(Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 90 Wfennig monatlich. Dringerton 28 Pig. monatlich, durch die Poß bez. Mmel. Boß⸗ enſſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 6 Pfg. nſerate: Die Folonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Auswartige Inßerate„ Dis Neklame⸗Zeile E 6, 2. der Stadt Mannheim und Uumgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verhreitelſte Zeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 ußr. Eigene Reödaktions-⸗B Berlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. Ureaus.: Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreffe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: E 6, 2. Direkttion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbetten 841 Redaktion 3„„ 377 Expedition 3 218 Nr. 298. Same tag. 30. Juni 1906. (1. Abendblatt.) Die heutige Abendausgabe umfaßt im ganzen 24 eiten. —— Die Nachwahl in Altena⸗Iſerlohn ſcheint— ſo ſchreibt man uns aus Berlin— ein unerwartetes Ergebnis haben zu ſollen: nicht der Freiſinnige, ſdndern der Zentrumsmann kommt mit dem Sozialdemokraten in die Stich⸗ wahl. Damit wäre das Mandat, das ſeit 1881 in liberalem Beſitze war, dem Zentrum ſo gut wie ſicher. Auf dieſen Sieg in einem Wahlkreiſe, der nur zu einem Drittel katholiſch iſt, kann das Zentrum mit Recht ſtolz ſein. Seine Organiſation muß vorzüglich gearbeitet haben, es iſt auch die einzige Parkei, die einen nennenswerten Zuwachs— über 1100 Stimmen— zu verzeichnen hat. Die Sozialdemokratie hat um etwa 400 Stimmen zugenommen, was im Verhältnis zur Zunahme der Arbeiterbevölkerung eher einen Rückgang bedeutet. Gehalten haben ſich die Frefſinnigen, die Nationalliberalen ſind um 900 timmen zurückgegangen, wovon beinahe die Hälfte den Chriſtlich⸗Sozialen zugute gekommen ſein mag. Ohne dieſe gusſichtsloſe Sonderkandidatur, die es auf 1637 Stimmen brachte, wäre wahrſcheinlich der Nationalliberale in die Stich⸗ wahl gekommen, denn die Stimmenzahlen der 3 bürgerlichen Parteien liegen nicht weit auseinander; ſie halten ſich ungefähr die Wage. Der Ausgang der Wahl beſtätigt vor allem wieder einmal die alte Lehre von der Bedeutung der Perſönlichkeit des Kan⸗ didaten. Lenzmann, der den Wahlkreis inne hatte, war ein Sohn der roten Erde und perſönlich, auch bei ſeinen Gegnern, beliebt; er hätte den Wahlkreis, wenn er die allgemeinen Wahlen ven 1908 erlebt hätte, dem Freſſinn bielleicht gerettet. Wich⸗ tiger aber als dieſe perſönliche Seite der Wahlangelegenheit iſt die allgemeine Erfahrung, die hier an einem beſonders kraſſen Beiſpiel zu Tage tritt. Der bürgerliche Liberalismus iſt an ſeiner parlamentariſchen Ohnmacht zum guten Teil ſelbſt ſchuld. Und zwar ſind es diesmal kaum politiſche Momente, die den Ausſchlag gegeben haben. Die„Nationalzeitung“ hat ſehr recht, wenn ſie den Einwurf abweiſt, als ſei der Rückgang in den Rationalliberalen Stimmen die Folge politiſcher Vorgänge der letzten Zeit. Haben doch die nationalliberalen Stimmen erſt kurz vorher in Hannover einen Zuwachs um 7000 er⸗ fahren. Nein, in Altena⸗Iſerlohn hak es bei den beiden Par⸗ teien des bürgerlichen Liberalismus offenbar mit der Organi⸗ ſation gehapert. Es iſt immer das alte Lied: man kann Organiſationen nicht ad hoc aus der Erde ſtampfen; jede längere Vernachläſſigung des inneren Lebens einer Partei rächt ſich über kurz oder lang. Dazu kommt dann, als entſcheidendes Moment, die Zerſplitterung im bürgerlichen Liberalismus über⸗ haupt! Auch hier nutzt es nichts, daß man ſich hinterher gegenſeitig die Schuld zuſchiebt. Es nutzt auch nichts, daß man gelegentlich einmal, von Fall zu Fall, gegenſeitige Waffenhülfe berabredet. Man wird planmäßig daran zu arbeiten haben, innerhalb der Wählerſchaft die Erkenntnis zu verbreiten und zu pertiefen, daß der bürgerliche Liberalismus ſich ſelbſt zu Grunde richtet, wenn er in ſeiner Zerſplitterung und Selbſtzerfleiſchung berharrt. Auf dem Wege der„großen liberalen Partei“, wie ———ͤ————— ſie Barth, Naumann und ihre Anhänger erträumen, geht es nicht. Es iſt ein ſchöner Gedanke, daß das deutſche Volk eines Morgens aufwachen und ſich in hellen Haufen zum einſamen Fähnlein der freiſinnig⸗nationalſozial⸗demokratiſchen Doktrinäre bekennen werde; aber es iſt ein Traum und wird ſobald nicht Wirklichkeit werden. Und leider erweiſt ſich dieſer Traum vom theoretiſch beſten Zuſammenſchluß vielfach als ein Hindernis für den praktiſch wirkſamſten Zuſammenſchluß. So lange die Erkenntnis nicht allgemein durchgedrungen iſt, daß man ſich hier auf Erden gegenſeitig Wahlhilfe zu leiſten hat, ſo lange bleibt es ein wertloſes Beginnen, in Wolkenkuckucksheim die große liberale Partei der Zukunft zu bauen. Es müßte vor allen Dingen verhütet werden, daß weitere Teile vom liberalen Beſitz⸗ ſtand abbröckeln. Man kann daher den Wunſch des„Berliner Tageblatts“ nur teilen, die liberale Niederlage in Altena⸗Iſer⸗ lohn möchte ſich als eine heilſame Lehre erweiſen. Freilich, man wird die Hoffnungen auch nicht zu hoch ſpannen dürfen. Bis ſolche Lehren in die breiten Maſſen gedrungen ſind, pflegt mitunter nicht viel mehr zu retten zu ſein. Das enthebt alle, die ein Intereſſe daran haben, dem liberalen Bürgertum eine angemeſſene Vertretung zu erhalten, natürlich nicht der Pflicht, immer wieder auf die Lehren hinzuweiſen, die die Tatſachen unerbittlich predigen. Hs. Der Miniſterwechſel in Württemberg. SRRK. Nachdem der Kultminiſter Dr. v. Weizſäcker erſt am 20. Juni mit der Stellvertretung des erkrankten Staatsminiſters der auswärtigen Angelegenheiten betraut worden war, kommt es für die Oeffentlichkeit überraſchend, daß ſchon unterm 27. Juni die Zuruheſetzung des Frhrn. v. Soden, die Ernennung des Kult⸗ miniſters zum Miniſter der auswärtigen Angelegerheiten, Haus⸗ miniſter und Ordenskanzler, und die Ernennung eines neuen Kultminiſters in der Perſon des Staatsrats v. Fleiſchhauer nach⸗ gefolgt iſt. Nach dieſen Perſonalveränderungen wird man an⸗ nehmen müſſen, daß organiſatoriſche Aenderungen im Staats⸗ miniſterium, insbeſondere die Schaffung eines beſonderen Ver⸗ kehrsminiſteriums, nicht zu erwarten ſind. Irhr. v. Soden hat das Miniſterium der auswärtigen An⸗ gelegenheiten und der Verkehrsanſtalten, in dem er der Nachfolger des Frhrn. v. Mittnacht war, nicht ganz 6 Jahre bekleidet. Eine ſchwere Erkrankung an Herzaſthma hat ſeiner Amtstätigkeit ſo bald ein Ziel geſetzt. Er hatte eine mehr als 20jährige Tätigkeit im diplomatiſchen und kolonialen Dienſt des Reichs lals Gouverneur von Kamerun und erſter Gouverneur von Oſtafrika) hinter ſich, als er nach mehrjähriger Villegigtur auf ſeinem bayeriſchen Land⸗ ſitz 1899 von König Wilhelm II., zu dem er ſchon in ſeiner Jugend und auf der Univerſität in perſönliche Beziehungen getreten war, zum Kabinettschef gewählt wurde. Ein Jahr darauf erfolgte dann die Ernennung zum Miniſter. Er war der einzige dem Geburts⸗ adel angehörige Miniſter. Der Grundzug ſeinss Weſens war eine ungezwungene, joviale Natürlichkeit. Welcher Anteil an dem, was unter ſeiner Miniſterſchaft geleiſtet worden iſt, ihm ſelbſt und welcher den Mitarbeitern, insbeſondere dem langjährigen Leiter des württembergiſchen Eiſenbahnweſens, Staatsrat v. Balz, zu⸗ zumeſſen iſt, läßt ſich für die Oeffentlichkeit nicht ausmachen. Unbeſtritten aber und allgemein anerkannt iſt ſeine friſche, von allen Bedenklichkeiten freie Initiative für die Vereinheitlichungs⸗ beſtrebungen auf dem Gebiet des deutſchen Verkehrsweſens, die allerdings vorerſt nicht zum Ziel geführt hat. Der neue Miniſter des Auswärtigen und der Verkehrs⸗An⸗ ſtalten, Dr. v. Weizſäcker, ſtand an der Spitze des Kirchen⸗ und Schulweſens, das er jetzt abgibt, ſechs Jahre. Ein Sohn des bekannten Tübinger Theologen und Univerſitätskanzlers, Geh⸗ Rats v. Weizſäcker, hatte er vorher ſein? Laufbahn im Juſtiz⸗ miniſterium gemacht, wo er bis zum Miniſterialdirektor aufge⸗ ſliegen war. Er geht alſo nunmehr ins dritte Departement über. Als Kultminiſter hat v. Weizſäcker im Großen und Kleinen in den wenigen Jahren vieles neu geordnet oder zu ordnen verſucht. Ihm verdanken beiſpielsweiſe die Frauen die unbeſchränkte Zu⸗ laſſung zur Landesuniverſität und die völlige Gleichſtellung mit den männlichen Lehrkräften an den höheren Mädchenſchulen. Eine ſeiner erſten Ankündigungen im Landtag betraf die Herbeiführung einer Verſtändigung unter den deutſchen Regierungen zu Gunſten einer einheitlichen Rechtſchreibung. Die höheren Bildungs⸗An⸗ ſtalten des Landes haben durch ihn manche Förderung erfahren, für die Geiſtlichen und die Volksſchullehrer iſt bei ſchwieriger Finanzlage eine ausgiebige Aufbeſſerung durchgeführt worden. Manche alte Deſiderien des Volksſchullehrerſtandes ſind befrie⸗ digt worden. Die Lehrer haben einen der ihrigen, wenn auch erſt nach dem Durchgang durch höhere Examina in die Oberſchul⸗ behörde, die Geiſtlichen einen verehrten Senior an die Spitze des ſeither von Juriſten geleiteten Konſiſtoriums treten ſehen. Auf dem Schulgebiet hat der Miniſter auch die Bahn einſchneidender Reformen beſchritten. Blieb bei der Schulnovelle von 1902, die der fachmänniſchen Schulaufſicht in Württemberg ein Tor öffnen wollte, der bei den damals vorliegenden politiſchen Verhältniſſen zum voraus zweifelhafte Erfolg verſagt, ſo erſcheint dagegen die Reform des gewerblichen Fortbildungsſchulweſens geſichert, wenn der Miniſter auch dieſes Werk noch nicht ganz abgeſchloſſen ſeinem Nachfolger überläßt. Daß gerade jetzt, kurz vor dem, wie zu hoffen, glücklichen Abſchluſſe der Verfaſſungsreviſion, der Miniſter, der die mit der Schulnovelle verbundenen parlamentariſchen Kämpfe geführt hat, das Kultminiſterium abgibt, läßt die Ver⸗ mutung zu, daß jedenfalls eine beſonders beſchleunigte Wieder⸗ 5 aufnahme der Volksſchulreform nicht zu gewärtigen iſt.— Als Ver⸗ kehrsminiſter findet der neue Miniſter des Auswärtigen gerade jetzt eine Fülle von Aufgaben vor, in deren parlamentariſche Er⸗ ledigung er zum Teil ſchon eingetreten iſt. Da iſt die Frage der Aenderung des Poſtportos im Orts⸗ und Nahyerkehr, die durch den Vorgang der Reichspoſtverwaltung brennend geworden iſt, die aber für Württemberg ihre beſonderen Schwierigkeiten und Ver⸗ wicklungen bietet, weshalb auch die Löſung zunächſt noch verſchoben worden iſt. Auch die Durchführung der Tarifreform wird, zumal, nachdem ſich die Regierung zu dem Prinzip der vierten Klaſſe be⸗ kannt hat, ein gehöriges Stück Arbeit geben. Dazu kommmen dann die ſo lange ſchon ſchwebenden Fragen des Stuttgarter Bahnhofumbaus uſw., begreiflich iſt es, daß man jetzt einem Wort des Miniſters bei dem Jubiläum der württembergiſchen Handels⸗ kammern erhöhte Bedeutung zumißt. jenigen, die auf eine Wiederauferſtehung der Betriebsmittel⸗Ge⸗ meinſchaft hoffen, gerne für ein Programm nehmen. Der neue Kultminiſter, Staatsrat v. Fleiſchhauer, ſeither Vorſtand der Oberregierung im Miniſterium des Innern, iſt den Oeffentlichkeit in den letzten Jahren näher bekannt gewordeg durch ſeine Beteiligung an der Ausarbeitung und parlamen⸗ tariſchen Vertretung der Gemeinde⸗ und jetzt auch ihrem glücklichen Abſchluß entgegengeht. Marienbader Tage. Von Hermann Waldeck. I. (Höhmiſche Wälder.— Tu Geld in deinen Beutel.— Die Krone. — Die Piccolomini.— Kurgemäß.— Was wälzt ſicchh Fettflecken.— Woher die guten Fußpfade kommen. In Hamburg auf dem Journaliſtentag neben ernſter Arbeit eine Ueberfülle des Genießens alles deſſen, was eine Großſtadt, wenn ſie gaſtfreundlich iſt, dem Beſucher zu bieten vermag; in Berlin, auf der Durchreiſe, das Chaos der Weltſtadt, das den ohne⸗ hin ſchon müden Nerven das Aeußerſte zumutet, und nun in den „Böhmiſchen Wäldern“, in einer Idylle ohnegleichen, dem lieblich⸗friedlichen Marienbad! Friedrich Schiller und ſeine „Räuber“ kommen uns, kaum haben wir uns ein wenig in dem ele⸗ ganten Weltbode, das ſo appetitlich mit ſeinen weißen Häuſern und Häuschen in Wald und Höhe und friſches Grün eingebettet iſt umgetan, unwillkürlich in den Sinn. Wenn auch nicht die Familie„bon Moor“, ſo doch das— Moor— iſt hier zu Hauſe. Durch die böhmiſchen Wälder, wohin man immer ſeine Schritte richtet, führen reizvolle wohlgepflegte Jußwege, und dem Fremden des ſchnöden Mammons unbegrenzte Menge mit Eleganz, wenn auch nicht gerade aus dem Hinterhalte abzunehmen, verſteht man hier unübertrefflich. Tu Geld in deinen Beutel, darf man mit dem großen Briten Shakeſpeare gewiſſenhaft ſagen, wenn man die„Gefilde der Dicken“, die Stätle, wo ein Pfund Abnahme au Leibesgewicht mit weit mehr denn jeweils einem Pfund Sterling gufgewogen werden muß, betritt. Die Krone aller Bäder, das At Marienbad ſicherlich, verſchlingt die Kronen öſterreichiſcher Währung mit einer Fixigkeit und Liebenswürdigkeit, der man, ſos unangenehm ſie auf die Börſe wirkt, beinahe nicht gram ſein kann. y eine Krone hat allerdings hundert Heller; in Rauch, oder beſſer geſagt in nichts geht ſie indeſſen auf, als wäre ſie eben nur inziger Heller.„Bitte ſehr, bitte gleich. Euer Gnaden, Herr und verſpeiſt zu werden wünſcht, iſt zumeiſt nicht kurgemäß Kurgemäß heißt hier, leiden ohne zu klagen. Um fünfe, längſtens eine halbe Stunde ſpäter, in aller Herrgottsfrühe entwindet man ſich den Federn und pumpt ſich drüben am Kreuzbrunnen und Ferdinandsbrunnen den Magen voll mit den Gaben der Quellen⸗ götter. Ueber dem, was das erſtaunte Auge auf der Morgen⸗ promenade an Ungeheuerlichem alles wahrnimmt, vergißt man freilich ſchnell die Miſere, ſo früh ſich den Schlaf aus den Augen ge⸗ rieben zu haben, ſo viele Becher, gewärmt und ungewärmt, die ſolchen Trankes ungewohnte Kehle hinabgleiten zu laſſen. Was fort! In Mari nbad liegt die Betonung in dieſem Falle ganz en drängt das Volk, was wälzt ſich dort die lange Zeile langſa m ſchieden auf— Wälzen. Wird auch beſtimmt behauptet, daß die Allerdickſten, um ſich nicht zur Schau zu ſtellen, die offiziellen Brunnenzeiten meiden, das was anzuſtaunen und mitunter herzlich zu bemitleiden iſt, iſt immer noch Legion. Unförmige, monſtrö und dabei auch noch von angeſicht häßliche polniſche Judenfrauen, oftmals den hochgewachſenen Gatten, deſſen intereſſante Geſicht züge, deſſen wallender weißer Bart, trotz der Schmachtlöckchen über den Ohren und des unvermeidlichen Kaftans, der Perſönlichkeit ent ſchieden etwas Sympathiſches verleihen, zur Seite kreuzen auf Schritt und Tritt die Wege. Der jüdiſch⸗deutſche Jargon, in dem ſie die Unterhaltung dahinfließen laſſen, macht dieſe lebenden Walzen nicht reizender. Brillantenüberſäte Ungarinnen, jede fi ſich gleichſam ein einziger, umgehender Fettflecken, trotz des jeder Beſchreibung ſpottenden Leibesumfanges in die modernſten Pariſer Toiletten gekleidet, ja ſogar— ein kühnes Wagnis— dekolletiert bis zur Grenze der Unmöglichkeit, ſchlürfen aus zierlichen Glas⸗ röhrchen den Trank der Labe. So eine Tochter des Ungarlande 15 Taillenweite—zig Zentimeter, Rückenbreite gleich einem tüchtcgen Schanzgraben, von ſonſtigen Außenwerken gar nicht zu reden, und an ihre Seite ein überſchlanker, ſchmucker regenſchirm⸗ und ſchnür⸗ ſtiefelbegabter, öſterreichiſcher Huſarenoberleutnant, welch ein Kon⸗ traſt, welch ein Bild, würdig von einem Meiſter des Pinſels un der Palette auf die Leinwand gebannt zu werden! Schnauſend und puſtend, den edlen Schweiß ſich von der Stirn wiſchend, wälzt ſich dort ein Nachkamme Sir John Falſtaffs heran. Er könnte ga gut einen normal ausgewachſenen Menſchen als Berlocke an Uhrkette mit ſich herumführen, ohne damit beſonders aufzufalle Ein farbig Gläslein, nicht für ſolchen Wanſt gemacht, hängt ih an ungeheurem Lederriemen um den ſchwappelnden Schmeerbau Getreulich gießt er den angewärmten Kreuzbrunnen hinter d Binde. Laß alle Hoffnung hinter dir. Und tränk er den Rudolf brunnen, die Ferdinands⸗ und die Waldquelle auch leer bis zu Grunde wie einſtmals Held Perkeo das Heidelberger Faß, für ſol überfeiſte Männlichleit iſt kein Trank der Labe gebraut. Bis z Die Anerkennung, die er dieſen Körperſchaften ausſprach für ihr Eintreten zugunſten einer 5 wirkſamen Gemeinſchaft der deutſchen Eiſenbahnen, werden die⸗ Bezirksordnung, dixg — ̃— 8 Dereft 3 e. Selte. General⸗Anzeiger. Mannhefm, 30“ Jurtr. Peutsches Reich. *Straßburg, 29. Juni.(Bezirkstagswahlen.) Der„Freien Preſſe“ zufolge ſind die Bezirkstagswahlen auf den 16. September, die Nachwahlen auf den 23. September anberaumt. *Nürnberg, 29. Juni.(Der Freiſinnige Ver⸗ ein) in Nürnberg hat eine Reſolution angenommen, die die Metzeleien in Bjeloſtok perurteilt. Die Reſolution ſoll der ruſſiſchen Duma übermittelt werden. *Erfurt, 29. Juni.(Die Stadtverordneten) beſchloſſen in ihrer heutigen Sitzung, von jetzt ab alljährlich in den Stadthaushaltsetat eine Summe(und zwar in den dies⸗ jährigen Etat 75 000.) zur Unterſtützung für alte Veteranen und deren Witwen und Waiſen aus⸗ zu ſetzen. *Berlin, 29. Juni.(Oberbibliothekat Pro⸗ feſſor Dr. Joh. Müller) wurde zum Direktor der Reichstagsbibliothek ernannt. — GZahlreiche Hausſuchungen) fanden geſtern bei hieſigen Anarchiſten ſtatt. Es handelt ſich um inter⸗ nationale Verbindungen. Die Zeitung:„Der freie Arbeiter“ wurde beſchlagnahmt. —(Die Enthüllungsgeſchichten des Abg. Erzberger) über deſſen Gewährsmänner die Welt hoffentlich baldigſt Näheres erfährt, werden noch übertroffen durch die Forderungen des„Vorwärts“, welcher verlangt, daß auf Grund der Erzbergerſchen Verdächtigungen der—— Reichstag einberufen werden müſſe! Der Parteileitung des Zentrums dürfte es allgemach vor den weiteren„Enthüllungen“ des ſtreb⸗ ſamen Abg. Erzberger, die immer mehr den Charakter eines ſubalternen Denunzſantentums annehmen, unbehaglich zu Mute werden. Ausland. 55 Schweiz.(Genfer Konvention.) Die Dele⸗ gierten ſämtlicher Staaten werden nächſten Dienstag ein offi⸗ zielles Feſteſſen zu Ehren der Behörden geben. Der Schlußakt iſt auf Mittwoch früh verſchoben. Die von den Ruſſen und England vorgebrachten Vorbehalte werden als b eſeitigt betrachtet, ſodaß ſehr wahrſcheinlich die neue Konvention ein⸗ ſtimmig angenommen werden wird. 8 Frankreich.(Die parlamentariſche Gruppe füer Einführung von Schiedsgerichten) richtete an den Präſidenten des ruſſiſchen Parlaments ein Telegramm, indem ſie ihren Beifall Über die mit Einſtimmigkeit in der Duma erfolgte Gründung einer der franzöſiſchen anlalogen Gruppe ausſpricht. Die Gruppe erklärte ſich einſtimmig für die nationale und internationale Prüfung der Frage der Heeresausgaben und beſchloß, daß die Angelegenheit vor die nächſte Konferenz in London gebracht werde. Prozeſſes Dreyfus.) —(Die Reviſion des In parlamentariſchen Kreiſen beginnt man ſich für den Aus⸗ gang der Verhandlungen des Ka ſſationshofes zu in⸗ tereſſieren. Man nimmt als ſicher an, daß Dreyfus ohne Verweiſung vor ein neves Kriegsgericht für unſchuldig erklärt wird, und bereitet eine parlamentariſche Intervention bor, wodurch die Wiedereinſetzung Dreyfus' ſowite des Oberſten Piequart in ihten militäriſchen Rang herbeigeführt werden ſoll. Ruüßland.(Der Kabinettswechſeh) ſteht vermutlich in der nächſten Woche bevor. Das neue Miniſterium, wenn auch nur zum Teil aus Dumamitgliedern, zum andern aus Beamten, die als liberal denkend bekannt ſind, gebildet, dürfte durch ſeine Juſammenſetzung beruhigend auf das Land wirken. zur Zeit ſehr günſtig für die Kadetten bom 21. ds. ſelbſt in reaktionären Kreiſen Die Lage wird täglich verwickelter, wozu die wachſende Gärung im Heer weſentlich bei⸗ trägt. Die Hauptgefahr liegt in den wirtſchaftlichen Verhält⸗ —(Die Flotte der Vereinigken Staaten) an deren Ausbau das Land große Mittel verwendet, iſt kürzlich durch das Linienſchiff„Georgia“ vermehrt worden, das bei der Probefahrt eine Höchſtgeſchwindigkeit von 19 33 Seemeilen in der, Stunde erzielt hat. Die 2Georgia“ mit 15 200 Tonnen Derdrang ſſt das ſchnellſte Linienſchiff der Staatenflotte, und auch in anderen Flotten wird es wenige Schlachtſchiffe geben, die ein ſo vorzügliches Ergebnis aufzuweiſen haben. —(Präſident Rooſevelbh ernannte den Chikagoer Kaufmann Boldenwech zum aſſiſtierenden Bundesſchatz⸗ meiſter. Boldenwech iſt aus Bayern gebürtig. Badiſche Politik. *Karlsruhe, 29. Junj.(Die Budgetkommiſ⸗ ſton der Erſten Kammer) empfiehlt das Kultus⸗ budget in der von der Zweiten Kammer beſchloſſenen Form zur Annahme. Sie iſt ſomit mit dem Strich der außerordent⸗ lichen Zuſchüſſe an das Konvikt und Prieſterſeminar einver⸗ ſtanden, auch ſtimmt ſie dem Strich von 6000., die ſeither zut Förderung des Studiums der Theologie bewilligt wurden, zu, obwohl ſie auch hier die Berechtigung und Nokwendigkeit dieſes Zuſchuſſes einſteht. Sie ſteht nur von einem Ankrag auf Wiederherſtellung beider Poſten ab, weil nach der Stim⸗ mung in der Zweiten Kammer eine Mehrheit für dieſe For⸗ derungen nicht zu erwarten iſt. — Arbeitsorbnungen.) Die gründliche Nachprüfung der in früheren Jahren erlaſſenen Arbeitsordnungen wurde von der badiſchen Fabrikinſpektion auch im vergangenen Jahre fort⸗ geführt. Die hieraus erwachſende große Arbeitslaſt iſt von dem guten Erfolg begleitet, daß alljährlich einige Hundert ſorgfältig abgefaßter Arbeitsordnungen in allen badiſchen Landesteilen in Kraft treten und durch ihre von den Arbeitsordnungen älteren Datums in weſentlichen Punkten abweichende Faſſung Arbeit⸗ geber und Arbeiter zum Nachdenken über die geſetzlichen Grund⸗ lagen des Arbeitsvertrags veranlaſſen. Die zum Erlaß von Ar⸗ beitsordnungen verpflichteten Unternehmer gehen, von verein⸗ zelten Ausnahmen abgeſehen, mit Bereitwilligkeit auf die zahl⸗ reichen und häufig einſchneibenden Verbeſſerungsvorſchläge der Fabrikinſpektſon ein. Die Prüfung erledigt ſich im allgemeinen in befriedigender Weiſe, doch entſteht auch manchmal erheblicher Schriftwechſel. Die von der Fabrikinſpektion grundſäßtlich bean⸗ tragte Entfernung der Beſtimmung, daß Geldſtrafen vom Lohn ab⸗ gezogen werden, ſtieß hin und wieder auf Widerſtand. Dank der tatkräſtigen Unterſtützung der Bezirksämter iſt es jedoch faſt aus⸗ nahmslos gelungen, die erhobenen Einwände zu widerlegen und die Jabriken zur Aufnahme einer einwandsfreien Faſſung zu ver⸗ anlaſſen. Das Intereſſe der Arbeiter für den Inhalt der ihnen zur Aeußerung vorgelegten Arbeitsordnungen läßt immer noch zu wünſchen übrig. Selten werden Einwände oder Vorſchläge vor⸗ gebracht, ſelbſt dann nicht, wenn nach dem Verhältnis des Arbeit⸗ gebers zu ſeinen Arbeitern etwaige Wünſche gern beachtet würden. In einem Falle wandten ſich die Arbeiter Legen eine in der Ar⸗ beitsordnung geforderte Sicherheitsleiſtung. Die Firma gab nicht nach und die Arbeiter verließen den Betrieb. In einem anderen Falle war vierzehntägige Lohnzahlung eingeführt; die Arbeiter perlangten auf Anregung des chriſtlich⸗ſozialen Tabakarbeiterver⸗ bandes die in der Arbeitsordnung feſtgeſetzte wöchentliche Lohn⸗ zahlung Die Firma ging hierauf nicht ein, ſondern brachte die Arbeitsordnung mit der ſeit zehn Jahren herrſchenden Praxis in Uebereinſtimmung. Bei der Anhörung der großjährigen Ar⸗ beiter ging die Abänderung glatt durch.— In einem dritten Falle endlich erließ die Firma eine neue Arbeitsordnung, weil die Ge⸗ nehmigung der oberen Verwaltungsbehörde die Paufen der jugend⸗ lichen Arbeiter auf je eine Viertelſtunde vor⸗ und nachmittags feſtgeſetzt und unter Beſeitigung der Nachmittagspauſe für die Erwachſenen die Geſamtarbeitszeit um dreiviertel Stunden ge⸗ kürzt werden ſollte. Die Arbeiter weigerten ſich, die neue Arbeits⸗ ordnung anzrerkennen, zunächſt mit der Begründung, daß ſie überhaupt keine Arbeitsordnung haben wollten, dann aber gaben ſie als wahren Grund den Wegfall der Nachmittagspauſe an, auf die ſie nicht verzichten wollten. Sie waren der Meinung, daß die Arbeitsordnung und die beabſichtigte Aenderung der Arbeitszeit nicht in Kraft treten könne, wenn ſie ihre Zuſtimmung verwei⸗ gerten. Nachdem ſie dahin belehrt worden waren, daß der Arheitgeber das Recht habe, die neue Arbeitszeit auch gegen ihren Willen einzuführen, gaben ſich die Arbeiter zufrieden. Zu einer Reihe grundlegender Aenderungen gaben die für offene Verkaufs⸗ ſtellen erlaſſenen Arbeitsordnungen Veranlaſſung. Als eine empfindliche Lücke der Geſetzgebung muß es bezeichnet werden, daß die Beſtimmungen über die Arbeitsordnungen auf Konfektions⸗ werkſtäkten keine Anwendung finden. Karlsruhe, 30. Junj.(Von unſerem Karls⸗ ruher Bureau.) Nach der Geſchäftslage des Landtages, ins⸗ beſonbere der 1. Kammer, iſt es unmöglich, bis zum 16. Juli den Landtag zu ſchließen. Man rechnet mit En de Juli als den früheſten Termin, zu welchem der Landtag ge⸗ ſchloſſen werden kann. Das Vermögensſteuergeſeß iſt in der Kommiſſion der 1. Kammer noch immer nicht zu Ende beraten worden; gerade dieſes Geſetz wird aber noch längere Verhand⸗ lungen in beiden Häuſern erfordern. drei Zentnern an Gewicht laufen Männlein und Weiblein hier duützendweiſe umher und fallen bald ſchon nicht mehr auf, da jener Prächtige Muhamedaner, den roten Jez auf dem ſtolzen grauen Haupte, und dort die Matrone mit der ſchlecht gemachten falſchen Behauptung, die ſie nach jüdiſchem Ritus tragen muß, dieſes Durch⸗ ſchnittsgewicht noch um ein Beträ htliches in den Schatten ſtellen. Böſe Zungen behaupten die erfreuliche Tatſache, daß alle Wege und Stege in und um Marienbad, und hat es des himmlichen Naſſes auch noch ſo viel wie in dieſen Tagen geregnet, deshalb ſo vorzüglich im Stande ſeien, und ungepflaſtert geſtatten ſtets trockenen Fußes auf ihnen einherzuſchreiten, weil die Beſucherinnen und Beſucher des ſchönen Badeortes vermö ſe ihrer eigenen Schwere ſelbſt die idealſten Dampfwalzen, von denen man allerdings keine zu Geſicht bekommt, überbieten. Vermiſchtes. Einemerkwürdige Schulpanik. bork wird berichtet:„Allen Schulkindern müſſen die Mandeln herausgeſchnitten werden“, dieſes Gerücht verbreitete ſich blitz⸗ unter den Bewohnern des Newyorker Oſtens, in dem ſich letzt ſehr viele arme Fremde, beſonders ruſſtſche Juden, auf⸗ en Daraufhin bombardierten wütende Mütter die fünfzehn Iffentlichen Schulen des Aber neben noch Eiſenbahnbrücken nponieren, die aus ſchlichtem Holz angefertigt ſind. So wird 8 82 Die Breslauer Schutzmanns⸗Affäre vor Gericht. sh. Breslau, 29. Juni. Die abgehauene Hand des Arbeiters Biewald, dis nun ſchon zwei Monate hindurch Preßerörterungen aller Art ver⸗ urſacht hat, ſpielt eine weſentliche Rolle in dem Zivilprozeß, der morgen, Samstag, die 5. Zivilkammer des hieſigen Landgerichts beſchäftigt. Vor dieſer klagt der bisherige Bierfüller Franz Bie⸗ wald gegen die Breslauer Stadtgemeinde auf Zahlung einer lebenslänglichen Rente und Erſtattung einer Anzahl Auslagen, die ihm durch den Verluſt ſeiner linken Hand entſtanden ſind. Der Prozeß ſoll zugleich den Beweis dafür liefern, daß Biewald bei dem bekannten Breslauer Straßenkrawall durch das rückſichtsloſe Vorgehen eines Schutzmannes zu Schaden gekommen iſt, nachdem es ſeiner Zeit von dem Breslauer Polizeipräſidenten beſtritten wurde, daß überhaupt bei dem Exzeß ein Beamter beteiligt geweſen ſei. An dem Tage des Krawalls, dem 19. April d.., will Biewald gang ahnungslos in der Hildebrandſtraße, wo ſich ſeine Wohnung befand, mit einem Arbeitskollegen auf und ab gegangen ſein. Da auch in dieſe Straße an dem Hrawall Beteiligte geflohen waren, erſchienen gegen 9 Uhr abends etwa acht bis neun Schutzleute, die die Straße mit gezogenen Säbeln abpatrouillierten. Die aufgeregte Haltung der Schutzleute bewog die Anwohner, ſich in ihre Häuſer zurückzuziehen und auch Biewald ging mit mehreren anderen in ſein Haus hinein, deſſen Tür der Arbeiter Ge una zumachte. Gleich danach wurde jedoch die Tür wieder geöffnet und die Schutzleute ſtürmten in das Haus hinein. Gruna erhielt von einem Schutz⸗ mann eine Anzahl Hiebe mit der flachen Klinge über den Kopf und ebenſo erhielt der Begleiter Biewalds, Hartmann, mehrere Säbelhiebe. Er entfloh darauf und Biewald will nun die Trappe hinaufgelaufen ſein. Darauf habe ihm ein Schutzmann einen Hied gegen den Kopf gegeben, ſodaß das Blut hoch aufſpritzte Als er dann das Geländer mit der linken Hand faßte, will er von rück⸗ wärts einen zweiten Hieb über die kinke Hand erhalten haben, ſodaß dieſe die Treppe hinunter fiel und ihm das Blut aus dem Armſtumpf hervorſchoß. Biewald und mehrere von ihm benannte Zeugen behaupten nun, daß der betreffende Poliziſt ein Mann von unterſetzter, mitt⸗ lerer Figur geweſen ſei, der das Haus gleich darauf verlaſſen habe. Bekanntlich iſt es bisher nicht gelungen, dieſen Schutzmann zu er⸗ mitteln und Biewald verlangt nun von der Breslauer Stadtgemeinde eine dauernde Entſchädigung in Höhe ſeines bisherigen Arbeits⸗ lohnes. Als ſein Rechtsbeiſtand fungiert Juſtizrat Mamz h⸗ Breslau. Der Maforatsherr. 11. Verhandlungstag.) *Breslau, 29. Junt. Vorſitzenden Studemund erklärte li.„Irkf. Ztg.“ bei Be⸗ ginn der Verhandlung, es werde über die Frage des betrüge. riſchen Bankrotts und über den zwiſchen Lüttig und von Zander abgeſchloſſenen Vertra g verhandelt werden. Ange⸗ klagter, erzählen Sie, in welcher Weiſe der Vertrag zwiſchen Ihnen und Lüttig abgeſchloſſen worden iſt. Angeklagter: Ich bin mit Lüttig ſeit 1868 bekannt. Ich ſtand damals in einem Alter, wo man noch Jugendfreundſchaften ſchließt. Die Beſitzung ſeiner Eltern grenzte an die der meinigen. Als ich in Hannover bei dem dor⸗ tigen 78. Infanterie⸗Regiment ſtand, diente er bei dem dortigen Artillerie⸗Regiment ſein Jahr ab. Wir ſind ſtets innige Freunde geweſen, und dies auch nach meiner Verheiratung geblieben. Als er von den Beſtellungen meiner Frau hörte, ſagte er zu mir: „Wenn Du die Frau nicht mit dem Stock fortjagſt, kann ich Dich nicht mehr achten.“ Lüttig wußte nicht, daß ich meine Frau aus Liebe geheiratet und bereits zwei Kinder von ihr hatte. Als ich den Prozeß gegen Schöpke begann, konnt⸗ ich nicht ahnen, daß im Deut⸗ ſchen Reiche nicht mehr Recht Recht bleiben ſolle, Es kam darauf an, auf alle Fälle das Gut zu halten. Aus dieſem Grunde erſuchte ich Lüttig, mir zu helfen. Lüttig war auch bereit, den Vertrag zu unterſchreiben. Ich habe damals mit den Miniſtern Möller, b. Rheinbaben und v. Podbielski wegen eines neuen Unternehmens verhandelt, das mir eine Propiſion von einer Million bringen ſollte. Es wurde mir geraten, Kon⸗ kurs anzumelden. Ich habe das nicht getan, weil ich es nicht mit meiner Ehre für vereinbar hielt. Vo rſitzender: Sie haben aber nach ihrer Ausſage zu Lüttig geſagt, wenn Du nicht helfen kannſt, muß ich Konkurs anmelden. An geklagter: Als ſch von Leipzig zurückkam, wußte ich nicht, was ich tat. Vorſitzender: Sie geben aber zu, daß Lüttig ſie gedrängt hat? An geklagter: Der Herr Vorſitzende hat mir verboten, die Behandlung durch den Unterſuchungsrichter zu ſchildern, ich bin daher außer Stande zit erklären, in welcher Weiſe dieſe Aeußerung in das Protokoll ge⸗ kommen iſt. Ich kann nur verſichern, der Raubmörder Hen⸗ vig iſt zweifellos beſſer behandelt worden, als ich.(Bewegung im Zuhörerraum.) In einem Brief des Angeklagten an ſeine Frau heißt es:„Ich habe den geſamten Beſitz an Lüttig übertragen, um ihn vor der Pfändung zu retten.“ Angeklagter: Der Brief iſt mit Rück⸗ ſicht auf den kankhaften Zuſtand meiner Frau geſchrieben worden. Vorſitzender: Es war Ihnen aber doch bekannt, daß die Land⸗ ſchaft Ihnen das Verfüaungsrecht über das Iuvendar perſagt babe. 2 jetzt der Great Salt⸗Lake im Staat Ütah don einer hölzernen Brücke für die Eiſenbahn überſpannt. Früher mußte die Eiſen⸗ bahn den See umfahren, wobei viele Terrainſchwierigkeiten zu überwinden waren; dies hat man jetzt geändert und zugleich die Bahnlinie um 70 Kilometer abgekürzt, indem man eine ge⸗ waltige Holzbrücke über den See errichtete. Sie hat die wirklich bewundernswerte Länge von 44 Kilometern. Zu ihrer Kon⸗ ſtruktion wurden 125000 Kubikmeter Holz verwendet. Im Intereſſe der Feuerſicherheit iſt das einzigartige Bauwerk in ſeiner ganzen Länge mit Kies bedeckt. — Eine hübſche Submiſſionsblüte hat die Ausſchreibung der Ramm⸗ und Zimmerarbeiten für die Her⸗ ſtellung des Pfahlroſtes für die Ufermauern beim Kaiſerhafen⸗ Erweiterungsbau in Bremerhaven ergeben. Zwei Ber⸗ liner Firmen fordern 351 109 M. bezw. 334943 M. Dann bewegen ſich die Angebote abwärts bis zu 68 850 M. Alſo eine Differenz von 285 529 M. —Bismarck⸗Reliquien. Unter verſchiedenen Bis⸗ marck⸗Reliquien, die dem Bildhauer Hugo Lederer, deſſen Hamburger Bismarck⸗Standbild kürzlich enthüllt worden iſt, bei einem Beſuche in Friedrichsruh gezeigt wurden, befand ſich, wie wir den„Hamb. Nachr.“ entnehmen, auch eine Nippesfigur aus Bronze, die einen mit übereinandergeſchlagenen Beinen ſitzenden, vergnügt grinſenden Teu fel darſtellt. Dieſe Figur ſtammt aus dem Quartier in Verſailles, das der Alt⸗ reichskanzler während ſeines dortigen Aufenthaltes im Jahre 1870 bewohnte. Bei ſeiner Abreiſe bot er der Beſitzerin des betreffenden Hauſes an, ihm dieſe Figur zu verkaufen, wovon jene aber nichts wiſſen wollte.„Aha, wahrſcheinlich ein lieber Verwandter,“ ſoll der Fürſt ſchmunzelnd darauf erwidert haben. Einem Mittelsmanne iſt es indes gelungen, die Beſitzerin zum Verkaufe dieſes ihres„lieben Verwandken“ zu beſtimmen, worauf er ſich beeilte, die kleine Bronze, die übrigens keinerlei nennenswerten Kunſtwert beſitzt, dem Reichskanzler zu über⸗ ſenden. —.Abſturz in den Bergen. In Grindelwald iſt geſtern beim Pflücken von Alpenblumen in der Steglauenen ein Revberend aus England abge ſt ürz t. Er wurde abends ſchwerverletzt ins Hotel gebracht. Zu gleicher Zeit und ebenfalls beim Blumenpflücken iſt eine Miß Webb aus England in den Felsköpfen der Ortsweide Bußalp abgeſtürzt. Sie erlitt lt.„Frkf. Ztg.“ gefährlich ſind. —. Selbſtmord. Aus Metz wird gemeldet: Der Musketier Langes vom 1738. Regimente trat während der Bataillonsbeſichtigung durch den kommandierenden General aus der Paradeaufſtellung und erſchoß ſich durch eine Pla tz⸗ patrone. Der Grund ſoll Lebensüberdruß ſein. — Die Verpflanzung einer prähiſtoriſchen Stadt. Es gibt in Colorado einen Bund, der es ſich zur Aufgabe geſtellt hat, die An⸗ ziehungskraft und Schönheit der amerikaniſchen Landſchaft zu er⸗ höhen. Nun gibt es in Utah in einem der ſüdlichſt gelegenen und am wenigſt kultivierten Teile bedeutende prähiſtoriſche Ruinen und Ueberreſte, die von einer vorgeſchichtlichen Kultur der früheren Betvohner Amerikas Kunde geben. Mit neiderfüllten Blicken ſteht dieſer Bund, daß ſehr viele Reiſende den beſchwerlichen und kbeiten Weg unternehmen, um dieſe intereſſanten archäologiſchen Reliquten zu bewundern, und ſo iſt in ihm der kühne Plan aufgetaucht, es den Reiſenden bequemer zu machen und dieſen wichtigen Schmuck der Landſchaft aus Utah nach Colorado und Ohio überzuführen. Eme große Anzahl von Kapitaliſten hat ſich zuſammengeſchloſſen und zu⸗ nächſt einmal in Angriff genommen, aus dem ferngelegenen Utah allmählich eine Anzahl von Wachktürmen, Höhlenwohnungen, Töpferwaren und anderen Trümmern nach einem maleriſch gelegenen Fleck bei Colorado Springs überzuführen und hier eine prähiſtoriſche Stadt aufzubauen, die die Reiſenden viel beguemer erreichen können! innere Verletzungen, die jedoch nicht lebens⸗ 9— Mannherm, 30. JIum. Generaleunzeiger. 1 — ngeklagter: Nachdem ich die Zinſen bezahlt und die Denun⸗ ziation Schöpkes, das Gut ſei in einem unwirtſchaftlichen Zuſtande, vom Landſchaftsälteſten als Verleumdung bezeichnet war, ſodaß Schöpke die Koſten der Beſichtigung auferlegt wurden, hatte ich wieder freie Verfügung erhalten. Angeklagter Lüttig erkläct, es ſei richtig, daß er und v. Zander Jugendfreunde ſeien. Allein, als von Zander zu ihm kam und um ein Darlehn bat, hatte er ihn viele Jahre nicht mehr geſehen und die Verhältniſſe v. Zanders waren ihm vollſtändig unbekannt. Hätte v. Zander angedeutet, daß Pfändungen gegen ihn ſchwebten, ſo hätte er ihn mit einem Stock dom Hofe vertrieben. v. Zander ſagte mic, er brauche 30 000 Mark gegen Sicherheit, er werde mir ſein Beſitztum verpfänden. Dieſer Bitte habe er eniſprochen. Verteidiger Mamroth: Iſt es rich⸗ tig, daß v. Zander ſagte, es komme ihm darauf an, das Gut im In⸗ tereſſe der Gläubiger vor der Subhaſtation zu retten? Angeklagter Lüttig: Jowohl. Staatsanwalt: v. Zander, weshalb haben Sie ſich wegen der Silberſachen aus der Unterſuchungshaft nicht an Lüttig gewandt. v. Zander: Weil ich der Anſicht war, daß Lüttig gleichfalls verhaftet ſei. Von dem Unterſuchungsrichter wurde Lüttig ſtets als mein Komplize bezeichnet. Ich konnte nicht einen Brief nach außen ſchicken. Vorſitzender: Der Unter⸗ ſuchungsrichter hatte nicht nötig, dies zu geſtatten. Im übrigen ſtand ihnen das Beſchwerderecht zu. Angeklagter: Alle meine Beſchwerden ſind fruchtlos geweſen. Ich bin ſogar gezwungen ge⸗ weſen, zehn Monate lang Gefängniskoſt zu eſſen. Der Bruder des Angeklagten, Hauptmann v. Zander vom 10. Jäger⸗Bataillon in Straßburg, bekundet, Lüttig habe ſich über den Vertrag ſehr aufgeregt gezeigt und geſagt, wenn er gewußt hätte, daß noch weitere Schulden vorhanden ſeien, hätte er den Ver⸗ trag nicht unterſchrieben. Die Tagebuchaufzeichnungen ſeines Bruders ſeien nicht wörtlich zu nehmen, ſie entſtammten krankhaften Stimmungen. Im übrigen ſei er der Ueberzeugung, daß Lüttig niemand um einen Pfennig benachteiligen wolle. Bei Erörterung der Inventuraufnahme erklärte Verteidiger Löwy⸗ ſohn, Lüttig ſei zwei volle Tage lang hintereinander vom Unter⸗ ſuchungsrichter vernommen worden. Es ſei erklärlich, wenn er in ſeinen Ausſager etwas abweiche. Lüttig: Ich bemerke, daß der Unterſuchungscichter in das Protokoll aufnahm, was ihm paßte. b. Zander: Ich kann dies nur beſtätigen. Hleber den zehnten Verhandlungstag iſt noch mitteilenswert: Der Vorſitzende hält den Angeklagten vor, daß ſie bei Borchardt inBerlin für insgeſamt M. 1265 Auſtern, Hummer, Wein Kognak, Rum und die verſchiedenſten Delikateſſen beſtellt. haben. Zur ſelben Zeit ſchreibt der Angeklagte an ſeine Frau:„Ich bin in einer ganz verzweifelten Lage“. Frau von Zander: Ich wollte mit den beſtellten Sachen die feine Küch' erlernen. Ich glaubte, daß die Notlage nur vorübergehend ſein würde. Zeugin Miß Thomaſſen erklärt: Frau von Zander habe viel geraucht und getrunken und ſei oftmals betru nken geweſen. Auch ſei ſie ungemein launenhaft und jähzornig und habe oft ohne jede Veranlaſſung laut aufgeſchrieen. Es habe ihr dann der Schaum bor dem Munde geſtanden und ſie habe am Schluß der Anfälle Herzkrämpfe bekommen. Vadiſcher Landtag. 1. Kammer.— 23. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Karlsruhe, 30. Juni. Bizepräſident Dr. Bürklin eröffnet nach halb 10 Uhr die Sitzung. 55 Im Regierungstiſch Staatsminiſter von Duſch, Finanz⸗ Becker, Miniſterialdirektor S chulz. er von Laroche lieſt die neuen Eingaben vor. Das einlaufen und nicht einen Haus beſchließt, Petitionen, welche noch er e nicht mehr in zur Erörterung ſtehenden Gegenſtand betreffen, Behandlung zu nehmen. Freiherr E. A. von Goeler erſtaktet den Bericht über den Geſetzentwurf betr. die Steuererhebung vom.—16. Juli 1906. Da der Landtag bis zum 16. Juli noch nicht ge⸗ ſchloſſen werden kann, beabſichtigte die Budgetkommiſſion erſt den Antrag zu ſtellen, die Friſt auf den 31. Juli feſtzuſtellen. Da aber das Geſetz nicht verzögert werden ſoll, ſchlägt die Kom⸗ miſſion vor, das Geſetz in der Regierungsfaſſung zu genehmigen. Das Geſetz wird in namentlicher Abſtimmung genehmigt. Geh. Kommerzienrat Koelle erſtattet den Bericht der Budget⸗ lommiſfion über die vergleichende Darſtellung der Budgetſätze und Rechnungsergebniſſe für die Jahre 1902⸗08. Wie die 2. Kammer nahm auch die 1. Kammer an dem Berichte ine Beanſtandung nicht vor. 5 Kultusbudget. Freiherr von Laroche erſtattete den Bericht der Budget⸗ über das Kultusbudget. Von der Zweiten mmer iſt der Beitrag zur Beſtreitung der Koſten des theologi⸗ ſen Konviktes in Freiburg und des Prieſterſeminars in St. Peter geſtrichen worden. Die Budgetkommiſſion hat den Strich ebhaft bedauert. Wenn trotzdem ein Antrag auf Wiederherſtellung geſtellt wird, ſo geſchieht es in der Erwägung, daß deren ahme durch die 2. Kammer böllig ausſichtslos erſcheint und zſe Geſchäftslage des Landtages eine derartige iſt, daß jede Kom⸗ likation, wenn irgend tunlich, vermieden werden muß. Auch iſt on der 2. Kammer der Poſten„Zur Förderung des Studiums er Theologie durch Stipendien“ geſtrichen worden. Wenn die „Kammer die Poſition nicht wiederhergeſtellt hat, ſo geſchah das us denſelben Erwägungen wie vorher. Die Budgetkommiſſion tellt den Antrag, das Kultusbudget nach den Beſchlüſſen der L. Kammer anzunehmen.—5 Freiherr von Stotzingen bedauert den Strich der Poſition, ie für die Heranbildung des katholiſchen Klerus eingeſtellt ge⸗ eſen iſt. und ſucht die Gründe zu entkräften, welche die 2. Kammer zogen haben, die Poſition zu ſtreichen. Prälat D. Oehler bedauert den Strich der 6000 M. für Theblogieſtudierende in Heidelberg. Man habe zwar die Theologle nicht als Wiſſenſchaft hoben wollen, allein an die alleinſelig⸗ ende Naturwiſſenſchaft glaubten die Meiſten heute auch nicht Es gäbe noch eine Wiſſenſchaft des Geiſtes, und das ſei Theblogie, welche die letzten Dinge zu erforſchen ſuche. Fürſt zu Löwenſtein ſtellt die Konfeſſionsſchule als das der Schule dar. Wenn die Kinder aus der Simultanſchule kommiſſion Maßnahme doch 10 0 nung der Re 7 rden. daß ſie die Kirchen nicht in nterſtützungen bewilligen, wenn dieſe Es kann der badiſchen Regierung liberaler Weiſe unterſtützt habe. Die Simultanſchule iſt nach der Ueberzeugung der Regierung und der Meinung der Zentrumspartei den Bedürfniſſen entſprechend und hat ſich auch durchaus bewährt. Die Regierung iſt gewillt, an dieſem Fundg⸗ ment der friedlichen Entwickelung auch fernerhin ſtets feſtzuhalten. Bezüglich der Zulaſſung von Orden habe ich ſtets auf die geſetzlichen Hinderniſſe hingewieſen; das Geſetz an ſich muß von der Regierung reſpektiert werden. Die Ordens⸗ geiſtlichen müßten ſich der wiſſenſchaftlichen Vorbildung unter⸗ verfen, die im Paragraph 9 des Kirchengeſetzes verlangt wird. Die Regierung kann wohl Dispenſe erteilen; allein die ganze Zu⸗ laſſung von Orden kann doch nicht auf Dispenſe gegründet werden. Die Regierung hat nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen den Verſuch gemacht, die Ordensfrage zu löſen. Die Regierung bedauert es, daß die Frage in den Verhandlungen mit der Kurie zu einer befriedigenden Löſung nicht geführt werden konnte, allein die Regierung ſteht auf dem Standpunkt, daß nur auf dem Boden des Geſetzes zu einer Löſung der ganzen Kloſterfrage gelangt werden kann. Geheimrat Windelband bedauert, daß vom Fürſten zu Löwenſtein konfeſſionelle Dinge in die Debatte hineingezogen worden ſind. Ich gehöre zu den Mitgliedern, welche im Vertrauen auf die Erklärungen der Regierung der Zukunft mit Ruhe ent⸗ gegenſehen. Die parallele Behandlung der beiden geſtrichenen Poſitionen kann ich nur als eine ungerechte betrachten. Fürſt zu Löwenſtein: Die Verhandlungen der Regierung mit der Kurie haben bei mir nicht den Eindruck gemacht, als ob die Regierung eine Verſtändigung ſuchte. Das Kirchengeſetz iſt ein großes Ausnahmegeſetz, ſchon deswegen, weil man von den Geiſtlichen eine beſondere Vorbildung verlangt. Nach weiteren kurzen Bemerkungen des Staatsminiſters von Duſch, des Prälaten D. Oehler, des Grafen von Helm⸗ ſtatt, welch' letzterer für die Männerklöſter eintritt, des Geh. Kommerzienrats Koelle und des Freiherrn von Stotzingen wird die Generaldiskuſſion geſchloſſen. Eine Spezialdiskuſſion findet nicht ſtatt. Das Budget wird nach den Beſchlüſſen der 2. Kammer bei zwei Ceimmenthaltungen angenommen. Petitionen. Freiherr von Rüdt erſtattet den Bericht der Petitions⸗ kommiſſion über die Petition des Nebenorts Neuſatz um Er⸗ hebung zu einer ſelbſtändigen Gemeinde. Die Kommiſſion bean⸗ tragt Ueberweiſung an die Regierung zur Kenntnisnahme. Der Antrag der Kommiſſion wird einſtimmig angenommen. Freiherr von la Roche erſtattet den Bericht der Petitions⸗ kommiſſion über die Petition des Jakob Geckler, Weichenwärter d. D. in Unteröwisheim um Erhöhung ſeiner Penſion. Die Kom⸗ miſſion beantragt Uebergang zur Tagesordnung. Der Antrag der Kommiſſion wird einſtimmig angenommen. Vizepräſident Bürklin macht zur Geſchäftslage darauf auf⸗ merkſam, daß noch große Poſten aus dem Budget zu erledigen ſind, vor allem das umfangreiche Eiſenbahnbetriebsbudget und Eiſenbahnbaubudget, ferner das Vermögensſteuergeſetz, das Orts⸗ ſtraßengeſetz, die Aerzteordnung, verſchiedene Nebenbahnen, das Geſetz über den Hagelſchaden, die Budgetnachträge, der Nachtrag zum Gehaltstarif, das Fürſorgegeſetz, die Geſetzentwürfe, die mit der Vermögensſteuer zuſammenhängen, das Geſetz über die Land⸗ wirtſchaftskammer, das Schulgeſetz, die Einverleibung verſchie⸗ dener Gemeinden uſw. Da wohl keine Luſt vorhanden ſein wird, nochim Auguſt zutagen(Zuruf: Nein), wird es nötig ſein, daß wir uns in den folgenden vier Wochen vom Montag nach⸗ mittag bis zum Samstag in Permanenz erklären, teils zur Er⸗ ledigung von Kommiſſionsarbeiten, teils zur Abhaltung von Plenarſitzungen. Die nächſte Plenarſitzung ſoll am Donnerstag ſtattfinden, wie auch Freitag und Samstag Plenarſitzungen abge⸗ halten werden ſollen. Schluß der Sitzung 3412 Uhr.— Nächſte Sitzung: Donners⸗ tag, 5. Juli, vorm. 10 Uhr: Budgetberatung. *** 2. Kammer.— 112. Sitzung. Karlsruhe, 30. Juni. Präſident Wilckens. Am Regierungskiſch Miniſter v. Marſchall und Regierungskommiſſäre. Eingegangen iſt eine Petition der Rechtsſchutz⸗ und Rechks⸗ auskunftsſtellen in Mannheim, Karlsruhe und Freiburg, die Abänderung des§ 16 des badiſchen Armengeſetzes zur Ermög⸗ lichung des Arbeitszwanges betr., weiter eine Eingabe des Engeren Senats der Univerſität Heidelberg, den Otto Heinrich⸗ Bau betr. Präſ. Wilckens teilt mit, daß künftig noch einlaufende Petitionen in der Kammer auf eine geſchäftliche Behandlung nicht mehr rechnen können. Spezialberatung des Baunbudgets. Abg. Zehnter beklagt bei Tit. 1 Bahn Weiſenbach⸗ Landesgrenze die langen Vorverhandlungen über die Ge⸗ ländeerwerbungen. Wünſchenswert ſei, daß die Fortführung nach Württemberg(Kloſter Reichenbach) zugleich mit in Angriff genommen werde im Intereſſe des oberen Murgkals. Die Strecke umfaſſe nur 11 Kilometer. Miniſter v. Marſchall erklärt, daß die Fortſetzung der Bahn mehr im würktembergiſchen als badiſchen Intereſſe liege, er hoffe aber, daß die Verhandlungen zu einem günſtigen Ab⸗ ſchluß geführt werden. Bei Titel 2, Bahn Kappel⸗Bonndorf wird ſeitens der Regierung erklärt, daß der Wunſch nach einer früheren Er⸗ öffnung der Bahn vor dem 1. Oktober 1907 kaum erfüllt werden könne. Seitens der Generaldirektion ſei nicht ein Tag verſäumt worden, mit dem Bau zu beginnen. Abg. Neuhaus ſpricht bei der Bahn Wertheim⸗Milten⸗ berg den Wunſch aus, daß möglichſt bald bei Mondfeld eine Brücke erſtellt werde, um den Verkehr zu erleichtern. Abg. Schneider führt zum Titel„Kauf der Bahn Dinglingen⸗Lahr“ aus, daß Lahr ſeit Jahren eine Sonder⸗ ſtellung einnehme. Die Stadt ſei durch die Exrichtung der Seftenbahn in einen wirtſchaftlichen Nachteil gekommen. Redner Seitens der Die Paragraphen bezüglich den danke er, daß ſie die Petition der Regierung empfehlend über⸗ weiſen wolle. Die jetzige Löſung des Bahnhofsbaus ſei keine geniale, doch ſie werde den Verhältniſſen entſprechen, wenn man die Wünſche der Stadt Lahr berückſichtige. Miniſter v. Marſchall erörtert die Frage, warum bes der erſten Anlage der Bahn die Stadt Lahr umgangen werden mußte. Er freue ſich, daß die Stadt ſich mit dem jetzigen Pran einverſtanden habe. Die Verwaltung würde ſich gern mit einem Einheitsbahnhof einverſtanden erklärt haben, doch ſei dies im Intereſſe der Geſamtbahn unmöglich geweſen. Die Frage bder Straßenüberführung würde noch einmal geprüft werden. Er ſei feſt überzeugt, daß der heutige Beſchluß zum Segen der Stadd Lahr gereichen werde. Abg. Meyr tritt im allgemeinen den Ausführungen des Abg. Schneider bei und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die Stadt einer blühenden Entwicklung entgegen gehen werde. Abg. Heimburger: Mit dem Abſchluß dieſer Frage werde zum mindeſten eine gewiſſe Unſicherheit beſeitigt, wenn man auch in Lahr mit einer gewiſſen Reſignation zuſtimmt. Um ſo wünſchenswerter ſei es, wenn die Verwaltung die Wünſche der Stadt Lahr bezüglich der Ueberführung der Straße und der Einrichtung von Lokalzügen nach dem Süden berückſichtige. Der gerühmten Rührigkeit der Stadt Lahr müſſe eben auch Gelegen⸗ heit geboten werden, ſich zu entfalten und dies könne am beſten geſchehen durch Erweiterung des Verkehrs. 55 Abg. Dr. Frank möchte den Wunſch nach Einrichtung von Lokalzügen auch im Intereſſe der Arbeiter unterſtützen, dadurch dürfte auch ein beſſerer Ausgleich in den Bahnverhältniſſen ſtatt⸗ finden. Er hoffe auch, daß mit der Ausführung der Bahnhofanlage auch die Ueberführung der Straße vorgenommen werde. 1 Abg. Binz tritt im Intereſſe des Städtchens Mahlberg, ſeinen alten Heimat, für den Lokalzugsverkehr von Lahr nach dem Süden ein. Die ſonſtigen Wünſche der Stadt Lahr möchte er gleichfalls unterſtützen. Aber auch er möchte wünſchen, daß die Gemeinden Lahr und Dinglingen ſich bald zu einem größeren Gemeinweſen ver⸗ einigen im Intereſſe der beiden Gemeinden. Abg. Schmitt⸗Bretten befürwortet die Ueberführung für den Wagenverkehr. 5 15 Abg. Schneider tritt nochmals für die Intereſſen der Stadz Lahr ein, das durch die jahrelange Verkehrsſchädigung in der Et wicklung gehemmt worden. 1 Abg. Armbruſter unterſtützt die Wünſche nach Errichtun des Lokalverkehrs nach dem Süden. 3 Abg. Dr. Frank bemängelt nochmals die niederen Löhne in den Cartonnagefabriken in Lahr, worauf nach einem kurzen Schluß wort des Berichterſtatters die Poſition genehmigt wird. Generaldirektor Roth beſpricht bei der Poſition„Gengenbach⸗ Hauſach“ 2. Gleis die Petition der Gemeindeteinach, die ſich gege die Ueberführung der Landſtraße oberhalb des Dorfes wendet, Erfüllung ſei aus techniſchen Gründen unmögſlich. Abg. Morgenthaler möchte dann wenigſtens wünſchen, daß der Güterbahnhof auf die Seite von Steinach gelegt werde. Abg. Görlacher gibt der Genugtuung Ausdruck, daß man auf die Beſejtigung ſchienebener Wegübergänge bedacht iſt und dankt beſonders für die geplante Ueberführung der Schwenningerſtraße Bei Titel„letzte Teilforderung“ für Rangierbahnhof Ma heim beſpricht Abg. Süßkind die Arbeiterverhältniſſe zwiſche Unternehmern und Arbeitern, in die ſich der Baubeamte des Staat eingemiſcht habe. Abg. Rohrhurſt beſpricht die Frage des Neubaues eines Bahnhofs in Heidelberg, der im Intereſſe der Betriebsſicherhel wie des Verkehrs notwendig ſei. Auch mit der Verlegung nach Weſten ſei man einverſtanden. Doch ſollte nun baldigſt an die A führung herangegangen werden. Der Wunſch der Beſchleunigu liege nicht im Intereſſe der Stadt allein, die in ihrer Entwi gehemmt werde, ſondern auch im Intereſſe des Verkehrs, Betrieb werde durch den ſteigenden Verkehr außerorde ſchwert. Er bitte, im nächſten Budget eine Summe für dend einzuſtellen. Die Poſition wird gegen die Stimmen der Abgg. v. Mentzi Schofer und Wittemann⸗Bonndorf genehmigt. Abg. Ihrig(dem.) gibt der Genugtuung Ausdruck über Einrichtung einer Güterſtation in Plankſtadt und dankt der K miſſion, daß man mit dem bisherigen Syſtem der Barbeiträge d Gemeinden für derartige Bahnanlagen gebrochen habe. Abg. Pfeiffle begrüßt die Einſtellung einer Summe für ein Aufnahmsgebäude in Kirchheim b. H. mit deſſen Bau recht bald begonnen werden möge. 5 Abg. Ho»ſt beſpricht die Verhältniſſe des Bahnhofsumbaues in Durlach und weißt den Vorwurf zurück, als ob die Stad lach an der Verzögerung des Baues ſchuld ſei. Schon ſeit ſei das Gelände angekauft, ſo daß die Eiſenbahnverwaltung nur im Intereſſe der Stadt handle wenn ſie enolich mit den Arbeiten ein mal vorgehe, denn die Zuſtände am Durlacher Bahnhof ſeien nach⸗ gerade unhaltbar. 7 Abg. Geck tadelt, daß bei Geländeerwerbungen in Grötzingen die Bedingungen des Expropriationsgeſetzes überhaupt nicht erfü worden ſeien. Da es ſich um Schottermaterial gehandelt, hät ſich mit der Gemeindeverwaltung ins Benehmen ſetzen kön Baudirektor Wasmer führt zur Verzögerung des Bahn baues in Durlach aus, daß an derſelben das Zuſammentreffen Reihe ungünſtiger Verhältniſſe ſchuld ſeien. Jetzt ſei zu erwa daß das noch notwendige Gelände erworben werden kön Projekte ſeien fertig, ſo daß zur Ausführung geſchritten we könnte. Auf die Erledigung der Durchlacher Entwäſſerungse legenheit könne man nicht warten. e Betriebsdirektor Eng ler erklärt, daß die Behauptung Abg. Horſt, die Betriebsanlage auf dem Durlacher Bahnh den letzten Eiſenbahnunfall herbeigeführt, eine unrichtige ſei. Generaldirektor Roth ſtellt die Grötzinger Geländeer richtigg„„ Bahnhofsneubau Karlsr und Offenburg werden bis zur nächſten Sitzung ausg; übrigen Titel und die Einnahmen werden debattelos Nächſte Sitzung Montag 4 Uhr. Fortſetzung der Bera Aus Stadt und Lan Mannheim, 30, Das Ergebuis des baukünſtleriſchen Wettben für einen neuen Waſſerturm am Induſtr Nachdem zum beſtimmten Termine 29 Projekte waren, hat das Preisgericht ſeines Amtes gewaltet. ſind im vorderen Teile des großen Saales im alten Rathau geſtellt(Zugang durch das Zimmer links). Wer ſolche Plän wenigſtens Architektur⸗Anſichten, zu würdigen weiß, der kat dort ein Stündchen wirklichen Genuſſes verſchaffen. Den Ergebnis des Wettbewerbs iſt ein ſehr erfreuliches. Als Mannheim i. J. 1885 den Bau des Waſſerturms am platz plante, ſchrieb ſie eine allgemeine deutſche Konkurr liefe en etwa 80 Entwürfe ein. Unter dieſen acht, den Sachverſtändigen und für gebildete Lai klar mar, nur eine einzige Löſung der geſtellte⸗ der nun ausgeführte Entwurf von Halmhuber. De — A. Selte. Generat-Anzgelher. Mannheim, 30. Jun wärtige Wettbewerb iſt nicht ſo wichtig genommen worden, wohl mit Recht. Denn die Vedingung, ein Monumentalwerk für den ſchönſten Platz einer Stadt in Geſtalt eines Waſſerturms zu er⸗ ſchaffen, war eine viel ſchwierigere, als für das Ufer eines Induſtrie⸗ hafens. Jene war faſt unlösbar, in ihrer Tragweite wohl nicht erkannt, und die Betonung des rein techniſchen Nutzbaues als Kunſt⸗ geſtalt für ſie geradezu ausgeſchloſſen. Am Induſtriehafen würde dem nichts im Wege ſtehen, ja eine gewiſſe Betonung des techniſchen Gebildes nicht übel angebracht ſein, die immer zu einer Ausladung des oberen Teiles des Turmes führen muß, da, wo das Waſſerbecken ſteht. Der häßliche Dickkopf, der im rein techniſchen Gebild ſich ergibt, müßte natürlich durch die Kunſt auch in einem ſolchen Falle bewältigk werden, wenn von einem Kunſttwerke die Rede ſein ſoll. Daß im gegenwärtigen Wettbewerb dieſe ſchöne Aufgabe eine ganze Reihe von höchſt reſpektablen Löſungen gefunden hat— mindeſtens 7—, und zwar, obgleich nur Mannheimer Architekten an der Kon⸗ kurrengz beteiligt worden waren, iſt ein glänzendes Zeug⸗ nis für die Tüchtigkeit der Mannheimer Baukünſtlerſchaft. Sie betveiſt, daß man auch bei keineswegs leichten Aufgaben nicht Tau⸗ ſende an auswärtige Architekten verſchwenden muß, um ein tüchtiges und ſchönes Werk zu erhalten. Möchten die Väter der Stadt bel kommenden Gelegenheiten ſich hieran erinnern. Aber auch die Mannheimer Architekten bei kommenden Gelegenheiten daran, daß ſie den Wettbewerb mit großen Namen von auswärts und mit den glänzend ausgeführten Plänen, die dieſe ſich von ihren großen Bureaus herſtellen zu laſſen pflegen, nicht zu ſcheuen brauchen, wenn nur ein Preisrichterkollegium da iſt, deſſen Zuſammenſetzung volle Objektivität gewährleiſtet. Von den Richtern im vorliegenden Wettbewerb iſt mit dem J. Preiſe von 1500 M. bedacht worden der Entvurf von Plattner („Blau⸗Weiß“), mit dem II. von 1000 M. der von Pippart („Dem Induſtriehafen“), mit dem III.(bezw. der Empfehlung zum Ankauf an erſter Stelle um 500.) der Entpurf von Speer (8 Ringe), mit dem IV. der von Helffenſtein(„Friſch ſpru⸗ delt dein Quell“), mit dem V. der von Enders(„Liſelotte“). Der Entwurf II, von Pippart, iſt ohne Zweifel ein tüchtiges Werk, deſſen Vorzuüge wir noch hervorheben wollen. Aber es hat nicht die Eigenſchaft eines bedeutenden perſönlichen Ausdrucks, wie er dem J. und III. Werke innewohnt und dieſe beiden Werke geradezu als Träger prinzipieller Auffaſſungen ſich gegenüberſtellt. Die außer⸗ ordentliche Künſtlerſchaft des Plattner'ſchen Entwurfes kann nicht in Frage gezogen werden. Wir wollen Herrn Plattner das Kom⸗ pliment nicht vorenthalten, daß man nicht überraſcht wäre, wenn man„Gabriel Seidl“ als Namen des Urhebers leſen würde. Allein das, was dieſes Werk vom allgemeinen Geſichtspunkte der Architekturbewertung beſonders auszeichnet, die glänzende ſtiliſtiſche Behandlung und außergewöhnliche Eleganz der Kunſtformen, das iſt vielleicht im vorliegenden Fall ſeine Schwäche. Ein Waſſerturm, borab an einem Induſtriehafen, gelegen zwiſchen lauter Stätten ſchwerer Arbeit, das iſt kein Garkenhaus, kein graziöſer Pavpillon. Es iſt auch kein„Mal“, kein aufWirkung in großeßternen beſtimmtes Wahrzeichen, wie ein Kirchturm. Wenn man vielmehr, wie heur⸗ zutage auch das große Publikum mehr und mehr zu erfaſſen be⸗ ginnt, von dem Semper'ſchen und unzweifelhaft richtigen Gedanren ausgeht, daß der Zweck und Begriff eines Architekturwerks zu aller⸗ erſt über deſſen Geſtalt und dann über deſſen ganze Formgebung au entſcheiden habe, und daß die„Stilarchitektur“ infolgedeſſen exſt in dritter Linie zu würdigen iſt, dann wird man von einem ſolchen Waſſerturm, wie er hier gefordert wurde, verlangen müſſen, guerſt klare Charakteriſtik ſeiner Zweckbeſtimmung, dann eine ernſte, wuchtige und einfache Formgebung, endlich die ſtiliſtiſche Harmonie dieſes einfachen Stiles. Und dieſen 3 Anforderungen ſcheint uns der Speer'ſche Ent⸗ wurf beſſer zu entſprechen, als der Plattner'ſche, bei aller höchſter Anerkennung, die dieſer gleichfalls verdient. Es gehörte Entſagung dazu oder ein glückliches Zuſammentreffen perſönlicher Begabung mit der Aufgabe, ſo auf alles Kleine und Kleinliche zu verzichten, wie es in dem Projekt„3 Ringe“ geſchehen iſt. Ein Bau aus mächtigen Quadern von Kopf bis zu Fuß, und dennoch nicht lang⸗ weilig und formlos, ſondern von ausgezeichnet ſchönem Umriß und wohlabgewogenen Verhältniſſen. Ueber dem kreisrunden Unterbau der Körper des Waſſerbehälters nicht zu hoch oben und nicht unnötig oder unſchön weitausladend vorgekragt; zum Achteck übergeführt durch einen mächtigen Barockfries, der, als einziges Zierglied, aber an richtiger Stelle, eine ausgezeichnete Wirkung tut; das Achteck gebildet durch 4 zurückliegende Mauerflächen und 4 mäßig vor⸗ ſpringende Erker mit Giebeln, die das Hauptgeſims überragen; darüber der Dachhelm mit(dem Ganzen entſprechend) nicht zu hoher, aber tadellos ſchöner Linienführung; wenig Fenſteröff⸗ nungen, wie angemeſſen, beleben die Flächen ausreichend und in richtiger Verteilung: oben auf den Mauerflächen gedoppelte Ochſen⸗ augen, auf den Erkern gedoppelte Vierecke; alles in allem eine gran⸗ dioſe Wirkung, wie ſie Semper den alten römiſchen Nutzbauten als höchſtes Lob nachrühmte. Wer ſich auf dieſen Standpunkt der Charakteriſtik nicht zu ſtellen vermag, der wird dem Plattner'ſchen Werk wegen ſeiner hahen abſoluten Schönheit den Vorgug erteilen. Nur die Aus⸗ ſtellung daran dürfen wir nicht unterdrücken, daß uns das rote Ziegeldach unpaſſend hoch erſcheint und daß ein im Aufriß daran erſcheinendes Seitentürmchen unbedingt wegbleiben ſollte, weil praktiſch und künſtleriſch zwecklos, künſtleriſch ſtörend; der Annex⸗ bau braucht da oben kein axiales Gegengewicht! Mag aber die Entſcheidung über die Ausführung eines dieſer beiden Werke falten, wie ſie wolle, ſo wird man der Stadt Mannheim gratulieren dürfen zu einem neuen großen Erfolge ihrer monumentalen Bautätigkeit. Der Pippartſche Entwurf iſt als ein Werk von hoher Tüchtigkeit bereits anerkannt worden. Seine Vorzüge bilden die im ganzen gute Silhouette und eine glückliche Anlehnung der Stili⸗ ſtik an die alten Mannheimer Bauten, insbeſondere das Schloß, und ihre paſſende Umbildung für den Gegenſtand: Putzflächen mit Architektur von rotem Sandſtein, durchgeführt von unten bis zum Dachhelm. Die Linienführung des Dachhelms iſt aber weniger ſicher in den Kurven, als bei dem Plattner'ſchen und Speer'ſchen, ja noch mehreren andern Projekten. Der Waſſerbehälter iſt gleich⸗ falls nicht ſicher betont, ſowohl im Breiten⸗ als im Höhenverhältnis nicht beſonders glücklich, zu ſehr aufgelöſt durch wenig angemeſſene Jenſter. Die Annexbauten ſind zu klein, um eine dieſe Mängel aufwiegende Rolle zu ſpielen. Der Helffenſtein'ſche Entwurf darf als eine ausgezeich⸗ nete Leiſtung betrachtet werden. Allein ihm fehlt der Voranſchlag, der ihn wegen ſeiner Höhe ſicher von der Bewerbung ausge⸗ ſchloſſen hätte, und ſeine romaniſche Stiliſtik mit monumentalem Dachhelm paßt nicht gut für die Oertlichkeit; es fehlt ihr der Zu⸗ ſammenhang mit der Mannheimer Erdſcholle, der doch unbedingt in einem ſolchen Werk erſtrebt werden muß, wie ſämtliche guten andern Arbeiten ohne Ausnahme beſtätigen. Das Hervortreten dieſes geſunden Gefühles bildet einen beſonderen Ruhmestitel des Wettbewerbs. Die Enders'ſche Arbeit hat es durch das gewählte Motto Liſelotte“ ausgedrückt und im Entwurfe ebenſo glücklich zum Ausdruck gebracht. Mögen hier auch architekturtechniſche Aus⸗ ſtellungen zu machen ſein, die die Arbeit als keine ganz reife er⸗ ſcheinen laſſen: wohlabgewogene Verhältniſſe, gute Silhouettierung des Daches, gute Löſung des Körpers für das Waſſerbecken im Achteck— ähnlich der Speer'ſchen— und Beſcheidenheit in der Wahl der Kunſtmittel bei verſtändiger maleriſcher Gruppierung des Turms mit den Annexbauten rechtfertigen auch für dieſes Werk die Zuteilung einer Prämie als eine wohlverdiente, Kunſtinſtitut in Frankfurt a. M. erworben worden. Der Erwähnenswert erſcheinen uns noch beſonders die Proßekte „Städtebauliches“,„Vorſtadt“ und„Am Neckar und am Rhein“ in erſter Linie. Jenes nimmt eine beſondere, in⸗ tereſſante programmatiſche Stellung ein hinſichtlich des Anner⸗ baues; dieſe beiden zeichnen ſich aus durch gute Löſungen des Oberkörpers und geſundes Stilgefühl für die Oertlichkeit. In zweiter Linie mögen noch Intereſſe erwecken„Waldhof⸗ Recke“ durch ſeinen rückſichtsloſen, dem Motto entſprechenden Ernſt, das tüchtige, aber doch gar zu hausbackene Projekt„A m Altrhein“ und der wenig glücklich moderniſierte, viereckige Burgturm„In den Wolken“. Die Modernen ſind bei dieſer Aufgabe völlig geſcheitert, mochten ſie nun am falſchen Klaſſizismus Themſe⸗Athens oder an der wuchtigen Form des Theodorichs⸗Grabes zu Ravenna eine Anſehnung ſuchen. Vom Reſte wollen wir ſchweigen. *Jubiläums⸗Ausſtellung Karlsruhe. Von unſerem Karls⸗ ruher Bureau wird uns geſchrieben: Wie das in den letzten Tagen ausgegebene Plakat verkündet, wird die Jubiläums⸗ Ausſtellung für Kunſt und Kunſtgewerbe Karls⸗ ruhe 1906 am 21. Juli eröffnet werden. Eine dankenswerze Vergünſtigung erfährt das Unternehmen durch die gewährte Fahr⸗ preisermäßigung. Die an einem Samstag auf badiſchen Stationen nach Karlsruhe gelöſten einfachen Fahrkarten berechtigen, wenn ſie in der Ausſtellung geſtempelt ſind, innerhalb 3 Tagen, den Löſungs⸗ tag mitgerechnet, auch zur Rückreiſe. Die Berechtigung gilt auch für Schnellzüge, wenn die nötigen Zuſchlagskarten— für Hin⸗ und Rückfahrt beſonders— gelöſt werden. Zu dem Zuſammenbruch des Zugangsſteges zum Männerfrei⸗ bad iſt noch mitzuteilen, daß ſich der angeblich vermißte zweite Knabe wieder eingefunden hat. Der ertrunkene Sohn des Schaffners war nach Anſicht des Bademeiſters der erſte, der ins Waſſer fiel. Die andern ſtürzten auf ihn und ſo ertrank er, ohne daß er wahr⸗ genommen werden konnte. Aus dem Grossberzogtum. Karlsruhe, 29. Juni. Die Generalberſamm⸗ lung des Konſumvereins, die geſtern abend im Möhrlein⸗ ſchen Saale ſtattfand, war ſehr zahlreich beſucht. Vorſtand Berg⸗ mann leitete die Verſammlung. Wie nicht anders zu erwarten war, ſuchte man nach Schuldigen. Bald wurde, wie der„Volksfreund mitteilt, der Aufſichtsrat und die Vorſtandsmitglieder, bald die Genoſſenſchaftler für die Kataſtrophe verantwortlich gemacht. Vie Mehrheit war demgegenüber dafür, jetzt Solidarität zu zeigen. Der Konkursverwalter empfahl den Anweſenden dringend, ſich lebhaft an dem Verkauf der Waren zu beteiligen und in anderen Kreiſen Pro⸗ pagandg in dieſem Sinne zu machen. Dadurch könne der Schaden für die Genoſſenſchaftler reduziert werden. Kämen die Waren⸗ vorräte zur Verſteigerung, ſo würde ſich ein empfindlicher Verluſt ergeben. Schließlich wurde der ſeitherige Vorſtand und Aufſichtsrat mit großer Mehrheit wiedergewählt. Der Konkursverwalter for⸗ derte auf, etwaige Forderungen an die Genoſſenſchaft(Darlehen, Hausanteilſcheine) ſofort geltend zu machen, Ferner empfahl er den Mitgliedern, die jetzt notwendig werdenden finanziellen Verpflich⸗ kungen freiwillig zu erfüllen, womit dem Einzelnen ſowie der Ge⸗ ſamtheit große Koſten erſpart werden. oc. Karlsruhe, 29. Juni. Die Jubiläums⸗Gar⸗ tenbauausſtellung findet in den Tagen vom 20. bis 27. September ſtatt. Wie aus den eingelaufenen Meldungen hervor⸗ geht, wird ſie gut und reichlich beſchickt. Unter anderem wird in der Ausſtellungshalle eine Kollektion blühender Orchideen vertreten ſein. Am Eingang des Ausſtellungsgartens wird die Stadtgärtnerei ein großes Blumenparterre anlegen und in der Nähe der über die Gar⸗ tenſtraße zu ſchlagenden Brücke wird ein Warmſpaſſorbaſſin für exo⸗ tiſche Seeroſen Platz finden. — Chealer, Runſt ung(i enzchan. Großh. Haf⸗ und Natiynaltheater. Die Intendanz teilt mit: Wegen Indispoſition des Herrn Fenten kann die für Sonntag den 1. Juli angekündigte Aufführung bon„Don Juan“ nicht ſtattfinden. Dafür wird die Oper„Margarethe“ von Gounod in Szene gehen. Großh. Hof⸗ und Natioualtheater.(Vorzubereiten.) Opern: 10. Juli: Die Fledermaus.— 12.: Pagliacci. Cavalleria ruſticana. 1. Gaſtſpiel: Signore Silvano Iſalberti von Mailand und Frau Frieda Felſer von der kaiſerl.königl. Hofoper in Wien. — 14.;: Carmen. 2. Gaſtſpiel wie oben.— 15.: Undine.— Schau⸗ ſpiele: 9. Juli: Medea.— 15.: N. Th.: Im weißen Röß'l. VBom Theater. Um die Leitung des Roſtocker Stadttheaters, zu deſſen Direktor Regiſſeur Schaper von hier gewählt wurde, hatten ſich über 90 Herren beworben. Auch für die Leitung des Kieler Stadttheaters ſtand Herr Schaper in engerer Wahl. Stadtgartenthegter in Karlsruhe.(Spielplan.) Sonntag, 1. Juli:„Der Zigeunerbaron“.— Montag,.:„Die Dame aus Troupille“,— Dienstag,.:„Die Puppe“.— Mittwoch,.:„Der Bettelſtudent“.— Donnerstag,.:„Die Dame von Trouville“.— Freitag,.:„Die Geiſha“.— Samstag,.:„Der Vogelhändler“. — In Vorbereitung:„Generalkonſul“. Von der Univerſität Freiburg. Am 3. Juli nachmittags 5 Uhr treffen die Großherzoglichen Herrſchaften zur Grundſteinlegung des neuen Univerſitätsgebäudes in Freiburg ein.— Geh. Hofrat Dr. Steinmann, ordentl. Profeſſor der Geologie und Paläon⸗ tologie, hat den an ihn ergangenen Ruf an die Unfverſität Halle nunmehr definitiv abgelehnt. Hochſchulnachrichten. Dr. Fritz Reſchert, der ſeine Studien an der Univerſität Straßburg abſolvierte und ſeit 2% Jahren in Argentinien weilt, wurde zum Profeſſor für analytiſche Chemie an der Univerſität Buenos⸗Aires ernannt.— Profeſſor Dr. C. Seybold, Ordinarius der orientaliſchen Sprachen an der Tübinger Univerſität, erhielt von dem franzöſiſchen Mintſte⸗ rium des Unterrichts die Inſignien eines„Offiziers der Akademie“. Prof. Dr. Joſef Joachim, der Altmeiſter der Geigerkunſt, der am 28. d. M. ſeinen 75. Geburtstag feierte, iſt überall, wo man einer guten Muſik hold iſt, bekannt und hochgeehrt. Er hat ars Dirigent, als Tonſetzer, als Lehrer und als Leiter der akademiſchen Muſikhochſchule in Berlin Verdienſte, aber ſein Bedeutendſtes hat er geleiſtet mit der Violine in der Hand als Dolmetſch der großen Klaſſiker. Ein Meiſterwerk Lukas Cranachs des Aelteren, das dreiteirige Altarbild, das aus dem Beſitz eines ſüdſpaniſchen Kloſters in die Samlung des Pariſer Kunſthändlers Molinier überging und nach deſſen Tod zur Verſteigerung kam, iſt von dem Städelſchen Kaufpreis belrug hunderttauſend Mark. Arbeiterbewegungen. * Hamburg, 29, Juni. Die Bauhülfsarbeiter haben über elf Bauplätze die Sperre verhängt weil ihnen die geforderte Lohnerhöhung verweigert wird. Die Dach⸗ decker verlangen eine Lohnerhöhung und Naeleng der ablaufenden Buchdruckertarifs beim Tarifamt zu be⸗ antragen. Ueber die geſtellten Forderungen verlautet lt.„Frkf. Ztg.“, daß die Gehilfen 10 pCt. Lohnethöhung und gſtündige Arbeitszeit fordern. Berlin, 29. Junl. Die neunſtünd!i zeit wird am 29. Juli auf den Werften marine überall eingeführt. 5 2 Lelzte Dachrichten ung Ceſegramme. *Achern(Baden.), 80. Juni. In Bühlertal erſchoß der 20jährige Sohn des Landwists A. Stoll die 18jährige Gärtners⸗ tochter Kaufer. Die näheren Umſtände ſind noch unbekannt. Frankfurt a.., 30. Juni. Heute Vormittag wurden an der Obermainbrücke zwei unbekannte Lei chen geländet und zwar ein etwa 40jähriger Mann in guter Kleidung, der mit einer gleich⸗ alterigen Frau in ſehr ſchlechter Kleidung, durch einen Strick zu⸗ ſammengebunden war. *St. Johann, 30. Juni. Der Tunnel bei Mettlach iſt wieder fahrbar. Der Schaden iſt gering. *München, 29. Junt. Die Korreſpondenz Hoff⸗ mann meldet: Vom 1. Juli ds. Is. ab wird in Bayern die Ge⸗ bühr für außergewöhnliche Zeitungsbeilagen für je 25 Gramm jedes einzelnen Beilage⸗Exemplars von ½ Pfg. auf ½ Pfg. erhöht. Außerdem werden von dieſem Zeitpunkt ab im Nachbarortsverkehr mit dem Reichspoſtgebiet für Poſtkarten, Druckſachen, Geſchäftspapiere und Wareaproben die Ferntaxen erhoben. München, 30. Juni. Der frühere langjährige Leiter des Moſchinenweſens am hieſigen Hoftheater, Karl Lauten⸗ ſchläger, iſt geſtorben. *München, 29. Juni. Der bayeriſche Militäretat für 1906 iſt dem Landtage zugegangen. Die Ausgaben für das bayeriſche Heer 1906 /07 ſind mit nahezu 94 Mill. Mark angeſetzt, d. h. rund 9 Millionen mehr als im Jahre 1905. * Hamburg, 30. Juni. Der in der vergangenen Nacht hier eingetroffene Tankdampfer„Zar Nikolaus II.“ paſſierte am 24. Juni im Golf von Biskaja auf Backbordſeite einen treibenden Gaffelſchooner. Das Schiff muß gekentert ſein. Von der Be⸗ ſetzung war nichts zu entdecken. * Bexlin, 29. Juni. Zu einer Kataſtrophe hat heute das Unwetter euf dem Truppenübungsplatz in Döberitz geführt. Das Frühgewitter überraſchte das erſte Garde⸗Feldartillerie⸗Regi⸗ ment aus Berlin, das in Döberitz heute übte, mitken in den Exerzitien. Ein Blitzſtrahl ſuhr in den Vorderwagen eines Ge⸗ ſchützes von den 6. Batterie, das mit 6 Pferden beſpannt war. Die erſchreckten Tiere gingen durch und raſten in den großen Sumpf im Uebungsplatz. In dem Moraſt bildete ſich nun ein Pnäuel von Tieren und Menſchen. Es wurde zwar ſofort Hilfe gebracht, aber ehe ſich das Geſchirr löſte, hatte einer der Soldaten namens Hoffa den Tod gefunden. Ein anderer wurde ſchwer ver⸗ letzt, die übrigen nur leichter. Auch ein Hauptmann erlitt ſchwere Verletzungen.(Alſo weiß„Herold“ zu berichten; dem offizibſen Wolff⸗Bureau iſt der Vorfall unbekannt geblieben. D. Red.) Berlin, 30. Juni. König Leopold von Belgien ſoll nach einer Meldung des„Lok.⸗Anz.“ Geſandte für den Kongoſtaat in Deutſchland, England, Frankreich und der Unjon zu akkreditieren beabſichtigen. Berlin, 30. Juni. Geh. Legationsrat Roſe von der Kolonialabteilung liegt, nach den„Hamb. Nachr.“, ſeit Mitte voriger Woche krank darnieder. Ueber die Art der Krankheit wird nichts mitgeteilt. * Travemünde, 30. Juni. der Einladung „Utowanah“. Duzern, 29. Junj. Am Wetterhorn ſtürzte ein Beamter aus Luzern zu Tode. Bei Grindelwald ſtürzten zwei engliſche Kurgäſte ab; einer wurde ſchwer, der andere leicht verletzt. * Innsbruck, 30. Juni. In Roverodo tötete der Haus⸗ beſitzer Georg Rizzi ſeine Frau und 3 Kinder mit dem Raſter⸗ meſſer, indem er ihnen im Schlafe den Hals durchſchnitt. Rizzi trank viel und litt an Verfolgungswahn. lt.„FIrkft. Itg.“ nach der Tat der Behörde. * Clairmont⸗Ferrand, 30. Juni. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft lteß den Landwirt Quatreſoues aus Valeivieres ver⸗ haften, der verdächtig iſt, ſeinen Schwiegervater Schelles ſowie deſſen Frau und Tochter ermordet zu haben. *Newhyork, 30. Junj. Kaiſer Wilhelm wird den „Meteorx“ im nächſten Jahre zur internationalen Regatta nach Jamestown ſenden.(Frkf. Itg.) * Waſhington, 29. Juni. Wenn Präſident Caſtro am 5, Juli die Präſidentſchaft übernimmt, wird ihm die Forderung der VBereinigten Staaten entgegentreten, den Anſprüchen der Vereinigten Staaten gegen Venezuela ohne Rückſicht guf die venezolaniſchen Gerichte zu eniſprechen. In diplomatiſchen Kreiſen wird dieſes Vorgehen der Vereinigten Staaten als äußerſt bezeich⸗ nend angeſehen. Die Verfaſſungsreviſion in Württemberg. * Stuttgart, 30. Juni. Die württembergiſche Kammer der Standesherren hat heute nochmals die Verfaſſungs⸗ reviſion beraten. Sie verharrte dabei einſtimmig auf dem früheren Standpunkte bezüglich des Budgetrechts, machte auf nderen Gebieten verſchiedene Konzeſſionen gegenüber der zweiten Kammer und ſtimmte namentlich hinſichtlich des Erſatzes für die aus der zweiten Kammer ausſcheidenden Privilegierten der Zu⸗ wahl von ſiebzehn Abgeordneten durch Landesproporz zu, jedoch in der Weiſe, daß dieſe in zwei Partien gewählt werden. und zwar vom Neckar⸗ und Schwarzwaldkreis 10, vom Jagſt⸗ und Donaukreis 7 Abgeordnete. Der Kaiſer folgte heute zur Frühſtückstafel auf Miſter Armours Aus Rußland. * Petersburg, 29. Juni. Reichsdum a. In der Abendſitzung ſetzt das Haus die Erörterungen über das Ver⸗ ſammlungsgeſetz fort. *r Moskau, 29. Juni.(Petersb. Tel.⸗Ag.) In einer Privatwohnung entdeckte die Polizei ein Laboratorium für Bomben und Waffenniederlagen. 20 Revo⸗ lutionäre wurden verhaftet. * Odeſſa, 30. Juni.(Petersb. Tel.⸗Ag.) Heute nimmt die ruſſiſche Dampfergeſellſchaft wieder ihre Fahrten nach Alexandria auf. Die ſtreikende Bemannung wurde durch Militär erſetzt und in fremden Häfen werden ausländiſche Matroſen geheuert werden. * Saratow, 30. Juni.(Petersb. Tel.⸗Ag.) Auf der Bahn Lambow⸗Kamyſchi überfiel eine Räuberbande Arbeitszeit und drohen, wenn ihre Forderungen ar, ebnt wer⸗ den, am 2. Juli die Arbeit niederzulegen. von etwa 100 Mann einen Güterzug. Es gelang ihr aber nicht, den Zug zu berauben. * Letpzig, 30. Juni. Die tariftreuen Buchdrucker und 8 Schriftgießer Sachſens beſchloſſen eine Reviſion des Ende 1906 deee e Er ſtellte ſich Wannheim, 30. Jum. Serneruuuunzelger. 5. Seite. Colkswirtschalt 9 C. Odenwälder Hartſtein⸗Induſtrie.⸗G. Bei der heutigen aüßerordentlichen Generglberſammlung, die unter dem Vorſitz des Herrn Ed rd Reis⸗Heidelberg im Bureau der Geſellſchaft ſtatt⸗ and 110541 Aktien vertreten. Dem biherigen Direktor, Herrn pp 2 2f erenz, wurde Entlaſtung erteilt und derſelbe durch klamation einſtimmig zum Aufſichtsratsmitglied gewählt. Mannheimer Effektenbörſe vom 30. Juni.(Offizieller Bericht.) An heutiger Börſe gelangten zur Notjerung: Abſchlüſſe in peyerer Ziegelwerke Aktien zu 72,90 pCt. und in Spar⸗ und Kreditbank Landau Aktien zu 139 pCt. Ferner war Kauf⸗ luſt vorhanden für die Aktien des Verein Deutſcher Oelfabriken zu 138,30 pCt., Bad. Brauerei Aktien zu 126 pCt. und Ding⸗ ler'ſche Maſchinenfabrik Aktien zu 123 pCt. Obltgalionen 1½ Bad..⸗G. f. N t u. Seefransvort 101.— „alte M. o5.0 ½oh Baß. nflin⸗t. Sodaf. 104.25 B „ unk. 1904 95.50%% Br. Kleinlein, Heidſhg. 101.50 G Kommunal 97.50(5% Büra. Brauhaus, Bonn 102.75 G ädte⸗Anlehen. 1% Herrenmſthle Genz 100.— G 1ſ½% Mannd. Dampf⸗ 102.10 C 1½% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft 4½0% Oberrh. Glektrizitäts⸗ 96.— B 4½% Pfälz. Chamotte u. Tonwerk.⸗G. Elſenb. 102.— G 1½0% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. Lipland 1½% Speyrer Brauhaus .⸗G. in Speyer 101. G 1½% Südd. Draßtinduſtr. 101.25 G 1½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 101.— G ſchleppſchiffahrts⸗Geſ. 102.— G werfe, Karlsruhe Waldhof bei Pernau in 1½ Speyrer Ztegelwerke 102 10 G 4½ Zellſtofffabrſk Waldhof 104.80 G „wDar Pfandbrieke. % Röh. Hyv.⸗B. unk. 1902 100.50 b 98.50 b5 97.800 87.40 h: 97.— b: 100.50 G. 100.— „ v. 1900 100. 97. 50 N 1901 100.80 G& 1885 97.60 B 1888 1895 1898 7 1904 3½% Pirmaſens unk. 1905 3½%% Wiesloch v. J. Induſtrie⸗Obligation. 4755 Akt.⸗Geſ.f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105% 55 Freibürg. D. 34½% Heidelbg. v. J. 1903 30% Karlsruhe v. J. 1896 3½%% Lahr v. J. 1902 4½% Ludwigshafen 0 7½0* 40% Mannh. Oblig. 98.— C 101.50 G 98.—( 97.50 B 97.30 B 98.— 98.25 G 104.25 C Ak ſei e n. Geld 138— Brief Geld 28.— Vanken. Brief Badiſche Bank Gewbk. e veyer 50% E Pfälz. Banf Br. Ritier, Schmeß. 128 95]„ S. Weltz, Speyer 95.50—.— 101.50% Storch. S.„ 104— 108.— 197. Werger, Warms 103.—— — 139[Pormſ. Br. v. Oertge 90— . 119 F( Pflz. Preßß. u. Sptfhr. 138.——-. —.— 198.— Trausvort 118.75 118.50 u. Verſicherung. B..⸗G. Rßſch. Seetr. Mannh. Dampfſchl. „ Lagerbaus Bad. Riſck⸗ u. Mitverſ. zontinental. Verf.—.— Chem. Induſtrie. Mannh. Verdiche n 575.— 565.— .⸗G..chem. Induſtr—.—.500Oberrh. Verſ.⸗Geſf.—.— 510.— Bad. Anfl. u. Sodafbr. 455.——.— Pürtt. Transp.⸗Verſ.—.— 725.— Chem. Kab. Goldenbg. 188.20 Juduſtri Vexrein chem. Fabriken—-.— 91 08 5 5 8 Jerein D. Delfabriken 138 800A.⸗G. f. Seilinduſtrie 180.——.— „W. Stamm 240.— Dingler'ſche Mſchfbr. 128.— Vorzug 106.— maillirfbr. Ktrrweil.—.— Brauereien. Bad. Brauerei Zinger Aktienbierbr. Durl. Hof vm. Hogen Eichbaum⸗Brauerei —— Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Giſenbahnen. Pfälz. eudwiasbahn „ Marbahn 149.——.— Nordbaßn 141.— Helör. Straßenbahn—— 80.— —.— 90 25 7150—— 96.— —.— 30.— —— 284.50 —.— 822— Ettlinger Spinnerei 103.— Hüttenh. Spinnerei 98 50 —.— Farlsr. Maſchinenbau 230.—— —.— 269.50 Nähmfbr. Haid u. Neu—— 282. Koſth. Cell.⸗u. Papferf. 246——.— Elefbr. Rüßl, Worms Mannh. Gum u. Asb.—— 120 50 Ganters Br., Freibg. Maſchinenf. Badenig—— 206.— Kleinlein, Heidelberg ſbeclee u. Fabrradf. 139.——. —.— 126.——— ——.— 3 Homb. Meſſerſchmitt Bortl.⸗Cement Hdlbg. 143.— Ludwigsh. Brauerei Verein Freib. Ziegelw.—.— 182 50 Mannh. Aktienhr. 1 Per—.— 72 90 Pfa br. Geiſel, Mohr Würzmühle Neuſtadt—. 189.— Brauerei Sinner Zellſtofffabr. Waldhof 804.— 803— Br. Schroedl, Hdlba. 2— Zuckerfbr. Waghäuſel 108.— gchwartz, Speyer—.—Guckerraff. Mannbß.— 118 75 Danlie 7 Berliner Effektenboͤrſe. n, 30. Juni.(Schlußkurſe.) 91455 21455 Lombarden 76.30 7580 Fanada Pacifie 99.80 89.80 Hamburg. Packel 88.20.25 Pordd. Llond 126 20 126 20 0% Bad. St.⸗Anl. 102.90 102.30 Dynamit Fruſt 171.30 170 80 % B. St. Obl. 1900 98 30 58.2] Licht⸗ u. Kraftaul. 186.50 18.20 ½% 9% Bayern 98 80 102.30 Bochumer 25480 252 90 98.40—Konſolldation—— 86.90 85.75 Dortmunder 82 70 81 20 87.— Gelſenkirchner 218 40 217 10 100 90 Harpener 216.40 215.20 101 25 Hibernia—.— 104 25 Hörder Bergwerke 95.20 Laurahütte 160.10 Phönir 90 10 Nibeck⸗Montan 210.31[ Murm Revier 164 90 Anklin Treptom 867.50 871.50 168.70 Braunk.⸗Brik. 228.— 227 90 137 70 D. Steinzeugwerke 241.50 241 70 utſch⸗Aſiat. Bank 178.— 177. Düſſeldorfer Wag. 321 50 820.— eulſche Bank(alt)-.— 285.4 Elberf. Farben(alt) 535.— 533 70 „(19.)——— Weſtereg. Alkallw. 285.70 285.— Aoandit 183.20 182.20 Mollkämmerei⸗Akt. 159— 159.— resdner Bank 158.10 157.— Chemiſche Charlot. 217.70 217 50 hein. Kreditbank 142.80 142.80 „ Bankv. 157.60 157.— —.— 34 50 84 10 159 60 158 80 160 10 159 70 —— 209.90 210.— —.— 240.— 217.10 216— 147.— 147.— e Italiener 104.70 ½ Japaner(neu) 95.— 860er Loſe 160.80 Baabad⸗Anl. 90.10 kredttaktien—— erk.⸗Märk. Bank 164.50 erl. Handels⸗Geſ. 170.— darmſtädter Bank, 139.— disc. Zellſtoff Waldhof 302 70 308 70 Celluloſe Koſtheim 240 20 240 50 Rüttgerswerken 144.50 144.50 5 Privat⸗Discont 4% VW. Berlin, 80 Junz.(Telegr.) Nachbörſe. ltten 211.— 210 Staatsbahn fomm. 183 20 181.50 Vombarden Berliner Produftenbörſe. iin, 30. Juni.(Telegramm.)(Produkten börſe.) Mark pro 100 kg. ſrei Berlin netto Kaſſe. 182 50 183 50 145.90 145 50 34.60 34.10 29. 30. Mais per Juli 131.50 131.50 eizen per Juli 5 178 25 177.5„Septbr. 58 70 54.20 55.— —— 53.70 54 10 58.10 24.75 180,75 15975 n per Juli 155 25 155. 5 154 25 154 25 ezbr. 155 50 155 75 her Juli 167 50 162.50 Septbr. 151.75 151.75 — „Dezbr. Rübzl per Ottbr. „Dezbr. „ Juni Spiritus 70er loco Weizenmehl Roggenmebl 2475 21.50 Emaillw. Maikammer 102.50—.— Tonwaren Wiesloch 156.70 156.70 —.— 21.50 40 Pariſer Boͤrſe. Parts, 30 Juni. Anfangskurſe. 96 75 96.15 105 10 104 60 96.50 96.50%0 96 40 96 30 Frankfurter Effeitenborſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 30. Juni. Fondsbörſe. Der heukige Tag brachte am Schluß des verlaufenen Halbjahres für die Börſe ein recht unſpärliches Geſchäft. Die Geſchäftswelt, welche im Laufe der Woche neuen Hoffnungen entgegenſah, iſt ſchwer enttäuſcht worden. Der am Monatsſchluß eingetretene Geld⸗ bedarf und die matte Haltung der Newyorker Börſe verſtimmken allgemein. Die in letzter Zeit ſo oft Gegenſtand der Börſe geweſenen ernſten Sorgen traten heute erneut auf. Der amer:ka⸗ niſche Markt hat an ſeiner lebhafen und feſten Haltung ver⸗ loren und die erheblichen Poſikionslöſungen von Seiten der Großfinanz zeigen, daß der Geldmarkt ſchwer erſchüttert iſt. Eine Ueberraſchung weiter war das Rieſenprojekt der italieniſchen Renten⸗Konverſion von rund 8 Milliarden Lire. Dieſe Kon⸗ verſton wurde geſtern nahezu einſtimmig angenommen und durch ein königliches Dekret bereits die Anträge der Heimzahlung be⸗ kannt gegeben. Die Finanzwelt weiſt ähnliche Fälle nicht auf. An diefer enormen Summe hat die Börſe inſofern Intereſſe, da gerade der hieſige Markt feſte Veträge angelegt hat. Von der Zinsherabſetzung werden allerdings Italiener in erſter Linie betroffen und die matte Haltung der Mailänder Vörſe zeigte deutlich die Anſicht der Finanzwelt. Italiener lagen matt. Ruſſen auf London ſchwach. Auch übrige Fonds ſchwächer. Heimiſche Werte behauptet. Bankaktien lagen ſchwach im An⸗ ſchluß der Geſamthaltung. Monianwerte ſchloſſen im all⸗ gemeinen ebenfalls ſchwächer. Bahnen ruhig. Baltimore and Ohio 1 pCt. niedriger. Der Induſtriemarkt war ruhig bei ob⸗ geſchwächter Tendenz. Der weitere Verlauf gab weiter Ver⸗ anlaſſung zur ſchwachen Haltung infolge flauer Londoner Börſe, wos beſonders amerikaniſche Werte gedrückt waren. Am hieſigen Platze waren dieſe Werte teilweiſe niedriger, doch war das An⸗ gebot gering. Nur Bankaktien lagen bis Schluß der Börſe ſchwach ohne Erholung. Schiffahrtsaktien kaum behauptet. Es notierten am Schluß Kreditaktien 210,40, Diskonto 182,20—30, Lombarden 34,40. Privatdiskont 378 pCt. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4½ Prozent. Wechſel. 29 80. Anmiſterdam kurz 168.95 169.02 Belaien„ 81.15 81.188 Italien„ 81.45 81.466 London 20.473 20.467 20.46 Privat⸗Diskont Staatspapiere.. Deutſche. 29. 30 29 30 99.— 99.85 100.70 100 80 88.05 88.10 99.75 99.75 99.85.85 52.— 52.— 88.— 88.25 104.60 103.90 102.80 102.75 100.70 100 50 98.— 98.——— 100 50 98.35 98.10 100.30 100.20 70.60 70.50 89 25 89.80 75.40 74 90 97.20 97.20 88.40 88.40 96.20 96 2 96.— 95 80 95.45 95.30 Türk. Looſe—— 148.— Banque Ottomant 678— 671.— Nio Cintd 1662 1656 3 0% Rente Italiener panter Türken unif. 29. 80. 81.383 81.875 81.483 81.466 85.088 85.05 16.34 16.84 359 Baris Schweiz. Wien Napoleonsd'or lang—.— Tamaulipaß Bulgaren 18/1 Griechen 1890 5italien. Rente 11½ Oeſt. Silberr. 4½„ Papierr. Oeſterr. Goldr. 3 Portg. Serie J 102.203 dto. III 93.15 4½ neuegtuſſen 1905 86.804 Ruſſen von 1880 103.10 4 ſpan. ausl. Nente 85 90 Türken v. 1903 3 Sachſen 86.90 1 Türken unif. 31½% Mh. Stadt⸗A.05 96.10 4 Ungar, Goldrente . Ausländiſche. 4„ Kronenrente 2Ag. Gold-⸗A. 1887 Verzinsl. Loſe. 4½ Chineſen 1898 5 Egypter unifizirte Oeſt. Loſe v. 1860 159.60 161.— Mexikaner äuß. Türkiſche Loſe 147 40 146.— 4 inn 5 5 0 ch, Metchsanl 81, pr. fonf. St.⸗Anl 3 4 bad. St.-M. 31½ bad. St.⸗Obl. fl „ . 102.15 98.30 86.95 103 45 3 Heſſen 85.75 97.70 102.20 104.10 70.40 70.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 107.— 106.— Ektr. Geſ. Schuckert 30 20 130.40 Südd. Immob.—.— Allg..⸗G. Siemens 192 50 193.— Eichbaum Mannh. 153. Ver. Kunſtfeide 449— 450.— Mh. Akt.⸗Brauere! 143.— Lederw. St. Ingbert 59— 60.— Parkakt. Zweibr. 118.— Spicharz 112 90 112.90 Weltz z. S. Speyer 94 50 Walzmühle Ludw. 198 50 198.50 Cementw. Heidelb. 142.50 Fahrradw. Kleyer 331.50 382.— Cementf. Karlſtadt 121.70 Maſch. Arm. Klein 108 40 108.40 Bad. Anilinfabrik 458 50 Maſchinenf. Baden, 209 60 208.60 Ch. Fbr. Griesheim 261.— Dürrkopp 413.— 413.— Höchſter Farbwerk 393.75 Maſchinf. Gritzner 218 50 219.— Verein chem. Fabrik 319.10 Pfälz. Nähmaſch. 139.— 138.— Chem. Werke Albert 370.— Schnellprf. Frkthl. 188. 187.80 Accumul.⸗F. Hagen 219.90 Oelfabrik⸗Aktien 138 50 188.30 Aecc. Böſe, Berlin 82.— Seilinduſtrie Wolff 128 50 128.50 Allg. Elk⸗Geſellſch. 222 20 222.75 Lampertsmühl 86.25 86.80. Südd. Kabelwerke 144.— 144.— Zellſtoff aldhof 302 50 302.—. Lahmeyer 146.— 146.— Kammg. Kaiſersl. 169.50 162.— Pfandbrieſe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% rk. Hup.⸗Pfdb, 100.80 100.80 f 40% Pr. Pfdb. unk. 14 1 170 170 4%.K. B. Pfdbr.0⸗ 100 90 100.903%„„„ 15 102 50 102.50 4%„1910 101 10 10113•„ 37 5pf.Hop S. Pfdb 101 50 101.50 5 10½% 5% 81½% Pr. Bod.⸗Cr. 158.— 143.— 118.— 94.50 142 50 121.80 453.50 261.— 896 20 319.— 372.— 219.— 80.— 0 96.50 96.50 94 50 94.50 3½ Pr.Pfdbr.⸗Bk. 4% Ctr. Bd. Pfd. voo 100 50 100 50 Kleinb. b 0! 4˙% 3½ Pr.Pfdbr.⸗Bk. Unk. Oa 10130 101.30] Hyp.⸗Pfd. Kom.⸗ „ Pfdbr..O! Obl. unkündb. 12 99— 99— unk, 10 101 80 101 80 2% Rh. H. B. Pfb. 02 100 50 100.50 „ Pfdbr..0g3 1907 100 50 100.50 ufk 12 1912 102.— 102— „Pfdbr..86 alte 95.60 9580 89 ft. 94 1904 95.50 95 50 „ Pfd. 98/½6 „„ „ Com.⸗Obl. 31½% h..⸗B..O 97.50 97.50 v. unk 10o—4„ 4ů⁰¹ñ 10% Mhein. Weſtf. „ Com.⸗Oll..⸗C.⸗B. 1910 101.— 101 80 .87, unk.91 98— 98.— 98— 98.— 8* 100, Pf. B. Pr.⸗Obl. 100 90 101— „Com.⸗Obl. 100.70 100 60 34. v. 96ʃ06 12 101.40 101.40 Maund. Verſ-G.. 580.— 580. 96— 96.— 40% 4% 37 81% 102 60 102 60 1 2 94 80 94 80 94.70 1 94 70 ½10 Italeſttl.g. G. B. 7235 72 40 4% Ur. Pfdb.unt. 09 0„ E96* Comerſ. u. Disk.⸗B. bereits veröffentlicht ſind. Bei einem eventl. Siege wird in 94 70 94.70 1½% Pf. B. Pr.⸗O. 96 70 96 30 Bergwerks⸗Aktien. 254 50 253 10 128 75 127.75 216.50 215.75 Jarpener Hiberniag eiterr. Altali⸗A. Oberſchl. Giſenakt Königs⸗Laura Roßleben Bochume! Buderus Conecordia—— Deutſch Luxembg. 204— 202.— Friedrichsh. Bergb. 155 50 4 24150 1% Gelſenlirchner 219.— 217.40 110.50 110,50 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Bexbacher 384.50 24.50] Deſterr. St Pfälz. Marbahn 147 90 48 05 Oeſterr. Nordwef do. Nordbahn 139 90 139.90]„ Lit. B. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 139.— 139.— Gotthardbahn Hamburger Packet 161.— 160.20 Ftal. Mittelmeerb. Nordd. Lload 126.60 12630„Meridionalbahn 163 50 Oeſt.⸗Ang. Staatsb 145.70 145.70 Baltim. Ohio 13.70 115.60 Bank. und Verſicherungs⸗Aktien 133.— 133 170.20 169 40 120.30 120.30 188.80 138— 235.80 233.70 178.— 178 111.10 111— 183 40 182 20 158 40 157.20 206 50 206 50 156 70 156 50% 126 70 125.90 236— 235.80 126.50 125.50 3 14980 109.80 210.20 210.40 101— 101.— 196— 196— 118.70 118 50 154.50 154.25 143 50 143 50 198— 197.— ar r. 157.60 157.75 nt Mhm 118 50 118 50 Bankver. 140.— 139.80 Iſtomane 138.50 133.— Frankfurt a.., 30 Junf, Kreditaktien 10 60. Staats⸗ bahn 145 70, Lombarden 34.50 Egypter—, 4% ung. Goldrente 96.—, Gotthardbahn 198.—, Disconto⸗Fommandit 182 40 Laura 241 50, Gelſenkirchen 217.50,. Darmſtädter 138.50, Handelsgeſellſchaft 169.25, Dresdener Bant 157.50 Deutſche Bank 285.—, Bochumer 253 2 Northern—.—. Tendenz: ſchwach. Nachbörſe. Kreditaktien 210.40, Staatsbahn 145.70, Lombarden 34.40, Disconto⸗Commandit 182.30 Nus Sladt und Tand. »Maunheim, 30. Juni 1906. „Zum Jubiläum des hieſigen kathol. Geſellenvereins ſchreibt man uns: Der kathol. Geſellenverein hieſiger Stadt feiert morgen Sonntag ſein goldenes Jubiläum. Im Jahr 1856 von dem da⸗ mals hier wirkenden Kaplan Götzinger gegründet, hat ſich der Verein aus kleinen unſcheinbaren Anfängen zu einem der ſtärkſten Vereine hieſiger Stadt entwickelt. Der Verein leiſtet heute— und das iſt gerade in einer Großſtadt von nicht zu unterſchäßender Bedeutung— eine große Summe ſozialer Arbeit und trägt ſo einen nicht unweſentlichen Teil zur Ueberbrückung der ſozialen Gegen⸗ ſätze bei. Zur Feier ſeines Jubiläums erwartet der Verein morgen die Ankunft von Vertretern von 37 Brudervereinen. Ein reichhaltiges Feſtprogramm iſt ſeitens des Feſtkomitees aufgeſtellt worden. Wir erwähnen nur den Empfangsabend, der heute im Saale des Bernhardushofes abgehalten wird. Morgen findet in den Vormittagsſtunden ein Feſtgottesdienſt in der unteren Pfarr⸗ Uirche mit Weihe der neuen Fahne ſtatt, um 11½ Uhr folgt im Saale des Bernhardushofes ein ſolenner Feſtakt. Für den Nach⸗ mittag iſt ſodann ein Feſtzug vorgeſehen, deſſen Ausgangspunkt das Geſellenhaus iſt. Der Zug paſſiert verſchiedene Straßen unſerer Stadt und löſt ſich alsdann beim Roſengarten auf. die vorgenannten Veranſtaltungen im Vernhardushof des be⸗ ſchränkten Raumes wegen nur an die Mitglieder des Vereins und verſchiedene ſonſtige Perſonen Einlaßkarten ausgegeben werden konnten, hat das Feſtkomitee für die zahlreichen Freunde des Vereins auf morgen Sonntag abend ein Feſtbankett im Nibelungen⸗ ſaal des Roſengartens vorgeſehen. Das Vankett findet bei vollem Wirtſchaftsbetrieb ſtatt. Das Parterre des Saales bleibt für die Herren reſerviert, während die Damen gebeten werden, auf den beiden Emporen Platz zu nehmen. Es iſt anzuraten, ſich möglich Deſterr.⸗Ung. Ban Oeſt. Länderbant „Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Badiſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſiat. Bank D. Effelften⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Bank Frkf. Hyp.⸗Creditv. Nationalbank bald mit Karten zu verſehen, die im Vorverkauf und, ſotneit möglich an der Kaſſe erhältlich ſind. Möge das Jubelfeſt des Geſellenver eins einen würdigen Verlauf nehmen. * Der Badiſche Odenwald⸗Verein Maunheim veranſtaltet a Sonntag, den 8. Juli, einen Familienausfkug nach dem reis⸗ zend gelegenen Mergentheim(Karlsbad), Württemberg. Wer die bisherigen Veranſtaltungen dieſes Vereins kennt, wird wohl be⸗ greifen, daß dieſe Fahrt eine intereſſante zu werden verſpricht und ſind Freunde und Gönner dazu höflichſt eingelaben, * Die Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe hielt geſtern Abend im oberen Saale des„Carl Theodor“ eine außerordentliche Generalverſammlung ab, behufs Abänderung der Sta⸗ tuten. Die vom Vorſtand vorgeſchlagenen Abänderungen einzelner Paragraphen wurden teils einſtimmig oder mit Majorität ge⸗ nehmigt. Es handelte ſich um Erhöhung der Beiträge, gleichzeitig aber auch um Verbeſſerung der Kaſſenleiſtungen. Zum Schluß kamen noch einzelne Wünſche und interne Angelegenheiten zur Sprache, di ſeitens des Vorſtandes erledigt werden. Gegen 12 Uhr wurde vie Verſammlung geſchloſſen. 2 Sport. Zur Mannheimer Regatta. Wir werden aus den Kreiſen des Regatta⸗Vereins beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß durch ſein, ſowie bahnamtliches Perſonal der Zentralgüterbahnhof in ſeiner geſamten Ausdehnung vom Lagerhausſpeicher bis zu den Petroleumlagern aus Gründen der betriebstechniſchen Sicherheit des Zugverkehrs und der Feuergefährlichkeit der Petroleumlager ab⸗ geſperrt wird. Ein Zugang nach dem ſtadtſeitigen Ufer des Mühlau hafens alſo nicht möglich und auch aus obigen Gründen ſtrengſtens unterſagt iſt. Schwimmſport. Allabendlich bietet ſich am Schleuſenkangl allwo zur Zeit die Schwimmvereine ihrem Training obliegen, d Beſchauer ein recht anſchauliches Bild über die Tätigkeit der Schwim⸗ mer und Springer, die unter dem unermüdlichen Eifer ihrer Schwimmwarte ihre Arbeit ausführen. Praktiſche Erfolge ſeiner Arbeit verſpricht ſich der Schwimmklub Salamander bei dem morgen in München ſtattfindenden Kreisſchwimmfeſt, zu dem die Meldu 9 der Re⸗ ſtauration Stadt Athen, dem Lokal des Klubs, die Fahne gehißt, Herkomer⸗Fahrt 1907. In maßgebenden Kreiſen hat man, wie wir bereits vor geraumer Zeit zu berichten in der Lage waren, die Abſicht, die nächſtjährige Herkomerfahrt auch durch Sachſen und Thüringen zu führen. Dies Projekt nimmt bereits durch die Nachricht greifbare Geſtalt an, daß das Stadtoberhaup Dresdens, Oberbörgermeiſter Beutler in den nächſten Tagen nach München reiſen wird, um mit den Vorſitzenden des Baheriſchen Automobil⸗Klubs, Graf Bopp von Oberſtadt und Herrn vo Schrenck⸗Notzing, hierüber in Unterhandlungen zu kreten. In den automobiliſtiſchen Kreiſen Sachſens hofft man, daß die Fahrt im nächſten Jahre über Halle, Leipzig und Dresden geführt wird. Berantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleten und Vermiſchtes: Fritz Kayſe für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schön für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchbrutterel. G. u. 5..: Direktor Erun Müller Während für 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mannheim, 30. Junt. Warenhaus Die est-Bestände Sommerwaren sind in allen Abteilungen zu enorm billigen Räumungs-Preisen ausgelegt. 4, 1* 651338 Heckarstadt, Marktplatz. Verkaufshäuser: Montag Molsse Damen- Herren- Kinder- Slabden zurlekgesstete Kleider- Strümpfe Socken Söekeh Hausschürzen Wasch- Ul + lederfarbig, schwarz oder 06 6 en 73 22 f ien naerckarvie er. f bis 6 Jahr passend ee Kostüme aliste 7 eeeee zum Aussuchen 75 und Besatz zum Aussuchen Meter elg. Paar fg. Paar Paar 20, 15, Pfg. Stück Stück fe Damen-Spachtelkragen Teieise für die Haltte wse Wasch-KTostümröcke Aue. 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