F 5 (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. * Bringerlohn 25 Pfg. monatlichz durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. E 6, 2. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Grleſenſte und verbreitetſte Jeitung in Rlaunheim und Amgebung. (Nannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim““ — Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ E 6, 2. — Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. nahme v. Druckarbeiten 341 In ſerate:— 2 N di antenehels. di. Gigene Redaktions⸗Zureaus: ee Juſerate. 3* Berlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. 155 en rlags⸗ 5 Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. (Abendblatt). Nr. 386. Dienstag, 21. Auguſt 1906. Das Zentrum in den Reichslanden. Während im Unterelſaß die Organfſation der Zentrums⸗ wohlvereine abgeſchloſſen iſt und die Bewegung im Oberelſaß langſame, aber merkbare Fortſchritte macht, iſt in Lothrin⸗ gen die Bewegung erſt im Anfangsſtadium. Es iſt intereſſant, die Gründe zu höven, die die Freunde des Anſchluſſes an das Zentrum für die Schwierigkeiten angeben, den Gedanken des An⸗ ſchluſſes auch in Lothringen zur vollendeten Tatſache zu machen. Die„Lothr. Volksſtimme“ gibt einer Zuſchrift aus ihrem Leſer⸗ kreiſe Raum, die als Hemmniſſe der Bewegung folgende Mo⸗ mente feſtſtellen zu dürfen glaubt. Zuerſt wird da der Umſtand beklagt, daß es in Lothringen ſo viele„Auchkatholiken“ gebe und die Pfarrer weit davon entfernt ſeien, wie in Altdeutſch⸗ lund in jeder Gemeinde die geborenen Vertreter des Zentrums zu ſein.„Wenn bei uns“— erkärt die Zuſchrift—„hſich ein Pfarrev irgendwo in dieſer Frage hervortut oder ſagen wir her⸗ vorwagt, ſo wird er von gewiſſer Seite ſchief angeſchaut, kommt ins ſchwarze Buch, wird als Gegner der Notabelm gebramdmarkt. Dieſe Kriegsliſt iſt bekannt: man drückt den Alleinſtehenden, um ſo die anderen einzuſchüchtern. Das hört aber auf, wenn Prieſter und Vo k kompakt auſtreten.“ Die größte Schuld aber wird dem„Bloc lorrain“ zugemeſſen. Von dieſem Block wird fol⸗ gende Schilderung gegeben, ihm werden u. a. folgende Mahnungen erteilt: Unter dieſem Namen verſtehen wir unſere Abgeordneten ſowohl des Reichstages als des Landesausſchuſſes. Seine Seele iſt Herr bon Jaunez⸗Vater; der Wortführer Notar Ditſch. In aller Stille hat er ſich zuſammengeſchloſſen, alle Volksvertreter, von den Kreis⸗ ktagsmitgliedern an bis zu den Reichstagsabgeordneten hinauf an ſich herangezogen, und tritt auf mit einer Geſchloſſenheit, um die er zu beneiden iſt. Er iſt offiziell gegen den Anſchluß an das Zentrum und vielleicht deshalb, zum Teil dvenigſtens, Schoßkind der Regierumg und weil er unbegründeter Weiſe die von uns unterſtützte Bewegung als gegen ſich gerichtet glaubt, ſcheint er es ſich zur Ehrenſache gemacht zu haben, jetzt erſt recht von einem Anſchluſſe an das Zentrum nichts wiſſen zu wollen. Jwei Sachen werfen wir dem„bloc lorrain“ vor: er iſt gegen jede Organiſation, weil er darin für ſich Gefahr wittert; er liebäugelt mit der Regierung, deren Gunſt ihn noch hält. Den Katho⸗ kken es übel nehmen, in den heutigen Verhältniſſen ſich zu organi⸗ ſteren, auch politiſch zu organiſieren, iſt ein Fehler. Es iſt u bleibt für uns ein Rätſel, wie achtbare Männer, die ſich uns Land verdient gemacht und jetzt noch öffentlich auf ihrem Programm ſich Als catholique convaincu bezeichnen, bei den auch bei uns dem Ehriſtentum drohenden Gefahren, einer Organiſation, die ſonſtwo hre Probe gemacht, ſich verſchließen können. Als Männer des Landes iſt ihr Platz an der Spitze der Bewegung. Die früheren Verhältniſſe mögen ja für ſie und für uns beſſer geweſen ſein; heute ſind die Zeiten andere geworden. Auch das Schſveigen des Plock bei den Angriffen gegen unſeren Biſchof im Landesausſchuß hat unſer Vertrauen in ihn ſtark erſchüttert. Regierungsgunſt iſt ſo eine Sache! Das Volk glaubt ſeine großen wichtigen Intereſſen der Regierung hinüber ſchauen. Die großen allgemeinen Inter⸗ uns anſchließen; dann iſt ein Abgeordneter nicht verſucht, ſeine Wege zu gehen, ſondern er handelt nach dem Programm, auf das er gewählt wurde. Bei den führenden politiſchen Perſönlichkeiten des beſſer geborgen in den Händen von Männern, die nicht ſo ſehr nach eſſen exreichen gpir aber ſicher, wenn wir geſchloſſen dem Zentrum halb leichter. Schlie slich wird auch der Regierung eine Schuld an den Verkön hißen in Loterzvoen zugewieſen: dis Regierung ſei nicht für den Anſchluß ans Zentrum und ſie freue ſich am bloc lorrain tn Ner nen ſo autoritativen Mit⸗ wirher zu haben. Das ceterum cenſeo der Zuſchrifb an die „Lothr. Voltsſt. aber lauter:„Vas größte, ja, unſerer Anſicht Rach, das einzige ernſte Hindernis iſt unſer bloc lorrain.“— Die Vorwürfe, welche das lothringiſche Zentrumsblatt dem„Block“ macht, können der unbefangenen und gewiſſenhaften Prüfung durchaus nicht ſtandhalten. Der Vorwupf, daß der„Block“ mit der Regierung liebäugele, iſt ſo unhaltbar wie nur möglich. Der „Block“ ſucht vor allem den lothringiſchen Intereſſen zu dienen: das iſt ſein gutes Recht, mehr, das iſt ſeine Pflicht, und es ſteht einem lothringiſchen Kritiker beſonders ſchlecht an, ihm dieſer⸗ halb Vorwürfe zu machen. Die Mitglieder des„Blocks“, in⸗ ſonderheit die von der„Volksſtimme“ genannten Abgeordneten b. Jaunez und Ditſch, haben niemals ein Blatt vor den Mund genommen, falls ſie glaubten, die lothringiſchen Intereſſen würden von der Regierung nicht himlänglich gewahrt. Die „Lothringer Volksſtimme“ kommt dann wieder auf ihren alten Vorwurf zurück, die lothringiſchen Abgeordneten hätten den Biſchof von Metz im Landesausſchuß nicht verteidigt. Angeſichts dieſer Wiederholung muß feſtgeſtellb werden, daß kein Abgeord⸗ neter, weder ein elſäſſiſcher noch ein lothringiſcher, den Biſchof von Metz damals verteidigt hat! Auch die Prieſter, die im Landesausſchuß ſitzen, haben den Biſchof von Metz nicht ver⸗ teidigt, weder der ehrwürdige greiſe Ehrendomherr umd Pfarrer Winterer, noch der tempevamentvolle Redakteur Wetterle. Und ſchließlich hat auch die altdeutſche katholiſche Preſſe, ja hat ſelbſt der Pa pſt ſich nicht für, ſondern gegen den Biſchof von Metz ausgeſprochen! Es iſt geradezu eine Ungeheuerlichkeit, wenn die „Volksſtimme“ von den lothringiſchen Abgeordneten verlangt, ſie ſollten päpſtlicher ſein als der Papſt! In der Praxis ſucht eben das Volk, wenn es etwas haben will, diejenigen Bertreter auf, von denen es glaubt, ſie brächten etwas fertig! Hoffentlich bewahrt ſich die lothringiſche Bevölkerung ihren geſunden Sinn auch ſernerhin, indem ſie den„Anſchuß ans Zentrum“ meidet, der nicht in ihrem Intereſſe gelegen iſt, ſondern ihren Intereſſen ſtracks zuwiderläuft. Politische Uebersſcht. *Mannheim, 21. Auguſt 1906. Arbeitermangel im Textilgewerbe. (.) In dem Maße, wie die Beſchäftigungsgelegenheft im Textilgewerbe zugenommen hat, hat ſich auch der Arbeitermangel verſchärft, ſo daß in der Fachpreſſe gegenwärkig lebhafte Klagen über die ungünſtige Wirkung laut werden, die der Mangel an geübten Arbeitskräfhen auf den Gewinmertpag der Betriebe aus⸗ übt. Am meiſten macht ſich in der rheimiſch⸗weſtfäliſchen Texkil⸗ induſtrie ungenügendes Angebot bemerkbar. Daß bei der gegen⸗ wärtigen Hochkonjunktur in allen Gewerben der relativ nae d⸗ pige Stand, auf dem die Löhne der Textilarbeiter Elſaß beſteht kein Block; bei ihnen iſt die Zentrumsdewegung des⸗ trotz verſchiedener Erhöhungem geblieben ſind, den Grund für deß Mangel bildet, bedarf keiner weiteren Erklärung. Wird doch in keinem einzigen Gewerbe ein ſo niedriger Lohn bezahlt wie in der ſchleſiſchen Textilinduſtrie, wo ſelbſt im Aufſchwungsjahre 1900 ein Arbeiter nur 489 Mark im Jahr verdiente. Es iſt zuzugeben, daß ſpeziell in Rheinland⸗Weſtfalen der Verdienſt im Textils gewerbe beſſer iſt, vergleicht man aber das Lohnniveau der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Textilarbeiter mit dem anderer Gewerbe, ſo zeigt ſich, daß die Verdienſtgelegenheit im Textilgewerbe ſelhſt in ſo günſtigen Zeiten wie ſie in dieſem Jahre herrſchen, immer noch geringer iſt als in den meiſten anderen Gewerben. Nur in der Bekleidungsinduſtrie, im Tabakgewerbe, in der Ziegelei und im Schornſteinfegergewerbe ſind die Arbeitslöhne noch erheblich niedriger als in der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Textilinduſtrie. Zu⸗ dem iſt auch die Lohnſteigerung in den letzten Jahren lange nicht ſo erheblich geweſen, wie vielfach angenommen wird. Um dem immer empfindlicher werdenden Mangel an Arbeitern abzuhel⸗ fen, wird der Verſuch gemacht, Ausländer aus Rußland oder Holland heranzuziehen, auch die Unterhaltskoſten der Ar⸗ beiteröinnen ſollen durch die Errichtung ſtädtiſcher Arbeiterinnen⸗ heime verbilligt und verbeſſert werden. Alle dieſe Beſtrebungen dürften aber ſolange nicht den erwünſchten Erfolg haben, ſolangz die Hochkonjunktur auch in den anderen Gewerben Rheinland⸗ Weſtfalens anhält und zwiſchen dem Lohnnivbeau im Textil⸗ gewerbe und dem in anderen Induſtrien eine ſo erhebliche Dif⸗ ferenz wie zurzeit beſteht. 125 Podbiels ti. Die„Köln. Zig.“ äußert ſich zu dem Federkriege des dem Landwirtſchaftsminiſter Podbielski naheſtehenden„Berl. Lokal⸗ enzeiger gegen die„Norddeutſche“ in einer vecht bemerkens⸗ werten Weiſe wie folgt: Der Lokalanzeiger hatte anderweitigen Behauptungen gegenüber erklärt, der Miniſter v. Podbielski denke nicht daran ſeine Demiſſion zu nehmen. Trotzdem veröffenklichte die Norddeutſche Allgemeine Zeitung ein paar Tage darauf dit Mitteilung, der Miniſter habe den Reichskanzler am Schluß einen nach Norderney gerichteten Schreibens gebeten, ſeinen Wunſch nach Entlaſſung aus dem Staatsdienſt an allerhöchſter Stelle zu umberbreiten. Darauf erwiderte Herr v. Podbielski im Lokal⸗ anzeiger, er habe zwar„gleich beim Beginn der Tippelskirch⸗ Affäre“ in einem Schreiben an den Reichskanzler geſagt, er ſei zu alt, um ſich in dieſer Weiſe mit Schmutz bewerfen zu laſſen, lieber würde er vorziehen, aus dem Staatsdienſb zu ſcheiden, Er habe dieſe Worte aber nicht als Abſchiedsgeſuch aufgefaßb. wiſſen wollen. Dem Sinne nach war nach dieſer Darlegung der Reichskanzler zweifellos berechtigt, wenn er die Woriie des Herrn b. Podbielski als eine Bekundung ſeiner Abſicht, aus dem Amte zu ſcheiden, auffaßte. Wer aber weiß, mit welcher Peinlichkeit bet derartigen Anläſſen in Preußen die überlieferten Formen eingehalten zu werden pflegen, wird ſich mit Herrn v. Podbielskz baß darüber gewundert haben, daß die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſich über dieſe Formen kurz hinwegſetzte und briefliche Aeußerungen des Miniſters an den Reichsbanzler als Abſchieds⸗ geſuch auslegte. Vielleicht iſt das ein Zeichen, daß man fortau an Preußen überhaupt mit der in ſolchen Dingen üblichen Form brechen will, vielleicht hat man auch gehofft, mit einem recht deut⸗ lichen Winkmit dem Zaunpfahl den Mimiſter auf den Tagesnenigkellen. — Ein Bild aus der Großſtadt. Eine unbeabſichtigte Wirkung hatte die Gutherzigkeit einer vornehmen Danne, die der Oekonomie eines der erſten Berliner Krankenhäuſer vorſteht. Durch die an der Straße gelegenen Fenſter der Küche waren die Düfte der dort in blitzblanten Keſſeln und Behältern bereiteten Speiſen hinaus⸗ gedrungen und hatten manchen Vorübergehenden zu einem lüſternen Einblick herausgefordert. Die Folge war, daß ſich nach und nach Perſonen beiderlei Geſchlechts mit der Bitte um ſtille Teilnahme an der Mahrzeit einſtellten. Sie fanden Gedör, und mancher leckere Piſſen, der ſonſt keine Verwendung mehr finden konnte, wanderte in die nicht berwöhnten Gaumen. Beide Teile, die Geberin in dem beglückenden Gefühl des Wohltuns und die Empfänger in dem ver⸗ gnüglichen Empfinden der Bewirtung, waren zufrieden. Ja, zwi⸗ ſchen den Bewirteten und dem Küchenperſonal der Anſtalt bildete ſich ein gerviſſes vertrauliches Verhältnis heraus, indem die Mädchen Hauſes die älteren Männer mit„Schwiegervater“ und die Frauen mrit„Großmutter“ anredeten. Dieſer holde Friede ſollte kher bald eine jähe Störung erfahren. Unter den männlichen Frei⸗ tiſchlern hatten ſich bei der ahnungsloſen Gaſtgeberin auch ſolche eingefunden, die nicht bloß die Speiſen der Anſtalt den Gerichten khrer Frauen vorzogen, ſondern auch im Vertrauen auf ihre ſichere Ernährung nicht mehr arbeiteten und ihren Familien keinen Ver⸗ dienſt mehr lieferten. In aller Stille hatten ſich daher die beſſeren Hälften dieſer Feinſchmecker zuſammengetan, als ſie die Urſache für das Verhalten ihrer Männer erfuhren, und gingen zu einem ge⸗ meinſamen Angriff auf die Anſtaltsküche vor. In nicht gerade ge⸗ wählter Rede verlangten ſie, daß ihren müßig gehenden Cheherren der Brotkorb und die Fleiſchtöpfe höher gehängt würden. Sie er⸗ reichten, was ſie wollten, und die aus dem Küchenparadieſe vertrie⸗ benen Männer müſſen t wieder mit dem Speiſezettel ihrer Frauen flürkied nehmen. „. ELine ſeltſame letztwillige Verfügung hat der kürzlich in Rufach verſtorbene Landwirt Theodor Moſſer getroffen. Die „Straßb. Bürger⸗Ztg.“ berichtet darüber folgendes: Moſſer be⸗ ſtimmte ein ſtilles Plätzchen auf dem Friedhofe, wo er ſeine irdiſchen Reſte zu betten gedachte, und wo er wußte, daß dort der Boden nicht zu feucht iſt, denn als Verehrer des edlen, unverfälſchten Rebenſaftes, mäßig genoſſen, mochte er das Waſſer ſelbſt im Tode nicht leiden. Alsdann gab er ſeinen letzten Willen kund, wie folgt: 1 Oben auf dem Deckel meines Sarges muß ein Glasfenſter angebracht werden, das mit einem Schieber verſchloſſen werden kann. 2. Ich will mit gutem Schuhwerke verſehen ſein, und im Sarge darf auch mein bisheriger ſteter Begleiter in meinen alten Tagen, mein Stock, nicht fehlen, ebenſowenig meine Pfeife und Tabakdoſe. 3. Meine Aufbahrung muß zuerſt auf dem„Trottbett“ und dann unter dem Toreingang geſchehen; ich will aber nicht auf die Gaſſe geſtellt werden. 4. Der Leichenzug muß am Napoleons⸗ platz vor der Statue der Mutter Gottes einen kurzen Halt machen, wobei die Träger den Sarg zu Boden zu ſtellen haben. 5. Meine Frau muß bei der Eingrabung recht nahe bei dem Grabe auf einem Stuhle ſitzen, um alles genau ſehen zu können. Nur mit Mühe hatte der Schwerkranke noch die letzten Worte über ſeine Lippen bringen können, dann legte er ſich auf die andere Seite und herſchied. Unter großer Beteiligung wurde dieſer Tage der Verſtorbene zu Grabe getragen und hierbei deſſen letzter Wille getreulichſt erfüllt! — Der Mädchenhandel in den Vereinigten Staaten. Wie in der letzten Ausgabe des„Archivs für Kriminal⸗Anthropologie und Kriminaliſtik“ mitgeteilt wird, ſcheint nach einer Unterſuchung von Felix Baumann der Mädchenhandel in Nordamerika, namentlich mit enropäiſchen Mädchen, entſetzlichen Umfang angenommen zu haben. In Groß⸗Newyork allein wird die Zahl derer, die ſich mit Mädchenhandel beſchäftigen, auf ungefähr 20 000 geſchätzt, d. h. auf je 200 Einwohner trifft ein ſolches Subjekt. Die Mädchen⸗ händler treiben ihr Geſchäft hauptſächlich mit Hilfe der ſoge⸗ nannten„Kadetten“. Unter einem Kadetten verſteht man einen jungen, wohlgekleideten Menſchen von beſſeren Manieren, der ſich an junge, hübſche Mädchen, zumeiſt landesfremde Ausländerinnen, unter irgend einem anſtändig ſcheinenden Vorwand heranmacht, ſie meiſtens unter Heiratsverſprechungen verführt, dann in ein berruſenes Haus bringt und weiter Nutzen von ihr zieht. Der übergroße Umfang dieſer Art von Geſchäften ſei nur möglich, weil die nordamerikaniſche Polizei gänzlich demoraliſiert, mit den Hältern öffentlicher Häuſer in Beziehungen ſteht. Dies ſei ſo lange nicht zu ändern, als Polizei und Politik in enger Ver, bindung bleiben:„Der eine Kommiſſar ziehe am republikaniſchen Strang, der andere am demokratiſchen.“ An Beſſerung ſei nur zu denken, wenn die Polizei von der Politek völlig getrennt und ihrer Demoraliſation ein Ende gemacht werde. „— Die Jahrhundertfeier der Dampfſchiffe. Aus Paris wird berichtet: Die„Ligue Maritime Francaiſe“ bereitet eine Hundert⸗ lahrſeier der Dampfſchiffe vor. In Erinnerung an die Tatſache, daß im Jahre 1807 das erſte, von Julton gebaute Dampfſchiff dem Ver⸗ kehr übergeben wurde, ſoll im nächſten Jahre eine internationale Ausſtellung veranſtaltet werden. Fulton iſt zwar der Schöpfer der Dampfſchiffahrt, er hat das erſte Dampfboot, den„Claremont“ ge⸗ baut, das im Auguſt 1807 von Newyork bis Albany, 120 Seemeilen ſtromaufwärts in 32 Stunden fuhr; aber er hat zahlreiche Vor⸗ gänger gehabt, die teils in Vorſchlägen, teils in praktiſchen Aus⸗ führungen ſeiner Idee, Schiffe durch Dampfkraft zu bewegen, ſchon früher zu verwirklichen ſuchten. Auch der Vorläufer Fultons ſoll bei dieſer Ausſtellung gedacht werden. Beſonders erinnert man an den franzöſiſchen Mathematiker und Phyſiker Denis Papin, der ge⸗ rade vor 200 Jahren eine wenn auch noch ſehr unvolltommene Dampfmaſchine und ein Dampfſchiff konſtruiert hat; mit dieſem Dampfboot hat er, wie berichtet wird, bereits im Jahre 1707 auf der Fulda— er hatte als Calviniſt Frankreich verlaſſen und wirkte von 1687 bis 1707 als Profeſſor der Mathematil an der Umi⸗ verſität Marburg— Fahrten unternommen; aber die Flußſchiffer ſollen über das ſeltſame Fahrzeug, von dem ſie ſich in ihrer Exi⸗ ſtenz bedroht fühlen mochten, ſo in Wut geraten ſein, daß ſie es zer⸗ ſtörten. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden verſchiedene Ver⸗ 9710 3 5 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger. Mannheim, 215 Auguſt! Formenweg verweiſen und dadurch das nötige Abſchiedsgeſuch von ihm erwirken zu können. Iſt dieſe letztere Annahme richtig, ſo hat man ſich in dem Erfolge der Maßregel offenbar getäuſcht; Herr v. Podbielski ſcheint zu beabſichtigen, dem Winde nicht Folge zu leiſten und den weiteren Gang der Dinge abzuwarten. Alle dieſe Umſtände, die die Verabſchiedung des Landwirtſchafts⸗ miniſters begleiten, können auf die Oeffentlichkeit keinen guten Eindruck machen. Es wäre daher zu wünſchen, daß man in Zukunft bei einer ſo wichtigen Angelegenheit, wie es das Ausſcheiden eines Miniſters iſt, auf den natürlichen Weg zurückkehrte und in einer rückhaltloſen Ausſprache der Beteiligten Ddie Dinge ſachlich ſo klärte, daß ihre formelle Löſung das bliebe, was ſie iſt und ſein ſollte, eben eine Form, die keinerlei Schwie⸗ rigkeiten mehr bietet. Dadurch würde die Achtkung vor unſern ſtaaflichen Einrichtungen und vor den Perſonen, die ſie zu hüten berufen ſind, nur erhöht werden. Das Briefporto im Weltpoſtverein. Laut einer offiziöſen Erklärung der holländiſchen Regie⸗ rung hat der niederländiſche Bevollmächtigte General⸗Poſtmeiſter Poß auf der Poſtkonferenz in Rom beantragt, das Briefporto im Weltpoſtverein allgemein auf 20 Cts. herabzuſetzen bei gleich⸗ zeitiger Erhöhung des Briefgewichts auf 20 Gramm, doch ſchei⸗ tterte der Vorſchlag an dem Einſpruche Frankreichs, das aus der Portoermäßigung einen Verluſt in den Staatseinnahmen be⸗ fürchtete. Nachdem für den internationalen Verkehr nur eine Heraufſetzung des Gewichts zu erlangen war, hat General⸗Poſt⸗ meiſter Pop bei den deutſchen, engliſchen und belgiſchen Be⸗ vollmächtigten einen engeren Verband mit einem Brief⸗ porto von 20 Cts. angeregt, doch haben die betreffenden Regie⸗ rungen bislang noch keine zuſtimmende Erklärung abgegeben. Ein engerer Poſtverband zwiſchen Holland und Deutſchland allein würde in Holland ſtarken Widerſtand finden, da man barin eine hochpolitiſche Frage erblickt und mit jeder Anlehnung an Deutſchland die Sympathien von England und Frankreich zu verſcherzen fürchtet. Deutsches Reſch. Eiſenach, 20. Aug.(Nationalliberaler Reichsverein.) In einer Vorſtandsſitzung des national⸗ überalen Reichsvereins gab Profeſſor Dr. Flex, der in der letzten Hauptverſammlung einſtimmig zum Vorſitzenden wieder⸗ gewählt worden, im Frühjahr dieſes Jahres aber aus Geſund⸗ heitsrückſichten von der leitenden Stellung im nationallibevalen Reichsverein zurückgetreten war, die endgültige Erklärung ab, daß er das ſeit dem Oktober des Jahres 1895 verwaltete Ehren⸗ amt niederlegen und aus dem Vorſtande ausſcheiden müſſe. Rechtsanwalt Dr. Appelius, der wähwpend der Krankheit des Herrn Profeſſors Flex bereits zum Vorſitzenden des Vereins gewählt worden war, gab dem Bedauern des Vorſtandes über das Ausſcheiden des langjährigen Parteileiters Ausdruck, dem der Dank des Vereins für alle Zeiten geſichert ſei. Weimar, 20. Aug.(Die Landtagswahlen) ſind für den November feſtgeſetzt. „Hannover, 20. Aug.(Reichskagserſatzwahl.) Wie der„Hann. Courier“ mitteilt, hat Landrat Dr. Dum⸗ tath es abgelehnt, als bündleriſcher Kandidat im 18. hannover⸗ ſchen MWahlkreiſe gegen den nationalliberalen Kandidaten Reſe zu kandidieren.— Die geſtrige in Wulsdorf tagende Vertrauens⸗ männerperſammlung des Bundes der Landwirte ſtellte einſtim⸗ mig den Hofbeſitzer Klaevemann ⸗Ankeloh als Mittelſtands⸗ kandidaten für die bevorſtehende Nachwahl auf. —(Der nationalliberale Verein) zu Han⸗ gober hat binnen kurzer Zeit einen Zuwachs von über 1000 Mitgliedern erhalten. * Berkin, 20. Aug.(Der Kronprinz) wird, wie eine Korreſpondenz wiſſen will, in wenigen Wochen das Kom⸗ mando ſeiner Schwadron des Regiments der Gardedukorps ab⸗ geben und zum Generalſtab kommandiert werden. Der am 27. Juli 1888 geborene fünfte Sohn des Kaiſerpaares, Prinz Oskar, ſoll am 31. Auguſt in feierlicher Weiſe vom Kaiſer in das erſte Garde⸗Regiment zu Fuß eingeſtellt werden. — Uuf den Ausfallder Wahlen zum Reichs⸗ verſicherungsamt) darf man diesmal geſpannt ſein, weil ſowohl die ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften wie auch die chriſtlichen Gewerkſchaften ſelbſtändige Kandidaten aufgeſtellt haben. Der Zentralrat der deutſchen Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerksvereine hat beſchoſſen, von einer ſelbſtändigen Bekeili⸗ gung Abſtand zu nehmen und es den ſtimmberechtigten Verbands⸗ genoſſen zu überlaſſen, nach eigenem Ermeſſen zu ſtimmen. Eine ——...—.....—òt——-——— ſuche der Konſtruktion eines Dampfſchiffes gemacht, ſo beſonders von dem Amerikaner John Fitch im Jahre 1787 und im folgenden Jahre von Patrick Miller, deſſen Dampfboot alle Erwartungen übertraf, aber dennoch nicht benutzt wurde. Die Franzoſen nehmen für einen faſt vergeſſenen Landsmann Jouffrey d Abbans den Ruhm in Anſpruch, der erſte Erfinder eines brauchbaren Dampfſchiffes geweſen zu ſein. Sind ſo auch viele Verſuche vorher gemacht worden, der wirkliche Schöpfer der Dampfſchiffahrt iſt doch der Amerikaner Robert Fulton; denn von ſeiner Erfindung aus be⸗ ginnt die ununterbrochene Entwicklung der Dampfſchiffe bis zu den Triumphen der Schiffsbaukunſt, den modernen Ozeanrieſen, die in wenig mehr als fünf Tagen den atlantiſchen Ozean durchqueren. Fulton hatte bereits in den Jahren 1802 und 1803 während eines Aufenthaltes in Paris ein Dampfboot gebaut, aber der Rumpf hatte ſich für die ſchwere Maſchine zu ſchwach erwieſen und das Boot ging in der Seine unter. Die Maſchine wurde gehoben und im Auguſt 1803 dampfte das kleine Fahrzeug in Anweſenheit einer Kommiſſion der franzöſiſchen Akademie ſowie zahlreicher Gelehrter mit Erfolg ſtromaufwärts. Trotzdem gelang es Fulton nicht, die Unterſtützung Napoleons für ſein Unternehmen zu erlangen. Da⸗ gegen erhielt er von dem Staate Newyork das Monopol für die Dampfſchiffahrt auf den nordamerikaniſchen Flüſſen und verlegte nunmehr den Schauplatz ſeiner Tätigkeit in die neue Welt. Mit einer in England gebauten Maſchine von 18 Pferdekräften wurde der„Claremont“ ein Schiff von 160 Tonnen ausgerüſtet und mit ihm im Auguſt die Dampfſchiffahrt eröffnet. Fulton baute auch eine Dampffregatte mit 32 Kanonen, die eine Maſchine von 120 Pferde⸗ kräfte hatte und ſeinen Namen trug. Es war ein Doppelſchiff von 66 Meter Länge, mit einem Schaufelende, das ſich zwiſchen beiden Schiffen befand. Seine Erfolge mutigten zur Nachahmung, und in den nächſten Jahren wurden in England, Frankreich und Deutſch⸗ land eine ganze Reihe Dampfſchiffe gebaut. Zur Erinnerung an ihn beabſichtigt nun die franzöſiſche„Ligue Maritime“ in Paris nahe der Seine ein Denkmal zu errichten, das zugleich auch dem Verſtändigung mit den chriſtlichen Gewerkſchaften wegen gemein⸗ ſamen Vorgehens iſt nicht zuſtande gekommen, weil die letzteren die Verbindung davon abhängig machen, daß ſich die Gewerk⸗ deteinler an dem Arbeiterkongreß beteiligen. — Die Unterrichtskurſe) von der General⸗ kommiſſton der Gewerkſchaften nahmen heute hier ihren Anfang. Der„Vorwärts“ findet ſich mit der Tatſache, daß die Gewerkſchaftler neben den Unterrichtskurſen der Partei noch eigene Kurſe einrichten, in der Weiſe ab, daß er ſagt: Es ſei ein für die Arbeiterbewegung erfreulicher Fortſchritt, daß faſt genau in demſelben Moment Partei und Gewerkſchaften das Bedürfnis nach theoretiſcher Vertiefung im deutſchen Proletariat ſo ſehr empfinden, daß beide ſich entſchloſſen haben, ihm Rech⸗ nung zu tragen. — Ein ſcharfer Proteſt) gegen die Veröffentlichung des Protokolles der Vorſtändekonferenz durch den Parteivorſtand wird im Korreſpondenzblatt von der Generalkommiſſion der Gewerkſchaften erhoben. Die„Münch. Poſt.“ ſchreibt hierzu: Wir beſtreiten nicht, daß die Generalkommiſſion formell im Recht iſt; ſachlich indeſſen kann das Ergebnis der Veröffent⸗ lichung nur begrüßt werden. Es ſtellt ſich dar als eine ruhige Ausſprache über die ſchwebenden wirklichen oder vermeintlichen Differenzen und ſomit als die Gewähr einer leidenſchaftsloſen und ſachlichen Debatte in Mannheim. Das aber liegt ebenſo im Intereſſe der Partef wie der Gewerkſchaften. — Geider Reichstagserſatzwahl in Haders⸗ leben⸗Sonderburg) iſt von den Dänen bekanntlich als Kandidat der Landkagsabg. Hanſſen in Ausſicht genommen. Wie das„Berl. Tagebl.“ mitteilt, werden die„Deutſchen“ den Amtsrichter Dr. Hahn aufſtellen. Die Sozialdemokraten be⸗ abſichtigen, einen deutſchen Genoſſen zu präſentieren. — Geichstagsabg. Dr. Ablaß) wurde Montag wachmittag in der Kolonialaffaire vor dem Unterſuchungsrichter des Landgerichts in Hirſchberg i. Schleſ. kommiſſariſch vernom⸗ men. Es handelte ſich zunächſt um den Fall Puttkamer. Es wurde dem Dr. Ablaß zugemutet, ſeine Gewährsmänner zu nennen und über die Art der Herkunft ſeines Materials Aus⸗ kunft zu geben. Dieſes Anſinnen lehnte Herr Dr. Ablaß ſelbſt⸗ verſtändlich ab. Dr. Ablaß wurde vom vernehmenden Richter darauf aufmerkſam gemacht, daß der Strafprozeß ein ſolchs Recht eines Abgeordneten, ſeine Ausſagen zu verweigern, nicht kenne. Dr. Ablaß verblieb aber trotzdem bei ſeiner Weigerung. Dieſer Vernehmung ſchloß ſich an eine weitere Vernehmung des Dr. Ablaß in der Unterſuchungsſache gegen die Beamten des Ko⸗ lonialamtes Götz, Schneider und Gen. Hier ſtellte ſich Dr. Ablaß auf den Standpunkt, daß er zunächſt von dem Zeugnisverweige⸗ rungsrecht des Verteidigers eines der Angeklagten Gebrauch mache, betonte aber außerdem, daß er auch hier das Material, welches er nicht als Verteidiger, ſondern als Reichstagsabgeord⸗ neter erhalten habe, nicht preisgebe. Er lehnte deshalb die Her⸗ ausgabe ſeiner Verteidigungsakten ſowie ſeiner Reichstagsakten ab. Hierauf wurde dem Dr. Ablaß die gerichtliche Be⸗ ſch lagnahme in Ausſicht geſtellt.— Abg. Dr. Ablaß ver⸗ ſichert, daß er die Angelegenheit im Reichstage mit Nachdruck zur Sprache bringen werde. —, Gu den deutſch⸗däniſchen Handels⸗ beziehungen) erklärt, wie wir in der„Voſſ. Ztg.“ leſen, die„Berlingske Tidende“ die Mitteilung deutſcher Blätter, daß den deutſcher Seite ein Vorſchlag zu einem Handelsvertrag mit Dänemark gemacht worden ſei, für unrichtig. Dänemark habe dagegen anläßlich des neuen deutſchen Zolltarifs ſich an die deutſche Regierung gewandt und die Antwort erhalten, daß man bereit ſei, über einen Handelsvertrag zu verhandeln. Bis auf weiteres habe Dänemark ſich an die zugeſicherte Meiſthegünſti⸗ gungsklauſel zu halten. Bezüglich der däniſchen Konſulate in Schleswig⸗Holſtein ſei nichts bekannt. Sei auch der däniſche Markt in Deutſchland bedeutend, ſo ſei doch die deutſche Aus⸗ fuhr nach Dänemark viel größer als die däniſche nach Deutſch⸗ land. Badiſche Politik. Sozialdemokratiſche Ehrentafel. Mannheim, 21. Aug. Der hieſigen„Volksſt.“ geben wir weiterhin folgende Nachricht der„Straßb. Poſt“ zur Vervollſtändigung ihrer„Ehrentafel“ hinüber: Mülhauſen, 20. Aug. Der frühere ſogzialdemo⸗ kratiſche Reichstagsabgeoddnete Bueb wird nicht nur wegen Unterſchlagung, ſondern auch wegen Sittlichkeitsverbrechens verfolgt. Bueb ſoll ſich bereits in Amerika befinden. ———————————— — In einer Anarchiſtenſchule.„Die Geſtändniſſe eines Anarchiſten“ iſt der Titel eines Buches, das dieſer Tage in London in Graut Richards Verlage erſchienen iſt. Der Verfaſſer W. C. Hart iſt zehn Jahre hindurch Anarchiſt geweſen, hat ſich ins Stu⸗ dium anarchiſtiſcher Bücher vertieft und iſt ſchließlich zur Er⸗ kenntnis gekommen, daß er don Umgang mit weniger gefährlichen Leuten vorzieht, Diejenigen, die das Hartſche Buch in die Hand nehmen, um zu erfahren, was Anarchismus eigentlich bedeutet, müſſen ſich auf Enttäuſchungen gefaßt machen.„Anarchismus“, ſo ſagte ein Redner auf dem Pariſer Kongreß im Jahre 1889, „iſt die Verneinung von Sittlichkeit und von Grundſätzen.“ Die Wörter 150 u.„ſchlecht“ findet man nach Ausſage Harts nicht im anarchiſtiſchen Wörterbuch. Daß die Verneinung jeder Regierungs⸗ form ihre Lißene Organiſation in Frage ſtellt, das ſehen die leiten⸗ den Anarchiſten ſelbſt ein, und das iſt auch die Erfahrung der vielgenannten Louiſe Michel geweſen, als ſie nach dem Niederwerfen der Komune nach London kam und den Verſuch machte, Schule für Kinder von Anarchiſten zu halten. Harts Be⸗ ſchreibung der anarchiſtiſchen Kinderſchule iſt nicht ohne humo⸗ riſtiſchen Anſtrich.„Die gänzlich nach anarchiſtiſchen Grundſätze eingerichtete Schule war natürlich ein Mißgriff. In einem nicht ſehr großen Zimmer verſuchten Louiſe und zwei andere Anarchiſten zu gleicher Zeit Unterricht in drei verſchiedenen Fächern zu er⸗ teilen. Was man gemeiniglich Zucht und Ordnung in der Schule nennt, davon hatten die Leute nur geringen Begriff; dagegen wurde der dem Anarchismus zu Grunde liegende Grundſatz der Freiheit für jedes Einzelweſen im vollſten Sinne verwirklicht. Lehrer und Lehrerinnen mochten zwar Verſuche Unterricht zu erteilen; aber die Knaben und Mädchen konnten unmöglich etwas lernen, oder auch nur hören, denn alle Kinder trieben ſich im Zimmer umher, ſchwatzten und ſchrien, oder ſetzten ſich ruhig hin, gerade wie es ih beliebte. Während in einer Ecke des Zimmers die Lehrer ſich abmühten, ihren Schülern die Rechenkunſt oder ein anderes Lehrfach beizubringen, gab Louiſe in einer anderen Ecke Unterricht im Klavierſpiel, wobei die Kinder ſie umſchwirrten, auf Stühle Andenken von Denis Papin und Jouffrey'unbaus gewidmet ſein ſoll. 1 Lörm, daß weder Lehrer noch Schüler eiwas vom Unterricht Hetterten und ſogar auf ihre Schultern ſtiegen. So groß war der Die Heidelberger Bürgerausſchußwahlen. Heidelberg, 21. Aug. In dem füngſt veröffent⸗ lichten Offenen Brief des Herrn Precht über die Zuſtände in dez hieſigen ſozialdemokratiſchen Partei war u. a. hinſichtlich des Wahlabkommens bei den letzten Stadtverordnetenwahlen geſagt worden: Man kann ſich das Erſtaunen denken, als der badiſch⸗ Parteiſekretär Eichhorn, welcher zur Schlichtung von infolge dieſer Wahlvorgänge entſtandenen Streitigkeiten anweſend war, erzählte, daß dieſes ſo wenig beliebte Wahlabkom⸗ men auf ſechs Jahre abgeſchloſſen worden ſei Und tatſächlich ſtellte ſich nun heraus, daß der„Genoſſe“, Stadtverordneter Sch., es fertig gebracht hatte, über die Köpfe der Wählerſchaft hinweg und ohne deren Wiſſen und Zuſtimmung dieſes Wahlabkommen im Namen der Partei auß ſechs Jahre feſtzulegen. Demgegenüber ermächtigt die„Heidelb. Zig.“ der Vorſtand der hieſigen nationalliberalen Partei zu erklären, daß das Ab⸗ kommen ſich nur auf die letzte Wahl und die im Bereich derſelben etwa erforderlichen Erfagz⸗ wahlen bezogen hat, daß alſo die Angabe von einem auf ſechs Jahre erfolgten Abſchluß falſch iſt. Demokratiſche Vereinsgründungen. c Karlsruhe, 21. Aug.(BṼFn unſerem Karls⸗ ruher Bureau.) Nachdem im verfloſſenen Herbſt die Tri⸗ berger Demokraten ſich zu einem Verein zuſammengeſchloſſen haben, wird jetzt aus Hornberg berichtet, daß am Sonntag ſich dort die Gründung eines demokratiſchen Vereins vollzogen hal, —— Nus Stadt und Cand. *Maunheim, 21. Anguſt 1906. Kaufmannsgericht Mannheim. Sitzung vom 1. Auguſt 1906. Vorſitzender: Herr Rechtsrat Dr. Erdel; Beſſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute: die Herren Louis Lochert und Frſedrich Becker; aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen: die Herren Juſtus Wille und Wilhelm Zecher; Gerichtsſchreiber: Verwaltungs⸗ aſſiſtent Klank. 1. Die Firma J. U.(Inhaber F..) wird von ihrem früheren Handlungsgehilfen L. J. auf Schadenserſatz in Höhe von 55 Marf verklagt, weil der Kläger, nachdem er anfangs Juli ds. Is. bez der Beklagten ausgetreten war, infolge ſchlechter Auskünfte der Beklagten bis Mitte Juli keine neue Stellung habe finden können, Die Beklagte gibt zu, in einem Falle eine nicht ſehr günſtige Aus, kunft gegeben zu haben, die aber durchaus der Wahrheit entſprochen habe. Die Parteien einigen ſich auf Vorſchlag des Gerichts dahin, daß Kläger die Hälfte der eingeklagten Forderung mit 27 Mar 50 Pfg. erhält. Kläger verrechnet ſich dieſen Betrag auf ſeinen behaupteten Schaden, der Beklagte will ihn als Vergütung des Klä⸗ gers dafür, daß er noch einige Tage des Juli bei ihm gegrbeiten habe, angeſehen wiſſen. 2. M. H. war auf 11. Juni ds. Js. bei Kolonialwarenhändler H. R. hier als Verkäuferin eingetreten. Sie wurde am ſelben Tage wieder entlaſſen, da ſie 10—20 Minuten zu ſpät ihren Dienſt an⸗ getreten hatte. Auf erhobene Klage wurde die Entlaſſung zurück⸗ genommen und der Klägerin die Fortſetzung ihrer Dienſte frei⸗ geſtellt. Klägerin trat daraufhin am 6. Juli die Stelle wieder an. Bereits am 183. Juli aber verließ ſie dieſelbe wieder, weil der Be⸗ klagte ſie fortgeſetzt ſchikaniert und in der unwürdigſten Weiſe behandelt habe. Die Klage geht, geſtützt auf 8 70 Abſ. 2 des.G.., auf Schadenserſatz in Geſtalt der Zahlung des Gehalts bis zum Ablaufe der geſetzlichen Kündigungsfriſt. Der Beklagte beſtreitet, daß Klägerin ſchikaniert oder ungehörig behandelt worden ſei. Nach Vernehmung mehrerer Zeugen bietet er der Klägerin einen Ver⸗ gleich an, wonach ſie das Gehalt bis Auguſt einſchließlich exhält, auf den September dagegen Verzicht leiſtet. Klägerin akzeptiert dieſen Vergleich. 3. Die Firma H. u.., Giſenhandlung hier, klagt gegen den Handlungsgehilfen K. N. in Gernsbach auf Vertragserfüllung durch Fortſetzung ſeiner Dienſte bis zum Ablaufe der geſetzlichen Kün⸗ digungsfriſt. Der Beklagte ſei nämlich, nachdem er am 3. Julj zunächſt zur Probe eingeſtellt worden war, am 12. Juli feſt von ihr engagiert worden, habe aber trotzdem am nächſten Tage, 18. Jull, ſeine Dienſte eingeſtellt, um ſeine jetzige Stellung in Gernsbach an⸗ zutreten. Der Beklagte rechtfertigt dieſes von ihm zugegebene Ver⸗ halten damit, daß ihm bei einer Auseinanderſetzung am 18, Julj „Iausbubenhaftes“ Verhalten vorgeworfen worden ſei. Er verlangt im Wege der Widerklage die Zahlung der Vergütung für die Zeit vom 4. bis 12. Juli mit 18 M. 64 Pfg. Das Urteil lautet dahin, daß der Beklagte bei Vermeidung ſeiner Schadenserſatzverbindlich⸗ keit in Höhe von 50 Mark ſeine Dienſte bis 1. Oktober fortzuſetzen habe— die von ihm behauptete Beleidigung wird nach Lage des Falles als eine erhebliche Ehrverletzung im Sinne des§ 71 Ziff. 4 des H..B. nicht angeſehen—; auf die erhobene Widerklage wird hörten. Und dabei ſtanden zwei oder drei„Kameraden“ ebenfalls im Zimmer und beſprachen mit Heftigkeit Tagesfragen, was das allgemeine Getöſe noch erhöote.“ An einer anderen Stelle ſeines Buches teilt Hart die Anarchiſten in zwei Klaſſen ein. Verbrecher und Narren— zu welcher Klaſſe er Louiſe Michel zählt, verſchweigt er uns. Der Leſer kann die Zuteilung ſelbſt vornehmen. —Literariſche Urteile einer Hausfran teilt Karl Gttlinger in der„Reuen Freien Preſſe“ mit. Wir drucken einige der hübſchen Bemerkungen ab: Eine Wedekindſche Ballade mutet mich an wie die Suppe einer verliebten Köchin;: ſie iſt zu geſalzen. *** Die meiſten lyriſchen Erſtlinge ſind Gulaſch: von allem iſß ein Biſſel drin. Das Ehebruchsthema iſt der Kohl der Literatur: es wirg immer wieder friſch aufgewärmt. ** Stefan Georges Gedichte ſind Auſtern: leidenſchaſtlich, anderen wird's ſchlecht davon. ** * manche lieben ſig Eugumgrenzten literariſchen Talenten geht es wie der kochen den höheren Tochter: ſie können anfangen, was ſie wollen, immeg wird's Schnitzel. * Einem dramatiſchen Autor geht es bei der Probe mit ſeinen Stück wie einem Gaſthausbeſucher mit einem Ei: er kriegt eß ſtets anders, wie er es wollte. * Eine pikante Komödie wird immer geſtrichen. * ** gleicht einer Speiſekarte: das Beſtg **—* Mit den Büchern und den Putzpulvern, für die eine über⸗ mäßige Reklame gemacht wird, bin ich noch immer hineingefallen —— 65 — 3 r — ᷑ Tc 6+—— ee — e 2 ſchließen, Mannheim, 21. Auguſt Generat⸗Anzeiger. die Klägerin verurteilt, das verdiente Salair von 18 M. 64 Pfg. an den Beklagten zu zahlen. Die Koſten des Rechtsſtreites werden dem Beklagten auferlegt; handelt ſich dabei in der Hauptſache es Boefkl. um die Reiſekoſten des Beklagten zum heutigen Termine. Nach Verkündung des Urteils f ßen die Parteien einen Vergleich, wo⸗ nach ihre geg gen Anſprüche aus dem Urteile als ausgeglichen gelten ſollen. ——— *Eine neue Telephonverbindung zwiſchen Konſtauz und Karlsruhe wird gelegt und zwar über Hornberg. Die bisherige Leitung wird dadurch weſentlich entlaſtet und die Zwiſchenſtationen können raſcher bedient werden. * Die Diphtheritis⸗Sterblichkeit im Großherzogtum Baden hat nach den ſtatiſtiſch⸗mediziniſchen Mitteilungen in den Jahren 1893 bis 1903 ſich folgendermaßen geſtaltet. Es ſtarben im Jahre 1893: 1911 Perſonen, 1894: 1831, 1895: 676, 1896: 543, 1897: 489, 1898: 878, 1899: 8¹1— 1900: 844, 1901: 399, 1902: 230, 1903: 173 Perſonen. Dieſe Ziffernreihe ſpricht eine deutliche Sprache. In der Geſchichto dieſer Krankheit, die ſeit den älteſten Zeiten über⸗ all, wo ſie auftrat, Schrecken und Trauer in der menſchlichen Ge⸗ ſellſchaft verbreitete, iſt im Jahre 1893 eine neue Epoche einge⸗ treten. Behrings animaliſches Diphtherie⸗Schutz⸗ und Heilſerum wurde zum erſtenmale angewandt. Das anfängliche Mißtrauen gegen die Serumbehandlung verſchwand, denn die frappanten Heil⸗ erfolge waren überzeugend für die Aerzte wie für das Publikum. Die Diphtherie⸗Sterblichkeitsziffer ſank von Jahr zu Jahr, bis auf 173 im Jahre 1903: aus welchem die letzten Veröffentlichungen aus Baden ſtammen. Schon im Jahre 1883 aber war der eigent⸗ liche Frankheitserreger der Diphtheritis von Klebs und Löffler entdeckt und von letzterem beſonders genau beſchrieben worden. Wenn auch die Diphtheritis noch nicht aufgehört hat, ihre Opfer zu verlangen, ſei es durch den Eintritt von Komplikationen, durch ſtürmiſche Entwicklung des Krankheitsgiftes und nicht zuletzt in⸗ folge Verſpätung der Serumimpfung, ſo hat doch die Krankheit viel von ihren Schreckniſſen verloren. * Güterfahrplankonferenz. Zu der vor kurzem verbreiteten Nachricht daß in Erfurt am 26. Juli eine Güterfahrplankonferenz tagte an der mehr als 100 Vertreter der deutſchen Eiſenbahnver⸗ waltungen teilgenommen hätten und deren Beratungen die Her⸗ beiführung einer größeren Beſchleunigung im Güterverkehr auf den deutſchen Bahnen, hauptſächlich zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland, hozweckt hätten, veröffentlicht im amtlichen Vereinsorgan die Kgl. Eiſenbahndirektion Eſſen als geſchäftsführende Direktion die Rachſtehende Richtigſtellung: Die am 23.—27. in Erfurt abge⸗ haltene Güterzugfahrplankonferenz war eine der regelmäßigen halbjährlichen Konferenzen zwiſchen den weſtlichen preußiſchen Eiſenbahndirektionen leinſchl. der Großh. Eiſenbahndirektion in Oldenburg) und war beſucht von 26 Vertretern dieſer Direktionen. Die Veratungen haben ſich nicht auf die Beſchleunigung des Güterverkehrs zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland erſtreckt, ſondern lediglich auf den Verkehr zwiſchen den beteiligten Direktionen. * Süddeutſcher Rechtsanwalts⸗Gehilfen⸗Verband. Auf dem in Würzburg abgehaltenen Verbandstag bayeriſcher Rechtsanwalts⸗ gehilfen wurde die Gründung eines„Süddeutſchen Rechtsanwalts⸗ Gehilfen⸗Verbandes“ beſchloſſen. Baden hat bereits ſeinen Bei⸗ tritt erklärt, Württemberg hat ihn in ſichere Ausſicht geſtellt. Die Gründung eines deutſchen Geſamtverbandes hat ſich infolge der Haltung der norddeutſchen Korporationen zerſchlagen. * Vorbereitung für das höhere Lehramt. Nach dem Vorgehen in den Vorbereitungsvorſchriften für andere Berufsarten iſt nun⸗ mehr auch bezüglich der Vorbereitung für das höhere Lehramt das Reifezeugnis eines deutſchen Realgymnaſiums oder einer deut⸗ ſchen Oberrealſchule dem eines deutſchen Gymnaſiums gleichgeſtellt worden. Nur eine Beſchränkung wurde dabei vorbehalten. Kan⸗ didaten, welche auf Grund des Reifezeugniſſes einer Oberrealſchule eine Prüfung in Deutſch, Franzöſiſch, Engliſch oder Geſchichte ab⸗ legen wollen, haben, wenn Latein nicht unter den Prüfungs⸗ fächern iſt ſich über den Beſitz derjenigen Kenntniſſe im La⸗ teiniſchen auszuweiſen, welche das ſichere Verſtändnis der ſprach⸗ lich-hiſtoriſchen Vorgänge auf dem Gebiet der deutſchen, franzö⸗ ſiſchen oder engliſchen Sprache und die Lektüre lateiniſch abge⸗ faßter Geſchichtsquellen erfordert. Dieſer Nachweis iſt durch Vor⸗ lage von Zeugniſſen über entſprechende Studien während der Schulporbereitungszeit oder ſpäteſtens in den beiden erſten Se⸗ meſtern des akademiſchen Fachſtudiums zu liefern, beſonders durch Zeugniſſe über den erfolgreichen Beſuch des an Oberrealſchulen eingerichteten fakultativen Lateinunterrichts und über die geord⸗ nete Teilnahme an akademiſchen Ergänzungs⸗ und Fortbidungs⸗ kürſen in den alten Sprachen. * Die Ausbildung der Geometer zerfällt in eine theoretiſche und praktiſche. Die letztere wird neu geordnet und vertieft. Die dreijährige praktiſche Tätigkeit war zwar bis jetzt ſchon vorge⸗ ſchrieben, von der ein Jahr der erſten Staatsprüfung voraus⸗ zugeben hat. Die auf zwei Jahre berechnete, der erſten Prü⸗ 600 folgende Tätigkeit darf künftig aber nicht mehr verkürzt werden und es fällt in dieſe Zeit der Beſuch eines zwei bis drei Monate dauernden praktiſchen Uebungskurſes, den die Ober⸗ birektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues künftig alljährlich jeweils im Spätjahr veranſtalten wird. Von der Vorbereitungszeit iſt mindetens ein Jahr bei einem badiſchen Bezirksgeometer, und zwar in der Regel nach zurückgelegtem Uebungskurs zuzubringen. Im übrigen kann die praktiſche Ausbildung bei badiſchen öffent⸗ lich beſtellten Geometern oder in vermeſſungstechniſchen Dienſt der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, der Eiſenbahnver⸗ waltung oder der Forſtverwaltung erworben werden. Sie ſoll alle Zweige des praktiſchen Vermeſſungsweſens umfaſſen. An den Weſtimmungen der zweiten Stgatsprüfung iſt nichts geändert worden. * Bei den Karlsruher Jubiläumsfeſtlichkeiten wird dit Huldigungsfahrt der Großh. Herrſchaften und die Eröff⸗ nung der landwirtſchaftlichen Ausſtellung ſich zu einem beſonderen feierlichen Akt geſtalten. Der Plan für die Aufſtellung der Ver⸗ eine— es kommen ca. 130 in Betracht— iſt im allgemeinen ſeſtgeſtellt. Es ſind in der Spalierbildung 200 Landestrachten vor⸗ geſehen. An der Spalierbildung werden ſich auch auswärtige ba⸗ diſche Vereine aus Mühlhauſen, Köln uſw. beteiligen, doch iſt eine buldige Anmeldung dieſer Vereine dringend geboten, um im Spa⸗ lier beim Huldigungszug, der eine nicht beſonders große Strecke umfaßt, untergebracht zu werden. Auch iſt es unmöglich, die Ver⸗ eine in der vollen Zahl ihrer Mitglieder zu berückſichtigen, auch hierauf ſolltem die Vereinsvorſtände eine gewiſſe Rückſicht nehmen. Heidelberger Hochſchulkurſe für Lehrer und Lehrerinnen. Die Kurſe haben mit dem 19. ihr Ende erreicht und die Teilnehmer zer⸗ ſtreuen ſich in alle Winde, nachdem ſie ſich in wiederholten Schluß⸗ feiern zuſammengefunden haben. Der Freitag abend vereinigte faſt alle Teilnehmer auf dem Schloſſe zur eigentlichen Abſchiedsfeier, der am Samstag die Beſichtigung der Innenräume des Schloſſes und am Sonntag ein botaniſcher Ausflug unter Leitung des Herrn Prof, Glück nach Schwetzingen und Oftersheim folgte. Der Sonntag Abend verſammelte das letzte Häuflein der Getreuen nochmals und alle ſchieden mit dem Gelöbnis des Wiederkommens. Ein ſchöner und lang dauernder Herbſt wird prophezeit. Ael⸗ iere erfahrene Landleute wollen dieſes unter anderem daraus daß der Hollunderſtrauch noch immer bereinzelt ſeine weißen Blüten treibt, obwohl die Blütezeit desſelben doch eigentlich fängſt ſchon vorüber iſt. Es wäre wohl recht gut, tvenn ſich dieſe Vorausſage erfüllen würde, denn der Winter dauert doch jedem lange genug. Alis dem Grosshberzogtum. Sandhofen, 21. Aug. Die in der am Freitag abend ab⸗ gehaltenen Bürgerausſchußſitzung gewählte Kommiſſion für Erwer⸗ bung eines Grunpdſtücks für das Gaswerk hat in ihrer am Samstag abend abgehaltenen Sitzung mit dem Gemeinderate vorbehaltlich der Genehmigung des Bürgerausſchuſſes beſchloſſen, die in Ausſicht genommenen Grundſtücke zwiſchen dem zweiten und drittten Bau⸗ block an der Sophienſtraße um den Preis von 3 M. pro Quadrat⸗ meter zu kaufen. Die Grundſtücksbeſitzer haben ſich zu dem Verkauf um den genannten Preis bereit erklärt. Die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes kann als ſicher angenommmen werden. * Schfetzingen, 21. Aug. Ein unangenehmes Rekontre hatte, wie die Schw. Ztg. berichtet, ein ungetreuer Liebhaber zu be⸗ ſtehen, der mit einem Fräulein zu zweien allein promenierte und dabei einem andern Fräulein, die begründete ältere Rechte an ihn hat, mit ihrer Muttter in die Hände lief. Die Freude über das unvermutete Zuſammentreffen war beiderſeitig denn auch groß und nach einleitenden Schmeichelworten fing man an ſich zu umarmen, zu puffen und zu kratzen nach Herzensluſt. Die Fetzen einer zer⸗ riſſenen Schürze bezeichneten den Kampfplatz. *Plankſtadt, 21. Aug. Das zjährige Kind des Landwirts Seitz fiel geſtern mitttag in einem unbewachten Augenblick in der Heidelbergerſtraße in die z. Z. wegen Herſtellung der Waſſerleitung gegrabene Ausſchachtung und erlitt einen ſchweren Schädelbruch, ſodaß es kaum mit dem Leben davon kommen dürfte. Nußloch, 20. Aug. Das Automobil T 208 durchfuhr heute Mittag den hieſigen Ort und fuhr in der Nähe der Wirtſchaft„zur Pfalz“ auf ein der Firma P. Bachmann u. Co. gehöriges Fuhrwerk. Der Chauffeur flog auf die Straße; das Automobil wurde ſtark be⸗ ſchädigt und mußte mittels Fuhrwerk nach der Bahnſtation St. Ilgen verbracht werden. Perſonen ſind keine verunglückt, auch der heraus⸗ geworfene Chauffeur kam mit dem Schrecken davon. : Vom Taubergau, 21. Aug. Unter faſt vollzähliger Beteiligung der Vertreter des organiſierten Handwerker⸗ ſtandes fand am letzten Sonntag zu Grünsfeld der Gau⸗ tag des Taubergaues ſtatt. Herr 1. Vorſtand Kappes aus Wertheim leitete denſelben in umſichtiger Weiſe. Auch das Stadt⸗ ratskollegium wohnte der Verſammlung an. Da der Gau weit verzweigt iſt, wird in Zukunft eine Unterteilung in einige geeignete Bezirke erfolgen. Herr Landesſekretär Krum aus Raſtatt unter⸗ ſtützte die Verhandlungen in hervorragender Weiſe. In der Hauptverhandlung ſprach Herr Kammerſekretär C. Haußer aus Mannheim über das gewünſchte Thema„Wechſelverkehr“ und über das„Borgunweſen“. Die nicht leichte Materie des erſteren klar und jedermann verſtändlich zu machen, dürfte ihm gelungen ſein. Ueber den 2. Teil, Borgunweſen, fand eine rege Diskuſſion ſtatt. Die Verſammlung nahm die vom Redner aufgeſtellte Re⸗ ſolution einſtimmig an, welche hier ihrer Wichtigkeit wegen ange⸗ führt ſein ſoll. Sie lautet: Die heutige Gauverſammlung hält eine zeitgemäße Reform der Zahlungsweiſe im Handwerk für dringend geboten. Sie beſchließt daher: 1. Den Mitgliedern der Verbands⸗ vereine zu empfehlen: a) regelmäßig mit der gelieferten oder ge⸗ fertigten Ardeit auch die Rechnung zu ſtellen, d) den Kunden bei Barzahlung einen Rabatt von—5 Proz. zu gewähren, e) bei einer Kveditgewährung bis zu 3 Monaten den vollen Betrag und d) von dieſem Zeitpunkt ab 5 Proz. Zinſen p. a. zu berechnen. 2. Das Präſidium des Landesverbandes der badiſchen Gewerbe⸗ und Hand⸗ werkervereinigungen zu erſuchen, dieſer Frage beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit zu widmen und darauf hinzuwirken, daß ſie in allen Ver⸗ einigungen zur Beſprechung kommt. Sie empfiehlt ferner die Er⸗ richtung von Sparkaſſen innerhalb der einzelnen Vereine oder für beſtimmte Bezirke in die Wege zu leiten und deren weitere Aus⸗ geſtaltung auf genoſſenſchaftlicher Grundlage anzuſtreben. Redner erntete für ſeinen freien Vortrag reichen Beifall. Mit Recht wurden für eine Durchführung dieſer Beſtimmungen Bedenken er⸗ hoben, die ihren Grund jedoch nur in der faſt ſprichwörtlich ge⸗ mordenen Uneinigkeit der Handwerker haben. Man will aber allen Ernſtes die guten Vorſchläge zu verwirklichen trachten.— Das ge⸗ meinſchaftliche Mittageſſen fand im Bären und der Krone ſtatt, wo auch die üblichen Tiſchreden nicht fehlten. Wie es ſo kommt, finden die Teilnehmer in dieſem gemütlichen Teil reichlich Gelegenheit zu meiterer Ausſprache. Unſer Kammerſekretär Haußer, welcher hier in der ganzen Gegend ſich großer Wertſchätzung ſchon ſeit langer Zeit erfreut, erledigte in ſeiner zuvorkommenden Weiſe manche Anfrage. Der Gau wird von tüchtigen, für das Wohl der Hand⸗ werker beſorgten Männern geleitet. Ihnen wurde für ihre Be⸗ mühungen gedankt. Der nächſte Gautag ſoll in Tauber⸗ biſchofsheym ſtattfinden. 5 Waldshut, 20. Aug. Geſtern wurde hier der 438. Jahres⸗ tag zur Erinnerung an die ſtegreiche Verteidigung der Feſtung Waldshut im Jahre 1468 gefeiert. Das Stadtfeſt wurde in der üblichen Weiſe eingeleitet. Um 2 Uhr war feierlicher Umzug unter dem Spiel des ſogen.„Chilbimarſches Auf dem Feſtplatz hielt Herr Bürgermeiſter Bächele die Feſtrede über die Bedeutung des Jahres⸗ tages für die Stadt. Um 4 Uhr bewegte ſich ein zweiter Umzug durch die Stadt mit einem ſchön bekränzten Hammel, der von der Junggeſellenſchaft auf dem Feſtplatz verloſt wurde. Im Jahre 1468 hatten nämlich die Waldshuter den letzten Schafbock, den ſie auf⸗ bringen konnten, ins feindliche Lager geſchickt, wodurch die Feinde ſtutzig gemacht wurden. An einer ſchwach belagerten Stelle machten die Städter einen ſiegreichen Ausfall und ſchlugen die Belagerer mit hinzugekommener auswärtiger Hilfe in die Flucht. Deshalb ſpielt ein Hammel eine große Rolle beim Städtfeſt, mit dem zugleich ein Preisſchießen des Schützenvereins verbunden war. Wenngleich das FJeſt alljährlich gefeiert wird, ſeine Eigenart kockt immer wieder Fremde aus nah und fern herbei. Pfalz, Heſſen ung Umgebung. * Kaiſerslautern, 20. Aug. Ein wahres Wunderei, ſo wird der Pf. Pr. geſchrieben, legte vor einigen Tagen in dem zur Bürgermeiſterei Waldfiſchbach gehörigen Dorfe Burgalben ein Huhn des Tagners Johannes Metzger. Das Es iſt von normaler Größe, jedoch an dem ſtärkeren Teil gegen die Spitze hin himmel⸗ blau gefärbt mit Ausſtrahlungen gegen die Spitze, in deren einem menſchliches Geſicht zu erblickeniſt. Auf der Rundung des ſtärkeren Teiles befindet ſich die Figur eines in den Aeſten aus⸗ einandergewehten Baumes, ſowie ein lichtblauer Ring. Sollte hier wohl die Wirkung eines Blitzes vorliegen?(Sollte dieſes Wunder nicht von einer„Ente“ ausgebrütet worden ſein? D. Red. d..⸗A.) *Kaiſerslautern, 21. Auguſt. Geſtern nachmittag hielt die Chaiſe des Keſſelfabrikanten Schimmelbuſch kurze Zeit vor dem Fabrikanweſert in der Trippſtadterſtraße. Die Pferde, welche neues Geſchier anhatten, wurden von dem Kutſcher am Kopfgeſtell feſtgehalten und Herrn Schimmelbuſch vorgeführt. Offenbar fühlten ſich die Pferde in dem neuen Geſchirr etwas unbehaglich. Sie ſcheuten plötzlich und rannten davon. Der Kutſcher, welcher ſie immer noch am Kopfe hielt, wurde eine Strecke weit von ihnen fortgeſchleift und mußte ſie ſchließlich loslaſſen. Die Ehefrau des Maurers Georg Ritter, welche vom Holzleſen aus dem Walde kam, worin ihr 5jähriges Mädchen ſaß. Die durchgehenden Pferde kamen hinter ihr im ſchnellſten Tempo nach und ſie konnte nicht mehr vechtzeitig ausweichen. Ihr Holzwägelchen wurde umgerannt und das Kind herausgeſchleudert, wobei es durch die Pferdetritte ete, ſehr ſchwere Verletzungen erlitt, an denen es bald darauf ſtarb. Die Mutter des Kindes erlitt weniger ſchwere Verletzungen; für ſie ſoll eine Lbensgefahr nicht beſtehen. *Mainz, 21. Aug. Ein in einem benachbarten Ort anſeſſig geweſener Mann hatte vor einigen Tagen ein Grundſtück verkauft und dafür 800 Mark eingenommen. Mit dem Gelde fuhr er Sams⸗ tag hierher, um größere Einkäufe zu machen, geriet in mehrere Wirtſchaften, wo er derart zechte, daß er den größten Teil des Geldes durchbrachte. Aus Verzweifelung hierüber, kaufte er ſich einen Revolver, kehrte nach ſeinem Heimatsort zurück und machte ſeinem Leben ein Ende⸗. Sport. *Schwimmſport. Bei dem vorgeſtern in Biebrich⸗Wiesbaden ſtattgefundenen nationalen Wettſchwimmen errang der dieſtge Schwimmklub Salamanders erſte und 1 zweiten Preis. Mitglied Richard Schau wurde erſter im Hauptſpringen, Mitglied Adolf Volker im Kürſpringen und Zögling H. Ouerengäf ſer im Schwimmen für Zöglinge unter 14 Jahren. Nachträglich iſt noch zu erwähnen, daß beim Verbandsfeſte in Hamburg Mit⸗ glied Max Weckeſſer das Schwimmen über die Kurze Strecke für 2. Senioren über 100 Meter in 1,17 Minuten gegen 25 Kon⸗ kurrenten gewann. Außerdem wurde er nicht, wie von verſchie⸗ denen Zeitungen irrtümlich gemeldet, in der Meiſterſchaft von Deutſchland dritter, ſondern hinter Gedat⸗Charlottenburg Zweiter. Weckeſſer, der bis 80 Meter mit 2 Längen führte, verſchwamm ſich und konnte den von Gedat errungenen Vorſprung nicht mehr ein⸗ holen. Der Klub hat nunmehr in dieſem Jahre neben diverſen 2. und 3. Preiſen 33 erſte Preiſe errungen. *Radrennen in Mainz. Bei dem Radrennen wurde im Mo⸗ guntiapreis(5000 Meter) 1. Gg. Dreſcher⸗Mainz in 5788, 2. Geckel⸗Wiesbaden, 3. Vendredi⸗Kafro;; im Gutenbergpreis(10 000 Meter) 1. Dreſcher in 11:24, 2. Vendredi und 3. Geckel; im Haupt⸗ dennen des Tages, im„Goldenen Rad von Mainz“(Stunden⸗ rennen, 1000, 600, 400.) 1. Vendredi, der in einer Stunde 59 Kilometer zurücklegte, 2. Geckel⸗Wiesbaden(58 Kilometer). Ein Blick auf das deutſche Derby des nächſten Jahres dürfte nicht unintereſſant ſein. Es ſind noch 128 Pferde zur Teilnahme berechtigt, die aus 54 Ställen hervorgehen, davon 81 deutſche Pferde, 45 öſtererichiſche und 2 ruſſiſche. Aus Oeſterreich hat ſich Baron Springer am meiſten angeſtrengt, indem er 5 Pferde anmeldete. Ihn übertreffen nur noch die Herren Lang⸗Puchhof und v. Schmie⸗ der, die ebenſo wie Freiherr v. Oppenheim und Herr v. Bleichröder noch je 6 Pferde im Rennen haben, und Herr Weinberg ſowie das königlich preußiſche Hauptgeſtüt Graditz, die jeder gar mit ſieben Nennungen noch auf dem Plane ſind. Aber bei den Reugeld⸗ terminen wird aus der ſtolzen Schar von 128 gar manches abbröckeln und wwenn am Sonntag der letzten Juniwoche von 1907 auf den grünen Wieſen von Hamburg⸗Horn die Glocke des Starters ruft, wird vorausſichtlich nicht einmar mehr ein Dutzend von den 128 bereit ſein, wirklich den Kampf um das blaue Band aufzunehmen. Chealer. Runſt und Wiſſenſchaft. Hochſchulnachrichten. Der Großherzog von Baden hat den ordentlichen Profeſſor für Geologie und Paläontologie an der Uni⸗ verſitäkt Freiburg, Geheimen Hofrat Dr. Guſtavy Steinmann, auf ſein Anſuchen aus dem ſtaatlichen Dienſte entlaſſen und den ordentlichen Profeſſor für Mineralogie, Geologie und Paläontologie an der Univerſität Greifswald, Dr. W. Dee cke, zum ordentlichen Profeſſor der Geologie und Paläontologie an der Univerſität Frei⸗ burg ernannt; ferner hat der Großherzog von Baden den ordent⸗ lichen Profeſſor für phyſikaliſche und Elektrochemie an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe Dr. Max Le Branc auf ſein Anſuchen aus dem ſtaatlichen Dienſte entlaſſen und den außerordentlichen Profeſſor Dr. Fritz Haber zum Nachfolger ernannt.— Profeſſor Johannes Ranke, Ordinarius für Authropologie und allgemeine Naturgeſchichte an der Münchener Univerſität, fejert am 28. Auguſft ſeinen 70. Geburtstag. Hansjakob. In aller Stille beging am letzten Sonntag in Freiburg Stadtpfarver Dr. Heinrich Hansjakob ſeinen 70. Ge⸗ burtstag. Der gefeierte Volksſchriftſteller war in letzter Zeit öfter von kleinem Unwohlſein beläſtigt, erfreut ſich aber immerhin noch einer körperlichen Rüſtigkeit, insbeſondere aber einer in ſolchen Jahren ſo ſeltenen Friſche, daß die zahlreichen Leſer ſeiner Schriften nicht umſonſt hoffen dürften, mit weiteren literariſchen Gahen von ihm beſchenkt zu werden. Naturforſcher⸗ und Aerzteverſammlung. ſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte, die vom 16. bis 22. September in Stuttgart ſtattfindet, haben folgende Profeſſoren und Dozenten der Heidelberger Univerſität Vortrüäge und Demon⸗ ſtrationen angekündigt: a) in der naturwiſſenſchaftlichen Haupt⸗ gruppe: Klages: Ueber die Reduktion partiell hhdrierter Benzole. b) In der mediziniſchen Hauptgruppe: Braus: Demonſtration an Transplantationsergebniſſen an Amphibienlarven; v. Hippel: Ueber den Einfluß des Cholin auf den Ablauf der Gravididät und Demonſtrakion eines experimentell ergeugten Teratoms: Schtalbe: Ueber parafitäre Mißbildungen und deren Bedeutung für die Geſchwulſtlehre und Eutwicklungsmechanik; Jordan: Er⸗ fahrungen über die Tropfnarkoſe und Chloroform und Aether; von Lichtenbergt Experimentelle Beiträge zur Frage der Entſtehung der Pneumonie nach Choloroformnarkoſen(mit Demonſtrationen); Arnsperger: Die Diagnoſe des funktionellen Iktems; Schaefer: Ueber den hiſtologiſchen Aufbau und die Ernährungs⸗ ſtörungen intraligamentärer Tumoren; Kehrer, Roith und Schottlaender: Demonſtrationen aus dem Gebiet der Ge⸗ burtshilfe und Gynäkologie; Tobler: Magenverdauung der Milch; Jurasz und Port haben ſich je ein Thema aus dem Gebiet der Hals⸗ und Naſenkrankheiten betzw. der Zahnheilkunde vorbehalten, Dr. Oskar Bulle, der langjährige Herausgeber der Beilage gur„Allgemeinen Zeitung“, teilt in der vorgeſtrigen Nummer ſeines Blattes mit, daß er die Redaktion niederlegt. Mit Dr. Buller verliert die„Allgemeine Zeitung“ einen der angeſehenſten Publi⸗ giſten Deutſchlands. Bücklin in Frankreich. Ein eigenartiges Urteil fällt der fran⸗ zöſiſche Deputierte Denhs Co chin in einem Brief an die„Ga⸗ zette“ über Böcklin. Da heißt es:„Böcklin iſt weder ein Ingres, noch ein Corot; dazu fehlt ihm vieles Nach unſerer Meinung ſſt er überhaupt kein Maler; er iſt vielmehr ein in das Maler⸗ atelier verirrter Literat Wie unporſichtig war die Stadt Baſel, dem„Heiligen Hain“, dem„Jentaurenkampf“, ja ſelbſt den„Drei Lebensaltern“ einen Ehrenplatz neben den un⸗ ſterblichen Meiſterwerken eines Hans Holbein zu gönnen! Meiner Meinung nach kann man ein ſehr guter Militär und ein recht intelligenter Menſch ſein, ohne Böcklin zu kennen.“ 5 Keuchhuſtenbazillus. Der„XX. Siécle“ meldet, daß der bel⸗ giſche Arzt Bordet der belgiſchen Akademie für ärztliche Wiſſen⸗ ſchaften die Mitteilung gemacht habe, es ſei ihm geglückt, den Keuchhuſtenbazillus zu iſolieren und Rein kul⸗ turen von ihm zu erhalten! Im Sekret der Kehle kleiner Kranken hat Bordet während des Anfangsſtadiums der Krankheit den Bazillus in großer Zahl entdeckt. Später findet er ſich nur ſpärlich und bermiſcht mit anderen Paraſiten im Munde und Rachen. Das Serum kleiner Keuchhuſtenkranker wirkt auf den Bazillus Für die 78. Ver⸗ drückte in der Trippſtadterſtraße ein Holzwägelchen vor ſich her, heilend ein. Bordet iſt Direktor des Seruminſtituts von Brabant. 4. Seit General⸗Anzeiger. Mannheim, 21, Anguſt, 2 Stimmen aus dem Publikum. Mit wahrer Freude hat man vor Wochen im Stadtratsbericht geleſen, daß jetzt auch die Oſtſtadt eine direkte Verbindung mit dem genſeitigen Neckar⸗Ufer bekommen ſoll. Denn es iſt keine Freude, werln man hie und da nach dem Friedhofe oder den Brauereien will zund von der Mollſchule den weiten Weg über die Brücke machen muß. Darum möchten wir bitten, daß fragliches Projekt bald greif⸗ bare Geſtalt annimmt, oder dauert es vielleicht ebenſo lang wie pbei der zweiten Neckarbrücke? Einer aus der Oſtſtavt. 53. Deutſcher Katholikentag. (Von unſerem Korreſpondenten.) IJ Eſſen, 20. Auguſt. 5(Schluß des zweiten Tages.) „ Unter ungeheurem Andrange des Publikums begann um 5 Uhr gachmitatgs die erſte öffentliche Geueral⸗Verſammlung des Katholikentages in der Feſthalle. Zu Beginn der Sitzung er⸗ ſchien, ſtürmiſch begrüßt, der Kardinal Erzbiſchof Fiſcher auf der Eſtrade, umgeben von den übrigen an dem Feſt teilnehmenden Biſchöfen, Prälaten, Abgeordneten uſto. Unter den Anweſenden bemerkte man auch den früheren Vorſitzenden des Verbandes chriſt⸗ licher Bergarbeiter, den Landtagsebgeordneten Auguſt Bruſt und den Reichstagsabgeordneten Erzberger, der ſich bei dem geſt⸗ rigen Arbeiterfeſtzuge ebenfalls in nächſter Nähe des Kardinals auf der erzbiſchkflichen Zuſchauertribüne aufgehalten hatte Er iſt natürlich der Gegenſtand großer Neugier und muß vielen„Be⸗ wunderern“ über ſeine vergangenen und noch zu erwartenden Ko⸗ lonialenthüllungen Rede und Antwort ſtehen. Kurz nach 5 Uhr abends eröffnet der Präſident Abg. Grö ber die Verſammlung mit dem Gruße: Gelobt ſei Jeſus Chriſtus. Der Rebner erinnert an die Geſchichte Eſſens, in der auch der Markgraf von Brandenburg eine Rolle ſpiele, allerdings ein ſol⸗ cher, der in Maria ſein Heſl erblickt und fromm zu ihr und dem Sohne gebetet habe.(Stürm. Beifall.) Was die erhabenen Für⸗ ſten jener Tage getan haben, das tun wir Katholiken heute noch. Wir ſtehen auch nach wie vor in treueſter Anhänglichkeit zum hl. Stuhle und dem hochwürdigſten Epiſkopat. Wir ſchließen uns damit eng an die goltbegnadete Macht der Kirche. Redner begrüßt dann das Entgegenkommen der ſtädtiſchen Verwaltung. Wir ſind im ällgemeinen nach dieſer Richtung hin nicht verwöhnt.(Heiterkeit und Beifall) Der Redner begrüßte es dann, daß der Katholiken⸗ tag auf rheiniſch⸗weſtfäliſchem Boden tage, der Männer wie Mal⸗ Uinkrodt, Reichenſperger, Ketteler und Kolping hervorgebracht habe und auf dem ſchon Karl der Große und nach ihm die Ottonen Reichstag gehalten hätten. Allerdings habe es dabei nicht ſo viele Schwierigkeiten gegeben, wie bei unſerem modernen Reichstag, der ſich z. B. mit der Reichsfinanzreform letzthin ſo ſehr habe herumquälen müſſen.(Heiterkeit und Beifall.) Weiterhin begrüßte der Redner die Jugend, die akademiſche(Getrampel auf der Stu⸗ dententribünel, die kaufmänniſche und Arbeiterjugend. Namentlich aber die Arbeiterjugend, die„unſere Freude, unſer Troſt und unſere Hoffnung iſt. Möge dieſe Jugend ſich eifrig an unſeren Verhandlungen beteiligen.(Stürm. Beifall.) Auch die Frauen begrüßt er in dieſer Verſammlung. Man könne ihnen freilich heute noch nichts anderes bieten, als einen beſonderen Raum(Hei⸗ terkeit), allein die katholiſche Frauenbewegung ſei fort⸗ geſetzt im Wachſen und er erhoffe von der Teilnahme der Frauen einen ſegensreichen Einfluß auf ihre Männer, Söhne und Töchter. Das werde ſchon ein ſchöner Erfolg ſein.(Stürm. Beifall.) Er richte weiterhin ein Begrüßungswort an die Preſſe. Die An⸗ weſenheit zahlr⸗icher nichtkatholiſcher Journaliſten ſei ein ſchlagen⸗ der Beweis für die Wichtigkeit der Generalverſammlungen. Wir ſtören uns nicht an der Kritik, die übelwollende Berichterſtatter unſeren Verſammlungen zu teil werden laſſen. Leider iſt die Lage der Katholiken immer noch ſo, daß die deutſchen Staatsmänner und das Publikum immer wieder daran erinnert werden müſſen, daß zu den deutſchen Landeskindern auch die Katholiken gehören, die dieſelbe Berückſichtigung finden müſſen, wie die übrigen Haus⸗ ſöhne.[Lebh. Beifall.) Deshalb kommen wir immer wieder zu⸗ ſammen wie ein wohlgeordnetes Heer zum Herbſtmanöver. Vermeiden wir, ſo fährt der Rebner fort, alle Zerſplitterungen auf unſeren Generalverſammlungen, laſſen wir keinen Antrag zu, der auch nur von weitem ſo ausſieht, als könnte er Kontraverſen heraufbeſchwören. Wir ſind nicht dazu da, Kontraverſen zuzulaſſen, ſondern wir haben die Einigkeit zu fördern, zu pflegen und zu ſtärken. Ich habe zu meiner Freude gehört, daß an dem geſtrigen großen Arbeiter⸗ feſtzuge auch katholiſche Polen ſich beteiligt haben. Oh, was für eine Torheit, wenn katholiſche Polen ſich von den deutſchen Katholiken trennen, wo doch ihr Platz an der Seite ihrer Glaubens⸗ genoſſen iſt.(Stürm. Beifall.) Wir kommen auch nicht in Kon⸗ flikte mit Ondersgläubigen. Wenn in Zeiten kraſſeſten Materia⸗ lismus und des ſchwerſten Anſturms des Unglaubens katholiſche Männer ſich öffentlich zu ihrem Glauben bekennen, ſo ſollten die anderen ſich doch freuen, daß es ſo iſt.„Die Kirche muß frei ſein.“ Das iſt der große Grundgedanke, der alle Reden dieſes Katholiken⸗ tages durchziehen wird. Da alle Kultur aber mit der Erziehung beginnt, ſo werden wir an erſter Stelle die Schulfrage be⸗ handeln. Der Redner erörtert ſodann die übrigen Aufgaben des Katholikentages und wandte ſich dann dagegen, daß in der ſozial⸗ demokratiſchen Preſſe ſpöttiſch auf die vielen Feſtlichkeiten des Katholikentages verwieſen worden ſei. Es folgt nunmehr eine Anſprache des Kardinals Erzbiſchofs Dr. Fiſcher⸗Köln Der greiſe chriſtliche Würdenträger wurde bei ſeinem Er⸗ ſcheinen auf der Rednertribüne mit donnerndem Beifall begrüßt. Mehr als 25 Jahre, ſo führt er aus, habe er hier in Eſſen als einfacher Prieſter gewirkt, an der rieſigen Entwicklung der Stadt teilgenommen und einen Einblick in die ſozialen und religöſen Verhältniſſe ihrer Bewohner genommen und dies berechtige ihn zu dem Ausſpruche: Auf dieſem Boden wohnt ein braves, biederes Volk. Es freue ihn„bei dieſer feierlichen Gelegen⸗ heit öffentlich ausſprechen zu können, daß dieſes Volk im ganzen engern und weitern Gebiet der Stadt ſich auszeichne durch eine tief veligibſe Geſinnung. Namentlich die Männer der Arbeit zeichnetet ſich hierbei aus.(Stürm. Beifall.) Und dieſes Volk, das ſo treu zum Glauben ſtehe, halte auch ebenſotreu zum Vaterlande. Er nähme gern die Gelegenheit wahr, dem ihm gewordenen Befehle des Papſftes Pius X. folgend, der Verſamm⸗ lung ſeinen oberhirtlichen Segen zu ſpenden.(Stürm. Beifall.) Die Verſammlung kniete hierauf nieder und empfing den Segen des Kardinals, dem der Vorſitzende Abg. Gröder darauf die Hand küßte. Zum erſten und Hauptthema des Abends, die Schulfrage, ſprach hierauf der ebenfalls mit großem Beifall begrüßte fürſthiſchöf⸗ liche Delegat, Reichs⸗ und Landtagsabgeordneter Dr. Porſch⸗ verſammlung mißgünſtigen Leute, die den Charakter dieſer Ver⸗ ſammlung fortgeſetzt zu verdrehen ſuchten, ausdrücklich, daß er zur Schulfrage nur vom Standpunkte der Generglverſammlungen aus ſprechen werde. Vom Standpunkt der Pärteipolitik dazu zu ſprechen, müſſe den politiſchen Parteiverſammlungen vorbehalten bleiben und eine ſolche liege hier nicht vor.(Sehr richtig und lebhafter Beifall.) Für das Unterrichtsweſen entbehre der ßreußiſche Staat der Ein⸗ heitlichkeit. Indem er ſich den neueſten Ereigniſſen auf dieſem Ge⸗ biete zuwende, müſſe er bemerken, daß die Dinge noch viel zu friſch ſeien, als daß man ungeſtraft daran rühren könne. Das kanne er wohl ſagen, daß das Zentrum ebenſoweit davon ent⸗ fernt ſel, der tertius gaudens geweſen zu ſein, wie es auf der an⸗ dern Seite gang ausgeſchaltet geweſen ſei. Das Zentrum habe nie⸗ mals auf dem Volksſchulgebiete beſondere Forderungen erhoben, ſondern immer nur dieſelben Forderungen, wie ſie auch die evangel. Mitſtreiter am Zedlitzſchen Entwurf geltend gemacht hätten. Die Regelung der Schulunterhaltung ſei eine unbedingte Notwendigkeit geweſen. Wäre ſie jetzt unter Studt nicht gekommen, welcher Miniſter hätte dann noch gewagt, daran zu gehen?(Sehr richtig! Beifall.) Keine Partei habe überhaupt eine ungetrübte Freude an dem Werk. Aber die Gerechtigkeit erfordert es, feſtzu⸗ ſtellen, daß die Konſervativen in einer ſehr ſchwierigen Situation es verſtanden haben, nichts in den Entwurf hineinzubringen, was ihn für das Zentrum unannehmbar machte. Das Zentrum hoffte, daß das Herrenhaus noch weſentliche Verbeſſerungen anbringen würde. Wir ſind aber im ganzen enttäuſcht. Einiges iſt gebeſſert, vieles aber auch verſchlechtert worden. Ein außerordentlich wertvolles Zugeſtändnis hat das Herrenhaus wenigſtens gemacht und ſo können wir bei einer Vetrachtung des neuen Geſetzes doch ſagen, daß kein einziger anderer Staat ein Geſetz hat, das in gleicher Weiſe die konfeſſionelle Schulung der Kinder regelt. Freilich iſt damit die konfeſſtonelle Erziehung noch nicht feſtgelegt. Es fehlt insbeſondere an Beſtimmungen über die Vorbildung der Lehrer. Aus dieſem Grunde ſage ich⸗ daß die katholiſchen Männer überall die Pflicht haben, über die reli⸗ giöſe Erziehung der Jugend zu wachen. Sie können es und müſſen es, indem ſie in den Gemeinden die Aufſicht übernehmen und ſich auch ein wenig über die Zuſgmmenſetzung der Verwaltungskörper be⸗ kümmern, bis hinauf zum Provinziallandtag. In den letzten ſchweren parlamentariſchen Kämpfen haben wir mit großem Intereſſe be⸗ merkt, daß das kakholiſche Volk einmütig hinter uns ſtand.(Stürm. Veifall), einmütig überzeugt von der Notwendigkeit der konfeſſto⸗ nellen Volksſchule. Das iſt keine Beeinträchtigung der Rechte des Staates. Solange er den geſetzlichen Schulzwang ausübt, iſt er ver⸗ pflichtet, in der Schule, wo er auch die Kinder katholiſcher Eltern hineinzwingt, dafür zu ſorgen, daß dieſe die notwendige kirch⸗ liche Verſorgung finden, ſonſt wird er mit dem Schulzwang zugleich auch den größken Gewiſſenszwang treiben. Der Staat hat viele Rechte, aber er hat nicht das Recht, enigegen den Wünſchen kathol. Eltern zu unterrichten. Das gilt auch für die Simultan⸗ ſchu le. Auch hier muß das chriſtlich⸗katholiſche Bewußtſein kathol. Kinder geſchont werden.(Lebh. Beifall.) Wir wollen alſo nicht die Herrſchaft der Kirche über die Schule, wir wollen aber alle, daß die Schule, die auch mit unſern Geldmitteln unter⸗ halten wird, ſo eingerichtet iſt, daß kein katholiſcher Hausvater be⸗ fürchten muß, die katholiſche Erziehung ſeiner Kinder könne ge⸗ fährdet oder gar vereitelt werden.(Stürm. Beifall.) Nach Verleſung zahlreicher Telegramme ſowie Begrüßungs⸗ ſchreiben ſpricht Kaufmann Nicola Racke⸗Mainz über die chriſtliche Familie. Hier ſtehe ich, ich kann nicht anders, Gott hilf mir! Mit dieſen Worten leitete Redner ſeinen Vortrag ein. Im Verlaufe ſeines Vor⸗ trages wendet Redner ſich gegen die Emanzipationsbeſtrebungen der Frauenrechtlerinnen Ellen Key, Helene Stöcker und Liſchnewsky. Eine ſoziale Tat erſten Ranges ſei es, daß dem Arbeiter ſeine Halks⸗ lichkeit geſichert werde. Redner wendet ſich gegen die falſche Kunſt und bemerkte, es wird bald die Zeit kommen, wo die Akademien den Abg. Roeren als Befreſer der Kun ſt feiern. Die Loſung müſſe heißen: Zurück zum praktiſchen Chriſtentum. Der Vorſihende ſchloß die Sitzung mit dem katholiſchen Gruß „Gelobt ſei Jeſus Chriſtus“. Arbeiterbewegungen. * Bilbao, 21. Auguſt. Hier ſind 600 Bergarbeiker in den Ausſtand getreten. Die Truppen der Garniſon in Burgas und Vittoria ſind zuſammengezogen, um die Ordnung in dem Ausſtandsgebiet aufrecht zu erhalten. Der Ausſtand droht ſich auf das ganze Grubengebiet auszudehnen. Letzie hachrichten ung Telegramme. * Wilhelmshöhe, 21. Aug. Der Kaiſer hörte heute vormittag den Vortrag des Chefs des Militärkabinetts. Geſtern ebend traf die Herzogin Friedrich Ferdinand zu Schleswig⸗Hol⸗ ſtein⸗Sonderburg⸗Glücksburg hier ein. * Kaſſel, 21. Auguſt. Der Mehlunger Gattenmörder Jakob wurde als Leiche aufgefunden. Er hat ſich lt.„Frkf. Ztg.“ im nahen Walde erhängt. * Eſſen, 21. Auguſt. 5 „Frkf. Ztg.“ demnächſt für die hieſigen Werke ein neues großes Verwaltungsgebäude mit einem Koſtenaufwand von 5 Millionen Mark. * Bochum, 21. Auguſt. Ein Metzgermeiſter in einem be⸗ nachbarten Orte wurde bezichtigt, große Quantitäten verdor⸗ bener Flͤiſch⸗ und Wurſtwaren weiter verarbeitet zu haben. * Norderney, 21. Auguſt. Der Salondampfer„Hohen⸗ zollern“ überrannte den Luſt'utter„Thereſe“. Dieſer ſank. Die Inſaſſen wurden lt.„Frtf. Ztg.“ gerettet. * Bad Soden, 21. Auguſt. Der frühere ruſſiſche Miniſter⸗ präſident Graf Witte wird morgen lt.„Frkf. Ztg.“ zu drei⸗ wöchigem Kurgebrauch hier eintreffen. * Iſchl, 21. Auguſt. Der frühere Reichskriegsminiſter Krieghammer iſt heute vormittag geſtorben. * Rom, 21. Aug. Die auswärts verbreitete Meldung von einer Erkraukung des Miniſters des Aeußern, Titton i, wird von der„Agenzi Stephani“ als gänzlich unbegründet bezeichnet. * Petexesburg, 21. Auguſt. Die radikale Zeitung„To⸗ wariſchtſch“ meldet: Die„Comora der Volksrache“, welche ſ. Zt. dem Dumamitglied Prof. Herzenſtein das Todesurteil überſandte, ſtellte jetzt an ſeine Hinterbliebenen die ſchriftliche Forderung., im Laufe von 8 Tagen 3000 Rubel für die Abgebrann⸗ ten von Syſran und 4000 Rubel an die Familien der ermordeten Poliziſten zu zahlen und ſich durch eine Erklärung in der Preſſe zu verpflichten künftig keiner pelitiſchen Partei anzugehören. Er⸗ füllten ſie dieſe Forderungen nicht, ſo ſei ihr Leben verwirkt und ihr Beſitz werde vernichtet. * Petersburg, 21. Auguſt.(Petersb. Tel.⸗Ag.) Ein Re⸗ ſktript des Kaiſers an den Großfürſten Nikolai Nikolaje⸗ witſch ſprach die Genugtuung des Kaiſers über die vorzügliche Hal⸗ tung der Truppen im Lager von Krasnoje Sſelo aus. Newyork, 21. Aug. Präſident Rooſevelt hat an das Breslau. Er führte aus: Vorweg bemerke er für die der General⸗ Kongerßmitglied für Indiana, J. E. Watſon, ein längeres Die Firma Krupp errichtet lt.“ Schreiben gerichtet. In dieſem gibt der Prädent zunächſt ſeiner Hoffnung Ausdruck, daß er, Watſon, wieder gewählt werden möge, und gibt dann einen Ueberblick über die nationalen Inter⸗ eſſenunddie Truſts. Der gegenwärtige Kongreß werde Ge⸗ ſetze erlaſſen, durch die verhindert werden würde, daß eine Geſell⸗ ſchaft Beiträge zu politiſchen Zwecken zahlt. Jerner ſollen die Tariffätze auf Güter, die von den Philippinen ſtammen, ermäßigt werden. Die Arbeitszeitder Eiſenbahnange ſtellten ſoll herabgeſetzt werden. Er ſtehe unerſchütterlich auf dem Stand⸗ punkte des Schutzzolles, da er der Anſicht ſei, daß das außer⸗ ordentliche Gedeihen deſſen ſich die Induſtrie erfreue, nicht leicht⸗ fertig aufs Spiel geſetzt werden dürfe. Präſident Rooſevelt giht dann die Erklärung ab, daß die Frage der Repiſion der Zölle von dem Verfahren gegen die Truſts gänzlich zu trennen ſei. Der einzige Weg, mit den Monopolen des großen korpora⸗ tiven Reichtums aufzuräumen, ſei die Wirkſamkeit der auf Grund der von dem gegenwärtigen Kongreß und ſeinen unmittel⸗ baren Vorgängern erlaſſenen Geſetze. Die Behauptung, daß dieſes Problem durch Tarifänderungen gelöſt werden könne, ſtelle einen Verſuch dar, die öffentliche Aufmerkſamkeit von dem einzigen Wege abzulenken, auf dem eine wirkſame Tätigkeit ausgeübt werden könne. In dem Briefe heißt es weiter, das Land ſei unwiderruf⸗ lich verpflichtet, die Monroedoktrin und das Prinzip der Verteidigung und Ueberwachung der Kanalſtraße aufrecht zu er⸗ halten. Aber ſeine Vorkämpferſchaft in der Frage der Monroe⸗ doktrin und der Kundgebung ſeiner Abſichten bezüglich des Kanalf würden abſurd ſein, wenn das Volk es unterlaſſe, eine ſtar! Flotte auf der höchſtmöglichen Stufe der Vollendung zu unter halter. Vom Sultan. * Konſtantinopel, 21. Aug. Nach den ſortgeſetzt ge⸗ machten offiziellen Verſicherungen iſt der Sultan vollkom⸗ men wieder hergeſtellt. Nach vertraulich gemachten An⸗ gaben bedarf ſein veraltetes Blaſenleiden(Nierengries) noch ernſter ärztlicher Behandlung. Der Sultan bedürfe noch eine gewiſſe Scho⸗ nung, doch ſei ſein Zuſtand gefahrlos. Das Erdbeben in Südamerika. * Hamburg, 21. Aug. Der Kapitän des Pakeldampfers „Thuringia“ meldet It.„Frkf. Ztg.“ aus Valparaiſo, daß das Schiff unverſehrt ſei. Die Erdſtöße dauern an. Die Not iſt ſehr groß. Er habe 300 Obdachloſe aufgenommen. * Pewyork, 21. Aug. Wie aus Valparaiſo gemeldet wird, liegen die Orte Los⸗Andes, San Felipe, Melon, Supallar, Caſa Blanca, Limache, Quillota, Quihin, Vino del Mar, Petorea, Hierro, Viajo und Llai⸗Lai infolge Erdbeben in Trümmern. Der Berluſt an Menſchenleben in Limache beträgt 130, in Quillota 30. Man nimmt an, daß außerhalb von Valparaiſo 1000 Menſchen durch die Erdbeben umgekommen ſind und daß ſich der angerichtete Schaden auf 2 Millionen Pfund Sterling beläuft, Vermiſchtes. — Ein Gattenmord iſt in der vorvergangenen Nacht im fernen Nordoſten Berlins verübt worden. An der Grengze von Weißenfee, in der Laubenkolonie„Bieleit“, am verlorenen Weg in der Nähe des jüdiſchen Begräbnisplatzes wurde die 32jährige Ehe⸗ frau Anna des Malers Blocksdorff mit einer Schußwunde im Kopf tot aufgefunden. Unter dem dringenden Verdacht, die Tat verübt zu haben, iſt der Ehemann verhaftet worden. Der Mann iſt ein dem Trunke ergebener arbeitsſcheuer Menſch. — Podbielski's Sohn verunglückt. Der zweite Sohn des Landwirtſchaftsminiſters v. Podbielski verunglückte in Wernigerode, wo er mit ſeinen Brüdern das Gymnaſium beſucht, bei einer gemeinſamen Radfahrtour. Er wurde, wie der „Lokalanz.“ berichtet, von einem Wagen umgeſtoßen und zog ſich dadurch einen Oberſchenkelbruch zu. Als die Eltern in Dallmin von dem Vorfall telegraphiſche Nachricht erhielten, begab ſich Frau von Podbielski ſogleich an das Krankenlager ihres Sohnes. — An Vergiftung geſtorben ſind in Zeulenroda (Vogtland) drei Mitglieder der Familie eines Hutmachers. Die Familie hatte Gurkenſalat gegeſſen, der in einem Kupferkeſſel zu⸗ bereitet war. — Eine ſeltſame alpin Tat wird aus Sulden ge⸗ meldet. Die 30 jährige blinde Gattin des Privatbeamten Wollet aus Wien beſtieg dieſer Tage in Begleitung ihres Mannes die dritthöchſte Spitze der Ortlergruppe, den Mont Cevedale(3774). Die Frau iſt, trotzdem ſie die Schönheit der Bergwelt nicht ſehen kann, eine paſſionierte Bergſteigerin. — Das Sinken des Elbwaſſerſpiegels ſieht man in den intereſſierten Kreiſen mit großer Beſorgnis. Die letzten Regenfälle waren zu geringfügig, um eine Aenderung herbeizu⸗ führen. Infolge der eingetretenen Verflachung der Waſſerſtraße ſind beſonders auf der Oberelbe verſchiedene Fahrzeuge auf Grund geraten, deren Wiederflottmachung durch Umladung bewerkſtelligt werden muß. Aber auch erhebliche Havarien ſind bereits einge⸗ treten. Die Kähne fahren daher nur mit verminderter Ladung und 15 e der Güter verzögert ſich dadurch in unliebſamer eiſe. — Die Peronoſpora hat auch in Franken diesmal großen Schaden angerichtet. Immerhin iſt namentlich in den erſt⸗ klaſſigen Lagen der Würzburger Gemarkung ein Teil des Trau⸗ benbehangs durch rechtzeitige und wiederholte Bekämpfung des Krankheitspilzes gerettet worden. — In einen Steinbruch geſtürzt. Aus Aſchaffen⸗ burg, 20. Auguſt wird gemeldet: Die Ehefran Zöller von Mönch⸗ kerg wollte mit ihrer Tochter in der Nacht von Freudenberg nach Hauſe gehen. Im Reiſtenhauſer Wald kamen ſie vom Weg ab⸗ Frau Zöller ſtürzte in einen tiefen Steinbruch und war ſofort tot, Die Tochter lonnte ſich retten. — Ungefühnt iſt noch der Luſtmord, der am 24. Dezember 1891, alſo vor ungefähr 15 Jahren in der Böhlerheide bei Hagen i. W. an der 17 Jahre alten Näherin Amalie Mander aus Huckarde bei Dortmund begangen wurde. Die Leiche wurde am zweiten Weihnachtstage des genannten Jahres von einem Hunde, der zwei Knaben gehörte, in den ſogenanuten„Fiſchersſtepen“ bei Altenhagen abſeits von einem wenig begangenen Wege aufge⸗ funden. Die Obduktion ergab, daß das Mädchen, die Tochter eines Berginvaliden Mauder aus Huckarde, erſt vergewaltigt und dann ermordet worden war. Die gerichtlichen Ermittelungen ergaben, daß das Mädchen am Weihnachtsheiligabend mit ſeinem Bräuti⸗ gam und einem älteren Manne von Dortmund nach Hagen ge⸗ fahren war. Die beiden Männer waren nach Thüringen weiter⸗ gefahren, die Mander war in Hagen ausgeſtiegen, um Verwandte zu beſuchen. Wahrſcheinlich hat ſie ein Marn nach der Woh⸗ nung der Verwandten gefragt, iſt von dieſem auf den abgelegenen Weg geführt unb dort dann niedergemetzelt worden. Verſchiedene Perſonen ſind im Laufe der Jahre als der Tat dringend verdächtig verhaftet worden, mußten aber ſämtlich wieder auf freien Juß ge⸗ ſetzt werden, weil ihnen nichts bewieſen werden konnte. Am Frei⸗ tag Abend iſt nun in Elberfeld ein 41 Jahre alter Hauſierer von der Kriminalpolizei feſtgenommen worden, weil er dringend in dem Verdacht ſteht, an dem Morde beteiligt zu ſein. Weitere Mitteilungen können im Intereſſe be Unterſuchung noch nicht ge⸗ macht werden. MNer.„ ee 2 0— „ ee ne i⸗ on + te ee Mannheim, 21. Auguſt. General⸗Auzeiger. 5. Seite. Voſkswirtsehalt. Brown, Boveri u. Co., Aktiengeſellſchaft in Mannheim. Der Abſchluß für 1905/06 ergab einen Betriebsgewinn von 1 799 801 Mark(i. V. 1 198 069.). Davon erforderten Abſchreibungen 390 988 M.(366 350.), allgemeine Unkoſten 870 592 Mark (548 790.) und Ausbeſſerungen 109 860 M.(65 558.). Es verblieb zuzüglich 29 211 M.(22 234.) Vortrag ein Reingzewinn von 457 572 M.(189 611.) zu ſolgender Verwendung: Rück⸗ dage 25 000 M.(10 400.), Gewinnanteil des Aufſichtsrats 7200 Mark(), Belohnungen und Zuweiſungen an den Verſorgungs⸗ und Unterſtützungsbeſtand 50 000 M.(), 6 Proz.(5 Praz.) Dividende auf 6 000 000 M.(8 000 00.) Aktienkapital 360 000 Mark (150 000.) und Vortrag 15372 M. Wie der Geſchäftsbericht hierzu ausführt, hat das verfloſſene Geſchäftsjahr dem Unternehmen befriedigende Ergebniſſe gebracht. Die Steigerung der Beſchäftigung in der Induſtrie habe angehalten, ſo daß ſotvohl die elektriſche als auch die Dampfturbinen⸗Abteilung trotz der Beibehaltung von Tag⸗ und Nachtſchichten den Aufträgen kaum habe gerecht werden können. Man habe deshalb verſchiedene größere Geſchäfte, beſonders in Dampfturbinen, ablehnen müſſen, da die geforderten Lieferzeiten für die Beſchäftigung der Geſellſchaft zu kurz waven. In das neue Geſchäftsjahr trete das Werk mit Aufträgen im Werte von mehr als 7½ Mill. Mark ein. Die hervorragendſte Stelle in der Her⸗ ſtellung nahm wiederum die Dampfturbine ein; es ſei gegenüber dem Vorjahre noch eine weſentliche Steigerung in den eingelaufenen Aufträgen feſtzuſtellen. Zur Beſchaffung der zum Betriebe der Fabrik benötigten Kraft, die bisher dem ſtädtiſchen Werke ent⸗ nommen wurde, wurde eine eigene Zentralanlage geſchaffen; die Verwaltung verſpricht ſich eine weſentliche Erſparnis durch die Selbſterzeugung. Es wurden der Geſellſchaft im ganzen 110(68) Dampfturbinen mit einer Geſamtleiſtung bon 180 000 PS.(89 607 PS.) in Auftrag gegeben; es ſind dies nur Lieferungen für Deutſch⸗ land, während die Aufträge für das Ausland in dieſen Zahlen nicht mit enthalten ſind. Die größte von der Geſellſchaft ausgeführte Maſchine leiſtet 9000 PS., es ſei jedoch berechtigte Ausſicht vor⸗ handen, daß von ihr in nächſter Zeit Einheiten von 20 000 PS. her⸗ geſtellt würden. Auch im Bau von Kondenſationsanlagen könne man auf gute Erfolge zurückblicken. Es wurden im Berichtsjahre 60 Kondenſationsanlagen für eine Geſamtmaſchinenleiſtung von 123 000 PS. in Auftrag gegeben. Die elektriſche Abteilung war hauptſächlich beſchäftigt mit dem Bau von Maſchinen für Berg⸗ werks⸗ und Hüttenbetriebe. Beſonders ſtark war die Nachfrage nach Schaltapparaten und Schaltanlagen für hohe Spannungen. Es ſei jedoch nicht möglich geweſen, der Nachfrage in vollem Maße zu ge⸗ nügen, ſo daß auch in dieſer Abteilung Aufträge zurückgewieſen werden mußten. Vom Roheiſen⸗Syndikat. Wie die„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“ er⸗ fährt, finden zur Zeit beim Roheiſen⸗Syndikat Erhebungen darüber ſtatt, inwieweit es zuläſſig iſt, daß Syndikatsmitglieder neue juri⸗ ſtiſche Perſonen bilden, um Handel zu betreiben, und daß dieſen Firmen ſeitens des Syndikates eine Ausnahmeſtellung eingeräumt werde. Veranlaſſung zu dieſen Erhebungen habe eine ſeitens der Firma Krupp in einer der letzten Syndikatsſitzungen dieſerhalb eingebrachte Beſchwerde gegeben. Der Krupp'ſche Vertreter habe es als unzuläſſig bezeichnet, daß gewiſſen Syndikatsmitgliedern, die ſolche neue Firmen zum Zwecke des Handels gebildet haben, Sonder⸗ ſtellungen eingeräumt wwerden, und die Firma Krußp beanſpruche für ſich dieſelben Rechte, wie ſie irgend einem Mitgliede durch das Syndikat zugeſtanden werden. Alle übrigen Werke ſollen ſich dem Vorgehen Krupps angeſchloſſen haben. Die Sache iſt einer Kom⸗ miſſion zur weiteren Behandrung übertragen worden. Außer der Thyß'ſchen Eiſen⸗Handels⸗Geſellſchaft m. b. H. in Meiderich, wie die Hochofen⸗Erzeugniſſe von„Deutſcher Kafſer“— Bruckhauſen— und die im Beſitz Thyſſens ſich befindende Aktiengeſellſchaft für Hüttenbetrieb in Meiderich und andere Vertreter, kommen für Roh⸗ eiſen noch in Vetracht die Firma Roechling und Karl Spaeter, deren Verhältnis zum Syndikat beſonders geregelt iſt. Eiſenwerk„Rote Erde“ bei Dortmund. Die Direktion beab⸗ ſichtigt, der demnächſt ſtattfindenden Hauptverſammlung eine Zu⸗ ſammenlegung der Aktien vorzuſchlagen. Das Aktienkapital der Geſellſchaft beträgt 1 200 000 Mark. Ende des Geſchäftsjahres 1904/05 beſtand ein Verluſt von 201778 M. Zahlungseinſtellungen. Die Firma Moritz Koſchland, Schuhgroßhandlung in Fürth, hat dem„Lederm.“ zufolge ihre Zahlungen eingeſtellt. Die Paſſiven ſollen zirka M. 400 000, die Mtiven etwa M. 30 000 betragen. Die Firma ſtrebt einen außer⸗ gerichtlichen Vergleich auf Baſis von 25 Proz. an.— Die Herxen⸗ konfektionsfirma M. Grünbaum in Breslau reſp. deren eptl. Erben(der Inhaber iſt vor kurzem verſtorben) wendet ſich dem „Konf.“ zufolge an ihre Gläubiger, um einen außergerichtlichen Vergleich mit 50 Proz. herbeizuführen. Die Verbindlichkeiten be⸗ tragen 380 000., davon 230 000 M. für Waren, 150 000 M. für Wechſelverbindlichkeiten. Ein größeres Breslauer Bankhaus iſt dem genannten Blatte zufolge an der Inſolvenz mit 50 000 M. bekeiligt.— Die Schuhfabrik Luiſe Adolph in Pir maſens bat laut„Pirm. Ztg.“ ihre Zahlungen eingeſtellt. Die Schulden betragen etwa 20 000 M. Die Firma iſt am 26. September 1904 ſchon einmal in Konkurs erklärt worden.— In dem Konkurſe der Schuhfabrik Heinrich Krummet in Pirmaſens betragen die Paſſiva 220 000., die Aktiva 67 000 M. Verein deutſcher Tuch⸗ und Wollwareufabriken. In der kürz⸗ lichen Schlußverhandlung in Sachen der deutſchen Tuchkonventlon wurden nach der„C. T..“ die ſämtlichen noch ſchwebenden Dif⸗ ſerenzpunkte in befriedigender Weiſe geklärt und in allen Teilen Uebereinſtimmung erzielt. Die Organiſationsarbeiten für die be⸗ ſchloſſene deutſche Tuchkonvention ſollen in den nächſten Wochen eifrigſt betrieben werden, ſodaß mit Beſtimmtheit zu erwarten iſt, daß ſchon die nächſte Verkaufsſaſſon unter die vereinbarten Beding⸗ Angen fallen wird. 5 Neue Aktien⸗Geſellſchaft. Unter Mitwirkung der Bankfirma Jacob Wolff u. Co. in Frankfurt a. M. wurde die Motorenfabrit Darmſtadt G. m. b. H. in eine Aktien⸗Geſellſchaft unter der Firma Motorenfabrik Darmſtadt.⸗G. mit M. 500 000 Grund. kapikal umgewandelt. Zum Vorſtand wurden die Herren Auguſt Koch und Friedrich May beſtellt. Preiserhöhung für Eiſengußwaren. Die Werke der mieder⸗ Theiniſch⸗weſtfäliſchen Gruppe des Verbandes Deutſcher Eiſen⸗ gießereien gaben eine Preiserhöhung von 2 M. für je 100 Kilogr. Handelsgußwaren, Bau⸗ und Maſchinenguß bekannt. Italieniſche Rentenumwandlung. Die deutſche Gruppe für die Zinsfußhevabſetzung der Aproz. italieniſchen Rente hat ſich aufgelöſt und verteilt eine Gewinn don ettvas über 1 Prozent. Argentiniſche Cedulas. Wie die„Frkf. Ztg.“ aus Buenos⸗ Aires erfährt, beruft die Provinzregierung von Buenos⸗Aires eine Verſammlung der Cedulas⸗Inhaber für den 25. November nach La Plata. Die beabſichtigte Offerte wird nicht mitgeteilt, doch wird geſagt, daß die gegenwärtigen Steuern nicht erhöht werden ſollen. ie europäiſchen Hauptbanken werden mit der Ausſtellung von Depotſcheinen, welche Stimmrecht geben, beauftragt. Elektra Dampfturbinen⸗Geſellſchaft m. b.., Karlsruhe. Unter dieſer Firma wurde mit 400 000 M. Stammkapital eine Geſell⸗ ſchaft gegründet zur Ausbeutung der Erfindungen und Patente zur Herſtellung von Dampfturbinen nach dem Syſtem Kolb. Gründer ſind neben der Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie in Karlsruhe Die Münchener Rückverſicherungs⸗Gefenſchaft beſtätigt, daß 25 effektive Schadenziffer in San Francisco 2 Millionen Dollar trägt. Ulmer Stadtanleihe. Bei der Submiſſion auf M. 1 Million 4prog. Ulmer Stadtanleihe erhielt die Vankfirma J. Gumbel am Markt⸗Heilbronn als Höchſtbietende mit 101,55 Prog. den Zuſchlag. Die vor 1912 nicht tilgbare Anleihe wird zu 102,40 zur Emiſſion gelangen. Die Lothringer Eiſenwerke.⸗G. in Ars a. d. Moſel erzielten im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Gewinn von 236 888 Mark (i. V. 219614.), wovon 118 000 M.(140 191.) zu Ab⸗ ſchreibungen verwendet, 5943 M.(2240.) der Rücklage zuge⸗ wieſen und 4 Proz.(0) Dividende auf 2 821 000 M. Vorzugs⸗ aktien verteilt werden ſollenſſ Die Stammaktien erhalten wieder keine Dividende, 79 822 M.(79 450.) ſollen vorgetragen werden. Die Konvention oberrheiniſcher Rundholzhändler wurde auf⸗ gelöſt. Mannheimer Effektenbörſe vom 21. Auguſt.(Offizieller Bericht) Auch heute war wieder nur für Induſtrieaktien Intereſſe vor⸗ herrſchend. Zur Notierung gelangten Umſätze in Süddeutſche Kabelwerke zu 149.30 Prozent und zu 149.50 Prozent, ferner in Südd. Drahtinduſtrieaktien zu 147.75 Prozent, Zuckerfabrik Wag⸗ bäuſel⸗Aktien zu 110 Prozent und Würzmühle Neuſtadt a. H. zu 138 Prozent. Außerdem begehrt: Anilin⸗Aktien, Kurs: 455., Verein chem. Fabriken 390., Koſtheimer Celluloſe 248 G. und Dinglerſche Maſchinenfabrik 128 Geld. Obligationen Pfandbriefe. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.40 bf u. Seetransport 101.25 G %„%„ 4½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 104.25 B „unk. 1904 95.50 b74% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.50 G %½„„ Fommunal 97.20 bz5% Bürg. Braubaus, Bonn 102.75 G Städte⸗Anlehen. enmüßhle Genz 100.— G 3½ Freiburg J. B. Mannh. Dampf⸗ 101.50 B 3½% Heidelbg. v. J. 190g3 30% Karlsruhe v. J. 1896 101.60 G 95.—B 96.20 GC4½% 96.20 G 87.40 b34¼½% Mannh. Lagerhaus⸗ 96.20G Geſellſchaft 10050 8 4½% Oberrß. Elektrizitäts⸗ 00.— 3½ỹ% Lahr v. J. 1902 Ludwigshafen 40% 40õ⁵-„ v. 1900 100.— GI4 /% Pfälz. Chamotte u. 3 770 0 G Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 102.— G 4% Mannh. Oblig. 1901 100.80& 4½% Ruff..⸗G. Zellſtofff. 4 885 96.20 G] Waldhof bei Pernau in 3792*„ 1888 96.20 GJ Livland 101.10 8 „ 1895 96.20 G4½%% Speyrer Brauhaus „ 1898 96.20 G.⸗G. in Speyer 100. G 3* 1904 96.20 G4½ Speyrer Ziegelwerke 101.50 bz ** 3½% Pirmaſens unk. 1905 3½%% Wiesloch v. J. Induſtrie⸗Obligation. 4½% Alt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ 96.20 G4½0% Südd. Draßtinduſtr. 102.— bz 98.25 G4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Lofſen, Worms 101.— G 4½ Zellſtofffabrit Waldhof 104.30 G ſtrie rückz. 105% 104.25 G& Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 5. Storch. Speyer 10——.— Gewbk. Speyer 50%— 125 50% Werger, Worms 103.——. Pfälz. Bank—. 101.—[Wormſ. Br. v. Oertge—.— 90.— Pfälz. Hyp.⸗Jank—.— 197.—Pf. Preßh. u. Sptfabr. 188.—. Pf. Sp.⸗u. Kdb. Land.—.— 139.— Trausport Rhein. Kreditbank 143.40 143.5 ue Verſtcherung. Rhein. Hyp. Bank 199.——.— B. A⸗G Rhſch. Seetr.—.— 90.25 Suͤdd. Bank—.— 118.— Mannh. Dampfſchl.—.— 74.— Eiſenbahnen.„ Lagerhaus—.— 97.— Pfälz. Ludwigsbahn—.— 234.50 Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 445.— 435— „ Maxbahn 149.——.„ Aſſecurranz 1475 1465 „ Nordbahn 141.—— Continental. Verf.—.— 470.— Heilbr. Straßenbahn 80.— 79.— Mannh. Verſicherung 45.ä— Chem. Induſtrie. Oberr. Verſich.⸗Geſ.—.— 500.— -⸗G fichem. Induſfr.—.—.50 Württ. Transp.⸗Verf.—.— 725.— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 455.— Juduſirie. Chem. Fab. Goldenbg. 188,.20—.— fl. 113 Vedeht Hent Pabrien 00— G. f. Seilinduſtrie—.— 127. Ferein S. Oelfabriken—.— 182 5/Pngg ee Wſt. A⸗W. Stamm 281.——.— Emaillw. Malkammer—.——.— „„ Vorzug—.— 1086.—Ettlinger Spinnerei 103.——.— Brauereien. Hüttenh. Spinnerei 98.50—.— Bad. Brauerei 126.— 125.— Farlsr. Maſchtnenbau 220.——.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 275.— Durl. Hof vm Hagen—.—Foſth. Cell u. Papierf. 246— 248.— Eichbaum⸗Braueret 154 50 Mannh. Gum u. Asb. 124.— 123.— Elefbr. Rihl, Worms—. Maſchinenf. Badena—.— 204.— Ganters Br., Freibg.—.— 110.—Oberrh. Elektrizität 30,.50 Kleinlein, Heidelberg—. Pf. Nähm. u. Fahrradf. 142.— 141.25 omb. Meſſerſchmitt 80.——.— Portl.⸗Zement Holbg. 149.— 148.— —— 0 udwigsh. Brauerei 245——.— Südd. aht⸗Ind.—.— 147.75 Mannß. Aktienbr.—.— 142 75 Südd. Kabelwerke—— 149.50 Pfalzbr. Geiſel, Mohr———. PVerein Freib. Ziegelw.—.— 190.— Brauerei Sinner 2492— Br. Schroedl, Hdlbg. 2222— „Schwartz, Speyer 129.— 128.— Spenr 64.——.— Würzmühle Neuſtadt—.— 188.— Zellſtofffabr. Waldhof 309.— 304.— „Ritter, Schwetz.— 28— Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 110. „S. Weltz, Speyer 95.50—.— BZuckerraff. Mannh.—118.— Berliner Effektenbörſe. Berlin, 21. Auguſt.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 214.75 215.50 Lombarden 32.70 36.10 Ruſſ. Anl. 1902 70.30 7180 Canada Pacifie 167.90 169.10 31½% Reichsanl. 98.80 98.80 Hamburg. Packe, 162.90 162 60 30% Reichsanleihe 86.80 86.80 Nordd. Floyd 132.90 132.20 4% Bad. St.⸗Anl. 102.70 102.70 Dynamit Truſt 169 50 169.50 3½ B. St. Obl. 1900 98.— 98.— Licht⸗ n. Kraftanl. 186.10 186.80 6½% Bapern 98.30 98.25 Bochumer 244.70 245 50 %% Heſſen 96.80—.— Konſolidation 5535 30% Heſſen 84.60 84.70 Dorfmunder 90 30 90.20 5% Sachſen 86.20 86.20 Gelſenkirchner 226.50 227 30% Pför. Rh. W. B. 100.60 10.60 Harpener 212.60 213.— 4% Chinefen 101.60 101.40 Hibernſa——— 4% Italiener.——.—Höͤrder Bergwerke 208.— 207.50 4½ Japaner(neu) 94.60 94.40 Haurahütte 285 10 238 40 1860er Loſe 158.75 15850 Phönir 21150 213.20 4% Bagtad⸗Anl. 90.— 89 90 Nibeck⸗Montan 214.— 213.50 Kreditaktten 210 50 210.70] Murm Revier 143.50 143.— Berk.⸗Märk. Ban! 165.10 165—Anklin Treptow 369.— 368.— Berl. Handels⸗Geſ. 168.90 168.90 Braunk.⸗Brit. 220.60 220.50 Darmſtädter Bank 139.70 189 60 D. Stein eugwerle 241— 240.— Deutſch⸗Aſtat. Bank 174.20 174.20 Düſſeldorfer Wag. 308 50 304.80 Deutſche Bank cal 3 288.— 287 90 Elberf. Farben kalt) 539 70 589.— 5„(4g-)—.——. Weſtereg. Alkalfw. 229.— 230.80 Disc.⸗Kommandit 183.50 183.20 Wollkämmerei⸗Akt. 157.50 157— Dresdner Bank 158.10 157.90 Chemiſche Charlot. 205 90 205.90 Rhein. Kreditban! 143.10 143.10 Tonwaren Wiesloch 158.— 158.— Schaaffh. Bankv. 158.40 158.10 Zellſtoff Waldhof 304 50 303 10 Lübeck⸗Büchener—.——— Celluloſe Koſtheim 247.— 248 20 Staatsbahn 144.40 143.90 Rüttgerswerken 144.50 144.50 Privat⸗Discont 3¼% [Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) * Berlin, 21. Aug.(Fondsbörſe. Die Börſe dauptſächlich Perſonen und Firmen, die dem Intereſſenkreis dieſer Geſellſchaft angehören zeigte zu Beginn Neigung zu Realiſterungen auf das Anziehen in Amerikanern. Die aus den Induſtrierevieren vorliegenden günſtigen Nachrichten blieben einflußlos. Hütten⸗ und Berg⸗ werksaktien überwiegend rückgängig bis zu 5% pCt. Feſter waren nur Harpener. Laurahütte unberändert. Banken meiſt etwas niedriger und Umſätze geringfügig. Auch Bahnen abgeſchwächt und weſentlich verändert. Japaner 0,10 ſchwächer. Ruſſen von 1902 abgeſchwächt. Ruſſenbank ½ pt. ſchwächer. Schiff⸗ fohrtsaltien unter Realiſierungen nachgebend. Allgemeine Elektrizitätsaktien ½ pett. beſſer. Tägliches Geld 3% pet. Ultimogeld ca. 4½ pCt. In zweiter Börſenſtunde Banken ſehr ſtill. Bahnen weiter abbröckelnd. Montanwerte kaum verändert. Fonds ruhig. Nachher Montanaktien behauptet. Laurahüttz 1 pCt. höher. Auch Gelſenkirchener feſt. Banken ſtockend. Im übrigen vollſtändiger Stillſtand. In dritter Börſenſtunde feſt, ausgehend von der Steigerung der Laurahütte bis 238, angeblich auf günſtige Dividendegerüchte. Deutſche Bank 1 pCt. höher, 239,90. Ruſſen ſchwach. Induſtrie⸗ werte des Kaſſamarktes nach teilweiſer Schwäche nachher ſich be⸗ feſtigend auf Feſtigkeit der Montanwerke im freien Verkehr. Orientbahnen im freien Verkehr 113%—114½ gehandelt. W. Berlin, 21. Auguſt.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 210.50 210.50 Staatsbahn Diskonto Komm. 188.50 18320 Lombarden Londoner Effektenbörſe. London, 21. Auguſt.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenborſe Amerikaniſche 144 10 143.90 32.70 38.10 3 de Reichsanleihe 861/, 86 ½,] Southern Pacifie 95/ 94— 5% Chineſen 108½% 1030] Chicago Milwaukee 194% 198¼ 4%% Chineſen 100¼ 100/ Denver Pr. 885% 89¼ 25% d% Conſols 877%/ 875/, Atchiſon Pr. 104½ 1045% 4% Italtener 101½ 1017/ Loufsv. u. Naſhvu. 153 ½ 158⸗%/ 4% Griechen 54½ 54— Union Paolfic 168 ½% 187½ 3% Portugieſen 71/ 71/ Unit. St. Steel com. 40% 46˙/ panter 95% 95/[„„„ pref. 111— 111/ D Türken 96% 967½ Ertebahn 47% 47% 4% Argentimier 90%½% 90˙%/ Tend.! unentſch. 3% Mexikaner 35¼ 35½ Debeers 18½ 18% 4% Japaner 90— 90—Chartered 1213 1 Tend.: unentſch. Goldfields 4% 4˙½% Ottomanbant 15% 15% Randmines 6% 67% Rio Tinto 68½ 69 /½, Eaſtrand 57% 5½% Braſilianer 90— 90— Tend.: unentſch. Berliner Produftenborſe. * Berlin, 21. Aug.(Tel.) Produktenbörſe. Die feſteren amerikaniſchen Kurſe hatten zur Folge, daß die Ver⸗ kaufsluſt für Weizen hier ſich noch mehr zurückhielt; anderer⸗ ſeits zeigten auch die Käufer keine ſonderliche Eile im Zugreifen, ſo daß nur mäßige Beſſerung durchſetzbar war. Roggen war in Deckungen mehrfach begehrt. Auch foll wieder einiges für den Export gekauft ſein, wodurch eine kleine Preisſteigerung ver⸗ urſacht wurde. Hafer war heute weniger ſtark offerſerk und preishaltend. Rüböl ſehr ſtill und gegen geſtern kaum ver⸗ ändert. Wetter: bewölkt. Berlin, 21. Auguſt. Preiſe in Mark pro 100 kg. (Telsgramm.)(Produktenbörſeg frei Berlin netto Kaſſe. 20. 2¹. 20. 21. Weizen per Sept. 173.— 173.25 Mais per Septbr. 127.— 127.— „Oktbr. 174— 17425„Dezbr. 127.— 127.— „Dezbr. 177.75 176.— Rüböl per Auguſt 59.30 59 20 Roggen per Sept. 154— 154.75„ Sept. 59.— 59.— „ Oktbr. 155 25 155 75„ Dezbr, 59.40 „ Dezbr. 156 25 156 75„ Mai 57.60ͤ—— Hafer per Septbr. 148 50 147.75 Spiritus 70er loco-—— „Dezbr. 150.— 149.75 Weizenmehl 24.50 24.50 5—.——.— URoggenmehl 21.50 21.50 Budapeſt, 21. Auguſt.(Telegramm.) Getreidemarkt. 18. 2¹ Weizen per Okt. 1464 146 ſtetig 14 50 14 52 willig 15 24 15 26 15 08 15 10 Roggen per Okt. 12 84 12 86 ruhig 1224 12 26 willig „„ April 1280 12 82—— Hafer per Okt. 1286 12 88 ſtetig 12 86 12 88 ſtetig „„ April 13 82 15 34 1324 13 26 Mais per Aug———— tußhig 1222 12 24 willig „„ Sept.— 1230 12 32 „ Mai 11 28 11 80 1146 11 48 Kohlrußs p. Aug, 32 50 32 70 träge—— wꝗräge — Wetter: Schön. Liverpool, 21. Auguſt.(Anfangskurſe.) 18. 2 Weizen per Sept..02% ſtetig.02 ½ feſt „.03%.03% Mais per Sept..06% ruhig.07— tuhig 5„ Dez..07¾.06 ½ Frantfurter Effektenbörſe (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) *„Frankfurt, 21. Aug.(Fondsbörſe.) Trot ſteigender Kurſe in Newyork zeigte ſich hier Realiſationsluſt auf den meiſten Gebieten. Die amerikaniſche Hauſſe hatte den ge⸗ wünſchten Erfolg nicht, da man auf Grund früherer Erfahrungen ſelbſt unter der günſtigſten Ueberraſchung nichts gutes ahnt. Außerdem fehlte jede Beteiligung des Privatpublikums. Ver⸗ ſtimmend wirkte das Anziehen des Geldmarktes. Der Privat⸗ diskont ſtieg auch heute wieder. Der Umſatz blieb auf wenige Gebiele beſchränkt. Die feſte Haltung der Londoner Börſe blieb eindruckslos, umſomehr Deutſchland als Verkäufer amerika⸗ niſcher Werte auftrat. Durch das Erdbeben in Chile ſcheint auch deutſches Intereſſe bedroht. Die Bank für Chile und Deutſch⸗ land, die bekanntlich der Diskontogeſellſchaft naheſteht, iſt wenig beſchädigt worden. Die deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften, ſo⸗ weit dies jetzt zu konſtatieren iſt, ſind wenig betroffen worden. Die Aktien der deutſch⸗überſeeiſchen Elektrizitätsgeſellſchaft, welche auch hier ziemlich ſtark gehandelt werden und ſtarkes In⸗ tereſſe in Santiago und Montebideo hat, wurden heute wieder beſſer bezahlt, obwohl aus den definikiven Nachrichten über den Materialſchaden nichts zu erſehen iſt. Immerhin lauten die Depeſchen günſtig. Der Verkehr auf den übrigen Märkten zeigte wenig Veränderung. Bankaktien behauptet. Bahnen ſtill. Balti⸗ more⸗Ohio ſchwächer. Lombarden behauptet. Später feſt auf günſtige Erntenachrichten. Pennſylvanjabahn ebenfalls niedriger. Schiffahrtsaktien mäßig ſchwächer. Fonds behaupleb. Türken⸗ loſe feſt. Ruſſenwerte im Einklang mit Paris ſchwächer. Feſte des Privatdiskonts in London und die hier ſchwächere Haltung Haltung zeigten Induſtriewerte. Chemiſche Werle bevorzugt, Seie SGeneral⸗Auzeigerd Wrannhelm, 21. Auguſt, CThemiſche Mannheim bei l lebhaf ter Nach frage 7½ gegen gef Staatspapiere. K. Deutſche. Pfandbriefe, Mittag höher. Gold⸗ und S talt weiter b 20. 21 20. 21 40 Auv.⸗Bfdb. 109.89 100 40% Pr. Pfdb. unt. 14 101.50 101.50 10 NPid 7 00 9 35 5 62— 92— Elektriſche Werte ſtill. Der w 31½ Oſch. Reichsan 98.70 98.85J Tamaulipaß.0 bue 1 90 101 0%%% 14 99 50 10 50 geränderung. 86.95 88.0 Bulgar 1 ffff. 31% pr. ionſ. St.-Anl 55 98.90 14 Wechen 1890 985 Hops. Pfdb. 91 40 5 31½. 5 96.— 96— Es notierten: Kreditaktien 210½ 5 86 75 86.80 J5 italien Rente 103.35 1034 35 31ʃ%90 97.40 97.40 9 52 2 8 N 2* „St—— 102˙85 Der Si.— 100.—81% Pr. Vod.⸗Fr. 94.20 942084½ Pr.Pfdbr.⸗Bk.⸗ 483,20, Lombarden 30, 38,10, Zproz. e Serie 1 70 be 1 9760% Wverz 10%„„ 500 100 30 100:60.% er, 96.— 90 5 St.⸗ 5 0* 15 Rr N„BE Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. 5˙ 1 M 98*. 100.10 100.20 4%„ 0 10140 10110 eden uB- 00, 98.20—— ete 69.90 69 9 unk. 85 8 Schluß Kurſe. barer..⸗B.⸗N. 102.50 102.60J3 III 70.80 70.80 4%„ Pfobr..0! Obl, unkündb. 12 98 50 98.50 Reichsbank⸗Diskont 4½ Prozenk, 0 Allg.⸗A. 9835 98.35 4 ½ nen„taſen 1905 86 50 86.05 unk, 10 101.10 101.10 400 Rh. H. B. Pfh. 09 100.40 100.80 Wechſel. 6 4. do. u. mutgde. 87.—.— 4 MNuſſen von 1880 71.80 71.60 4. bfdbr.0s 4%„ 1997 101 90 1010 1 96.40 96.40 unk. 12 102.— 102. 1%%„„ 101 90 101.90 20, 21. 20. 91. 3 Heſſen 103.— 103. 4ſpan. ausl. Rente 96.40 4 8 31/ alte 95.60 95.50 Amſterdam kurz 169.07 169.07 Baris turz 81.28 81.6 Seſlen 80 48 80% e e 10 3VV 168%„„ 1904 95.50 95.50 Velglen„581.05 81.966 Schweiz. Plätze„ 81.288 83.385 Fe 5. 8e. 4 Fürten un 95.30 95 20 84/, 5 Pfd. 9608 94 70 84.70 ½„„„ 1014 d7% 97 Italien„81.20 81.238 Wien 85.18 830 gzntz:Stadt uos—.——— Ungar Goldrente 94.30 94 55 4%„ Eom.el. 31 Jih..⸗B..O 97.20 97.20 „ 20.445 20.447 Napoleonsd'or 16.30 16.29 Ausländiſche. 4„ Kronenrente 80 94.9 v. 0 ,unk 10-——— 4c 1 Weſtf. lang—— Privat⸗Diskont s 6790 97595 Verzinsl. Loſe, 3½%„Obl..⸗C.⸗B. 1910 100 90 1 90 2 5 80 f. B. P 100 90 5 Aktien induſtrieller Unternehmungen. 4 Egypter unifizirte 106.10 106.10 8 Oeſt. Loſe v. 1860 9 158.75 2cen Ben 96 80 96 80 3 f f. Bad. Zuckerfabrik 110.75 110.75 Ektr. Geſ. Schuckert 127.10 126.70 Mexitaner äuß. 101.— 100. 20 Türkiſche Loſe 147.40 147.— 96/06 96.80 96 80J%½1 Iſtal.ſtti.g. C. B. 72.— 72.10 Findanmenen 13 50 1550 d Stemens 185.— 185.80 4% inn. 68.70 68.80 4% Pr. Pfob.unk. 09 400 65 1070 Elchbaum Mannh. 153.50 153.50 V nſtſeide 430.— 432— 7 9 12 101.50 101.50 1 Mannh. 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