der Stadt Mannheim und Umgebung. GBadiſche Volkszeitung.)(Mannheimer Volksblatt.) Abonnement: 90 1 0 Telegramm⸗Abreſſe: 70 Pfennig monatlich. U b U 9 T ˖ 1 60* 1 Bringerlohn 15 Pfg. monatlich, n a 9 0 n 8 · E a 8 e 1 1 n* ee Erſcheint wochentlich zwölf Mal. eie ö Einzel⸗Nummer 8 Pfg. E 6, 2. Geleſenſte und verbrritelſte Jeilung in Maunheim und Amgebung. E 6, 2. e ee Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. nahme v. Druckarbeiten 341 Inſerate:—— 80 5 die Cilonelgele. 0 s Eigene RNedaltions⸗Buregaus: Nebann. 877 e„ Verlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987 e 45 Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. (1. Abendblatt.) Nr. 418. Samstag, 8. September 1906. Zum 9. September 1906. richtung des deutſchen Reiches hat ſich Großherzog Friedrich durch die Verfaſſungsänderung in ſo freiheitlichem Sinne das ſchönſte Denkmal in der Geſchichte unſerer deutſchen Lande nungen widerhallte. Großherzog Friedrich's unabläſſiges Morgen begeht das badiſche Volk und mit ihm das ganze Bemühen war es da, die ſchroffen Gegenſätze zu verſöhnen und beutſche Reich den 80. Geburtstag unſeres geliebten und all⸗ e e e e eeee e e e berehrten Landesfürſten, Großherzogs Friedrich von Baden. Wo immer nur deutſche Zungen reden und deutſche Weiſen erklingen, wird man morgen in tiefer Verehrung und inniger Dankbarkeit des Mannes gedenken, der in treuer Liebe zu ſeinem Vaterlande hervorragenden Anteil nahm an der Wieder⸗ aufrichtung eines ſtarken, in aller Welt geachteten und bewunderten, einigen deutſchen Kaiſerreiches. Als einer der Letzten ragt unſer Großherzog aus einer ruhmreichen, großen Zeit herüber, in ſeiner Perſon die glorreiche Tradition abzuſchleifen, vor allem auch die konfeſſionellen Streitigkeiten aus ſeinem Lande zu bannen. Welch' herrliche Friedensworte enthielt nicht die berühmte Oſterproklamation vom Jahre 1860, worin der Großherzog ſeinem Volke mahnend zurief:„Manche Landesfürſt die gleiche Aufmerkſamkeit zu. geſetzt. Allen Gebieten des öffentlichen Lebens wandte der badiſche Stets war er auf dem Platze, wenn es galt, durch tätige Mitwirkung einen Zweig des öffentlichen Lebens beleben zu helfen. Wie ſein Großvater wandte auch Friedrich der Landwirtſchaft ſein vollſtes Intereſſe zu, die unter ſeiner Regierung kräftig gedieh. Aber noch weit großartiger iſt die Entwickelung von 8 5 alter Tage in unſere hypermoderne und reale Zeit herüber⸗ Handel und Induſtrie während Großherzog Friedrich's kettend. Ein echter Deutſcher, von tiefem Gemüt, reichem Regierungszeit geweſen; Baden behauptet hier auf dem Wiiſſen und voll der ſchönſten Ideale ſteht Friedrich von Weltmarkt eine erſte Stelle. Und nicht minder günſtig iſt K Baden noch heute vor uns, die junge Generation an die es um Kunſt und Wiſſenſchaft in den Zähringer Landen Ideale früherer Tage, an Einigkeit und Unterordnung unter beſtellt. Alt⸗Heidelberg's berühmte Univerſität hat den alten aan das Ganze mahnend. Mit Bewunderung blickt die ganze Ruf ſich bewahrt, die Hochſchulen in Freiburg und Karls⸗ 5 Welt auf den greiſen Jubilar, der ſich trotz ſeines hohen ruhe ſind zu achtunggebietender Höhe herangediehen und 75 Alters die jugendliche Spannkraft des Körpers und Geiſtes Badens Mittel⸗ und Volksſchulweſen marſchiert an der Spitz⸗ bewahrt hat. Deutſchlands. „Friedrich der Deutſche“ iſt unſer Landesfürſt Ueberall, am Bodenſee wie am Neckargeſtade, in den in ehrendem Angedenken ſeiner Verdienſte um die Einigung fruchtbaren Gegenden des Rheins wie auf den Höhen des der deutſchen Staaten genannt worden. Die Liebe zum Schwarzwaldes und Odenwaldes iſt unter der Regierung deutſchen Vaterlande, der nationale Sinn war ja ſtets ein Wahrzeichen des Zähringer Fürſtenhauſes.„Voranzuſchreiten mit großem und gutem Entſchluß iſt ein Anrecht des er⸗ lauchten Zähringerhauſes“ von jeher geweſen. Schon Leopold, Großherzog Friedrichs Vater, hatte die Einigung Deutſchlands ſehnlichſt herbeigewünſcht und ſich zu jedem Opfer für dieſe nationale Großtat bereit erklärt: die Zeit⸗ umſtände waren nicht angetan, dieſes herrliche Sehnen zu erfüllen. Mit der ganzen jugendlichen Begeiſterung, mit ſtolzem Feuereifer förderte Großherzog Friedrich nach ſeines Vaters Tode die nationale Einigungsidee, die er allüberall zu verkünden und zu preiſen nicht müde wurde. An alle die prächtigen Worte, die unſer Großherzog geſprochen hat, unſeres hohen Jubilars Glück, Zufriedenheit und Wohlſtand eingekehrt. Mit inniger Liebe und Verehrung hängt darum ein jeder aus dem badiſchen Volke an ſeinem Großherzog, mit dem dieſes jederzeit Schmerz und Leid geteilt hat. Hat ja Großherzog Friedrich ſelbſt einmal geſagt:„Stets haben Fürſt und Volk im badiſchen Lande Freud' und Leid mit inniger Gegenſeitigkeit geteilt.“ Das große Schmerzensjahr 1888 wie die letzten freudigen Ereigniſſe im großherzoglichen Hauſe haben deutlich gezeigt, wie Fürſt und Volk im badiſchen Lande in Schmerz ſowohl wie in der Freude einander innigſt verbunden ſind. Der morgige Feſttag, wie die in wenigen Tagen bevor⸗ ſtehenden Hochzeitsfeierlichkeiten werden erneut beweiſen, daß 10 um in ſeinem Volke die nationalen Ideen zu feſtigen, ſoll der Wechſel der Zeiten wohl neue Menſchen gebracht hat, ns. hier nicht erinnert werden. Unvergeſſen aber ſoll unſerem daß er aber nicht vermocht hat an der alten Liebe und Treue 11. Herrſcher bleiben, daß er auch nicht das größte Opfer ſcheute, des badiſchen Volkes zu ſeinem angeſtammten Herrſcher⸗ 117 um Deutſchlands Einigung herbeizuführen. Wohl mag das hauſe zu rütteln. Das badiſche Volk und mit ihm ein jeder Aufgeben ſo vieler Hoheitsrechte von unſerer Generation deutſche Mann weiß ſich einig in den Wünſchen, die morgen bekrittelt ja ſogar getadelt werden, jedoch die Tadler und unſerem achtzigjährigen Großherzog dargebracht werden. Nörgler ſollten nie vergeſſen, daß nur dieſe großen Opfer Möge ihm noch ein langer und freudevoller Lebensabend eß vermocht haben, an die Stelle eines ohnmächtigen und beſchieden ſein zur Freude ſeiner Familie, zum Segen ſeines zerriſſenen Staatenbundes den herrlichen Bau des neuen geliehten Badener Volkes! deutſchen Reiches zu ſetzen. Es hieße der Wahrheit der Geſchichte Zwang antun, wollte man den Meinungen einiger 85 unzufriedener Nörgler folgend die großen Notwendigkeiten Großherzog Friedrich von Baden wurde am des Jahres 1870 in den Wind ſchlagen. Das badiſche Volk 9. September 1826 als der dritte Sohn des vier Jahre ſpäter muß es wahr machen und in aller Zukunft wahr machen, zur Regierung gelangten Großherzogs Leopold geboren, deſſen was es einſt verſprochen, daß es„unvergeſſen in dankbarem Ehe mit Sophie, der Tochter des letzten Schwedenkönigs aus Gemüte bezeugen werde, daß unter allen Patrioten keiner dem Hauſe Waſa(Guſtav IV) fünf Söhne und drei Töchter hochſinniger, keiner mehr von treuer Liebe zum Vaterlande entſproſſen. Es waren dies Prinzeſſin Alexandrine die ſich 1 5 1842 mit Herzog Ernſt II. von Sachſen⸗Koburg⸗Gotha ver⸗ beſeelt, keiner aus reinerem Herzen die Einigung Deutſch⸗ 5 3 mählte, Prinz Leopold, der gleich nach der Geburt ſtarb, Prinz — lands erſtrebt und ihren Aufbau befördert und vollzogen hat Lidi(T 1858), Prinz Friedrich, Prin Ludwig als Badens Fürſt. Und mit Freude gedenken wir de Wübelnm( 1897), Prins Karl, Printeſſin Marie Amalie, die Augenblicks, wo unſer Großherzog ſein ſtetes Lebenswer 5 ſpätere Gemahlin des Fürſten Ernſt von Leiningen(f 1890) und krönend, voll ſtolzem Jubel in der Stimme das erſte Hoch auf] Gefahren können unſer Vaterland bedrohen. Das Einzige, Prinzeſſin Cäcilie, die 1891 als Großfürſtin Olga Feodorowna das neuerſtandene deutſche Reich ausbrachte. Wie einſt Kaiſer] was ſtark macht, iſt Einigkeit. Ohne Haß über Gegenſätze, ſtarb tg· Wilhelm 1I. ausrief, ſehen wir in unſerem allgeliebten Landes⸗ welche der Vergangenheit angehören müſſen, ſtehet feſt in dem Die Taufe des Prinzen Friedrich fand am 27. Sep⸗ 27 berrn die Verkörperung des Reichseinheitsgedankens, den er un⸗ Vertrauen zu einer Zukunft, die niemand verletzen wird, weil tember des Geburtsjahres ſtatt; der Prinz wurde auf den Namen erläßlich gepflegt hat auch noch lange nach der Proklamation von Verſailles. War es doch wiederum Großherzog Friedrich, der, als im Jahre 1888 Kaiſer Wilhelm II. zur Regierung kam, die Fürſten der deutſchen Staaten und die Bürgermeiſter der freien Städte zuſammenrief, um in einer gemeinſamen Huldi⸗ gung vor dem jungen Kaiſer aller Welt kund zu tun, daß Deutſch⸗ land auch unter dem Enkel des alten Heldenkaiſers einig zu⸗ fammenſtehen werde in der Liebe und Treue zu Kaiſer und Baterland. Während drei Kaiſergenerationen hat Friedrich der Deutſche in der Südweſtecke des Reiches Wacht gehalten als der alte treue Markgraf Ekewart; ſtets bereit mit ſtarkem Arm edweden Angriff auf die Reichseinheit entſchieden abzuwehren. Jungdeutſchland wird dieſen treuen Dienſt dem badiſchen Groß⸗ herzog nie vergeſſen! Als Regent ſeines Landes hat Großherzog Friedrich ſtets über den Parteien geſtanden, ſich nur als den ausgleichenden Vermittler zwiſchen den widerſtrebenden In⸗ kereffen betrachtet. Das Herrſcheramt iſt unſerem Großherzog nicht immer leicht geweſen; in einer von Stürmen durch⸗ rütteten Zeit hat er die Regentſchaft ſeines Landes angetreten, daz gar oft noch von wildem Streite der Parteien und Mei⸗ ſie gegen alle gerecht ſein will.“ In derſelben Oſterproklamation entwickelte der Großherzog die neuen Regierungsgrundſätze, auf denen alle die bewunderten Reformen der ſechziger Jahre auf⸗ gebaut wurden, und die ihrer wahrhaft volkstümlichen Tendenz wegen mit gutem Recht dem Lande Baden den Ehrennamen des „liberalen Muſterſtaates“ eintrugen. In der Verwaltung und in der Rechtspflege wurden Reformen geſchaffen, die noch heute als muſtergiltig anerkannt werden und die auch zum großen Teil in die Verwaltungs⸗ und Rechtsgrundſätze des Deutſchen Reiches übergingen. Und nicht nur in der freiheitlichen Entwickelung der Selbſtverwaltung hat Großherzog Friedrich von Baden die Bedeutung ſeiner Worte niedergelegt:„Ich ſuchte friedlichen Einklang mit den öffentlichen Gewalten zu ſchaffen, damit für das Heil meines geliebten Volkes alle Kräfte harmoniſch zu⸗ ſammenwirken. Ich konnte nicht finden, daß ein feindlicher Gegenſatz ſei zwiſchen Fürſtenrecht und Volksrecht“; auch weiter⸗ hin hat er den hier ausgeſprochenen Regierungsgrundſatz betätigt. der ſeine ſchönſte Krönung erhielt in der 1904 vorgenommenen Verfaſſungsänderung, worin dem badiſchen Volke als dem erſten Einzelſtaat das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht gegeben wurde. Neben der Mitwirkung an der Auf⸗ ſeiner Paten, des Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen And des Großherzogs Ludwig von Baden getauft. Der Taufakt fand im markgräflichen Palais zu Karlsruhe ſtatt. Ueber dieſen berichtete die„Karlsr. Ztg.“, das Regierungsorgan, wie folgt: „Karlsruhe, den 28. September. Geſtern Nachmittag um 5 Uhr iſt, im Palais der Herren Markgrafen, die feierliche Tauf⸗ handlung des neugeborenen Prinzen, Sohns Sr. Hoheit des Herrn Markgrafen Leopold, vollzogen worden. Zu dieſer Feier⸗ lichkeit verſammelten ſich daſelbſt der Großherzogliche Hof, die Miniſter und die Mitglieder des Großherzoglichen Staats⸗ miniſterii, von denen Seine Königliche Hoheit der Großherzog und die Großherzogliche Familie empfangen wurden. Die Pathenſtellen hatten übernommen: Seine Majeſtät der König von Preußen, Allerhöchſtwelche den am Großherzoglichen Hofe akkreditirten Königl. Geſandten, Herrn Freiherrn bon Otterſtedt, zum Stellvertreter zu ernennen gerühten; Seine Königliche Hoheit der Großherzog; J. K. H. die Frau Mark⸗ gräfin Amalie, und J. M. die Königin Friederike. Der Prinz erhielt in der heiligen Taufe die Namen Friebrich, Wilhelm, Ludwig.— Die durchlauchtigſte Mutter, J. K. H. die Frau Markgräfin Sophie, empfingen, in erwünſchteſtem Wohlſeyn, die Glückwünſche, wozu dieſer für die Großherzogliche 2. Seite, General⸗Anzeiger. Mannheim, 8. September. Familie und das Land ſo höchſterfreuliche Tag den willkommenen Anlaß darbot.“ Als Prinz Friedrich geboren wurde, regierte Großherzog Karl Ludwig, der, 1811 zur Regierung gelangt, ſich durch volkstümliche und volksfreundliche Reſormen herportat, Ihm iſt vor allem die 1818 erlaſſene Verfaſſung zu danken, die zu vervoll⸗ kommnen unſerem Großherzog beſchieden war. Dieſe Reformen machten den Herrſcher bei ſeinem Volke äußerſt beliebt, das den Tod des Fürſten(i. J. 1830) aufs tiefſte beklagte, Großherzog Ludwig war kinderlos geblieben; durch ein Hausgeſetz vom Jahre 1819 war beſtimmt worden, daß die aus der Ehe Karl Friedrichs mit der Freiin von Geyersberg hervorgegangnen Grafen von Hochberg ſucceſſionsfähig ſein ſollten. So gelangte Leopold, der Halbbruder des Großherzogs Ludwig, zur Regierung. Die Jugend des Prinzen Friedrich blieb von den wechſelſeitigen Geſchicken der Regierung ſeines Vaters, des Großherzogs Leopold, nicht unberührt. Wohl fiel ſeine Geburt in eine Zeit des Friedens und auch der glücklichſten Zu⸗ friedenheit des badiſchen Volkes; allein die Regierung Groß⸗ berzog Leopolds war nicht dazu angetan, dieſen Frieden ſeines Volkes dauernd zu erhalten, Zwar ſchien es anfangs, als wollte Großherzog Leopold den Weg der Reformen weiterſchreiten: die Staatsreformen und Zehnten wurden 1831 aufgehoben und im gleichen Jahre dem badener Volke die Preßfreiheit gewährt. Allein ſchon 1832 erhob die Reaktion kühn ihr Haupt und erſtickte die mit lautem Jubel begrüßte Preßfreiheit im Keime. Der Tod des fähigen und beliebten Staatsminiſters Winter ſteigerte den unheil⸗ vollen Einfluß Blittersdorffs: der politiſche und geiſtige Fort⸗ ſchritt im Lande Baden ſtagnierte. Nur auf wirtſchaftlichem Gebiete zeigten ſich einige erfreuliche Fortſchritte, ſo erfolgte 1835 der Anſchluß Badens an den deutſchen Zollverein, 1840 wurde die erſte Eiſenbahn zwiſchen Mannheim und Heidelberg in Betrieb genommen. Großherzog Leopold war zum Regenten nicht geboren; ihn dürſtete nicht nach den Lorbeeren einer glorreichen Regierung. Im engen Familienkreiſe, im trauten Umgang mit ſeinen Lieben ſuchte er ſeine ganze Befriedigung. So war denn auch die Kindheit des Prinzen Friedrich eine überaus glückliche. Sein Erzieher war der Geh. Rat Karl Friedrich Rink. Am 24. April 1841 erfolgte durch den Hofprediger Deimling die Konfirmation, So⸗ gleich nach dieſer begann im Grenadierbataillon des Leibinfanterie⸗ Regiments die erſtemilitäriſche Ausbildung des Prinzen durch den Major von Hinkeldey, welche gleichzeitig mit der Hilitäriſchen Ausbildung des älteren Bruders Ludwig erfolgte. Beide wurden am 26. April 1841 zu Leutnants ernannt, am 10. Auguſt desſelben Jahres erhielten ſie die Beſörderung zu Hauptleuten. Schon zeitig trat Prinz Friedrich in die Welt hinaus: mit ſeinem Bruder Ludwig trat er im Dezember 1842 die erſte große Reiſe an, die nach Wien ging. Die Beſchwerlich⸗ keiten der langen Reiſe— Eiſenbahnen exiſtierten in ſolcher Aus⸗ dehnung noch nicht— warfen den zarten Prinzen Friedrich aufs Krankenbett. Ein ſchlimmes gaſtriſches Fieber brachte den Prinzen an den Rand des Todes. Erſt nach langem Krankenlager trat wieder eine Beſſerung ein, bis der Prinz, völlig wiederhergeſtellt, in der Mitte des Jahres 1843 die Heimreiſe nach Karlsruhe wieder antreten konnte, Am 12. Juli 1843 bezog Prinz Friedrich die Univerſität Heidelberg; mit ihm ſein Bruder, der Erbgroßherzog Ludwig. Beide lagen vornehmlich ſtaatswiſſenſchaftlichen und hiſtoriſchen Siudien ob: dieſe abſolpierten ſie bei Schloſſer, Ludwig Häußer und Gerpinus, jene bei dem berühmten Mittermaier. Die Prinzen gehörten zu den lernbegierigſten, begeiſterungsfähigſten Studenten der berühmten Univerſität am Neckar; Prinz Friedrich's ehrliche Begeiſterung galt vor allem den Männern der Befreiungskriege: Stein, Fichte, Arndt und dem Staatsmann Wilhelm v. Humboldt, des großen Raturforſchers ebenbürtiger Bruder. Im Jahre 1845 ſchloſßen die beiden Prinzen ihre Heidelberger Studien ab. Im gleichen Jahre unternahm der Erbgroßherzog Ludwig eine Reiſe nach England, von der er ſchwer erkrankt zurücklehrte. körperliches wie ſeeliſches Leiden hatten den jungen, hochbegabten Erbgroßherzog völlig gebrochen. Von Tag zu Tag verſchlimmerte 15 der Zuſtand des unglücklichen Prinzen, ſodaß an eine Thron⸗ eſteigung desſelben nicht mehr zu denken war. Dieſe war jetzt dem Prinzen Friedrich vorbehalten, der zur Vervollſtändigung ſeiner Studien und zur Vorbereitung auf den ſchwierigen und verantwortungsreichen Herrſcherberuf im Jahre 1847 die Uni⸗ verſität in Bonn bezog, an der der nachmalige anig Albert zon Sachſen und der aus dem deutſch⸗franzöſiſchen Kriege be Heerführer Friedrich Karl von Preußen ſtudierten. Hier in Bonn ſtand Prinz Friedrich ganz unter dem Einfluſſe der Profeſſoren rudt und Dahlmann, welch' letzterem der Prinz ganz beſonders fruchtbringende Anregungen verdankt. Neben der geiſtigen Ausbildung war die militäriſche Weiterbildung des Prinzen nicht vernachläſſigt worden. Die erſte Schloßwache bezog der Prinz am 17. Juli 1841 in Karlsruhe; im gleichen Jahre wurde er noch, wie bereits geſagt, zum Haupt⸗ mann ernannt. Zum Studium des öſterreichiſchen Heerweſens hatte Prinz Friedrſch die gleichfalls bereits erwähnte Wiener Reiſe unternommen. Seine Ernennung zum Rittmeiſter im Dragoner⸗ regiment„Großherzog“, dem heutigen Leibdragoner⸗Regiment, erhielt der Prinz im Jahre 1845. Die Repolutionsjahre 1848/49. Während Prinz Friedrich ſeinen Studien auf der Univerſität Fean oblag, ſchlugen bereits die Wogen der franzöſiſchen Revo⸗ Intion von 1848 nach Deutſchland herüber, beſonders das Grenz⸗ lond Baden ergreifend. Hier hatte die Regſerung des Großherzogs Leopold, die ſo weiſe begann, ſchwere Fehler begangen. Es braucht nur der Name Blittersdorff genannt werden, um die ganze kraurige Leidenszeit des badiſchen Volles zu kennzeichnen. Ein brutaler, rückſichtsloſer Diplomat ſtand Blittersdorff ganz unter dem verbrecheriſchen Einfluß Metternichs und ſeines Syſtems. Alle Reformen früherer Zeiten nicht achtend, führte Blittersdorff ein Habene der ſchlimmſten Reaktion und Regierungsanarchie in Baden ein. Alle Proteſte der Landſtände fruchteten nichts, alle Vorſtellungen des Volkes bei der Regierung wurden von dieſer aufs ſchmählichſte mißachtet. Durch die ſchlimmſten Wahlbeein⸗ fluſſungen ſuchte ſich die Regierung ein ihr gefügiges Parlament zuſammenzurufen. Der Erfolg war freilich ein negativer, die Er⸗ regung des Volkes ſtieg aufs äußerſte und in einem Mißtrauens⸗ bvotum proteſtierte der Landtag des Jahres 1842 gegen die un⸗ gehörige Einmiſchung der Regierung in die Wahlen. Der Riß zwiſchen Krone und Volk wurde in den nächſten Jahren noch mehr verbreitert, die plötzliche und gänzlich unmotivierte Auflöſung des Landtages im Februar 1846 ſteigerte die Volkserregung zur Siede⸗ bitze. Da endlich kam der Regierung die beſſere Einſicht: die Berufung des liberalen Bekk ins Miniſterium war der erſte Schritt guf dem Wege zu neuen verſöhnlichen Reformen. In ſpät! Schon hatten die radikalen Oppoſitionellen die Oberhand gewonnen; das Volk, mißtrauiſch und verbittert, ſchenkte nur noch den radikalen ſein Ohr. Alle Bemühungen der Regierung, das Volk wiederzugewinnen, waren vergebens: das Volk ſette ſich ſogar in Widerſpruch zur Volksvertretung, die die redlichen Reſormen der Regierung anerkennend, ſich auf deren Seite ge⸗ iagen hatte. Die Wogen der franzöſiſchen Revolution riſſen in Baden alle Dämme der Beſonnenheit nieder: im badiſchen Ober⸗ Ein kannte lande wurde zur bewaffneten Erhebung aufgefordert und ge⸗ ſammelt. Es kam zu den mißglückten Aufſtänden im April und September 1848, die von den badiſchen Truppen niedergeworfen wurden. Eine energiſche, willenskräftige und zielbewußte Regierung hätte ſich nach dieſer Niederlage der Radikalen den Erfolg dauernd ſichern können: an der Unfähigkeit der verantwortlichen Regie⸗ rungsmänner und an der Rückgratloſigkeit der gemäßigten Elemente im Paxlament ſollte die Regierung abermals einen noch ſchlimmeren Schiffbruch erleiden. Die deutſche Kriſe be⸗ ſtegelte das Schickſal der ſchwachen badiſchen Regierung. Die deutſche Nationalverſammlung in der Paulskirche zu Frankfuxt hatte die Reichsverfaſſung vollendet, ſie wollte ihr Werk krönen durch Aufrichtung eines neuen Kaiſertums in Deutſchland. Der preußiſche König lehnte aber die ihm angebotene Kaiſerkrone ab, die ex nicht aus den Händen des Volkes, ſondern„aus den Händen der Fürſten“ empfangen wollte. Die ſtolzen, ſo lange gehegten Hoffnungen der nationalgeſinnten Männer waren jäh gebrochen und vernichtet; des Volkes bemächtigte ſich eine allgemeine Energie⸗ und Ratloſigkeit. Da rüſteten die Repolutionäre wiederum zur gewaltſamen Entſcheidung. Beſonders die Pfalz und Baden ergriff die revolutionäre Bewegung, die auch das badiſche Militär ergriff. Dieſes war über die kurz zuvor erlaſſene neue Heeres⸗ ordnung außerordentlich verbittert, ſodaß es keiner großen Mühe bedurfte, das Militär auf die Seite der Revolutſonäre zu bringen. In allen Garniſonen, wie auch in der Reſidenz Karlsruhe meuterte das Militär. Prinz Friedrich warf ſich vergebens mit vielen Offizieren den Aufſtändiſchen entgegen. In der Nacht des 18. Mai 1849 mußte ſich Prinz Friedrich, der verkleidet nur mit knapper Not der Wut der Aufſtändiſchen entging, mit ſeinem Vater und der ganzen großherzoglichen Familie über Hagenau und Germersheim nach der Feſtung Mainz flüchten. An die Stelle der Regierung trat in Karlsruhe eine Exekutivkommiſſion, an deren Spitze Brentano ſtand. Des Schutzes ſeiner Truppen pöllig entblößt, ſah fich Groß⸗ herzog Leopold genötigt, die preußiſche Regierung um Hilfe zur Unterdrückung des Aufſtandes anzurufen. Der König von Preußen entſandte mit bedeutenden Streitkräften den Prinzen Wilhelm, den nachmaligen Kaiſer Wilhelm., der im raſchen Siegeszug den Aufſtand niederwarf. Am 18. Auguſt 1849 konnte der Großherzog mit ſeiner Familie wieder in ſeine Reſidenz zurück⸗ kehren; im folgenden Jahre im März traten die Kammern wieder zuſammen. Vor dem Ausbruch des Militäraufſtandes war der deut ſch⸗ däniſche Krieg ausgebrochen, hervorgerufen durch die Unter⸗ drückung der Herzogtümer Schleswig und Holſtein durch die Dänen. Mit fünf Batterien badiſcher Truppen war Prinz Friedrich in die Herzogtümer Schleswig⸗Holſtein geeilt: an einigen Gefechten konnte der Prinz, durch den General Wrangel heſonders ausgezeichnet, teilnehmen. In einem wenig ehrenvollen Vertrage wurden die beiden Herzogtümer jedoch den Dänen zu⸗ geſprochen, ſodaß Prinz Friedrich, um eine ſchöne Hoffnung ärmer, wieder nach Karlsruhe zurückkehren mußte. In dieſen Tagen war der Kaiſer von Oeſterreich geſtorben, und der noch heute regierende Kaiſer Franz Joſef folgte auf den Thron. Um Badens Glückwünſche dem neuen Kaiſer darzubringen, wurde Prinz Friedrich nach Wien entſandt. Zwiſchen Schönbrunn und Stauding ſtieß der Zug, den Prinz Friedrich benützte, mit einem Güterzug zuſammen. Der Zug des Prinzen war zum größten Teile zer⸗ trümmert; viele Tote und Schwerverwundete lagen unter den Trümmern. Wiederum entging der Prinz mit knapper Not dem Tode. Aber auch über der Rückreiſe des Prinzen leuchtete kein guter Stern. Er wurde auch hier von einer bedenklichen Krankheit erfaßt, die ihn nötigte, in Gotha die Heimreiſe zu unterbrechen. Nach der Revolution von 1849 wurde Prinz Friedrich(11. Juli 1850) zum Oberſten des in Freiburg garniſonierenden Reiter⸗ Regiments befördert. In Freiburg zog Prinz Friedrich am 21. Dezember 1850 ein. Er ging ſofort an die Reorganiſation des Regiments, das gar bald den Geiſt ſtraffer Disziplin und Unterordnung zurückgewann. Der Regierungsantritt Großherzogs Friedrich. Die vom Großherzog Leopold alsbald nach ſeiner Rückkehr in die Reſidenz befolgten Reformen ließen allmählich Ruhe und Ordnung in das durch die Wirren der Repolution beunruhigte Großherzogtum zurückkehren. Der Großherzog hatte die Genug⸗ tuung, daß ihm das Volk ſchon kurze Zeit nach der Niederwerfung des Aufſtandes Huldigungen darbrachte. Allein das ihm von ſeinem Volke zugefügte Herzeleid konnte Großherzog Leopold nicht mehr vergeſſen; im Januar 1852 erkrankte er und Prinz Friedrich mußte die Regierung weiterführen. Am 24. April 1853 ſtavb Großherzog Leopold; die Regierung ging nun endgiltig auf den Prinzen Friedrich über, der ſie zunächſt für den erkrankten Erbgroßherzog, der am 22. Januar 1858 ſtarb, weiterführte. Als an eine Wiedergeneſung des Erbgroßherzogs nicht mehr zu denken war, nahm der Prinzregent am 5. Sepfember 1856 den Titel „Großherzog“ an. Wie Großherzog Friedrich ſein Volk zu regieren denke, erklärte er, als er bei ſeinem Regierungantritt am 24. April 1852 dem Volke die Verſicherung gab, daß er„die Verfaſſung des Landes heilig halten und deſſen Wohlfahrt möglichſt fördern“ werde. Und am 12. Januar 1854 eröffnete er die Ständeverſammlung mit der erneuten Verſicherung:„Was ſch gelobt beim Antritt der Regierung, das werde ich erfüllen, wie mein ganzes Streben dghin gerichtet iſt, die Wohl⸗ fahrt meines Volkes mitaller Kraft zu fördern.“ Ais Großherzog Friedrich dieſen ſeinen erſten Landtag wieder ent⸗ ließ, ſprach er die Worte:„Nehmen Sie die Ueberzeugung mit, daß ich nur ein Ziel meines Strebens kenne: das Glück meines Volkes.“ Die Wohlfahrt ſeines Volkes zu fördern, iſt Großherzog Friedrichs leitender Grundſatz geweſen, den er in die Tat um⸗ zuſetzen nie ermangelt hat. Alle die Regierungsmaßnahmen, die der junge Regent gleich nach ſeinem Regierungsantritt betätigte, zeigten die große Befähigung des Fürſten für ſein hohes Amt und die klare Einſicht in die ſchwere Verantwortlichkeit desſelben. Mit Recht ſchrieb einige Wochen nach der Thronbeſteigung der Miniſter Freiherr von Rüdt folgendes Urteil über Großherzog Friedrich an den badiſchen Gefandten in Berlin:„Wohl ſelten hat ein junger Fürſt beim Beginn ſeiner Regierung neben unermüd⸗ licher Tätigkeit ſopiel Ruhe und Mäßigung, einen ſo klaren Blick, ſopiel, Takt und ein ſo richtiges Urteil, auch über Perſonen ent⸗ wickelt, als unſer gnädigſter Herr, Wenn nicht Ereigniſſe bvon gußen ſtörend einwirken, ſo dürften wir unter ſeiner Regierung einer glücklichen Zu⸗ kunft entgegengehen.“ Der junge Herrſcher ging mit einer gergdezu bewundernswerten Arheſtsfreudigkeit und einer beiſpielloſen Selbſtloſigkeit an die Löſung der ihm zugedachten hohen Aufgabe: die Folgen der Repolution bekämpfte er in an⸗ haltender friedlicher Arbeit und ſuchte ſeinem Volke durch ſtete Reiſen im Lande mehr und mehr näherzukommen. Die Miß⸗ ſtimmung in der Bepölkerung war immer noch eine große, die verſchärft wurde durch Mißernte und Ueberſchwemmungen. Da griff Großherzog Friedrich mit ſeiner ihm ſoeben angetrauten jungen Gemahlin helfend ein und eroberte ſich die Sympathien der Badener im Fluge. Der Strom der Auswanderer, der die Be⸗ völkerung Badens jährlich um 6000 Menſchen herabminderte, wurde allmählich ſchwächer und verſiegte nach geraumer Zeit ganz, In die ſchönen badener Lande war wiederum Glück, Zufriedenheit und beginnender Wohlſtand zurückgekehrt, Bei der außerordentlich hohen militäriſchen Begabung Groß⸗ herzog Friedrichs verſtand es ſich von ſelbſt, daß er alsbald nach ſeinem Regierungsantritt der Reor ganiſation des Heeres die vollſte Aufmerkſamkeit zuwandte: er erkannte, daß er nur auf ein zuverläſſiges Heer geſtützt, die große Friedensarbeit glücklich zu Ende führen könne, die er zu leiſten bei ſeinem Regie⸗ rungsantritt dem Volke verſprochen hatte. Ein zuverläſſiges und ſtarkes Heer hatte aber Baden als Grenzland ganz beſonders nötig. Die Reorganiſation der badiſchen Armee hatte der Groß. herzog bereits in Freiburg als Oberſt des dortigen Reiterregiments begonnen; er führte ſie jetzt als Regent kraftvoll weiter. Als Grundlage der neuzuſchaffenden Armee diente ihm eine Reiter⸗ ſchwadron und ein Grenadierbataillon, die— während des Auf⸗ ſtandes 1849 fern von Baden— dem Fürſten treugeblieben waren. Es waren dies die Reiterſchwadron, aus der das Freiburger Regiment hervorging, und das erſte Bataillon des heutigen 1. badiſchen Leibgrenadier⸗Regiments Nr. 109. Der junge Fürſt hatte die Genugtuung in kurzer Zeit wieder eine glänzende, tapfere und treuergebene Armee ſein eigen zu nennen. Immer muß aber wieder betont werden, daß es nur der weiſen Mäßigung und Selbſtbeſcheidung, der raſtloſen Tätigkeit und kraftvollen Energie des Großherzogs gelungen iſt, in ſo kurzer theit geordnete Verhältniſſe in den durch die Repolution ſchwer zer⸗ rütteten und beunruhigten Staat zurückzubringen. Ein Wort des Großherzogs Friedrich;„Es war man chmal ſchwer, ſich an der Oberfläche des Waſſers zu halten“ deutet an, welche Kämpfe er im Intereſſe der Wiederherſtellung ge⸗ ordneter Verhältniſſe in ſeinem Staatsweſen zu beſtehen hatte. Leider ſollten dieſe Kämpfe auch in den kommenden Jahren nicht ausbleiben. Die Regierungsjahre bis 1870. Den Anlaß zu neuen Friktionen gab der badiſche Kirchen⸗ ſt v eit. Seit 1830 genoß die Kirche in Baden die denkbar größten Freiheiten ſoweit ſie überhaupt unter Reſpektierung der ſtaatlichen Oberhoheit möglich waren. Die Vorgänge im Jahre 1848/49 ließen aber der römiſchen Hirarchie die Gelegenheit günſtig erſcheinen, ihren Machtbereich auch in den des Staates hineinwachſen zu laſſen. Die ſogenannte„Oberrheiniſche Kirchenprovinz“, an deren Spitze der Erzbiſchof von Freiburg ſtand, war zum erſten Angriff auserſehen. Noch im Jahre 1849 verlangte die Freiburger Kirchen⸗ behörde vom Großherzog das Recht der freien Beſetzung der kirch⸗ lichen Pfründe, die freie Verwaltung des kirchlichen Vermögen und viele andere in die ſtaatlichen Oberhoheitsrechte eingreifende Rechte der Kirche. Der Erzbiſchof von Freiburg zog die Jeſuiten und Liguorianer wieder in das Großherzogtum herein, wie er auch ſonſt vor bedenklichen Selbſtherrlichke:ſen keineswegs zurückſchreckte. Die Haltung der Regierung, durch die Ereigniſſe der Revolutions⸗ zeit ſchwer eingeſchüchtert, war eine recht ſchwache, ſie wagte nicht mit der kirchlichen Autorität, auf die ſie ſich in ſchwerer Zeit zu ſtützen ſuchte, in Widerſtreit zu kommen. Verordnungen dieſer Re⸗ gierung reſpektierte der Erzbiſchof nicht im mindeſten, ſondern er⸗ klärte in gröblicher Verblendung, daß man Gott mehr gehorchen müſſe als den Menſchen und künftigen kirchlichen Vorſchriften der Regierung aufs entſchiedenſte entgegengetreten werden würde. Die grenzenloſe Ueberhebung der Erzbiſchofs von Freiburg ging ſoweit, daß er beim Tode des Großherzogs Leopold die Ab⸗ haltung eines Trauergottesdienſtes vexweigerte und über die Re⸗ gierung hinweg die kirchlichen Pfründe beſetzte. Das Zerwürfnis zwiſchen Regierung und Kurie wurde immer ſchärfer. 1854 ſah ſich die Regierung genßtigt, den Erzbiſchof zu verhaften, und ihm den Prozeß zu machen. In Rom lehnte man jede Verhandlung mit der badiſchen Regierung ab, bepor nicht der Erzbiſchof von Freiburg auf freien Fuß geſetzt ſe.. Am 14. Nopember 1854 wurde das „Interim“ bekannt gemacht; die weiteren Verhandlungen zogen ſich noch 5 Jahre hinaus, Endlich im 28. Juni 1859 kam das Konkordat“ zuſtande, das einen bölligen Sieg der römiſchen Hierarchie bedeutete. Allein die von den Miniſtern geſchloſſene Uebereinkunft mit dem päpſtlichen. Stuhle rief in den weiteſten Kreiſen des badiſchen Volkes eine ganz außerordentliche Erre ung hervor. Ueberall gährte es wieder im Lande. Da griff der Groß⸗ herzog, dem der Frieden über alles ging, verſönlich ein und entließ das Miniſterium. Der von der zweiten Kammer verlangten ge⸗ ſetzlichen Regelung der kirchlichen Angelegenheiten kam der Groß⸗ herzog nach, in dem er dieſe Aufgabe dem Miniſterium Lamey und Stabel übertrug, zweien der herporragendſten Mitglieder des oppoſitionellen Liberalismus. In der berühmten Oſterprokla⸗ mation vom 7, April 1800 zeigte er die Grundfätze des neuen Regierungsſyſtems und richtete aus der Tſefe ſeines Herzens“ folgende„Friedensworte an ſein teures Volk“: „Es iſt mein entſchiedener Wille, daß der Grundfatz der Selbſtändigkeit der katholiſchen Kirche in Ordnung ihrer Angelegenheiten zur vollen Geltung gebraiht werde. Ein Geſetz, unter dem Schutz der Verfaffung ſtehend, wird der Rechtsſtellung der Kirche eine ſichere Grundlage gerbhürgen. In dieſem Geſetze und den dgrauf zu bauenden weiteren Anordnungen wird der Inhalt der Uebereinkunft ſeinen berechtigenden Ausdruck finden. So wird meine Regierung begründeten Forderungen der katholiſchen Kirche auf verfaſſungsmäßigem Wege gerecht werden, ind, in ſchwerer Probe bewährt, wird das öffentliche Recht des Jandes eine neue Weihe empfangen. Es iſt mir heute eine ebenſo werte Pflicht, von meiner eigenen mir treuen Kirche zu reden. Den Grundſätzen getreu, melche für die katholiſche Kirche Geltung erhalten ſollen, werde ſch darnach ſtreben, der evangeliſch⸗proteſtantiſch⸗unierten Landes⸗ kirche auf der Grundlage ihrer Verfaſſung eine möglichſt frei⸗ Entwicklung zu gewähren. Ich wünſche, daß der gleiche Grund⸗ ſatz auch guf anderen Gebieen des fruchtbar werde, um alle Teile des Ganzen zu dem Einklange zu pereinen, in welchem die geſetzliche Freiheſt ihre ſegenbringende Kraft bewähren kann, An den erprobien Patriotismus und ernſten Bürgerſinn meines Voltes richte ich nun die Mahnun alle Treunungen zu vergeſſen, damit unter den perſchiedenen Konfeſſionen und ihren Angehörigen Eintracht und Duldung herrſche, wie ſie die Hriſtliche Liebe uns allen lehrt. Ma nche Ge⸗ [ahren können unſer Vaterland bedrohen. Das Einzige, was ſtark macht. iſ. Einigkeit. Ohne Haß übher Gegenſätze, welche der Vergangenheit angehören müſſen, ſtehet feſt in dem Vertrauen zu einer Zukunft, die niemand verletzen wird weil ſie gegen alle gerecht ſein will.“ Als der Kirchenſtreit durch die dem Landtage vorgelegten ſechs Geſetzentwürfe beſgelegt war, ſprach der Großherzag am Schluſſe des Landtages vom Jahre 1860 die denkwürdigen Worte: 30cch ſuchte friedlichen Einklang mit den öffenteſchen Gewalten zu ſchaffen, damit für das Heil meines geliebten Volles alle Kräfte harmoniſch zuſammenwirken. Ich konnte nicht finden, daß ein feindlicher Gegenſatz ſei zwiſchen Fürſtenrecht und Volksrecht; ich mollte nicht trennen, was zuſammengehört und ſich wechſelſeitig ergänzt— Fürſt und Volk, un⸗ auflöslich verelint unter dem gemeinſamen, [chützenden Banner einer in Wort und Tat ge⸗ heiligten Verfaſſung“. Das waren zugleich die neuen Regierungsgrundſätze in ge⸗ drängter Form, die echt volkstümlichen Geiſt atmeten. Nach ihnen 15 — erdreeer. 2 c 2* Mannyeim, 8. Septemper. General⸗Anzeiger. 3. Selke. hat die Regierung auch fernerhin gehandelt. Selbſtändigkeit in der Ordnung der eigenen Angelegenheit über⸗ trug die Regierung des Großherzogs Friedrich auch auf die anderen Gebiete des Staatslebens. Die bisherige Einteilung des Groß⸗ herzogtums in vier Provinzen wurde zugleich mit den vier Mittel⸗ regierungen aufgehoben. Mit dem Geſetz über die Verwaltungs⸗ rechtspflege wurde 1863 dem Landtage das Geſetz über die Orga⸗ niſation der inneren Verwaltung vorgelegt. Die Gemeinden haben nach dieſem Geſetz ihre eigene Verwaltung, die durch den ſelbſt. gewählten Bürgerausſchuß bezügl. Gemeinderat und durch den ſelbſtgewählten Bürgermeiſter ausgeübt wird. In den verſchiedenen Amtsbezirken des Großherzogtums wählte ſich das Volk Bezirks⸗ räte, die neben die Amtsleute traten; anſtelle der aufgehobenen Provinzeinteilung des Großherzogtums wurden elf Kreiſe geſchaf⸗ fen, in denen die Selbſtverwaltung durch Kreisverſammlungen wahrgenommen wird. Ein eigenes Handelsminiſterium wurde am 9. Juli 1860 geſchaffen; dazu trat am 1. Januar 1863 ein Handels⸗ geſetz in Wirkſamkeit, welches einen großen Fortſchritt gegen früher bedeutete. Die alten Schranken des Zunftweſens riß das neue Ge⸗ werbegeſetz nieder, das die Gewerbefreiheit ſtatuierte. Der Hau⸗ ſierhandel wurde durch eine Gewerbeordnung geregelt, die für den Schutz und die Sicherheit der Arbeiter in gewerblichen Anlagen und Fabriken ſorgte, die Dauer der Arbeitszeit regelte u. ſ. f. Wenige Jahre ſpäter, i. J. 1865, wurde zum Zwecke weiterer För⸗ derung des Handwerkes in Karlsruhe die Landesgewerbehalle er⸗ öffnet. Der Schule wandte das liberale Reformminiſterium gleich⸗ falls die größte Aufmerkſamkeit zu; die Leitung der Schulen nahm der Staat ſelbſt in die Hand. Eine landesherrliche Verordnung vom 12. Auguſt 1862 ſchuf den Oberſchulrat, die oberſte ſtaatliche Schulbehörde. Die Vermittelung zwiſchen dieſer Behörde und dem eigentlichen Schulbetrieb übernahmen die Kreisſchulräte, während für die lokalen Intereſſen der Schulen die örtlichen Schulkommiſ⸗ ſionen beſtellt wurden. Volks⸗ und Mittelſchulen wurden durch einen gediegenen Weiterausbau auf eine höhere Stufe geſtellt, wie auch den drei badiſchen Hochſchulen die größte Sorgfalt zugewandt wurde. In der Errichtung von Fachſchulen blieb Baden zu dieſer Zeit hinter anderen Staaten nicht zurück; ſchon i. J. 1857 wurden Gewerbe⸗ und Handelsſchulen errichtet. In Karlsruhe und Pforz⸗ heim rief die badiſche Regierung Kunſtgewerbeſchulen ins Leben, wie weiterhin zu Karlsruhe die Baugewerkeſchule erſtand. Eine Gründung des Großherzogs war die 1853 errichtete Kunſtſchule in Karlsruhe. Während ſeiner Studien in Bonn hatte der damalige Prinz Friedrich auch Düſſeldorf beſucht, deſſen Malerſchule ihm großes Intereſſe abgerungen hatte. Was lag näher, als daß Großherzog Friedrich den Wunſch hegte, auch in Baden der Kunſt eine Heimſtätte zu bereiten! Zur Leitung der neubegründeten Kunſtſchule berief Großherzog Friedrich den be⸗ rühmten Landſchaftsmaler Schirmar aus Düſſeldorf; 1858 wurde zum Direktor der Kunſtſchule der namhafte Hiſtorienmaler Karl Friedrich Leſſing berufen. Weitausſchauende Reformen wurden auf dem Gebiete der Rechtspflege gezeitigt. Hier wurde das öffentliche und münd⸗ liche Verfahren eingeführt, wie auch das Laienelement zur Recht⸗ ſprechung herangezogen wurde. Reformen, die ſpäter zum großen Teile vom deutſchen Reich übernomme wurden. So herrſchte denn auf allen Gebieren ein hocherfreulicher Fort⸗ ſchritt, an dem Männer wie Roggenbach, Stabel, Lamey, Mathy und Jolly den tätigſten Anteil hatten. Baden begründete in dieſer Zeit ſeinen Ruf als„liberaler Muſterſtaat“. Im ganzen Lande aber zeigte ſich großer Wohlſtand und die glücklichſte Zufrie⸗ denheit der Bevölkerung. So konnte bereits 1861 Großherzog Friedrich in ſeiner Thronrede ſagen:„Handel, Gewerbe und Land⸗ wirtſchaft haben in raſchem Emporblühen den allgemeinen Wohlſtand gehoben, und glänzend iſt das Zeugnis, das die orkſchritte der Induſtrie weit über unſere Grenzen 99998 ſich errungen haben.“ In der Folgezeit kam es mit der erzbiſchöflichen Kurie in Frei⸗ burg zu wiederholten Konflikten, ohne aber die gleiche Bedeutung zu erlangen, wie der badiſche Kirchenſtreit der fünfziger Jahre. Die Verfaſſung wurde 1869 erheblich demokratiſiert: Der zweiten Kam⸗ mer wurde die ſelbſtändige Wahl ihrer Präſidenten zugeſichert, wie ſie auch das Recht der Selbſtbeſtimmung hinſichtlich der Geſchäfts⸗ ordnung erhielt; weiterhin wurde das Land in 56 Landtagswahl⸗ bezirke eingeteilt und die Mandatsdauer der Abgeordneten von 8 auf 4 Jahre herabgeſetzt. Die Einführung der direkten Wahlen wurde jedoch von den Landſtänden mit überwiegender Mehrheit ab⸗ gelehnt. Schließlich wurde noch ein Geſetz über die Einführung der obligatoriſchen Zivilehe erlaſſen, wie die Befugniſſe der Schwur⸗ gerichte auf politiſche und Preßdelikte ausgedehnt wurden. Die Einigung Deutſchlands. Ganz hervorragenden Anteil, wenn nicht den hervorragendſten Anteil an der Einigung Deutſchlands hat unter den deutſchen Für⸗ ten unſer Großherzog Friedrich, deſſen große Lebensaufgabe es geweſen iſt, mit allen Kräften ein neues ſtarkes deutſches Reich miederaufrichten zu helfen. Schon Großherzog Leopold hatte den nationalen Gedanken hochgehalten und ſich zu großen Opfern für die Einigung des deutſchen Reiches bereitgefunden. Des Großherzog Leopolds Sehnen konnte zu deſſen Lebzeiten nicht erfüllt werden; mit der ganzen Begeiſterung, die unſerem Groß⸗ herzog innewohnk, nahm dieſer den nationalen Einigungsgedanken ſeines Vaters auf, den er ſtets und bei jeder paſſenden Gelegenheit ſeinem Volke tief in die Herzen pflanzte. So erklärte Großherzog Friedrich ſchon 1854 ſeinem Landtage, daß„Deutſchlands Recht und Ehre ihm ebenſo warm am Herzen liege, als ſeines eigenen Landes Wohl.“ Durch die Revolution war zwar das nationale Bewußtſein des Volkes ſehr erſchlafft; erſt der 1859 ausgebrochene italie⸗ niſche Krieg ließ die Wogen nationaler Begeiſterung wieder hochgehen, die ihren Höhepunkt in der Schiller⸗Centenarfeier des⸗ ſelben Jahres fand. Der badiſche Miniſter des Aeußeéren, Freiherr von Roggenvach, war es ganz beſonders, der mit dem Großherzog den Gedanken der nationalen Einigung verfocht und der allen Lockungen der Höfe in Dresden und Stuttgart, Preußen zu demü⸗ tigen, widerſtand. Als 1863 der Kaiſer Franz Joſef einen Kon⸗ greß der deutſchen Fürſten nach Frankfurt a. Main ein⸗ berief, um eine neue Bundesverfaſſung zu beraten, durch die Preußen in ein Abhängigkeitsverhältnis zu Oeſterreich gebracht werden ſollte, war es Großherzog Friedrich, welcher mit un⸗ erſchrockenem Freimut erklärte, daß er jede Reform ablehne, worin nicht Preußen ſein Anteil gewahrt werde.„Wie bereit ich auch ſein mag, erklärte der Großherzog, jederzeit Opfer meiner Rechte und meiner Stellung zu bringen, wo dieſelben dem Zuſtandekommen des großen nationalen Werkes der Einigung Deutſchlands gebracht ſind, ſo halte ich mich ſo lange zu dieſer Hingebung weder für berechtigt noch für verpflichtet, als nicht feſtſteht, daß dadurch das Zuſtande⸗ kemmen einer ſolchen neuen, den gerechten Anſprüchen des badiſchen Landes und des deutſchen Volkes entſprechenden Bundesreform auch wirklich zum Abſchluß gebracht werde.“ Obſchon das Badener Volk auf ſeiten ſeines Großherzogs ſtand, ſo vermochte dieſer doch das Mißtrauen nicht zu zerſtreuen, welches die erſten Regierungshandlungen Bismarcks hervorriefen, der in Konflikt mit dem Parlament geraten war. Miniſter von Roggen⸗ bach dankte zur kritiſchen Zeit ab; ſein wenig weitſchauender Nach⸗ folger lenkte ganz in das ſeichte Fahrwaſſer der verſchrobenen Mittelſtagtenpolitik ein, deren Soige diron gegen Preußen gekehrt war. Als der deutſche Bruderkrieg von 186 6 aus⸗ Den Grundſatz der brach, mußte ſo den Großherzog Friedrich das tragiſche Geſchick er⸗ eilen, ſeine Truppen gegen Preußen marſchieren zu laſſen, an das ihn ja auch Familienbande ketteten. 1857 hatte der Großherzog erklärt:„Meine Pflichten gegen Preußen fallen mit denen gegen Deutſchland zufſammen“ und gar oft hatte er dieſen Satz wieder⸗ holt: jetzt war er gezwungen, wider ſeinen Willen die Truppen gegen das gleiche Preußen zu führen. Wie mag damals unſerem Landes⸗ fürſten das Herz geblutet haben! Jedoch die Entſcheidung fiel gar bald; Preußen hatte ſich auf dem Schlachtfelde die Hegemonie in Deutſchland erkämpft. Schon am 22. Juli baten 39 Abgeordnete in einer Adreſſe den Großherzog, den nutzloſen Krieg aufzugeben und den Anſchluß Badens an Preußen zu bewerkſtelligen. In ganz Baden ſchlug die Stimmung um: die Bevölkerung ſtellte ſich auf Seite des Großherzogs, d. h. auf Seite des Anſchluſſes an Preußen. Der Wunſch, die deutſchen Staaten zu einen, die alte Main⸗ linie zwiſchen Nord und Süd zu überbrücken, war im ganzen Volke lebendig geworden. Allein noch konnte der Wunſch Badens, in den norddeutſchen Staatenbund aufgenommen zu werden, mit Rückſicht auf die drohende Haltung Frankreichs nicht erfüllt werden. Jedoch Großherzog Friedrich tat alles, um den Voden für den Beitritt der ſüddeutſchen Staaten in den Norddeutſchen Bund zu bereiten. Bei der Eröffnung des Landtages am 5. September 1867 ſprach der Großherzog in der Thronrede ſeinen„feſten Entſchluß“ aus,„der nationalen Einigung fortgeſetzt nachzuſtreben und jedes Opfer zu dieſem Zwecke zu bringen“; und in der Thronrede vom Jahre 1868 konmte der Großherzog mit Stolz ſagen:„Ich habe mich nicht getäuſcht in der Erwartung, daß mein getreues Volk mir folgen werde auf dem Wege zur feſten mationalen Einigung.“ Die endliche Einigung Deutſchlands und die Wiederaufrichtung eines einigen deutſchen Kaiſerreiches brachte der deutſch⸗fran⸗ 3öſiſche Krieg 1870%71. Hier wurden Badens Einigungs⸗ beſtrebungen in glänzendſter Weiſe zum Erfolg geführt. Frankreich hatte es vor dem Kriege nicht an Lockungen fehlen laſſen, die ſüd⸗ deutſchen Staaten möchten ſich mit Frankreich verbünden, um der „norddeutſchen Eroberungsſucht“ entgegenzutreten. Auch die Droh⸗ ung Frankreichs verſchlug nicht, Badem dasſelbe Schickſal zu bereiten, wie einſt Ludwig XIV. der blühenden Rheinpfalz. Baden blieb ſeinen Beſtrebungen treu. Am 2. Auguſt zogen unter dem Ober⸗ befehl des Generals von Werder die badiſchen Truppen über den Rhein, die ſich zuerſt an der ruhmreichen Belagerung von Straß⸗ burg beteiligten, dann bei Dijon und Nuits fochten und endlich den größten Ruhm ſich in der dreitägigen Schlacht an der Liſaine er⸗ warben, wo die badiſchen Truppen in Schnee und Eis ſtehend gegen die Armee Bourbakis ſtritten. Noch heute ſind die ruhmvollen Tage an der Liſaine unvergeſſen, wie die glänzenden Taten bei Nuits, in welcher Schlacht der Bruder des Großherzogs, Prinz Wilhelm, verwundet wurde. Ueberall waren die deutſchen Truppen ſiegreich vorgedrungen, und ſchon ſtanden ſie vor der Hauptſtadt Frankreichs, dem uneinnehmbar ſcheinenden Paris. Durch ſolche Ruhmestaten hatte das deutſche Volk bewieſen, daß die Zeit eines neuen Kaiſer⸗ tums für dasſelbe gekommen war.„Wir verdanken dies weſentlich dem Großherzog von Baden, der un⸗ ausgeſetzt tätig geweſen,“ ſchrieb der nachmalige Kaiſer Friedrich im Dezember in ſein Tagebuch. Und in der Tat: der badiſche Großherzog war es vor Allen geweſen, der die Siege nicht vorübergehen ließ, ohne auf ſie fußend die nationale Einigung zu erſtreben. Schon am 2. September 1870, nach der ruhmreichen Schlacht bei Sedan, forderte der Großherzog Friedrich von Bismarck die Erweiterung des Norddeutſchen Bundes zu einem Deutſchen Bund, ſowie die Wiedererwerbung von Elſaß⸗Lothringen. Am 2. Oktober beantragte Baden ſeinen Eintritt in den Norddeutſchen Vund; der diesbezügliche Vertrag wurde am 15. November abge⸗ ſchloſſen. Am 25. November wurde mit Preußen die Militärkonven⸗ lion vereinbart, derzufolge das badiſche Militär einen unmittel⸗ baren Beſtandteil der preußiſchen Armee bilden ſollte. Beide Ver⸗ träge wurden vom alsbald zuſammengetretenen Landtage geneh⸗ migt. Durch dieſen weitgehenden Verzicht auf ſeine Rechte ver⸗ anlaßte der Großherzog Friedrich auch die widerſtrebenden ſüd⸗ deutſchen Staaten zum Eintritt in den Norddeutſchen Bund. Am 18. Januar 1871 konnte in Verſailles die Gründung des neuen deutſchen Reich⸗s verkündet und das neue Kaiſertum ausgerufen werden. Neben dem greiſen Kaiſer Wilhelm ſtand der unermüd⸗ liche Förderer der nationalen Einigung,„Friedrich der Deutſche“, dem das Glück zuteil wurde, das erſte Hoch auf das neuerſtandene deutſche Reich auszubringen.„Baden und Deutſch⸗ land halten wieder zuſammen, darin beruht unſere Zukunft“, hat damals unſer Großherzog frohen Herzens ausgerufen. Unendlicher Jubel herrſchte in dieſer ruhmreichen Zeit im Lande Baden; mit enthuſiaſtiſcher Begeiſterung wurde der vom Schlachtfeld zurückkehrende Großherzog überall empfangen. Das badiſche Volk hat ſeinem Großherzog voll Stolz das Zeugnis ge⸗ geben:„Das badiſche Volk, ja das ganze deutſche Volk weiß es und wird es unvergeſſen in dankbarem Gemüte bezeugen, daß unter allen ſeinen Patrioten keiner hochſinniger, keiner mehr von treuer Liebe zum Vaterlande beſeelt, keiner mit reinerem Herzen die Einigung Deutſchlands erſtrebt und ihren Aufbau befördert und vollzogen hat, als Badens Fürſt.“ Des Großherzog Friedrich's hohe Verdienſte um die Einigung Deutſchlands bezeugte der nachmalige Kaiſer Friedrich bei der Centenarfeier der Univerſität Heidelberg, wo er am 4. Auguſt 1886 ſagte: „Voranzuſchreiten mit großem und gutem Entſchluß iſt ein Anrecht des erlauchten Zähringerhauſes.“ Und Kaiſer Wilhelm II. ſagte bei ſeinem Beſuch in Karlsruhe am 19. Auguſt 1889 in einem Trinkſpruch: „Niemand imganzen deutſchen Reiche, und am allerwenigſten ich, wird es vergeſſen, daß wir in Ew. Kgl. Hoheit die Verkörperung des Reichs⸗ einheitsgedankens vor uns ſehen, und daß Ew. Kgl. Hoheit der erſte Deutſche geweſen, der das erſte Hoch auf das deutſche Reichausgebracht hat.“ Die Regierungszeit nach 1870. Die Regierungsperiode nach 1870 iſt für Baden eine faſt un⸗ unterbrochene Zeit des Glückes und des Friedens geweſen; der Wohlſtand im Lande ſteigerte ſich mehr und mehr, Induſtrie und Handel nahm im Großherzogtum einen ganz gewaltigen Aufſchwung. In allen öffentlichen und Regierungshandlungen drückte ſich die übergroße Freude über die wiedererlangte Einigung des deutſchen Reiches aus; voll treuer Liebe und Hingebung ſtand das Volk der Badener zu ſeinem Großherzog und ſeinem neuen Kaiſer. Es hatte dazu die ganz beſondere Freude, faſt alljährlich den greiſen Kaiſer Wilhelm auf badiſchem Boden begrüßen zu können, wo dieſer— entweder in Baden⸗Baden oder auf der ſtillen Mainau, der Iſola bella des ſchwäbiſchen Meeres— Erholung von den aufreibenden Regierungsgeſchäften ſuchte. Mit der äußerſt beliebten Groß⸗ herzogin Luiſe unternahm der Landesherr öftere Reiſen in ſeinem Lande, auf denen das Herrſcherpaar ſtets mit enthuſtaſtiſchem Jubel aufgenommen wurde. Von der außerordentlich großen Beljebtheit und Volkstümlichkeit unſeres Großherzogs zeugen eine Unmenge von Anekdoten, die im Volke erzählt werden. Aber nicht nur im eigenen Lande ſchlugen dem Großherzog die Herzen entgegen, auch fern vom badiſchen Rheinſtrom fand er überall jubelnde Aufnahme. Das be⸗ weiſen die mancherlei Reiſen, die der Großherzog unternahm; ſo beſuchte er England, Irland und Schweden, die Ausſtellungen von Paris und London, die deutſchen Reſidenzen, überall war er ein willkommener Gaſt. Hatte Baden die Selbſtändigkeit ſeines Heerweſens zugunſten Preußens aufgegeben, ſo wollte doch Kaiſer Wilhelm die militäriſche Erfahrung des Großherzogs Friedrich nicht miſſen. Er ernannte J bergoe; in, ilempfindend. Freus ihn darum im Spätjahr 1877 zum Armeeinſpektor der aus dem 14. und 15. Armeekorps neugebildeten Armeeinſpektion, zu der 1890 noch das 16. Armeekorps hinzutrat. Kaiſer Wilhelm II. wür⸗ digte die militäriſchen Eigenſchaften des Großherzogs noch beſonders dadurch, daß er dieſen 1889 zum Generaloberſten im Range eines Generalfeldmarſchall ernannte. Bei ſeinen Offizieren und bei den Soldaten iſt Großherzog Friedrich gleichbeliebt; alle ſehen in ihm den leutſeligen und gerechten Vorgeſetzten, der Freude und Leid ſeiner Untergebenen gern und zu jeder Zeit in gleichem Maße teilt. Den Namen des Großherzogs Friedrich tragen mehrere außer⸗ badiſche Regimenter, ſo das Ulanenregiment(Rhein.) Nr. 7, das 8. württembergiſche Infanterieregiment Nr. 126 und das 8. bayer⸗ Infanterie⸗Regiment. Die geſetzgeberiſchen Aktionen waren wie zuvor ſo auch jetzt nach dem deutſch⸗franzöſiſchen Krieg von einem gemäßigt⸗ fortſchrittlichen Liberalismus getragen. Leider wuchſen ſich die Frik⸗ tionen mit der römiſchen Hierarchie in den 70er Jahren zu beſon⸗ derer Schärfe aus— auf beiden Seiten wurde ſchwer gefehlt—. allein die große Friedensliebe des Großherzogs brachte ſchließlich doch einen Ausgleich der widerſtreitenden Intereſſen zuſtande getreu der in der berühmten Oſterproklamation von 1860 niedergelegten Grundſätze in Anſehung der kirchlichen Angekegenheiten. Das Mini⸗ ſterium des Auswärtigen und das des Kriegsweſens war noch im Jahre 1871 aufgelöſt worden, wie im gleichen Jahre ſämtliche Ge⸗ ſandtſchaften infolge der mit Preußen abgeſchloſſenen Verträge auf⸗ gehoben wurden. Eine weitere Ausgeſtaltung erfuhren die Gemeinde⸗ und Städteordnung auf den Landtagen von 1874, 1884, 1890 und 1895. Das Finanzweſen des badiſchen Staates wurde auf feſtere Füße geſtellt, indem 1884 eine allgemeine Einkommenſteuer ein⸗ geführt wurde, mit welcher das 1886 erlaſſene Gemeindeſteuergeſetz im engſten Zuſammenhang ſteht. Die Verhältniſſe der Beamten wur⸗ den durch das 1890 erlaſſene Beamtengeſetz neu geregelt, auch die Staatsarbeiter entbehrten der Fürſorge des States nicht. Beſondere Fürſorge wendete die Regierung des Großherzogs Friedrich der Landwirtſchaft zu. So wurde die 1817 begonnene Rheinkorrektion im Jahre 1871 im weſentlichen zu Ende geführt, während die Uferbauten ſich noch bis in die letzten Jahre erſtreckten. Durch dieſe fürſorglichen Arbeiten, welche verheerende Ueberſchwemmungen hintanzuhalten haben, ſtei⸗ gerte ſich der Wert des ländlichen Beſitzes in kurzer Zeit um mehr als 35 Mill. Mark. Die einzelnen Landgemeinden wurden mit guter Waſſerverſorgung reſp. mit Waſſerleitungsanlagen verſehen, zu denen der Staat bedeutende Zuſchüſſe gewährte. Das Land⸗ ſtraßennetz wurde mehr und mehr ausgebaut; heute gibt es nur wenige Straßen im Großherzogtum Baden, über deren Zuſtand zu klagen wäre. Um die Kenntniſſe der Landbevölkerung zu erweitern und zu vertiefen, fuhr man in der Errichtung landwirtſchaftlicher Winterſchulen ſort. Zu der alten Ackerbauſchule in Hochberg kam die Schule auf Gut Auguſtenberg, die mit einer chemiſch⸗techniſchen Verſuchsanſtalt verbunden wurde. Stetig förderte die Regierung die badiſche Viehzucht, die ſich auf vielen Ausſtellungen, und erſt in dieſem Jahre wieder, erſte Preiſe holte. Welches Intereſſe nicht nur die Regierung ſondern das ganze Land für die Landwirtſchaft be⸗ fundet, zeigt die Spannung, mit der man die Eröffnung der Land⸗ wirtſchafts⸗ und Gartenbauausſtellung in Karlsruhe erwartet. Eine beſondere Intereſſenvertretung erhielt die Landwirtſchaft in dem 1891 begründeten Landwirtſchaftsrat, der jetzt durch die erſt vor wenigen Wochen beſchloſſene Errichtung einer Landwirtſchaftskam⸗ mer abgelöſt wird. Ginen eminenten Aufſchwung nahm ſeit 1870 Handel, Ge⸗ werbe und Induſtrie im Großherzogtum Baden. Mam ſchaue nur auf Mannheim mit ſeiner Rieſenentwickelung, das nach 1860 eine wenig bedeutende Stadt war. Und neben Mannheim er⸗ ſtanden die Hafenanlagen in Karlsruhe und Kehl, alle den Wohlſtand des Landes fördernd. Reichte anfangs der fünfziger Jahre die Eiſen⸗ bahn noch nicht bis zur ſchweizer Grenze, ſo durchzieht heute das Dampfroß die entlegenſten Gegenden des Schwarzwaldes und Oden⸗ waldes. Ein Meiſterwerk der Technik iſt die von 1866—1878 er⸗ baute wildromantiſche Schwarzwaldbahn, die der Erbauer des Gott⸗ hardtunnels, Gerrig, ausführte. Berühmt iſt die Induſtrie des Schwarzwaldes; in die fernſten Erdteile verſendet ihre Waren die alte Goldinduſtrie Pforzheim, die heute nicht weniger als 24 000 Arbeiter beſchäftigt. Auch gegenüber Handel und Gewerbe war der badiſche Staat unabläſſig bemüht, fördernd einzugreifen. Er errich⸗ tete Fortbildungsſchulen, Handels⸗ und Gewerbeſchulen, ex richtete Ausſtellungshallen ein, ſchuf Handel und Gewerbe Intereſſenver⸗ tretungen, richtete beſondere Abteilungen für Handelsſachen an den Gerichten ein, errichtete Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichte uſw. In der ſozialen Fürſorge, worin der badiſche Staat ſchon mit der Ge⸗ werbeordnung von 1862 voranging, erlahmte die Regierung keinen Augenblick. Das Wirken der badiſchen Fabrikinſpektion gibt deutlich Kunde, welche Fürſorge der arbeitenden Bevölkerung, vor allem auch den weiblichen Arbeitern zugewandt wird. Der größte Fortſchritt auf dem Gebiete der Schule wurde durch die 1876 erfolgte Simultaniſierung der Volksſchulen betätigt, wodurch bisher gebundene Kräfte zu ſchönſter Entfaltung freigemacht wurden. Die Schulen, beſonders aber die Mittel⸗ und Hochſchulen ſind heute der Stolz unſeres badiſchen Landes: trotz der verhältnis⸗ mäßig geringen Größe Badens berfügen wir über drei berühmte Hochſchulen im Lande: Heidelberg, Freiburg und Karlsruhe. Durch Heranziehung der bedeutendſten Männer iſt Großherzog Friedrich fortgeſetzt bemüht geweſen, den drei Hochſchulen des Landes ihren alten Ruf zu wahren. Es ſei nur an die Helmholtz, Bunſen, Kirchhoff, Kuno Fiſcher u. a. erinnert, die in Heidelberg begeiſterte und 45 ſensdurſtige Schüler zu ihren Füßen ſammelten. Wie man die Ver⸗ dienſte des Großherzogs um Badens Hochſchulen zu würdigen ver⸗ ſteht, lehrte bie Centenarfeier der Univerſität Heidelberg i J. 1886; und 1902, als Großherzog Friedrich das fünfzigjährige Re⸗ gierungsjubiläum beging, nahm die Hochſchule in Karlsruhe zu Ehren des Großherzogs den Namen Friedericiana an. Noch in dieſem Jahre bewies der Großherzog ſeine Fürſorge für Badens Schulweſen durch das neue Elementarunterrichtsgeſetz, das er dem Landtage vorlegen ließ, wie durch die Grundſteinlegung zu dem neuen Univerſitätsgebäude in Freiburg. Der Errichtung einer Kunſt⸗ ſchule in Karlsruhe durch den Großherzog wurde bereits oben Er⸗ wähnung getan. Vis zum Jahre 1871, alſo 18 Jahre lang, unterhielt der Großherzog dieſe Anſtalt, bis ſie dann erſt der Staat übernahm. Die Schule führte nunmehr den Namen einer Kunſtakademie. Außer Schirmer und Leſſing wirkten an ihr Schönleber, Ferdinand Keller, Trübner und Thoma. In beſonderer Würdigung der hohen Bedeu⸗ tung der Kunſt berief der Großherzog Profeſſor Thoma in die erſte Kammer, in der ſchon ſeit langem Vertreter der Wiſſen⸗ ſchaft ſitzen. Einen bedeutenden Ruf ſicherte ſich das badiſche Kunſt⸗ gewerbe: die Erzeugniſſe der großh. Majolika⸗Manufaktur in Karls⸗ ruhe geben ein beredtes Zeugnis. War 1852 beim Regterungs⸗ antritt badiſche Kunſt und badiſches Kunſtgewerbe faſt bedeutungslos, ſo ſind ſie unter Großherzog Friedrichs Regierung zu hoher Blüte gelangt; es war darum kein Fehlgriff, als 1902 zum Regierungs⸗ jubiläum unſeres Großherzogs in Karlsruhe eine internationale Kunſtausſtellung ſtattfand, auf der man recht deutlich die Bedeutung unſerer heimiſchen Kunſt ermeſſen konnte. Daß das Theater unter der Regierung Friedrichs keine Not litt, braucht kaum be⸗ ſonders erwähnt zu werden; es ſei hier nur auf die Namen Deorient und Mottl verwieſen. Auch die Dichtkunſt fand ihre Förderung Namen wie Viktor Scheffel, Eichrodt, Vierordt u. a. geben die Be⸗ weiſe. Zu dieſen treten noch die bekannten Erzählerlalente Haus⸗ jakob, Frommel, Schmitthenner und nicht zu vergeſſen: das Karls⸗ ruher Kind Hermine Villinger. So zeigte ſich der Großherzog allenthalben als ein fürſorgender Landesherr, dem das Wohl des Landes über alles geht. Sein Volt begleitet he rur:⸗:- deeud und Schmerz des Groß⸗ 2d Schmerz löſten im groß⸗ 25 eeee —————— — 2 eelte. Senerahunzeiger. ** Mannhekm, 8. September⸗ herzoglichen Hauſe oft einander ab. Vorherrſchend war gewiß Son⸗ nenſchein, hervorgerufen durch ein inniges Familienglück und durch die unbeſiegbare Liebe des Volkes. Allein im großherzoglichen Hauſe blieben Schickſalsſchläge nicht erſpart. So erkrankte im Oktober 1881 der Großherzog derart am typhöſen Fieber, daß man um das Leben des Großherzogs bangte. Die Regierung war dem Erbgroßherzog übertragen; erſt am 15. Oktober 1882 konnte Großherzog Friedrich die Regierungsgeſchäfte wieder ſelbſt beſorgen. Fünf Jahre ſpäter erkrankte der Bruder der Großherzogin, Kronprinz Friedrich von Preußen. In San Remo ſuchte er Linderung von ſeinem Leiden. Hier ſuchte ihn anfangs 1888 das Großherzogspaar auf; als dieſes nach Karlsruhe zurückkehrte, ereilte es in Baſel(23. Februar) die Kunde, daß ihr blühender Sohn, Prinz Ludwig, plötzlich an einer heftigen Lungentzündung erkrankt geſtorben ſei. Aber noch mehr des Leids brachte das Jahr 1888. Am 9. März ſchloß der Vater der Großherzogin, Kaiſer Wilhelm., für immer die Augen, und 99 Tage ſpäter folgte Kaiſer Friedrich ſeinem Vater im Tode. So verlor das Großherzogspaar in kurzer Zeit drei ihrer Lieben, an deren Bahre das ganze deutſche Volk klagend trauerte. Die folgenden Jahre riſſen noch manche empfindliche Lücke in der nächſten Ver⸗ wandtſchaft unſeres großherzoglichen Hauſes. Der Schmerz wurde jedoch gelindert durch ſo manche freudige Anläſſe im Hauſe der Zähringer. Erſt in dieſem Jahre iſt unſerem Großherzog wie dem ganzen badiſchen Volke unſagbares Glück durch die Geburt eines Prinzen widerfahren, der als füngſter Zähringerf proß ſeinen Namen nach dem Begründer des Zähringerhauſes erhalten bat. Wie auch dem Großherzog die Freude zuteil wurde, in die⸗ ſem Fahre einen Urenkel begrüßen zu können, der als Sohn dem einſtigen Thronfolger in Schweden geboren wurde. Das Bild der Regierungstätigkeit unſeres Großherzogs würde ein unvollſtändiges ſein, würde nicht noch auf zwei der wichtigſten Regierungsakte abgehoben werden, die in die letztverfloſſenen Jahre fallen. Der Abänderung des Elementarunterrichtsgeſetzes, welche auf dem Landtage 1906 erfolgte, wurde bereits gedacht. Auf dem gleichen Landtage kam die Steuerreform zuſtande, welche das alte Syſtem der Ertragsſteuern in eine den realen Verhält⸗ niſſen angepaßte Vermögensſteuer umwandelte und ſo eine gerechtere ſteuerliche Belaſtung herbeiführte, wie aber auch neue Steuer⸗ quellen erſchloß. Das hervorſtechendſte, die Regierungszeit ſeit 1870 am meiſten kennzeichnende Reformwerk iſt jedoch die auf dem Land⸗ tage 1904 nach langem und heißem Ringen zuſtande gekommene VBerfaſſungsänderung, welche neben der Erhb ung der Abgeordnetengahl der Zweiten Kammer und der mokra⸗ tiſierung der Erſten Kammer vornehmlich dem badiſchen Volke als erſtem Einzelſtaate das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht brachte. Möge der Großherzog mit ſeiner Meinung Recht behalten, die er nach dem Zuſtandekommen der Verfaſſungsreform in ſeinem Antworttelegramm an den Staatsminiſter von Brauer über jene Reform zum Ausdruck brachte: „Das einträgliche Zuſammenwirken beider Kammern iſt ein beglückendes Ereignis und verfpricht eine hoffnungsvolle Folge für die Zukunft. Möge das Geſetz zum Wohl des Lan⸗ des wirkſam werden!“ Ch. Hintertreppenklatſch. (Von unſerem Berliner Bureau.) Hs. Berlin, 7. Sept. Nach der Tragödie das Satyrſpiel, nach dem Skandal das Skandälchen. Tägliche Rundſchau und Lokalanzeiger teilen ſich in die Ehren des Abends. Die Rundſchau hatte in auf⸗ fälliger Weiſe den Oberſtleurnant Quade vom Oberkom⸗ mando der Schutztruppe angerempelt, er habe dem Lok.⸗Anz. die Nachricht geſteckt, daß noch andere Offiziere als Major Jiſcher bei Tippelskirch in der Kreide ſäßen. Quade hat dieſe Anſchuldigung berichtigt und gegen die Rundſchau Straf⸗ antrag geſtellt. Angſt und brennender Rachedurſt, ſo behauptet der Lok.⸗Anz., hätten die Hintermänner der Rundſchau zu ihrem Vorſtoß getrieben. Darauf enthüllt die Rundſchau als den„Hinter mann“, der ihren„Gewährsmann“ informiert habe, den Redakteur Mode vom Lok.⸗Anz., und dieſer enthüllt als den„Gewährsmann“ der Rundſchau— Herrn von Tippels⸗ kirch. Tippelskirch will ſchwören, daß Mode geſagt habe, dem Abgeſandten des Lok.⸗Anz.“ ſei jene Notiz von Quade in die Feder diktiert worden; und Mode„berichtigt“, das habe er nicht geſagt, ſondern nur, die Sache ſei authentiſch. Ein erheiterndes Moment iſt, wie die Rundſchau den Lok.⸗Anz. gewiſſermaßen dafür haftbar macht, daß der Mann, durch den ſie die Kuliſſengeheimniſſe des Lok.⸗Anz. erfuhr, ſo mangel⸗ ſt informiert war. Hübſche Streiflichter wirft die Berich⸗ tigung Quades auch auf den geſchäftlichen Charakter der Firma Tippelskirch, die von jenem Offizier, der auf eine Linſe mit Fiſcher geſtellt wurde, als eine Art„Schuldenver⸗ waltungsſtelle für Beamte von Heer und Marine“, betrachtet zu werden ſcheint. Daß Herr v. Tippelskirch dem Oberſt⸗ leutnant Quade nicht grün war, kann man begreifen; er darf ſich aber nicht beklagen, wenn der Pfeil, womit er ihn zu be⸗ ſeitigen gedachte, nun auf den Schützen zurückſchnellt. Der ganze, widerwärtige Vorgang, der auch dem Anſehen der ſonſt geachteten Tägl. Rundſchau einen empfindlichen Schlag verſetzt, beweiſt nur, wie notwendig es wäre, mit dem Fall Podbielski⸗Tippelskirch zu Ende zu kommen. Die Herren„oben“ können warten; nach unten aber muß es je länger je verwüſtender wirken, wenn man die Dinge auf un⸗ beſtimmte Zeit in der Schwebe läßt. Der Rattenkönig von Intriguen und Hintertreppenwühlereien wäre ſchon beſſer mit einem Schlage durchhauen worden, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß dem teuren Podbielski nicht gleich alle die Ehren und Würden den Abſchied verſüßt hätten, auf die er— nach über⸗ liefertem Koder— vielleicht noch Anſpruch hat. Das Geſchwür, das man ſich nicht aufzuſchneiden getraut, ſondern lieber mit homöopathiſchen Mittelchen kurieren möchte, frißt unheimlich weiter. Ob ein paar Zeitungen ſich gegenſeitig behandeln, wie Mönch und Rabbi in Heines Diſputation, daran iſt ſchließlich nicht viel gelegen. Daß aber die öffentliche Meinung durch all dieſe Vorgänge ſyftematiſch verwirrt und vergiftet wird, das iſt der teure Pod mit all ſeinen Verdienſten am Ende doch nicht wert. Aber die entſcheidende Inftanz thront einſam in olympiſcher Höhe, es muß wohl noch beſſer kommen, bis man dort etwas merkt. —— Polifische Uehersſeht. Maunheim, 8. September 1906. Kardinal v. Kopp. Die Nachricht, daß dem Fürſtbiſchof von Breslau, Kardinal Dr. Kopp, der Schwarze Adlerorden verliehen worden iſt wird in katholiſchen Kreiſen mit großer Befriedigung aufgenom⸗ men werden. Seit den Tagen des Kölner Erzbiſchofs und Kar⸗ dinals Johannes v. Geißel, den König Friedrich Wilhelm IV. in die Zahl der Ritter des höchſten preußiſchen Ordens auf⸗ nahm, iſt kein preußiſcher Biſchof mehr dieſer Auszeichnung teilhaftig geworden. Im übrigen wird allgemein zugegeben und auch von Nichtkatholiken gern anerkannt werden, daß der Kar⸗ dinal Dr. Kopp die ihm zuteil gewordene beſondere kaiſerliche Huld verdient. Er hat die Pflichten, die ihm als katholiſchem Kirchenfürſten und als preußiſchem und deutſchem Staatsbürger obliegen, ſtets harmoniſch zu vereinigen gewußt, und man wird ihn ohne Schmeichelei als einen klugen, gewandten, frommen und toleranten Mann von nicht gewöhnlicher Bedeutung bezeichnen dürfen. Kardinal Georg v. Kopp iſt 69 Jahre alt. Aus kleinen Verhältniſſen hervorgegangen, war er urſprünglich Telegraphen⸗ beamter und widmete ſich erſt mit 21 Jahren den Studien, machte dann aber raſch eine glänzende Laufbahn. Seine Verdienſte um die Herbeiführung des kirchlichen Friedens in Preußen ſind bekannt. Er iſt auch Mitglied des preußiſchen Herrenhauſes. Zur Tippelskirchfrage ſchreibt man der„Nat.⸗Itg.“: Der Vertrag mit der Firma von Tippelskirch u. Co. iſt unterm 22.—27. Juli 1903 vom Fiskus der afrikaniſchen Schutzgebiete, vertreten durch den Reichskanzler, abgeſchloſſen worden. Er überträgt die geſamte Ausrüſtung, Bewaffnung und Bekleidung der genannten Firma. Zu dem Vertrage gehören fünf Anlagen als integrierender Beſtandteil. Anlage& enthält das Preisverzeichnis der zu liefernden 355 Gegenſtände; Anlage B gibt eine genaue Beſchrei⸗ bung jedes einzelnen Stückes; Anlage Genthält Vorſchriften über Lieferung, Verpackung und Verſendung; Anlage D zählt die von Tippelskirch u. Co. im eigenen Betriebe herzuſtellenden Gegen⸗ ſtände auf und Anlage E enthält eine Nachweiſung der bei der Firma deponierten Kriegslager für Deutſchoſtafrika, Südweſt⸗ afrika und Kamerun. Für das erſte Gebiet ſind 3944, für das zweite 710 und für das dritte 2200 vollſtändige Tropenaus⸗ rüſtungen vorhanden. Nach§ 2 des Vertrages kann die Firma unter Umſtänden ſogar im Auslande arbeiten laſſen, nach§ 15 muß ſie die in der Anlage D gufgeführten Stücke im eigenen Betriebe herſtellen. Der Widerſpruch iſt nur ſcheinbar, weil der §138 nur im ſtempelfiskaliſchen Intereſſe eingeſchaltet worden iſt; aber dieſer offenbare Widerſpruch hat die unerquickliche Streitfrage aufgerollt. Vertraglich hat ſich das Reich den Rück⸗ tritt vorbehalten für den Fall, daß von Tippelskirch u. Co. ihre Vertragsechte einem Ditten abtrefen. Im Falle einer Mobil⸗ machung ruht der Vertrag; er wird aufgelöſt, wenn die Reichs⸗ bezw. Schutzgebietsverwaltung durch politiſche Ereigniffe oder geſetzliche Maßnahmen unter den heutigen etatsrechtlichen Ver⸗ hältniſſen außer Stande ſein ſollte, der Firma noch weitere Lieferungen zu übergeben(§ 323 B. G..). Im Falle einer Verzögerung oder eines Verſchuldens ſeitens der Firma von Tippelskirch u. Co. iſt das Reich nicht ohne weiteres zum Rück⸗ tritt berechtigt. wendung. Der Erbprinz zu Hohenlohe⸗Langenburg. In den Erörterungen und Mutmaßungen über die Gründe, die den Erbprinzen zu Hohenlohe zum Rücktritt von ſeinem Amte bewogen haben könnten, taucht jetzt auch die Behaup⸗ tung auf, der Erbprinz habe ſich in einer ktiefgehenden Mei⸗ nungsverſchiedenheit mit dem Reichskanzler hinſichtlich der For⸗ derung des Oberſten v. Deimling über den Weiterbau der Bahn⸗ ſtrecke Lüderitzbucht—Kubub nach Keetmanshop befunden. Dieſer Auffaſſung können wir, ſo ſchreibt die„Natl. Korr.“, als einer irrigen widerſprechen: ſowohl der Reichskanzler wie der General⸗ ſtab und Erbprinz ſind in der Anſicht durchaus einig geweſen, daß dem Verlangen des Oberſten v. Deimling nach Lage der Dinge ohne Bewilligung des Reichstages nicht ſtattgegeben werden könne. Wenn die Verwendung des Erbprinzen im diplo⸗ matiſchen Dienſt als ſicher gilt, ſo ſind doch alle Kombinationen hinfällig, die ihm bereits einen beſtimmten Poſten anweiſen. Es wird immerhin noch längere Zeit dauern, bis ſich ihm die Ausſicht auf einen Geſandtſchaftspoſten oder dergleichen eröffnet. — Der Erbprinz führt übrigens die Geſchäfte der Kolonial⸗ abteilung weiter, bis die ſchriftliche Genehmigung ſeines Ab⸗ ſchiedsgeſuches eingetroffen iſt. Zu gleicher Zeit wird die Er⸗ nennung des Bankdirektors Dernburg im„Reichsanzeiger“ erſcheinen. Bisher hat ſich dieſer noch nicht im Kolonialamt gegzeigt. Deulsches Reſeh. * Berlin, 7. Sept.(An den Reichskanzler) ſind ſoeben in Betreff der Verſorgung Deutſchlands mit Vieh und Fleiſch erneute Forderungen vom Vor⸗ ſtand des Deutſchen Fleiſcherverbandes gerichtet worden. Dieſe haben nach der„Allg. Fleiſcherztg.“ folgenden Wortlaut: 1) Zulaſſung des däniſchen Rindviehes unter denſelben Quarantäne und Tuberkulinprobe); 2) Zulaffung der Nind⸗ vieheinfuhr aus Holland; 3) Zulaſſung eines Schweine⸗ kontingents a. aus Frankreich für die Städte Straßburg, Metz, Hagenau und einige größere badiſche Städte, b. aus Holland für die Schlachthofſtädte der Regierungsbezirke Düſſeldorf, Köln und Aachen, ch aus Dänemark für die Schlachthofſtädte an der Nord⸗ und Oſtſeeküſte. Nach Aufdeckung der ekelerregenden Zuſtände in den norb⸗ amerikaniſchen Exportſchlächtereien wird weiter gefordert: 1) Die Einführung des Deklarationszwangs für aus⸗ ländiſches Schmalz und Speiſefett und ſolche Waren, zu deren Fabrikation dieſe Verwendung finden, 2) das Verbot der Ein⸗ fuhr von Faßfleiſch, 3) das Berbot der Verwendung aus⸗ ländiſchen Büchſenfleiſches für Heer und Marine und auf Seeſchiffen. — Der nationalliberale Verein in Han⸗ noper) wird in nächſter Zeit eine Gedächtnisfeier für den ver⸗ liner nationalliberale Berein hat eine ſolche bereits in Ausſicht genommen. —(Die freiſinnigen Gruppen Frankfurts d..) haben einen gemeinſamen Parteiſekretär angeſtellt. Die demokrakiſche„Frankf. Zig.“ bemerkt dazu, daß zur Aufbringung der Mittel ſich auch viele Perſonen erbeten hätten, die bisher dem politiſchen Leben gänzlich fern ſtanden. Das wäre ein Erfolg der Kleinarbeit in der Werbung fir die Partei, deren Lehren ſich auchunſere Parteifreunde nicht entgehen laſſen ſollten. — Zum polniſchen Schulkinderſtreik) teilt die„Dziennik Poznanski“ mit, daß dem Erzbiſchof Dr. v. Stablewski bis jetzt Petitionen von 170 Ort⸗ ſchaften ſeiner Diözeſe zugegangen ſind, in denen gebeten Es kommt dann§ 326 B. G. B. zur An⸗ vormittag fand auf berger, Joſef Kapprell, ſämtlich Bedingungen wie des öſterreichiſchen(Abſchaffung der Jakob Schardt, 1 Antenberger, Wartſt. 32 Rheintalbahn Waghäuſel, Sebaſtian Walz, Wartſt. 9 Hauptbahn Mannheim, 925 14 Hauptbahn Mannheim, Joſef Derr, Mannheim, Philipp Ziegler, Wartſt. „Salome.— Schauſpfele: wird, geeigneke Schritte zur Wiedereinführung des polniſchen Religionsunterrichts in den oberen Klaſſen der Volksſchulen zu ergreifen. In den nächſten Tagen ſollen in allen Ortſchaften, in denen ſich die Schulkinder in der Obſtruktion befinden, Proteſt⸗ verſammlungen abgehalten werden. Badiſche Politik. Erfahrungen mit der Bahnſteigſperre in Baden. 'Karlsruhe, 7. Sept. Seit 1903 wurde die Bahn⸗ ſteigſperre ſtreckenweiſe in Baden eingeführt und iſt bis fetzt auf allen Strecken mit größerem Verkehr in Kraft. In einer Beziehung hat die Bahnſteigſperre nicht gehalten, was ſie verſprochen hat: Die Kontrolle der Fahrkarten im Zug hat ſich nicht vermindern, geſchweige denn ganz vermeiden laſſen. Die Erfahrungen in finanzieller Hinſicht ſind ſchlimm. Von 1902—1905 wurden für die Bahnſteigſperre in Baden aus⸗ gegeben annähernd ½ Million Mark. Die laufenden Aus⸗ gaben(Perſonalaufwand) betrugen von 1905 bis Ende März 1906 faſt 678 000 M. Demgegenüber ſtehen Erübrigungen durch Zurückziehung von Fahrperſonal in dieſem Zeitraum 216 145 M. und Einnahmen aus Bahnſteigkarten mit Mark 279 680, zuſammen alſo 495 825., ſo daß allein in lau⸗ fender Rechnung ein Abmangel von 182 175 M. entſtanden iſt, wozu alſo noch Verzinſung und Abnützung der Einrichtung der Bahnſteigſperre käme.— Zu dieſen Feſtſtellungen bemerkt nun die„Deutſche Eiſenbahnbeamten⸗Zeitung“: Noch immer käßt ſich alſo nicht abſehen, wie hoch die endgültig für Einführung der Bahnſperre aufgewendete Ge⸗ ſantfmme ſein wird. Von einem finanziellen Erfolg der Einrichtung kann alſo jedenfalls keine Rede ſein. Ein ſolcher war ja auch mit ihrer Einführung durchaus nicht beabſichtigt. Dazu kommen die andern Schattenſeiten mannigfacher Art, die allerdings noch im Laufe der Zeit vielleicht vermieden bezw. abgeſchwächt werden können, wenigſtens teilweiſe. Es läßt ſich jedenfalls nicht beſtreiten, daß die Bahnſteigſperre in ihrer von Preußen übernommenen Geſtalt, die gar ſehr von mancher im Ausland, z. B. Engkand, üblichen Art und Weiſe erheblich, und zwar ungünſtig, abweicht, für das Publikum gar mancherlei Beläſtigungen mit ſich bringt, die allerdings zum großen Teil damit zuſammenhängen, daß die Einrichtung in Bahnhöfen getroffen werden mußte, deren ganze Anlage auf die Einführung der Bahnſteigſperre von Anfang an nicht recht berechnet war. Jedenfalls erfordern die bezüglichen Ver⸗ hältniſſe auch heute noch die unausgeſetzte Nufmer klanekeit der Verwaltung. Vielleicht daß ſich dann doch noch der eine oder andere beſtehende Mißſtand beſeitigen käßk.“ Aus Stadt und Tand. N*Maunnheint, 8. September 1908. Ordensverleihung. Herrn Stadtrat Joſef Leonhard, Mitglied der Erſten Kammer und Präſident der Handwerkskammer, wurde das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen nerliehen. Unſere beſte Gratulation! * Auszeichnungen von Mitgliedern des Hoftheaters. Heute der Bühne des Hoftheaters ein Feſtakt ſtatt, bei dem folgenden Mitgliedern des Hoftheaters die vom Großherzog verliehenen Auszeichnungen überreicht wurden. Das Ritterkreuz zweiter Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen: Muſikdirektor Gaule, Konzertmeiſter und Orcheſter⸗ direktor Hans Schuſter, ſowie dem Privatmann und Meit⸗ glied der Hoftheaterkommiſſion Heinrich Küllmer; das Verdienftkreuz vom Zähringer Löwen: Theaterhauptkafſter Johaun Zimmermann, Schauſpieler und Theaterſekretär Bruno Hildebrandt, den Orcheſtermuftkern: Karl Pet⸗ 30(d, Alfred Wernicke, Ludwig Bitt erwolf, Theodor Wirth und Karl Paul: die Silberne Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft am Bande des Ordens vom Zähringer Söwen: der Schauſpielerin Hanna von Rokhenbe 1g; 1e S den Chorſängern: Theodor Starke und SHeinrich Breutano, ſowie der Chor Angeri Ida Schilling geb. Krapp. 8 ee *Dekorierung von Bahnbeamten. Im fürſtlichen Warzeſaal des Hauptbahnhofes fand heute nachmittag um 4 Uhr die feierliche Ueberreichung der Ehrenzeichen ſtatt, die der Groß⸗ herzog anläßlich ſeines Geburtsfeſtes einer Anzahl 2 beamten verliehen hat. Der feierliche Akt, zu dem ſich außer den Dekorierten eine Anzahl Kollegen und Vorgeſetzte ein⸗ gefunden hatten, wurde mit einer Anſprache des Vorſtandes der Gr. Betriebsdirektion, Herrn Regierungsrat Landen⸗ 7, eingeleitet, der auch die Ehrenzeichen ausfolgte. Es erhielten: A. Kleine goldene Verdienſt⸗ medaille die Stationsmeiſter Leopold Bieri„ Konrad Keller; der Bureauaſſiſtent Georg Welker; der Oberſchaffner in Mannheim. B. Silberne Verdienſtmedaille: die Oberſchaffner Jakob Ruf, Johann Scheer, Johann Honikel, ſämtlich in Mannheim; die Weichenwärter Friedrich Benz, Wartſt. 3 Gitterbahnhof Mannheim, Jakob Schönleber, Wartſt 20 Güterbhf. Mannheim, Jakob Röſer, Wartſt. 42 Güterbhf. Mannheim, Joſef Gallery, Wartſt 43 Güterbyf Mannheim, 1 Hauptbahn Manmheim, Abraham Ludwig Altenberger, Hockenheim, Gottlieb Dörr, Wartſt. Wartſt. 27 Güterbhf. 14 1 Hauptbahn Mann⸗ er Bureaugehilfe Heinrich der Bahnhofarbeiter Karl Egner, Manm⸗ Wartſt. 25 Rheintalbahn heim, Peter Hoog, Friedrichsſeld; der Hock, Mannheim; heim C. Ehrenzeichen für treue Arbeſt: die Bahnhofarbeiter(Werftobmann) Martin Dreſcher, Vatenkin Haun(Werftarbeiter), Ifidor Mayer(Silfsbureaudiener), Ludwig Senn: der Bremſer Karl Beckenbach, ſämtlich in Mannheim. ſtorbenen Abg. Dr. Saktler deranſtalten; auch der Ber⸗ Gedächtnisfeier ————————— Theater, Runſt ung Wiffenſchan. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater, Vorzubereiten: Opern: 18. Sept.:„Manon. 21.:„Der Wildſchusz.“ 28.: „Triſtan und Jſolde. 27.:„Die verkaufle Brauk.“ 30.:„Meiſter⸗ ſtngen.“ 4. Orb.:„Flauto Solo.“ Meer. 19.:„Romeo und Julfa.(.⸗B..) Taſſo. N. Th.:„Schule der Frauen.“ lügt!“ 26.:„Die Räuber.“ Hochſchulnachrichten. Hofrat Dr. A. v. Domaszewski erhielt einen Ruf an die Univerſität Jen a.— Der Privatdozent für Phyſik Dr. A. — 1r eeeeeeneeene eeeee eeee been eee —y ²˙˙T—————²-Q ↄ w ůmvz— ͤ H u A1. ver ſchen dem Pfarrer und den Einwohnern infolge eines Prozeſſes [Calzig aus Rom angenommen.— Dr. School in Nürnberg, Th. Smith, übertragen worden. forſchung der Pole wurde am Freitag Vormittag in Brüſſel unter dem Vorſitz des Staatsminiſters Beernärt und in Anweſenheit proviſoriſch gewählte Bureau als offizielles Bureau beſtätigt worden war, begrüßte der belgiſche Miniſter des Aeußern die HCeäſte. öffnungsanſprache, in der er auf die Bedeutung des er der Hoffnung Ausdruck, der gegenwärtige Kongreß möge den Ausgangspunkt bilden für die Organifation einer internationalen Humoriſt, vollendet an dieſem Samstag ſein 75. Lebensjahr. Gemütstiefe und ſeinen köſtlichen Humor offenbarte, und dem weitere Kreiſe des Publikums. Die Romane„Abu Telfan“ und rungskunſt wie ihre feine Satire bemerkenswert ſind, die lebendig geſchriebenen hiſtoriſchen Erzählungen„Der heilige Born“ und von Jahr zu Jahr mehr anläßlich der goldenen Hochzeit des Großherzogs von Baden eine Deputation des Linienſchiffes„Z ähringen“ unter Führung feines Kommandanten zur Beglückwünſchung des Jubelpaares nach Karlsruhe. falle auf den dortigen Ortsvorſteher der 21jährige Heizer Frey aus Mainz er ſchoſſen. eröffnet. ſei, iſt der„Agenzia Stefani“ zufolge völlig unbegrün det. uerus Anze 0 ige r. S. Seſte Mannheim, 8. Sedember⸗ alähne erhielt einen Ruf an die Technkſche Hochſchule in anzig, dem er zum Winterſemeſter Folge leiſten wird.— Aus Marburg wird geſchrieben: Als Lektor der italieniſchen Sprache an der hieſigen Univerſität wurde Dr. Paucoucelli⸗ P. b. Baum⸗ garten, Ordinarius der pathologiſchen Anatomie und all⸗ gemeinen Pathologie an der Tübinger Univerſttät, feiert am 9. ds. Mts. ſein 25jähriges Jubiläum als Univerſitäts⸗ ptofeſſor.— An der Univerſität Erlangen iſt ein Lektorat flür engliſche Sprache errichtet und dem Lehrer an der Berlitz⸗ Der Kongreß der internationalen Vereinigung für die Er⸗ Jzahlreicher ausländiſcher Delegierter eröffnet. Nachdem das Staatsminiſter Beernaert hielt die Er⸗ Kongreſſes hinwies und deſſen Ziele darlegte. Zum Schluß gab Erpedition, der es gelingen würde, beide Pole endgülkig zu er⸗ forſchen. Die ausländiſchen Delegierken ſprachen ihren Dank aus. Wilhelm Raabe, der eigenartige Erzähler und gemütvolle Naabe, der zunächſt mit ſeiner„Chronik der Sperlingsgaſſe“, in der er zum erſtenmal ſeine liebevolle Kleinſchilderung, ſeine ihr ebenbürtigen Roman„Der Hungerpaſtor“ einen Leſerkreis eroberte, dringt jetzt auch mit ſeinen anderen Werken in immer „Schüdderump“, die ebenſo durch ihre kreffliche Charakteriſie⸗ „Unſeres Herrgotts Kanzlei“ und ſeine übrigen Romane finden Freunde. Celxie Hachrichten und Telegramme. * Hiel, 7. Sept. Auf Anordnung des Kaiſers begibt ſich *Lübeck, 7. Sept. In Horsdorf wurde bei einem Ueber⸗ * Leipzig, 7. Sept. Heute wurde die General⸗ ſammlung des deukſchen und öſterreichi⸗ ſchen Alpenvereins in der wirkungsvoll alpin dekorier⸗ ten Varistehalle des Kriſtallpalaſtes durch Anſprachen des Vor⸗ ſtzenden det Sektion Leipzig, Dr. Tſcharmann, und des Präſi⸗ denten des Zentralvorſtandes, Profeſſor Ipſen⸗Wien, bei feſt⸗ lichem Kommers und bei Anweſenheit von etwa 200 Perſonen * Paris, 8. Sept. In St. Andre bei Amanzy, wo zwi⸗ ein Zwiſt ausgebrochen war, gründete eine Anzahl Gemeinde⸗ mitglieder eine Kultusvereinigung mit Ausſchluß des Pfarrers. * Rom, 8. Sept. Die auswärts verbreitete Nachricht, daß ein öſterreichiſches Torpedoboot im adriatiſchen Meere von einem italieniſchen Torpedoboot weggenommen worden * Morlaix(Dep. Finiſtere), 8. Sept. Ein Wagen, in dem ſich eine 48jährige Gutsbeſitzersfrau und ihre zwei Kinder befan⸗ den, ſtürzte von der, die Eiſenbahn um 30 Meter überragenden Bellecbrücke auf das Eiſenbahngeleiſe herab. Alle Inſaſſen ſind kot. 7 Erdbeben. * Heidelberg, 8. Sept. Der Seismograph des aſtro⸗ phyſtkaliſchen Inftituts auf dem Königſtuhl verzeichnete geſtern Abend 8½ Uhr ein ſehr heftiges fernes Erdbeben. Die Jubiläumsfeſtlichkeiten im badiſchen Großherzogshauſe. *Darmſtadt, 8. Sept. Im Auftrage des Großherzogs bon Heſſen wird ſich, der„Darmſt. Zeitung“ zufolge Generaladjutant Generalmajor v. Wachter zur Feier der goldenen Hochzeit des Großherzogspaares von Baden nach Karlsruhe be⸗ geben. 8 München, 8. Seßpt,. Der Prinzregent von Bahern richtete an den Großherzog von Baden nachfol⸗ gendes Telegramm: „Es drängt mich, Dir zum 30. Wiegenfeſte meine herzlichſten, wärmſten Glückwünſche auszuſprechen. Möge die Gnade des All⸗ mächtigen Dich auch im neuen Lebensſahre begleiten. Mit dem morgigen Tage, Deinem hohen Geburtsfeſte, ſind 10 Jahre ver⸗ gangen, daß das 8. Infanterie⸗Regiment die ſo ehrenvolle Auszeich⸗ nung genießt, Dich ſeinen Inhaber zu nennen und ich kann es mir nichk berſagen, bei dieſem Anlaſſe auch, meinem intligen Wunſche Ausdruck zu geben, daß dem Regiment, dem Du Dich ſtets als be⸗ ſonderer Gönner erwieſen haſt, noch recht viele Jahre das Glück be⸗ ſchieden bleibe, Dich als ſeinen Luitpold.“ 5 Der neue Jeſuitengeneral. cKöln, 8. Sept. Wie die„Köln. Volksztg.“ meldet, wurde zum Feſuftengeneral der Rektor der Gregorianiſchen Uni⸗ verſitüt in Rom, Pater Wernz, ein Württemberger, ge⸗ wählt. Die deutſchen Flottenmanöver. * Kiel, 8. Sept. Die Schultorpedoboots⸗Flottille, die Schiffe der Aufklärungsgruppe, ſowie das erſte und zwweite Geſchwader der aktiven Schlachtflotte haben heute Morgen die 15 durch den Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal nach der Nordſee zu den e r b ſt ma n bö⸗ vern angetreten. *Kiel, 8. Sept. Prinz Heinrich von Preußen be⸗ gab ſich heute vormittag an Vord des Flaggſchiffes„Kaiſer Wil⸗ helm II.“, um an den Flottenmanbdern in der Nordſee zeilzunehmen. Der Kaiſer in Breslan. Breslau, 8. Sept. Die Kaiſerin beſichtigte heute Vormittag die ſchleſtſche Blindenanſtalt und fuhr dann nach Glogau ab. Breslau, 8. Sept. Der Kaiſer, der Kronprins und die Prinzen Eitel Friedtich, Auguſt Wilhelm und Oskar ſind heute Vormittag um 8 Uhr 50 Minuten nach Bunzelwitz abgereiſt, wo zur Erinnerung an das Bunzelwitzer Lager Fried⸗ Pückler⸗Rogau das Frühſtück einnahm. Graf Pückler wurde mit hohen Chef verehren zu dürfen. Königsfeld, 8. Sept. Heute vormittag wurde auf dem Pfaffenberge bei Königsfeld in Anwefenheit des Kaiſers der Denkſtein zur Erinnerung an das Unſelwitzer Lager Fried⸗ richs desGroßen feierlich enthüllt. Graf Pückler⸗Rogau hielt eine Anſprache. Die Hülle fiel, während der Kaiſer ſalutierte. Er richtete dann ſeinerſeits an die Verſammelten eine Anſprache, in der er zuerſt für die Ehrung des Großen Königs und für die Jahr⸗ hunderte alte Treue der Schleſter zum Hauſe Hohenzollern dankte und den Wunſch ausſprach, daß dieſe Treue auch ferner beſtehen bleiben möge. Hierauf ermahnte der Kaiſer zu Gottvertrauen und feſtem Zuſammenſtehen in der Liebe zum Vaterland; dann werde es um dieſes auch in Zukunft gut beſtellt ſein. Der Kaiſer ſchloß mit einem dreifachen Hurra auf das Andenken des großen Königs. Der Denkſtein iſt ein Obelisk aus weißem ſchleſiſchem Granit mit einer am Sockel angebrachten großen Inſchrift und einer Erinnerungstafel. Ein Parademarſch der anweſenden Trup⸗ pen und der Kreiskriegervereine beſchloß die Feier. Der Kaiſer fuhr im Automobil über Scheidnitz nach Rogau, wo er beim Grafen dem Prädikate„Exzellenz“ ausgezeichnet. Herr Dernburg. Berlin, 8. Sept. Herr Dernburg beabſichtigt lt. „Frkf. Ztg.“, wenn er erſt die Kolonialabteilung organiſtert haben wird, ſich nach den Kolonien zu begeben, um nach eigener Anſchauung ein Urteil über die wirtſchaftliche Entwicklung der dortigen Zuſtände zu gewinnen. Die franzöſiſche Biſchofskonferenz. * Paris, 8. Sept. Wie verlautet, hat die Biſchofs⸗ verſammlung drei Biſchöfe, welche als ſehr einflußreich gelten, erſucht, vom Miniſter Briand die geſetzlichen Bürg⸗ ſchaften zu erlangen, welche der Papſt als notwendige Vor⸗ bedingung für die Annahme des Trennungsgeſetzes anſehe. Die drei Delegierten ſollen auf Abänderung des Artikels 8 des Trennungsgeſetzes beſtehen, welcher die etwa zwiſchen den Kultusbereinigungen entſtehenden Streitigkeiten dem Staatsrat zuweiſt und ſo die der Kirche im Artikel 4 gemachten Zugeſtänd⸗ niſſe wieder aufhebt. Die Verſammlung ſprach die Anſicht aus, es möge in einem neuen Geſetzestext erklärt werden, daß bei der⸗ artigen Streitigkeiten die Anſicht des Biſchofs entſcheidend ſei. — Der am 11. d. M. in Rambouillet ſtattfindende Miniſter⸗ rat wird ſich hauptſächlich mit der religiöſen Frage beſchäftigen. Mehrere Mitglieder des Kabinetts ſollen die An⸗ ſicht geäußert haben, daß die Regierung ſchon fetzt in klarer Weiſe ihre Haltung gegenüber den Beſchlüſſen der Biſchofsverſammlung beſtimmt habe. Ro m, 8. Sept. Der neugewählte Jeſuitengeneral Wernz war bisher Rektor der gregorianiſchen Univerſität. Eine Abordnung des Jeſuitenordens begab er ſich in den Vatikan, um den Papſt zu bitten, die Wahl zu beſtätigen. Morgen werden unter dem Vorſitz des neuen Generals die Wahlen für die übrigen Orte vorgenommen. Ein Eiſenbahnunfall. *Rarolino(Provinz Reggio di Calabria), 8. Sept. Auf dem hieſigen Bahnhofe ſtießen geſtern abend zwei Perſonenzüge zuſammen. 24 Perſonen wurden ver letz t, davon 4 ſchwer. Der Zugführer liegt im Sterben. Aus PRußlaud. * Wladiwoſtok, 8. Seßt. bankſtelle wurde ein für das 36. Regiment berechneter Betrag von 107 000 Rubel von Zanſcheinend dem Regiment an⸗ gehörigen Perſonen, nämlich 1 Offizier und 2 Soldaten mit Gewehren in Empfang genommen, die wie ſich ſpäter heraus⸗ ſtellte, Betrüger waren, welche ſich die Regimentsuniformen verſchafft hatten. eſchäftliches. * Die hieſige Jirma J. Groß Nachf., Inh. Stetter, hat gegenwärtig in der Gewerbehalle am Zeughausplatze eine Anzahl ſehr ſchöner wertvoller woll. Flaggen und Standarten ausgeſtellt, die das Auge der Beſucher wirklich feſſeln und deren eingehende Beſichtigung jedermann, beſonders aber Intereſſenten, nur em⸗ pfohlen werden kann. Die Flaggen ſind nicht zuſammengenäht, ſondern beſtehen aus einem einzigen Stück woll. Schiffsflaggentuch und ſind luft⸗ und waſſerecht teansparent gedruckt, wodurch leichtes Auswehen und größte Haltbarkeit gewährleiſtet wird. Hervorzu⸗ heben ſind von Flaggen, die hier wenig oder gar nicht geſehen worden: das amerikaniſche Sternenbanner, die neue ſchwediſche Flagge, die holländer und württemberger Wappenflaggen und in hervorragend ſchöner Ausführung die Standarte des deutſchen Kaiſers. Die genannte Firma iſt auf dem Gebiete der Schiffs⸗ und Hausflaggen wohl die erſte am hieſigen Platze und Lieferantin vieler Behörden und Reedereien. Oolkswirtschaft. Zuckerfabrik Offſtein. Der Bruttogewinn, der im Vorjahre von 198 910 M. auf 689 813 M. geſtiegen war, iſt 1905/06 wieder auf 172475 M. zurückgegangen und einſchließlich der aus dem Vorjahre übernommenen 124 105 M. ſtellt er ſich auf 206 580 M. (i. V. 720 490.). Davon werden zu Abſchreibungen 69 457 M. (142 954.) verwandt, die im Vorjahre von 5 auf 16 Prozent geſteigerte Dibidende wird wieder auf 8 Prog. reduzlerk, wobei ſſch der Gewinnvortrag auf 55135 M. ermäßigt. Die Geſellſchaft verfügte am Schluſſe des Geſchäftsjahres über ein Bankguthaben, mündelſichere Effekten, Kaſſenbeſtand und diperſe ſofort realiſterbare Außenſtände im Betrage von 1181 886., ſowie an Inventur⸗ beſtänden 68 455 M. Demgegenüber ſchuldete ſie nur 44 353 M. Oberrheiniſche Verſicherungs⸗Geſellſchaft in Mannheim. Im Monat Auguſt 1906 gelangten auf Einzel⸗Unfall⸗ 393, auf Kollektiv⸗Unfall⸗ 467, auf Haftpflicht 640⸗ auf Glas 209 und auf Einbruchs⸗ und Diebſtahl⸗Verſicherung 13 Schäden zur Anmeldung. Zahlungseinſtellungen. Aus Aſchaffenburg, 6. ds. Mis., wird der„Frkft. Ztg.“ geſchrieben:„Eine von der Firma Ernſt Rüd Söhne, Möbelfabrik in Reiſte nhauſen, einbe⸗ rufene Gläubigerverſammlung beſchloß die Konkurseröffnung. Etwa 240 000 M. Verbindliehkeiten ſollen kaum M. 70 bis 80 000 Aktiva gegenüberſtehen. Der eine Tellhaber ſoll flüchtig gegangen ſein.— Die Profeſſor Jürgen⸗ fens Elektrizitäts⸗A.⸗G. in Kopenhagen hat laut„B..⸗A.“ falliert. Das Kapital von 225 000 Kr. ſoll verloren und außerdem ſollen Paſſiven von 300 000 Kr. vorhanden ſein.— Die Firma Lorene in Budape ſt, Fabrik von Fahrrad⸗ und Automobilbeſtandteilen, iſt nach dem„N. W..“ mit Paſſiven von zirka Kronen 400 000, da⸗ runter Kr. 100 000 Geldſchulden, inſolvent. Süddeutſche Elektrizitäts⸗A.⸗G. in Liqu., Ludwigshafen a. Rh. An der hieſigen Staats⸗ und die Veräußerung des geſamken Geſellſchaftsvermögens an die Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie, .⸗G. Nach der erſt jetzt im„Reichsanzeiger“ veröffentlichten Bilanz per 31. Dezember 1905 erbrachte der Betrieb und die Inſtallation 48 925 M.(f. V. 63 722.), wogegen Hand⸗ lungsunkoſten 39 428 M.(28 752.) und Zinſen 21 163 Mark(22 453.) erforderten, ſo daß ſich ein Betriabs⸗ verluſt von 11 666 M.(i. P. Betriebsgewinn von 12517 Mark) ergibt, durch den ſich der aus dem Vorjahre übernom⸗ mene Verluſtvortrag von 12 570 M. auf 24236 M. erhöht. Außerdem ſind noch 669 803 M. außerordentliche Abſchrei⸗ bungen vorgenommen worden, wahrſcheinlich im Zuſammen⸗ hang mit dem Uebergang an die Rheiniſche Schuckert⸗Geſell⸗ ſchaft. Es ergibt ſich ſonach ein Geſamtverlhuſt von 693 540 M. bei einem Aktienkapital von 1000 000 M. In der Bilanz figurieren unter den Aktiven die Unternehmungen in eigener Verwaltung noch mit 694 552 M.(gegen 1 275 807 Mark i..), Waren und Betriebsmaterialien mit 30 638 M. (60 762.), Effekten mit 1683 M.(25 194.), Wechſel mit 1294 M.(1938.), Kaſſa mit 1118 M.(1680.] und Debitoren mit 59 163 M.(i. V. 69 868., außerdem 10 244 Mark dubioſe Forderungen). Die laufenden Verbindlich⸗ keiten bezifferten ſich auf 417 717(424 286)., die Hypo⸗ thekenſchuld auf 55 000 M.(wie i..). Ferner wurden noch 13 896 M. Reſerve ausgewieſen. Emaillier⸗ und Stanzwerke vorm. Gebrüder Ullrich, Mai⸗ kammer, Pfalz. Der Bruttogewinn beträgt M. 242 321(im Vor⸗ jahr einſchließlich M. 26 547 Vorkrag M. 240 597). Die Ab⸗ ſchreibungen auf Anlagen und Disagio betragen M. 98 909 (i. V. M. 98 540), die Zuweiſung an den Reſervefonds M. 7292 (i. V. M. 7195). Die Dividende wird wie im Vorjahr mit 5 pCt. beantragt, auf neue Rechnung werden M. 23 246 vorgetragen. Portland⸗Cementwerke Heidelberg und Mannheim Akt.⸗Geſ. in Heidelberg. Die Werke erzielten im erſten Semeſter des laufenden Geſchäftsjahres M. 500 000 Reingewinn mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Schweizeriſche Eiſenbahnbank. Der Verwaltungsrat beſchloß die Erhöhung des Aktienkapitals von Fr. 5 auf Fr. 10 Mil⸗ lionen, ſowie die Ausgabe von Fr. 5 Millionen 4proz. Obli⸗ gationen. Die Operationen werden durch ein Syndikat garan⸗ tiert, an deſſen Spitze der Schweizeriſche Bankverein mit den Bankfirmen Dreyfus Söhne u. Cie. und A. Saraſim u. Cie. ſteht. Die neuen Aktien werden den bisherigen Aktionären zum Kurſe von 510 angeboten. Der Schweizeriſche Bankverein wird in den Verwaltungsrat eintreten. 85 Hartkortſche Bergwerke und chemiſche Fabriken zu Schwelm und Harkorten,.⸗G. in Gotha. Im abgelaufenen Geſchäftsfahre beträgt der Bruttoüberſchuß M. 1 494 277(i. V. M. 1813 839). Die Dividende wird mit 12 pCt.(11 pCt.) vorgeſchlagen bei einem Vortrag von M. 97 035(12 765) auf neue Rechnung. Neue ſchweizeriſche Aktiengeſellſchaft. Unter der Firma „Amiantes de Poſchiavo“ bildete ſich mit dem Sitz in Poſchiavo(Kanton Graubünden) eine ſchweizeriſche Geſell⸗ ſchaft zur Ausbeutung der dortigen umfangreichen Aſbeſtlager. Das Aktienkapital beträgt 1½ Millionen Francs. Beteiligt iſt vorwiegend franzöſiſches Kapital. Geſchäftsführer der neuen Geſellſchaft iſt Mr. Robinſon in Paris. Vereinigungsgeſellſchaft für Steinkohlenban im Wurmrevier in Aachen. Der in der Auffſichtsratsſitzung vorgelegte Jahre abſchluß zeigt bei einer Förderung von 1 040 340 Tonnen(im Vorfahre 1055 980 Tonnen) einen Roh⸗Betriebsgewin 2 725 454 M.(i. B. 2 667 484.). Der Auffichtsrat beſchl der zum 16. Oktober einzuberufenden Hauptverſammlung d Verteilung einer Dipidende von 8 pCt.(8 pCt.) bei Ab⸗ ſchreibungen von 973 668 M.(1 063 557.) und eine Gewinnvortrag von M. 30 597(29 757M.) vorzuſchlage Außerdem wurden von den Beſtänden der Faktorei und d Maſchinenwerkſtätte 43 500 M.(30 318.) abgeſchrieben und auf Delkredere⸗Rechnung gut gebracht 26 792 M. Der geſetz⸗ lichen Rücklage wurde ferner das Aufgeld aus den während des Geſchäftsjahres ausgezebenen 3 000 000 M. Aktien mit 910 000 Mark zugeführt. Internationaler Bergwerksverein,.⸗G. zu Düſſeldorf. In, der außerordentlichen Hauptverſammlung teilte, nach der„Köln!“ Volksztg.“, der kaufmänniſche Leiter der Geſellſchaft mit, daß das Amtsgericht in Düſſeldorf die Eröffnung des Konkurſes über die Geſellſchaft mangels einer vorhandenen Maſſe abgeleh habe, irgendwelche Mittel zur Fortführung der Geſellſchaft aber nicht vorhanden ſeien, da auch die letzte Hauptverſammlung die Bewilligung weiterer Mittel verweigerte. Telegrammm. 5 Köln, 7. Sept. In der heutigen Aufſichtsratsſitzung des Fagçon⸗Eiſenwalzwerkes L. Manſtädt u. Co. Aktiengeſellſchaft in Kalk wurde der Abſchluß für das Rechnungsjahr 1905/06 vorgelegt Derſelbe ergibt nach Deckung der Abſchreibungen einen Reinge⸗ winn von M. 739 024.87. Zuzüglich des Vortvages vom vorigen Jahre in Höhe von M. 88 192.96 ſtehen M. 827 217.83 zur Verfüg⸗ ung. Der Auffichtsrat wird der am 6. Oktober ſtattfindenden Ge⸗ neralverſammlung vorſchlagen, zur Auffüllung des Reſervefonds auf M. 600 000 M. 2387.39 zu derwenden, eine Dividende von 14. Proz, auf die alten Stamm⸗ und Vorzugsaktien und von7 Proz auf die für das Geſchäftsjahr nur zur Hälfte dividendeberechtigten Stammaktien auszuſchütten, der Arbeiterunterſtützungskaſſe und der Beamtenunterſtützungskaſſe M. 10 000 zuzuwenden und den nach Deckung des ſtatutengemäßen und vertraglichen Tantiemen ver⸗ bleibenden Reſt von M. 108 619.70 auf neue Rechnung vorzutragen * Eſſen, 8. Sept. Die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ be⸗ zeichnet die Blättermeldung, daß über die Verlänger ung des Stahlwerksverbandes auf zehn Jahre eine prinzi elle Einigung erzielt worden ſei, als unzutreffend, da die beiden Haupt⸗ punkte, Dauer der Verlängerung und Mehranſprüche an Beteilit ung, noch nicht ſpruchreif ſeien. Die Werke ſeien erſt dabei, die Mehranſprüche zuſammenzu tellen, die, ſowohl alle Einzelheiten doch nicht bekannt ſeien, teil weiſe recht erheblich ſeien. Es ſei ſehr wahrſcheinlich, daß die Ver⸗ längerung über fünf Jahre nicht hinausgehe, 5)(Bremen, 8. Sept. Der Norddeutſche Lloyd ber eine außerordentliche Generalverſammlung der Aktionäre ar 28. September ein zur Beſchlußfaſſung über die Erheöh⸗ des Aktienkapitals um M. 25 Millionen. Die Kaß erhöhung iſt beſtimmt zur Vermehrung des materials, das infolge der Verkehrsſteigern auf allen Linien unzureichend iſt. Die Aktien werden von 8 übernommen und werden den alten Aktionären Kurſe von 116 pPEt, ang 5 auf 5 nahen Pfaffenberg errichtete E 1ete Geſelſchaft beſcloß iöre Aufisiuna ab 31. Vezenber 1808 6. Seite. SGenerai⸗anzeiger. rünknherm, 8. Scpiember. Mannheimer Effektenbörſe (Offizieller Bericht.) Heute notierten: Verein chem. Fabriken 330., Brauerei Eichbaum⸗Aktien 155 bez. und., Bad. Brauerei 125., 126., Storchenbrauerei⸗Aktien 101., Seilinduſtrie⸗Aktien 142., Dingler'ſche Maſchinenfabrik⸗Aktien 136., Pfälz. Nähmaſchinen⸗ vom 8. September. und Fahrräderfabrik⸗Aktien Heidelberg 167.50 G. 168.50., 145 G. 146.50 B. und Südd. ziemlich lebhaft. Obfliao Pfandbrieſe. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.30„. 3¹ alte M..50 b3 37* 6„ 144.50., Portland⸗Zementwerke, Südd. Draht⸗Induſtrie⸗Aktien Kabelwerke 150 B. Tendenz: bonen % Med..G. f. Röſchiff u. Seelransvort 101.25 N 55 unk. 1904 985.50 f54% Nr. Kleinlein, Heidlbg. 101.50 G 3½„„ Fommunal 97.— bz5% Bitrg. Brauhaus, Bonn 102.78 G Städte⸗Anlehen. 4% Herrenmühle Genz 100.— G 3½ Freiburg i. B. 96.20 64½% Mannd. Dampf⸗ 3½% Heidelbg. v. J. 1903 96.20 ë] ſchlevypſchiffahrts⸗Geſ. 101.50 B 39% Karlsruße v. J. 1896 87.40 b½% Mannh. Lagerhaus⸗ 34½% Lahr v. J. 1902 gg.90 ë Geſellſchaft 10ʃ.60 6 4½% Ludwigshafen 100.50 Cet% Oberrh.Elektrtzitäts⸗ 900 100.— G& werke, Karlsruhe 95.— B 4070„ v. 1900 100.— 4½% Rfälz. Chamotte u. 3½0% 5 Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 102.— 4% Mannh. Oblig. 1901 100.80 Gf4½/ Nuſſ..⸗G. Zellſtofff. 3** 7 1885 9g.20 G] Waldhof bei Pernau in 315 0„ 1888 96.20 G[ Livland 101.10 3155„ 1895 96.20 604½%% Speyrer Braubarts 3 105 1888 96.20 6].⸗G. in Speyer 100. G 3015 1904 96.20 G4¼ Sypeyrer Zſegelwerke 101.50 bz 96.20& 98.25 G 3/½% Pirmaſens unk. 1905 3½%% Wiesloch v. J. Induſtrie⸗Obligation. 2/2% Akt.⸗Geſ.f. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105% 104.25& A Banken. Brief Geld Badiſche Bank—.— 1383 97 Gewbk. Speyer 50% E—.— 129 50 Pfälz. Bank—.— 103.80 Pfälz. Hyp.⸗Jank—.— 197.— Pf. Sp.⸗u. Kdb. Land.—.— 139.50 Rhein. Kreditbank—.— 143.4 Nhein. Hyv.⸗Bank 199.ä——.— Südd, Bank—— 118.— Eiſenbahnen. Pfälz. Lud wigsbahn—.— 234.5 „ Maxbahn 149.——.— „ Nordbahn 141.——— Heilbr. Straßenbahn 80.— 79.50 Chem. Induſtrie. .⸗G..chem. Induſtr.——.50 Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 463.— Chem. Fab. Goldenbo.—.— 182.— Verein chem. Fabriken 330.— Verein D. Oelfabriken—.— 132 5ʃ Mſt..⸗W. Stamm—.— 2325ʃ 1„ Vorzug—.— 106.— Brauereien. Bad. Brauerei 126.— 125.— Binger Aktienbierbr.—.— Durl. Hof vm Hagen Eichbaum⸗Brauerei Elefbr. Rühl, Worms Ganters Br., Freibg. Kleinlein, Heidelberg Homb. Meſſerſchmitt Ludwigsb. Brauerei Mannb. Aktienbr.—— 142.75⁵ Pfalzbr. Geiſel, Mohr-——. Brauerei Sinner 242.— Br. Schroedl, Hdlbg. 222.— „Schwartz, Speyer 129.— 128.— „Rltter, Schwetz. 32.— 110. —.— 198.50 80.— 245— Maſchinenf. Badenia Süfdd. Drahl⸗Ind. 4½½% Siſdd. Drahtinduſtr. 102.— bz 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 101.— 6 4½ Zellſtofffabrit Waldhof 104.30 G i e n. Brief Geld Br. z. Storch. Speyer—— 101.— „Weraer, Worms 102.— Wormſ. Br. v. Oerige—.— 90— Pf. Preßh. u. Sptfabr.—— 135.— Transport u. Verſicherung. B. A⸗G Rhſch. Seetr. 90.— —— Mannh. Dampfſchl.—.— 74.— 5 Lagerhaus—.— 97.— Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 440——.— „ Aſſecurranz 1470 1460 Continental. Verſf. 460.——.— Mannh. Verſicherung 545.— Iberr. Verſich.⸗Geſ.—.— 490.— Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 725.— Induſirie. .⸗G. J. Seilinduſtrie 142.— Dinaler'ſche Mſchfbr.—.— 136.— Emaillirfbr. Kirrweil.—.— Fmaillw. Maikammer Ettlinger Spinnerei 103— Hüttenh. Spinnerei 98 50 Karlsr. Maſchinenbau—.— 220.— Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 275.— ——— Foſth. Cell u. Papierf. 275—- Nannb. Gum u. Asb.—.— 124.— —.— 205.— Oberrh. Elektrizittt—.— 30.— Pf.Näbm. u. Fahrradf. 144.50—.— Portl.⸗Zement Holbg. 168.50 167.50 146.50 145.— Südd. Kabelwerke 150.——.— Verein Freib. Ziegelvw.—— 190— Spehr Würzmühle Neuſtadt 188.——. Zeliſtofffabr. Waldhof 303— 302.— Zucke fbr. Waghäuſel—.— 110.— „S. Weltz, Speyer 95.50 Zuckerraff. Mann).—.118.— Frantfurter Effeitenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. 5g..Gold⸗A. 1887 102.— 102.— Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 4½ Prozent. Wechſel. 71 8. 755 8. Amſierdam kurz 169.02 169.02 Barts kurz 81.225 81.225 Belgien„ 81.025 1. Schweiz. Plätze„ 81.213 81.225 lalien„ 81.175 81.175 Wien 85.183 85.175 London 20.432 20.442 Napoleonsd'or 16.24 16,24 5 na— Privat⸗Diskont Staatspapiere. A. Deutſche. 115 8 7. 8 8 nelchsanl 98.95 98. 95 Tamaulipaß 100.25 100.50 8 55 75 86.80 86.70 Bulgaren 98 3) 98.40 Biſepr.konſ.St.⸗Anl 99.— 99.— 1e%½ Griechen 1890 52.30—.— 5 86.80 87.105 italien. Rente 10 4 bad. St.⸗A. 102.90 102.90 4½% Oeſt. Silberr. 100.40 100.80 giſe bad. St.⸗Obl. ſi 97.90 97.9047/„ Papierr.—.— 100 30 31%„„ M.„—.— Deſterr. Goldr. 99.70 89.70 „00, 87.95 88.— Portg. Serie l 70— 69.85 bayer..⸗B.⸗A. 102.60 102.50 3 dto. IT1 70.80 70.80 Jiſ do. u. Allg.⸗A. 98.15 98.15 4½ neueRuſſen 1905 86.40 8650 3 86.95 86.800 4 Ruſſen von 1880 70.50 70.55 4 Heſſen 102.60 102.604 ſpan. ausl. Rente 96.)0 90 30 8 Heſſen 35.— 85.—[ Türken v. 1903 88.— 88.— 3 Sachſen 86.30 86.30 Türden unit.—— 8 10 zigMh.Stadt⸗A.o5—.——.— 4 Ungar. Goldrente 95.30 95.85 FE. Aus ländiſche.„Kronenrente 94.75 94.75 %½% Chaneſen 1898 97.90 97.80] Berzinsl. Loſe. Egypler uniſtzirte—.——.— Oeſt. Loſe v. 1869 158.30 158.30 Merxitaner äuß. 101.15 101.— Tuürtiſche Loſe 146.— 146.— 4%„ inn 68.70 68.80 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 245 50 44400 Harvener 213 40 213 40 Buderus 126.80 126.50 Otbernig Concordia 383.— 332.—] Veſterr. Alkali⸗A. 230— 230.— Deutſch. Luxembg. 218.— 21, Friedrichsh. Bergb. 161 40 62, Gelſentirchner 227.— 226.40 Aktien deutſcher und anslän Ludwh.⸗Bexbacher 2,5.30 235.3. Pfälz. Maxbahn 148.50 148 40 do. Nordbahn 139.90 139 80 Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 168.— 136.90 Hamburger Packet 159.70 160.1½ Oberſchl. Eiſenalt. 131.75 131.50 Ber. Königs⸗ Laura—— 244 Roßleben 10300 10200 diſcher Transport⸗Auſtalten, Deſterr. Süd⸗Lomb. 34.— 33.80 Oeſterr. Nordwenk. 114 50 8 Fikt 9. 88 Hotthardbahn—.— Ital. Mittelmeerbz. „ teridionalbaun 161 50 161.50 Nordd. Lleyd 129.— 12.0 Oeſt.⸗Ung, Staatsb, 144.80 144.80 Baltim. Obio 4½% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 104.25 B 40% Frk. Hup.⸗Pfdb. 100.70 100.70 4%.K. B. Pfdbr.05 100.80 100.80 32%„„„15 102.— 102.— 425 1910 101.10 101 10%/„„„14 99.50 99 50 4% Pf. Hyp g. Pfdb. 101.70 101.70 3½„„„ 0 94 50 94.50 %0% 97.20 97 2087½ 2 96 30 96.30 310% Pr. 4% Ctr. Bd. Pfd. voo 100.— 100.— 4%„ 40% 7 Pfdbr..91 4%„ Pfdbr..03 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen, 40% Pr. Pfdb. unt. 14 101.30 101.30 32 94.— 37 Pr. Pföbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 96.ä——.— 5 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ unk. 09 101.— 101.—] Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 98 30 88.30 4% Rh. H. B. Pfb. 09 100.30 100.30 4% 1907 100 30 100.30 Bod.⸗Ir. 94.— unk. 10 101 80 101 30 unk. 12 102.— 102.—4%„„ 1912 171 90 101.90 3½„Pfdbr..86 31f%„„ alte 95.50 95.5 89(. 94 9440 94.403%„„„1904 95 50 95.50 5½ 7 Pfd. 9/06 9430 94.30 ½„„„ 1914 96.70 86.70 4%„ Com.⸗Obl. 3½ th..⸗B..O 97.— 97.— Y. 3½%„ Com.⸗Obl. 310% 4% Pr. Pf 40¹⁰„ Frankfurt a.., 8. Sept. 150 Com.⸗Obl 8 unk 10——.—40%% Rhein. Weſtf. .⸗C.⸗B. 1910 100 90 100.90 96 80 96 80 14½, Pf. B. Pr.⸗Obl. 100 85 31½% Pf. B. Pr.⸗O. 96 50 2½10 Ital. ſttl.g. E. B. 71.40 v. 1881—.— 9650 v. 96/06 96 80 96 80 71.40 brunk. 09 100 75 100.75 „ 12 101.50 101.50 Maunhg. Verl.⸗G.⸗A. 540.— 540.— Kreditaktien 210 80, Staats? bahn 144 80, Lombarden 33.90, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 95.10, —.—, G 173 80, Dr Gotthardbahn —.—, Disconto⸗Commandit 184 50, Laura elſenkirchen 226.75, Darmſtädter 141.— Handelsgeſellſchaft esdener Bank 158.80, Deutſche Bank 240.20, Bochumer 244 75 Rorthern—.—. Tendenz: ſtill. Nachbörſe. Kreditaktien 210.80, Staatsbahn 144.80, Lombarden 33.80, Disconto⸗Commandit 184.50 5 Di e heutige Abendausgabe umfaßt im ganzen 20 Veiten. Verantwortlich: füc Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder: für V olkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil: J..: Richard Schönfelder. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. — 7277r.— Die Miniaturen sämtlicher badischer und ausserbadischer halten vorrätig. NMTSGDHHeirn, D ODGen 66218 ., Meiter& Co., Hofjuweliere. PHWAGdGlePpILAtz. Elektrische Osmiumlampen 56 Prozent Stromersparnis Generalvertretung: 8 totz& Vie., ſaltloſtats Gesellschaft m. b. l. A4, 8/9 fel. 662 u. 3251. O 4, 8/½ Hlektromotoren für Drehstrom u. Gleichstrom stets am Lager. I. MaunheimerVerſich, gegen Ungezlefer. Vertilgung v. Ungeztefer j. Art billigſt u. Garaut, Eberh. 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Nr. 152. Bekauntmachung. Rotlaufkrankheit unter den Schweinen beit. No. 135873 J. Die unter den Schweinen des Fuhrbaltels Schwaan in Großjachſen un Hemeinderats Fuchs in Wein⸗ heim ausgebrochene Rotlauf⸗ kankheit iſt erloſchen. Die au⸗ geordnete Stall⸗ und Gehöft⸗ ſperre iſt aufgeho ben. Mannheim, 6. Septbr. 1906. Großh. Bezirksamt III. Dr. V. Pfaff. Handelsxegiſter. Zum Handelsregiſter B. Bandy O. 8. 45 Firma„Harbs und Bielefeldt, ſchwediſcher Stahlimport, Geſellſchaf: mit beſchränkter Haftung“ in Maunheim wurde heute ein⸗ getragen: Haus Ehler Harbs iſt als Ge⸗ ſchäftsführer der Geſellſchaft aus⸗ geſchieden. 8886 Durch den Beſchluß der Ge⸗ ſellſchafter vonn 4. Sepiember 1906 ſind die 88 7 Abſ.—4 § und 9 des Geſenſchaftsvertrags gufgehoben worden. Mannheim, 6. September 1906. Gr. Amtsgericht J. Koukurs Verfahren. Nr. 7239. Durch Beſchluß des Gr. Amtsgericyts vom 8. Auguſt 1906 wurde das Konkursver⸗ fahren über das Vermögen des Kaufmanns Karl Hoffmeiſter in Maunheim nan Vollzug der Schlußverteiſung aufgehoben. Mannherm, 7. Septbr. 1906. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgericht III. Mürler. Jadung. Nr. 46268. Chriſtian Hein⸗ rich Trumpp, geb. am 13. Mai 1874 zu Leibenſtadt, Bäcker, zuletzt wohnhaft in Mannheim, z. Zt. unbekaunt wo, wird beſchuldigt, daß er als beurlaubter Reſerviſt ohne Erlaubnis ausgewandert iſt. Uebertretung gegen§ 360 Ziff. 3.⸗St.⸗G.⸗B. Derſelbe wird auf Anord⸗ nung des Gr. Amtsgerichts Abt. 9— hierſelbſt auf: Samstag, 20. Oktober 1906, vormittags 8½ Uhr vor das Gr. Schöffengericht Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ Hleiben wird derſelbe auf Grund der nach g 472 Abſ. 2 àu. 3 Str.⸗P.⸗Ord. von dem Bezirkskommando Mannheim ausgeſtellten Erklärung vom 28. Mai 1906 verurteilt werden. 8882 Maunheim, 3. Sept. 1906. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts. Walleſer. 8 Bekaunkmachung. Behufs Verkaufs des ausge⸗ legerten Bettſtrohes aus etwa 1228 Strohſäcken iſt auf Donners⸗ g, den 20. Seplember d. Js., vormittags 11 Uhr im Geſchäfte⸗ Ammer der unterzeichneten Ver⸗ waltung im Familienwohnge⸗ bäude 1 der Kaiſer Wilhelln⸗ Kaſerne Verdingungstermin an⸗ deraumt. Die Bedingungen kunen dafelbſt eingefehen werden. wane ereaes Maunheim. 66193 Bekanntmachung No. 1282. Bei der heute ſtatt⸗ habten Verloſung wurden von en 1900er Anlehen nachſtehende Schuldverſchreibungen deriſraeli⸗ liſchen Gemeinde zur Heim⸗ ug auf 31. Dezember 1906 immt: Iit. 4. No. 10 zu 500 Mk. Lit. B. No. 11, 28, 40 und 55 zu 100 Mk. Mit dem genannten Termin endigt die Verzinfung der be⸗ zeichneten Stücke. Die Einlöſung 2 gegen Rückgabe der be⸗ kreſſenden Titel ulld der nicht verfalleuen Zinsſcheine neoſt des zugehörigen Erneuerungsſcheines Mannheim, 6. Septbr. 1906. Der Synggogenrat Stockheim. 66192 Faſſeluerſteigernug. Die Gemeinde verſteigert am „den ds. Mits. im Faſſelſtallhof zwei fette Faſſel, Wozu Steigerungsliebh. einkadet. Heddesheim, d. 8. Sept. 1906 Bürgermeiſteramt: Leh maun dpflichtigen Kinder Heſanntmacung. Die Impfung betr. Nr. 122752 1J. Die unent⸗ geltliche Impfung der impf⸗ wird in dieſem Jahre in Mannheim Altſtadt am Mittwoch, den 29. Auguſt, den 5, 12., 19. Sep⸗ tember, am Samstag, den be, ., 15., 22. September, jeweils nachmitlags von 2 bis 4 Uhr im Impflokale M 4, 13, zwei⸗ ter Stock(über dem Arbeits⸗ nachweisbureau) durch den Großh. Bezirksaſſiſtenzarzt Herrn Dr. Nitka vorge⸗ nommen. 8782 Aus einem Haufe, in wel⸗ chem anſteckende Krankheiten, wie Scharlach, Maſern, Diph⸗ terie, Croup, Keuchhuſten, Flecktyphus, roſenartige Enk⸗ zündungen oder die natür⸗ lichen Pocken herrſchen, dürſen Impflinge zum Termine nicht gebracht werden. Die Kinder müſſen Impftermine mit rein ge⸗ waſchenem Körper und mit reinen Kleidern erſcheinen. Die geimpften Kinder müf⸗ ſen bei Strafvermeiden zu der von dem Impfarzte bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nachſchau gebracht werden. Kinder, welche in dieſem Jahre 1906 ſchon geimpft wurden, werden in dieſer Spätjahrsimpfung nicht ge⸗ impft. Mannheim, 11. Auguſt 1906. Großh. Bezirksamt III: Dr. V. Pfaff. Heffeutliche Zuſtellung kiner Alage. No, 6609. Der Soneidermeiſter Julius Heinemann zuMannheim, Prozeßbevollmächtigier: Rechts⸗ anwalt Or Katzenſtein Schwetzin⸗ gen— klagt gegen den Buchhalter Hays Schroth, früher zu Maun⸗ geim, F 8, l, z. Zt. an unbe⸗ kannten Orten— mit dem An⸗ trage auf Verurteilung desſelben zur Zahlung von 143 Mk. aus Kleiderkauf— nebſt 49% Zinſen vom 1. Oktober 1904. Der Kläger ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Reilitsureiis vor das Großher⸗ zogkiche Amtsgericht zu Maun⸗ heiim zu dem auf Dienstag, 27. Novbr. 1906, vormittags 9½ Uhr Zimmer 111— beſtimmten Ter⸗ min. 8884 Zum Zwecke der öffeutlichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage bekaunt gemacht. Mannheim, 5. Sefibr. 1906. Müller, Gericl tsſchreilerdes Großherzogl. Amtsgerichts II. 8884 FPPCCC Bekauntmachung. Nr. 693. Wegen Umzugs der Städt. Sparkaſfe in die für ſie neuerſtellten Dienſt⸗ lokale werden die ſeither von ihr benützten Räume im Ge⸗ bäude der Lemle⸗Moſes⸗ Claus⸗Stiftung. Litera + 1, 11 hier, 30030ʃ139 auf 1. Oktober 1906 für anderweite Benützung fret. Die Räume, beſtehend aus einem grotzen Kaſſen⸗ zimmer mit abgeſchloſſenem Varraum für das Publikum, einem Vorſtandszimmer, einem feuer⸗ und einbruch⸗ ſicheren Treſor und einem Regiſtraturzimmer, ſind zen⸗ tral gelegen und wären für größeres Bank⸗, Kaſſen⸗ Ver⸗ ſicherungs⸗ oder ähnliches Geſchäft mit regem Verkehr des Publikums beſonders geeignet. Auf Wunſch könnte auch die vorhandene ganze Schalter und Bureau⸗Ein⸗ richtung oder einzelne Teile derſelbe kaufsweiſe mitab⸗ gegeben werden. Die Beſichtigung der Räume kann jederzeit erfolgen. Näh. Auskunft erteilt die Dirertion der Städt. Sparlaſſe, an welche auch etwaige Meiets⸗ anträge mit Preisangebolen zu richten wären. Mannheim, 14. Febr. 1906. Städtiſche Sparkaffe: Schmel cher. zum Zwangsverſteigerung. Montag, 10. Septbr. 1906, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandkokale Q 4, 5 hbier, gegen bare Zahlung im Bollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 40174 1 Blockkaſſenſchrauk, 1 Pauzer⸗ türe, 1 Schreibtiſch u. Möbe! aller Art. Mannheiin, 8. Septbr. 1906. Dingler, Flsss-Ansadt ew. Schammeringer, I 5, 9. Gerichtsvollzieher. Sa mſtag, Bekanntmachung. Die Schlachtvieh⸗ und Fleiſch eſchau⸗ ordnung beir. Nr. 131859. Nachſtehend bringen wir die Fleiſch⸗ beſchauordnung für die Stadt Mannheim vom 27. Mär; 1903 iu der Faſſung vom 5. November 1904 und 17. Juli 1905 neuendings zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 1. September 1906. Grofzherzogliches Bezirksamt: Dr. V. Pfaff. Ortspolizeiliche Vorſchrift. Fleiſchbeſchauordnung für die Stadt Mannheim. 8 Die Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau findet für die ganze Gemarkung Mannheim ausſchließlich im ſtädtiſchen Schlacht⸗ hofe ſtatt. 8 Die Schlachtviehbeſchau erfolgt täglich durch den Tier⸗ arzt. Die während des Tages angetriebenen Schlachttiere werden vor der Einſtellung tierärſtlich unterſucht. Als An⸗ meldung im Sinne der 88 1 und 2 der obengenannten Aus⸗ führungsbeſtimmungen A gilt die Löſung des Schlachtſcheines, § 3. Bei Notſchlachtungen, insbeſondere auch in den Vor⸗ orten(Neckarau, Käferthal und Waldhof) iſt das geſchlachtete Tier mit allen inneren Organen(ausgenommen Magen und Gedärme) in natürlichem Zuſammenhang mit dem Tierkörper ſofort in den ſtädtiſchen Schlachthof behufs Vornahme der Fleiſchbeſchau zu verbringen. § 4. Friſches Fleiſch, welches in die Stadt aus andelen Ge⸗ meinden des Reichs eingeführt wird, unterliegt einer aber⸗ maligen Unterſuchung durch den tierärztlichen Fleiſchbeſchauer im ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof. Von dem Unierſuchungszwang iſt nur das von Privat⸗ perſonen ausſchließlich zum Verbrauch im eigenen Haushalt eingeführte Fleiſch befreit. Als eigener Haushalt iſt nicht anzuſehen: der Haushalt der Kaſernen, Krankenhäuſer, Erziehungsanſtalten, Speiſean⸗ ſtalten, Gefangenenanſtalten, Armenhäuſer und ähnlicher An⸗ ſtalten, ſowie der Haushalt der Schlächter, Fleiſchhändler, Gaſt⸗, Schank⸗ und Speiſewirte. Friſches Fleiſch von auswärts geſchlachteten Tieren, 2 welches beſtimmt iſt als Nahrungsmittel für Menſchen zu dienen, darf, ſoweit es von Großvieh(Farren, Ochſen, Kühen, Rindern) ſtammt, nur in unzerteilten Stücken von mindeſtens einem Viertel, ſoweit es von Kleinvieh(Kälbern, Hämmeln, Schweinen, Ziegen) her ührt, nur in unzerteilten Stücken von mindeſtens einer Hälfte des geſchlachteten Tieres in die Stadt eingebracht werden. Pferdefleiſch darf, ſoweit die bezirksamtliche Genehmigung zum Vertrieb und zur Verwendung ſolchen Fleiſches über⸗ haupt erteilt iſt, nur in ungeteilten Stücken von mindeſtens einem Viertel in die Stadt eingeführt werden. Die Einfuhr von Schlegeln, Schinken, Nieren⸗ und Lendenſtücken, Zungen, Milchen(Brieschen) und Koteletten⸗ ſeiten von Groß⸗ und Kleinvieh iſt geſtattet. 8 6. Alles in die Stadt von auswärts einzuführende friſche Fleiſch von Schlachtt eren muß mit dem Beſchauſtempel des Schlachtungsortes verſthen ſein. Bei der Einfuhr iſt eine von dem Fleiſchbeſchauer des Schlachtungsortes ausgeſtellte und mit deſſen Dienſtſiegel verſehene Beſcheinigung über die e folgte Schlachtvieh⸗ und Fleiſchbeſchau nach Anlage 2 der Ausführungsbeſtimmungen K zum Reichsfleiſchbeſchau⸗Geſetz vorzu egen, in welcher außerdem die Gewichtsmenge und Be⸗ ſchaffenheit des einzuführenden 1 und im Falle der Notſchlachtung die Verankaſſung dazu angegeben ſein muß, Die Einführ von Blut iſt nur geſtattet, wenn dasſelbe von bankwürdig befundenen Schlachttieren ſtammt, und nur in Gefäßen, welche mit dem amtlichen Siegel(Plombe) des Fleiſchbeſchauers des Schlachtungsortes verſchloſſen ſind. Die hierbei vorzulegende Beſcheinigung(Abſatz 1) muß den Zufatz enthalten, daß unter Aufſicht des Fleiſchbeſchauers das Blut des geſchlachteten Tieres in das Gefäß eingefüllt letz⸗ teres geſchloſſen und der Berſchluß mit dem amtlichen Siegel (Plombe) des Beſchauers verfehen wurde Bedingt taugliches Fleiſch(8 10 des Fleiſchbeſchaugeſetzes 88 37, 38, 39 der Ausf.⸗Beſt.&) darf, auch wenn es zum Genuß für enſchen brauchbar gemacht worden iſt, nicht in die Stadt eingeführt Die Fleiſchbeſchau wird im Allgemeinen in der Zeit von morgens 7 Uhr bis abends 5 Uhr bei Tageslicht vor⸗ genommen; ſie darf weder in der Dämmerung noch bei künſt⸗ licher, ausgenommen bei elektriſcher Beleuchtung ſtattfinden. Die Schlachtviehbeſchau darf außerhalb der für die Fleiſchbeſchau beſtimmten Zeit Nur das Blut ſolcher Tiere darf aus dem Schlachthofe entfernt werden, welche bei der Fleiſchbeſchau bankwürdig befunden wurden. 70 Wer den vorſtehenden Vorſchriften zuwiderhandelt, wird auf Grund der 88 87a und 93 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld⸗ ſtraſe bis zu 60 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Todes⸗Anzeige. 5 Verwandten und Bekannten hierdurch die ſchmerz⸗ tiche Mitteitung, daß meine innigſtgeliebte Gattin, unſeie teuere Mutter, Großmntter, Schwiegermutter u. Schweſter Frau Maria Biek geb. Schellenſchmidt, nach langem. ſchweren Leiden heute früh ½3 Uhr, im Alter von nahezu 67 Jahren, verfehen mif den heil. Sterbefakramenten, fanft entſchkafen iſt. 62209 Mannheim, Newyork, den 8. September 1905. Kl. Wallſtadtſtr. 2. Die tieftrauernden Hiuterbliebenen: einrich Biek, ſen. oſeph Biek und Jamilie. Wilhelm Biek„ Heinrich Biek 7. 7 5 Die Beerdigung findet Montag, den 10, ds., nachmittags 4 Uhr, von der Leichenpalle aus ſtatt. den 8. September 1906. Bekauntmachung. Für den Betrieb der Feuden⸗ heimer Dampfiſtraßenbahn wird ein für Nebenbahnen ſtaatlich geprüfter Lokomo⸗ tivführer zum baldigen Ein⸗ tritt geſucht. Bewerbungen wollen unter Anſchluß eines ſelbſtgeſchrie⸗ benen Lebenslaufes und der Zeugnis⸗Abſchriften, die nicht mehr zurückgegeben werden, ſowie unter Angabe der Gehaltsanſprüche bis läugſtens 15. September 1906 an das unterzeichnete Amt eingereicht werden. 00½ Mannheim, 8. Sept. 1900. Stüdt. Straßenbahnamt. Aukündigung einer Freiwilligen Herſteigerung. In Auttrage des Uhrmachers Otto Emil Neumann inMann⸗ zeim und deſſen geſchiedener Ehefrau Katharina geb. Schu macher in Lampertheim werden die nachbeſchriebenen Grundſtücke öffentlich verſteigert: A. auf Gemarkung Ladenburg: Lgb. Nr. 4210, 34 à 41 am Acker im Gewann Luſtgarten. Nr. 4211, 17 à 60 am Acker im Gewann Luſtgarten, im Rat⸗ haus zu Ladenburg am: Freitag, 14. Septbr. 1906, vormittags 11 Uhr. B. auf Gemarkung Mannheim: Egb. Nr. 19922, 200 qm Hofratte 740 qm Hausgart. 940 ꝗqm Fläche mit einſtöckigem Wognhaus mit Knieſlock, einſtöckigem Werk⸗ ſtärten- Stall,, und Schweine⸗ ſtallgebäude, Waldhofftr. Nr. 74 im Amtszimmer des Notariats Mannheim 8, K 1, 11 am Samstag, 15. Sept. 1906, nachmittags 3½ Uhr. Di: Verſteigerungsbeſtemm⸗ ungen können in der Kanzlei des Noigriats Ladenburg, ſowie in der Kanzlei des Notariats Maun⸗ heln 8 eingeiehen ſwerden. 6217 Gr. Notariat Ladenburg: Dr. Rilter Gr. Notariat Mannheim 3: Dr, Carleba. Zwangsverſteigerung. Montag, 10. Septbr. 1906, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier gezen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 40177 Möbel verſchiedener Art und Sonſtiges. Maunheim, 8. Septor. 1900. Müller, Gerſchtsvollzieher, Riedfeldſür. 46. FFFFFT Tücht. Büglerin hat einige Tage zu vergeben. 5161 Zwaugs⸗Verſteigerung. Nr. 26491. Im Wege der zwangs⸗ vollſtreckung ſoll das in Laden⸗ burg belegene, im Grundbuche von Ladendurg zur Zeit der Ein⸗ tragung des Verſteigerungsver⸗ merkes auf den Namen der Zim⸗ mermann Chriſtian Hane⸗ maun Ehefrau Aung Natharina geb. Müller in Maunbeim ein⸗ getragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Donnerstag, 3. Nov. 1906, vormittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Notariat, im Rathauje zu Ladenburg ver⸗ ſteigert werden. er Vexſteigerungsvermerk iſt am 15. Junt 1906 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mittei⸗ lungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grund⸗ ſtück betreffenden Nachwei⸗ ſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforbderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteige⸗ rungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſtei⸗ gerungstermine vor der Auf⸗ forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wider⸗ ſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſt⸗ ſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Verſteige⸗ rungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den itbrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen⸗ des Recht haben, werden auf⸗ gefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizu⸗ führen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſtei⸗ gernden Grundſtückes: Grundbuch von Ladenburg, Band 38, Heft 5, Beſtandsver⸗ zeichnis J. 66201 .⸗Z. 1, Laufende Nummer dee Grundſtücke im BW I 1, Lgb.⸗ Nr. 1251, Flächen-Inhalt 16 ar es qm Acker in den Gäusäckern 1. Gewann. Schätzung Mk. 700.— Ladenburg, 5. Septbr. 1906. Großh. Notariat als Vollſtreckungsgericht: Dr. Ritter. Die Ohnelperſteigerung des gräfl. v. Oberndorff' ſchen Nentamtes auf de Herzogen⸗ ried konnte Umſtände halber an 7. nicht ſtaltfinden Beſliimmt wird dieſelbe an ee den 10. ds. Mts., nachmittags 3 Uhr an Ort und Stelle ab⸗ gehalten. 40188 Zu erfr. O 5, 12, Laden. I. hagel, gepr. Kaufleute! ſpricht am Mittwoch, den 12. September, abends 9 Uhr, im Saale des Bernhardushofes, K, ba, über das Theua: 25 Jahre kaiſerliche Botſchaft: Nationale Sozialreform u. Sozialòdemokratie. Hierauf: Freie Ausſprache. Alle Kaufleute und Haudelsangeſſellte ſind dazu eingeladen. Deutſehnationaler Handlungsgehilſen⸗Berband Bamburg Tanz-Insütut T. Tagel Meine Unterrichtskurſe beginnen am Mittwoch, den 12. Septbr. im Lokal„Grünes Haus,“ U 5, 1. Anmeldungen bitte gefl ebendaſeloſt oder in memer Wohnung, Jna,& machen zu wollen⸗ Hochachtungsvollſt Canflehrer, J 3a, 5. Handlungsgehilfen! Herr Gauvorſteher Hans Bechly aus Berlin 66162 66189 5 troſtreichen Worte des Herrn fuür den ſchönen Nachruf des ſagen innigſien Dank. Mannheim, den 8. Helene Romig. Ortsgruppe Mannheim. Dankſagung. Für die zahlreichen Blu menſpenden ſowie für die September 1906. Die tieftrauernden Hinterbliebenen: 116. Jahrgang. Bekanntmachung. Die Lieferung von 1500 m Sommeruniformtuch für das Perſonal der ſtädt. Straßen⸗ bahn ſoll im Wege der öffene⸗ lichen Submiſſion vergeben werden. Tuchmuſter ſowie Lieferungs⸗ bedingungen können beim Straßenbahnamt Zimmer No. 15 während der Bureauſtunden in Empfang genommen werden. Angebote ſind verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Liefe⸗ rung von Sommeruniformtuch“ verſehen, bis ſpäteſtens 29. 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