— GGeziſche Voltazeitung) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez, incl. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pre Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. E., 2. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint woͤchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreitele Jeitung in Mannheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreffe: „„Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Buregu(An⸗ E 6, 2. Inſerate: 8 2— 4 nahme v. Druckarbeiten 341 ee Eigene Reödaktions-Bureaus: Redattton„ 877 Die Reklame⸗Zelle. 3 6„ Berlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. Expedition? 3 3 218 Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. Nr. 316. Mittwoch, 11. Juli 1906.(Abendblatt.) Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Donnerstag, 12. Juli, Herr Reichstags⸗ abgeordneter Stadtrat Ernſt Baſſermann, mit ſeiner Gemahlin Frau Julie geb. Ladenburg, Tochter des Herrn Geheimen Kommerzienrats Carl Ladenburg. Zwar wird das ſchöne Feſt nur im engſten Familienkreiſe begangen und um alle Ovationen zu meiden, iſt Herr Baſſermann mit ſeinen Angehörigen nach Baden⸗Baden gereiſt, wo er im Hotel Stephanie, umgeben von den Seinigen, den Tag ſeines ſilbernen Ehejubiläums zuzubringen gedenkt. Doch hat es Herr Baſſermann nicht verhindern können, daß die Kunde von ſeinem Familienfeſte in weitere Kreiſe ge⸗ drungen iſt und ſo wird ihm und ſeiner Frau Gemahlin der morgige Tag eine große Reihe ſinniger Ehrungen und Beweiſe herzlichen freundlichen Gedenkens bringen, aus denen das Jubelpaar erſehen möge, welch freudigen innigen Anteil man in den weiteſten Schichten des Bürgertums an dem Jubelfeſte nimmt. Auf ein tatenfrohes, arbeitsreiches Leben darf Ernſt Baſſer⸗ mann zurückblicken. Schon in frühen Jahren ſtellte er ſich in den Dienſt der Oeffentlichkeit, in einem Lebensalter, in dem leider ſo viele Tauſende ſich fernab halten von dem ſteinigen Boden der Politik, ſei es aus mit Unkenntnis gepaarter Gleich⸗ gültigkeit gegenüber den gros 2 zeitgenöſſiſchen wirtſchaftlichen und nationalen Fragen, ſei es ds Mangel an innerem Empfin⸗ den und dem Fehlen eines hochgemuten, borwärtsſtrebenden, das eigene„Ich“ den Intereſſen der Allgemeinheit unterordnenden Sinnes: alles Eigenſchaften, die unlösbar verknüpft ſind mit einem fruchtbringenden politiſchen Wirken. Es war in den Soer Jahren als Ernſt Vaſſermann ſeine politiſche Laufbahn begann, zu jener Zeit, in welcher eine vater⸗ ländiſche Sturmflut durch ganz Deutſchland ging, die ihren Höhepunkt in den Septennakswahlen fand. Dieſe Sturmflut ſchlug auch auf Mannheim über, wo bis dahin die national⸗ keine einflußreiche Rolle hatte ſpielen können. Dank der glänzenden Führung des leider verſtorbenen unvergeßlichen Franz Thorbecke gelang es in jener Zeit der nationalliberalen Partei, in Mannheim wieder feſten Fuß zu faſſen und ſich die maßgebende Stelle im hieſigen Bürgertum zu ſichern. Unter den erften geiſtig hochſtehendſten und angeſehendſten Mitarbei⸗ Hies Partei, abgeſehen von dem Anfang der 70er Jahre, tern Franz Thorbeckes ſtand der damals noch jugendliche Ernſt Baſſermann in erſter Reihe. Und als Franz Thorbecke wenige Jahre darauf, tiefbetrauert von ſeinen Parteigenoſſen, im küſtigſten Mannesalter allzufrüh ins kühle Grab ſank, da konnte für die Führerrolle der hieſigen nationalliberalen Partei kein Anderet in Frage kommen als Ernſt Baſſermann. Und wie reich hat dieſer Mann das in ihn geſetzte Vertrauen belohnt! Wie unermüdlich iſt er die vielen Jahre, die ſeitdem vergangen, tätig geweſen, um der nationalliberalen Partei in Mannheim die errungene maßgebende, einflußreiche Stellung zu ſichern und zu erhalten. Raſch gewann er ſich auch das Anſehen und die f Hochachtung der politiſchen Gegner und namentlich ie a Überalen Elemente des Bürgertums, welcher Schattierung ee eeeeeeee LDee ſie auch angehören mochten, brachten ihm warme Sympathien entgegen. Den erſten eklatanteſten Ausdruck des weitgehendſten Ver⸗ trauens, das alle Schichten der Bürgerſchaft zu Ernſt Baſſermann gefaßt hatten, bildete ſeine glänzende im Jahre 1893 erfolgte Wahl in den Reichstag durch den Wahlkreis Mannheim⸗Weinheim⸗ Schwetzingen. Bei der Neuwahl im Jahre 1898 konnte zwar Ernſt Baſſermann die Palme des Sieges nicht erringen, aber ſeine da⸗ malige Niederlage war, wie ſelbſt ſeine Gegner zugeſtanden, nur die Folge der Verſtimmungen und Unſtimmigkeiten, die durch Deutſchland gingen und deren Entſtehungsurſachen in Ver⸗ hältniſſen begründet waren, die außerhalb des Parlamentarismus lagen. Es war die Zeit, in der das Schlagwort der Reichsver⸗ droſſenheit geprägt wurde und dieſe Reichsverdroſſenheit löſte ſich bei den Wahlen im Jahre 1898 im ſtarken Vorwärtsſchreiten der Sozialdemokratie aus, dem auch Ernſt Baſſermann im Mann⸗ heimer Wahlkreis zum Opfer fiel. Erfreulicherweiſe wurde jedoch Ernſt Baſſermann bei den gleichen Wahlen von dem Wahlkreis Jena⸗Neuſtadt, wo ihm die Kandidatur mitten aus dem Wahlkreis heraus angeboten worden war, in den Reichstag geſandt und er vertrat dieſen Wahlkreis im deutſchen Parlament bis zu den Neuwahlen im Jahre 1908, wo er auf die ihm wiederholt angebotene Kandidatur im Wahlkreis Jena⸗Neuſtadt verzichtete, um den badiſchen Wahlkreis Karlsruhe⸗ Bruchſal den Sozialdemokraten zu entreißen. Wenn dieſer Ver⸗ ſuch mißlang, ſo lag die Schuld an Verhältniſſen, die in der eigenen Partei begründet waren. Nicht lange jedoch ſollte Baſſermann dem deutſchen Parlament fernbleiben, denn ſchon nach verhältnismäßig kurzer Zeit zog er als Vertreter des Wahlkreiſes Frankfurt⸗Lebus, wo er gegen den ſozialdemokratiſchen Kandidaten Braun mit großer Majorität ge⸗ wählt wurde, in den Reichstag ein zur großen Freude und Befrie⸗ digung nicht nur ſeiner engeren Parteigenoſſen, ſondern aller liberaler Elemente, die in der kurzen Zeit, in der Baſſermann dem Reichstage fern war, noch mehr den Wert ſeiner eminenten Ar⸗ beilskraft, ſeines tiefen Wiſſens, ſeiner klaren überzeugenden Rednergabe und ſeines ehrlichen liberalen Wollens und Wirkens erkannt hatten. Werfen wir einen Blick auf die jetzt mehr als 13jährige par⸗ lamentariſche Tätigkeit des Herrn Ernſt Baſſermann, ſo ſehen wir eine Periode mühſamen Kämpfens, entſchiedenen Wollens, feſten zielbewußten Borwärtsſtrebens und eine ſtattliche Reihe ehren⸗ voller und fruchtbringender Erfolge. Raſch wußte ſich Ernſt Baſſermann im Reichstage einen maß⸗ gebenden Einfluß zu ſichern, dank ſeiner hervorragenden Fähig⸗ keiten und Charaktereigenſchaften. Als im Jahre 1898 der Führer der nationalliberalen Partei, Herr von Bennigſen, aus dem par⸗ lamentariſchen Leben ſchied, wurde Herrn Ernſt Baſſermann trotz ſeiner damals noch verhältnismäßig kurzen Tätigkeit im deutſchen Parlamente die Tübrung der nationalliberalen Reichstagsfraktion übertragen und nach dem Hinſcheiden des hochbetagten Herrn von Hammacher ſtellte man ihn durch die Wahl als erſter Vorſitzenden des Zentralvorſtandes an die Spitze der nationalliberalen Partei Deutſchlands. Es war eine ſchwere Zeit, in der Baſſermann die Führung der nationalliberalen Reichstagsfraktion übernahm, eine Zeit, in der viele Tauſende der Beſten der Nation ſich von der Partei abge⸗ wendet hatten, da ihr fortgeſchrittenes poliliſches und ſozialpoli⸗ tiſches Fühlen und Denken in den leitenden Kreiſen der Partei kein Verſtändnis fanden. Noch erblickten Viele das Allheilmittel gegen die Sozialdemokratie in der Schaffung ſcharfer Abwehr⸗ geſetze, anſtatt zu verſuchen, durch ſozialpolitiſche Maßnahmen eine Verſöhnung und Ausgleichung der in dem deutſchen Volke klaf⸗ fenden widerſtreitenden wirtſchaftlichen und ſozialen Gegenſätze herbeizuführen. Es war die Zeit, die die ſogenannte Zuchthaus⸗ vorlage hervorbringen konnte und in der die Aera Stumm noch in Blüte ſtand. Unermüblich und tatkräftig bekämpfte Baſſer⸗ mann die von ihm als unheilvoll erkannten Scharfmachergeſetze, und nur Eingeweihte wiſſen, welch ſchweren Angriffen er in jener Zeit wegen der unerſchrockenen Vertretung ſeiner liberalen Grund⸗ anſchauung ausgeſetzt war. Wurde Ernſt Baſſermann doch von vielen eigenen Parteigenoſſen oft kurzweg als der Mannheimer Demokrat bezeichnet. Aber dieſe Angriffe konnten Ernſt Baſſer⸗ mann nicht beirren, mochten dieſe kommen von rechts oder aus den eigenen Reihen. Und die Entwickelung der Verhältniſſe hat ihm ſpäter Recht gegeben, denn heute dürften nur ſehr Wenige nicht froh ſein, daß dem deutſchen Volke die Zuchthausvorlage mit ihren verbitternden Folgeerſcheinungen erſpart geblieben iſt. Herr Baſſermann hat auch ſeine liberale Grundanſchauung hochgehalten in den heißen Kämpfen der Zollpolitik und in den ſchweren Stunden, welche der Antrag Kardorff mit ſich brachte. Baſſermann iſt damals wegen ſeiner zuſtimmenden Haltung zum Antrag Kardorff viel angefochten worden, manche glaubten ſo⸗ gar, ſo weit gehen zu ſollen, ihm ſeine liberale Geſinnung ab⸗ zuſprechen. Aber Baſſermanns Freunde wiſſen, wie ſchwer er damals mit ſich gekämpft, bis er ſich zu der unerſchütterlichen Ueberzeugung durchgerungen, daß es gerade der Liberalismus erfordere, die Obſtruktionspolitik der Sozialdemokraten nieder⸗ zuwerfen, um die Freiheit des Parlamentarismus zu erhalten. Auch über die Vorgänge, die ſich anläßlich des Antrags Kar⸗ dorff im Reichstage abſpielten, denken die meiſten Derjenigen, die damals den Antrag Kardorff als einen Rechtsbruch bezeich⸗ nen zu ſollen glaubten, weſentlich ruhiger und objektiver, denn ſie haben erkannt, welch ſchlimme Wunden eine weitere Fort⸗ dauer der zollpolitiſchen Kämpfe dem deutſchen Wirtſchaftsleben hätte ſchlagen müſſen. Hervorragendes hat Baſſermann auf dem Gebiete der Sozialpolitik geleiſtet. Hier gebührt ihm unſtreitbar das Verdienſt, der nationalliberalen Partei neues Leben eingeflößt zu haben. Mit der Inaugurierung einer kräftigen Sozialpolitik durch Baſſermann beginnt die Löſung der Stagnation, in welche die nattonalliberale Partei Deutſchlands verfallen war, und mit Aus den„Lebenserinnerungen“ von Karl Schurz. Der vor kurzem geſtorbene Neſtor der amerikaniſchen Deut⸗ ſchen Karl Schurz hat uns in den biographſchen Aufzeichnungen, ven denen er während der letzten Jahre ſeines Lebens arbeitete, ein wertpolles individuelles und hiſtoriſches Dokument hinterlaſſen. Der erſte ſpeben erſchienene Band dieſer weit angelegten Selbſt⸗ biographie umfaßt die Lebensſchickſale des tatkräftigen Mannes in Deutſchland, ſeinen Aufenthalt in Paris und London und endet mit ſeiner Heirat und der Ueberfahrt nach Amerika, wo ihm ein un⸗ geahnter Wirkungskreis und die eigentliche Ernte ſeiner Lebens⸗ hoffnungen winkte. Der greiſe Patriarch, der mehr als ein halbes Jahrhundert weltgeſchichtlicher Entwicklung fühlend und handelnd miterlebt hat, hat zunächſt ſeine Erinnerungen für ſeine Kinder und nahen Angehörigen aufgezeichnet; erſt während des Erzählens W5 Schilderns kam ihm der Gedanke an eine breitere Oeffent⸗ ichkeit und wir müſſen ihm danken, daß er die lehrreiche Geſchichte ines Seins zum Gemeingut aller gemacht hat. Intimſte Ereigniſſe ſeiner inneren Seelengeſchichte ließ er kum auch fort; ſo geht er über ſeine Heirat und die Perſönlichkeit ſeiner Frau mit ganz kurzen Worten hinweg. Aber in mancher Epiſode blickt noch der eigentliche Zweck ſeiner Darſtellung durch; 3.., wenn er des längeren von einer Geldverlegenheit in Paris berichtet, in der er nur noch Geld genug für eine Taſſe Kaffee hatte und im Vertrauen darauf, daß im letzten Augenblick ein hilfreicher Freund ihm aufhelfen werde, ſich noch eine zweite Taſſe beſtellte. Er warnt ſeine Nachkommen, je etwas ähnliches zu tun; denn ohne den Zufall, der ihn gerettet, wäre er dadurch wohl in eie peinliche Situation gekommen. Im ganzen freilich hat es Schurz nicht nötig, ſein Leben den ſpäten Enkeln zur Warnung bufzuſtellen; vielmehr iſt es das vorbildliche Durchringen eines kraftvollen ſelbſtändigen Geiſtes, die nie verzagte edle Energie es getreuen ehrlichen Herzens, die aus dieſen Blättern ſich uns ſtellt. Eine glückliche Bauernjugend, von Waldesluft und zen Streichen durchſonnt, läßt die junge Menſchenpflanze geſund und kräftig ſich entfalten; ein echter Sinn für alles Heimat⸗ liche, für die tiefe Bedeutung deutſcher Sitten und deutſchen Fühlens macht ſich früh bemerkbar; in märchenhaften Träumen taucht in der Phantaſie des Knaben zum erſten Mal das ferne Land Amerika auf, eine Sehnſucht nach der unendlichen Weite der Welt erfaßt ihn. Großen Eindruck macht auf den leicht erregten Knaben ein herumziehendes Puppentheater und er erzählt eine hübſche Anekdote von einer Aufführung der Körnerſchen„Hedwig, die Banditenbraut“ auf dieſer Schmiere. wicht Rudolf erſchießen; aber da die Schauſpielerin die Flinte ab⸗ drücken will, verſagt das Schloß, und da ſie noch einmal drückt, berſagt es wieder.„Die arme Schauſpielerin ſteht ratlos da. Im Zuſchauerraum die tiefſte Stille der Erwartung. Nun kommt hinter den Kuliſſen ein Ruf hervor in dem lauten Flüſterton, der ein ganzes Haus füllt und in unverkennbar reinſtem Brühler Dialekt: „Hau en met dä Kollef op dä Kop! Hau en!“(Hau ihn mit dem Kolben auf den Kopf! Hau ihnl], worauf Hedwig die Flinte gemächlich umdreht und Rudolf, der geduldig mehrere Minuten auf den jähen Tod gewartet hat, mit dem Kolben auf den Kopf ſchlägt.“ Auf dem Gymnaſium in Köln hat er das Glück, gute Lehrer zu finden, die in ihm ein ſtarkes Intereſſe für Geſchichte und Lite⸗ ratur erregen. In dem alten Leſebuch ſeines erſten Lehrers Bene klätterte noch der Greis gern, und aus den vergilbten Blättern ſtieg ihm der Duft und die Stimmung ſeiner Jugend empor. Die Anſchaulichkeit ſeines Stils und die reife Schönheit ſeiner Proſa, die wir in ſeinem letzten Buche noch bewundern können, wird in ſeinen jugendlichen Schulaufſätzen bereits erkannt. Allmählich neh⸗ men die Probleme jener aufgeregten, mit negierenden und revo⸗ lutionären Ideen erfüllten Zeit von der Jünglingsſeele Beſitz. Freigeiſtige Anſchauungen und demokratiſche Ideale erküllen ihn, und als er der ſchlechten Verhältniſſe ſeines Vaters wegen vorzeitig die Schule verläßt, tritt ex, als kaum Erwachſener ſchon Student, der Burſchenſchaft Frankonig nahe, durch die er mit den vepolutionären Kreiſen allmählich in Berührung kommt. Hier Hedwig ſoll den Böſe⸗ tritt er Goltfried Kinkel, dem anziehenden Lehrer und reizvollen Menſchen als Freund nahe.„Kinkel war ein auffallsnd ſchöner Mann von regelmäßigen Geſichtszügen und herkuliſchem Körperbau, über ſechs Fuß groß, ſtrotzend vor Kraft. Unter ſeiner don ſchwarzem Haupthaar beſchatteten breiten Stirn leuchtete ein Paar dunkler Augen hervor, deren Feuer ſelbſt durch die Brille, die er damals durch ſeine Kurzſichtigkeit zu tragen gezwungen war, nicht gedämpft wurde. Mund und Kinn waren von einem ſchwarzen Vollbart umrahmt. Kinkel beſaß eine wunderbare Stimme zugleich ſtark und weich, hoch und tief, gewaltig und rührend in ihren Tönen, ſchmeichelnd wie die Flöte und ſchmetternd wie die Poſaune, als umfaßte ſie alle Regiſter der Orgel.“ In Kinkels Kreiſe war deſſen bedeutende Frau Johanna, die ſpäter mit Schurz zuſammen ſo eifrig für die Befreiung ihres Mannes wirkte, das belehende Element.„Frau Johanna war durchaus nicht ſchön. Ihre mittelgroße Figur war breit und platt; Hände und Füße, wenn auch nicht beſonders groß, doch unzierlich geformt; die Ge⸗ ſichtsfarbe durkel; die Züge grob und ohne weiblichen Reiz. Dazu verſtand ſie garnicht, ſich zu kleiden. Ihre Kleider waren gewöhn⸗ lich ein wenig zu kurz, ſo daß ihre breiten Füße, die faſt immer in weißen Strümpfen ſteckten und mit gekreuzten Schuhbändern geſchmückt waren, mehr als wünſchenswert Aufmerkſamkeit auf ſich zogen. Aber aus ihren ſtahlblauen Augen ſtrahlte eine dunkle Glut, die auf Ungewöhnliches deutete.“ Wie Schurz nun immer tiefer in die heilloſe Verworrenheit der politiſchen Schwärmerei zum Revpolutisnär und Hochverräter wird, das wirft ein intereſ⸗ ſantes Licht auf die Geneſe jener großen Bewegung überhaupt. Romantik und Gemütlichkeit miſchen ſich miteinander; die erſten Unternehmungen ſind„halb Picknick und halb Revolution: Sie haben eine behaglich naive Freude an einer bunten, räuberartigen Ausſtaffierung, an Abenteuern und wilden Szenerien. Schurz macht, durch Zufall zurückgehalten, die Belagerung Raſtatts durch die Preußen mit und entzieht ſich bei der Uebergabe der Feſtung der drohenden Todesſtrafe durch eine abenteuerlich tollkühne Flucht, die unter tauſend Hinderniſſen durch eine Kanalröhre geht und 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 11. Juli. ihr iſt verbunden der Anfang eines erfriſchenden und belebenden Zuges in den Reihen unſerer Partei. Auf kirchenpolitiſchem Gebiete iſt Baſſer⸗ mann ſtets tolerant geſinnt geweſen. Er war nie ein Kultur⸗ kämpfer, wenn er ſich auch immer der ſchweren Gefahren bewußt eweſen iſt, welche das Emporkommen des Ultramontanimus für das deutſche Geiſtesleben heraufbeſchwört. Aber wie gegen⸗ über der ſozialdemokratiſchen Bewegung ſo hat Baſſermann auch auf kirchenpolitiſchem Gebiet ſtets die Anſchauung verfochten, daß der Kampf geführt werden müſſe nicht durch verbitternde Maßnahmen ſondern durch die Erfüllung berechtigter Wünſche und Forderungen. Auch hier hat die Entwickelung der Dinge der Auffaffung des Herrn Baſſermann Recht gegeben. Der Ultramontanismus iſt heute in Baden ſtärker und kräftiger denn je und ſeine Macht wird noch größer werden, wenn auf liberaler Seite nicht bald die Erkenntnis durchbricht, daß der bisherige Weg der Bekämpfung des Ultramontanismus ein verkehrter war und es auf ihm nicht weitergehen kann. Dem badiſchen Landtag iſt Ernſt Baſſermann fern geblieben. Wiederholt wurde ihm das Erſuchen unterbreitet, ſich in aus⸗ ſichtsreichen Landtagswahlbezirken aufſtellen zu laſſen, jedoch lehnte Baſſermann ſtets entſchieden ab. Trotzdem hat Ernſt Baſſermann auf die Geſtaltung der parteipolitiſchen Verhältniſſe in Baden einen maßgebenden und ſegensreichen Einfluß aus⸗ geübt. Er war einer der Erſten unter den badiſchen National⸗ liberalen, welche die Forderung des direkten Landtagswahlrechts vertraten und wiederholt nahm er in den Verſammlungen und bei anderen Gelegenheiten Veranlaſſung, die Einführung dieſes Landtagswahlrechts zu verlangen. Und die Folge der ſchließlich zuſtande gekommenen Verfaſſungsreform bildete die Einigung der liberalen Gruppen in Baden und ihr Zuſammenſchluß zu einem Block, von dem man nur hoffen kann, daß er ſich als ein feſtes unerſchütterliches Bollwerk gegen die anſtürmenden reaktionären Gewalten erweiſen möge. Seit nahezu 20 Jahren gehört Ernſt Baſſermann dem ſtädtiſchen Parlament an und zwar begleitet er das Ehrenamt eines Stadtrates. Wenn auch Baſſermann durch ſeine parlamentariſche Tätigkeit vielſach abgehalten iſt, an den Sitzungen des Stadtrats teilzunehmen, ſo weiß doch die ganze Bürgerſchaft, daß er zu den erſten, angeſehenſten und einflußreichſten Mitgliedern des Kollegiums zählt und daß ſein Rat und ſein Wort entſcheidend in die Wagſchale fallen. Auch in ſtädtiſchen Fragen iſt Ernſt Baſſermann immer geradeaus ge⸗ gangen und hat er ſtets ſeine Ueberzeugung ſcharf und entſchieden perfochten, unbeirrt darum, ob dies nach oben oder unten an⸗ genehm erſchien. Noch einige Worte über Ernſt Baſſermann als Menſchen. Wem es vergönnt war, Herrn Baſſermann näher zu treten, der weiß, welch goldenes Herz in ihm ſchlägt, welch edlen Charakter⸗ eigenſchaften ihm eigen ſind, der weiß auch, daß Menſchenfreund⸗ lichkeit und wohlwollendes Mitgefühl ſowie vornehme Denkungs⸗ art die Grundzüge ſeines Weſens bilden. Und ſo ſcharf auch die Waffen ſind, die er in der Politik führt und führen muß, ſo hat er doch nie verlernt, in dem Gegner ſtets den Menſchen zu achten. Deshalb wird auch die freudige Teil⸗ nahme an dem morgigen ſilbernen Hochzeitsfeſte ſich nicht auf die Kreife der nationalliberalen Partei beſchränken, ſondern weit über den Rahmen derſelben hinaus die weiteſten Schichten des Bürger⸗ tums umfaffen, welcher Partei ſie auch angehören mögen. M. Der Sündenbock. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 10. Juli. Der Admiral Roſchdjeſtwenski, der unglückliche Held von der Doggerbank und von Tſuſchima, beſchäftigt einmal wieder die Oeffentlichkeit. Man hat auch ihn vor ein Kriegsgericht ge⸗ ſtellt, nicht weil er die Seeſchlacht von Tſuſchima verlor— das Geſchlagenwerden an ſich iſt keinem Feldherrn verboten— ſondern weil das kleine Torpedoboot, worauf man den ſchwer verwundeten Admiral von ſeinem ſinkenden Schiffe gerettet hatte, den Japanern übergeben wurde. Roſchdjeſtwenski ſcheint bei dieſen Verhand⸗ lungen eine würdigere Rolle zu ſpielen, als bei ſeiner nervöſen Schießerei auf engliſche Fiſcherbobote und während der ganzen Kriegsfahrt gen Oſten. Daß er kurz und bündig erſucht, ihn als den allein Verantwortlichen und allein Schuldigen zu betrachten, macht ſeinem Charakter alle Ehre. Die ruſſiſche Regierung hat allerdings nicht die Abſicht, den Mann, der perſönlich mit Ehren aus dem ruhmloſen Kampfe hervorging, zum Märtyrer für fremde Schuld zu machen, dazu ſind kleinere Leute auserſehen. Aber Roſchdieſtwenski iſt doch mitangeklagt, und wenn er auch aus be⸗ ſonderer Gnade nicht mitverurteilt wird, ſo bleibt an ſeinem, als dem bekannteſten Namen, doch die ganze Schuld haften. Es fragt ſich ſehr, ob es von der ruſſiſchen Regierung zweck⸗ mäßig war, dieſe Gerichtskomödie in Szene zu ſetzen. Denn daß ————— an gefährlicher Romantik wahrlich nichts zu wünſchen übrig läßt. Noch romantiſcher aber iſt ſeine Befreiung Kinkels in Spandau, die er monatelang ſorgfältig vorbereitete und die ihm endlich mit Hilfe des Gefangenwärters Brune gelingt. 5 In den Flüchtlingskreiſen in Zürich lernt er Richard Wagner kennen.„Unter ſeinen damaligen Schickſalsgenoſſen war er keineswegs beliebt. Er galt als ein äußerſt anmaßender und herriſcher Geſelle, mit dem niemand umgehen könne, und der ſeine Gattin, eine recht ſtattliche, gutmütige, aber geiſtig nicht Fervorragend begabte Frau, ſehr ſchnöde behandelte. Wer uns damals ſeine Laufbahn prophezeit hätte, würde wenig Glauben —8 5 haben.“ In London begegnet er Manzini, deſſen edle ſtalt mit den dunkel glühenden Augen und der auffallend hohen und breiten Stirn einen bedeutenden Eindrus auf ihn macht; ſeine hinreißende Beredſamkeit, ſein außerordentliches Konver⸗ ſationstalent erinnert ihn an Bismarcks unvergleichlich geiſtreiche Unterhaltung, defſen Reden von Witz, Sarkasmus und Anekdoten ſprühten und Menſchen und Verhältniſſe blitzartig beleuchteten. Außer dem Führer der italieniſchen Freiheitskämpfer lernte er den ungariſchen Freiheitshelden Koſſuth kennen, der mehr theatraliſch pittoresk auftrat, aber ebenfalls bezwingend wirkte. Tagesneufgkellen. — Das Sxkelett in der Höhle. Eine romantiſch klingende Ge⸗ ſchichte wird aus St. John(Neubraunſchweig) berichtet. In der Nähe von Johnsville wurde in einer Höhle ein Skelett entdeckt von einem augenſcheinlich ſehr gelehrten Manne, der vor über 100 Jahren hier als Einſiedler gelebt haben muß. In der Höhle fand man außerdem eine Anzahl Bücher und Karten, in denen die Ver⸗ ſteckplätze von einer großen Zahl vergrabener Schätze ſorgfältig aufgezeichnet waren. Schon die Entdeckung der Höhle geſchah auf 0 es dabei nur auf eine Komöbdie hinausläuft, lehrt der Vergleich mit verwandten Vorgängen, an die kürzlich— aus Anlaß des be⸗ vorſtehenden Gedenktages von Jena und Auerſtedt— mehrfach erinnert worden iſt. Nachdem der Staat Friedrichs des Großen ſich von ſeiner„Nervenkriſe“, wie man's treffend genannt hat, einigermaßen erholt hatte, begann in dem geſchlagenen Heere ein ernſtes Forſchen nach der Schuld, vor dem man noch heute Reſpekt haben muß. Jedes Regiment bildete ſich ſein Tribunal, vor dem jeder einzelne Offizier ſein Verhalten während der verhängnis⸗ vollen Herbſttage des Jahres 1806 zu rechtfertigen hatte. Vom Leutnant bis zum General, iſt ſo über jeden der beteiligten Offi⸗ ziere zu Gericht geſeſſen worden, ein paar Jahre dauerte das ganze Verfahren, und dieſe große Gewiſſenserforſchung hat nicht wenig dazu beigetragen, dem geſchlagenen Heere ſeinen moraliſchen Halt zurückzugeben und es für die gewaltige Sühnearbeit der Freiheitskriege vorzubereiten. So arbeitete man im Staate des Philoſophen von Sansſouci an dem Wiederaufbau nach unglücklichem Kriege. Damit ver⸗ glichen, ſchrumpft das Gericht, das in Rußland gehalten wird, zu einer kläglichen Farce zuſammen. Nicht die paar Höchſtkomman⸗ dierenden ſind ja die Schuldigen, die mit einem korrumpierten Offizierkorps und mit verlottertem Kriegsmaterial der ſtraffen Zucht der Japaner nicht gewachſen waren. Schuldig iſt über⸗ haupt kein einzelner Menſch, in hoher oder niederer Stellung, ſchuldig iſt die Geſamtheit, nicht nur der Lebenden, ſondern in Gemeinſchaft mit den vorangegangenen Geſchlechtern, auf Jahr⸗ hunderte zurück. Schuld iſt— mit einem Worte— das Syſtem. Das war auch in Preußen von 1806 nicht anders. Aber der Un⸗ terſchied iſt der: daß das geſchlagene Heer des großen Friedrich es wagen durfte, ein ganzes Syſtem, in der Geſamtheit ſeiner Träger, auf die Anklagebank zu ſetzen, und daß es durch dies ſtrenge Selbſtgericht ſeine Wiedergeburt förderie; daß man dagegen in Rußland einzelne Sündenböcke abzutun verſucht, um nur die Sünden des Syſtems nicht offenkundig werden zu laſſen. Das aber iſt gefährlich, und Stillſchweigen wäre jedenfalls beſſer ge⸗ weſen. In gärender Zeit immer wieder an die nutzloſen Blut⸗ opfer eines leichtfertigen Krieges zu erinnern, iſt töricht. Und es muß direkt aufreizend wirken, wenn es in der Form geſchieht, daß ein paar Opfer ihrer Soldatenpflicht von Kameraden abgeur⸗ teilt werden, die ein freundlicher Zufall davor bewahrte, in gleich offenkundiger Weiſe mitſchuldig zu werden. Hat man nicht den Mut, dem Uebel auf den Grund zu gehen, ſo hätte man die Toten von Port Arthur und Tſuſchima ſollen ruhen laſſen. Poliſische Uebersſeht. »»Maunheim, 11. Juli 1906. Mit den Gerüchten 2 5 1 des Staatsſekretärs Tirp beſchäftigt ſich die„Germ.“ in einem längeren Artikel, in dem darauf hingewieſen wird, daß der Reichstag im Herbſt nur eine„ganz kleine Flottenvorlage“ erhalten werde, die einen Spezialwunſch des Kaiſers erfüllen ſoll. Weil die Jacht„Hohenzollern“ ſeeuntüchtig geworden iſt, ſoll ein Erſatzbau gefordert werden. Das Zentrumsblatt fügt hinzu:„Mag man ſich zu dieſer Frage ſtellen, wie man will, man hat nur zu fordern, daß dem Reichstag klarer Wein eingeſchenkt werde. Bekanntlich hat man ſeinerzeit die„Hohen⸗ zollern“ als„Aviſo für ein Panzergeſchwader gefordert“, wel⸗ chem Zweck ſie nie diente; ſpäter lief ſie ja offen als„kaiſerliche Jacht“. Daß es aber wegen einer ſolchen„Flottenvorlage“ zu einem Wechſel im Staatsſekretariat kommen ſoll, wird wohl niemand glauben oder behaupten wollen. Wenn Herr von Tir⸗ pitz dieſe Forderung nicht durchbringt, bringt ſie ein Nachfolger noch weniger zur Annahme.“ Zur Amueſtiefrage. affläßlich der Geburt eines vorausſichtlichen künftigen Thron⸗ folgers im Deutſchen Reiche ſchreiben die„Leipz. N..“ mit deut⸗ licher Ungeduld: Allerdings hatte man auch in bürgerlichen Kreiſen eine be⸗ ſtimmte Hoffnung an die Geburt des Thronerben geknüpft. Da der Storch die Kinder nicht plötzlich und unerwartet durch das Fenſter bringt, ſondern da ſich ihr Nahen bereits vorher durch beſtimmte Zeichen ankündigt, ſo hätte wohl eine allgemeine Amneſtie für ge⸗ wiſſe Vergehen vorbereitet werden können. Aber leider ſcheint es, als wenn dieſer Weg, die Krone mit dem Schimmer der Volkstümlichkeit zu umgeben, vollſtändig in Vergeſſenheit geraten ſei. Weder die Exinnerungszeit des großen Krieges noch der hundertjährige Geburtstag des erſten Kaiſers, weder die ſilberne Hochzeit des regierenden Herrn, noch die Vermählung des Kron⸗ prinzen oder einer der Gedenktage, die doch mit großem Pomp ge⸗ feiert wurden, haben einen ſolchen Gnadenakt heraufgeführt. Es märe dringend zu wünſchen, daß die leitenden Miniſter ſich an den Kaiſer mit der ehrerbietigen Vorſtellung wenden möchten, daß die Gnade zwar das ſchönſte Vorrecht der Krone iſt, daß dieſes Vorrecht aber ſeinen eigentlichen Wert verliert, wenn es nicht ausgeübt wird. Man nimmt jetzt an, daß bei der Taufe des jungen Prinzen das Verfäumte nachgeholt werden wird. Aber einerſeits verleiten die früheren Vorgänge nicht gerade zu einem übermäßigen Vertrauen auf die Erfüllung ſolcher Erwartung, und andererſeits iſt der Tag der Geburt des Thronerben ungleich volkstümlicher, als der Tag des Taufaktes. Man weiß auch heute recht gut, wann unſere Kaiſer geboren wurden, aber wohl die wenigſten wiſſen, wann ſie das Sakrament der Taufe empfingen. Deutsches Reich. * München, 10. Juli.(Die erhöhte bayeriſche Ausgleichsſumme) für die Poſt, die künftighin an das Reich zu zahlen iſt, beträgt, wie im Finanzausſchuß der bayeri⸗ ſchen Abgeordnetenkammer der Finanzminiſter v. Pfaff mit⸗ teilte, 943 000 Mk. Man hofft dieſe Summe durch eine erhöhte Ortsbrieftaxe einzubringen. * Weimar, 10. Juli.(Die Gerüchte von einer Verlobung des Großherzogs von Sachſen⸗ Weimar) werden in der„Weim. Ztg.“ offiziös dementiert. *Berlin, 10. Jult.(Die Leiche des General⸗ majors Meckeh iſt geſtern Abend nach Hamburg übergeführt worden. Vorher hat auf dem Beſitztum des Verſtorbenen in Groß⸗Lichterfelde eine Trauerfeier ſtattgefunden. Unter den Kränzen, die in reicher Fülle den Katafalk umgaben, bemerkte man nach dem Tag einen gewaltigen Lorbeerkranz, deſſen Schleife die Inſchrift trug:„Die kaiſerlich japaniſche Armee“. Als Vertreter dieſer Armee war mit dem Bot⸗ ſchafter Grafen Inouye der Militärattachee Oberſt Akaſchi er⸗ ſchienen. Er trug große Uniform, während eine Anzahl anderer japaniſcher Offiziere in Zivil gekommen war. Oberſt Akaſchi trat auf die Witwe zu und militäriſch ſalutierend ſprach er: „Der Große Generalſtab der kaiſerlich japaniſchen Armee hat mich in einem ſoeben aus Tokio eingetroffenen Telegramm be⸗ auftragt, Ihnen zu ſagen, mit welcher Trauer er erfüllt iſt über den Heimgang ſeines Lehrers. Zugleich habe ich Ihnen zu ſagen, daß von dieſer Trauer perſönlich miterfüllt ſind unſere Führer Oyama, Yamagata, Kodama, Oku und Kuroki.“ So zählte er alle die Generale auf, deren Namen mit den letzten Ereigniſſen in Oſtaſien und damit mit der jüngſten Epoche der Weltgeſchichte eng verknüpft ſind. —(Die Gründung einer Genoſſenſchafts⸗ bank in Südweſtafrika) wird, nachdem der Reichstag die Entſchädigungen für die Aufſtandsverluſte abgelehnt hat, in einem Artikel der„Deutſch⸗Südweſtafr. Ztg.“ an⸗ geregt. Durch die Teilnahme wirtſchaftlich kräftiger Mitglieder und durch unbeſchränkte Haftpflicht wäre eine Sicherheit für die Bank zu ſchaffen; um flüſſige Beſtände zu erhalten, müßten Kredite in Anſpruch genommen und gewonnen werden. „Darüber“, ſo heißt es zum Schluß des Artikels,„müſſen wir uns nur klar werden, daß wir zuſammenhalten und darauf be⸗ dacht ſein müſſen, uns ſelbſt zu helfen. Unſere Landsleute in fremden Landen geben uns überall das Beiſpiel, was ein auf ſich ſelbſt geſtelltes Bürgertum vermag. Wir dürfen uns durch ſie nicht beſchämen laſſen!“ *Kiel, 10. Juli.(Die alts ve deutſche Schlacht⸗ flotte) wird in der letzten Juswoche in den norwegi⸗ ſchen Gewäſſern manövrieren. Die Flotte verläßt am 16. Juli Kiel, um ſich nach Molde und Aleſund zu begeben, wo vom 21. bis zum 23. Juli geankert wird. Später, in der Zeit vom 27. Juli bis 1. Auguſt, werden Bergen, Drontheim und Chriſtianſund beſucht. Nusland. * Frankreich.(Die franzöſiſche Kriegs⸗ bereitſchaft.) Der kürzlich in den Ruheſtand verſetzte ehe⸗ malige Direktor der Kriegsſchule, General Bonnal, beank⸗ wortete die Frage über den gegenwärtigen Stand der franzö⸗ ſiſchen Kriegsbereitſchaft folgendermaßen:„Eines Tages werden wir auf ein engliſches Signal zu marſchieren haben. Man wird es in London ſchon einrichten, daß wir als Beleidigte erſcheinen. Unſere Mobiliſterungstätigkeit iſt übrigens iſt der deutſchen jetzt der deutſchen gleich. Unſere Artillerie immer noch überlegen; unſerem Infanteriegewehr wäre eine Um⸗ geſtaltung nach Art unſeres Reiterkarabiners zu wünſchen. Die franzöſiſche Armee würde alle Bedingungen des Erfolges ver⸗ einigen, wenn die Armeechefs die ihnen leider fehlende techniſche Vorbildung beſäßen. Der deutſche Generalſtab iſt eben immer noch ein unerreichtes Muſter. *Rußland.(Bildung eines parlamenta⸗ riſchen Kabinetts.) Außer Witte wurde auch der Dumapräſident Muromzew zum Zaren be⸗ rufen, um Vorſchläge betreffend Bildung eines parlamentariſchen Kabinetts zu machen. Wadiſche Politik. Karlsruhe, 11. Juli.(Von unſerem Karls⸗ ruher Bureau.) In der Sonderkommiffion für den Geſetz⸗ entwurf betr. die Landwirtſchaftskammer wurde eine merkwürdige Weiſe. Zwei Männer ſahen an einem Felsabhang ein Loch, das bloßgelegt war, nachdem ein mächtiger Baum, der es bis dahin verdeckte, von einem Sturm hinweggeriſſen war. Da ſie vermuteten, daß dies der Eingang zu einer geheimen unter⸗ irdiſchen Wohnung wäre, erweiterten ſie das Loch, indem ſie den Fels mit Dynamit wegſprengten, und drangen ein. Sie waren überraſcht, zwölf Stufen vorzufinden, die zu einem langen engen Gange führten Der Gang wieder endete in einem niedrigen Wohnraum von etwa 12 Quadratfuß Größe. Hier fanden ſie nun das Skelett, das ſchon vollſtändig zerfallen war. Dicht daneben lag ein maffiver Goldring, der die Inſchrift„John Long, 4. De⸗ zember 1779“ trug. In einen großen Eiſenkeſſel gelegt und mit Borke überdeckt fanden ſie dann eine Reihe von alten Büchern, einige in lateiniſcher und eines in engliſcher Sprache, und ver⸗ ſchiedene geheimnisvolle Karten. Auf dieſen Karten bemerkten ſie mehrere ſeltſame Zeichen und dazu Notizen am Rande, in denen geſagt war, daß ſie die Plätze bezeichneten, an denen eine große Zahl von Gold⸗ und Silberwaren verborgen wäre. Auf einem der lateiniſchen Bücher— Suetons„Geſchichte von Rom“, 1667 datiert und mit lateiniſchen Inſchriften auf dem Schmutzblatt— war auch folgender Name eingetragen:„B. A. Strong, Oxford College, 24. Mai 1676“, und darunter erſchien der Name„James Hayward, 1685“. Auch Senecas Tragödien befanden ſich unter den lateini⸗ ſchen Büchern. Bis jetzt iſt es noch nicht gelungen, irgend einen Anhaltspunkt dafür zu gewinnen, wer der gelehrte Einſidler ge⸗ weſen iſt, der hier unter ſo ſeltſamen Umſtänden ſeinen Tod ge⸗ funden hat, und auch von den Schätzen, deren Orte auf den Karten verzeichnet ſind, hat man bisher noch nichts gefunden. — 46 400 Kilometer zu Fuß. Ein tüchtiger Fußgänger iſt ein engliſcher Richter, der ſoeben ſein 77. Lebensjahr erreich⸗ und der in dem letzten Jahre eine Strecke von 4640 Kilometer zu Fuß zurückgelegt hat. Er iſt ſo eifrig gewandert, um ſeine gute Geſund⸗ heit zu erhalten, und ſchließlich iſt ihm dieſer Sport zur wahren Leidenſchaft geworden. Schon ſeit zehn Jahren hat er im Durch⸗ ſchnitt alljährlich 4600 bis 4700 Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Dabei hat er niemals weite Ausflüge gemacht, ſondern iſt jeden Abend in ſein Heim zurückgekehrt. genau auf, welche Strecke er zurückgelegt hat, und ſo konnte er feſt⸗ ſtellen, daß er in den letzten zehn Jahren es auf 46 400 Kilomete⸗ gebracht hat. — Vom Campanile von Venedig. Vor einiger Zeit hatte bekanntlich inſolge der ſchweren Fehler, die beim Wiederaufban des Markusturmes in Venedig begangen worden ſein ſollen, der venezianiſche. Ingenieurperein einen Ausſchuß ernannt, um dieſe Mängel zu prüfen. Dieſer Ausſchuß hat jetzt ſeine Arbeiten vollendet, und ſein Bericht iſt eine wahre Anklageſchrift gegen die neuen Erbauer des Markusturmes. Es wird gezeigt, daß der Turm, wie er jetzt wieder aufgebaut wird, nicht dem Wunſch der Bevölkerung entſpricht, die ihn, wie er war, wieder ſehen wollte. Anſtat der Porzellanerde, die beim Bau der venezianiſchen Gebände ſich beſtens bewährte, hat man mit Zement gebaut. Auch die Färbung des Turmes entſpricht nicht jener des eingeſtürzten Bau⸗ denkmals. Infolge dieſes Ergebniſſes hat der Bürgermeiſter, Graf Grimani, die Einſtellung der weiteren Arbeiten angeordnet und eine andere Kommiſſion ernannt, die dieſe Fehler ausbeſſern ſoll⸗ —„Rache iſt ſüß“, dachte ein Mann von 30 Jahren in Stern⸗ dorf in Oeſterreich, der ſeine Tante trotz ihrer 67 Jahre„liebte“, aber von einem 75jährigen Greiſe aus dem Felde geſchlagen wurde. Als er die beiden Alten mit den liebeglühenden Herzen beim Schäferſtündchen im Zimmer der Tante überraſchte, vernagelte er Tür und Fenſter. Dann gab er die Verliebten dem Spotte der berbeigerufenen Nachbarn preis. Aber das dicke Ende kam füf ihn nach. Er wurde von Kreisgericht ingornneuburg wegen Frei heitsberaybung zu einem Monat ſchweren Kerkers verurteilt. Nach jeder Fußtour ſchreibt er Serr rrr * —2 N A — 71 die manngeim, 11. Jun. Seueral⸗Mnzeiger. 3. Seite. Reihe Anträge geſtellt, aus denen wir folgende hervorheben: 6 Abſ. 3 Wahl zur Landwirtſchaftskammei) erhält folgende Faſſung:„Die Wahl und Ernennung der Mit⸗ glieder erfolgt auf ſechs Jahre, die Zuwahl für den Reſt der laufenden ſechsjährigen Wahlperiode. Auch nach Ablauf der Wahlperiode behalten die bisherigen Mitglieder ihre Stellung bis zur allgemeinen Erneuerungswahl. Für die aus Wahl hervorgegangenen Mitglieder ſind im Falle ihres Ausſcheidens während der Wahlperiode Stellvertreter zu wählen. Dieſe Erſatzwahl gilt für den Reſt der Wahlperiode. Sie wird im Falle des Ausſcheidens während der erſten zwei Drittteile der Wahlperiode unmittelbar durch die Wähler des Wahlbezirks, im Falle des Ausſcheidens während des letzten Drittteils der Wahl⸗ periode durch die Landwirtſchaftskammer vorgenommen.“— Zu§8(Ausſchluß von Mitgliedern) wird in Ab⸗ ſatz 2 als zweiter Satz eingefügt:„Wegen Betätigung politiſcher oder religiöſer Meinungen kann dieſer Ausſchluß nicht erfolgen.“ —89 ſoll dahin abgeändert werden, daß er fernerhin lautet: „Die Wahl der Mitglieder(8 6 Abſ. 1 Ziff. 1) erfolgt in Wahlbezirken unmittelbar durch die land⸗ und forſtwirtſchaftliche Bebölkerung in geheimer Abſtimmung mit einfacher Stimmen⸗ mehrheit der Wähler.... Die Zahl der Walbezirke beträgt 28. In jedem Wahlbezirk wird ein Mitglied gewählt. Die Einteilung der Wahlbezirke, ſowie das Verfahren werden für die erſte Wahlperiode durch Verordnung der Zentralbehörde be⸗ ſtimm.. Späteſtens bis zum 1. Juli 1912 ſollen die Wahl⸗ kreiseinteilung und das Wahlverfahren durch Geſetz geordnet werden... Im Falle der Ablehnung der zu§ 6 Abf. 1 Ziff. 1 und 3 geſtellten Anträge beantragt die Kommiſſion, in Ziffer 1 des§ 9 als 6. Abſatz anzufügen:„Späteſtens bis zum 1. Juli 1912 ſoll die Zahl und die Einteilung der Wahlbezirke und das weitere erfahren bei der Wahl durch die Satzungen feſtgeſetzt werden.“ In Ziffer 2 Abſ. 2 am Schluſſe anzufügen:„Werden nach den Satzungen der Vereinigungen und Verbände regel⸗ mäßig Generalverſammlungen der Mitglieder oder Verſamm⸗ lungen von Vertretern der Mitglieder eingerufen, ſo iſt die Wahl für die Landwirtſchaftskammer durch dieſe Verſammlungen, andernfalls durch das kollegial zuſammengeſetzte Vertretungs⸗ organ vorzunehmen.“ Heſſiſche Politik. »Darmſtadt, 10. Juli.(Das heſſiſche Mini⸗ ſterium des Inner n,) Abteilung für Schulangelegen⸗ heiten, hat eine Verfügung erlaſſen, wonach die ſchulpflichtigen Diſſidentenkinder nicht verpflichtet ſind, am gemein⸗ ſamen Schulgebet teilzunehmen. In Simultan⸗ ſchulen ſollen rein konfeſſionelle Schulgebete vermieden und durch ſolche erſetzt werden, die von den Kindern aller chriſtlichen Konfeſſionen verrichtet werden können. Badiſcher Landtag. 2. Kammer.— 121. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Karlsruhe, 11. Juli. Präſident Dr. Wilckens eröffnet 9 Uhr 25 die Sitzung. Am Regierungstiſch Miniſter des Innern Dr. Schenkel, Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat Glockner. Eingelaufen: Geſuch der Gemeinde Haßmersheim um Einrichtung der Station für den Wagenladungsverkehr betr.; Petition der Rechtsanwälte Dr. Roſenfeld, Pudel, in Mannheim namens des Polizeiwachtmeiſters a. D. Renſch in Mannheim wegen Penſionserhöhung. Auf der Tagesordnung ſteht der Entwurf eines Geſetzes betr. Rechtsordnung des Sanitätsperſonals Aerzteordnung. Das Wort erhält zunächſt Abg. Pfefferle(natl.), welcher ſeiner Freude über den Geſetzentwurf Ausdruck gibt und wünſcht, daß krotz der Bedenken des Abg. Zehnter das Geſetz Annahme findet. Die Kommiſſion hat uns Vermittelungsvorſchläge unterbreitet, die man wohl akzeptieren kann. In dem Abänderungsantrag betr. die Zu⸗ ſammenſetzung des Ehrengerichtshofes wird überſehen, daß es gegen die Urteile noch eine Berufung des Verwaltungsgerichts⸗ hofes gibt. Der Apothekerſtand iſt mit der neuen Regelung ſeiner Rechtsberhältniſſe im allgemeinen einverſtanden. Der Antrag Zehnter hat nur den Zweck, die Sache zum zweitenmale zu ver⸗ ſchleppen. Ich werde daher gegen den Antrag Zehnter und für den Antrag der Kommiſſion ſtimmen. Abg. Binz(natl.) nimmt die Geſchäftsordnungs⸗Kommiſſion gegen die Vorwürfe des Abg. Zehnter in Schutz. Redner meint, Abg. Zehnter wäre etwas voreilig zu ſeinen juriſtiſchen Anſchau⸗ ungen bezügl. des Paragraphen 66 des Geſetzes gelangt. Wenn Abg. Zehnter meine, Paragraph 66 des Geſetzes ſtehe in Wider⸗ ſpruch mit der Gewerbe⸗Ordnung, ſo ſei das eine irrige Meinung: Die Vorſchriften über die Ausübung des Gewerbes haben in der Gewerbeordnung keine erſchöpfende Behandlung erfahren. Wenn Fbffentliche Intereſſen obwalten, iſt es ſogar Pflicht der Landes⸗ geſetzgebung, einzugreifen. Was den Antrag Schmidt anlangt, ſo kann ich mich den ſchon vom Abg. Pfefferle gemachten Aus⸗ führungen nur anſchließen. Die Wahrung der Standesehre muß in erſter Linie den Mitgliedern des Standes zuſtehen. Es liegt etwas Kränkendes darin, wenn die Wahrung der Standesehre anderen übertragen wird. Wenn Uebergriffe vorkommen, ſo iſt 16 der Verwaltungsgerichtshof berufen, hier Remedur zu ſchaffen. Durchaus einverſtanden bin ich damit, daß eine beſondere Standes⸗ ordnung für die Aerzte nicht erlaſſen wird, die ja auch die Rechts⸗ anwälte nicht haben. Redner empfiehlt ſchließlich die einſtimmige nnahme des Entwurfes. Abg. Lehmann(Soz.) begründet folgenden von der Sozial⸗ nAne ee 9 A Fre e bemokratie eingebrachten Antrag: Paragraph 20 Abſ. 4 ſo zu faſſen: „Politiſche, religiöſe und wiſſenſchaftliche Anſichten oder Betätigungen eines Arztes, insbeſondere die Wahl und Ver⸗ tretung einer Heilmethode oder eines Heilverfahrens, ſowie der Abſchluß eines Vertrages mit einer Krankenkaſſe, ſoweft er nicht durch ſtandes⸗ unwürdige Mittel herbeigeführt wird, dürfen 5 5 den Gegenſtand eines ehrengerichtlichen Verfahrens 1 en.“ Redner ſpricht alsdann für eine Beſetzung des Ehrengerichts⸗ dofes mit mehr Juriſten und bemängelt, daß im Entwurf immer fur von Aerzten und nicht auch von Aerztinnen die Rede iſt. Abg. Venedey(Dem.) tritt für die Kommiſſionsanträge ein und ſucht die Abänderungsanträge zu entkräften. Einer Ver⸗ ſtaatlichung der Aerzte ſtehe iſt durchaus ſympathiſch gegenüber; ledoch das iſt wohl mehr Zukunftsmuſik. Weiter tritt Redner üoch den Vorwürfen Zehnters, die er der Geſchäftskommiſſion emacht 5, entgegen. Gegen den Antrag der Abgg. Lehmann und noſſen haße er große Bedenken. Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat Glockner tritt der Auffaſſung des Abg. Zehnter entgegen, als ob der Paragraph 66 des Geſetzes mit der Gewerbe⸗Ordnung in Widerſpruch ſtehe Es iſt dann weiter⸗ hin die Zuſammenſetzung des Ehrengerichtshofes beanſtandet worden. Man iſt beſorgt, daß dieſe Zuſammenſetzung nicht die Ausnützung dieſer Gerichte zur Erreichung wirtſchaftlicher Vorteile ausſchließe. Jedoch bei der bisherigen ähnlichen Zuſammen⸗ ſetzung der Ehrengerichte haben ſich keinerlei Mißſtände ergeben. Auch kann das ehrengerichtliche Verfahren nur eingeleitet werden auf Antrag des Miniſteriums, das für die Anklagen verantwortlich iſt. Die Ausführungen des Abg. Binz waren hier ganz zutreffend. Der Regierungskommiſſar zeigt an der Zuſammenſetzung der Aerzte⸗Ehrengerichte in anderen Staaten, daß dort gleichfalls das ärztliche Element überwiegt. Vergleiche mit den Ehrengexrichten der Rechtsanwälte dürfe man nicht machen, denn in der erſten Inſtanz urteile lediglich der Vorſtand der Anwaltkammer. Auch mit dem Beamtengeſetz könne man hier nichts beweiſen, höchſtens das Gegenteil der Zehnter ſchen Ausführungen. Auch bei den Offiziers⸗Ehrengerichten urteilen nur Offiziere. Was den Antrag der Abgg. Lehmann und Genoſſen betreffe, ſo könne die Regierung dieſem Antrage nicht zuſtimmen. Das Bedenken der Regierung ſei ein weſentlich grundſätzliches; die Frage der Krankenkaſſen ſolle nicht wieder in das Geſetz hineingetragen werden. Der Antrag ſei höchſtens angetan, das Geſetz nur zu gefährden. Die Regierung ſei der Meinung, daß der Abſchluß eines Vertrages mit Kranken⸗ kaſſen nur der Gegenſtand eines ehrengerichtlichen Verfahrens ſein könne. Wohl aber könnte das bezüglich des Inhaltes eines ſolchen Vertrages ſein. Die Antragſteller dürften wohl angeſichts dieſer Erklärung der Regierung über ihre Bedenken hinweg⸗ kommen. Wenn das Wort„Aerztinnen“ in der Aerzteordnung nicht enthalten iſt, ſo haben die Aerztinnen, wie nach der Gewerbe⸗ Ordnung, dieſelben Rechte wie die Aerzte. Die Regierung könne die Kammer nur bitten, dem Geſetz in der Kommiſſionsfaſſung zuzuſtimmen. Abg. Birkenmayer(Ztr.) teilt die Bedenken des Abg. Zehnter bezügl. des Paragraphen 66 des Geſetzes nicht. Abg. Geck(Soz.]): Es iſt für uns eine Genugtuung, daß die Regierung die Vorausſetzungen unſeres Antrages teilt, und daß ſie ſich beſtreben werde, den Zweck des Antrages auch ſo zu er⸗ reichen ſuchen werde. Wie wir unſeren Antrag behandeln werden, kann ich im gegenwärtigen Moment freilich nicht ſagen. Be⸗ ſonders begrüße ich die Regelung der Rechtsverhältniſſe des Krankenpflegeperſonals. Redner beſpricht ſodann das Kurpfuſcher⸗ weſen in Baden, auf das die Regierung ein offenes Augenmerk haben ſolle. Hierauf wird die allgemeine Beratung geſchloſſen. Abg. Zehnter(Ztr.) hat das Schlußwort als Antragſteller des Antrages, er bittet das Geſetz an die Kommiſſion zurück⸗ zuverweiſen. Er behalte ſich vor, beim Paragraphen 66 in der Spezialdebatte nochmals auf den Antrag zurückzukommen. Abg. Rebmann(natl.) erſtattet ſodann das Schlußwort als Berichterſtatter. Zu einer perſönlichen Bemerkung erhält das Wort der Abg. Lehmann(Soz.). Der Antrag Zehnter, die Beratung über den Bericht der Kommiſſion abzubrechen und den Gegenſtand an die Kommifſſton zurückzuverweiſen zur Prüfung der Frage: 1. ob und inwieweit die Vorſchriften des Paragraphen 66 des Entwurfes mit der deutſchen Gewerbe⸗Ordnung vereinbar ſind; 2. welche Aenderungen etwa notwendig ſind, um den genannten Paragraph 66 mit der Gewerbeordnung in Einklang zu bringen, wird mit 37 gegen 28 Stimmen(Zentrum und Konſervative) abgelehnt. Hierauf wird die Sitzung abgebrochen.— Schluß der Sitzung 1 Uhr.— Nächſte Sitzung: Donnerstag, 12. Juli, vormittags 9 Uhr: Spezialberatung über die Aerzteordnung.— Amtsverkün⸗ digungsweſen. Aus Stadt und Land. Maunheim, 11. Juli. Jubiläums⸗Ausſtellung für Kunſt⸗ und Kunſtgewerbe, Karls⸗ ruhe 1906. Von unſerem Karlsruher Bureau wird uns geſchrieben: In den Räumen der Ausſtellung herrſcht zur Zeit eine lebhafte Tätigkeit. Die der modernen Raumkunſt gewidmeten proviſoriſchen Bauten im Markgrafengarten gehen nunmehr ihrer Vollendung ent⸗ gegen und über die Mauer gegenüber dem Bahnßof, in welche der Haupteingang zu liegen kommt, ſieht man ſchon die grün und rot glaſierten Ziegeldächer emporragen. Im Palais ſelbſt haben die Hängekommiſſionen der drei Künſtlergruppen die Mehrzahl der ein⸗ gegangenen Bilder bereits untergebracht. Die Glasſchränke zur Un⸗ terbringung der Schmuck⸗ und Gerätekunſt ſind ebenfalls zur Stelle und harren der Beſetzung. Beſonders anziehend dürfte die Schau⸗ ſtellung der Ehrengeſchenke werden, welche dem Großh. Jubelpaar vor 50 und 25 Jahren zu Teil wurden und für die Ausſtellung zur Verfügung geſtellt werden. Heilverfahren der Ortskrankenkaſſe Mannheim 1 und der Landesverſicherungsanſtalt Baden. Im erſten Halbjahr wurden ſeitens der Ortskrankenkaſſe Mannheim 1 187 Perſonen der Landes⸗ verſicherungsanſtalt Baden zur Einleitung von Heilverfahren in Lungenheilanſtalten vorgeſchlagen. Hiervon wurde bei 51 Per⸗ ſonen das Heilverfahren infolge zu weit vorgeſchrittenen Krank⸗ heitsprozeſſes abgelehnt. Von den übernommenen 136 Heilver⸗ fahren find 96 bereits eingeleitet und die betr. Kranken in Heil⸗ ſtätten untergebracht. 6 Perſonen haben ſich geweigert, das Heil⸗ verfahren anzutreten, 2 ſind vor der Einberufung in die Heilſtätte geſtorben und bei 32 ſteht die Einberufung noch aus. Zur Ein⸗ leitung von Badekuren wurden bei der Landesverſicherungsanſtalt Baden 60 Anträge geſtellt. Davon wurden abgelehnt 5, ſodaß 55 Perſonen in Bädern, wie Baden⸗Baden, Nauheim, Rappenau und Dürrheim untergebracht werden. Von der Kaſſe ſelbſt ohne Mit⸗ hilfe der Landesverſicherungsanſtalt wurden bis zum 1. Juli 115 Perſonen in Bädern, Geneſungsheimen und Erholungsſtationen untergebracht. Weitere 35 Perſonen ſind zur Einberufung noch vorgemerkt. Die große Anzahl der vorgemerkten Perſonen zeigt, daß gerade für Erholungsbedürftige nicht genügend Plätze in den Geneſungsheimen zur Verfügung ſtehen und daß die von der Kaſſe zu errichtende Walderholungsſtätte einem dringenden Bedürfnis entſpricht. Ein lobenswerter Beſchluß. Gelegentlich der Hauptverſamm⸗ lung des„Oosgau⸗Militär⸗Verbandes“ in Schwarzach am 10. Juni d. Is. wurde von ſeiten des Verwaltungsratsmitgliedes Edm. Lerch vom„Veteranen⸗Verein Baden⸗Baden“ der Antrag geſtellt, „daß bei Beerdigung von Kameraden, welche im Zuſtand geiſtiger Umnachtung ſich ſelbſt das Leben genommen haben, die pollen militäriſchen Ehren erwieſen, alſo mit Fahne ausgerückt werden ſolle.“ Wie das„Bd. Tgbl.“ hört, hat das Landespräſidium dieſem Antrag ſtattgegeben, was ſicherlich von allen Kameraden mit lebhafter Befriedigung aufgenommen werden wird. Zu dem 21. badiſchen Landesfeuerwehrfeſt, das am.,., und 6. Auguſt d. J. in Waldshut abgehalten wird, laufen die Anmneldungen zahlreich ein, ſodaß begründete Hoffnung beſteht, daß an jenen Tagen die ſchöne Waldſtadt über 3000 Feſtgäſte beher⸗ bergen wird. Der Beſuch wird um ſo leichter gemacht, als die Generaldirektion der badiſchen Staatsbahnen den Feuerwehrleuten, welche den 21. hadiſchen Landesfeuerwehrtag beſuchen. unter der Bedingung, daß ſie Feuerwehrunſſorm tragen, für die Strecken der badiſchen Staatseiſenbahnen und die hadiſchen Strecken der Main⸗ und am Kopfe zufügte. Neckar⸗Bahn Fahrpreisermäßigung in der Weiſe be⸗ willigt, daß ſie für Hin⸗ und Rückfahrt in der dritten Wagenklaſſe der Perſonenzüge den Fahrpreis für einfache Fahrt zu exlegen haben. Die am 3. bis einſchließlich 6. Auguſt gelöſten Fahrkarten gelten zur Rückreiſe bis einſchließlich 7. Auguſt d. Is.(Mitternacht). Schnellzüge dürfen nicht benützt werden. Mit dem Feuerwehrtag findet gleichzeitig eine Ausſtellung von Löſchgeräten und Feuerwehr⸗ utenſilien ſtatt, die fleißig beſchickt wird. * Den hieſigen Schwabenklub führte ſein alljährlicher Tages⸗ ausflug vergangenen Sonntag in das romantiſche Nagoldtal des württemb. Schwarzwaldes..20 Uhr in Liebenzell angelangt, be⸗ gann die Wanderung über Ernſtmühler⸗Platte und Bruderhöhle nach Hirſau. Nach Beſichtigung des Kloſters wurde im Reſtaurant Mohr das Frühſtück eingenommen. Sodann führte der Weg über das hochgelegene Städtchen Zavelſtein(Burgruine) und Bad Teinach nach Calw, woſelbſt das Hotel„Rößle“ die Wanderer zum Mittagsmahl vereinigte. Geſangliche Unterhaltung, Tanz und wür⸗ giger Humor gaben dem Ausflug einen hübſchen Abſchluß und voll⸗ auf befriedigt kehrten die Teilnehmer.24 nach Mannheim zurück. Ein ſchweres Gewitter, man kann ſagen, das ſchwerſte in dieſem Jahre, zog heute nachmittag in der vierten Stunde über unſere Stadt. Längere Zeit ſtrömte ein wolkenbruchartiger Regen hernieder und heftige elektriſche Entladungen folgten Schlag auf Schlag. *Kohlenanfſchlag. Berichte aus induſtriellen Kreiſen, ſowie ſonſtige Anzeichen laſſen auf eine frühzeitig zu erwarten habende Kohlenknappheit und infolgedeſſen baldigen Preisaufſchlag ſchließen; ein rechtzeitiges Eindecken des Winterbedarfes iſt deshalb ſehr an⸗ guraten. *Zur Schnakenplage. Die Binger Stadtverordneten haben be⸗ ſchloſſen, energiſche Maßregeln gegen die, einen erſchreckenden Um⸗ ſang annehmende Schnakenplage zu ergreifen; es ſoll maßgebenden Orts beantragt werden, daß die ſtillen Rheinwaſſerſtellen, Sümpfe uſw., die Hauptbrutſtätten der Inſekten, zugeworfen werden, ferner werden am Rhein⸗ und Naheufer, auf Schloß Klopp uſw. große Feuer an ſtillen Abenden abgebrannt, die ſich im Rheingau bisher gut bewährt haben ſollen. Die Beiſetzung des in Karlsruhe verſtorbenen Generalmajors a. D. Wolff, zuretzt Korpskommandeur des Großh. Bad. Gen⸗ darmeriekorps, früher Diſtriktskommandant in Mannheim, findet morgen Donnerstag 4 Uhr von der hieſigen Friedhofkapelle aus ſtatt. »Ein gerichtliches Urteil über die Serienlosgeſchäfte, Vor dem hieſigen Schöffengericht hatte ſich heute vormittag der verantbwortliche Lokalredakteur des„General⸗Anzeigers“, Richard Schön felder, wegen Beleidigung des Bank⸗ und Losgeſchäftsinhabers Franke⸗ Hamburg zu verantworten. Die Anklage erfolgte auf einen Artikel in unſerem Blatte, in welchem unter Bezugnahme auf einen Pro⸗ ſpekt, der dem„General⸗Anzeiger“ beilag, vor der Beteiligung an dem Franke'ſchen Serienlosunternehmen gewarnt wurde. Der Klä⸗ ger, der zu der Verhandlung perſönlich von Hamburg gekommen war, wurde durch Herrn Rechtsanwalt Dr. A t, der Angeklagte durch Herrn Rechtsanwalt Lindeck vertreten. Den Vorſitz führte Herr Oberamtsrichter Dr. Hanemann. Als Schöffen fungierten die Herren Kaufmann Karl Woll⸗Waldhof und Möbelfabrikant Zeyher hier. Die Verhandlung dauerte über eine Stunde und endete mit der Freiſprechu ng des Angeklagten, während der Kläger zur Zahlung der Koſten des Verfahrens verurteilt wurve. In der Begründung des Urteils wurde ausgeführt, daß ſich Redakteur Schönfelder mit der Veröffentlichung des inkriminierten Artikels ein außerordentliches Verdienſt erworben habe, da auf grund der unreellen Anpreiſungen des Proſpektes der Serten⸗ losfirma Franke u. Co. wohl eine ſehr große Anzahl von Perſonen macht, da er ohne weiteres vbon 100 Mitgliedern 1200 M. vorweg einſteckte und ſich ſelbſt ſeine Unkoſten, ſogar diejenigen für den Druck der Proſpekte, von den Leuten vergüten ließ, die für ihre Einlagen hohe Gewinne zu erzielen glaubten.(Ausführlicher Bericht folgt.) * Tötlicher Unglücksfall. Heute mittag gegen ½1 Uhr wurde die 19jährige Tochter Berta des Friſeurs Georg Heß an der Ecke von D 8 in nächſter Nähe der Waldhorndrogerie von einem Wagen der Eichbaumbrauerei überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß nach etwa einer Stunde im Krankenhauſe der Tod eintrat. Wie uns mitgeteilt wurde, hatte das Mädchen, das auf einem hief. kaufmänniſchen Bureau in Stellung war, unterwegs eine rad⸗ fahrende Freundin getroffen. Dabei ſcheint in dem Mädchen der Wunſch rege geworden zu ſein, auch einmal das Radfahren zu probieren. Daß es noch Anfängerin war, geht aus der Schilderung von Augenzeugen hervor, die behaupten, daß das Mädchen unſicher gefahren ſei. Die beiden Mädchen paſſierten die Straße zwiſchen Cund D. An der Ecke von Des nun kam ein ſchwerer geſchloſſener Wagen der Eichbaumbrauerei von den Planken hergefahren. Das Mädchen kollidierte mit dem Hinterteil des Wagens und kam unter das rechte Hinterrad, das ihm ſchwere Verletzungen an der Bruſt In bewußtloſem Zuſtande wurde die Be⸗ dauernswerte durch den Sanitätswagen ins Allgemeine Kranken⸗ haus verbracht, wo ein Schädelbruch und eine Quetſchung an der Bruſt feſtgeſtellt wurde. Um 5½2 Uhr trat der Tod ein. Der traurige Vorfall verurſachte einen großen Menſchenauflauf. Dret Aergte, die Herren Dr. Gckardt, Dr. Bertold Loeb und Dr. Wetterer weilten an der Unfallſtelle Wie uns einer der Herren mitteilte, ſoll dem armen Mädchen das Blut ſtromweiſe aus Mund, Naſe und Ohren geſchoſſen ſein, was darauf ſchließen läßt, daß auch die Quetſchung an der Bruſt tötlich geweſen iſt. Allgemeine Teil⸗ nahme wendet ſich den ſchwer geprüften Eltern, die in dem Mäd⸗ chen das drittälteſte Kind verlieren, zu. Polizeibericht vom 11. Juli. [Schluß.) Manſardendiebſtähle: In letzter Zeit wurden in berſchiedenen Stadtgegenden hier von dem nachbeſchriebenen Un⸗ bekannten Manſardendiebſtähle verübt. Be ſchreihung: eag. 26—80 Jahre alt, 1/631,67 Mtr. groß, ſchlank, kleiner Schnurr⸗ bart, grünlicher Rock, blaue Mütze mir geradem Schild. Das Pußh⸗ likum wird gebeten, Perſonen, die ſa verdächtiger Weiſe in Häu⸗ ſern angetroffen werden, eventuell durch die nächſte Schutzmann⸗ ſchaftspatrouille feſtnehmen zu laſſen. Der Notiz im geſtrigen Polizeihericht über bon Gartenmöbeln und Pflanzen aus Vorgärt wird nachgetragen, daß auf die Ermittlung Belohnung von 10 Mark ausgeſetzt iſt. Feuer ertſtand geſtern Vormittag in den Kellerräunien des Hauſes kI 4 Herausjallen breunender Kohlem zus der ſſels. kuiſandene Schaden if erheblich, Das Feuer lonnte vor dem Eintreffen der Verufsfenerwehr durch Diegſtähle en am Ring des Täters eine —— n N Fellerung eines Maſchk Hausbewohner gelöſcht werden. hereingefallen ſeien. Der Kläger habe ſtets das beſte Geſchäft ge⸗ *Derte Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 11. Juli. Unfall: Beim Straßenbau in der Nähe der Kaſerne glitt ein lediger Taglöhner von hier beim Fransport eines ſogenannten Rollwagens aus und brachte die rechte Hand unter die Räder, wobei ihm zwei Finger abgedrückt wurden. Verhaftet wurden 20 Perſonen, darunter ein von der Staatsanwaltſchaft Mainz wegen ſchweren Diebſtahls verfolgter Dienſtknecht aus Ruiderbügen und ein Hausburſche von Heimer⸗ dingen wegen Betrugsverſuchs(Uhrneppens). * Großfener wird aus Käferthal gemeldet. Der Blitz hat heute nachmittag in eine Scheuer geſchlagen, die in Flammen ſteht. Bis Redaktionsſchluß konnten Einzelheiten nicht in Erfahrung gebracht werden, da die telephoniſche Verbindung geſtört iſt. 28 422 Aus dem Großberzogtum. * Karlsruhe, 10. Juli. Auf die auf dem 26. Abge⸗ ordnetentag des Badiſchen Militärvereinsver⸗ bandes an den Großherzog und den Erbgroßherzog gerichteten Huldigungstelegramme trafen folgende Antworten ein: An das Präſidium des Badiſchen Militärvereinsverbandes General der Infanterie Freiherr von Röder, Generalleutnant Fritſch, Generalmajor Anheuſer. Endingen. Ich bin ſo erfreut, zu wiſſen, daß die Vertreter des geſamten Landesverbandes zum Abgeordnetentag verſammelt und daß auch Vertreter des preußiſchen, baheriſchen, württembergiſchen, heſſi⸗ ſchen und elſaß⸗lothringiſchen Landesverbandes ſich anſchließen. Ich ſage allen Teilnehmern an dieſer großen Verſammlung meinen herzlichſten Dank für die in ſo warmer Empfindung mir gebrachte Huldigung. Ich erwidere dieſen Ausdruck werter Ge⸗ finnung mit den treueſten Wünſchen für aller ferneres Wohl⸗ ergehen. Es gereicht mir aber zur beſonderen Befriedigung, dem Präfidium und den Vertretern des Landesverbandes mein feſtes Wertrauen auszuſprechen in ihren ſchätzbaren Beſtrebungen, wie bisher, ſo auch fortan das hohe Ziel beſter Einigung in Land und Reich zu verfolgen und in treuer Kameradſchaft des deutſchen Heeres Kraft und Stärke zu fördern! Das walte Gott! Friedrich, Großherzog. General der Infanterie Freiherr von Röder, Generalleutnant Fritſch, Generalmajor Anheuſer. Dem Präſidium des Militärvereinsverbandes danke ich aufs herzlichſte für die im Namen der heute verſammelten Vertreter des 26. Landesabgeordnetentages mir ausgeſprochene freundliche Begrüßung und für die mich hoch erfreuenden warmen Wünſche gum morgigen Geburtstag. Friedrich, Erbgroßherzog. Sport. * Nationales Wettſchwimmen. Seit dem Beſtehen der hieſigen Schwimmfeſte des Schwimm⸗Klubs„Salamander“ wies noch keines eine ſolche Beſetzung auf, wie das diesjährige. Mannheim ſteht dieſes Jahr mit 143 Meldungen an der Spitze aller ſüddeutſchen Schwimmperanſtaltungen. Die zahlreichen Vereine und mit ihnen auch der veranſtaltende Verein ſchicken ihre beſten Kräfte an den Start, was von vornherein auf ſcharfſe und intereſſante Kämpfe ſchließen läßt.— Um den Bürgerwanderpreis bewerben ſich dieſes Jahr 8 Vereine gegen nur 4 im Vorjahre und es wird dem Ver⸗ teidiger,— dem 1. Frankfurter Schwimm⸗Klub ſchon ziemlich ſchwere Arbeit machen, die Mannſchaften wie Offenbach, Karlsruhe und Mannheim zu ſchlagen. Ob es dem Schw. Verein„Poſeidon“⸗ Karlsruhe nach ſeiner Niederlage in München gelingen wird, die Hauptſtafette, den Stadtpreis auch in dieſem Jahre an ſich zu reißen, iſt fraglich, jedenfalls werden ihm die anderen Vereine den Sieg nicht leicht machen. Beſonders geſpannt darf man ſein auf das Zuſammentreffen des jungen Max Weckeſſer vom hieſigen Schwimm⸗Klud„Salamander“ mit dem Rheinmeiſter Bahnmayer von Karlsruhe und dem wiederholten Sieger der kurzen Strecke Gaul vom 1. Frankfurter Schwimm⸗Klub. Auf einen hervorragen⸗ den Endkampf, in dem vielleicht auch Clauß⸗Mainz eine Rolle ſpielen dürfte, kann man gefaßt ſein. Dem Waſſerballſpiel dürfte ebenfalls viel Intereſſe abgewonnen werden, da die Mannheimer Mannſchaft dieſes Jahr in gute Form gekommen iſt und ſich bei den Uebungen im Schleuſenkanal ein ſchönes Zuſammenſpiel be⸗ merkbar macht .Sp. Weſtdeutſche Automobilfahrt. Am Freitag nimmt die Tourenfahrt in Bielefeld ihren Anfang. Die Veranſtaltung, die nach der Herkomer⸗Konkurrenz das bedeutendſte automobiliſtiſche Ereignis dieſes Jahres in Deutſchland iſt, nimmt drel Tage in Anſpruch und führt die Teilnehmer durch die ſchönſten Teile von Weſtfalen, Hannover, der Rheinprovinz und Heſſen. Die genaue Route der Tourenfahrt, die in drei Tages⸗Etappen ausgefahren wird, iſt folgende: 1. Tag(13. Juli): Bielefeld⸗Herford⸗Minden⸗ Bückeburg ⸗Stadthagen Lauenhagen Polhagen ⸗ Bergkirchen 8 Huſum⸗Nienburg 110 Km.(1. Kontrolle), Nienburg⸗Suderbrück⸗ Bothmor⸗Eſſel⸗Fallingboſtel⸗Soltau 81 Km.(2. Kontrolle), Soltau⸗ Weyher⸗Bergen⸗Fuhrberg⸗Mellendorf-Langenhagen⸗Hannover Ziek, 85 Km. Zuſammen 277 Km. 2. Tag(14. Julij: Hannover⸗ Arnum Wülfingen ⸗Elze⸗Alfeld⸗Einbeck⸗Northeim⸗Nörten ⸗ Göttingen, 110 Km.(1. Kontrolle), Göttingen⸗Witzenhauſen⸗Bebra⸗ Hersfeld⸗Hünfeld⸗Fulda 147 Lm.(2. Kontrolle), Fulda⸗Neuhof⸗ Schlüchtern⸗Steinau⸗Wächtersbach⸗Gelnhauſen 62 Km.(3. Kon⸗ krolle), Gelnhauſen⸗Rothenbergen⸗Bückingen⸗Hanau⸗Börringheim⸗ Mainkur⸗Frankfurt a. M. 50 Km. Zuſammen 370 Km. 3. Tag (15. Juli): Frankfurt a..⸗Höchſt⸗ Wiesbaden⸗Neuhof⸗Limburg⸗ Ehrenbreitenſtein⸗Coblenz 171 Km.(1. Kontrolle), Koblenz⸗Virne⸗ burg⸗Adenau 60 Km.(2. Kontrolle), Adenau⸗Altenahr⸗Meckenheim⸗ Endenich⸗Bonn⸗Weſſeling⸗Köln a. Rh. Ziel, 77 Km. Zuſämmen 252 Km. Insgeſamt 900 Km. Gemeldet ſind im ganzen 78 Wagen, die in vier verſchiedenen Klaſſen nach der Stärke ihrer Motoren eingeteilt werden. Die Bedingungen und Vorſchriften find ähnlich wie bei der Herkomerfahrt. D. Sp. Das Gordon Bennett⸗Rennen der Motor⸗Zweiräder ge⸗ jungte am Sonntag auf der Rundſtrecke bei Platzau in Böhmen zur Entſcheidung und ergab wie im Vorjahre einen Sieg der öſter⸗ keichiſchen Induſtrie. Siegreich war C. Nikodem auf einer Puch⸗ Maſchine in 4 Std. 36 Min. 11 Sek., vor Obruba ebenfalls auf Puch, der 4 St. 51 Min. 47 Sek. benötigte, dem Engländer Collier auf Matchleß in 5 Std. 2 Min. 27 Sek. und Retienne⸗Deutſchland uuf einer Progreß⸗Maſchine in 5 Std. 17 Min. 41 Sek. folgten. In ganzen ſtarteten 10 Fahrer, drei Oeſterreicher, drei Franzoſen, dret Engkänder und 1 Deutſcher, von denen beſonders die Fran⸗ goſen unter zahlreichen Defekten und Reifenſchäden zu leiden hatten. Große Menſchenmaſſen wohnten dem Rennen bei. Cpeater, Runſt ung Uuſſenſchan. Vom Theater. Wie wir hören, iſt die Probe zur morgenden Vor⸗ ung von„Pagliacci“ und„Cavpalleria ruſticana“ glänzend ver⸗ en und brachte allen Beteiligten große Überraſchung. Seit langer Zeit hat keine Generalprobe ſtattgefunden, die ſo intereſſant war als die mit Frau Felſer und Signore Iſalberti. Beide Künſtler ſind ſchauſpieleriſch und ſtimmlich von ungemein packender und hinreißender Wirkung. Der große Ruf, der den Genannten vorausgeht, hat bereits heute ſeine vollſte Beſtätigung gefunden. Mrſerm hieſigen Publikum 195 demnach für morgen nußergewöhnlicher Kunſtgenuß bevor. 85 Sein fünfzigjähriges Doktorfubiläum de⸗ Keht am 12. Juli der ordentliche Profeſſor der flaviſchen Philologte am der Univerſität Breslau, Geh. Reg.⸗Rat Dr. phil. Wladislaus Nehring.— Profeſſor Dr. phil. Richard Heinze, Ordinartus für klaſſiſche Philologie an der Univerſität Königsberg i. Pr. hat den Ruf nach Leipzig als Nachfolger von Prof. Marx end⸗ gültig angenommen.— An der Berliner Uniderſität iſt die Reihe der Sprachlehrer wiederum vermehrt worden: Hinzugekommen iſt ein Lektor der nordiſchen Sprachen in der Perſon des Magiſter Joh. Neuhaus. Bisher wurde nur deutſch, engliſch, franzöſiſch, ma⸗ lieniſch und ruſſiſch von Lektoren gelehrt. Ihre Zahl beträgt jetzt neun. Brund Weiß, zwei Jahre hindurch erſter Heldendarſteller des Osnabrück⸗Detmolder Theaters, der jetzt am Ber⸗ liner Schillertheater ein glänzendes Engagement antreten ſollte, ein Darſteller von hervorragender Begabung, iſt am Sonntag in Bad Driburg geſtorben. Eine geodätiſche kulturtechniſche Ausſtellung iſt am Sonntag in Petersburg eröffnet worden. Die Ausſtellung iſt dazu beſtimmt, den landwirtſchaftlichen und techniſchen Kreiſen die Mannigfaltig⸗ keit der Aufgaben zu veranſchaulichen, die den Landmeſſern und Kuliurtechnitern obliegen, ſowie die Hilfsmittel zur Löſung dieſer Aufgaben überſichtlich zur Darſtellung zu bringen. Durch die Vor⸗ führung beſonderer kulturtechniſcher Muſteranlagen im Betriebe will die Ausſtellung anregend und belehrend wirken und dem Gewerde wie der Induſtrie neue Arbeitsquellen und Abſatzgebiete eröffnen. Die neueſten Ausgrabungen der Franzoſen in Suſa, der alten perſiſchen Hauptſtadt, ſind ſehr erfolgreich geweſen. Es gelang Dr. Morgan, dem verdienſtvollen Leiter des Unternehmens, eine große Anzahl geſchichtlicher Denkmäler auf dem Burgberg auszugraben, darunter auch viele Teyte aus der Zeit Hammurabis. Aus der jüngeren Zeit ſtammt ein intereſſantes Kaſtell der Saſſant⸗ den, das auf einem altperſiſchen Friedhof errichtet war. Das Zentralbureau der internationalen ſeismologiſchen Staa⸗ tenaſſoziation, das 1903 von der in Straßburg tagenden 2. inter⸗ nationalen Erdbebenkonferenz begründet wurde, iſt jetzt fertig ein⸗ gerichtet und in voller Tätigkeit. Das Zentralbureau hat ſeinen Sitz in Straßburg. Direktor iſt Profeſſor Dr. Gerland, dem fürs erſte zwei Aſſiſtenten zur Seite ſtehen. Die Arbeitsräume ve⸗ finden ſich im 2. Stockwerk des Haufes, deſſen 1. Stock die Arbeits⸗ räume der kaiſerlich deutſchen Hauptſtation für Erdbebenforſchung umfſaßt. Die Inſtrumente und Sammlungen der Hauptſtationen ſtehen auch fremden Beſuchern, namentlich den Angehörigen der aſſoziierten Staaten, für eigene Arbeiten zur Verfügung. Gerichtszeſlung. s Mannheim, 10. Juli.(Strafkammer 1I.] Vorſ.: Herr Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staats⸗ behörde: Herr Amtsanwalt Ullrich. Das 33 Jahre alte Dienſtmädchen Karoline Liebele aus Unterheimbach war wegen ihrer unbezähmbaren Stehlſucht ſchon wiederholt im Zuchthaus. Sie iſt aber dadurch nicht gebeſſert worden. Im letzten Frühjahr ſtahl ſie der Frau des Wirts Kupfer Kleider und anderes im Werte von 21., einer Frau Farrenkopf einiges Kleingeld und dem Wirt Heinrich Kohlmaier, wo ſie in Dienſt ſtand, fünf Flaſchen Kognak, ein Huhn und ſechs Eier im Geſamtwerte von 18 M. Das Gericht erkannte auf 9 Monate Gefängnis. Der Landwirt und Händler Chriſtian Kemmling aus Menzingen lieferte im letzten Spätf ihr für das bzn Dr. Cahen und Dr. Fulda 88 Zentner Kartoffeln. Beim Trans⸗ poxt„fielen“ aber drei bis vier Säcke„zufällig“ vom Wagen und wurden nicht mehr aufgeladen, ſondern ſchlennigſt an einen Dritten verkauft. Auf dieſe Weiſe zahlte das Inſtitut 15—18 M. zu viel. Das Schöffengericht nahm an, daß Kemmling mit ſeinen Markt⸗ helfern, die dieſen Streich ausführten unter einer Decke geſteckt habe und verurteilte ihn zu 4 Wochen Gefängnis. Kemmling legte Be⸗ rufung ein, da er von der ganzen Sache erſt ſpäter erfahren habe. In der heutigen Verhandlung wurde Kemmling hauptſächlich durch den Taglöhner Georg Schenk belaſtet, der auch ſonſtige Praktiken des unreellen Kartoffelhandels zum Beſten gab. So würde nicht ſelten der Anhängezettel, der das Gewicht der Ware angebe, von den Kartoffelſäcken geriſſen und durch andere Zettel mit höherer Gewichtsangabe erſetzt, ſo daß es dann z. B. ſtatt 170 Pfund 220 Pfund heiße und der Kunde dann einen halben Zentner zu wenig Kartoffeln erhalte. Das Gericht traute aber dieſem Zeugen nicht ganz und ſprach Kemmling frei, indem es aber betonte, daß es weit entfernt ſei, an ſeine Unſchuld zu glauben. Die ſonſtigen Urteils⸗ gründe wurden wie gewöhnlich vom Lärm der Straße verſchlungen. Vert.:.⸗A. Dr. Katz. Die 31 Jahre alte Dienſtmagd Roſine Steinbrunner aus Großherriſchwand nahm bei der Wirtin Greiff 2 M. Haftgeld, trat aber angeblich wegen Unwohlſeins nicht ein und wurde dann verhaftet. Sie ſagt, ſie hätte den Dienſt angetreten, wenn ſie nicht krank geweſen wäre und habe nicht die Abſicht gehabt, Frau Greiff zu betrügen. Angeſichts ihrer 17 Vorſtrafen fällt es dem Gericht ſchwer, ihrer Angabe Glauben beizumeſſen, aber, da Zweifel ge⸗ geben ſind, wird das Mädchen ſchließlich doch freigeſprochen. Der Erdarbeiter Gaezano Sanbinello aus Seminaro radierte guf einem Lohnzettel einen erhaltenen Vorſchuß von 5 M. aus und ſchädigte um dieſen Betrag die Firma Ph. Holzmann und Ko. Das Urteil lautete auf 1 Monat Gefängnis, verbüßt durch die Unterſuchungshaft. Als Dolmetſch vermittelte Polizeikommiffär Riedinger das wechſelſeitige Verſtändnis. * Leipzig, 9. Juli. Kathreiners Malzkaffee⸗ fabriken in München hatten ſich als Warenzeichen die Verpackung ihrer in den Handel gebrachten Produkte eintragen laſſen. Das Hauptmerkmal bildete darauf das Bild des Pfarrers Kneipp. Einige Jahre ſpäter benutzte die Rheiniſche Malzkaffeefabrik zu Köln eine ähnliche Verpackung ihrer Waren und ließ ſich dieſelbe ebenfalls als Warenzeichen eintragen. Art und Aufdruck der Ver⸗ packung ſtimmte genau mit derjenigen von Kathreiners Malzkaffee überein, nur war an Stelle des bartloſen Kopfes von Pfarrer Kneipp ein bärtiger Männerkopf, umhangen mit Weinranken und Trauben, den Vater Rhein darſtellend, geſetzt. Die Münchener Firma hatte nun gegen die Rheiniſche Malzkaffeefabrik Klage erhoben wegen Verletzung ihres Warenzeichens. Das Landgericht Köln wies die Klage ab; auch die Berufung der Klägerin wurde vom Oberlandes⸗ gericht Köln zurückgewieſen. Das Oberlandesgericht geht davon aus, daß ſich die Abſicht der Beklagten nicht verkennen läßt, ihren Pa⸗ keten gegenüber denjenigen der Klägerin ein möglichſt ähnliches Ausſehen zu geben, daß aber eine Verwechſelungsgefahr nicht be⸗ ſtände. Denn das Publikum behalte zumeift die Vorderſeite im Gedächtnis, und gerade das bekannte Bild des Pfarrers Kneipp ſei nicht mit dem von der Beklagten angewandten bärtigen Männer⸗ kopfe zu verwechſeln. Gegen das Urteil des Oberlandesgerichts hatte die Klägerin das Rechtsmittel der Reviſion angewandt, jedoch erfolglos. Der 2. Zibilſerntt des Reichsgerichts erkannte It.„Frkf. Ztg.“ auf Zurückweiſung der Reviſion. Arbeiterbewegungen. » Zürich, 10. Juli. Heute begannen dae Unterhandlungen des ſtädtiſchen Einigungsamtes zur Beilegung des Maurer⸗ ſtreiks. Beiſitzer iſt u. a. der bekannte deutſche Sogialwiſſen⸗ ſchaftler Profeſſor Heinrich Herkner⸗gürich. Den Befehl zur Beretthaltung von Truppen hat die Regierung endgültig zurück⸗ 00 5 Trieſt. 11. Juli. Das ſozialdemokratiſche Executip-Komitee erließ It.„Frlf. Ztg.“ an die Arbeiter die Aufforderung, ſich bereit zu halten, im Falle der Fortſetzung der Obſtruktion der itz. lieniſchen Abgeordneten gegen die Wahlrefom ſofort mit dem Generalſtreik zu beginnen und Verkehr und Schiffahrt lahm zu legen. Lelzte pachriten und Telegramme. Notiz. Wegen Gewitterſtörungen konnte ein Teil der telephoniſchen Depeſchen nicht aufgenommen werden. * Stuttgart, 11. Juli. Die württembergiſche Kammer der Standesherren hat heute der Denſchrift betr. die Perſonen⸗ tarifreform zugeſtimmt und die Geſetzentwürfe betreffend die Gemeinde⸗und Bezirksorduung ſowie die betreffend Gewerbe⸗ und Handelsſchule einſtimmig augenommen. Damit ſind dieſe Geſetze augenommen. Der Landtag iſt heute vertagt worden. * Hanau, 11. Juli. Im Walde auf der Landſtraße Hanau⸗ Niederrodenbach überfielen geſtern nachmittag zwei junge Burſchen im Alter von 20 bis 25 und vergewaltigten es. Nach der Tat banden ſie das Mäd⸗ chen an einen Baum. Paſſanten, die es bald darauf auffanden, machten ſich ſofort an die Verfolgung der Strolche, konnten ſie jedoch nicht mehr erwiſchen. Die Täter trugen lt.„Frkft. Ztg.“ dunkle Kleider und Schlapphüte. * Breslau, 10. Juli. Infolge ſtarker Regengüſſe am Quellgebiet der Oder in den letzten Tagen iſt die Oder bereits ſtark geſtiegen und noch im Steigen begriffen. * Stockholm, 11. Juli. Bei einem Brande im Süd⸗Stadi⸗ wurden 30 Jamilien obdachlos und verſchiedene Häuſer ganz zerſtört. * Belgrad, 10. Juli. In der ſerbenfreundlichen Haltung der ungariſchen Preſſe erblickt man hier eine Bürgſchaft dafür, daß trotz des Zuſammengehens des ungariſchen Miniſterpräſi⸗ denten Wekerle mit Goluchowski in der Frage des Handelsver⸗ trags zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien Koſſuths Worte wahr bleiben werden, wonach der Mißſtand wegen des Handels⸗ vertrags vorübergehend, die Freundſchaft zwiſchen Magyaren und Serben aber beſtändig ſein wird.— Zur Hebung der ſerbiſchen Volkswirtſchaft beabſichtigt die Regierung, eine Anleihe im Be⸗ trage von drei bis fünf Millionen Franken gegen die Verpfändung des Reingewinnes der Staatsklaſſenlotterie aufzunehmen. Zur württembergiſchen Verfaſſungsreform. * Stuttgart, 11. Juli. Der„Staatsanzeiger“ veröffent⸗ licht heute folgendes Handſchreiben des Königs von Würt⸗ temberg an den Miniſterpräſidenten Dr. v. Breitling: Schloß Friedrichshafen den 10. Juli, Mein lieber Präſident des Staatsminiſteriums, Staatsminiſter von Breitling! Die Vollendung des Werkes der Verfaſſungs⸗ reviſion gereicht mir zur lebhaften Befriedigung und Genug⸗ tuung, nicht nur, weil ich in Uebereinſtimmung mit meiner Regie⸗ rung die Reform für eine dringende Notwendigkeit erachtet habe, ſondern auch weil deren Durchführung einem ſeit Jahrzehnten ge⸗ hegten Wunſche des größten Teiles meines Volkes entſpricht. In pflichttreuerHingebung ſelbſt unter Hintanſetzung IhrerGeſundheti haben Sie es mit ſtaatsmänniſchem Geſchick verſtanden, die in⸗ mitten der Stände aufgetretenen Meinungsverſchiedenheiten der erwünſchten Ausgleichung zuzuführen und dank der opferbereiten Hingabe der Vertreter des Landes an die hohen Ziele derm Zu⸗ ſtimmung in der erforderlichen Mehrheit zu erreichen. Indem ich Sie zu dieſem Erfolge aufrichtig beglückwügſche, ſpuche ich Ihnen meinen warmen Dank und meine volle Anerkennung aus. Möge Gott das beſchloſſene Werk der Reform meinem grliebten Lande zu bleibendem Segen gereichen laſſen. Als äußeres Zeichen meiner dankbarer Geſinnung, bitte ich Sie, meine Büſte enk⸗ gegennehmen zu wollen, die ich Ihnen demnächſt zugehen laſſen werde. Mit der Verſicherung meines fortdauernden Wohlwollens verbleibe ich, mein lieber Präſident des Staatsminiſteriums, Staatsminiſter Dr. v. Breitling, Ihr wohlgeneigter König. (gez.] Wilhelm. Die Reichstagsſtichwahl in Altena⸗Iſerlohn. * Eſſen, 11. Juli. Das endgültige Ergebnis der Reichstagsſtichwahlen im Wahlkreiſe Altena⸗Iferlohn iſt folgendes: Haberland(Soz.dem.) 15 848, Klocke(Ztr.) 14 068 Stim⸗ men. Haberland gewählt.— Wir rekapitulieren das amk⸗ liche Reſultat der Hauptwahl vom 10. Juli, wober die Zahlen der Wahl von 1908 in Klammern daneben geſetzt ſind: Der Nationar⸗ liberale, Geh. Juſtigzrat Haarmann zu Dortmund 6552 Stim⸗ men(7440); der Freiſinnige, Oberlandesgerichtsrat Mül ler zu Köln, 7686(7737); der Zentrumskandidat, Regierungsrat KAocke zu Treyſa 7774(6604); der Sozialdemokrat, Schneider und Re⸗ porter Haberland zu Elberfeld⸗Barmen 10 546(10 146); der Chriſtlichſoziale, Arbeiterſekretär Rüffer zu Hagen 1634(1457); gerſplittert und ungültig 4(71). Handelsvertragliches. * Bern, 11. Juli.(Schweizeriſche Depeſchenagentur.) Die Antwort des Bundesrates auf die letzten Handelsvertrags⸗ vorſchläge Frankreichs erklärt dieſe für unannehmbar. Ein neues Brandunglück. »Sevilla, 11. Juli. Der Palaſt des gieſigen Ziwvil⸗ gouverneurs iſt durch einen Brand zerſtört worden. Der Brand brach in der vierten Morgenſtunde aus. Das Archiv und die Kaſſenabteilung ſind gänzlich verkoren gegangen. Den Familien des Generalſekretärs und des Rendanten gelang es, mit großer Mithe, den Flammen zu entkommen, die, durch heftigen Wind an⸗ gefacht, auf die benachbarten Gebäude überſprangen und drei von ihnen in Aſche legten. Darunter befand ſich auch die Kaſerne der Zwilgarde, in der die Patronenkäſten durch die Flammen zur Exploſion gebracht wurden. Auch das Dach der Kirche von St. Paul fing Feuer und ſtürzte ein, wobei mehrere Perſonen leicht ber letzt wurden. Aus Rußland. * Petersburg, 11. Juli. Im weiteren Berlauf der geſtrigen Sitzung des Reichsrates ſprachen ſich ſämtliche Red⸗ ner gegen den Geſetzentwurf be⸗treffs Abſchaffung der Todesſtrafe aus. Verſchiedene Reichsratsmitglieder legten die Unmöglichken der Annahme dieſes Geſetzentwurfes dar. Der Reichsrat beſchloß alsdann, den Geſetzentwurf einer Kom⸗ miſſion von 15 Mitgliedern zu übergeben, deren Wahl heute ſtattfinden wird. * Madrid, 11. Juli. Vor einigen Tagen meldeten hieſige Blätter auf dem vor Vigo liegenden ruſſiſchen Kreuzer„Terek“ ſei eine Meuterei ausgebrochen. Die Nachricht wurde ſofort amtlich beſtritten. Heute erfolgte nun[t.„Frkf. Zig.“ eine Meldung, worin das Vorkommnis beſtätigt wird. Darnach wurden die meuternden Soldaten des„Terek“ an Land gebracht. Sie verlangten vom ruſſiſchen Konſul in Vigo die freie Rückbeför⸗ derung in die Heimat und ihre Bezirke. Man habe ihnen während der Fahrt verdorbene Nahrungsmittel gegeben. Sie ſeien von den Offizieren ſchlechter als Sklaven behandelt worden Jahren ein 13jähriges Mädchen, feſſelten und wollten lieber im japaniſchen Heere dienen als unter ruffiſchem Befehl⸗ 5 . J/J — Mannheim, 11. Jun Wrurrumemzerger . Selte. Colkswirtschalt. Bei der Reichsbank treten mit dem 1. Auguſt ds. Js. folgende erſonalveränderungen ein: der Erſte Vorſtandsbeamte der Reichsbankſtelle in Minden i.., Bankdirektor Wark, tritt mit Penſion in den Ruheſtand: der Zweite Vorſtandsbeamte der Reichsbankſtelle in Nürnberg, Bankaſſeſſor Schrader, iſt zum Erſten Vorſtandsbeamten der Reichsbankſtelle in Minden i. W. er⸗ nannt; der Zweite Vorſtandsbeamte der Reichsbankſtelle in Nord⸗ hauſen, Bankaſſeſſor Brülloph, iſt in gleicher Eigenſchaft nach Nürnberg verſetzt; der Bankvorſtand Knape in Schleswig iſt mit der interimiſtiſchen Verwaltung der Stelle des Zweiten Vor⸗ ſtandsbeamten bei der Reichsbankſtelle in Nordhauſen beauftragt worden. 85 Wirkungen der Branſtener. Unter dem Druck der Laſten die dem Braugewerbe durch die Steuerpolitik auferlegt worden ſind, hat die Tendenz zum Zuſammenſchluß der Brauinduſtrie, die früher nur hier und da erkennbar geweſen war, weſentliche Fort⸗ ſchritte gemacht. Einmal ſind die nicht ſehr zahlreichen, von früher her beſtehenden Konventionen ausgebaut worden, ſodann haben ſich jetzt in allen größeren Städten, wo Brauereivereinigungen bisher noch nicht beſtanden, ſolche gebildet, endlich hat ſich eine beträchtliche Anzahl von Brauereien zur Fuſion mit anderen Unternehmungen entſchloſſen. Im Berliner Braugewerbe zeigen ſich die Folgen der Brauſteuer in einer Reihe von Veränderungen, die in der Zuſammenſetzung und in dem Wirkungskreiſe des „Vereins der Brauereien Berlins und der Umgegend“ zu ver⸗ zeichnen ſind. Was die Zuſammenſetzung dieſes Vereins betrifft, ſo iſt feſtzuſtellen, daß nunmehr im Gegenſatz zu früher alle in Betracht kommenden Brauereien dem Verein angehören. Sodann ſind die Mitglieder des Vereins über eine Anzahl— etwa 8— weiterer Punkte zu einer Verſtändigung gelangt. Bei dieſen Punkten handelt es ſich in der Hauptſache um den Wegfall bis⸗ heriger Vergünſtigungen an die Gaſtwirte, die den Brauereien Opfer auferlegten und von einzelnen zu Konkurrenzzwecken benutzt wurden. Eine dieſer neuen Vereinbarungen erſtreckt ſich auf die Eislieferung an Wirte. Es iſt künſtig unterſagt, an Wirte Eis gratis zu liefern, wie dies bisher vorkam, um die„Kund⸗ ſchaft“ der Wirte der Brauerei zu erhalten. VBierpreiserhöhung. Die Wirtevereinigung in Köln beſchloß, die von den Brauereien geforderte Preiserhöhung von 1 M. für den Hektoliter nicht zu tragen. Die unabhängigen Wirte ver⸗ pflichteten ſich, kein Bier yon Brauereien zu beziehen, die einen Preisaufſchlag eintreten laſſen. Zahlnngseinſtellung. Bei der Firma Ganbatz u. Urban, mechaniſche Schuhfabrik in Pirmaſens, die, wie bereits gemeldet, einen Vergleich auf der Baſis von 40 PCt. anſtrebt, betragen laut „Ledermarkt“ die Paſſiven etwa 180 000., denen an Aktſven etwa 50 000 M. gegenüberſtehen. Dinglerſche Maſchinenfabrik,.⸗G. in Zweibrücken. In der Generalberſammlung vom 9. Juli wurde der in Frage ſtehende Grundſtückserwerb gutgeheißen und Vorſtand und ufſichtsrat er⸗ mächtigt, dabei nach Gutdünken zu verfohren. Es handelt ſich babei um den Erwerb der Liegenſchaften der vorausſichtlich liqui⸗ dierenden bezw. durch Fuſion in eine andere Geſellſchaft füber⸗ henden Exportbrauerei vorm. Nohl.⸗G. in Zwei⸗ drücken, welche direkt an das Eigentum der Dinglerſchen Fabrik angrenzen.— Die Dividende beträgt, wie bereits mitgeteilt, 4 Prozent. Bei der Weſtinghonſe Elektrizitäts⸗Alt.⸗Geſ. iſt der Verluſt Ende 1905 um M. 85 204 auf M. 657 906 geſtiegen. Die Simmeringer Waggonfabrik, die noch im vorigen Herbſt Kr. 15 Millionen neue Aktien zu 120 PCt. mit voller Dividenden⸗ berechtigung für 1905-06 ausgab, verteilt für 1905⸗06 keine Divi⸗ dende(i. V. 5 pCt.) wegen ungenügender Beſchäftigung im Waggonbau und Mißerfolgen in der Automobilabteilung. Internationaler Verband der Seidenfärbereien. Die Be⸗ ſtrebungen, den vor kurzem gegründeten Verband der Seiden⸗ färbereien durch den Anſchluß weiterer ſchweizeriſcher, öſterrei⸗ chiſcher, italieniſcher und franzöſiſcher Seidenfärbereien zu ber⸗ größern, werden nach der„C..-.“ ſorigeſetzt. Bisher gehören dem Verbande eine große Zahl von deutſchen Firmen, aber nur wenige aus der Schweiz und aus Frankreich an. Italien und Deſterreich ſind bisher gar nicht vertreten. Die gemeinſame Feſt · ſetzung bezieht ſich vorläufig nur auf die Schwarzfärberei. Holländiſch⸗deuiſche Poſtkonvention. Heber die Poſt⸗ konvention, die Holland mit Deutſchland, England und Belgien geſchloſſen hat, macht die„Deutſche Wochenztg.“ folgende Angaben: Das Gewicht der gewöhnlichen Briefe wird von 15 Gramm auf 20 Gramm erhöht, und das Porto von 25 Centimes auf 20 Centimes ermäßigt. Auch das Porto für Druckſachen, Zeitungen eingeſchloſſen, erfährt eine Ermäßigung. Das Gewicht von nach Holland zu verſendenden Poſtpaketen wird von 5 auf 10 Kilo⸗ gramm erhöht. Telegramme. 55 „Berkin, 11. Juli. Die auf heute feſtgeſetzte Su b⸗ Üription auf die nom. Fres. 7 500 000 Aktien der Betriebs⸗ geſellſchaft der Orientaliſchen Giſenbahn iſt wegen Uberaus ſtarker Ueberzeichnung ſogleich nach Eröffnung wieder ge⸗ ſchloffen worden. Mannheimer Effektenbörſe vom 11. Juli.(Offizieller Bericht.) Die Bröeſ verkehrte beute in ziemlich lebhafter Halkung. Ge· handelt wurden: Süddeutſche Kabelwerke⸗Aktien zu 143.50 Proz. und Pfälz. Nähmaſchinen- und Fahrräderſabrik⸗Aktien zu 138.50 Proz. Von Induſtrie⸗Aktien erfuhren noch Veränderungen: Anilin 455., Oberrh. Elektrizitätswerke.50 G. 3⁰., Port⸗ land⸗Cementwerke, Heidelberg 142 B. Speyerer Ziegelwerke 66 ., Zellſtofffabrik Waldhof 302., Zuckerfabrik Weghäuſel 1009 Gelb und Dinger'ſche Maſchinenfabrik 123 Geld. Von Brauereien waren höher geſucht: Mannheimer Altienbrauerei[Mayerhof Kurs: 142.75 G. e Obligellonen 1 Nyiſchiff. 4 e iff 19 Seekransvo 95.80 ba4½% Bad. Anffin⸗n. Sadaf. 104.25 B Heidſbg. „ 1 „ unt.190f 101.50 G Kommunal Slädte⸗Anlehen. — werk.⸗G. Eifend. 102.—G ½% Obeerb, Elektriziäts⸗ werke, Karl 26 Liland 101.— 4% ir Seeger 101.— G 2220 4½ Si Se 1018 0 9880 1 ee 3 rit Watdgetf 104.0 G Ak tien. Banken. Brief Geld 5 Geld Badiſche Bank 1886—„S. Weltz. Spever 50—— Gewbk. Speyer 50%—.— 128 28 Storch. Z.„ 101——.— Bank— orsch, Werner, Worms 108.——— — 107.—ormſ. Br. v. Oerige—.— 90.— Mfälz. .⸗Bank een. Kob. Land. 139.— 188 50 Pflz. Preßßh. u. Spifbr. 138.— Rbein. Kreditbank—.— 143.50 Trausport Rhein. Hyv.⸗Bank 198.——.—u. Verſicherung. Sildd. Bank 118.70 118.500Bl..G. Röſch. Seetr.—— 90 25 Giſenbahnen. Mannh. ard—.— 5 ba—— 234.500.„ agerhau——.— 5 15 149.——.— Bad. Riück⸗ u. Mitverf. 450— 430.— Nordbahn 141.————5 Aſſecurran;—.— 1 Gcklbr. Straßenbahn 81.— 80.—Cemnentel Verl.—.— 848.— Nannb. Berficherung—— 545.— Chem. Induſtrie. Oberrh. Nerſ.⸗Gel.—— 510 .⸗G. f. chem. Induſtr—.50 Württ. Transv.⸗BVerr..— 725.— Bad. Anfl. u. S r.— 455.— 188,0—— Induſtrie. Verein chem. Fabriken 317.— 85— 45 e— —— Verein D. Oeſabriten—.— 168.—Omairbr. Sireweil.——— 0 106.— Emalllw. Mafkammer 10350—— ttlinger Spinnerei 109.—f— Brauereien. Hülttenh. Spinnere-i 8 50—.— Bad. Branerei— 126.— Karlsr. Maſchinenban—.— 220.— Binger Aktienbierbr.——— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 275. Durl. Hof vm. Hagen—.— 268.50Koſth. Cell.⸗ u. Papierf. 240——.— Eichbaum⸗Brauer— 165[Mannh. Gum u. Asb.—.— 120.50 Eleſbr. Rühl, Worms—.— 102— MNaſchinenf. Badenta— 206.— Ganters Br., Freibg. 110— Oberrh. Elektr. 30.— 29.50 Kleinlein, Heldelderg—— 188. Pf. Nähm u. Fabrradf.—.— 138 50 omb. Meſſerſchmitt 80.——— Portl.⸗Cement Hplbg. 142.——.— udwigsh. Brauerel— 245 Südd. Kabelwerke—.— 143.50 Mannh. Akkienbr. 142.75 Berein Freib. Ziegelw.—.— 182.50 Pfalzöt. Geiſel, Mohr— Speyr. 66.——.— Braueret Sinner 242.—— Würzmühle Neuftadt—. 139.— Br. Schroedl, Holbg. 222.——. Haeſde Se—.— 302.— Br. Schwartz, Speyer 190.——— Zuckerfbr. Waghäuſel—— 109.— Br. Nitter, Schweß. 28.———Zückerraff. Mannd. 118.75 Ber liner Effektenboͤrſe. (Pripvattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 11. Juli.(Fondsbörſe.) Auch heute zeigke die Börſe zu Beginn weſtere Geſchäftsloſigkeit, die in ſämllichen Märkten, ausgenommen im Montanaktienmarkt, vorhertſchte. So war auch heute wieder eine ſtattliche Anzahl von Deviſen ohne Anfangsnotiz. Der Bankenmarkt war nach oben und nach unten nur um Bruchteile veränderk. Ruffenbank abgeſchwächt. Im Eſſebahnaktienmarkt Kurſe gegen geſtern wenig beränderk. Feſter waren Meridionalbahn. Von Amerikanern Baltimore preishallend, Kanada laum verändert. Der große Ueberſchut der erſten Juliwoche blieb einflußlos. Prinz Heinrich Bahn beſſer. Im Montanaktienmarkte Bochumer höher, Deuiſch⸗ Luxemburger 2½, 205,50, Laurahükte ½ Prozent, 283,78, Gelſenkirchener 222,75 gegen 221,90 auf ſpekulative Käufe. Harpener gaben nach. Heimiſche Fonds 88 gegen 88,/10. 1908er Ruſſen ſtill. Schiffahrtsaktten ſtill, doch behauptet. Tägliches Geld 3½ Proz. Zu Beginn der 2. Börſenſtunde waren bei äußerſt eingeengkem Verkehr, die Kurſe ſtockend, doch relatib kaum verändert. Bei Berichtsabgang waren Banken unveränderk, Deutſche Bank 236,50 gegen 236. In den übrigen Märkten Kurſe, ſoweit notiert, nur nominell. Geſchäft äußerſt gering⸗ ügig. In dritter Börſenſtunde ruhig. Ruſſen ſchwach auf tersburg. Induſtriewerte des Kaſſamarktes nicht einheitlich und nur keilweiſe behauptet. Berlin, 11. Jult.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 215.— 214.50 gombarden 34 60 34 40 Nuff. Anl. 1902 75 70 75.50 Canada Macifte 158 90 158.70 91½% Reſchganl. 99.75 99.70] Hamburg. Packe 158.80 159 80 30% Reichsanſeſhe 88.10 88.— Nordd. Hloyd 125.10 125.— 40% Bad. St.⸗Anl. 10275 102.75 Pynamit Truſt 170.25 171 60 61½ B. St.Obl. 1900 98.20 98 20 bicht⸗ u. Kraftanl. 138.— 198.10 3½% Bayern 98.25 98.25 Bochumer 240 60 242 50 4% Heſſen 98 10—.[ Konſolidation—̃——.— 9000 en 85.15 85.50 Portmunder 85 20 85 70 geh Sachſen 87.20 87.— Gelfenkirchner 221 90 222 50 4% Pfbr. Rh. W. B. 100 80 100.80] Harpener 209 20 209 40 8ee Chineſen 101 70 101.70 Hſbernia 3 40 Italiener 108.75 108,80 Hörder Bergwerle 199 70 200.— 4½ Japaner(neu) 95.25 95.30 Laurabütte 285— 233 70 1860er Loſe 160— 160.—] Pßhönir 206— 201.— 4% Bagdad⸗Anl. 90 25 90.50 Ribeck⸗Montan 213 90 214.— Kreditaktien—.— 21060 Wurm Nevier 143.— 148.— Berk.⸗Märk. Bant 165 20 16520 Anilin Treptow 3407.10 307.20 Berl. Handels⸗Gel. 109.90—.— Braunk.⸗Brit. 218 20 219.20 Darmſtädter Vank 139 50 139.90 D. Steinzeugwerle 240 20 240.— Deutſch⸗Aſtat. Bank 177.60 177.50 Dllſſeldorſer Wag. 307.70 307.10 Deutſche Bank(alt) 286 20 226.20 Elberf. Farben(alt) 542— 540.— 7„(.)—.——.— Weſtereg. Alkallw. 230.70 227.20 Disc⸗Kommandii 182.90 183.10 Mollkämmerei⸗Akt. 158,70 158 70 Dresdner Bank 137.60 157.70] Chemiſche Cbarlot. 208 50 208.— Rhein. Kreditbank 148.— 143.— Tonwaren Wiesloch 15650 156.50 Schaaffh. Bankv. 158.10 158.— Zellftoff Waldhof 30150 382— Lübeck⸗Büchener 193.— 7 llulofe Koſtheim 239 70 239 70 Staatsbahn 144.40 144.90 Rüttgerswerken 144.50 144.— Privat⸗Discont 3¼ 9% W. Berlin, 11 Juli.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktlen 21040 210.50 Staatsbahn 145 10 144.70 Diskent: Komm. 182.90 183 10 Lombarden 34.50 34 40 Tondoner Effektenbörſe. London, 11. Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Eſfeftenborſe. 8 d% Reichsanleihe 87— 86% Southern Paciſte 676/% 67˙% 5 e Ehineſen 1037/ 108 ½ Chieago Mülwaukee 180% 179“) 77 e% Chineſen 100.— 100.— Denper Pr. 87½ͤ 87½ 20/% e% Conſols 87%/ 871½% Atchiſon Pr. 103— 103 4% Italtener 101% 101% Voutsv. u. Naſhv. 146— 146— 4% Griechen 53— 52/ linion Paeifte 148/ 148— 3% Portugteſen 70% 70% Unit. St. Steel com, 86“ 36ʃ½ Spartier 951% 951%„„ preſ. 105/ 104% 5 Türken 95½ 95½ Ertebabn 42¾ 42— 4% Argentinker 89— 89— Tend.: 6% Merktaner 86— 36¼ Debeers 17 17¼ 4% Japaner 905/% 90/ Chartered 1. 1½ Tend.;: feſt. Goldfields 37/ 3¼ Ot ant 16— 16— 5% 5% Rlo Tinto 657½% 657½% Eaſtrand 3% 37½%½ Braſtlianer 895J, 891 Tend.: ſeſt. Berliner Produktenboͤrſe. „ HBerlin, 11. Juli.(Produktenbörſe.] Tie, nie erwartet, günſtig ausgefallenen amtl. Schätzungen der Ernte in den Vereinigten Staaten haben hier nur geringen und trotz des prächtigen Erntewetters noch wenig Druck auf die Stimmung aus⸗ geübt. Weizen, Roggen und Hafer ließen bei ſchwachem Verkehr Abweichungen vom geſtrigen Preisſtand kaum erkennen. Greif⸗ bdares Getreide genießt wenig Beachtung. Nüböl hatte Mühe, ſich zn bebaupten. Wetter: ſchön Berlin, 11. Juli.(Telegramm.)(Produttenborſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 10 8 10. 1 Welzen per Juli 181.— 18175 Mats ver Juli 131—1381.— „ Sept. 176.— 176 25„Septbr.——— „ Dezbr. 178.50 178 25 85——— Roggen per Jult 154.75 155 25 Rüböl per Oktbr 5470 54 90 „Sept. 153.—153„Dezbr. 55— 550 „Dezbr. 155 25 155—„ Junt 583.90 54— Hafer per Juli 158.75 158 50 Spiritus 70er loes———.. „Septbr. 150.50 150 50 Weizenmehl 24.75 24 78 7———.—[Roggenmehl 21.50 21.50 Budapeſt, 11. Juli.(Telegramm.) Getreidemarkt. 10. 1¹. Welzen per Okt. 15 16 15 18 feſt 15 18 15 20 ſtekig „„ A 15 72 15 74 15 78 15 80 Roggen per 8 12 86 12 88 ſtetig 1290 12 92 ſtetig Haſer per Okl. 13 08 13 10 flelig 13 12 18 14 ſtetig „„ Ari 13 48 13 50 1342 13 44 Mais per Jult 12 26 12 28 ſtelig 12 20 18 22 ruhig „ Aug⸗ 12 54 12 56 1246 13 48 2— WMal 1110 11 12 1102 11 04 Kohlraps p. Aug. 28 40 23 60 feſt 28 40 28 60 ſtetig Wetter: Regen. Liverpool, 11. Jull.(Anfangskurſe.) 10. 11. Weizen per Sepl..06/ träge.06.— ruhig 8„ Dez..06¼.06%6 Mais per Juli.07¼ ſeſ⸗.07% ruhig 5„Sept..07ʃ½.07— Frankfurter Effeitenbörſe. Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 11. Juli.(Fondsbörſe.) Trotz der von Newyhork gemeldeten guten Ernteberichte war die hieſige Börſe infolge der Verſtimmung auf dem Fondsmarkte in Newyork reſervietk. Bei Eröffnung der Börſe war der Verkehr ſtill, wurde aber ziemlich reger auf die feſte Haltung der Wiener Börſe. Staatsbahn feſt auf den Verkehrsaufſchwung und allgemein günſtige Auffaffung der Wirtſchaftslage. Lombarden behauptet. Die Altien der italieniſchen Meridionalbahn waren feſter auf die Verſtaatlichungsverhandlungen, die ihrem baldigen Abſchluß entgegengeführt werden dürften; auch Baltimore and Ohio zeig⸗ ten feſtete Haltung. Der Monkanmarkt lag belebter, beſonders Deutſch⸗Luxemburger ſtiegen auf Berliner Anregung. Gelſen⸗ kirchen und Vochumer beliebt und höher bezahlt. Banken ruhig und behauptet. Größeres Intereſſe im Anſchluß an die Skeige⸗ rung der Deutſch⸗Luxemburger war für Darmſtidter Bank. Diskonto ſchloß ſich der feſteren Halkung an. Schiffahrtsaktien mäßig erholt. Induſtriewerte weiter beliebt, beſonders Kunſt⸗ ſeide. Schwächer lagen elektriſche Werte bei ca. 1 pCt. Einbuße. Der Fondsmarkt lag ſtill und behauptete den Kursſtand. Zproz. Reichsanleihe abgeſchwächt. Ruffenwerte ungleichmäßig. Unga⸗ riſche Kronenrente auf Wiener Rückkäufe feſter. Prince Henri leicht erholt. Im weiteren Verlaufe war das Geſchäft ruhig. Gegen Schluß bdelebte ſich der Markt. Meridionalbahn lebhaft, Darmſtädter Bank weiter feſt. Deutſch⸗Luxemburger ſetzten ihre Steigerung fort. Nachbörslich feſt. Es notierten Kreditaktien 210,40, Diskonto 183,20, Darmſtädter Bank 140, 140,20, italieniſche Merivionalbahn 165,50, 166,50, Deutſch⸗Luxem⸗ burger 215, 215,50. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4½ Prozent. Wechſel. 10. 10 10 10 Amſierdam kur: 166.92 168.92] Naris kurz 81.388 81.338 Belaten 81.65 81.05 Schweiz. Plätze„ 81.40 81.40 Falten.30 81.333 Wien 85.05 85.066 London 90.452 20.457 Napoleonsd'or 16.39 16.40 ſans———.— Privat⸗Diskont 37/46 Staatspapiere. A. Deutſche. 10 11¹ 10 1ſ Oſch. Reichsanl 99.75 99.75 Tamaulipaß 100.75 105,65 3 2 2 88.10 87.90 Bulgaren 99.60 99.50 31%, pr. konſ. St⸗Anl.,0 93.70 1 Griechen 1890 51.70 51.70 723„ 88.10 88.—5 italien. Rente 103.75 103.30 4 bab. St.⸗A.„ 102.65 102.60 4u½, Oeſt. Sülberr. 100,.45 100.45 31 bad. St.⸗Obl. fl 98.— 98.—44/ 4 Papierr.—— 3½„„ M. 98.25 98.20 Deſterr. Goldr. 100.60 100.50 3%„„ 00.—.— 98.303 Portg. Serle 70.10 70.10 4 bayer..⸗B.⸗A. 102.90 102.90% dto. 1II 70.50 70.50 31½ do. u. Allg.⸗A. 98.25 98.25 4½ neueRaſſen 1905 89.20 88.89 1 87.30 87.501 Ruſſen von 1880 74.0 74.60 4 Heſſen 103.10 103.—f ſpan. ausl. Rente 95.30 95,80 6 Heſſen 85.50 85.55 4 Türken v. 1903 88.25 88.40 Sachſen 87.25 87.254 Türken unff. 95.45 95.45 31½% Mh. Stadt⸗A.o5—.— 96.10 4 Ungar. Goldrente 95.50 95.65 Ausländiſche. 4„ Kronenrente 94.75 95.10 5 Ag. i. Gold⸗A.1887 102.50 102.50 4½% Chineſen 1898 98.— 98.10 4 Egypter uniſtzirte—.— M 185 102.90 102.90 n —.—— Verzinsl. Loſe. 2 Oeſt. Loſe v. 1860 160.— 158.70 Türkiſche Loſe 147.20 147.20 —.— 4 Aktien inbuſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabril 107.75 109.50] Ektr. Geſ. Schuckert 180.— 128.98 Südd. Immob. 119.——.— Allg..-G. Siemens 195.25 195.20 Eichbaum Mannb. 158.— 153.—- Ver. Kunſtſeide 437 50 440.— Mh. Akt.⸗Brauere! 148.— 143.— Lederw. St. Ingbert 65— 65.— Parkakt. Zweibr. 116.80 115.— Spicharz 112— 112.— Weltz z. S. Speyer 94.50 94.50 Walzmühle Ludw. 197.— 192.50 Cementw. Heidelb. 141.50 141.— Fahrradw. Kleyer 332.— 381.80 Cementf. Karlſtadt 120.90 120.90] Maſch. Arm. Klein 107.50 107.50 Bad. Antlinfabrik 456.80 456.— Maſchinenf. Baden. 207.— 207.50 Ch. Fbr. Griesheim 261.— 261.— Dürrkopp 418.— 420.— öchſter Farbwerk 402.— 402.— Maſchinf. Gritzner 221.— 221.— erein chem. Fabrit 317.50 317.50 Pfätz. Nähmaſch. 138.50 188.50 Chem. Werke Albert 389.80 887.50] Schnellprf, Frkthl. 186.30 186.30 Accumul.⸗F. Hagen 219.— 219.— Oelfabrit⸗Aktten 138.50 188.50 Acc. Böſe, Berlin 80.— 80.50 Seilinduſtrie Wolff 126— 127.— Allg. Elt.⸗Gefellſch. 216.— 215.— Lampertsmühl 87.— 87.— Südd. Kabelwerke 143.50 143.50 Zellſtoff Waldhof 302.— 801.— Lahmeyer 144.— 143.80 Kammg. Kaiſersl. 168..168.— Aktien beutſcher und ansländiſcher Transport⸗Anſtalten. 7 vudwh.⸗Bexbacher 234.00 234.60 Oeſterr. Slid⸗Lomb 34.50 34.50 Pfälz. 71 5 147.90 147,50 Oeſterr. Nordweſtßh- do, Nordba 139.60 189.60]„ Lit. B.—— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 138.30 188.30 Gotthardba—— er Packet 159.— 159.35 Ital. Mittelmeerb. 92.80 92.90 zorbd, Llotkd 125 60 125.—„ Meripionalbahn 184.70 165.50 Oeſt⸗Ang. Staateb 144.40 145.80] Galtim. Odts 115.60 146.— General⸗Anzeiger. Maunnheim, 11. Jun. Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 240.50 242— Harpener 209.60 209.90 Buderus 126.20 126 20 Hibernia———.— Concordia——.—[Weſterr. Alkali⸗A. 239.50 228 50 Deutſch. Luxembg. 207.10 215.— Oberſchl. Eiſenakt 127.50 128. Friedrichsh. Bergb. 149.30 147 50] Ver. Königs⸗Laura 232.80 233.50 Gelſenkirchner 221.50 222.50 Roßleben——gLv Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 8% Frk. Oyp.⸗Pfdb. 100.90 100.90 f 4% Pr. Pfdb. unt. 14 101.70 101.70 4% F. K. B. Pfobr.05 100 90 100.903/%„„„ 15 102.25 102 25 1%„1910 101 10 101.10 3%„„„ 11 99 50 99 50 4% Pf.Hyp. Pfdb. 101 50 101.50 3½„„„ 08 94 70 94 70 % ↄ e 34½% Pr. Bod.⸗Fr. 94 50 94.503½ Pr.Pfbbr.⸗Bf.⸗ 4% Ctr. Bd. Pfd.voo 100 60 100.40 Kleinb. b 04 96.— 96— 4% 3½ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ unk. 0g 101 10 101.10 yp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 4%„ Pfdbr..01 bl. unkündb. 12 98 50 98 40 unk. 10 101.70 101.70 4% Rh. H. B. Pfb. 02 100.50 100 70 4%„ Pfdbr..0g 4%„„„ 1907 100.70 100.70 unk. 12 102 50 102 60 4%„„„ 1912 102— 102.— 3½%„ Pfdbr..86 31½%„„„ alte 95.80 95 80 80 u. 94 94 70 94 603%½„„„ 1904 95 50 95.50 61¼ 5 Pfd. 96/06 94 50 94 50 ½„„„ 1914 97.— 97.— 4%„ Com.⸗Obl. 3½ Rh..⸗B..O 97.50 97.50 .0 I,unk 10—.—l0% Rhein. Weſtf. B%„ Com.⸗Obl..⸗C.⸗B. 1910 101 30 101 30 .87, unk.91 98 10 97 504% Pf. B. Pr.⸗Obl. 101— 101. 3%„ Com.⸗Obl. 31½0 Pf..Pr.⸗O. 96 90 86 90 v. 6606 98—.50%1b Ital.ſttl.g. E. B. 72.25—.— 40% Pr. Pfdb. unk. 09 100.50 100 50— 65* 12 101.50 101.50 Mannh. Berſ.⸗G.⸗A. 540.— 540.— Vank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 133 20 133.20 Oeſterr.⸗Ung. Bank 121 30 121.50 Berl. Handels⸗Geſ. 169 90 170.— Oeſt. Länderbant 110— 110— Comerſ. u. Disk.⸗B. 120.80 120.80„Kredit⸗Anſtalt 210— 210 40 Darmſtädter Bank 139 30 140.— Pfälziſche Bank 10130 101 20 Deutſche Bank 235.90 286.10 Pfälz. Hyp.⸗Bank 195 80 195 80 Deutſchaſtat. Bank 177 50 178.— Preuß. Hypothenb. 118 70 118 60 D. Effekten⸗Bank 110 50 110.50 Deutſche Reichsbk. 155 20 156.— Disconto⸗Comm. 182 90 183 20] hein. Kreditbank 143 50 148 50 Dresdener Bank 157.90 158 20 Rhein. Hyp. B. M. 197 80 197 80 rankf. Hyp.⸗Bank 206— 206.— Schaaffh. Bankver. 158.40 158.— Fede 156.80 15650 Südd. Bank Mhm. 118 70 118 60 ationalbant 126.90 126 70 Wiener Bankver. 140.40 140.10 Bant Ottomane 130. 130.— Frankfurt a.., 11. Juli. Kreditaktien 210.40 Staats⸗ bahn 145.80, Lombarden 34.50, Egypter.—, 4% ung. Goldrente 95.50, Gotthardbahn 193.50, Disconto⸗Commandit 18290 Laura 243.—, Gelſenkirchen 221.75, Darmſtädter 139.90 Handelsgeſellſchaft 170.—, Dresdener Bank 158.—. Deutſche Bank 236.—, Bochumer 241 75 Northern—.—. Tendenz: ſeſt. Nachbörſe. Kreditaktien 210.40, Staatsbahn 143.20, Lombarden 84.50. Disconto⸗Commandit 185.30 ——— Der Majoratsherr. Bres au, 10. Juli. Vor Beginn der heutigen Sitzung wendet ſich nach der„Frkf. Ztg.“ Hauptmann Fritz v. Zan der an den Vorſitzenden und bittet, äihm zu der geſtrigen Ausſage des Unterſuchungsrichters Firle über ſeine Duellforderung eine Erklärung zu geſtatten. Der Vor⸗ fitzende lehnt die Bitte ab, worüber ſich Herr v. Zander, da er ſich gegenüber dem Unterſuchungsrichker benachteiligt fühlt, be⸗ ſchweren will. Zeuge Nathan Joachim wünſcht ein Erklärung abzugeben zu dem Ausdruck„kleiner, minderwertiger Jude“, den Hautmann Fritz v. Zander in dem Brief an Oberregierungsrat Schimmelpfeng über ihn gebraucht haben ſoll. Der Ausdruck„min⸗ derwertig“ ſeine eine Anzweiflung ſeiner Glaubwürdigkeit und darum für die Beweisaufnahme erheblich. Vorſitzender: Das Gericht hat bisher keinen Zveifel in Ihr Zeugnis geſetzt und Sie vereidigt; deshalb iſt dieſe Auslaſſung eine reine Privatſache, die das Schwurgericht nichts angeht, gegen die Sie nur private Schritte kun können. Der Zeuge erklärt, daß er den Hauptmann v. Zander wegen Beleidigung verklagen werde. Verteidiger Mamroth: Der Unterſuchungsrichter Firle hat geſtern erklärt, er habe mir zunächfſt die Akteneinſicht unbeſchränkt geſtattet, ſich aber dann ver⸗ anlaßt geſehen, dieſe Erlaubnis zurückzuziehen, weil ich das ihm gegebene Verſprechen, über die Ergebniſſe der Unterſuchung nicht mit ſtändige Bonhöver erklärt, es ſei ſehr wohl möglich, daß infolge dem Angeklagten Lüttich in Verbindung zu treten, gebrochen hätte. Ich hielt es für taktvoll und angemeſſen, die Erörterung über meine Stellung zum Unterſuchungsrichter vor ein anderes Forum zu ver⸗ ſchieben. Inzwiſchen iſt jedoch in der Preſſe meine Reſerve miß⸗ deutet worden. Ich bitte daher um die Erlaubnis, erklären zu dürfen, daß der mir gemachte Vorwurf vom erſten bis zum letzten Wort unbegründet iſt. Der Unterſuchungsrichter hat mir die Erlaubnis zur Akteneinſicht nicht erſt nach ſeiner Rück⸗ kehr vom Sommerurlaub am 19. September 1905 entzogen, ſondern bereits am 8. Auguſt. Ich habe mein Verſprechen, nicht mit Lüttich in Verbindung zu treten, niemals gebrochen. Nur zwei rein geſchäftliche Briefe über Privatſachen ſind aus meinem Bureau an Herrn Lüttich gegangen. Ich habe mich für berechtigt und ver⸗ pflichtet erachtet, dies durch einfache Vorbringung der Tatſachen klarzuſtellen.— Staatsanwalt Schwedersky: Möchte der Herr Juſtizrat vielleicht die Güte haben, anzugeben, wie er zu der eides⸗ ſtattlichen Verſicherung Lüttichs gekommen iſt, die er ſeiner dritten Beſchwerde beigefügt hatte?— Verteidiger: Ich bekam ſie vom Gerichtsaſſeſſor Grothe in Hannover mit der Bitte zuge⸗ ſchickt, ſie zu dem neuen Haftentlaſſungsantrag für ſeine unſchul⸗ digen Verwandten zu verwerten. Ich meinerſeits habe darüber nicht eine Silbe mit dem Angeklagten Lüttich geſprochen, weder mündlich noch ſchriftlich. Ich habe dann allerdings die dritte Beſchwerde auf, die vor dem Notar abgegebene Erklärung des Herrn Lüttich, der meiner Auffaſſung nach ein tadelloſer Ehrenmann iſt, geſtützt. Ich ſah mich dazu gezwungen, da der Unterſuchungsrichter trotz aller Anträge und aller Verſprechungen die Vernehmung Lüttichs bis über die Gerichtsferien hinausſchob. Verteidiger Rechtsanwalt Biéé beantragt hierauf, die Köchin Hedwig Kutzteller zu vernehmen. Dieſe hat dem Gerichtshof in einem anonymen Schreiben mitgeteilt, Frau v. Zander ſei geiſtig nicht normal. Sie bekundet, ſie ſei längere Zeit Köchin bei Frau v. Zander geweſen. Dieſe war oft ohne Grund ſo aufgeregt und habe ſo geſchimpft, daß ſie zu der Anſicht gekommen ſei, ſie ſei geiſtig nicht normal. Vorſitzender: War Frau v. Zander vielleicht mit Ihrem Kochen unzufrieden? Zeugin: O, ich muß bitten, ich koche ſehr gut.(Heiterkeit im Zuhörerraum.) Frau v. Zander: Ich war mit der Zeugin unzufrieden, deshalb habe ich ſo viel geſchimpft. Zeugin: Herr v. Zander hat mir oft ſeine Befriedigung aus⸗ geſprochen. Frau v. Zander: Es iſt ja möglich, daß mein Mann mit dem Kochen der Zeugin zufrieden war, ich war nicht zufrieden. (Heiterkeit im Zuhörerraum.) Auf Befragen des Vorſitzenden be⸗ kundet die Zeugin, Frau v. Zander habe viel Wein und Benedik⸗ tinerſchnaps getrunken. Es wird darauf ein v. Zander zur Laſt gelegter Fall wiſſentlichen Meineides verhandelt. d. Zander war wegen einer Schuldforderung verklagt worden. Vor der Pfändung intervenierte Lüttich auf Grund eines zwiſchen ihm und v. Zander geſchloſſenen Kaufvertrages. v. Zander hat nun beſchworen, daß der Vertrag kein Scheinvertrag ſei. In einer Tagebuchnotiz heißt es:„Lüttich und Joachim waren hier und haben das ganze Inventar aufgenommen, damit es nicht gepfändet werde.“ Vorſitzen⸗ der: Hieraus geht doch hervor, daß es ſich nur um einen Schein⸗ bertrag handelte. Angeklagter: Keineswegs, der Vertrag war echt. Wäre ich damals nicht ſo krank geweſen, dann hätte ich mich ſehr eingehend um alles bekümmert. Ich befand mich aber damals in einer geiſtigen und körperlichen Depreſſion.— Der Sachver⸗ der geiſtigen Depreſſion bei dem Angeklagten das Bild der Vorgänge beim Abſchluß des Vertrages ſich verſchoben habe. Aus einigen Briefen, die zur ſelben Zeit geſchrieben ſeien, glaube er allerdings ſchließen zu müſſen, daß der Schreiber nicht an geiſtiger Depreſſion gelitten habe. Nach einer kurzen Pauſe hält der Vorſitzende den beiden Ange⸗ klagten vor, daß ſie im April 1904 vor dem Amtsgericht Breslau eine falſche eidesſtattliche Verſicherung wegen einer Schuldforderung von 1780 M. abgegeben haben. Angekl. v. Zamder: Als ich in Goslar in der Penſion Frankenberg mit meiner Familie wohnte, begegnete mir auf der Straße der Gerichts⸗ vollzieher Hochſommer. Dieſer ſagte mir, er habe einen Pfändungs⸗ antrag gegen mich, den er ausführen müſſe. Da habe ich beſchloſſen, dem bunten Flitter endlich einmal ein Ende zu machen. Ich habe alle Winkel und Schubladen durchſucht und alles zuſammengepackt, was ich an Schmuckſachen finden konnte. Dies alles habe ich dem Gerichtsvollzieher gegeben mit den Worten: Ich gebe Ihnen mein Wort als Offizier und Ehrenmann, daß das alle Schmuckſachen ſind, die ſich in dem von mir bewohnten Hotel befanden. Ich hatte 7N er- schpulver Zlendend weisse Das prahlizchste und dewälrlesle Waschmiktel! Wöllner⸗ 64876 VI Reine Fele, leine Jolls oder sozige Vaschmaderialen 2ur Mascke nölig. Halbe Arbeit! nerreichte Waschkraft! Ffrei ſon Schärte! 25 Pfg. pr Pfd. deswegen noch eine Szene mit meiner Frau. Frau v. Zanderz Der von meinem Mann erzählte Vorgang iſt richtig. Bei der eides⸗ ſtattlichen Verſicherung habe ich alles angegeben. Daß ich zwei Ketten noch nach dem Offenbarungseide gekauft habe, iſt nicht wahe. v. Zander: Er habe eine eidesſtattliche Verſicherung überhaupt nicht abgegeben, er habe lediglich die Verſicherung aufgeſetzt und dann zu ſeiner Frau geſagt, ſie ſei nun der verantwortliche Redakteur⸗ Wenn ſie das beſchwören könne, ſolle ſie die Erklärung abgeben. Gerichtsvollzieher Hochſommer: Herr v. Zander habe ihm in Goslar eine Anzahl Käſten mit Schmuckſachen übermitelt und ihm das Ehrenwort gegeben, daß das alles ſei, was er in ſeinen Hotelzimmern gefunden habe. Später habe er in Wöltingerode gepfändet. Frau v. Zander: Als der Zeuge nach Wöltingerode kam, ſagte er, er müſſe die Sachen beſchlagnahmen. Gewiß, ſagte ich, habe ich die Frei'ſche Sachen, ich kann bloß nicht dazu. Dann habe ich ihm die übrigen Schmuckſachen gezeigt und ihn gebeten, er möge mit der Pfändung noch warten, ich würde ihn in einigen Tagen bezahlen. Zeuge: Das iſt nicht wahr. Sie ſagten mir dag Gegenteil, Sie hätten keine Schmuckſachen, wenn Sie welche hätten, würden Sie ſie mir nicht zeigen, da ich ſie Ihnen ja weg⸗ nehmen würde. Frau v. Zander: Das iſt abſokut un⸗ wachr. Als ich den Schmuckkaſten öffnete, ſagten Sie zu mir, ſo was habe ich noch nie geſehen. Als ich Ihnen Zahlung nach einigen Tagen verſprach, ſagten Sie: Wenn Sie mir das verſprechen, glaube ich Ihnen. Zeuge: Das iſt mir nicht erinnerlich. Der Zeuge be⸗ kundet weiter, vom April 1903 bis dahin 1905 habe er bei dem Angeklagten 60 Pfändungen vorgenommen, 14 ſchwebten noch. Aus dem Grossherzogſum. Konſtanz, 9. Juli. Alljährlich hatten die Ginjähri 8⸗ Freiwilligen der Garniſonen der Bodenſeeufer⸗Staaten eine Zuſammenkunft in einer dieſer Garniſonſtädte, wie dies auch bei den Offizierkorps der Fall iſt. Dieſes Jahr wollten ſich die Ein⸗ jährigen in Konſtanz treffen. Doch ein Verbot des Regiments⸗ kommandos ſoll die„Reunion“ hier verhindert haben. Sie wurde nun geſtern in Ueberlingen abgehalten. Boshafte Leute meinenz Konkurrenz zu den Offiziers⸗Reunions!— Die Platzfrage für den Neubau des Gymnaſiums iſt nun endgüktig gelöſt. Wäh⸗ rend der Stadtrat der Regierung erklärt hatte, daß keinerlei ſtädtiſche Intereſſen gegen die Beibehaltung des alten Platzes ſprächen, hat man in Karlsruhe den Wünſchen der Mehrheit der Stadtverordneten Rechnung getragen und einen größeren Platz auf dem nördlichen Seeufer gekauft.— Eine andere von Karlsruhe aus getroffene Ent⸗ ſcheidung wird Beachtung finden. Die Hberſchulbehörde hat lt. „FIrkf. Ztg.“ die Strafe der Ausweiſung, die von der zuſtän⸗ digen Seite gegen mehrere Schüler des Gymnaſiums und der Ober⸗ realſchule wegen homoſexueller Verirrungen verhängt worden war, bei einigen der Betroffenen, obtdohl dieſe geſtändig ſind, aufgehoben. 5 Kleine Mitteilungen aus Baden. Der Vor⸗ ſtand des Pforzheimer Aerztevereins gibt bekannt, daß auch in Pforzcheim eine beſchränkte Sonntagsruhe für die Aerzte einzuhalten ſei. Die Nachmittagsſprechſtunden fallen an Sonntagen ganz aus.— Staatsſekretär v. Tirpitz iſt in St. Blaſien eingetroffen.— In⸗ Oberkirnach brannte das Andweſen des Landwirts A. Jäckle infolge Blitzſchlags nieder. Der Schaden beträgt etwa 12 000 M.— Ueber Thalheim(Amt Engen) ging am letzten Sonntag ein furchtbares Unwetter nieder. Hagelſchlag und wolkenbruchartiger Regen haben großen Schaden auf den Feldern und in Gärten angerichtet. Ein furcht⸗ barer Orkan hat ſchrecklich gehauſt. Bäume wurden umgeriſſen, Dächer teilweiſe abgedeckt, Fenſterſcheiben zertrümmert und das Waſſer lief durch die Decken in die Zimmer herab.— Der Aut o⸗ mobilverkehr zwiſchen Villingen und Vöhrenbach hat dadurch eine Unterbrechung erlitten, daß der Landwirt Glatz von Unterkirnach mit ſeinem Wagen direkt auf das Auto losfuhr und heim Zuſammenſtoß Schutzbretter und Lenkvorrichtung beſchädigte. eeeeeeeee eenaanece rrcr erkrr. Verantwortlich: für Politit, Kunſt, Femlletenm und Bermiſchtes: Fritz Kayſer, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Richard Schönfelder, für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerri. G. n. b..: Direktor Eruſt Müller. Mszchel ſirösste Schonung der dtofel pulver ist in allen besseren Geschäften zu haben. Praktischl 22 Geschäfte oder Leonhards-Platz 1 Reinlich! Spiritus-Kocher Hand-, Herd- und Reze-Kocher, 175 zein jeder Ausstattung und Preislage von 50 Pf. an In Hannheim au beziehen durch die einschlägigen Mesellschaft für Brauerei, Spiritus- und Presshefen-Fabrikation vorm. G. 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Kenntnis, daß behufs Vornahme von Straßenbau⸗Arbeiten in der langen e von der Käferthalerſtraße bis Kron⸗ F die Abſperrung teſer Straße vom Montag, 9. d. Mts. bis auf weiteres nötig Lällt. WMährend dieſes Zeitraumes ift die Benützung der erwähnten Straßenſtrecke für den ge⸗ ſamtenFuhrwerksverkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäß 5366 Ziff.10R. Str..B. und§ 121 P. Str. G. B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 7. Juli 1906. Großh. Bezirksamt Polizeidirektioß: Schäfer. Stkauntmachung. Einf angen von Hunden betr. Eingefangen und bei Wafen⸗ meiſter Stamm, H 5, 9 hier untergebracht:2J Dackel, männlichen Ge⸗ ſchlechts, ſchwarz mit braunen Füßen und Unterleib. 8496 Mannheim, 7. Juli 1906. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Bekanntmachung. Das Einfangen von Hunden betr. Nr. 81 286. Eingefangen 8495 Steffan in Käferthal unter⸗ gebracht: 1. Wolfshund männlichen Geſchlechts, ſchwarzgraue Farbe ſpize Ohren, buſchig. Schwanz. 2. Jagdhund männl. Ge⸗ 3, weiß und braun ge⸗ „kurzer Schwanz. 8497 aunheim, 7. Juli 1906. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Bekanntmachung. Die Nachweiſungen über die Regiebau⸗ arbeiten betr. Nr. 101 969. An die Orts⸗ pollzeibebörden des Landbezirks: Wir bringen den Ortsvpolizeibe⸗ hörden hiermit in Eriunerung, daß ſptteſtens bis zum 20. d. Mis. die bei ihnen für die Monate April, Mat, Juni 1906 eingelommenen Nachweiſungen üder die während dieſer Zeit im ausgeführten Ban⸗ arberten(Regiebauarbeiten aus⸗ genommen die Regie-Tiefbau⸗ Arbeiten der Gemeinden) mit der gusdrüclichen Beurkundung hier⸗ 55 vorzulegen ſind, daß weitere narbeiten der gedachten Art dortſeits nicht bekaunt wurden. Manuheim, 9. Jult 1908. Gr. Bezirks amt: Eppelheimer. 8494 Heſfenkliche Juſtellung kiner Alage. Nr. 6013. Die minderjährige Ling Kirſchenlohr von Sennfeld —Prozeßbevollmächtigter Rechts⸗ anwalt nberg hier— klagt gegen den Feichrich Steigleder bon— früher zu Mannheim— auf Grund der Behauptung, das der Beklagte ihr Vater und daher zu ihrem Unterhatt verpflichtet ſei, mit dem Antrage auf Verurteilung dur einer von der Ge⸗ durt gerin an, d. i. 30. Januar 1906, bis zum vollendeten 18. Lebensfahre laufenden Unterhaltsrente von vierteljähr⸗ lich 40 Mark. n Nechtaſr lichen ee e eits vor rogherzog zu Maunheim zu au Mittwoch, 24. Ortober 1906, vormittags 9 u 8 Zum Zwecke der öffentlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage bekannt gemacht. Mannheim, den 2. Juli 1906. Nock Die ſich immer mehr vergrößernde Zahl der Einrichtung bon Perſonen⸗ und Warenaufzügen und verſchiedene hier und anderwärts vorgekommene, auf eine mangelnde Inſtand⸗ haltung dieſer Einrichtungen zurückzuführenden Unfälle geben uns den Betrieb derartiger Aufzüge(Fahrſtühle) Amtsbezirk Mannheim künftighin einer polizeilichen Beaufſichtigung Wär ordnen deshalb an, daß alljährlich mindeſtens (Fahrſtühle) durch Aufzüge Berichtigung. Ju der Belauntmachung vom 9. Juli 190s muß es bei der Firma„Gebrüder Bunb⸗ ſcheu“ heißen: Wilhelm Bundſchn, Kaufmann in Maunheim iſt in die Geſell⸗ ſchaft als perfönlich haftender Geſellſchafter eingetreten. 3498 Gr. Amtsgericht I. Konkursverfahren. Nr. 7830. Das Konkuls⸗ verſahren über das Vermögen des Gärtners David Bender in Mannheim, wurde heute nach Abhaltung des Schluß⸗ termins und erſolgter Schluß⸗ verteilung aufgehoben. Mannheim, 9. Juli 1906. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts 14: Roſck. 8491 Konkurs⸗Verſahren. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des Uhren⸗ machers Jean Frey, hier, iſt zur Abnahme der Schluß⸗ rechnung des Verwalters ſo⸗ wie zur Erhebung von Ein⸗ wendungen gegen das Schluß⸗ verzeichnis der bei der Ver⸗ teilung zu berückſichtigenden Forderungen Schlußtermin beſtimmt auf 8492 Dienstag, den 31. Juli 1906, vormittags 9 Uhr vor dem Amts gerichte hier⸗ ſelbſt 2. Stock, Zimmer 111. Mannheim, 3. Juli 1906. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Abt. 2: Rock. Vergebung Falwäſſexuugsarbeiten. Nr. 7437 J. Die Entwäſſer⸗ ungsarbeiten für den Erweiter⸗ ungsbau des Unenße ſolen öſfent an der Colliniſtraße ſollen öffent⸗ lich vergeben werden. Die Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Tiefbau⸗ amt, Litra L 2 Nr. 9 zur Ein⸗ ſicht auf und können Angebots⸗ jormulare und Maſſenverzetch⸗ utſſe dort akgeholt werden. Angebole ſind verſiegelt und mit entſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, dem Tiefbauamt bis zum Montag, 23. Juli 1906, vormittags 11 uhr einzuliefern, woſelbſt die Er⸗ öffnung der eingelauſenen Ange⸗ bote in Gegenwart der etwa er⸗ ſchienen Bieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ ungsverhandlung eingehende An⸗ gebote werden nicht mehr auge⸗ nommen. 30000/562 Zuſchlagsfriſt: 6 Wochen. Mannheim, 30. Juni 1906. Tiefbauamt. Vergebung von Entwäſſerungs⸗Arbeiten. Nr. 5880 I. Die teilweiſe Er⸗ neuernug der beſtehenden Ent⸗ wäſſerungsanlage der Friedrich⸗ Schule, U 2 ſoll öffentlich ver⸗ geben werden. Die Zeichnungen und Beding⸗ ungen liegen auf dem Tiefbau⸗ amt, Litra L 2, 9 zur Einſicht auf und können Angebotsſormu⸗ lare und Maſſenverzeichniſſe dort abgeholt werden Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Auſſchrift ver⸗ ſeben, dem Tiefbauamt bis zun Montag. den 16. Juli 1606 vormittags 11 Uhr einzul eſern, woſelbſt die Eröff⸗ nung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der elwa erſchie⸗ neuen Vieter ſtattfinden wird. Nach Eröffnung der Verding⸗ uligsverhandlung eingehende Angebole werden nicht mehr au⸗ genommen. 2099948 uſchlagsfriſt: s Wochen. annheim, 29. Juni 19086. Tiefbauamt. Tausche Schöne Farbentauben, Mittwoch, den 11. Juli 1906. geben haben, dezw. Die Auswahl lann. im krüt Eerimfl Bekauulmachung. Nr. 663. Wegen Umzugs der Städt, Sparkaſſe in die für ſie neuerſtellten Dienſt⸗ lokale werden die ſeither von ihr benützten Räume im Ge⸗ bäude der Lemle⸗Moſes⸗ Claus⸗Stiftung. Litera 4 1, 11 hier, 30000/189 auf 1. Oktober 1906 ſür anderweite Benützung frei. Die Räume, beſtehend aus einem großen Kaſſen⸗ zimmer mit abgeſchloſſenem Vorraum für das Publikum, einem Vorſtandszimmer, einem feuer⸗ und einbruch⸗ ſicheren Treſor und einem Megiſtraturzimmer, ſind zen⸗ tral gelegen und wären für größeres Bank⸗, Kaſſen⸗, Ver⸗ ſicherungs⸗ oder ähnliches Geſchäft mit regem Verkehr des Publikums beſonders geeignet. Auf Wunſch könnte auch die vorhandene ganze Schalter und Bureau⸗Ein⸗ richtung oder einzelne Teile derſelbe kaufsweiſe mitab⸗ gegeben werden. Die Beſichtigung der Räume kann jederzeit erfolgen. Näh. Auskunft erteilt die Direition der Städt. Sparkaſſe, an welche auch eiwaige Miets⸗ anträge mit Preisangeboten zu richten wären. Mannheim, 14. Febr. 1906. Städtiſche Sparkaſſe: Schmelcher. Grofh. Badiſche Skaats⸗Eiſeubahnen. Die Ardeiten zur Herſtellung des Unterbaues für den Umbau des Bahnhofs Offenburg ſollen in einem Los an eine leiſtungsfäh. Bauunternehmung im Wege des öffeutlichen Wett⸗ bewerbes vergeben werden. Die Arbeiten beſtehen im we⸗ ſeutlichen aus beiläufig 900 000 obm Erdbewegung 117 000 ꝗqm Böſchungsandeckung 63 600 edm ndameniaushub 6 600 ebm Beion 37 600 ebm Bruchſteinmauerwk. 730 ebm Gewölbmauerwerk 720 ebm Etſenbeton 5 700 cbm Hinterpackung. 570 ebm Badkſteinmauerwerf 19 800 qm Sichiſlächen 1620 ebm Sandneinquader 260 ebm Granitquader 12 000 ꝗqm Pflaſterung 790 m Zeient⸗ und Stein⸗ K 62 500 qm Fahrbaynbefeſtigung 27 900 àqm Felb- und Fußwege 5 200 m Sandſteine 17 500 qm Asphaltbelag. Pläne, Arbeitsverzeſchniſſe u. Vergebungsbediugungen liegen anf unferem Geſchäftszimmer Rheinſtraße Nr 2 zur Einſicht⸗ nahme auf und werden, mit Ausnahme der Pläne, gegen 5 M. Koſteuerſatz abgegeben. Augebote auf Anahme der ſämtlichen Arbeiten mit Bei⸗ fügu der beanſpruchten Ter⸗ mine ſind, unter Benützung des Ar eitsverzeichniſſes als Ange⸗ botsforſmular, Waie e poſt⸗ frei und mil der ſchriſt: „Bahnhofumbau Offenburg“ ver⸗ ſehen, bis ſpäteſtens Mittwoch, den 1. Aug. d.., vormittags 10 Uhr, bei uns einzureichen. Die Zu⸗ ſchlagsfriſt beträgt vier Wochen. Als Sicherheitsleiſtung hat der Un ernehmer, welchem der Zu⸗ ſchlag erteilt wird, vor Vertrags⸗ abſchluß Hunderttauſend Mark 1bei Großg. Eiſeubayngauptkaſſe in Karlsruhe 12 hinterlegen. Offenburg, den 1. Jult 1908. Gr. Bahnbauinſpektion U: Hergt. 65305 — Prima Apfelwein per Siter 28 Pfg., in Gebinden billiger, bei 10 Flaſchen 30 Pfg. frti ins Haus. Jür meint leeren Slalcher werzen à 5 5lg E. Rothweiler, Mittelſtr. 3/10. Tel. 3680. Gerich wreiber des Großh. Aragats Junge Brieftauben gegen Alles. T 2, 16, 1 Tr. f Anterſachüng dordefſonmten wwurde Arp ſich keſne Prüngel er⸗ unter dem Worbehalt überlaſſen, daß in beſonderen Fällen eine Nach⸗ prüfung durch einen amtlichen Sachverſtändigen angeordnet werden Die erſtmalige Prüfung der Aufzüge im laufenden Jahre bat indeſſen durch den amtlichen Sachverſtändigen zu erfolgen, als welchen wir Herrn Ingenieur Wittſack, Direktor det Ingenieur⸗ ſchule Fiet, aufgeſtellt haben. Durch dieſe Ueberwachung wird im Uebrigen die Verantwort⸗ lichkeit des Eigentümers für gehörige Inſtandhaltung und Betriebs⸗ ſicherheit det Aufzüge, Schiädigungen, Gefährdungen ete., die mit dem Betrieb zufammen⸗ hümgen, mach Maßgabe der beſonderen Bedingungen einzuſtehen, die vorgefundenen Mängel beſeitigt ſind. der Sachverſtändigen bleibt den Eigentümern twegt wer Uebe i 2 fli U„ ſowie deſſen Verpflichtung für Unfälle beſtraft (Tahrſtübre) im Sinne der vorſtehenden Ver⸗ 2. Welianntmachung. Die Beſteuerung von Perſonenfahr⸗ karten betr. Mit Wirkung vom 1. Auguſt ds. Jg. kritt das Reichsſte pel⸗ geſetz vom 3. Juln 1906, betreſſend die Beſleuerung von Perſouen⸗ fahrkarten, in Kraſt. Darnach erhöht ſich von dieſem Tage ab der Preis aller den Betrag von 10 Pig. überneigenden Fahrtausweiſe auf der Straßen⸗ bahn wie ſolgt: Die Abonnementskarten von M..—(Knipskarten) auf M..05, „ Streckenkarten zu M..—(in Ludwigshaſen) auf M..10, 7 5.50 00 Mauuheim) auf M. 5 70, Monatskarten zu M..—(in Ludwigshafen) aui M..20, „ 12.—(in Mannheim) auf M. 12.40, 5„„ 15.—(Maunhelm-'haſen) auf M. 15.40, Jahreskarten erhöhen ſich um je 2 Mark, alſo von M. 90.— auf M. 92—, von M. 120.— auf M. 122.— und vou M. 150.— auf M. 152.—. Die im laufenden Monat gelöſten, für den Monat Auguſt Slagen Stracken⸗ und Monatskaärten werden ſchon am Tage der öſung mit dem erhöhten Betrag zur Ausgabe gelangen. Mannhein, den 9. Juli 1908. Städtiſches Straßenbahnamt: Löpit. Arbeits⸗Vergebung. Für die Erweiterung des Straßenbahndepots an der Colliniſtraße ſollen im Wege des öffentlichen Angebots vergeben werden: 1. die Ausführung der Eiſenkonſtruktion für die Be⸗ dachung, 2. die Spenglerarbeiten. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Mittwoch, den 25. Juli l. Js., vormittags 11 Uhr auf Zimmer 10 des unterzeichneten Amts einzureichen, woſelbſt auch die Angebotsformulare gegen Erſatz der Umdruckkoſten in Empfang genommen werden können und die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa er⸗ ſchienener Bietex erfolgt. 30000%/566 Mannheim, den 6. Juli 1906. Städt. Hochbauamt: J..: Hauſer. vergebung von Straßenbau⸗ und Kanaliſationsarbeiten. Namens der Gemeinde Nohrbach vergeben wir für den Bau von Orisſtraßen und Kanälen nachſſehende Arbeiten nebſt Lieſerung der erforderlichen Baufloffe: Herſtellung von 5624 Qum. chauſſierter Fahrbahn, 2„ 4560„ fbergrießtem Gehweg, 0„ 1862„ Rinnenpflaſter, „ 1240 lfd. m. Kanälen, Ausführung von 1200 Kbkm. Erdarbeit. Die Bedingungen liegen auf unſerem Geſchäftsummer zur auf, woſelbſi auch Angebotsvorbrucke erhalten werden unen. Angebote ſind mit entſprechender Aufſchrift verſeben, verſchloſſen und poſlirei bis zum 21. Juli d. Js., vormittags 10 Uhr an den Gemeinderat Rohrbach einzurerchen. Die Zuſchlagsſriſt beträgt 14 Tage. Heidelberg, den 7. Juli 1906. Gr. Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Inſpektion. Rhein⸗Schiffahrt. Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir zur Kennt⸗ nis der Schiffahrtsintereſſenten. Maunheim, 10. Juli 1906. Gr. Rheinbauinſpektion. Kupferſchmid. Bekanntmachung für ödie Rhein⸗Schiffahrt. Durch das Badiſche Pionierbataillon Nr. 14 werden am 16., 17., 18. und 21. Juli bei km 121,500(badiſch) am 24. Juli bei Marlen, am 31. Juli und 1. bei Altenheim und am 4. Auguſt bei Auenheim über den Rhein Brücken geſchlagen. Während dieſer Zeit iſt die Durchſahrt von Fahrzeugen und Flößen durch die Brücke nur dann geſtattet, wenn der hierfür im Fahrwaſſer eingebaute Durchlaß geöffnet und zu beiden Seiten mit je einer rot⸗weißen Flagge bezeichnet iſt. Im Uebrigen dürfen Fahrzeuge und Flöße an der nicht geſchloſſenen Brücke vorbeifahren, ſolange am ſtrom⸗ ſeitigen Vrückenende eine rot⸗weiße Flagge aufgeſtellt iſt; andernfalls haben ſte einſtwellen vor Anker zu gehen. Fat kleinere Fahrzeuge ſind Durchſchlupfe am Ufer angelegt. Gemäß 8 4 7105 9 der Rheinſchiffahrtspolizeiordnung haben die Schiffahrttreibenden zur Veechütung von Be⸗ ſchädigungen und Unfällen den vorſtehenden Anordnungen, ſowie den beſonderen örtlichen Anweifungen des Uebungs⸗ Kommandos und der ober⸗ und unterſtrom aufgeſtellten militäriſchen Warſchauer Folge zu leiſten. * * * * 0 538 65400 84⁴⁰ den. rtretungen dieſer Mannheim, den 14. Juni 1906. 116. Jahrgang. ordnung ſind ſolche Aufgugseinvichtungen anzuſehen, deren Fahr⸗ körbe, Kammern oder Plattformen zwiſchen feſten Führungen be⸗ Der amtlichen Begufſichtigung unterliegen nicht kleine Auf⸗ züge von höchſtens 100 keg Tragkraft und 0,7 am Schachtquerſchnitt, ſofern dieſelben nicht betretbar ſind. Die in vorſtehender Verordnung geforderten Nachweiſe ſind zunächſt auf 1. Nopember l. Is. und alsdann weiterhin jeweils auf 1. November dem Bezirksamt vorzulegen. Anordnungen werden gemäߧ 108 Ziffer 5 Pol.Straf..B. an Geld bis zu 150 Mark oder mit Haft Gr. Beszirksamt(Abteilung): Bekanntmachung. Die Iunhaber der ſetzt ver⸗ fallenen Pfandſcheine vom Monat Juni 1905 über Gold⸗ pfänder(rote Scheine) Lit. K Nr. 17512 bis mit Nr. 21291 über Kleidetzun Weißzeugpfänder (weiße Scheine.) Lit. B Nr. 4919 bis mit Nr. 59110 (und grüne Scheine) Ferner vom Monat Dezbr. 1905 über Sparkaſſenbilcher (blaue Scheine.) Lit. D Nr. 19 bis mit Nr. 20 werden auigefordert, ihre Pfändetr, ſpäleſtens im Lauſe des Monats Juni 1906 guszulöſen, andern⸗ falls dieſe Pfänder zur Verſtei⸗ gerung gebracht werden. Mannheim, den 3. Jult 1906. Städtiſches Leihamt: Hofmann. soogo/ Verſteigerung. Mittwoch, 25. Juli 1906 und die darauffolgenden Werktage nachmittags von 2 Uhr an ſindet im Verſteigerungslokal des Nut.. ſtädtiſchen Lelhamtes— it. C 5, 1— Eingang gegen⸗ über dem Schulgehände— die öffentliche Verſteigerung ver⸗ fallener Pfänder gegen Bar⸗ zahlung ſtatt. Die Won Gold⸗ und Silber⸗ fänder kommen Freitag, den 27. M, nachmittags von 2 Uhr an, zum Ausgebot. Das Verſteigerungslokal wird jewens um ½2 Uhr geöſſnet. Kindern iſt der Zutritt nicht geſtattet. Maunbeim, den 8. Juli 1906 Städtiſches Leihamt. Hofmann. Stkannimachung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Ueber den Pfaudſchein des Städt. Leihamts Mannheim: Lit. A Nr. 29137 voin 1. Septemper 1905, welcher angeblich abhanden ge⸗ kommen iſt, wurde das Auf⸗ eee nach 8 23 der elbamtsſatzungen beautragt. Der Iunhaber dieſes Pfand⸗ ſcheines wird hiermit aufge⸗ ſordert, ſeine Anſprülche unter Vor⸗ bals des Pfandſcheines inner⸗ halb 5 0 vom Tage des Erſcheinens ber Bekaummachung an gerechnet beim Städt. Leih⸗ amt, Lit. C 5 No, 1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung oben genanuten Pfaudſcheins erſolgen wird. Mannheim, den 10. Juli 1908. Stãdt. Leihamt: Holmaun. 8000 Die Rahmenfabril Juft Schiele O 2, 9 ferligt wirklich zum Zilde paſſende filgerechte Rahmen in jeder Preis⸗ lage in kürzeſter Jeit. 2—— Stipendiengssſchreiben! Aus den Stlftungen der Anna Sara Hügel und der Katharina Gertrud Cajet da⸗ hier find auf den 283. Oktoder d. Is. die Zinſen an„einen be⸗ dürftigen, aber ehrbaren und tüchtigen Sohn eines hieſigen reformierten Bürgers“ zu ber⸗ geben, welcher ſich ausſchließlich dem Studtum der Theologie an einer Univerſität widmet. Die Zinſen aus der Cajet!⸗ ichen Stiftung dürfen auch an den Sohn eines reformierten pfälzer(alſo nicht gerade Heidelberger) Bürgers vergeben werden. Wir laden nun dieſenigen Studierenden, welche hiernach Anſpruch auf Berückſichtigung bei der Stipendtenvergebung zu haben glauben, hiermit ein, ihre desſauſt en Geſuche unter An⸗ ſchluß 55 Zeugniſſe bis zun 5. Aüguſt d. Is. bei uns einzu⸗ reichen. 5288 Heidelberg, 3. Juli 1906. Der Stadtrat: Dr. Walz. Kaufmann. Bekauntmachung. Zur ſtändigen Ueber⸗ wachung der Bauarbeiten für die Erweiterung des Waſſer⸗ werkes ſuchen wir für die Bauſtelle im Käferthaler⸗ Wald einen 30000/576 Bauführer auf längere Zeit. Geeignete Bewerber wollen ſich ſpäte⸗ ſteus bis 14. Juli ds. Is. unter Vorlage von Zeugnis⸗ abſchriſten, Lebenslauf und Angabe von Gehaltsan⸗ ſprüchen bei der unterzeich⸗ neten Stelle melden. Mannheim, 6. Juli 1906, Die Direktion der Waſſer⸗ Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ Werke: Pichler. Arbeits⸗Jergebung. Für den Waufhausumbau (ſüdlicher Teil), ſollen im Wege des öffentlichen Ange⸗ bots vergeben werden: a) die Steinhauerarbeiten aus rotem Sanbſtein, b) die Steinhauerarbeiten aus rotem Mainſandſtein. Angebote hierauf find ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechen⸗ ber Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Montag, 23. Juli l. Js, vormittags 11 uhr auf Zimmer 10 des unter⸗ zeichneten Amts einzureichen, woſelbſt auch Angebots⸗ formulare gegen Erſatz der Umdruckkoſten in Empfang genommen werden können und die Eröffnung der An⸗ gebole in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Nähere Auskunft im Zionmer Nr. 13. 29999157 Mannheim, 7. Juli 1906. Städt. Hauſer. —— Färberel 8 MHarktstrasse g, den 8. Juli 1906. Gr. Rheinbauinſpektien. CC( Sigentämer Katholiſches Bürgerboſpital.— Verantwortlicher Redakteur: Franz Kircher.— Druck und Vertrieb: Dr. H. Haas ſche Buchdruckeret G m. b. N. Schaedla chem. Reinigungsanstalt E 1, 14. Telephon 1488 Q 3, 10. Nächst der Concordienklrche Annahme für Lindenhof: Gontardplatz 1. Rasche Lleferung Bllligste Preise Anerkannt tadellose Ausführung — 777 2 8. Seite. General-Anzeiger“ Ar uuſete Brüͤder in Deutſchland, Leſterkeich, der Schweiz und in anderen Ländern. ees San Franzisko, Kal., im Juni 1906. Das entſetzliche Unglück, das am 18., 19. und 20. April unſere Stadt heimſuchte, iſt der ganzen Welt HDekannt. Erdbeben und Feuer haben das größte Ver⸗ derben über uns gebracht, das je eine Stadt betroffen hat. Schwere Zeiten und harte, Entbehrungen ſtehen denen bevor, die Alles verloren haben und nun den Kampf ums Daſein von neuem beginnen müſſen. Sicherlich wird ſich der Notſtand in kurzer Zeit noch fühlbarer machen, wie jetzt. Von den 50 000 bis 60 000 Deutſchen San Fran⸗ gisko's verloren die meiſten Alles. Etwa 130 deutſche Vereine und Geſellſchaften retteten wenig von ihrer be⸗ weglichen Habe. Alle Vereins⸗ und Turnhallen und nicht weniger als 8 deutſche Kirchen ſind ein Raub der Flammen geworden. Unſere 20 Geſangpereine beſitzen kein Notenblatt, kein Inſtrument mehr. Die Schulein⸗ richtungen der deutſchen Kirchen⸗, Freien und Turn⸗ gemeinden, eine Anzahl von Schaubühnen und mindeſtens ſechs umfangreiche Vereinsbüchereien ſind gleichfalls ver⸗ nichtet. Das Deutſche Hoſpital und das Deutſche Altenheim zswar beide wenig beſchädigt— ſind in ihrem Fort⸗ beſtehen ſchwer gefährdet, weil die Beiträge zu ihrer Unter⸗ haltung zu verſagen drohen. Für alle dieſe Verluſte iſt Erſatz und Hilfe nötig. Der Deutſch⸗Amerikaniſche Verband von Kalifornien hat unter Zuziehung der Konſuln des Deutſchen Reiches und Oeſterreichs, ſowie einer Anzahl von Mitbürgern, einen Hilfsausſchuß ernannt, um Gelder zur Linderung der Not zu ſammeln. Derſelbe verſpricht, alle einlaufenden Gaben gewiſſenhaft zu verwalten, an die Notleidenden zu ver⸗ teilen und dafür getreulich Rechnung zu führen und ab⸗ zulegen. Es bedarf kaum eines Hinweiſes, daß die Deutſchen San Franziskos bei allen Gelegenheiten ihren Zuſam⸗ menhang mit dem Kulturleben des alten Vaterlandes aufrecht erhalten(zuletzt noch vor drei Monaten durch eine prächtige Mozart⸗Feier) und ſtets ihre Anhäng⸗ lichkeit durch beträchtliche materielle Unterſtützungen be⸗ wieſen haben. Wir zweifeln nicht, daß unſere deutſchen Brüder in der ganzen Welt gern den Notleidenden beiſtehen werden. Gelder bitten wir an den Deutſchen Hilfsausſchuß 8. H. des Herrn Henry Brunner, Caſſier of the Central Truſt Co., San Franzisko Cal. zu ſenden. Mit deutſchen Gruß und herzlichem Dank im voraus zeichnen Franz Bopp, Kaiſerlich Deutſcher Konſul. Karl Ruiz de Roxas, Vertreter des K. reichiſch⸗Ungariſchen Konſulates. Henry Brunner, Kaſſierer Central Truſt Co., San Franzisko. Julius Fündeling, Prediger der St. Markus⸗Gemeinde. C. Holzkamp. Dr. H. Kohlmoos, Vorſitzender des Oakland Hilfs⸗ Ausſchuß. Dr. M. Krotoszyner. Dr. Max Magnus, ehemaliger Präſident des Deutſchen Zentral⸗Verbandes. K. Oe ſter Prof. Albin Putzker, Staats⸗Univerſität von Kali⸗ fornien. J. Straub, Präſident der Geſellſchaft Teutonia. John Tillmann. J. H. Velten, Vizevorſitzender des Oakland Hilfs⸗ Ausſchuß. Richard Lainer. E. E. Schmitz, Bürgermeiſter von San Franzisko. Mannheim, den 1I. Juli 1906. — Ausnahme-Preise Wäsche- Leinen-, Gebild-.Bettwaren Herrenhemden und Damenwäsche Handtucher, Tischtücher, Servietten Teegedecke in allen Farben Bettbezüge, Bettücher, wollene Schlafdecken s,e Steppdecken et. 10—-20%, Kasse-Rabatt L. Steinthal C 1 59658 II Habrikation in eigenen besleingerichletan Verkstatten mit AHotor von Runstbeinen, Stutegorseltem, orthopddischem Appa- raten, Bein- und Fussmaschenen, Leibbindem id.§. 7. Sgeatalttũb. Durch Menschenalter(seit 1d70 v. Fæliæ Map. chiesder ſin Juusendem bemafirten ver besserten Bruclibaudagen. HFHachigeschaſt fur alle Artiſcel æu HNraukenpfiege, be- sonders aucſt in GEummi. CJebertialimæ gamter Eiurichiunges fur Aerate und HKranbenliauser. figene Sperial- Abteilung aug Anfertigung dtitlicht verordneter Augenglüser. Ergr. 1858 D. N ayyscheider gegr. 1863 Zigferumt des algem. KHrantenbauses, Nöchnerinnem Asyls 2, a, Austnlü fn. Manuſieius, Ludwigshafen it. S. 10, gezbie der bten Krambenkatien und Berufogenossemschaften. 08611I AHimte v. Halser Hef 7 Zheaterstr. ndchist el. do. Mannheim, D3, 5 a Han ken, Ludigoshaſen a. Rl. Heydemreichstr. à. Tul. 100. Bismarchstr. 43. Tul. 43. 608 H. U. Brandenſtein, ehemaliger Stadtrat und Vertreter des Roten Kreuzes in den Vereinigten Staaten. Hermann, Vorſitzender des Deutſch⸗Amerika⸗ niſchen Verbandes von Kalifornien. Kaſpar Zwierlein, 1. Amerikaniſchen Verbands von Kalifornien. Carl W. Mueller, korreſp. Schriftführer des Deutſch⸗ Amerikaniſchen Verbands in Kalifornien. Henry F. Budde, protok. Schriftführer des Deutſch⸗ Amerikaniſchen Verbands von Kalifornien. H. J. Keſſel, Finanz⸗Sekretär des Deutſch⸗Amerika⸗ niſchen Verbands von Kalifornien. J. R. Hans, Schatzmeiſter des Deutſch⸗Amerikaniſchen Verbands von Kalifornien. Dr. F. Kuckein, ehemaliger Vorſitzender des Deutſch⸗ Amexrikaniſchen Verbands von Kalifornien. Albert Currlin, ehemaliger Vorſitzender des Deutſch⸗ Amexikaniſchen Verbands von Kalifornien. Dr. Julius Voje, ehemaliger 1. Vorſitzender des Deutſch⸗ Amerikaniſchen Verbands von Kalifornien. Arnold Entzmann, ehemaliger 2. Vorſitzender des Deutſch⸗Amerikaniſchen Verbands von Kalifornien. W. Zimmermann, ehemaliger Schriftführer und 1. Vor⸗ ſitzender des Deutſch⸗Amerikaniſchen Verbands von Kalifornien. John 1 Feuersichere Türen und Schränke „Patent Küeken“ Von allen massgebenden Behörden anerkannt, Cari S E, Mannbel Telephon 274 Hi Dammstrasse 9 Telephon 274ʃ Heprüt vom Königlichen Materialprüfungsamt der Königlichen Technischen Hochschule Berlin. Originalzeugnisse zur Verfügung. Hotel und Pension „Waldmühle“ L 0 d. 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