— (Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich; durch die Poſt bez. inel. Poßt⸗ aufſchlag M..43 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. E 6, 2. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. der Stadt Mannheim and Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verhreileiſte Jeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Redaktions- ureaus: (Maunheimer Volkablatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannheim Aulefon Nummern: Direktton u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 677 Expedition und Verlags⸗ E 6, 2. Auswärtige Inſerate.. 25 Berlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. duchbendind VVp Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. Nr. 419. Montag, 10. September 1906. (Mittagblatt.) die heutige Abendnummer des„Mann⸗ heimer General⸗Anzeigers“ gelangt wegen des Volksfeſtes zu Ehren des Geburtstages des Groß⸗ herzogs bereits um 4 Uhr zur Ausgabe. Der Verlag des „Mannheimer General⸗Anzeigers“. Reichsverband der Vereine der nationalliberalen Jugend. Ch. Hannover, 8. Sept. Im„Haus der Väter“ begannen heute morgen die Ver⸗ handlungen der 8. ordentlichen Vertreterverſammlung des Reichsverbandes der Vereine der nationalliberalen Jugend unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung der Delegierten aus Nord und Süd. Geſtern vor⸗ und nachmittag fanden Beſprechungen des Vorſtandes ſtatt; abends hatte der Verein Hannover die Delegierten zu einem Begrüßungsabend eingeladen. Die heute vormittag ſtattfindende Sitzung iſt nicht öffentlich. An den Verhandlungen nahmen u. a. teil: Reichstagsabg. Baſ⸗ ſermann, Dr. Hieber, Dr. Boettger, Paaſche, Horn, Haus⸗ mann, Wamhoff, Landtagsabg. Dr. Jaenecke und Goldſchmit, weiker der Generalſekretär der nationalliberalen Partei Breit⸗ haupt. Den Provinzialverband Hannover der natl. Partei ver⸗ trat Reichstagsabg. Fink, die Partei in Hannover Gym⸗ naſialdirektor Ramdohr. Die Verhandlungen eröffnete der Vorſitzende des Reichsverbandes, Dr. Fiſcher, der in ſeiner Eröffnungsanſprache des Todes Sattlers gedachte. Alsdann erſtattete Dr. Fiſcher den Vorſtandsbericht. Von 58 Vereinen iſt der Verband auf 64 Vereine mit 10 119 Mitgliedern an⸗ gewachſen. Neugegründet wurden 11 Vereine, aus dem Reichs⸗ berband traten 5 Vereine aus, darunter die ſüddeutſchen Ver⸗ eine Bruchſal, Villingen und Homburg. Im Geſchäftsbericht wird die Haltung der natl. Partei bei der Darmſtädter Wahl gebilligt und die Angriffe der Gegner zurückgewieſen. Zur gegenwärtigen Parteikonſtellation und politiſchen Lage ſagt der Bericht u..: Bei den letzten Reichstagserſatzwahlen iſt ein ſtarker Rückgang der natl. Stimmen zu konſtatieren, der nicht auf lokale Verhültniſſe zurückzuführen iſt. Der Rückgang erklärt ſich aus der Mißſtimmung der natl. Wähler gegen die Partei⸗ politik, wie ſie in der letzten Zeit getätigt wurde, heraus. Eine liberale Partei hätte dem Schulgeſetzentwurf nicht zuſtimmen, bor allem aber ein ſolches nicht fordern dürfen.(Sehr richtig!) Auf dem Katholikentag hat Abg. Porſch die Befriedigung der Zentrumspartei, der Partei, welche man bei dem Geſetz„aus⸗ ſchalten“ wollte, über den Geſetzentwurf ausgeſprochen.(Hört, hört!) Es muß bedauert werden, daß die natl. Fraktion dem Zentrum Vorſpanndienſte geleiſtet hat. Der Gedanke, ſtets und immer mitmachen zu müſſen, iſt es geweſen, welcher auch die natl. Fraktion im Reichstage bewogen hat, der Reichsfinanzreform zuzuſtimmen mit ihren völlig unpopulären Steuern. Die freie Entſchließung der Abgeordneten hat eben ihre Schranke in dem Programm, worauf ſie gewählt worden ſind. Damit werden ſich die Reichstagsabg. nicht verteidigen können, da es ſich hier um wirtſchaftliche Fragen handle und in dieſen das Programm völlig freie Hand laſſe. Unſere Fraktion hat es verabſäumt, mit der Wählerſchaft vor der Abſtimmung über die Reichsfinanz⸗ reform die nötige Fühlung zu nehmen. Ein Grundübel in dem Zuſammenhalt der Partei und der Wählerſchaft erblicken wir in der verfehlten Veranſtaltung der Parteitage. Hier muß eine Aenderung eintreten. Die Parteitage müſſen die Aufgabe er⸗ füllen, das Parteiprogramm weiter zu entwickeln und weiter die Aufgabe zu prüfen, ob die Abgeordneten den Programmforderun⸗ gen gemäß gehandelt haben. Was erreicht werden muß, das iſt, daß bei großen Geſetzesvorlagen die Haltung der Fraktion feſtſteht auf Grund des Parteiprogrammes und des ſicheren Bewußtſeins, daß die Abgeordneten gemäß dem Programm handeln. Vermißt wird auch, daß die Abgeordneten gewiſſen Geſetzen ein beſtimmtes Nein entgegenſetzen. Es iſt nicht Auf⸗ gabe unſerer Abgeordneten, der Schwäche der Regierung auf⸗ zuhelfen. Was nützt es, wenn durch unſere Taktik gerade die Parteien geſtärkt werden, die wir grundſätzlich bekämpfen. Bei der Reichsfinanzreform haben unſere Abgeordneten die Worte des Abg. Baſſermann zu wenig beachtet, welcher zu Beginn der Verhandlungen ſagte: Eine Reichsfinanzreform, die am Ende nur die Stimmen der Sozialdemokratie vermehrt, iſt keine rich⸗ tige Finanzreform.(Sehr richtig.) In der Vorbereitung der Wahlen auf 1908 muß ſchon jetzt betont werden, daß ſolche Kämpfe unter den Liberalen wie bei den Wahlen in Altena und Hagen ſich nicht wiederholen dürfen.(Sehr richtig! Großer Beifall.) Reichstagsabg. Baſſermann nimmt alks erſter in der Debatte über den politiſchen Teil des Geſchäftsberichts das Wort. Redner begrüßt die Jugendbewegung: es könne bei den mancherlei konſervativ gerichteten Männern in der Partei nichts ſchaden, daß ſie durch radikalere Elemente ergänzt werden. Ein gutes Verhältnis zwiſchen Alten und Jungen iſt notwendig, es wird ein ſolches möglich ſein, wenn die Alten mehr Ver⸗ ſtändnis zeigen für die Ziele der Jugendbewegung, und wenn die Jungen vor allem die Entwickelung der Geſchichte der natl. Pactei in Berückſichtigung ziehen. Bei der mannigfaltigen Zu⸗ ſammenſetzung der Partei kann ſie unmöglich das einige Bild nach außen zeigen, welches andere Parteien zeigen, die durch konfeſſionelle oder rein wirtſchaftliche Geſichts⸗ punkte zuſammengehalten werden. Man ſagt, der Zu⸗ ſammenhang zwiſchen Abgeordneten und Wahlkreiſen iſt nicht gehalten worden: nun, was mich betrifft, ſo habe ich jede Woche über den Stand der Neichsfinanzreform referiert. Das trifft auch für einen großen Teil der anderen Abgeordneten zu. Dann muß hervorgehoben werden, daß bei Beginn der Verhandlungen über die Reichsfinanzreform keinerlei Erregung im Volke vor⸗ handen war. Ich gebe zu, daß heute mancherlei Unſtimmigkeiten über die Fahrkartenſteuer und die Abſchaffung der Satdtpoſtkarte vorhanden ſind, die noch vor den nächſten Wahlen beſeitigt werden müſſen. Der Referent hat von der heutigen Zuſammen⸗ ſetzung des Zentralvorſtandes und der Art unſerer Parteitage als einem Grundübel geſprochen; die Kritik in dieſer Richtung iſt angeſichts der neuen Organiſation mir nicht recht verſtändlich geweſen. Es wird wohl noch Jahrzehnte lang andauern, ehe von uns der Druck genommen iſt, der auf uns laſtet: die immer anwachſende Sozialdemokratie und das äußerſt geſchickt geführte Zentrum, das erſt vor kurzem ſeine Heerſchau abgehalten hat. Es iſt nun weiter geſagt worden, wir müßten überall dabei ſei. In nationalen Fragen müſſen wir dabei ſein, das iſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Und was für Fragen beſchäftigen ſonſt noch den ſtärker Reichstag. Daß ich die Führung in der Sozialpolitik über⸗ nommen habe, werden Sie gewiß mir nicht übelnehmen. Dann haben wir noch mitgewirkt beim Zolltarif, bei den Handels⸗ verträgen, bei den Mittelſtandsfragen etc. Die großen konſti⸗ tutionellen liberalen Fragen ſpielen heute im Reichstage keine Rolle mehr. Seit ich an der Spitze der Partei ſtehe, ſind es zwei Fragen geweſen, die der Reichstagsfraktion große Sorgen bereiten. Es war einmal der Zolltarif, der nur unter unſerer Mitwirkung zuſtande kommen konnte. Wenn ich damals aus Parteirückſichten die Frage geſtellt hätte, ſo hätte ich dem Zoll⸗ tarif ein Nein entgegengeſetzt. Die Partei hat damals, mit einer Ausnahme, dem Zolltarif nach ſchwerer und reiflicher Ueberlegung zugeſtimmt. Das ſollte man berückſichtigen. Und bei den Wahlen 1903 hat ſich ein Anwachſen der natl. Stimmen gezeigt; die Wähler haben damit ihre Zuſtimmung zum Zoll⸗ tarif gegeben. Nun ein Wort zur Finanzreform. Das iſt die zweite Frage geweſen. Stets auf allen Parteitagen iſt geſagt worden, daß es ſo mit der Finanzlage nicht weitergehen könne. Wenn man die Reichsfinanzreform betrachtet, ſo muß man die Notwendigkeit der Vergrößerung unſerer Flotte in Betracht ziehen. Es war der Moment für uns gekommen, nicht mehr nur den Mund zu ſpitzen, ſondern es galt zu pfeifen. Für eine Erweiterung der Erbſchaftsſteuer auf Deszendenten war in der Kommiſſion und im Plenum keine Mehrheit zu ſinden. Aus rein ſozialpolitiſchen Gründen iſt man diesmal nicht über die Zigarettenſteuer hinausgekommen; eine Beſteuerung des Tabaks würde eine Einſchränkung des Konſums und Arbeiterentlaſſungen zur Folge haben. Ich möchte verneinen, daß bei der Fahrkartenſteuer die Grundſätze des Liberalismus verletzt worden ſind. Wir haben abgewogen, daß das Flotten⸗ geſetz nur durchzudrücken war, wenn die nötigen Mittel hierzu aufgebracht würden. Sie mögen darüber klagen, daß die Zu⸗ ſtimmung zu den neuen Steuern unpopulär iſt,— allein wir müſſen die Kritik ertragen aus dem Gefühl heraus, daß wir im Reichstage unſerer Pflicht nachgekommen ſind.(Beifall.) Rechtsanwalt Zöphel⸗Leipzig: In der natl. Partei iſt all⸗ zuſehr die Sorge vorhanden, mit anderen Parteien in Berührung zu kommen. Wir wollen immer nur die„nationale“ Partei dar⸗ ſtellen, auf die ſich die Negierung ſtützen ſoll? wir wollen immer dabei ſein und ſträuben uns dagegen, eine Vorlage der Regierung abzulehnen. Es iſt falſch, alles unter den nationalen Geſichts⸗ punkt ſubſummieren zu wollen. Redner wendet ſich gegen die Brau⸗, die Fahrkartenſteuer und vor allem die Erhöhung des Ortsportos. Wer den Verkehr beſteuere, beſteuere die Luft, in der wir leben. Die Mißſtimmung der Wählerſchaft über die läſtigen Steuern werde ſich bei den Reichstagswahlen 1908 Luft en 9 Kaufmann Bau⸗Köln wendet ſich gegen die Haltu der preußiſchen Landtagsfraktion in der S 0 9 1 Ge⸗ ſährlichkeit ſich ganz beſonders durch den letzten famoſen Erlaß des Kultusminiſters Studt charakteriſiere. In der Reichsfinanz⸗ reform habe die natl. Fraktion gleichfalls liberale Grundſätze ver⸗ letzt. Baſſermann hat auf dem Eiſenacher Parteitag geſagt:„Es Starrer Sinn. Roman von L. Haidheim. (Nachdruck verdoten.) 57(Schluß.) Und der derbe gute Menſch ſprach, ſo daß es faſt gefühl⸗ los klang: „Unſinn, Nils! Deine Mutter wird wieder aufleben, ſobald ſie Dich fvei weiß!“ Der aber hörte und ſah noch, wie der brave Jan mit Tränen in den Augen eiligſt davon ging. Am Ausgang begegnete ihm Biſſing, der bleich an ihm vor⸗ überſtürzte und ſo ſchnell er konnte in eine der ſich hier kreuzenden Straßen lief. Ein Gendarm, der ihm folgte, wollte hinterdrein, hielt aber den Schritt an, als er Jan Begemann erkannte, und rief ihm zu: „Der Stahlberg hat ſich im letzten Augenblick vergiftet! Hier Tot iſt er, ſagt der Doktor! Tot, wie vom Blitz ge⸗ roffen!“ Die Mitteilung beſtätigte ſich. Stahlberg hatte ſich während der ganzen Fahrt ſchweigſam, aber ganz ruhig in eine Ecke des Wagens gelehnt; rauchen wollte er nicht, aber er gab den beiden Gendarmen die Erlaubnis, ihm das Zigarrettenetui aus der Bruſttaſche zu nehmen, da ſie ihm die Hände gefeſſelt hatten. Das machte ihn dann aber doch nervös, und er ſagte zornig: „Machen Sie ſich doch nicht lächerlich! Sie wiſſen, daß Sie mir meinen Revolver und mein Meſſer weggenommen haben.“ Und dann machte er einen Witz, worüber beide Männer lächten. So betörte er auch ſie, wie er ſo viele mit ſeiner Ueberredungs⸗ gabe betört. Sie löſten ſeine Bande, ſodaß die kleine Kette ihm kur zum Schein am Arm hing. 1 Und wieder ſaß Stahlberg ganz ruhig, nur einmal zeigte er ihnen, wie der Eiſenring ihm das Handgelenk vot gerieben hatte. „Wenn ich doch ein Glas Waſſer hätte!“ bat er auf der letzten Station. Man brachte es ihm. Stahlberg fragte nach dem Namen des Orts. Sie gaben beide Auskunft, er beſtritt dies aber, und die Gendarmen blickten wieder hinaus. Ja, ſie hatten recht. „Ich trinke auf Ihr Wohl, meine Herren, und danke Ihnen für Ihre Liebenswürdigkeit!“ ſagte er dann zu ihnen und es fiel den beiden erſt nachher ein, daß er die Worte„ſonderbar“ ge⸗ ſprochen. Dann trank er ſein Glas auf einen Zug leer, zuckte plötzlich auf, das Glas fiel zu Boden und er— ohne Laut, ohne weitere Bewe⸗ gung ſank vornüber. Was war das? Eine Ohnmacht? Er ſah blaß aus, war aber ja ganz warm. Als ſie an Ort und Stelle anlangten, hatten ſie es ſchon einge⸗ ſehen— er war tot. Der Landgerichtsaſſeſſor von Biſſing galt von jener Zeit an für einen außerordentlich begabten Beamten. Daß ihm der Triumph entging, Stahlberg zur Beſtrafung zu bringen, war um ſeinetwillen zu bedauern, ſein Verdienſt und deſſen Habhaftmachung und die Wiedererlangung eines großen Teils des ſchon verloren gegebenen Geldes ſchmälerte der Selbſtmord Stahl⸗ bergs nicht. *** Es war kurze Zeit nach jenen Vorfällen, als eines abends Jan Begemann ſeinen Jugendfreund Nils Jenſen an der Tür des Ge⸗ fängniſſes empfing. Sie ſagten kein Wort, reichten ſich nur die Hände und ſchritten dann in die ſinkende Nacht hinein, durch einſame Straßen dem Fluſſe zu. Hier lag an einer weit ab vom Verkehr gelegenen Stelle ein Boot; ein einziger Mann war darin. Nils ſcheuer Blick ſah in ein völlig fremdes Geſicht. Ach, er hatte ſo ſehr gebeten:„Ich will niemand Nie⸗ manden als meine Mutter!“ 5 Im fahlen Licht des erſten Mondviertels glitt das Boot von kräftiger Hand gerudert aus dem Kanal in den Fluß und dann 0 nd eine Stunde ſpäter kniete ein Mann mit grauem Haar, bebend bor unterdrücktem Schluchzen, vor einer alten Frau, die ihm mit welken zitternden Händen über das Haupt ſtrich und ihn immer wieder ihren armen, lieben Jungen nannte. Denn Mutterliebe e nicht. 8 war ein ſchwerer und doch für beide beglückender Abſchied vielleicht für immer! Niemand ſah den Sohn dieſes Hauſes, nimand wußte um ſein Kommen und Gehen, außer Jan und Charlotte, „Und dann nahm Jan ihn wieder in Empfang, brachte ihn in ſtiller Nacht nach der holländiſchen Grenze, ſah ihn dort den Zug beſteigen und rief ihm auf die letzte Bitte herzlich zu: „Sei ohne Sorge, mein Junge— Mutterliebe ſtirbt nicht und wir alle denken treu an Dich!“ ***** Zwanzig Jahre ſpäter kam ein großer hagerer Herr zu Jan Begemann und deſſen Gattin zu Beſuch. Sie hatten alle drei der Zeit ihren Tribut bezahlt; aber wenngleich der Gaſt müde Züge und ein gewiſſe Schärfe in Wort und Weſen zeigte, ſo glich er doch noch heute jenem ſtattlichen, eleganten Manne, der einſt ſo ſelbſt⸗ bewußt ins Leben getreten! Jan Begemanns und Charlottes Aelteſter trägt, nach der Sitte jener Gegend ſeiner Patin Namen Jenſen als Tauf⸗ und Rufnamen vor dem ſeines Vaters; ſo iſt auf der vor Jahren umgebauten Moghenburg der Name der einſtigen Beſitzer noch nicht verklungen, und Jans erſter Enkel führte ihn ebenſo wie deſſen Vater. Längſt ruhte die alte Frau, die einſt hier regierte, im Grabe; ihr letzter Wunſch, daß Jan ereinſt ſeinem Aelteſten die Moyen⸗ burg übergeben ſollte, iſt erfüllt. 2. Sette General⸗unzeiger. Münmſtaaag, 10. Croremoc beſteht ein wahrer Heißhunger nach einer wahrhaft liberalen Par⸗ tei“. Dieſer Ansſpruch iſt es geweſen, der uns bei den Wahlen 1903 große Wählermaſſen zuführte, nicht unſere Zollpolitik. Red⸗ ner tritt für die Einigung des Liberalismus ein. Die Jung⸗ liberalen wollten der Partei nicht in den Rücken fallen, allein ſie wollten ihre Anſichten in der Partei zum Durchbruch bringen. Redner bringt eine Reſolution ein, in der die Zuſtimmung zum politiſchen Teil des Geſchäftsberichts ausgeſprochen und die Eini⸗ hren gewünſcht wird.(Beifall.) gung der Liberalen herbeizufü Abg. Schiffer⸗ Magdeburg rechtfertigt die Haltung der natl. Fraktion im preußiſchen Landtage bei den Bergwerksge⸗ ſetzen und bei dem Schulunterhaltungsgeſetz. Alle die großen Un⸗ gerechtigkeiten der Schulunterhaltungspflicht, die große Verbitte⸗ rung auf dem Lande erregten, mußten beſeitigt werden und ſind durch das Geſetz beſeitigt worden. Die Rechte der Gemeinden ſind ganz erheblich verſtärkt worden im Gegenſatz zur Regierung. große liberale Geſichtspunkt iſt gewahrt worden, die Rechte der Gemeinden in Schulfragen auf Koſten der Rechte des Staates zu vergrößern. Es iſt nicht unſere Pflicht, der Bevölkerung die Simultanſchule aufzuzwingen; es iſt viel toleranter, jeder Schul⸗ art freie Wege zu ebnen! Durch das Geſeßtz iſt der Simultanſchule der Weg geebnet: es iſt frei lÜt konf. Schulen in Simultan⸗ ſchulen umzuwandeln. Zum Nachteile der Simultanſchule iſt das Schulunterhaltungsgeſetz nicht ausgefallen. Die Mißſtimmigleiten in der Wählerſchaft wegen des Schulgeſetzes ſind nur auf Mißver⸗ ſtändniſſe zurückzuführen. Unſere Aufgabe muß ſein, die Schule bom Einfluß der Kirche freizumochen. Wir müſſen dafür ſorgen, * Der daß den Diſſidentenkindern und den Kindern aus gemiſchten Schulen nicht ein beſtimmter Religionsunterricht aufgezwungen wird. Wir müſſen dahinſtreben die geiſtliche Schulaufſicht hin⸗ wegzubringen, Einen Kulturkampf gegen alles, was die Mei⸗ nungs⸗ und Geiſtesfreiheit unterdrückt, zu führen, wäre wert auf Aunſere Fahnen geſchrieben zu werden. Das geſchaffene Schulunter⸗ holtungsgeſetz iſt der Anfangspunkt einer freiheitlichen Entwick⸗ lung unſerer Schule.(Beifall.) Rechtsanwalt Marwitz⸗Berlin ſieht das Schul⸗ unterhaltungsgeſetz als das mißratene Kind des verfehlten Schul⸗ kompromiſſes an. Man ſpricht von Mißverſtändniſſen, aber das iſt ja das Unglück, daß unſere Fraktionen ſo oft mißverſtanden werden.(Sehr richtig.) Unter der Herrſchaft des allgemeinen Wahlrechts müſſen wir mit den Stimmen der Wähler bei den Wahlen rechnen. Wir opfern unſere Prinzipien immer für andere Parteien; wir haben nicht das genügende Vertrauen zur Schwung⸗ kraft unſerer Ideen. Es iſt eine Reſolution vorgeſchlagen worden, allein wir haben durch unſere Reſolutionen aber noch nie erreicht was wir zu erreichen ſtrebten. Wir müſſen vor allen Dingen einen größeren Einfluß in der Partei zu erreichen ſtreben. Red⸗ ner beantragt die Bildung eines Wahlausſchuſſes zur Vorberei⸗ tung der Wahlen 1908.(Außerordentlich lebhafter Beifall.) Reichstagsabg. Paaſche ſtellt in einer perſönlichen Bemer⸗ kung feſt, daß die ihm unferſtellte abfällige Aeußerung über die natl. Jugend nicht von ihm getan worden ſei. Er ſtehe ganz auf Seiten der jungliberalen Bewegung.(Beifall.) Profeſſor Moldenhauer⸗Köln warnt vor dem Schlag⸗ worte„Geſamtliberalismus.“ Mit dieſem habe man ſchon die ſchlimmſten Erfahrungen gemacht. Eine geſunde und kräftige Oppoſition gegen die Regierungspolitik würde nichts ſchaden; ſie würde nicht regierungsfeindlich ſein, ſondern würde der Partei nur nützen. Parteiſekretär Zimmermann(jungl.) ſpricht ſich gegen die Haltung der natl. Fraktion bei der Reichsfinanzreform und der preußiſchen Schulvorlage aus. Dr. Kauffmann⸗Stuttgart weiſt auf die Schwierig⸗ keiten hin, die den württembergiſchen Nationalliberalen aus der Haltung der natl. Reichstagsfraktion und preußiſchen Landtags⸗ fraftion beim gegenwärtigen Wahlkampfe zum württembergiſchen Landtage erwachſen ſind. Kaufmann Hübſch⸗Nürnberg vermißt die liberalen Ge⸗ ſichtspunkte bei der natl. Fraktion im Reichstage und im preußi⸗ ſchen Landtage. Daß hinter den Jungliberalen die Maſſen der Wähler ſtünden, würden die Verhandlungen in Goslar zeigen. Eine Revpiſion des nationalliberalen Parteiprogramms ſei dringend nötig, Er werde noch den Antrag ſtellen, daß der Reichs⸗ verband in Goslar verlange, daß ein außerordentlicher Parteitag einberufen werde, der ſich ausſchließlich mit der Reviſion des Par⸗ teiprogramms beſchäftige.(Beifall.) Reichstagsabg, Haußmann erklärt, daß er mit dem Steuerbouquet durchaus nicht einverſtanden geweſen ſei, allein man müſſe bedenken, daß ohne Zuſtimmung zum Steuerbouquet eine Mehrheſt, für die Finanzreform nicht gefunden werden konnte. Dem Zentrum allein konnten wir die Schaffung des Ge⸗ ſetzes nicht überlaſſen;(Widerſpruch! dann hätten wir das Wort national im Namen unſerer Pariei ſofort ſtreichen können.(Wider⸗ ſpruch.] Er hoffe, daß bei den Wahlen 1908 eine Reihe Jung⸗ liberaler als Kandidaten aufgeſtellt werden. Parteiſekretär Breithaupt hebt die ſozialpolitiſchen Ge⸗ ſichtspunkte hervor, die bei der Zuſtimmung zur Reichsfinanz⸗ reform maßgebend geweſen ſind. Abg. Wamhoff beſtreitet, daß die Abgeordneten die Fühlung mit der Partei verloren hätten. Man tadle immer nur die neuen Steuern; allein man ſchlage doch einmal andere vor. Ein Fehler ſei es auch, immer nur die neuen Steuern durch die großſtädtiſche Brille auzuſehen; auf dem Lande habe man mit ganz anderen Strömungen zu rechnen. Bürgermeiſter Struckmann⸗Hildesheim wendet ſich gegen die eingebrachten Anträge der Verſammlung. Abg. Paaſche mahnt zur Einigkeit. Man müſſe einſehen, daß die natl. Fraktion ſtets die Intereſſen des Liberalismus hoch⸗ gehalten habe. Nach fünfſtündiger Debatte wird ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen. Es erfolgt die Abſtimmung über die zum politiſchen Teil des Geſchäftsberichts eingelaufenen Anträge. Ein Antrag Bau⸗Köln ſpricht die völlige Uebereinſtimmung der Verſammlung mit dem politiſchen Teile des Geſchäftsberichts aus, beſchließt die Drucklegung desſelben und beauftragt die Ver⸗ treter des Reichsperbandes den im Geſchäftsbericht dargelegten Standpunkt auf dem nationalliberalen Parteitag in Goslar mit allem Nachdruck zur Geltung zu bringen; vor allem erſtrebt die Verſammlung das dringend notwendige Zuſammengehen der Li⸗ beralen bei den nächſten Reichstagswahlen. Der Antrag wird mit allen gegen 6 Stimmen angenommen. Der Antrag Hübſch⸗Nürnberg beantragt, in Goslar das Verlangen zu ſtellen für das Frühjahr 1907 einen außerordent⸗ lichen Parteitag einzuberufen, der ſich mit der Präziſtierung und Ergänzung des Parteiprogramms zu befaſſen hat. Der Antrag wird mit allen gegen 32 Stimmen angenommen. Ein weiterer Antrag Hübſch will, daß in den einzelnen Reichs⸗ tagswahlkreiſen Ausſchüſſe gebildet werden, in denen Jung⸗ und Altliberale nach dem Mitgliederverhältnis ihrer Vereine vertreten ſind und die ſich über die Aufſtellung von Kandidaten für die nächſten Reichstagswahlen zu befaſſen haben. Der Antrag wird mit großer Mehrheit angenommen. Schließlich wird der Antrag Marwitz mit 141 gegen 62 Stim⸗ men abgelehnt, welcher für den Fall der Ablehnung des zweiten Antrages Hübſch vom Parteitage in Goslar will, daß eine be⸗ ſondere Kommiſſion des Reichsverbandes ſich über die Frage ſchlüſſig macht, welchen Abgeordneten Wahlhilfe geleiſtet werden kann. Kurz nach 5 Uhr nachmittags wird die nichtöffentliche Sitzung abgebrochen und auf Sonntag vormittag 9 Uhr anberaumt. Die erſte öffentliche Verſammlung wurde abends 6 Uhr eröffnet. Auf der Tagesordnung ſteht die „Wohnungsreform“. In außerordentlich klarer Weiſe referierte in längerem Vortrage über das Thema der Tagesord⸗ nung der Redakteur der„Köln. Zeitung“, Dr. Brunhuber. Der Vortrag gipfelte in folgenden Leitſätzen: 1. Die derzeitigen Wohnungsverhältniſſe weiſen nach den ver⸗ ſchiedenſten Richtungen ſo ſtarke Schäden auf, daß unbedingt bei unſerm heutigen Stande der Volkswirtſchaft und Sozialverfaſſung eine Wohnungsnot als vorhanden angeſehen werden muß. Die Wohnungsnot entſpringt nicht einer einzelnen Urſache, ſondern ſetzt ſich aus einer Summe von verſchiedenartigen Grün⸗ den zuſammen. Die Schäden ſind wirtſchaftlicher, ſozialer, hygieniſcher und allgemein politiſcher Art. 2. Die Verſuche zur Heilung der Wohnungsnot gehen auf zwei prinzipiell verſchiedenen Wegen vor: ſie richten ſich ent⸗ weder direkt gegen die einzelnen Schäden ſelbſt oder ſie ſuchen an die Wurzeln und Urſachen der Einzelſchäden vorzu⸗ deingen.(Lokale oder organiſche Heilungl. Zu den lokalen Reſormen gehören: Wohnungsverbeſſerungen, Woh⸗ nungsfürſorge, Wohnungsaufſicht, Wohnungsgeſtellung uſw., die durch ſtaatliche[Wohnungsgeſetz), kommunale(Verordnung) oder private Eingriffe geregelt werden. Auf eine organiſche Hei⸗ lung des Uebels zielen die Beſtrebungen ab, die Wohnungsfrage durch Bekämpfung der Grund⸗ und Bodenſpekulation zu löſen. 3. Alle dieſe wirtſchaftspolitiſchen Eingriffe ſollen auch ihren Niederſchlag im Rechte finden, deſſen ſchroff privatkapitaliſtiſche Normen in der Richtung auf eine mehr gemeinnützige Ausübung des Eigentums an Grund und Boden fortgebildet werden ſollen. 4. Der fortgeſchrittene Liberalismus und damit auch die Na⸗ tionalliberale Jugend, muß die Löſung der Wohnungsfrage als eine der dringendſten und wichtigſten ſozialen Aufgaben aner⸗ kennen und ſie zu fördern ſuchen. Die Wohnungsreform erfordert ein Zuſammenwirken von Reich, Einzelſtagten und Gemeinden. Die Verſuche der Heilung durch Abſtellung lokaler Schäden, ſo insbeſondere durch Privathau, Wohnungsinſpektion und Woh⸗ nungsverbeſſerungen, wie ſie das preußiſche Wohnungsgeſetz vor⸗ ſiht, ſind zwar nicht abzuweiſen. Eine organiſche Heilung iſt aber nur durch ſolche Maßnahmen zu erwarten, die eine Einſchränkung und Beſeitigung der Schäden und Auswüchſe der Bodenfrage zu Der Fremde, den Jan und Charlotte mit aller Liebe treuer Verwandten umgaben, blieb nur einen Tag bei ihnen, ſah ſich Haus und Hof mit ernſten Augen an und beſuchte das Grab ſeiner Mutter. Dann ließ er ſich alles erzählen, was ihn interefflerte. So erfuhr er auch, daß Dina nach Jahren einſamen Lebens einen Mann geheiratet hatte, der ſehr gut zu ihr paßte und mit dem ſie auf ihre Art zufrieden lebte. Und als Nils Jenſen abreiſte, ſagte er mit einem ſtillen Auf⸗ leuchten der Augen: „Wie würde meine Mutter ſich freuen, wenn ſie heute ihren Sohn und Euch und die geliebte Moyenburg wiederſehen könnte!“ „Ja, Nils! Glücklich wäre ſie! Gott hat uns und Dir ge⸗ holfen!“ ſagte Charlotte Begemann bewegt, und Ja dem das Herz mal wieder überlief, nickte energiſch dazu. — Die Geſchichte eines Ringes. Der Diebſtahl des blauen Diamanten, der in Frankreich ſoviel Staub aufgewirbelt hat, er⸗ innert den„Gaulois“ an eine andere Ringgeſchichte, die der Graf 'Sſtournel in ſeinen geiſtvollen„Erinnerungen aus Frankreich und Italien“ erzählt. Die Geſchichte ereignete ſich in Neapel im Jahre 1881. Ein ruſſiſcher Graf machte in der Geſellſchaft viel Aufſehen; er war ein Mann von feinſten Lebensſitten, geiſtreicher Unterhaltungsgabe und ein ſehr glücklicher Spieler. Eines Abends bemerkt man am Zeigefinger ſeiner rechten Hand einen prachtwollen Diamanten, der durch ſein leuchtendes Funkeln die Augen Aller auf ſich zieht. Ein Fürſt ſpricht ſeine Bewunderung aus.„Ja,“ meint der Graf nachläſſig,„durch ſeine Größe und ſeinen Glanz hat der Diamant ſchon viele Kenner entzückt. Man hat ihn mir ſehr teuer bezahlen wollen, aber ich habe ihn nicht verkauft, denn er iſt— falſch.“ Der Fürſt bittet den Grafen, ihm den Diamanten näher zu zeigen; er betrachtet ihn entzückt, ſchüttelt mit dem Kopf und will nicht glauben, daß eine ſo vorzügliche Imitation möglich wäre. „Und doch iſt er falſch,“ ſagt der Graf,„ſelbſt die erfahrenſten Ju⸗ weliere ſind durch dieſen Stein getäuſcht worden; ich ſage Ihnen, ich würde Ihren guten Glauben täuſchen, wenn ich für dieſen Dia⸗ manten auch nur 2000 Rubel von Ihnen haben wollte, für dieſen Stein, der doch, wenn er echt wäre, mehr als 20 000 Rubel wert ſein möchte.“ Der Fürſt konnte ſich aber nicht beruhigen; immer wieder, wenn ihm das ſeltſame Leuchten des Edelſteines an dem Finger des Grafen auffiel, erſchien ihm die Echtheit des Ringes als unwiderleglich; er erbat ſich ſchließlich den Stein vbon dem Grafen für eine kurze Zeit aus und ging mit ihm zu einem ſehr erfahrenen Juwelier des Hofes, dem er das feinſte Verſtändnis für Edelſteine zutraute. Auch der Juwelier erklärte den Diamanten für echt und wenigſtens 20 000 Rubel wert. Der Wunſch nach dem Beſitz des Steines iſt dem Fürſten aufs höchſte geſtiegen und er will ihn dem Grafen abkaufen, der durchaus dabei bleibt, es ſei ein falſcher Diamant, aber aus reiner Gefälligkeit ſchließlich den Ring für 2000 Rbbel dem Fürſten überläßt. Als der Fürſt nun ſein Eigentum von neuem dem Juwelier zeigt, erklärt dieſer aber u ſeinem größten Erſtaunen den Diamanten als eine geſchickte Nach⸗ ahmung und ſo iſt der Fürſt das Opfer einer genialen Täuſchung geworden, die er hinnehmen muß, ohne den Grafen wegen Betruges anklagen zu können, denn dieſer hat ihm nicht das Geringſte bei der ganzen Angelegenheit verheimlicht, ſondern ſich ſogar noch höchſt „gentlemanlike“ benommen. — Der Napoleonsfelſen in Ulm, eine denkwürdige Stätte aus der Geſchichte des ehemaligen Deutſchen Reiches und Napoleons wird noch vor Ablauf dieſes Jahres verſchwinden. Am Fuße des die Stadt Ulm beherrſchenden Michelsberges, der mit einer gewaltigen, als Kaſerne dienenden Burg gekrönt iſt, ſteht vorgelagert der Kienles⸗ berg, ein Kalkſteinmaſſiw, von dem der Blick über die Stadt hinzu⸗ ſchweifen vermag. Auf einem vorſpringenden Felſen nahm Napo⸗ leon am 20. Oktober 1805 mit einem glänzenden Gefolge Poſto, um die kriegsgefangene Armee des öſterreichiſchen Generals von Mack an ſich vorbeiziehen und die Waffen ſtrecken zu laſſen. An jenem Tage ſprach auf dem erwähnten Felſen der ſtolze Eroberer jene Worte:„Ich gebe Ihrem Kaiſer einen Rat: er eile, Frieden zu machen. Es iſt jetzt der Augenblick, ſich zu erinnern, daß alle Reiche ein Ende haben.“ Ein Jahrhundert lang hieß der mit einem einfachen Gedenkſtein verſehene Felſen der Napoleonsfelſen; jetzt wird die ganze Felsgruppe weggeſprengt, damit für den Güterbahn⸗ hof Ulm Raum zu neuen Geleiſen gewonnen wird. Eine lokal⸗ getreue Darſtellung der Waffenſtreckung vom 20. Oktober 1805 be⸗ findet ſich in der Galerie zu Verſailles.(Köln. Ztg.), tel iſt erſorderlich. Das Reich hat durch ein Reichswohnungsgeſetz Zwangslinien für Einzelſtaaten und Gemeinden feſtzulegen. Als einzelne Mittel ſind anzuſehen: Die Einrichtung einer Reichszentralſtelle für Geldbeſchaffung und einer Organiſation des Landesbau⸗ und Hypothekenbanken, die Einleitung einer ſozialen Boden⸗Steuer⸗ politik, die Erhaltung und Vermehrung des öffentlichen Grundbe⸗ ſies, die Erweiterung des Enteignungsrechtes, die weitſchauende Feſtſtellung von Bebauungsplänen, die Entwicklung des Vorort⸗ verkehrs. Die Einzelſtaaten haben auf Grund dieſer Richt⸗ linien die einzelnen den Landesverhältniſſen angepaßten Woh⸗ nungsgeſetze erlaſſen. Das eigentliche ausführende Spezialorgan der Wohnungsreform muß die Gemeinde ſein. Jede groß⸗ zügige Wobnungspolitik muß ſo in eine zielbewußte Boden⸗ reform endigen, deren Erfüllung die nächſte große Aufgabe des ſozialen Fortſchrittes iſt. In der Debatte über die„Wohnungsreform“ nahm zunächſt das Wort Knodt⸗Düſſeldorf, welcher ſolgende Leitſätze vorſchlug: 1) Es iſt eine ſehr wichtige Aufgabe der Kommunatperwaltung für eine Vermehrung des bebauungsfähigen kommunalen Grundbeſitzes zu ſorgen und durch eigene Verwertung desſelben einen ausſchlag⸗ gebenden Faktor in der Preisgeſtaltung der Bodenpreiſe zu bilden 2] Ein großer kommunaler Grundbeſitz gewährleiſtet eine Sicher⸗ heit: a) für eine fachgemäße Durchführung des Bebauungsplanes; b) für eine zweckmäßige Aufteilung von Baublocks ev. durch Zu⸗ ſammenlegung; e) für die notwendigen öffentlichen Anlagen, wie Kinderſpielplätze, Parks uſw.; 4) zür die Abgabe billiger Buplätze für die unteren Volksklaſſen(Arbeiterhäuſer); e) für das Empor⸗ blühen der nicht ſpekulativen, privaten Bautätigkeit. Rechtsanwalt Zöphel⸗Leipzig meint, daß mon dem Reiche kaum eine Hilfe erwarten kann. Die Einzelſtaaten würden ſich auch nicht in ihre Rechte hineinreden laſſen. Was für Oſtpreußen bei der Wohnungsreform vielleicht gut ſei, paſſe durchaus nicht für die Induſtriegebiete. Das gegebene Feld für die Wohnungsreform ſei die Kommune. Ratsaſſeſſor Hauber⸗Augsburg iſt der Ueberzeugung, daß ein einheitliches Reichsgeſetz nicht nöglich ſei. Zu empfehlen iſt die Schaffung von Wohnungsinſpektoren. Zunächſt müſſe mit der Wohnungsreform in den Kommunen vorgegangen werden. Oberbürgermeiſter Struckmaun⸗Hildesheim meint, daß beim Referat die Praxis ganz außer acht gelaſſen worden iſt. Die Minimalforderungen, die allenfalls für ein Reichs⸗ oder Staats⸗ geſetz aufgeſtellt werden könnten, würden bielfach auch als Normal⸗ forderungen aufgefaßt werden, und das könnte eher ſchaden als nützen. Das Schwergewicht der Neform müſſe in die Kommunen gelegt werden. Regierungsrat Dr. Poensgen⸗Berlin und Generalſekretär Zimmermann ſprechen ſich für die ſtaatliche Wohnungsreform aus. Abg. Dr. Goldſchmit⸗München hält eine reichsgeſetzliche Regelung für möglich. Redner beantragt lediglich den Leitſatz 4 des Referenten unter Weglaſſund des letzten Satzes anzunehmen. Nach weiteren Bemerkungen der Delegierten Dr. Müller⸗ Düſſeldorf, Profeſſor Zeller⸗Ulm und des Referenten Dr. Brunhuber wird die Debatte geſchloſſen. In der Abſtimmung wurden die drei erſten Theſen des Referenten geſtrichen, ebenſo der letzte Abſatz der Theſe 4, wie in dieſer Theſe die einleitenden Worten: alismus und damit auch“. Damit wird um 9 Uhr abends die Sitzung geſchloſſen. ** 1* Zweiter Tag. Ch. Hannover, 10. Sept. Um halb zehn Uhr wird im„Haus der Väter“ die zweite nicht⸗ öffentliche Sitzung eröffnet. Generalſekretür Zimmermann erſtattet den Kaſſenbericht, der Genehmigung findet. Vom Verein Düſeldorf iſt der Antrag geſtellt eine Kommiſſion zu wählen, welche über die Errichtung einer Rednerſchul“ beraten ſoll. Der Antrag wird mit großer Mehrheit angenomm n. Weiter liegt ein Antra Stuttgart vor, den Namen des Verbandsorgans aus„National⸗ liberale Jugend“ in„Jungliberale Blätter“ umzuwandeln. Der Antrag wird ohne Diskuſſion mit 130:64 Stimmen angenommen. Gegen den Antrag ſtimmten die Vereine Bochum, Duisburg, Düren, Elberfeld, Eſſen, Göppingen, Hannover, Hildesheim, Kre⸗ feld, Lübeck, Meiderich, Pirmaſens, Witten und Zweibrücken. Mit der Titeländerung iſt keine Aenderung in der Tendenz beabſichtigt. Aus dem Vorſtand haben ſtatutengemäß auszuſcheiden die Herren Brues⸗Krefeld, Hauber⸗Augsburg, Goldſchmit⸗München und Zöphel⸗Leipzig. Brues⸗Krefeld iſt, weil er die Altersgrenze über⸗ ſchritten, nicht mehr wählbar. Mit großer Mehrheit werden ge⸗ wählt die Herren Hauber⸗Augsburg, Goldſchmit⸗München, Zöphel⸗ Leipzig und von Laſaulx⸗Frankfurt a. M. Alsdaun wurden 21 Delegtierte für den Parteitag in Goslar gewählt. In den Reichs⸗ verband werden wieder entſendet Dr. Poensgen⸗Berlin, Dr. Fiſcher⸗ Köln, Dr. Koch⸗Mannheim und Goldſchmit⸗München. Schließlich wird zum Ort des nächſten Parteitages Kaiſers⸗ lautern beſtimmt und um 11 Uhr die Verhandlungen geſchloſſen. (Schluß folgt). Großherzogs Geburtstag. Ein herrlicher Tag liegt hinter urs, ein Tag voll Sonnenglanz, voll Feſtesjubel und Feſtesfreude. Prächtiger hätte des Wetter aber auch nicht ſein können, als wie es geſtern der Fall war. Und ſo konnten denn auch die Veranſtaltungen im Freien bei rieſigem Zu⸗ ſpruch einen großartigen Verlauf nehmen. Die Stadt iſt außerge⸗ wöhnlich reich beflaggt. Selbſt in den entlegeneren Straßen kann man dies konſtatieren. Eine große Anzahl Geſchäftsſchaufenſter ſind geſchmackvoll dekoriert. Das Feſt im Nibelungenſaal. Daß Mannheim Feſte feiern kann, hat die am Samstag Abend im Nibelungenſaal des Roſengartens ſtattgefundene Vor⸗ feier des 80. Geburtstags ſeiner Kgl. Hoheit des Großherzogs bewieſen. Einen herrlicheren Raum für Veranſtaltung der⸗ artiger Feſte wie es unſer Roſengarten iſt, kann es wohl weit und breit nicht geben. Alles vereinigt ſich hier, um bei den Feſtteilnehmern ſchon von vornherein eine freudige, gehobene Stimmung auszulöſen.„Was würde Mannheim ohne Roſen⸗ garten machen!“ Das war die Frage, welche am Samstag angeſichts des glänzenden Bildes, das die ſtolzen Räume dieſes Prachtbaues boten, immer und immer aufgeworfen wurde. Wer möchte heute in Mannheim den Roſengarten miſſen! Das Programm, welches für die Vorfeier zuſammengefaßt worden war, trug einen vornehmen, der Bedeutung des Tages entſprechenden Charakter. Das gewaltige Podium des Nibelun⸗ genſaales ſchmückte im Hintergrund ein dunkelgrüner Pflanzen⸗ wald, von dem ſich die Koloſſalbüſte des Großherzogs in wir⸗ kungsvoller Weiſe abhob. Schon lange vor Beginn des Feſtes war der gewaltige über 5000 Perſonen faſſende Saal bis auf „Der fortgeſchrittene Liber⸗ — ————— S— ——— 2222———ů——— — ̃—-————— 55 el — Kr — ——— ueeebeeeeeeeeeeeleeee S re berſchont geblieben. welches, wie an den Freuden, ſo auch an den Leiden ſeines Herr⸗ Mannheim, 10. September. General⸗Anzeiger. 3. Seite. f ben letzten Platz beſetzt, aber immer neue Scharen kamen, denen aber leider am Eingang mit Bedauern bekannt gegeben werden mußte, daß ſchon alles überfüllt ſei und niemand mehr herein⸗ gelaſſen werden dürfe. An der Ehrentafel hatten die Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden ſowie die Mitglieder des Feſtkomitees Platz genommen. Die vom Kaimorcheſter geſpielte Weber'ſche„Jubelouverture“ bildete den ſtimmungsvollen An⸗ fang der Feier. Von gewaltigem Eindruck war der von den hieſigen Geſangpereinen unter Herrn Bielings Leitung geſungene Beethoven'ſche Chor„Die Himmel rühmen“. Machtyoll drangen die gewaltigen Akkorde dieſer erhebenden und ergreifenden Tondichtung des unvergeßlichen Meiſters durch die hochgewölbten Räume. Sodann folgte das vom Kaimorcheſter vorgetragene Vorſpiel zu den Meiſterſingern, das gewiſſer⸗ maßen die Einleitung bildete zu der bedeutſamen und mit großem Jubel aufgenommenen Feſtrede des Herrn Kaufmann Hermann Glaſer. Derſelbe führte aus: Hochanſehnliche Feſtverſammlung! Hochgeehrte Damen und Herren! Es iſt ein hohes, ſeltenes Feſt, zu welchem ſich die Vertreter der Mannheimer Bürgerſchaft aus allen Geſellſchaftsklaſſen und Berufskreiſen zahlreich heute abend in dieſem ſchönen Nibelungen⸗ ſgal verſammelt haben. Handelt es ſich doch um die Feier eines 80. Geburtstages und einer goldenen Hochzeit, die zu erleben nur wenigen Auserwähl⸗ ten beſchieden iſt und handelt es ſich doch dazu noch um unſeren geliebten Großherzog und ſeine hohe Gemahlin. Nach dem die harmoniſchen Weiſen der Muſik verklungen ſind, welche in ſo erhebender und würdiger Art die Feier einleiteten, ſoll nun guch mit Worten deren Bedeutung gedacht werden, und mir iſt ſeitens des Feſtkomitees der ehrenvolle Auftrag zuteil geworden, dies zu tun. Sie werden es mir wohl erlaſſen, Ihnen heute ein Lebens⸗ und Charakterbild unſeres Großherzogs zu entwerfen. Eine ſolche Aufgabe würde einen würdigeren und beredteren Mund als den meinen und die Zeit von vielen Stunden erfordern, ſo vielgeſtaltig und eigenartig ſind die geſchichtlichen und politiſchen Ereigniſſe, die in das Leben Großherzogs Friedrich eingegriffen haben und in welche er ſelbſt eingegriffen hat, und ebenſo viel⸗ ſeitig ſind ſeine Charakterzüge, die alle gezeichnet werden müßten, ſallte das Bild ein vollſtändiges ſein „Von der Parteien Gunſt und Haß verwirrt, ſchwankt ſein Charakterbild in der Geſchichte“. Dieſer Dichterſpruch kann und wird auf unſeren Großherzog niemals Anwendung finden; denn ſein Charakterbild— das Bild eines der edelſten, gerechteſten und weiſeſten deutſchen Fürſten aller Zeiten, ſo wie es ſich in den Augen ſeiner Zeitgenoſſen widerſpiegelt, ſo wird es die Geſchichte auch der Nachwelt überliefern. Hochgeehrte Verſammlung! Ich ſtelle mir heute eine andere Aufgabe. Ich betrachte unſer heutiges Feſt als ein Familienfeſt iin des Wortes ſchönſter und ſtolzeſter Bedeutung, wo eine große Familie verſammelt iſt, um dem ehrwürdigen Familienoberhaupte an ſeinem Jubeltage ihre Ehrfurcht zu bezeugen und ihre Huldi⸗ gungen darzubringen, wo Worte geſprochen werden, ſchlicht und recht, die von Herzen kommen und zu Herzen gehen.— In dieſem Sinne will ich mich bemühen, die richtigen Worte zu finden, die in gedrängter Kürze der Bedeutung unſerer Feier gerecht werden und die Gedanken und Gefühle zum Ausdruck bringen, die heute nicht nur uns ſondern alle gutgeſinnten Landeskinder in der ganzen weiten Welt und, ich glaube, wohl auch tauſende und aber⸗ ſtauſende anderer deutſcher Patrioten erfüllen. Das ſind nun in erſter Linie Gefühle der Freude und des Glücks darüber, daß ſich unſer edles Fürſtenpaar bei ſeinem hohen Alter noch des vollſten geiſtigen und körperlichen Wohlſeins er⸗ freut. Zwar ſind auch ihm ſchwere Schickſalsſchläge und kummer⸗ volle Zeiten nicht erſpart geblieben. Auch ihnen hat, wie anderen Sterblichen, der Heimgang teurer Familienangehöriger ſchwere Wunden geſchlagen. Von ſchweren Krankheiten ſind auch ſie nicht Aber glücklicherweiſe hatte das badiſche Volk, ſcherhauſes ſtets den innigſten Anteil nahm, die Freude zu erleben, wie unſer geliebtes Fürſtenpaar ſich von dieſen Krankheiten wieder erholte und mit aufrichtiger Bewunderung ſah man wie es aus den Prüfungen neuen Mut und neue Kraft ſchöpfte, um die Auſgaben zu erfüllen, die ihm ſein hoher Beruf und ſein Pflicht⸗ gefühl auferlegte. Nicht minder aufrichtig und tief wie Freude und Glück em⸗ pfinden wir heute das Gefühl der Dankbarkeit gegen unſeren Großherzog: denn wir wiſſen, was wir ſeiner Weisheit, ſeiner Güte und ſeiner Vaterlandsliebe zu danken haben. Unvergeſſen von ſeinem Volke wird ihm bleiben der große und ſegensreiche Einfluß, den er geübt hat auf die geſchichtliche Entwicklung des Deutſchen Reiches von den Zeiten des ſeligen Bundestages an bis zur Wiedererrichtung des Kaiſertums. Unvergeſſen auch ſein Einfluß auf den inneren Ausbau des neuen Reiches. Und wie könnten wir Badener vergeſſen, daß wir unter Großherzog Fried⸗ richs weiſer Regierung Verfaſſungszuſtände erhielten, die unſerem Lande den Ehrennamen eines liberalen Muſterſtaates eintrugen. Insbeſondere auch wir Mannheimer haben gewiß alle Urſache mit Dank zu unſerem Landesherrn aufzuſchauen, wenn wir an die heutige Größe und Blüte unſerer Stadt denken und uns ver⸗ gegenwärtigen, wie gewaltig deren Entwicklung während der Re⸗ gierungszeit Großherzogs Friedrich war und welchen Anteil er perſönlich an dieſer Entwicklung hatte. Und nun die Jubilarin, die Großherzogin Luiſe; dieſes leuchtende Vorbild einer echt deutſchen Frau, die ihre vor⸗ gehmſte Lebensaufgabe in der Erfüllung ihrer Pflichten als Gattin und Mutter ſieht! Mit welch rührender Sorgfalt und Aufopferung ſahen wir ſie die Pflegerin am Krankenbette der Angehörigen wachen! Wie oft mag ſie mit zarter Hand dem Gatten die Wolken auf der Stirne geglättet haben, wenn die Sorgen des Lebens ſie darauf gelagert hatten. Und daneben, wie iſt ſie im wahren Sinne des Wortes auch die Landesmutter, die keine Zeit und Gelegenheit verſäumt, die der Wohltätigkeit, der Armen⸗ und Krankenpflege, der Kinder⸗ erziehung gewidmeten Anſtalten des Landes zu beſuchen und ſie mit Rat und Tat zu unterſtützen. Verehrte Feſtgenoſſen! Wenn wir ſo an unſerem heutigen Feſte das Walten und Wirken unſeres edlen Fürſtenpaares an unſerem geiſtigen Auge vorüberziehen laſſen, dann drängt ſich uns Allen die Mahnung auf, ſeinem Beiſpiele nachzueifern— ein Jeder an ſeinem Platze und nach ſeinen beſten Kräften. Uns Männern, nachzueifern in ernſter Pflichterfüllung bei der Arbeit um das Wohl und Wehe unſerer Familie, unſeres Gemeinweſens und unſeres engeren und weiteren Vaterlandes. Unſeren lieben Frauen und Töchtern, nachzueifern in werktätiger Nächſtenliebe, auf dem Gebiete der ſozialen Fürſorge für die Mühſeligen und Beladenen. Es drängt ſich uns aber auch auf das Gelöbnis, unſerem Fürſtenpaare zu entgelten alles Gute und Schöne, was es ſeinem Lande und ſeinem Volke ſtets getan hat. Liebe um Liebe; Treue um Treue! Treue zu dem angeſtammten Herrſcherhauſe!l Treue aber auch zu Kaiſer und Reichf Ich glaube, wir können unſerem Großherzog, dem großen Pa⸗ trioten, zu ſeinem 80. Geburtstagsfeſte keine beſſere und ihm will⸗ kommenere Huldigung darbringen als das Verſprechen, allezeit feſtzuhalten an Kaiſer und Reich. Die Treue zu Kaiſer und Reichſeerſcheint unſerem Großherzog als die höchſte Bürger⸗ tugend. Die hat er bei jeder Gelegenheit ſeinen getreuen Unter⸗ tanen als die erſte Bürgerpflicht ans Herz gelegt und ſie wird er ſeinem Volke dereinſt als eines ſeiner heiligſten Vermächtniſſe hinterlaſſen. Hochanſehnliche Feſtverſammlung! Laſſen Sie uns alle die Gefühle der Liebe, der Treue und Dankbarkeit, die uns in dieſer ſchönen Feierſtunde erfüllen, zuſammenfaſſen in den Ruf: Noch lange und glücklich lebe unſer edles Fürſtenpaare. Ihre Kgl. Ho⸗ heiten Großherzog Friedrich und Großherzogin Luiſe, ſie leben hoch! hoch! hoch! Freudig ſtimmte die vieltauſendköpfige Menſchenmenge, welche ſich bei den Schlußworten des Redners unwillkürlich von den Sitzen erhoben hatte, in das Hoch auf den Landesfürſten ein. Mächtig wälzten ſich die Hochrufe durch den Saal. Das war keine künſtliche Mache, das war keine Augenblicksſtimmung, ſondern das war der Ausdruck eines gewaltigen tiefen inneren Empfindens tauſender Mannheimer Bürger und Bürgerinnen, die es drängte, ihrer Liebe und Verehrung zu dem greiſen Herrſcherpaar Ausdruck zu geben. Und wie unwillkürlich ſtimmte die Feſtverſammlung, ohne die Intonation durch das Orcheſter abzuwarten, die Fürſtenhymne an, die dann in dem von dem Orcheſter geſpielten Feſtmarſch ausklang. Sodann brachte Bürgermeiſter Martin folgendes an den Großherzog abzuſendendes Telegramm zur Verleſung: Eine zur Vorfeier des 80. Geburtsfeſtes Ew. Kgl. Hoheit im Nibelungenſaale des Roſengartens anweſende Verſamm⸗ lung von 5000 treu ergebenen Mannheimer und Mann⸗ heimerinnen aller Stände und Berufsarten entbietet Ew. Kgl. Hoheit in tiefer unbegrenzter Anhänglichkeit innigſt empfundenen Glückwunſch und begeiſterten Huldigungsgruß. Heil und Segen für und für Ew. Kgl. Hoheit und dem ganzen Großh. Hauſe. Im Auftrag: Der Oberbürgermeiſter J. V. Martin. Die Verſammlung ſtimmte der Abſendung des Telegramms freudig zu. Die dritte Abteilung des Programms brachte einen weihe⸗ vollen Orgelvortrag und zwar das Halleluja a. d. Meſſias von Höndel, geſpielt von Herrn Muſikdirektor Hänlein, der dann auch noch eine Meditation von Bach⸗Gounand zum Vortrag brachte. Die Männerchöre ſangen den Jüngſt'ſchen Chor„Gruß ans BadnerLand“, der immer, wenn er vorgetragen wird, eine gewaltige Wirkung ausübt und der wie geſchaffen iſt für im⸗ ponierende Maſſenchöre, wie ein ſolcher am Samstag auf dem Podium des Nibelungenſaals ſtand. Die Feſtteilnehmer waren durch die Chöre enthuſiasmiert und ruhten mit ihren Beifalls⸗ ſtürmen nicht eher, bis eine Wiederholung des Chores erfolgte. Das Orcheſter ſpielte dann noch die Liſzt'ſchen Feſtklänge und den Schluß des glänzend angelegten und groß durchgeführten Banketts bildete der von der ganzen Feſtverſammlung unter Orcheſterbegleitung geſungene Richard Wagner'ſche Kaiſermarſch. Bereits die 11. Stunde war vorüber, als ſich die Räume des Roſengartens zu leeren begannen und die Feſtteilnehmer heimwärts zogen, voll von gewaltigen erhebenden Eindrücken, die ihnen lange in ſchöner Erinnerung bleiben werden. Es war ein glänzendes Feſt, würdig der Bedeutung des Tages, würdig der Stadt Mannheim und ihrer hochſtrebenden, hochſinnigen Bürgerſchaft. Auf das an den Großherzog abgegangene Begrüßungs⸗ telegramm lief am Sonntag folgendes Antworttelegramm ein: Herrn Oberbürgermeiſter Beck, Wiesbaden den 9. September 1906. Seine Königliche Hoheit der Großherzog laſſen für die Kundgebung der geſtrigen Verſammlung die Höchſtdenſelben ſehr gefreut hat, aufrichtig danken. Im höchſten Auftrage Babo. *** Die Huldigung. Der geſtrige Tag wurde durch den üblichen Huldigungs⸗ akt eingeleitet. Es werden weit über 1000 Perſonen geweſen ſein, die ſich bereits in der achten Morgenſtunde— die Ein⸗ ladung lautete auf halb acht Uhr— in der K 6⸗Turnhalle verſammelten. Alle Altersklaſſen waren vertreten, in der Mehrzahl jüngere, wahrſcheinlich überwiegend in Baden ge⸗ borene und im letzten Jahre mündig gewordene Leute. Aber auch manchen älteren Mann, manchen Graukopf ſah man darunter. Kurz nach 8 Uhr wurde der Huldigungsakt durch Herrn Geh. Regierungsrat Lang, der in Uniform erſchienen war, mit einer warmempfundenen Anſprache, die der Bedeu⸗ tung des Tages in vortrefflicher Weiſe Rechnung trug, er⸗ öffnet. Der Amtsvorſtand wies dann auf die Pflichten des badiſchen Staatsbürgers hin, ſtreifte kurz den Inhalt der Huldigungsparagraphen und ſchloß mit der Abnahme des Eides. Schon nach einer reichlichen Viertelſtunde konnten die jungen Staatsbürger wieder entlaſſen werden. Früher hat es, wie uns geſagt wurde, Stunden gedauert. Die Verzöge⸗ rung wurde ſeither durch den Namensaufruf veranlaßt. Man iſt jetzt davon abgekommen und läßt einfach am Eingang die Karten, durch die zur Huldigung eingeladen wird, ein⸗ ſammeln. Als Urkundsperſonen waren zu dem Akte die Herren Stadträte Hir ſchhorn und Löwenhaupt er⸗ ſchienen. Feſtgottesdienſte. Vormittags um halb 11 Uhr begannen in der Trinitatis⸗, Jeſuiten⸗ und Schloßkirche, ſowie in der Synagoge die Feſt⸗ gottesdienſte, die durchweg fehr gut beſucht waren. Der Feſtakt auf dem Friedrichsplatz Und dann kam der Glanzpunkt der geſtrigen Feſtlich⸗ keſten, der Feſtakt auf dem Friedrichsplatz. In der elften Vormittagsftfunde war der Waſſerturm das Zicl vi⸗ler Tau⸗ ſende. Bereits um halb 11 the ſtißden die Menſchenmaſſen in der Nähe der Auguſtaanlage wie die Mauern. Der horr⸗ liche Platz, der uns gegenüber gelegentlich der kürzlichen Tanung der Architekten und Ingeneure von kompetenter Seite als der ſchönſte Platz Deutſchlands bezeichnet wärde, wirkt öllein ſchen durch ſeine gentn.s Anlage. Wenn mon von diejſem Standvunkt ausgebt, ſo wird man es für richtig finden daß die Ar wendung delorativon Schmucks auf das geringſte zuläſſige Maß beſchränkt wurde. Und ſo wirkte deun auch das Wenige doppelt inponiorend Auf der Tor⸗ raile, die den Plet nach der Auguſtgzanlſae ſa mundenbar abſchließt, hatte bie Koloſſalbüſte des Londesherrn Aufſtellung gefunden. Man hätte für die Bitſte, an deren Sockel goldene Lorbeerzweige prangten, keinen günſtigeren Standort wählen können. Schon demjenigen, der den Platz am Waſſerturm hetrat, fiel ſie ins Auge. So bildete ſie gewiſſermaßen den Zentralpunkt, auf den während der ganzen Feier die Blicke der vielen Tauſende gerichtet waren. Ein wirkungsvoller Hintergrund war durch einen mit Tannenreiſig umkleideten Aufhau geſchaffen, den zwei große goldene Lorbeerkränze ſchmückten. Sehr ſchön nahm ſich auch der Kranz von Fahnen aus, der den Platz umgab. Eine Doppelreihe von Fähnchen verband die Flaggenmaſten miteinander. Für die Muſik und die Sänger war das Baſſin der Fontäne trocken gelegt und mit Kies beſtreut. Es war kurz nach 11 Uhr, als ſich die Vereine, die ſich auf der Straße, die den Waſſerturm umgibt, verſammelt hatten, unter den Klängen des Norkſchen Marſches in Bewegung ſetzten. Schon dieſer Anmarſch bot einen präch⸗ tigen Anblick, namentlich als ſich der Strom der Feſtteil⸗ nehmer über die Treppen zu beiden Seiten der Kaskade ergoß. In nächſter Nähe der Terraſſe hatte das inaktive Offizier⸗ korps mit ſeinen Damen Aufſtellung genommen. Außerdem bemerkten wir noch die Herren Bürgermeiſter Martin, Gendarmeriekommandant v. Faller und die Stadträte Löwenhaupt und Stockheim. Der Anmarſch und die Aufſtellung der Vereiné vollzog ſich in vorzüglicher Ord⸗ nung. Die Sänger beſetzten das Baſſin, während di⸗ übrigen Vereine ſich darum im Halbkreis gruppierton. Die Fahnen und Standarten— wir zählten gegen 50— waren in der Hauptſache zu zwei großen Gruppen vereinigt. Das Bild, das ſich nach vollzogener Aufſtellung den Blicken bot, war überwältigend ſchön. Man bedenke: Allein ſchon der gewaltige Platz mit ſeinen grünen Raſenflächen, ſeinen Blumen⸗ rabatten, ſeinen Waſſerkünſten, dann das farbenprächtige, maleriſche Bild, das die Feſtverſammlung mit den vielen Fahnen, den ſchmucken Sportsanzügen bot und ſchließlich der rieſige Ring, den die nach vielen Tauſenden zählende Zu⸗ ſchauermenge um den Platz ſchloß. Nachdem die Aufſtellung vollendet war, ſtimmte die Muſik den herrlichen Choral„Die Ehre Gottes aus der Natur“ von Beethoven an. Dann betrat Herr Veterinärrat Fuchs die unter der Büſte errichtete Eſtrade, um folgende markige Anſprache zu halten: Mitbürger! Feſtgenoſſen! Es iſt uns die hohe Ehre und die große Freude zuteil gewor⸗ den, hier auf dieſem herrlichen Platze, dem ſchönſten unſerer guten Stadt, einen Feſtakt abzuhalten und dadurch dem Platze gewiſſer⸗ maßen die erſte öffentliche Weihe zu geben. Kein Platz der ganzen Stadt würde ſich in dem hohen Maße zur Feier des 80. Geburts⸗ tages S. K. H. des Großherzogs Friedrich eignen, als gerade der Friedrichsplatz in ſeinem vollen Schmuck. Nicht in der Kirche, nicht in dem Saale, nein hier unter Gottes freiem Himmel laßt uns alle unſere aufrichtigen Gefühle der Freude und herzinnigen Verehrung zum Ausdruck bringen— hier ange⸗ ſichts der Büſte des greiſen Monarchen, geliebt und geehrt von allen Betvohnern Badens und aller Länder, ſoweit die deutſche Zunge klingt und die Menſchen das Herz auf dem rechten Fleck haben. Feſtgenoſſen! Bei der Vorfeier am geſtrigen Abend iſt ſchon alles geſagt worden von den herrlichen Tugenden des Monarchen, von ſeinem ganzen Lebensgang und insbeſondere von ſeinem bedeu⸗ tenden Einfluß auf die Entwicklung Badens und des mächtigen Deutſchen Reiches. Heute aber laßt uns auch mal die rein menſch⸗ liche Seite des greiſen und würdevollen Monarchen hervorheben. Wir wiſſen ganz beſtimmt, daß er das Wort Goethes liebt: „Denn die Geſinnung, die beſtändige, ſie macht allein den Menſchen dauerhaft.“ Dieſe goldenen Worte hat der Fürſt in ſeinem ganzen Leben hochgehalten, durch alle Phaſen ſeiner Regierung, von den dunkelſten Tagen bis zur herrlichſten Blüte, eingedenk des Wortes: „Aus der Geſundheit der Seele kömmt der allerwünſchte Segen.“ Im Beginn der neuen Zeit hat ein großer Mann geſagt:„Nicht Fauſtrecht, ſondern Kopfrecht ſoll regieren.“ Aber unſer verehrter Großherzog weiß, daß auch der Kopf nicht alles vollbringen kamz, Denn— das Herz muß helfen!„Die Grazie des Idealen darf der Macht nicht fehlen.“ So arbeitet unſer Großherzog, im beſten Sinne der Vater unſeres Vaterlandes, in herzlicher Liebe zu ſeinem Volke, in ſtarkem Gottvertrauen mit des Alters Weisheit und aus⸗ gleichender Milde. Folgen wir ihm nach in unwandelbarer Liebe und Treue und bekräftigen wir alle dieſes mit dem weithin ſchallenden Jubelruf: S. K. H. Großherzog Friedrich von Baden lebe hoch! hoch! hoch! Mächtig brauſte das Hoch auf den geliebten Landesherrn über den weiten Platz. Dann beſtieg Herr Muſikdirektor Bieling das Podium. Unter ſeiner Leitung ſang der Maſſenchor zunächſt den badiſchen Sängerſpruch und dann den ſo wirkungsvollen„Gruß ans Badner Land“. Der von den I1bern intonierte Hallleluja⸗ Choral von Händel folgte und dann wurde unter Muſikbegleitung das allgemeine Lied„Deutſchland, Deutſchland über Alles“ ange⸗ ſtimmt, das durch das Krachen der Böller und das feierliche Ge⸗ läute ſämtl. Glocken abgelöſt wurde. So nahm der vorzüglich arvan⸗ gierte Feſtakt einen wirklich erhebenden, der Bedeutung des Tages würdigen Verlauf. Wenn wir etwas zu beanſtanden hätten, ſo wäre es der Umſtand, daß man dem Publökum keine Gelegenheit zur Mit⸗ wirkung gegeben hat. Dadurch, daß mon nicht, wie es urſprüng⸗ lich geplant war, die Wege innerhalb des Platzes, die noch frei waren, freigab, war das Publikum von vornherein zum Zuſchauen verurteilt. Einen überwältigen Eindruck hätte es gemacht, wenn die vielen Tauſende in das allgemeine Lied eingeſtimmt hätten. Kurz vor 3411 Uhr war der Feſtakt beendigt. Dann begann auf der Terraſſe des Waſſerturms das Promenadenkonzert, zu dem ſich ebenfalls eine gewaltige Menſchenmenge eingefunden hatte. Herr Kapellmeiſter Hilge hatte zu dem Konzerte ein ſchönes, abwechslungsreiches Programm zuſammengeſtellt, das auch dem Charakter des Feſttages Rechnung trug. 5 Verleihung von Ehrenzeichen für„treue Arbeit“ an verdiente Arbeiter und an Mitglieder der Feuerwehr. Nach dem Feſtakt auf dem Friedrichsplatze rückte die Feuer⸗ wehr nach dem Rathauſe ab, vo um 12 Uhr im Rathausſaal die Ueberreichung von Ehrenzeichen an Mitglieder der Feuerwehr vor⸗ genommen wurde, der die Dekorierung von Arbeitern mit 30jähr. Dienſtzeit vorausging. Zu dem eindrucksvollen Alt hatten ſich u. a. Gr. Amtsvorſtand Herr Geh. Reg. Rat Lang, Herr Bürger⸗ meiſter Martin, die Herren Stadtröle Köchler und Batten⸗ ſtein, Herr Stadtverordneter König, Herr Polizeiinſpektor Meng eingefunden. Auch eine Anzahl Kollegen der Dekorierten und verſchiedene Damen wohnten dem feierlichen Akte bei, der mit den Chor„Das iſt der Tag des Herrn“, geſungen vom Feuerwehr⸗ ſingchor, weihevoll eingeleitet wurde. Gr. Amtsvorſtand Geh. Reg. Rat Lang hielt an die Arbeitsveteranen eine tiefempfundene An⸗ ſprache, in der er zunächſt auf das Geburtsfeſt des Großherzogs hinwies, das auch ein Feſt der Veteraxen der Arbeit ſet, die 30 Jahre lang ein und demſelben Unternehmen ihre Tätigkeit gewid⸗ met und nun zum Lohn für ihre Treue und Anhänglichkeit das vom Großherzog geſtiftete Ehrenzeichen erhielten. Redner gab ſeiner beſonderen Freude Ausdruck, daß die Zahl der Veteranen von Jahr zu Jahr wachſe und ſprach den Jubilaren die herzlichſten Sem Weuteral⸗Auzeigen Glückwünſche zu der ihnen verliehenen Auszeichnung aus. Das Ehrenzeichen für„treue Arbeit“ erhielten: 5 Straßenwart Joſeph Stolz, Zärtner Joſeph Chriſtoph Man⸗ ſar, Gärtner Jakob Gräff(ſämtlich oei der Stadtgemeinde), Fabrik⸗ arbeiter Philipp Götz, Maſchiniſt Nikolaus Stumpf, Fabrikerbeiter Johann Adam Seip, Fabrikarbeiter Anton Kretzler(ſämtlich in der Spiegelmanufaktur Waldhof), Schloſſer Nikodemus Wohlſchlegel bei Mohr u. Federhaff), Feuerſchmied Joſef Rohrmuß Maſchinen⸗ fabhrik Joſ. Vögele), Kiſtenmacher Heinrich Kaſſel(bei Arnheim U. Dinkelſpiel), Packer Joh. Joſ. Bick Tüncher Adam Bub, Schreiner Paul Bodenmüller, Schloſſer Ed. Hch Hartmann, Packer Andreas Krieger⸗FJeudenheim, Eiſenhobler JIih. Hch. Hoffmaun(ſämtlich bei der Maſchinenfabrik Hch. Lanz), Vol'erer Otto Konrad Pfiſterer (bei Hugo Hauſer), Schloſſer Ad. Wilh. Lipponer, Maurer Jakob Hartmann⸗Feudenheim, Küfer Theod. Buchholz, Aufſeher Ad. Baby⸗ lon(ſämtlich beim Verein Chemiſcher Fabriken Wohlgelegen), Schiffer Andr. Hofmann⸗Gernsheim(bei der Mannh. Dampfſchlepp⸗ ſchiffahrts⸗Geſellſchaft), Jabrikarbeiter Jak. Ad. Bopp(Tapeten⸗ fabrik H. Engelhard), Wiegmſtr. Hch. Schuld(bei Gg. K. Zimmer), Heizer Konr. Körber⸗Brühl(Chem. Fabrik Rhenania), Aufſeher Joſef Schönleber⸗Brühl(Kunheim u. Ko.), Fabrilarbeiter Guſtav Kullawy(Tapetenſabrik H. Engelhard), Kaufmann und früherer Werkmeiſter 5 Bernh. Bangert(bei Kühne u. Aulbach), Maga⸗ zinarbeiter Konrad Orth⸗Rheinau(.Lußheimer und Sohn), Packer Anton Samstag⸗Ludwigshofen(Arnheim u. Dinkelſpiel), Packmeiſter Joh. Zinckgraf⸗Rheingönnheim(Zigarrenfabrik S. Simon u. Ko.) 5 Nach dem Chor„Grüß Dich Gott mein ſchönes Badner Land“, vorgetragen vom Geſangverein Engelhardſcher Arbeiter, richtele Gr. Amtsvorſtand Geh. Reg.⸗Rat Lang an die Feuerwehrleute mit 25jähriger Dienſtzeit warme Worte ehrender Anerkennung und herzliche Glückwünſche und überreichte ihnen das vom Groß⸗ herzog verliehene Ehrenzeichen. Es wurden dekoriert: Hermann Satink, Obmann 1. Komp.; Gg. Fuchs, Wehrmann 1. Komp.; Heinrich Schander, Obmann 1. Komp.; Karl Greulich, Hauptmann 2. Komp.; Daniel Paul, Obmann 2. Komp.; Franz Beck, Wehrmann, 2. Komp.: Joſef Reinhardt Wehrmann, 2 Komp.; Heinrich Schiffer, Obmann 2. Komp.; Georg P ilz, Obmann 2. Komp.; Joſef Benz, Wehrmann 5. Komp.; Heinrich Riehm, Wehrmann 5. Komp.; Wilhelm Zepf, Obmann 5..; Rudolf Graab, Adjutant und Maurermeiſter Peter Mayer in Feudenheim. Herr Bürgermeiſter Martin führte in ſeiner Anſprache aus, daß es viel aufopferungsvoller Tätigkeit und Pflichtgefühls und unerſchrockenen Mutes bedürfe, um ſich des vom Großherzog ſpeziell für die Feuerwehr geſtifteten Ehrenzeichens würdig zu er⸗ weiſen. Auch die Stadtbehörde habe in Würdigung der unerhör⸗ ten Opfer, der außerordentlichen Schwere ihrer Tätigkeit an jene Männer, die zwei Jahrzehnte der freiwilligen Feuerwehr unaus⸗ geſetzt angehört haben, ein Ehrenzeichen geſtiftet. Auch in dieſem Jahre könne dieſes Ehrenzeichen an ein Mitglied der FJeuerwehr verliehen werden. Er überreichte ſodann Herrn Konſtantin Dreher bei der 2. Kompagnie die Auszeichnung mit den beſten Wünſchen für die Zukunft. Kommandant Molitor führte aus, daß es der Feuerwehr nur durch das ſtete Entgegenkommen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden möglich geweſen ſei, etwas erſprießliches und erfolg⸗ reiches zu leiſten. Unſer Großherzog ſelbſt habe den Feuerwehren immer leßhaftes Intereſſe entgegengebracht, indem er auf den meiſten Feuerwehrverbandstagen ſelber erſchien oder ſich vertre⸗ ten ließ. Die Anſprache ſchloß mit einem Hoch auf den Groß⸗ herzog, in das die Anweſenden begeiſtert einſtimmten. Sodann überteichte Herr Kommandant Molitor den nachfolgenden Feuer⸗ wehrleuten mit 12jähriger Dienſtzeit Diplome: Wilhelm Eber⸗ lein, Wehrmann 1. Komp.: Wilhelm Sommer, Obmann 1. Komp.: Otto Fellſcht Wehrmann 2. Komp.; Guſtav Herr⸗ mann, Wehrmann 2. Komp.; Ludwig Mayer, Signaliſt 2. Komp.; Adam Wetzel, Obmann 3. Komp.; Chriſtian Echter, Wehrmann 4. Komp.; Johann Annemeier, Wehrmann 5. Kd.; Johann Kilthau, Wehrmann, 5. Komp.; Heinrich Vogels⸗ geſang, 5. Komp. Kurz nach halb 1 Uhr war auch dieſe Feier beendigt. Feſteſſen in Friebrichspark. So zahlreich wie dieſes Jahr war die Beteiligung an dem offiziellen Geburtstagseſſen ſeit Jahren nicht. Ueber 250 Herren ſowohl aus allen Schichten der Bürgerſchaft, wie aus den Kreiſen der Beamten nahmen an dem Eſſen teil. Reicher Schmuck be⸗ ſtehend aus Blumen und Pflanzen, Flaggen und Guirlanden zierte den Saal, deſſen Podium in einen Hain von Blattpflanzen umgewandelt war. Hinter dieſem Hain hatte das Orcheſter Platz genommen, ſodaß die von ihm geſpielten Weiſen nur gedämpft in den Saal fluteten. Nach dem 3. Gang erhob ſich Landeskommiſſär und Geheimer Oberregierungsrat Pfiſterer um den Trinkſpruch auf den Broßherzog auszubringen. Mit herzlichſter Liebe und aufrichtigſter Verehrung, ſo führte der Reduer aus, pflegen am 9. September jeden Jahres die Badener den Geburtstag des geliebten Landes⸗ fürſten zu begehen. Beſonders am heutigen Geburtstage ſtehe die ſegensreiche Tätigkeit unſeres Landesfürſten um das wirtſchaft⸗ liche und geiſtige Wohl unſeres Volkes erneut vor unſerem geiſtigen Auge, bei der heutigen Feier, bei der Großherzog Friedrich auf eine über 5 Dezennien lange geſegnete Regierungszeit zurück⸗ blicken könne, bei der ſich Großherzog Friedrich anſchicke, mit ſeiner erlauchten Gemahlin das goldene Jubiläum zu feiern, bei der unſer badiſches Volk ſich freuen dürfe, auf ein 100jähriges Beſtehen zu⸗ rückzublicken. Ein neues Geſchlecht iſt unter Großherzog Friedrich herange⸗ wachſen, aber ſowohl dem alten wie dem neuen Geſchlecht ſei Großherzog Friedrich ein treuer und zuverläſſiger Führer ge⸗ weſen, unter deſſen Regierung ſich das Großherzogtum Baden zur ſchönſten Blitte entfalten konnte, dank dem verdienſtvollen Zu⸗ ſammenarbeiten von Regierung und Volk, einem Zuſammen⸗ arbeiten, das Großherzog Friedrich allzeit als das ſicherſte und beſte Mittel zur Hebung des Volkswohls erkannt hat und das er deshalb auch von Beginn ſeiner Regierung mit aller Kraft förderte und in den verſchiedenſten Zweigen des Staatsweſens einführte. Großherzog Friedrich habe es verſtanden, ſein badiſches Volk zur Mitarbeit heranzuziehen und dieſe vom Volke gern geleiſtete Mitarbeit ſei es geweſen, die unſerem Lande den Namen eines konſtitutionellen Muſterſtaates verſchafft hat und durch die unſer Großherzogtum für viele deutſche Staaten vor⸗ bildlich geworden iſt. Redner gedachte ſodann in trefflichen Worten der großen Forkſchritte, die während der ſegensreichen Regierung des Großherzogs auf den berſchiedenſten wirtſchaft⸗ lichen und kulturellen Gebieten zu verzeichnen geweſen ſind. Ein beſonderes Ruhmesblatt in der Geſchichte der Tätigkeit unſeres Landesfürſten bildet aber ſein Streben, eine Einigung des badiſchen Volkes herbeizuführen. Mit Stolz erinnere ſich heute jeder Badener daran, daß es unſer Großherzog geweſen iſt, der nach der Kaiſerproklamafion don Verfailles das erſte Hoch auf den neuen deutſchen Kafſer aus dem Hohenzollernſtamme ausbrachte— und mit Freuden erinnere ſich jeder Badener der von Kaiſer Wilhelm II. in einer Tiſchrede an den Großherzog gerichteten Worte:„Niemand im Deutſchen Reiche, am wenigſten ich, werden es jemals vergeſſen, daß wir in Eurer Königlichen Hoheit die Verkörperung des Reichsgedankens vor uns ſehen.“ Redner gedachte ſodann der unvergeßlichen Verdienſte und ſegensreichen Tätigkeit der Großherzogin Luiſe, der edlen Tochter Kaiſer Wilhelms J. Die hohe Frau habe es verſtanden, im Großherzogtum ein Reich, ihr Reich zu ſchaffen und zwar ein Reich der Liebe, ein Reich, in dem ſie mit unermüdlicher Umſicht walte und von dem reicher Segen ausſtröme in das Land bis in die fernſten Täler und niedrigſten Hütten. Deshalb blickten auch die Badener mit nie verlöſchender Liebe und in aufrichtiger Ber⸗ ehrung zu ihrer Landesmutter auf. Weiter ſprach der Redner ſodann noch in intereſſanten Aus⸗ führungen Worte des Gedenkens für das 100jährige Beſtehen des Großherzogtums. Er warf hiſtoriſche Rückblicke in die Zeit des Niedergangs des heiligen römiſchen Kaiſerreichs deutſcher Nation, die er als die trübſte und ſchlimmſte Zeit des Deutſchen Volkes bezeichnete. In dieſer Zeit ſei das Großherzogtum Baden ent⸗ ſtanden. Aus Angehörigen der verſchiedenſten deutſchen Völkerſtämme habe ſich das Großherzogtum zuſammengeſetzt, aber die Verſchieden⸗ artigkeit ſei unter Großherzog Friedrich faſt vollſtändig verſchwun⸗ den. Wir fühlen uns heute nur als Badener, als Kinder eines Volkes, die glücklich ſind, unter einer ſo milden Regierung wie die⸗ jenige des Großherzogs Friedrich es iſt, vereint zu ſein. Dieſes Gefühl der Juſammengehörigkeit geſchaffen zu haben ſei mit der Hauptverdienſt unſeres ehrwürdigen Landesherrn. Er habe dieſes Ziel erreicht dadurch, daß er allezeit beſtrebt war mit allen Freiſen der Bevölkerung in Fühlung zu treten. Redner ſchloß ſeine Worte mit einem von der Ver⸗ ſammlung begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den Großherzog Friedrich. Die Muſik ſpielte im Anſchluß hieran die von der Feſtverſammlung ſtehend geſungene Nationalhymne. Das ganze Feſt verlief ſehr fröhlich, wozu auch das hervorragende Menu und die tadelloſen Getränke des Herrn Oefner, des tüchtigen und umſichtigen, vorwärtsſtrebenden Wirtes des Friedrichsparks weſentlich beitrugen. Das Bolksfeſt auf den Rennwieſen. Für den Nachmittag war die allgemeine Parole: Auf nach den Rennwieſen zum Volksfeſt des Feuerio! Das herrliche Wetter, das den Feſtakt auf dem Friedrichsplatz zu einem ſo überwältigend ſchönen geſtaltet hatte, blieb auch dem Volksfeſt unſerer erſten Karnevalgeſellſchaft treu. Man darf wirklich darauf geſpannt ſein, wieviel Eintrittskarten geſtern ver⸗ kauft worden ſind. Das war ja ein Anrang an den Billet⸗ ſchaltern, als wenn es ſich darum handelte, gegen den Obolus von 20 Pfg. einen blauen Lappen einzutauſchen. Und dann das Leben und Treiben auf dem Feftplatze ſelbſt! Die Bier⸗ und Weinzelte erwieſen ſich dem Andrang gegenüber als viel zu klein. Ein Platz unter der ſchattenſpendenden Plane konnte nur unter Aufwand von viel Geduld erlangt werden. Als ein ziemlicher Uebelſtand iſt allgemein die zu geringe Zahl der Bierausſchankſtellen empfunden worden. Was ſind denn drei Bierquellen für eine derartige Rieſenmenge. An den Zapfſtellen fetzte es ſtändig einen förmlichen Kampf ab, ſo daß man wirklich froh ſein mußte, wenn man mit ſauberen Kleidern ſich dem Knäuel entwinden konnte. Vielleicht be⸗ herzigt der„Feuerio“ dieſe Erfahrungstatſache und läßt am heutigen Tag mindeſtens noch fünf Quellen fließen. Der Konſum wird dann auch noch größer ſein. Geſtern haben ſich Viele unfreiwillig Mäßigung auferlegen müſſen. Auch die Eingangsverhältniſſe ſind noch verbeſſerungsbedürftig. Das wären die einzigen Beanſtandungen. Im übrigen kann man ſagen, daß die„Herbſtpartie“ diesmal ausgezeichnet or⸗ ganiſiert iſt. Schon die Großzügigkeit der ganzen Anlage des Feſtplatzes verdient uneingeſchränkte Anerkennung. Wie zweckmäßig iſt die Zelt⸗ und Budenſtadt auf dem grünen Wieſenplan angeordnet, wie feſtlich nimmt ſich der Wald von Fahnen in der Mitte des Platzes aus. Hier ſind auch die Jurbuden des„Feuerio“ zu finden, auf die wir beſonders aufmerkſam machen möchten. Die Humoriſten des„Feuerio“ laſſen hier ihr glückliches Talent im hellften Lichte erſtrahlen. Die Lachſalven, die hinter der Bretterwand ſtändig er⸗ ſchallen, ließen darauf ſchließen, daß nicht nur die„Aufmach⸗ ung“ wirkſam, ſondern auch der„Inhalt“ der einzelnen Spezialitäten originell iſt. So hat 3. B.„Erwina, die dickſte Wahrſagerin“, hier ihr Zelt aufgeſchlagen. Jedem wird hier die Wahrheit für 10 Pfg. geſagt. Im Abonnement iſt es be⸗ deutend billiger. Weiter hat hier das Kaiſerpanorama eine Filiale und auch der„kleinſte Mannheimer Seiltänzer“ iſt hier zu ſehen. Viel Kurzweil wird nicht weit davon der Jugend geboten. Es iſt zu drollig, wenn am Kletterbaum der grüne Kranz mit den vielen ſchönen Sachen immer höher rückt, je mehr der kleine Kletterer an der glatten Stange in die Höhe glimmt. Und wieviel amüſante Szenen ereignen ſteh beim Wurſtſchnappen. Eine ausgezeichnete Idee hat auch der„Vize“, Herr Biber, mit ſeiner„Hafenrundfahrt“ verwirklicht, die wir der beſonderen Beachtung empfehlen. Was es auf dem weiten Plan ſonſt noch zu ſehen und zu genießen gibt? Man erſpare uns die Aufzählung all des Eß⸗ und Trink⸗ baren und begnüge ſich damit, wenn wir konſtatieren, daß allen Geſchmacksrichtungen in vollem Maße Rechnung getragen iſt und daß man alles zu zivilen Preiſen und in vorzüglich⸗r Qualität er⸗ hält. Stark frequentiert wurde geſtern die Rutſchbahn und die ver⸗ ſchledenen Karuſſels. Eine merkliche Abnahme des Beſuches war auch in den Abendſtunden nicht zu ſpüren, denn diefenigen, die der Jugend wegen nach Hauſe pilgern mußten, wurden durch neue Scharen erſetzt. So hielt das echte Pfälzer Leben und Treiben in ungeſchwächter Stärke bis zum offiziellen Schluß an. Am ge⸗ mütlichſten wurde es erſt, als die Sonne im Weſten verſchwand und die elektriſche Beleuchtung aufflammte, die die wirklich ſehenswerte Lokomobile, ein Prachterzeugnis der Firma Lanz liefert. Alles in allem: der Erfolg der Herbſtpartie 1906 iſt glänzend, übertrifft alle Erwartungen und läßt das günftigſte finanzielle Ergebnis erwar⸗ ken. Auch heute ſcheint das Wettet ſtard zu halten, ſodaß auf den⸗ ſelben Maſſenbeſuch wie geſtern 5 85 werden kann. Nur wäre es mit Rückſicht auf den verfloſſene Nacht nieder egangenen ſtarken Gewitterregen notwendig, für mehr Sgeegen et zu ſorgen, da man ſich heute unmöglich ins Gras J gern fann. Abſchluß des Feſttages. Als der ſchön verlaufene Feſttag ſeiner Neige zuging und das Dunkel der Nacht allmählich hereinbrach, da zogen ungezählte Tauſende zum Friedrichsplatz, we nach eingetretener Dunkelheit eine feſtliche Beleuchtung des Waſſerturms und des Friedrichs⸗ platzes ſtattfand, die gegen 8 Uhr ihren Anſang nahm. Der Waſſer⸗ turm war von verſchiedenen Lichtringen(Gasflammen) umgeben und auf der oberſten Spitze loderte eine mächtige Fackel weit ins Land hinaus. Auf den Pergolen des Friedrichsplatzes gaben mäch⸗ tige Gaskandelaber mit Feuerpfannen den herrlichen Waſſer⸗ anlagen ein bezauberndes Gepräge. Das vieltauſendköpfige Publi⸗ kum war von der ungemein Beleuchtung ganz Mannhem, 10. Septembes geiſtert und promenierte in gehobener Stimmung in den Anlagen, Kurz nach 10 Uhr erloſchen allmählich die Flammen. 85 Ordensauszeichnungen und Rangerhöhungen. Der Großherzog hat anläßlich ſeines 80. Geburtstages u. folgende Ordensauszeichnungen und Rangerhöhungen verliehen. Verliehen wurde: Die goldene Kette zum Großkreuz des Ordens Berthold des Erſtent dem Königlich Preußiſchen außerordentlichen Geſandten und bevoll mächtigten Miniſter, Wirklichen Geheimen Rat, Vige⸗Admiral. J. der Marine Karl von Giſendecher; das Grußkreuz des Ordens Berthold des Erſten: dem Königlich Preußiſchen Staatsminiſter, Kaiſerlichen Wirklichen Geheimen Rat und außerordentlichen Botſchafter Adolf Freiherrn Marſchall von Bieberſtein in Konſtantinopel, dem Oberfthofmarſchall Grafen von Andlaw, dem Präſidenten des Staatsminiſteriums, Staatsminiſter und Miniſter der Juſtig, dez Kultus und Unterrichts Dr. Alexander Freiherrn von Duſch und dem Miniſter des Innern Dr. Karl Schenke 15 das Großkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen: dem Kaiſerlich Ruſſiſchen Miniſter⸗Refidenten, Kammerherrn und Staatsrat Dimitrij von Gichler und dem außerordentlichen Ge⸗ jandten und bebollmächtigten Miniſter am Königlich Preußiſchen Hofe, Wirklichen Geheimen Rat Sigismund Grafen bon Berc⸗ heim; das Großkreuz mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen; dem ſtimmführonden Mitglied des Staatsminiſterlums, Wirklichen Geheimen Rat Dr. Richard Reinhard; das Großkrenz des Ordens vom Zähringer Löwen: dem Präſidenten des Miniſterſums Höchſtihres Haufes und der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten, Wirklichen Geheimen Rat Adolf Freih. Marſchall von Bieberſtein; die goldene Kette zum Großkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen: dem außerordentlichen Geſandten und bevollmächtigten Miniſter am Königlich Bayeriſchen und Königlich Württembergiſchen Hofe, Wirk⸗ lichen Geheimen Rat Ferdinand Freiherrn von und g u Bod⸗ ma n. Ernannt wurde zum Miniſter der Finanzen der Präfident des Miniſteriums der Finanzen, Wirklicher Geheime Rat Eugen Becke r. Ferner hat der Großherzog ernannt aus dem Bereiche der Großherzoglichen Hoſfperwaltung: zum Wirklichen Geheimen Rat den Vorſtand der Genergr⸗ Intendanz der Zivikliſte Dr. Eduard Nicola i; verliehen das Prädikat Erzellenz dem Oberſchloßhaupßtmann Wilhelm Freiherrn von Seldeneck und dem Oberſtallmeiſter Karl Grafen bon Sponeck; ernannt zum Geheimen Rat 2. Klaſſe den Geheimen Kabinettsrat Ihrer Königlichen Hoheit der Groß⸗ herzogin, Kammerherrn Richard von Cheliu 8; verliehen den Maitre⸗Rang dem Schloßhauptmann Julius bon Stabelz ernannt zur Kammerſängerin die Hofopernſängerin Ada bon Weſthoven; zu Kammerſängern: die Hofopern⸗ ſänger Maxy Büttner und Jan van Gorkom; zum Kammerbirtuoſen den Kammermuſiker Julius Schwan⸗ zara; aus dem Geſchäftskreiſe des Miniſteriums des Großherzoglichen Hauſes und der auswürtigen Augelegenheiten: zum Wirklichen Geheimen Rat den Vorſtand des Ge⸗ beimen Kabinetts. Geheimen Rat 2. Klaſſe Dr. Freiherrn Hugo bon Babo; zum Geheimen Rat 2. Klaſſe den Miniſterial, direktor im Miniſterium des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten, Geheimen Legationsrat Dr. Adolf Kühnz; zum Oberbaural den Baurat Heinrich Kuttruff bei der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen; zum Bahnhof⸗ inſpektor: Bahnverwalter Robert Schmidt in Mannheim; aus dem Geſchäftskreiſe des Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts: zum Wirklichen Geheimen Rat: den Profeſſor an der Univerſität Freiburg, Geheimen Rat 2. Klaſſe Dr. Auguſt Weis⸗ mann: zum Staatsrat: den Direktor des Oberſchulrats, Geheimen Rat 2. Klaſſe Dr. Ludwig Arnspergerz zu Ge⸗ heimen Räten 2. Klaſſe: die Profeſſoren, Geheimer Hofrat Dr. Fridolin Giſe le, Geheimer Hofrat Dr. Johannes v. Kries und Geheimer Hofrat Dr. Guſtav Rümelin an der Univerſität Freiburg, den Vorſtand der Sammlungen für Altertums⸗ und Völkerkunde und Oberſchulrat, Geheimen Rat 8. Klaſſe Dr. Ernſt Wagner; zu Geheimen Oberregterungsräten: den Oberſtaatsanwalt am Oberlandesgericht Ernſt Duffner, den Miniſterialrat im Miniſterium der Juſtig, des Kultus und Unter⸗ richts, Dr, Karl Reichardt, den Vorſitzenden Rat im Oberſchul⸗ tat, Geheimen Regierungsrat Franz Schmidt; zum Geheimen Oberbaurat: den Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule, Oberbaurat Reinhard Baumeiſter; zum Geheimen Regte⸗ rungsrat: den Direktor des Landesgefängniſſes in Marmheim, Regierungsrat Dr. Friedrich v. ESngelberg; zu Geheimen Hofräten: die Profeſſoren, Hofrat Dr. Karl Wilhelm Valen⸗ tiner, Vorſtand des aſtronomiſchen Inſtituts der Sternwarte, Hofrat Dr. Alfred von Domaszews ki, Hofrat Dr. Max Wolf, Vorſtand des aſtrophyſikaliſchen Inſtituts der Sternwvarte, und Dr. Eberhard Gothein an der Univerſität Heidelberg, del Honorarprofeſſor und Oberbibliothekar an der Uniberſität Heidel⸗ berg, Jakob Wil le, den Gymnaſtumsdirektor Dr. Ernſt Böckel, außerordentliches Mitglied des Oberſchulrats, in Heidelberg; zum Geheimen Kirchenrat: den Prorektor und Profeſſor an der Univerſität Heidelberg, Dr. Ernſt Troeltſch; zu Profeſ⸗ ſoren: den Direktor der Hochſchule für Mufik in Mannheim, Wil⸗ kelm Bopp, den Vibliothekar Dr. Max Oeſer an der öffentlichen Vibliothek in Mannheim; aus dem Geſchäftskreiſe des Miniſteriums des Innern: ernannt: zum Wirklichen Geheimen Rat: den Präſiden⸗ ten des Verwaltungsgerichtshofs, Geheimen Rat 2. Klaſſe Dr. Fer⸗ dinand Lewald; zum Staatsrat: den Direktor der Ober⸗ direktion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, Geheimen Rat 2. Klaſſe Max Honfell; gum Geheimen Rat 2. Klafſe: den Landeskommiſſär, Geheimen Oberregierungsrat Max Föhren⸗ bdach in Freiburg; zu Geheimen Oberregierungs⸗ räten: die Amtsborſtände, Geheimen Regierungsräte Karl Sal⸗ zer in Emmendingen, Wilhelm Haape in Baden, ſowie den Miniſterialrat im Miniſterium des Innern Dr. Friedrich Nie⸗ ſer, den vorfitzenden Rat beim Verwaltungsgerichtshof, Geheimen Regierungsrat Dr. David Hugo Mayer und den vorfitzenden Nat bei der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, Geheimen Regjerungsrat Alexander Wiener; zum Geheimen Ober⸗ baurat: den Oberbaurat bei der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, Profeſſor Adolf Drach; zum Baurat: den Vor⸗ ſtand der Kulturinſpektion, Oberinſpektor Theodor Walliſer in Hefdelberg; zum Obergeometer: Bezirksgeometer Friedrich 5 in Schtvetzingen; zum Rektor: den Vorſtand der ſtädtiſchen Handelsſchule in Mannheim, Dr. Bernhard Weberz aus dem Geſchäftskreiſe des Miniſteriums der Finanzen: zum Staatsrat: den Zolldirektor, Geheimen Rat 2. Klaſſe Emil Seubert; zu Geheimen Räten 2. Kla ſſe: den Mimni⸗ ſterialdirektor im Finanzminiſterium, Geheimen Oberfinanzrat Paul Tröger und den Direktor der Staatsſchuldenverwaltung Geheimen Oberfinanzrat Sidwig Göller; zu Geheimen *+ Mannheim, 10. September. SGeneral⸗Anzeiger. 5. Seite. Oberfinanzrätem die Geheimen Finanzräte und vorfitzen⸗ den Räte Anton Sahm bei der Steuerdirektion und Ferdinand Elbs bei der Forſt⸗ und Domänendirektion; zum Geh e imen Oberforſtrat: rforſtrat und vorſitzenden Rat Friedrich Schweick had bei der Forſt⸗ und Domänendirektion. Im wpeiteren hat der Großherzog folgende Orden und Ehren⸗ zeichen verliehen: K. An nachbenannte Perſonen Höchſtihrer perſönlichen Umgebung, Beamte und Bedienſtete der Großherzoglichen Hofverwaltung ete.: vom Orden Berthold des Erſten das Großkreuz: dem Königlich Preußiſchen General der Artil⸗ lerie und Generaladjutanten Eugen bon Müller: das K o mi⸗ mändeürz r uz 2. Klaſſe: dem Königlich Preußiſchen Ober⸗ ſten und Flügeladjutanten Karl Dürr und dem Kammerherrn Albrecht Freiherrn Rüdt von Collenberg ⸗Bödigheim; die goldene Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft am Bande des Kommandeurkreuzes des Or dens Berthold des Erſten: dem Galeriedirektor Profeſſor Dr. Hans Thoma und dem Intendanten des Hoftheaters, Geheimen Hofrat Dr. Auguſt Baſſermann; vom Orden vom Zähringer Löwen: Zähringer Löwen: 5 den die kleine goldene Verdienſtmedaille: dem Palais⸗ aufſeher Martin Ghrath in Heidelberg, dem Gartenarbeiter Johann Krieger in Schwetzingen; die ſilberne Ve 1 dienſt⸗ medaille: dem Schloßwächter Friedrich Schnitzer in Mann⸗ heim. . An nachbenanmnte Beamte der Zivilſtaatsverwaltung und an ſon⸗ ſtige Perſonen des Zivilſtandes: aus dem Geſchüftskreiſe des Miniſterinms des Großherzoglichen Hauſes und der auswürtigen Angelegenheiten: nom Orden Berthold des Erſten das Ritterkreuz: dem Legationsrat Dr. Adolf Seyb im Ge⸗ heimen Kabinett; vom Orden vom Zähringer Löwen das Ritterkreuz 1. Klaſſe mit Gichenlaub: dem Kgl. Spaniſchen Konful Heinrich Nauen in Mannheim und dem Bahn⸗ bauinſpektor, Baurat Julius Schweinfurth in Heidelberg; das Ritterkreuz 1. Klaſfe: dem Königlich Italieniſchen General⸗ konſul Otto Bornhauſen in Mannheim, dem Telegraphendirek⸗ tor Karl Bernhard in Mannheim und dem Poſtdirektor Anton Keller in Mannheim; das Ritterkreuz 2. Klaſſe: dem Güterberwalter Eduard Beringer in Heidelberg, dem Oberpoſt⸗ ſekretär Heinrich Schrader in Mannheim, dem Muſikdirektor Theodor Gauleé und dem Konzertmeiſter und Orcheſterdirektor Hans Schuſter beim Hoftheater in Mannheim, dem Privatmann und Mitglied der Hoftheaterkommiſſion Heinrich Küllmer in Mannheim, dem Schriftſteller und Redakteur Dr. phil. Rudolf Presber in Verlin; die ſilberne Medaille für Kun ſt und Wiſſenſchaft am Bande des Ordens vom Zäh⸗ ringer Löwen: der Schauſpielerin Hanna von Rot hen⸗ berg am Hoftheater in Mannheim; das Verdienſtkreuz bom Zähringer Löwen: dem Güterexpeditor Karl Fries in Heidelberg, dem Poſtſekretär Jakob Weber in Heidelberg, dem Poſtverwalter Ludwig ee i Kirchheim bei Heidelberg, dem charakteriſierten Poſtſekretär Philipp Stern in Heidelberg, dem charakteriſierten Telegraphenſekretär Georg Wehrle in Mannheim, dem Theater⸗Hauptkaſſier Johann Zi m⸗ mermann, dem Schauſpieler und Intendanzſekretär Bruno Hildebrandt. den Orcheſtermuſikern Karl Petzol d, Alfred Wernicke, Ludwig Bitterwolf, Theodor Wirth und Karl Paul, ſämtliche beim Hoftheater in Mannheim; die große gol⸗ dene Verdienſtmedaille: dem Oberbahnmeiſter Georg Fiſcher in Friedrichsfeld; die kleine goldene Verdienſt⸗ medaille: dem Oberbahnmeiſter Klemens Elble in Heidelberg, den Stationsmeiſtern Leopold Bierig und Konrad Keller in Mannheim, den Lokomotivführern Auguſt Becker in Mannheim, Jakob Neuwirth ſin Mannheim, Heinrich Rhein in Heidelberg, Adam Kirſchenlohr in Heidelberg, Franz Kromer in Mann⸗ heim, Friedr. Winter in Mannheim, Peter Kuhn in Mannheim, Ludwig Krambs in Heidelberg, Ludwig Humburger in Heidelberg, Hermann Neuer in Heidelberg, Karl Hitzfeld in Mannheim, Philipp Weber in Heidelberg, Gottfr. Rößler in Mannheim, Franz Büchler in Heidelberg, Karl Mutz in Mann⸗ heim, Wilhelm Kemm in Mannheim, Julius Köhler und Georg Keidel in Heidelberg, Ludwig Menger in Mannheim, Johann Treiber in Heidelberg, Johann Stegmaier bei der Main⸗ Neckar⸗Bahn in Heidelberg; dem Zugmeiſter Wilhelm Blos in Heidelberg, Karl Keck in Heidelberg; dem etatmäßigen Expedi⸗ tionsgehilfin Marie Wild in Heidelberg; dem Bureauaſſiſtenten Georg Welker in Mannheim; den Oberſchaffnern Auguſtin Schimmel in Heidelberg und Joſeph Kapprell in Mann⸗ heim; dem Wagenrevidenten Nikolaus Lehr in Mannheim. nus dem Geſchüftskreiſe des Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts: vom Orden Berthold des Erſten: das Kommandenkreuz 2. Klaſſe: dem Direktor im Miniſterium der Juſtiz, des Kultus und Unter⸗ richts, Geheimen Rat 2. Klaſſe Adolf Becherer, dem Direktor des Gymnaſiums in Karlsruhe und Mitglied des Oberſchulrats, Geheimen Rat 3. Klaſſe Dr. Guſtav Wendt, dem Präſidenten des Katholiſchen Oberſtiftungsrats Rudolf Fetzer; die goldene Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft am Bande des Kommandeurkreuzes des Ordens Berthold des Erſten: dem Profeſſor an der Akademie der bildenden Künſte, Guſtav Schönleber; vom Orden vom Zähringer Löwen das Groſßtkreus: dem Präſidenten des Evangeliſchen Oberkirchenrats, Geheimen Rat D. Albert Helbing; das Kommandeurkreuz zweiter Klaſſe mit Eichenlaub: dem Landgerichtspräſidenten Dr. Carl Cadenbach in Heidelberg; Die Friedrich⸗Luiſen⸗Medaillen) wurde nachbenannten Perſonen verliehen: Amtsbezirk Mann heim, in Mannheim: dem Privatmann Israel Aberle, dem Stadtpfarrer Theodor Acht⸗ nich, dem Stadtpfarrer Karl Ahles, der Frau Rechtsanwalt Julie Baſſermann, dem Kaufmann Rudolf Baſſermann, dem Stadtdekan Joſef Bauer, dem Kommerzienrat Auguſt Baum, dem Privatmann Georg Bauſt, der Frau Oberbürgermeiſter Amalie Beck, dem Privatmann Philipp Bender, der Frau Alice Bensheimer, dem Fabrikdirektor Adolf Benſinger, der Waiſenmütter Frau Friederike Benzinger, der Frau Kommer⸗ dtenrat Roſa Berend, der Schweſter Emma Bucher, dem Hausvater, Hauptlherer Heinrich Curth, der Frau Kommer⸗ ztenrat Berta Diffens, der Frau Kommerzienrat Emma Dif⸗ fene, der Frau Emma Dreyfuß Witwe, dem Kommerzienrat Hermann Dyckerhoff, dem Fabelkdirektor Friedr. Ehrhard, der Schweſter Titiana Erhart, der Frau Landgerichtsrat Luiſe Exter, dem Pfarrer Anton Freund, dem Kaufmann Alexander Wirklichen ) Zufolge Allerhöchſter Beſtimmung wird im Vereich der Ziwvilſtaatsverwaltung die Friedrich⸗Luiſen⸗Medaille nach badiſchen Orden, Medaillen und Dienſtauszeichnungen, auch nach Kriegsdeko⸗ rationen leiſernes Kreuz, deutſehe Kriegsdenkmünze ufw.), dagegen bor allen anderen nichtbadiſchen Orden und Auszeichnungen ge⸗ lagen. Inhaber der Jubiläums⸗Medaille tragen die Friedrich⸗ Lulſen⸗Medaille jedoch unmittelbar vor der Jubiläums⸗Medaille. 2 dem Fuld, dem Fräulein Eliſe Gärtner, der Frau Amtsgerichts⸗ direktor Joſephine Gießler, der Fran Luiſe Grieſer Witwe, dem Geheimen Kommerzienrat Karl Hoas, dem Fräulein Joſeph. Hausmann, dem Fräulein Marie Heckel, der Schweſter Katharina Herz, dem Medizinalrat Dr. Guſtav Heuck, dem Bankdirektor Oberamtsrichter a. D. Hermann Hildebrandt, dem Kaufmann Emil Hirſch, dem Bürgermeiſter Eduard von der Frau Eliſe Ladenburg, der Frau Geh. Kommerz. Ida L Hollander, dem Geh. Kommerzienr. Karl Ladenburg, der Frau Eliſe Ladenburg, der Frau Geh. Komm.⸗Rat Ida Ladenburg, der Hauptlehrerin Katharina Hennig, dem Dekan Ed. Nüß le, in Schriesheim: der Frau Lina Forſchner, der Frau Kath. Hübſch Witwe, in Seckenheim⸗Rheinau: der Schweſter Evangeliſta Gemple. (Schluß folgt.) Großherzogs Geburtstags⸗Feier. Die Feier im Lande⸗ Karlsruhe, 4. Sept. Anläßlich des 80. Geburtstages des Groß⸗ herzogs wurden am Vorabend auf dem Schwarzwald Höhenfeuer ab⸗ gebrannt. Aus dem ganzen Lande laufen Feſtberichte ein, welche von der allgemeinen Liebe und Verehrung für das angeſtammte Fürſten⸗ haus zeugen. co. Karlsruhe, 8. Sept. Die kirchliche Feier am 20. Septbr. findet abends 6 Uhr in der Schloßkirche ſtatt. Die Einladungen können nur in beſchränktem Umfange erfolgen. Die geſamte Hofgeiſt⸗ lichkeit, Oberkirchenratspräſident Geheimrat Dr. Helbing, ſowie die Hoſprediger Fiſcher und Dr. Frommel werden an der Feier teilnehmen. Die Einſegnung des Großherzogspaares und des Kronprinzen von Schweden und ſeiner Gemahlin nimmt Geheimrat Dr. Helbing vor. Berlin, 8. Sept. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ bringt einen ausführlichen Artikel betitelt„Großherzog Friedrich von Baden“, in welchem es heißt: Morgen vollendet der Großherzog ſein 80. Lebensjahr. Im deutſchen Vaterlande und weit über deſſen Grenzen hinaus, wo immer deutſche Herzen ſchlagen, nehmen die weiteſten Kreiſe des Volkes freudigen Anteil an dieſem Jubelfeſte. Gilt es doch, mit beſonderer Innigkeit eines Fürſten zu gedenken, deſſen kern⸗ deutſcher Sinn ihn ſein langes Leben hindurch ſtets unbeirrt auf Bahnen geleitet hat, die zum Heile und zum reichen Segen führen ſollten. Die Ehrfurcht gebietende Hoheit und die herzgewinnende Güte vereinigen ſich in der Erſcheinung des Großherzogs zu einem harmoniſchen Ein⸗ klang und verleihen ihm die wahrhaft fürſtliche Gabe, auf Höhen zu wandeln und ſich doch in naher, lebendiger Fühlung mit den Wünſchen und Bedürfniſſen des Volkes zu halten. Mit unſerem Herrſcherhauſe empfinden alle national geſinnten Schichten des preußtſchen Volkes und der anderen deutſchen Stämme innige Freude an der Jubelfeier in Baden, zu der wir im Verein mit Millionen Deutſcher ehrfurchtsvolle Glückwünſche darbringen. Möge die Vorſehung dem alten Fürſten anch fürderhin noch viele Jahre einer ſegensvollen, glücklichen Regierung vergönnen! Karlsruhe, 8. Sept. Aus der Tatſache, daß die ſoeben aus⸗ gegebene Feſtordnung die Teilnahme des Erbgroßherzogs an den Feier⸗ lichkeiten und auch an der Defiliereour vorſieht, darf man mit Be⸗ ſtimmtheit ſchließen, daß die Beſſerung im Befinden des Erbgroßherzogs anhält und ſeine völlige Wiederherſtellung in Baide zu erwarten iſt. In der Tat lauten die aus Badenweiler kommenden Nachrichten recht günſtig. Der Erbgroßherzog kann täglich im Garten ſpazieren gehen. Appetitꝛund Kräftezunahme find der„Straßbg. Poſt“ zufolge befriedigend. Berlin, 8. Sept. Der„Reichsanzeiger“ bringt anläßlich der Feſtlichkeiten in Baden einen Artikel, in welchem es heißt: An dieſen Tagen der Freude und des frohbewegten Erinnerns vereinigen wir uns mit allen Patrioten in herzlichen Segenswünſchen für das badiſche Fürſtenhaus und ſein treues Volk. Was Großherzog Friedrich uns bedeutet, weiß jeder Vaterlandsfreund. In dem ritterlichen Eidam des großen Kaiſers Wilhelm verehren wir einen auf dem Schlachtfelde wie beim Friedensſchluſſe erprobten Mitarbeiter an der Begründung unſerer nationalen Einheit, einen beredten Verkünder des Reichggedankens, einen treuen Mahner der deutſchen Volksſeele und einen weiſen Landesfürſten der in langer Regierung für das Wohl ſeiner Badener ſegensreich waltet. Großherzogin Luiſe beſitzt unſere ehrerbietige Zuneigung als die einzige Tochter des ruhmreichen erſten Kaiſers, als Schweſter des unvergeßlichen Kaiſers Friedrich und als Badens gütige, in allen Werken der Menſchenliebe unermüdliche Landesmutter. Das deutſche Volk empfindet es als eine glückliche Schickſalsfügung, daß aus der großen Werdezeit des Reiches dieſe beiden ehrwürdigen Geſtalten noch lebens⸗ wohl 55 die Gegenwart hereinwirken und daß es ihnen vergönnt iſt, das neue Deutſchland mehr und mehr e erſtarken und das Fort⸗ leben des alten edlen Stammes der Zähringer geſichert zu ſehen. Mögen Friedrich und Luiſe von Baden als vorbildliche Vertreter des deutſchen Fürſtentums noch lange Jahre der Liebe ihrer Landeskinder und der freudigen Verehrung der Nation erhalten bleiben. Cheater, Runſt ung(Oiſſenſchaft. Sroßh. Bad. Hof⸗ und Natienaltheater in Raunbeim. Die Zauberflöte. Als Feſtvorſtellung zur Feier des Geburtstages unſeres allver⸗ ehrten Landesfürſten ging geſtern Mozarts melodienreiche, wahrhaft populär gewordene„Zauberflöte“ in Scene. Die Wahl dieſer Meiſter⸗ oper war gewiß aus mehr denn einem Grunde zu billigen; denn be⸗ kanntlich iſt die„Zauberflöte“ nicht allein durch und durch deutſchem Empfinden entſprungen, ſondern ſie iſt die die erſte auf einen deutſchen Text komponierte Oper überhaupt. Dieſe Gründe mögen auch für die Theaterleitung maßgebend geweſen ſein, da ſie andernfalls wohl kaum das Wagnis unternommen haben würde, mit fünf neuengagierten Solokräften eine Feſtvorſtellung zu geben. Im Veſtibül des Hoftheaters ſtand die Büſte des Großherzogs in⸗ mitten duftenden Grüns, und auch der Innenraum 1 5 den bei ſolchen Anläſſen üblichen Feſtesſchmuck und die feſtliche Beleuchtung. Das Hoftheaterorcheſter intonierte die Fürſtenhymne, welche die Feſt⸗ teilnehmer ſtehend anhörten. Die Aufführung ſelbſt, ſo ſchöne Einzelheiten ſie auch bot, wahrte nicht in allen Teilen ihren Karakter als Feſtvorſtellung. Vor⸗ trefflich hielt ſich indeſſen das Orcheſter unter Herrn Kapellmeiſter Kutſchbach's temperamentvoller Leitung. Die Ouverture wurde rhythmiſch prägnant und in ſchönſter dynamiſcher Ausarbeitung inter⸗ pretiert. Die Bealeitungen waren alle wirkſam abgedämpft. Auch über die Regie des Herrn Gebrath iſt nur lobenswertes zu ſagen. Die Gruppierungen waren zweckmäßig und die Beleuchtung eine angemeſſene. Frau Roſa Kleinert, die Nachfolgerin von Fräulein Müller, ſang die Königin der Nacht, dieſelbe Partie, in welcher ſte ſich am 16. Februar dem hieſigen Publtkum erſtmals vorgeſtellt hatte. Wir empfahlen damals am Schluſſe des Geſamtgaſtſpiels ein Engagement der Sängerin. Das geſtrige Auftreten hat uns bewieſen, daß wir uns damals nicht getäuſcht hatten. Das Organ beſitzt den für das Koloraturfach richtigen Timbre, ſpricht leicht an und hat auch genügend Spannkraft für die Höhe. Die-dur Arie, die wie die.moff Arie in der Originaltonart geſungen wurde, erſchien von bemerkenswerter Sauberkeit, die Koloraturen waren ſogar weit korrekter ausgeführt, als gelegentlich des Gaftſpiels. Zwar ließ ſich dieſes Lob nicht in vollem Umfange auf die Wiedergabe der zweiten Arie anwenden, deren Schwierigkeiten noch nicht reſtlos überwunden wurden, aber Fort⸗ ſchritte waren auch hier zu konſtatieren, ſowie in der deutlichen Be⸗ handlung des Diglogs. Somit kann unſerer Hofbühne zu dteſer Akquifition heute ſchon gratuliert werden. Als Debüt gab die neue, jugendlich dramatiſche Sängerin, Fräulein Signe von Rappe die Pamina. Die Dame trat, wenn ich nicht irre, bereits im Jahre 1904 in einer muſtkaliſchen Veranſtaltung des Philharmoniſchen Vereins als Konzertſängerin hier auf. Die dramatiſche Darbietung war eine im ganzen recht anerkennenswerte und verriet kaum die Anfängerſchaft. Ebenſo zeigte die Geſangsleiſtung, daß nicht nur eine tragfähige Stimme vorhanden, ſondern daß dieſelbe, abgeſehen von einigen Härten der Tonbildung in der Höhe, könſtleriſch anzuwenden weiß. Dagegen macht die deutſche Sprache der Debutantin, die Schwedin von Geburt iſt, noch viele Schwierigkeiten. Nicht allein das„“, welches ſäuſelnd ausgeſprochen wird, ſondern noch eine Reihe Konſonanten z..:„“, „t“ u. a. werben ſprachtechniſch durchaus ungenügend beherrſcht. Hier muß ſich die Sängerin, welche eine hübſche Bühnengeſtalt einzuſetzen hat und deren geſangliche Leiſtung manche hübſche Momente, namentlich im zweiten Akte ein geſchmackvolles meeza voce aufwies, energiſche Studien betreiben, will ſie auf deutſche rBühne Zukunft haben. Recht ungleich war geſtern das Enſemble der drei Damen(Frln. van der Vijver, Linnebach u. Walthet), von denen meſh nur Fräulein van der Biſver gentgen konnte und ihre Poxrtie friſch und eherzt ſang, wie eine dezentere Tongebung ihrer beiden etwas verzagten Partnerinnen, von welchen Fräulein Walther in der Er⸗ regung fogar im Dialog ſtecken blieb, gegenüber diesmal ſogar empfehlenswert geweſen wäre. Dieſes Terzekt ſtand alſo nicht auf feftlicher Höhe. Die tiefe Stimme war im Enſemble kaum hörbar. Beſſer gelang das Knabenterzett, in welchem Fräulein Tuſchkau, nunmehr an Fräulein Bäckers Stelle den erſten Knaben verkörpert. An 1 ſ paßt dieſer kleine Knabe nicht gut zu ſeinen beiden Partner⸗ innen Fräulein Weidmann und Herbſt), aber geſanglich hielt ſich Fräulein Tuſchkau geſtern recht munter. Die übrige Beſetzung iſt die alie geblteben. Herr Fenten bot einen vorzüglichen Saraſtro, Herr Kromer einen humorvollen Papageno, der ſich in allen Lagen und aus allen Verlegenheiten zu helfen weiß, Den„Tamind“ ſang Herr Vogelſtrom im ganzen recht gut. Nur wies der Schluß der Bildnisarie ein ſtarkes Detonieren auf. Frau Beling⸗Schäfer gab die Papagena mit wohllautender Stimme und in hübſchem Spiel. Herr Baſil als Sprecher konnte wohl befriedigen. Die Herren Vanderſtetten und Voiſin als Prieſter u. die Geharniſchten der Hrn. Vanderſtetten und Traun fügten ſich mit beſtem Gelingen ins Enſemble. Die Chöre klangen rein und exakt. Das Haus war gut beſucht. ck. Wilhelm Tell. Als erſte Schillervorſtellung dieſes Spielfahrs und zugleich als Feſtvorſtellung des hieſigen Militärvereins zur Feier von Großherzogs Geburtstag gab man vergangenen Samstag Abend das Schweizer Freiheitsdrama„Wilhelm Tell“. In der Titelrolle, die ſonſt bekannt⸗ lich von Herrn Ludwig recht zu Dank geſpielt wird, trat diesmal ein Gaſt vor das Publikum, Herr Karl Machold, bis zum Schluß der letzten Spielzeit kgl. Schauſpieler an der Hannover'ſchen Hofbühne, für die Saiſon 1906/07 an das Breslauer Stadttheater engagkert. Herr Machold iſt von ſtattlichem Aeußeren und beſitzt ein kräftiges, dabei aber etwas ſprödes Organ, das im Affekt rauh und nicht ſehr reizvoll klingt. Die Sprache des Gaſtes vom vergangenen Samstag war edel, ſeine Deklamation indeß litt unter einer gewiſſen Monokonie, die leicht an„Kathederpraxis“ gemahnte. Mit der ſchauſpieleriſchen Ausar⸗ beitung der Geſtalt des Tell durfte man zufrieden ſein, doch fiel mir auf, daß Herr Machold mit ſeiner Geberdenſprache dem geſprochenen Wort vielfach ein Stück vorauseilte, dadurch verfehlten die Geberden, die an ſich wohl überlegt und richtig angewandt waren, natürlich ihren Zweck zu, erläutern und auszumalen, ſie gaben vielmehr dem Auftreten des Gaſtes etwas Unruhiges und Unabgeklärtes. Kommenden Donnerstag wird Herr Machold noch ein zweiles Mal an der hieſigen Bühne gaſtieren; ſein Oreſtes wird dann der Kritik Gelegenheit geben, ihr Urteil über den Künſtler zu vertiefen; da übrigens, wie es heißt, Engagementsabſichten nicht völlig ausgeſchloſſen ſein ſollen, wäre es angebracht, Herrn Machold auch in einer modernen Partie zu erproben. Ueber die Vorſtellung, die im weſentlichen die Beſetzung vom letzten Jahre zeigte, iſt ſonſt wenig zu ſagen. Frau Ullerich gab für Frln. Bajor die Bäuerin Armgard packend, nicht ganz ſo anſprechend Herr Trautſchold den Walter Fürſt, der früher in Herrn Ausfelders Hän⸗ den gelegen hatte. Der Chor der Barmherzigen Brüder klang ſo miſerabel wie früher auch. Das Publikum zeigte ſich animiert, in manchen Augenblicken nur zu ſehr, ſo daß ſich mitunter recht unmoti⸗ viertes Lachen hören ließ; es ließ ſich auch dadurch nicht aus der Stimmung bringen, daß die Vorſtellung wieder einmal 25 Minuten länger dauerte, als angeſetzt. K. Die Uraufführung der Gellert⸗Gckelmannſchen Operette „Die Inſelbraut“ findet nun kommenden Sonntag, 16. ds., im Frankfurter Opernhaus ſtatt. Man darf dem Werk der beiden beliebten Mannheimer Künſtler mit Spannung entgegenſehen. Lelzte Hachrichten und Telegramme. Kreuznach, 10. Sept. Großfeuer äſcherte heute Nacht die Zigarrenfabrik Karl Gräff bis auf die Um⸗ faſſungsmauern ein. Etwa 100 Arbeiter ſind brotlos. Berlin, 9. Sept. Vom preußiſchen Kultusminiſterium iſt zur Förderung der Erhaltung von Naturdenkmälern im preußiſchen Staatsgebiet eine„ſtaatliche Stelle für Natur⸗ denkmalpflege errichtet worden. Dieſelbe hat einſtweilen ihren Sitz in Danzig und wird von dem Direktor des Weſt⸗ prenßiſchen Provinzial⸗Muſeums Profeſſor Dr. Conwenßz ebendort als dem ſtaatlichen Kommiſſar für Naturdenkmalpflege in Preußen verwaltet. „Liegnitz, 10. Sept. Die allgemeine Kriegslage für die dies⸗ jährigen Kaiſermanöver iſt folgende: Elne rote Armee iſt aus Oberſſchleſien auf dem rechten Oderufer im Anmarſche gegen eine blaue Arme, die in der Linie Glogau⸗Schrimm verfammelt wird; auch in der Lauſitz werden blaue Truppen zuſammengezogen. Altona, 9. Septbr. Die Polizei entdeckte in den Bahren⸗ felder Tannen eine Räuberhöhle und nahm 5 verdächtige Per⸗ ſonen ſeſt. darunter einen Bankbuchhalter, der ſeinerzeſt in Chriſtiania 500 0 Mark unterſchlagen hatte. Bei ihm wurden Cheks über beträchtliche Summen gefunden. Lemberg, 9. September. Hieſige Blätter melden, daß eine Feuersbrunſt die Hälfte des Städtchens Kozowa im Bezirke Brzegany eingeäſchert hat. Das Amtsgebäude und die Kirche blieben unverſehrt. 600 Perſonen ſind obdachlos. Rom, 9. Sept. Der Papſt empfing heute den neu⸗ gewählten Jeſuitengeneral Wernz. Riga, 9. September. Heute Mittag ließ ein Unbekannter im Bureau der lettiſchen konſervativen Zeiteng„Rigaaviſe“ eine Bombe mit brennender Zündſchnur zurück, die vachtzeitig bemerkt und ge⸗ löſcht wurde. Heute nachmittag wurde ge en einen Trambahnwagen eine Bombe geworfen, die auf dem Pftaſter platzte und drei Schutzleute verwundete, davon einen ſchwer. Die Wache ſchoß, verwundete 3 Perſonen und verhaftete 16. Aus Rußland. Warſchau, 9. Sept. Heute wurde ein Polizeibeamter in der Chielnaſtraße von einem Unbekannten erſchoſſen. Kertſch, 9. Sept. Auf dem Boden der Hauptſynagoge ex⸗ plobierte eine Bombe. Eine Perſon wurde getötet, eine andere verwundet. Die Synagoge wird von einer Militärpatrouille bewacht *Petersburg, 9. Sept. Ende Oktober findet in Petersburg' der Kongreß des Verbandes zur Erreichung der Gleichberechtig⸗ ung der Hebräer ſtatt. Der Kongreß wird die Frage der Be⸗ teiltgung der Hebräer an der bevorſtehenden Wahlkampagne beraten. Petersburg, 9. Sept. In Sieelce begannen geſtern Abend Revolutionäre in verſchiedenen Straßen auf die militäriſchen Schutzwachen zu ſchießen. Alle Häuſer, aus denen gefeuert wurde, werden von Truppen beſchoſſen. *War ſchau, 9. Sept. Aus Sielce wird gemeldet, daß dort die Ruheſtörungen den ganzen Sonntag über an⸗ gehalten haben. Das Militär habe bis Mitternacht die Häuſer beſchoſſen. An 40 Perſonen wurden getötet und verwundet. Einige Häuſer ſeien in Brand geraten. Von auswärts ſei Militär nach der Stadt, deren Zugänge abgeſperrt ſind, gefandt worden. Unbeſtätigte Nachrichten ſprechen von einem Pog rom und von Plünderungen. Petersburg, 9. Sept. Das gegen die Mörderin des Generals Min ausgeſprochene Todesurteil erhielt ſeine Beſtätigung und wird morgen Nacht vollſtreckt werden. 5 5 8 Großh. Hof⸗ U. Nationaltheater in Mannheim. Mountag, den 10. September 1906. 2. Vorstellung im Abonnement B. Der Biberpelz. Komödie in 4 Akten von Gerhard Hauptmann. Neu einſtudiert von Guſt av Trautſchold. Perſonen: Amtsvorſteher. von Wehrhahn, Alexander Kökert. Krüger, Reutier 5 2 0 Paul Tielſch. Doklor Fleiſ Karl Neumann⸗Hoditz. Motes 7 5„Gnſtap Trautſchold. Frau Motes Julie Sanden. Toni Wittels. N zu Wolff, W̃ zaſchfrau Haus Godeck. Ulius 10 ihr Mann ee 5(Ella Eckelmann. Leontine/ hre Töchter(Hedwig Stienen. Wulkow, S 5 8„Hermann Röbbeling. Glaſenapp, 9 tsſchreiber 8 Guſtay Kallenberger. Mitteldorf, Amtsdiener 5 Emil Hecht. Philipp, Doktor Fleiſcher' 8 Sohn Ebva Nehr. n Ort des Geſchehens: Irgendwo um Berlin. Kaſſeneröffn. Uhr⸗ Anfang? Uhr. Ende geg. ½10 Uhr. Nach dem 2 it findet eine größere Pauſe ſtatt. Kledne Eintrittspreiſe. 2„hh. Boftheater. Dienstag, 11. September: Volksvorſtellung No. 1. Der Freischütz. 7 Uhr. Saalhan Nannheim. Hente Montag, 8 Uhr abends drosse Fest-Vorstellung Letzte Woche AA.uftretemnm Som: — Meorg u. Gusti Edler Eireus Barnum u. Beileid im Saalbautheater Heorg Hartmann Hermann Mestrum Die 10 Original-Japaner Loro-Quartett und das übrige glänzende Programm. Orverkaufs- und Abonnementskarten guültig. Letzte Woche! NUu moch. Tæge der berühmte Lustspleldichter Dr. Arthur Pserhofer barl Beinsch, Phantasmagorla Wulle Walden als Gast und das Übrige Weltstadtprogramm. Letzte Wochel zeßel g dou unmn Vorverkauf und Abonnementskarten gültig. Im Wiener Café Apollo und American Büffet „Concerte“ der I. ungar. Magnaten Kapelle. Nosengarten Mannheim. Nibelungensaal.) Dienstag, den 11. September 1906, abends 8½ Uhr 32. Sommer-NTonzert des Kaim-Orchesters Leitung: Kapellmeiſter Emil Kaiſer. OSNAH I. Bach. 1. Zweites Brandenburger⸗Konzert,.dur. a) Allegro. b) Andante. e) Allegro assai. 2. Arie a. d.-dur-Suite. 3. Präludium, Choral und Fuge. II. Haydn 4. Variationen a. d. Kaiſerquartett. 5. Largo a. d. Quartett No. 5. 6. Serenade für Streichorcheſter. III. Mozart. 7. OQuverture zu Don Juan. 8. Maureriſche Trauermuſik. 9. Thema und Variationen a. d. Diverlimento No. 17. Drei deutſche Tänze. Das Konzert ſindet bei Wirtſchaftsbetrieb ſtatt. Bei günſtiger Witterung werden in den Pauſen die Saaltüren nach dem be⸗ leuchteten Garten für die Konzertbeſucher geöffnet. Kaſſeneröffuung abends 8 Uhr. Eintrittspreiſe: Tageskarte 50 Pfg., Dutzendkarten 5 Mk., Kartenverkauf in den durch Plakate kenntlich gemachten 08 zufshnellen, beim Portier im Roſengarten und an der 10, aſſe Außer den Eintrittskarten ſind von jeder Perſon über Jahren die vorſchriftsmäßigen Einlaßkarten zu 10 Pfg. zu ien 66172 SBeneral- Anzeiger. geboten. Ein Posten Unterrockstoffe hübsche Streifen Meter 1 55 25 Pfg. Ein Posten Schürzenstoffe 1 äusserst solide Ware, 120 em breit, Meter 55 Pfg. 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Im Namen' der tieftrauernden Hinterbliebenen: Margarethe Kermn,, geb. Nästle. Die Beerdigung findet am 11. September 1906, 3½ Uhr nachmittags, vom Daies Stecbt qeder besomdenen Amgedge. 66224 Nlelde 15 cht noch einige Kunden, in- u. außer de Haufe. +T 6, 37, 5. Stock. 5277 Frgen ſucht Stellung als Hausdame bei nur feiner Deutſch⸗Amerikan. iſcher Familie. Offerten unte . 650 E P. an Rudolf Todles-Hnzeige. Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dass unser lieber Sohn, Bruder, Schwager und Onkel 66230 dakob Eisenbarth Schriftstzer Verwandten, im Alter von 29 Jahren, u8 Leiden, Samstag abend 10½ Uhr verschieden ist Die Beedigung findet Olenstag nachmittag Ohr von der Leichenhalle aus statt. Die krauernden fuatelbllahenen. nach kurzem, schwerem Bezirksvereln Mannhelm. Todes- Anzeige. dass Samstag nacht halb 11 Uhr unser langjährige treues Mitglied, der Setzer Jakob Risenbarth nach schwerer Krankheit mit Tod abgegangen ist. nachmittags 3 Uhr von der Leichenhalle aus statt und Beteiligung dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. 6623³¹ Der Vorstand. Danksagung⸗ Earl Sehudt erossen Leichenbegleitung, insbesonders Herrn Dr. Hübner u. Hrn. Dr. Eokardt für die unermüd liche Behandlung, den verehrl. Niederbronner Schwestern für die aufmerksame Pflege, den werten UMitglieder des Droschkenbesitzer-Vereins für die Verein für den erhebenden Grabgesang, Hrn. Stadt- pfarrer Achtnich f. d. trostreichen Worte am Grabe Jannbeim, den 10. September 1906. Die trauernden Hinterbliebenen: KAnna Schudt, nebst Kinder, Lohnkutscherel. u. bitte das meinem sel. Manne entgegengebrachte Vertrauen auchauf michgütigstübertragenzu wollen. *—5 Unseren Mitgliedern hiermit die Trauernachricht: 8 Die Beerdigung findet Dlenstag, den 11. September, ersuchen Wir unsere Mitglieder, durch recht zahlreiche 95 Für die vielen Beweise innigster Teimahme bel dem uns betroffenen schweren Verluste ungeres innigstgeliebten, unvergessliehen Gatten, Vaters, Bruders und Schwagers 66232 75 sagen wir für die vielen Kranzspenden und der 25 schönen Worte am Grabe, dem verehrl. Jungfrauen- flteng diskret und reel, erh. ehrd. hiermit Allen unseren wärmsten, innigsten Dank. 5 Gleichseitig die ergebene Mitteilung, dass das 55 Geschüft in unveränderter Weise fortgeführt wird ſchaftsglied denken bewahren. Aaadnef ſü ale 7el. f8 uU. Aae 5 24. 2 annkeim f 2ÿ N 222 anuανανν Bauplätze mit Baukapital zu kaufen gesucht. Offerten unter U 10175 au Haſenſtein c Vogler .⸗G., Frankfurt a. M. erb. Verloren. Sek Handtäſchchen mit Inhalt aum Luſſenring ver⸗ loren. 5297 Luiſenring 45a, III. Leldtertehr Taenecdtügz (gute) placiert. Egon Schwartz, N 6, 21 Frle 0 000 Mark, 2. Hppothel, geſucht, ſofort 17 ſpäter. fferten unter K. K. 10190 an die Exped. d. Bl. 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