellſchaft zur Er⸗ bauung eines Drais⸗Denkmals in Mannheim. Es erklärten folgende Herren den Beitritt ihrer Vereine: Hauktkonſul Het⸗ ſchel, der den Vorſitz führte, namens der Allg. Radfahrer⸗ Union Mannheim, Geometer Raiſch für den Velozipediſten⸗ Verein, Kaufmann Katz für die Einzelfahrer des Deutſchen Rad⸗ fahrerbundes, Garteninſpektor Lippel für den Männer⸗Rad⸗ fahrer⸗Verein, Buchdruckereibeſitzer Belz für den Radfahrer⸗ Verein Mannheim, Wenger für den Radfahrer⸗Verein Schiller, und das Konſulat der Radfahrer⸗Union Frieſenheim. Weitere Vereine haben noch ihren Beitritt zugeſagt. In die Kommiſſion zur Ausarbeitung der Satzungen wurden gewählt die Herren Rechtsanwälte Dr. Jordan und Dr. Seelig, Belz, Darm⸗ ſtädter, Hetſchel, Lippel und Kommerzienrat Röchling. Die Koſten des Denkmals ſind auf 30 000 M. veranſchlagt. „Tbtlicher Unglücksfall. Heute Mittag kurz nach 12 Uhr ſtürzte der verheiratete Spenglermeiſter Karl Imhof von dem Hauſe 16. Querſtraße 32, in dem er wohnte, ab und erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er etwa eine Viertelſtunde nachher ſtarb. Er hatte das Genick gebrochen. Imhof hinterläßt 5 Kinder, von denen das älteſte 6 Jahre alt iſt. Polizeibericht vom 25. Juni, (Schluß.) Unfälle. An der Ecke der Mittel⸗ und Alphornſtraße über⸗ fuhr am 23. ds. Mts., mittags 12% Uhr ein Fuhrknecht von hier mit ſeinem unbeladenen 2ſpännigen Laſtwagen einen 12 Jahre alten Volksſchüler und deſſen 2 Jahre altes Schweſterchen(Kinder eines in der Pflügersgrundſtraße 9 wohnenden Taglöhners). Der Knabe trug einen doppelten Oberſchenkelbruch, das Mädchen mehrere leichtere Verletzungen davon. Der Fuhrknecht, welcher zu raſch gefahren iſt, wird ſich wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu verantworten haben. Am 24. d. Mts. ſtürzte anläßlich des Gauturnfeſtes in Käfer⸗ thal ein 17 Jahre alter Landwirt aus Heddesheim vom Barren herunter und erlitt einen Schlüſſelbeinbruch. Eine in der Hemshofſtraße 53 in Ludwigshafen wohnende Fa⸗ brikarbeitersfrau, die geſtern vorm. 10%½ Uhr mit ihrem Fahrrad gegen Neckarau fuhr, wurde von einem bis jetzt noch unbekannten Radfahrer auf der Schwetzingerlandſtraße umgefahren und zu Boden geworfen. Sie wurde hierbei mehrfach verletzt. Verhaftet wurden 26 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. e N 04 Svort. * Lawn⸗Tennis. Städtewettſpiel Mannheim gegen Frankfurt. Mannheim ſiegte mit 7: 2 Punkten. Das Reſultat dieſes Wettſpiels, das am vergangenen Sonntag auf den Plätzen des Forſthausſtraße⸗Sport⸗Klubs in Frankfurt ſtattfand, muß als ein ſchöner Erfolg der Mannheimer Mannſchaft bezeichnet werden. Frankfurt war zwar nicht bei voller Stärke, hatte aber zine ſehr gute Mannſchaft ins Feld geführt. Andererſeits hatte zuch Wannheim eine Lücke und ſpielte zudem auf fremden Plätzen. Nur der erſte zud der letzte Punkt gingen an Frankfurt, alles übrige konnte ſich Mannheim aneignen und den Sieg mit 7: 2 Punkten, 16: 7 Sätzen und 181: 102 Spielen davontragen. Thealer, Runſt und(Oiſſenſchant. Großh. Hof- und Nationaltheater. Die Intendanz teilt mit: Die bereits angekündigten beiden Gaſtſpiel⸗Vorſtellungen der Hofopernſängerin Frau Friba Felſer von der Kaif. Kgl. Hof⸗ oper zu Wien und des Signore Silvano Iſalberti von Mai⸗ land finden außer Abonnement ſtatt und zwar das erſte Gaſtſpiel Donnerstag, den 12. Juli:„Pagliacci“ und„Cavalleria ruſticana“ mit Vorkaufsrecht für die-Abonnenten. An dieſem Abende wird Frau Frida Felſer die„Nedda“ und„Santuzza“, und Signore Silvano Iſalberti den„Canio“ und„Turridu“ ſingen. Den-Abonnenten bleibt das Vorkaufsrecht bis Freitag, den 6. Juli, nachmittags 5 Uhr, gewahrt.— Das zweite Gaſtſpiel, Samstag, den 14. Juli, bei Vorkaufsrecht für die-Abonnenten, wurde die Oper„Carmen“ von Georges Bizet zur Aufführung beſtimmt, mit Frau Frida Felſer als„CFarmen“ und Signore Silvaub Iſalberti als„Joſe“. Den-Abonnenten bleibt das Vorkaufsrecht ebenfalls bis Freitag, den 6. Juli, nachmittags 5 Uhr, gewahrt. Hochſchule für Muſik. Samstag, den 30. Juni, abends 8 Uhr findet im Heidelberger Stadttheater die Aufführung des Mozartſchen Sinaſpiels Baſtien und Baſtienne“ ſtatt, das die Mannbeimer Hochſchule für Muſik für den Heidelberger Hebbel-Verein einſtudiert hat. Der kleinen Oper geht die Ouver⸗ türe zum„Schauſpieldirektor“, das komiſche Terzett„Das Ban⸗ derl“ und die Ballettmuſik„les petits riens“ desſelben Meiſters poraus. Die muſikaliſche Leitung liegt in den Händen Direktor Bopps, die Negie in denen des Hofopernſängers Kromer. Eine Aufführung des Werks in Mannheim findet nicht ſtatt. Hochſchulnachrichten. Profeſſor D. Dr. Wiegand⸗Mar⸗ burg wird dem an ihn ergangenen Ruf nach Greifswald als o. Profeſſor der Kirchengeſchichte Folge leiſten.— Geh. Rat Prof. Dr. G. E. b. Rindfleiſch, Vertreter der pathologiſchen Anatomie und allgemeinen Pathologie an der Univerſität Würzburg tritt am Schluſſe des Sommerſemeſters in den Ruheſtand. Dr. v. Rindfleiſch ſteht im 69. Lebensjahr und wirkt ſeit 1874 in Würzburg.— Dem berühmten Bonner Romaniſten Friedrich Diez wird in Bonn ein Denkmal errichtet werden, zu dem auch das Ausland, das in ihm ebenſo wie Deutſchland den Begründer der romaniſchen Philologie erblickt, beiſteuern dürfte.— Der Profeſſor der klaſſiſchen Philologie an der Univerſität Göttingen, Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Friedrich Leo, hat den Ruf als Nachfolger des von Leipzig nach Bonn überſtedelnden Geh. Hofrats Profeſſor Dr. Fr. Marx endgültig abgelehnt. Ferdinand Bonn, bisher als Schauſpierer, dann als Bühnen⸗ dichter, als Theaterleiter, als Regiſſeur, als Geiger be⸗ oder verkannt, ſtellt ſich jetzt im„Berliner Theater“ auch noch als— Maler vor. Innerhalb der Gemäldeausſtellung, mit der da die Foyerxäume ausgeſtattet ſind, hängt, wie der„B..⸗C.“ verrät, ein groß angelegtes Landſchaftsgemälde„Ein Herbſttag“ von Direktor Ferdinand Bonn. „Die Bysantiner“, das Schauſpiel von Vietor Hahn, iſt von der Direktion des Berliner Neuen Schauſpielhauſes zur Aufführung angenommen worden. Vergelt's Gott“, eine neue dreiaktige Operette von Viktor Leon, Muſtk von Leo Aſcher errang bei ihrer Erſtaufführung am Gärtner⸗ platztheater in München einen lebhaften Erfolg. Sarah Vernhardt iſt von ihrer amerikaniſchen Tournee nach Paris zurückgekehrt. Sie iſt zwar in künſtleriſcher und finanzieller Hinſicht ſehr befriedigt, erklärte aber, daß ſie Amerika ſatt habe und niemals wieder hingehen werde. Der amerikaniſche Theatertruſt bereitete ihr große Schwierigkeiten. Die Berliner Jahrhundert⸗Ausſtellung ſoll nach dem„Berl. Tgl.“ am 30. Juni geſchloſſen werden. Die Zahl der Beſucher ſoll in letzter Zeit nur verhältnismäßig beſcheiden geweſen ſein. Ein galliſch⸗römiſches Theater. Im Laufe des Monats Juli ſoll in Champlieu ein großes künſtleriſches Feſt in einem galliſch⸗ römiſchen Theater veranſtaltet werden, das dort neben der alten römiſchen Straße mit anderen antiken Gebäuden zugleich aufgedeckt worden iſt. Der Ertrag des Feſtes ſoll der Fortſetzung der Aus⸗ grabungen, die ſchon unter dem zweiten Kaiſerreich begonnen wur⸗ den und die noch ſehr intereſſante Ergebniſſe verſprechen, zu gute kommen. 8 Eine große Forſchungsreiſe nach den Quellen des Amazonen⸗ ſtromes wird im nächſten Jahr von der Harbard⸗Univerſität aus⸗ gehen. Der Leiter des Unternehmens ſpird Dr. Farabee von der anthropologiſchen Abteilung dieſer Hochſchule ſein, dem ſich drei wei⸗ tere Forſcher anſchließen werden. Als Ausgangspunkt wird der Ort Arequipa in Peru dienen, wo die Harvard⸗Univerſität bereits eine Tochteranſtalt errichtet hat, die für himmels⸗ und witterungskund⸗ liche Forſchungen dient. Die Dauer der Expedition in das Quell⸗ gebiet des Amazonenſtromes iſt auf drei Jahre veranſchlagt worden. Vadiſche Politik. * Karlsruhe, 25. Juni.(Die Einführung der Jahrkartenſteuer ſowien die Durchführung der Tarifreform) werden dem badiſchen Staate ganz bedeu⸗ tende Opfer auferlegen. Die Fahrkartenſteuer, die mit dem 1. Auguſt in Kraft tritt erfordert die Herſtellung der Fahrkarten und zwar der badiſchen wie nicht badiſchen, die auf unſeren Statio⸗ nen zur Ausgabe gelangen. Zur Anfertigung der Karten ſind zur Zeit in der Generaldirektion 35 Mann beſchäftigt, welche in 3 Schichten Tag und Nacht arbeiten. Ob die Tarifreform auf 1. April 1907 in Kraft treten wird, läßt ſich heute noch nicht ſagen. Trotzdem ind die Statiſtiker der Generaldirektion und eine Anzahl anderer amte mit den Vorarbeiten zu derſelben heute ſchon voll in An⸗ ſpruch genommen, denn es müſſen die Sätze für jede Station neu ausgerechnet werden. Auch wird, wie wir hören, nach Einführung der Tarifreform an vielen, vornehmlich an den größeren Stationen eine Umänderung der Schalter notwendig werden. All dieſe Ar⸗ beiten erfordern ſehr bedeutende Mittel, die, wie wir hören, meh⸗ rere Millionen betragen ſollen. — In der Kommiſſion für Juſtiz und Verwal⸗ tung) wurde der Geſetzesvorſchlag des Zentrums auf Regelung des amtlichen Verkündigungsweſenz in der Form des von dem Berichterſtatter Ubg. Wittemann⸗Bonndorf aus⸗ gearbeiteten Berichts angenommen. Die Beratung darüber wird nach Erledigung des Eiſenbahnbudgets erfolgen. 15 Arbeiterbewegungen. * Heidelberg, 25. Juni. Die Holzarbeiter der ver⸗ einigten Fabriklen C. Maquett haben nach vierwöchentlichem Aus⸗ ſtand die Arbeit wieder aufgenommen. Der Streik endigte mit einem Erfolg der Arbeiter, deren Forderungen größtenteils erfüllt wurden.* 5 28 15 30 5 * Nürnberg, 25. Juni. Der Metallarbeiterver⸗ band hatte für heute einen allgemeinen Ausſtand in den Spiel⸗ warenfabriken angedroht. Jedoch ſtreikt lt.„FIrkf. Ztg.“ nur ein 0 denjenigen Betrieben, deren Arbeiterſchaft größtenteils or⸗ ganiſiert iſt. 5 5 60 0 Lelzie Nachrichten und Telegramme. 4 * Darmſtadt, 25. Juni. Wie die„Darmſt. Ztg.“ meldet, bat der Großherzog von Heſſen den früheren Präſidenten der Han⸗ delskammer in Mainz, Dr. Göſtel, auf Lebenszeit zum Mitglied der erſten heſſiſchen Kammer ernannt. * Köln, 25. Juni. Der Karmeliterpater Cyrill von Haifa erklärte dem römiſchen Korreſpondenten der„Kölniſchen Volkszeitung“, daß die Nachricht des„Echo de Paris“ vollſtändig erfunden iſt, wonach er zum apoſtoliſchen Delegaten als Nachfolger des lateiniſchen Patriarchen in Jeruſalem in Ausſicht genommen ſei. * Lübeck, 25. Juni. Im Streit erſchlug lt.„Frkf. Itg.“ hier ein 11jähriger Knabe einen gjährigen Arbeitersſohn. * Bremen, 25. Juni. Heute morgen begannen im großen Saale des Künſtlervereinshauſes die Verhandlungen des inter⸗ bationalen Kongreſſes der Baumwollſpinner u. Webervereinigungen, der bis zum 27. Juni hier tagt. * Kiel, 25. Juni. Der Kaiſer hat heute nachſtehende Ordre an den Oberwerftdirektor der kaiſerlichen Werft in Wilhelms⸗ haben gerichtet: Am heutigen Tage, an welchem vor 50 Jahren die Werft zu Wilbelmshaven errichtet worden iſt, entbiete ich den Offizieren, Beamten und Arbeitern dieſer Werft meinen kaiſer⸗ lichen Gruß. Ueberzeugt davon, daß reges Streben und emſiges Schaffen die Werft wie bisher auch ſtets auszeichnen wird, wünſche ich jedem Einzelnen in ihrem Dienſte den vollen inneren wie äuße⸗ ren Segen treuer Arbeit. Sie haben dieſe Ordre der Werft zu Wilhelmshaven bekannt zu geben. Kiel, an Bord des Dampfers „Hamburg“, 25. Juni 1906. Wilhelm. J. R. * Wien, 25. Junfi. Der Bruder des Kammerſängers Schmedes, der geſtern in Geſellſchaft zweier Damen mit dem Automobil von Wien nach Prag fuhr, erlitt in der Nähe von Schlumnitz durch Anfahren des Automobils an einen Eck⸗ ſtein einen ſchweren Unfall. Schmedes erlitt ſchwere Ver⸗ letzungen und mußte in das Prager Sanatorium gebracht werden. Die Damen wurden leicht verletzt. Das Automobil iſt zer⸗ trümmert. * Bern, 25. Juni. Geſtern Morgen iſt am Stockhorn der 25jährige Elektrotechnifer Marti aus Bern abgeſtürzt. Er wollte über ein Schneefeld abfahren, ſtürzte 30 Meter über eine Felswand hinab und blieb gleich tot. Er war lt. Frkf. Ztg.“ geübter Bergſteiger. 5 Belgrad, 25. Juni. Bei den geſtrigen Wahlen zur Skuptſchina wurden in Belgrad 3 Jungradikale und 1 Alt⸗ radikaler gewählt. Die Jungradikalen behaupteten ihre bis⸗ Jherigen Mandat. Die Altradikalen gewannen ein Mandat. Nach den bisher aus den Städten bekannten Wahlreſultaten wurden 5 Altradikale, 6 Jungradikale und zwei Nationaliſten gewählt. Drei Neuwahlen ſind erforderlich. Die Kieler Woche. *Kiel, 85. Juni. Der Kaiſer nahm heute Vormittag Beſichtigungen auf der kaiſerlichen Werft vor. Ein franzöſiſch⸗engliſch⸗italieniſcher Akkord. Paris, 25. Juni. Die Vermutung, daß es ſich bei dem Be⸗ ſuch Tittonis in Paris um Vorbereitungen für den Abſſch lu ß eines franzöſiſch⸗engliſch⸗italieniſchen Akkords handelt, ſcheint ſich zu beſtätigen. Der oft offizibſe„Petit Pari⸗ ſten“ bemerkt nämlich dazu, dieſer Akkord, der die Erſchließung Abbeſſiniens durch die franzöſiſche Eiſenbahn regeln wolle, würde den verſchiedenen Nationen bedeutende ökonomiſche Ausſich⸗ ten eröffnen. Er werde keine Geheimklauſel enthalten und das Prinzip der offenen Tür reſpektieren. Marokkaniſches. * Paris, 25. Juni. Der„Petit Pariſien“ will wiſſen, daß die Schweiz für den Poſten eines Inſpekteurs der Polizeitrup⸗ pen den Oberſt Fan a, Kommandant der Forts von St. Maurice, oder den früheren Geſandten in London Bourcart, der den Grad eines Majors beſitzt, vorſchlagen werde. Aus Nußland. * Petersburg, 25. Juni. Auf der Tagesordnung der heu⸗ tigen Sitzung der Reichsduma ſteht als Verhandlungsgegen⸗ ſtand die Maßnahmen gegen die Hungersnot. Man erwartet, daß anſtelle des Miniſters Stolypin ſein Gehilfe Gurkow Auf⸗ klärung geben werde. Vermiſchtes. — Als wenn es ſich um den Empfang einer Fürſtin handelte, ſo haben ſich die Kieler beim Eintreffen des Ehepaars Longworth am Samstag benommen. Ein Kieler Korreſpondent des„Lok.⸗Anz.“ macht dieſen Begei⸗ ſterungsrummel beim Eintreffen zweier amerikaniſcher Ver⸗ gnügungsreiſenden mit, indem er ſeinem Blatte telegraphiert: Mrs. Longworth machte in ihrem einfachen grauen Reiſekleid, dem grauen Strohhut, unter dem das volle, dunkle Haar hervorquoll, einen ſympathiſchen Eindruck. Nach Austauſch herzlicher Be⸗ grüßungsworte verließen ſie den Bahnhof, vor dem eine dicht⸗ gedrängte Menge mit lauten Hurrarufen und Tücherſchwenken das junge Paar empfing. Alice winkte aus ihrer Equipage freundlich der Menge zu. — Während eines heftigen Gewitters ſchlu⸗ gen, wie aus Holland gemeldet wird, im Lagerplatz bei Zeit unweit Utrecht in dem nämlichen Augenblicke zwei Blitzſtrahlen in das Lager, der eine ins Lager der Landwehrinfan⸗ terie, der andere in das der Pioniere. Von der Infanterie wurden vierzehn Perſonen getroffen, von denen drei ſehr ſchwer verletzt wurden; von den Pionieren wurden drei Soldaten getötet und drei⸗ zehn verletzt, darunter ſteben ſchwer. — Der Leiter des amerikaniſchen Fleiſch⸗ truſts, Armour, iſt mit ſeiner Jacht wieder zur Kieler Woche eingetroffen.— Die Enthüllungen über das Treiben des Fleiſchtruſts, die in der letzten Zeit ſoviel Aufſehen erregten, ſcheinen ihn alſo nicht im mindeſten zu genieren. Geſchäftliches. * Intereſſante Reklame. Wie wir hören, hat die bekannte Firma Andre Hofer, Feigenkaffeefabrik in Freilaſſing, auf der Bayeriſchen Landes⸗Jubiläums⸗Gewerbe⸗ und Kunſt⸗Ausſtellung in Nürnberg ein künſtleriſch ſchön ausgeführtes lebensgroßes Standbild des Tiroler Volkshelden Andre Hofer ausgeſtellt, deſſen Bild die genannte Firma bekanntlich als Schutzmarke führt. Die Statue, ein Kunſtwerk der Holzbildhauerei, iſt mit großer hiſto⸗ riſcher Treue ausgeführt und ſoll hervorragende künſtleriſche Qualitäten aufweiſen. Dieſe Reklame iſt als eine ſehr geſchickte zu bezeichnen, weil ſie das geſchichtliche, noch heute im Volks⸗ empfinden ſo friſche Bild des Freiheitskämpfers Andreas Hofer in überaus lebenswahrer Weiſe verkörpert und dadurch ein all demeines Intereſſe hervorrufen muß. e 4 Nr e rrbnn; Mräffnthefm, Tr N. Srheraunuuzemer. d. Selfe. — Jolkswirtschaft. Vom Londoner Metallmarkt. (Bericht von Brandeis, Goldſchmidt u. Co.) London, 22. Juni. Kupfer: Nach allen vorliegenden Berichten iſt der Konſum weiter ſehr ſtark, während die Produktion für das erſte Halbjahr kaum eine nennenswerte Zunahme ergeben wird. Die allgemeine Lage des Artikels kann ſomit nur eine ſehr gute genannt werden. Trotzdem gelang es einer ſcharfen Baiſſeattacke den Preis auf Pfd. Sterl. 80..6 per drei Monate und Pfd. Sterl. 81.12.6 für Junidaten zu werfen; doch hob ſich derſelbe ſehr raſch wieder bis Pfd. Sterl. 82..6 per drei Monate und Pfd. Sterl. 85 für Kaſſe, nachdem von intereſſanter Seite gekauft wurde. Raffinierte Sorten ſind dieſer Abwärtsbewegung nur in ganz geringem Maße gefolgt. Wir notieren: Standard prompt Pfd. Sterl. 83.15.0 bis 81; Standard per 3 Monate Pfd. Sterl. 81.15.0 bis 82: Engliſch Tough Pfd. Sterl. 87.10 bis 88; Engliſch Beſt⸗Selected Pfd. Sterl. 88 bis 89; Amer. und Engl. Electro Pfd. Sterl. 86.15.0 bis 87.10.0. Kupferſulphat iſt etwas ſchwächer zu Pfd. Sterl. 26.5. Zinn bewegte ſich faſt durchweg in feſter Tendenz. Montag wurde bis Pfd. Sterl. 177 per drei Monate und Pfd. Sterl. 177.10 Auguſt bezahlt, dann folgte eine Abſchwächung auf Pfd. Sterl, 175 per drei Monate, welche jedoch nicht von Dauer war. Im Oſten liegt der Artikel ſehr feſt und erheblich über hieſiger eeeeeeeeren nahmen. Wir ſchließen feſt: Straits⸗Zinn prompt Pfd. Sterl. 180 bis 180.10; Strafts⸗Zinn per drei Monate Pfd. Sterl. 179.10 bis 180; Auſtral⸗Zinn Pfd. Sterl. 180.10 bis 181; Engliſch Lamm⸗ und Flach⸗Zinn Pfd. Sterl. 179.10 bis 180.10. Antimon iſt weiter in zweiter Hand ſtark angeboten. Wir notieren Pfd. Sterl. 110. Zink ruhig Pfd. Sterl. 27.5 bis 27..6. Blei: Amerika hat wieder gekauft, während die Verſchif⸗ fungen von daſelbſt ſtetig abnehmen. Es fanden Umſätze hier zu Pfd. Sterl. 16.15 ſtatt, wozu Käufer bleiben. Silber ſtetig zu 30¾8 prompt und 29 ¼ für 3 Monate. Queckſilber: Pfd. Sterl,.5. ———— Eiſeen: Standard 50/; Cleveland 50/4½. *&R** Baumpwolle. Wochenbericht von Hornby, Hemelryt u. Co., Waumwollmakler in Liverpool.) Die Umſätze während der Woche belaufen ſich auf 51190 Ballen. Amerikaniſche Sorten waren ziemlich gut gefragt. Die Zuſchläge für gute Qualitäten ziehen ſtetig an, und für middling 2 bdezahlt man 28 und für good middling 50 Punkte über den lau · fenden Monat. Die Auswahl wird ſtetig eine kleinere. Im Ver⸗ gleiche zur Vorwoche ſind Preiſe 5 Punkte höher für good und middling und darunter, 7 Punkte für fully good middling und 9 Punkte für middling fair. Braſilianiſche ſind bel guter Nach⸗ frage 5 Punkte höher. In Peruvianiſcher wickelte ſich bloß ein fleines Geſchäft ab,„rough“ Sorten ſind irregulär im Preis, während„ſmooth“ 5 Punkte höher ſind. Aegyptiſche in beſchränkter Nachfrage und/ d niedriger, Jonanovich und Abaſſi hingegen un⸗ verändert. Oſtindiſche bei ziemlich gutem Geſchäfte unverändert, kamen, bieten wenig Intereſſantes. Die Spekulation bewegt ſich infolgedeſſen andauernd in ſehr engen Grenzen. Andauernder Regenmangel in dem größten Teile von Texas und zu heftiger Regenfall in den atlantiſchen Staaten gibt zu Befürchtungen An⸗ laß. Hauſſiers malen natürlich die Situation bezw. den angerich⸗ ſeten Schaden in den ſchwärzeſten Farben, während Baiſſiers ſelber wenig Bedeutung beimeſſen. Der Markt verhält ſich ſtationär, bald ein paar Punkte hinauf und dann wieder hinunter gehend. Das Publikum verhält ſich abwartend. Der zunehmende Mangel an guten Graden trägt viel zur Befeſtigung der alten Erntemonate bei und ſelbe wiederum übertragen einen Teil ihrer Stärke auf neue Erntemonate. 8 n. Mannheimer Probuktenbörſe. Der heutige Montagsmarkt zeigte eine etwas lebhaftere Haltung und es konnten einige Ab⸗ ſchlüſſe, ſpeziell in ruſſiſchen und argentiniſchen Probenienzen ge⸗ tätigt werden. Für Roggen, Gerſte, Hafer und Mais iſt die Ten⸗ denz unverändert. Die offiziellen Notierungen des hieſigen Kursblattes erfuhren faſt keine Veränderung. Vom Ausland wird offeriert die Tonne per Kaſſa, eif Rotter⸗ 25.30 prompt M. 182.50, do. 9 Pud 30⸗35 pr. M. 134.50, 10 Pud prompt M. 137.50, do. 10 Pud 5⸗10 Azof prompt M. 138.50; Ru⸗ mänier 77/78.g. 3 Proz. blaufrei per Auguſt⸗September Mark 181.50, Laplata⸗Bahia⸗Blanca ſem. ruſſe 82 Kg. per Juni-Juli Barletta 80 Kg. prompt M. 188., Laplata ſem. francaiſe 80 Kg. ſchwer ſchwimmend M. 188 Roggen ruſſ. 10/15 prompt Mark 108, do. 9 Pud 15⸗20 prompt M. 109.50, do 9 Pud 20⸗25 prompt per Aug.⸗Sept. M. 97.50 Hafer ruſſ 47/48 Kg. per Juni⸗Juli M. 110. und rumäniſcher 46/47 Kg. br. Sept.⸗Oktober zu M. 109; Mais Laplata rye terms ſchwimmend 99.⸗ Die Vereinigten Kunſtmühlen Landshut lvormals Kraemer⸗ Moos) erzielten nach Abzug von 174193 M.(162 812.) Unkoſten einen Reingewinn von 131 332 M.(122 578.), aus dem%½ Proz. (wie im Vorjaht) verteilt werden. Die Hauptverſammlung ge⸗ 9 nehmigte den Abſchluß. Die von der Württembergiſchen Metallwareufabrik angekaufte 1 Akt.⸗Geſ. für kunſtgewerbliche Metallwarenfabrikation Orivit in Köln hatte trotz der vorjährigen Sanierung im Geſchäftsjahr 1905 wiederum einen Betriebsverluſt von über 149 000 M. zu ver⸗ zeichnen, Die Chemiſche Fabrik Weſſeling bei Köln, an der die Deutſche Gold⸗ und Silberſcheide⸗Anſtalt beteiligt iſt, verteilt für das erſte Geſchäftsjahr 8½ Proz. Dividende auf 17 Millionen Mark. Die Akt.⸗Geſ. Union, Vereinigte Zündholzfabrilen in Augs⸗ burg hat auf vorläufig zwei Jahre mit Vorkaufsrecht innerhalb dieſer Zeit die im Jahre 1902 mit 100 000 M. Kapital gegründete Norddeutſche Zündholzinduſtrie in Sarſtedt gepachtet. Preisermäßigung in der Akkumulatoreninduſtrie. Der Kon⸗ klurrenzkampf in der Akkumulatoreninduſtrie iſt im Begriff, ſich weſentlich zu verſchärfen. Die Akkumulatoren⸗ und Elektrizitäts⸗ werke.⸗G. vorm. W. A. Boeſe u. Co. werden demnächſt eine Be⸗ kanntmachung erlaſſen, wonach dieſe Geſellſchaft ſich entſchloſſen auf ihre derzeitigen in Uebereinſtimmung mit den Grund⸗ preiſen der Akkumulatorenfabrik Aktien-Geſellſchaft in Berlin⸗ Hagen feſtgeſetzten Preisnotierungen für ſtationäre Akkumula⸗ Parität, infolge von Käufen, die chineſiſchen Spekulanten vor⸗ 1 Süddeutſchland einſtellen. Die Nachrichten aus Amerika, welche im Laufe der Woche herein⸗ dam: Weizen Ulka 9 Pud, 20⸗25 prompt M. 131.50, do. 9 Pud M. 139.50, 80 Kg. ſchwer per Juni⸗Juli M. 138.; Bahia⸗Blanca⸗ M. 111.50; Gerſte ruſſ. 60/61 Kg. ſchwimmend M. 99.50 und toren⸗Batterien bis zu 30 Proz. Rabatt zu bewilligen. Bisher betrugen die in der Akkumulatoreninduſtrie gewährten Rabattſätze 17½ bis höchſtens 20 Proz., ſodaß wir es hier mit einem ſehr be⸗ deutenden Preisabſchlag zu tun haben. — Dic Stempelſtener für Wertpapiere erbrachte im Mai eine Einnahme von 2897 769., die gegen den Vormonat um 635 872 M. höher und gegen den Mai 1905 um 145 174 M. niedriger iſt. Die Einnahme an Stempelſteuer für Kauf- und ſonſtige Anſchaf⸗ fungsgeſchäfte betrug im Mai 1 753 366., weniger 829 613 M. gegen April 1906 und mehr 94 618 M. gegen Mai 1905. Vereinigte Bierbrauereien Bayeriſches Brauhaus und Löwen⸗ brauerei Akt.⸗Geſ., Metz. In 1904/05, ihrem zweiten Geſchäfts⸗ jahr, erzielte die Geſellſchaft nach M. 44 081 li. V. M. 49 815] Ab⸗ ſchreibungen einen Reingewinn von M. 15 480(i. V. M. 12 823), über deſſen Verwendung die Abſchlußveröffentlichung keine An⸗ gabe enthält(i. V. 3 Proz. Dividende.) Zahlungseinſtellung. Ueber die Stickereifabrik Hauſtein u. Bauerfeind in Plauen i. Vogtl. iſt der„Deutſchen Kon⸗ fektion“ zufolge mit Paſſiven über M. 150 000 und etwa 50 Proz. Maſſe auf Antrag der Plauener Bank der Konkurs eröffnet worden. Ein Vergleich wird angeſtrebt. Preiskonvention der mittel⸗ und nordweſtdeutſchen Stuhlfabri⸗ kanten. Wie aus Kaſſel gemeldet wird, haben die mittel⸗ und nordweſtdeutſchen Stuhlfabrikanten ſich zu einer Vereinigung zu⸗ ſammengeſchloſſen zu dem Zweck, die Fabrikationspreiſe auf loh⸗ nende Höhe zu bringen. Zunächſt hat man eine Erhöhung der Verkaufspreiſe der Fertigfabrikate um 5 Proz. beſchloſſen. Das Kohlenkontor mußte bis auf weiteres den Verkauf in ie Kohlenzufuhr iſt derart gering, daß einzelne ſüddeutſche Betriebe ſchon vor Betriebsein⸗ ſchränkungen ſtehen. Das Kohlenſyndikat ſtellte vermehrte Eiſen⸗ bahnzufuhr in Ausſicht, Die Steigerung der deutſchen Zuckerausfuhr hat ſich im ver⸗ floſſenen Monat in beachtenswertem Maße fortgeſetzt. Sie betrug im Mai nach den jetzt im„Reichsanzeiger“ veröffentlichten rekti⸗ fizierten amtlichen Angaben(die den Export kürzlich irrtümlich auf über 3 Mill. Doppelzentner bezifferten) 1836 642 Dz. Die drei letzten Monate 1906 zeigen folgende Ausfuhrziffern: März 884 534 Dz., April 1 265 000 Dz., Mai 1 836 642 Dz. Gegen März hat ſich die Ausfuhr ſonach mehr als verdoppelt. Vom Drahtſtiften⸗Verband. Nach der K. Ztg. iſt es in den letzten Verhandlungen gelungen, eine Verſtändigung mit der Firma Gebr. Stumm herbeizuführen. Danach iſt das Stiften⸗ Syndikat als ſolches zuſtande gekommen. Es ſchweben jedoch noch Verhandlungen über die Dauer des Syndikats. 55 Der Creédit Foncier de France beabſichtigt ſeins neue Zproz. Losanleihe bis zu Fr. 500 Millionen auszugeben. Hiervon ſollen Fr. 300 Millionen für fakultativen Umtauſch der Communales von 1880 dienen, wobei unter Erhöhung der Haupttreffer die Tilgungs⸗ friſt verlängert wird. Von den effektiv zu beſchaffenden Fr. 200 Millionen iſt die Hälfte für Geldbeſchaffung für die Stadt Paris beſtimmt. Nemwyork Life und Mutnual Life. Der deutſche Schutzausſchuß iſt nunmehr gebildet und beſteht nach der„Köln. Ztg.“ aus den Herren Generaldirektor Dr. Wiegand(Bremen), Juſtizrat Dr. Bock(Köln), Kommerzienrat Louis Hagen(Köln), Geh. Kommer⸗ zienrat Löwe(Berlin), Geh. Kommerzienrat Ravené(Berlin) und Geh. Kommerzienrat v. Pflaum(Stuttgart). Der Ausſchuß, deſſen Geſchäfte Juſtizrat Dr. Bock in Köln führt, iſt dem großen inter⸗ nationalen Komitee in Newyork, dem etwa 20 erſte Namen der Vereinigten Staaten angehören, angegliedert und wird ebenſo wie der franzöſiſche und engliſche eines ſeiner Mitglieder in jenes Komitee delegieren. Hierzu iſt Generaldirektor Wiegand vom Norddeutſchen Lloyd in Ausſicht genommen. Großſchlächtereien und Fleiſchpackhäuſer in Amerika. Ange⸗ ſichts der fürchterlichen Enthüllungen über die Mißſtände in den großen Schlachtetabliſſements Chicagos mag es von Intereſſe ſein, den Umfang des Großſchlachtbetriebes in Amerika kennen zu lernen. Nachſtehend einige Ziffern aus der Statiſtik für 1904. Die Zahl der Betriebe von Großſchlächtereien und Fleiſchpackhäuſern in Amerika betrug 929, das in ihnen inveſtierten Kapital Doll. 237.70 Mill.(1899 Doll. 189.20 Mill.); beſchäftigt waren darin 12075 Beamte und 74 132 Arbeiter; die verbrauchten Materialien erforderten Geſamtkoſten von Doll. 805.86 Mill. Die Produktion hatte einen Geſamtwert von Doll. 913.91 Mill., und zwar ent⸗ fallen davon auf Rindfleiſch friſch verkauft Doll. 247.14 Mill., in Büchſen Doll..70 Mill., gepöckelt oder geſalzen Doll..11 Mill.; auf Hammelfleiſch friſch Doll. 36.48 Mill.; auf Schweinefleiſch friſch Doll. 91.78 Mill., geſalzen Doll. 116.63 Mill., Schinken und ge⸗ räucherten Speck Doll. 132.21 Mill., Wurſt Doll. 25.06 Mill., raf⸗ finiertes Schmalz Doll. 74.12 Mill., Häute Doll. 44.14 Mill. etc.— Das ſind Ziffern, die auch in dem Rieſenbudget der amerikaniſchen Volkswirtſchaft bedeutſam ſind; kein Wunder, daß die Gefahr der Beeinträchtigung einer ſo gewaltigen Induſtrie durch die offi⸗ ziellen Enthüllungen drüben nur mit Schrecken erörtert wird. NV Aursblatt der Mänttheimer Praduktenbörſe Juni. Hafer, württo⸗ Alp »ruſſiſcher..17.1017.60 „amerik. weißer dom 25. Weizen bierländ. 19.25.—.— „ſRheingauer“—.——.— „ ruff. Azima 19.75—20.— Maſsamer. Mixed—.——18.85 „ Ulta 19 60—19 75[„ Donan———— Theodöſia 20 25——„ La Plataß, 1885—— eTaganrog 19.60—20.— Kohlreps, d. neuer—.——27.50 „Saxonska“—.-19.5 Wicken 19.——20.— „rumäniſcher 18.50—19.10 Aleeſamendeutſch⸗! 105.—115.— am. Winter——— —„ Manitoba 192.—— „ Walla Walla— 9855„„ II 100.——.— „ Luzerne 100.—105.— 2 „ Kanſa„Eſparſette 30.—— 82,.— „Auſtralſer——— Veinzl 5 55—.— 46.— „ La Plata 19.60—19.90„ bei Waggon——44.0 Kernen. 159.26——.— Rübzl in Faß—.——58.— Roggen, pfälz. 17 70——.—„ bei Waggon——57.50 „%%%% X Backrüböl— „ ruſſiſcher 16.85——.— Am. Petroleum Faß „ rumäniſcher—.—. fr. mit 20% Tara—- „ norddeutſcher—.——.— Am. Petrol. Wagg. 22.20 „ amerit. um Petrol. in Glk. Gerſte, hierl. 17.75——.—.100konettoverzollt—.—.18.40 „ ßfälzer 18.——19.— Spiritus, Ia. verſt. 100 ½ 128.50 Futter 13.25—13.75„ oer unverſt. 57.— Amerik.Futtergerſle 12.25—.—, ͤ er 41.50 Ruſſiſche 75 12.50—.— roh 70er unverſt. 85/2% 51.— Hafer, bad. neu 17.50—17.75„ doer„ 85/% 35.50 Weizenmehl* 00 0 2 3 4 30.— 28.— 26.— 25.— 24.— 29.— Roggenmehl Nr. 0) 25.75 Weizen etwas feſter. unverändert. Hieſterreichiſches Petroleum notiert bis auf Weiteres: in Ciſternen Mk. 17.30, in Faß(Barrels] Mk. 21.10 per 100 kg netto verzollt ab hieſigem Lager. f 5 10 93.75. Roggen, Gerſte, behauptet. „ Provene. 107.—115.— Hafer und Mais D Efſekten⸗Bant Mannheimer Effektenbörſe vom 25. Juni.(Offizieller Bericht) In Aktien der Dingler'ſchen Maſchinenfabrik fand kleines Geſchäft ſtatt zu 123 pCt., ebenſo in Aktien der Pfälz. Spar⸗ und Kreditbank, Landau zu 139,90 pCt. Sonſtige Veränderun⸗ gen: Badiſche Aſſekuranz 1460., Gutjahr⸗Aktien 909., Ver⸗ einigte Speyerer Ziegelwerke und Zellſtoffabrik Waldhof 298 G Obligationen 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchtff. u. Seefransvort 101.— %½6½, Bad. Anflin⸗t. Sodaf. 104.25 B 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.50 0% Bürg. Brauhaus, Vonn 102.78 0 100. Pfandbriefe. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 5z 75*„ alte M. 95.80 b5 „ unk. 1904 95.70 bz „„ Kommunal 97.50 bzſs Städte⸗Aulehen. 4% Herrenmühle Genz 37. F B. 4½% Mannb. Dampf⸗ 3½% Hefdelbg. v. J. 1903 ſchleppſchiffabrts⸗geſ. 102.10 C 30% Karksruhe v. J. 1896 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ 3½% Lahr v. J. 1902 847 5 102. C Geſellſchaft 4¼% Ludwigshafen 44½0% Oberrß. Elektrizitäts⸗ 4% 5 96.— B v. 1900 8 102.0 3½%„„ 98.50 ba 97.80 b: 87.40 bz 97.— bz 100.50 G 100.— 3 100.— C 97.50 B Wgunh. Oblig. 1901 100.80& „ 1885 97.60 B „ 1888 98.— 6 155 1895, 98.— G „ 13898 97.50 B i,, ,,;„ eee 3½% Pirmaſens unk. 1905 98.— G 3½% Wiesloch v. J. 98.25 G Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ.f. Seilindu⸗ ſtrie rilckz. 105% 9 werke, Karlsruhe 4%„„ 4½% Pfälz. Chamoſte u. 37%7 Tonwerk.⸗GJ. Eiſenb. 4% ee 3%„* galdhof bei Pernau in Vivland 101.50 4½% Speyrer Brauhaus .⸗G. in Speyer 101.G 4½ Speyrer Ziegelwerke 102 10 0 4½% Südd. Draßtinduſtr. 101.25 C 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. 5 Dr. H. Loſſen, Worms 101.— 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.30 G 104.25 G 5 Aklien. Brief Geld —.— 133.— —.— 128.25 —.— 101.50 Brlef Geld 99.80 ĩ 104.— 108.— — %Bauken. Badiſche Bank Gewbk. Speyer 50% E Pfälz. Bank Pfälz. Hyv.⸗Bacr⸗ Pf. Sp.⸗ U. Kdb. Land. Rhein. Kredithank Br.Ritter, Schwetz. „ S. Weltz, Speyer „ Storch. S.„ .— 197.—[„ Werger, Worms 103.— 139 900[Pormf. Br. v. Oertge—.— 7 —. 148.50 Pflz. Preßh. u. Sptfbr. 188.—' er Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 198.—- Trausport Südd. Bank 118.75 118.500 u. Verſicherung. 80 Eiſenbahnen. B..-G. Röſch. Seetr.—.— 90.— Pfälz. Hudwigsbahn—.— 234.30 Mannh. Dampfſchl. 71.50—.— „ Maxbahn 149)—„ Fagerzaus „Nordbahn 141.——.— Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 450.— 17 Heilbr. Straßenbähn—— 80.— Aſſecurranz ̃ Continental. Verſ. Chem. Induſtele. Mannh. Verficherung 575.— 565.— .⸗G..chem. Induſtr—.—.500Oßerrh. Verſ.⸗Geſ. 510.—. Bad. Anil. u. Sodafbr. 455.——.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 725.— Chem. Fab. Goldenbg. 188.20—.— Induſtrie Verein chem. Fahriken—.— 322.— 182 Verein D. Oelfabriken—.— 188.—.G. ſ. Seilinduſrle 12.— 3·— Wte M⸗i. Slanm 200.——ngr ſ ge.———— Vorzug.—.— 106.— Emafdirſbr. Kirrweil.% Emaſllw. Maikammer 102.50 —.— Brauereien. Ettlinger Spinnerei 103.——.— Bad. Brauere!—.— 125.— Hüttenh. Spinnerei 9850—.— Binger Aktienbierbn.—.——.— Karlsr. Maſchinenbau 230.——.— Du. Hof vm. Hagen—.— 268,50 Nähmfbr. Hatd u. Neu—.— 282.— Eichbaum⸗Braueret—— 155.— Koſth, Cell.⸗u.Papierf. 246.——.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 102.—[Mannh. Gum u. Asb.—.— 120.50 —— 110—Maſchinenf. Badenta—— 205.— Ganters Br., Freibg. —.— 198— Pf.Nähm u. Fahrradf.—.— V Heidelberg omb. Meſſerſchmitt 82.——.—Fortl.⸗Cement Holbg. 146.— udwigsh. Brauerei—,— 245.— Verein Freib. Ziegelb.—.—. Mannß. Aktienbr. 144.—— Pfalibr. Geiſel, Mohr 52.— 50.— Brauerei Sinner 242.——— Br. Schroedl, Hdlbg. 222.——.— Br. Schwartz, Speyer—.— 180,— Zuckerraff. Mannh. Krantfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 25. Junj. Fondsbörſe. Die Ausſichten der neuen Börſenwoche ſcheinen für die Spekulation wieder keine beſonderen zu ſein. Bei allgemeiner Luſtloſigkeit eröffnet die Börſe trotz Erleichterung des Geldmarktes ſchwächer. Am Montanmarkte herrſchte Uebereinſtimmung mit der ſchwachen Haltung der Newyorker Börſe ſchwächere Haltung. Die un⸗ günſtige Einwirkung kam auch auf dem Bankenmarkt zum Vor⸗ ſchein. Diskontokommandit beſonders abgeſchwücht. Auch Kreditaktien und Handelsgeſellſchaft niedriger. Von Bahnen Lombarden feſt. Pennſylvania und Baltimore and Ohio be⸗ hauptet. Prinz Heinrich nach ſchwacher Eröffnung feſter. In⸗ duſtriewerte im Einklang mit der Geſamthaltung ruhig und Kunſtſeide gefragt und 7½ pCt. höher. Elektriſche Werte ſchwächer. Schiffahrtsaktien ungleichmäßig. Inländiſche Anleihen verkehrten auf dem Niveau der Samstagsbörſe. Ruſſe werte gut behauptet. Japaner feſter. Gegen Schluß trat Er⸗ mattung im Montanmarkte ein. Ach Banken zeigten durchwe ſchwächere Tendenz. Türkenloſe ſteigend. Lombarden ſchankend. Es fehlte auch heute an der Beteiligung des Publikums und di Spekulation war mit der Ultimo⸗Regulierung beſchäftigt. Dil Börſe ſchloß in ſchwacher Haltung. Es notierten Kreditanſtall 208.80, Diskonto 182.20, 10, Darmſtädter Bank 138.30, 187.70 Lombarden 34.20, 34. Privatdiskont 39,6 pCt. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. 5 18 Spehr: Würzmühle Neuſtadt—.— 139. Zellſtofffabr. Waldhof—.— 298. Zuckerſbr. Waghäuſel 106.—— 75 —— 118.70 Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont%½ Prozent. Wechſel. 23. 25.., 28. Amſterdam kurz 168.95 168.01 Paris kurz 81.40 81.30 Belgien 81.166 81.15 Schweiz. Plätze„ 81.45 81.4 Nlalen 81.425 81.475 Wien 35.15 85.15 London„ 20.467 20.467 Napoleonsdor 16.80 16.39 lang 20.460—.— Privat⸗Diskont 37%/ 5 Bank- und Verſicherungs⸗Aktien 138.— 182.50 Oeſterr.⸗Ung. Bank 121.60 171.— 169.90 Oeſt. Länderbank 111.— 11 121 20 120.80„Kredit⸗Anſtalt 209.40 20 188 90 138.60 Pfälziſche Bank 101 20 101 20 235.50 235.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 196 50 186 50 186.35 Preuß. Hypothenb. 11920 111 50 111.40] Deutſche Reichsbk. 155.— 155. 183 10 182 20 hein. Kreditbank 143.50 148. 157.50 15770] Rhein. Hyp. B. M. 198.— 19 2 8 Hyp.⸗Bank 206 50 206.50 Schaaſt. 85 ferkf, Hyp.⸗Creditv. 157 10 157.— Südd. 75 55 1 dattonalbank 126.— 126.— nti 3 155 Bantver. Badiſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſſat. Bank Diseconto⸗Comm. Dresdener Bank 0 Oeſt.⸗Ung. Stgatsb. 8. Sefte. General⸗Anzeiger. Mannheim, 25. Junt. Staatspapiere. A. Deutſche. 23. 25 99.75 99.70 88.20 88.20 99.80 69.85 88.05 88.05 102.20 102.30 —— 93.— 23 Tamaulipaß 100 65 Bulgaren 9970 19¼10 Griechen 1890 51.70 5 italien. Rente 105.50 4˙% Oeſt. Silberr. 100 55 41½ Papterr. 100 55 98.35 98.35 Oeſterr. Goldr. 100.40 98.353 Portg. Serie 69.8 102. dto. III 70.40 4½ neueRuſſen 1905 88.80 4 Ruſſen von 1880 75 40 1ſpan. ausl. Rente 97.20 4 Türken v. 1903 88.50 5 Sachſen 87.25 4 Türken unif. 95.90 31½ Mh. Stadt⸗A.05 96.30 1 Ungar. Goldrente 95.95 B. Aus ländiſche. 4„ Kronenrente 95.45 9 1 9 4Ag. i. Gold⸗A. 1887 Verzinsl. Loſe. 4½ Chineſen 1898 5 Egypter uniftzirte 3 Oeſt. Loſe v. 1860 159.30 Mexikaner äuß. Türkiſche Loſe 145.80 4 0 inn 25 100.80 99.75 52.— 105.50 100.75 100.55 100.40 69.80 70.60 88.75 75.50 97.20 88.60 95.90 96.— 95.40 1½ Oſch. Reichsanl 3* 1½ pr. konſ. St.⸗Anl 4 bad. St.⸗A. 31½ bad. St.⸗Obl. fl 81/ M. 8ů05* 00, 4 bayer..⸗B.⸗A. 3½ do. u. Allg.⸗A. 8 102.— 98.50 86.50 103.30 103.35 8 Heſſen 85.60 97.30 102.35 102.35 70.50 70.40 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 107.— 107.— Allg..⸗G. Siemens 193.50 Südd. Immob. 120.60 120.60 Ver. Kunſtſeide 410.— Eichbaum Mannh. 153.— 153.— Lederw. St. Ingbert 55.— Mh. Akt.⸗Brauere!. 143.— 143..—Spicharz 1 Parkakt. Zweibr. 118.— 118.— Walzmühle Ludw. 198.50 Weltz z. S. Speyer 93.— 93.— Fahrradw. Kleyer 334.— Cementw. Heidelb. 144.50 143.80 Maſch. Arm. Klein 108.50 Cementf. Karlſtadt 121.95 122.— Maſchinenf. Baden. 206.— Bad. Antlinfabrik 453.50 452.50 Dürrkopp 416.— Ch. Fbr. Griesheim 262 50 262.50] Maſchinf. Gritzner 217.50 e 396.50 395.80 Pfälz. Nähmaſch. 139.50 Vereinchem. Fabrik 321.— 321.— Schnellprf. Frkthl. 189.— Chem. Werke Albert 372.10 370.— Oelfabrik⸗Aktien 138.20 Accumul.⸗F. Hagen 218.— 220.50] Seilinduſtrie Wolff 130.— Aee. Böſe, Berlin 85.— 84.—Lampertsmühl 87.— Allg. Elk.⸗Geſellſch. 223.50 223.— Zellnoff Aaldhof 297.25 Lahmeyer 149.40 148 20 Kammg. Kaiſ. 170.— Ektr. Geſ. Schuckert 131.75 180.75 Bergwerks⸗Aktien. 253 10 252 80 129.35 129.— 160.— 147.— 192 50 417 50 55— 118 198 50 334.— 109— 207.— 416.— 217.50 139.50 189.— 1388.20 130— 86.— 298 25 170.— 216.— 215.50 Harpener Hibernia Weſterr. Alkali⸗A. 239.— Oberſchl. Eiſenakt. 128.— Friedrichsh. Bergb. 155.30 156— Ver. Königs⸗Laura 240.70 240.50 Gelſenkirchner 218.60 218 50 Roßleben 110.— 110.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Eudwh.⸗Bexbacher Oeſterr. Süd⸗Lomb Pfälz. Maxbahn Oeſterr. Nordweſtb do. Nordbahn Lit. B. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. Gotthardbahn Hamburger Packet Ital. Mittelmeerb. Nordd, Lloßd 126 90 126.70]„Meridionalbahn 164.50 165.— 144.0 144.801 Baltim. Ohio 117.10 117.20 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. geſg crk. Hyp.⸗Pfdb. 100 80 100.80 4% Pr. Pfdb. unt. 14 4% F. K. B. Pfdbr.05 700.90 100 90 85%„ 15 Bochumer Buderus Concordia Deutſch. Luxembg. 289.50 127.50 207.— 203.— 147.80 147 80 139.70 139.70 139.— 139. 161.25 160.30 101.80 101.80 102.50 102.50 *. I % Pf.HypB. Pfdb. 101.50 315 8 0 9740 97.40 3½„„12 96.50 90.50 1½0% Pr. Bod.⸗Er. 94.50 94.506½½ Pr. Pfdbr.⸗Bk⸗ 4% Etr. Bd. Pfd. voo 100 50 100.50 Kleinb. b. O4 96.— 96— 40%0 1 5 99 3½ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Unk. 09 101.30 101.30] Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 15 4%„ Pfdbr..l Obl. unkündb. 12 99— 99 unk, 10 102 15 101 80 4% 9th. H. B. Pfb. 02 100.50 100 50 4⁰ 4%„ Pfdbr..03 0 1907 100.50 100.50 7 55 5 12 102 65 102.65 4%„„„ 1912 101.90 102.— 3½„Pfdbr..86 31%„„„ alte 95.80 95.80 89 d 94 94 80 94.803½%„„„ 1904 95.70 95.70 3½%„ Pfd. 93/6 94 80 94 80 3½„„„ 1914 97.— 97.— 4%„ Com.„bl. 31½ Nh..⸗B..O 97.50 97.50 .0 1,unk 10—.——.—loeb Rhein. Weſtf. 6%„ Com.⸗Oll..⸗C.⸗B. 1910 100 40 100 40 .87 unk.91 98.— 98.—4% Pf. B. Pr.⸗Obl, 101 10 101.10 3%„ Com.⸗Obl. 31½0ſ Pf. B. Pr.⸗O.—.— 9650 v. 96/06 98.— 98—2½19 Ital.ſttl.g. E. B.—.— 72.40 40% Pr. Pfob. unk. 09 100.70 100.90 000 5„ 12 101.50 101.50 1 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 580.— 580. Frankfurt a.., 35. Juni. Kreditaktien 208 80, Staats⸗ bahn 145.—, Lombarden 34.—, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 90.—, Gotthardbahn 197.—, Disconto⸗Commandit 182 80 Laura ——, Gelſenkirchen 219.—, Darmſtädter 188.90 Handelsgeſellſchaft 170 40, Dresdener Bank 157.70, Deutſche Bank 286.50, Bochumer 252 50 Northern—.—. Tendenz: ſtill. Nachbörſe. Kreditaktien 208.80, Staatsbahn 144.80, Lombarden 34.—, Disconto⸗Commandit 182.50 Berliner Effektenbörſe. Berlin, 25. Juni.(Schlußkurſe.) Kuſſennofen 215.45 215.— Lombarden 33 70 34.— Nu Anl. 1902 7625 76.20 Fanada Paeffie 26ʃ20 160.— 31ſ0% Reſchsanl. 97.80 99.80 Hamburg. Packet 160.70 169.60 30% Reichsanleihe 88.95 88.20 Nordd. Lloyd 126.90 126.40 4% Bad. St.⸗Anf. 102 30—.— Dynamſt Truſt 173.— 171 50 81½ B. St. Obl. 1900 58.40 98.40 Licht⸗ u. Kraftanl. 136.50 186.90 3½o½ Bayern 98 40 98 45 Rochumer 258 50 251 90 40% Heſſen 98 30 98.10 Konſolfdation 445.— 448.50 30% Heſſen 85.75 85.60 Dortmunder 83 60 82.90 3% Sachſen 87.20 87 10 Ghelſenkirchner 21890 218 40% Pfbr. Rh. W. B. 101.— 101.— Harpener 216.— 215 10 59% Ehineſen 101 60 101.60] Hibernſa 5—— 4% Italtener———. Hörder Bergwerke 219.— 208 50 4½ Japaner(neu) 95.10 95.25 Laurahütte 241 10 240 30 1860er Loſe 160 10—.— Phönir 217 60 215.60 4% Bagtad⸗Anl. 90.— 90.20 Ribeck⸗Montan 207 20 209.— Kreditaktten 209.— 208 70] MRurm Revyler 146 50 146.3 Berk.⸗Märk. Bank 16490 164.90] Anflin Treptow 360.70 369.50 Berl. Handels⸗Geſ. 170.70 170,10 Braunk.⸗Brit. 228 80 229 70 Darmſtädter Bank 138 70138.— D. e 24160 242.— Deutſch⸗Aſtat. Bank 186.10 186.— Düſſeldorfer Wag. 320 70 329.90 Deutſche Bank(alt) 235 40 235.4 Elberf. Farben(alt) 55.— 537.— 7„(ig.)—.——.—] Veſtereg. Alkallw. 239.70 236.70 Disc.⸗Kommandit 182 70 182.20] Pollkämmerei⸗Alt. 161,— 160.— Dresdner Bant 157.70 157.60 Chemiſche Charlol. 21/.70 218.50 Rhein. Kreditbank 143.60 143.20] Tonwaren Wiesloch 155 50 155 50 Schaafſh. Bankv. 157.60 157,0 Zellſtoff Waldhof 297 50 298 50 Lübeck⸗Büchener 193.———Celluloſe Koüheim 210 20 240 50 Stagatsbahn 144.70 144 90] Rüttgerswerken 145.70 145.20 Privat⸗Discont 3¾ 90 W. Berlin, 25 Juni.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktten 209— 208.70] Staatsbahn 14440 144.70 Diskonto Komm. 18290—.— Lombarden 34.— 34.— ([Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 25. Juni. Fondsbörſe. Die Woche eröffnete in ſchwacher Tendenz infolge der unregelmäßigen Haltung der Newvorker Börſe gegen eine weſtere Entwicklung der Hochkonzunk⸗ tur. Der Montanaktienmarkt ſetzte niedriger durch ſchwächere Kurſe ein. Banken vernachläſſigt und ſchwächer. Ruſſenbank auf Petersburg behauptet. Fonds preishaltend. Heimiſche Fonds 88,25. Türkenloſe feſt. Bahnen bei ſtillem Geſchäft feſt. Höher lagen Anatolier. Baltimore behauptet. Kanada ſchwächer. Schiffahrtsaktien abgeſchwächt. Die Haupttätigkeit der Börſe erſtreckte ſich auf die Schiebung zum Ultimo bei dem Geldſatze von 5½—596 PpCt. Tägliches Geld 3½. In zweiter Börſenſtunde Montanwerte weiter nachgebend. Rheinſtahl behauptet. Auch Banken ſchwerfällig und abgeſchwächt. Später Ruſſenbank weiter anziehend. Alles Sonſtige unverändert. Truſt Dynamit ge⸗ drückt. Auch Allg. Elektrizitätsaktien ſchwächer. Nachher Geſamt⸗ ſtatut unverändert infolge einer intenſiven Geſchäftsſtille. Die Börſe iſt überwiegend nominell. In dritter Börſenſtunde ſchwächer. Die Geſchäftsſtille drückte auch auf Induſtriewerte des Kaſſamarktes. Weiter abgeſchwächt unter Realiſierungen aus Anlaß des Ultimos. Partſer Börſe. Paris, 25 Juni. Anfangskurſe. 8 9% Rente 97.40 97 20] Cürk. Looſe 148.— 148.20 Italiener—.———[Banque Ottomane 679— 678— Spanier 97.— 96.70] Rio TLinto 1665 1663 Türken unif. 96,55 9657 Londoner Effeftenbörſe. London, 25. Junf.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 0% Reichsanleihe 86½æ 86˙/ Southern Paciftc ee 5 0% Chineſen 102½ 102½[Chicago Milwaukee 185— 1831 4½ 9% Chineſen 99— 99— Denver Pr. 91— 91— 2% Conſols 88/ö16 881½% Atchiſon Pr. 106 ½% 106 4 0% Italtener 104% 104%/ JLouisv. u. Naſhv. 150½ 148½ 4 9% Griechen 588/% 53¾ Unkon Paeiſfie 153% 152 3% Portugieſen 72— 72.] Unit. St. Steel com. 387%/ 37% Spanier 9i vpief iae 0 DTürken 956/ 95½ Eriebahn 44% 436 4% Argenkinler 89% 895/ Tend. unentſch. 3% Mexikaner 86¼æ 36¾ Debeers 4% Japaner 98— 92˙%Ehartered„ Tend.: träge. Goldftelds 5„ Ottomanban! 17— 17—Randmines 6% 6½ Rio Tinto 66¼ 66—Eaſtrand Braſilianer 89¾ 893/] Tend.: träge. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 25. Juni.(Tel.) Produktenbörſe. Wenngleich Feſtigkeit in den auswärtigen Berichten vorherrſcht, war die hieſige Haltung bei beſchränktem Verkehr wieder ſchwach. Schönes Wetter und Realiſierungen verliehen dem Angebot die Oberhand, ſo daß für Weizen geringer, für Roggen merk⸗ licher Rückſchlag unvermeidlich wurde. Auch waren Aufliefe⸗ rungen etwas williger. Greifbares Getreide iſt ſehr wenig beachtet worden. Rüböl iſt trotz der etwas weiter herab⸗ geſetzten Forderungen ſchwer verkäuflich geweſen. Wetter: bewölkt. Berlin, 25. Juni.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 23. 25. 2285 Weizen ver Fuli 182— 182.— Mais per Juli 1861.75 181.50 „ Sept. 178.50 178.50„Septbr.——.— „ Dezbr. 180 50 180 25 Roggen per Juli 157.25 155 75 Rüböl per Oktor. 54 20 52 70 „ Sept. 154.— 153 50„Dezbr. 54 60 54.10 „ Dezbr. 155 50 155—:„ Juni 58.40 58— Hafer per Juli 164.50 163 50 Spiritus 70er loeo———.— „Septbr. 152 25 151.75 Weizenmehl 24.75 24.75 5 2——.— IRoggenmehl 21.60 21.50 Budapeſt, 25. Juni.(Telegramm.) Getreidemarkt. 235 25. Weizen per Okt. 15 62 15 64 ſtetig 15 98 186 00 feſt e, eee eee eees 16 46 1648 Roggen per Mat———— ſte.ig——— feſt „„De 1582 18 24 13 36 13 88 Hafer per Mai——— ſtetig—— feſt „„ Oll. 1350 1352 1364 1366 Mais per Juli 1294 12 96 ſtetig 13 06 13 Os feſt 15„ Sepkt. 13 14 13 16 13 26 13 28 5„ Mat 1144 1146 11483 1150 Kohlraps p. Aug. 29 30 29 50 ſtetig 29.40 29 00 ſet Wetter: Schön. Liverpool, 25. Junt.(Anfangskurſe.) 23. 25. Weizen per Juli.021% ruhig 900 ſtetig epk..08½%.08¼ Mais per Juli.080/, ruhig.08%% ruhig 5„Sept..07ʃ½ ‚Ü———————— Aus Stadt und Land. Maunheim, 25. Juni 1906. * Kindergottesdienſt der Konkordienkirche. Am Sonntag vor acht Tagen fand bei herrlichem Wetter der Ausflug ſtatt, an welchem die 500 Kinder des Kindergottesdienſtes mit ihren Grup⸗ penleitern und»Leiterinnen ſowie viele Angehörige teilnahmen. Um ½2 Uhr begaben ſich die Kinder in geſchloſſenem Zuge von der Kirche zum Bahnhof, woſelbſt um.16 Uhr die Abfahrt nach Station Rheinauhafen erfolgte. Dort angekommen, begab man ſich im Zuge unter den Klängen eines Liedes zum Walde. Hier verteilten ſich die Kinder zu gruppenweiſem Spiel, während immer ein Teil in der nahegelegenen Herberge auf dem Stengelhof mit Kaffee und Bretzeln beköſtigt wurde. Gleichzeitig ließ die Muſik im Walde ihre herrlichen ernſten und heiteren Weiſen ertönen. Die Muſiker, ſämtlich vorzüglich geſchulte Bläſer, gehören einem Poſaunenchor in Worms an und hatten in überaus dankenswerter Bexeitwillig⸗ keit der Einladung Folge geleiſtet. So verſtrich unter Spiel und Sang der ſchöne Nachmittag, der in einer Waldandacht einen wahr⸗ haft weihevollen Abſchluß fand. Unvergeßlich wird wohl allen Teil⸗ nehmern das maleriſche Bild bleiben, wie die Kinder in großem Halbkreis lagerten und an den Lippen ihres Geiſtlichen hingen. Sodann wurde unter frohen Klängen der Rückmarſch angetreten. Vor dem Hauptbahnhof löſte ſich der Zug auf. Für das ſo ſchöne Gelingen des Ausfluges, der ohne irgend welche Störung verlief, gebührt ein beſonders herzlicher Dank den verehrten Gruppenleitern und Leiterinnen, die mit hingebender Liebe und Sorgfalt der ihnen anbertrauten Kinder ſich annahmen. Dankend erwähnt muß auch merden, daß von vielen evang. Gemeindegliedern reiche Gaben für den Ausflug geſtiftet worden waren, ſo daß es möglich war, den Kindern eine ausreichende Beköſtigung zu bieten. Ein kleiner Uebesſchuß wurde der Guſtaf⸗Adolf⸗Kindergabe überwieſen. Aus dem Grossherzogtum. Sandhofen, 24. Juni. Heute nachmittag entlud ſich über unſere Gemeinde ein ſchweres Gewitrer. Der Blitz ſchlug in das Haus des Karl Schuhmacher in der Waldſtraße ein, demolierte das Kamin und riß 2 Löcher in die Bodendecke *Heidelberg, 25. Juni. Geſtern Mittag iſt alte Taglöhner Adam Trutoſch, der mit noch 5 andern j an der neuen Eiſenbahnbrücke im freien Neckar badete, e Ttrun⸗ ken. Die Leiche konnte noch nicht geländet werden.— Zum Ver⸗ walter des Akademiſchen Krankenhauſes wurde Herr Reviſor Friedrich Muſer in Karlsruhe ernannt. Herr 2 iſer iſt ein Sohn des demokratiſchen Landtagsabgeordneten, Rechtsanwalt Muſer in Offenburg. Meßkivch, 24. Juni. In der hieſigen Gegend iſt wieder Hochwaſſer mit Hagelſchlag eingetreten. Verſchiedene Orte des Bezirks ſtehen unter Waſſer. Einige Stationen melden Da m m⸗ rutſchungen. Die Ernte, namentlich die Heuernte, iſt zum großen Teil vernichtet. Pfalz, heſſen und Umgebung. r. Neuſtadt a.., 24. Juni. Der 1. Pfälzer Ulanen⸗ tag nahm den ſchönſten Verlauf. Die Stadt iſt reich beflaggt und das Hauptfeſtlokal, der große Saal des Saalbaues, aufs Schönſte geſchmückt. Schon am Samstag vormittag traf das Muſikkorps des Regiments aus Bamberg unter perſönlicher Leitung des Kapell⸗ meiſters Betz hier ein, dann folgte der Empfang des Regiments⸗ kommandeurs Oberſtleutnant Frhr. v. Gebſattel, der an der Spitze zahlreicher Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften des Regiments inBamberg hier eintraf. Auch Deputationen der Brüder⸗ vereinigungen in Bamberg, München, Aſchaffenburg und Würzburg ſind erſchienen. Desgleichen haben die Garniſonsſtädte Bamberg und Neuſtadt a. Aiſch ſtädtiſche Abordnungen entſendet. Eingeleitet wurde der Regimentstag durch ein Feſtbankett im großen Saal des ba m E der Vereinigung, Joſef Kirſchner aus Mannheim, hielt die Be⸗ Saalbaues, das am Samstag ſtattfand. Der 1. Vorſitzende grüßungsanſprache. Namens der Stadt Neuſtadt a. H. hieß Bürgermeiſter Wand die Anweſenden, die den geräumigen Saal bis zum letzten Plätzchen füllten, willkommen. Anſchließend hieran wurden Begrüßungstelegramme verleſen von: dem jüngſten Ulan Herzog Franz Joſef in München, den Kaiſer⸗Ulanen in Bamberg, vom Kronprinzen Wilhelm von Preußen aus Potsdam, vom Flügel⸗ adjutanten Grafen Caſtel in München im Auftrage des Prinz⸗ Regenten, ferner von einer großen Anzahl Kameraden und Ver⸗ einigungen. Die Feſtrede hielt Herr Dinges aus Grünſtadt, der die Geſchichte des Regiments, die Gründung der Vereinigung und die Bedeutung des Feſtes in ſchlichten patriotiſchen Worten ſchilderte. Er ſchloß mit einem Hoch auf den Prinzregenten, woran ſich der Parademarſch im Schritt des Regiments ſchloß, der von der Erbprinzeſſin von Sachſen⸗Meiningen komponiert iſt. Regiments⸗ kommandeur Gebſattel führte in ſeiner Anſprache aus, daß das 1. Ulanen⸗Regiment jetzt ſeit 34 Jahren zum großen Teil ſeinen Erſatz aus der Pfalz hat und wenn es ſeinen Ruf nicht nur in der bayeriſchen, ſondern auch in der deutſchen Armee ſich erworben habe, ſo ſei das zum großen Teil zu danken den Eigenſchaften der Pfälzer,(Bravo), ihrer Selbſtändigkeit und ihrem Temperament, das dem Regiment den Stempel aufgedrückt hat. Redner endete mit einem dreifachen Hurra auf das Regiment. Fabrikant Wein⸗ gart⸗Mannheim brachte ein Hoch auf Oberſt Gebſattel aus. Die Unteroffiziere des 1. Ulanen⸗Regiments in Bamberg überreichten eine Standarten⸗Schleife. Im Laufe des Abends wurde das Ka⸗ ſernenleben der Ulanen in Lichtbildern veranſchaulicht, die großen Beifall fanden. Oberſt Gebſattel wurde zum Ehrenmitglied des Vereins ehemaliger Ulanen ernannt. Im Uebrigen wurde der Abend durch Geſänge der hieſigen„Liedertafel“ und Muſikvorträge der Regimentskapelle ausgefüllt.— Der heutige Sonntag brachte um 12 Uhr den feierlichen Alt der Standarten⸗Weihe. Die Weihe⸗Rede hielt Militärgeiſtlicher Prof. Knecht aus Bam⸗ berg. Oberſt Gebſattel gab dann das Zeichen zur Enthüllung der hübſchen Standarte und hielt ſodann eine Anſprache, an die er die Verleſung folgenden Telegramms des Kaiſers knüpfte:„Seine Majeſtät der Kaiſer laſſen für die Grüße, welche Sie im Namen Tauſend Angehöriger von 84 Jahrgängen Allerhöchſt Seines kgl. bayer. Ulanen⸗Regiments telegraphiſch überſandt haben, und für den darin enthaltenen Ausdruck treuer vaterländiſcher Geſinnung herzlichſt danken. S. Majeſtät werden ſtets ſtolz darauf ſein, In⸗ haber eines ſo vorzüglichen Regimentes zu ſein. v. Löwenfeld, Generalleutnant.“ Das Telegramm wurde mit einem Hurra auf den Kaiſer aufgenommen. Es folgte dann die Ueberreichung von Fahnenſchleifen durch Deputationen auswärtiger Vereinigungen. Um 1 Uhr begann das Feſtdiner im Saalbau und um 4 Uhr be⸗ wegte ſich der mächtige Feſtzug, an dem auch alle hieſigen militäri⸗ ſchen Vereine teilnahmen, nach den Gartenanlagen des Schützen⸗ hauſes, wo der Nachmittag bei Konzert— neben der Regiments⸗ kapelle ſpielte auch die Kapelle des 12. Art.⸗Reg— verbracht wurde. Abends war Villenbeleuchtung. Verantwortlich: für Politit, Kunſt, Feuilleten und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher⸗ Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. u. b..: Direktor Lenſt Müller. erernegean, Arbeitsvergebung. Große Verſteigerung P 5, 4 P 5, 4 Dienstag, den 26. Juni 1906, nachmittags 2 Uhr verſteigere in meinen Lokalen Folgendes an den Meiſtbie⸗ tenden: Büffet, Spiegelſchrank, Se⸗ kretär, Trumcaux, Schränke, Tiſche, Stühle, Nachtſtuhl, 2 Fauteuils, Fommoden Waſch⸗ Kommode mit Marmor und Spiegel, Nachttiſche m. Mar⸗ mor, groß. Weißzeugſchrank, Thekenpulte, Diwan, Sofa mit Seſſel, Patentröſte, Küchenſchrank, Waſch⸗ und Nähmaſchine, 1 Billard mit Zubehör, gebr. Pianino, Einrichtung f. Bäckerladen, gr. eichene Bottiche, Eis⸗ ſchränke, Gasherde, Lyra's Lüſtres, Bügeleiſenofen für Gas m. 4 Eiſen, dito m. 6 Eiſen für Kohlen. Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt. Fritz Beſt, P 5, 4. Auktionator P 5, 4. Telephon 2705. Für die Gewerbeſchule in 0 6 ſoll die Lieferung des Mobiliars im Wege des öffentlichen Ange⸗ bots vergeben werden. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechender Auſſchrift verſehen bis ſpäteſtens Mittwoch, 4. Juli l. Is., vormittags 11 Uhr auf Zimmer 10 des unterzeich⸗ neten Amts einzureichen, woſelbſt auch die Angebotsformularegegen Erſatz der Umdruckkoſten in Em⸗ Ad genommen werden können und die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Pläue und Auskunft im Bau⸗ bureau 0 7, 1. Mannheim, 25. Junt 1906. Städt. Hochbauamt: J. V. Hauſer. iiee Naſcinen Strümpfe werden neu, ſowie auch angeſtrickt, prompt und billigſt bei 35307 Elise Jäger Luiſenring 54, 3. Slock. PPP * 2* Strickerei. FPikauntmachung. 0 Maunheim, 25 Juni 1906. Von Sonntag, den 24. ds. Monats ab verkehrt täglich nachts 11.30 uhr vom Paradeplatz ein Spätwagen nach dem ſtädtiſchen Clek⸗ trizitätswerk. Paradeplatz ab 11.30 Uhr nachts. Elektrizitätswerk an und ab 11.43 Uhr zum Depot. Mannheim, 21. Juni 1906. Städt. Straßenbahnamt: Löwit. e Bekauntmachung. Nr. 693. Wegen Umzugs der Städt. Sparkaſſe in die für ſie neuerſtellten Dienſt⸗ lokale werden die ſeither von ihr benützten Räume im Ge⸗ bäude der Lemle⸗Moſes⸗ Claus⸗Stiftung, Litera 1, 11 hier, 30000/189 auf 1. Auguſt 1906 für anderweite Benützung ſrei. Die Räume, beſtehend aus einem großen Kaſſen⸗ zimmer mit abgeſchloſſenem Vorraum für das Publikum, einem Vorſtandszimmer, einem feuer⸗ und einbruch⸗ ſicheren Treſor und einem Regiſtraturzimmer, ſind zen⸗ tral gelegen und wären für größeres Bank⸗, Kaſſen⸗, Ver⸗ ſicherungs⸗ oder ähnliches Geſchäft mit regem Verkehr des Publikums beſonders geeignet. Auf Wunſch könnte auch die vorhandene ganze Schalter und Bureau⸗Ein⸗ richtung oder einzelne Teile derſelbe kaufsweiſe mitab⸗ gegeben werden. Die Beſichtigung der Räume kann jederzeit erfolgen. Näh. Auskunft erteilt die Direltion der Städt. Sparkaſſe, an welche auch etwaige Miets⸗ anträge mit Preisangeboten zu richten wären. Mannheim, 14. Febr. 1906. Städtiſche Sparkaſſe: Schmelcher. 0 i Blrgetung von Baugrbeiten. Die für das Großh. Schloß hier genehmigten Bauunterhal⸗ tüngsarbeiten für die Jahre 1906/07 follen im Submiſſions⸗ weg vergeben werden und zwar: Maurerarbeiten init ca. 3200 M. Zim erarbeiten 800„ Schieſerdeckerarbeiten 1800„ Glaſerarbeiten 800„ Schreinerarbeiten 200„ Schloſſerarbeiten 250„ Tüncherarbeiten 650„ Tapezierarbeiten 350„ Juſtallationsarbeiten 180„ Die Uebernahmsbedingungen liegen während der üblichen Dienſtſtunden im Bureau der Unterfertigten Stelle(Schloß l. Flügel, III. Stoch zur Einſicht guf, wofeloſt auch die Angebots⸗ ſormulare gegen Erſtattung der Herſtellungskoſten erhältlich ſind. Die Augebote ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift gerſehen bis ſpäteſtens Mon⸗ tag, den 2. Juli d. Is. ein⸗ zureichen. Die Eröffnung der einge⸗ laufenen Augebote findet an dieſem Tag vormittags 11 uhr att. 64961 Mannheim, 20. Juni 1908. Großh. Bezierbsbauinſpektion; Aufbewahrungs⸗ Maggzin 6, 4. R 8, 4. Lagerung von ganzen Haus⸗ eiurichtungen, Koffern und ſon⸗ ſtigen Gegenſtänden. 36667 Au⸗H. Berkauf b. gebr. Möhel R. Gramlich. Sofort bares Meld if auf Möbel u. Waren aller Art, die mir zum Verkauf oder Ver⸗ ſteigern übergeben werden. 30730 Ankauf gegen Kaſſa. Aufbewahrungsmagazin Fritz Beſt, Auktionator, F 5, 4. Tel. 2705. General⸗Anzeiger. — Sekanntmachung. Benennung von Straßen betr. No. 219771. Der Stadtrat hat der ſüdweſtlichen Ver⸗ bindungsſtraße zwiſchen dem Franzoſen⸗Kat und der Frieſen⸗ heimerſtraße im Induſtriehafen⸗ gebiet die Bezeichnung: „Rheinrottſtraße“ beigelegt. 30522 Mannheim, 21. Juni 1906. Bürgermeiſteramt: Martin. Kunſthale Maunheim. Arbeits⸗Vergebung. Die Ausführung von Ver⸗ putz⸗ und Gipſerarbeiten zum Neubau der Kunſthalle, hier, ſoll im Wege öfſentlicher Submiſſion vergeben werden. Angebote ſind ſpäteſtens bis 7. Juli, vormittags 11 Uhr verſchloſſen mit der Aufſchrift„Kunſthalle Mann⸗ heim Gipſerarbeiten“ auf unſerem Büro, Werderſtraße 30 einzureichen, woſelbſt auch Angebotsformulare in Em⸗ pfang genommen und die Detailzeichnungen der Geſim⸗ ſe eingeſehen werden können. Mannheim, 28. Juni 1906. Die Bauleitung: Billing& Stober. Zwangsverſteigeruug. Dienstag 26. Juni 1906. 2 Uhr werde ich in Mannheim im Pfandlokale Q 4, 5 gegen Bar⸗ zahlung im Vollſtreckungswege offentlich verſteigern: 37708 Plüſchhauben, Kinderkap⸗ pen, Pelzmüſſe, Hutblumen 1u. A. Mannheim, 25. Juni 1906. Groß, Oerichtavollziegek.N..4. Ul. A. Jander 2, 14 Planken 1 2, 14 gegenüber der Hauptpoſt. Gummistempel G24e eihenes Fabrikat. Harmoniums Alletuvertretung: Mammborg Notenschränke,-Pults, Klavtersessel jeder Aus- führung in grbsster Aus- Wahl!! Just Schiele, Klaviermagazin . 2, Telephon 1863. Entlauien Ein Foxterrier männl. langhaarig, Kopf gelb ge⸗ zeichnet. Abzugeben geg. Belohn. C 3, 12/14. Vor Ankauf wird gewarnt Junger Forterrier 3 weiß u. ſchwarz gefleckt, noch nicht koupiert, entlanſen. Abzugeb. geg. Belohung. Rheinhäuserplatz 2, 2. St. BVor Ankauf wird gewarnt. boldterkehl. 3 6 Bekanntmachung. Die Erlaſſung von Unfallver⸗ hiftungsvorſchriften durch die ba⸗ diſche landwirtſchaftliche Berufs⸗ genoſſenſchaft betreſſend. No. 4797. Der Vorſtand der badiſchen landwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft hat mit Genehmigung des Großh. Landes⸗ verſicherungsamtes und mit Wirkung vom 1. Januar 1907 ſolgende Unfallverhütungsvorſchriflen erlaſſen: J. für laupwirtſchaftliche Maſchinen, 2. für landwirtſchaftliche Nebenbelriebe und zwar: a) Brennerei⸗, Molkerei- und Stärkebereitungsbelriebe, b) Ziegeleien, Gräberelen über Tage, Torfgräbereien, Kalk⸗ brennereien, Kalköfen, o) Steinbrüche, d) Mahl- und Oelmühlen, e) landwirtſchaftliche Brauereien und Mälzereien. „Während nun den Unternehmern von den unter O. Z. 2, Ziſſer—e genannten Nebeubetrieben die einſchlägigen Vorſchriften in Plakatform vom Genoſſenſchaftsvorſtand direkt ausgeſfolgt werden, ſo liegen für diejenigen Betriebe, welche die unter O. Z. 1 landwirtſchaftlichen Maſchinen beſitzen, die Vor⸗ ſchriften mit Abbildungen auf folgenden Auntsſlellen zur Ein⸗ ſichtsnahme oſſen: Für die Altſtadt auf dem Sekretariat für Arbeiterverficher⸗ ung,— Bezirksamt— Allgemeine Meldeſtelle— Schalter 2. Käf Na Käferthal und Walohof auf dem Gemeindeſekretariat äfertbal. Für Neckarau auf dem Gemeindeſekretariat Neckarau. ie Unternehmer der größeren Betriebe— auf deren Bewirt⸗ ſchaſtung mehr als 1200 Arbeltstage entſallen— erhalten auf Auſucpen ſolche Vorſchriften mit Abbildungen unentgeltlich aus⸗ gehändigt. Wir fordern daher diejenigen Betriebsunternehmer, welche in den Kataſtern der land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unfallverficherung von Maunheim, Käſerthal, Waldvof und Neckarau eingetragen find, auf, von den genannten Unfallverhütungsvorſchriften alsbald Ein⸗ ſicht nehmen zu wollen. Im Intereſſe der Genoſſenſchaftsmitglieder iſt dieſe Einſichts⸗ nahme inſolge der hohen Gelbſtrafen bei Zuwiderhandlungen drin⸗ gend geboten. aunheim, den 1. Juni 1908. Bürgermeiſteramt: v. Hollander. 80000/490 Link. Oberrbeintsche Jechenaags-Gesesschac Mannheim. Die Herren Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hierdurch zur 20. ordentlichen General⸗Verſammlung auf Dienstag, den 26. Juni 1906, vormittags 11½ Uhr, im Geſchäftslokale der Geſellſchaft, Lit. N 2 Nr. 4 hierſelbſt, ergebenſt eingeladen. 64885 5 8 Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht der Birektion, e des Auffichtsrates über die Prüfung der Bilanz u. der Gewinn⸗ u. Verlull⸗Rechnung. 2. Beſchlußſaſſung über die den Vorſtande und Aufſichtsrate 0 erteilende Decharge. Beſchlußfaſſung über den Vorſchlag des Aufſichtsrates zuc Verteilung des Gewinus und Feſtſetzung des Termines für die Auszählung der Dividende, 4. Wahl von Anſfſichtsratsmitgliedern(8 26 des Statuts). 5. Wahl der Kommifſion zur Reviſion der Bilanz des lau⸗ ſenden Geſchäftsjahres. Mannheim, den 31. Matl 1908. Der Aufſichtsrat: gez. S. A. Baum, Kommerzlenrat, Vorſttzender. 8 8 Die Direktion: gez. Oscar Sternberg. * leh garanfiere Für eine tadellose geläufige Hand- schrift in eirca 20 Unterrichts- stunden, durch Beteiligung an einem unserer Schönschreib-Kursen in Doutsck und Latein. 85082 Einzelunterricht. Eintritt tag- Neh. à Kurs 10—15 K. Ferner ewissenhafte Ausbildung in Kaechtnenschrelben, Stenographie, Buchführung, Rechnen ete. ete. Für Daman u. Herren. Viele Dankschraibag- Verlangen Sie ausführlichen Pro- spect durch die Direktion der Süddeutschen Hangelslebranstalt; U. 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