2 9 1 N 9 89 2 leide, Jean, iſt wie eine Nadel, die mich am Herzen ſticht. (Badiſche Bolkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg, monatlich, Durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Auswärtige Inſerate 25„ Die Reklame⸗Zelle. 60„ E 6, 2. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreilelſte Jeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Redaktions⸗-Buregaus: Berlin: Dr. Pauf Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3987. (Mannheimer Volksblatt) Telegtamm⸗Abreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 DruckereisBureau(An⸗ nahme v. Druckarbeitnen 841 Redaktoe;«ðͥUnbofn= Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 18 E 6, 2. Nr. 431. Karlsruhe: Georg Chriſtmaun, Helmholtzſtraße 18. Telefon: Nr. 1907. Montag, 17. September 1906. (Mittagblatt.) Polftische Uebersſcht. Maunheim, 17. September 1906. Herzog Evunſt von Sachſen⸗Altenburg. Wie das Land Baden am vorigen Sonntag, ſo ſtand geſtern das Herzogtum Sachſen⸗Altenburg im Flaggenſchmuck. Aus dem⸗ ſelben Anlaß, denn der Herzog Eunſt feierte am 16. September ſeinen 8 0. Geburtstag. Die Feſtesfreude im Herzogtum wird gedämpft durch die Nachricht von dem Tode des Prinzen Albrecht von Preußen, denn das einzige Kind des Herzogs, die Prinzeſſin Marie, die im Jahre 1898 ſtarb, war mit dem Prinzen Albrecht vermählt. Herzog Ernſt hat ebenſo wie der Großherzog von Baden an jenem denkwürdigen Januartage im Spiegelſaale des Schloſſes von Verſailles geſtanden, als das deutſche Reich aus der Taufe gehoben wurde. Der Anſchluß Sachſen⸗Altenburgs an Preußen geſchah der politiſchen Lage zufolge eher als derjenige Badens. Dazu kam, daß der Herzog ſelbſt bis zum Jahre 1853 preußiſcher Offizier geweſen war. In dieſem Jahr übernahm er zunächſt proviſoriſch und nach dem Tode ſeines Vaters am 3. Auguſt endgültig die Regierung. Seine Regierung verhalf dem Land auf allen Gebieten zu einem bedeutenden Aufſchwung. Wie ſehr das Land an ſeinem Fürſten hängt, das hat unter anderem die fünfzigjährige Jubelfeier zur Wiedererrichtung Sachſen⸗Aten⸗ burgs bewieſen, die im Jahre 1876 gefeiert wurde. Im Jahre 1866 ſtand der Herzog auf der Seite Preußens, 1870 nahm er im Hauptquartier des Großherzogs von Mecklenburg Teil an den Belagerungen von Toul und Soiſſons und an der Schlacht bei rleans. Er war bei dem Einzug in Paris und bei dem Einzug in Berlin zugegen. Auch dem Herzog Ernſt ſtand in ſeiner Ge⸗ mahlin Agnes, Prinzeſſin von Anhalt, eine Frau zur Seite, die an allen Beſtrebungen des Herzogs zur Erhöhung des Volkswohls den regſten Anteil nahm. Im Jahre 1897 wurde dieſe Frau dem Herzog und dem Lande nach 44jähriger Ehe durch den Tod entriſſen. Das deutſche Volk ehrt in dem Herzog einen der Männer, die das Reich mitgegründet haben. Das„Mil. Wochen⸗ blatt“ von heute erzählt von dem Herzog u. a. folgendes: In Altenburg trägt er ſtets Uniform und weilt oft bei dem Offizier⸗ korps ſeines dort garniſonierenden Regiments. Seiner großen Freude am Geben kommt er gern dadurch nach, daß er alljährlich der Weihnachtsbeſcherung bei dem altenburgiſchen Regiment bei⸗ wohnt und hierfür ſelbſt einen großen Tiſch mit Geſchenken zur Verloſung aufbaut: ſeine beſondere Fürſorge wendet er dem 88 ugen verdankt. Unteroffizierkorps dieſes Regiments zu, das ihm ſehr wohltätige Allruſſiſcher Kongreß der Monarchiſten. Die rufſiſchen monarchiſtiſchen Parteien rüſten ſich zu großen Kundgebungen, die ſie durch eine Reihe von Kongreſſen zum Ausdruck bringen wollen, die in der nächſten Zeit in Kie w ſtattfinden. 25. ds. Mts. beginnende allruſſiſche Kongreß der Monaschiſten, deſſen Dauer auf fünf Tage beſtimmt iſt, und an dem ſich faſt Den Reigen dieſer Kongreſſe eröffnet der am alle monarchiſtiſchen Parteien Rußlands beteiligen werden. Das dom Miniſterpräſidenten Stolypin genehmigte Program m flür dieſen Kongreß weiſt u. a. folgende intereſſante Punkte auf: 1. Nichtzulaſſung der Juden zur Reichsduma; 2. Agrarfrage und Erweiterung der Tätigkeit der Bauernbank; 3. Errichtung Hein Schützling. Nach einem franzöſiſchen Stoff frei bearbeitet von Heinrich Köhler, 3 „(Nachdruck berboten.) Fs,ßFortſetzung.) Jean betrachtete ſie ſchweigend und nicht ohne Rührung ein Weilchen, dann, ſie an ſich ziehend, nahm er ſie wie ein Kind in ſeine Arme, das man zu tröſten ſuht. „Meine kleine Maud,“ agte er mit einer gewiſſen zärtlichen Antorität, die nicht ohne Eindruck auf ſie blieb,„mach ein Ende mit dieſer Narrheit, denn ſie beunruhigt unnötig Dein Leben. Wie, eiferſüchtig Du? Das iſt ja ein ganz dummes Gefühl zwiſchen uns!“ Aber dieſes dumme Gefühl, wenn ich nun einmal darunter „Man zieht ſie heraus und iſt geheilt, dann iſt die Sache ab⸗ gemacht. Allons, lachen Sie, meine ſchöne Stolze, und verjagen 5 dieſe ſchwerzen Schmetterlinge, welche uns den ſchönen Tag ver⸗ Frau biſt, die ich jewe „Und was noch? d Sprc heit und ſeiner wolkenloſen Diner anzukleiden, w eines Patriarchats in Rußland; 4. ſtändiſcher Aufbau; 5. Auf⸗ hebung der Bauerngemeinden und Beibehaltung der Woloſt⸗ gerichte(Gutsgerichte) uſw. Die Leiter dieſes Kongreſſes haben erſt bor wenigen Tagen in Petersburg Privatkonferenzen ab⸗ gehalten und ſind dahin übereingekommen, jetzt in noch engerer Fühlung mit dem Miniſterium des Innern zu bheiben, als zuvor, Und ſtrikte deſſen Direktiven zu befolgen; man glaubt, auf dieſe Weiſe die vegierungsfeindliche Agitation möglichſt einheitlich paralyſteren zu können. Wie ſehr die Regierungsorgane den monarchiſtiſchen Parteien entgegenkommen werden, davon konnte ſich der Bepollmächtigte der Kiewer Monarchiſtenpartei über⸗ zeugen, als ihm von dem Miniſtergehilfen Geheimpat Makarow am 7. ds. Mis. außer der Genehmigung des Kongreſſes noch vertraulich einige ſpezielle Wünſche des Miniſterpräſidenten aus⸗ geſprochen wurden. Die Eigenart dieſes Kongreſſes wird ſich u. a. auch darin zeigen, daß jeder Teilnehmer mit fünf Rubeln beſteuert wird; der Geſamterkrag ſoll den Familien der bei der Unterdrückung der revolutionären Bewegung ums Leben ge⸗ kommenen Polizeibeamten zu gute kommen. Herr Dernburg. Die„Grenzboten“ ſchreiben: Was die Berufung Dernburgs onlangt, ſo läge der Vergleich mit dem ehemaligen preußiſchen Finanzminiſter Auguſt b. d. Heyd am nächſten, der ebenfalls aus dem Bankkontor auf einen Miniſterpoſten berufen wurde. Von d. Heyd hat ſich als Handelsminiſter vierzehn Jahre hindurch große Verdienſte erworben. Ihm unterſtanden das Eiſenbahn⸗, Poſt⸗ und Telgraphenweſen; Preußen hat ihm unter anderm die Einführung des elektriſchen Telegraphen zu danken. Im Jahre 1862 wurde er auf kurze Zeit Finanzminiſter und trat als ſolcher im Juni 1866 wieder ein, als der Miniſter v. Bodelſchwingh beim Herannahen des Krieges die Flinte ins Korn warf. Der Miniſter v. d. Heyd hat damals ſowohl vor wie nach dem Kriege als Leiter des preußiſchen Finanzweſens große Dienſte geleiſtet, er hat dieſen Poſten bis 1869 bekleidet, iſt alſo im ganzen ſiebzehn Jahre Miniſter geweſen, viel länger als dies heutzutage der Fall zu ſein pflegk. Freilich mag das Elberfelder Bankhaus, aus dem er hervorgegangen war, mit der heutigen Entwicklung des modernen Bankweſens durch die großen Aktienunternehmungen kaum zu vergleichen ſein, aber ein ſo unerhörtes Novum, wie es von mancher Seite dargeſtellt wird, iſt die Berufung eines Kaufmanns doch durchaus nicht. Aus den Keudellſchen Aufzeichnungen iſt überdies bekannt geworden, daß Bismarck im Jahre 1866 an die Berufung von Finanzmännern und Induſtriellen an den Bundesxratstiſch ge⸗ dacht hatte. v. d. Heyd am nächſten kommt Ludolph Cam p⸗ hauſen, der Miniſterpräſident der Märztage. Seine Miniſter⸗ ſchaft dauerte nur drei Monate, dann wurde er Vertreter Preußens bei der deutſchen Zentralgewalt in Frankfurt a.., einem Poſten, von dem er ſchied, als Friedrich Wilhelm IV. die Kaiſerkrone ab⸗ lehnte. Später iſt er dann nur noch als parlamentariſcher Politiker hervorgetreten. Sein Bruder Otto Camphauſen, Heyds Nackfolger als Finanzminiſter, iſt nicht aus dem Bankfach, wie manche Blätter annehmen, ſondern aus der regelrechten Beamten⸗ karriere hervorgegangen, die er als Referendar bei der Regierung in Köln begonnen hatte. Eine„neue Aera“ iſt demnach in der Be⸗ rufung des Herrn Dernburg wohl kaum zu ſehen, es iſt auch kein „Amerikanismus“, ſondern es iſt damit ein Weg wieder be⸗ kreten worden, der ſich ſchon in der vorbismarckiſchen Zeit als gangbar und nützlich erwieſen hat. Lady'Donor lebte in Regionen, in welchen eine gewiſſe Exzentrität nichts Ungewöhnliches iſt, und unter dieſer verbarg die Tochter Albions ihre freien Allüren. In ihrem vornehmen Hauſe in Faubourg Saint Honore, deſſen Gärten an die Elyſeeiſchen Felder grenzten, empfing ſie, wen ſie eben zu empfangen beliebte, und unter dieſen Beſuchern befand ſich nach der ſcheinbaren Aus⸗ ſöhnung im Salon der Frau Runieres Jean dErneau als einer der fleißigſten. Faſt jeden Morgen konnte man der jungen Witwe, zu Pferde, von zwei Grooms gefolgt, im Gehölz begegnen. Manch⸗ mal allein, oft auch von einigen Anbetern begleitet deren Auf⸗ gabe nicht immer leicht war. Sie ritt mit einer ſeltenen Kühn⸗ beit ein Pferd von feurigem Temperament, welches ihre kleine Hand mit der Sicherheit einer Kunſtreiterin bändigte, und nahm ſpielend die größten Hinderniſſe, vor denen mancher gewiegte Reiter zurückgeſchreckt wäre. Jean ſchloß ſich meiſt dieſen Aus⸗ flügen an; er war faſt der einzige, der ihr folgen konnte. Es kam öfter vor, daß ſie bei ihren tollen Ritten die Grooms verloren und er ſie dann allein zurückbrachte. Gerade dieſes freimütige Einge⸗ ſtehen freundſchaftlicher Beziehungen leitete jeden Argwohn ab. ſätze, um ſich Gedanken um den Ausgang einer angeſangenen ache zu machen. Er vertraute ſeinem Stern und lebte in den Tag hinein, wie es ihm gefaiel. Indeſſen hatte er das Prinzip, daß das SGlück eine Kunſt ſei, die man pflegen muß. Obwohl ſich die phan⸗ taſtiſche Eiferſucht Mauds etwas gelegt lieber, bei Frau Runieres an den feſten Empfangstagen zu erſchei⸗ hatte, vermied er es nen, als um ein ſo bizarreres Abenteuer ihn ſeiner ruhigen Sicher⸗ ak efßfß m ſich vor dem Leute gemeldet, junge Dame Eines Tages aus 93 Kl Deutsches Reſe)). * Homburg v. d.., 16. Sept.[(Der Reichskanzler) trifft am 20. September vormittags 10 Uhr hier ein in Begleitung ſeiner Gemahlin und deren Mutter. Der Geſandte v. Below, der Geheimrat Scheefer, der Hofrat Seeband, Kanzleibeamte und Dienerſchaft folgen ihm. 5 285 * Düſſeldorf, 16. Septbr.(Die Eröffnung des neuen Oberlandesgerichtes.] Heute Mittag wurde das neu errichtete Oberlandesgericht in Düſſeldorf feierlich durch den Juſtizminiſter Dr. Beſeler eröffnet, indem er die Beamten in einer kurzen Anſprache in ihre Aemter einführte, wobei er die Er⸗ wartung ausdrückte, daß das Oberlandesgericht in Düſſeldorf ſich würdig den anderen Oberlandesgerichten zur Seite ſtellen werde, Die Anſprache ſchloß mit einem Hoch zuf den Kaiſer. Oberlandes⸗ gerichtspräſident Hartma nn und Oberſtaatsanwalt Wil⸗ helm erwiderten, daß alle Beamten beſtrebt ſein müſſen, das Kölner Oberlandesgericht zum Vorbild zu nehmen. Bei der ſich hieran anſchließenden Ordensverleihung erhielt Oberbürgermeiſter Dr. Marx⸗Düſſeldorf den Kronenorden zweiter Klaſſe und Bürgermeiſter Pieck⸗München⸗Gladbach den Kronenorden dritter Klaſſe.„ * Salzwedel, 16. Sept.(Der Kommandeur der 7. Diviſion, Generalleutnant v. Bernhardi), iſt geſtern Vormittag im Manöver bei einem Angriff der 16. Ulanen geſtürzt und überritren worden. Er liegt zur Zeit in Beetzendorf. 8 3 55 * Berlin, 16. Sept.(Neue Perſonalvorſchriften für die preußiſch⸗heſſiſchen. Staatsbahnen) hat der preußiſche Miniſter der öffentlichen Arbeiten herausgegeben. Es heißt darin unter anderem: Aus dem Betriebsdienſt ſind alle Beamten zu entſernen, deren längeres Verbleiben in dieſem Dienſte die Betriebsſicherheit gefährden würde. Verſchuldete Beamte dürfen in Zukunft weder im Kaſſen- noch im Magazi dienſt verwendet werden. Auch ſonſt ſind Beamte, die f ihre Stellung als ungeeignet erweiſe wenden, wofür ſie beſſer geeignet ſind. Es bede einer eingehenden Prüfung, ob eine anderweite tigung tatſächlich von Vorteil iſt und nicht der ungeeign, 0 amte für die neue Stelle ebenſo untauglich iſt. Ein häufige Perſonalwechſel iſt nach Möglichkeit zu vermeiden und e ſtets berückſichtigt werden, daß in großen Betrieben be ſach⸗ und fachkundige Beamte nicht ohne weiteres en können. Bei Verſetzungen von Beamten iſt auf der Verhältniſſe nach Möglichkeit Rückſicht zu nehmen. ſtehenden Verſetzungen aber iſt den Beamten früh lung zu machen. 5 — Der Staatsſekretär des Auswärtigen von Tſchirſchky) trat ſeinen Urlaub an. Mit der Vertretung iſt bis zur Rückkehr des Unterſtaatsſekretärs d. Mühleberg, wie in früheren Jahren, der königliche Geſandte in München, Graf Por⸗ tuales, beauftragt.„„ * Potsdam, 16. Sept.(Der Kronprinz) kehrte in der vergangenen Nacht aus dem Manövergelände zurück und begab ſich nach dem Marmorpalais. * Breslau, 16. Sept.(Der Kaiſer) beſuchte he Vormittag mit den Herren des Gefolges den Gottesdienſt St. Barbarakirche. Um 11.30 Uhr empfing der Kai 515 der Vertretung des Direktors der Koloniglabteilung d Ausw tigen Amts beauftragten Wirklichen Gehernen Ju war auch Jean dErneau eine hohe Meinung von der Beſucherin ei Er wunderte ſich um ſo mehr darüber, als ſein Haus niem derartige Beſuche offen ſtand. e Als er die Tür ſeines Zimmer öffnete, wandte ſich ein Dame vom Fenſter, aus welchem ſie auf die Straße geſeh⸗ zurück und trat ihm entgegen. VVVCG** .ean konnte einen Ausruf der Ueberraſchun drücken, als er die Nichte ſeines Paten, Claire Runie Dicht am Kamin ſaß ihre Gouvernante Miß Clifford in einem Album. Der alberne Diener hatte nicht ge zwei Perſonen waren, die ihn erwarteten, was der „Wie, gnädiges Fräulein, Sie hier, bei mir... 2“ ri Erſtannßnß 33 JJa,“ antwortete Fräulein Runieres,„ich bin meiner Mut davongelaufen und habe Sie aufgeſucht, damit Sie mi 10 mir Ihren Schutz vor allen Nachforſchungen laſſen“„„„„„„ 5„ „Daß ich Sie verberge, ich?.. Aber denken Sie icht gnädiges Fräulein—2“ Aber keiner iſt Herr des nächſten Tages,“ ſagt ein Sprich⸗ wort. Jean hatte eine zu ſtolze Verachtung herrſchender 15 Fräulein Claire ſchüttelte mit reſoluter Miene FHFFFG( 5 „Man will mich morgen mit einem Manne verhe ſchen ich haſſe und verachte,“ antwortete ſie. einen anderen und habe mich heimlich mit ihm verſpr geſchworen, auf ihn zu warten, bis ich ſeine F. Meiner Mutter habe ich mich zu Jüßen fleht, mich wenigſtens nicht zu dieſer Heire Entſetzen und Grauſen erregt, aber ſie iſt „Man kann Sie nicht zwingen, da ich N 2. Selle. Mannherm, 17. Septemder⸗ — und nahm ſpäter die Meldung des mit der Führung des 5. Armee⸗ korps beauftragten Generalleutnants Kluck entgegen. „Camenz, 16. Septbr.(Zum Tode des Prinzen Albrecht von Preußen.) Heute Vormittag um neun Uhr fand zum Gedächtnis des Prinzen Albrecht in der Hofkirche Trauergottesdienſt für die evangeliſche Ge⸗ meinde ſtatt. Vor dem Altar war inmitten eines Arrangements aus Palmen und Blattpflanzen ein ſchwarzer Katafalk errichtet. Am Gottesdienſt nahmen die drei Prinzen teil, die den Weg vom Schloß nach der Kirche und zurück zu Fuß machten, nebſt ihren Umgebungen. Nach dem Chor:„Selig ſind die Toten“, dem Ge⸗ meindegeſang und der vom Vikar Beyer gehaltenen lithurgiſchen Andacht ſprach Pfarrer von Tresckow über Matth. Kap. 10, Vers 32(Wer mich bekennt vor den Menſchen, den will ich bekennen vor meinem himmliſchen Vater). Ein abermaliger Gemeindegeſang beſchloß die Feier. Die Ueberführung der Leiche in die Hofkirche findet heute Abend um acht Uhr ſtatt. Ausland. Oeſterreich⸗Ungarn.(Ueber die Aus⸗ gleichsverhandlungen zwiſchen Oeſterreich und Ungarn) meldet der„Peſter Lloyd“, daß hauptſächlich folgende Differenzpunkte vorhanden ſind. Ungarn fordert, daß das Handelsbündnis durch einen Handelsvertrag erſetzt werde, ſowie daß es über ſeine Verzehrungsſteuern ſelbſt⸗ ſtändig verfügen könne. Oeſterreich verlangt die Teilung der bisherigen gemeinſamen Zolleinnahmen nach den Orten der Er⸗ hebung. Ungarn fühlt ſich ferner durch die Handelsverträge geſchädigt, da die Zollerhöhung nicht auf die landwirtſchaftlichen Produkte zur Geltung kommen, während die öſterreichiſchen Pro⸗ dukte den Vorteil der Schutzzölle genöſſen. Ungarn hält jedoch an den Handelsverträgen feſt. Ungarn wird ferner den Betrag der gemeinſamen Staatsſchuld durch Kapitalszurückzahlungen ablöſen. Strittig iſt aber die Höhe des Zinsfußes, zu dem die Ablöſung des Kapitals berechnet werden ſoll. Oeſterreich fordert ſchließlich Erhöhung der ungariſchen Quote. * Großbritannien.(Kriegsminiſter Hal⸗ dane) kam bei einer in Neweaſtle von ihm abgehaltenen Rede jüber die Heeresangelegenheiten beiläufig auf die auswärtigen Beziehungen zu ſprechen und ſagte: Unſere Beziehungen zu Frankreich ſind enger und intimer wie je zuvor und haben uns in freundliche Beziehungen zur ruſſiſchen Regierung gebracht. Ungeachtet der gegenwärtigen Schwierigkeiten ſind unſere Be⸗ ziehungen zu Deutſchland beſſer, als ſie vor kurzem waren. Eines der Vorkommniſſe, die auf die Neigung Englands und Deutſchlands hindeuten, ſich zwar als Rivalen aber doch als freundliche Rivalen zu betrachten, ſei die Zurückziehung nahezu der Hälfte der deutſchen Streitkräfte aus Südafrika ſeitens der Deutſchen. Zu Zwecken des letzten Krieges hätten die Deutſchen 15 000 Mann in Südweſtafrika gehabt, was eine gewiſſe Mißſtimmung bei nervöſen Leuten in England habe ent⸗ ſtehen laſſen. Er, ſo fuhr Haldane fort, ſei keinen Augenblick darauf gekommen, zu denken, daß dabei irgend etwas unnatür⸗ liches war. Aber nun ſtelle ſich heraus, daß mit dem Beginn des mächſten Monats 700 Mann deutſche Truppen zurückgezogen werden ſollen. Das müſſe Englands Werk in Süd⸗ afrika ecleichtern. In derſelben Rede machte Haldane die bereits gemeldeten Bemerkungen über die Abrüſtungsfpage. * Rußland.(General Trepo w) ſtarb Samstag Abend ſechs Uhr in der Villa Peterhof infolge eines Schlag⸗ anfalles, während er vor dem Mahle der Ruhe pflegte. Als mittelbate Urſache des Todes wird angina pectoris angegeben, an der der General in letzter Zeit litt. * Perſien.(Der perſiſche Geſandte ien London, Ala⸗es⸗Sultan) iſt zum Miniſter des Aeußern ernannt worden. * Vereinigte Staaten von Nordamerika. Die Revolution auf Cu b.) Ein ſcharfes Gefecht fand bei Alcano, zehn Meilen ſüdweſtlich von Habanna ſtatt. General Rodriguez iſt nach hart⸗ nückigem Kampfe mit den Reg jerungstruppen nach Havanna zurückgekehrt. Es heißt, die Aufſtänd iſchen wurden bei Wafarhy, 12 Meilen ſüdlich von Habanna, auseinander⸗ geſprengt.— Nach einer Meldung aus Newport ſind die Linienſchiffe„Louiſiana“ und„Virginja“ mit je 800 Mann an Bord mit verſiegelten Ordres in See ge⸗ gangen.— Die Marinemannſchaften, die für die nach Cuba abgehenden Kreuzer beſtimmt ſind, werden mit einem Sonderzug nach Norfolk befördert. Die badiſchen Jnbiläumsfeſtlichkeiten. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) + Karlsruhe, 15. Sept. Die Stadt im Feſtſchmuck. Der raftloſen Ausſchmückungsarbeit iſt es gelungen, die Stadt ſchon ſeit heute morgen im vollen Feſttagskleide erglänzen zu laſſen. Nur in den einzelnen Stadterweiterungen, wo man mit der Auf⸗ richtung von Triumphbogen für die Rundfahrten des Großherzogs⸗ paares am kommenden Freitag und Sonntag beſchäftigt iſt, hat man die Beendigung der Ausſchmückung noch hinausgeſchoben. In der inneren Stadt aber haben ſeit heute morgen ſämtliche öffent⸗ lichen Gebäude und auch die meiſten Privathäuſer reichen Feſt⸗ lagsſchmuck angelegt. Die Hauptſtraßen mit ihrem Flaggenmeer bieten ein wundervoll farbenprächtiges Bild. Die badiſche Landes⸗ ſich jedoch auch die deutſchen und ſchwediſchen FJarben wie die Far⸗ bem noch vieler anderer Länder, deren Angehörige an der Feſtes⸗ freude regen Anteil nehmen. Das großherzogliche Schloß prangte in ſeinem neuen Kleide; die Häuſer desz Rondellplatzes haben einen einheitlichen geſchmackvollen Schmuck angenommen. In eine via triumphalis iſt die Karl⸗Friedrichſtraße umgewandelt, an deren bei⸗ den Enden verſchwenderiſch geſchmückle Ehrenpforten errichtet ſind. Ein Flaggenmaſt reiht ſich hier an den anderen; hinter ihnen die prächtig aufſtaffierten Wohnhäuſer. Wohl das ſchönſte Bild bietet der Marktplatz, den geſchmückte rieſige Pylonen umgeben, von denen die badiſchen Landesfarben auf den Marktplatz herabgrüßen. Von Pylone zu Phlone, von Flaggenmaſt zu Flaggenmaſt ranken ſich Guirlanden aus Tannengrün; der Blumen reicher Schmuck krönt dieſe wahrhaft verſchwenderiſche Ausſchmückung des Marktes. Das Rathaus gleicht einem herrlichen Blumentempel, zu deſſen Eingang prächtige Palmen und Lorbeerbäume zu wurzeln ſcheinen. Das Aufnahmegebäude des Bahnhofes iſt neu aufgefriſcht worden, und macht in ſeinem neuen, von Guirlanden und reichem Flaggenſchmuck überworfenen Kleide ganz und garnicht den Eindruck, als ob ihm in nicht allzu ferner Zeit die letzte Stunde ſchlagen wird. Alle An⸗ erkennung verdienen die Beſitzer der privaten Wohnhäuſer: keine Kaſten ſind geſcheut, um durch Reiſigwerk, Flaggen⸗ und Teppich⸗ ſchmuck das prächtige Geſamtbild der Stadt in ſeiner reichen Far⸗ benwirkung noch zu erhöhen. Einzelne Dekorationen ſind wahre Muſterleiſtungen auf dem Gebiete der Dekorationskunſt; reich aus⸗ geſtattet ſind die Dekorationen der Schaufenſter, die faſt alle die Büſten des Großherzogspaares, umrahmt von ſinnigem Beiwerk, zeigen. In allen Straßen und Plätzen ſtaute ſich ſchon heute eine nach vielen Tauſenden zählende ſchauluſtige Menſchenmenge, die ſtetig durch den wachſenden Fremdenzufluß geſteigert wird. Auf dem Bahn⸗ hofe herrſcht ein ununterbrochenes Fluten von neuen Ankömmlingen, die die Feſttage mitzufeiern gedenken oder wenigſtens über den morgigen Sonntag in der Reſidenz verbleihen wollen. Die Ankunft des Großherzogspagres, welches von der Mainau kommend erwartet wurde, war auf heute nachmittag 5 Uhr angezeigt worden. Schon um 4 Uhr ſtaute ſich bor dem Bahnhofe und auf der Karl⸗Friedrichſtraße bis zum Schloſſe eine rieſige Menſchenmenge, die der Ankunft des Jubelpaares harrte. Der Bahnſteig war beim Fürſtenzimmer reich mit Flaggen, Tep⸗ pichen, Guirlanden und Blumen geſchmückt. Zur Begrüßung hatten ſich auf dem Bahnſteig eingefunden das Erb großherzogs⸗ baar, Prinz und Pringeſſin Max, Prinzeſſin Wilhelm, Prinz Karl, Graf Rhena, die Mitglieder des Staatsminiſteriums, der komman⸗ dierende General von Bock und Polach, die Generalität, der Stadt⸗ kommandant Frhr. v. Reibnitz, der Landeskommiſſär Geh Rat Föh⸗ renbach, der Amtsvorſtand Frh. v. Kraft⸗Ebing, Polizeidirektor Sei⸗ denadel, Oberbürgermeiſter Schnetzler, die Bürgermeiſter Sigriſt und Dr. Horſtmann, der Großhofmeiſter von Brauer, der General⸗ adjudant General der Artillerie von Müller, Oberſtallmeiſter Graf Sponeck und der Ehrendienſt des Kronprinzen und der Kronprin⸗ geſſin von Schweden. Weiterhin waxren noch erſchienen der Präſi⸗ dent des badiſchen Militärvereinsverbandes Generalleutnant Fritſch und der preußiſche Geſandte von Eiſendecher, Bereits 4 Uhr 35 Min. traf der Kronp rinz von den mit ſeinem Sohne Guſtav ein. Der Kronprinz trug die Uniform ſeines Dragonerregimentes; in ſeiner Begleitung befanden ſich Hofmarſchall von Billichöök, Kammerherr Eckermann und Adju⸗ tank Oberſtleutnant Reutersveer. Im Namen des Großherzogs be⸗ grüßte den Kronprinz Großhofmeiſter von Brauer. Punkt 5 Uhr erfolgte die Ankunft des aus 3 Salonwagen be⸗ ſtehenden Sonderzuges, dem zunächſt die Großherzogin ent⸗ ſtieg, weiterhin der Großherzog und die Kronprinzeſſin von Schweden. Die hohen Herrſchaften begrüßten den Erb⸗ großherzog, den Kronprinz von Schweden und die zum Empfang anweſenden Spitzen der Miljtär⸗ und Zivilbehörden aufs herzlichſte. Das friſche Ausfehen des Großherzogs wurde allgemein mit großer Freude vermerkt. Nach der Begrüßung traten die hohen Herr⸗ zchaften die Fahrt nach dem Schloſſe an. Im erſten Wagen ß das Großherzogspaar, im zweiten folgte das ſchwediſche Kronprin⸗ zenpaar, weiterhin folgten die Wagen mit der Prinzeſſin Wilhelm, mit dem Prinz und der Prinzeſſin Max uſw. Das Erbgroßherzogs⸗ paar— der Erbgroßherzog trug um das operierte Auge eine ſchwarge Binde— fuhren direkt nach dem erbgroßherzoglichen Pa⸗ lais. Auf der Fahrt nach dem Schloſſe wurden dem Großherzogs⸗ paar und dem ſchwediſchen Kronprinzenpaar ſtürmiſche Ovationen Sch we⸗ flagge herrſcht ſelbſtredend vor; unter die gelb⸗roten Farben miſchen dargebracht, die erſt endeten, als die hohen Herrſchaften ſchon kängf in das Schloß eingetreten waren. Am Abend fand eine Probebeleuchtung des Marktplatzes ſtatt, der einen märchenhaft⸗ſchönen Anblick ge währte. Das Rathaus iſt über und über mit Glühlampen beſät, welche Balkon, Giebel, Türen und Fenſter einrahmen; tauſende von Glühkörpern leuchten aus den haushrohen Pylonen herab und ſenden ihr warmes Licht aus den Guirlanden, Blumenkörben und Lorbeer. bäumen auf den geräumigen Marktplatz. Nicht minder ſchön ge. lungen iſt die Beleuchtung des Bahnhofsgebäudes wie des Reichs. poſtgebäudes, ſodaß nach dieſen Einzelproben für den Donnerstag eine ganz einzigartige Illumination der Stadt zu erwarten iſt. Bieten doch auch hier die größten Geſchäftshäuſer alles auf, um mit der Beleuchtung der öffentlichen Gebäude in wirkſame Kon⸗ kurrenz treten zu können. Feſtbanketts. Im Laufe des Abends veranſtalteten eine Reihe von Vereinen Feſtbanketts und Feſtkommerſe, bei denen der Bedeutung der Feſt⸗ tage in durchweg formvollendeten Reden gedacht wurde. Im Ko⸗ loſſeumsſaale hatte der Militärverein Karlsruhe ſein Feſtbankett im kleinen Feſthalleſaal die vereinigten Karlsruher Turnvereine, im Schützenhauſe die Schützengeſellſchaft, im Gaſthaus„zu den drei Linden“ in Mühlburg der Militär⸗, Bürger⸗, Turn⸗ und Radfahrer⸗ verein ſowie die freiwillige Feuerwehr des Stadtteils Mühlburg. Im eigenen Klubhauſe hielt der erſte Karlsruher Ruderklub„Sala⸗ mander“ einen Feſtkommers ab, während der Ruderverein„Sturm⸗ vogel“ im Hotel Friedrichshof ſeine Angehörigen zu einem Jubiläumsball vereint hatte. Zum Feſtbankett des Karlsruher Militärvereins waren u. a. der Vizepräſident des Militärvereinspverbandes Ge⸗ neralleutnant Anheißer und Oberſtleutnant Heuſch erſchienen, wie zahlreiche Reſerve⸗ und Landwehroffiziere. Ein ſchwungvoller Prolog, den Kamerad V. Walter vortrug, leitete den Abend ſinnig ein. Der Vereinsvorſitzende Gauggel hielt die Begrüß⸗ ungsanſprache, die in ein Hoch auf den deutſchen Kaiſer ausklang. In ſeiner Feſtrede gedachte Studienrat Rößer der Jubiläen im großherzoglichen Hauſe, indem er das Großherzogspaar als das Vorbild eines jeden Deutſchen pries. Sein Hoch, das begeiſterte Aufnahme fand, galt dem großherzoglichen Hauſe. Durch Solo⸗ vorträge erfreuten die Damen Dürr und Gänger wie Herr Zimmer; den orcheſtralen Teil der Feier füllte die Kapelle früherer Militärmuſiker unter Leitung ihres Dirigenten A. Hof⸗ mann aus. Folgenden Mitgliedern wurden für 25jährige treue Mit⸗ gliedſchaft Erinnerungsmedaillen überreicht: Stadtrat Küppele, Direktor Moninger, Medizinalrat Ziegler, Chirurg Dorner, Schloſſer Mich. Müller, Schneidermeiſter Fritz, Kohlenhändler Hennig, Wirt Friedrich Caſpar, Brauereibeſitzer Albert Printz, Hausmeiſter Krank, Poſtſchaffner Kunſtmann, Realſchuldirektor Müller, Bureauaſſiſtent Willi, Werkiſchreiber Zahn, Kaufmann Neutlinger, Rechnungsrat Schuler und Reallehrer Specht. An die Feſtfeier ſchloß ſich eine Tanzunterhaltung. Ein treffliches und wohlgelungenes Feſtbankett hielt im feſtlich geſchmückten Saale die Vereinigung der Vereine des Stadtteils Mühlburg ab. Die Geſangvereine Caſino⸗ Liederkranz und Frohſinn trugen unter Leitung des Herrn Direktor Munz den tief empfundenen Männerchor von Wein⸗ zierl„Segenswunſch“ vor, worauf Herr Stadtverordneter Philipp Karcher in einem formvollendeten Trinkſpruch das Jubelpaar feierte. Redner gedachte auch des Kronprinzenpaares von Schweden, das das ſilberne Ehejubiläum feiert und ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf die Jubelpaare und das ganze großherzogliche Haus, worauf die Muſik die National⸗ brachte ſodann Liedervorträge der Frau Dr. Rothmund⸗ Mannheim, der Tochter des Mühlburger Bürgers Herrn P. Pfeifer, die mit Recht lebhaften Beifall fanden. Eine ſchöne, friſche Sopranſtimme vereinigte ſich mit geſchmackvollem Vortrag. Es folgten intereſſante turneriſche Uebungen des Turnvereins, Vorträge des Zitherklubs und des Geſangvereins Frohſinn, ſodaß den Veranſtaltern der wohlgelungenen Feſtlichkeit mit Recht volle Anerkennung ausgeſprochen wurde. *** Karlsruhe, 16. September. Der heutige Sonntag, für den ein reger Fremdenverkehr in unſerer Feſtſtadt erwartet wurde, litt völlig unter der Ungunſt der Witterung. Der Regen, welcher die ganze Nacht gefallen war, hatte in früher Morgenſtunde aufgehört und es ſchien, als ob der Himmel unſere Erwartungen doch noch erfüllen würde. Allein ſchon kurz nach 10 Uhr ſetzte das Regenwetter von neuem ein, das faſt ohne Unterbrechung den ganzen Tag wie auch noch den Abend anhielt. Daß bei ſolchem Wetter jedes Leben und Treiben in den Straßen fehlte, iſt ſelbſtverſtändlich; auch in den Ausſtellungen war der Beſuch ein durchaus mini⸗ maler. „Exlauben Sie,“ rief Jean,„ich habe die größte Furcht davor, Sie zu kompromittieren. „Das iſt ſchon geſchehen, indem ich zu Ihnen kam.“ 7 „Das wäre nur eine Unklugheit, die keine weiteren Folgen hätte. Ich flehe Sie an, gnädiges Fräulein, kehren Sie ſo ſchnell wie möglich zu Ihrer Mutter zurück und führen Sie dieſen ſo törichten Plan nicht aus.“ „Wenn ich zurückkehre, bin ich verloren.“ „Rufen Sie die Unterſtützung ihres Onkels an; er iſt zugleich Ihr Pate Ein bitteres Lächeln huſchte über Claires Geſicht. „Mein Onkel“, ſagte ſie,„hat er denn einen Willen? Und vorausgeſetzt, daß er mir ſeine Hilfe verweigert, kennen Sie meine Mutter ſo ſchlecht? „Aber Sie haben heute den Beweis geliefert, daß Sie einer reſoluten Tat fähig ſind.“ Gortſetzung folgt.) Buntes Feuilleton. —. Der Triumph der Köchin. Aus Newyork wird berichtet: Die Heirat einer regierenden Königin kann wohl nicht mehr Anteil⸗ mahme und Begeiſterung unter ihren Untertanen erwecken, als die Hochzeit von Miß Emina Sheppard im der Stadt Flosence in Süd⸗ Dakota Febarrteß Denn ſie iſt mehr als Königin von Florence, ſie iſt die Köchin und die einzige Frau in Florencel Die Stadt iſt erſt vor kurzem gegründet worden und ſehr ſchmell enporgehlüßt, ſeit⸗ dem die Eifenbahn bis hierher gelegt worden iſt. Die günftige Lage in einem fruchtbaren und an Schätzen reichen Lande gewährte ſo günſtige Ausſichten, daß eine große Menge von Abenteuern und bevor ſie noch Straßen und Häuſer hatte. Aber es paren nur Män⸗ ner, bis eines Tages Miß Sheppard erſchien. Sie kam eigentlich dahin, um in der neuen Stadt eine Schule zu gründen, aber leider fehlten die Schüler völlig, und ſie ſah ſich gezwungen, ihre Bemüh⸗ ungen um das Wohl und die Bildung der noch ungeborenen Kinder bon Florence aufzugeben und ſich des leiblichen Wohls ſeiner Be⸗ wohner anzunehmen. Glücklicherweiſe hatte ſie neben ihren Studien auch einen Kurſus im Kochen genommen und richtete daher ein Re⸗ ſtaurant in der Stadt ein. Von dieſem Augenblick an wurde die ganze Bebölkerung, die ſich bisher mit ſchlecht und eilig gekochtem Eſſen hatten begnügen müſſen, ihr völlig untertänig, und nach einem Monat war ſie die Beherrſcherin und Geſetzgeberin der Gemeinde. Ihre Kochkunſt verſchaffte ihr eine unbedingte Macht auch über die wildeſten Gemüter. Die bloße Drohung, ein widerſpenſtiges Indi⸗ viduum von der Speiſetafel zu verbannen, machte alle gefügig und ſie übte ihre Macht weiſe und ſtreng aus, nahm ſich der Leitung des Gemeinweſens an, veranlaßte das Vauen von Straßen, das An⸗ legen von öffentlichen Gebäuden und führte überall Ordnung und Sicherheit durch. So wurde ſie zur abſoluten Regentin und Bürger⸗ meiſterin der Stadt, denn niemand wagte ihr zu widerſprechen, um nicht mit knurrendem Magen dabeiſtehen zu müſſen, wenn die an⸗ dern ſich um Miß Sheppards Tafel verſammelten. Natürlich begann vort erſten Augenblick ein heißer Wettſtreit um die Hand der mäch⸗ tigen Frau, bis ſchließlich nach langem Kümpfen ein junger In⸗ gemeur das ſehnſüchtig von allen erſtrebte Ziel erreichte und die Hand der Köchin von Florence erlangte. Doch auch der Ehegatte toird die dominierende Stellung der jungen Frau demütig anerkennen ntüſſen, ſolange ſie über die Mägen und damit auch üder die Liebe der ganzen Bevölkerung der Stadt herrſcht — Eine wunderbare Rettung. Auf wunderbare Weiſe wurde am letzten Dienstag nach einem Sturz von über 1000 Fuß vom Gipfel des Sentis eine Frau vom anſcheinend ſicheren Tode gerettet. Gegen 800 Bergbeſteiger kamen bei dem prächtigen Wetter an dieſem Morgen zu der Spitze, um die berühmte großartige Ausſicht bon dem Gipfel des 2504 Meter hohen Berges in den Glarner⸗Alpen zu ge⸗ nießen. Es entſtand ein lebhaftes Gedränge, und die Fran, die Verwegenheit ſuchte ſie eine Anzahl Leute, die ſich gleichfalls etwas bordrängten, zum umgehen, und dabei kam ſie dem Rande eines ge⸗ fährlichen, jäh abſtürzenden Grates ſo nahe, daß ſie bei einem blötzlichen Vordrängen der Menge das Gleichgewicht verlor und in die Tiefe ſtürzte. Entſetzt ſahen die anderen Bergbeſteiger ſie ver⸗ ſchwinden, und die zunächſt Stehenden ſahen ſie ſchneller und ſchneller über einen ſteil abfallenden Abhang, der über 1000 Fuß in die Tiefe führte, hinabrollen. Jedermann erwartete, ſie tödlich verletzt aufſchlagen zu ſehen, als ſie plötzlich durch einen Erdwall aufgehalten wurde. Einige Mitglieder des Züricher Alpenklubs eilten der Verunglückten zu Hilfe und fanden ſie an dem Ort, wo ihr Sturz ein Ende erreicht hatte, liegen. Bei näherer Unterſuchung zeigte ſich, daß ſie keinerlei ernſthafte Verletzungen davongetragen batte. Auch erfahrene Bergbeſteiger, die Zeuge des Vorfalls waren, erklärten, daß ſie niemals eine deraxtige wunderbare Rettung er⸗ lebt hätten. Die Frau wurde von den Mitgliedern des Alpenklubs ins Tal hinabbefördert, wo ſie eine ſorgfältige Pflege erfuhr. Humoriſtiſches. Sonntagsausflug eines Hu⸗ maniſten. Lieber Edgar, heute werde ich für Dich Schmetter⸗ linge und allerlei Getier fangen, damit Du für morgen Deine latei⸗ niſchen und griechiſchen Verba gut auswendig lernſt.— Schreibe oie du ſprichſt! Der präſident der Juneitet Schtez Rusfelt wil eine fereinfachte ortografi einfiren; jeder ſol ſchprechen, wi im der ſchnabel gewaxen iſt und ſol ſchreiben, wi er ſchpricht. Seine tochter Ellis und ſein ſchwigerſohn Lonkuörß ſchtimmen ihm bei. Alle ſchulfungen der beiden hemisferen jubeln ihm zu; das einfache ſei ſchtez das richtige; und ortografiſche fehler wirden dan micht mehr forkommen. Di ſchiler der ſexten knabenklaſſe in Uoſchinktn woll en in zum erenſchiler ernennen, di ſchilerinnen der firten medchen⸗ klaſſe in Boſtn im ſchtate Meſſetſchuſſez wollen in alle heiraten und di lerer wollen in aushauen laſſen.— Drei tſchihrs fir Rusfelt den reformator!(Aus d. Jugend.)—— Die neuen Wortbil⸗ dungen. Quintaner: Vater, was ift das: ein Areopag? Das Familfenhaupt: Ach das iſt gewiß auch wieder ſo eine Abtien-Geſellſchaft wie Hapag und Bedag. Quintaner(ſchreibt guf ſo wunderbare Weiſe gerettet wurde, hatte ſich rückſichtslos Arbeitern hierber kamen und die Stadt bereits reich bevölkert war, ¶Lurchgedrängt, um einen guten Standort zu erlangen. Mit größter ⸗ nach langem Na in ſeinem Aufſatz):.. und Solon grün⸗ dete die Attiſche Rechts⸗Opmänner⸗Aktien⸗Geſellſchaft.(A, d. IIk.) hymne anſtimmte, die ſtehend angehört wurde. Das Feſtprogramm — ee e rre] — eee — —2———2— — rrneree *„ 0 + A. emherr, Tf. Sepember 3. Seffeete Heute vormittag 10 Uhr fanden in ſämtlichen Kirchen der Stadt Feſtgottesdienſte ſtatt, wobei eingehend der glücklichen Tage im großh. Hauſe gedacht wurde. Das Großherzogspaar wohnte mit dem Erbgroß⸗ herzogspaar, dem Kronprinzenpgar von Schweden, dem Prinzen Karl, Grafen Rhena, Prinzeſſin Max und Prinzeſſin Wilhelm bvon Baden dem Gottesdienſt in der ev. Stadtkirche bei, zu dem u a. Großhofmeiſter Dr. v. Brauer, die Mitglieder des Staats⸗ miniſteriums, der preußiſche Geſandte v. Eiſendecher, der Prä⸗ ſident des evangeliſchen Oberkirchenrats D. Helbing, der Ober⸗ Hfkuüirchenrat, mehrere Geiſtliche, die Generalität, ſowie hohe Staats⸗ und ſtädtiſche Beamte erſchienen waren. Chorgeſang leitete den Gottesdienſt ein. Die Predigt hielt Pfarrer Rapp über 1. Chorinther 4,2:„Nun rücket man nicht mehr an den Haushaltern, denn daß ſie treu erfunden werden.“ Nach dem Hauptgebet, in das vor allem die Bitte um Erhaltung des Lebens und der Geſundheit für das Großherzogspaar enthalten war, ſchloß der Gottesdienſt mit dem Geſange:„Nun danket alle Gott“. Nach der Beendigung der kirchlichen Feier unterhielten ſich der Groß⸗ herzog und die Großherzogin mit dem amtierenden Geiſtlichen Pfarrer Rapp. Beſonders feierlich wurde das Jubelfeſt des Großherzogs⸗ paares auch in der altkatholiſchen Kirche begangen. Hier hielt die Predigt der neuerwählte Biſchof D. Demmel aus Bonn. Das Hochamt das Stadtpfarrer Bodenſtein zelebrierte, wurde mit einer deutſchen Jubiläumsmeſſe für Soloſtimmen, Chor, Orgel und Orcheſter von Andreas Mohr, unter perſönlicher Lei⸗ tung des Komponiſten, begleitet. Eine außerordentlich ſchön gelungene Feier war der Huldigungsakt der Gewerbeſchule, der um 11 Uhr im großen Feſthalleſaal ſeinen Anfang nahm. Ein außerordentlich exakt geſpielter Marſch eröffnete die Feier; die hieſige Knabenkapelle legte hier wie auch weiterhin unter der Leitung ihres Dirigenten, Herrn Hauptlehrers K. Wölfle anerkennenswerte Proben gediegener Leiſtung ab. Auch der Schülerchor der Gewerbeſchule gab in zwei Chören ſein Beſtes. Die Feſtrede hatte der Schulvorſtand, Herr HDuhn übernom⸗ men, der in kräftigen Zügen ſeinen Schülern ein Bild aus dem Leben unſeres Großherzogs entwarf. Er knüpfte an die Jahre 1849, 1856, 1871 und 1896 an, um zu zeigen, wie es dem Groß⸗ herzog Friedrich gelang, ein durch die Wirren der badiſchen Re⸗ volutionsjahre kleinmütig und hoffnungslos gewordenes Volk zu der Blüte und geiſtigen Freiheit emporzuführen, deren ſich heute Baden vor allen anderen Völkern Deutſchlands erfreut. Der Feſtredner zeigte weiter, wie Großherzog Friedrich, dem das Volk biefür den Ehrennamen„Friedrich der Deutſche“ gab, in un⸗ agausgeſetzter Arbeit tätig geweſen iſt für die Einigung der deut⸗ ſchen Stämme und für die Wiederaufrichtung eines großen, herr⸗ lichen, deutſchen Vaterlandes. Und ſchließlich wies der Redner auf den Jubel des badiſchen Volkes hin, der ganz Baden beim 70. Geburtstag unſeres Großherzogs durchhallte, und der damals wie auch heute wieder beim 80. Geburtstage und beim goldenen Ehejubiläum zeige, wie innig Fürſt und Volk einander verbunden ſind. Noch warf Redner einige Blicke auf die großen Werke der Regierungstätigkeit Großherzogs Friedrich, um dann die Frage zu ſtellen, was die Jugend aus dem Leben des Großherzogspaares ler⸗ nen ſollte. Und in ſeiner Antwort nannte er dieſe beiden herrlichen Tugenden: Vaterlandsliebe und Pflichttreue. In dieſen Tugenden ſollte nie ein guter Bürger wankend werden; wenn er aber doch dieſer Tugenden zu ermangeln begänne, dann ſollte er ſich an dem ſeuchtenden Vorbilde unſeres Großherzogspaares aufrichten und ihm ſtets nachzuſtreben ſuchen. Denn auf dem gemeinſamen Boden des Reichsgedankens müßten wir uns ſtets wieder zuſammenfinden. Mit einem von dem außerordentlich zahlreichen Publikum begeiſtert aufgenommenen Hoch auf das Großherzogspaar ſchloß die Rede. Aus der reichen Fülle der Darbietungen muß ganz beſonders noch bhervorgehoben werden der Prolog und das Feſtſpiel— Feierabend betitelt— des Herrn Blechnermeiſters F. Kiby, der in ſchöner Poeſie der Verehrung des Handwerkerſtandes für das Großherzogs⸗ paar beredten Ausdruck gab. Der Feier wohnten u. a. bei: der Vorſtand des Landesgewerberats Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat Cron, Geh. Rat Wagner als Vertreter des Oberſchulrats und die Bürger⸗ 5 Siegriſt und Dr. Horſtmann als Vertreter der Stadt. Während des heutigen Nachmittags veranſtalteten: der Karls⸗ kuher Fußballverein auf dem Sporiplatze bei der ver⸗ längerten Moltkeſtraße ein athletiſches Meeting, der 1. Karlsruher Ruderklub„Salamander“ im ſtädtiſchen Rheinhafen ein in⸗ ternes Wettrudern und der Karlruher Fußballklub Phönix aauf dem Sportplatze hinter dem Schützenhauſe ein internationales RFiußballwettſpiel mit daran anſchließendem Feſtbankett und Konzert. Nachmittags 71 Uhr brachten die Poſaunenchöre der Vereine des Oberrheiniſchen Jünglingsbundes dem Jubelpaare ein Ständchen vor dem Großherzoglichen Schloſſe. Abends 8 Uhr war im Liederhallelokal ein Feſtbankett der altkatholiſchen Kirchengemeinde, dem der Biſchof bH. Demmel⸗Bonn beiwohnte. 7 **. ſchon früher bekannt gegebene Programm ſeſtgeſetzt: Montagt: vorm. 11 Uhr: Beſuch der Jubiläumsausſtellung für Kunſt⸗ und Kunſtgewerbe durch die großh. Herrſchaften. Dienstag: Feſtfeiern der ſtädtiſchen Volksſchulen in ſämtlichen Schulhäuſern.— Abends halb 9 Uhr: Feſtvorſtellung im großh. Hoftheater. *** Brieftaubenflug von Berlin nach Karlsruhe. Der anläßlich der Jubiläumszeierlichkeiten vom Brieftauben⸗ berein„Columbia“⸗Karlsruhe angekündigte Brieftaubenflug von BVeerlin nach Karlsruhe iſt programmgemäß am Samstag den 8. bormittags bei wenig fernſichtigem Wetter in Berlin aufgelaſſen. Sie hatten auf ihrer Flugreiſe gegen Unwetter und namentlich gegen ſtarken Weſtwind zu kämpfen, wodurch das Ergebnis natur⸗ gemäß etwas beeinflußt wurde. Aber krotzdem die ausgeſetzten Tiere in der Mauſer ſchon ziemlich ſtark vorangeſchritten waren, ſind doch die meiſten in ihren heimatlichen Schlag wieder zurückgekehrt. Die Tauben wurden beſtimmt, die Glückwünſche des Kaiſers an den Großherzog zu deſſen 80. Geburtstag von Berlin nach Karlsruhe zu überbringen. Aber leider war der Kaiſer an dieſen Tagen von Berlin abweſend, ſo daß die Tauben nur noch die Huldigungsdepeſchen der Berliner Brieftauben⸗Liebhabervereine an den Großherzog und ſolche der vereinigten Berliner Militär⸗ und Kriegervereine an die Karlsruher Kameraden der Militär⸗ und Waffenvereine überöringen konnten. Die erſte Taube(Beſitzer Juſt) kam bereits am Sonntag den 9. September, abends, mit folgender Depeſche hier an:„An Seine Königliche Hoheit den Großherzog von Am Für Monkag, 17. und Dienstag, 18. Seplember iſt folgendes, September d. J. durchgeführt worden und hat einen verhältnis⸗ mäßig günſtigen Verlauf genommen. Die Tauben wurden 8 Uhr gemeine Krankenhaus verbracht werden mußte⸗ Unfälle: Am 15. J. Mts. mittags ſpielte die 7 Jahre Baden, Karksruhe. Königliche Hoheit geſtatten huldvollſt, daß auch Frau die Treppe an der Liebfrauenki Montag folgten dann noch weitere Tauben und zwar als zweite eine von der Stadigartendirektion eingeſetzte, als dritte eine Taube des Kaminfegermeiſters E. Blum und als vierte eine ſolche des Bau⸗ technfkers Stober. Auf dieſe vier Tauden werden vorausſichtlich die erſten der ausgeſetzten wertvollen Preiſe entfallen. ** Die Jubiläumsfeier der Badener in Berlin. Samstag Abend fand anläßlich des 80, Geburtstages und der Goldenen Hochzeit des Großherzogs Friedrich von Baden eine Hul⸗ digungsfeier in der Philharmonie ſtatt, veranſtaltet, von dem Verein der Badener und dem Verein ehemal. Kameraden des 14. Armeekorps. Der große Saal und die Galerien waren von den Feſtteilnehmern bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Feier geſtaltete ſich nicht nur als ein Feſt der badiſchen Landeskinder, ſondern zu einer allgemeinen Feier. Von hervorragenden Perſönlichkeiten ſah man als Vertreter des zur Zeit in Karlsruhe weilenden Geſandten Grafen von Berckheim den Staatsrat Dr. Scheeri, den württembergiſchen und den baher. Miniſterbevollmächtigten, ferner den Generaladjutanten des Kaiſers General der Kavallerie v. Büko w, den Rektor der Univerſität Ge⸗ heimrat Diehls, den Eiſenbahnpräſidenten Dr. Schulz und andere mehr. Die Feſtrede hielt Dr. Many, der darlegte, wie innig das badiſche Volk mit dem Großherzog und ſeinem Hauſe verknüpft ſei. Er zählte dann die Ruhmestaten auf, welche es ermöglichten, daß das Volk dem Großherzog in ſo inniger Liebe zugetan iſt. Ein Feſtſpiel, gedichtet von Presber, ſchloß mit einer ſinnigen Hul⸗ digung vor der guf einem blumengeſchmückten Sockel ruhenden Büſte des Großherzogs. Den Beſchluß des Feſtes bildete ein Ball. Das Feſt der Badener in Brüſſer. Der Badener Vereinm feierte Samstag Abend in Ge⸗ meinſchaft mit den hervorragenderen Mitgliedern der deutſchen Kolonie den 80. Geburtstag und die Goldene Hochzeit des Groß⸗ herzogs von Baden. Sämtliche Mitglieder der Geſandtſchaft, mit Ausnahme der auf Urlaub weilenden Geſandten, waren erſchienen. Der Geſchäftsträger Graf Oberndorf huldigte dem Großherzog als dem Fürſten, der mit an erſter Stelle ſtand, als es galt, dem deutſchen Volk die Einheit und Größe zu erringen, und als letztem Ueberlebenden aus dem glänzenden Kreiſe von Fürſten, Staatsmän⸗ nern und Feldherren, die ſich in eiſernem Ringen um Kaiſer Wilhelm J. ſcharten. Es folgte darauf das Kaiſerhoch. Der Vor⸗ fitzende Plan ek brachte das Hoch auf den Großherzog aus. Der deutſche Geſangverein verſchönte lt.„Frkf. Ztg.“ das Feſt mit Vorträgen. Aus Stadt und Land. Maunheim, 17. September 1906. *„Hoch lebe die Zähringer Löwenfamilie.“ Auf der Rundfahrt durchs badiſche Land kam einſt das Großherzogspaar in die Hanauer Gegend, wo der nachmalige Landeskommiſſär Frech dazumal„Amt⸗ mann“ war. Ein Bürgermeiſter eines Dorfes, durch das das Groß⸗ herzogspaar fuhr, hatte es übernommen, in wohlgeſetzter Rede das ſelbe feierlichſt und mit großem Pomp zu begrüßen. Die Chaiſe hielt an und der Herr Bürgermeiſter begann ſeinen Bewillkomm, blieb aber leider im Redefluß ſtecken. Unſer Großherzog merkte ſeine Ver⸗ legenheit. Der Mann dauerte ihn, er reichte ihm treuherzig die Hand und tröſbete ihn mit den Worten:„Lieber Herr Bürgermeiſter, ich danke Ihnen für Ihren ſchönen Empfang und Begrüßung Ich ſehe daraus, daß Sie es gut mit uns gemeint haben.“ Der Bür⸗ germeiſter machte ſeine Verbeugung und wehrte traurig ab:„Jo, jo.“ entgegnete er jammernd,„Stecke bin i bliewe. Geſtern Nacht, wo mich's mei Frau im Bett abhört hat, hab ich's noch ſo gut könnt. Jetzt muß mir des paſſiere!“ Das Großherzogspaar brach mit der Umgebung in großes Gelächter aus. Der Bürgermeiſter aber nicht faul, rief:„Hochlebe die Zähringer Löwenfamikiel“ * Der Verein der deutſchen Kaufleute hält heute abend im Ballhaus eine Verſammlung ab, in der Herr Franke aus Berlin über„die Notwendigkeit der Organiſation der Handlungs⸗ gehilfen und Gehilfinnen“ ſprechen wird.(Näheres ſiehe Inſerat.) * Zwangsverſteigerung. Bei der Verſteigerung des Haus⸗ grundſtücks der Wirt Hermann Herweck Ehefrau Lina geb. Jäger hier, Bellenſtraße 20 und Gontardſtraße 38, blieb Zimmer⸗ meiſter Peter Doſtmann ſen. hier mit dem Gebot von Mark 82 000 Meiſtbietender. * Das ſtädtiſche Freibad an der Stephanienpromenade erhält nun den zur Sicherheit der Badegäſte erforderlichen zweiten Ein⸗ gang oberhalb dem jetzigen, indem eine Kabine zu einem ſolchen umgewandelt wurde. Der Notſteg, der ſeither nur pro forma an⸗ gebracht und abſolut zwecklos war, fällt weg. Der neue Steg wird im nächſten Sommer in Benutzung genommen. * Geſtorben iſt in Freiburg der großh. badiſche Kammer⸗ herr und kgl. preußiſche Major a. D. Friedrich Freiherr von Schönau⸗Wehr. * Selbſtmordverſuch. Aus Kummer darüber, daß er bei ſeinem vorgerückten Alter keine Stelle erhielt, griff am verfloſſenen Samstag nachmittag der früher bei der Firma Flink beſchäftigte 48 Jahre alte verheiratete Portier Lorenz Lindenfelſer in ſeiner Wohnung, Amerikanerſtraße 3, zum Revolver und jagte ſich eine Kugel in die linke Schläfe. Der bedauernswerte Mann iſt ſchwer verletzt, wahrſcheinlich dürfte das linke Auge verloren ſein.(Siehe auch Poligzeibericht.) * Aus Ludwigshafen. Ein teures Vergnügen leiſteten ſich mehrere Mannheimer Rowdie geſtern Abend in einer Wirtſchaft der Damſtraße. Sie eröffneten auf die Gäſte ein Gläſer⸗ Bombardement. Dabei ging die Spieluhr in Trümmer. Die Täter mußten in Verwahrung genommen werden.— Ein erſt zugereiſter Schloſſer aus Zürich brachte am Samstag Abend in der Hemshofſtraße einem Fabrikarbeiter mit dem Meſſer eine ſchwere Verletzung bei, ſo daß dieſer ins Krankenhaus überführt werden mußte. 8 Polizeibericht vom 17. September. Selbſtmordverſuch: Am 15. J. Mis. nachmittags hat ſich ein verheirateter, 48 Jahre alter Fabrikportier in ſeiner in der Amerikanerſtraße gelegenen Wohnung infolge mäßlicher Vermögensverhältniſſe mittelſt eines Repolvers einen Schuß in den Kopf beigebracht, ſodaß er ſchwer verletzt ins all⸗ alte Schülerin Frieda Weiß, Tochter des Gr. Wallſtadtſtr. 27 wohnhaften Steinhauers Jakob Weiß, in Abweſenheit der Eliern in der Küche der elterlichen Wohnung mit einer Chriſtbaumkerze, wobei ihre Kleider Feuer fingen. Die auf die Hilferufe herbeigeeilten Hausbewohner ſprengten die verſchloſſene Türe auf und riſſen dem Kind die brennenden Kleider vom Leibe; dasſelbe hatte aber ſchon ſo ſchwere Brandwunden erlitten, daß es am gleichen Tage, nachmittag ½5 Uhr im allgemeinen Krankenhaus CCCCCTC Diurch Ausgleiten fiel geſtern Nachmittag eine 77 Jahre alte iche am Lufſenring herab und Lirettiſten noch recht Gutes erhofft erſchien der Vortrag belebt und die Begleitungen wirkſam ab⸗ Partien mit Humor und in vortrefflicher Charakteriſterung. und zog ſich bei dem Sturz eine erhebliche Kopfverletzung zu; auch ſie mußte mittelſt Sanitätswagens ins allgemeine Kranken⸗ haus verbracht werden. 1 Verhaftet wurden 16 Perſonen, darunter eine Putz⸗ frau von Helmſtadt und ein Taglöhner von Neckarau, beide wegen Diebſtahls; ein Kutſcher von Griesheim wegen Verleitung zum Meineid ſowie ein von der Staatsanwaltſchaft Altonga wegen Sittlichkeitsvergehens ausgeſchriebener Barbier von Rybnik. Chpeater. Kunſt ung Wiſſenſchan. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater. Die Proben zu Straußens „Salome“ ſind in vollem Gange. Als erſter Aufführungstermin iſt Sonntag, der 21. Oktober, in Ausſicht genommen. Die„Salome“ ſingt Signe b. Rappe, die„Herodias“ Margarethe Brand 8, den„Herodes“ Friedrich Carlen, den„Jochanaan“ Hans Baſil. Die muſikaliſche Leitung hat Hofkapellmeiſter Kutzſchbach, die Regie führt der Intendant. Die neue Dekoration iſt entworfen und ausgeführt von Direktor Auer, die neuen Koſtüme ſind in den Werkſtätten des Hoftheaters unter Leitung des Garderobe⸗Inſpektors Schneider angefertigt. Die techniſche Einrichtung, die zum erſten Male die ſoffintenloſe Bühne zeigt, iſt vom Maſchineninſpektor Läinnebach. Das Orcheſter wird durch freundlichſtes Entgegen⸗ kommen des Herrn Hofrats Dr. Kaim aus ſeinem Orcheſter auf 84k Muſiker verſtärkt. Muſikverein. Man ſchreibt uns: Es ſei nochmals darauf hin⸗ gewieſen, daß die regelmäßigen Proben, unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters H. Kutzſchbach, Mittwoch, den 19. Sept., nach⸗ mittags 3½ Uhr für Sopran und Alt, Dienstag, den 25. Seßk. abends 8 Uhr für Tenor und Baß, jeweils in der Aula der Luiſen⸗ ſchule, ihren Anfang nehmen. Stimmdegabte muſikaliſche Damen und Herren ſind zur Mitwirkung ergebenſt eingeladen und gebeten, ſich in der Muſtkalienhandlung von K. Ferd. Heckel, O 3, 10, anzu⸗ melden. Holländiſches Konzert im Mufenſaal. Wie wir bereits mit⸗ geteilt haben, findet am Dienstag, den 18. Sept., abends 8 Uhr ein holländiſches Konzert ſtatt. Der Dirigent, Jan Ingenhoven, wird mit dem Kaim⸗Orcheſter folgende Werke zum Vortrag bringen: 1. Wilhelmus van Nauſſauwen, 2. Smuldert: Imnis et Numaine, 3. Ingenhoven: Zarathuſtras Lied, 4. Diepenbrock: Vondels Fahrt mach Agrippina, 5. Dirk Schäfer: Rhapſodie, 6. Wagenger: Cyrano de Bergerac. Der Soliſt des Abends iſt der bekannte Baßbaritoniſt G. Zalsman. Ju der perm. Ausſtellung des Kunſtvereins ſind neu aus⸗ geſtellt: Kollektion von Henry Leuthen⸗Amſterdam, 4 Gem. von Sophie Ley⸗Karlsruhe. 8 Frankfurter Opernhaus.(Spielplan.) Montag, 17. Sept.: „Der Trompeter von Säkkingen.“— Dienstag, 18.:„Die Huge⸗ notten.“— Mittwoch, 19.:„Tannhäuſer.“— Donnerstag, 20.2 „Oberon.“ Freitag, 21.:„Cavalleria ruſticana,“ hierauf:„Der Bajazzo.“— Samstag, 22.:„Die Inſelbraut.“— Sonntag, 23.: Nachm.:„Die Geiſha.“ Abends:„Die Jüdin.“— Montag, 24.: „Lohengrin.“ 5 d. Die Inſelbraut. Uraufführung im Frankfurter Opernhauſe Im Frankfurter Opernhauſe ging geſtern die phankaſtiſch⸗ groteske Operette unſerer einheimiſchen Autoren Eckelmann und Gellert erſtmals und, wie wir gleich bemerken wollen, erfolgreich in Szene. Schon die Ouverture fand lebhaften Bei⸗ fall, und nach dem zweiten Akte mußte Komponiſt und Librettiſt vor den Rampen erſcheinen. Der erſte Akt ſpielt in einer Großſtadt in der Gegenwert, Mr. Wanner, ein reicher Amerikaner, ſucht ſich eine beſſere Hälfte, ein Weibchen, wie er es im Traume einſt geſehen. Kiki der Japaner, erhält den Auftrag ein ſolches ſuche ſeinen Fahrten durch die verſchiedenen Weltteile ko guf eine Inſel des ſtillen Ozeans. Er lernt dort Jainga, ſpätere Frau kennen, ſowie deren Schweſter Vaniafi aber Lenelanelu, der Beherrſcher der Inſel, gefangen hz zu ſeiner Gattin machen will. Der ſchlaue Japaner Wanner in Zaubermaske bei Lenelanelu einzuführen. Wa findet in Vaniajing das Mädchen ſeiner Träume. Die Ent⸗ führung Vaniajings aus dem Hauſe Lenelanelus bildet ſogar den eigentlichen Kernpunkt der Handlung.— 5 Der Librettiſt verſtand es in den Rahmen dieſer Ent⸗ führungsgeſchichte eine Reihe wohlgelungener Charakterzeich⸗ nungen, ſowie eine Menge luſtiger und dankbarer Situationen zu ſpannen. Die Sprache iſt gewandt und der Dialog voll Witz und Humor. Den Höhepunkt erreicht die Handlung im zweiten Akte, gegen welchen der letzte Aufzug allerdings eiwas abfällt. Vielleicht dürfte ſich hier bis zur hieſigen Aufführung eine teil⸗ weiſe Umarbeitung empfehlen, um wirkſamere Steigeru namentlich im Schlußakt zu erzielen. Der Muſik Gellert's, der ſeine Befähigung für Werke der leichtgeſchürzten Muſe ſchon früher in heiteren Liedern und Muſikſtücken bewieſen hat, kann nachgerühmt werden, daß ſie nicht nur den heiteren Luſtſpielton trifft, ſondern auch ſehr melodiſch iſt und eines gewiſſen Zuges ins Volkstümliche nicht entbehrt. 5 * Lenelanelu's und das Walzerterzett des zweiten Aktes, welches auch eine geſchmackvolle Inſtrumentierung aufweiſt. Ueßerhaupf iſt dieſe in der ganzen Operette von durchſichtiger Klarheit. Be⸗ denkt man, daß dieſe Operette das erſte größere Bühnenwerk dieſes Genres der beiden Autoren iſt, ſo muß man die Vorzüge des Werkes um ſo höher werten und wird nicht fehl gehen, wenn man für die Folge von der Zuſammenarbeit des Komponiſten Die Aufführung war im ganzen eine recht lobenswerte Herr Kapellmeiſter Neumann hatte den muſikaliſchen Teil gut vorbereitet und leitete die Aufführung mit Temperament und Schwung. Im Schlußfinale war der Kontakt zwiſchen Orcheſt. und Bühne zwar nicht immer ein tadelloſer. Im übrigen a gedämpft. Von den Soliſten ſind die Herren Gareis, H und Stefhens vom rechten Operettenadel. Sie ſpielte Leiſtung des Herrn Schramm als Mr. Wanner beftiedigt, wenn die Tonbildung keine ſo mangelha Stimmittel nicht allzu beſcheiden wären. Fräulei ſprach als Adele von Spitz einen ganz undeutlichen Relativ gut fanden ſich Frau Gentner⸗Fiſ ̃ Bachrich und Fräulein Wendorf mit ihren Ro namentlich die erſtere, die in geſanglicher cht Weggange von hieſtger Bühne hübſche ſchritte zu v hat. Die Regie des He bilder, und die ſzeni geſchmackvolle. 4 Seſte. General⸗Angeiger. Maunhenn, 17. Sepiem er. 5— roßch. Bab. Hof⸗ und Natienaltheater in Maunheim. Zum erſten Male: Die Frau vom Meer. Schauſpiel in fünf Aufzügen von Henrik Ibſen. In der angenehmen Zeit, die wir die unſrige nennen, genügen in der Regel ein paar kurze Wochen, um prima Berliner oder Pariſer Talmidramatik auf den deutſchen Bühnen einzubürgern; in dieſer raſchlebigen Zeit konnte es andererſeits achtzehn lange Jahre dauern, bis eine der intereſſanteſten dramatiſchen Schöpfungen Henrik Ibſens den Weg auf die Bühne fand, die noch heute ſtolz darauf iſt, als erſte die Jugenddramen Schillers der Welt vermittelt zu haben!— Merkwürdig iſt eine ſo verſchieden tempierte Kunſt⸗ betätigung gewiß, aber ſie läßt ſich erklären. Unſere Bühnen alle, ſelbſt die, die ſich ſtaatlicher und ſtädtiſcher Zuſchüſſe erfreuen, ſind auf den ſchnöden Mammon der großen Maſſe angewieſen; die aber hal gerade für Ibſen nicht eben viel übrig. Kanms wohl auch nicht haben; denn die Werke des großen Skandinaviers bedeuten nun einmal eine Koſt für literariſche Feinſchmecker und die ſind dünn genug geſät. Da iſt es nur begreiflich, wenn die Theaterleitungen dem Geſchmack ihrer Hauptbrotgeber Zugeſtändniſſe machen. Immer⸗ hin aber hat eine gute Bühne die künſtleriſche Pflicht, ohne Rückſicht auf den Kaſſenerfolg einige Abende im Jahr dem Genius deſſan zu weihen, der es, das darf man ruhig ohne Ueberſchätzung Ibſens ſagen, wie kein anderer moderner Dramatiker verſtanden hat, Men⸗ ſchen zu zeichnen; Menſchen, wie ſie ſind, voll ſtürmiſch branden⸗ den Lebens, reich an Schwächen.— Unſere Mannheimer Hofbühne hat alſo„Die Frau vom Meer“ achtgehn Jahre nach ihrer norwegiſchen Uraufführung vergangenen Samstag erſtmalig herausgebracht; ſpät, aber doch, und das iſt am Ende für uns heute die Hauptſache. Ich müßte nun, wollte ich dem bei Premieren ſonſt üblich Brauche folgen, den Inhalt des „Stücks“ hübſch ausfül d. umſtändlich an dieſer Stelle dem verehrten Publiko erzählen; bei dem anſehnlichen Alter der vor⸗ geſtrigen„Novität“ jedoch und nach all dem, was erſt im vergangenen Mai und Juni zum Gedächtnis des verſtorbenen Dichters und ſeiner Werke wieder allenthalben zu leſen war, kann ich mich mit Recht dieſer Aufgabe überhoben halten; ganz abgeſehen davon, daß jeder, dem wirklich die Kenntnis der„Frau vom Meer“ mangeln ſollte, ſich dieſe um zwanzig Reichspfennige“) aneignen kann. Wie oben geſagt wurde, haben wir es mit einer der intereſſanteſten Schöpf⸗ ungen Ibſens zu tun; nicht mit einer der vollkommenſten, das kann jetzt noch hinzugefügt werden. Dem Drama liegen zwei Haupt⸗ gedanken zugrunde, von denen der eine durch die Sehnſucht Ellidasnach dem Meer verkörpert wird. Dieſe Sehnſucht der Tochter des Leuchtturmwärters muß zunächſt wörtlich genommen werden; ſie iſt ja als ſolche auch ganz erklärlich und gibt dem Dichter Gelegenheit zu einem ſtimmungsvollen Gemälde von der grauen⸗ vollen Pracht ſeines heimiſchen, nordiſchen Meeres. Zum andern verſtunbildlicht der Meiſter hier all das Geheimnisvolle, gewaltig Lockende, vielleicht das„verlorene Paradies“, wie ein Iypſenforſcher ſagt, nach dem„in uns allen, am tiefſten aber im Weibe“ ein dunkles Sehnen wohnt. Der zweite Hauptgedanke iſt durch die merkwürdige Gewalt gegeben, die der„fremde Mann“ auf Ellida ausübt. EGrb⸗ lich wahrſcheinlich von vornherein etwas belaſtet, nervös, ohne von dem Einfluß des Amexikaners noch völlig frei zu ſein, iſt ſie mit Dr. Wangel die Ehe eingegangen; d. h. er hat ſie gekauft und ſie hat nichts dawider gehabt. Ohne richtige Liebe zu ihrem Mann und ſeinen Kindern bleibt ſie fremd im neuen Haushalt; Nichtstun bringt ſie zum Grübeln, Vergleichen, und ſo erſtarkt das Bild des Fremden wieder in ihr; beſonders in den neun Monaten, während derer ſie das Kind des gleichgültigen Mannes unter dem Herzen trägt, ſteigert ſich ihre Einbildungskraft krankhaft, ohne dann wieder abzuebben. Es kommt zur Kataſtrophe, als der Fremde erſcheint; da will das in dieſen Stunden auf keinen Fall normale Weib Frei⸗ heit zur Wahl und ſchon droht Ellida dem„grauenvollen“ Ein⸗ fluß zu erliegen, als ihr Mann das ſchwere Opfer bringt, ſie wirk⸗ Uich frei zu geben. Nun fallen auf einmal die Feſſeln ihres unter ungeſunden Verhältniſſen geführten Ehelebens von ihr ab; zugleich aber erkennt Ellida die herzliche Liebe Wangels, im eigenen Herzen beginnt echte Gattenliebe zu glimmen und damit zerreißt auch der andere Bann; der Fremde hat ſeine Macht über ſie verloren. Das alles enthält in der Ausführung des Dramas wohl ſtarke Unklar⸗ heiten, allzu viele Verbildlichungen und dergleichen, die das Ver⸗ ſtändnis der Menge erſchweren, aber in ſeiner Geſamkheit wirkt dies Ibſenwerk tief und packend; dazu kommt dann noch der überaus difficil ausgearbeitete Dialog. Die vorgeſtrige Erſtaufführung der„Frau vom Meer“ war an ſich beſſer, als Erſtaufführungen gewöhnlich ſind; wenngleich noch gar mancherlei für die heutige und ſpätere Wiederholungen auszufeilen blieb. Die Regie des Herrn Reiter hatte ſich redlich bemüht und ſchon in der Iſzenierung Erfreuliches geleiſtet. In dieſer Beziehung wäre auf eine etwas einheitlichere Ausſtattung des Zimmers im vierten Akt noch mehr Glewicht zu legen geweſen (ſiehe den Schinken von Bild über dem Klavier!), ſodann über⸗ zönte der Geſang im zweiten Akt den Diglog Bolettes und Hildes und ſchließlich ſchien ſich der große engliſche Dampfer nicht genau nach dem Fahrplan zu richten. Angenehm berührte aus der Tätig⸗ keit des Herrn Reiter weiter die ſichere Einſtudierung der Rollen, die dem Zuſammenſpiel der mit einer Ausnahme gut gewähl⸗ ten Darſteller etwas Einheitliches, Plaſtiſches gab. Betonungs⸗ fehler kamen vergangenen Samstag zwar noch mehrfach vor, doch konnte bei der Mehrzahl von ihnen angenommen werden, daß ſie Kicht auf ungenſtgendem Verſtändnis beruhten, ſondern als kleine Augenblicksfünden ein zweites Mal nicht vorkommen werden. Frau ullerich gab bei vollkommener Sicherheit im Techniſchen ihrer Ellida Züge, die von nicht gewöhnlicher Beherrſchung des geiſtigen Gehalts der Rolle zeugten; dadurch wußte die Künſtlerin manchen im Publikum für das Drama zu gewinnen, der ſonſt unfroh abſeits ſtehen geblieben wäre. Die Erzählung von dem Verlöbnis im atweften Akt hätte ich mir zwar für meine Perſon noch verinnerlichter denken können. Herr Eckelmann, der Ellidas Gatten zu ſpielen hatte, bot gleichfalls hervorragend Tüchtiges, überzeugend und lebenswarm zeichnete er den einfachen, ſhmpathiſchen Landarzt. Herr God eck(warum gab man übrigens dieſe Rolle ihm und nicht Herrn Ludwig) ſchlen mir nicht mannhaft genug in Auftreten und Ten; man glaubte ihm nicht recht den ſtarken Willen, die dämoniſche Macht, die aus ſeinen Augen, dieſen grauenvollen Augen leuchten und Ellida in ihrem Bann halten ſoll. Die hiebenswürdigſte Geſtalt des Stückes, Bolette, die einzige, außer⸗ dem, nebenbei bemerkt, in der Familie Wangel, die etwas richtiges zu arbeiten hat, fand in Fräulein Wittels eine ungemein feine und ſympathiſche Darſtellerin: ebenſo wußte Frau Eckelmann die zweite Schweſter, Hilde, ganz ſo unreif und dabei altklug zu ſpielen, wie ſie der Dichter gezeichnet hatte. Den Oberlehrer charakteriſterte Herr Kökert vorzüglich in Spiel und Sprache, nur während ſeiner Liebeserklärung an Bolette verfiel er vorüber⸗ gehend ein wenig in den an anderer Stelle ſo bellebten„Kökert“. ton; ſehr typiſch und treffend fand ich auch Herrn Möller als den ſo gar nicht egoiſtiſchen jungen Bildhauer und zur Vervoll⸗ ſtändigung ſei noch Herr Nenmmann⸗Hoditz genannt, der in der Epiſodenrolle des Maler⸗Friſeurs und Tanzlehrers Balleſted ſich recht hübſch an das Enſemble aklam⸗aklimatiſierle. Das gut beſuchte Haus verhielt ſich der, wie geſagt, in der Hauptſache ſehr anerkennenswerten Vorſtellung gegenüber ziemlich kühl, ein Zeſchen mehr, daß das ſeine Richtigkeik hat, was ein⸗ leitend bemerkt wurde; doch fehlte es an den an Bei⸗ fall nicht. Die Aufführung dauerte bis 1094 Ubr. wäbrend auf —— libei Reclan erſchienen. D. Red.) 4 dem Theaterzettel Ende nach 10 Uhr zu leſen ſtand; vlelleicht laſſen ſich, ohne daß die Sorgfalt bei den Verwandlungen Not litte, die Pauſen doch noch etwas abkürzen, oder aber man gebe in Gotes Namen eine ſpätere Zeit als„Schluß der Vorſtellung“ an. K. ** Fidelio. Das war eine ſchöne erhebende Aufführung am geſtrigen Sonntag Abend. Seit Jahren iſt die herrliche Beethovenſche Oper nicht in ſo glänzender Verfaſſung über unſere Bühne gegangen. Unter Herrn Kapellmeiſter Kutzſchbachs Leitung kamen all die vielen wunderbaren Schönheiten der Beethovenſchen Muſik in oft ergreifender Weiſe zur Wiedergabe. Einen hohen muſikaliſchen ouuß brachte namentlich die Leonoren⸗Ouverture, die wir in ſer Vollendung an unſerem Hoftehater lange nicht gehört haben. ſteht wohl außer allem Zweifel, daß wir in Herrn Kutzſchbach zune Kraft gewonnen haben, die im Verein mit Hrn. Kapellmeiſter Hildebrand unſere Bühne auf die höchſten Gipfel der muſika⸗ liſchen Kunſt zu führen imſtande iſt. Auch die Soliſten leiſteten geſtern Abend Vorzügliches. Man merkte es ihnen an, daß ſie mit Luſt und Liebe bei der Sache waren und der künſtleriſche Geiſt, der am Dirigentenpult waltete, ſtrömte auf ſie über. Die Tilelrolle hatte Frl. Brandes inne. Die begabte talentvolle Künſtlerin erfreute durch einen ſchönen Geſang, ein inniges hin⸗ gebungsvolles Spiel und ſchuf eine harmoniſche in ſich abge⸗ ſchloſſene Leiſtung. Herr Carlen als Floreſtan hatte einen recht guten Tag. Seine Stimme war kraftvoll, von edlem Wohl⸗ laut und leicht und mühelos erklomm ſie die höchſten Lagen. Von beſonders tiefer Wirkung war die Kerkerſzene. Herr Baſil ſang den Don Pizarro. Uns erſchien geſtern die Stimme des Künſtlers viel freier und die früher ſtörenden Naſallaute ſind, wenn auch nicht ganz geſchwunden, ſo doch bedeutend abgeſchwächt. Das Spiel verriet den denkenden intelligenten Künſtler. Eine Prachtleiſtung bildete der Rocco des Hru. Fenten ſowohl dar⸗ ſtelleriſch wie auf dem Gebiete der Geſangskunſt. Es war eine Freude, der herrlichen Stimme des Künſtlers mit ihrer Ton⸗ fülle und ihrem Wohllaut zu lauſchen. Auch Herr Kromer bot in der kleinen Rolle des Don Fernando geſanglich und dar⸗ ſtelleriſch recht Gutes, ebenſo Herr Sieder als Jacquino. Die Marzelline ſang Roſa Kleinert recht beifallswürdig. Wenn auch geſtern die Stimme der Künſtlerin etwas ſchwach erſchien, ſo ſang ſie doch ſehr ſauber und rein und das Spiel zeigte innerliches warmes Empfinden. Die Chöre gelangen gleichfalls recht gut, was beſonders angenehm auffiel. Das ſtark beſetzte Haus ſpendete wiederholt ſtarken Beifall. M. * Münchener Wagner⸗Feſtſpiele. Von München wird berichtet, daß die heurigen Richard⸗Wagner⸗Feſtſpiele im Prinzregententheater ein ganz außerordentlich günſtiges finanzielles Er⸗ gebnis gehabt haben; die Höhe des Ueberſchuſſes hat ſelbſt die kühnſten Erwartungen übertroffen. Die Durchſchnittskoſten einer jeden Aufführung betrugen etwa 12 500.; dem ſtanden meiſtens Tageseinnahmen von 15 000 M. und noch mehr gegenüber. Im ganzen wird der Gewinn auf ca. 45 000 M. zu beziffern ſein. Dabei iſt der Zuſchuß der Stadt München mit 61000., der heuer zum erſten Male gegeben wurde, noch nicht in die Rechnung gezogen. Und außerdem iſt zu bedenken, daß die Zahl der Vorſtellungen gegen frithere Jahre reduziert war. Dieſer glänzende Abſchluß hat den Intendanten Frhrn. v. Speidel wohl auch ermutigt, den Künſt⸗ lern noch einen längeren Nachurlaub zu bewilligen, für den die „Betroffenen“ und mit ihnen alle, die ihre Hingebung an das große Werk zu würdigen wiſſen, der Intendanz zu beſonderem Dank ver⸗ pflichtet ſind. Sarah Bernhardt als Ibſen⸗Darſtellerin. Aus Paris wird be⸗ richtet: Sarah Bernhardt begibt ſich jetzt zu einer dreiwöchentlichen Tournee nach der Schweiz, bei der ſie in Genf zum erſten Male als Ibſendarſtellerin vor dem Publikum erſcheinen wird. Ihre erſte Rolle in einem Ibſenſtück wird Hilde Wangel(1) in der „Frau vom Meer“ ſein; wenn ſie darin Erfolg hat, ſo wird ſie ſpäter auch in anderen Ibſenſchen Dramen auftreten. Letzte Pachrichten und Telegramme. Chemnitz, 17. Septbr. Die Verſammlung des Landes⸗ Ausſchuſſes des nationalliberalen ſächſiſchen Landes⸗ vereins nahm eine Erklärung an, die das Verhalten der national⸗ 9 807 Reichstagsfraktion bei der Reichsre form ver⸗ urteilt. Marſeille, 16. Sept. Die heutige Flottenrevue verlief in alänzender Weiſe, doch mußte der vom Präſidenten Fallieres geplante Beſuch der fremden Kriegsſchiffe wegen zu unruhiger See unterbleiben. Dafür ließ der Präſident beim Paſſieren der fremden Schiffe durch den drahtloſen Telegraphen einige Begrüßungsworte übermitteln, auf welche die Kommandanten dankend antworteten. *Beſancon, 16. Sept. Heute Nachmittag ſchlug der Blitz in das Pulvermagazin des Forts Montfaucon. Das Magazin flog in die Luft und zerſtörte das Fort. Bei der Exploſion kamen 9 Werſonen darunter 2 Offiziere, drei Soldaten und 4 Zivilperſonen, ums Leben; mehrere Perſonen erlitten Verletzungen. Die Leichen ſind zum Teil gräßlich verſtümmelt. Faſt alle Fenſterſcheiben in den umliegen⸗ den Orten ſind zertrümmert und die Wege ſtark beſchädigt. Bäume wurden in einer Entfernung von 500 Metern aus der Erde geriſſen. Wie viel Pulver explodierte, iſt nicht bekannt, doch ſteht feſt, daß es mehr als 10 000 Kllogramm geweſen ſind. Die Behörden, ſowie ein Bataillon Infanterie befinden ſich an der Unfallſtelle. * Tientſin, 17. Sept. Der Sekretär des öſterreſchiſchen Konſulats, Thiele, der im Begriffe war, die Heimreiſe nach Europa anzutreten, wurde von einem Eingeborenen getötet und um 7000 Mk. beraubt. Die Revolution auf Kuba. *Berlin, 17. Septbr. Der„Berliner Lokal⸗Anzeiger“ meldet aus New⸗Mork: Die enbaniſchen Rebellen griffen St. Domingo in der Provinz Santa Clara an. Schwere Gefechte fanden ſüdlich und ſüdöſtlich von Havana ſtatt. Präſtdent Rooſevelt's 50919 0 Maßregeln werden in Waſhington und in Cuba allgemein gebilligt. Aus Rußland. * Petersburg, 18. Sept. Anſtelle des verſtorbenen Generals Trepow iſt der bisherige Kommandant des Gendarmerjekorps General Dedjulin zum Palaſtkomman⸗ danten ernannt worden. * Petersburg, 16.(pPetersb. Tel.⸗Ag.) Der „Parteſi für Volksfreiheſt“ wurde die nachgeſuchte Regäſtrberung umter anderem aus folgenden Gründen verſagt: Die Statuten der Partei enthalten nur allgemeine Hinweiſe auf die politiſchen Zwecke der Partei und in ſo un beſtimmter Form, daß es unmöglich iſt, den genauen Charakter der Tätigkeit der Partei feſtzuſtellen. Die in den Statuten erwähnten demo⸗ kratiſchen Grundlagen finden ebenſogut auch Anwendung auf die vom Geſetz verbotene ſozialdemokratiſche Partei. Andererſeits iſt aus den Statuten nicht erſichtlich, ob der Begriff„konſtitutio⸗ nelle Grundlagen“ nach der Auffaſſung der Pardei mit dem Geſetz über die Reichsduma und den Reichstat übereinſtimmt. * Petersburg, 17. September. Zu dem Tode des Generals [Trepktow wird berichtet, daß Treptow ſich wie gewöhnlich um 5 Uhr wecken laſſen wollte. Man fand aber die berefts erkabke Treptow äußerte zu wiederholten Malen, er ſei ohnehin ein kandidat, die Revolutionäre machten ſich nur unnütze Sorgen. * Petersburg, 16. Sept. Ein kaiſerlicher Befehl ſetzt für die hartnäckige Weigerung det Wehrpflicht zu genügen, als Strafen den Verluſt der perſönliche und Standesrechte bei Einſtellung in die Korrekt und Arreſtunten⸗Abteilungen auf 4 bis 6 Jahre oder den Verluſt det Standesrechte allein verbunden mit 4⸗ bis 6jähriger Zwangs⸗ arbett feſt. * Kiew, 16. Sept. Das Militärbezirksgericht verurteilte den Sekondeleutnant des 5. Sappeurbataillons Sydarowski, den Hauptſchuldigen bei der Meuterei der Sappeure in Kiew, zum Tode durch Erſchießen. Das Urteil unterliegt der Beſtätigung des Kommandierenden des Militärbezirks. * Stockholm, 16. Sept. Das Svenska Telegrambyran meldet aus Björkoe von heute, daß der Kaiſer von Rußland mit Gefolge geſtern auf den Kalfholman zur Jagd an Land gegangen iſt. Der Kaiſer verteilte Geld⸗ geſchenke unter den Einwohnern von Keskiſani. Der Kaiſer und die Kaiſerin ſind noch nicht auf dem Feſtlande geweſen. Der Gouverneur in Wiborg, v. Rechenberg, iſt in Björkoe anweſend, wo der Beſuch des Kaiſers erwartet wird. Im Björkoeſund lagen geſtern die ruſſiſchen Kriegsſchiffe„Generaladmiral Finn“,„Ukräne“,„Vidni“ und„Aſſia“. Am Montag fährt der Kaiſer mit der kaiſerlichen Familie nach Peterhof ab. Man erwartet aber eine baldige Rückkehr nach den finniſchen Schären. Odeſſa, 17. Sept. Das Berliner Tageblatt meldet aus Sebaſtopol, General Serydlow habe aus Beſorgnis vor großen militäriſchen Unruhen den Novemberprozeß an das Militärgericht in Odeſſa abgegeben. Auch unter den Matroſen ſoll die Gärung ſehr groß ſein. Helſingfors, 17. Sept. Der General⸗Gouverneur ſetzte auf Grund kaiſerlicher Ermächtigung den Schluß des Landtages auf d 18. September feſt. Todes⸗ Bolkswirtſchaft. Automobil⸗Vertriebs⸗Geſellſchaft. Wie wir hören, iſt die Gründung einer neuen Geſellſchaft am hieſigen Platze welche ſich mit dem Vertrieb von Automobilen befaßt, nahe bevor⸗ ſtehend. Ueber die Form der neuen Geſellſchaft läßt ſich bis jetzt noch keine Mitteilung machen, da die diesbezüglichen Verhand⸗ lungen noch nicht ſo weit gediehen ſind. Das neue Unternehmen wird ſich mit dem Vertrieb von Kraftfahrzeugen aller Art befaſſen und wird auch den Automobil⸗Droſchkenverkehr in hieſiger Stadt einſühren, es iſt beabſichtigt, eine große Garage zu erbauen. Die Gründungsverhandlungen werden unter Leitung des hieſigen Band hauſes Marx u. Goldſchmidt geführt, welche Firma bereits das Verkaufsmonopol der Benz'ſchen Automobile für eine ganze Reihe von Staaten beſitzt. Maunheimer Marktbericht vom 17. Septbr. Stroh per gtr. Me..00 bis M..50, Heu M..00 bis M..00. Kartoffeln M.50, beſſere M..50 bis M..—, Bohnen per Pfd. 12—00 Pfg., Blumen⸗ kohl ver Stück 00.30 Pfa., Spinat per Portion 15.00 Pfg., Wirſing per Stück.10 Pfa., Rotkohl per Stück 15.20 Pfg., Weißkohl ver Stück.20 Pfg., Weißkraut 100 Stſick 16., Kohlrabi, 3 Knollen 00.12 Pfg., Kopſſalat per Stück.10 Pfg., Endivienſalat v. Stüſck 58 Pfg., Feldſalat per Portion 00 Pfg., Sellerie p. St. 10⸗0 Pfg. Zwiebeln per Pfd..0 Pfg., rote Rüben p. Pfd. 5⸗00 Pfg., weiße Rüben per.00 Pfg., gelbe Rüben per Pfd. 40 Pfg., Karotten per Büſchel 0⸗00 Pfg. Pflückerbſen p. Pfd. 00.-00 Pfg., Meerettig p. Stange 20⸗25 Pfg., Gurken ver Stück 10.00 Pfg., zum Einmachen per 100 Stück 8000., Aepfel per Pfd. 10.20 Pfg., Birnen per Pfd. 10.20 Pfg., Kirſchen per Pfd. 00⸗00 Pfg., Trauben per Pfd⸗ 9070 Pfg., Pfirſiſche p. Pfd. 10.20 Pfg., Aprikoſen v. Pfd. 00 Pfg., Näüſſe per 25 Stück 18 Pfg., Haſelnüſſe per Pfd. 35-40 Pfg., Gier ver 5 Stück 30.40 Pfg., Butter per Pfd. M..00⸗1.80, Handkäſe 10 Stück 40—50 Pfg., Breſem per Pfd. 00.50 Pfg., Hecht ver Pfd⸗ M..20, Barſch p. Pfd. 00-80 Pfg., Weißſiſche p. Pfd. 00.50 Pfg., Laberdan per Pfb. 00 Pfg., Stockſiſche per Pfd. 00 Pfg., Haſe per Stück 400-.50., Reh per Pfd..00 Mk., Hahn(Jg.) per Stück 12.50., Hußn(jung) p. Stück.50⸗2.50 Mk., Feldhuhn v. Stück .70-.20., Ente p. Stück.504., Tauben p. Paar 1⸗1.40., Gans lebend per Stück 00., geſchlachtet per Pfd. 00-00 Pfg., Aal-.00., Spargel 00—00 Pfg. Waſſerſtandsnachrichten im Monat September. Pogelſtationen Datum: vom Rhein: 12. 13. 14. 15. 16. 12. Bemerkungen onſtaunzßßü J3,88 38,40 8,86 Waldshutr. 2,17 2,15 Hüningen,„„ 1,70 1,70 1,68 1,61 1,51 1,98 Abds, 6 Uihr Kehnß 2,12.09 2,09 2,07 1,98 N. 6 Uhr Jauterburg„ 3,39 3,89 8,38 Abds. 6 Uhr Maxau. 638 3,39 3,38 3,86 8,32 8,81 2 Uhr Germersheim.. 36,08 3,08.P. 12 Uhr Manuheim 22,66 2,67 9,67 2,66.68 2,80 Morg. 7 Uhr Mainzz„J0,48 0,2 0,43 0,2.P. 12 U9 Mingenn 10 Uhr Kaulbbb. II,36 1,36 1,40 1,42 1,89 1,40 2 Uhr Koblenz z 1,46 1,46 1,49 10 Uhr Kömnmnm.,14 1½3 1½4 ½7 2 Uhr Nuhrort J0,47 0,45 0,42 6 Uhr vom Neckar Maunheimm 2,65 2,67 2,67 2,66 2,64 2,60 V. 7 Uhr Heilbronn J0,40 0,88 0,42 0,40 0,28 0,50 V. 7 Ugz ———ñññññ ̃ ̃—ôV——— Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Frauz Kircher, Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. Den Krankheitskeimen bietet es einen ſchlechten Nährboden und bringt dadurch die Gärungsvorgänge im Darme zum Aufhören. Kufeke⸗Mehl wirkt daher ſogar im er⸗ krankten Darme nicht nur ernährend, ſondern tritt auch der Krankheit ſelbſt entgegen. 4499 Heilanstalt für Hautleiden Heidelberg. 4 iIa Rerglust. Prospekte durch die Aiztl. Leitung. S. n 14— oerreeer VP „„ — Petroleum 115 35 20 pfg. 10 J. mit Holzgriff Wmeerg J. mit Holzgriff Kafeniählen mit 1 jsdes Stüuon Messer- Körbe 1 Pfg. artofel. 5 Schälep stuckO Pig. raub⸗ 7 haken stuex 4 Fil denffefet 7 Handtuch- halter für die Küche Aufiallend billiges Angebot Terrinen mit Deckel Saucieren, cus bross Kaffeekannen Teller, tief und flach 115 165 bassen mit Ontertassen 18n 85 55% dekoriert für—8 Tassen Inhalt Steingut: kin Posten Waschkrüge, gross 5 5 751¹ zum Aussuchen kn Pocten Essig · und Oelkruüge 155 zum Aussuchen Stück Ein posten Salz- u. 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Ferein der deutschen Kaufleute anabhängige Organlsation für Handlungsgehllfen und Gehilfinnen, Ortsverein Mannheim. ———2— 0— Militär⸗Perein Maunhein. te Montag, 17. Septbr., abends halb 9 Uhr Mannheim(E 3, 1) Menzingen, den 16. September 1906. 55 15.0 50 Die Beerdigung findet am Dieustag nachmittag halb 5 Uhr von der 9 im„Ballhaus Tode 8— Anzeige. Leichenhalle aus, Statt. 8 5(Des stets 3 a1 Unſer Kamerad, Her 66361 8 0 1oS86 Versammlun„„„ 0 Daniel Schmiederer mit ökfentlichem Vortrag des Herrn Gotthard bveldler den Feldzug 1870%½1 kun 4. Bgd. Juſautetie⸗ 0 Franke aus Berlin über das Thema: RNegintent mitgemacht hat, iſt am 16. d. Mis. geſtorben. 88 U. Die Meerdigung findet Dienstag, 18. d. Mts., nach⸗ 2 9 Die Notwendigkeit tler Organisatlon fler mittags 4 Uhr von der neuen Leichenhalle aus ſtatt. 8 Sahr 5 8 71 Handlungsgehilfen und ehltfinnen. ee e Saegung an Für die vielen Beweise wWohltuender Teilnahme bei dem 25 Hierauf Diskussion. Hierauf Diskussion. lelte dieſes braden Vereins- u. Kilegs Kameraden erwarkel. Hinscheiden unserer lieben unvergesslichen Mutter, Schwieger⸗ Hierzu ladet ergebenst ein 66351 Mannheim, den 17. September 1908. mutter, Schwester und Pante, der Frau 5 Der Vorstand. 9 88 Maunheimer CTheaterſchule. Eintritt jederzeit. Aumeldungen bei Hru. C. Belz, O 2, 8 und Waldhofſtraße Nr. 1. Garone 15 Schmid sprechen wir biermit allen unseren tiefgefühltesten Dank aus. Im Namen der tieftrauernden Kinder: Philipp Leininger. den 17. September 1906. )33ã ͤ egangperensdngeristRaunheim Tocbes-Anzeige. Unsere werten Mitglieder setzen wir hierdurch in Kenntniss, dass unser treues Mitglied, Herr Philipp Metz, Naufmann hnach lan ager schwerer Krankheit mit Tod abgegangen ist. Die Beerdigung ſindet Wienstag, nachmittag %½5 Uhr von der Leichenhalle aus statt. 55 Wir bitten recht zahlreich dem Entschlafenen die letzte Ehre zu erweisen. Proſpekte gratis. 66237 Friedrich Kerſebaum, Direktor. ————— er Dankſagung. Allen Freunden meiner verſtorbenen Schweſter Marie, die ihr im Leben durch treue Freundſchaft, nahe und während ihrer Krankheit liebevoll zur Seite ſtanden, ſowie für die Blumenſpenden und die Begleitung bei ihrer Be. ſtattung, ſage hiermit den tiefgefühlteſten Dank. Vitb. Sdam. —— — NB. Das Geschäft wird von den Kindern in unveränderter Weise unter der Firma Philipp& Karl Leininger Weitergeführt und bitten dieselben um das fernere Wohlwollen der geebrtnu Abnehmer und Kunden. 66365 Der Vorstand. NB. Die Aktivität sammelt sich um 3 Uhr im 855 Vereinslokal. 66368 ———— „eeeee,— rrrrr PFDUEUDUDU PUPBwB5IäVVCUUUTC((C((TATVTVN»T ſ(TbTN — — — 18 Nee N5 + I Erſch. irtt ſchön. Einr. etwas Barverm., ſucht die Betanntſch eines ſolid. Herrn (Witw. m. Kind nicht aus⸗ geſchloſſen) zwecks Heirat. Nur ernſtgem. Offerten, wenn mögl. m. Bild an E. F. pußel. Heidelberg. Diskr. wird zugeſ. u. verl. Schneldern, Ende 80, an⸗ 5745 Zum Waſchen und Bügeln wird angenommen. 5725 T 3, 8, 2. 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