adiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monallich, durch die Poſt bez incl. Poſt⸗ auſſchlag M..33 pro Quartal. Einzel⸗Nummer s Pfg. — E 6, 2. Karlsruhe: Georg Unabhän Geleſenſte und verhreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. der Stadt Mannheim und Uumgebung. cheint wöchentlich zwölf Mal. Inſerate; 5 nahme v. Druckarbeiten 841 din gnen, 20 Eigene Redaltions-⸗Bureaus: Nebafton 977 Sie 2 80 8 Berlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15 Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. Expedition„% 218 Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. gige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. Nr. 2 289. eeeeeeeeeeee Dienstag, 36. Juni 1966. D 2g Mittagblatt Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Die Reſorm des Börſengeſetzes in Deutſchland. II.(Schlußartikel.) In welcher Art nun auch die allgemeinen Mißſtände gufgetreten ſein mögen und welche Einzelbeſtimmungen mit Recht oder Unrecht zum Gegenſtand der heftigſten Angriffe gemacht worden ſind, die Tatſache iſt unleugbar vorhanden, daß Um⸗ gehungen des Börſengeſetzes für einen Doppelzweck erfolgten. Einerſeits handelte es ſich darum, der Notwendigkeit einer Ein⸗ tragung in das Börſenregiſter zu entgehen und doch die Möglich⸗ keit für Spekulationsgeſchäfte ohne Riſiko zu haben, andererſeits wurde verſucht, ſich an den eigentlichen Begriff des Termin⸗ eſchäftes, wie derſelbe geſetzlich niedergelegt war, zu halten, um benſelben mit mehr oder minder zuläſſigen Maßnahmen zu ver⸗ ſchleiern. Für dieſen Zweck wurden zuvörderſt Lieferungsgeſchäfte, wie ſie nach den Beſtimmungen des Handelsgeſetzbuches zuläſſig ſind, an den Produktenbörſen abgeſchloſſen. An der Effekten⸗ börſe wurde mit Erfolg der Verſuch eingeleitet, neue Formen der Geſellſchaftstechnik zu finden. Dieſem Zwecke diente zunächſt das Kaſſe⸗Kontokorrentgeſchäft, das auch als Kaſſenlieferungsgeſchäft pder Kontohandel bezeichnet wird, und ſich auf den Verkehr der Bergwerks⸗ und Induſtriepapiere erſtreckt. Zweitens wurde der Kaſſenhandel im freien Verkehr eingeführt, der nicht alle Umſätze und Induſtriepapiere, ſondern lediglich das Großkaſſegeſchäft be⸗ tktrifft, und es fragt ſich nun, wie ſich die Rechtſprechung zu den geuen und eigenartigen Erſatzformen des Termingeſchäftes ſtellen pbmürde. Sie ſtand vor einer Alterngtive. Entweder hatte ſie ſich ſtreng an den Wortlaut des Geſetzes zu halten, und dann würden deſſen Umgehungen dauernd ſtatthaft geweſen ſein, oder ſie mußte den tatſächlichen und vermeintlichen Willen des Geſetzgebers zu erforſchen ſuchen und demgemäß ihre Entſcheidungen treffen. Das Reichsgericht hat ſich zu der letzteren Auffaſſungsweiſe bekannt. Die Wirkungen des Börſengeſetzes ſtellten ſich nicht ſofort bei Erlaß desſelben ein. Bereits im Jahre 1895 begann zu Gunſten des deutſchen Erwerbslebens ſich ein Aufſchwung zu vollziehen, der die Möglichkeit einer längeren Dauer zu haben ſchien und durch die verſchiedenartigſten Faktoren verurſacht war. Eine Hochkon⸗ junktur entſtand für den Induſtriemarkt, wie ſie ſeit der Begrün⸗ dung des Reiches und während der ganzen Dauer des 19. Jahr⸗ hunderts nicht eingetreten war, und jede andauernde Hauſſe ent⸗ facht trügeriſche Hoffnungen und individuellen Leichtſinn. Dann traten die wirtſchaftlichen Rückſchläge mit ihrer Kriſis ein; hierbei gelangte das Börſengeſetz voll in Aktion. Zur Deckung der drohenden Verluſte wurde der Regiſtereinwand erhoben, der Differenzeinwand folgte, und ſonderbare Erſcheinungen zeitigte nunmehr, wie bereits früher hervorgehoben, die Eigenart der Ge⸗ ſetzgebung, Die Reichsregierung verſchloß ſich daher nicht der Er⸗ kenntnis, daß das Geſetz eine Reihe bedeutſamer Mißſtände auf⸗ weiſe, die zu beſeitigen nicht nur im Intereſſe der Bankgewerbe⸗ treibenden, ſondern auch des allgemeinen Volkswohles läge. Zur Klärung der Verhältniſſe wurde bereits im Jahre 1901 der Börſen⸗ usſchuß einberufen, der, wenn auch eine Minderheit einzelne Fragen noch nicht für ſpruchreif bezeichnete, doch einſtimmig der Anficht Ausdruck gab, daß das Börſengeſetz einer Abänderung in eſentlichen Punkten bedürfe. arbeit wieder aufnehmen. —— 92282 Handel und Gewerbe ſah ſich ferner veranlaßt, eine Beſprechung über die nach ſeiner Auffaſſung praktiſch verwertbaren Ergebniſſe der Verhandlungen des Börſenausſchuſſes mit preußiſchen Sachver⸗ ſtändigen herbeizuführen, und den auf kompetenteſter Unterlage ruhenden Anregungen folgte der Börſengeſetzentwurf vom 19. Februar 1904, vörderſt war in demſelben die eventuelle Geſetz⸗ mäßigleit des Getreideterminhandels in Betracht gezogen und hierbei verſucht worden, die erforderliche Scheidung zwiſchen den ſachlich begründeten, d. h. dem Wirtſchaftsverkehr direkt ent⸗ ſpringenden und den lediglich von Spekulationstendenzen gelei⸗ teten Termingeſchäften vorzunehmen. Demgemäß wurde der Vor⸗ ſchlag gemacht, daß Kauf⸗ oder ſonſtige Anſchaffungsgeſchäfte in Waren, die zwiſchen Erzeugern, Verarbeitern und berufsmäßigen Händlern nach den vom Bundesrat genehmigten Bedingungen ab⸗ geſchloſſen ſind, fortan als Börſentermingeſchäfte nicht zu be⸗ trachten ſeien und volle Rechtsgültigkeit, auch wenn keine der Par⸗ teien im Börſenregiſter eingetragen iſt, zu beanſpruchen haben. Zweitens wurde die Beſchränkung des Regiſtereinwandes in der Art angeſtrebt, daß denjenigen Perſonen, welche Börſen⸗ und Bankgeſchäfte berufsmäßig betreiben und die eines beſonderen Schutzes vor den Folgen des Börſenſpiels nicht bedürfen, der Ein⸗ wand der Nichteintragung gegenüber eingetragenen Gegenkontra⸗ henten verſagt ſein ſollte. Drittens ſollte einer ferneren Min⸗ derung der allgemeinen Rechtsunſicherheit in der Form vor⸗ gebeugt werden, daß zukünftig ſchriftlich und ausdrücklich abge⸗ gebene Schuldanerkenntniſſe als rechtswirkſam zu bezeichnen ſeien, die Beanſtandung von Börſentermingeſchäften nach Ablauf von ſechs Monaten nicht mehr erfolgen dürfe, und daß Sicherheiten auch für unwirkſame Börſengeſchäfte, ſobald ſie unter genauer Be⸗ zeichnung der verpfändeten Werte ſchriftlich zur Deckung aus Vörſentermingeſchäften beſtellt werden, nicht zurückgezogen werden können. 5 Sicherlich konnten gegen die ſeitens der Reichsregierung ge⸗ machten Vorſchläge Bedenken erhoben werden, es läßt ſich aber andererſeits nicht in Abrede ſtellen, daß der Entwurf eine große Anzahl erheblicher Verbeſſerungen enthielt. Den Vorſchlägen der Regierung iſt die Kommiſſion des Reichstages nur teilweiſe ge⸗ folgt; immerhin war die Möglichkeit gegeben, daß bei der zweiten und dritten Leſung im Plenum ſolche neue Kompromißvor⸗ ſchläge eingebracht würden, die die ſeit einer Reihe von Jahren als unbedingt notwendig erkannte Reform des Börſengeſetzes einer glücklichen Löſung entgegengeführt hätten. Aber dieſe im vorigen Jahre gehegte Hoffnung erwies ſich als trügeriſch: der Reichstag wurde ganz überraſchenderweiſe geſchloſſen; die ganze Arbeit für das Börſengeſetz war damit„unter den Tiſch“ gefallen. Auf⸗ gabe der Regierung war es, den Entwurf dem Reichstage von neuem zu unterbreiten. Das iſt bisher nicht geſchehen. Der nächſte Tugungsabſchnitt des Reichstages ſoll, wie es heißt, dieſe Reform⸗ Die gemachten Erfahrungen müſſen dabei dem neuen Entwurf zur Richtlinie für die zu löſenden Probleme der Börſenpolitik dienen. Dieſe in ſcharfer, prägnanter Form charakteriſtert und den Weg zur Beſeitigung der ſchwer empfundenen Mißſtände bezeichnet zu haben, iſt das Verdienſt der gründlichen Darlegungen War⸗ ſchauers, die namentlich unſeren Parlamentariern wie allen Börſenpolitikern aufs angelegentlichſte zum Studium zu empfehlen ſind. N Lehrerſtand würde uns keinen Dan 5 VBadiſcher Landtag. 2. Kammer.— 107. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Karlsruhe, 25. Juni. Präſident Dr. Wilckens eröffnet 4 Uhr 55 die Sitzung. Am Regierungstiſch Staatsminiſter Freiherr von Duſſch und Regierungskommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht die zweite Beratung d entwurfes betr. die Aenderung des 8 Elementarunterrichtsgeſetzes. Eingelaufen: Bitte der Johanng Graſer, Ehefrau des früheren Gendarmen Adam Graſer in Freiburg um Gewährung einer Suſtentation.— Gleichlautende Petitionen einer Anzah Gemeinden, den Geſetzentwurf über Aenderung des Elemen unterrichtsgeſetzes betr.— Bitte der Gemeinde Erſingen um richtung einer Güterſtation. Abg. Rohrhurſt(natl.): Der Entwurf, wie er aus der Zweiten Kammer her⸗ borgegangen iſt, wurde in manchen wichtigen Paragraphen von der 1. Kammer abgeändert, ſo vor allem in den Paragraphen 39 und 52. So hat die 1. Kammer die Einreihung der Lehr in den Gehaltstarif herausgenommen; dagegen hat ſich dieſe Kammer den Beſchlüſſen der 2. Kammer angeſchloſſen hin⸗ ſichtlich der Gehalte der Hauptlehrer, der Hauptlehrerinne Mittelſchulen und der Induſtrie⸗ und Haushaltungslehrer Erhöht hat die 1. Kammer das Höchſtgehalt der Hauptlehrerinnen an Volksſchulen um 200 M. Nicht beigetreten iſt die 1. Hamm den Beſchlüſſen der 2. Kammer hinſichtlich der Zulagegu! und der Zulagefriſten. Der finanzielle Effekt der Beſch. der 2. Kammer hinſichtlich der Zulagen beträgt 1 215 220 M finanzielle Effekt der Regulierung durch die 1. Kammer 999 785, alſo M. 215 485 weniger als nach der Regulierung der 2. Kammer, und M. 345 885 mehr als nach der Regterungsvorlage. Nach den Beſchlüſſen der 1. Kammer wird der Höchſtge Hauptlehrer erſt mit dem 24. Dienſtjahre erreicht, nach den Beſchlüſſen der 2. Kammer mit dem 21. Dienſtj bereits exreicht werden ſollte. Eine weſentliche Aenderung hat Paragraph 52[(Gemeindebeiträge) in der 1. Kamm fähren. Auch wurde von der 1. Kammer beſchloſſen, daß, eine Lehrerſtelle von einer Hauptlehrerin beſetzt wird, 20 pet. de Geineindebeiträge außer Hebung bleiben. Erfreulicherweiſe die Uebergangsbeſtimmungen in der Faſſung der 2. Kamme der 1. Kammer angenommen worden. Die Schulkommif der 2. Kammer hat die Beſchlüſſe der 1. Kammer mi geteilten Gefühlen angenommen, lebhaft wurde bedauert, de Einreihung der Lehrer in dencGehaltstarif abgelehnt wurde, bedauert wurde auch, daß die 1J. Kammer den Beſchli 2. Kammer hinſichtlich der Zulagequoten und des Zu nicht beitrat, wie auch lebhaft bedauert wurde, daß die 1. eine Aenderung eintreten ließ hinſichtlich der Normie Höchſtgehaltes der Volksſchullehrerinnen. Lebhafte wurden auch in der Kommiſſion geltend gemacht weg Abzugsberechtigung an den Gemeindebeiträgen bei Beſetz Lehrerſtellen durch Hauptlehrerinnen. Die Ablehnung in der Faſſung der 1. Kammer glaubte die Kommiſſion autworten zu können, vor dem Lehrerſtande nicht und v Intereſſen der Volksſchule nicht. Nicht geleugnet werden daß das Geſetz auch jetzt noch weſentliche Fortſchritte bring k wiſſen, wenn wir das Geſetz es Geſeb⸗ Des Widerſpenſtigen Zäßmung. 5 Roman von W. Held. 385 (Nachdruck vervoten.) (Fortſetzung.) Ganz ernüchtert trat Mittermeier aus dem Gemach. Nicht inmal kaufen konnte er es. Er mit ſeinen fünf Häuſern konnte Kenners,„nicht wahr. Aber auch ein feines Madel. T Der Portier des Kunſtvereins nähert Verſunkenen. Er hatte offenbar das Bedürfnis zu ſprechen, wie man es bei den Dienern in Bildergalerien oft beobachten kann. „Ein feines Freilichtbild“, ſchmunzelte er mit der Miene eines ja, der Herr Halder, der verſteht'!“ 5 Der Rentner nickte und ſtieg die Treppe hinab. Wußte der am Ende gar etwas? Aber nein! Der Mann hatte doch nur den Maler gelobt. Stand Halder doch ſchon in der Zeitung, weil er ſo ein lumpiges Bild nicht kaufen! viel können ſollte,——— der elende Mädchenräuber.— Mitter⸗ Franzi, Franzi, klagte er, diesmal haſt Du doch nicht recht eilte nach Hauſe. Seine Gedanken aber blieben bei dem gehabt. 55 Bilde. 15 er ſchon am Ausgange des Vereins angelangt war, er“„Aus der Ferne——— na, da war es ja das Katherl, wie es imnerte er ſich plötzlich, die„Patzevei“— wie er dachte— gar leibte und lebte——— aber in der Nähe beſehen.——— Patze⸗ nicht geſehen zu haben. Weiß Gott, wie der Maler ſeine Tochter vei, Patzerei“ ſagte er unaufhörlich vor ſich hin.„Der reinſte dargeſtellt hatte! Am Ende gar in der ihm ſo verhaßten, weit eusgeſchnittenen Balltoilette, wie man es in der letzten Zeit ſo oft ſel n konnte. Schweren Herzens ſtieg er denn die breite Frei⸗ ktreppe zu den Ausſtellungsräumen empor.„Auf der drittletzten Stufe blieb er erſtaunt ſtehen. Sein Blick fiel auf die dem Auf⸗ ange gegenüberliegende Wand des erſten Salons. Da war es ja, ſein liebes Katherl! Wie ähnlich hatte ſie doch der Pinſel des Künſtlers auf die einwand gezaubert! Tränen traten ihm in die Augen. Das Baterherz ſiegte momentan über ſein rauhes Feldherrngemüt. Sein die holde Mädchengeſtalt mü hmen heraustreten und auf ih Mörtelbewurf! Is halt auch einer von den Modernen aus der Sezeſſion“, murmelte er. Als er an der Gangklingel ſchellte, öffnete ihm Franzi⸗ Sie reichte ihm einen Brief von ihrem Kinde entgegen. Ihr Geſicht ſah halb aus als ob es weinen, halb als ob es lachen wollte. Das neueſte S lautete: Liebe Eltern!„„ Damit Ihr doch noch wißt, wie ich ausſehe, ſchenke ich Euch mein Bildnis. Am Schluſſe des Monats wird es vom Kunſt⸗ verein zu Eue chreiben der Mittermeierſchen Nachkommenſchaft 5 8 trachtete ſie das Kunſtwerk, das ihr die Tochter gebracht werden, wo es für einige Tage ausge⸗ ſtellt iſt. m „Aber ich bitte Sie, mein Beſter“, ſprach der Barb eindringlichſten Tönen, die ihm zur Verfügung ſtanden ich Sie, was würden denn die Leute ſagen, die doch alle glauben, das Katherl wäre auf Ihren Wunſch hin gemalt worden. Es einen Skandal geben, den Sie doch ſicherlich nicht wünſche machen ja direkt darauf aufmerkſam, daß Sie nichts ft ſtehung können.“„„ So wurden denn endli den Wänden genommen. Der Rentier ſchlug ſelbſt e Haken ein, der das ziemlich umfangreiche Bild tragen ſo Als das Katherl endlich über dem Sofa thronte, traten zurück, um die Wirkung zu beobachten. Mittermeier ſchüttelte den Kopf. „Unſer Salon is' zu klein, man kann nicht weit ge gehen von dieſer„Farbenverſchwendung“, unſere ſechs hintereinander aufgeſtellt, wären noch zu wenig; dem Zeug überhaupt nicht weit genug weggehen!“ ſa lienvater im höchſten Forn. 8 man direkt auf das Bild, das nun zu wirken begann. „Gut getroffen iſt'“, meinte Frau Franzi. Ganz ve ch im Salon ein paar Far bendruck Man trat ins Wohnzimmer, durch die offene eigenen Anmut zeigte. Auch Vorwegg ſah unverweilt Bilde ſeiner entflohenen Braut. Nur Herr Mittermei ſo, daß er das Gemälde nicht anſehen mußte, welche ſtammte, der ihm ſeine Tochter und mit d 2233 8 ͤ de — Sefte. General⸗Anzeiger! Mannheim, 26. Junt. ſu Fall brächten, das den Lehrern in den nächſten zwei Jahren 1½% Millionen mehr bringt, und wenn ſich dadurch vor allem der alte Lehrer um die Vorteile des Geſetzes betrogen ſähe. Wir haben uns in der Kommiſſion auch die Frage vorgelegt, ob wir noch einige beſſernde Aenderungen an den Beſchlüſſen der 1. Kammer vornehmen ſollen; allein wir haben die Frage verneint, um es nicht noch einmal einer finanziellen Belaſtungsprobe zu unter⸗ werfen und es nochmals zwiſchen den beiden Häuſern hin⸗ und herzuſchieben. Die Kommiſſion ſtellt darum den Antrag, dem Geſetze nach den Beſchlüſſen der 1. Kammer einſtimmig zuzu⸗ timmen. Staatsminiſter von Duſch: Namens der Regierung kann ich meiner Freude darüber Aus⸗ bruck geben, daß eine Einigung erfolgt iſt hlaſichtlich dreier der wichtigſten Punkte; umſomehr muß ich bedauern, daß die Regie⸗ eung nicht in der Lage iſt, der Normierung der Gemeindebeiträge zuzuſtimmen. Das Geſetz iſt für die Regierung in dieſer Faſſung unannehmbar.(Abg. Venedey: Wegen 200 000.!) Es ſind teils Gründe rechtlicher, teils Gründe finantieller Natur, warum die Regierung nicht zuſtimmen kann. Die rechtlichen Gründe ſind die, daß die Volksſchule als Gemeinde⸗ auſtalt zu betrachten iſt, und darum an dem Mehraufwand mitzu⸗ tragen kat. Die ganze Laſt, welche den Gemeinden zufällt, trifft nur leiſtungsfähige Gemeinden; es iſt darum das, was die Regie⸗ rung will, kein unbilliges Verlangen. Bei der augenblicklichen FJinanzlage iſt die Regierung nicht in der Lage, bezüglich der Gemeindebeiträge noch mehr entgegenzukommen. Bei der Be⸗ uxteilung der ganzen Frage darf man auch nicht Zanz außer Acht laſſen, daß die größeren Städte die perſonellen Laſten vollauf tragen müſſen Ich muß nochmals die Beſtimmung wegen der Gemeindebeiträge als abſolut unan⸗ nehmbar für die Regierung erklären. Ich bin durch allerhöchſten Staatsminiſterial Ent⸗ ſchlußermächtigt, zu erklären, daß, wenn die An⸗ nahme der Beſchlüſſe der 1. Kammer erfolgt, die Regierungsvorlage zurückgezogen werden wird. (Pfuirufe der Sozialdemokraten.) Ich bitte, die Vorlage nochmals an die Kommiſſion zurückzuverweiſen. Abg. Binz(natl.): Wir ſtehen hier vor einer überraſchenden Erklärung der großh. Regierung. Wir ſind vor die Frage geſtellt, ob wir durch Annahme der Kommiſſionsbeſchlüſſe das Geſetz zum Scheitern bringen ſollen, oder ob wir eine Verſtändigung mit der Regierung herbeizuführen ſuchen ſollen. Die Erklärung der Regierung wird ganz gewiß eine ſcharfe Kritik erfahren; doch ſcheint es mir nicht angebracht, heute in eine kritiſche Unterſuchung der Regierungserklärung einzu⸗ treten. Es iſt uns hier die Pflicht auferlegt, noch einmal in die Erwägung der Frage einzutreéten, ob eine Verſtändigung möglich iſt. Es wird wohl nicht verſtanden werden, daß das Geſetz wegen ſolcher Zahlen, die der Miniſter genannt hat, zum Scheitern kom⸗ men ſoll.(Bravo links) Im Intereſſe unſerer Volksſchule und zum Wohle unſeres Lehrerſtandes und ſeiner Berufsfreudigkeit ſollen wir verſuchen, eine Verſtändigung herbeizuführen. Ich möchte hier vorſchlagen, nach der Regierungserklärung in eine Beratung der Vorlage nicht einzutreten, ſondern die Vorlage an die Schulkommiſſion zurückzuverweiſen. Ablbg. Fehrenbach(Ztr.) erklärt, daß ſeine Fraktion mit der Nückverweiſung an die Schullommiſſion einverſtanden iſt. Abg. Ihrig(dem.) polemiſiert gegen die Haltung der Re⸗ gierung in längeren Ausführungen, die er mit den Worten ſchließt: „Wir haben unſere Schuldigkeit getan, tun Sie jetzt die Ihrige, Herr Miniſter! Die Zukunft wird von Ihnen Rechenſchaft ver⸗ langen.“(Beifall bei den Demokraten.) Abg. Geck(ſoz.) erklärt, daß die Sozialdemokraten gegen die Rückverweiſung an die Kommiſſion ſtimmen würden. Die Ver⸗ antwortung trage hier die Regierung. Eingelaufen iſt ein Antrag auf Schluß der Debatte, der von 1 Parteien(mit Ausnahme der Sozialdemokraten) unterzeich⸗ net iſt. Abg. Fehrenbach(Ztr.): Wer den guten Willen habe, etwas zuſtande zu bringen, müſſe nochmals in der Kommiſſion an 91 Arbeit gehen. Deshalb ſei der Geſchäftsordnungsantrag ge⸗ ſtellt. Abg. Heimburger ldem.): Im ſachlichen Intereſſe ſei die Rückverweiſung an die Kommiſſion gelegen, Abg. Ihrig ldem.) erklärt, daß er mit ſeiner Rede ſich nicht gegen die Rückverweiſung an die Kommiſſion erklären wollte. Abg. Eichhorn(ſoz.): Wir haben die Ueberzeugung, daß, wenn der Landtag feſt bleibt, die Regierung wegen der Lappalie von M. 200 000 von dem allerhöchſten Staatskommiſſorium Ge⸗ brauch machen wird. Die Verantwortung trägt hier die Regierung. Staatsminiſter von Duſch wendet ſich gegen den Abg. Eich⸗ horn. Die Regierung habe keinen Scherz mit ihrer Erklärung ge⸗ ieben, wenn die Kammer die Beſchlüſſe der 1. Kammer annehme, e die Regierung das Geſetz unweigerlich zurückziehen. Die Re⸗ gierung habe es ganz gewiß nicht an Entgegenkommen fehlen laſſen. Warum ſollen die leiſtungsfähigen Gemeinden nicht auch etwas von er„Lappalie“ von M. 250 000 tragen. Wenn geſagt wurde, die eeeeeee Ccͤĩ ͤ Regierung habe dem Geſetz ein Bein ſtellen wollen, ſa war das ein Vorwurf der durchaus unqualifizierbar iſt. Abg. Schmidt⸗Bretten(B. d..) erklärt. daß die Konſer⸗ vativen für die Rückverweiſung an die Kommiſſion ſtimmen würden. Nach weiteren Ausführungen des Abg. Heimburger(dem.) wurde der Antrag, den Geſetzentwurf an die Kommiſſion zurückzu⸗ verweiſen, mit allen gegen die Stimmen der Sosialdemokraten an⸗ genommen. Steuerproviſorium. Weiter ſteht auf der Tagesordnung die Beratung des münd⸗ lichen Berichts der Budgetkommiſſion über den Geſetzentwurf, die Steuererhebung in der Zeit vom 1. bis mit 16. Juli 1906 betr. Abg. Gießler(3tr.) erſtattet den Bericht. Nach dem der⸗ zeitigen Stand der Budgetberatungen iſt nicht zu erwarten, daß das Finanzgeſetz bis Ende dieſes Monats erlaſſen werden kann, bis zu welcher Zeit die einſtweilige Forterhebung der direkten und in⸗ direkten Steuern durch das Geſetz vom 24. Dezbr. v. J. vorgeſchlagen iſt. Dagegen darf angenommen werden, daß das Finanzgeſetz läng⸗ ſtens bis Mitte Juli zuſtande kommt. Es iſt daher die Erſtreckung der Friſt für die einſtweilige Forterhebung der Steuern auf die Zeit vom 1. bis mit 16. Juli erforderlich. Daß Geſetz wird mit allen 64 abgegebenen Stimmen angenom⸗ Nicht abgeſtimmt haben die Sozialdemokraten. Staatsbrauerei Rothaus. Abg. Breitner(3tr.) erſtattet ſchließlich den Bericht der Budgetkommiſſion über die Petition mehrerer Brauereien bezüglich der Bierabſatzverhältniſſe der Staatsbrauerei Rothaus in Verbin⸗ dung mit Titel IV Paragr. 19 der Ausgaben und Titel 1 Para⸗ graph Za der Einnahmen des Budgets des Großh. Finanzminiſte⸗ riums. Die Kommiſſion beantragt, die Petitionen der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweiſen und die genannten Titel zu genehmigen. 5 Abg. Blümmel(Ztr.) bittet die Regierung, den Wünſchen der Vrauezeien nachzukommen. Alg. Wittemann(z3tr.) ſpricht ſich ür die Weiterführung der Stoatsbrauerei Rothaus in gewiſſen Grenzen aus, Abg. Franz(natl.) mißbilligt, daß Beamte der Regierung als Vierreiſende verwendet würden. Es ſei zu verlangen, daß die Staatsbrauerei doppelte Bücher führe und dem Landtage kaufmän⸗ niſche Bilanzen vorlege. Aus welchem Fonds bezahle denn die Staatsbrauerei Rothaus die Darlehen an Gaſtwirte? Abg. Geck(ſoz.) wünſcht, daß die Bahnhofswirtſchaften ihr Bier von der Brauerei Rothaus beziehen, daß aber auch die Bahn⸗ hofswirtſchaften in ſtaatlichen Betrieb genommen werden. Die So⸗ zialdemokraten ſtimmten dem Antrage der Budgetkommiſſion zu. Abg. Birkenmaher(Ztr.) tritt für die Wünſche der Pe⸗ tenten ein. Domänendirektor Reinbardt dankt der Kommiſ⸗ ſion für ihre entgegenkommende Haltung gegenüber der Brauerei Rothaus. Bei dem Wiederaufbau der Brauerei Rothaus habe ſich die Regierung die techniſchen Fortſchritte zunutze gemacht, ſodaß es ihr möglich ſei, eine größere Produktion eintreten zu laſſen. Die Staatsbrauerei mußte dazu ſchreiten, Wirtſchaften zu erwerben und Darlehen zu gewähren. Der kaufmänniſche Geiſt gehe der Stagats⸗ brauerei Rothaus durchaus nicht ab. Die kameraliſtiſche Buchführung laſſe ſich von der kaufmänniſchen durchaus nicht üdertreffen. Das habe von allen Seiten anerkannt werden müſſen, daß das Rothauſer Bier von guter Qualität ſei. Nach weiteren Bemerkungen der Abg. Wittemaan(tr.), Franz(natl.) und Breitner(Ztr.) wird der Kommiſ⸗ ſionsantrag angenommen. men. Schluß der Sitzung 40 Uhr.— Nächſte Sitzung Dienslag, 26. Juni, vormittags 9 Uhr: Eiſenbahnbau⸗Budget. Heutsches Reſeh. * Straßburg, 25. Juni.(Bezirkstagswahlen.) Wie verlautet, finden die reichsländiſchen Bezirks⸗ tagswahlen in der zweiten Hälfte des September ſtatt. * Köln, 25. Juni.(Konfeſſionelles aus Naſſau.) Wer am Dienstag vor Fronleichnam nach Obe r⸗ lahnſtein kam, konnte annehmen, daß in dieſer naſſauiſchen Stadt das Fronleichnamsfeſt drei Tage lang gefeiert werde; denn die ganze Stadt prangte, ſo ſchreibt die„Köln. Zig.“, bereits in Flaggen⸗ und Girlandenſchmuck, der ſich bis zum Donnerstag. noch ſteigerte. In Wirklichkeit aber waren zwei grundſätzlich ganz verſchiedene Feſtfeiern mit ausgeſprochen konfeſſionellem Charakter zeitlich aneinander gerückt. Am Dienstag und Mitt⸗ woch feierte der Wiesbadener Hauptverein des ebvangeliſchen [Guſtav Adolf⸗Vereins ſein Jahresfeſt in Oberlahnſtein, dem am Donnerstag die katholiſche Fronleichnamsfeier folgte. Kein Mißton ſtörte eine der Feiern. Die meiſten Häuſer der Katholiken waren zur Guſtav Adolf⸗Feier beflaggt, das Feſt⸗ eſſen mit offiziellen Feſtreden der evangeliſchen Kirchenvertreter fand in einem katholiſchen Gaſthauſe ſtatt. Die Häuſer der evangeliſchen Bewohner einſchließlich des Pfarrhauſes behielten ihren Tulchmuck, auch über das Teonleichnamsfeſt hinaus. Dieſe liege, gegenſeitige äußere Ehrung wirkte auf beiden Seiten überaus wohltuend und erhebend. So geſchehen im Naſſauer Ländchen und anderswo zur Nachahmung empfohlen! * Berlin, 25. Juni.(Diplomatiſches.) Die „Nordd. Allg. Ztg.“ meldet: Wie wir hören, iſt der frühere Großherzogliche Regierungsaſſeſſor, bisherige Attachee Dr. jur. Frhr. v. Heyl zu Herrnsheim zum Legationsſekretär ernannt und ihm der Poſten des Legationsſekretärs bei der Kaiſerlichen Geſandtſchaft in Rio de Janeiro übertragen worden. Auslang. Schweiz.(Brüſſeler Zuckerkonvention.) Da Deutſchland der Schweiz in dem deutſch⸗ſchweizeriſchen Handelsvertrag für den Fall ihres Beitritts zur Brüſſeler Zucker⸗ konvention von 1902 eine Zollermäßigung von 10 Mark für den Doppelzentner für Zuckerwaren und Schokoladen zugeſtanden hat, beantragt der Bundesrat den Beitritt der Schwei 3 zur Konvention zum 1. September 1906. * Oeſterreich⸗Ungarn.(Der Kaiſei) empfing geſtern den italieniſchen Generalſtabschef Generalleutnant Saletta in Spezialaudienz, der ſodann eine Einladung zum Hofdiner in Schönbrunn erhielt. — In der erſten Plenarſitzung der ungari⸗ ſchen Delegation) wurde geſtern das Budget des Miniſters des Auswärtigen verhandelt. Mehrere Delegierte kritiſterten die Haltung des Miniſters auf das Schärfſte. Delegierter Bu za th forderte den Miniſter auf abzudanken, das Budget wolle er genehmigen. *Frankreich.(Kaſſationshof.] Der geſtrigen Ver⸗ handlung wohnten zahlreiche Zuhbrer bei, darunter auch Madame Dreyfus, die Familie Hademard, Mathien Dreyfus, Oberſt Picquart, Madame Zol a. Der Generalſtaatsanwalt Baudouin führte zunächſt aus, die Reviſionsrichter befänden ſich durchaus nicht in Verlegenheit, wie man behauptete, denn es ſeien nicht nur zahlreiche Fälſchungen im Doſſier des Nachrichten⸗ bureaus des Generalſtabs entdeckt worden, ſondern man kenne auch beſtimmt die Urheber dieſer Fälſchungen. Der Stagatsanwalt zählt dann die vielfachen Gründe auf, aus denen die Reviſionsverhand⸗ lung ſich verzögert habe und fügte hinzu, die Verzögerung habe glücklicherweiſe dazu geführt, daß bezüglich der Drehfus⸗Angelegen⸗ heit jetzt vollſtändig Ruhe herrſche. Er ſei, wie der Berichterſtatter, von der Unſchuld Dreyfus überzeugt. Die Reviſion ſei aufgrund von drei neuen Tatſachen erforderlich, entgegen der An⸗ ſicht des Berichterſtatters ſeien aber außer dieſen drei auch noch andere neue Tatſachen vorhanden, Der Prozeß dürfe nicht vor ein onderes Kriegsgericht verwieſen werden, weil in dieſer Angelegen⸗ heit Gerechtigkeit nur vor dem Kaſſationshofe geſchaffen werden könne. Weiterhin gab der Generalſtaatsanwalt einen Rückblick auf die Geſchichte des Bordereaus, das, neben angeblichen Geſtänd! 5 niſſen Dreyfus', als einziges Belaſtungsmaterial gegen Dreyfſus übrig bleibe. Der Staatsanwalt wies dann nach, daß Eſterhazy unzweifelhaft der Urheber des Bordereaus ſei. Der Generalſtaats⸗ anwalt ſchilderte die Rolle des Oberſten Sandherr bei der Anferti⸗ gung des Bordereaus und führte weiter aus, wenn das Vorderegn Eſterhazys und nicht Dreyfus' Werk ſei, ſo könne dieſer kein Ver⸗ räter ſein; andererſeits ſei aber auch Eſterhazy kein Verräter, da er ja lediglich der Gegenſpion geweſen ſei. Der Kaſſationshof möge das Urteil kaſſieren, ohne die Verweiſung zu erneuter Verhandlung auszuſprechen, da ja kein Verbrechen und kein Vergehen mehr vor⸗ *Spanien.(Der deutſche Botſchafter) hat Spanien im Namen der deutſchen Regierung das herzlichſte Beileid zum Ableben des Herzogs von Almodovar gus⸗ gedrückt. — Golltarif.)„Imparcial“ und andere Blätter mahnen zum letztenmal den Miniſterpräſidenten Moret vor Ein⸗ führung des neuen Zolltarifs, woran Habſucht, Unfähig⸗ keit und Willkür mitgearbeitet hatten, man möge die Ein⸗ führung vertagen, da ſonſt ein Tarifkrieg mik dem Ausland unvermeiplich iſt. Andererſeits machen auch hoch⸗ ſchutzzöllneriſche Kreiſe äußerſt berzweifelte An⸗ ſtrengungen, um ihr unſinniges Machwerk durchzudrücken. Mit Spannung ſieht man lt.„Köln. Zig.“ allſeitig dem Ausgang des Kampfes entgegen. * Großbritannien.(Unterhaus.) Kriegs⸗ miniſter Haldane erklärt, es ſei Befehl gegeben, die Ausgabe von amerikaniſchen Fleiſchkonſerven an Trup⸗ pen einzuſtellen, bis der zur Unterſuchung der Art ihrer Zuberei⸗ tung nach Amerika geſandte Offizier hierüber berichtet habe. Straus ſtellt die Frage an den Staatsſekretär des Aus⸗ wärtigen, ob er mit dem deutſchen und dem franzöſiſchen Bok⸗ ſchafter in Beratung treten könnte hinſichtlich der telegraphiſchen Sendung einer gemeinſamen Note, in welcher aus Gründen der Zumanität gegen die Behandlung der Juden in N o, ſo mit piel Farb' wiſſen's, ob's uns jetzt'fallt oder net. Herrn Künſtler ſcheint's zuzuſag'n. Mir freilich wär's lieber, die Farb' a bißl glatter und gleichmäßiger auftrag'n wär'. mein,———— da laſſen ſich die Herrn mx in ihr Hand⸗ pfuſchen.“ Dann zuckte er die Achſeln und kümmerte ſich weder um Bild noch um das Lob, welches demſelben geſpendet wurde. Herzlich roh aber war ex, als nach einigen Tagen immer weniger Beſuche amen, als die Hauptneugierde endlich befriedigt war. Ab Zwillinge oder dreſſierte Flöhe dem Publikum vorführt, komm' ich ir mit meinem Oelgemälde ſchon bald vor. Wenn der Zudrang Muſeumsdirektor titulieren laſſen“, hatte er gebrummt, ſo oft chellte, und kurz darauf ein Beſuch in das Empfangszimmer ge⸗ rt worden war. Zugleich erkundigten ſich die Herrſchaften, die faſt alle vom Landaufenthalte zurückgekehrt waren, auf das eingehendſte nach Katherl. Wieder mußte Frau Franzi neue Lügen erſinnen. nd wäre nun wieder in Würzburg, wo es den Herbſt und die aubenleſe noch mitmachen wollte. 8 85(Fortſezung folgt.) Buntes Feuſlleton. archüvlogiſche Expedition nach Oſt⸗Turkeſtan. Mit der indiſchen Regierung hat ſich der bekannte Forſcher ein von neuem nach Oſt⸗Turkeſtan begeben, um dort chao iſchen Forſchungen wieder aufzunehmen, die er in Gebieten in den Jahren 1900 bis 1901 mit ſo großem Er⸗ begonnen hat. Seine damaligen Entdeckungen ließen zum kale erkennen, in welchem Maße Indien von einer ſehr Periode an in dieſen Gebieten ſowohl hiſtiſchen Religion als auch d usgeübt hat. Zugleich erwie M. A. S „Wie ein Schaubudenbeſitzer am Oktoberfeſt, der ſiameſiſche u dem Bilde nicht bald aufhört, werde ich Entree erheben und 1 ſache, daß der Einfluß des klaſſiſchen Weſten während der erſten Jahrhunderte der chriſtlichen Zeitrechnung ſelbſt bis in dieſe ent⸗ legenen Gebiete Zentral⸗Aſiens vorgedrungen war. Für die neue Expedition, von der man gleichfalls wichtige geographiſche und archäologiſche Ergebniſſe erwartet, ſind vom britiſchen Muſeum bierzigtauſend Mark bewilligt worden. Dr. Stein hat einen Plan ausgearbeitet, Kaſhgar auf einem ſehr intereſſanten Wege zu er⸗ reichen. Die Expedition will durch Chitral und Mastuj nach Bar⸗ had vorrücken; dieſer Weg geht zum Teil durch das Gebiet von Afghaniſtan, und der Emir hat bereitwilligſt ſeine Erlaubnis, durch Afghaniſtan zu reiſen, exteilt. — Ein geduldiger Magen. Der Succi het in Genf eine neue Faſtenzeit begonnen, die dreißig Tage dauern ſoll. Man hat ihm eine Art Käfig in einem Lofak am Fuße der großen Treppe des Kurſaals eingerichtet, und jeder kann ihn nun zu jeder Tages⸗ und Nachtzeit durch das Gitter, das den für das Publikum beſtimmten Wandelgang von ſeinem„Zim⸗ mer“ trennt, beobachten. Bevor er in ſeinen Käfig ging, hat ſich Succi von einem Arzt unterſuchen laſſen, und dieſer hat feſtgeſtellt, daß er eine Temperatur von 36,3 und 8s8 Pulsſchläge in der Minute hatte, alſo in dieſer Beziehung durchaus normal war. Succi. der nur aus Muskeln und Knochen zu beſtehen ſcheint, wiegt 108 Pfund; er rechnet darauf, daß er während der Faſtenzeit acht Pfund ver⸗ und Van Nilcox hat es zu derſelben Leiſtung gebracht. mehreren Wochen, bis zu zehn und berühmte Hungerkünſtler acht Maß!“ lieren wird. Intereſſant iſt, was er ſelbſt von ſeiner„Kunſt“ er⸗ zählt:„Das iſt in dieſem Jahre ſchon das zweite Mal, daß ich mich einem langen Faſten unterziehe. Im Februar habe ich zwanzig Tage lang nichts gegeſſen. Ich langweile mich durchaus nicht all⸗ zuſehr während meiner Experimente, denn ich vermag mir ſelbſt ſehr viel zu ſuggerieren, Ich bermeide ſorgfältig jede körperliche oder geiſtige Anſtrengung und kaſſe meine Gedanken nach Belieben Amherſchweifen... In etwa vierzehn Tagen werde ich ein leichtes Abführmittel nehmen, um eine Atrophie der Eingeweide zu ver⸗ meiden, indem ich ihnen eine Art Verdauungstätigkeit verſchaffe. Ich glaube, daß ich ſchon ſechs Jahre lang gefaſtet habe, wenn ich alle Faſtenzeiten zuſammenzähle. Ende dieſes Jahres werde ich mit zwei Frauen und drei Männern einen Match ausfechten. Ich hoffe, es dabei auf ſechzig Tage zu bringen. Merlatti hat im Jahre 1887 fünfgig Tage lang nichts gegeſſen; allerdings iſt er daran ge⸗ ſtorben. Dr. Tanner hat im Jahre 1876 vierzig Tage lang gefaſtet ch habe angefangen ernftlich zu faſten, als ich 23 Jahre alt war, 5 h. vor 16 Jahren. Ich habe niemals Appetit gehabt, was eine Folge einer durch meine große Nervoſität berurſachten Magenverſtimmung iſt, Jetzt unterziehe ich mich zum fünfzehnten Male einer Faſtenzeit von wobei ich die Experimente von kürzerer Dauer wölf Tagen garnicht rechne.“ — Aus dem Simpliziſſimus. Vor der Stadt.„Cenzl, nimm dei Huatnadl und ſtich an Bräundl in d' Hax'n eini, daß r durchbrennt!“—„Biſt naxriſch word'n, Muatta?“—„Na, aber da vdorn ſteht der Milli⸗Inſpekta, und mir hamm vierzig Progent Waſſer drunta!“—— Degeneration.„Haben Sie gehört, Graf Bredow, der Bruder unſeres früheren Regimentskameraden wurde zum Profeſſor der Ohrenheilkunde ernannt.“—„Na, ich danke, der eine heiratet aus Liebe, der andere wird Mediginer!“— Im Moorbad.„Ihna hat z feſt erwiſcht, die Gicht! Wiepiel Bier hamm S' denn krunken im Tag?“—„O mei, ſo a ſieb'n a —„Da war a mal a Bräumeiſter bei uns, der hat alle Tag fünfzehn Maß trunken, den hat's a net ärger'habt!“— „A net ärger? So balli wieder'ſund bin, ſauf i aa fuchgehne!“ rttrrhrrn, ud, Oun. Senerawwunzerger. 8. Selke. Nu ßland Einſpruch erhoben werde. Sir Grey erwiderke, aus den bereits angegebenen Gründen könne die Regierung das ihr Verfahren ſich nicht zu eigen machen. (Die Vertreter der deutſchen Preſſe) en geſtern Windſor. Die Redakteure fuhren zunächſt in Begleitung des Lords Avebury und der Mrs. Steat nach Frog⸗ more und legten im Mauſoleum am Grabe der Königin Victoria einen Kranz nieder. Nach einer Rundfahrt durch den Park begaben ſie ſich nach Schloß Windſor, wo ein Frühſtück eingenommen wurde. Hierauf wurde 905 Schloß beſichtigt und ſodann zu Schiff die Fahrt nach Hampkongour an⸗ getreten. * Serbien.(Bei den Wahlen zur Skup⸗ kſchin a) wurden gewählt: 79 Altradikale, 49 Jungradikale, 14 Nationaliſten, 3 Fortſchrittler und 1 Sozialdemokrat. Aus brei Kreiſen ſteht das amtliche Wahlergebnis noch aus. Es ſind neun Neuwahlen erforderli 0 * Vereinigte Staaten.[Präſident Rooſepelt) wird, wie gemeldet, anfangs November den Iſthmus von Panama beſuchen und damit einen Wunſch befriedigen, den er gehegt hat, ſeit die Vereinigten Staaten von der Kanalzone Beſitz ergriffen haben. Da der Kongreß dem Präſidenten Rooſevelt die ganze Ar⸗ beit des Rieſenwerks anvertraut hat, hält es der Präſident für Notwenedig, die Einzelheiten an Ort und Stelle kennen zu lernen, um alle Anforderungen beſſer beurteilen zu können. VBadiſche Politik. Karlsruhe, 25. Juni,(BVon unſerem Karls⸗ tmuher Bureau.) Vom Großh. Miniſterium des Groß⸗ bherzoglichen Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten ging heute an den Vorſitzenden der Budgetkommiſſion der zweiten Kammer, Landtagsabgeordneten Gießler, folgendes vom 24. Juni datiertes Schreiben ein: zuteilen, daß ich entſprechend meiner in der geſtrigen Sitzung gegebenen 30 ſage, 1 dem Königlich Preußiſchen Miniſter der iffentlichen Arbeiten in's Benehmen zu treten demſelben als⸗ bald mitgeteilt habe, die Großh. Regierung müſſe von dem ihr durch Artikel 7 des Staatsvertrags über die Vereinfachung der Verwaltung! der Main⸗Neckarbahn zuſtehenden Rechte der Feſtſetzung der Tarife Gebrauch machen und für den Fall des Zuſtandeskommens der Tarifreform den Fahrpreis der . Klaſſe in den Perſonenzügen für die auf Badiſchem 1 Gebiete gelegenen Strecken dieſer Bahn auf zwei Pfennig für das Kilometer feſtſetzen. b. Marſchall. * Bruchsſal, 25. Juni. Pahnhofsreſtaurakeur Keller) iſt der„Oberrh. KRorr.“ zufolge ein Bruder des früheren nat.⸗lib. Landtags⸗ 00 abgeordneten für die Stadt Bruchſal. Unwetter. Karlsruhe, 25. Juni. In das Elektrizitätswerk der ſtädt. Straßenbahn Aund zwar in zwei im Gang befindliche Dynamo⸗ maaſchinen, ſchlug geſtern nachmittag während eines Gewitters ein Blitſtrahl, wobei die eine Maſchine ſchwach, die andere da⸗ gegen ſtark beſchädigt und unbrauchbar wurde. Mit Hilfe der Re⸗ genommen werden. Straßenbahnverkehr erlitt eine große Störung. Dann ſchlug der Blitz noch in den Lagerſchuppen des Herrn Schwarzenberger beim Güterbahnhof hier und entzündete die daſelbſt aufgeſpeicherten Lumpen. Der Brand, der alles zerſtörte, dauerte etwa 1 Stunde und wurde von der alarmierten Feuerwehr gelöſcht. *Karlsruhe, 25. Juni. Nach einer geradezu tropiſchen Hitze gingen Sonntag wiederum ſchwere Gewitter mit wol⸗ kenbruchartigem Regen über Baden nieder. ſchlug der Miis in das Anweſen des Schuhmachers und Landwirts Friedrich Jäger, welches vollſtändig niederbrannte. 3 Stück Vieh kamen um.— In Nonnenweier(b. Lahr) wurde eine Kuh und 1 Kalb deit Landwirt Schundelmeier gehörig, durch den Blitz getötet.— In Oberkirch ſchlug der Blitz in das Haus des Landwirts Georg Vogt III. und zündete. Vogt wurde betäubt.— n Ottersdorf wurde im Hauſe der Witwe Karl Fritz ein eaer Junge vom Blitz getroffen. F. war längere Zeit bewußtſos. Aus den. Mu x at al, 25. Juni. Auch über das Murgtal King am Samstag ein ſchweres G ewitter nieder. Der Blitz ſchlug in Miktellangenbach in das alleinſtehende Haus des Kirchengemeinderats und Veteranen Wörth ein, und richtete dort große Verheerungen an. Alle 3 Bewohner wurden vom Blitz ge⸗ tkroffen Der Mann iſt tot, die Frau ſchwer verletzt, und eine ledige Schweſter wurde bewußtlos. Eine Kuh im Stalle Fude erſchlagen, das Haus ſelbſt iſt ſtark beſchädigt. Schweſter die Beſinnung wieder erhalten hatte, konnte ſie Nach⸗ barn zu Hilfe rufen. GgFöhrchheeim, 25 Juni. Bei den Gewittern am geſtrigen Auguſt Schorb und zündete. Die Hälfte des Dachſtuhles der Scheuer, worunter das Heu lagerte, iſt abgebrannt. Bei einem anderen Bürger, Fabrikarbeiter Lorenz Rimmelſpacher, zertrüm⸗ merte der Blitz ein Trinkglas, während die Familie zum Veſperbrot um den Tiſch verſammelt war, *Von 1 7 oberen Tauber, 25. Juni. In Lauden⸗ f ach, oberhalb Mergentheim, ging abermals ein ſchweres Ge⸗ witter begleitet von einem wolkenbruchartigen Regen, Die Fluren wurden dabei überſchwemmt und es entſtand Froßer Schaben. Die Tauber trat aus dem Bett und ſetzte im Aunteren Taubertal die Wieſen unter Waſſer, auf denen noch große Auankitäten Heu zu Haufen lagen. ſuchte Sonntag nachmittag—2 Uhr den Klettgau und den Kan⸗ ton Aargau heim. Während in Waldshut die Hagelkörner in Wallnußgröße fielen, hauſte das Unwetter noch ſchwerer zwiſchen Fahrhaus und Thiengen, wo Körner in Größe von Hühner⸗ eiern vielen Schaden anrichteten. Die Straße iſt dicht beſät von heruntergefallenem Obſt. Die Halme des Roggens ſind in der Mitte gebrochen, die Kartoffelſtauden liegen zerquetſcht am Boden und auch der Klee iſt geknickt. It. ich Ztg.“ Fenſterſcheiben zuſammengeſchlagen. Straßburg, 25. Juni. Im Unterelſaß richtete 1 51 Unwetter und Hagelſchlag großen Schaden an. 5 Koblenz, 24. Juni. Heute Nachmittag hat ein ſchweres Gew itter mit wolkenbruchartigem Regen und Hagel großen Schaden angerichtet. eines Bergrutſches der Straßenbahnbetrieb durch Ver⸗ chüttung ter über das Vorbacht 1 auch die Weinbe⸗ Hochwohlgeboren beehre ich mich ergebenſt mit⸗ (Der verſtorbene ſerbemaſchine konnte der Betrieb nach einer Stunde wieder auf⸗ Der angerichtete Schaden iſt erheblich. Der In Stollhofen Erſt als die Nachmittag ſchlug der Blitz in das Anweſen des Fleiſchbeſchauers * Waldshut, 25. Juni. Ein ſchweres Hagelwetter In Koblenz(Schweiz) wurden Unterhalb Ehrenbreitſtein wurde infolge legen. ſeim, 25. Juni. Am Freitag brach ein für ch⸗ 98 die fortnahm. Abends ging ein Wolkenbruch im Taubertal, hauptſächlich über Tauberzell und Tauberſcheckenbach, nieder und richtete große Verwüſtungen an. * Nürtingen, 25. Juni. Sonntag mittag ging ein ſchweres Gewitter über unſere Stadt hin. Um halb 4 Uhr hörte man plötzlich ein eigentümliches, ſtarkes Brauſen und gleich darauf praſſelten wallnußgroße Hagelkörner in dichter Menge nieder, die Landſchaft für kurze Zeit in ein winterliches 1 6 8 püllend. Der Schaden in Gärten und Feldern iſt ſehr bedeutend. J den Gärtnereien iſt der Schaden beſonders groß. Außerem 1 in der ganzen Stadt eine Menge Scheiben zertrümmert, ebenſo etliche zwanzig den Zug Nr. 210, der gerade die Strecke durchfuhr. * Lüttich, 25. Juni. Schwere Gewitter mit wolken⸗ bruchartigem Regen haben geſtern nachmittag einen großen Teil der Provinz Lüttich heimgeſucht. In Lüttich, Tilleuer und Seraing entſtanden ſtellenweiſe Ueberſchwemmungen; außerdem werden zahlreiche Blitzſchläge gemeldet. Auf der hieſigen Straßenbahn ſchlug der Blitz in drei Wagen, wobei ein auf der Plattform ſtehender Kaufmann halbſeitig gelähmt wurde. * Verona, 55. Juni. Heute früh wurden hier durch ein Unwetter eine Anzahl Gebäude beſchädigt. Jeuerwehrleute, Truppen und Arbeiter ſind damit beſchäftigt die Keller, die zwei Meter unter Waſſer ſtehen, zu leeren. Auch durch Hagelf ſchlag iſt Schaden angerichtet worden, beſonders auf den Feldern bei Sant' Ambrogio, wo die Ernte vernichtet und die Felder überſchwemmt wurden und viele Mauern eingeſtürzt und die Straßen ungang⸗ bar ſind. Aus Stadt und L and. Maunheim, 26. Juni. *Aus der Handelskammer. Seitens des Kaiſerk. Statiſtiſchen Amts wird darüber geklagt, daß dem Amt eine erhebliche Arbeits⸗ laſt durch Beantwortung vieler privater Anfragen aus den In⸗ tereſſentenkreiſen von Handel, Induſtrie und Landwirtſchaft erwachſe und zlwar dadurch, daß Private ſich unmittelbar an das Statiſtiſche Amt wenden, um Auskünfte aus deſſen Publikationen zu erhalten. Die Handelskammer macht darauf aufmerkſam, daß folgende haupt⸗ ſächlich in Betracht kommende Veröffentlichungen des Kaiſerl. Sta⸗ tiſtiſchen Amts auf ihrem Bureau eingeſehen werden können: 1. Statiſtiſches Jahrbuch für das Deutſche Reich, 2. Vierteljahrshefte zur Statiſtik des Deutſchen Reichs, 3. monatliche Nachweiſe über den auswärtigen Handel. 4. Jahresſtatiſtik des auswärtigen Handels. Teil I: Darſtellung nach Ländern. Teil 11: Darſtellung nach Wa⸗ rengattungen. * Doppelkonzert im Friedrichspark. Als Einleitung zum Jubi⸗ läumsfeſte wird morgen Mittwoch Abend im Park ein Vokal⸗ und Inſtrumental⸗Konzert gegeben. Neben der Kapelle des hieſigen Grenadierregiments unter Herrn Vollmers Lei⸗ tung, wird noch das„Frankfurter Solo⸗Quartett“ durch ein reichhaltiges Programm ſich hören laſſen. Das Quartett u. a. zum Vortrag: Minnelied(Bünte), Ständchen(Abt), Kübele rinnt, humoriſtiſch(Braun), beim Haſelwirt(Koſchat) 55 Ueber Herrn J. Müller, Tenor des Quartetts, vom Opern⸗ haus Frankfurt a. M. wird aus Baden⸗Baden geſchrieben:„Mit Stimmitteln begabt und ausgerüſtet, welche an das heldenhafte reichen, hat Herr Müller uns auch die ſchwierigſten Partien in einer Art und Weiſe, mit einer künſtleriſchen Vollendung und Friſche ge⸗ boten, welche das Auditorium herzlich gerührt und erquickt hat, wie der begeiſterte Applaus dies denn auch deutlich genug bewieſen.“ * Der Verein für Volksbildung verſendet ſoeben den Jahres⸗ bericht pro 1905/06 an ſeine Mitglieder. Aus dem intereſſanten Rückblick ſeien folgende Punkte herausgehoben: Dem Verein ſchloſſen ſich bis jetzt 42 Berufsverbände, politiſche und wirtſchaft⸗ liche Vereine an. Dieſe Erſcheinung iſt wohl der beſte Gradmeſſer für die auf politiſchem wie konfeſſionellem Gebiet vollſtändig neu⸗ trale Haltung des Vereins. Iſt auch die Zahl der beigetretenen Vereine eine ganz ſtattliche, ſo dürften ſich angeſichts des geringen Jahresbeitrags(pro Verein mindeſtens 10.), und der großen Vorteile für jedes einzelne Mitglied noch mehr entſchließen, dem großzügig angelegten Unternehmen ebenfalls beizutreten. Auch Einzelmitglieder und Firmen werden gewiß gern in noch größerer Zahl(gegenwärtig rund 300) ſich beteiligen und die gute Sache fördern. Der niedrige Jahresbeitrag pro Einzelmitglied— nur 3 M. Zſollte noch recht viele zum Beitritt veranlaſſen. Die Gegenleiſtung des Vereins iſt in der Tat weit höher einzuſchätzen. Ein Blick auf die Vorträge und Lehrgänge des verfloſſenen Jahres beweiſt dies am beſten. Da wurde zunächſt ein Lehrgang über Chemie von Herrn Dr. Joſef Klein gehalten, wofür mehr als 600 Karten an Angehörige aller Schichten der Bevölkerung aus⸗ gegeben waren. Ebenſo großen Zudrang hatte der Vortragszyklus des Herrn Prof. Salomon⸗Heidelberg über allgemeine Erd⸗ geſchichte, ſo daß anſtelle des Rathausſaales der Bernhardushof bezogen werden mußte. Ziemliches Intereſſe gab ſich den Vor⸗ trägen über„Ausgewählte Kapitel über den Bau und die Tätig⸗ keit des menſchlichen Körpers“ kund, welche die Herren Medizinal⸗ rat Peitapy, Dr. Mahler und Dr. Eckard behandelten. Einen auffallenden Gegenſatz zu dem guten Beſuch genannter Vor⸗ träge bildete das geringe Intereſſe juriſtiſchen Themen gegenüber. Obwohl man für die gewählten Vorträge, die von den Herren Rechtsanwälten Dr. Hecht und Dr. Seelig mit großer Gründ⸗ lichkeit behandelt wurden, aktuelle Bedeutung vorausſetzen können ſollte,— der erſte lautete:„Das Mietrecht nach dem Bürger⸗ lichen Geſetzbuch“, der zweite:„Das Recht des Dienſt⸗ und Werk⸗ vertrags“ war die Beteiligung nicht entſprechend. Alles in allem genommen, kann der Verein auf einen erfolgreichen Winter zurückblicken, und es darf wohl gleich hier verraten werden, daß das diesjährige Winterprogramm dem vorjährigen mindeſtens ebenbürtig werden wird, ſodaß vorausſichtlich auch dann wieder weite Kreiſe belehrende Unterhaltung finden werden. Zum Schluß ſei noch erwähnt, daß der Verein für Volksbildung in hochherziger Weiſe teſtamentariſch 60000 Mark von Frau Emma Kahn zum Andenken an ihren verſtorbenen Gemahl, Stadtrat Bernhard Kahn zur Errichtung und zum Betrieb einer Leſehalle in der Neckarvorſtadt erhielt. Außerdem hat die Familie der Stifterin dem Verein von 1906 an auf die Dauer von 10 Jahren einen jährlichen Betriebszuſchuß von 600 M. zugeſichert 5 für die Beſchaffung der nötigen Bibliothek auf die Dauer von Jahren einen Jahresbeitrag von 1000 M. in Ausſicht geſtellt. Durch dieſe hochherzige und gemeinſinnige Schenkung wird die Tätigkeit des Vereins auf ein für ihn neues Gebiet gelenkt, dem er neben ſeinen ſeitherigen Aufgaben die vollſte Aufmerkſamkeit zuwenden wird. Der Verein hat aber auch neben der Familie Kahn ſeinen Dank der Stadtgemeinde Mannheim auszuſprechen, welche in wohlwollender Weiſe d den Bauplatz unentgeltlich im Erbbaurecht Im Vorſtand mußte leider eine Aenderung Herr Generalkonſul zur Verfügung ſtellte. eintreten. Der unermüdliche Vorſitzende, Carl Simon, mußte infolge eines Augenleidens ſein Amt nieder⸗ Vorſitzende, Herr Direktor Dr. Schott, das Amt wieder, das in der Zwiſchenzeit der 2. e Herr Dr. Weber, bvi Möge d uch im iche F übt— gelangten zur Anzeige. Häuſer ſo bedeutende Sprünge erhalten, daß ſie dem Einſturze nahe Das Programm wies noch drei Hauptnummern auf, das„Horner⸗Handicap“ 7000.). Auf Wunſch des Ausſchuſſes übernahm der frühere erſte Mit dem 24. Juni hat das Theater ſeine Saiſon beendet. Die Wiedereröffnung findet am Samstag den 1. September unter der Direktion Heinrich Hollenberg mit einem erſtklaſſigen Weltſtadtprogramm ſtgtt. * Die Schnakenplage, die gegenwärtig das Verweilen im Freien, namentlich in Baumbeſtänden, faſt unmöglich macht, wird in Worms wahrſcheinlich zu einem Stadtverordnetenbeſchluß führen, daß die Vorkehrungen zur Schnakenverti laung durch die Stadt, alſo swangsweiſe zu erfolgen haben.— In Mannheim zur Nach⸗ ahmung empfohlen! *Geſtorben iſt in Freiburg der Gr. Oberzollinſpektor a. D. Finanzrat Carl Schäfer im 78. Lebensjahre. * Seinen Verletzungen erlag am Sonntag der 86 Jahre alte Küfer Georg Ro zßnagel aus Neckarau, welcher ſich am 14, ds. bei Neckarau von einem Zuge überfahren ließ. P. Wegen Streikvergehen bei dem Streik der Rheinmühlen⸗ werke ſtand geſtern ein Dutzend Angeklagter vor dem Schöffengericht Ludwigshafen. Es waren über ein Dutzend Arbeitswillige geladen, die am 17. und 18. März in der Nähe der Rheinmühlenwerke und auf dem Wege nach Ludevigshafen von den Streikenden mit dem Worte„Streikbrecher“ bedacht worden ſein ſollen. Die Verhandlung ergab, daß um dieſe Zeit der Streik ſchon zu Ende war, daß alſo der Paragr, 158 nicht mehr Platz greifen konnte. Dieſer ſpricht nur bon einem Abhalten von der Arbeft durch Ehrver⸗ letzung oder Gewalt. Aber auch der Paragr. 185 R. St.G. B. konnte nicht in Anſvendung kommen, da die für Privgtbeleidigungsklagen geſtellte Friſt von einem Vierteljahr verſtrichen war. Nur einer der Streikenden, Müller Permannſ chlager, wurde zu 3 Tagen Gefängnis verurteilt, weil ſein Vergehen noch in die Zeit des Streiks fiel. Mutmaßliches Wetter am 27. und 28. Juni. Für Mitttvoch und Donnerstag iſt größtenteils trockenes und heiteres Wetter bei vorwiegend ſehr warmer Temperatur in Ausſicht zu nehmen. 5 Polizeibericht vom 26. Juni,. Tötlicher Unglücksfall. Der verheir. Spengler⸗ meiſter Karl Imhof, wohnhaft Stockhornſtraße 32, fiel geſtern mit⸗ tag 12 Uhr bei Vornahme von Dachreparaturen vom Dache genann⸗ ten Hauſes 3 Stockwerk tief herunter in den Hofraum und erlitt ſo ſchwere Kopfverletzungen, daß der Tod alsbald eintrat. Ein 4 Jahre alter Knabe fiel geſtern nachmittag im Hauſe Bellenſtraße 25 in einen mit heißem Waſſer gefüllten Kübel und zog ſich dadurch erhebliche Verletzungen zu. 3 Körperperletzungen— vor dem Hauſe Tatterſallſtr. 27, im Hauſe Hafenſtr. 52 hier und in einer Fabrik bei Wohlgelegen ver⸗ *Apolly⸗Theater. Verhaftet wurden 18 Perſonen wegen verſchiedener ſref barer Handlungen. Pfalz, heſſen und Umgebung. Pfeddersheim(bei Worms), 25. Juni. Infolge eines Erdrutſches haben zwei in der Leiſelheimer Straße ſtehende ſind und von den Bewohnern geräumt werden mußten. * Darmſtadt, 25. Juni. Der 48 Jahre alte berheiratete Poſtſekretär Albert Böhm aus Worms, der am Samstag von der Disziplinarkammer des Oberlandesgerichts Darmſtadt wegen un⸗ ſittlicher Vergehen, begangen im Dienſt mit Telephoniſtinnen, zu Dienſtentlaſſung ohne jede Penſion bee worden war, hat ſich am Samstag abend direkt nach der Rückkehr von in ſein Wohnung erſchoſſen. Sport. Frankfurter Regatta. (Zweiter Tag.) Die geſtrige Regatta war ebenfalls, durch herrliches begünſtigt, ſehr zahlreich beſucht. Die Rennen wickelten f ab und zeitigten ſehr gute Reſultate. Nachſtehend 8 des heutigen Tages: 85 Ermunterungspreis. Vierer.(Ehrenpreis.) 9 furter.V..166. 2. Offenbacher.G.„Undine“.2198. 3. Fra furter.G.„Oberrad⸗.3626. 4. R. V. 5.16. Kaiſerpreis. Vierer.(Wanderpreis.) Mainzer R. V. .1½56. 2. Mannheimer.G..%6. Nordiska wwefgerenneen Zürich aufgegeben. Preis bvom Roten Hamm. Einer.(Ehrenpreis.) 15 Offe bacher.G.„Undine“.228. 2. R. Kl.„Saar Saarbrücken.95 3. Frankfurter R. V..14. Preis von Oberrad. Achter.(Ehrenpreis.) 1. Ha R. G. 1879.356. 2. Frankfurter.V..4175. 3. Fran R. G.„Germania“.4926. Frankfurter Rudergeſellſcha ſenhauſen“ aufgegeben.(Koliſſion.) Regatta⸗Vereinspreis. Vierer.(Ehrenp Mannheimer.V.„Amicitia“.5126. 2. R. G.„Sachſenhauſen“ Zürich.59 6. Preis von der 17 he. preis.) 1. Mainzer R. V..2596. 2. Dresdner R. V. See⸗Klub Zürich.54%. Preis von Sachſenhauſen. ſovia“.5726. 2. Ludwigshafener.V..596. 75 856. Inſelpreis. Zweier ohne Steuermann. 08 rungspreis.) 1. R. G.„Schwaben“.29½6. burger R. V. von 1875.296. 8. Mannheimer R. V. .89. Im Ziel l Preis von der Kafſerlah, Vierer. 1. Frankfurter.G.„Sachſenhauſen“.5696. 2. heim.8. 3. Frankfurter.G.„Germania“.16. Germania⸗Preis. Achter.(Wanderpreis.) furter R. V..116. 2. Nordiska Roodfoereningen⸗Zü 8. Mainzer R. V..3175. e*** V. Hamburger Rennen. Geſtern war in Hambu in Bezug auf die ſportlichen Veranſtaltungen. Obw allen Plätzen noch eine ſtattliche Anzahl Beſucher hatte, merkte man doch, daß das„Derby“ ſchon abge .58/%6. 3. Nordiska Roodfoereninge⸗ größeres Intereſſe entgegengebracht wurde, nämlich Rennen“(20 000.), das„Große Hamburger Jagd⸗ en mit einer Ehrengabe und 10000 M. dotiertes Herrenreſ Das„Renard⸗R nnen Weinberg's„Zenith“ gegen Freiherrn von Op Real Scotch“. Im„Großen Hamburger Jagd⸗Rennen⸗ Fuumeiſe⸗ v. d. Kneſebecks„Scotch Moor“ über Leutn fanitz'„Sperate“, indeß das„Horner⸗Handicap“ von Frei Ed. von Oppenheim's gegen R. Warbeg ſtegreith, 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger Mannheim, 26, Jun Hochſchulnachrichten. Der Privatdozent der mediziniſchen Ja⸗ kultät der Univerſität Heidelberg, Dr. Rudolf Otto Neu⸗ mann aus Seifhennersdorf, wurde zum außerordentlichen Pro⸗ feſſor ernannt. Frankfurter Schauſpielhaus.(Spielplan.) Dienstag, 26. Vini:„Die Wildente“.— Mittwoch, 27.: Shakeſpeare⸗Cyklus. Fünfter(letzter) Abend.„Jultus Cäſar“.— Donnerstag, 28.; „MNamſell Nitouche“.— Freitag, 20.:„Die Wildente““,— Sams⸗ tag, 30.: Zum erſten Male:„Die Mütter“.— Gonntag, 1. Juli: nachm.:„Mamſell Nitouche“. Abends:„Die Mütter“.— Montag, 2. Juli:„Wallenſteins Tod“. Frau Fleiſcher⸗Edel, die treffliche dramgtiſche Sängerin des Hamburger Stadttheaters, iſt von Direktor Conxied für ein kängeres Gaſtſpiel an ſeiner Metropolitan⸗Oper in Newyork verpflichtet worden. „Der Herrgottswarter“ betitelt ſich ein neues dreiaktiges Drama von Heinrich Lilienfein, das vom Schillertheater in Berlin für Anfang nächſter Spielzeit zur Uraufführung erworben Murde, Gerſchlszellung, * Miesbaden, 25. Juni. Wegen Beleidigung wurde kürzlich hier ein Arbeiter von hier zu drei Tagen Gefängnis ver⸗ urteilt. Er ſollte in angetrunkenem Zuſtande um Mitternacht von einem Schutzmann aus irgend einem Grunde feſtgenommen werden und zeigte ſich widerſpenſtig. Als deshalb der Beamte ſeine Not⸗ pfeife ertönen ließ, kam ihm ein Wächter der Wach⸗ und Schließ⸗ geſellſchaft zu Hilfe. Dieſen empfing der Renitente mit der gemüt⸗ lichen Anrede:„Ah, do kimmt jo aach aaner von der Wach⸗ und Schlofgeſellſchaft.“ Dieſe Herabwürdigung ſeines Standes ließ ſich. der Wächter nicht gefallen, er ſtellte Strafantrag und die Folge war das erwähnte Urteil. — Arbeiterbewegungen. * Kottbus, 25. Junj. Die Arbeitgeberverbände der Tuchinduſtrie in Guben, Luckenwalde, Sommerfeld und Finſterwalde, die bisher nur zum Gauverband der Niederlauſitz gehbrten, ſind nunmehr ebenfalls dem Arbeilgeberver⸗ bande der Lauſitzer Tuchinduſtrie(Forſt, Kottbus, Sprem⸗ berg) beigetreten, ſo daß dieſer Verband, deſſen Mitglieder ſich gegenſeitig zu unbedingter Solidarität verpflichtet haben, ſieben Ortsverbände umfaßt, die zuſammen 28 000 Arbeiter be⸗ ſchäftigen. Peſt, 26. Juni. Geſtern Nachmittag brach wegen der erfolgten Verhaftung von 4 Sozialiſtenführern der General⸗ ſtreik in Debreczi aus, Der Streik wurde jedoch, da auf Anordnung der Regierung die Freilaſſung der Verhafteten er⸗ folgte und die Abhaltung eines Proteſtmeetings geſtattet wurde, nach einigen Stunden wieder eingeſtellt. Leizte Nachrichten und Celegra. *München, 25. Juni. Der Schuhmachermeiſter Zin⸗ 05 ger erſchoß ſeinen vierzehnjährigen Sohn, unternahm einen ordverſuch an ſeiner Ehefrau und an einem anderen Knaben bverübte hierauf Selbſtmord. 1 Straßburg, 25. Juni. In Saaralben ermordete er in den 30er Jahren ſtehende Arbeiter Jakob Geuringer ſeine dem Trunke ergebene Ehefrau, indem er ſte in ſeiner Wohnung überfiel und ihr zahlreiche Meſſerſtiche in den Kopf, den Leib und die Bruſt beibrachte. RKoblenz, 25. Juni. Heute Nachmittag erſchoß in Boppar d, wie die„Koblenzer Zeitung“ meldet, der Gaſt⸗ wirt Rittel, bei dem faſt ausſchließlich Italiener verkehren, einen ſeiner Gäſte, als dieſer, nachdem ihm von der Tochter des Wirtes ein Glas Bier verweigert war, ſich ſelbſt einſchenken wollte. In⸗ folgedeſſen herrſcht unter den Italienern in Boppard heftige Er⸗ tegung. Sie duldeten die Fortſchaffung der Leiche nicht eher, als bis Rlttel geſchloſſen abgeführt wurde. Elberfeld, 25. Juni. Das Schwurgericht verurteilte den ſtädtiſchen Oberaſſiſtenten Fuhrmann wegen des gemeinſchaftlich mit der jetzt verſtorbenen Ehefrau des Wirtes Gödel verſuchten Giftmordes an dem Ehemann Göbel zu 14 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt. *Görlizz, 25. Juni. Der älteſte Geiſtliche Deutſchlands, Prälgt Anter, Erzprieſter und fürſtbiſchöflicher Kommiſſarius, ſt It.„Frkf. Ztg.“ 95 Jahre alt, in Lauban geſtorben. Hamburg, 25. Junj. Die Bierbrauereien burgs und Umgegend ſind bis auf eine Harburger Brauerei ine Preiserhöhung um 1½ Mark. * Hamburg, 25. Juni. Dampfer„Blücher“ mit dem n Frankfurt a. M. aus wegen Mordverdachtes verfolgten Möbelhändler Meyer und deſſen Begleiterin Sophie C 10 10 ani an Bord iſt nachmittags.40 Uhr von Newyork troffen. * Berlin, 26. Juni. Dem„Berl. Tgbl.“ zufolge liegt ialdirektor Alkhoff in Kiſſingen ſchwer krank 9 et ſtimmen, als ihnen die Gleichberechtigung nicht zu Teil ſeworden ſei. Die Tſchechen ſeien zum Frieden immer bereit, wenn Deutſchen ihre Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung in wirt⸗ chaftlicher, kultureller und nationaler Beziehung anerkennen. lebrzinski erklärt, die Polen wollten die Regierung in allen wichtigen Fragen unterſtützen, ſie müßten aber unbedingt an der derung der Erweiterung der Autondmie feſthalten. Ellen⸗ gen erklärt, die Sozialdemokraten würden wegen der unklaren zet ſtimmen. Hierauf wird die Verhandlung auf morgen vertagt. Rom 25. Juni. Als der 85jährige Kaplan des Hauſes nach der Villa Pamfili ſuhr, um eine Meſſe zu zele⸗ ſprang ein junger Mann auf das Trittbrett des Wagens ſtieß dem Prieſter einen Dolch ſiebenmal in die uſt. Der Prieſter war ſofort tot. Der Mörder iſt ein be⸗ unte; archiſt. Das Motip zu der Tat iſt unbekannt. edig kommende Perſonenzug auf Bahnhof Caſarſa dort haltenden Güterzug. Der Materialſchaden Vierzehn Perſonen wurden leicht verletzt. 0 h, 25. Juni. Einer Meldung des„Dailp Telegraph“ ufolge verſchob Rußland die Verhandlungen über churei bis zum Herbſt. Die Beziehungen zu China ine herzlichen. 5 Juni.(Unterhaus.) Das Haus über Arkikel& der Unterrichtsbill, der die Religionsunterrichts in den durch freiwill altenden Hen behandelt. Die tike mſtritken in der ganzen Bill. Di g der Regierung in der Wahlreformvorlage gegen das Bud⸗ tiland, 25. Juni. Auf der Linie Venedig⸗Üdine lief Revolverſchüſſe ige 5. abgeordneten Schrader tagte heute ſa * Newyork, 25. Juni. In Toledo(Ohio] wurden fünf Eishändler wegen Bildung eines Preiskartells zu einer Geldſtrafe von je 5000 Doll. und einem Jahr Gefängnis ver⸗ urteilt. Waſhingtog, 25. Juni. Das Repräſentantenhaus nahm das Einwanderungsgeſetz mit einem Amendement an, nach dem Einwanderern, die ihre Zulaſſung begehren, dieſe nicht auf Grund threr Mittelloſigkett oder Ungeeignetheit verweigert werden kann. Die Kieler Woche. * Piel, 25. Juni. Heute Abend nahm der Kaiſer in den Räumen des Jachtklubs die Verteilung der Preiſe für die 55 rt der Hriegsſchiffboote vor und nahm darauf an eſtaarahl des kaiſerlichen Jachtklubs teil, An der Tafel l. g. Mrs. Longworth und andere Amerikaner teil. Reichstagserſatzwahl in Hannover⸗Linden. * Verlin, 5. Juni. Der„Nationalzeitung“ zufolge ver⸗ zichteten die hürgerlichen Parteien auf die Einlegung eines Wahlproteſtes gegen das Ergebnis der Reichstagswahl vom 22, Juni in Hannover⸗Linden. Die Unruhen in Deutſch⸗Oſtafrika. * Berlin, 25. Juni. Nach einem Telegramm des Gouvernements von Deutſch⸗Oſtafrika melden Major Johan⸗ nes und Frhr. v. Wangenheim, daß die Operationen gegen die Landſchaft Mgende ſeit 11. Juni erfolgreich beendet ſeien. Der Geſamtverluſt des Gegners beträgt 36 Tote, 546 Gefangene. Diesſeits fielen 5 Askaris und 15 Farbige wurden verwundet. Die Aufſtändiſchen wurden in zwei Gruppen zerſprengt, die Unterwerfung hat begonnen. Oeſtlich ver⸗ folgen von Wangenheim, von Schönberg und Graf von Seyboltstorff, weſtlich verfolgen mit Schabruma und dem Anhang Major Johannes und der Oberleutnant von der Marwitz den Feind. Wangenheim ſollte nach der Einrich⸗ tung des Poſtens bei Mponda nach Mahenge zurückkehren, um die dortige Station zu übernehmen. Styx, der am 17. Juni in Kondoa⸗Irangi eintraf, ſtellte die Verbindung mit Freiherrn v. Reitzenſtein her. Die Reviſion des Prozeſſes Dreyfus. * Paris, 25. Juni.(Kaſſationshof. Schluß.] In ſeinen Ausführungen griff der Generalſtaatsanwalt ins⸗ heſondere den früheren Kriegsminiſter Senator Mereier an, dem er vorwarf, Verbrechen auf Verbrechen gehäuft zu haben, um die Verurteilung von Dreyfus durchzuſetzen. Der Generalſtaats⸗ anwalt erinnerte dann daran, daß der Antiſemitismus in der Drehfusaffäre eine beträchtliche Rolle geſpielt habe, und kam nach eingehender Darlegung der Verhandlungen vom Jahre 1894 zu dem Schluß, die Verurteilung Dreyfus ſei damals nur mittelſt ausgeſprochenſter Verbrechen durchgeſetzt worden. Um 5 Uhr nach⸗ mittags wurde die Verhandlung vertagt. Deutſche Redakteure in England. * London, 25. Juni. Nach einer genußreichen Fahrt aus dem Schloß von Windſor ſtromabwärts trafen die Vertreter der deutſchen Preſſe um 8 Uhr abends in Hampton Court ein, wo ihnen der„Anglo⸗German Courier“ und die„Review of Re⸗ biews“ ein Diner im Freien gaben. Die Lage in Natal. * London, 25. Juni.„Daily Mail“ wird aus Johaunis⸗ burg von glaubwürdiger Seite gemeldet, daß die Lage in Natal Die neuen viel ernſter ſei, als amtlicherſeits zugegeben werde. Unruhen ſeien den Maßnahmen der zuzuſchreiben, da ſie das Vieh der treugebliebenen Eingeborenen mit Beſchlag belege. Eine Demonſtration van Reichstruppen werde ſehr zweck⸗ mäßig ſein. Ein Automobilunfall des Inſanten Carlos von Bvurbon. * Madrid, 85. Juni. Als der Schwager des Königs Alfons, Infant Cavlos von Bourbon mit ſeinem Automobil von Ia Grauja nach Madrid fuhr ſtürzte der Wagen um. Der Infant blieb unbeſchädigt. Sein Begleiter, Marguis Aſta, wurde ſchwer verletzt. Ans Rußlaud. * Petersburg, 25. Juni.(Reichsdum.] In Be⸗ antwortung der Interpellation über die Hungersnot führt der Miniſter des Innern aus: Der Kampf gegen die Hungersnot werde im laufenden Jahre ſchwierig ſein, etwa zehn Millionen würden erforderlich ſein, um die dringenden Bedürfniſſe zu be⸗ friedigen. Die Regierung werde der Duma einen Geſetzentwurf betr. die Unterſtützung der Bevölkerung vorlegen; die Regierung nerausgabte für den gleichen Zweck bereits mehr als 80 Millionen Rubel, Roditſchew ſagt in leidenſchaftlicher Rede, die Regie⸗ rung habe die Ruſſen zu Bettlern gemacht. In Rußland werde immer Hunger herrſchen, ſolange die Regierung nicht für Ordnung jorge und ſolange alle Vertreter der Zentralgewalt durch ein Will⸗ kürregiment verdorben ſeien. Der Miniſter Stolypin erwidert, er ſei bereit, die Reden der Dumamitglieder anzuhören und ſich über ihre Angaben zu unterrichten, aber den Rednern der Linken wolle er nicht antworten. In dieſem Augen⸗ blick erheht ſich ein Geſchrei: Gehen Sie hinaus! Demiſ⸗ ſionieren Siel Wagen Sie nicht, die Duma zu beleidigen. Der Minifter verläßt hierauf die Tribüne und den Saal unter großem Lärm des Hauſes— Das Haus nimmt die von Nabokow und Aladjin abgefaßte Tagesordnung mit allen gegen drei Stimmen an, wobei ausgeſprochen wird, daß die Hinderniſſe, welche ſtets die Tätigkeit der öffentlichen Hilfeleiſtung gehemm haben, ſolange beſtehen werden, als das Land von einem der Duma nicht verantwortlichen Miniſterium regiert wird. Sodann wird die Einſetzung einer Spezialkommiſſion unter Kon⸗ trolle der Duma für de Angelegenheiten der Hungersnot verlangt. Die Miniſter verlaſſen unter dem Lärm des Hauſes den Saal— Der Bericht über den Progrom in Bjeloſtok kommt am Donnerstag zur Vorleſung. Die Sitzung wird nach 7 Uhr geſchloſſen. 85 Berlin, 25. Juni. Das deutſche Bureau der Alliance israslite univerſelle teilt mit, daß das Londoner Ruſſo⸗jewiſh Com⸗ mittee aus den gemeinſamen Mitteln der Hilfsorganiſationen hunderttauſend Rubel zur Linderung der Not nach Bjelo⸗ ſtok überſandt hat. * Verlin, 25. Juni. Der„Berl. Lokalanz.“ meldet aus Warſchau: In der Czyſtevorſtadt wurden drei als Spitzel bekannte Männer erſchoſſen. Als die Leichen nach dem jüdi⸗ ſchen Hoſpital gebracht werden ſollten, wurden auf dem Transport aus den Fenſtern abgegehen. Auf⸗ marſchierende Infanterie beſchoß dieſe Häuſer. Durch die ge⸗ wechſelten Schüſſe wurden ſechs Perſonen getötet. Die Zaht der Verwundeten iſt noch nicht feſtgeſtellt. * Berlin, 25. Juni. Unter dem Vorſißze des Reichstags⸗ ite eine große öffentlich: lich in Bjeloſtock o ner Ur, eb⸗ nte nde Es wurde einſtimmig eine Reſolution angenommen, in welcher land ausſpricht ſowie ihr Vertrauen zur Duma, die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen. Wunſche beſeelt, daß es den Mächten gelingen werde, dem Nachbarreiche den Verfaſſungsſtaat zu bringen, als eine zuder⸗ läſſige Bürgſchaft frievlicher unv freundſchaftlicher Beziehungen zum Deutſchen Reiche. Es wurde beſchloſſen, die Reſolution dem Dumapräſtdenten telegraphiſch zu übermitteln. Vermiſchtes. Bei dem geplanten Beſuch franzöſiſcher Bergleute, insbeſondere der Geretteten von Courrieres, m Ruhrkohlengebiet handelt es ſich, wie dem„Berl. Tagbl.“ gemeldet wird, um eine merkwürdige private Spekulation. Die Einladung an die 500 Franzoſen zum Beſuch der Stadt Herne und der„Hibernia“ war, wie in einer Magiſtratsſitzung in Herne feſt⸗ geſtellt wurde, eine eigenmächtige Mache eines Hopfenhändlers Weil aus Speyer, deſſen aufdringliche Vermittlung ſowohl von der Stadt Herne wie von der„Hibernia“ zurückgewieſen worden iſt, ſo daß der Beſuch der Franzoſen nicht erfolgen kann. — Selbſtmord verübt hat in Tübingen der aus Ber⸗ lin ſtammende 22jährige Student der Medizin H. Er ſchoß ſich in ſeiner Wohnung eine Kugel in den Kopf und verſtarb guf⸗der Stelle. Wie es heißt, war der junge Mann in einen Ehrenhandel ver⸗ wickelt, der nunmehr zum Austrag gebracht werden ſollte. Hier⸗ über ſoll er ſich derart aufgeregt haben, daß er zur Waffe griff, um ſich das Leben zu nehmen. Geſehäftliches. Jede Hausfrau ist entzülekt von der Parkett-Linoleum⸗ Wiehse und dem Bernstein-Fussbodenlack aus der Drogerie z. Waldhorn, G. U. Ruoff, D 3, l. a8N/ Bolkswirtſchaft. Külner Stadtanleihe. Der Zuſchlag auf die Aproz. Kölner Stadt⸗ Anleihe von M. 36 Millionen wurde nach der„Frankf. Ztg.“ der Deutſchen Bank zu 101.08 Proz. erteilt. Biehmarkt in Maunheim vom 25. Juni. Amtlicher wiee richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Fa, Schlach igewicht; 65 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 86—00., 5) funge ſleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, 105 1 05 ausgemäſtete 80—00.,% lunge, aut genährte ältere 78—00., 8) gering genährte feden Alters 75—40 M. 42 Bullen(Farren): a) vollſteſſchige höchſten .,)mäßig genährte jüngere uu. gut genährte re 66-00., c) gering genährte 64—00 Me. J F (Rinder) und Kühe: 5 ange e höchſten Schlachtwerthes 74—78., Kühe hüchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 70—73., o) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 63—72., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 64—70., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 56—62 M. 147 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moſt) und beſte Saugkälber 90-00., b) mittlere Maſt⸗ u. gute Sangkälber 85—00., c) ge⸗ einge Sauakälber—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—09 M. 20 Schaſe: a) Mafklämmer und jüngere Maſthammel 80—00., ältere Maſthammel 75—00., o) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 70—00 M. 1169 Schweine: à) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1½¼ Jahren 72—00., b) fleiſchige 71—00., e) gering enlwickelte 70—00 PWe,, d) Sauen und Eber 00—00 M. Es murde bezahlt für das Stück: 000 Luxuspferde: 0000—0000., 00 Arbei tsSpfer de: 0%—-C000., oo Pferde zum Schl 4 chs ten: 00—=00%⁰ο.,(00 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000 W. 00 Stuck Maſtvſeh: 00—00 Mt., 00 Meilehkübe: (%% Jerkel: 00.00—00.,00., 9 Ziegen: 12—25 k. 0 Bick⸗ en:—0., Oämmer: 00 00 M. Zufammen 2293 Stück. Handel im allgemeinen mittelmäßig. 8 Heberſeeſſche Settiahrts⸗Nachrichten. Rotterdam, 23. Juni.(Drahtbericht der Holland Amerfla Line Rotterdam). Der Dampfer„Ryndam“, am 18. Juni von New⸗Nork ab, iſt heute hier angekommei. New⸗Nork, 28. Juni. Drahtbericht der meriean Line, Sout⸗ Southampton ab, iſt heute hier angekomen, Southampton, 24. Juni.(Drahtbericht der Amerkan Line Southampton). Der Schnelldampfer„St. Paul“, am 16. Juni von New⸗Nork ab, iſt heute hier angekommen. Migeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Burean Wun d⸗ direkt am Haupthahnhof. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Juni. Pegelſtationen Datum 1 nom Rhein: 21. 22. 28. 24. 25. 26. ern ſtanſtanz 5.58 4,60.66 25 „Ogldshut 3,72 8,64 3,68 Oüningen 3,33 ½40 3,30 3,25 3,20 3,87 Udps. 6 lihr Kehln 3J43.89 3,65 3,59 3,55.51 3,66] N. 6 Uhr Lanterbuergg 44,99 5,05 5,07 Abds. 6 Uhr Maxau.„ fJ5,15 5,19 5,86 8,26 5,21 5,16 2 Uhr Germersheim. J5,00 5,02 5,10., 12 Uhr Maunheim 4493 5,04 5,08 5,11 3,0.98 torg. 7 Uhr Müfnßß dle d ee 18 Uht Bügss.80%0 Uhr .09 3,21 3,22 3,24 3,25 2 Uhr Nablenßzß 98 07 10 Uhr 43,14 3,81 8,32 8,42 3,44 2 Uhr Ruhrort 255 2,58 2,88 6 Uhr vom Neckar Mannheim 4 93 5,07 8,08 5,12 5,00 4,97] B. 7 Uh. Hollbronn, 1,76 1½45 1,30.25 1,45 B. 7 Uhr — Verantwortlich: für Politit, Kunſt, Feuilleten und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schöufelder, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Or. H. Haas'ſchen Buchd ruckerei⸗ G. um. 5..: Direktor Eruſt Müller. Mondamin⸗Milchſpeiſe, iſt eine ausgezeichnete Nahrung für Kinder nach dem Fahnen. Mondamin verhindert das ſchnelle Gerinnen der Milch im Magen, ſo daß ſie leichter ver⸗ daulich wird. Mondamin wird von Aerzten hierzu gern aapfchen e) mäßig genährte hampton. Der Schnell⸗Dampfer„St. Louis“ am 16. Iuni von Die Verſammlung iſt von dem 000 0., die Verſammlung ihr tiefſtes Mitgefühl mit den Opfern in Ruß⸗ a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder b) vollſleiſchige, ausgemäſtete * für Vollswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, tach& Bärenklau Nachf. in Maungeim, Bahnhoſplatz Nr. 7, 5 ihre Ziwvilpenſion zuletzt bezogen haben; der Antrag iſt jedoch durch mit Wirkung vom 1. Juli 1906. 5 nach den Vorſchriften des neuen Geſetzes nicht ſtatt. II. im Dienſt an einem Schiffbruch oder an einer als FJeldgug erklärten militäriſchen Unternehmung auf einer dienſtlichen Seereiſe leil⸗ genommen haben, werden nach den Vorſchriften des deuen Geſetzes bommens, wenn ſie beim Ausſcheiden aus dem aktiben Dienſte 5 Penſtonsbezugs, ſofern ihr Zivildienſteinkommen den Betrag don 7 7 mit nachfolgenden Maßgaben entſprechende Anwendung: lidden decbi Dienſtzeit von mindeſtens achtzehn Jahren erhalten haben, erfahren erſolgt obne Bbonuement: 50 Pfennig monatlich. Trügerlohn 10 Pfennig. Surch die Poſt bezogen incl. Poſt⸗ Zufſcelag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inferato⸗s Die Kolonel⸗Zeile. 20 Pfg Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklame⸗Zeile 68 Expedition Nr. 218. + Nr. 103. ——— ——— Bekauntmachung über die V der Kaiſerlich dem Geſetze vom 31. Mai 1906. ihrer Verſorgungsgebührniſſe zu erwarten: IJ. ilitärinvaliden. 1. Die Verſorgungsgebührniſſe der ſeit dem 1. April 1905 aus dem aktiven Militärdienſt entlaſſenen Perſonen werden nach den Vorſchriften des neuen Geſetzes feſigeſtellt. 2. Die Verſorgungsgebührniſſe derjenigen Invaliden, welche an einem der von den deutſchen Staaten vor 1871 oder dem Deutſchen Reiche geführten Kriege teilgenommen haben und nicht ſchon nach dem Kriegsinvalidengeſetze vom 31. Mai 1901 höhere Gebührniſſe erhalten haben, werden nach den Vorſchriften des neuen Geſetze sfeſtgeſtellt. 3. Die nach dem Kriegsinvalidengeſetze vom 31. Mai 1901 (8 7) zu einer Kriegszulage von 10 Mark monatlich anerkannten Halbinvaliden erhalten die erhöhte Kriegszulage von 15 Mark monatlich. 8 4. Sämtliche als verſtümmelt anerkannten Invaliden erhalten zan Stelle der bisherigen Verſtümmelungszulage von 18 M. monat⸗ lich eine ſolche von 27 M. nach den Vorſchriften des§ 19 des neuen Geſetzes. Die als pflegedürftig anerkannten Javaliden erhalten die gleiche Verſtümmelungszulage von 27 M. monatlich, daneben jedoch nur die nach den bisherigen Geſetzen für gänzliche Erwerbs⸗ unfähigkeit zuſtehende Penſion. 5. Diejenigen Kriegs⸗ und Frievensinvaliden, welche im Reichs⸗ eder Staatsdienſt angeſtellt ſind und deren Penſion ganz oder zum Teile ruht, haben eine Neuregelung ihres Penſionsbezugs nur dann au erwarten, wenn ihre Penſion el oder Vizefeldwebel den Betrag von 15., 1 s Sergeant 5 9 1 Is Unteroffizier„ 75 00 Gemeiner 5 5„„ monaklich überſchveitet. Die im Reichs⸗ und Staatsdienſt angeſtellten ehemaligen Kapi⸗ tulanten, welche eine Penſion auf Grund achtzehnjähriger und längerer Dienſtgeit erhalten haben, erfahren eine Neuregelung ihres 2000 M. jährlich nicht erreicht. Die im Kommunaldienſt angeſtellten Invaliden beziehen ihre bisher bezogene Penſion neben dem Zivildienſteinkommen unver⸗ kürgt weiter. 7. Die unter Nr. bezeichneten Kriegsteilnehmer, welche gus dem Zivildienſte mit einer Zivilpenſiyn bereits ausgeſchieden ſind und nach den Vorſchriften des neuen Geſetzes eine Erhöhung ihrer Gebührniſſe erfahren, haben eine Neuregelung ihres Penſions⸗ bezugs zu erwarten, wenn ſie in der zuletzt bekleideten Stelle nicht die Höchſtpenſion erreicht haben oder ihre Zivilpenſion dem Betrag von 2000 M. nicht erreicht. Die unter Nr. 1 bis 4 bezeichneten Invaliden haben ihre Militärpaziere unter genauer Bezeichnung ihres Wohnorts nebſt Straße und Hausnummer baldigſt an den zuſtändigen Bezirksfeld⸗ webel einzureichen. 1 1 Die unter Nr. 5 bezeichneten Invaliden haben die Neu⸗ regelung ihres Penſionsbezugs unter Beifügung ihres Penſions⸗ quittungsbuchs und des Militärpaſſes durch ihre vorgeſetzte Dienſt⸗ behörde bei der zuſtändigen Penſionsvegelungsbehörde zu be⸗ antragen. 3 Die unter Nr. 7 bezeichneten Invaliden beantragen die Neu⸗ kegelung ihres Penſionsbezugs bei derjenigen Kaſſe, von welcher ſie 2 — Bermittelung derjenigen Behörde vorzulegen, welche die Zivil⸗ penſian angewieſen hat. Die Neuregelung ſämtlicher Verſorgungsgebührniſſe beginnt N Nachzahlungen für eine vor dieſem Tage liegende Zeit finden * i Vorſtehende Beſtimmungen finden auf die Marineinvaliden avineinvaliben. 1. Die Verſorgungsgebührniſſe derjenigen Invaliden, welche feſtgeſtellt, ſofern die Invaliden nicht ſchon nach dem Kriegsinva⸗ geſetze vom 31. Mai 1901 neu anerkannt worden ſind. 2. Die im Reichs⸗ und Staatsdienſte angeſtellten ehemaligen tulanten der Marine, welche eine Penſion auf Grund einer dußer dem Falle der Ziffer 1, 5 Abſatz 2 eine Neuregelung ihres Penſionsbezugs ohne Rückſicht auf die Höhe ihres Zivildienſtein⸗ „Dienſtalters⸗, Seefahr⸗ oder Fachzulage bezogen haben. III. Schutztruppeninvaliden. Eine Nachprüfung der Verſorgungsgebührniſſe der Invaliden der Schutztruppen nach dem neuen Mannſchaftsverſorgungsgeſetze beſonderen Antrag. 8347 Mannheim, den 16. Junt 1906. g der Perſonen der Unterklaſſen des Reſchsheeres, Marine und der Kaiſerlichen Schutztruppen nach Nach den Vorſchriften des§ 45 des Geſetzes vom 31. Mai 1906 haben die nachſtehend bezeichneten Invaliden eine Neufeſtſtellung Juni 1966. 55 ung. Zigarettenſteuer betr. Wei; I. Am 1. Juli tritt das neue Geſetz über die Zigarettenſteuer in Kraft. Dieſer Steuer unterliegen: der geſchnittene Zigaret⸗ tentabak, die Zigaretten ſowie die ungefüllt zum Verkaufe gelangenden Zigarettenhüllen(Hülſen und Blättchen). Als Zigarettentabak gilt aller feingeſchnittene Tabak, der im Klein⸗ derkaufe mehr als 3 M. das Kilogramm koſtet. 2. Wer z. Zt. in unſerm Bezirke derartige Waren gewerbs⸗ mäßig herſtellt, muß dies uns alsbald ſchriftlich anmelden; die Anzeige muß in doppelter Fertigung eingereicht werden: welche der in Ziffer 1. genannten Erzeugniſſe der Gewerbetreibende her⸗ ſtellt, muß er genau angeben. Mit dieſer Anmeldung muß gleich⸗ zeitig eine Beſchreibung der Betriebs⸗ und Lagerräume ſowie der damit in Verbindung ſtehenden oder unmittelbar daran angrenzen⸗ den Räume eingereicht werden. Die gewerbsmäßige Herſtellung von Zigavettentabak und Zigaretten darf künftig nur in den an⸗ gemeldeten Betriebsräumen erfolgen. 3. Inhaber tabakperarbeitender Betriebe jeder Art, die neben der Anfertigung von Tabakerzeugniſſen den Kleinverkauf von Zigarettentabak oder Zigaretten betreiben wollen, müſſen uns Dienstag, den 26 Belanntm darüber gleichfalls ſofort eine Anzeige in doppelter Fertigung einſenden und darin die Räume, in denen der Kleinvperkauf ſtatt⸗ finden ſoll, genau beſchreiben. Der gleichen Anmeldepflicht unterliegen die Herſteller von Zigarettenhüllen, die dieſe Erzeugniſſe im kleinen abgeben wollen. Leitet der Beſitzer den Betrieb nicht ſelbſt, ſo hat er in der An⸗ meldung die Perſon zu bezeichnen, die als Betriebsleiter in ſeinem Namen und Auftrage handelt. 4. Wer ſich gewerbsmäßig mit dem Verkaufe von Zigaretten⸗ tabak oder Zigaretten oder von Zigarettenhüllen befaßt, muß uns darüber ebenfalls ſofort ſchriftlich Anzeige machen. Dieſe Anmeldung muß für Mannheim, Käferthal, Neckarau und Waldhof bei der unterzeichneten Stelle, an den übrigen Orten unſeres Be⸗ zirks bei der Steuereinnehmerei am Wohnſitze des Gewerbe⸗ treibenden abgegeben werden. 5. Bei neuen Betrieben ſind künftig die in Ziff. 2 bis 4 genannten Anzeigen jedesmal vor Eröffnung des Geſchäf⸗ tes zu erſtatten. 6. Binnen einer Woche nach Inkrafttreten des Geſetzes, alſo 9 2 (Herſteller, Verkäufer und Händler) die am 1. Juli in ihrem Beſitze befindlichen Vorräte an den der Zigarettenſteuer unter⸗ liegenden Waren genau anmelden. Die Herſteller ſolcher Waren müſſen die Anmeldung bei uns abgeben, die Verkäufer und Händler in Mannheim, Käferthal, Neckaxau und Waldhof ebenfalls bei uns, die übrigen Verkäufer und Händler dagegen bei der Steuerein⸗ nehmerei ihres Wohnſitzes. Zu dieſer Anmeldung, die in doppelter Fertigung einzureichen iſt, können von den Anmeldeſtellen Vor⸗ drucke bezogen werden, die über die Art der Anmeldung und ihre weitere Behandlung näheren Auffchluß geben. Die angemeldeten Vorräte dürfen vom Herſteller einen Monat, vom Verkäufer und Händler zwei Monate ohne Entrichtung der Zigarettenſteuer verkauft werden; nach Ablauf dieſer Friſten)muß der noch vorhandene Teil dieſer Vorräte verſteuert werden und zwar durch Anbringung von Steuerzeichen. Dieſe Sdenerzeichen ſind bei den Steuerbehörden zu beziehen. 7, Wer die Steuer hinterzieht oder eine der wegen ihrer Er⸗ hebung gegebenen Vorſchriften verletzt, z. B. die Anmeldungen nicht nach Vorſchrift und rechtzeitig einreicht, wird nach Maßgabe des Geſetzes beſtraft werden. Mannheim, den 21. Juni 1906. Großh. Hauptſteueramt: Frech. Bekauntmachung. Beſteuerung der Schiffsfrachturkunden. Am 1. Juli ds. Is. treten die folgenden teilweiſe neuen Be⸗ ſtimmungen über die Beſteuerung der Frachturkunden im Schiffs⸗ verkehre(Tarifnummer 6) in Kraft. Frachturkunden, wenn ſie im Inland ausgeſtellt oder behufs Empfangnahme oder Ablieferung der darin bezeichneten Sendungen im Inlande vorgelegt oder ausgehändigt werden und zwar: a] Konoſſemente und Frachtbriefe im Schiffsverkehre zwiſchen inländiſchen und ausländiſchen Seehäfen oder zwiſchen Häfen an inländiſchen Waſſerſtraßen und ausländiſchen Seehäfen, ſoweit ſie nicht unter b fallen, zahlen 1 Mark, b) Konoſſemente und Frachtbriefe im Schiffsverkehre zwiſchen inländiſchen Häſen und ausländiſchen Häfen der Nord⸗ und Oſtſee, des Kanals oder der norwegiſchen Küſte zahlen 10 Pf. Wenn eine Urkunde über die Ladung eines ganzen Schiffs⸗ gefäßes lautet, wird bei einem Frachtbetrage von nicht mehr als 25 Mark das Doppelte, bei höheren Beträgen das Fünffache und, ſofern es ſich um Schiffe mit einem Rein⸗ raumgehalte von über 200 Kubikmeter handelt, bei einem Frachtbetrage von nicht mehr als 25 Mark das Fünffache, bei höheren Beträgen das Zehnfache der zu a und d bezeich⸗ 8342 ſpäteſtens am 7. Juli l. Is. müſſen alle Steuerpflichtigen in Kraft. Darnach dürfen Kraftfahrzeuge, d. h. Kraftwagen(ſo. genannte Automobile) und Kraftfahrräder(ſogenannte Molorfahr⸗ 116. Jahrg e ang. eeeeeee——— c) Konoſſemente, Frachtbriefe, Ladeſcheine, Einlieferungs⸗ ſcheine im Schiffsverkehre, ſoweit ſie nicht unter a und b fallen, wenn die Urkunde über die Ladung eines ganzen Schiffsgefäßes lautet, zahlen bei einem Frachtbétrage von nicht mehr als 25 Mark 20 Pfennig, bei höheren Beträgen 50 Pfennig und ſofern es ſich um Schiffe mit einem Raum⸗ gehalte von über 150 Tonnen handelt, bei einem Fracht⸗ betrage von nicht mehr als 25 Mark 50 Pfennig, bei höheren Beträgen 1 Mark. Dem Frachtbetrag im Sinne dieſer Vor⸗ ſchrift iſt der Schlepplohn hinzuzurechnen, ſofern er neben der Fracht zu zahlen iſt. Dite Abgabe wird für jede einzelne Urkunde berechnet, falls dieſe jedoch über die Ladung mehrerer Schiffsgefäße lautet, von jeder Schiffsladung. Die Abgabe iſt für jede Sendung nur einmal zu entrichten. Die Beförderung von Gütern im Schiffsverkehre der Tarif⸗ nummer 6 a, b, und ſofern es ſich um Schiffe mit einem Raum⸗ gehalte von über 250 Tonnen handelt, auch im ſonſtigen Schiffs⸗ verfehre(Tarifnummer 6c) darf nur erſolgen, wenn eine Ur⸗ kunde der bezeichneten Art ausgehändigk wird. Auf die Beförderung der Poſtſendungen und des Gepäcks der Reiſenden im Schiffsverkehre vom Auslande findet die Vorſchriſt des vorhergehenden Abſatzes keine Anwendung. Die Angabe muß entrichtet werden bei im Inland ausgeſtellten Schriftſtücken, bevor die Aushändigung der Urkunde durch den Ablader oder Ausſteller erfolgt, bei im Auslande ausgeſtellten Schriftſtücken binnen drei Tagen, nachdem die Urkunde in den Beſitz des Empfängers der Sendung gelangt iſt. Die Schrift⸗ ſtücke, von welchen die Abgabe nach Tarifnummer 6a, b, e zu ent⸗ richten iſt, ſind während der Dauer eines Jahres aufzubewahren. Iſt die Entrichtung der Abgabe von den dazu verpflichteten Perſonen unterlaſſen worden, ſo iſt ſie von jedem ferneren Inhaber des nicht geſtempelten Schriftſtücks binnen drei Tagen nach dem Tage des Empfanges und jedenfalls vor der weiteren Aushän⸗ digung des Schriftſtücks zu bewirken. Die Abgabe wird durch Aufkleben von Stempelmarken auf den Frachturkunden entrichtet. Die Stempelmarken, die von dem unterzeichneten Hauptſteueramt bezogen werden können, müſſen durch Eiiſtragen oder Aufſtempeln des Tages der Verwendung entwertet, der Tag und die Jahreszahl müſſen in Zahlen, der Monat in Buchſtaben eingetragen werden, wobei übliche Abkür⸗ zungen zugelaſſen ſind. Das Reichsgeſetzblatt No. 33, in dem die geſetzlichen Vor⸗ ſchriften bekannt gegeben ſind, und die Ausführungsbeſtimmungen des Bundesrates können bei uns eingeſehen werden. Mannheim, den 55. Juni 1906. Gr. Hauptſteueramt. Frech. 8871 Krlaubniskarten für Fraftfahrzenge. Am 1. Juli ds. Is. treten die 88 53 bis 62 des Reichsſtempen geſetzes bom 3. Juni ds. Is. und die Nummer 8 des Tarifs dazun räder), die zur Beförderung von Perſonen dienen, vom 1. Juli ds. Is. an zum Befahren öffentlicher Wege und Plätze nur dann in Gebrauch genommen werden, wenn zuvor für jedes Fahrzeug bei der zuſtändigen Behörde gegen Zahlung des Abgabebetrages eine Erlaubniskarte der im Tarif angegebenen Art gelöſt worden iſt. Probefahrten, die von Fabriken und Häudlern mit zum Ver⸗ kaufe geſtellten Fahrzeugen ohne Entgeld veranſtaltet werden, gelten nicht als Ingebrauchnahme im Sinne des Geſetzes. Steuerfrei ſind diejenigen Kraftfahrzeuge, welche ausſchließlich zur Benützung im Diemnſte des Reiches, eines Bundesſtaates oder einer Behörde beſtimmt ſind, ferner ſolche Kraftfahrzeuge, die ausſchließlich der gewerbsmäßigen Perſonenbeförderung dienen. Zur Löſung der Erlaubniskarte iſt der Eigenbeſitzer des Kraftfahrzeuges verpflich⸗ tet, oder derjenige, welcher ihm gegenüber zur Benützung auf Zeit berechtigt iſt. Das Reichsgeſetzblatt Nr. 31, in dem die geſetzlichen Vorſchriften über die einzelnen Verpflichtungen der Beſitzer uſw. von Kraft⸗ fahrzeugen und über die Berechnung der Abgabe enthalten ſind, und die vom Bundesrat beſchloſſenen Ausführungsbeſtimmungen dazu können bei uns eingeſehen werden. Zur Ausſtellung der Erlaubniskarte muß jedes Kraftfahrzeug ſpäteſtens drei Tage vor Ingebrauchnahme bei dem unterzeichneten Hauptſteueramt angemeldet werden; für die Fahrzeuge, die z. ZZt. ſchon im Gebrauche ſind, werden Anmeldungen vom 26. Juni d. Is an entgegengenommen. Vordrucke zu Aumeldungen werden auf Verlangen koſtenfvei abgegeben. Die Beſitzer der Fahrzeuge ſind verpflichtet, dem Steuerbeamten zur Prüfung der Anmeldung jede ſachdſenliche Auskunft zu geben und die Urkunden, die über den Er⸗ werb des Fahrzeuges in ihren Händen ſind, vorzulegen. Auf Ver⸗ langen haben ſie das Fahrzeug dem Hauptſteueramt vorzuführen. Mannheim, den 22. Juni 1906. Großh. Hauptſteue ramt Frech. eeeeeeeeeeeeee Bezirkskommando. neten Sätze erhoben. Bekanntmachung 2580. Die Aushebung der Militär⸗ ſtatt, an welchem über die körperliche Brauchbarkeit des ſzß n. e flictigen bett. in Frage ſtehenden Mültärpflichtigen entſchieden wird. e ee e ee 190607 1 I. Zur öffentlichen Kenntnis:. Es haben daher an dieſem Tage die Eltern des 0 925 Fetiſchro Di 85 Shebung der Militärpftichtigen Rerlamierten ſpätenens vormittags 10 ühr im Der Hivilvorſitzende der Erſatzkommiſſion Nußkahlen des eim findel vom 13. Aushebungslokal zu erſcheinen. des Aushebungsbezirks Mannheim: beſtes Oualltät beren dieſerung bis 27 Junt 8. 8 jeweils vormittags 8 uhr In denjenigen Fällen, in welchen zufolge der Aushebung gez.: Eppelsheimer. 8205 ic Subniſſtonswwege negden beginnend, im le der Reſtauration„Zur Kaiſer⸗ mehrere Brüder gleichzeitig in den Militärdienſt gelangen, f 65 5 9 3000050 hütte“, Seckeuheimerſtr. 11 n dahier, ſtatt. bezw im Milttärdienſt ſtehen würden, kann die Zurückſtellung 8¹ Aunimaeung⸗ Dungverſteigerung. Schriſtliche Angebote wollen 0 E8 haben zu erſcheinen, die beim diesjährigen des ſpäteſtens 3 Tage vor dem Aushebungstermin Die Notlaufkrank⸗ 2 3. 000/50 verſchloſſen, mit der Auffchrift Muſterungsgeſchäfte: beit unter den„eon 2 li 1906„Brennmateriallieferung“ ver⸗ 85 a. für untauglich Erklärten, Die Militärpflichtigen haben pünktlich jeweils Schweinen in Montag, 2. Juli„ſehen, bis ſpäteſtens D. zum Landſturm Vorgeſchlagenen, 5 5 ee für 11 utedenen, e, die Truppenteilen abgewieſenen Wer Die Verbeſcheidung der Reklamgtionsgeſuche durch die verſtärkte Obererſatzkommiſſion findet jeweils an dem Tage 7½ Uhr vormittags in reinem und nüchternem Zu⸗ ſtande im Aushebungslokale zu erſcheinen und ihre Militär⸗ papiere(Loſungs⸗ bezw. Berechtigungsſcheine) mitzubringen. Die ohne gen bnt da we 1 80 bis zu 3 Tagen beſtraft, auch können ihnen die Vorteile der Loſung entzogen handelt werden. — und ſofort der ausſtellende Arzt Die durch Krankheit am Erſcheinen Verhinderten haben ein ärztliches Zeugnis einzureichen; dasſelbe iſt, ſofern Mrenanaterial⸗ieferung. Das katholiſche Bürger nicht Staatsarzt iſt, bürgermeiſteramt⸗ hoſpttal bedarf für das Jahr ende Entſchuldigung Ausbleibenden werden 1 .⸗O. an Geld bis zu 90 Mark oder Haft und ſie als„vorweg Einzuſtellende“ be⸗ Ir. B. Pfaf Ilvesheim betr. Nr. 89482 J. Der im Stalle des Peter Jakobn in Jives⸗ heim ausgebrochene Schweine⸗ rotlauf iſt wieder erloſchen und werden die angeordneten Sperrmaßregeln hiermit auf⸗ vormittags 10 Uhr verſteigern wir auf unſerm Buüreau U 2, 5 das Dung⸗ ergebnis von 105 Pferden vom 2. Juli his mit 29. Juli 1906 in Wochenabteilungen gegen bare Zahlung. Samstag, 30. Juni vorm. 11 uhr auf der Hoſpitalverwaltung ab⸗ gegeben werden, woſelbſt auch die Lieferungsbedingungen ein⸗ geſehen werden können. Mannheim, 12. Junf 1906. 8 gehoben. 775 Mannheim, 25. Juni 1906 ch der Geſtellung böslich entzteht, wird als un. Mannhelm, 19. Juni 1903. den. Jum 5 Stiftungsrat des cherer aad ahl den behandelt, er As en en Sr. Bezirksamt II1. Städt. Fuhrverwaltung: tathol. Bürgerhoſpita i einem Truppenteil eingeſtellt werden. 1 5 5 Hollander. Krebs. Aefanntmachung. Schießübungen betr. Nr. 72850 II. Das Grena⸗ dier⸗Regiment Kaiſer Wil⸗ helm I Nr. 110 hält am 2. und., Jult größere Schieß⸗ übungen mit ſcharfer Muni⸗ tion auf den Schießſtänden im Käferthaler Walde ab. Gefährdet iſt das Waldge⸗ lände in dem Abſchnitt: Straße— Waldhof— Pump⸗ Hation—Sandtorf—Heſſiſche Grenze—Karlſtern—Hütte— Schießſtand. 8353 Das Betreten dieſes Ge⸗ ländes iſt an den genannten Tagen von 2 Uhr nachm. bis 8 Uhr Abends mit Lebens⸗ gefahr verbunden und wird daher verboten. Den Weiſungen der auf⸗ geſtellten Poſten iſt unbedingt Folge zu leiſten. Die bezeichneten Straßen ſelbſt ſowie der Weg längs der Heſſiſchen Grenze können betreten werden. Mannheim, 20. Juni 19086. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion: Schäfer. Bekanntmachung. Fund betr. Nr. 72045 I. Es wurden gefunden und auf dem Fund⸗ bureau Zimmer 11 Der Polizeidirektlon— zur Aufbewahrung abgegeben: 8 Portemonnaies mit Inhalt, 1 goldene Kravattennadel, 2 Uhren mit Kette, 2 gold. Brochen, Geld, 2 Milch⸗ kannen, 1 Fußball, 1 Täſch⸗ chen mit Inhalt, 20 Bei⸗ tragsmarken der V. Lohn⸗ klaſſe der Landesverſich.⸗ Anſtalt Baden, 1 Hand⸗ karren, 1 Loos, 1 Wachsdecke. Falls ſich ein Empfangs⸗ berechtigter nicht rechtzeitig meldet, geht das Eigentum an derx gefundenen Sache binnen Jahresfriſt auf den Finder event. die Gemeinde über. Mannheim, 23. Juni 1906. GEr, Bezirksamt: Polizeidirektion. Belauntmachung. Den Rotlauf unter den Schweinen betr. No. 919031. Ju der Gemeinde Laudenbach(Amt Weinheim) iſt die Rotlauftrankheit unter den Schwelnen ausgebrochen. 8373 Maunheim, 22. Juui 1906. Großh. Bezirksaut U: Dr. B Pfaſf. 7 577 Handelsxegiſter. Zum Handelsregiſter B, Bd. V, .. 87, Firma„Sübdeutſche Diseonto⸗Geſellſchaft Ak⸗ tiengeſellſchaft“ in Manu⸗ heim wurde heute eingetragen: Max Baer, Maunheim und Ludwig Schöffel, Manuberm ſind zu Prokufiſten beſtellt und iſt jeder derſelben berechtigt, in Ge⸗ meinſchaft mit einem Vorſtands⸗ mitgliede die Geſellſchaft zu ver⸗ treten und die Firia zu zeichnen. Manuheim, den 25. Juni 1906. Gr. Amtsgericht I. Auffarderung. Den Nachlaß der Franz Schep⸗ Eheleute hier Mit⸗ 37648 Jacob Dann, Nachlaßpfleger, , K/5. 4 Große Verſteigerung Dienstag, den 26. Juni 1906, nachmittags lihr Verſteigere in neinen Lokalen Folgendes an den Meiſtbie⸗ tenden: Fritz Beſt, Franziska geb. Schuepf, Witwe des Emil Vomend. Sandelsregiſter. Zum Handelsreglſter Abt. 4 wurde heute eingetragen: 1. Bb. II,.Z. 145, Firma „Ru dolph Sepp& Co.“ in Manſnheim: Offene Handelsgeſellſchaft. Hugo Sepp, Kaufmann in Maunheim, iſt in das Geſchäll als perſönlich haftender Geſell⸗ ſchafter eingetreten. Die Geſellſchaft hat am 15 Juni 1906 begonnen. 2. Bd. VI,.⸗Z. 56, Firma „Gebrüder Marx“ in Mann⸗ heim: Die Firma iſt geändert in: „Gebr. Marx“. Alfred Marx, Backſteinfabrikant in Mannheim iſt mit Wirkung vom 1. April 1906 als perſönlich haftender Geſellſchafter in die Geſellſchaft eingetreten. Anſelm Marx hat ſeinen Wohnſitz von Rheingönnheim nach Mannheim verlegt. 3. Bd. VI,.⸗Z. 201, Firma „Haas& Cre.“ in Maunheim: Die Prokura des Johann Phi⸗ lipp Becker iſt erloſchen. 4. Bd. VI,.⸗Z. 202, Firma „J. Louis Haas“ in Mann⸗ heim: Die Prokura des Johann Phi⸗ lipp Becker iſt erloſchen. 5. Bd. VIII,.⸗Z. 51, Firma „Johann Mayerhuber“ in Mannheim: Die Firma iſt erloſchen. 6. Bd. VIII,.⸗Z. 118, Firma „PulmonarinewerkeMann⸗ heim Becker& Zürrlein“ in Mannheim Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt, das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Jean Becker Ubergegangen. 7. Bd. X,.-Z. 37, Firma „Herzberger& Mainzer“ in Maunheim: Der Geſellſchafter Emanne! Herzberger hat ſeinen Wohnſitz von Lorſch nach Mannheim verlegt. 8. Bb. X,.-Z. 69, Firma „Gebr. Kilthau“ in Mann⸗ heim: Die Geſellſchaft iſt mit Wirkung vom 15. Mai 1906 aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Peter Kilthau übergegangen. 9. Bd. X,.⸗Z. 229, Firima Johannes in Maunheim: Dle Firma iſt erloſchen. 10. Bd. XII,.⸗Z. 100, Firma Nudolph Vick“ in Maun⸗ heim: Inhaber iſt: Rudolph Vick, Kaufman in Mannheim, T 4, 22a Geſchäftszweig: Handel in Flaſchenbler, Wein, Waſſer, Viktualten. 11. Bd. XII,.⸗Z. 101, Firma „Bankkommiſſion„Fides“ Wilhelm J. Schweickert“ in Maunheim, Bellenſtraße 87: Juhaber it: Wilhelm Jakob Schweickert, Kaufmann in Mann⸗ heim. Geſchäftszweig: Bankkommiſ⸗ ſionsgeſchäft. 12. Bd. IV,.⸗Z. 67, Firma „M. Jacobſohn“ in Mann⸗ heim: Die Firmeninhaberin hat ihren Wohnſitz und den Niederlaſſungs⸗ ort der Firma nach Fraukfurt d, M. verlegt. 8359/8370 Mannheim, 23. Juni 1906. Gr. Amtsgericht J. Güterrechts⸗Regiſter. Zum Güterrechtsregiſter Band VII wurde heute eingetragen: 1. Seile 214, Wolf, Adam Schneider in Maunheim und Maria Friederike geb. Fahr. Nr. 1. Durch Vertrag vom 15. Junt 1906 iſt Gütertrennung vereinbart, 8335/58 2, Seite 215, Sihr, Niko⸗ laus, Waſchmeiſter in Maun⸗ heim und Eliſabetha geb. Schwau. Nr. l. Durch Vertrag vom 158. Juni 1906 iſt Gütertrennung vereinbart. 3. Selte 216, Binner, Her⸗ mann, Metzger in Mannheim und Magdalena Franziska geb. Manſar, Wüwe des Tobias Erwin Gräff. Nr. 1. Durch Vertrag vom 15. Juni 1905 iſt Gütertreunung vereinbart. 4. Seite 217, Berſch, Adan, Schloſſer in Maunheim und Nr. 1. Durch Vertrag vom 15. März 1906 iſt Gütertrennung veteinbart, Schwönewald“, deal-Fuss der beste Kinder-Stiefel ges. geschützt. „Wildfang“ „Wildfang“ „Wildfang“ Wildfang“ Wildfang“ „Wildfang“ b ekleidung für Kinder. ist orthopädisch genau nach dem Fusse gearbeitet. hat keine Hacken, das Kind kann nicht fallen durch Hängen- bleiben mit den Absätzen. hat vorstehende Sohlen, die das Abschleissen des Leders an der Spitze verringern. hat an der Ferse auf der Aussenseite hufeisenförmige Absatz- eisen, die das rasche Ablaufen der Sohle verhindern. ist im Boden flach und leicht gearbeitet, was für kleine Kinder- kfüsse unbedingt notwendig ist. wird von ersten ärztlichen Autoritäten als ZWeckentsprechend empfohlen. 59813 Nur echt wenn „Wildfang“ guf der Soble gestempeft Zwängs⸗Nerſteigerung. Mittwoch, 27. Juni 1906, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale, 4, 5 hier gegen Barzaplung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 37738 Möbel aller Art, Ladenein⸗ richtung, Tünchergeräte und A. m Eventl. 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