NRS reeeeeee der anderen Metiers borerzählen laſſen, und erſt dann aufgeregt werden, wenn es ſich um ibr eigen Handwerk, um die Fabrikation den und keinen Ausſteller zu überſehen. Eine ſolche vein numeriſch GBadiſche Volkszeitung.) Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Abonnement: 70 Bfrennia monatlich. Büngertohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..4 pro Quartal. der Stadt Mannheim und Umgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Maunheim Telefon⸗Nummern: Einzen⸗Nummer s Pſg. E 6, 2. Geleſenſte und verbreitelſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. E 6, 2. Dͤirettion u. Buchhaltung 1449 ür das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ Druckerei⸗Bureau(An⸗ Schluß der Annahme für das Mittag 125 orger hr, für das Aben mi ee Die Golonel.gele 20 Uit Eigene Reödaktions⸗Bureaus: Rebakon 2 877 —0 We 5 Verlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlsttenburg Nr. 3987. Expedition? 3 218 5 Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. Nr. 290. Dienstag, 26. Juni 1906.(Abeudblatt.) Vöß(nß 8 725 Gescheftepapteden bis 250 Granm 5on 10 auf 20 Pfennig und Der Vertrauensbruch in der Kaolonialabteilung. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 25. Juni. Mit einem etwas verdächtigen Eifer wird in den„Ham⸗ burger Nachrichten“— dem Blatte, das aus Mangel an eigenen Gedanken ſich immer noch darauf beſchränkt, das„Erbe Bis⸗ marcks“ zu verwalten— die Anſicht verfochten, der Vertrauens⸗ bruch im Kolonialamte könne„nur von Subaltern⸗Beamten“ begangen ſein. Wenn dieſe Information den Geſchäftsgang zwiſchen Kolonialamt und Reichskanzlei richtig darſtellt, ſo kann ſie wohl nur von einemhöheren Kolonialbeamten ſtammen, der das Ganze zu überſehen in der Lage iſt. Daß ein ſolcher im gegenwärtigen Augenblick, wo die Unterſuchung ſchwebt, allen Verdacht auf die Subalternbeamten abzulenken ſucht, iſt— gelinde geſagt— eine Unanſtändigkeit. Man warte gefälligſt das Ergebnis der Unterſuchung ab, dann wird man ja ſehen, ob nur„kleine Diebe“ zu hängen ſind. Merkwürdig iſt aber der Gedankengang, den der Gewährs⸗ mann des Hamburger Blattes entwickelt. Die Subaltern⸗ beamten, ſo ſagt er, ſind Gegner der Abtrennung der Kolonial⸗ abteilung vom auswärtigen Amte, weil es da mehr Orden und ſchönere Titel gibt. Der Gewährsmann muß alſo wohl in der Veröffentlichung des Berichtes des Geheimrats Roſe ein aug⸗ kiches Miktel erblicken, das ſelbſtändige Kolonialamt zu hintertreiben. Er mußvon der Üeberzeugung durch⸗ drungen ſein, daß dieſer Bericht Dinge enthält, die der Oeffent⸗ lichkeit beſſer vorenthalten blieben, und die, wenn ſie dennoch beröffentlicht wurden, böſes Blut machen mußten. Mit einem Worte: Der Gewährsmann der„Hamb. Nachr.“ muß ein grund⸗ ſätzlicher Anhänger des Vertuſchungsſyſtems in der Kolonial⸗ abteilung ſein. Ein ſolcher Mann iſt natürlich wenig geeignet, der Oeffentlichkeit Aufklärungen und Ratſchläge zu erteilen. Und glätter, denen die Zukunft unſerer Kolonie am Herzen liegt, ſollten ſich hüten, ins gleiche Horn zu ſtoßen. Es handelt ſich hier um mehr als nur den Vertrauensbruch eines Beamten. Die Empfindung muß man doch auch in der Regierung gehabt haben, als man— ohne das Ergebnis der Unterſuchung abzuwarten— mit der Erneuerung des Beamtenkörpers drohte. Mit dem Erb⸗ prinzen Hohenlohe hat die Reichstagsmehrheit ja kein ganz faires Spiel geſpielt: ſie verweigert ihm die Selbſtändigkeit ſeiner Stellung, und verlangt doch von ihm, daß er„mit eiſernem Bezen“ ausfege! Aber das hilft nun nichts. Der Prinz wird zeigen müſſen, daß er auch in abhängiger Stellung ſeinen Willen durchzuſetzen und mit der Mißwirtſchaft der kollegialen Be⸗ günſtigung und des Vertuſchens aufzuräumen vermag. Gelingt ihm das nicht, ſo iſt es mit dem Reichskolonialamt im Herbſt ganz ſicher nichts. Darum ſollte die kolonialfreundliche Preſſe ſich wohl hüten, gus Abneigung gegen Herrn Erzberger, der kriminellen Frage des Vertrauensbruchs einen politiſchen Anſtrich zu geben, und die eigentlichen politiſchen Fragen dagegen zurücktreten zu laſſen. Wird nämlich mit den politiſchen Fragen nicht reiner Tiſch gemacht, ſo kann man bei den Wahlen 1908 etwas erleben. Poliſische Gebersſcht. Mannheim, 26. Juni 1906. Ein Reichs⸗Oberhaus? Die kürzlich von den„Grenzboten“ wieder aus der parla⸗ mentariſchen Raritätenkammer hervorgeholte Konſtruktion eines „Reichs⸗Oberhauſes“ findet in der Preſſe faſt aller Parteien eine ablehnende Haltung. Wenn vielleicht die„Grenzboten glauben, aus der Aeußerung des Staatsſekretärs Graf Poſa⸗ dowsky in ſeiner Rede vom 12. Dezember 1905 den Wunſch der Regierungen nach einem Reichs⸗Oberhaus erkennen zu ſollen, ſo ſcheint uns dieſer Schluß doch zu gewagt. Auf die mannigfachen Vorwürfe aus dem Hauſe über gewiſſe Rückſichtsloſigkeiten des Bundesrates gegenüber den Beſchlüſſen des Reichstages führte Staatsſekretär Graf Poſadowsky aus: „Man verkennt mit ſolchen Vorwürfen die Stellung des Bundes⸗ rats und das politiſche Verhältnis der beiden Machtfaktoren, Bundesrat und Reichstag, zueinander. Ich behaupte, daß es keinen Staat in der Welt gibt, wo neben einem ſo weitgehenden Wahlrecht, nicht neben dem Haus noch ein Oberhaus beſteht. Bei uns im Deutſchen Reich beſteht aber ein ſolches Oberhaus nicht; denn der Bundesrat iſt eine Vertretung der Regierungen. Seine Mitglieder ſind an Inſtruktionen gebunden. In Er⸗ mangelung eines Oberhauſes iſt deshalb der Bundesrak genötigt, die Funktionen, die in den Staatden das Oberhaus wahrnimmt, ſelbſt wahrzunehmen. Deshalb hat er die geſamte Geſetzgebung, die hier aus dem hohen Hauſe hervorgeht, ſ und allen Anträgen und Geſetzen, die er für das Reich nicht für nützlich hält, ſelbſt die Genehmigung zu verſagen. Damit hängt aber auch zuſammen, das die politiſche Verantwortung, ich möchte faſt ſagen, das politiſche Odium, das ſonſt in anderen Staaten zum Teil das Oberhaus trägt, auf den Bundesrat allein als die unmittelbare Vertretung der Regierungen fällt.“ In dieſe politiſch⸗akademiſche Darlegung kann wohl ſchwer⸗ lich die Sehnſucht oder das Verlangen der Regierung nach einem Reichs⸗Oberhaus hineingelegt werden. Die Erhöhung des Ortsportos. Die Heraufſetzung der Portoſätze für den Orts⸗ und Nach⸗ barortsverkehr wird jetzt amtlich publiziert. Wie das Reichs⸗ poſtamt bekannt gibt, werden vom 1. Juli ab die zur Zeit im Orts⸗ und Nachbarortsverkehr beſtehenden Ausnahmetarife für Poſtkarten, Druckſachen, Geſchäftspapiere und Warenproben auf⸗ gehoben. Von dieſem Zeitpunkt ab ſind die bezeichneten Ver⸗ ſendungsgegenſtände des Orts und Nachbarortsverkehrs nach der Ferntaxe zu frankieren. Mit den bisherigen Tarifſätzen verglichen, erhöht ſich das Porto vom 1. Juli ab: für Poſtkarten von 2 auf 5 Pfennig, bei Druckſachen bis 50 Gramm von 2 auf 3 Pfennig, von 50 bis 100 Gramm von3 auf 5 Pfennig, von 100 bis 250 Gramm von 5 auf 10 Pfennig, von 250 bis 500 Gramm von 10 auf 20 Pfennig, von 500 Gramm bis 1 Kilogramm von 15 auf 30 Pfennig, bei Warenproben bis 250 Gramm von 5 auf 10 Pfen⸗ nig, über 250 bis 350 Gramm von 10 auf 20 Pfennig, bei einerſeits zu ſichten von 500 Gramm bis 1 Kilogramm von 15 auf 30 Pfennig. Intereſſant iſt vor allen Dingen, daß die neue Ordnung der Dinge für Bayern und Württemberg kraft des ihnen zuſtehenden Reſervatrechts keine Geltung hat, ja für dieſe beiden Bundesſbaaten ohne weiteres gar nicht d ur ch⸗ führbar iſt. Mit der bayeriſchen und der württembergiſchen Poſtverwaltung iſt zwar auch in dieſem Falle das bei allen Neuerungen auf dem Gebiete des Poſtweſens übliche Einver⸗ nehmen getroffen worden, eine Erhöhung des Portos für Skadt⸗ poſtkarten iſt aber dort für ſich allein ohne Aenderung des Brief⸗ portos nicht möglich. Stadtbriefe koſten in den beiden ſüddeutſchen Königreichen 3Z Pfennig. Bei der Einführung des Portos der Reichspoſt für Poſtkarten würden alſo Poſt⸗ karten im Ortsverkehr kteurer werden als Briefe, wenn man nicht auch das Briefporto im Orts⸗ und Nachbar⸗ ortsberkehr erhöhen will. Zu den angeblichen Meutereien und Disziplinwidrigkeiten in der ſüdweſtafrikaniſ chen ([Schutztruppe ſergreift jetzt auch das„Militär⸗Wochenblakt in ſeinem nichtamtlichen Teile das Wort. Nachdem es die Sig⸗ tiſtik der„Nordd. Allg. Ztg.“ abgedruckt hat, weiſt es darauf hin, daß danach die Geſamtſumme der mit ſchwereren Strafen belegten Mannſchaften kaum einhalb Prozent, aber gewiß nicht biel mehr als ein Prozent der Geſamtſtärke beträgt. Diefe Prozentzahl ſei nicht allein keine Beſorgnis erregende, ſondern bei der Dauer des Feldzuges, den ſeltenen Anſtrengungen und den ſchweren Einwirkungen des Klimas eine verhältnismäßig ſehr geringe. Wenn vom„Vorw.“ geſagt werde, die ſogenannten „Meuterer“ ſeien Soldaten geweſen, die ihre Zeit, die ſie ſich freiwillig nach Südweſtafrika gemeldet, längſt abge⸗ dient hätten, trotzdem aber nicht in die Heimat entlafſen wurden, ſo bemerkt dazu das„Militärwochenblatt“, daß jeder⸗ mann bei der von ihm freiwillig unterzeichneten Kapitulations⸗ verhandlung ausdrücklich anerkannt hat, daß ſeine Entlaſſung im Falle kriegeriſcher Verwickelungen erſt bei Beendigung der⸗ ſelben erfolgen kann.„Gewiß hat wohl mancher, der hinaus⸗ ging, eine ſo lange Dauer des Aufſtandes nicht in Betracht gezogen. Wie bereits im Reichstage wiederholt bekannt gegeben, wird erſtrebt werden, die Leute, deren Dienſtverpflichtung an ſich abgelaufen iſt, ſobald als möglich nach der Heimat zurückzu⸗ führen. Aber eine ſofortige Entlaſſung der Leute nach Ablauf ihrer Dienſtperpflichtung würde durch die dadurch bedingte ſofortige Wiederhinausſendung von Erſatzmannſchaften dem Vaterlande erneut Millionen gekoſtet haben.“...„Die Be⸗ merkung, daß zum Teil die Soldatenmißhandlung durch Pen⸗ ſionierung und arreſtliche Ueberführung der betreffen⸗ den Offiziere ihre Ahndung gefunden hätten, entbehrt jeder kak⸗ ſächlichen Unterlage. Aus dieſem Grund iſt noch kein Offizier der Schutztruppe in die Heimat zurückgekehrt.“ Nachklänge zur Reichstagserfatzwahl Hannover⸗Linden. Die mangelhaften Wählerliſten in Hannover führten zu einer lebhaften Beſchwerde des Bürgervorſtehers Juſtizrat Bojunga an die ſtädtiſche Verwaltung. Dieſe Angelegenheit erheiſcht ein Weiteres Beutliches Intereſſe da ſich ähnliche Vor⸗ Bon der Weltausſtellung in Mailand. IV. 55 Ueberblick über die Ausſtellungen der einzelnen Staaten. An jedem Tage bringt die große Mailänder Zeitung Corriere della ſera Aufſätze von mindeſtens eine Spalte Länge über die ver⸗ ſchiedenartige Anlage und den Inhalt der einzelnen Papillons. Nur auf dieſe Art iſt es möglich, jedem Einzelnen gerecht zu wer⸗ gufzählende Berichterſtattung gibt natürlich weit weniger ein ge⸗ kreues Bild von den Gegenſätzen, die abſichtlich ſo ſchroff wie mög⸗ lich gehalten worden ſind, um ſich wirkſam zu geſtalten. Auch im Rahmen dieſer anſpruchsloſen Schilderungen darf man natürlich keineswegs erwarten, die gleiche kritiſche Genauigkeit zu finden, die mit Recht bei der Beſprechung der Kunſtausſtellung— die im Gegenſatz zu den übrigen Ausſtellungen auf das Prädikat„Welt“ Verzichtete— geherrſcht hat. Noch weit weniger kann von fach⸗ techniſchen Beobachtungen, die etwa gar ſich auf Einzelheiten ein⸗ laſſen, hier die Rede ſein. Es galt nur, die Eindrücke feſtzuhalten, welche ſich bei einer allerdings ſehr genauen Wanderung durch die Räume der Ausſtellung entgegendrängten. Ueber die Ackerbau⸗ maſchinen beiſpielsweiſe, die allein eine Halle einnehmen, und ähn⸗ liche immerhin nur für einen engeren Intereſſentenkreis beſtimmte ppaktiſche Geräte wird ſicherlich bald in Fachzeitſchriften eingehend berichtet werden. Dann werden auch die nötigen Abbildungen, ohne welche gerade hier nicht auszukommen iſt, die erwünſchte Er⸗ läuterung und Belehrung geben. Und ſo geht es mit einer ganzen Reihe von ausgeſtellten Werkzeugen, Inſtrumenten, Modellen, Zeichnungen und Bauprofilen, die dem Kenner wohl Rufe des Er⸗ ſtaunens abnötigen, an denen aber der Laie und ſei er noch ſo wißbegierig, ermüdet vorbeiſchreitet. Bei der Führung geht es darn im allgemeinen meiſt wie den gerechten Kammachern Gytt⸗ fried Kellers, die ſeelenruhig ſich Einrichtung, Zweck und Nutzen der Kämme handelt. In dieſem Sinne iſt nun jeder Menſch ein wenig Kammacher! Was über den eigenen Horizont hinausgeht, bleibt eine andere Welt, eine Welt für ſich, und ſei ſie auch noch ſo nützlich und wertvoll für die Allgemeinheit. Eine Betrachtung desjenigen, was die einzelnen Stagaten aus⸗ geſtellt haben, iſt nicht ganz planmäßig durchzuführen, da eine ſolche Abgrenzung anſcheinend anfangs beabſichtigt, ſpäter aber infolge Raummangels oder aus Gründen der Ueberſichtlichkeit wieder auf· gegeben wurde, So iſt namentlich Deutſchland in verſchie⸗ denen Hallen zu ſuchen, wenn auch in dem mächtigen Bau, welcher hinter dem großen Springbrunnen in der Mitte des ganzen Ge⸗ bäudekomplexes liegt, die ganze Eingangsfeite der deutſchen In⸗ duſtrie und den Ausſtellungen des Miniſteriums für öffentliche Ar⸗ beiten eingeräumt worden iſt! In der Rotunde hängt über einem gewaltigen Geſchütz eine weiße Fahne mit dem Namen der Firma Krupp, die eine große Zahl von Kanonen und drei Nickelſtahl⸗ platten von 400 und 300 Millimeter Durchmeſſer ausſtellte. Die Gutehoffnungshütte in Oberhauſen hat die beiden Ecken inne, die ſie mit einem ſchweren Anker und verſchiedenen ſchiffsbautechniſchen Geräten imponierend ausgefüllt hat. Die Dillinger Hüttenwerke (geſchweißte Hochdruckwaſſerrohre), die große Firma Siemens u. Halske haben daran anſchließend ihren Platz gefunden. Eine Reihe erſter Fabriknamen fehlt hier. Sie müſſen geſucht werden in der galleria del lavoro, dem größten Gebäude, welches die Ausſtellung aufzuweiſe⸗ hat. Der Charakter ſeines Inneren iſt für den fried⸗ lichen Wettſtreit der Nationen feſt gehalten und internationalen Cherakters. Schon von weitem hört man den Lärm der zahlreichen Maſchinen, die in wechſelndem Klang den Takt angeben. Das Pochen der einzelnen Hämmer, das Naſſeln und Schnarren der Webſtühle übertönt mit ſtarkem Schlag die große Rotations⸗ maſchine des corriere della ſera, welche in nächſter Nähe des Ein⸗ ganges ſteht. Hier wird täglich ein Teil der Auflage und Freitags guch das illuſtrierte Sonntagsblatt hergeſtellt. Die galleria del laporo kann als ein deutliches Beiſpiel gelten dafür, wie menſchliche Arbeitskraft und Arbeitstätigkeit durch die Arbeit der Maſchinen erſetzt wird. Geſetzt den Fall, man käme im Adamskoſtüm faſt ber⸗ hungert auf der einen Seite des Gebäudes herein, man würde es als ein vollkommener Dandy und wohlgeſättigt auf der Gegenſeite verlaſſen können. Italieniſche Fabriken für die Herſtellung von Wollenſtoffen und Zephyrhemden, für Krawatten und Strümpfe haben ihre Arbeitsräume neben der langen Frontlinie der unaus⸗ geſetzt tätigen Singerſchen Nähmaſchinen, und gegenüber der fran zöſiſchen Geſellſchaft für Schuhfabrikation. Es folgen italieniſche Hutfirmen, in weniger als einer Viertelſtunde wird aus einem weichen Ballen Filz je nach Wunſch ein weicher grauer dder ſchwarzer Hut. Hier befinden ſich die großen Ausſtellungen zweier Schweizer Firmen, Rieter in Winterthur und Rüti in Zürich. Durch den Oelgeruch zieht ſich angenehm der ſüße Duft der Schoko⸗ lade und des friſchgebackenen Brotes, das ſehr appetitlich von Utz⸗ wyler Mädchen in der Tracht zum Koſten dargereicht wird Nur die helle Stimme des göttlichen Caruſo klungt etwas dünn aus dem Phonographen bei den großen Fenſtern in den allgemeinen Spek⸗ takel herein. Deutſchland hat hier mit Voigt(Chemnitz), Borſig und Naef, Müller(München⸗Gladbach), die Schweiz mit einem rieſigen Schiffshebewerkmodell von Loehle und Bally, England mit Sumner(Mancheſter) große Abteilungen inne. Recht umfangreich iſt auch die beſondere Ausſtellung, welche Englands hohe Bedeutung zeigen ſoll. Sie nimmt die andere Hälfte des Gebäudes ein, welches wir vorhin betreten haben, um auf heimatlichen Boden zu gelangen. Dieſe Halle ſteht faſt in der Mitte des geſamten Areals der Weltausſtellung und hat zwei breite Fronten, ſo daß die Frage der Nivalität nicht aufgeworfen werden kann. Daß manche Italiener es vorzogen, in kleinen, da und dort verſtreuten Einzelbuden ihre Unterkunft zu ſuchen, haben ſie jetzt nachträglich einigermaßen zu ändern geſucht, um nicht zu⸗ lange mit den Eröffnungen warten zu müſſen. England macht einen ernſten und würdigen Eindruck. Genau entſprechend den oben genannten Kruppſchen Geſchützen wurde die Mitte der eng⸗ liſchen Abteilung für die Maximgeſchütze von Vickers u. Co, frei⸗ 1gehalten, welche dem Eintretenden ſchreckhaft entgegendräuen General⸗Anzeiger. Mannheim, 26. Juni. 2. Seite. fälle auch in anderen Städten recht häufig abſpielen. Während die Steuerliſten der Einwohner mit einer unheimlichen Schnelligkeit und Lückenloſigkeit aufgeſtellt werden, hapert's häufig mit der genauen Führung und Ergänzung der Wähler⸗ lſten. Nun wird mit Recht geltend gemacht, das Geſetz ver⸗ kange die Auslegung der Mählerliſten, damit ſich jevdermann daban überzeugen könne, ob er auch wirklich in dieſe eingetragen und ihm ſein Wahlrecht nicht verkürzt ſei. Andererſeits kann aber der Bürger, der ſeine Steuern entrichtet, auch verlangen, daß mit der Eintragung in die Steuerliſten auch ſeine Aufnahme in die Wählerliſten erfolgt, ohne daß von ſeiner Seite erſt Roch eine zeitraubende Konkrolle erfolgt. Der Vorgang in Han⸗ Rober enthält aber ſowohl für die ſtädtiſchen Verwaltungen wie für die Wähler eindringliche Lehren. Beide ſollten es ſich an⸗ gelegen ſein laſſen, die Wählerliſten ſtets„evident“ zu halten. Von den ſtädfiſchen Verwaltungen kann die genaue Führung dieſer Liſten zudem als Erfüllung ihrer einfachen Pflicht und Schuldigkeit gefordert werden. Wähler, pielleicht die pünktlichſten Steuerzahler, deren Zeit aber durch Berufsgeſchäfte vielfach in Anſpruch genommen iſt, um perſönlich eine Kontrolle der Liſten vorzunehmen, ſehen ſich möglicherweiſe am Wahltage ihres Wahl⸗ rechts durch einen eingeriſſenen Schlendrian in der Führung der Liſten beraubt. Dieſen Gventualitäten kann eine gute Par⸗ teiorganſſation ebenfalls vorbeugen. Auch hierin müſſen die bürgerlichen Parteien von der Sogialdemokratie lernen. Bei der ſozialdemokratiſchen Partei ſorgen die Obmänner der ein⸗ zelnen Bezirke oder andere dafür beſtimmte Perſönlichkeiten dafür, daß nicht ſowohl die Wählerliſten ſich in den Händen dieſer Obmänner befinden, ſondern vor allem dafür, daß in den Mählerliſten kein einziger Mann ihrer Partei fehlt. An der Hand der Mählerliſten, die mit größter Peinlichkeit geführk und verpollſtändigt werden, ſehen ſich die Obmänner der ſozial⸗ demokratiſchen Parteiorganiſation ſtets in der Lage, eine Heer⸗ ſchau über die„Genoſſen“ abzuhalten und von langer Hand gute taktiſche und ſtrategiſche Vorbereitungen für die Wahlen gzu treffen. ̃ Der Fall Puttkamer. „Die„Hamburger Nachrichten“ liefern einen intereſſanten Beitrag zum Fall Puttkamer, indem ſte aus einer vertraulichen Dienſtanweiſung Hrn. v. Puttkamers an einen neu eingetretenen Richter folgenden Paſſus veröffentlichen: „Nach meiner Erfahrung damm Zeugenausſagen von Schvarzen ingend ein Gewicht nicht beigemeſſen werden. Bei Ausſagen von Miſſionaren iſt es wichtig, ihren Bildungsgrad nicht unberückſichtigt zu laſſen; manche von ihnen ſind in ihrer Heimat Kuhjungen geweſen. Ausſagen von Pflanzern und ihrer Beamten ſind im allgemeinen vertrauenswürdig. Sbe haben eine gutte kauf⸗ männiſche und oft ſogar eine akademiſche Bildung, ſind auch oft Offizier geweſen. Man braucht demgemäß, wenn die Ausſagen don Pflanzern und Miſſionaren ſich gegenüberſtehen, die Ausſagen der letzteren nichtgrundſätzlichfür wertboll gzu halten.“ Der Inhalt dieſer Mitteilung iſt zur Kennknis der Miſſion gelangt und von dieſer in Berlin zum Gegenſtand einer Beſchwerde gemacht worden. ——— Deutsehes Reſch. Berlin, 28. Juni.(Eine Begegnung Kaiſer Wilhelms mit dem Zaren) iſt, wie die„Tägl. Rdſch.“ aus beſter Quelle hört, in der Tat für die Hochſommerzeit zu erwarten. Es ſei auch wahrſcheinlich, daß die Zuſammenkunft gelegentlich der Rückkehr des Kaiſers von der Nordlandreiſe in deutſchen Gewäſſern ſtattfinden wird, ſodaß ſie als eine Art Gegenſtück zu der Begegnung von Björkö gelten könne. Der Deutſche Oſtmarkenverein) will an das preußiſche Herrenhaus eine Kundgebung richten, wonach das Plenum bezüglich der Schulvor lage im Sinne der Kom⸗ miſſionsberatungen beſchließen oder ähnlichen Anträgen folgen möge — einen neuen Turbinen⸗ kreuzer durch„Er omet“ erhalten. Nachdem mehr Verſuche mit Parſons⸗Turbinen falteeunden Aen, 1255 „Erſatz Comet“ mit Turbinen der„Allgemeinen Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft ausgerüſtet werden. — Das ſchwarz⸗rote Landtagswahlkar⸗ tellin ahern.) Das Stuttgarter Organ des Herrn Erz⸗ berger erwirbt ſich ein Verdienſt, indem es nachdrücklich die Auf⸗ merkſamkeit auf die Tatſache hinlenkt, daß der bayeriſche Zen⸗ Ganz eigenartig hat die Kohlenförderungsgeſellſchaft in Cardiff ihre Ausſtellung gehalten. Es iſt ein vollſtändiger Flötz mit 85 115 Wagen, auf welchen erleſene Stücke Kohlen liegen. Firth in Shef⸗ fiold zeigt in Projektilen vom größten bis zum kleinſten Umfange, daß England auch im Kriegsweſen unaufhörlich weiterarbeitet. Ein eigenes Kapitel ließe ſich ſchreiben über die einzelnen Hafen⸗ anlag en, die von den einzelnen Staaten ausgeführt ſind. Da ſteht allerdings voran das Rieſenmodell des Autwerpener Hafens im belgiſchen Hauſe, welches einen eigenen Saal einnehmen ſollte. Aber auch die Glasgower Werften ſtehen nicht viel nach. Der Hafen in Genua, der durch eineReihe von Zeichnungen demonſtriert wird, iſt bekanntlich nicht durch ſtaatliche Fürſorge, ſondern zuerſt durch die Liberalität eines Genueſen ſo praktiſch augelegt worden. Die Franzoſen zeichnen ſich in den von ihnen ausgeſtellten Hafen⸗ n—85 die zahlreichen Leuchttürme und Schiffahrtsſiche⸗ ngen aus. Spekulation auf die Kaufluſt der Beſucher, die aber natürlich faſt 75 ſich allein etabliert. die venezianiſchen Glasfabriken ſind in einem eigenen Pavillon. die guten Ab⸗ ſichten zu verkennen. Mit Nachdruck muß hier übrigens noch auf die tung einer Induſtrie hingewieſen werden, welche in Dies ſind die vorzüglichen de und Reiſetaſchen, die an Haltbarkeit dem unverwüſt⸗ lichen engliſchen Material keineswegs nachſtehen. Für die Beſtrebungen Italiens im Ausland gibt eine eigene Ausſtellung Hier ſind auch die Landesprodukte der ery⸗ throeiſchen Kolonie zu ſehen. VJ.—B. trumsführer Dr. Heim vor einigen Tagen in einer Münchener Rede für die Erneuerung des ſchwarz⸗roten Landtagswahlkartells eingetreten iſt. Dr. Heim tat dies durch die Erklärung: der Liberalismus ſei viel gefährlicher als die Sozialdemokratie, weil er in hohem Maße die Fühlung nach oben habe. Daß damit die Wahlparole ausgegeben wurde, beweiſt der nachſtehende Kom⸗ mentar, den das Stuttgarter Zentrumsblatt ihr folgen läßt: „Dieſe treffende Charakteriſierung ſei ganz beſonders betont! Sie trifft den Nagel auf den Kopf und hat den Vorzug der Klar⸗ heit, die Liberalen werden wohl die Bedeutung dieſer Worte ber⸗ ſtehen.“ Das werden ſie ſicher, und ſich des Gezeters erinnern, das das badiſche Zentrum gegenüber den bekannten Abmachungen im Vorjahre ausſtieß. — Die Enthüllung eines Grabdenkmals für den Mitbegründer der Hirſch⸗Duncker⸗ ſchen Gewerkvereine, Dr. Ma x Hirſch, fand auf dem jüdiſchen Friedchofe in Weißenſee ſtatt. — Ausland. *Spanien.(Das Königspaarzh das gegenwärtig in La Granja weilt und ſich dort die Zeit mit Ausritten und allerhand kleinen Vergnügungen vertreibt, beabſichtigt im Juli einen Aufenthalt in England zu nehmen und die Inſel Wight zu beſuchen. * Großbritannien.(Der Aufſtand der Zulus nicht gebrochen.) Die Hoffnung. daß der Auf⸗ ſtand der Zulus nach dem Tode Bombatas und der Kapitulation Siganandas in ſich zuſammenbrechen werde, hat ſich nicht erfüllt, trotzdem die Verluſte der Rebellen ſo groß waren, daß in einem Falle von vier Abteilungen des Stammes des Häuptlings 'Dube nur ſechs Leute am Leben blieben. Daß neue Kämpfe zu erwarten waren ging aus der Nachricht von Ueberfällen der Rebellen auf eine engliſche Transportkolonne und auf kauf⸗ männiſche Lager hervor, ſowie daraus, daß man es plötzlich für nötig hielt, friſche Truppen in den Stangerdiſtrikt zu werfen. Hülfstruppen, die aus Kapſtadt in Durban eintrafen, wurden ſogar ohne vorherige Ausſchiffung dortſelbſt ſofort weiter trans⸗ portiert. Man hat jetzt die Ueberzeugung, daß dieſe Vorſichts⸗ maßregeln dem Umſtande zuzuſchreiben ſind, daß die Stämme im Diſtrikt Stanger ſowie am Tugela und bei Mapumolo eifrig vüſten. Die indiſchen Kaufleute aus dem Innern, die bisher unbeläſtigt geblieben waren meldeten, daß ihre Lager aus⸗ geplündert werden. Die Anſiedler ſammeln ſich in befeſtigten Lagern bei Kearnſey, Glendale, Sundale und Neu⸗Guelderland. Von der Nordküſte lief am Freitag ein Eiſenbahnzug mit Flücht⸗ lingen in Durban ein. Aus Durban wurde am gleichen Tage eine zweite Kolonne von Reſerpiſten nach Stanger vorgeſchoben. Es werden im Zululande engliſche Kolonnen zuſammengezogen, um von dort aus mit den Truppen in Natal gemeinſchafklich borzugehen. Pfälziſche Politik. *Dürkheim, 25. Juni.(Die von den Vereinen der nationalliberalen Jugend geplante vater⸗ Fändiſche Kundgebung) mußte wegen der ungünſtigen Witterung unterbleiben. Man begnügte ſich mit einer Beſichtigung der Limburg. Dann gings hinab nach Dürkheim, wo ein Mahl elngenommen wurde. Bahnaſſiſtent Reichhold⸗ Ludwigshafen hielt eine Feſtrede, in der er Bismarck als Menſch und Staats⸗ mann feierte. Sodann verbreitete ſich Gollwitzer⸗Ludwigshafen über die Aufgaben der Jungliberalen und toaſtete auf dieſe neue, für die liberale Sache gute Bewegung. Der Majoratsherr. IV. Breslau, 26. Juni. Am geſtrigen 7. Verhandlungstage erzählte lt.„Frkf. Ztg.“ auf Befvagen des Vorſitzenden der Angeklagte v. Zander: Auf ſeine Veranlaſſung ſei in Ruda in Siebenbürgen die Rudaer Eiſen⸗ erzgeſellſchaft zwecks Abbaus des reichen Lagers vorzüglicher Eiſenerze gegründet worden. Er habe das Lager entdeckt. Die Geſellſchaft habe ſich an die Firma Rarrat und Grünfeld gewandt, der man fünf Waggon Erz zur Probe ſandte. Das Geſchäft ſei bis⸗ her nicht zuſtande gekommen, doch habe das Bergwerk ſicher eine große Zukunft. Hauptmann Benjamin von der genannten Firma bekundet, ſeine Firma ſei dem Rudauer Geſchäft näher — ͤ——————— Vermiſchtes. — Zu der Berhaftung zweier Arbeiter der Kruppſchen Fabrik in Eſſen a. d. Ruhr, die, wie wir bereits meldeten, unter dem Verdacht des Verrates militä⸗ riſcher Geheimniſſe erfolgte, wird pon dort weiter berichtet, daß die Verhafteten, die Arbeiter Schäfer und S chewe, be⸗ beſchuldigt werden, Zeichnungen von Kanonen und Geſchützen angefertigt und ſie an eine fremde Macht verkauft zu haben. Der eine der Feſtgenommenen machte ſich in letzter Zeit durch auffallend große Geldausgaben verdächtig. Wie feſtgeſtellt werden konnte, hat dieſer bereits größere Beträge für verkaufte Zeichnungen erhalten. — Gelehrte Indianer. häute in den Vereinigten Staaten für die Kulturarbeiten zu ge⸗ winnen haben bereits ſehr bemerkenswerte Erfolge gezeitigt. So gibt es heute ſchon eine ganze Anzahl Indiauer, die in der Wiſſen⸗ ſchaft wie im öffentlichen Leben eine bedeutende Stellung ein⸗ nehmen: EinTTſcherokeſe, John M. Oskiſon, iſt einer der Redakteure der„Evening Poſt“ in Newyork; ein Tuskarora, J. N. B. Hewitt, hat ſich durch Unterſuchungen über die Sprache, die Mythologie und die Soziologie der Indianer als hervorragender Forſcher einen Namen gemacht; ein Nachkommen der Kiowa⸗Häuptlinge, Lone Wolf, nimmt einen Lehrſtuhl des Griechiſchen an einer Univerſität ein und hat als Gelehrter wie als Lehrer bedeutende Erfolge; ein Pottawatomie, Charles Curtis, iſt Senator und Urheber der lex Curtis wie einer Reihe anderer Geſetze, die ſich auf die Indianer⸗ ſtämme beziehen und die ihren Gemeinbeſitz in individuellen Befitz umwandeln und ſo die alte Familienverfaſſung abſchaffen, um aus den Indianern amerikaniſche Bürger zu machen. Eine neue Inſel. Eine unterſeeiſche Eruption hat ie⸗ der Beringſee in der Höhe der Inſel Bowslow eine neue Inſel an die Oberfläche gebracht. Dieſe neue Inſel zeigte ſich in ähnlicher Weiſe vor einem Jahrhundert ebenfalls nach einer unterſeeiſchen Erderſchütterung. Das Waſſer in der Nähe der Inſel iſt ſo heiß, daß die Fiſcher ſich bisher noch nicht in die Nähe gewagt haben. — Mit dem Würfelbecher. In Rirdorf bei Berlin erregte ein Flugblatt, das ein Bäckermeiſter in Maſſen zur Ver⸗ — 9 0 155 den 0 te olgen: n Frühſtück umſonſt: ine geehrte Frü ſtictstundſchaft 5 0 Die Bemühungen, die Rot⸗ getreten. Das Geſchäft ſei aber endgültig geſcheitert, da die An⸗ lagekoſten zu hoch erſchienen und der Erzgehalt nur 40 pCt. betrug v. Zander ſollte 1½ pCt. vom Reingewinn als Vermittlungsgel⸗ erhalten. Verteidiger Mamroth: Herr Zeuge, Sie hielten jeben⸗ ſalls das ganze Geſchäft für ein ſeriöſes? Zeu ge: Dieſe Frage läßt ſich ſo ohne weiteres nicht beantworten. Es kommt da auch darauf an, ob das Erz zu einem angemeſſenen Preiſe nach Ober⸗ ſchleſien lieferbar war. Es wird hierauf eine umfangreiache Korreſpo ndenz von Zander⸗Rarrat und Grünfeld verleſen. Verteidiger Mamroth: Die Verteidigung ſucht den Nachweis zu führen, daß v. Zander eine Reihe von Unternehmungen in Ausſicht hatte, von denen er einen erheblichen Gewinn erhoffen konnte. Die Verteidigung erachtet dieſen Beweis durch die Ausſagen des Zeugen Benjamin und die Verleſung der Korreſpondenz als geführt und verzichtet auf die weitere Verleſung, um die Verhandlung nicht unnötig in die Länge zu ziehen. Staatsanwalt Schwedersky: Ich kann auf die weitere Verleſung nicht verzichten. Es kommt nicht darauf an, welche Unternehmungen der Angeklagte in Ausſicht hatte, ſon⸗ dern auf die Frage, ob er zu der Annahme berechtigt war, daß ihm Gewinne zufallen würden, die es ihm ermöglicht hätten, ſeine Schulden zu bezahlen. Auf Befragen eines Geſchworenen erklärt Sachverſtändiger Generaldirektor Wieſel, der Eiſengehalt der Erze wäre ein ſo geringer, daß eine Rentabilität ausge⸗ ſchloſſen war. Nachdem der Staatsanwalt erklärt, daß er den Optimismus des Angeklagten, der durch die Korreſpondenz er⸗ wieſen werden ſolle, nicht anzweifele, wird auf die Weiterverleſung verzichtet.— Auf Befragen des Vorſitzenden bekundet der An⸗ geklagte v. Zander: Es ſei ihm gelungen, das reiche Kaliſalzlager Hereynia zu entdecken. Auf ſeine Veranlaſſung wollte eine amerikaniſche Geſellſchaft die Lieferung von jährlich für 30—40 Millionen Mark Kali nach Amerika übernehmen. Das Geſchäft ſei jedoch durch das Zuſtandekommen des Kaliſyndikats geſcheitert. In der weiteren Verhandlung ſagt der Angeklagte v. Zander aus: Das Braunkohlenwerk Viktoria⸗Lockſtädt ſei nach dem Urteil von Sachverſtändigen eines der beſten. Wenn es trotzdem nicht rentabel ſei, ſo liege das wahrſcheinlich an För⸗ derungsfehlern. Er habe Anteile an dem Werk gekauft, dieſe aber ſchließlich nicht bezahlen können. Es entſpinnt ſich eine längere Debatte über den Wert der von Zander erworbenen Anteil⸗ ſcheine. Kaufmann Georgi bekundet als Zeuge: Das Braun⸗ kohlenwerk Viktoria habe eine große Zukunft. Er habe ſelbſt mehrere Anteile zu 200 Mk. gekauft. Gegenwärtig notiere der Kurs 100, er habe auch ſchon auf 900 geſtanden. Der Kauf der Anteilſcheine ſei alſo durchaus kein leichtfertiges Geſchäft. ö Der Vorſitzende hält darauf den Angeklagten vor, daß ſie bei der Firma Hermann Gerſon⸗Berlin für 1750 Mk. Waren entnommen haben, obwohl ſie bereits den Offenbarungseid geleiſtet hatten. Der Angeklagte v. Zander weiß von dieſen Beſtellungen nichts. Frau v. Zander: Ich habe lange Zeit bei Gerſon gegen bar gekauft. Als ich kein Geld mehr hatte, habe ich die Sachen auf Borg entnommen in der Hoffnung, ſie bald bezahlen zu können Die Beſtellung war notwendig, da wir in das Seebad Kkolberg reiſen wollten. Angeklagter v. Zander: Meine Frau hatte dabei ganze Berge von Kleidern, ebenſo die Kinder. Staatsanwalt: Sie haben damals viele Tauſende von Bandel erhalten. Warum haben Sie mit dieſem Gelde nicht wenigſtens einen Teil der Schuld an die Firma bezahlt. Angeklagter: Ich habe damals andere Schulden bezahlt. Ich hatte meiner Frau mit Rückſicht auf ihren Geiſteszuſtand das Schlüſſelrecht entzogen und dies auch öffentlich bekannt gemacht. Als trotzdem noch Rechnungen kamen, zu deren Bezahlung ich nicht verpflichtet war, habe ich ſelbſtverſtändlich dieſe Rechnungen nicht an erſter Stelle bezahlt. Zeuge Max Simon von der Firma Hermann Gerſon bekundet, Frau v. Zander habe ſchon früher bei ſeinem Hauſe gekauft. Die Stellung des Ange⸗ klagten v. Zander habe die Firma zur Kreditgewährung beranlaßt. Bei der Firma Wilckes in Aachen hat die Angeklagte für meh⸗ rere hundert Mark Koſtüme uſw. beſtellt. Frau v. Zander(auf Befragen): Ich brauchte die Sachen zur Reiſe nach Kolberg. Ich bin ſehr lange in fürſtlichen Häuſern geweſen und gewohnt, alles in reichlichem Maße zu haben. Vorſitzender: Kommen Sie doch nicht mit ſolchen Einwendungen. Danach werden Tagesbuchaufzeichnungen des Angeklagten ver⸗ leſen. In einer ſolchen heißt es:„Gegen meine Frau iſt ein Haftbefehl erlaſſen worden, gegen mich ſind zahlloſe Pfändungen beantragt; ich kann mich nur durch Unterſchlagung frem⸗ der Gelder retten.“ Angeklagter: Als ich eines Tages nach Hauſe kam, erfuhr ich, daß meine Frau perhaftet werden ſollte Ferner hat meine Frau trotz der zahlloſen beantragten Pfändungen wieder ein Klavier für einige tauſend Mark gekauft. Ich brach infolgedeſſen zuſammen. In ſolchem Zuſtande ſind die Aufzeich⸗ nungen gem echt. 3. Juni bis 14 Juli ds. Is., für zwei Wochen das Frühſtück umſonſt bezw. den Betrag hierfür in bar zurück. Die betreffenden Wochen werden am 14. Juli ds. Is. mittags 1 Uhr im Beiſein mehrerer Kunden mittelſt Würfel feſtgeſetzt, und zwar gelten diejenigen zwei Zahlen(Wochen), die zuerſt geworfen werden. Es können alſo auch diejenigen Abnehmer, die erſt die 5. oder 6. Woche das Frühſtüc von mir beziehen, für 1 oder 2 Wochen das Frühſtück frei haben falls die Zahlen 5 und 6 geworfen werden. Hochachtungsvoll Ott⸗ Kraft, Bäckermeiſter, Siegfriedſtraße 48.“ — Ueber ein Eiferſuchtsdrama wird aus Pari⸗ gemeldet: Der 26jährige Bankbeamte Derue ſtürzte ſich von der Hängebrücke des Buttes⸗Chaumont⸗Parks in die Tiefe. In den Taſche des Leichnams fand man einen Brief, worin es hieß:„Da⸗ beiliegende 100-Frank⸗Billet iſt für das Begräbnis meiner Frau beſtimmt.“ Die Polizei eilte in die Wohnung Derues und fand dort ſeine Gattin tot vor. Der Mann hatte ſeine Frau nach eine wütenden Eiferſuchtsſzene erwürgt. — Ein Blücherbrunnen, den der Landwehrverein ge ſtiftet hat, wurde am Samstag in Stargard in Pommern in Gegenwart von Mitgliedern der Familie Blücher, des Offizier korps des Blücherhuſaren⸗Regiments, der Spitzen der ſtaatlichen und Gemeindebehörden und mehrerer Kriegervereine enthüllt. — Einen gräßlichen Selbſtmord beging in Be ODynhauſen ein dort zur Kur weilender Eiſenbahnaſſiſtent aus Berlin, der ſich vor die Maſchine eines Eilgüterzuges warf, nach dem er den den Bahnkörper von der Straße abtrennenden Sta ketenzaun überklettert hatte. Der Unglückliche wurde zur Unkenn lichkeit verſtümmelt, ſeine Verwandten waren Zeugen des gräß lichen Schauſpiels. Der Mann hatte aus Verzweiflung über ſein⸗ Zuſtand, er glaubte, demnächſt ſein Augenlicht zu verlieren, zu dieſem Auswege gegriffen. ö — Ein heldenhafter Arzt. Der Profeſſor J. William White, der an der Univerſität von Pennſylvanien eine bedeutende Stellung als Lehrer und Arzt einnimmt, hat ſich einer ſchweren Krebsoperation unterziehen müſſen. Dabei hatte er, wie aus New⸗ Vork berichtet wird, nicht nur die Krankheit ſelbſt diagnoſtiziert, ſondern er ließ ſich auch während der einſtündigen Operation nicht betäuben, ſondern nahm ſelbſt daran tätigen Anteil und ſein In⸗ tereſſe am Beruf ging ſo weit, daß er ſich ſelbſt genau beobachte und den ausführenden Aerzten Ratſchläge gab und Hilfe leiſtete, erhält in den nächſten 6 Wochen, nämlich dom 7 Mannhelm, 28. Junl. General⸗xnzeiger. 8. Seite. Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 108. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Karlsruhe, 26. Juni. Präſident Dr. Wilckens eröffnet 9 Uhr 30 Min. die Sitzung. Am Regierungstiſch Eiſenbahnminiſter Freiherr v. Mar⸗ ſchall. Generaldirektor Roth, Miniſterialdirektor Schulz und Regierungskommiſſare. 0 Eingelaufen eine Petition betr. die Verlegung der „Station Niederwaſſer lübergeben vom Abg. Meyr⸗Lahr.) 1 Zunächſt ſteht auf der Tagesordnung die Beratung des Be⸗ ng richts über den ſummariſchen Nachweis über den in Fortgang des Eiſenbahnbaues e: in den Jahren 1904/05. Abg. Pfefferle(natl.) erſtattet den Bericht der Budget⸗ n kommiſſion. 5 uf Abg. Blankenhorn(natl.) befürwortet die Vergrößerung 15 der Müllheimer Bahnhofsanlagen, die Ueberdachung der Bahn⸗ 5 ſteige und die Aenderung der Bahnſteigſperre, zu welchen Arbeiten 17 eine größere Summe in das Budget 1907⸗08 eingeſtellt werden möchte. 5 55 Baudirektor Wasmer gibt zu, daß die Bahnhofsanlagen in Müllheim ungenügende ſeien. Die Projektierung ſoll noch in dieſer rPeriodt ſo gefördert werden, daß im nächſten Budget die nötigen 55 Summen angefordert werden können. 10 Nach einem kurzen Schlußwort es Berichterſtatters wird der 55 Bericht genehmigt. 5 Nunmehr ſteht zur Beratung der Bericht der Budget⸗ 10 kommiſſion über das ei Spezialbudget des Eiſenbahnbaues flür die Jahre 1906⸗07. 1 Präſident Dr. Wilckens teilt mit, daß im Seniorenkonvent ei beſchloſſen worden iſt, die Bahnhöfe Karlsruhe, Dinglingen, Offen⸗ sburg, Lahr und Konſtanz aus der Generaldebatte auszuſcheiden. —2 Abg. Pfefferle(natl.) rerſtattet den Kommiſſionsbericht. Welche Bedeutung dem Eiſen⸗ 75 bahnbau beigemeſſen wird, geht ſchon aus dem umfangreichen — Berichte hervor. Die Budgetkommiſſion hielt 16 Sitzungen ab, wobei 12 Petitionen zur Beratung ſtanden. Die Budgetkommiſſion 8 iſt ſchon am 12. Januar in die Beratung eingetreten, um möglichſt 0„ bald den Bericht fertigzuſtellen. Dieſe Abſicht ließ ſich freilich nicht verwirklichen. Die angeforderten 39 Millionen Mark für den Eiſenbahnbau verteilen ſich auf etwa 70 Plätze. Eine neue ie Berechnungsart iſt bei der Poſition„Laſten und Verwaltungs⸗ n koſten“ eingetreten. Bisher war dieſe Berechnung nach Prozenten et des Aufwandes veranſchlagt und zwar wurden 4 pCt. in Rechnung ngeſtellt. Da ſich dieſe Summe aber als unzulänglich erwies, iſt N die Regierung nun erſtmals dazu übergegangen, die Laſten und Verwaltungskoſten nach dem zu erwartenden wirklichen Aufwand zu bemeſſen. Die Neuerung hat die Zuſtimmung der Kommiſſion gefunden. Die Tatſache, daß im diesmaligen Budget eine An⸗ forderung für projektierte neue Bahnen und für Beiträge zu Nebenbahnen nicht eingeſtellt iſt, haben im Schoße der Kommiſſion ernſtliche Bedenken hervorgerufen, die auch durch die Zuſicherung der Regierung, in dem Nachtragsbudget die Mittel für zwei Neben⸗ 2 2. —— 225 D e bahnen zur Anforderung zu bringen, nicht gehoben werden konnte. 1 Die Kommiſſion verlangte von der Regierung ein beſtimmtes hProgramm, nach welchem der Ausbau der Bahnen erfolgen ſoll. nEin ſolches Programm vermochte die Regierung nicht aufzuſtellen. Nach Verhandlungen zwiſchen der Regierung und der Kommiſſion n faßte dieſe folgende Reſolution:„5 —„Mit Rückſicht auf die vielen ſeit Jahren und auch in der llaufenden Seſſion aus den verſchiedenen Landesteilen an die — Landſtände eingereichten, von der 2. Kammer der Regierung zur Berückſichtigung überwieſenen Petitionen auf Herſtellung don f weiteren Bahnverbindungen(Staatsbahnen und durch Staatszu⸗ 0 ſchüſſe unterſtützte Privatbahnen) ſollen in den nächſten 5 Budget⸗ perioden für den Bau ſolcher Bahnen durchſchnittlich 5 Millionen Mark in jeder Budgetperiode aufgewendet werden.“ Die Kommiſſion ſtellt den Antrag an das Haus, die ange⸗ forderten Poſitionen antragsgemäß zu genehmigen, wie auch der vorgeſchlagenen Reſolution zuzuſtimmen. Miniſter von Marſchall: Ich folge einem inneren Bedürfnis, dem Berichterſtatter und der Kommifſion den wärmſten Dank auszuſprechen. Das Budget des Eiſenbahnbaues iſt eines der wichtigſten Budgets. Es handelt ſſich hier um die Weiterausgeſtaltung des Eiſenbahnnetzes. Die Großh. Regierung erklärt, daß ſie durchaus bereit iſt, den Bedürf⸗ wueiterer Eiſenbahnen geltend machen, nach Tunlichkeit nachzu⸗ keommen. Wenn die Regierung ſich der Reſolution entgegen⸗ geſtellt hat, ſo geſchah das aus etatrechtlichen Bedenken; nach der Interpretation der Reſolution durch den Berichterſtatter kann die Regierung erklären, daß ihre etatrechtlichen Bedenken beſeitigt ſind. In der gegenwärtigen Budgetperiode ſollen ja in der Tat 5 Millionen Mark verwendet werden; auf ein beſtimmtes Bauprogramm ſich feſtzulegen, war die Regierung nicht in der Lage. Ueber die Ausgeſtaltung des elektriſchen Be⸗ triebes wird dem Landtag demnächſt eine Denkſchrift zugehen, und es iſt zu hoffen, daß mit dem elektriſchen Betrieb gute Er⸗ fahrungen gemacht werden. Ich möchte wünſchen, daß auch die Verhandlungen über das Baubudget in demſelben Sinne verlaufen, der den Bericht der Kommiſſion durchzieht. Abg. Hergt(Ztr.): Dier Eiſenbahnbau iſt die natürliche Grundlage des Betriebs, die er nur gibt, wenn er rationell betrieben wird. An Kreditreſten ſind 39 Millionen vorhanden, im Voranſchlag ſind 30 Millionen Mark angefordert, ſodaß der Fortgang im Eiſen⸗ bahnbau hinlänglich garantiert iſt. Die wichtigſte Aufgabe des Eiſenbahnbaues iſt die, beſtehende Linien ſo auszubauen, daß ſie den geſteigerten Anforderungen des Verkehrs genügen. Die Meinung. daß die großen Bahnhofsanlagen nur den Städten zu⸗ gute kommen, in denen ſie errichtet werden, wie daß die Anlagen zur Rente nicht beitragen, iſt gleich falſch. Dieſe Anlagen werden nur errichtet aus Bedürfniſſen des Betriebs heraus. Das Budget es würde ein Stillſtand im Weiterausbau des Eiſen⸗ Wünſchen auf Erbauung von Nebenbahnen entgegenzukommen. Der Megierung könnte es wohl möglich ſein, der Reſolution beizu⸗ timmen, auch hinſichtlich der Durchſchnittsſumme. Ich freue mich. aß die Regierung heute anders denkt über die Einführung andere Stellung einnehmen wird zur Frage der Ausnützung der Rheinwaſſerkräfte. Die Renchtalbahn erſcheint mir geeignet als Durchgangsbahn nach Oſten; darauf ſollte bei Ablauf des daß Privatbahne ng auf Jahrzehnte hinaus nicht in der dort gebaut w niſſen, die ſich in den verſchiedenſten Landesteilen nach Errichtung enthält an Anforderengen ſowenig, daß man befürchten konnte, netzes eintreten. Erfreulicherweiſe hat die Regierung heute er⸗ klärt, daß ſie auch künftighin beabſichtige, in tunlichſter Weiſe den des elektriſchen Betriebes als noch am Schluſſe der 5 ten Budgetperiode, und ich hoffe, daß die Regierung auch eine Jahre 1909 Rückſicht genommen werden. Es er⸗ rden, ge 1 Errichtung einer Bahn herausgeſtellt hat, ſoll der Staat gehalten ſein, auf ſeine Koſten eine Bahn zu erſtellen. Alle nötigen Bahn⸗ bauten können ſelbſtverſtändlich auf einmal nicht ausgeführt werden, da ſchon heute das techniſche Perſonal überlaſtet iſt. Die fällig; wir haben Bahn⸗, Betriebs⸗ und Maſchineninſpektoxen, welche bei der Ausgeſtaltung von Projekten mitwirken. Es ſollte ein Beamter an der Spitze der Organiſation ſtehen, ſodaß es nicht nötig wäre die Entſcheidung bei Streitigkeiten zwiſchen den einzelnen Inſpektoren der Generaldirektion zuzuſchieben. Das Enteignungsgeſetz von 1899 bedarf entſchieden der Ver⸗ beſſerung; es ſollte bei der Enteignung mehr nach ſchweizeriſchem Muſter verfahren werden. Abg. Eichhorn(Soz.): Der Eiſenbahnbetrieb kann nicht gedeihlich gefördert werden, wenn der Eiſenbahnbau nicht in geeigneter Weiſe durchgeführt wird. Bei uns liegt es aber beim Eiſenbahnbetrieb und beim Bahnbau im Argen, und da iſt es nicht zu verwundern, wenn wir mit unſeren Eiſenbahnen nicht die gewünſchten Geſchäfte machen. Der Hauptfehler unſerer Eiſenbahnpolitik liegt in dem gemiſchten Syſtem. Die Sozialdemokratie iſt grundſätzlich Gegnerin des Privatbahnſyſtems, weil die Privatbahnen lediglich Dividenden⸗ politik tveiben. Auf die Privatbahnen haben wir abſolut keinen Einfluß, ſodaß wir ſie auch nicht anhalten können, die Tarifreform für ſich zu akzeptieren. Dabei müſſen die Gemeinden große Sum⸗ men für die Anlage opfern, auf der anderen Seite wird das Per⸗ ſonal in ſchmählicher Weiſe ausgenützt. Wir müſſen nachdrücklich dafür ſorgen, daß künftighin keine Konzeſſionen mehr für Privat⸗ bahnen erteilt werden. Die Höhe der zu erwartenden Rente ſollte für die Regierung kein Maßſtab ſein dafür, ob ſie eine Bahn er⸗ bauen ſoll oder nicht. Maßgebend muß ſein die wirtſchaftliche Er⸗ ſchließung einer Gegend. Nach unſerer Meinung werden viel zu wenig Gelder für den Bahnbau bewilligt; wo ſoll es aber hin⸗ führen, wenn nicht einmal die bewilligten Gelder verwendet wer⸗ den? Es wird nicht lange dauern, ſo ſchleppen wir ein halbes Hundert Millionen Mark nicht verwendete Baukredite im Budget herum. Unſere Eiſenbahnverwaltung geht mit den Bahnhofsbauten ſo vor, daß ſie zum Geſpött der Welt wird.(Präſident Dr. Wilckens rügt dieſen Ausdruck.) Mit der langweiligen Fort⸗ ſetzung der Bauten wird ungeheuer viel Geld vergeudet, indem der Geländeſpekulation Tür und Tor geöffnet wird. Eiſenbahnminiſter einmal ein Denkmal ſetzt, was ich nicht hoffe, ſo wird man die Inſchrift anbringen:„Marſchall der Zau⸗ derer.“(Heiterkeit.) Beim Eiſenbahnbau kann man nicht die geſpannte Finanzlage heranziehen, da es ſich hier nicht um Aus⸗ gaben aus dem ordentlichen Etat handelt. Der Eiſenbahnbau wird ja aus Anleihen gedeckt.— Wenn das techniſche Perſonal heute die großen Arbeiten nicht mehr bewältigen kann, ſo ſollte man dieſes Perſonal vermehren, nötigenfalls auch den Stab der Zentralſtelle vergrößern. Es werden nun gegen den Weiterausbau des Bahn⸗ netzes auch Geländeſchwierigkeiten ins Feld geführt; hier ſollte ſich Baden den elektriſchen Betrieb der Schweiz zum Muſter nehmen. Von unſeren Waſſerkräften des Rheines ſind bereits ver⸗ ſchenkt worden, und zwar ſcheint man die allerbeſten Waſſerkräfte verſchenkt zu haben. Hier hat man in einer geradezu grauſamen Weiſe mit Staatsgeldern gewirtſchaftet.(Präſ. Dr. Wilckens macht den Redner darauf aufmerkſam, daß die Rheinwaſſerkräfte⸗ Rusnützung zum Gegenſtand einer beſonderen Interpellation ge⸗ macht iſt.] Bei Errichtung elektriſcher Bahnen ſind wir nicht allein auf die Rheinwaſſerkräfte angewieſen, wir haben auch ſolche Waſſerkräfte im Schwarzwald und Odenwald. Es fehlt hier nur an dem guten Willen der Großh. Regierung, aus der Reſerve gegenüber den elektriſchen Bahnen herauszutreten. Einem Antrag auf ſchleunige Aenderung des Expropriationsgeſetzes würde die Sozialdemokratie ſofort zuſtimmen. Das öffentliche Wohl muß dem privaten Wohle vorgehen. Als Grundſatz für den Eiſen⸗ Möglichkeit den Wünſchen der intereſſierten Gemeinden anſchließt. 85 Miniſter von Marſchall: Ich würde das Wort nicht genommen haben, wenn der Abg. Eichhorn nicht wieder behauptet hätte, die Regierung müſſe einem [Abg. Eichhorn: Sehr richtig!l) Ein ſolches Verlangen würde direkt der Verfaſſung widerſprechen; wir ſind hier aber alle Hüter der Verfaſſung. Im Schoße der Regierung ſind Erwägungen angeſtellt worden, das Expropriationsgeſetz abzuändern, und es iſt zu hoffen, daß die Regierung bald in der Lage ſein wird ein Expropriationsgeſetz vorzulegen, das mehr den An⸗ forderungen der heutigen Zeit entſpricht. Abg. Hilbert(uatl.): Der Regierung ſpreche ich meinen Dank aus für die Ein⸗ ſtellung von M. 400 000 für den Bahnhofsbau Donaueſchingen; ein allgemeiner Wunſch iſt es, die Arbeiten möglichſt bald in Angriff zu nehmen. Dem Wunſche kann ich mich nur anſchließen, der in der Reſolution der Budgetkommiſſion zum Ausdruck ge⸗ bracht worden iſt. gemeldet. 9 Schluß der Sitzung ½ Uhr.— Nächſte Sitzung: Mittwoch, 27. Juni, vormittags halb 10 Uhr: Fortſetzung der heutigen Debatte. Unwetter.„„% * Vom Rhein, 25. Juni. Ein ſchweres Gewitter ging Schaden an. In Dörſcheid und Bornich ſchl ein und legte in beiden Orten je ein Gehöfte in Aſche. In Bornich erlitt ein Mann während des Unwetters einen Herzſchlag, dem er * Worms, 25. Juni. Das über unſere Stadt und den ganzen Kreis geſtern nachmittag niedergegangene Unwetter angerichtet. Durch den vorausgegangenen Sturm wurden die gejagt und auf den Boden niedergeknickt. Durch den wolkenbruch⸗ artigen Regen wurden die niedrig gelegenen Ackerfelder über⸗ ſchwemmt. Auch der Blitz richtete an Bäumen und Gebäuden großen Schaden an. us Siadt und Land. Mannheim, 26. Juni. * Ernannt wurden der Miniſterialdirektor im Miniſterium des Innern, Geheimer Rat Otto Braun, der Geheime Oberregie⸗ rungsrat in dem gleichen Miniſterium Dr. Karl Glockner und die Oberlandesgerichtsräte Wilhelm Freiherrn Marſchall von Bieberſtein und Dr. Ernſt Heydweiler zu Mitgliedern des Kompeten 5 3535 zu bauen. Wo ſich aber das Bedürfnis nach Organiſation bei der Ausführung von Bauten iſt etwas ſchwer⸗ Wenn man dem bahnbau möchte ich den aufſtellen, daß die Regierung ſich nach einmütig ausgeſprochenen Wunſche der Kammer ſofort entſprechen. Hierauf wird die Debatte abgebrochen. Es ſind noch 14 Redner geſtern über die Gegend von Caub und St. Gboarshauſen nieder und richtete auf den Fruchtfeldern und Wieſen großen ug der Blitz alsbald erlag. An der Loreley ging ein Wolkenbruch nieder. hat, wie die eingelaufenen Nachrichten melden, vielfach Schaden Obſtbäume ihrer Früchte beraubt, die Halmfrüchte durcheinander⸗ daß es nunmehr Ehrenpflicht eines jeden Mitglieds ſei, den verwirklichen zu helfen und Bauſteine zu liefern für ein Eiſenbahnrat zu der von der Generaldirektion der S Zuſtimmung der Verſammlung. Der di „ktag, 11 Morgenthaler bei dem Telegraphenamt in Mann⸗ heim. * Poſtaliſches. Wir machen unſere Leſer darauf aufmerkſam, daß vom 1. Juli ab Poſtkarten, Druckſachen, Geſchäftspapiere und Warenproben im Ortsverkehr und Nachbarortsverkehr ebenſo frankiert werden müſſen, wie ſolche Sendungen nach außerhalb. Es koſtet alſo eine Poſtkarte im Ortsverkehr künftig 5 Pf., nicht mehr 2 Pfg., eine Druckſache bis zu 50 Gramm 3 Pfg., nicht mehr 2 Pfg. uſw. Eine mit 2 Pfg. frankierte Poſtkarte unter⸗ liegt vom 1. Juli ab einem Zuſchlag⸗(Straf⸗) Porto von 10 Pfg., eine mit 2 Pfg. frankierte Druckſache bis zu 50 Gramm einem Zuſchlag⸗(Straf⸗) Porto von 5 Pfg. allein äußerlich ſichtbar war, ſondern durch eine regelmäßige Ge⸗ wichtszunahme feſtgeſtellt werden konnte.- lichen Kindern haben ſich einige während ihres Aufenthaltes in ſind 13 geſtorben: alt. Lungenentzündung, Maſern. »Wie ſehen denn die Zigarettenſteuerbändchen aus? FJü Herſtellung des Zigarettenſteuerbändchens ſind vom Bundesrat gende Beſtimmungen getroffen worden: Die neuen Steuer, erhalten die Form von bedruckten Papierſtreifen. Die Stre werden aus mit natürlichen Waſſerzeichen(Vierpaßmuſter) be ſehenem weißen Papier hergeſtellt und ſind durch Lintien in f Jelder geteilt. Von den drei Mittelfeldern enthält das erſte die Angabe des Inhalts der Packung na t außerdem bei Zigaretten und Zigarettentabak die Ar werker fand allſeitige Zuſtimmung. Herr Haußer betonte des geeinigten badiſchen Gewerbeſtandes. Die fämtlichen bereine beteiligen ſich an den Sammlungn.— Auf Antr Herrn Gräf⸗Adelsheim wird eine Reſolution zur bevorſteh Perſonentarifreform angenommen, die den Landtagsabgeordne des Gaues übermittelt werden ſoll. Bei dieſer Gelegenheit läuterte Herr Haußer die Stellungnahme der badiſchen H werkskammern und der Vertreter des Landesgewer bahn bearbeiteten Denkſchrift und fand für ſeine für welchen die Hauptpunkte der Tages ſoll im O in Neude — Mannheim, 28. Juite Brauchen Wertheims zur Erwägung anheimgezeben, ob nicht zwecks beſſerer Sonntagsheiligung gleich den Geſchäftsleuten Mosbachs die Läden ganz geſchloſſen werden könnten. Dies würde auch auf das Krchliche Leben der Dorfgemeinden einwirken, indem die vielen Geſchäftsgänge Sonntags unterblieben und dadurch das familiäre kirchliche Leben da und dort mehr zur Geltung käme. Eine Ge⸗ meinde, welche keinen ruhigen Sonntag habe, gehe kirchlich und wirtſchaftlich zurück. Gegen dieſe tiefeinſchneidende Frage, welche von der Synode, d. h. von ihren kirchlichen und weltlichen Mitk⸗ gliedern, in beſter Abſicht zur weiteren Erörterung geſtellt wurde, erheben ſich gegenwärtig allgemein gegenteilige Stimmen, die eine ſolche Durchführung hier abſolut als undurchführbar begzeichnen. Endlich wurde angeregt, daß in den einzelnen Gemeinden, welche eine unzulängliche Volks⸗ oder Schulbibliothek beſitzen, die Geiſt⸗ Bibliothek für Schüler und Erwachſene verſuchen ſollten, eine Bibliothek für Schüler und Erwachſene zu gründen. Das Intereſſe für Kirche und kirchliche Einrichtungen, ſowie für Miſſionszwecke iſt im Bezirk kein ungünſtiges. nnnnn Sport. *Schwimmklub Poſeidon. Zu dem am Sonntag, 1. Juli a. e. im Starnberger See in Starnberg b. München ſtattfindenden 3. Kreisfeſte des Kreiſes Vdes Deutſchen Schwimmperbandes, gab obiger Klub Meldungen zum Juniorrücken⸗, Seniorrücken⸗ und Seniorbruſtſchwimmen, ſowie zu den Ausſcheidungen im Bruſt⸗ und Rückenſchwimmen für die Kreisſtafette ab. Außerdem wird genannter Verein die Schwimmfeſte in Roxheim, Manuheim, Pforzheim, Frankfurt a.., Heilbronn, Biebrich⸗Wiesbaden und Karlsruhe beſuchen. Die alljährlich ſtattfindende Schwimmfahrt wurde auf den 8. Juli feſtgeſetzt und wurde auch diesmal wieder die Strecke Rheinauhafen⸗Militärſchwimmſchule ſea. 14 Kilometer) gewählt. Abfahrt morgens.50 Uhr, Ankunft gegen halb 11 Ühe, worauf wir Intereſſenten ſchon heute aufmerkſam machen. Die Gewinnſumme des Stalles Weinberg iſt durch die Er⸗ folge von Fels und Zenith auf 354458 Mark angewachſen. Sie iſt alſo in dieſem Jahre bereits um 63 000 Mark höher als ſie im vorigen Jahr nach dem 16.Juli, dem Tage des Großen Preiſes von Berlin, war. Faſt ein Drittel der Gewinnſumme des Stalles Weinberg hat Fels beigeſteuert, der in dieſem Jahr bereits 109 900 Mark gewonnen hat und damit beinahe ſchon ſeine vorjährige Ge⸗ winnſumme von 112 920 Mark erreichte. Auf das Hamburger Derby⸗Meeting allein entfielen von der Gewinnſumme des Wein⸗ berg'ſchen Stalles 119 750 Mark. Für die Armen der Stadt Ham⸗ burg hat Herr Weinberg, dem von auswärtigen Sportsmen ge⸗ gebenen Beiſpiel folgend, nach dem Derbyſiege von Fels 4000 M. geſpendet,(Es könnte nichts ſchaden, wenn dieſe ſchöne Gepflogen⸗ an anderen Turfplätzen Nachahmung finden würde. „Red. Der Jockey'Connor, der am Sonntag, den 17. Juni, in Hamburg aus Anlaß ſeines Ritts auf Clavigo im Peter⸗Handieap wegen rückſichtsloſen Reitens ängezeigt worden war, iſt nun dahin beſtraft worden, daß er am zweiten Renntag nur Zenith im Renard⸗Rennen reiten durfte, und daß er für die drei kommenden Renntage zu Hannover vom Reiten gänzlich ſuſpendiert worden iſt. .Sp. Grand Prix des Automobil⸗Club de France. Auf der Sarthe⸗Rundſtrecke liegen die Fahrer einem eifrigen Training ob. Im übrigen machen die italieniſchen Rennwagen, beſonders die der Marke Itala, einen vorzüglichen Eindruck und man rechnet ſtark mit einem Siege der Italiener. Auch den deutſchen Mercedes⸗ Wagen ſpricht man große Chancen zu; der italieniſche Millionär Capaliere Florio, der einen deutſchen Wagen fährt, fuhr die Strecke bei einer Probefahrt in einer vorzüglichen Zeft.— In Le Mans treffen täglich Tauſende von Fremden ein, die ganze Stadt und die an der Rundſtrecke liegenden Dörfer ſind überfüllt, hunderte von Automobilen fahren durch die Straßen der ſonſt wenig beſuchten Ortſchaften; die Felder in der Umgegend des Dörfchens Pont de Gennes, dem Start und Ziel des großen Rennens, ſind in ein mächtiges Zeltlager verwandelt. Unter den Fremden befinden ſich hiele Deutſche und Engländer. —— Stimmen aus dem Publikum. Von der Elektriſchen. Durch die neuen Anhängewagen iſt die Markierung der Wagen in einige Verwirrung geraten. Um ſich zurecht zu finden, iſt es abſokut unerläßlich, daß die Wagen auf der Rückſeite die gleiche Markierung tragen wie auf der Vorderſeite. Indem nun die Anhängewagen keine Aufſchrift haben und infolge ihrer Höhe die Aufſchrift des vorderen Wagens verdecken, iſt dieſes Prinzip durch⸗ brochen. Vollends irreführend iſt es, wenn alle Anhängewagen das hleiche rote Licht haben, das eigentlich nur der Linie Bahnhof Nordſchleffe—Planken zukommt. So ſprang ich unlängſt am Bahn⸗ hof dem roten Lichte nach, um nach dem Panorama zu fahren, mußte dann aber hören, daß dieſer Wagen mit dem roten Licht nicht nach dem Panorama, ſondern nach den Planken fährt. Die Anhänge⸗ wagen ſollten wie die andern eine Aufſchrift tragen, jedenfalls aber ſollten ſie das gleiche Licht wie der Hauptwagen erhalten, was ſich leicht bewerkſtelligen ließe. In Frankfurt bemerkte ich, daß man über den Anhängewagen hinaus, der den Rauchern eingeräumt iſt, den hoch über dem Hauptwagen angebrachten Schild ſehen kann. Es ſollte auch in jedem einzelnen Wagen ſelbſt zu ſehen ſein, welche Strecke er fährt, und es ſollte durch die Art und Weiſe der Anbringung der Schilder oder durch einen Pfeil bezeichnet ſein, nach welchem Endpunkt der Strecke der Wagen ſich gerade bewegt. Es ſollte ferner bei jeder Halteſtelle ganz unzweifelhaft gekenn⸗ geichnet ſein, wo der Wagen hält. Vei der Kreuzung der Jung⸗ buſch⸗ und Ringlinie z. B. vermißte ich die Tafel für die Richtung nach dem Rheintor. Es wäre zu wünſchen, daß die Direktion auf die bezeichneten Mißſtände ihr Augenmerk richtete und für Veſeitigung ſorgte. Tbealer, Runſt ung iſſenſchaft „ Die andere Hälfte Auf einer Gaſtſpielreiſe begriffen haben geſtern abend Mit⸗ glieder der Weimarer Hofbühne im Theater unſerer Nach⸗ barſtadt Heidelberg Franz Kaibels neues dreiaktiges Drama„Die andere Hälfte“ zur Aufführung gebracht und damit, man darf ſo ſagen, einen ehrlichen Erfolg erzielt. Der Verfaſſer des Stückes ſteht noch in jugendlichem Alter: gum erſtenmal nannte man ſeinen Namen in weiteren Kreiſen, als im Dezember vergangenen Jahres ſein Erſtlingswerk, eine D e me⸗ triusbearbeitung, am Karlsruher Hoftheater mit Ehren die Bühnenprobe beſtanden hatte. Man ſagte ſich damals, daß Kaibel auf alle Fälle ernſt zu nehmen ſei und gab der Hoffnung Ausdruck, bald weitere Früchte ſeiner Muſe zu erhalten, um aus ihnen zu erſehen, ob der Demekrius nur ein einmal gelungener Wurf oder aber das erſte von einer Reihe Achtung gebietender, literaxiſcher Werke ſein würde. Nun iſt mittlerweile das zweite Opus Kaibels erſchienen, eben das, das geſtern in Heidelberg über die Bretter ging; und wiederum hat man den Eindruck: es iſt recht gut, was uns der Autor gegeben hat, aber in Zukunft muß er uns noch Vollendeteres bieten, wenn wir glauben ſollen, daß er in Wirklich⸗ keit ein Berufener iſt. Der Anſatz des Dramas läßt zu wünſchen nichts übrig und in den erſten beiden Akten entwickelt ſich die Hand⸗ Lung logiſch und kühn lebendig; das Sujet— der Kampf der geiſtig hoch ſtehenden Frau um ihre Gleichwertigkeit in der Ehe— iſt zwar micht zeu, aber es intereſſiert in ſeiner Aktuellität; dabei find auch die Charaktere lebensecht und beutlich umriſſen und der Dialog enthält manchen guten und geiſtvollen Gedanken, um derentwillen man dem Verfaſſer einzelne ſeichtere Stellen gerne vergibt. Soweit wäre alſo alles ganz recht, wenn nicht der dritte Akt folgte. Der aber iſt von Beginn ſchief und fügt ſich dem Vorhergehenden nur mit einiger Gewalt und dann nicht gut an; ſein Aufbau zeigt noch An⸗ fängerſchwächen und der Dialog verſchiedentliche Längen, die beim Leſen wohl nicht ſtören mögen, auf der Bühne gber die Abwicklung in ermüdender Weiſe aufhalten. Der Schluß allerdings, d. h. die allerletzten Momente packen wieder uns zwar mächtig, wie denn auch der Schlußakt immerhin manches künſtleriſche Weigenkorn enthält. Zum beſſeren Verſtändnis des oben geſagten ſei die Fabel des Kaibelſchen Dramas im Nachfolgenden kurz ſkizziert: Dr. Wolf Keil iſt ein hervorragend talentierter Rechtsanwalt, der über der Menge ſeiner Berufsarbeiten ſeine junge, geiſtig regſame, ihn innig lie⸗ bende Frau vernachläſſigt; er gibt der Gattin keinerleſ Möglichkeit, ihm etwas,„die andere Hälfte“ zu ſein, Pflichtmenſch iſt er, Be⸗ rufsſklave und weiter nichts. Tief im Innern liebt freilich auch er Seſt, ſeine Gattin, doch die merkt nichts davon und in ihrem Sehnen nach Liebe, nach Geiſtesgemeinſchaft mit ihrem Gatten vegetiert ſie jahrelang. Da weiß ein im Hauſe Keils verkehrender Schriftſteller, ein richtiger Don Juan übrigens, ihre unbefriedigte Sehnſucht durch ſeine Worte zu einer krankhaften Leidenſchaft zu ſteigern und ſie läßt ſich von ihm küſſen, im Wahn des Augenblicks glaubend, er ſei ihr Gatte. Wäeder zur Beſinnung und damit zur Erkenntnis ihrer Lage und der unlauteren Abſichten des Schriftſtellers gekommen, wird das ernüchterte Weib von Ekel erfaßt und als dex Freche ſeinen Angriff auf ihre Ehre fortſetzt und ſie mit Gewalt bezwingen will, erſchlägt ſie ihn im heißen Ringen mit einem metallenen Leuchter. Der Gatte kommt nach Hauſe und klagt Seſi ob ihrer Untreue an, ohne die ſeeliſchen Leiden ſeiner Gattin zu begreifen. Da brichts in dieſer los und ſie klagt ihn an: er, Keil, ſei an allem ſchuld; durch ſeine Teilnahmloſigkeit habe er ihr ganzes inneres Leben vernichtet, ſie zum Aeußerſten getrieben und ſo ſei er in Wahrheit ein doppelter Mörder. Die Anklagen ſeines Weibes öffnen dem Gatten die Augen und er ſieht ſeine Schuld ein,(Schluß des zweiten Aktes.) Er will büßen und ſeine Frau ſelbſt vor Gericht verteidigen; doch nicht auf Notwehr will er plaidieren, vielmehr ſetzt ſich in ſeinem überanſtrengten Gehirn der Gedanke feſt, daß er ſich vor den Geſchworenen als den allein Schuldigen anklagen müſſe. Die Idee läßt ihn nicht los und über der Ausarbeitung der Vertei⸗ digungsſchrift für ſeine Frau, der Anklage für ſich ſelbſt fällt er dem Wahnſinn anheim.— Man ſieht alſo, der Schluß iſt etwas ge⸗ waltſam herbeigeführt. An der geſtrigen Aufführung des Dramas war das treffliche Zuſammenſpiel der Weimarer Künſtler unter der Regie des Hof⸗ ſchauſpielers Max Grube zu rühmen. Sowohl die Darſteller der Hauptperſonen, wie die mehrerer Nebenperſonen hatten ihre jewei⸗ lige Rolle ſehr fein ausgearbeitet und jeder gab ſein Beſtes; nicht vergeſſen ſei zu erwähnen, daß ohne Souffleur geſpielt wurde. Das Publikum zeigte ſich gefeſſelt und ſpendete nach den Aktſchlüſſen verdienten Beifall, der jedenfalls lauter und lebhafter geklungen hätte, wenn das Haus nur einigermaßen beſſer beſetzt geweſen wäre, Im ganzen aber bedeutete, wie eingangs bemerkt, der Verlauf der Vorſtellung einen ehrlichen Erfolg des Kaibelſchen Dramas wie der Weimarer, die ſich mit dem Stück in noch mehreren Städten ſehen laſſen wollen— heute im Hoftheater zu Knarlsruhel K. * a. Hochſchulnachrichten. Der Senat der Univerſität Heidel⸗ berg hat in ſeiner letzten Sitzung Stellung zur Schloßbaufrage genommen. Das Reſultat der Sitzung iſt noch nicht publitziert; jedoch verlautet, daß an dem Proteſt gegen den Wiederaufbau des Otto⸗Heinrichsbaues auf das allerentſchiedenſte feſt⸗ gehalten werden ſoll.— Die leopoldiniſch⸗karoliniſche Akademie der Naturforſcher in Halle verlieh dem Wirklichen Geheimrat Georg v. Neumaher in Neuſtadt a. H. die goldene Cotheniusmedaille. — Der.o. Profeſſor für deutſche Rechtsgeſchichte, deutſches Privat⸗ recht und bürgerliches Recht an der Univerſität Jena, Dr. H. Mehyer, hat den Ruf an die Univerſttät Breslau gn Stelle K. Beyerles angenommen.— Die deutſch⸗öſterreichiſchen Hochſchulen wählten zu Rektoren: in Prag den Profeſſor des römiſchen Rechts und früheren deutſchliberalen Reichsratsabgeordneten Pferſche, in Graz den Mineralogen Doelter, in Czerno⸗ witz den Profeſſor des römiſchen Rechts Eugen Ehrl ich und in Wien an der Techniſchen Hochſchule den Elektrotechniker Hoch⸗ ſtetter. Dr. Deyke Paſcha, der gegenwärtig mit dem Range eines Generalmajors im türkiſchen Dienſte als Leiter des Krankenhauſes Güül⸗Hanee in Konſtantinopel und Profeſſor an der kaiſerlichen Aerzteſchule ſteht, hat ein Serumgegen die Lepra gefunden, deſſen Anwendung bei mehreren Ausſätzigen in verſchiedenen Sta⸗ dien der Krankheit gute Ergebniſſe gehabt hat. Die internationalen Feſtſpiele in Köln haben im Neuen Theater mit der Aufführung des Don Juan nach dem Original unter Leitung von Felix Mottl ihren Anfang genommen. Oberregiſſeur Fuchs⸗München hatte die Oper inſzeniert. Frau Gadski⸗ Tauſcher vom Metropolitan Opera Houſe in Newyork und Feinhals⸗ München wurden von dem ausverkauften Hauſe beſonders aus⸗ gezeichnet. 5 Heines Briefe. Die erſte Sonder⸗Ausgabe der bisher wenig bekannten Briefe Heinrich Heines erſcheint demnächſt im Plan⸗Ver⸗ lag(Berlin W. 35) herausgegeben von dem Bibliothekar an der Verliner Univerſttätsbibliothek, Dr. Hans Daffis. Dieſe Samm⸗ lung der bedeutendſten Briefe des Dichters, die der Forſcher bisher an entlegenen Stellen ſuchen mußte, wird die große Heine⸗Gemeinde intereſſieren. Korfiz Holm hat eine vieraktige Komödie:„Die National⸗ gabe“ des Norwegers Ole Rode, für die deutſche Bühne be⸗ 8 Das Stlück ſoll zuerſt im Berliner Luſtſpielhaus in Szene gehen. Der Verband deutſcher Sängerſchaften hat beſchloſſen, Wei⸗ mar zum ſtändigen Vorort zu wählen. Der Verband ſoll in Zu⸗ kunft den Namen„Weimarer Verband deutſcher Sängerſchaften“ Ein Bundesfeſt wird alle drei Jahre in Weimar ſtatt⸗ finden. Die Deutſche anthropologiſche Geſellſchaft wird am 5. bis 10. Auguſt in Görlitz tagen. Es ſind eine Reihe von Vorträgen, die Beſichtigung von Wendengräbern und Schlackenwällen, ſowie ein Trachtenfeſt auf der Landeskrone und ein„Oybinfeſt“ geplant. Auch ſoll der Reichenberger Ausſtellung ein Beſuch abgeſtattet werden. Arbeiterbewegungen. * Duisburg, 25. Junj. Alle Plattenleger ſind in den Ausſtand getreten; ſie verlangen eine Lohnerhöhung. Lelzte Nachrichten und Telegramme. * Köln, 26. Juni. Das Schöffengericht nahm die ſämt⸗ lichen Mitglieder der Maikommiſſion der Kölner ſogialdemokratiſchen Partei in eine Geldſtrafe von 21 reſp. 25 Mark, weil ſie gelegentlich der Maifeier in der„Rhei⸗ niſchen Zeitung“ zu einem gemeinſchaftlichen Spaziergang ein⸗ geladen hatten, ohne die Erlaubnis des Polizeipräſidenten zu beſitzen. Dieſer hatte lt.„Frkf. Zig.“ den Spaziergang als öffentlichen Aufzug angeſehen und ihn unterſagt. * Eſſen(Ruhr), 26. Juni. In Sterkrade ſchoſſen bei einem Streit zwei Bergleute in eine Menſchenanſammlung. Ein Knabe wurde getötet, ein älterer Mann lebensgefährlich berletzt. Magdeburg, 26. Juni. kollidierte ein Schleppdampfer mit einem Dampfer, der 450 Schulkinder und Lehrer trug. Letzterer ſank, konnte aber noch an die Anlegeſtelle gebracht werden. Alle Paſſagiere, teilweiſe ſehr durchnäßt, konnten gelandet werden. Berfiz 26. Juni. In der heutigen Monatsſitzung des Zeatralausſchuſſes der Reichsbank wurde ſeitens der Direktion ausgeführt, daß zu einer Herab ſetzung des Dis⸗ konts kein Anlaß vorliege, namentlich in Anbetracht der ſtär⸗ keren Anſpannung, welche zum Halbjahresſchluß zu erwarten ſei. Sckernförde, 20. Juni. Die Hacht„Meteor“ mit dem Kaiſer an Bord iſt um 12.45 Uhr hier eingetroffen. Das Kaiſer⸗ ſchiff„Hamburg“ war ſchon vorher hier eingetroffen. Alle nſtein, 26. Juni. Die„Allenſteiner Zeitung“ mel⸗ det, daß in dem zur Kaſerne des 73. Artillerieregiments gehörigen Fahrzeughauſe geſtern gegen Abend aus bisher unaufgeklärter Ur⸗ ſache die Exploſion mehrerer Artilleriegeſchoſſe er⸗ folgte. Zwei Artilleriſten wurden ſchwer, ein Unteroffizier und ein, von ihm begleiteter Arreſtant, die an dem Schuppen porübergingen wurden leicht perletzt. 8 Brezlau, 26. Juni. Die„Breslauer Zeitung“ meldet, daß in dem bei Kreuzburg gelegenen Orte Bankau heute früh der Gaſtwirt Karaus und deſſen Frau ermordet wurden. Es liegt ein Raubmord bor, Die Mörder, die noch unbekannt ſind, rechneten offenbar auf einen größeren Geldbetrag, da in dem Gaſt⸗ hauſe eine ſilberne Hochzeit gefeiert wurde. Bern, 26. Juni, Der Nationalrat ſtimmte der Ver⸗ längerung der Ratifikationsfriſt für den Handelsvertrag mit Deſterreich⸗Ungarn bis zum 1. Auguſt zu und ermächtigte den Bundesrat, das gegenwärtige Handelsvertragsproviſorium mit Spanien entweder bis zum 1. September 1906 oder bis 1. Juli 1907 zu verlängern. 5 Genf, 26. Juni. Von die geſtern an der Einmündung der Rhone in den Genfer See den Berg Grammont beſteigen wollten, iſt Albert Baptiſt Kramer aus Saarbrücken abgeſtürzt. Eine Führerkolonne fand die Leiche des fährlichen Stelle, Drontheim, 26. Juni Prinz Heinrich 5 1„26. h don Preußen iſt an Bord des Dampfers„Prinz Adalbert“ von hier e 7Lanbon, 26. Juni. Dem„Standard“ zufolge verlautet, daß die Regierung endgültig beſchloſſen habe, von dem Bau eines zweiten Schiffes der Dreadnoug htklaſſe Abſtand zu nehmen. *Madrid, 25. Juni. Der König von Spanie; 25. jen unter⸗ 1 das 1 95 durch das die Ausgabe von Schußobli⸗ gatlonen in Höhe von 200 Millionen P 8 orbnet wird.„„ * Santiago de EChile, 26. Juni.(Agence Havas.] Di geſtrigen Wahlen des(ülgenes Havas) Die Präſidenten der Republik ſind überall xuchi kerlaufen. Nach den bisher vorliegenden Ergebniſſen ſchei 15 Wahl Pedro Montts geſichert. e Dar es Salaam, 28. Juni. Die ſeit Begi Auf 25 15 n, 26. ginn des Auf⸗ ſtandes zerſtörte telegraphiſche Verbindung zwi d Lindi iſt wieder hergeſtellt. ſchen ke n n * Newyork, 26. Juni. In Madiſen Sgquare Garden„Theater wurde geſtern der Architekt Sta nford White, ein bekannte Millionär, während der Vorſtellung von dem Millionär arry Thaweerſchoſſen. Man bringt die Frau Thawe, die früher ein ſeiner Schönheit wegen berühmtes Modell war, zu dem Vorgang in Beziehung. Die Mannheimer„höhere“ Mädchenſchule in der Budgetkom⸗ miſſion. * Karlsruhe, 26. Juni. Die Budgetkommiſſion der Zweiten badiſchen Kammer verhandelte geſtern auch die ſtaatliche Anuforderung für den Ausbau der Mannheimer höheren Mädchenſchule zu einer Oberrealſchule und geneh⸗ migte It.„Volksſt.“ den Poſten. Die angeblichen Meutereien in Deutſch⸗Südweſtafrika. (Siehe Ueberſicht! D. Red.) *Berlin, 26. Juni. Die„Nordd, Allg. Ztg.“ meldet: Unſere Mitteilungen vom 23. Juni über angebliche Meutereien in der Schutztruppe für Südweſtafrika können wir, nachdem nun weitere telegraphiſche Meldungen des Kommandeurs der Schutz⸗ truppe eingegangen ſind, dahin ergänzen: 1. Es iſt unwahr, daß ein Portepeunteroffizier zu einem Hoch auf die Sozialdemokratie gezwungen worden ſei; 2. bei den für den Süden und ſüdlich der Linie Windhuk⸗Gobabis zuſtändigen Gerichten ſind ſeit 1904, dem Zeitpunkte der erſten Verſtärkungen nach dem Süden, keine Fälle von Meuterei oder tätlichen Angriffen gegen Offiziere vorge⸗ kommen. 74 Aus Rußland. * Petersburg, 26. Juni. Drahtmeldungen aus den Pro⸗ vinzen ſtellen eine Zunahme der Morde und Raubüberfälle feſt. — Aus Moskau werden bewaffnete Raubüberfälle auf eine Jiliale der Südruſſiſchen Induſtriebank, auf ein außerhalb der Stadt gelegenes Reſtaurant, in dem 60 Gäſte anweſend waren, und auf eine Bäckerei gemeldet.— Die„Nowoje Wremja“ berichtet über eine Verſammlung in Krasnoje Sſelo, an der viele Soldaten aller Waffen teilnahmen. Feldgendarmen löſten die Ver⸗ ſammlung auf und verhafteten einige Soldaten und Ziviliſten.— Vorgeſtern ſollen, wie die Blätter behaupten, Koſaken ſich gewei⸗ gert haben, auf eine von 2000 Arbeitern beſuchte Verſammlung außerhalb der Reſidenz zu ſchießen.— Der Bäckerausſtand in Petersburg dauert fort. Geſtern ſind die Laſtfuhrleute und Laſtträger des Nikolai⸗Bahnhofs, heute die Steuerleute und Ma⸗ ſchiniſten der Newa⸗Perſonendampfer in den Ausſtand getreten. Geſchäftliches. * Beidem„Herkomer⸗Rennen“ ſind von 155 Wagen nur à Horch⸗Wagen gelaufen und dieſe 3 Horch⸗Wagen gingen fämtlich als Sieger hervor. * Wanzen⸗Mönnig. Die Bekämpfung der häßlichen Wanzen⸗ plage iſt durch das neue, von den Königlichen Hoflieferanten J. F. Schwarzloſe Söhne, Berlin, Markgrafenſtraße 29, in den Handel gebrachte Wanzenmittel Wanzen⸗Mönnig in ein neues Stadium getreten und zwar in ein ſolches, von dem mit Recht behauptet werden kann, daß mit Wanzen⸗Mönnig die Grenze des Möglichen in den Maßnahmen gegen die Wanzenplage erreicht iſt. Faſt jede Hausſrau hat die Erfahrung gemacht, daß alle ſonſt bisher be⸗ kannten und von ihr angewendeten Wanzenmittel nur einen be⸗ ſchränkten Wert haben, wenn ſie nicht überhaupt ganz verſagten. Anders bei Wanzen⸗Mönnig, Dieſes Mittel tötet mit abſoluter Sicherheit die Wanzen und ihre Brut. Wir haben es alſo hier mit einem Präparat zu tun, welches als das Ideal eines Wanzen⸗ Mittels bezeichnet werden darf; einfachſte Anwendung bei abſoluter Wirkſamkeit ſind die Vorzüge dieſes einzig daſtehenden Verfahrens zur radikalen Beſeitigung der Wanzenplage, Vor der hieſigen Hauptbrücke e ————— ——— — + —.— enee. mche 28, Junt 7 **+* Seuerul⸗Anzeiger. 5. Selte. Doſtswirtschalt Saatenſtand und Ernte⸗Ausſichten in Rußland. (Originalbericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) Im aſiatiſchen Rußland, den Provinzen A ſtrachan und Turgay und ebenſo an der Wolga ſieht es ſehr ſchlecht aus.— Die Witterung während der Saatzeit war günſtig, aber der Mai hat alles verdorben.— Die Saat hat ſchlecht gekeimt und infolge Mangel an Regen und enormer Hitze im Mai ſind die Keime nicht aus der Erde gekommen. Der Roggen war im Frühjahr ſchön, aber durch die Hitze iſt er umgekommen. Auf eine gute Ernte iſt ſelbſt bei Regen nicht mehr zu rechnen, wohl aber auf Mißernte, wenn es trocken bleibt. Der Roggen iſt zu Heu abgemäht und ſtellen⸗ weiſe iſt ſchon Futtermangel. Der nördliche Kaukaſus und die Kirgiſen⸗Steppe hat eine volle Ernte, die Heuernte hat ſchon ange⸗ fangen und fällt ſehr ergiebig aus,— und jetzt dürfte man ſchon mit dem Weizen und der Gerſte beſchäftigt ſein.— Die vorläufigen Schätzungen ſind für Weizen je nach Güte des Landes guf—5 Tſchetwert auf Stoppelland und 8 Tſchetwert auf Brache von der Kronsdeßjatin. Gerſte und Hafer werden annähernd 10—15 Tſchetwert liefern. Welſchkorn und Hirſe ſtehen bis dato recht gut. In den Gouvernements Taurien und Ekaterinoslaw iſt man mit dem Mähen des Roggens und der Gerſte im vollen Gange und fängt teilweiſe auch ſchon mit dem Winterweizen an. Man rechnet für Roggen auf—12 Tſchetwert, für Winterweizen auf—20 Tſchetwert, von der Deßjatin, je nach Güte des Landes. Gerſte und Hafer ſind ſehr gut, auch der Sommerweizen hat ſich erholt, ſteht aber dünner.— Von ſchädlichen Inſekten, Würmern und Roſt iſt nichts zu bemerken. In Poltawa und Charkow ſteht der Winterweizen in vollen Lehren und gibt die beſte Ausſicht. Sommergetreide ſteht auf gut bearbeitetem Land durchweg gut. Die Heuernte iſt ganz über Er⸗ warten gut ausgefallen und wird gegenwärtig eingebracht. In Sibirien war während des Mai ſchönes fruchtbares Wetter, oftmals Regen, ſodaß die Ausſichten für Heu, Roggen und Sommergetreide durchweg gut ſind. Der aus Polen vorliegende Bericht lautet: Gott ſei Dank, die Zeit hat ſich geändert und es iſt fruchtbares Wetter eingetreten. Drei Tage lang hat ein durchdringender Landregen das dürre Land getränkt und das Wetter iſt dabei kühl. Der Weichſelſtrom iſt hoch angewachſen und ſoll auf Stellen 15 Fuß über dem gewöhn⸗ lichen Niveau ſtehen, alle unbedammten Niederungen ſind meiſten⸗ teils überſchwemmt. Die Saaten, die früher gelblich waren, ſind itzt dunkelgrün geworden. Es iſt eine gute Ernte zu erwarten. Aus Beſſarabien lautet unſer Bericht: Der erſehnte Augenblick iſt erſchienen: Die Ernte iſt in Angriff genommen; die Maſchine klappert; die Senſe rauſcht, und ſchwankend neigt ſich der goldene, ſegenſchwere Halm gegen den ſcharfen, blinkenden Stahl, um in kürzeſter Zeit in flockigen Haufen oder gewellten Garben die Felder zu bedecken. Gerſte wird ſchon gedroſchen; ſie iſt recht grob⸗ körnig und hat ein gutes Gewicht. Den Winterweizen mäht man gegenwärtig, desgleichen auch die zuerſt geſäete Gerſte und den Roggen. Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim. In der heute hierſelbſt ſtattgehabten 20. ordentlichen Generalverſammlung waren 22 Aktionäre mit insgeſamt 1527 Stimmen teils perſönlich anweſend, teils vertreten. Auf Verleſung des gedruckten an die an⸗ weſenden Aktionäre zur Verteilung gekommenen Geſchäftsberichts des Vorſtandes wurde verzichtet, die Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rech⸗ nung nebſt Bilanz zum Beſchluß erhoben und auf Vorſchlag des Aufſichtsrats die Verteilung von M. 125 000 als 12½ Proz. Divi⸗ dende mit M. 31.25 genehmigt. Dem Vorſtande ſowie dem Auf⸗ ſichtsrate wurde ſodann von der General⸗Verſammlung einſtimmig Decharge erteilt. Die Wahl von Aufſichtsratsmitgliedern(Art. 26 des Statuts) anlangend, ſo wurden die nach dem Turnus ausſchei⸗ denden Mitglieder desſelben durch Akklamalion wieder gewählt und an Stelle des verſtorbenen Herrn Kommercienrat Generalkonſul Pet. Joſ. Stollwerk, Herr Kommerzienrat Dr. C. Glaſer in Heidelberg berufen. Sodann wurde die Wahl der Kommiſſion jur Reviſion der Bilanz des laufenden Geſchäftsjahres getätigt. Die für das Jahr 1905 feſtgeſetzte Dividende gelangt gegen Rück⸗ gabe des Dividenden⸗Scheines Nr. 19 der Serie 1, 2 und 3 und Nr. 8 der Serie 4 laut Beſchluß der General⸗Verſammlung vom heutigen Tage ab, außer bei der Direktionskaſſe in Mannheim Lit. N 2 Nr. 4 bei einer Anzahl von Bankhäuſern der Geſellſchaft lin Mannheim: Wingenroth, Soherr u. Co., in Ludwigshafen: Pfälz. Bank) mit M. 31.25 zur Auszahlung. Die Walzmühle.⸗G., Ludwigshafen a. Rh., die gleich dem Phönix aus der Aſche in bedeutend größerem Umfange ihrer Voll⸗ endung entgegengeht, iſt in ihrer beabſichtigten Vergrößerung nun⸗ mehr nicht mehr behindert. Die von der Trikotweberei Gebr. Mann in Ludwigshafen hierwegen erhobene Beſchwerde iſt ſowohl von der kgl. Regierung der Pfalz, als auch vom kgl. Staatsmini⸗ ſterium des Innern unter Ueberbürdung der Koſten auf die Gebr. Mann endgültig abgewieſen worden. Exportbrauerei Zweibrücken.⸗G. Die ſämtlichen Gebäude der Brauereigeſellſchaft gingen um den Preis von 250 000 Mark in den Beſitz der Dinglerſchen Maſchinenfabrik Zwei⸗ brücken über. Die inneren Einrichtungen der Brauerei, ſowie die ſeitherige Bierlieferung hat die Brauerei Loewenburg über⸗ nommen. Münchener Stadtanleihe. Die Deutſche Bank, Dresdner Bank und Pfälziſche Bank haben nunmehr den Antrag eingebracht, die 13% Mill. Mark aproz. Münchener Stadtanleihe von 1906 zum Handel an der Frankfurter Börſe zuzulaſſen. Elſäſſiſche Kalk⸗ und Ziegelfabrik vorm. Reig u. Bund.⸗G., Straßburg i. Elſ. Bei einem Abſatz von etwa 8½ Millionen(i. V. 7% Millionen) Steinen, 1300 Kbm.(1700 Kbm.) Kalk und 4000 Säcken gemahlenem Kalk erhöhte ſich der Fabrikationsgewinn auf M. 97 181(M. 85 478). Nach Deckung der Unkoſten, M. 29 807 (M. 24 354) Abſchreibungen und M. 220(M. 1059) Dudbioſe⸗ Abſetzungen bleibt ein Reingewinn von M. 37 892(M. 30 728), woraus wieder 4½ Progz.(wie i..) Dividende verteilt werden. Chemiſche Fabrik Heufeld. In der Hauptverſammlung erhob der Altionär Frhr. Haller v. Hallerſtein, der frühere ſozial⸗ demokratiſche Abgeordnete, ſchwere Vorwürfe(Bilangverſchleierung) gegen die Verwaltung und beantragte die Einſetzung eines Prüfungsausſchuſſes. Die Verwaltung wies die Vorwürfe zurück. Der Abſchluß wurde mit allen gegen 58 Stimmen genehmigt und ebenſo die Entlaſtung erteilt. Hallers Anträge wurden abgelehnt. Die Kerzen⸗ und Seifenfabrik Georg Schicht in Auſſig wird dent„Neuen Wiener Tagbl.“ zufolge unter Mitwirkung der Anglo⸗ Oeſterreichiſchen Bank in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt. Das Kapital beträgt 10 Mill. Kr., es kann bis auf 20 Mill. Kr. erhöht werden. Zahlungseinſtellung. Ueber die Firma Hammonia⸗Fahr⸗ radfabrik des flüchtigen Inhabers Ueltzen und über ſeine beiden Berliner Geſchäfte iſt Konkurs eröffnet worden. Das Kohlenkontor und Süddeutſchland. Die„K..“ demen⸗ Hert die Melduung“ das Kohlenkontar Fabe den Verkauf in Süd⸗ deutſchland eingeſtellt. Das treffe nur für einige Sorten zu, in anderen Sorten, wie grobe Induſtrienußkohlen, Hausbrandfett⸗ nüſſe, Anthrazitkohlen 2 und in kleinem Brechkoks, bemühe ſich das Kohlenkontor ſogar noch um ausſtehende Geſchäfte für Jahresliefe⸗ rung. In manchen Kohlenſorten ſeien am Oberrhein noch bedeu⸗ tende Mengen verfügbar. Bierpreiserhöhung. Nachdem der Verein der Brauereien Berlins und Umgebung ſeine Mitglieder verpflichtet hat, dom 1. September ab den Bierpreis um.20 M. pro Hektoliter zu er⸗ höhen, iſt mit Sicherheit der Ausbruch eines Bierkrieges zu er⸗ warten. Schon in den nächſten Tagen werden die Gaſtwirte über Abwehrmaßregeln beraten. Erhöhung der Eiſenguß⸗Preiſe. Achtzehn der größten Eiſen⸗ gießer in Sachſen und Mitteldeutſchland geben eine abermalige fünf⸗ prozentige Erhöhung der Verkaufspreiſe für Handelsfeinguß be⸗ kannt; dieſe Preiſe bilden die Grundlage für den Herbſtabſchluß. Norddentſcher Lloyd. Einem Aktionär iſt nach der„Börſen⸗ Ztg“ neuerdings von der Verwaltung folgende Auskunft erteilt worden: Der Geſchäftsgang unſerer Geſellſchaft iſt nach wie vor ein zufriedenſtellender, Wie ſich die Verhältniſſe in dem zweiten Halben Jahre geſtalten werden, entzieht ſich natürlich noch unſerer Beurteilung, doch ſind die Ausſichten auch dafür ebenfalls als be⸗ friedigend zu bezeichnen. Der Saatenſtand im Deutſchen Reich war um die Mitte des Juni(wenn 1 ſehr gut, 2 gut, 3 mittel und 4 gering bedeutet) für Winterweizen 2,2, Sommerweizen 2,4, Winterſpelz 2,3, Winter⸗ roggen 2,5, Sommerroggen 2,3, Sommergerſte 2,3, Hafer 2,2, Kartoffeln 2,6, Klee 2,0, Luzerne 2,0, Betwpäſſerungswieſen 1,0, andere Wieſen 2,1, Die entſprechenden Zahlen um die Mitte des Mai waren: 2,3, 2,5, 2,3, 2,7, 2,4, 2,3, 3,4,—, 2,2, 2,2, 2,0, 2,6. In den Bemerkungen zum Bericht heißt es: Wintergetreide hat ſich befriedigend weiterentwickelt, zwar heben zahlreiche Berichte hervor, daß der ſich zum Teil dünne Stand der Winterſaaten trotz reichlicher Niederſchläge nicht weſentlich beſſerte. Die Halmfrüchte, namentlich Roggen, weiſen vielfach Lagerung auf und die Roggen⸗ blüte hat berſchiedentlich unter ungünſtiger Witterung gelitten, trotzdem werden die Ernteausſichten im allgemeinen als günſtig bezeichnet. Auf das Wachstum der Sommerhalmfrüchte wirkte das feuchte Wetter im großen und ganzen günſtig, doch fehlt es auch nicht an Berichten über Gelbwerden der Halmſpitzen, ſtarke Ver⸗ unkrautung und tieriſche Schädlinge. Kartoffeln liefen vielfach ungleichmäßig, zum Teil auch lückenhaft auf, und wurden durch das naßkalte Wetter etwas zurückgehalten, Das eingetretene warme Wetter dürfte aber das Wachstum kräftig fördern. Der Stand der Futterkräuter iſt durchweg ein guter, zum Teil ein recht üppiger. Die Wieſen entwickelten ſich ſehr gut und zeigen faſt überall üppigen Stand. Den gegenwürtigen Umlauf an ruſſiſchen Schatzſcheinen gibt die „Torgowo Promjſchlennaja“ auf insgeſamt 42 Mill, Rubel, ferner 267/ Mill. Fr. und ſchließlich 202 Mill. Mark an.— Wenn dieſe Angaben den Tatſachen entſprechen, ſo müßte die ruſſiſche Regierung ſchon in der Lage geweſen ſein, aus dem Erlös der jüngſten Anleihe einen großen Betrag der Schatzſcheine zurückzuziehen. Mannheimer Effektenbörſe vom 26. Juni.(Offizieller Bericht.) Heute wurden gehandelt: Oberrh. Verſicherungs⸗Aktien zu 510 Mark pro Stück und Ver. Freiburger Ziegelwerke⸗Aktien zu 182 Proz. Weiterhin notierten: Spar⸗ und Kreditbank, Landau 139.90., Bad. Rück⸗ und Mitverſ. 450., Bad. Aſſekuranz 1470 ., Seilinduſtrie 130., Badenia⸗Aktien 206., Portland⸗ Cementwerke, Heidelberg 143.50 B. und Zellſtofffabrik Waldhof 801.50 G*UoV,!ß nen 4½ Bad..⸗G. f. Röſchiff. u. Seetransport 101.—6 4½0% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 104.95 B 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.50 G 50% Bürg. Brauhaus, Bonn 102.75 8 4% Herrenmühle Genz 100.— G 4½% Manunh. Dampf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Gef. 102.10 C 102. G Sbligel0 fandbriefe⸗ Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50 bz „ alte M. 2„„„ 95.80 bz 3½„„„ unk. 1904 95.70 h 2„„ Kommunal 97.50 bz Städte⸗Anlehen. 87 e B. 3½v˙3 Helde g. v.. 1903 30 Karlsruhe v. J. 1896 3½% Lahr v. I. 1902 7 85 Ludwigshafen 8 98.50 bů 97.80 bz 87.40 b; 97.— b 100.50 G 4½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 4½% Oberrh. Glektrizitäts⸗ 5 100.— K werke, Karlsruhe 96.— B %%„ v. 1900 100.— 64½½ Wfälz. Chamolte n. 374 Y Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 102.— G 2 88 97.50 44% Mannß. Oblig. 1901 100.80 GI4½½½ Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 5„„ 1885 97.60 BJ. Waldhof bei Pernau in 3 1„ 1888 98.— C Livland 101.508 37„ 1895 98.—(64¼½% Speyrer Brauhaus 9%„„ 1898 97.50 B.⸗G. in Speyer 101.— 8„ 1901 3½% Pirmaſens unk. 1905 31½% 9% Wiesloch v. J. Induſtrie⸗Obligation. 4/%½ͤ Akt.⸗Geſ.f. Seilindu⸗ 4½ Speyrer Ziegelwerke 102 10 G 4½% Südd. Hraßtinduſtr. 101.28 G 4½% Tonw. Offſtein.⸗. Dr. H. Loſſen, Worms 101.— G 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.80 G 97.30 B 98.—& 98.25 G ſirſe rücz. 105% 104.25& 5 ben Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 183.— Br.Nitter, Schwetz. 28.— „ S. Weltz, Speyer 95.50—.— „, Storch. S.„ 104— 108,— „ Werger, Warms 103.— Wormſ. Br. v. Oertge—.— Pflz. Preßh. u. Sptfbr. 138.—-—. Gembk. Speyer 50%—— 12825 Pfälz. Ban— 101.50 Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 197.— u. Kdb. Land. 13990—-— E—.— 1438.50 Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 198.— Trausport Südd. Bank 118.75 118.50 u. Verſicherunggn Eiſenbahnen. B..⸗G. Rhſch. Seer.—— 90 25 Pffllz. Ludwigsbahn—.— 234.800Mannh. Dampfſchl. J50—.— „ Marbahn 7777 „Nordbahn 141.——.— Bad. Rück⸗u. Mitverſ.—.— 450.— Heilbr. Straßenbahn—— 80.— Aſſecurranz—.— 147⁰ 0 f Continental. Verf.—.— 405.— Mannh. Verficherung 575.— 585.— .⸗G. f. chem. Induſtr—.—.50 Oberrh. Perſ.⸗Geſ.—.— 510.— Bad. Anfl. u. Sodafhr. 455.—.— Württ eee—. 725.— Induſtrie. 8 2G. f. Seilinduſtrie 130.——.— Dingler'ſche Mſchfbor.—.— 128.— irfbr. Kirrweil.—.— Brauereien. ttlinger Spinnerei 103.—.— Bad. Brauerei—.— 125.—Hüttenh. Spinneret 9850—.— Binger Aktienbierbr.———.—FKarlsr. Maſchinenbau 280.——.— Hof vm. Hagen—.— 26.50 Mähmfbr. Haid u. Neu—.— 282.— e. 155.— Koſth. Cell.⸗ u. Papferf. 246.——.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 102.— Mannh. Gum u. Asb.—.— 120.50 Ganters Br., Freibg.—.— 110 aſchinenf. Badenia—.— 206.— Kleinlein, Heidelberg—.— 198—Pf omh. Meſſerſchmitt 82——.— Portl.⸗Cement Hdlbg. 146.—-.— udwigsh. Brauere!—.— 245— Verein Freib. Ziegelw.—.— 182.— Mannh. Aktlenbr,. 144——. S„5 Spem.„ rzmühle Neuſtadt—.— 139.— aageſlt 8 Waldhof—.— 301.50 uckerfbr. Waghäuſel 106.——. uckertaff Mannh.— 118,75 Pfalzbr. Geiſel, Mohr 52.— 50.— Brauerei Sinner 242.——.— Br. Schroedl, Holbg. 222.——.— Er. Schwartz Spever ee 180.8 Franffurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 26. Juni. Fondsbörſe. Bei Eröffnung der heutigen Börſe war die Tendenz ſehr ſtill und abgeſchwächt. Die matte Haltung der Newyorker Börſe und ungünſtige Gerüchte über die Lage des Eiſenmarktes in Amerika verſtimmten auf dem hieſigen Markte. Teilweiſe krat Realiſationsbedürfnis her⸗ vor, welches jedoch durch Deckungen verſcheucht wurde. Die Befürchtung einer Geldverſteifung machte ſich fühlbar. Berech⸗ tigtes Intereſſe machte die Begebung der neuen Frankfurter Stadtanleihe von 15 Mill. Mark zu 3½ pCt an eine Pariſer Bankgruppe. Man ſchließt daraus, daß der Pariſer Markt in Anbetracht der erſt kürzlich gezeichneten 3proz. Pennſylvania⸗ bahn⸗Anleihe dieſen Modus beibehalten wird. Dieſe Begebung an eine auswärtige Börſe wurde viel beſprochen. Was die einzelnen Gebiete betrifft, ſo lagen Montanwerte trotz des günſti⸗ gen Eſſener Kohlenmarktes abgeſchwächt, ſpäter aber weſentlich feſter. Der Bankenmarkt war mit wenig Ausnahmen behauptet. Bahnen und Schiffahrtsaktien ſtill. Induſtriewerte ebenfalls ruhig. Anilin höher. Kunſtſeide ſetzten die Aufwärtsbewegung bei großen Umſätzen fort. Der Fondsmarkt war luſtlos. Heimiſche Werte wieder ſchwächer. Ruſſen behaupteten den Kursſtand. Japaner höher bezahlt. Der weitere Verlauf war befeſtigter. Tendenz ruhig. Deutſch⸗Luxemburger zeigten matte Haltung. Die Nachbörſe blieb ſtill. Einzelne Werte gebeſſert, beſonders Türkenloſe lebhaft. Diskonto leicht anziehend. Es notierten nachbörslich Kreditaktien 208,50, 80, Diskonto 182,50, 70, Lombarden 33,90, Türkenloſe 147,20, 148. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4½ Prozent. Wechſel. 25¹ 26. 25. 26. Amſterdam kurz 168.01 169.01 Paris kurz 81.30 81.40 Belgien„ 81.15 81.183 Schweiz. Plätze„ 81.45 81.475 Italien 81.475 81.475 Wien 85.15 85.15 London„ 20.467 20.467 Napoleonsd'or 16.38 16.33 lang—.— 20.477 Privat⸗Diskont 35ʃ Staatspapiere. K. Deutſche, 25 26 25. 20 31½ Dſch. Reichsanl 99.70 99,70] Tamaulipaß 100.80 100 60 8 5 88.20 88.05 Bulgaren 99.75 99.75 510 pr. konſ. St.-Anl 99.85 99.75 10ſ½ Griechen 1890 52.— 52.30 3„„„ 38.05 88.05 5 ikalien. Rente 105.50—.— 4 bad. St.⸗A.„ 102.30 102.30 41½ Oeſt. Silberr. 100.75 100,60 „„e. 98.— 98.—4iſ%„ Papierr. 100.55—. 810—„ M. 98.35 98.35 Oeſterr. Goldr. 100.40 100.45 81½%„„ 00, 98.35—.—8 Portg. Serie J 69.80 69.80 4 bayer..⸗B.⸗A. 102. 109,103 dto. III 70.60 70.70 31½% do. u. Allg.⸗A. 98.50 98.50 4½ neueRuſſen 1905 88.75 89.— 8 10 87.— 86.704 Ruſſen von 1880 75.50 75,25 4 Heſſen 103.35 103.30 4 ſpan, ausl. Rente 97.20 97.20 5 eſſen 85.95 85.85 4 Türken v. 1903 88.60 88.70 3 Sachſen 87.20 87.054 Türken unif. 95.90 96.20 3˙%½ Mh. Stadt⸗A.05 96.30 96.30] 4 Ungar. Goldrente 96.— 96.05 B. Aus ländiſche. 4„ Kronenrente 95.40 95.45 4Ag. i. Gold⸗A. 1887——.— Verzi 4% Ehineſen 1898 97.20 97.20 Verzinsl. Loſe. 5 Egypter uniftzirte—.——.—3 Oeſt. Loſe v. 1860 160.— 150.— Mexikaner äuß. 102.35 102.35 Türkiſche Loſe 147.— 147.. H110 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 107.— 106.50 Allg..⸗G. Sſemens 192 50 192.— Südd. Immob. 120.60 120.60 Ver. Kunſtſeide 417 50 423.— Eichbaum Mannh. 153.— 153.— Lederw. St. Ingbert 55— 55.— Mh. Akt,⸗Brauere! 143..143.— Spicharz 113 113.— Parkakt. Zweibr. 118.— 118.— Walzmühle Ludw. 198.50 198.50 Weltz z. S. Speyer 93.— 93.50 Fahrradw. Kleyer 334.— 385.25 Cementw. Heidelb. 148.80 149.90 Maſch. Arm. Klein 109.— 108.50 Cementf. Karlſtadt 122.— 122.— Maſchinenf. Baden. 207. 208.10 Bad. Anilinfabrik 452.50 453.50 Dürrkopp 416.— 416.— Ch. Fbr. Griesheim 262.50 262.50] Maſchinf. Gritzner 217.50 218.— e 395.80 395.50 Pfälz. Nähmaſch. 139.50 139.70 erein chem. Fabrik 321.— 319.50] Schnellprf. Frkthl. 189.— 189.— Chem. Werke Albert 370.— 370.— Oelfabrik⸗Aktien 13820 138.40 Accumul.⸗F. Hagen 220.50 220.50] Seilinduſtrie Wolff 130— 128.50 Ace. Böſe, Berlin 84.— 84.—[Lampertsmühl 86.— 85.50 Allg. Elt.⸗Gefellſch. 223.— 222.50 Zellſtoff Waldhof 298 25 300.— Lahmeyer 148 20 148.20 Kammg, Kaiſ. 170.— 169.80 Ektr. Geſ. Schuckert 180.75 130.70 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 252 80 253.—Harpener 215.50 215.90 Buderus 129.— 129.30 Hibernig——LB— Concordig.——[Peſterr. Alkali⸗ A. 239.50 286.30 Deutſch. Luxembg. 203.— 199.50] Oberſchl. Eiſenakt. 127.50 126.50 Friedrichsh. Bergb. 156— 154.— Ver. Königs⸗Laura 240.50 240.58 Gelſenkirchner 218 50 219.— Roßleben 110.— 110.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Berbacher—.— 234.75] Oeſterr. Süd⸗Lomb 34.20 38.90 Pfälz. Maxbahn 147 80 147.80 Oeſterr. Nordweſtßh—.— 110.60 do. Nordbahn 139.70 139.75„ Lit. B.—— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 189.— 138.80 Gotthardbahn———.— Hamburger Packet 160.30 160.60 Nordd. Llodad 126.70 126.70]„Meridionalbahn 165.— Oeſt.⸗Ang. Staatsb. 144.80 144.75 Baltfm. Ohio 117.20 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. Ital. Mittelmeerb. —— 40 Frk. Hyp.⸗Pfdb. 100.80 100.80 J 49% Pr. Pfdb. unt. 14 101.80 101.80 4%.K. B. Pfobr.O5 100.90 100.90 3„„„ 15 102.50 102.50 4% 5 1910 101 10 101.10 3%„„„ 14 100.— 100.— 4% Pf⸗Hyptb. Pfdb. 101 50 101.50 ½„„„ 08 9470 9470 5 97.40 97.40 3½„„„ 12 96.50 96.50 810 0, Pr. Bod.⸗Fr. 94.50 94.50 8⸗% Pr. Nfdbr⸗Be⸗ 4% Etr. Bd. Pfd.voo 100.50 100 50 Kleinb. b 04 96— 96.— 4˙% 0 31½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ unk. 09 101.30 101.30] Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 4%„ Pfdbr..91 Obl. unkündb. 12 99— 99— 5 unk. 10 101.80 101.80 4% Rh. H. B. Pfb. 02 100 50 100.50 4%„ Pfdbr..08 4%„„„ 1907 100.50 100.,50 unk. 12 102.65 102.60 4%„„„ 1912 102.— 102.— 85/„Pfpbr..86 310½%„„„ Halte 95.80 95.80 389 u. 94 94 80 94.80 31.„„„ 1904 95.70 95.70 61%„ Pfd. 9/03 94 80 94 803½„„„ 1914 97.— 97.— 4%„ Com.⸗Obl. 131/ Rh..⸗B..O 97.50 97.50 ’l Rhein. Weſtf. %½%„ Com.⸗Obl..⸗C.⸗B. 1910 100 40 100 40 v. 87, unk.91 98.— 98.—4½ Pf. B. Pr.⸗Obl. 101.10 101 40 %,„ Com.⸗Obl. 3103% Pf. B. Pr.⸗O. 96.50 96 70 v. 96006 98— 98.—2½½9 Iꝗal.ſttl.g. C. B. 72.40 72589 4% Pr. Pfdb. unk. 09 100.90 100 60 40% 12 101.50 101.50 1 Mannb. Verſ.⸗G.⸗A. 580,— 580. 9. Seite. — Wunmnherm, 26. Jund Bank- und Verſicherungs⸗Aktien. 132.50 132 50 Oeſterr.⸗Ung. Bank 121.69 121 70 169.90 170.— Oeſt. Länderbank 111— 110— 120.80 120 5%„ Kredit⸗Anſtalt 208 80 208 50 138.60 138 10 Pfälziſche Bank 101 20 101.30 265.— 235.60 Pfälz. Hyp.⸗Bank 196 50 196 50 186.35 186— Preuß. Hypothenb. 118.30 11930 111.40 111 40 Deutſche Reichsbk. 155.20 154.75 182 20 182 50 Rhein. Kreditbank 148 25 143.25 Dresdener Bank 157 70 157.70 Rhein. Hyp. B. M. 198— 198.— Frankf. Hyp.⸗Bank 206 50 206 75 Schaaffh. Bankver. 158.— 158.— rkf. Hyp.⸗Creditv. 157— 157.— Südbd. Bank Mhm. 118.75 118 70 kationalbant 126— 126.— Wiener Bankver. 139.— 138.70 Bank Ottomane 133.70 188.70 Frankfurt a.., 26. Juni. Kreditaktien 208 80 Staats⸗ dahn 144 60, Lombarden 38.90 Egypter.—, 4% ung. Goldrente 95.90, Gotthardbahn 197.—, Disconto⸗Commandit 182 20 Laura —.—, Gelſenkirchen 218.—, Darmſtädter 138.—, Handelsgeſellſchaft 169.75, Dresdener Bank 157.50, Deutſche Bank 235.—, Bochumer 252 75 Northern—.—. Tendenz: ſtill. Nachbörſe. Kreditaktien 208.50, Stagtsbahn 144.80, Lombarden 88.90, Disconto⸗Commandit 182.50 Berliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 26. Juni. Fondsbörſe. Auf das geſtrige unfreundliche Paris und auf die weitere ſchwache Haltung New⸗ horks eröffnete die Börſe luſtlos und in Lokalwerten uneinheit⸗ lich. Banken träge und zum Teil ſchwächer. Relativ preishaltend waren Hüttenaktien. Gut behauptet Bergwerksaktien. Bahnen durchweg ſtill. Schwächer waren Warſchau⸗Wien. Von Ameri⸗ kanern Baltimore and Ohio anfangs ſchwächer, ſpäter gebeſſert. Kanada träge infolge des günſtigen Wochenausweiſes. Heimiſche Fonds ſchwächer, 88.10. Ruſſen ſtetig. Schiffahrtsaktien be⸗ hauptet. In zweiter Börſenſtunde äußerſt ſtill. Ruſſen gefragt. Laurahütte und Kohlenaktien ſteigend. Sonſtiges nominell. Tägliches Geld 3½, Ultimo 5¼ pt. Nachher unverändert ſtill. Montanmarkt weiter gut behauptet. Berlin, 26. Juni. Badiſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. S Schlußkurſe.) Ruſſennoten 215.— 214.90] Lombarden 34— 33 90 Ruſſ. Anl. 1902 76.20 7670 Canada Pageifie 160.60 159 40 31½% Neichsanl. 99.80 99.80 Hamburg. Packet 160.— 160.70 3e% Reichsanleihe 8820 88.10] Nordd. Lloyd 126.40 126.50 40% Bad. St.⸗Anl.— 102.50 Pynamit Truſt 171.50 171.25 34½ B. St.Obl. 1900 98 40 98 40 Licht⸗ u. Kraftanl. 186.90 136.50 3½ 0% Bayern 98 45 98 30 Bochumer 25190 253 30 4% Heſſen 93.10 98 10 Konſolidation 413.50 447.— 3eſ Heſſen 85 60 85.6[ Dortmunder 82 90 83 50 30 Sachſen 87.10 87.15 Gelſenkirchner 218— 218.20 40% Pför. Rh. W. B. 101.— 101.— Harpener 215.10 215 70 50% Ehlneſen 101.60 101.40] Hſbernia 555 40% Italtener, 105.10 Hörder Bergwerke 208 50 209.50 4½ Japaner(neu) 95.25 95.— Haurahſltte 240 30 241 50 1860er Loſe—.— 160 10 Phönir 215,.60 216 20 4% Bagt ad⸗Anl. 90.20 90 10] Ribeck⸗Montan 209.— 209 50 Kreditaktien 208 70 208.70] Murm Revier 146.30 138 50 Berk.⸗Märk. Ban! 164.90 16460] Anilin Treptow 369.50 871.70 Berl. Handels⸗Geſ. 170.10 169.70] Braunk.⸗Brik. 229 70 280— Darmſtädter Bank 188.— 138 20] D. Steinzeugwerke 242.— 241 70 Deutſch⸗Aſtat. Bank 186.— 185.60] Düſfeldorfer Wag. 320.90 320.— Deutſche Bank(alt) 235.40 235,40 Elberf. Farben(alt) 537.— 587.— „„(.)—.——., Weſtereg. Alkaliw. 236.70 286.10 Disc.⸗Kommanditk 182.20 182.40] Wollkämmerei⸗Akt. 160.— 159.30 Dresdner Bank 157.60 156.50 Chemſſche Charlot. 218 50 218 50 Rhein. freditbank 143.20 143.20 Tonwaren Wiesloch 155.50 155.50 Schgaffh. Bankv. 157.40 157.50 Zellſtoff Waldhof 298 50 402 50 Cübeck⸗Büchener———.—Celluloſe Koſtheim 240 50 240.50 Staatsbahn 11490—.—] Rüttgerswerken 145.20 145.— Privat⸗Discont 3⅝ 96 W. Berlin, 26 Junj.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 208.70 208 60 Staatsbahn 144.70 144 70 Diskonto Komm.—.— 182 40 Lombarden 34.— 38.90 Pariſer Börſe. Paris, 23. Junt. Anfangskurſe. 6% Rente 97 20 96.82] Türk. Looſe 148.20 148.50 Italtener— 10530Banque Ottomane 678— 676— Spanier 96.70 96.60][ Rio Tinto 1663 1655 Tlürken unif. 9657 96 42 Londoner Effektenbörſe. London, 26. Junj.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3 0% Reſchsanleihe 86ʃ0½ 863/] Southern Pacific 70½ 69½% 5 d% Chineſen 102½ 102½[Chieggo Milwaukee 183¼ 182— 4½% Chineſen 99— 99—Denver Pr. 91— 91— %/% Conſols 88 88 ½16 Alchiſon Pr. 106½ 106½ 4 d% Itꝗtaliener 10% 104/ Loulsv. u. Naſhv. 148½ 147.— 4% Griechen 53% 54— Union Pacifie 152% 1507% 8 de Portugieſen%½ Zer- Unit. St. Steel com. 377/, 38¼ Spanier 96% 96%„„ pref. 106% 106½ DTürken 95½ 95˙½% Eriebahn 43% 43½ 4 0% Argentinſer 89/% 895/'] Tend.: unentſch. 8% Mextkaner 36⅜ 36%¾ Debeers 17 17¼ 4% Japaner 92/ 92%8Chartered Tend.: träge. Goldfields 80% 387¼ Ottomanban: 17— 17—Nandmines*¹e 6— Nio Dinto 66— 66.—Caſtrand 486 4— Braſtlianer 898/. 89¾ Tend.: träge. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 26. Juni.(Tel.) Produktenbörſe. Die von Nordamerika gemeldete flaue Tendenz hat die Stimmung für Weizen hier nicht benachteiligt. Das Angebot blieb ſchwach und zurückhaltend, ſo daß bei ſchwachem Handel ſich der Preisſtand gut behaupten konnte. Roggen zeigte hingegen neue, per Juli ſogar kräftige Abſchwächung. Hafer gleich⸗ falls etwas billiger. Greifbares Getreide blieb ſtill. Rüböl bekundete etwas feſtere Haltung, doch blieb der Verkehr ſtill. Wetter bewölkt. Berlin, 28. Juni.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 25. 26 25. 26 Weizen per Fuli 182.— 1825% Mais per Juli 131.80 131.25 „ Sept. 178.50 178.50„Septhr.— 8„Deßzbr. 180 25 180 500 8—— Roggen per Jul! 155 75 155 25 RNüböl per Ottör 82 70 84— „Sept. 133 50 154.„Dezbr. 54 10 54 50 „ Dezbr. 185—155 25 W Hafer per Jult 163 50 163.— Spiritus 70er lofo— „Septbr. 151.75 151.50 Weizenmehl 2475 24.75 5 5—.——.— Lioadenmebl 21.50 280 Generalanzeiger. Budapeſt, 28. Junf.(Telegramm.) Getreidemarkt. 25. 26. Weizen per Okt. 15 98 15 00 feſt 15 80 15 82 ruhig „„ April 16 46 1648 1632 16 34 Roggen per Mai—— feſt——— ruhig 75„ Okt. 13 36 13 38 18 24 13 26 Hafer per Mat——— feſt——— kuhig 5 l 18 64 13 66 1344 13 46 Mats per Juli 18 06 13 os feſt 1286 1288 ruhig „Seßt. 38 1308 13 10 75„ Mat 1148 11 50 1140 11 42 5 15 Kohlraps p. Aug. 29 40 29 60 ſeſt 29 40 29 60 ſtetig Wetler: Bewöllt. Liverpool, 26. Juni.(Anfangskurſe.) 25. 26. Weizen per Jul.077/ ſtetig.07 ½ ruhig .08%.67% Mais per Juli.08% ruhig.07%ͤ ruhig 7„ Sept..07—.06— **** ee Deutſcher Reichsbank⸗Ausweis vom 23. Juni 1906. (Mill. Mk.) gegen die Aktiva: Vorwoche. Metall⸗Beſtand. 1019 696 000— 3 716 000 Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine 238 306 000— 463 000 Noten anderer Banken.28 112000 4 484 000 Wechſelbeſtand 8„894 272 000 + 41 614 000 Lombarddarlehen„ 57 065000000 8000 Effektenbeſtandddß! 1000 20 001 00⁰ Sonſtige Aktiva. 1I365 225 000 + 13 784 000 Paſſiva: Grundkapitall.„1380 000 000 unverändert Reſervefonds„„ 0 unverändert Notenumlaunf 1307830 000 + 30 821000 Depoſiten b640 680000— 6 207 000 Sonſtige Paſſioaͤan 31 239 000— 1350 000 Die Deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreie Noten⸗ reſerve von Mk. 251,613,000 gegen eine ſolche von Mk. 282.129,000 am 15. Juni 1906 und eine ſolche Mk. 356,546,000 am 23. Juni 1905. Landesprodukten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 25. Juni 1906. Mitgeteilt von dem Vorſitzenden Kommerzienrat Fritz Kreglinger. Das Angebot der exportierenden Länder, wie auch die Zufuhren daher, ſind im Abnehmen begriffen; die Tendenz hat ſich deshalb noch etwas mehr beſeſtigt, ohne daß bei dem ſchleppenden Mehlabſatz beſſere Preiſe zu erzielen wären. Wir notieren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemberg. M. 19.25—19.50, fränkiſcher 19.50—19.75 niederbayer M. 00.00.—00.00, Rumänier, M. 19.75 bis 20.25, Ulka M. 20.25—20.70, Saxonska M. 20.50—20.70, Roſtoff Azima M. 20.60—20.80, Walla⸗Walla M. 00.00—00.00, La Plata M. 20 25—20 75, Amerikaner M.(.00—00.00, Kalifornier M. 00.00—00.00. Kernen: Oberländer M. 19.50—20.00, Unterländer M. 19.25—00 00. Dinkel 18.00— 13.50. Roggen: württembergiſcher M. 17.50—18.00, nordd. M. 00.00—00.00, ruſſiſcher M. 18.50—18 75, Gerſte: württmb. M. 00.00—00.00, Pfälzer(nominell) M. 00.00 bis 00.00, bayeriſche M. 00.00—00.00, Tauber M. 09.00—00.00 ungariſche M. 00.00—00.00, kaliforn. prima M. 00.00—00.00. Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.09, württembg. M. 17.75—18.50, ruſſiſcher M. 18.00—18.75. Mais Mixed M. 13 85—14.10, La Plata geſund 14.70—14.85, Yellow M. 00—0000 Donau.00—00,00. Kohlreps 00.00—00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. M. 28.50—29.50, Nr. 2 M. 27.00—28.00, Nr. 4 M. 23.00—24.00, Suppengries M. Mk. 10.00—10.25. M. 30.00—31.00, Nr. 1 Nr. 3 M. 25.50—26.50, 30.00—31.00, Sack Kleie Kaufmannsgericht Maunheim. Vorſitzender: Herr Rechtsrat Dr. Erdel; Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute: die Herren Hermann Scherr und Ludwig Teſcher; aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen: die Herren Hans Steffens und Juſtus Wille; Gerichtsſchreiber: Ver⸗ waltungsaſſiſtent Klank. Die Verkäuferin Th. W. ſtand in den Dienſten der Firma W u. Comp., Warenhaus hier, gegen 70 Mark Monatsgehalt. Am 30. April wurde ihr auf den 31. Mai gekündigt; die Kündigungs⸗ kriſt beträgt nach der Arbeitsordnung 1 Monat. Am zweiten Tage nach der Kündigung(2. Mai) meldete ſich Klägerin krank und blieb es bis zum 9. Mai einſchließlich. Am 10. Mai vormittags erhielt ſte von der Beklagten ein Schreiben, daß ſie mit ſofortiger Wirkung entlaſſen ſei. Die Entlaſſung wird damit begründet, daß dit Klägerin am 7. und 8. Mai abends zwiſchen 11 und 1 Uhr, das eine Mal auf der Straße, das zweite Mal in einer hieſigen Wirt⸗ ſchaft in Herrenbegleitung geſehen wurde. Klägerin gibt dies zu, behauptet aber, ſie ſei gleichwohl bis zum 9. Mai dienſtunfähig ge⸗ weſen; ſie habe ſich allerdings etwas gehen laſſen, weil ſie ohnedies beabſichtigt habe, am 10. Mai den Dienſt wieder aufzunehmen. Dem hält die Beklagte entgegen, daß die Klägerin ſich erſt dann habe geſund ſchreiben laſſen, als die Ortskrankenkaſſe— auf iht vorſchriftswidriges Verhalten aufmerkſam gemacht— ſie ins Kran⸗ kenhaus einweiſen wollte. Der auf Antrag der Parteien als Zeuge vernommene prakt. Arzt Dr.., bei dem Klägerin in Behandlung war, beſtätigt zwar, daß die Klägerin krank geweſen, iſt aber der Meinung, daß, wenn ſie am 7. und 8. Mai in der angegebenen Weiſe ſich verhalten hat, ſie an dieſen beiden Tagen, umſomehr olſo am 9. Mai, nicht mehr dienſtunfähig geweſen ſein könne. Auf Grund der Ausſagen des Arztes kommt das Gericht zur Abweiſung der auf die Gehaltszahlung für den Mai gerichteten Klage. Das Verhalten der Klägerin am 7. und 8. Mai abends rechtfertige die ſofortige Entlaſſung, denn es ergebe ſich daraus, daß Klägerin nach dem 6. Mai überhaupt nicht mehr krank geweſen ſei. Für die Zeit bis zum 7. Mai kann die Klägerin einen Gehaltsanſpruch nicht er⸗ heben, weil nach der Arbeitsordnung der beklagten Firma unter, nach der Praxis des Mannheimer Kaufmannsgerichts zuläſſiger Abänderung des§ 63 Abſ. 1 des.⸗G.⸗B. für die Zeit der Krank⸗ heit ein Gehaltsanſpruch der kaufmänniſchen Angeſtellten nicht beſtehe. Pfalz. Heſſen und Umgebung. *Aus der Pfalz, 25. Juni. Im Konkursverfahren des Vorſchußvereins Landſtuhl wurde u. a. auch ein Betrag von ſechs Pfennig von einer Steuereinnehmerei als Forderung an⸗ gemeldet Zu dieſer Anmeldung kommen 10 Pfg. Portoauslagen: für Ueberſendung der ſechs Pfennige muß die Einnehmerei 5 Pfg. Zuſtellungsgebühr bezahlen. Alſo für Schreiberei und Porto 10 Pfg.— und eine Einnahme von— 1 Pfg.! Worms, 24. Juni. Ein hieſiger Kaufmann ſchoß ſich, ob abſichtlich oder durch Unvorſichtigkeit ſteht nicht feſt, eine Ge⸗ wehrladung in den Unterleib und liegt nun ſchwer verletzt im ſtädtiſchen Krankenhauſe.— Durch Verfügung des hieſigen Kreis⸗ amts tritt der Achtuhrladenſchluß für die hieſigen Geſchäfte am 1. Juli ds. Is. in Kraft.— Hier wurden zwei Italiener ver⸗ haftet, welche in verſchiedenen Wirtſchaften falſche Z3wanzig⸗ markſtücke zu verausgaben ſuchten. *Darmſtadt, B. Juni. Die Unregelmäßigkeiten in der Sparkaſſe zu Groß⸗Bieberau haben zu einer deſſen Unvorſichtigkeit entſtanden. amtlichen Reviſion Veranlaſſung gegeben. Sie wurde dieſer da die Staatsanwaltſchaft Darmſtadt auf Tage unterbrochen, Grund des vorhandenen Materials eine Unterſuchung gegen di⸗⸗ Frau des verſtorbenen Bürgermeiſters und Rechners Merz ei geleitet hat. Sie war die eigentliche Geſchäftsführerin der Auch verſchiedene Hausſuchungen fanden in den letzten Tagen in Groß⸗Bieberau ſtatt, da man vermutet, daß Verwandte der Frau Mexrs, wenn auch unbewußt, ihre Handlungen unterſtützten. *Wiesbaden, 25. Juni. Wegen verſuchten Ver⸗ rats militäriſcher Geheimniſſe wurde der hier wohn⸗ hafte Buchhalter Karl Ullrich in Haft genommen. Man hat es in ihm mit einem vielfach wegen Betrugs und ähnlicher Miſſe⸗ taten vorbeſtraften Menſchen zu tun. Im vorliegenden Falle hatte Ullrich in einer Briefkaſtenanfrage an das„Wiesbadener Tag⸗ blatt“ eine Auskunft ſo verdächtiger Art verlangt, daß ſich das Blatt verpflichtet hielt, davon die Behörde zu unterrichten. Die gegen Ullrich eingeleitete Unterſuchung hat denn auch Umſtände zutage gefördert, die ſeine Feſtnahme geboten erſcheinen ließen. Er hatte trotz aller Vorſtrafen eine vorübergehende Anſtellung als Schreiber bei der Kgl. Regierung gefunden, aber auch hier das in ihn geſetzte Vertrauen in ſchändlicher Weiſe mißbraucht. Hinter dem Rücken ſeiner Vorgeſetzten hat er ſich von geheimen Mobilmachungsakten Abſchriften gefertigt, um ſie in ſeinem Intereſſe zu verwerten. Straßburg, 25. Juni. In der elſaß⸗lothringiſchen Raiffeiſenorganiſation iſt abermals eine Kataſtrophe eingetreten. Dem Krach der Straßburger Getreideverwertungs⸗ genoſſenſchaft und der Kriſis in der elſaß⸗lothringiſchen Zentral⸗ winzergenoſſenſchaft folgte lt.„Frkft. Ztg.“ die Auflöſung der elſaß-lothringiſchen Hopfenverwertungs Ge⸗ aoſſenſchaft auf dem Fuße. Die Generalverſammlung der Hopfenverwertungsgenoſſenſchaft beſchloß die Liquidation in die Wege zu leiten. Der Verluſt der Genoſſenſchaft beziffert ſich auf M. 73 000. Gerſchtszeſtung. Waldshut, 25. Juni. Daß ein Wechſelfälſcher großen Stirs in einem weltentlegenen Schwarzwaldörtchen jahrelang ſein Weſen treiben kann, kommt kaum oft vor. Die hieſige Strafkammer verurteilte den Küfer Johann Kaiſer in Bernau⸗Dorf(Amt St. Blaſien) zu 1 Jahr 7 Monaten Gefängais. Er hatte von Februar 1908 bis April ds. Is. 140 Wechſel und ein Vermögenszeugnis gefälſcht. Kaiſer ſetzte Namen gutſituterter Ein⸗ wohner von Bernau auf die Wechſel und diskontierte ſie jeweils bei der Spar⸗ und Vorſchußbank Todtnau. Die fälligen Wechſel löſte er durch neue Wechſel auf höhere Beträge ein. Zehn noch im Umlauf befindliche Wechſel im Geſamtbetrag von 8135 Mark muß die Vorſchußbank jetzt auf Verluſtkonto ſetzen. 55 Frankfurt, 25. Juni. Als ſich das Hanauer Ulanen⸗ tegiment auf dem Truppenübungsplatz Griesheim bei Darmſtadt befand, brach am 30. Mai kurz nach Mitternacht im Stall 39 Jeuer aus, das mit raſender Schnelligkeit um ſich griff und in kurzer Zeit die ganze Baracke zerſtörte. Von den im Stall befind⸗ lichen Pferden konnten nur einige Offizierspferde, die ſich in be⸗ ſonderen Verſchlägen befanden, gerettet werden, einunddrei⸗ 5i g Dienſtpferde nebſt Zaum⸗ und Sattelzeug und viele Futtervor⸗ räte ſind vesbrannt. Die beiden Urheber des Unglücks, das, wie ſich ſofort herausſtellte, auf eine grobe Fahrläſſigkeit zurück⸗ zuführen iſt, ſtanden vor dem Kriegsgericht der 21. Diviſion. Es ſind die Ulanen Otto S chwab und Reinhard S troh I, beide von der dritten Schwadron. Schwab, der im erſten Jahr dient, hatte von 11 bis 1 Uhr Stallwache. Stroh dient im dritten Jahr und iſt Krümperkutſcher. Er hatte ein paar Offiziere in Darm⸗ ſtadt abgeholt und kam nach Mitternacht mit dem Fuhrwerk zurück. Mit Hilfe des Schwab ſpannte er aus, führte die Pferde in den Stall und wollte ſich nun nicht in ſeine Baracke, ſondern in den Stall zum Schlafen legen, weil er an andern Morgen wieder früh aufſtehen mußte.„Du kannſt mir einmal leuchten, ſagte der⸗ Krümperkutſcher zu dem Rekruten, und als dieſer erwiderte, er; habe keine Streichhölzer, gab er ihm eine Schachtel ſchwediſcher⸗ Hölzer. Schwab zündete nun einige Streichhölzer an, bei deren Schein Stroh ſich ein Lager zurechtmachte und ſich dann ſchlafen legte. Nach eniger Zeit wurde Stroh dadurch wach, daß ihm ein Funken auf die Stirne fiel. Er ſprang auf und bemerkte, daß es um ihn brannte. Durchs Fenſter ſprang er ins Freie und rettete, dann noch einige Pferde. Gleichzeitig hatte Schwab das Feuer be⸗ merkt und die Wache alarmiert. Aber in wenigen Minuten war bereits der ganze Stall ein Flammenmeer. Es kann kein Zweifel darüber ſein, daß der Brand durch ein achtlos weggewor⸗ ſenes Streichholz entſtanden iſt, das noch brennend ins Stroh gefallen war. Der entſtandene Schaden beläuft ſich, abge⸗ ſehen vom Gebäude, auf etwa 45 000 Mark. Da es verboten iſt, im Stalle Streichhölzer anzuzünden, ſo lautet die Anklage gegen Stroh auf Anſtiftung zum Ungehorſam, gegen Schwab auf Unge⸗ horſam gegen den Dienſtbefehl, wodurch ein erheblicher Nachteil entſtand, in Verbindung mit fahrläſſiger Brandſtiftung. Das Urteik loutete gegen Schwab auf ſechs Monate und gegen Stroh auf fünf Monate Gefängnis. Stroh, der ſich auf freiem Fuß befand, wurde ſofort verhaftet. *Hanau, 25. Juni. Das Schwurgericht verhandelte heute gegen den Wirt Mezger von Fechenheim, früher Buch⸗ halter in Wiesbaden, wegen Brand ſtiftung. Der Angeklagte übernahm am 11. März 1905 die' Wirtſchaft des auf Fechenheimer Grenze liegenden Bootshauſes des Offenbacher Rudervereins. Er verſicherte ſofort ſeine Möbel, die geringwertige Einrichtung dreier kleiner Zimmer, mit M. 4770 und ſeine Wirtſchaftsvorräte, die recht wenige geweſen ſein ſollen, mit M. 10 000. Auf den 1. Aprib ds. Is. hatte er die Wirtſchaftsmiete gekündigt, angeblich, weil die Wirtſchaft nicht einträglich geweſen ſei. Ende März hatte der Angeklagte noch keine neue Stellung, ſich aber noch keine neue Wohnung gemietet, die er bei Aufgabe des Bootshaus⸗Reſtau⸗ rants hätte beziehen können. In der Nacht vom 26. zum 27. März brannte nun das Bootshaus nieder. Mezger wird nun beſchul⸗ digt, dieſen Brand vorſätzlich verurſacht zu haben, um die Ver⸗ ſicherungsſumme ſeines Mobiliars zu erhalten. Er beſtreitet die Brandſtiftung. Das Feuer ging von dem Ankleideraum aus., Er behauptet, er habe ſpät abends am 26. März den Vereinsdiener Prieſter aus dem Raum mit einer brennenden Zigarre kommen ſehen, und möchte es ſo darſtellen, als ſei das FJeuer etwa durch Außerdem behauptet er, an dem betreffenden Abend ſei ihm das elektriſche Licht ausgegangen und es könne möglicherweiſe auch der Brand von der elektriſchen Leitung ausgegangen ſein. Die Verhandlung wird vorausſichtlich zwei Tage dauern. 6 Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleten und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volfswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. M. b..: Direktor Erufl Müner. * 5 5——— 2— e 7 Mannheim, 25. Juni. General⸗lnzeiger.. Selle 15 N. Wir beehren uns, die Aktionäre unserer Gesellschaft 8 ED Zu der am den 16. Juli, Vormittags 11 Uhr im Börsengebäude(Effektenbörse) in Mannhelm stattfindenden Bekanntmachung. Die auf Antrag der Gebr. Höfer auf Mittwoch. 27. ds. Mts. in das Rathaus zu Ladenburg aube 5254f Bekanntmachung. Die Süddeutsche Bank und Plälzische Bank, beide hier, haben den Antrag gestellt te Grandſtüc⸗Verſtei findet nicht featt raumte rundſtuck⸗Verſteigerun ndet nicht ſtatt. „ brftlentl. Generalversammlung M..000. O00.-—Akti e edernee Ine ic n⸗ ergebenst einzuladen. nhom— 1eln er II 75 3 5 0 0 0 ſe⸗ Pagesordnung: 9 9 0. FE 5 tle 1. Vorlage der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung 1 8 8 85 pro 1805 zur Genehmigung. eu Se JI 2 65 Wer 15 ann im —— 2. Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrats. 5 rachtb FI— 81 3 Zur Abstimmung in der Generalversammlung ist jeder 7 + Nne Aktionär befugt, der spätestens am 4. Tage vor der No.—3000 8 f de Generalversammlung seine Aktien bei der Gesellschaft, bei badische, pfälzische n. einem Notar oder einer der nachfolgenden Stellen hinter- Zuimn Handel und zur Notierung an der hiesigen Börse zuzulassen. 1 intefgeden Frachtbriele 18 legt hat: 2 2 0 1 Mannheim, den 26. Juni 1906. „ ih Feankhrt a. M. fe derFrenfürter pffet ger beitser Schiffsfrachtbriefe in Frankfurt a. M. bei der Franfurter ale der Deutschen f 22 2 beut Die Zulassungsstele für Wertpaplere an der Böse zu Mannneim in 5 bei Herrn E. Ladenburg, 5 9 1 in jedem gewünschten Quantum zu haben in Mannheim bei der Rleinischen 6redithank, sowie Eduard Ladenbung 51 dle bei deren Miederlassungen u. Fillalen, 65048 bei der Süddeutschen Disconto-Gesell⸗ Sstellvertr. Vorsitzender. Sole f e Schaft.-G. und deren Fillalen.— ʃññßß J Dr. H. Haas RuchürucKerel — Die Aktien müssen bis nach der Generalversammlung 8 G. m. b. H „ hinterlegt bleiben. Im Falle der Hinterlegung bei einem 63 25 Notar ist der mit Nummernverzeichnis versehene Hinter- Cerehrte Hausfrau! legungsschein spätestens am 4. Tage vor der Generalxer- 808888 85 8080 Jesellse inzureichen.; 5 225 65046 Die Packungen des beſten und beliebteſten aller Kaffee⸗ a nunhelm, den 20. Juni. 2 25 7 f e zuſätze, des Magazine Wannheim-Rheinauer Transportgesellschaft 111 Buleaul in Liquidation. Aechten 7 nck⸗Kaffee 6 20 W ktetgrh ön Keller] Per 1. Oktoner große, helle 8 ev. mit Kompt. 2 3. d allen bezirksamtl An⸗ Der KAufsichtsrat. rd ee ee ordnungen eeene „ Ill. Pfälz.botterief Stellen finden. werden nachzumachen verſucht. 7, Bureau- Es liegt klar auf der Hand: man will Sie damit Räumliehkeiten 5 Losea Markf Y Satzer Maſchine wirdtäuſchen! Verlangen Sie deshalb ausdrücklich Schönes Magazin§ b, 2 Ludwine; n ein Mann geſetzten Alters Nogen ieken. 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