iellen 2036 eſſere Hru. 1688 — 7747 aus 840= Wl⸗ ent. ung. onn⸗ elt; ſ0 ent, 7602 (Badiſche Volkszeitung.) Abounement: Pfenuig monatlich. Bringerlohn 25 Pig. monatlicz, durch die Post baz. inel. Poſt⸗ amſſchlag M..4 r Quartat Einzel⸗Nummer s Pfg. E 6, 2. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſentte und verbreitelſtr Jeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr⸗ (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „„Journal Mannheim Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. In ſerste: 5—— nahme v. Druckarbetten 341 eee Eigene Redaktions-Bureaus: Redaflan 67 Dis Neklame⸗Belle, 6, Derlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. Expedittion? 218 Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. Nr. 302. Juli 1906.(Abendblatt.) Dienstag, 3. Der Munitionserſatz im Kriege. Darüber kann wohl ſchwerlich ein Zweiſel beſtehen, daß eine der wichtigſten Fragen, die der ruſſſſch⸗japaniſche Krieg auf⸗ geworfen hat, die geworden iſt, wie ſich der Bedarf und der Erſatz der Munition, insbeſondere für die Artillerie, ſo rechtzeitig bereitſtellen laſſen werden, daß Mangel während der auch in Zukunft vorausſichklich Tage währenden Schlachten nicht ein⸗ kreten kann. Man war anfänglich geneigt, die Angaben ruſſiſcher und auch japaniſcher Gefechtsberichte für etwas übertrieben un⸗ zufehen, die von einer ganz außergewöhnlich hohen Zahl ver⸗ wendeter Artilleriegeſchoſſe ſprachen, und bei derartigem Bedarf die Schwierigkeiten eines ſchnellen Erſatzes faſt unüberwindlich nannten. Inzwiſchen iſt aber von einwandfreier Seite heſtätigt worden, daß auf Seite der Ruſſen von einer ganzen Reihe von Geſchützen in den Schachten bei Taſchitſchao, bei Ligojang und hei Mubden je zwiſchen 400 und 500 Schuß abgegeben worden ſind. Und von japaniſcher Seite wird ſogar von 600 Schuß berichtet, die nnehrere Geſchütze der Artillerie der Kurokiſchen Armee in der Schlacht bei Mukden verbraucht hätten. Erwägt man nun, daß weder die Ruſſen, noch die Japaner mit modernen Schnellfeuergeſchützen ausgerüſtet waren, ſo wird verſtändlich, welch hohes aktuelles Intereſſe die Frage des Munitionserſatzes im Kriege für alle diejenigen Armeen hat, die entweder ſchon mit Rohrrücklaufgeſchützen bewaffnet ſind, oder noch vor einer ſolchen Umbewaffnung ſtehen. Der militäriſche Mitarbeiter der„Südd. Reichskorreſp.“ berichtet hierüber: Ganz beſonders wird im franzöſiſchen Heere, der einzigen Armee, der ja bereits langjährige Friedenserfahrungen hinſichtlich der Verwendbarkeit und des militäriſchen Nutzens der 9 Rohrrücklaufgeſchütze zur Seite ſtehen, von fachmänniſcher Seite der wichtigen Frage des Artilleriemunitionsbedarfs und ihres Erſatzes näher getreten. Ausgegangen wird dabei von der Tat⸗ ſuche, daß die franzöſiſche Gefechtsbatterie, d. h. 4 Geſchütze nebſt Protzen und 12 Munitionswagen(darunter 6 in der Feuer⸗ ſtellung und 6 als Staffel der Batterie 500 Meter dahinter), insgeſamt 1248 Schuß oder 312 Schuß pro Geſchütz mit ſich führe. Daran wird angeknüpft, daß man in der Lage ſei, mit dieſem Geſchütze in der Minute 20 Schuß abzugeben, ſo daß unter Umſtänden die Möglichkeit eintreten könne, daß ſich eine Batterie bereits nach einer Viertelſtunde völlig verſchoſſen habe. Nun werde ja allerdings der Fall nur ſelten ſein, daß die Artillerie längere Zeit ein derartiges Schnellfeuer unterhalten müſſe, immerhin aber müſſe damit gerechnet werden, daß, namentlich die Avantgarden⸗Arkillerie, bei frühem Einſetzen ihrer vollen Gefechtskraft und bei der taktiſchen Notwendigkeit andauernd in lebhaftem Feuer zu bleiben, ſchon nach drei⸗ bis bierſtündigem Schießen ihren geſamten Vorrat aus den Protzen und den 12 Munitionswagen verausgabt habe. Es müſſe dar⸗ nach bereits auf die Munition aus dem in drei Staffeln ge⸗ gliederten Korpsmunitionspark zurückgegriffen werden, der jedoch auch nur 191 Schuß pro Geſchütz mit ſich führe. Nun müſſe man ſich aber die großen und vielen Schwierigkeiten vor Augen halten, die ſelbſt ein aufmerkſamer, die Vorgänge vorne ſorgſam beobachtender Kolonnenführer zu überwinden habe, um aus der, etwa 20 Kilometer von der Avantgarde entfernt befindlichen Das Deſizit der Jahrhundert⸗Ausſtellung. (Von unſerem Berliner Bureau.) Die Jahrhundert⸗Ausſtellung deutſcher Malerei, in der Ber⸗ liner Nationalgalerie, iſt am Sonntag geſchloſſen worden. Man weiß ſeit einigen Tagen, daß ſie finanziell ein Defizit ergibt, und ſchon erheben ſich Stimmen, die auch von einem künſtleriſchen Deftzit ſprechen! Dagegen kann nicht raſch genug Einſpruch erhoben werden. Wohl aber verdient die Frage erörtert zu werden, ob die Ausſtellung nicht ſo hätte angeordnet ſein können, daß ſie eine Flüärkere Teilnahme des Publikums geweckt hätte. Denn das iſt 1 88 die auch für andere Städte als Berlin ihre Beden⸗ Ob das Eintrittsgeld von 1 Mk., das monatelang erhoben durde, zu hoch war, mag dahingeſtellt bleiben. In der großen Kunſtausſtellung am Lehrter Bahnhof bekommt das Publikum für die Hälfte noch ein doppaltes Militärkonzert im Freien dazu, das zuieht begreiflicher Weiſe nicht wenig. Aber man muß ſich auch darüber keine Illuſionen machen: die Figuren⸗ und Genremalerei, die in der retroſpektiven Ausſtellung in Moabit weit ſtärker ver⸗ treten iſt, als in der Jahrhundert⸗Ausſtellung, hat für das große Publikum immer noch, trotz aller Revolution und Sezeſſion, das färkere Intereſſe. Dazu kommt, daß es der Maſſe der Durchſchnitts⸗ eſucher wirklich nicht leicht gemacht war, aus der Jahrhundert⸗ Ausſtellung künſtleriſchen Gewinn zu ziehen. Die Fülle wirkte ver⸗ Arrend. Für Fachleute jeder Art, Künſtler, Kunſtſchriftſteller, Kritiker, war ſie erfreulich, ſofern ſie es möglich machte, ſich ein 4 Aanes Urteil zu bilden. Aber das ſteht eben auf einem andern Blatte. Hier iſt die Rede von der Wirkung auf das große Publi⸗ kum Und die wäre ohne Frage tiefer und ſtärker geweſen, wenn wWehr geſtebt und geſichtet worden wäre. Vielleicht auch dann, wenn das Prinzip der Anordnung ein anderes geweſen wäre. Man kann ſich in Gedanken beiſpielsweiſe eine Sonderausſtellung„deutſche Landſchaft“ zufammenleſen, die ungemein wirkungsvoll hätte werden müſſen: etwa Morgenſtern und Ruths aus Hamburg, Waldmüller erſten Staffel ſeiner Fahrzeuge, die erforderliche Munition zu den Geſchützen in der borderen Gefechtsſtellung nachzubefördern. Da ein Austauſch der Wagen infolge des Umſtandes, daß die Munitionsfahrzeuge der Kolonnenformationen ungepanzert ſind, nicht möglich ſei, vielmehr ein Umladen der Munition aus letzteren in die Batteriewagen ſtattfinden müſſe, würden fünf bis ſechs Stunden vergehen ehe dieſe Geſchoßreſerve ihren Be⸗ ſtimmungsort erreichen könne. Aber ſelbſt im günſtigſten Falle wäre damit für jedes Geſchütz nur ein Munitionsvorrat von zu⸗ ſammen 500 Schuß bereit geſtellt. Wie ſollten damit Schlachten von fünf⸗ und achttägiger Dauer geſchlagen werden? Freilich ſei ja noch ein Armeemunitionspark vorhanden, aber einmal führe der in erſter Linie dazu gehörige Etappenartilleriepark und das Etappenartilleriedepot auch nur je 37 Schuß pro Geſchütz bei ſich und dann ſei doch bei der großen Entfernung dieſer Parks allerfrüheſtens auf das Eintreffen dieſer Munition im Laufe des zweiten Schlachttages zu rechnen. Was endlich die noch in den Magazinen und Arſenalen lagernde Munitionsreſerve an⸗ langt, ſo ſei auf deren rechtzeitiges Eintreffen, ſo wie die Ver⸗ hältniſſe an dieſen Stellen heute liegen, nicht mit Sicherheit zu rechnen. Um mun den großen Gefahren vorzubeugen, die der franzö⸗ ſiſchen Arkillerie im Ernſtfall aus dieſer Luge der Dinge er⸗ wachſen können, fordern artilleriſtiſche Autoritäten, daß unver⸗ züglich in eine Neuregelung der Frage der Munitionsverſorgung eingetreten werde. Als Mindeſtforderung wird dabei aufgeſtellt, daß die Geſchoßquote für jedes Geſchütz bei der Gefechtsbatkerie, ſowie im Korpsmunitions⸗ und im Armeemunitionspark auf 500 Schuß feſtgeſetzt, und daß ferner die Munition aus den Arſenalen und Magazinen zum Nachtransport auf vier bis fünf Staffeln mit abenfalls je 500 Schuß pro Geſchütz ſichergeſtellt und ordrungsgemäß verteilt werde. Dazu wird mit beſonderem Nachdruck betont und gefordert, daß die einmal bewilligte Munition auch tatſächlich im Frieden bereit gehalten wird, damit ſie vorhanden iſt, wenn bei Ausbruch von Feindſeligkeiten der erſte Schuß fällt. Dieſes Verlangen chat ſeine große Bedeutung und ſeinen Grund in der uns ganz beſonders intereſſierenden Tatſache, daß, wie ein etwas indiskreter Beamter ausgeplaudert hat, gelegentlich der durch die Marokkofrage ziemlich geſpannt geweſenen Beziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland, zu⸗ verläſſig feſtgeſtellt worden ſei, daß für die franzöſiſche Artillerie nur die für die Gefechtsbatterie und für den Korpsmunitionspark erforderlichen Geſchoſſe vorrätig geweſen ſeien! Von den, auch durch die deutſche Preſſe ſeinerzeit verbreiteten, ruhmvedigen Aeußerungen des Generals Langlois über die böllig bereite franzöſiſche Armee wird man demnach einen kleinen Abzug machen müſſen. Auch die deutſche Artillerie hat mit der Bewaffnung mät Rohrrücklaufgeſchützen begonnen. Die Frage der genügenden Munitionsverſorgung hat daher auch für ſie aktuellſtes Intereſſe. Ernſter wie je zuvor wird dazu die Erwägung treten, ob auch wir nicht zur Gliederung der Batterien zu 4 Geſchützen über⸗ gehen müſſen, da eine Bakterie zu ſechs Geſchützen mit ihren zahl⸗ reichen Munitionswagen als eine gar zu ſchwerfällige Kolonne erſcheint. Und auch die Frage des mechaniſchen Zuges gerade zur Fortſchaffung von Munition ſollte nicht beiſeite geſchoben werden, wenn es ſich um zahlreiche, ſtarkbeladene Transpoz handelt, für die die Pferdebeſchaffung und Ernährung im Krie ein ſchwer zu löſendes Problem bilden würde. Polltische Uebersſeht. «Mannheim, 3. Juli 1906. Das neue Geſetz über die Verſorgung der Unterofſiziere hat auch eine Veränderung der Beſtimmungen über die Auf⸗ nahme von Unteroffizieren in Invalid enhäuſern zur Folge gehabt. Es werden nämlich in die Invalidenhäuſer nur ſolche Unteroffiziere und Mannſchaften aufgenommen, denen ein dauernder Rentenanſpruch zuerkannt worden iſt, und die für, würdig, bedürftig und geeignet befunden werden. Das bleiben in einem Invalideninſtitut kann jedoch von keinem In⸗ ſaſſen beanſprucht werden, wenn ſeine Verhältniſſe ihn dazu nicht mehr geeignet erſcheinen laſſen. Während des Aufenthaltes eines Rentenempfängers in einem Invalidenhauſe ruht das Recht auf den Bezug der Rente, weil die Inſaſſen Löhnung, Brot, nießriges Beköſtigungsgeld, Beköſtigungszuſchuß, Bekleidung und Klein⸗ bekleidungsgeld erhalten, außerdem freie Wohrung, Feuerung, Beleuchtung, ärztliche Behandlung und Arzneien auch für die Familie. Auch die Einſtellung von Unteroffizieren in Hal b⸗ invaliden⸗Abteilungen iſt einer Aenderung unter⸗ zogen worden. Es werden in dieſe Abteilungen, ohne Rechts⸗ anſpruch darauf zu haben, felddienſtunfähige Unteroffizier⸗ kapitulanten von kürzerer als zwölfjähriger Dienſtzeit zur Ver⸗ wendung im Garniſondienſt eingeſtellt, damit ſie ſich den voll⸗ wertigen Zivilberſorgungsſchein und die Dienſtprämie von 1000 Mark verdienen können; auch ſoll dadurch verhütet werden, daß noch garniſondienſtfähige Unteroffizierkapitulanten mit kürzeren als 12jähriger Dienſtzeit bei geringen Körperſchäden durch eine frühere Entlaſſung aus dem aktiven Militärdienſt den Zivil⸗ berſorgungsſchein und mit dieſem einen Vorſprung bei der An⸗ ſtellung im Zivildienſte von den erſt nach 12jähriger Dienſtzeit ausſcheidenden Unteroffizieren erreichen. Mangelhafte Wählerliſten. Nach der jüngſten Reichstagsnachwahl im Wahlkreis Hannover⸗Linden verlautete, daß das Wahlergebnis angefochten werden ſolle wegen außerordentlich mangelhafter Aufſtellung der Wählerliſten, wodurch eine große Zahl vom Wahlberechtigten an der Ausübung des Wahlrechts verhindert wonden waren. Da aber der Reichskag noch niemals einem Wahlproteſt mit dieſer Begründung Folge gegeben hat, ſo harthſ man davon abgeſehen, einen ſolchen Proteſt zu erheben, Daß wirklich ſtarke Unterlaſſungen in dieſer Beziehung vorgekommem ſind, deren Möglichkeit auch anderwärts gegeben iſt, weshalb der Fall den Wählern zur Warnung mitgeteilt ſei— geht aus Mitteilungen hervor, die die„Norddeutſche Allg, Zig.“ ver⸗ öffentlicht. Dem Blatte wird aus Hannover u. a. geſchrieben; Es iſt nicht allein dem Egoismus des Welfentums zuzu⸗ ſchreiben, daß eine Stichwahl hier nicht zuftande gekommen iſt, ſondern in erſter Linie der geradezu getviſſenloſen Aufſtellung der Wählerliſtem, die durch das ſtatiſtiſche Amt mit Benutzung der poligeilichen Meldeverzeichniſſe durch Polizeibeamte aufgeſtellt wor⸗ L⸗ und Pettenkofer aus Wien, Friedrich aus Dresden, Blechen aus Berlin, Buchholz aus Weimar, Burnitz aus Frankfurt a. M.— ein erleſenes Sonntags⸗Gericht für Feinſchmecker, und dem großen Publikum auch in dieſer Beſchränkung eine Ueberraſchung. Eine ähnliche Auswahl ließe ſich mit Leichtigkeit für das Portrait uſw. treffen. Dagegen hätte dem Laien von den ſkizzenhaften Malereien des Hans v. Marces eine ſoviel geſagt wie ein Dutzend, und Feuer⸗ bachs Römerin tat in—3 ausgewählten Exemplaren dieſelben Dienſte wie in 20—30 Wiederholungen. Auch die Leiter der Aus⸗ ſtellung wußten ſich der Fülle der Geſichte offenbar nicht zu er⸗ wehren; ſo kam es vermutlich, daß ganz hervorragende Stücke erſt im den letzten Wochen auftauchten. Wer Ferdinand von Raisky's Domherrn geſehen hatte, bekam gewiß von dem vornehmen Bildnis⸗ maler eine hohe Meinung. Erſt in den letzten Wochen aber ward uns der Landſchafter und Tiermaler Raisky vorgeführt, und erſt jetzt ſchätzen wir dieſe ungewöhnliche Künſtlerperſönlichkeit rich⸗ tig ein. Unbeſchadet des Defizits, und unbeſchadet der nicht einwand⸗ freien Anordnung, bleibt der künſtleriſche Erfolg der Ausſtellung beſtehen, bei all Denen, die Beruf und Zeit hatten, in ihr zu lernen. Aber wenn man das Publikum packen will— nochmals ſei es geſagt— ſo muß man den Mut haben, energiſcher zu ſieben, zu ſichten und auszuwählen— ſelbſt auf die Gefahr hin, auch einen Fehlgriff zu tun. Dr. P. Os. Aus dem Leben Mauuel Careias. Der größte Geſangsmeiſter des 19. Jahrhunderts, der Er⸗ finder des Kehlkopfſpiegels, Manuel Carcia, iſt in London in ſeinem 102. Lebensjahre geſtorben. Ein Leben hat hier ge⸗ endet, deſſen Inhalt mit der Muſikgeſchichte eines ganzen Jahr⸗ hunderts auf das Innigſte verknüpft iſt. Es erſcheint uns faſt un⸗ glaublich, daß bisher noch ein Mann unter uns lebte, der den ganzen ſtolzen Entwicklungsgang, den die Muſik im 19. Jahrhun⸗ Die Traditionen, in denen er aufwuchs, reichen zurück bis zu den Anfängen der modernen Muſikgeſchichte. Sein Geſang⸗ lehrer Giovanni Anzani hatte noch die Zeiten Bachs und Händels erlebt, bei ſeiner Geburt waren Beethoven und Schubert noch jung und Chopin und Mendelsſohn eben erſt geboren. In der Epoche ſeiner erſten Triumphe ſaßen Wagner und Verdi noch auf der Schulbank und die großen Sängerinnen, deren glänzende Triumphe heute nur noch als verblaßte Erinnerungen in dem An⸗ denken der Alten leben, Jenny Lind, die Marcheſi, die Malibran, Chriſtine Nilſon waren ſeine Schülerinnen. Den koſtbarſten Schatz, den die Seele des Wohlklangs dem Menſchen geſchenkt hat, den Glanz der Menſchenſtimme hat er durch lange Jahrzehnte als treueſter und hingebendſter Kenner und Ver⸗ ehrer bewahrt und verwaltet, und die Wunder des Wohllauts, die damals Europa als leuchtende Sterne durchzogen und in alle Herzen Entzücken und Seligkeit ſenkten, verdankten ihm ihre Aus⸗ bildung, der als ein guter Gärtner die zarte Pflanze des Geſangs zur Blüte und zur Reife zu bringen verſtand. Sein Vater, der ältere Garcia, war ein glänzender Tenör, ein ausgezeichneter Geſangslehrer und fruchtbarer Opernkomponiſt, der erſte Almaviva im„Barbier von Sevilla“, der im Singen hohern Töne das Erſtaunlichſte leiſtete u. ſich als Lehver ſeine 3 Kinder, der Malibran, der Pauline Viardot und ſeines Sohnes, das Fortklingen ſeines Ruhmes ſicherte. Auch Manuel hatte eine ſchöne Stimme, einen hohen Bariton, und ein geradezu wunderbares muſikaliſches Gedächtnis. Er ging mit dem Vater in ſeinen jungen Jahren auf eine Tournee nach Mexiko und machte ſich ein Vergnügen daraus, in den verſchiedenartigſten Geſangspartien aufzutreten und auszu⸗ helfen. In etwa zehn Tagen hatte er die ſämtlichen Rollen einer Oper im Kopfe, und als der Vater ſich eines Tages indisponiert fühlte, ſang der Sohn mit ſeiner Baritonſtimme die Tenorrolle und forcierte noch die hohen Töne. Damals ſchrieben auch die beiden Garcias, als bei einer Aufführung des„Don Juam“ die Noten ver⸗ dert vollendet hat und der dieſe Kunſt zur eigentlichen Beherr⸗ ſcherin ihrer Zeit erhob, fühlend und wirkend mit durchlebt hat. geſſen worden waren, die ganze Partitur aus dem Gedächtnis hin Und ſetzten ſie auch für die einzelnen Orcheſterinſtrumente bis 5000 Wähler underrichteter Sache von der Wahlurne zurückkehren mußten, weil ſie nicht in der Liſte aufgeführt waren. Und zwar ſind dieſe Stimmen ſämtlich den bürgerlichen Parteien verloren gegangen, denen allerdings der Vorwurf nicht zu erſparen iſt, daß ſie ſelbſt die Schuld an dem Werluſt ihres Wahlrechts tragem, da ſie dieſes durch Ginſicht in die Wählerliſten und Nachtragen ihrer Namen ſich Hätten wahren können. Den Polizeibeamten aber, die mit der Aufſtellung der Liſten beauftragt wurden, iſt jedenfalls der ſchwere Vorwurf zu machen, daß ſie dieſe Aufgabe in ſehr wenig gewiſſen⸗ Hafter Weiſe erfüllt haben, wenn man berückſichtigt, daß die Ein⸗ wohner ganger Häufer, Hausbeſitzer und Einwohner, die 6, 8, 10, 12 und mehr als 20 Jahre in einem Hauſe wohnten, nicht in der Eiſte aufgenonmnen waren. Bismarck! Die nationalliberalen„Deutſch. Stimmen“ hatten ihrem Befremden Ausdruck gegeben darüber, daß der Kaiſer bei ſeinem jüngſten Aufenthalte in Hamburg keine Veranlaſſung genommen habe, das vor kurzem dort enthüllte großartige Bismarckdenkmal zu beſichtigen. Hierzu bemerkte neuer⸗ dings die gleichfalls nationalliberale„Braunſchw. Landesztg.: „Wenn der Verfaſſer meint, daß es Millionen kreuer deukſcher Söhne nicht in den Sinn wollen werde, daß auf der ganzen Fahrt niemals von dem Schöpfer des Reiches die Rede geweſen iſt, daß ſein Name nicht hat genannt werden dürfen, daß ſelbſt im vertrauten Geplauder um den Namen Bismarck in weitem Bogen hat herumgegangen werden müſſen— ſo ſcheint er aus beſonderer Kenntnis der am Hofe beſtehenden Verhältniſſe zu ſprechen. Daß Bismarck nicht nur ein Verſtorbener, ſondern auch ein Toter für den Hof iſt, wird freilich erſt bei dieſen Vor⸗ kommniſſen dem deutſchen Gedanken völlig zum Bewußtſein ge⸗ langen. Welche Gedanken und Empfindungen dadurch herauf⸗ beſchworen werden, mögen wir nicht in Worte zu faſſen ver⸗ ſuchen.“ Dem Beſuche deutſcher Preſſevertreter in England widmet die offiziöſe„Nordd. Allg. Zig.“ einen bemerkenswerden Schlußakkord: Die während der letzten Woche in den Blättern erſchienenen Depeſchen und Berichte ſtellten einſtimmig feſt, daß die Empfänge überall durch vollkommene Liebens⸗ würdigkeit ausgezeichnet waren und die engliſchen Gaſt⸗ geber ebenſo vornehme wie herzliche Wirte zu machen wußten. Bei den berſchiedenen Frühſtücken, Banketten und ſonſtigen feſt⸗ lichen Veranſtaltungen, an denen außer den unmittelbaren Ver⸗ anſtaltern des ganzen Beſuches offizielle Perſönlichkeiten, Mit⸗ glieder der Regierung, Parlamentarier und andere hervorragende Männer teilnahmen, wurden Anſprachen und Reden aus⸗ getauſcht, worin ſtets der Gedanke vorklang, daß die britiſche und deulſche Nation keinen ernſthaften Grund hätten, einander feindlich geſinnt zu ſein, und daß das Erſcheinen deutſcher Journaliſten in England, ihr Be⸗ kanntwerden mit dortigen maßgebenden Perſönlichkeiten, mit Einrichtungem und Anſchauungen dazu beitragen möchte, die Wege zu ebnen, auf denen beide Völker einander näher kommen könnten. Aehnliche Gedanken haben auch die meiſten einfluß⸗ reichen Organe der engliſchen Preſſe Ausdruck gegeben und die deulſchen Zeitungsvertreter freundlich willkommen geheißen. Einigermaßen abſeits glaubte ſich indeſſen die„Times“ ſtellen und in einer reſervierten Beſprechung des Beſuches hervorheben. zu müſſen, daß eine etwaige Annäherung Englands an Deutſch⸗ land nicht das freundſchaftliche Verhälenis Großbritanniens zu Frankreich beeinträchtigen dürfe. Dieſe Beſorgnis erſcheint uns höchſt überflüſſig. Weder die Urheber des Beſuches der deutſchen Preſſevertreter noch dieſe ſelhiſt werden auch nur einen Augenblick willens geweſen ſein, die ganze Veranſtaftung ſo zu deuten, als ſolle ſie die franco⸗hbriti⸗ ſchen Beziehungen lockern. Sehr zutreffend ſprach dies der deutſche Botſchafter Graf Wolff⸗Metternich bei einem vom Lord Mayor gegebenen Lunch aus, indem er hervor⸗ hob, Daß, wenn man den Erfolg erreichte, beide Völker einander näher zu bringen, ein ſolches Reſultat vielleicht die ſtärkſte Ge⸗ währ für den europäiſchen Frieden bilden würde, ohne dabei im geringſten den Freundſchaften Einhalt zu tun, welche jeder von beiden Teilen mit anderen Völkern ekwa geſchloſſen habe oder noch zu ſchließen wünſche. Heutsches Reſch. Berlin, 2. Juli.(Der Reichskanzlei) wird, wie nach den„B. N..“ perlautet, nächſtes Jahr die O ſt⸗ mark beſuchen, um ſich über den Stand des ſtaatlichen Beſiedelungswerkes zu unterrichten. * beiden lippiſchen Fürſtenhäuſern, von der die „Lipp. Landesztg. kürzlich ſprach, iſt es nichts. Wie dem„Berl. Börſenkour.“ aus Bückebure gemeldet wird, iſt der Für ſt von Schaumburg⸗Lippe überhaupt nicht in Norder⸗ ney geweſen. Er ließ vielmehr die offiziell feſtgeſetzte Reiſe nach Norbrney inhibferen, als er erfuhr, daß Fürſt Leopold von Detmold in Norderney eingetroffen ſei. Damit iſt jede Möglichkeit zur Annäherung des Hofes von Detmold an den Schaumburger Hof vereitelt. —(Die deutſche Mittelſtandsvereinigung) hat beſchloſſen, für die nächſten allgemeinen Reichstagswahlen in Hannover einen eigenen Kandidaten aufzuſtellen. und zwar unter dem Vorgeben, daß die Aufſtellung eines Mittel⸗ ſtandskandidaten der einzige Weg ſein würde, um einen Sieg über die Sozialdemokraten herbeizuführen. Der nationalliberale „Hannoverſche Kurier“ erwidert auf dieſe grundfalſche Dar⸗ ſtellung: In Wirklichkeit wird eine Sonderkandidatur der Mittel⸗ ſtandsbereinigung nur zu einer weiteren Zerſplit⸗ terung der bhürgerlichen Stimmen unter Verſchärfung des Wahlkampfes führen und ſomit dem angeſtrebten Zwe ck eher hinderlich ſein. Tatſächlich reiht ſich der Beſchluß der Mittelſtandsvereinigung dem trotz ihrer urſprünglichen feier⸗ lichen Verſicherungen bei mehreren Nachwahlen beliebten Ver⸗ fahren würdig an; in Aſchersleben hat dies Verfahren bekanntlich vor Jahresfriſt dazu geführt, einen Wahlkreis, deſſen Wieder⸗ gewinn aus den Händen der Sozialdemobratie ſo gut wie gewiß war, dieſer abermals in die Hände zu ſpielen. — Das preuß. Abgeordnetenhaus) hat den dom Herrenhaus zurückgelangten Initiativgeſetzentwurf Zedlitz (freikonſ.) und Gen. auf Abänderung des Kommunal⸗ abgabengeſetzes heute beraten. Das Herrenhaus hatte mehrere Aenderungen vorgenommen, die vom Abgeordnetenhauſe heute igt wurden. Eine Aenderung jedoch wurde ab⸗ gelehnt. Es handelt ſich um die Zuſchüſſe, welche die ſogenannten Betriebsgemeinden an Wohnſitzggemeinden leiſten müſſen. Der Geſetzentwurf baſtimmt, daß Zuſchüſſe geleiſtet werden im Falle unbilliger„Mehrbelaſtung“ der Steuer⸗ pflichtigen. Dieſe Faſſung wurde heute abgelehnt, die urſprüng⸗ liche wiederhergeſtellt, das Geſetz geht alſo an das Herren⸗ haus zurück. — Vom Kolonjalrat.) Der im Vorjahr eingeſetzte ſtändige Ausſchuß des Kolonialrats wurde von drei auf ſteben Mitglieder erhöht. Er beſteht, nach der„Deut⸗ ſchen Kolonialztg.“, aus den Herren: Berner, von der Heypt, Exz. v. Holleben, Dr. Scharlach, Paul Staudinger, Supf, Vohfen. Der Ausſchuß ſoll mehr als bisher Gelegenheit haben, mit der Kolonialabteiiung in Fühlung zu treten, um die Bera⸗ tungen über koloniale Fragen und Etats vorzubereiten. Man verſpricht ſich von dieſer Neueinrichtung des erweiterten ſtän⸗ digen Ausſchuſſes und ſeiner dauernden Fühlungnahme mit der Kolonialregierung viel, beſonders wenn, wie vielfach ſeitens der Mitglieder des Kolonialrats angeregt wurde, dieſer auch zu einer Herbſttagung berufen wird. Ausland. *Frankreich.(Der neue Dreibund in Aheſ⸗ ſinſen.) Der der franzöſtſchen Regierung naheſtehende„Petit Pariſien“ beſtätigt, daß in den ſchwebenden Verhandlungen wegen eines engliſch⸗franzöſiſch⸗italieniſchen Abkommens über die abeſſiniſche Eiſenbahn eine Verzögerung eingetreten iſt. Mährend jedoch von anderer Seite als Grund dafür Meinungsverſchiedenheiten unter den Beteiligten über einzelne Punkte angegeben werden, veyſichert der „Petit Pariſien“, daß einzig die Langſamkeit des Verkehrs mit der abeſſiniſchen Hauptſtadf die Urſache bilde. Das Kabinett von London erwarte insbeſondere noch eine Antwort des eng⸗ liſchen Geſandten in Addis⸗Abeba, Harrington. *„ Rußland.(Die Beamtenentlaſſungen im Peterhof.) Die myſteriöſe Entlaſſung des Dirigierenden des Peterhofer Zarenpalaſtes, deſſen Gehilfen und anderer hoch⸗ geſtellter Hofbeamten wird darauf zurückgeführt, daß im Arbeitszimmer des Zaren revolutionäre Schriften und Proklamationen gefunden wurden, deren Ueberbringer bis jetzt nicht eruiert werden konnten. Viele höhere Chargen der Palaispolizei wurden nun ebenfalls entlaſſen. General Trepow führt ſelbſt die Unter⸗ ſuchung in dieſer Affäre. —(Die Gärung unter den Truppen.) Das degradierte erſte Batakllon des Preobraſchenski⸗Regi⸗ ments wird durch ein völlig neues Bataillon erſetzt, das gus 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger. Mannheim, 3. Jult. den ſind, incd gwar ſo wenig ſorgfältig, daßß mindeſtens 400 0— Mit der Amnäherung zwiſchen den lauter Rittern des Georgs⸗Ordens gebildet werden ſoll. Die Mannſchaften des Garderegiments zu Pferde und der anderen Gardelduppenteile haben in einer Kundgebung alle Gemeinſchaft mit den Leuten vom Preobraſchenski⸗Regiment abgelehnt. Bei der Agitation in dieſem Regiment ſollen der Abgeordnete Aladjin, ſowie jüdiſche Spielleute des Regiments eine Hauptrolle geſpielt haben. In der Duma war ein Tele⸗ gramm angeſchlagen, in welchem 200 Mann des im Kaukaſus ſtehenden Mingreliſchen⸗Regimenks gegen die Ver⸗ urteilung von 27 ihrer Kameraden durch das Kriegsgericht Einſpruch erheben. * Serbien.(Der ehemalige ſerbiſche Mini⸗ ſterpräſident Wladen Georgewitſch) ſollbegna⸗ digt werden. Derſelbe hat bereits 4 Monate von der ſteben⸗ monatlichen Arreſtſtrafe wegen ſeines Buches„Der letzte der Obrenowitſch“ abgebüßt. Badiſcher Laudtag. 2. Kammer.— 114. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Karlsruhe, 3. Juli. Präſident Dr. Wilckens eröffnet 849 Uhr die Sitzung. Am Regierungstiſch Eiſenbahnminiſter Freiherr von Mar⸗ ſchall, Generaldirektor Roth, Miniſterialdirektor Schulz und Regierungskommiſſare. Präſident Dr. Wilckens gibt bekannt, daß die Abgg. Brod⸗ mann und Hilbert bei der geſtrigen Abſtimmung über das Schul⸗ geſetzentſchuldigt fehlten. Eingelaufen iſt eine Interpellation der liberalen Vereinigung betr. die Schiffahrtsabgaben. Auf der Tagesordnung ſteht die Fortſetzung der Spezialdebatte über das Eiſenbahnbaubudget. Zu den verſchiedenen Poſitionen des„Karlsruher Bahn⸗ hofes“ liegt ein Antrag Binz u. Gen. vor, das Stürzenackerſche Projekt für dieſen Bahnhof zu genehmigen. Abg. Pefferle(natl.] legt nochmals ausführlich den Stand⸗ punkt der Kommiſſion dar. Abg. Dr. Binz(natl.) begründet den von ihm eingebrachten Antrag. Ich habe der Verlegung des Bahnhofes von Anfang an ablehnend gegenübergeſtanden. Nachdem aber auf 3 Landtagen der Verlegung des Bahnhofes zugeſtimmt war, hat ſich die Karlsruher Einwohnerſchaft mit dieſer Tatſache ziemlich abgefunden. Das Haus wird ſich darum wohl geneigt finden, dem Beſchluſſe der Budgetkommiſſion zuzuſtimmen. Die Frage erhebt ſich nun, welches Projekt wir zur Ausführung bringen laſſen ſollen. Ausſchlaggebend muß ſein das Bedürfnis des Betriebs; aber auch äſthetiſche Ge⸗ ſichtspunkte dürfen wir nicht außer acht laſſen. Gerade dieſe kommen für die Reſidenz Karlsruhe ſehr in Frage. Dieſen Anforderungen wmird das Stürzenackerſche Projekt in erſter Reihe vollauf gerecht. Redner beſpricht im einzelnen die verſchiedenen Projekte. Das Stürzenackerſche Projekt iſt auch daraufhin geprüft worden, ob es in die ſchlichte Landſchaft mit dem Lauterberg hineinpaßt.(Große Heiterkeit.) Gerade in dieſer Hinſicht muß dieſes Profekt als ſehr gelungen betrachtet werden. Ich bitte Sie meinem Antrage die Zuſtimmung zu erteilen. Das Haus kann für die weitere Ver⸗ ſchleppung der Karlsruher Bahnhofsfrage die Verantwortung nicht tragen. Die Beunruhigung in der Karlsruher Bürgerſchaft muß endlich beſeitigt werden; wie die Löſung der Frage auch im In⸗ tereſſe der Betriebsſicherheit ſehr gelegen iſt. Nur der Umſicht der Betriebsbeamten iſt es zu danken, daß auf dem Karlsruher Bahn⸗ hofe noch nicht ein gräßeres Unglück paſſtert iſt. Ich bitte Sie noch⸗ mols meinemm An:»age kuzuſtemmen. Abg. Kolb(ſoz.]: Der Umbau der großen Bahnhöfe iſt ſo dringend, daß man dieſe Bauten nicht länger hingusſchieben kann. Der Miniſter von Brauer hat ſchon vor 10 Jahren auf die gefähr⸗ lichen Zuſtände beim Karlsruher Bahnhofe hingewieſen, und dieſe Zuſtände haben ſich natürlich nur noch verſchlechtert. Man hofft, daß die Verlegungsarbeiten des Karlsruher Bahnhofes recht bald beginnen. Die Verzögerung der Bahnhofsbauten iſt vor allem darauf zurückzuführen, daß wir zu wenig Techniker haben. Als Karlsruher freue ich mich, daß aus der Konkurrenz um das Karls⸗ ruher Aufnahmegebäude zwei Karlsruher als Sieger hervorge⸗ gangen ſind. An der Architektur darf aber keinesfalls geſpart wer⸗ den. Stürzenacker hat noch nie die Voranſchläge überſchritten; im Gegenteil er iſt noch hinter ihnen zurückgeblieben. Redner em⸗ pfiehlt die Annahme des Stürzenackerſchen Projekts und bittet die Regierung, die Verlegungsarbeiten möglichſt bald zu beginnen. Abg. Schüler(Ztr.): Die Meinungen ſind ſowohl in der Kommiſſion wie bei den Intereſſenten noch nicht geklärt. Man ſpricht heute von 28 Mill. Mark für den Karlsruher Bahnhof, nach den Erfahrungen der letzten Jahre dürften aber die Koſten auf 85 bis 40 Mill. Mark zuſtehen kommen. Früher hat man von 14 Mill. Mark geſprochen; das iſt doch eine ganz andere Sktuation. Wenn wir gegen den Karlsruher Bahnhof ſtimmen, ſo geſeſeht das nicht aus kleinlichen Gründen, ſondern um alle Intereſſen zur berückſich⸗ tigen. Man ſolle doch auch einmal das Projekt der Hößerlegaung Den Umfang ſeiner Stimme bis ins Unwahrſcheinliche auszu⸗ dehnen, war Manuels größter Sport. Ebenſo wie den Vater ahmte er den berühmten Baſſiſten Lablache nach und ſuchte ihn an tiefen Tönen zu überbieten. Durch ſolche tollen Experimente, die er fort⸗ während mit ſeiner Stimme vornahm, ermüdete er ſein Organ, der Klang wurde ſcharf und unſicher, und als er dann in Neapel zum erſten Mal vor ein großes Publikum trat, erlebte er einen Durch⸗ ſall. Ihm ſelbſt bereitete das wenig Schmerzen, denn im Grunde widerſprach ſeiner Natur der Beruf des Sängers und der laute Beifall der Bühne. Seine Intereſſen und Ziele waren mehr wiſ⸗ jenſchaftlicher Natur und vor allem auf die Erforſchung der menſch⸗ lichen Stimme und der Bildung und Hervorbringung von Geſangs⸗ tönen gerichtet. Sein Lieblingsſtudinm war ſchon früh die Anatomie, und ſeine Schweſter Pauline erzählte, wie er häufig aus ſeinen Anatomie⸗ ſtunden die noch blutigen Kehlköpfe von allerlei Tieren mit nach Hauſe brachte und die kleine Schweſter ſehr erſchreckte, wenn er dieſe ütnappetitlichen Dinger aus der Taſche zog. Mit einem Blaſe⸗ balg brachte er dann die Luftröhren zum Tönen und freute ſich an den verſchiedenartigen Lauten, die er ſo hervorbrachte. Durch dieſe Grübeleien über die Formung der Laute und den Bau der Stimm⸗ organe ward er wie zufällig auf jene Erfindung hingeführt, die ſeinen Weltruhm begründen und ungeahnte Bedeutung gewinnen ſollte. Seit Jahren mühte er ſich darum, die phyſiologiſche Beſchaf⸗ fenheit des Kehlkopfes zu ergründen.„Wenn ich nur die Stimm⸗ ritze einmal ſehen könnte!“ dachte er fortwährend. Da durchzuckte ihn eines Tages die Idee wie ein Blitz:„Warum ſoll ich nicht verſuchen, ſie durch einen Spiegel zu beobachten? Das muß doch gehen]“ Er ließ ſich ein geeignetes Inſtrument herſtellen und konnte nun zu ſeiner größten Freude die Entſtehung der Töne genauer er⸗ kennen. Dies war die erſte primitive Form des Kehlkopfſpiegels, die er dann vielſach vervollkommnet und verbeſſert hat. Er ahnte nicht, welche Bedeutung dieſe Entdeckung für die mediziniſche Wiſſen⸗ ſchaft gewinnen ſollte, aber er hat dadurch die höchſten Ehren er⸗ rungen, iſt von der Univerſität Königsberg zum Dr. med. hon. e. ernannt und von unſerem Kaiſer mit der goldenen Medaille für Wiſſenſchaft beſchenkt worden. In vielfachen Abhandlungen und Unterſuchungen hat er die Funktionen der Singſtimme dargelegt und erläutert. Doch ſeine wiſſenſchaftliche Arbeit war eigentlich nur eine zufällige Frucht ſeiner praktiſchen Tätigkeit, der er ſein ganzes Leben geweiht hatte. Die verborgene und noch ungehobene Schönheit einer jungen Menſchen⸗ ſtimme zu erkennen, allen Feingehalt und alle Stärke aus ihr herauszuholen und zu entwickeln, das war ſeine höchſte Begabung. So hat er lange Jahve als Geſangsprofeſſor am Pariſer Konſer⸗ vatorium und dann an der Londoner Muſikakademie gewirkt. Fragte man ihn nach dem Geheimmis, durch das er ſo alt geworden ſei und ſich ſeine jugendliche Friſche immer erhalten habe, dann ſagte er, daß er nie habe müßig gehen können, ſondern ſbets habe arbeiten müſſen und daß dieſer ſtete Umgang mit Lernenden, die mannigfachen Freuden, die ihm die Entwicklung ſeiner Schüler ge⸗ macht habe, ihn jung erhalten hätten. Von Enthaltſamkeit und Diät, von der wohl andere Hundertjährige reden, konnte er ſein langes Leben nicht herleiten, denn er hat ſtets einen guten Tropfen geltebt und iſt immer ein ſtarker Zigarrenraucher geweſen. Die letzten Jahre ſeines Lebens war ſein Geiſt noch mehr als früher in die Vergangenheit gewandt und nahe Gegenwart wie ferne Ver⸗ gangenheit floſſen in ſeiner Erinnerung rührend zuſammen. Sein liebſtes Gedenken war ſeiner gefeiertſten Schülerin Jenny Lind geweiht. Als ſie zu ihm kam, war ihre Stimme ſo überanſtrengt, daß er ihr zunächſt zwei Monate völliger Ruhe und Erholung auferlegte, und dann erſt den Unterricht begann. Das war eine Freude für den Lehrer, dieſe Schülerin, die einen einmal verbeſſerten Fehler nie mehr wieder machte und die zarteſten Nuancen, die feinſten Untertöne heraushörte, zu unterrichten! So rein hat nie wieder eine ſeiner Schülerinnen geſungen. Als er Kubelik noch im Vorjahre in einem Konzert hörte, ſagte er:„Aber ſo gut wie Paganini kann er doch nicht ſpielen.“„Sehen Sie, das hat Stockhauſen bei mir zu ſeinem Debüt ſtudiert“ meinte er, als er mit einem ſeiner letzten Schüler ein Stück übte, und er ſprach — von dem großen Sänger, der heute ſchon ſechzig ee 5 Jahre alt iſt, wie von einem lieben ganz jungen Menſchen. Noch bis zuletzt hat er unterrichtet und immer war er bei den Lektionen unermüdlich, be⸗ gleitete ſelbſt, meiſtens auswendig, auf dem Klavier und ſang mit einer feinen zittrigen Stimme vor, die aber immer noch durch Rein⸗ heit, Leidenſchaft und ſchöne Tonbildung ergriff. Es iſt noch gar⸗ nicht lange her, da prüfte er die Stimme eines jungen Mädchens und fand ſie noch nicht reif,.„Kommen Sie in zwei Jaßren wieder, 50855 Kind,“ ſagte er zu ihr,„dann wollen wir Ihre Stimme aus⸗ ilden, Vermiſchtes. — Gin Luſtmord iſt in Hof vorgekommen. Das elfjährige Töchterchen eines Fabrikarbeiters wurde auf dem Felde gräßlich gugerichtet, tot aufgefunden. Unter dem dringenden Verdacht, den Mord begangen zu haben, wurde der Lehrer des Kindes, mit dem die Kleine„wegen Nachſitzens“ allein in der Schule zurückgeblieben war, verhaftet. — Die Tochter des Duma⸗Präſidenten als Kongertfängerin. Wie den„Hamb. Nachr.“ aus Paris geſchrieben wird, haben die dortigen Konzertſäle ſeit kurgem eine neue, intereſſante Erſcheinung zu verzeichnen. Es iſt die Tochter des ruſſiſchen Reichsduma⸗Präſidenten Prof. Muromz e w, die von ihrem Vater die Erlaubnis erhielt, ſich der Kunſt zu widmen und ſich ſeit dem vorigen Winter mit ihrer Mutter in Paris auf⸗ hielt, um ſich dort in der Geſangskunſt zu vervollkommnen. Auch Profeſſor Muromzew hält ſich im Winter längere Zeit zum Beſuch ſeiner Familie in der franzöſiſchen Hauptſtadt auf. Nunmehr hat Frl. Muromzew ihre Studien vollendet, wagte ſich an die Oeffent⸗ lichkeit und erzielte gleich bei ihrem Debüt mit ihrer prachtvollen, wohlgeſchulten Stimme und einer ſehr verſtändigen Vortragsweiſe, beſonders in der Darbietung von ruſſiſchen Volksliedern, einen Erfolg, der der jungen intereſſanten Sängerin eine ſchöne Zukunft gewährleiſtet. li. a r⸗ und drod⸗ ſchul⸗ gung batte ih n⸗ rſche tand⸗ ichten g an n der ruher Das der elches ebend Ge⸗ nmen ingen recht. Das ob es Froße ſehr e die Ver⸗ nicht muß In⸗ t der Bahn⸗ noch⸗ iſt ſo kann. efähr⸗ dieſe hofft, bald allem Als darls⸗ orge⸗ wer⸗ u; im em⸗ et die . n der Man nach uf 36 Mill. Wenn nicht ickſich⸗ ung r t, wie ſat er h, be⸗ g mit Rein⸗ gar⸗ chens ieder, aus⸗ chrige äßlich „ den t dem lieben al s aris eine ochter i idmen auf⸗ Auch Beſuch r hat ffent⸗ ollen, weiſe, einen tkuft 5 8 2 *5 Mannheim, 3. Juli. Genceral⸗kanzeiger. 3. Seite. bdes Bahnhofes ausarbeiten, um völlig klar in dieſer Frage ſehen zu können.„ 5 Miniſter von Marſchall: Der großh. Regierung iſt es picht leicht geworden für die Verlegung des Karlsruher Bahnhofes ſich zu erklären; leicht iſt es mir auch nicht geworden, hierfür die Verantwortung zu tragen. Die Höherlegung des Bahnhofes kavn aus finanziellen Gründen nicht ernſtlich mehr in Frage kommen. Würde der Bahnhof hochgelegt werden, müßte auch der Güterbahn⸗ hof hochgelegt werden. Die Belaſſung des Güterbahnhofes an der lten Stelle kann nur eintreten, wenn durch die Verlegung des Perſonenbahnhofes die Geleiſe für den Perſonenverkehr für den üterverkehr frei werden. Ich begrüße den Antrag, der heute eitens der Abgg. Binz und Gen. hier geſtellt worden iſt. Den Be⸗ Pürfniſſen des Verkehrs entſpricht das Stürzenackerſche Projekt Pöllig, das auch in das Landſchaftsbild hineinpaßt. Wird der An⸗ Frag der Kommiſſion angenommen, ſo wird die Bahnhofsfrage bpieder auf zwei Jahre verſchoben. Es iſt nötig, daß ſich die Kam⸗ gmer heute auf ein beſtimmtes Projekt einigt. Das Stürzenackerſche Projzekt iſt vom Preisgericht außerordentlich empfohlen worden. Ich kann nur dringend empfehlen, dem Antrag Binz und Gen. zuzu⸗ ſtimmen. Generaldirektor Roth kommt auf den freihändigen Ge⸗ ländeerwerb für den Karlsruher Bahnhof zu ſprechen. Zu er⸗ pperben ſind noch 115 Grundſtücke. 0 Abg. Dr. Frank(ſoz.) Die parlamentariſche Behandlung der Karlsruher Bahnhofsfrage iſt eine ſehr ſchwierige: früher hat ſich ein Abgeordneter für die Verlegung ausgeſprochen und dagegen ge⸗ ſtimmt, ein Abgeordneter gegen die Verlegung geſprochen und da⸗ für geſtimmt, und ein Abgeordneter ſich der Stimme enthalten. Große Heiterkeit.) Wir müſſen energiſch dagegen proteſtieren, daß die Karlsruher Bahnhofsfrage noch länger verzögert wird. Im Intereſſe der Sicherheit des Publikums muß der Bahnhofsbau endlich in Angriff genommen werden; dazu können wir aber nicht 1 ein neues Projekt brauchen. Wir werden für das Stürzenacker ſche Projekt ſtimmen. Es iſt ja etwas verblüffend, daß das Projekt den Stil der Poſtkutſchenzeit, der Barockzeit wählt. Es iſt aber zu hoffen, daß der Stil nicht ſymboliſch iſt für die Haltung der (RMegierung auf dem Gebiete des Eiſenbahnweſens. Karlsruhe kann ſich hinſichtlich ſeines Landſchaftsbildes wohl mit Heidelberg meſſen; vor allem dann, wenn Heidelberg demnächſt den Schäfer⸗ perg erhalten wird.(Heiterkeit.) Abg. Gierich(konſ.) erörtert die Frage, ob nicht die Stadt Karlsruhe in irgend welcher Weiſe zu den Koſten des Bahnhofs⸗ baues herangezogen werden kann. Abg. Hergt(Zentr.]: Der Geländekauf für den neuen Bohnhof iſt ſchon zum größten Teil vollzogen, ſodaß es nicht hmöglich iſt, die Frage nochmals aufzurollen, ob der Bahnhof hoch⸗ Igelegt werden ſoll, wenn ſich nicht ganz ſchwerwiegende Gründe für Pieſe Frage ergeben. Solche Gründe können aber nicht vorge⸗ bracht werden. Vom Betriebs⸗ und techniſchen Standpunkt iſt die Verlegung des Bahnhofs die einzig richtige Löſung der Frage. Nuen wir auch heute uns auf das Stürzenackerſche Projekt des Aufnahmegebäudes einigen, wird es in zwei Jahren doch noch nicht in Angriff genommen ſein. Der Barockſtil des Stürzenackerſchen Projektes paßt nicht für ein Bahnhofsgebäude. Die Kommiſſion hat gewünſcht, daß ein billigeres Bahnhofsgebäude erſtellt wird: das aber iſt durchaus möglich. Redner wünſcht eine Erklärung darüber, daß die Eiſenbahnverwaltung bemüht ſein wird, das Gelände des alten Perſonenbahnhofes möglichſt teuer loszuſchlagen. Miniſterialdirektor Schulz: Die Albtalbahn ſoll nach der Verlegung des Bahnhofes am neuen Bahnhof vorübergeführt werden mit dem Endpunkt in derjenigen Gegend, wo ſich dieſer auch jetzt befindet. Sobald die Zuſtimmung zum Stürzenackerſchen Projekt erfolgt iſt, werden auch die Arbeiten in Angriff genommen werden; ſollten die angeforderten Summen zum Bauvollzug nicht ausreichen, ſo wird die Regierung die erforderlichen Summen im Wege des Adminiſtrativkredites erwirken. Ein noch nüchternes Prnjekt für die Reſidenzſtadt Karlsruhe vorzuſchlagen, kann die Regierung nicht verantworten. Die Bauausführung ſoll in Regie erſolgen; der Profeſſor Stürzenacker ſoll hingegen bei der Bear⸗ beitung der Pläne herangezogen werden. Von der Regierung iſt nicht beabſichtigt, das Gelände des alten Bahnhofes zu verſchenken oder unter ſeinem wirklichen Werte abzugeben. Abg Belzer(Zentr.) wünſcht bei der Verlegung des Per⸗ ſonenbahnhofes die Verlegung der Halteſtelle von Beiertheim nach Bulach; zum mindeſten ſollte eine Güterabfertigungsſtelle in Bulach errichtel werden. Redner bringt die Mißſtände am Uebergang beim Ettlinger Bahnhofe zur Sprache: es wäre von Nutzen, hier wenigſtens einen Uebergang für Perſonen zu errichten. Bezüglich des Aufnahmegebäudes für den Karlsruher Bahnhof ſtehe ich auf dem Standpunkt des Abg. Hergt. Abg. Eichhorn(ſoz.) begründet ſeine abweichende Meinung gegenüber den Ausführungen der Abgg. Kolb und Frank. Es ſei ſehr wohl möglich, auch heute noch die Hochlegung des Karlsruher Bahnhofes in Erwägung zu ziehen. Einen Bahnhof ſollte man ſo tief wie möglich in die Stadt hineinſchieben. Es ſei nicht zu recht⸗ fertigen, daß man den Bahnhof von ſeiner jetzigen idealen Stelle wegverlegen will. In den Gründen für die Verlegung des Bahn⸗ hofes ſehe ich weiter nichts als Verlegenheitsgründe, um eben das Projekt der Regierung durchzudrücken. Wenn der Bahnhof nicht berlegt würde, ſo würden allerdings die Intereſſen mancher Speku⸗ lanten geſchädigt werden. Allein die Volksvertretung iſt nicht dazu da, die Intereſſen der Bauſpekulanten zu ſchützen. Redner ſpricht alsdann gegen das Stürzenackerſche Projekt und erklärt, für den Antrag der Kommiſſion eintreten zu wollen. Baudirektor Wasmer erklärt nochmals, daß die Hochlegung leurer ſein würde als die Verlegung des Bahnhofes. Ein Provi⸗ ſorium an Ort und Stelle müſſe entſchieden abgelehnt werden. Mit dem Bau des Durlacher Bahnhofes werde in nächſter Zeit begonnen werden. Hierauf wird die Debatte abgebrochen.— Schluß der Sitzung J1 Uhr.— Nächſte Sitzung: Mittwoch vorm. 9 Uhr: Fortſetzung der heutigen Debatte, Der Raubmord im Raxental. Wiener„Blumenmädchen“ vor dem Schwurgericht. (Von unſerm Korreſpondenten.) sh. Leoben, 2. Juli. Die Verhandlung gegen das Schweſternpaar Zeller wegen Ermordung der früheren Köchin Marie Maier, über deren Vorgeſchichte wir berichtet haben, nahm heute Montag Vormittag änter gewaltigem Andrange der hieſigen Bevölkerung ihren Anfang. Den Vorſitz im Schwurgericht führt der Kreisgerichts⸗ Präſident Hofrat Frh. v. Neugebauer, die Anklage vertritt Ob rlandesgerichtsrat v. Andrioli. Schon lange vor Beginn der Verhandlung iſt der Zuhörerraum, in dem man auch Peter koſegger bemerkt, von einem eleganten Publikum überfüllt in dem die Damen die Majorität bilden. Als die beiden Mädchen, deren Geſichter tief blaß unß verweint gusſahen, und die ſich nur mit Mühe aufrecht erhielten, auf der Anklagebauk erſchienen, ging eine tiefe Bewegung durch das Publikum. Friederike Zeller um⸗ Armte wiederholt ſchluchzend ihre jüngere Schweſter Marie, indem ie ausrief: Meine arme Mieze, Du biſt jo unſchuldig! Beide Mädchen haben ſich für die heutige Verhandlung zwei ganz neue ſchwarze Toiletten anfertigen laſſen, deren Koſten der Opernſänger Joſef Prohaska beſtritten hat. Prohaska befindet ſich auch unter den aus Wien vorgeladenen Zeugen. Er iſt ein hübſcher, brüneiter Mann von ſlawiſchem Typus und ſcheint ſich in einer ſehr niedergedrückten Gemütsſtimmung zu befinden. Ferner bemerlt man unter den Zeugen zahlreiche Beamte der Wiener Polizeidirektion, die Schweſter der Ermordeten Marie Maier, den Mediziner Georg Serban, welcher der Marie Zeller das ver⸗ meintliche Morphium zur Vergiftung der Maier übergab und eine Anzahl Wiener Stubenmädchen, Buffetdamen und Angehörige der Welt, in der man ſich nicht langweilt. Nach der Bildung der Geſchworenenbank wurden zunächſt die Perſonalien der beiden Angeklagten feſtgeſtellt. Friederike Zeller gibt an, am 28. Juni 1879 in Alpl, Pfarre Neuberg in Oberſteier, geboren, katholiſch und bisher unbeſtraft zu ſein. Sie ſei, ſo erklärt ſie weiter, zuletzt Hotelſtubenmädchen im„Oeſter⸗ reichiſchen Hof“ in Wien geweſen und betrachte ſich als die ver⸗ lobte Braut des Zeugen Opernſängers Prohaska, der ihr die Ehe verſprochen hatte. Bei dieſer Angabe bricht die Angeklagte in heftiges Weinen aus. Ihre Schweſter Marie gibt an, ihr Ruf⸗ name ſei Mizzi. Sie ſei am 18. Mai 1888 in Neudörfl, ebenfalls Pfarre Neuberg, geboren, katholiſch, ledig und zuletzt Buffetdame geweſen. Oberlandesgerichtsrat von Andrioli erhebt hierauf gegen die 2 Schweſtern die Anklage. Bei beiden Angeklagten be⸗ antragt der Staatsanwalt die Anwendung der auf das Verbrechen des Mordes geſetzten Strafe, bei Marie Zeller unter Bedacht⸗ nahme auf ihr Alter unter 20 Jahren gemäß Paragraph 52 St.., der die Verhängung der Todesſtrafe über ſie ausſchließt. Es folgte nunmehr die Verleſung der umfangreichen Anklagebegründung, die wie ein Kolportageroman anmutet. Ueber die Entdeckung der Leiche der Marie Mafer beſagt die Anklagebegründung: Die von der Friederike Zeller ihrer Schweſter Marie gegenüber geäußerte zuverſichtliche Erwartung, daß die Leiche der Maier, die in der Mulde im Raxongraben gebeitet war, nicht ſobald entdeckt werden und daß an ſie als Täterinnen niemand denken würde, erfüllte ſich nicht, obzwar Marie Zeller bei dem Kreuze vor dem Tatorte ein Gebet verrichtet hatte, daß die Tat nicht ſobald aufkommen möge. Ein Zufall hat zur Entdeckung der noch nicht erkalteten Frauenleiche in der Mulde im Ragental geführt. Der zehnjährige Schulknabe Max Kain⸗ radl hat am 25. Januar, gegen 3 Uhr nachmittags, als er mit Schlittſchuhen den Lang⸗Seitenweg herabfuhr, in der Böſchung des Hohlweges im aufgelagerten Schnee eine abgeſchliffene Stelle bemerkle. Er vermutete, daß oberhalb der Böſchung jemand etwas verſteckt habe und ging hinauf nachſchauen. Er entdeckte nun in der Mulde die Leiche einer Frau, eilte, von Grauſen und Schrecken erfüllt, weg und verſtändigte ſeinen in der Nähe arbeitenden Vater Joſef Kainradl. Dieſer ging mit ſeinem Sohne zur Mulde. Links neben der Leiche, die auf dem Rücken lag, ſah Kainradl ein offenes Meſſer. Blutſpuren bemerkte er weder in der Mulde noch auf der Böſchung. Der Hals der Leiche, an dem Kainradl nichts ver⸗ dächtiges wahrnahm, war teilweiſe durch Kleidung, teilweiſe durch ſeitlich zugeſcharrten Schnee verdeckt. Vor der Mulde, im Schnee des Weggeleiſes fanden ſich nach dem Wegſcharren des Schnees neue Blutstropfen verſtreut vor. In der Nähe der Blutstropfen fand dann der Häusler Martin Payer einen Haarkamm. Der Verleſung der Anklagebegründung, welche mehrere Stunden in Anſpruch nahm, folgte das Publikum mit ungeteilter Aufmerkſamkeit. Allgemeine Bewegung machte ſich geltend, als die Anklage eingehend die Suche der Marie Zeller nach dem Gift und die Reiſe des verbrecheriſchen Schweſternpaares mit der Marie Maier auf der Südbahn ſchilderte. Bei der Erwähnung des Umſtandes, daß ſie während der Reiſe der Ermordeten fortwährend ſalzige Speiſen angeboten habe, um dieſe zum Trinken und damit zum Genuſſe des in den Wein geſchütteten vermeintlichen Morphiums zu veranlaſſen, ſchüttelte Friederike Zeller mehrfach energiſch den Kopf. Die Ausführung der Tat ſchildert die Anklagebegründung wie folgt: Nachdem der Ver⸗ giftungsverſuch erfolglos geblieben war, teilte Friederike ihrer Schweſter mit, daß ſie nun die Marie mit dem auf einer Unter⸗ wegsſtation gekauften Stricke umbringen werde. Sie forderte die Schweſter auf, mit der Maier vorauszugehen, damit Friederike der Maier eine Schlinge um den Hals werfen könne. Marie Zeller hat nun auf Aufforderung der Schweſter mit der Marie Maier geſcherzt und gelacht, damit dieſe leichter mitgehe. Marie Zeller ging verabredungsgemäß mit der Maier voraus, und veranlaßte wiederholt, daß ſie beide wie zufällig zu Boden fielen. Als ſich dies wieder einmal ereignete und die Maier durch den Fall nach vorwärts geneigt war, erfaßte ſie Friederike und bog ſie nach rück⸗ wärts. Marie Zeller packte die auf den Knien liegende Maier eben⸗ falls an und kniete ſich auf die Bruſt derſelben. Friederike, die ſich nicht getraut hatte, den Angriff, wie vorbedacht, durch das Umwerfen einer Schlinge um den Hals der Maier einzuleiten, aus Furcht, daß dieſe dann noch davonlaufen könne, packte die Maier an dem Halſe und drückte ihr mit feſtem Griff die Kehle zu, ſodaß die Maier ganz blau im Geſicht wurde und die Beſinnung verlor. Bald hätten Zeichen, mit denen das arme Opfer um Er⸗ barmen zu bitten ſchien— ſprechen konnte es nicht— noch einer guten Regung in Friederike, dem Erbarmen, zum Siege verholfen über das böſe Vorhaben, die Maier zu töten; aber der Gedanke daran, doß dieſe, gerettet, die Anzeige von dem verbrecheriſchen Unternehmen erſtatten werde, drängte zur Vollendung der Tat. Friederike warf der Maier eine Schnur um den Hals und zog dieſe ſeſt zu. Dann wurde das faſt ſchon lebloſe Opfer eine nicht ganz 1½ Meter hohe Böſchung rechts hinaufgezogen und in eine dort knapp am Wege befindliche Mulde gebettet. Dort brachte Friederike der Maier noch mit einem Meſſer tiefe Schnitte in den Hals bei, legte die Schnur in den Grund der Wunde und ſuchte hier⸗ durch den Schein zu erwecken, als ob die Maier ſich die Wunde durch Würgen mit der Schnur in ſelbſtmörderiſcher Abſicht zugefſgt habe. Nach einigen Verrichtungen, die der Verbergung des Opfers dienen ſollten, entflohen die beiden Täterinnen talwärts bis zu dem gemauerten, ſogenannten Grüblerkreuz, wo ſie beteten. Dann reinigten ſie ſich ihre Kleider, verbargen den mitgenommenen Hut der Maier unter einer Brücke und vertauſchten ihre eigenen Hüte mit Tüchern, dem einzigen Reiſegepäck, das Friederike von Wlen mitgenommen hatte. Friederike umhüllte ſich mit einem dunklen, Marie mit einem lichten Tuche, dann eilten die Schweſtern den Weg, den ſie gekommen waren, zurück. Auf dem Rückwege wurden ſie bon mehreren Leuten geſehen und trotz der teilweiſen Ver⸗ kleidung als die zwei Frauen erkannt, die eine dritte vormittags taleinwärts geführt hatten. Zum Schluſſe erörterte die Anklagebegründung den Einwand der beiden Schweſtern, daß die Marie Maier garnicht von ihnen ermordet worden ſei, ſondern einen Selbſtmord ans unglücklicher Liebe begangen habe. Die Anklage hebt demgegenüber hervor, daß Marie Maier allerdings von ihren Dienſtgeberinnen und Quar⸗ tiersleuten als verſchloſſen ſparſam, wortkarg und unfreundlich geſchildert worden ſei. Z. Zt. der Mordtat aber war ſie entſchieden heiratsluſtig, ließ Heiratsanträge auch in die Zeitungen einrücken, und äußerte ſich gelegentlich, daß ſie einen gebildeten, intelligenten Mann wünſche. Ein Lehrer wäre für ſie recht. Alle Seute, die ſie Leobachten konnten, erklärten, daß Marie Maier wohl nie an Selbſtmord gedacht habe. Auch aus dem Gutachten der Gerichts⸗ ärzte erklärt die Anklage, geht mit Beſtimmtheit hervor, daß die Eedroſſelung und die Halsverletzung der Marie Maier durch fremde Hand beigebracht worden ſind und daß ein Selbſtmord ausgeſchloſſen iſt. Marie Zeller hat beſtätigt, daß das bei der Leiche vorgefundene Meſſer der Friederike gehöre und daß dieſe es vor der Tat habe ſchleifen laſſen. Auch Friederike geſtand einer Zellengenoſſin, daß ſie das für jenen Zweck geſchliffene Meſſer mit⸗ genommen habe und der Maier damit die Kehle durchſchnitten habe. Es begann dann die Vernehmung der beiden Angeklagten, die ſich für nichtſchuldig erklären. *** WLeoben, 3. Juli. In der Schwurgerichtsverhandlung gegen die Schweſtern Friederike und Maria Zeller, die beſchuk digt werden, die Köchin Maria Meier am 25. Januar im Rax⸗ graben bei Mürzzuſchlag ermordet zu haben, hat heute Friederike Zeller eingeſtanden, den Mord vollführt zu haben. Aus Stadt und Tand. Mannheim, 3. Juli. * Die Tagesordnung der gegenwürtigen Schwurgerichtsſeſſion umfaßt noch folgende Fälle: Dienstag, 3. Juli, vormittags 9 Uhr: Taglöhner Melchior Löhr aus Plankſtadt wegen Raub⸗ un d Erpreſſungsverſuchs; nachmittags ½4 Uhr: Maſchiniſt Rudolf Hattinger von Wien wegen Meineids. Mittwoch, den 4. Juli, vormittags 9 Uhr: Zimmermann Heinrich Schmitt bon Mannheim wegen Meineids. Donnerstag, den 5. Juli, vormittags 9 Uhr: Franz Schmitt von Obermoſchel wegen Nok⸗ guchtsverſuchs und Totſchlagsverſuchs; nachmittags 4 Uhr: Wilhelm Ries von Ketſch und Friedrich Theobald von Rammelsbach wegen Notzuchtsverſuchs. * Zur Oberrheinſchiffahrt. Der Dampfer„Knipſcheer 18“, der am Freitag abend um 5 Uhr von Straßburg aus die dritte Reiſe nach dem Oberrhein angetreten hat, iſt Sonntag nach⸗ mittag bereits zurückgekommen, da der Ankerkahn„Konkordia“ unterwegs wieder aufgefahren iſt und das Ruder verkoren hat. »Die Freiwillige Feuerwehr hielt geſtern abend ihre Haupt⸗ probe ab. Die Aufſtellung erfolgte auf dem Marktplatz, wo Mannſchaft und Material beſichtigt und auch eine Anzahl Uebungen ausgeführt wurden. Dann wurde nach der Oberſtadt marſchiert, wo die„Aula“ als Angriffsobjekt auserſehen war. Es war eine ſchwierige Aufgabe, bei der Enge der Kalten Gaſſe und da nur eine Angriffsfront gegeben, Dispoſitionen zu einer erfolgreichen Be⸗ kämpfung des feindlichen Elements zu geben. Herr Polizeidirektor Schäfer, der außer Herrn Bürgermeiſter Martin noch der Uebung beiwohnte, äußerte nach einem hieſigen Blatt, daß er wahrſcheinlich nicht mehr ſobald Gelegenheit haben werde, Uebungen der Mannheimer Frei⸗ willigen Feuerwehr anzuwohnen, daß er ſich aber freuen werde, wenn er ſpäter wieder einmal nach Mannheim komme, dem Korps wieder zu begegnen. Friedrichspark— Gartenfeſt und Reunion. Dem ſchon ſeit einigen Jahren gehegten Wunſche vieler Abonnenten entſprechend, wird dieſes Jahr, anläßlich des Park⸗Jubiläums, die Verwaltung erſtmals den Verſuch mit einer Tanz⸗Reunion machen und zwar am kommenden Donnerstag, 5. ds. Die Muſik für die Réunion ſtellt die Grenadier⸗Kapelle, während für die im Freien ſich aufhaltenden Beſucher oder in den Pauſen promenierenden Tanzluſtigen das Kaim⸗Orcheſter kon⸗ zertieren wird. Eine Illumination der Partien bei der oberen Teraſſe und in der Umgebung des Blumenparterres wirb weſentlich zur Belebung der ganzen Veranſtaltung beitragen. Wir wollen noch beſonders darauf hinweiſen, daß an dieſem Abend nur Abonnenten der Eintritt in den Park geſtattet iſt. *Auf der Lokomotive geſtorben. Der hier ſtationierte Loko⸗ motibführer Hardung wurde Sonntag früh in Station Oos bon einem Schlaganfall betroffen und war auf der Stelle tot. Das„N. M. Volksbl.“ erfährt über den Vorfall folgende Einzel⸗ heiten: Als am Sonntag morgen der 56 Jahre alte Lokomotiyführer Johann Hardung den Zug Nr. 186 von Mannheim nach Appenweier fuhr, wurde es ihm ſchon in Graben etwas unpäßlich, ſo daß er ſeinem Heizer ſagte: Haben Sie nicht einen Schluck Kaffee zur Hand? Der Heizer ſagte ihm, daß er ein Fläſchchen Wein habe, der ſei doch beſſer. Hardung nahm einige Schluck von dieſem Weine, worauf es ihm, wie er ſich äußerte, wieder beſſer wurde; noch in Karlsruhe merkte man ihm ſeine Aufgeregtheit an den fort⸗ während zitternden Händen an. Beim Halten in Oos, wo Waſſer gefaßt wird, ſtieg Hardung von der Maſchine und fragte noch ſeinen Heizer, ob er auch die linke Steuerung geſchmiert habe. Der Heizer geht auf dem Trottoir der Maſchine vor und ſchmiert. Als er vorn um die Maſchine kommt, ſieht er ſeinen Führer mit aus⸗ geſtreckten Armen auf dem Boden liegen, den Kopf der Maſchine zu, unter dem Fußtritt. Der Heizer zieht ihn unter dem Fußtritt weg und ſetzt ihn gegen den Fußtritt gelehnt aufrecht und berſucht ihm vergebens Wein einzuflößen. Nun war er genötigt, Hilfe herbeizuholen, da augenblicklich niemand in der Nähe war. Eim in dem Zuge als Gaſt fahrender Reſerveführer fuhr den Zug nach Appenweier. *Die Leiche im Koffer Man telegraphiert dem„Frkf..⸗A.“ unterm geſtrigen aus Kaſſel: Gegen den im Kaſfſeler Unter⸗ ſuchungsgefängnis eingelieferten Möbelhändler⸗Meyer aus Wil⸗ dungen ſollen ſich die Verdachtsumſtände, daß es ſich um Mord handell, weſentlich vermehrt haben. Es ſollen Meher, der behauptet hat, daß er nur den auf natürliche Weiſe eingetretenen Tod ſeiner Tante verheimlicht habe, Widerſprüche nachgewieſen worden ſein. Eine nach hunderten zählende Menſchenmenge, aus deren Mitte Verwünſchungen laut wurden, wohnte am Samstag abend um 10 Uhr der Ankunft Meyers auf dem Oberſtadtbahnhof und ſeiner Ueberführung in den Zellentransportwagen bei. Meyer, der von zwei Schutzleuten begleitet und mit Ketten geſchloſſen war, benahm ſich recht apatiſch. Er ſieht recht ſtrapaziert aus, Aus dem Grossberzogium. i Eiter bach, 29. Juni. Seit acht Tagen werden veretr⸗ zelt Heidelbeeren gebrochen. Der Preis betrug anufangs 20 Pfg. pro Pfund und fiel jetzt bis 14 und 12 Pfg. Das Erträg⸗ nis iſt dieſes Jahr kaum ein halbes; denn imMärz litten die günſtig perblühten Beeren ſehr durch die Kälte. Zum Sammeln erhalten die Kinder ſämtlicher Waldorte 14 Tage bis 4 Wochen Ferien. Bei gutem Beſtand verdient eine Familie täglich etwa 10 Mark. Heiligkreuzſteinach, 30. Juni. Verpflichtet wurde vergangene Woche der am 5. März d. J. mit einer Stimme zum Stabhalter gewählte Jakob Heiß von Eiterbach. Gegen ſeine Wahl war ſ. Zt. von der halben Gemeinde Berufung einge⸗ legt worden. Leutershauſen, 30. Junj. In einer geſtern abend im Eaſthof zum„Löwen“ abgehaltenen Verſammlung wurde die Gründung eines Verſchönerungs⸗Vereins im Prinzip beſchloſſen. In einer in ca. 14 Tagen ſtattfindenden wei⸗ teren Verſammlung ſoll die Konſtituierung endgültig vor ſich gehen. — Anläßlich eines vor kurzem ſtattgefundenen Femilienfeſtes gab die Brauerei Gebrüder Förſter ihren Angeſtellten und Handwerkern, welche ſtändig in der Brauerei tätig ſind, im Gaſt⸗ haus zum„Löwen“, dem Stammhaus der Braueret, geſtern abend Genersi⸗Anzerger Mannheim, 3. Jul: das pvorzügliche Einvernehmen zu Tage, welches zwiſchen den In⸗ habern der Brauerei und deren Angeſtellten herrſcht. Sowohl im Burxegu, als auch im Brauereibetriebe ſind Angeſtellte, die guf eine 4 jährige Tätigkeit in der Brauerei zurückblicken können. Ver⸗ iedene Leute ſind ſogar ſejt Gründung des Geſchäfts in dem⸗ elben tätig. Schönau, b.., 29. Juni. Unſer Tal zieht von Jahr zu Jahr mehr Fremde an. Schon anfangs Mat ſchickt die Orts⸗ rankenkaſſe Heidelberg ihre leidenden und erholungsbedürftigen itglieder hierher, nach Altneudorf und Eiterbach, wo ie in reiner Luft bei Ruhe und guter Pflege Erholung finden. aufleute, Beamte und Angeſtellte aus Mannheim verbringen chon ſeit Jahren ihren Urlaub und ihre Ferlen im Steinachtal und iehen meiſt Heiligkreuzſtelnach und Elterbach als Er⸗ olungsſtation vor. Selbſt aus größerer Ferne, aus Mainz, Ber⸗ ſin, Königsberg ete, kommen Sommerfriſchler.— Das Steinachtal it ſeinen Seitentälern iſt reich an Naturſchönheiten und Aus⸗ lügen; es beſitzt gute Luft und eiſenhaltiges Waſſer. Nerven⸗ leidende und Bruſtkranke dürften hier bei billigem Leben(privat öder Gaſthaus) ſicher Erholung und Beſſerung finden. Die zu er⸗ bauende Steinachtalbahn wird der Gegend zu einem nie geahnten Aufſchwung verhelfen und ſich zugleich rentieren wie eine der beſten! Fa wen 8. Juli. Diebe erbrachen das Gold⸗ warengeſchäft von Wilhelm Joerger und raubten für 7000 M. Minge, Ketten, Uhren und Armbänder.(Frkf. Ztg.) HKleine Mitteilungen aus Baden. Zur Erlang⸗ ug von Plänen für die Erweiterung der Stadt Pforz⸗ 5 hat der Stadtrat ein Preisausſchreiben erlaſſen, 55 Preiſe von 3000, 2000 und 1000 M. vorſieht. Die Pläne ſind is längſtens 5. Jauuar einzureichen.— Das ſchwere Unwet⸗ ter, über welches bereits berichtet wurde, hat auch in der Gegend pon Mühlacker ſchreckliche Verwüſtungen in den Feldern ver⸗ urſacht. Hunderte von Bäumen wurden vom Sturme entwurzelt. Iu Schömberg(b. Neuenburg) wurde die 30 Jahre alte Dienſt⸗ magd Marie Bertſch vom Blitze erſchlagen.— Der Hagel⸗ ſchabden im Bezirk Meßkirch, namentlich Menningen und Wöggingen, wird auf über 300 000 M. geſchätzt.— Mittwoch mittag wollte wollte der Muſiker und Landwirt Jakob Spitznagel mit ſeinem mit einem Pferd beſpannten Wagen aufs Feld fahren. Er bae auf ſeinem Wege den Bahnübergang bei der Gutleutkirche auf fand aber die Wemarkung Oberſchopfheim zu paſſieren, Schranke geſchloſſen, da ein Güterzug im Anfahren war. Als dieſer vorbei war, öffuete der Bahnwart die anke, obwohl er nach der„Lahr Zig.“ wiſſen mußte, daß in Minuten der.33 Uhr von Offenburg abfahrende Schnellzug ällig war. Spitznagel fuhr denn auch aufs Gleiſe, allein in deſſen ite blieb das Pferd ſtehen und war nicht von der Stelle zu ringen. In dieſem Moment brauſte der Schnellzug heran, das Pferde wurde erfaßt, in Stücke zerriſſen und der Wagen zertrümmert. Perſonen wurden nicht verletzt.— Der 32 Habre alte, verheiratete Bahnarbeiter Balthaſar Berg von Sand⸗ hauſen erlitt Sonntag vormittag in Heidelberg beim Nach⸗ ſehen der Tmpen an den Ausfahrtsſignalen einen ſchweren Unfall. Als er vom Bahnſteig 11 bis zur Sperre lief, wurde er von der Maſchine des von Würzburg einfahrenden Perſonenzuges erfaßt und zur Seite geſchleudert, wobei ihm der linke Arm pollſtändig 20 gedrückt wurde.— Es hat ſich herausgeſtellt, aß die An⸗ mahme, der Bruchſaler Realſchüler Lang von Weiher habe im Aus⸗ trag einer Wette den elektriſchen Draht berührt und ſei auf dieſe eiſe ſofort getötet worden, die richtige iſt. Der Verunglückte und die Vertreter der anderen wettenden Partei kamen am Mittwoch beſonders zu dem Zwecke nach Langenbrücken, die ſchon vor 14 Tagen in Wäiher eingeg ingene We'te zum Austrag zu bringen. — Sonntag abend ſtoch in Zähringen auf der Landſtraße der eiwa 40 Jahre alte Taglöhner Max Wittelsbacher, ein ge⸗ Porener Schweizer, den ſog, itglieniſchen Schuſter⸗Toni Antonio Belozoni) mit einem Meſſer in die Halsſchlagader. Der Getroffene ſank ſofort zu Boden und war innerhalb weniger Minuten eine Leiche. Ver Täter wurde ſofort verhaftet. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Mainz, 2. Juli. Der 27jährige ledige Bureaugehilfe änrich Müller, bei Rechtsanwalt Juſtizrat Cauſe, der am e wegen größeren Unterſchlagungen entlaſſen worden war, hat ſich geſtern abend im Binger Wald erſchoſſen. Sport. „ 5 Sp. Radſport. Der Unfall, den unſer deutſcher Altmeiſter Tbadbäus Robl, wie wir bereits meldeten, am Sonntag in Leipzig erlitt, ereignete ſich dadurch, daß der Weltmeiſter mit dem Vorderrad den langſam durch die Kurve fahrenden 2. Motor Con⸗ tenets, der von Hüttenrauch geſteuert wurde, ſtreifte. Der Münchener kam durch den Anprall zu Fall und zog ſich leider nicht geringfügige Verletzungen zu, die ſeine ſofortige Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machten. Dort ſtellte ſich heraus, daß der Weltmeiſter einen komplizierten Knöchelbruch des linken Beines und eine klaffende Wunde an der Stirne davongetragen, die den beliebten Fahrer wohl für einige Zeit zur Untätigkeit zwingen werden. Ernſtere Folgen ſind nicht zu befürchten. Schwimmſport. Das geſtern in München bei herrlichem Wetter abgehaltene Kreisſchwimmfeſt des Kreiſes Y brachte dem Fgum erſtenmale in München ſtartenden Schwimmelub Sala⸗ mander einen glänzenden Erfolg. Mitglied Richard Schau ewann gegen ſtarke Konkurrenz im Seniorkürſpringen den Ehren⸗ reis der Ehrenprotektorin des Münchener Schwimmvereins Königin Maria beider Sizilien und den 1. Preis im Schwimmen für Herren über 25 Jahre. Mar Weckeſſer, der ſeitherige Zögling von Süddeutſchland, ſiegte im Juniorſchwimmen nach Belſeben; während er nach aufregendem Kampfe im Junior⸗ eiteſchwimmen um Handbreite geſchlagen wurde und ſo den Platz belegte. In dem Ausſcheidungsſchwimmen für die zum Verbandsfeſt zu beſchickende Kreisſtafette unterlag der jugendliche hieſige Schwimmer gegen den Meiſterſchwimmer Bahnmayer von Karlsruhe ebenfalls um Handbreite. Gerſchtszeſtung. Dortmund, 2. Juli. Die Verhandlung bor der Straf⸗ wegen des Brandunglücks auf der Zeche Boruſ⸗ ſia beginnt, wie die„Tremonia“ mitteilt, am 23. ds. Mts. und wird drei Tage dauern. Es ſind gegen 80 Zeugen und Sachper⸗ ſtändige geladen. Angeklagt iſt der Geſchäftsführer Rüther wegen fahrläſſiger Körperverletzung. »Lübeck, 2. Juli. Das Serienlosgeſchäft hat einen ſchweren Stoß bekommen. Wie der„Lüb. Gen.⸗Anz.“ berichtet, hielt Serienloshändler Wilhelm Lübbers es für angezeigt, den Medakteur der„Allenſteiner Zeitung“, Hugo Gerlach, zu ver⸗ Flagen, weil dieſer in einer Briefkaſtennotiz das Publikum vor dem Serienlosſpiel gewarnt und dabei das letztere in ſcharfen Worten zekennzeichnet hatte. Trotzdem der verklagte Redakteur, der den Wahrheitebeweis antrat, den Serienlosunfug als„Serienlos⸗ Gaunerei“ und„modernſten Schwindel“ bezeichnet hatte, trotzdem er geſprochen hatte von dem„Bauernfängercharakter der Serienlos⸗ wurde er nach ſehr eingehender und gründlicher Ver⸗ lung freigeſprochen. ein Feſteffen, an dem ſich üder 80 Perſonen beteilſgten. In den Reden und Toaſten, welche ausgebracht wurden, trat ſo recht Kanton Freiburg in einer na m, de Thealef, Nunſt und Tſſfenſchat. Vom Theater. Wie bereits angekündigt, wird der junge ita⸗ lieniſche Tenor Silvano Iſalberti im hieſigen Hoftheater am 12. und 14. ds. Mts. zuſammen mit Frau Frieda Felſer von der Wiener Hofoper gaſtieren und zwar wird er am erſten Abend den Turiddu in Mascagnis„Cavalleria ruſtieana“ und den Canio in Leoncavallo's„Pagliacei“, am zweiten Abend aber den Don Joſé in Bizet's„Carmen“ ſingen. Silvano Iſalberti iſt in Verona als Sohn eines Seidenfabrikanten geboren; er ſteht jetzt im 28. Lebensjahre. Nachdem er das Gymnaſium beſucht, ſowie Univerſitätsſtudien getrieben hatte, erregten ſeine glänzenden Stimmittel, die er vorher ausſchließlich in den Dienſt der Wohl⸗ tätigkeit ſtellte, gelegentlich eines Konzertes in Mailand ſolches Auffehen, daß ſein Vater auf vielſeitiges Drängen die Exlaubnis zur künſtleriſchen Ausbildung gab. Nach verhältnismäßig kurzer Zeit ſchon kreierte Iſalberti die Tenorrollen in einer Reihe von Opern, trat dann kürzlich eine Gaſtſpielreiſe durch Deutſchland an und gedenkt nach deren Erledigung eine Tournee durch England und Amerika zu unternehmen.— Der bisherige Verlauf der Gaſt⸗ ſpielreiſe Iſalberti's war von großen Erfolgen begleitet; überall, wo ex ſang, riß er die Hörer mit ſich fort und einmütig war das Lab, das ihm die Kritik zollte. So ſchreibt der bekannte Komponiſt und Kritiker Heinrich Zöllner, anläßlich eines Gaſtſpiels Iſalberti's im Leipziger Neuen Theater, über den jungen Italiener im„Leipz. Tagebl.“ was folgt:„Der Mann ſoll wiederkommen! Der Mann muß wiederkommen! Ob er ein guter Sänger iſt? Ich glaub', ja. Ob er eine vorzügliche Stimme hat? Ich glaub', ja— ich erinnere mich jetzt, daß er einige Male ein blendendes hohes H geſungen hat. Ich erinnere mich, daß dies das ganze Orcheſter überſtrahlte. Doch alles dies— was hatte das zu be⸗ deuten? Da war etwas anderes zu bewundern. Da packte uns etwas anderes mit Entſetzen und Grauſen, da griff ein Größeres an unſer Herz, da faßte uns wieder einmal„der Menſchheit ganzer Fammer an!“ Silbano Iſalberti iſt ein großer Schauſpieler— deswegen konnte er dies erreichen. Die zwei Rollen, die er ſang? Turiddu in Mascagni's„Bauernehre“ und Canio in Leoncavallo's„Bajazzo“, Das erſte Mal der Be⸗ trüger, das zweite Mal der Betrogene, das erſte Mal der Gemordete, das zweite Mal der Mörder. Und beide grund⸗ verſchiebene Rollen ſpielte Iſalberti faſt gleich gut! Soll ich einer Rolle den Vorzug geben, ſo iſt es Turiddu. Vielleſcht auch nur, weil er ihn zuerſt ſpielte und weil man eigentlich gax nicht darauf gefaßt iſt, einen Tenor zu hören, der einem durch ſein Spiel das Herz im Leibe herumzudrehen bermag... Iſalberti beweiſt, daß ſeine berühmte Landsmänſin Eleonore Duſe nicht ein ganz vereinzeltes Talent des Landes der üppigen Zitronen⸗ wälder und der verderbenſpeienden Vulkane iſt Hochſchulnachrichten. Der als o. Profeſſor für klaſſiſche Philo⸗ logie an die Univerſität Leipzig berufene Profeſſor Dr N. Heinze in Königsberg wird dem Rufe Folge leiſten.— Der Pripatdozent und Aſſiſtent am zoologtſch⸗zootomiſchen Inſtitut der Göttinger Univerſität Dr. 2. Rhumbler iſt als Pro⸗ feſſor der Zoblogie an die Forſtakademie in Münden berufen worden.— Henri Doniol, der Direktor der Inprimerie natio⸗ nale, ein bedeutender Nationalökonom, deſſen„Geſchichte der Teil⸗ nahme Frankreichs an der Entſtehung der Vereinigten Staaten von Amexrika“ ſehr geſchätzt wird, iſt, wie man berichtet, in Paris geſtorben, E. Eberhardts vieraktige Tragödie„Das Kind“ hat bei ſeiner Uraufführung in Nürnberg im Intimen Theater einen guten Er⸗ folg errungen. Das Stück iſt von der Direktion des Kleinen Theaters in Berlin erworben worden und wird als eiſte. Novität dieſes Thegters in der nächſten Saiſon in Szene gehen. Ein Gräberfeld und eine Waſſerleitung aus der Zeit des Kai⸗ ſers Auguſtus ſind durch Ausgrabungen bei Remagen(Köln) aufgedeckt worden. Der Leitungskanal aus Kiesbeton enthielt, wie auch die Gräber, zahlreiche Tongefäße, Gläſer, Elfenbeinwürfel und Münzen. Der Pariſer Schriftſteller Jean Lorrain iſt, wie bexeits ge⸗ meldet, geſtorben. Mit ihm iſt eine der merkwürdigſten Geſtalten der Literatur der Gegenwart geſchjeden. Mit ſeinem wahren Namen hieß er Paul Duval und war, wie wir einem Nachrufe des„Temps“ entnehmen, in Fecamp(Seine⸗Inferieure) 1855 geboren. Er ſtammte aus gut bürgerlicher Familie. Zuerſt ver⸗ öffentlichte er einige Bändchen Gedichte, wendete ſich dann aber dem Drama zu, ſchrieb Librettos, Pantomimen und Ballette. Seine größte Bedeutung erreichte er aber als Schilderer des Pariſer Lebens; während 20 Jahren veröffentlichte er in verſchiedenen franzöſiſchen Zeitungen Wochenüberſichten(Pall⸗Mall ſemaine), die ſich durch Geiſt und originelle Form auszeichneten. In ſeinen letzten Lebensjahren widmete er ſich hauptſächlich dem Roman, wo er ebenfalls eine große Fruchtbarkeit entfaltete. DVazdiſche Politik. KNarlsruhe, 2. Juli.[Eine Nopelle zum Ent⸗ eignungsgeſetz.) Ein von Mitgliedern aller Fraktionen der N. Kammer unterzeichneter Antrag erſucht die Großh. Regierung in eine Nachprüfung deß Enteignungsgeſetzes vom 26. Junf 1899 auf Grund der bis jetzt, insbeſondere bei der Eiſen⸗ bahnverwaltung, gewonnenen Erfahrungen alsbald einzutreten und dem nächſten Landtag eine Nopelle zu dieſem Geſetz vorzulegen. * Bonndorf, 2. Juli.[Pfarrer Gaiſert.] Die Strafkammer Waldshut wird am Freitag den 13. Juli d. I,, nachmittags 4 Uhr, über die Berufungsſache des Pfar⸗ rerß Galſert in Gündelwangen wegen Vergehens gegen§ 166 des Kirchengeſetzes vom 9. Oktober 1860 verhandeln. Das Urteil gegen Pfarrer Gaiſert vor dem Schöffengericht in Bonndorf lautete auf 140 Mark Geldſtrafe. ———— Arbeiterbewegungen. „Elberfeld 3. Juli. Sämtliche Maurer in Barmen Elberfeld ſind heute Morgen wegen Lohndifferenzen in den Aus⸗ ſtand getreten. Charleroi, 2. Juli. 3800 Bergleute der Kohlenwerke von Jumet ſind heute ausſtändig geworden; der Reſt hat für den 15. Juli gekündigt. Die Ausſtändigen ſverden ſcharf über⸗ wacht, da kürzlich in verſchiedenen Häuſern Jumets Spreugſtoffe entdeckt wurden, Ceixie Hachrichten ung Celegramme. * Würzburg, 3. Juli. In Gochsheim bei Schwein⸗ fürterſchoß der Landwirt Spitzner ſeine Braut Kradler und ſich ſelbſt, weil deren Eltern die Einwilligung zur Heirat ver⸗ weigert hatten. *München, 3. Juli. Der langjährige Kurator des Königs der Infanterie, Frhr. Keller von Schleitheim iſt geſtorben. * Leipzig, 3. Juli. Reichsgerichtsrat Dr. Jäckel iſt hier geſtorben. * Halberſtadt, 3. Juli. Der Generaldirektor der Berg⸗ werksgeſellſchaff„Hibernia“, Karl Behrens iſt in der ver⸗ gangenen Nacht hier 88 * Berlin, 3. Juli. Dem„Berl. Lok.⸗Anz.“ zufolge entdeckten Touriſten am Fuße einer Felswand des Berges Moleſon im Höhe von 2006 Meter einen Leich⸗ en Identität noch nicht feſtgeſtellt iſzßz. . des Pogroms berichtet. Der Kriegsminiſter hat angeordnet, Berlin, 8. Julf. Der„Keichsanzeiger kellt mft, daß der bisherige Reichsbevollmächtigte für Zölle und Steuern, der badiſche Geheime Finanzrat Rheinboldt, zum Geheimen Regierungsrat und vortragenden Rat ernannt werden iſt.. * Wilhelmshapen, 3. Juli. Am Samstag iſt von hier nach Wamperoog ein mit 6 jungen Leuten beſetztes Segelbocot abgegangen, über deſſen Verbleib keine Nachricht vorliegt. “ Wilhelmshaven, 3. Juli. Das Vermeſſungsſchiff B iſt heute morgen auf der Kaiſerlichen Werft ohne beſondere Feier⸗ lichkeiten vom Stapel gelaufen. Es erhielt den Namen„Möve“, * Paris, 3. Juli. Im Güterbahnhof von Bordegur brach Feuer aus, das über 1400 Fäſſer Harz, zahlreiche Tonnen Wein und eine große Anzahl von Frachtwaggons zerſtörte. Der angerichtete Schaden beträgt über 1 Million Franes. Paris, 3. Juli. In Marſeille entleibte ſich eine Frau namens Lapeyre ſamt ihrem ſechsjährigen Enkel⸗ kinde durch Eingtmen von Kohlengas, aus Verzweiflung über den liederlichen Lebenswandel ihres Sohnes. Als dieſer heimkehrte und die Leichen ſah, ſchoß er ſich eine Kugel in das Herz. * Liſſabon, g. Juni. Der Dampfer„Kronprinz“ mit deutſchen Reichstagsabgeordneten an Bord, iſt geſtern abend hier abgegangen. Zur Heidelberger Schloß⸗Frage. * Heidelberg, 3. Juli. Die auf geſtern angeſagte Ver⸗ ſammlung des weiteren Ausſchuſſes der Studenten⸗ ſchaft in Sachen des Wiederaufbaues des Otto⸗Heinrichsbaues wurde verſchoben. * Heidelberg, 3. Juli. Am 25. September wird, wie die „Heidelberger Ztg,.“ meldet, der Kaiſer hierherkommen und mit dem Großherzog das Schloß beſichtigen.(2) * Karlsruhe, 3. Juli. Die Angelegenheit des Otto⸗Heinrichsbaues iſt in der Budgetkommiſſion noch nicht zur Beratung gekommen. Wie in parlamentariſchen Kreiſen verlautet, wirb die Regierung die Vorlage zurückziehen, da in der Zweiten Kammer auf die Aunahme derſelben nicht zu rechnen ſein wird. Die Rheinſchiffahrtskommiſſion. Köln, 2. Juli. Die Rheinſchiffahrts⸗Kommiſſion, die in Koblenz einer Einladung der Stadt zum Frühſtück in der ſtädtiſchen Feſthalle gefolgt war, ſetzte um 3 Uhr nachm. von dort ihre Fahrt fort und landete für kurze zeit in Bonn. Von hier aus fuhrem der Handelsminiſter Delbrück und der Oberpräſtdent Fehr. v. Schorlemer im Automobil nach Köln. Die Kommiſſion fuhr weiter und landete abends 7½ Uhr an der Trankgaſſe. Im Laufe des Tages waren mit der Bahn noch eine Anzahl Herren hier eingetroffen, die von hier aus an der Fortſetzung der Strom⸗ befahrung teilnehmen. Zu ihnen gehört der Eiſenbahnminiſter Breitenbach, der nachmittags von Dortmund auf dem hieſigen Hauptbahnhof eingetroffen. Abends fand für die Teilnehmer im F Gürzenich nach beendeter Salome⸗Vorſtellung im Neuen Stadt⸗ Theater, der die meiſten der Herren beiwohnten, ein Feſteſſen zu 85 Gedecken ſtatt, Ein Kirchenbrand. Famburg, 3. Juli. In der großen Michgeliskirche iſt heule nachmittag Feuer ausgebrochen. Der Turm iſt um 3 Uhr eingeſtürzt. Es gilt infolgedeſſen für ausgeſchloſſen, daß die Kirche gerettet werden kann, trotzdem ſämtliche Fenerwehr⸗ 5 zur Bewältigung des Brandes ausgerückt ſind. Bei dem Einſturz des Turmes ſpraug das Feuer, das um 2½ Uhr ausbrach, auf die benachbarten Gebäude über. Bei dem Brande kamen der auf dem Turme befindliche Feuertelephoniſt, ſowie zwei mit der Reparatur der Turmuhr beſchäftigte Mechaniker und ein Ühr⸗ macher ums Leben. Der Brand iſt höchſt wahrſcheinlich bei dieſen Repargturarbeiten entſtanden. Louiſe Zietz verurteilt. * Hamburg, 2. Juli. Die ſozialdemokratiſche Agitatorin Louiſe Zietz wurde heute vom Landgericht wegen Auf⸗ reizung verſchiedener Klaſſen der Bevölkerung in Vorträgen über die Hamburger Wahlrechts⸗Vor⸗ lage im Januuax ds. Irs. zu drei Monaten Gefängni! verurteilt. Der Staatsanwalt hatte 6 Monate beantragt. Die Nordlandsreiſe des Kaiſers. Kiel, 3. Juli. Der Kaiſer hat heute vormittag an Bord des Dampfers„Hamburg“ ſeine Nordlandsreiſe an⸗ getreten. Das Schiff des Kaiſers machte um 11 Uhr 20 Minuten von der Voje los und ging, gefolgt vom Kreuzer„Leipzig“ und dem Depeſchenboot„Sleipner“, in See. Die Repiſion des Prozeſſes Dreyfus. Paxris, 3. Juli. Die antiſemitiſche„Libre Parole“ ver⸗ öffentlicht das Schreihen Gſter hazys, in dem dieſer ſeine Er⸗ klärungen wiederholt, daß er das Bordereau geſchrieben und im Dienſte der Gegenſpionage geſtanden habe. Eſterhazy erhebt lebhaften Einſpruch gegen die kürzlich von Judet, dem Direktor des nationaliſtiſchen„Eclair“, aufgeſtellte Behauptung, daß er einn Strohmann des Dreyfus ſet, und ſagt, jetzt, wo durch die Dummheit und Feigheit gewiſſer Generäle und Politiker das Spiel verloxen iſt, fallen ſie von neuem über mich her und greifen zu den widerſinnigſten Erfindungen. Aus Nußland. * Petersburg, 2. Juli. Der Verkehrsminiſter hat dem Miniſterrate einen der Reſchsduma vorzulegenden Entwurf betr. Legung eines zweiten Gleiſes der ſibiriſchen Bahn vorgelegt. In der nächſten Zeit wird eine aus Vertretern ver⸗ ſchiedener Behörden gebildete Kommiſſion ſich nach Tur keſtan begeben, um die wirtſchaftlichen und bergbaulichen Verhältniſſe des Geländes der geplanten Turkeſtan⸗Eiſenbahn zu prüfen. Durch dieſe Bahn ſoll eine Verbindung der transkaſpiſchen und der ſibiriſchen Bahn hergeſtellt werden. * Petersburg, 3. Juli. Wie die„Nowoje Wremfa“ gerüchtweiſe erfährt, hängt der geſtrige Beſuch Goremykins in Peterhof mit dem bevorſtehenden Kabinettswechſel zuſammen.— Bei einer in dem Gebäude der Stabsverwaltung des 3. Armeekorps in Wilna vorgenommenen Hausſuchung wurde ein Siegel des Militärverbandes gefunden, deſſen Exiſtenz dadurch bewieſen iſt.— Aus Tiflis wird der„Nowoje Wremja“ gedrahtet, daß es faſt überall im Kaukaſus gähre. Die traurigen Folgen des Fürſt Woronzewſchen Regimes drohen einzutreten. * Petersburg, 8. Juli. Der„Rußkij Invalid“ ver⸗ öffentlicht einen Rapport des Kommandeurs des in Bjelo⸗ ſtok ſtationierten Regiments Wladimir an den Kaiſer, in dem er eingehend über die korrekte Haltung der Mannſchaften während daß die Offiziere der Garniſor Bieloliok ſtreng zur Verant⸗ wortung gezogen werden ſollen. ſelhs uch die gegen ſie in der Preſſe erhobenen Anklagen als de s erweiſen ſollten. 5 25 mit, uern, zum nannt n hier bogt ſiff B Feier⸗ 6ve“, eauꝝ onnen Der ſich Enkel⸗ er den kehrte 5* d, iſt Ver⸗ ten⸗ baues zie die id mit des noch kreiſen hen, icht zu die in n der n dort er aus iſident niſſion In herren Strom⸗ iniſter ieſigen er im Stadt⸗ ſſen irche iſt um loſſen, rwehr⸗ i dem sbrach, en der it der Uhr⸗ ch bei atorin Auf⸗ rung Vor⸗ gni⸗ ag an e An⸗ inuten und ber⸗ de Er⸗ n und erhebt or des rein durch r das zreifer dem twurf ahn 1ver⸗ ſt an liniſſe rüfen. iſchen emja“ kins hſel ultung ſchung iſtenz owoje gähre. rohen ver⸗ elo⸗ dem hrend rdnet, rrant⸗ n det mit 4 — 7 behaltlich der Genehmigung Betilligung eines Ankehens von 700 „Mannheim, 3. Jul, e. Ooſkswirisehaft. Neue Reichsbanknebenſtelle. Am 16. Juli l. Js. wird in Ingolſtadt eine von der Reichsbankhauptſtelle München ab⸗ hängige Reichsbanknebenſtelle unter der Verwaltung des Herrn Kommerzienrats Kark Lorenz eröffnet. Neue Anleihe der Stadt Wa krdende Der Ser en. 0 i at beſchloſſen, bei der Bürgerverſammlung Naiſerslautern h ſchloff 900 leihe ſoll zu 4 Proz. verzinslich und zu 2 Prog. kilgbar ab 1. Jan. 1907 ſein und zu kommunalen Vauten dienen. Eine neue Amerika⸗Bank. Bei der Darmſtädter Bank wird zurzeit die Errichtung einer Amerika⸗Bank, die den Namen D e u tſche Amerika⸗Ba nk“ erhalten dürfte, vorbereitet. Die Süddentſchen Waſſerwerke in Frankfurt verkauften vor⸗ der Anhalt⸗Deſſauer Waſſerwerk Harzgerode⸗Alexisbad ſowie das Gaswerk Harsgerods S 70 410 Stück Aktien der Waſſerwerle ſowie 18 000 ar. asnber⸗Gefenlööft Heilbronn. Aus 103 115 M.(i V. 149 531.) Reingewinn gelangt pro 1905/1906 eine Dividende pon 9½ Proz.(wie i..) zur Verteilung. Stuttgarter Lebensverſicherungsbank a. G.(Alte Stuttgarter). Im Jahre 1905, ihrem 52. Geſchäftsjahr, hat die Bank mit 7538 neu ausgeſtellten Policen über M. 53 165 580 Verſicherungsſumme den höchſten Neuzugang und mit 4642 Policen über M. 34 992 455 den höchſten Nettozuwachs im Beſtande der heute von ihr aus⸗ ſchließlich betriebenen eigentlichen Lebensverſicherungen 595 Mit Einſchluß des noch vorhandenen Beſtandes an Altersver iche⸗ rungen belieſ ſich der geſamte Verſicherungsbeſtand Ende 1905 auf 121 628 Policen mit M. 746 814714 Verſicherungsſumme.— Die Prämieneinnahme iſt von M. 273 Millionen im Vorjahre auf M. 289 Millionen geſtiegen; an Zinſen und Mieten wurden M. 9,7 Millionen gegen M. 9,1 Millionen im Vorjahre verein⸗ nahmt. Die Ausgaben für Sterbefälle, Abläufe und Rückkäufe beliefen ſich auf M. 13,9 Millionen, der Zuwachs der Prämien⸗ reſerve auf M. 13,1 Millionen. Der Verwaltungskoſtenſatz iſt gegen das Vorfahr gefallen; trotz erhöhten Neugeſchäfts wurden nur 58 pEt, der geſamten Einnahmen verbraucht. Dagegen iſt der Sterblichkeitsgewinn um ca. M. 600 000 höher ausgefallen als äm Vorjahre: er beziffert ſich auf M. 3,4 Millionen= 11½ pCt. der Todesfallprämien; die tatſächlich eingetretene Sterblichkeit blieb um 34,4 pCt. hinter der rechnungsmäßig erwarteten zurück, Der geſamte Jahresüberſchuß betrug M. 9 300 810 und iſt der größte, den die Bank bisher erzielte. Auf die eigentliche Lebens⸗ der dipidendenberechtigten Prämien, verſicherung entfällt ein Ueberſchuß von M. 9 254 089 32,0 pCt. ungerechnet die Verzinſung der Dividendenfonds, denen aus der Jahresrechnung vorweg ein „FCrcccrcrrc Betrag bon M. 245 067 zugeſchrieben wurde. Auf die Alters⸗ verſicherung entfällt der Reſt des Ueberſchuſſes mit M. 46 72lʃ. Vom Ueberſchuſſe wurden M. 40 000 dem Penſionsfonds der Beamten überwieſen; mit M. 595 983 wurde die„Allgemeine MReſerve“ dotiert, die dadurch auf M. 6 Millionen angewachſen iſt, ein Garantiekapital, das nur von dem eingezahlten Aktienkapital einer einzigen Lebensverſicherungsaktien geſellſchaft in Deutſch⸗ land erreicht wird; zur ſpäteren Dividendenverteilung an die Ver⸗ ſicherten wurde der übrige Teil des Ueberſchuſſes mit M. 8 664 827 referviert.— Das Geſamtvermögen der Bank betrug Ende 1905 M. 260 080 137; darunter befinden ſich an Extra⸗ und Dividenden⸗ reſerven M. 48 305 589 18,6 pCt. des Geſamtvermögens. Die Anlage der Vermögensbeſtände erfolgte in der Hauptſache in Erſt⸗ hypotheken(85/3 pet. des Geſamtvermögens), zu 6,5 bCt. in Dar⸗ lehen auf eigene Policen, 2 plct. in Wertpapieren, 2,7 pCt. in Grunbbeſitz, Wechſeln und Bankguthaben; die reſtlichen 2j5 pCt. betreffen geſtundete Prämien. Maſchinenfabrik Geislingen,.⸗G. Bei 8665 M.(i. V. 9847 Mark) Abſchreibungen und Zufpeiſung von 1800 M.(3000.) Fgum Delkrederekonto ermäßigte ſich im Geſchäftsjahr 1905 der vor⸗ fährige Verluſtſaldo von 88 032 M. auf 16618 M. Hermann und Alfred Eſcher, Akt.⸗Geſ., Chemnitz. Unter bdieſer Firma wurden die Werkzeugmaſchinenfabriken von Hermann Eſcher in Chemnitz und Alfred Eſcher G. m. b. H. in Siegmar zu einem Aktienunternehmen mit M..80 Mill. Grundkapital ver⸗ einigt. Telegramme. Düſſeldorf, 3. Juli. Der Verband deutſcher Seiden⸗ warenfabrikanten iſt mit dem 1. Juli mit einer Betriebszahl von 7 Mitgliedern begründet worden.(Frkf. Ztg.) Mannheimer Effektenbörſe vom 3. Juli.(Offizieller Bericht. Heute notierten: Bad. Bank 133., Heilbronner Straßen⸗ bahn-Aktien 80 G. 81., Bad. Rück⸗ und Mitv.⸗Aktien 430 G. 450 B. Bad. Aſſekuranz⸗Aktien 1470., Akt.⸗Geſ. für Seil⸗ induſtrie 129., Dingler'ſche Maſchinenfabrik⸗Aktien 124.25., Oberrh. Elektrizitätswerke⸗Aktien 29.50 G. 30., Pfälz. Näh⸗ maſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien 137 B. und Speyerer Ziegelwerke⸗Aktien 70 B. Akſfen. 5 Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 1883 Br. Ritter, Schweßz. 28—— Gewbk. Speyer 50% E—.— 128 25]„ S. Weltz, Speyer 95.50—.— Pfälz. Bank— l0Se Storch. S.„ 104— 108.— Pfälz. Hyv.⸗Bank— 197—, Werger, Worms 103.—— Pf. Sp.⸗ u. Kdb. Land. 139— 188 50 Normf. Br. v. Oertge—.— 90— Rhein. Kredithank—.— 143 FelPflz. Preßß. u. Sotfbr. 188.—- Rhein. Hyp.⸗Bank—.— 198.— Trausvort Slldd. Bank 118.75 118.50 uu. Verſicherung. Siſenbahnen. B..⸗G. Röſch. Seefr.—.— 90 25 Pfälz. Ludwiasbahn—.— 234.50 Mannh. 780 0 Marbahn 149.——.—„ agerbgu 8 141——— Bab. Rück⸗ u. Mitverſ. 450— 480— Heſlor. Straßenbahn 81.— 80.—, Aſſecurram—.— ˙⁰ C Continenfal. Verſ.—.— 470 em. Induſtrie. Mannß. Verficherung—.— 535.— -G..chem. Induftr—.—.500Oberrb. Verſ.⸗Geſ.—.— 510.— Bad. Anfl. u. Sodafbr. 455.ä——.— Würft. Transp.⸗Verf.—.— 725.— Deem. Fab. Poldendg. 188.20—.—] Induſtvle Vereſn chem. Fabrikfen—— 322 12 30 Verein D. Oelfabriken—— 185.—.⸗G. f. Seilinduſtrie 129.——. Wft..⸗A8. Stamm 240.——. Dinglerſche Mſchfbr.—.— 124 25 5 Vorzug—.— 106.—Emalllirfbr. Kirrweil.——.— Emaillw. Maikammer 102.50—.— Brauereien. Ettlinger Spinnerei 103——.— Bad. Brauerei—.— 126.—Hüttenh. Spinnerei 98 50—.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Karlsr.Maſchinenbau—.— 220.— Durf. Hof vm. Hagen—.— 263.50 Nähmfbr. Haſd u. Neu—.— 27/0. Eichbaum⸗Brauerei—— 155 oſth. Cell.⸗u. Papferf. 240——.— Clefbr. Rühl, Worms—.— 102 Nannh. Gum u. Asb.—— 120 50 SGanters Br., Freibg.—— 110 Maſchinenf. Badenia—.— 2086 Kleinlein, Heidelberg—.— 198 Bf. Näßm u. Fahrradf 137.——.— 8 Fannt Meſſerſchmitt 80.——— Fortl.⸗Cement Hdlbg. 143.——.— Ludwigsh. Brauere!—.— 245 PVexein Freib. Ziegelw.—.— 182 50 Mannb. Aktienbr. 142.50„ Speyr.„ 710 ᷣ— Pfalzör. Geiſel, Mohr— Brauerei Sinner 242 Br Schroedl, Odlbo. 222.— „Schwartz, Speyer 180.— —. Würzmühle Neuſtadt—.— 189. ellſtofffabr. Waldhof 804.— 303— uckerfbr. Waghäuſel 106.——. uckerraff. Mannh.— 119.75 Deneral⸗unzeiger. Obligalſonen Pfandbriefe. 1½ Bad..⸗. f. Roſ hiff. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.50% n. Scetransport 101.— 00 3½„„„ alte M. 95.60 67½%% Rade anlin⸗. Sodaf. 104.95 B 3½„„„ unk. 1904 g5.50 64% Br. Kleinſein, Heidſbg. 101.50 0 31½„„ Feommunal 97.50 bzſs% Bürg. Braubaus, Bonn 102.75 6 Städte⸗Aulehen. 4% Herrenmühle Genz 100. G 3½ Freiburg l. B. 98.50 b4½% Mannd. Dampf⸗ 91½% Heidelbg. v. J. 1903 97.80 b ſchlevyſchiffahrts⸗gGeſ. 109.10 0 30% Karlsruhe v. J. 1896 87.40 61½% Mannh. Lagerhaus⸗ 3½% Lahr v. J. 1902 97.— biſ Geſellſchaft 102.— 4½% Ludwigshafen 100.50 G4½% Oberrh. Glektrizitäts⸗ 40% 7 100.— G werke, Karſsruhe 96.— B 4õ⁰⁰ 5 v. 1900 100.— G4½% Pfälz. Chamolte u. 3½% 97.80[ Tonwerk.⸗G. Eſſenb. 102.— G 4% Mannh. Oblig. 1901 100.80 Gf 4½% Ruff..⸗G. Zellſtofff, 3um„„ 1885 97½.60 8] Waldhof bei Pernau in 31% 5 5 1888 98.— G Pivland 101.— B .„ 1895 98.— 64½% Speyrer Brauhaus 30 5„ 1898 97.50 B.⸗G. in Speyer 101.— 1904 97.30 B4½ Speyrer Ztegelwerke 102 10 0 98.— G 98.25 G 4½% Süldd. Drabtinduſtr. 101.25 G 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 101.— 0 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.30 G 3 5* 5½% Pirmaſens unk. 1905 9½% ½ Wiesloch v. J. Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105% 104.25 C Frankfurter Effektenborſe. [Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) *Frankfurt, 3. Juli.(Fondsbörſe.) Die Börſe war infolge der Newyorker Börſe und der matten Haltung der geſtrigen Weſtbörſen ſehr reſerviert. Die bedeutenden Poſitſons⸗ löfungen an der Newyorker Vörſe verſtimmten. Auch der hieſige Markt war bei Eröffnung ſchwach. Baltimore and Ohio und Pennſylvania⸗Bahn matt, übrige amerikaniſche Werte beſſer behauptet. Lombarden feſt. Meridionalbahn belebker und höher bezahlt. Schiffahrtsaktſen ſchwächer. Der günſtige Bericht des Düfſſelvorfer Kohlenmarktes machte keinen Eindruck. Der Mon⸗ tanmarkt ließ ſchwache Haltung erkennen. Harpener und Laura⸗ hütte beſonders gedrückt. Auch Banken ſchloſſen ſich der all⸗ gemeinen gedrückten Stimmung an. Diskonko ſchwächer. Der Induſtriemarkt zeigte empfindliche Einbußen, beſonders niedriger Kunſtſeide 14% u. Wiener Stahl 11 pCt. matter. Auch elektriſche Werte ſchwach, beſonders ſolche, welche Verbindung mit Ruß⸗ land haben. Ber Fondsmarkt lag ruhig. Heimiſche Fonds zeigten feſte Tendenz. Ruſſenwerte trotz der geſtrigen matten Haltung an der Pariſer Börſe und weniger günſtiger lautenden Nach⸗ richten aus Rußland ziemlich gut behauptet. Der heutige Bank⸗ ausweis verſtimmie ebenfalls, doch war auf die Herabſetzung des Privatldiskonts und leichteren Geldſtandes leichte Beſſerung der Kurſe zu bemerken. Montanwerte anziehend. Etwas feſter waren Diskonto. Belebter Lombarden. Die Nachbörſe war ſtill und behauptet. Es notierten Kreditaktien 209,50, Diskonto 182,20 à 30, Lombarden 384,40 à 60. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe, Reichsbank⸗Diskont 4½ Prozeuf, Wechſel. 9. 8. 1 2. 8. kurz 169.02 169.10 Baris kurz 81.388 81.866 81.10 81.15 Schweiz. Plätze„ 81.433 81.45 Jlalien 81.40 81.425 Wien 85.05 85.088 London„ 20.46 20.475 Napoleonsd'or 16.88 16.40 5 Privat⸗Diskont ang—.—„. 311 A. Deutſche. Amſterdam Belgien 116 Staatspapiere. 2 8 24½ Dſch. Reichsanl 99.95 99.96 3 88.20 88.15 520pr. konſ. St.Anl 100.— 99.85 3 % 4 bab. St.⸗A,„ 102.75 102.80 98.— 98.— 98.— 98.— 2. 3 100.80 100 65 99.0 9975 5180 51 80 108.99 108.50 100.30 100.60 100.30—.— 100.20 100.40 70.75 89.75 74 80 97.20 88.20 95.60 95.90 95.25 Tamaulipaß Bulgaren 1½10 Grtechen 1890 italien. Rente 11½ Oeſt. Silberr. 4iſ%„ Papierr. Oeſterr. Goldr. 1 00% 3 Portg. Serie aper...-M. 102.10 103.30 dto. III 98.10 98.25%½ neueRuſſen 1905 87.20 87.104 Ruſſen von 1880 106.60 108.20ſpan, ausl. Rente 86.— 85.60 Türken v. 1903 Sachſen 86.80 86.80 Türtk en unif. 31½% Mh. Stadt⸗A.oß 96.10—.—4 Ungar, Goldrente 5 0 4„ Kronenrente Ag.t. Gold⸗A. 18 0 Chineſen 1898 Verzinsl. Loſe. 5 Egypter unifizirte—3 Oeſt. Loſe v. 1860 Mexikaner äuß. 102.20 102.30 Türkiſche Loſe 4„ inn 70.88 70.85 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabril 106.— 106.—] Ektr. Geſ. Schuckert Südd. Immob. 118 50 118.—Allg..⸗G. Siemens Eichbaum Mannh. 153. 153.—Ver. Kunſtſeide Mh. Akt.⸗Brauere! 143.— 143,.— Lederw. St. Ingbert Parkakt. Zweibr. 116.— 117.— Spicharz Weltz z. S. Speyer 94.50 94.50 Walzmühle Ludw Cementw. Heidelb. 142.50 141.—Fahrradw. Kleyer Cementf. Karlſtadt 121,80 121.90 Maſch. Arm. Klein Bad. Anilinfabrik 454.— 435.— Maſchinenf. Baden. Ch.fbr. Griesheim 260.50 262.— Dürrkopp Höͤchſter Farbwerk 396.50 397.— Maſchinf. Gritzuer Verein chem.Fabrit 318.— 818.— Sfälz. Nähmaſch. Chem. Werke Albert 372.30 372.— Schnellprf, Frkthl. Aecumul.⸗F. Hagen 219.— 219.— Delfabrik⸗Aktien Ace, Böſe, Berlin 79.— 80.—[ Beilinduſtrie Wolff Allg. Elk⸗Geſellſch. 216.— 215.— Lampertsmühl Südd. Kabelwerke 144.— 14.50 ellſtoff Baldhof Lahmeyer 144 40 142.50 Kammg. Kaiſersl. Bergwerks⸗Aktien. 241— 238 35 127— 126.10 —— „„M. 4 6 31ſ, do, u. Allg.⸗A. 3 4 eſſen 8 Lal — e 97.85 —— 97.80 160.70 160.60 146.60 146.20 130.50 129.90 193— 1938.— 449 50 435.— 65— 65.— 112 90 112.90 198 50 198.50 338.— 381.20 108 40 108.40 207 50 207.50 414— 412.50 219 25 919.— 187.— 186.80 188. 185 80 135.80 128 50 128.50 87.— 87.— 308.— 303.— 163.70 169.— 218.40 207.— 285 80 285.— 125.20 125.15 238.45 281.— Harpener Hibernia Weſterr. Alkali ⸗A. Oberſchl. Eiſenakt. Bochumer Buderus Deutſch. Luxembg. 195 50—.— Friedrichsh. Bergb. 151— 48 50 Ber. Königs⸗Laura Gelſenkirchner 216.80 216.50 Roßleben Vank. und erſicherungs⸗Aktien Zadiſche Bank 132,50 1 8 20 Oeſterr.⸗Ung. Bank Gerl. Handels⸗Geſ. 168.30 169 Deſt. Länderbant Comerſ. u. Disk.⸗B. 120.40 12080 Kredit⸗Anſtalt Darmflädter Bant 187.50 137 70 Pfölziſche Bant Deutſche Bank 235.50 235.40 Hfälz, Hyp.⸗Bant Deutſchaſtat. Bank 177.50 177 30 Preuß. Fypothenb. D. Effelten⸗Bank 110.90 110 80 Deutſche dteichsbt. Disconto⸗Comm. 182— 182 20 gthein. Kreditbank Dresdener Bank 157 80 157.70] Rhein. Pyp. B. M. Frankf. Hyp.⸗Bank 206 50 206 50 Schaaffh. Bankver. — —.— 121 70 121 20 110 50 110— 219 70 209 50 101— 101 20 195 50 195 80 118.50 119 25 154.75 154 90 148 50 143 50 196 50 198— 157.80 157.75 117 70 117 80 eatchen Ereditv. 156 40 1565,] Südd. Bant Mhm. tationalbant 125.90 125.90 Wiener Bankver. 140.— 139.40 Bant Sttemane 1180 44.20 5. Seite ee Aktien dentſcher und ausländiſcher Trausport⸗Auſtalten. Ludwh.⸗Beybacher 234.50 234.50 Oeſterr. Süd⸗Lomb 34.30 34.40 Pfälz. Marxbahn 147 90 147.90] Oeſterr. Nordweſth—.— do. Nordbahn 139 90 139.80 8 Lit. B. Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 139.40 138.50 Gotthardbahn Hamburger Packet 160.— 159.75 Ital. Mittelmeerb. Nordd, Llotzd 126.— 125.20]„ Meridionalbahn 162 45 Oeſt,⸗Ung. Staatsb 144.10 143.40 Baltim. Obio 116.— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4⸗/% Frk. Hyn.⸗Bfdb. 100,80 100 8 f 40% Pr. Pfdb. unk. 14 4 0%.R..Pfohr.05 100 90 100.903/ 5 4%„ 199 101 10 10% ½%„„ 1 4% Bf. Hypch. fdb 101 50 101.50 ½,„„ 0 %%%%%//ĩ 31½ſ% Pr. Bod.⸗Fr. 9450 94.50 Pr. Pfdhr,⸗Bk.⸗ 4% Ctr. Bd. Pfd. voh 100 55 100 55 Kleinb. b 04 4%„ Pr. Pfohr.⸗Bk.⸗ unk, 05 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ „ Pfdbr..9! Obl, unkündb. 12 unk.[0, 101 80 101 80 4% h. H. B. Pfb. 02 „ Pfdbr..03 40„ 1907 unk. 12„ 1912 „Pfdbr..86„ alte 89 it. 94„ 1904 „ Pfd. 66/f„ 1914 „ Com.⸗Ibl. 3½% h..⸗B. C. O v., unk 10 1% Rhein. Weſtf. „ Com.⸗Obl..⸗C.⸗B. 1910 .87, unk. 91 1/% Pf. B. Pr.⸗Obl. „ Com.⸗Obl. 31% Pf..Pr.⸗O. v. 90006 98— 98.—½ͤ Ital.ſttl.g. G. B. 40% Pr. Pfdb. unk, 09 100.40 100.40 4%„„ 12 101.30 101,301 Mannh. Verf.⸗G.⸗A. 550.— 550.— Frankfurt g.., 3 Juli. Kreditaktten 209 60 Staats⸗ bahn 144.—, Lombarden 34.40 Egypter—, 4% ung. Goldrente 95.80 Gotthardbahn 194.—, Disconto⸗Commandit 18190 Laurg —.— Gelſenkirchen 215.80, Darmſtädter 137.50 Handelsgeſellſchaft 168.50 Dresdener Bank 157.50 Deutſche Bank 235 20, Bochumer 237 50 Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 209.50, Staatsbahn 148.60, Lombarden 34.60, Disconto⸗Commandit 182.25 Berliner Effektenbörſe. —.——.— ——— ———.— —.— 114.60 101.70 101 50 102.40 102.40 140.— 100.— 94 70 94.70 96.50 96.50 * 96— 96.— 510 101 80 101 50 98.75 98.75 100 50 100.50 100.50 100.50 102. 102— 95.80 95.80 95.50 95 50 975 97.50 97.50 40% 40% D„„* 10f 60 102 85 3— 3½ 40% 3% 34% 2 — — ** 97 60 97.60 94.60 94,60 * 2 05——— 98.— 101 30 101 20 101— 101— 96 80 96 90 72.45 98.— Berlin, 3. Juli.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214 15 214 90 gombarden 34.10 8450 Ruff. Anl. 190o2 75.00 75 60] Canada Paeifte 158 10 5/¾70 31% Reſchsanl. 99.80 99.80] Hamburg. Packetl 159 70 159.— 3% Reichsanleihe 88.25 98.30] Pordd. Lloyd 125.20 125 10. 40%½% Bad. St.⸗Anl. 102.75 102.90 Pynamit Truſt 170 50 171.— 31½ B. St.Obl. 1900 08 10 98.1 Licht⸗ u. Kraftanl. 186.50 J86.10 3½% Bayern 98 20 98.30] Rochumer 239 70 239 70 4% Heſſen 98.40—.— Lonſolidatfon 44550 445.— 30% Heſſen 85.80 85.60 Dortmunder 86— 82 50 9o% Sachſen 87.10 87.25 Gelſenkirchner 216 20 217 50 4% Pfbr. Rh. W. B. 100.90 100 75] Harpener 207.70 20670 5% Chineſen 101.60 101 60 Sibernia 40% Italtener 104.— 104— Hörder Bergwerke 195.60 197.60 4½ Japaner(neu) 95.25 95.25 Lauraßütte 932 70 281 40 1860er Loſe 160.26 160—-Phönir 207.50 208 20 4% Bagtad⸗Anl. 90.— 89 80] fibeck⸗Montan 214.70 212.— Kreditaktten 209 20 909 60] Mmurm Revier 148.— 143.— Berk.⸗Märk. Bank 164.90 165 20 Anklin Treptom 369.50 669.— Berl. Handels⸗Geſ. 168.80 68 70 Braunk.⸗Brik. 215.60 217— Darmſtädter Bank 137.50 187 70] D. Steinzeugwerke 241.50 241 50 Deutſch⸗Aſtat. Bank 177.70 177.80] Düſſeldorfer Wag. 301 20 296.— Deutſche Bank 615 285.50 235 70 Elberf. Farben(alt) 534.50 532 50 1 1—.——. Weſtereg. Alkaliw. 235.— 234.10 Dise.⸗Kommandik 181.90 182.10 Nollkämmerei⸗Akt. 153 90 158.90 Dresdner Bank 157.70 157.70 Chemiſche Cbarlot. 208.— 208.— Rhein. Kreditbank 142.80 143.20] Tonwaxen Wiesloch 156.50 156.50 Schaaffh. Banko. 157.20 157.80 Zellſtoff Waldhof 303— 303— Lübeck⸗Büchenen———.— Felluloſe Koſſheim 239 50 239— Staatsbahn 148.70 143.70] Rüttgerswerken 143.70 148.— Privat⸗Discont 3% 9% Pariſer Boͤrſe. Paris, 3. Juli. Anfangskurſe. 6 0% Rente 96.17 95.95] Türk. Looſe 147775—— Italtener—.— 104 70[ Banque Ottomane 676 676.— Spanier 96.90 96.50] Rio Tinto 1658 1654 Türken unif. 96 65 96.57 Condoner Effektenbörſe. London, 3. Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbarſe. 3% Reichsanleihe 865/ 865/ Southern Pacific 69% 66½ 5% Chineſen 102/ 102/ Chicago Milwaukee 176½ 174 4½ e% Chineſen 99% 99½ Denper Pr. 88½¼ 88.— 2% eſ% Conſols 87¼6 88/16J Atchiſon Pr. 104— 103½ 4% Italiener 102½ 102½ doulsv. u. Naſhv. 146¼ 144½ 4% Griechen 54— 53—Unlon Paeifte 146ʃ/ 1452% 3 qia Portugieſen 70%/ 70½% Unit. St. Steel com 35¼ 34% Spanier 95½ 95—]„„„vref. 103 ½ 102½ D Türken 95½. 95½ Lriebahn 41%/ 41½% 4% Argentinler 80% 891 Tend.: träge. 3% Mexikaner 36¾ 36/ Debeers 17— 17½ 4% Japaner 0% 90¼ Chartered 1 Tend.: träge. Joldfields 0½ 387 Ottomanban! 16/% 16ʃ/ kandmines 5/ 57% Nio Tinto 65% 655/%] Saſtrand B% Braſtlianer 891% 89% Tend.: träge. Berliner Produktenboͤrſe. * Berlin, 3. Juli.(Produktenbörſe.) Eine über Er⸗ warten große Ausfuhr Rußlands und das andauernde günſtige Wetter haben bei matteren auswärtigen Berichten die Stim⸗ mung hier recht nachteilig beeinflußt. Weizen auf Juli blieb zwar behauptet, ſpätere Sichten waren jedoch billiger erhültlich. Roggen hat erheblich im Werte nachgegeben, beſonders Juli⸗ lieferung. Hafer war ſtill aber kaum billiger. Rüböl bei trägem Verkehr preishaltend. Wetter: bewölkt. Berlin, 3. Jull.(Telegramm.)(Produktenbörſe. Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 2. 8. 2. 8. Weizen ber 181.75 181 50 Mais per Juli 181.—181.— „ Sept. 177.25 176.5„Septbr.——- „ Dezbr. 180.— 178.25 15——— Roggen per Zuli 155.— 153.50 Rübzl per Oktbr. 53.70 53.60 „ Sept. 154— 152 75„ Dezbr.— 53.80 „ Dezbr. 155 25154 25„ Juni 58.— 56.— Hafer per Juli 182 75 162.75 Spirttus 70er loco-— ̃ „Septbr. 158 50 151.75 Weizenmehl 24.75 24.75 5———— AMoggenmehl 21.50 21. Liverpool, 3. Jult.(Anfangskurſe.) 55 2. B. Weizen per Sepk..07 ½ ruhig.07 ½ ſtetig 5„ Dez..07½ Mais per Juli.08/ ruhig.08- r „* ept..07/ 0 7— % Seite. General⸗anzeizer. Ma nuheim, 3. Jult. Zahlungseinſtellung. Ueber das Vermögen der Sinkauf⸗ Vorzeiger: Forſtwart Daub in Schönau. Evang. Pflege Schönau. Forflwart Hauck auf Michelbuch und 65176 rueht-Eis 0 Pfg. Janille-Eis 20 PF 65180 9 Limonaden 10 Pfig. Einräumung überseeise eeeeeeeeeee Stuttgarter Lsbensversicherungsbank à. 6. (Alte Stuttgarter) — Gegründet 1854.— Alle UVeberschüsse gehören den Versicherten. Bauszin Dr. B. Bads.Iien Einlösung von Goupons u. verlosten Wertpapleren eté. Barvorschtisse auf Wertpapiere. Ausführung von Börsenaufträgen an sämtiich. Börsen. Diskontierung und Einzug von Wechseln, Ghecks etc, Aufbewahrung und Verwaltung von wertpanieren und sonstigen Wertgegenständen in offenem und ge- schlossenem Zustande, Versicherung verlosbarer Wertpapiere gegen Kurs- verlust und Kontrolle derselben auf Ferlosung. Vermietung von Schrankfächern(Safes) in unserer Stahlkammer, unter Selbstverschluss der Mieter. Separate Räume zur Verfügung unserer Kunden. eeee Ausstellung von Checks, KMreditbriefen ete. auf die Verkehrsplätze in allen Weltteilen. 60857 her Rembourskredite auflondonete. 2 Versicherungsbestand Bankvermögen Veberschuss in 1905 gegen mässige Zuschlagsprämie. * Seith f. d. Versieh. erzielte Ueberschüsse Befrelung von der Prümlenzahlung bel dauernder Erwerbsunfähigkeit infolge Unfall oder Krankheit Auskünfte erteilt: Carl qüdel, D 6, 4 WIh. Lochert, 7, 13a; A. Senbert, Prinz Wilhelmstr. 19; Hannhelm. M. 747 Mill. „ 260„ 55 135 9 8 9* 5265 S Exr Buchdrucrerel S. m. b. 5. Syſtem Dr. Schnee, Karlsbad. Nach den neuen wiſſenſchaftl. Gutachten von Prof,. Dr. Hoffa, Or, von Norden, Dr. Loſſen, Hofrat Dr. Stintzing würde durch die Behandlung der Elektr. 4 Zellen⸗Bäder erſolgreiche Heilung bei Herz⸗ und Nervenkrankheiten, Kopfſchmerz, Schlafloſigreit, Angſtgefühl, Ischias, Beitstanz, Hyſterie, Neuralgien, Schreibkrampf, Tabes⸗Spinal⸗Irritation, Diabetes(Zuckerkrankh.), Rheumatismus, Muskelſchwäche, Blaſenſtörungen, Stuhlverſtopfung ꝛc. erzielt. 59780 Nähere Auskunft erteilt: Direkt. Hch. Schäfer, Lichtheil⸗Juſtitut„Elektron“ Mannheim, N 3, 2, 1. Stock. Geöffnet von 9 uhr morgens bis 9 Uhr ahends. Sonntag von—1 Uhr. 2 8 — Hermann Bazlen 0 2, 2. zulil zu haben in der Wochentags vormittags 9 Uhr in be lebiger Stück⸗ bü brüchen, 3. im Zeichnen: einige Kennt⸗ niſſe im Stizieren einſacher Maſchinenteile. „Die Beförderungsverhältniſſe ſind günſtige, ſodäß bei guler Führung und entſprechenden Kenntniſſen das Aufrücken zum Unterofftzier und Deckoffizter verhältnismäßig ſchnell erſolgt. lichen Freiheitsſtrafen erlitten haben und müſſen völlig geſund und frei von körperlichen Ge⸗ brechen ſein. Frewwillige haben ein Geſuch mit ſelbſtgeſchriebenen Lebeus⸗ lauf, Schulzeugniſſen u. andeten Zeugmiſſen, und zwar mindeſtens keit nebſt einem über 4 Jayre lautenden Meldeſchein reiwilligen Eintritt, welcher vo m Ziwilvorſitzenden dec Erſatzlom⸗ miſſion Candratsanit) des Hei⸗ matsortes zu erbitten in, mög⸗ lichſt bald bierher einzureichen. Die Leute lönnen ſich hier zur ärztlichen Unterſuchung und Ablegung der Maſchiniſtenan wärter⸗Prüſung melden, andern⸗ falls wird von hier die Uunter⸗ ſuchung und Ablegung der Prüfung durch das Bezirkskom⸗ mando des Heimatsortes veran, laßt. 5264 Wilhelmshaven, im Juni 1bos. Kaiſerliches Kommando Warnung! Warne hiermit Jedermann meinem Sohne Adam Attner auf meinen Namen etwas zu leihen oder zu verabfolgen, indem ich keine Zahlung da⸗ für leiſte. 2300 vorm. Alexander Mebster Küchen- Johann Attner, Waldhof. 90989 paradepl. Magazin Bewerber dürfen keine gericht⸗ über drezjährige praktiſche Tälig⸗“ zum] u. Frau Clotilde geb. Weil. Tullastrasse 18. N 5 Simon Feibelmann 3 —2 Hof⸗ Wale. Gander's nedede Sonntag abend 6 Uhr in der Nähe des Hoftheaters verloren. Um gefl. Rückgabe gegen Belohnung in der Expe⸗ dition dieſes Blattes wird gebeten. 37915 Herren and Bamen wird in kurzer Seit eiue ſchöne .. + oder Ausbildung in der 4 5 , 8 Zugeſichert. Stenographie u. Maschinenschr.je.10.—. Tages⸗ u. Abd.⸗KHurſe. Proſp. grat. Einzel⸗Unterr. Aufnahme laͤglich. Gebruder Gander B.10a Hannheim B.10a. Slellen finden Tüchtige Bauschlosser geſucht. n Werftſtr. 17. üchtige Hilfsarbeiterim ſum Kleidermachen ſofort geſucht. 2280 F 6, 3, 1 Treppe. LSan Suchen. der U. Torpedo⸗Abteilung. opticer, Flanken, E, 8 in Opernglasern und Inh. Anton Bergmann rösste Auswanl Feldstechern: Prismenfeldstecher von Zeiss, Jena. Prismenfeldstecher von E. Busch, Rathenow. Prismenfeldstecher und jagdgläser von PVoigtländer, Braun- schweig. 62055 Prismenfeldstecher von Heusold. Wetalar. Triéder-Binocles Hausburſche u dgl. Bergmann& Mapland] 05 0 Franzoſe, Korreſpondent, deutſch, engliſch, holländiſch, ſchreiben, Buchſktu., ſucht ſofort Stellung u. beſcheid. Anſpr. Off. u. Nr. 2190 a. d. Exped. ds. Bl. Junger Mann, 20 Jahre alt, 2 Jahre freiwilli gedient, ſucht ſofort Stelle al u erfr. 3 2279 Halenſtr. 52 bei Dolch. etesslebe. Overnſängerin vom Hofthegr⸗ ſucht ab 1. Septbr. gut möbl., luftiges Wohn⸗ u. 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H. in Liquidation zu Kaſſel iſt nach der„Frkf. 46 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes zu rechnen haben, und die Zufuhren von Argentinien dürften ſehr Zig.“ das Konkursberfahren eröffnet worden. höchſtens 7 Jahre alt 85—00.,) junge fleiſchige, nicht ausge⸗bald ihr Ende erreicht haben. Die Rreiſe aller Fruchtgattungen Bereinigte Tritotfabriten in Vaihingen a. E. Die Geſellſchaft] mäſtete, und ältere ausgemäſtete 80—00., e) mäßig genährte haben ſich angeſichts der geſchilderten Verhältniſſe auch dieſe Woche erzielte nach Abſchreibung von 82 503 M.(i. V. 90 681.) einen funge, aut genährte ältere 75—00., ch gering genährte jeden nicht 2 Reingewinn von 209 887 M.(228 777.). Alters 70—40 M. 56 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Liefenete ange ter log nſ krachfrel Stuttgart, e nach Suiite e Bei der Bank für Vergbau und Juduſtrie in Verlin vermin⸗ Schlachtwerthes 70—74., b) mäßig genährte füngere u. aut genährte] and Liefeszeit: Weizen württemberg. Ñ. 19.75—20 25, fränkiſchen te fie z CCTCTCCbCTCTb fältere 68.—00., e) gering genährte 66—00 M. 784 Färſen; 00.00—00.00 niederbayer M. 00.00.—00.00, Rumänier, M. 19.50 derte ſich in 1905 der Verluſtſaldo hauptſächlich durch Aktienrückkauf d e Kübe 5 boltechie ansgene Färſen Rinderbis 20.0, Ulka M. 20.25—21.00, Saxonska M. 20.50 20.75, 7 M. 517015 auf M. 2 198 026 bei derzeit M. 5 Millionen(Nin! ſtete 8 771 575.—4 511 15 90%0 1 auf M. 2 198 028 bei derzeit M. 5 Millionen höchſten Schlachtwerthes 80—82., d) vollfleiſchige, ausgemäſtete[Roſtoff Azima M. 20.75—21.00, Walla⸗Walla M. 00.0000.00, La 1 1 F in Radſät Wie aus Verlin gemeldet wird bat dieKühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 70—75., e) ältere] Plata M. 20 25—20.75, Amerikaner 80 00.00—00.00, Kalifornier uchtuk in Radſätzen. Wie aus Berlin gemeldet wird, hat die ausgemäſtete Kübe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen M. 00.00—00.00. Kernen: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer Eiſenbahnverwaltung mit der Radſätze⸗Vereimigung und Rinder 66—74., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder M. 20.00—00 00. Dinkel 14.0000.00. Roggen: württembergiſcher 55 einen Vertrag auf die Dauer von ſieben Jahren getätigt, auf Grund 64—70., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 58—62 M. M. 17.50—18.00, nordd. M. 00.00—00.00, rufſiſcher M. 17.75—18 00. beſſen ihr von der genannten Vereinigung jährlich mindeſtens 140 K älber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moſt) und beſte Saugtalber Gerſte: württmb. M. 90.00—00.00, Pfälzer(nominell) M. 00.00 40 000 Radſätze auf der Grundlage der zurzeit geltenden Preiſe ge⸗ 95.00., p) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 99—00., o) ge⸗bis 00.00, bayeriſche M. 90.00—00.00, Tauber M. 60.00—00.00 2 Hiefert werden. einge Saugkälber 85—00 M.() ältere gering genährte(Freſſer)]ungariſche M. 00.00.—00.00, kaliforn. prima M. 00.00—00.00, b Roheiſen in Süddeutſchland. Wie die„K..“ erfährt, errichtek] 00—00 M. 36 Sch a fe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel Oafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.00, die Firma Thyſſen u. Co. in Mülheim a. d. Ruhr vom 1. Jan. 80—00.,) ältere Maſthammel 75—00., e) mäßig genährte württembg. N. 17.—18.30, ruſſiſcher M. 18.25—19.00. Mais 4007 ab ein eigenes Verkaufsbureau für Roheiſen in Mann⸗ Hammel und Schafe(Merzſchafe) 70—00 M. 1140 Schweine: B. 1800—14.50, La Plata geſund 14.50—14.75, Pellow heim für gang Süddeutſchland. Die Reiſetätigkeil hat bereits a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter M.—00 00 Donau 14.60—14,85. Kohlreps 00.00—00.00. Mehl⸗ gre jährigen Reiſe⸗Be⸗ bis zu 1¼. Fahren 72—00., b) fleiſchige 71—-00., e) gering] preiſe pro 100 ſee inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 30.00—81.00, Nr. 11ſie vom 1. Juli ab durch Anwerbung eines langjährigen Reiſe⸗Be⸗ bis zu 1¼ Fahren 7„ b) fleiſchig e gering 2 95 2 5 5 ſte! amtem von der Firma Gebr. Röchling in Ludwigshafen begonnen.] entwickelte 70—00., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde M. 2870 dch. dr 2 M. 2700—890, Nr. 3 M. 25.50—20 50% Je „„ den en e eeen bezahlt für das Stück 000 C urn p ferder 00000000., 87 Nr. 4 M. 28.00.—24.00, Suppengries M. 30.00—81.00, Sack Kleiel ſte Italieniſche Rentenkonverſiyn. Für die aus der Konverſton der Arbeitspferde: 300—1000., 90 Pferde zum Schlach. Mk. 10.00-. 10.25. 4 Abroz. Rente hervorgehende 334proz. Rente ſoll alsbald die Notierlen: 50—180.,(00 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000.,— 25—— ſor rung an den Hauptböpſenplätzen des In⸗ und Auslandes beantragt 00 Stück Maſtyieh: 00—00 Mk., 00 Milchkühe: 000—000., Berantwortlich: ſäc werden. Damit, daß imfolge der Konverſion Teile der in Italien 000 Ferkel: 00.00—00.00., 2 Zlegen: 12—25 Mit., 0 Zick⸗ 16—5 85 jetzt plazierten Rente wieder in das Ausland, beſonders nach Frank⸗[lern:—0 M. O vämmer: 00 00 M. Zuſammen 2381 Stück. für Politit. Kunſt, Jeuilletem und Vermiſchtes: Fritz Kayſer, Ge reich ſtrömen könnten, rechnet die italieniſche Regierung nicht. Es Handel lebhaft; Schweine mittelmäßig. 8 für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, 55 iſt vielmehr von dort die Abſicht kundgegeben worden, möglichſt die für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel⸗ 15 Iuin DNnr ebrachte— ermittelſt der Ar— 28 06. D 2— 1 9 0 Summen vermittelſt der Ar 427 itgeteilt von dem Vorſitzenden Kommerzienra für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Di itrage nach Italien zurückzuziehen. eiß e 5 8 5 n 905 ee e in Englaud. Aus der Wie alljähslich um dieſe Jeit gab es auch dieſe an Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei. der Siemens Brothers Lim. in Woolwich, der engliſchen Vertretung] amerikaniſchen Börſen größere Preisſckwankungen, die ſich ſchließlich G. u. b..: Direktor Feuß Müller. M des Siemens⸗Schuckert⸗Konzerns, ift mach de B. T. das Stark⸗ mehr nach unten bewegten.— Ein Rendement daher liegt jedoch woern iſ wich dem„B. T. dars Tirma noch in weiter Ferne und da die Qualitäten in den letzten Fahren aie 5 ſte ſtromwerk in Stafford als beſonderes Unternehmen unter der Firma ſehr gering und teilweiſe kaum transportfähig waren, werden die barn han Siemens Brothers Dynamo⸗Works Lim. mit einem Kapital von] Importländer, ſelbſt wenn die Preiſe ſich noch viel mehr drücken Zur Mahlzeit en b etda Mark 6 Mill. in Aktien und Mark 4 Mill. t Obligationen] würden, nur mit allergrößter Vorſicht an den Bezug von nordameri⸗ Wohlschmeckenden Limonaden à. d. Mineral⸗ im abgesweigt worden, ſodaß in der alten Firma nur die Schwachſtrom kaniſchen Früchten heran gehen. Von Rumänien liegen zuverläſſige trinke Wasserfaprik Gebhard Böhler, Augartenstr, abteilung und das Kabelwerk weiterar Nachrichten nor nach infol b tend ſtark 1 Regengüſſe die 295 37, Telef, 2589. Man verlange Preisliste. — 55 Die ünterzeſchſteſe Abtelinuügſf Zman 5ß N.—— Bekanntmachung. e enndtee 4000 enlnerſeigerung,[Butter⸗, Käſe⸗ und ährig⸗Freiwillige a 1. 2 85 Die Lieferung von Oberleitungsmaſten nachmittags 2 uhr Eiergroßhandlung fle für die ſtädtiſche Straßenbahn betr. Maſchiniſtenauwärter werde ich in Mannheim im ff Centr. Fug. Süßbutter 3 Pfd.1 8 15 Die Lieferung von 190 Gittermaſten für die Straßen⸗ ein, und zwar Maſchiniſten Pfandlokal O 4. 5 gegen bare.Centr.⸗ug Sisunte 30 5 bahnlinie nach dem linken Induſtriehafenufer gelangt im und Maſchiniſten-Afſiſtenten Zahlung im Vollſtreckungs⸗ fl.Centr. Fug. Süßbutter„.30 au Wege des öffentlichen Angebots zur Vergebung. Die vou Dampfern und int Beirtebe wege öffentlich verſteigern: f.(. Ballen) Süßbutter,„.20 ge beſonderen und allgemeinen Lieferungsbedingungen können befindlichen Dampfmaſchinen, 1 Gasmotor, 1 Regulator, f.(i. Ballen) Süßbutter,„.20 vo vom Straßenbahnamt— Zimmer Nr. 12— bezogen werden, eie tunge Leute, weche eine[ 1 Spiegel mit Konſol, 1. Kochbutter(Süß).„„.15 la woſelbſt Zeichnungen der Maſte zur Einſicht aufliegen. 1 Bett, Bilder, 1 Taſchenuhr, ee 115 B. Die Angebote ſind mit der Auſſchrift Lieſerung 0 P 25 12 gegenüber der Hauptpost 2 2, 12 Schloſfer, Kupferſchmiede, Teppiche, 6 Vogelkäfige Waerin, 0 te Straßenbahnmaſten“ verſehen, verſchloſſen bis zum 12, Juli Axtlenkapital M. 10 M. 40,000,000 Glertrotechniker, Mechaniker mit Vögeln, Möbel ver⸗ nr 8 5 1906, vormittags 11 uhr bei unterzeichnetem Amte ein⸗ Dital M. 160,000,000. Reserven oder in ähnlichen Hand⸗ ſchied. Art und Sonſtiges. Wiederverkäufer, Wirte, W zureichen. Den Bietern ſteht es frei, der Eröffnung der Miederlassungen In: werken, Keſſelſchmieden uſw.“ Anſchließend um 4 Uhr am] Penſtonen, Hotel, auf alle Preiſe m Angebote anzuwohnen. Altona, Berlin, Bremen, Bückeburg, Ohemnltz,— 5 wwelcver, Zeit jedoch 0 ein Pfandort mit Zuſammenkunft bei jeder Abnahme 9 Mannheim, 28. Juni 1906. Dstmold, Oresden, Emden, Frankiurt“., Furth dich deſenp ee Ecke Seckenheimer⸗ u. Klein⸗ 0 m Städtiſehes Straßenbahnamt: ennodet nbure nmee; cen üdeee, Haufcaſchene zugebrächt ſein ſeldßraße: 0 0 Rabatt. e Nurnberg, Plauen ſ/., Zwiokau. kann, nachwei E Löwit 50000 ann, nachweiſen. 5 ine Partie Bauholz. ge 8 1 1 1561 Erun ee e Mannheim, 3. Juli 1906 0 ſit 120 andt. 5 101 1+6 11 ihrer Einſtellung die Prüfun j m meine import. Eier Schälholz⸗Verſteigerung. Winlt and obne Krellgwün fen dglged daderee aße Neageler Berige veltleber pt Teineler feſ,, Wir verſteigern am Donnerstag, 12 Juli d. Js., 010 85 e 7„ 1 1 1 verlangt: vormittags 10 uhr, im„Löwen“ in Schönau: 1. 100 Deutſchen einige Fertig⸗ Statt Karten! Beckmann P 2 0* Von Waldgemarkung Michelbuch, Diſtrilt Irr⸗ eeeeee wunducher und vie glückliche Geburt 8 1 01 ö ſr wälder und Hainbrunnen: Frovisionsfreier Check-Verkehr. Gebanten dergabe der ß eines zesunden e 4* 5 en 27 Ster ſchäleichenes Prügel⸗ und 685 Ster Reisprügelholz; An- und Wertpapieren, 2. im Rechnen: die Grundrech⸗ Jungen 9 75 exloren. 5 ſerner aus dem Schutzbezirk Schönau: fremden Banknoten und Geldsorten. Achen Belcen und e zeigen hacherkrent an 5 irkenholz. 5 109 Ster Forlen⸗, Buchen⸗ und 8 holz 6⁰ 5 umenn E Gp Allem Ernte ſehr ungen Woche alität iſcher 19.50 20.75, 0, La rnier änder iſcher 8 00. 00.00 26.50 Kieiel .00 le, reiſe Diurch die Poſt bezogen incl. Poſt⸗ 2 SWonmgentent: 80 Pfennig monatlich. Trägerlohn 10 Pfennig. ufſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Inſerate: Die Kolonel⸗Zeile... 20 Pfg Auswärtige Inſerate 25 Die Reklame⸗Zeile 88 Expedition Nr. 218. Nr. 107. Belehrung üäber die freiwillige Weiterverſicherung(8 14 Abſ. 2 J. V..) und die Selbſtverſicherung(8 14 Abſ. 1 J. V..). in den weiteſten Kreiſen noch zu wenig bekamnt, welch Verſicherten bezw. früher Verſicherten daraus ent⸗ ſteht, wenn die Beitragsentrichtung, d. h. das Markenkleben, längere Zeit unterbleibt. Wenn nämlich innerhalb zweier Jahre, vom Aus⸗ ſtellungstag einer Quittungskarte ab, nicht mindeſtens 20 Marken geklebt werden, ſo verliert man alle Anſprüche auf Renten und ſonſtige Wohltaten des Geſetzes. Von dieſem Schaden werden haupt⸗ ſächlich ſolche Perſonen betroffen, welche früher als Dienſtbote, Geſelle, Fabrikarbeiter uſw. in eimem Arbeitsverhältnis ſtanden, und nach Aufgeben desſelben ſich nicht ſelbſt um das Weiterkleben von Marken kümmern. Die Gefahr liegt bei dieſen um ſo näher, als die Markenklebung, ſo lange das Dienſt⸗ oder Arbeitsverhältnis dauerte, von der Krankenkaſſe ader dem Arbeitgeber beſorgt wurde, die Verſicherten ſelbſt alſo mit dem Markenkleben gar nichts zu tun hattem. Jeder Verſicherte und früher Verſicherte wolle daher die nach⸗ ſtehende Belehrung genauſtens beachten. Der Vollſtändigkeit wegen haben wir in die Belehrung auch die weſentlichſten Beſtimmungen über die ſog. Selbſtverſicherung, wie ſie der§ 14 Abſ. 1.⸗V.⸗G. im Auge hat, aufgenommen. 5 Es iſt großer Nachteil 0 A. Berechtigung zur freiwilligen Weiterverſicherung. Jede noch erwerbsfähige Perſon, welche einmal verſicherungs⸗ pflichtig beſchäftigt war und für die auch beveits Pflichtmarken ge⸗ klebt ſind, iſt, wenn keine verſicherungspflichtige Beſchäftigung mehr ſtattfindet, jederzeit befugt, freiwillig weiterzuverſichern, oder wenn vielleicht jahrelang nicht mehr geklebt wurde, und die Anwartſchaft auf Rente gemäߧ 46 des Invalidenverſicherungsgeſetzes verloren gegangen iſt, die Verſicherung zu erneuern, was durch Weiterklebung von Marken geſchieht. Die Weiterverſichevung kann auch im Aus⸗ lande erfolgen mit Marken derjenigen Verſicherungsanſtakt, in deren 8 der Verſicherte zuletzt veſchäftigt war oder ſich aufgehal⸗ en hat. Es iſt dabei aber zu beachten, daß zur Erfüllung der geſetzlichen Wartezeit von 200 Beitragswochen für die Invalidenrente regel⸗ mäßig mindeſtens 100 Wochenbeiträge auf Grund verſicherungspflichtiger Beſchäftigung geleiſtet ſein müſſen; es genügt dann, wenm die weiteren 100 Beitragsmarken auf Grund der freiwilligen Weiterverſicherung(8 14 Abſ. 2 J. V..) geklebt werden. Wer alſo 10 0 auf Grund der Verſicherungspflicht geklebte Beitragsmarken nachweiſen kann, dem Dienstag, den 3. Juli 1906. auf Grund der Verſſcherungspflicht oder der Selbſtverſiche⸗ rung, geklebten Marken mindeſtens die Zahl 100 ergibt. Wenn nicht mindeſtens 100 Marken auf Grund der Verſiche⸗ rungspfricht geklebt ſind, alſo bei Ziffer 2, beträgt die Wartegeit für die Inbalidentente wicht 200, ſondern 500 Beitragswochem. B. Berechtigung zum Eintritt und Fortſetzung der Selbſtverſicherung. (§ 14 Abſ. 1 J. V..) Bezüglich der in Lit. A Ziffer 2 erwähnten. Selbſtwerſicherung iſt zu bemerken, daß zu derſelben nicht jeder berechtigt iſt. Es ſind in dem Geſetze ganz beſtimmte Berufs⸗ oder Beſchäftigungsverhält⸗ niſſe angegeben, welchen das Recht zur Selbſtverſicherung verliehen iſt. Dieſelben ſind in§ 14 Abſatz 1 des Invalidenverſicherungs⸗ geſetzes im einzelnen aufgeführt. Dahin gehören 1. die Hausgelverbetreibenden aller Berufszweige(Geſchäfts⸗ branchen), ſoweit nicht die Verſicherungspflicht durch Bundesratsbeſchluß bereits auf den einen oder anderen Be⸗ mifsgweig uusgedehnt iſt. Bis jetzt iſt dies nur hinſichtlich der Hausgewerbetreibenden der Tabak⸗ und Textilinduſtrie Allen anderen Hausgewerbetreibenden unter 4 0 Sahre akt ſteht alſo das Recht zur Selbſtverſicherung zu. 2. Weiter ſind berechtigt, ſofern noch nicht 40 Jahre alt, in die freiwillige Verſicherung eingutreten; Betriebsbeantte, Werkmeiſter. Dechniker, deren regelmäßiger lfen, Jahresarbeitsverdienſt A. n, deren mehr als 2000, dienſtliche Beſchäftigung aber nicht über chren Hauptberurf bildet, 300 Mark beträgt. Lehrer und Ergzieher, Schiffsführer, g. Gewerbet recbende uund ponſüige Terietumerfeer, fofern ſße nicht regelmäßig mehr wls 2 berſichecungspflichtige Lohn⸗ arbeiter beſchäftigen. 4. Endlich diefenigen Perſonen, welche, weil ſie entweder nur gegen freien Unterhalt oder mur vorübergehend beſchäftigt ſind, der Verſicherungspflicht nicht unterliegen. Iſt vor Vollendung des 40. Lebensfahres auch nur eine einzige Marke auf Grund der Bevechtigung zur Selbftperſicherung getlebt, ſo kann die Selbſtverſicherung ohne Rückſicht auf das Lebensalter weiterhin erfolgen, oder wenn die Selbſtverſicherung unterbrochen wurde, früher oder ſpäter wieder erneuert werden, und zwar kann die Selbſtperſicherung auch fortgeſetzt oder erneuert werden, wenn das ürſprüngliche Beſchäftigungsverhältnis, auf Grund deſſen die Selbſtverſicherung begonnen wurde, gar nicht mehr beſbeht. — Wie geſchieht die freiwillige Weiterverſicherung und die Fortſetzung 116. Jahrgang. —— Ubrigem Wohltfaten des Geſetzes. Wurde beiſpielsweiſe eine Karte am 1. Dezember 1905 ausgeſtellt, ſo müſſen für die Zeit vom 1. Dezember 1905 bis dahin 1907 mindeſtens 20 Marken geklebt ſein. Will der Verſicherte aber eine möglichſt hohe Rente er⸗ 8ielen, ſo kann er für jede Woche eine Marke und zwar der höchſten Lohnklaſſe kleben. Mehr als eine Mark für je eine Woche darf nicht geklebt werden. „Das gleiche gilt für die Fortſetzung der Selbſtverſicherung, urr daß hier der Verſicherte, um ſeine Anwartſchaft auf Rente zu erhalten, innerhalb zweier Jahre für min⸗ deſtens 40 Wochen die Marken kleben muß, und zwar iſt hier Quittungskarten⸗Formular B(grau) zu verwenden. 8. Der Verſicherte muß jede Marke, die er einklebt, ſofort in der Weiſe entwerten, daß er auf jede einzelne Marke das Datum der Einklebung in Zahlen deutlich aufſchreibt, 3. B. für den 24. November 1905„24. 11. 05“. Zur Entwertung muß Tinte oder ein anderer feſthaltender Farbſtoff ver⸗ wendet werden. 4. Der Verſicherte hat die Karte jeweils vor Ablauf von 2 Jahren nach dem auf der Karte verzeichneten Ausſtellungs⸗ tag beim Bürgermeiſter ſeines Wohnortes zum Umtanſch gegen eine neue Karte mit folgender Nummer einzureichen, weil ſonſt Giltigkeit der Karte verloren geht und Anwart⸗ ſchaft erlüſchen kann. D. Vorteile der freiwilligen Verſicherung. Es ergibt ſich ohne weiteres, wie man durch einen nur ge⸗ ringen jährlichen Beitrag auch im Wege der freiwilligen Verſiche⸗ rung ſich für die Zeiten von Epwerbsunfähigkeit und Akter eine bis an das Lebensende zu zahlende jährliche Rente von mehreren Hun⸗ dert Mark ſichern kamm. In der J. Lohnklaſſe würde die jährliche Ausgabe für die Ver⸗ ſicherung mindeſtens.40 Mark(10 Marken zu 14 Pfg.), in der II. Lohnklaſſe.00 Mark(10 Marken zu 20 Pfg.), in der III. Lohnklaſſe.40 Mark(10 Marken zu 24 Pfg.), in der IV. Lohn⸗ klaſſe.00 Mark(10 Marken zu 30 Pfg.), in der V. Lohnklaſſe .60 Mark(10 Marken zu 36 Pfg.) betragen. Bei der Selbſt⸗ verſicherung Lit. B erhöhen ſich die Ausgaben für die Verſicherung auf das Doppelte(pergl. Lit. O Ziffer). Je mehr Marken und in je höhere Klaſſe ſolche geklebt werden, deſto höher die Renten, welche auf 800, 400 Mark und noch höher anſteigen, im ungünſtigſten Falle aber nie unter 116 Mark jährlich betragen könmen. Es kommt ferner in Betvacht, daß die Landesverſicherungs⸗ arſtalt ein Heilverfahren durchführen kann und auch regelmäßig durchführt, wenn infolge Krankheit Erwerbsunfähigkeit zu beſorgen iſt, welche durch das Heilverfahren abgewendet werden bann. E iſt die freiwiklige Wekberverſicherung unter nllen Umſtänden zu Wer dieſe Vorausſetzung nicht erfüllt, dem kann die freiwillige Weiterverſicherung nur in dem zwei nachſtehenden Fällen empfohlen werden: empfehlen. deſtens 100 ergänzen wird; 2. wenn er noch nicht 40 Jahre alt iſt und auf Grund der Be⸗ rechtigung zur Selbſtoerſicherung(8 14 Abſ. 1 J. V.., ſiehe unter B) nach Maßgabe des§ 14 Abſatz 1 des Inpgliden⸗ berſicherungsgeſetzes noch einem ſpäteren Inpalidenren Handelsregiſter. Zum Handelsregiſter Abt. A wurde heute elngetragen: 1. Bd. III,.⸗Z. 174, Firma Nedden“ in Mann⸗ Iin. Die Prokura des Kurt Sterz iſt erloſchen. 2. Bd. V,.-Z. 14, Firma „Geſchw. Alsberg“ in Mann⸗ heim. Offene Handelsgeſellſ baft. Arthur Alsberg, Kaufmann in Maunheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haf ender Geſell⸗ ſchafter eingetrelen. Die Geſell⸗ ſchaft hat am 1. Januar 1906 begonnen. 3. Bd. Y,.-Z. 224, Firma „Gebrüder Würzwei ler“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt mit Wirk⸗ ung vom 30. Juni 1906 aufge⸗ löſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Iſak Würzweiler als alleiniger Juhaber übergegaugen. 4. Bd. VI,.⸗Z. 186, Firma H. Neuberger“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt durch den Tod des Geſellſchafters Ernſt Bernhard Kauffmann aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Hermann Neuberger übergegan⸗ gen. 5. Bd. VI,.⸗Z. 187, Firma „Lazarus Mayer& Kauff⸗ maun“ in Maunheim. Die Geſellſchaft iſt durch den Tod des Geſellſchafters Ernſt Bernhard Kauffmaun aufgelbſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Hermann Neuberger überge⸗ gangen. 6. Bd. VII,.⸗Z. 218, Firma „Heinrich Scharpinet“ in Mannheim. Heinrich Scharpinet Ehefrau, Margaretha geb. Juſt in Mann⸗ Marken kleben wird, ſo „Ned den& Koch in Mann⸗ heim, Die Prokurg des Kurt Sterz iſt erloſchen. 8. Bd. X,.-Z. 218, Firma „Bertha Roß“ in Mannheim, Die Firma iſt geändert in: „Roß& Baake“. Offene Handelsgeſellſchaſt. Jacob Baake, Kaufmann in Maunheim iſt in das Geſchäft als perſönlich haſtender Geſell⸗ ſchafter eingetreten. Die Geſell⸗ ſchaft beginnt am 1. Juli 1906. Geſchättszweig: Fabrikaton und Handel in chemiſchen Pro⸗ dukten. 9. Bd. XII,.-Z. 7, Firma „Frie drich Melchior zum Arkadenhof“ in Mannheim. Franz Haupt in Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. 10. Bd. XII,.⸗Z. 86, Firma „Schlattner& Dummler“ in Maunheim. Die Geſellſchaft iſt mit Wirk⸗ ung vom 30. Juni 1906 aufge⸗ löſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven auf den Geſell⸗ ſchaſter Heinrich Dummler über⸗ gegangen, der es unter der Firma„Heinrich Dumimler“ als alleiniger Inhaber welterführt. 11, Bd. XII,.Z. 102, Firma „Gebrüder Hirſch, Photo⸗ graph. Atelier“ in Mann⸗ heim als Zweigniederlaſſung mit dem Hauptſitz in Karlsruhe. Offene Handelsgeſellſchaft. Perſönlich haftende Geſell⸗ ſchafter ſind: Max Hirſch, Photo⸗ graph in Karlsruhe und Iſidor Hirſch, Photograph in Mann⸗ heim. Die Geſellſchaft hat am 1. September 1901 begonnen. Geſchäftszweng: Photograph⸗ iſches Alelier. 5 Mannheim, 30. Juni 1906 Gr. Amisgericht J. Alle Nähmaschinen werden gründlich repariert. 1556 Baim iſt als Prokuriſt beſtellt. daß bei heule eingetragen: 1. Seite 218, Mehl, Johan⸗ nes, Kaufmann in Mannheim und Antonie geb. Keßler; Nr. 1. Durch Vertrag vom 24. Auguſt 1904 iſ Gütertren⸗ nung vereinbart. 2. Seite 219, Schuhmacher, Michael Jakob, Buchbinder in Mannheim und Karoline geb. Seeger: Nr. 1. Durch Vertrag vom 25. Mai 1908 iſt Exrungenſchafts⸗ gemeinſchaft vereinbart. Vor⸗ behaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Ver⸗ mögen derſelben. 8. Seite 220, Spreng, Jakob, Zimmermeiſter in Feudenhem und Friederlke geb. Karch, Witwe des Maurers Konrad Wagner: Nr. 1. Durch Bertrag vom 88. Mal 1906 iſt Errungenſchalts⸗ gemeinſchaft vereinbart. Vor⸗ behaltsgut der Frau iſt das im Vertrage näher bezeichnete Ber⸗ mögen derſelben. 4. Seite 221, Weinacht, Ja⸗ kob, Kaufmann in Seckenheim und Frieda geb. Braun: Nr. 1. Durch Vertrag vom 7. Juni 1908 ſiſt Errungenſchaſts⸗ gemeinſchaſt vereinbart. 5. Seite 222, Rasper, Karl Friedrich, Metzger in Maun⸗ beim und Soſte geb. Vogel: Nr. 1. Durch Vertrag vom 20. Juni 1906 iſt Gütertrennung vereinbart. 6, Seite 228, Volk, Philipp, Friſeur in Mannheim und Eli⸗ ſabetha geb Reinfurth: Nr. 1. Durch Vertrag vom 21. Juni 1906 iſt allgemeine Gitergemeinſchaft vereinbart, 1. Seite 224, Himmel, Fried⸗ rich Wilhelm, Kaufmann in Manuhelm und Eliſabeih geb. Feſſenbecker: Nr. 1. Durch Vertrag vom 21, Juni 1905 iſt Erxungenſchafts⸗ gemeinſbhaft vereinbart. Vor⸗ der Selbhſtperſicherung? 1. Der zu Verſichernde, welcher bisher oder früher ver ſiche⸗ rungspflichtig war, läßt ſich— wenn er keine giltige Quitungskarte mehr im Beſitz hat— beim Bürgermeiſter 1. wenn er vorquesfichtlich früher oder ſpäter wieder durch ver⸗(oder Sekretariat für Arbeiterverſicherung) ſeines Wohn⸗ ſicherungspflichtige Beſchäftigung die Zahl der vorhandenen auf Grund ſolcher Beſchäftigung geklebten Marken auf min⸗ ortes eine Quittungskarte nach Jormular A(gelb) Nummer ausſtellen. Vertrage näher bezeichnele Ver⸗ mögen derſelben. 8, Seite 228, Engel, Jakob, Maurermeiſter in Mannheim und Sofie geb. Nahm: Nr. 1. Die Eheleute leben im geſetzlichen Güterrecht des bür⸗ gerlichen Geſetzbuches. Das im Vertrage vom 22. Juni 1906 be⸗ zeichnete Vermögen der Frau iſt deren Vorbehaltsgut. 9. Seite 226, Kirn, Georg, Schneſdermeiſter in Mannheim und Luiſe geb. Klee: Nr. 1. Durch Vertrag vom 22, Juni 1906 in allgemeine Gütergemeinſchaft vereinbart. 10. Seite 227, Blerreth, Heineich, Wirt in Feudenheim und Katharing geb. Winkler; Nr. 1. Durch Vertrag vom 25. Juni 1908 iſt Gütertrennung vereinbart. 11. Seite 228, Dummler, Heiurich, Elektrotechniker in Manuhelm und Karolina Wil⸗ helmine geb. Streicher: Nr. 1. Durch Vertrag vom 28. Junt 1906 iſt Gütertrennung vereinbart. 8889/400 12. Seite 229, Thomas, Otto, Händler in Mannheim und Margareta geb. Emmert. Nr. 1. Durch Vertrag vom 26, Juni 1908 in Errungenſchafis⸗ gemeinſchaft vereinbart. Mannheim, 30. Juni 1906. Gr. Amtsgericht I. Heffentliche Verſteigerung. Mittwoch, 4. Juli 1906, nachmittags 4% Uhr werde ich in der Effekten⸗ börſe E 4 hier, im Auftrage der Pfälziſchen Bank 5 Ludwigshafen a. Rh. gegen Barzahlung öffentlich ver⸗ ſteigern: 3796 3 Pfalz⸗Branerei⸗Aklien u 1000 Mk. Das Nähere wird im Ter⸗ min bekannt gegeben. Mannheim, 3. Juli 1906. Joſ. Kohler, Mechanik., P 4, 6. behaltsgut der Frau iſt das im Eigentümer: Katho Ulch es Bürgerbalbftal.— Bezantworklicher Karte muß der Verſicherte innerhalb zweier Quittungskarte an⸗ kurft zu mit Nr. für 20 Handelsregiſter. Zum Handelsregiter B, Baud III,.-Z. 27, Firma„Jua⸗ dratſeilfabrik Patent Bek Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannbeim⸗Neckarau als Zweig⸗ niederlaſſung mit dem Haupt⸗ ſitze in Siockach wurde heute eingetragen: 8395 Durch den Beſchluß der Ge⸗ ſellſchafter vom 18. Mai 1906 wurde der Geſellſchaſtsvertrag dahin abgeändert, daß bei Be⸗ ſtellung mehrerer Geſchäftsführer jeder einzelne zur Vertretung der Geſellſchaft und Zeichnung der Firia berechtigt iſt. Max Schmid, Kaufmaun in Mannheim iſt als Geſchäfts⸗ führer beſtellt. 889⁵ Mannheim, 30. Juni 1608, Gr. Amtsgericht I. Heſfenkliche Juſtellung. No. öds19. Ju der Sache des Sprachlehrers H. Forſaith Field in Mannhelm gegen The Berlitz School of Langugges il Mann⸗ heinn, vertreten dürch Direltor Geo. E Sawdon in Mannheim, hat der Beklagte gegen die Ent⸗ ſcheidung des Gemeindegerichts Mannbeim vom 18. April 1906 Beruſung auf den ordenilichen Rechtsweg eingelegt und labdet den Kläger zur mündlichen Ver⸗ handlung des Rechtsſtreits zu dem auf: Mittwoch, 24. Sept. 1906, vormittags 9 Uhr vor Gr. Amtsgericht Maunheim — Saal B beſümmten Termin. Der Beklagte wird Abweiſung der Klage brant⸗agen. Mannheim, 26. Juni 1906. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts J. Rock. 8406 Jwangs-⸗Verſteigerung. Mittwoch, den 4. Juli 1906, nachmittags 2 ühr [werde ich in 4, 5 hier egen bare Zahlung im Voll⸗ Naaungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 37966 Möbel jeder Art. Mannheim, 3. Juli 1906. Auskunftsſtellen ſind die Großh. Bezirksämter. erteilen. Karlsruhe, den 29. November 1905. Die unteren Verwaltungsbehörden, in Badem die Großherzog⸗ lichen Bezirksämter, ſind ſtets bereit, jede gewünſchte weitere Aus⸗ 8377 Die Landesverſicherungsanſtalt Baden, 953471. lichen Kenntnis. Mannheim, den 28. Juni 1906. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffent⸗ Großh. Bezirksamt: Konkurs⸗Herfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Aktien⸗ geſellſchaft für chemiſche In⸗ duſtrie Mannheim hat das Gr. Amtsgericht Mannheim Abtellung 6 mit Beſchluß vom 30. Juni 1906 auf Antrag des Konkurs⸗Verwalters eine Gläubiger⸗Verſammlung be⸗ rufen zur Anhörung über den Vergleichsvorſchlag, welchen die Mitglieder des Vorſtandes und des Aufſichtsrates der Aktiengeſellſchaft für chemiſche egen ſie angeſtrengten Ent⸗ chädigungsprozeſſes dem Kon⸗ kursverwalter gemacht haben, auf Donnerſtag,12. Juli 1906, vorm,. 9½ Uhr Sitzungsſaal B, Zimmer 112, neues Amtsgerichtsgebäude 2. Stock. Mannheim, 2. Juli 1906. Der Gerichtsſchreiber Or, Amtsgerichts. Rock. 8404 Koukursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des JuweliersSiegfried Roſen⸗ hain hier iſt Schlußtermin zur Abnahme der Schlußrech⸗ nung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis er bei der Verteilung zu e een pen en und zur eſchlußfaſſung er Gläubiger über die nicht ver⸗ wertbaren Vermögensſtücke und über die Erſtattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mit⸗ lieder des Gläubigeraus⸗ ſchuſſes beſtimmt auf: Mittwoch, 28. Juli 1906 vormittags 9 Uhr vor dem Gr. Amtsgericht 2. Stock, Zimmer 112. Mannheim, 27. Junt 1906 Der Gerichtsſchreiber Gr. e o ck. Kaim⸗konzert um den halben Preis, Für das Kaim⸗ſonzer! iſt Eppelheime Indufſtrie zur Erledigung des hat K. Haferlieferung. Auf dem Submiſſionswege vergeben wir die Lieferung von 30004½/550 1000 Itr. prima Hafer ganz oder geteilt lieferbar nach unſerer Wahl franko Kompoſtfabrik. Zur Berechnung gelangt das auf unſerer Wage er⸗ mittelte Gewicht, Es wird nur muſterconſorme Ware angenommen, welche nicht mehr als 3% Beſatz at. Offerten mit Muſter von mindeſtens ½ Liter ſind mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen bis längſtens Montag, 9. Juli 1906, vormittags 11 uhr bei der unterzeichneten Stelle frko. einzureichen, zu welchem Zeitpunkte die Eröffnung derſelben in Gegenwait etwa erſchienener Submittenten ex⸗ ſolgt. Angebote treten erſt nach Umfluß von 8 Tagen, vom Eröffnungstage an gerechnet, uns gegenüber außer Kraft. Erfüllungsort iſt Mann⸗ heim. Mannheim. 2. Juli 1906. Städt. Fuhrverwaltung: Krebs. Iwangs⸗Perſteigerung. Mittwoch, den 4. Juli er., nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier, gegen Barzah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Möbel aller Art, ein Eis⸗ ſchrank, 1 Vergoldepreſſe, 1 Papierſchneidemaſchine⸗ Maler⸗ und Tünchergerckte un. A. m. 37966 Mannheim, 2. Juli 1906, Nopper, Gerichtsvollzieher. Cigarrengeſchäft! 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