(Bodiſche Bolkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ anſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. E 6, 2. In ſerate: Die Cokonel⸗Zelle 20 Pfg. Auswärtige Juſerate. 28„ Die Reklame⸗Zeile. 60„ der Stadt Rannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wschentlich zwölf Mal. Geleſeuſte und verbreitelſte Zeitung in Manußeim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagablatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Nhr. Eigene Reödaktions⸗ Berlin: Dr. Pauf Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 3988 Uuredus: (Manuuheimer Boltsblatt) TeichenNummern: Direktton u. Buchhaltung 144 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktlonn 197 bauchhaudking. E 6, 2. Nr. 450. Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. Donnerstag, 27. September 1906. (Abendblatt.) An den Winkerabenden 3 hat Jedermann gern eine gute Lektüre. Was konnte ſich hierzu beſſer eignen als eine ſo reichhaltige, umſichtig redigierte und vorzüglich informierte Zeitung wie der er General- Für das neue Quartal hat der„Mannheimer General⸗Anzeiger“ wieder eine bedeutende Bereicherung des textlichen Teiles vorgeſehen und auch ſonſtige geeignete Maßnahmen getroffen, um die verehrlichen Leſer vaſch und ausführlich über alles Wiſſens⸗ werte auf den verſchiedenſten Gebieten des öffentlichen Lebens unterrichten zu können. Eine beſondere Aufmerkſamkeit wird der Mannheimer„General⸗Anzeiger“ der weiteren Ausgeſtaltung ſeines politiſchen Teiles ſinie ſeines Handelsteiles widmen und hoffen wir, hier den weitgehendſten wünſchen entſprechen zu können. Bereits werfen die nahenden Reichstags⸗Wahlen, bei denen es ſich um den Exiſtenzkampf des liberalen Bürgertums handelt, ihre Schatten voraus, Wer liberal und national denlit und fützlt, der leſe den„Mannheimer General⸗Anzeiger“ wie wir auch bemüht ſind, das Jeuilleton und den ganzen unkerhaltenden Deil auf ein höheres Niveau zu heben, feſſelnd, anziehend und belehrend zu geſtalten. Dem Beachtung unſerer Leſer empfehlen. Mit Freuden haben wir in den letzten Jahren ein ſtetiges, ſtarkes Wachstum unſerer Abonnentenzahl konſtatieren können, das ſich nicht nur auf die Stadt. Mann⸗ heim, ſondern auch auf die ganze nähere und weitere Umgebung erſtreckt. Möge uns auch das neue Vierteljahr wieder eine ſtattliche Steigerung der Zahl unſerer Leſer bringen. berichtet der„Mannheimer General⸗Anzeiger“ ſchnell, zuver⸗ Aeber alle Vorgänge in Fladt und Land läſſig, ausführlich und in intereſſant geſchriebener Weiſe. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft ſuden in„Maunheimer General⸗Auzeigeiter“ kine auferkſaue Pfege, haben wir vom 1. Gktober ab eine beſondere Abteilung für die„Kinderwelt“ beigefügt, die wir der beſonderen Verlag und Redaktion des„Mannheimer General⸗Anzeigers“. Inzeiger Tatberichte dringen täglich Die letzte St. Petersburger Woche. (Von umſerem Petersburger Mitarbeiter. 5— St. Petensburg, 11.(22.) Sept. Die Senſationsjäger ſind bei den Berichten aus der letzken Woche über das polikiſche Leben in Rußland nicht recht auf ihre Koſten gekommen. Das Durchfliegen der Tageszeitungen ergad zumeiſt die Zuſammenfaſſung:„Nichts Neues aus Rußland!“— Doch für denjenigen, dem die politiſchen Verhältniſſe mehr als 5 ein oberflächliches Intereſſe abgewinnen, bot gerade die letzte Woche unausgeſetzt gewichtigen Anlaß, ſein Augenmerk wieder den Ereigniſſen in Rußland zuzuwenden. Zu Beginn der Woche noch immer die Nachklänge der Tragödie von Sſjedlez(Sciedlce), in Verbindung mit um⸗ kontrollierbaren Gerüchten über die erneute Verteilung von Flug⸗ blättern in den von Juden meiſt beſiedelten Wohngebieten Ruß⸗ lands zur Vorbereitung abermaliger„Progroms“. Die Wort⸗ bildung„Pogrom“— in der Schriftſprache Weſteuropas ſonſt kaum gebraucht, iſt ſeit kurzem zur traurigen Geläufigkeit ge⸗ worden; ſo daß die Nennung des Wortes allein das Vorgefüßk unheimlicher Gefahr auslöſt. Die Mitglieder des ruffiſchen Miniſterkabinettes als Veranſtalter, oder auch nur als geiſtige Urheber der, den ganzen ziviliſierten Weltkreis empörenden „Pogroms“ zu beſchimpfen, oder ihrer Verantwortlichkeit die Mordbrennereien in den polniſchen und baltiſchen Propinzen auf⸗ zupacken, kann nur beengteſte ſachliche Kurzſichtigkeit zu Wege bringen.(22 D. Red.) Denn, von der moraliſchen Seite abgeſehen — vergegenwärtige man ſich doch nur einmal— sine ira et studio— daß unter dem ſchweren Ungemach in Sſjedlez uſw., das ſich in den politiſchen und ökonomiſchen Konſequenzen in konzentrierteſter Gewitterheftigkeit in Petersburg entladet— niemand ſchwerer zu leiden hat, als die von der öffentlichen Meinung angeklagten Männer auf ihrem täglichen und ſtündlicher Calvarienweg. Sie müßten ja ihre eigenſten erbitterſten Feinde ſein, um vorbedacht mutwillig oder leichtbeherzt fahrläſſig ſich ſe hartes und ſchier unheilbares Uebel zuzufügen.— Ein führend demokratiſches Organ, das„Neue Wiener Dagblatt“ iſt mi ſeinen Ausführungen vollkommen im Rechte, wenn es erklärt: „Was jetzt wieder in Sſjedlez geſchehen iſt, darf durch keing Parkeilupe geſehen, von keinem Sonderpunkte aus beurteilt werden.“— Wer den Pogromausbruch auf die einfachſte und natürlichſte Weiſe klarlegen will, vergegenwärtige ſich nur die Situation eigener Notwehr gegenüber dringender Gefahr für ſeim und das Leben der ihm Nächſtſtehenden. Die Niederſchlagung des Gegners iſt die einzige pflicht⸗ und rechigemäße Antwort! Was im Einzelfall zwiſchen Angreifer und Bedrohten auf dem Hampf der beiden allein beteiligten Individuen beſchrünkt bleibt, wird naturgemäß an Umfang, Leidenſchaftlichkeit und Gemein⸗ ſchädlichkeit in der dem niedrigen Bildungsgrad, dem feſt⸗ gewurzelten gegenſeitigen Haß der kriegeriſchen Parteien, das Schwere und Häufigkeit des zugefügten Unrechtes kongruenten Progreſſion zunehmen. Damit ſoll aber keineswegs geſagt ſein, daß wir die Funktio⸗ nierung der ruſſiſchen Regierungsmaſchine von jedem Fehl und Tadel freiſprechen. Nicht dunkle Gerüchte, ſondern beweiskräftige aus Baltikum und aus Polen Theatererinnerungen von Dr. Wilhelm Köhler. II. Die Sammlerin, aus deren Nachlaß der mir vorliegende Theaterzettel ſtammt, hat denſelben in zwei verſchiedenen Exemplaren aufbewahrt. Daszjenige, welches ich oben zum Ab⸗ druck brachte, iſt das offizielle, welches die Theaterverwaltung drucken und den Abonnenten auf ihre Plätze legen ließ, die Angabe der Preiſe war hier ſelbſtverſtändlich überflüſſig. Der andere, ſonſt inhaltlich weniger vollſtändige, Zettel gibt dem kunſtſinnigen Publiko die Beträge bekannt, welche an der Kaſſe zu berappen waren, nämlich: Sperrſitze im Parkett und nummerierte Plätze NZS im Parterre Parterreſtehplätze Nummerierte Plätze in der Reſ.⸗Loge II. Rangs 1 Nicht nummerierte Plätze daſelbſt Nummerierte Plätze in der Reſ.⸗Loge III. Rangs f nr 1 2 fl. 30 Kr. —.48 Kr. —.48 Kr. Nicht nummerierte Plätze daſelbft Gallerie⸗Loge CCCCCCVVVCVCVVVVVVFVV Reſerveloge I. Rangs und alle ſonſtigen Logenplätze fehlen in der wörtlich hier wiedergegebenen Aufſtellung, der Grund iſt dem Theaterbeſucher des 20. Jahrhunderts vielleicht nicht gleich verſtänd⸗ lich, aber ſehr einfach. Die Reſerveloge I. Ranges war jedenfalls für das Gefolge der großherzoglichen Herrſchaften reſerviert und in allen drei Rängen ſtanden noch bis in die 70er oder 80er Jahre hinein die Logen in erblichem Familienabonnement, man mußte anno dazumal oft viele Jahre lang zuwarten, bis man einen freigewordenen Logenplatz erhoſchen konnte. tn aber fällt uns Heutigen noch auf: Die Ein⸗ dere bei Berückſichtigung des Um⸗ öhte Sätze handelt, was ſchon dar⸗ die Medea ſpielte. Rechtsanwalt bv. Engelberg hier. 8 Ich bin in früheren Jahren viel gereiſt, habe vieler Menſchen Städte geſehen und unzählige erſtklaſſige Mimen in ihrer Kunſt be⸗ R chen Humor unſeres Ditt habe ich di ein zweites Mal nicht gefunden. Man denke nur an deſſen Bür⸗ aus hervorgeht, daß der Dreibatzenplatz mit 24 Kreuzern, alſo mit 100 pCt. Aufſchlag eingeſetzi iſt. Ein Sperrſitz bei er⸗ höhten Preiſen für 1 Gulden 30 Kreuzer.55 Mark Reichswährung. Wenn mein verſtorbener Freund, der blinde Dichter Ludwig Levy, noch leben würde, würde er ſicher⸗ lich ſeinem legendären Theaterenthuſiaſten Iſidor Teitel⸗ baum zu einem Schreibebrief in ſeinen Vetter Moritz das Wort gegeben und in dieſem würde ſich zewiß der Satz gefunden haben: Moritz, was ſagſt Du zu die Kurſee! Die Herren Rocke und Ditt waren Knomödianten aus der guten alten Schule, d. h. ſie waren von einer Vielſeitig⸗ keit, wie ſie Herr Strieße ſeiner Gemahlin nachrühmt, die nach⸗ mittags die Großherzogin von Gerolſtein und abends Unſer par noble fratrum war in allen Sätteln gerecht, beide waren ebenſo vorzüglich im Geſang, wie in der Schauſpielkunſt und im Tenz. Herzerquickend war es, wenn Rocke und Ditt zufſammenſpielten, insbeſondere wenn es Spitzbubenrollen waren, wie z. B.„Robert und Bertram“ oder die beiden Banditen im„Stradella“. Das waren Strolche Bon Humor ind Gemininmn Rocke verheiratete ſich mit der Schauſpielerin Polyxen a Heußer, die gleichfalls eine Zierde unſeres Theaters war und es bis zu ihrem Tode blieb. Ihre komiſchen Alten und linsbe⸗ ſondere ihre pantoffelſchwingenden Gattinnen werden jedem un⸗ vergeßlich bleiben, der auch nur einmal die Dame mit grotesker Würde über die Bühne ſchreiten ſah. Der Vater der Frau Rocke gehörte ebenfalls zur Zunft, er wir Garderobemeiſter am hieſigen Theater und ſeine drei Töchter dritter Ehe widmelen ſich der Bühne. Eine derſelben war eben die genannte ſpätere Frau Rocke, eine zweite ſtarb im jugendlichen Alter und die dritte heiratete den wundert, aber den göttli den untreu werden, ſein 50jähriges Jubil ä germeiſter in„Jar und Zimmermann“ und an den Schulmeiſter im„Wildſchütz“. Wer nicht einen Lachkrampf bekam wenn Ditt T u. es war bei ihm alles ſo einfach u. natürlich— zeigte, wie den Eſel geſchoſſen hat, der war und blieb ein Aunverbeſſerlicher Hypochonder. Und das Gemüt, welches der gute Karl Anton in den dazu geeigneten Rollen zeigte, z. B. als Bruder Bonafides im„Nathan“ oder als Rat Camillo Rota in„Emilia Galotti!l“ Ich erinnere an die Szene, wo der Rat die Todesurteile mehr finden will, empört über die Frivolität des Fürſte grecht gern“ unterzeichnen mag, nur um wieder Zeit zu ſich mit ſeiner Emilia zu beſchäftigen. Das tiefe Gemü 0 8 1 eboren und wenn er es in zeiſe der t zeigte, brauchte er ſich nicht zu verſtellen, er ſich daun felbſt Ditt wurde im Jahre 1842 in Mannheim engagiert und am 26. Januar 1888, er hat alſo volle 46 Jahre hier gemimt Die Götter haben ihm einen ſchönen Tod gegeben, er ſtarb ne voraus⸗ gegangene Krankheit an ſeinem Beerdigungstag ſtand er noch auf dem Theaterzettel als— Geiſt im„Fauſt“. Ditt hat errei was Bismarck ſichgewünſcht u. nach ſeiner Art zu ſprechen i draſtiſche Worte gekleidet hat:„Ein gutes Pferd ſtirbt Sielen!“ Wenige Wochen vor ſeinem Tode ging ich mit dem Mimen ſpazieren, ich ſagte ihm, er dürfe uns unter keinen aben Feſt geben, wie Mannheim noch keines geſehen hat. meinte davauf:„Junger Freund, Ihr könnt alle unbeſ ſolange ich Buttermiſch kauen kann, ſing u. hopfe ich da drüben in der Bude!“ Es wäre zu ſch hat nicht ſollen ſein! 2. Seite“ General⸗Anzeiger.(Abenbblatt.) Mannheim, 27. September. zur Newaſtadt, über ſchwere Ausſchreitungen, Bedrohung, Raub und Mordbrennerei, die am helllichten Tage von„Hooliganen⸗ zum“ und organiſierten Verbrecherbanden verübt werden. Dabei ſind keineswegs nur Ruſſen, ſondern Reichsdeutſche— die deutſche Kolonje in Riga und Umgebung zählt allein 30 000 Köpfe— und andere als Kulturträger im Ruſſenreiche wirkende Angehörige fremder Nationen, genau ſo in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen, wie die Balten und ruſſiſchen Untertanen. Von einer Regierung, die Reſpekt und Vertrauen erheiſcht, darf man um⸗ gekehrt die Bekundung der bislang vermißten Machtfülle und Hraftentwicklung verlangen, ihren Befehlen und Anordnungen nachdrücklichſte Geltung zu ſichern; wie entfernt die ausführenden Organe von der Zentrale auch ihres Amtes walten mögen! So lange der Generalgouverneur oder Truppenoberkommandeur in Riga ſich das Recht herausnimmt, in der Befolgung der ihm von Stk. Petersburg erteilten Weiſungen, Abſtufungen und Aus⸗ legungen zuzulaſſen, anſtatt mit der Willenloſigkeit der in eiſerner Disziplin erzogenen Untergebenen und der Promptheit des elektri⸗ ſchen Schlagwerkes Ordre zu parieren, ſind Ruhe und Ordnung im Staate— ſchwanke Nebelbilder! Das Hinſcheiden des noch vor kurzem ſo vielgenannten, zu⸗ letzt faſt ganz in den Hintergrund gedrängten General Trepo w hat in der Berichtswoche eine ganze Trepowliteratur zu Tage ge⸗ fördert. In auffälliger Uebereinſtimmung beſchäftigte die öffent⸗ liche Meinung bei der Feſthaltung ſeiner biographiſchen Charakte⸗ riſtik weit weniger die während ihrer ganzen Dauer ſo oft mit den härteſten Schmähungen verurteilte Amtsführung als General⸗ gouberneur von St. Petersburg, als vielmehr die Epoche ſeines ſtaatsmänniſchen Niederganges.„Der ungelöſte Widerſpruch!“ in dem politiſchen Entwicklungsgange Trepows, der mit ſeinem körperlichen Verfall auch die zeitlich zuſammenfallende Abwirt⸗ ſchaftung mit dem ungewöhnlich ſtarken Vertrauenskapitale, das ihm ſein kaiſerlicher Herr geſchenkt, tragiſch herbeigeführt hat, wird in den dem Dahingeſchiedenen gewidmeten Nachrufen kauſendfach variiert. Auch hier hat ſich nur wiederholt, was in der Geſchichte, wie im bürgerlichen Leben den Bankerott hoch⸗ wagender Perſönlichkeiten in ungezählten Beiſpielen verurſacht hat: die Ueberſchätzung der eigenen Leiſtungsgrenzen in Wechſel⸗ wirkung mit der zähen Vorliebe für Dilettantenarbeit anſtelle der Genügſamkeit mit dem erprobten Können. Auf dem Gebiete des Sicherheitsdienſtes vorbildlich,(2) war General Trepom ein politi⸗ ſcher Stümper; durch Unſelbſtändigkeit und Unſicherheit des eigenen Urteils ein Opfer ſeiner gewiſſenloſen und unfähigen Berater. Im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerkſamkeit ſtanden aber auch in der abgelaufenen Woche die„Bewegungen der politiſchen Parteien, obenan der„Kadetten“, die von den letzten Schlägen umſo empfindlicher getroffen ſind, weil ſie aus den Reihen der eigenen Parteigänger herrühren. Die Er⸗ klärungen ihres Führers Prof. Milfukow im„Temps“ haben durch den nachträglichen Verſuch der Abſchwächung, an ihrer be⸗ Käubenden Wirkung nichts eingebüßt. Die Antwort des Moskauer Semſtwoführers Gutſchlkow an den Fürſten Trubezkoi in der Heutigen Sonntags⸗Ausgabe der„Nowoje Wremja“, worin dieſer grundſätzliche Regierungsgegner eine durch Würde der Sprache, wie durch Gewicht der Tatſachen gleich ernſte Mahnung an die Adreſſe der Kadetten richtet, den Uebergang von haltloſen Dokteinen zu patriotiſch praktiſcher Politik, noch in zwölfler (Stunde vor gänzlicher Selbſtaufreibung zu finden. Abzuwarten bleibt, ob der gutgemeinte Freundesrat die Parteileitung vor der wie wir hören, beſchloſſenen Emigration nach Stockholm zur Ab⸗ Haltung ihres Kongreſſes und damit vor dem Schickſal der einſt⸗ maligen„Emigranten von Coblenz“ bewahren wird.— Das Emigvantentum iſt freilich eine traurige Geburtsbeigabe der Hadettenpartei, die— fremd im eigenen Lande— Pulsſchlag zund Lebensbebingungen des Volkes verkennen, aus dem ſie Hervorgegangen, ſonſt wäre es ihnen nicht jederzeit verſagt ge⸗ Blieben, ihre politiſchen Ziele mit der realen Notwendigkeit des käglichen Daſeins in Einklang zu bringen. Die Emigration nach Wiborg brachte die wankende Partei zum Sturz, die Emigralion mtach Stockholm wird die darniederliegenden vollends den Un⸗ ſtiefen zutreiben. Das Kadettentum, das in den Reihen der ruſſiſchen Beamtenſchaft in der Aera Witte u. während dem kurz⸗ lebigen Größentaumel verklungener Dumaherrlichkeit vergiften⸗ den Einfluß gewonnen hat(); die Emigration vom beſchränkte⸗ ſſten Bureaukratismus zum verwegenſten Repolutionismus, bildet einen der ſchwerwiegendſten Anklagepunkte gegen das noch heute in der Provinz herrſchende Regime, woraus das ſchier unüber⸗ windliche Mißtrauen des In⸗ und Auslandes gegen die Geſchäfts⸗ leitung Rußlands, trotz liberaler Reformen()) immer wieder friſche Nahrungszufuhr erhält. Zwiſchen den Parteien des Zentrums finden zwar noch iumer Verhandlungen über thren Zuſammenſchluß ſtatt; doch erſcheint eine Verſchmelzung der„Oktrobriſten“ mit den„Fried⸗ lichen Erneuerern“ ſo gut wie ausgeſchloſſen. Dagegen ſteht der Entſchluß feſt: wenn ſchon getrennt marſchiert, ſo, ſoll doch ver⸗ eint geſchlagen werden. Die mittleren Parteien werden aber nicht nur von den Radikalen, ſondern auch von den Reaktionären be⸗ Droht, die in ſtarker Strömung ſich neuerdings als Partei der Volksfreunde, in entſchiedener Gegnerſchaft zur Regierung or⸗ ganiſtert haben. Die Paxteigänger der linken Verbände der Hoch⸗ ſchulen leiſten den Radikalen und Repolutionären— wie im Vorjahre und wie zu befürchten ſteht, mit den gleichen traurigen Ergebniſſen, eifrige Sekundantendienſte. Die geſamten Aufruhr⸗ parteien ſchicken ſich an— zunächſt am 17.(30.) Oktober, als Jahrestag der bekannten Manifeſtproklamation zum mindeſten eine nachhaltige Demonſtration gegen die Regierung zu veranſtalten. In den Reichszentren fehlt jetzt freilich völlig der Boden zu größeren Schilderhebungen. Das Militär und die Arbeiter ſind nicht mehr die willige Revolutionsarmee, wie noch im heurigen Frühjahr. Doch der Werdegang der ruſſiſchen Ge⸗ ſchichte wird in der nächſten Zeit durch die Zuſpitzung der Ver⸗ hältniſſe außerhalb der Großſtädte beſtimmt, oder doch ſtark beeinflußt werden. Die Nachrichten aus dem Innern des Reiches bieten wenig Tröſtliches. In Polen iſt nach der Sſjedlezer Kataſtrophe einige Ruhe eingetreten; inſofern im Königveiche täglich nur ein höherer Offizier und nicht mehr als drei Poliziſten und Soldaten im JTagesdurchſchnitte hingemeuchelt werden. Sonſt iſt die Lage unberändert; die Vertreter der ruſſiſchen Regierungsgewalt be⸗ finden ſich wie im Feindesland. Im Baltenlande iſt eine Ver⸗ ſchlimmerung der Verhältniſſe eingetreten. Die Ermordung des Fabrikbeſitzers Buſch hat die baltiſche Preſſe, wie demnächſt die konſervativen ruſſiſchen Blätter zu geharniſchten Proteſten gegen Militär⸗ Verwaltungs⸗ und Polizei⸗ ſowie Gerichtsorgane ver⸗ anlaßt. Obenan hat der deutſche Miſſionschef entſprechende Vor⸗ ſtellung an zuſtändiger Stelle erhoben. Hoffentlich mit durch⸗ greifendem Erfolge. Als bedeutſamſte politiſch⸗ wirtſchaftliche Frage hat das Handelsminiſterium das Schickſal Wladiwoſtoks in ſeinem Fort⸗ keſtand als Freihafen oder Rückkehr zum Schutzhafen demnächſt zu entſcheiden. (Wir können uns den Anſchauungen unſeres Korreſponden⸗ ten nur ſehr teilweiſe anſchließen. D. Red.) politische Ilebersſeht. Maunheim, 27. September 1906. Zur Vorgeſchichte des 1870er Krieges. Ueber den verſtorbenen bekannten ſpaniſchen Miniſter des Aeußern, Don Manoel Silvela, ſchreibt ſein ihn überlebender Bruder in einer kürzlich herausgegebenen Lebensbeſchreibung ſolgendes: Der damalige Miniſterpräſident, Marſchall Prim, wollte die Kandidatur Hohenzollern nur unter der Bedingung, daß Napoleon ſie billige; Silvelha aber wollte ſie gegen Na⸗ poleons Willen aufſtellen und Spanien als Verbündeten Deutſch⸗ lands an einem etwaigen Kriege beteiligen, weil er an einen Sieg der deutſchen Waffen glaubte. Prim dagegen ſtand unter vem Eindruck, den er als Begleiter der türkiſchen Donauarmee im Krimkrieg von den franzöſiſchen Truppen, beſonders den Zuaven, erhalten hatte, und vermied einen Konflikt mit Frankreich. Ein Franzoſe über die Kaiſermanöver. Der franzöſiſche Major a. D. Driant, ein Schwiegerſohn des Generals Boulanger, hat im Auftrage des„Eclair“ den Manövern in Schleſien beigewohnt und kommt in der Beur⸗ teilung der deutſchen Leiſtungen zu folgendem Schluß: In Frankreich lautet das Axiom, nach dem wir leben, folgendermaßen:„Das Feuer iſt nur ein Mittel, die Vor⸗ wärtsbewegung iſt der Zweck.“ Von dieſem Satze aus⸗ gehend ſagen wir, daß der Sieg nur um den Preis eines abſchließenden energiſchen Vorſtoßes der Truppe erkauft wer⸗ den kann. Die Deutſchen dagegen ſagen:„Das Feuer ſiſt alles. Es gilt, die Hauptſtellung des Gegners zu finden und ſie durch überlegenes Feuer zu vernichten. Dann wird ſte von ſelber fallen, ohne daß man die koſtſpielige Anſtrengung des Sturmes nötig hat. Widerſteht der Gegner trotz des Feuers, ſo muß man ihn überflügeln oder umgehen.“„Wenn die Verteidiger,“ ſagen die Deutſchen,„unſere Geſchütze in ihrem Rücken donnern hören, ſo iſt die Partie für uns gewonnen.“ Das iſt die japaniſche Taktik von Liaujang und Mukden, und dieſe iſt aus der deutſchen Taktik hervorgegangen, zu welcher die Japaner noch die Nachtangriffe hinzugefügt haben. Auf der unterſten Stufe iſt der deutſche Soldat weniger findig und weniger behend als der unſerige, aber äußerſt gelehrig und fügſam, er iſt nicht von Liebe, aber von Achtung für ſeine Vorgeſetzten erfüllt, und der Inſtinkt, dem Vor⸗ geſetzten auf den Ferſen zu folgen, ſitzt ihm im Blute. Bei Düppel ſtürzte ſich eine preußiſche Kompagnie zu wiederholten Malen mit Todesverachtung auf eine däniſche Schanze und wurde dezimiert. Als man einen Gemeinen dafür belobte, ſagte er einfach:„Der Leutnant lief voran, wir mußten ihm ſchon folgen!“ Ueber den Soldaten ſteht ein Offizier⸗ korps, in welchem der kameradſchaftliche Geſſt ſtets un⸗ verſehrt geblieben iſt, aus welchem d hrengerichte die kor⸗ rumpierten Elemente verjagen, in das die Politik nicht ein⸗ dringt, in dem die Idee der Offenſive alle ſo beſeelt, daß ſie ſich im Falle der Gefahr gegenſeitig unterſtützen würden. Auf der höchſten Spitze endlich ſteht ein oberſter Kriegs⸗ herr, der die Autorität, die ſeine Krone ihm verleiht, mit einer ſolchen Aureole umgeben, um ſeinen Namen ein ſolches Vertrauen geſät hat, daß man ihm blindlings folgen würde. So iſt das militäriſche Deutſchland; es wäre gefährlich, dies zu verkennen, und kindiſch, den Wert des Cäſars, der es führt, zu leugnen beutsches Reſch. Münachen. 26. Sept.(Das bayeriſche Kriegs⸗ miniſterium) iſt dem preußiſchen Beiſpiel folgend auch in Erwägung darüber eingetreten, ob nicht aus Zweckmäßigkeits⸗ gründen die Wahl der Reſerveoffiziere den N zirkskommandos teilweiſe zu nehmen und dem aktiven Truppenteil zu übertragen ſei. Die Entſcheidung hierüber iſt nach der„Augsb. Abendzlg.“ Ende Oktober zu erwarten. Die Neuordnung dürfte ſich ſo voll⸗ ziehen, daß die Aſpiranten, die ſich ſofort nach der Uebung B zur Wahl ſtellen, vom Regiment, diejenigen, die ſich ein Jahr oder ſpäter nach dieſer Uebung ſtellen, wie bisher durch das Offizierkorps des Beurlaubtenſtandes gewählt werden. * Hannover, 26. Sept.(Eine ſehr ſchwere Beſchuldigung der Poſtverwaltung) hat der Reichstagsabgrordnete Freiherr von Hodenberg bei einer von den Welfen veranſtalteten Geburtskagsfeier für den Herzog von Cumberland ausgeſprochen, indem er behauptete:„die Welfen hätten allen Grund zu der Annahme, daß die deutſche Reichspoſt ſehr neugierig in manche Briefe hineingucke, die von Hannover nach Braunſchweig gehen.“ — Die kaiſerliche Oberpoſtdirektion Hannover hat daraufhin ein Strafverfahren gegen den angeblichen Gewährsmann des genannten Abgeordneten beantragt. * Kiel, 26. Sept.(Dr. Emil Wolff,) der frühere Chefredakteur der hieſigen nationalliberalen„Nord⸗ Oſtſee⸗Zeitung“ iſt nach langem Leiden in Altona, wo er ſeit Jahren zurückgezogen lebte, 72 Jahre alt, verſtorben. Der Heimgegangene war vorher in Tilſtt und in Breslau kätig und trat hier in Kiel ein, als im Jahre 1887 die„Nord⸗Oſtſee⸗ Jeitung“ ins Leben gerufen wurde. * Berlin, 26. Sept. für internationales Seerecht) beriet in dieſen Tagen in Hamburg das vorliegende Materjal über zwei wichtige Gegenſtände des Internationalen Seerechts: über die Reederhaftung und die Regelung des Schiffspfandrechtes. Während die im Sommier 1905 zu Liverpool abgehaltenen Beratungen über den erſten Gegenſtand zu einem einheitlichen Entwurf gediehen ſind, gehen die Anſichten über die Geſtaltung des Schiffspfandrechtes noch auseinander. Man hofft, jetzt in Hamburg zu einer Verſtändigung zu gelangen. —(Im Schutzgebiet Kiautſchou) wird, wie der „Oſtafr. Lloyd“ meldet, demnächſt eine Neuregelung des Gouvernementrats erfolgen. Der Gouverneur Konter⸗ Eine Landrätin des Gattenmordes angeklagt. (Zweiter Verhandlungstag). sh. Innsbruck, 25. Sept. Am zweiten Verhandlungstage wird die Vernehmung der An⸗ geklagten Landratswitwe Louiſe Rutthofer fortgeſetzt. Ihre Ruhe iſt beinahe überraſchend, erſt zum Schluß des Berhörs, als der Vorſitzende in einem ſcharfen Kreuzverhör auf ihr Liebesleben einging, ſchien ſie ein wenig die Faſſung zu verlieren und ſie gab ihrem Unmute in der Bemerkung Ausdruck, daß es ihr ſo vor⸗ komme, als ob der Vorſitzende ſich über ſie luſtig mache. Es werden heute auch die Beziehungen der Angeklagten zu ihrem letzten Lieb⸗ haber, dem Juriſten Jvan Sablic erörtert. Es ſei richtig, daß dem Ditt mit ſeinem ſeinen Gehör die Sache doch zu dumm und ſein ſcheinbares Gebetsmurmeln lautete jetzt in Wirklichkeit:„Du Freund, wann der ſo fort ſingt, ſchteche mer'n doch noch tot!“ Mit wenigen Worten will ich noch einmal auf den Herrn Schlöſſer zurückkommen Eine Dame, die meinen geſtrigen Aufſatz geleſen hat, teilte mir mit, daß der genannte Herr bis an ſein Lebensende ausübender Küfer blieb, daß er auch noch als erſter Tenor am hieſigen Hoftheater gegen Be⸗ gahlung Fäſſer verfertigte, hauptſächlich zum Gurkeneinmachen. Arbeit ſchändet ja nicht, aber bei ſolchem Fleiß iſt es gewiß nicht zu verwundern, daß der Mann als Großkapitaliſt geſtorben iſt. Ein Advokat iſt auch ſo eine Art Schauſpieler und hat gern ſeinen Abgangseffekt. Deshalb habe ich mir das Beſte für den Schluß aufgeſpart: Fräulein Rohn. Von ihren Rollen will ich nur ihre liebliche Undine und ihre in Spiel, Maske und Charakter unvergleichliche Roſe Friquet anführen. Da kann man weit reiſen, bis man ſoetwas wieber findet! Ihr neckiſcher Humor und ihre guten Witze waren früher ſtadtbekannt, gerade wie diejenigen ihres ſpäteren Mannes, dem auch, wenn er in der Robe des Richters ſeines Amtes waltete, der Schalk fortwährend im Nacken ſaß. Herr Landgerichtsdirektor Ullrich war während nahezn eines halben Jahrhunderts in hieſiger Stadt als Richter tätig, er hat in ſeiner ganzen Beamtenlaufbahn nur Wochen auswärts lich glaube in Pforzheim) amtiert, es hieße Euleu nach Athen oder Rechtsanwälte nach Mann⸗ heim tragen, wenn man über den Mann viel ſagen wollte. Jeder, der mit Herrn Ullrich beruflich in Berührung kam, wird ihm das Prädikat„vorzüglich befähigt“ gerne zugeſtehen. Nur einer einzigen Stimme will ich zu dieſer Frage das Wort geben und zwar einem Berliner. Es iſt der verfloſſene Rechtsanwalt Dr. Frit Friedmann, man mag über dieſen Herrn ſagen, was man will, daß er ein höchſt geiſtreicher Mann iſt, wird niemand beſtreiten können. Vor 14 Jahren ſpielte hier in Mannheim der Prozeß gegen die Spieler Reuter und Genoſſen, der Helaunteſte der leteren war der olle ehrliche See⸗ mann. Als Verteidiger fungierte eben der genannte Dr. Fritz Friedmann, Kollege Dr. Katz von hier und ich. Es kam zu einer Renkontre zwiſchen dem Staatsanwalt und Friedmann, wobei nach meiner Anſicht letzterer Unrecht hatte. Nun ſuche mir; aber einer den Berliner, der ſo etwas zugibt und Friedmann ilt der letßte, zu dem man ſich einer derartigen Reſignation verſehen könnte. Nach der. Verhandlung ſetzte Friedmann beim Diner und Champagner im Pfälzer Hof ſeine Berliner Schnauze gegen den— nebenbei bemerkt vorzüglichen— Staatsanwalt in Be⸗ wegung, ich widerſprach ihm und ſtellte, um dem Geſpräch eine aͤndere Wendung zu geben, die Frage:„Was ſagen Sie aber zu unſerem Vorſitzenden?“ Das war Herr Direktor Ullrich. Die Antwort lautete:„Donnerwetter, das iſt ein Kerl, der imponiert mir, ſo ſollten wir ein paar in Berlin haben!“ Es hat lange gedauert, bis Herr Ullrich ſeine Braut heim⸗ ſühren konnte, obgleich damals— wie wir an den Beiſpielen von Hillern und von Engelberg geſehen haben. Hetraten zwiſchen Juriſten und Bühnenkünſtlerinnen viel häufiger waren als zur jetzigen Zeit. Die ſtudierte Jugend unſerer Tage beſteht eben zu einem großen Prozentſaß aus Mitgiftjägern und Strebern, die ſich die Karriere erheiraten wollen. Kaum einmal noch in meinem Leben habe ich ein Ehepaav getroffen, das nach der ganzen Veranlagung des inneren Menſchen ſo zuſammen⸗ paßte wie Herr und Frau Ullrich. Wer an die Prädeſti⸗ nationslehre glaubt, könnte auch geradezu annehmen, daß die Beiden ſchon im Himmel, wo ja die Ehen geſchloſſen werden ſollen, für einander beſtimmt waren. Jeder gebildete Menſch unſerer Tage, der einmal in Säckingen war, hat dort auch den Grabſtein des Werner Kirchhoffer und ſeiner Maria Urſula von Schönau geſehen und weiß, daß das glückliche Paar, auf das ein ſchöner Strahl der Dichterſonne fiel, in einem und demſelben Jahr geſtorben iſt. Das iſt recht ſchön und ppetiſch, für mich, den Epikuräer, aber hat der Lebende Recht und das Geborenwerden ziehe ich dem Sterben vor. Die mir ſonſt ſo bochſympathiſche Georage Sand verfündigt ſich an der Majeſtät des Menſchengeſchlechts, wenn ſie in ihrem peſſimiſtiſchen Unmut ſagt:„Le plus grand malheur eſt de naftre, le ſeul bonheur 'eſt de mourir!“ Doch ohne weitere Einleitung zur Sache: Herr und Frau Ullrich ſfind in demſelben Jahr und an demſelben Tag geboren. Am 3. Februar war's, das Jahr verrate ich nicht, ſoviel Galanterie habe ich mir aus meiner itbergalanten Jugend in das reife Mannesalter herübergerettet. Ich ſtelle mir den Vorgang im Himmel ſo vor: Dem Genius, welcher die guten und geiſtreichen Menſchen im Reſpiziat hat, wurde gemeldet, daß in Abdera— ſo hat bekanntlich Wieland die Halbinſel zwiſchen Neckar und Rhein benamſt— ſoeben ein Knabe geboren worden ſei, der ſich ſpäter zu einem gediegenen und geiſtreichen Mann entwickeln werde. Der gütige Geiſt ſagte ſich, daß er dem neuen Bürger, des Planeten Erde auch für die richtige Frau ſorgen müſſe und desbalb ließ er ſofort in Waſſelone in Frankreich ein Mädchen geboren werden, das Henriette getauft wurde. Das Mädchen hat zwar einen kranzöſiſchen Taufſchein, es iſt aber keine Franzöfin geworden, das deutſche Lied hat es über den Rhein geführt und die geborene Franzöfin konnte vor 35 Jahren mit ihrem deutſchen Gatten die Freude erleben, daß das furchtbar franzöſiſch Hlingende Wort Waſſelone in Waſſelnheim zurückgetauft wurde. Jrau Ullrich iſt eine ganze Mannheimerin geworden und doch eine echte und rechte Elſäſſerin geblieben. Es kommt mir manchmal vor, als ob zwei Seelen in der Bruft der Dame wohnen würden. Das war z. B. der Fall, als ich vor einigen Jahren neben ihr im Theater ſaß, als die Stoßkopf'ſche Geſellſchaft den„Herrn Maire“ mimte. Ich begleitete Frau Ullrich nach Hauſe und nun erſt konmte ich das ganze Entzücken beurteilen, das ihr die Mutter⸗ laute bereitet hatten. Im Land der Alemannen gibt ſich Frau Ullrich vollſtändig als Alemannin. Ullrichs pflegen ſeit Jahren Sommerfriſche im„Haus Baden“ bei Badenweiler zu nehmen, dort bin ich öfters mit der Familie zuſammengetroffen, was mir immer eine große Freude war. Eines Tages war ich mit Herrn und Frau Ullrich bei der Kurmufik, vor dem Kurſaal ſpielte ein kleines Mädchen, ein reißender Lockenkopf von enwa 3 Jahren, ein (Der Deutſche Verein 2 D 5 2 6 2 fo ei * —5— e ee 7 n dnn Mannheim, 27. September. General⸗Anzeiger.(Abendblatt⸗ 3. Seite. 2 9 8 ſie zu ihrer Mutter geſagt habe, daß ſie in den Sablie bis über beide Ohren berliebt ſei. Ihre Mutter habe geſagt, es ſei ſchon gut, ſie ſolle ſich für ihren Mann entſchädigen. Sie habe ihren Mann gebeten, ſie frei zu geben, wozu dieſer auch bereit war, er wollte ihr aber nur monatlich 20 Gulden geben und das ſei ihr zu wenig geweſen. Sie habe wiederholt ihren Mann aufgefordert, mit ihr ins Cafe Maximilian zu gehen, weil ſie dort Sablic treffen dwollte. Ihr Mann habe das abgelehnt mit den Worten: Muß ich denn immer den Elefanten machen. Sablic habe ſie aufge⸗ ferdert, mit ihm auf ein Dorf zu ziehen, wo ſie ganz der Liebe leben könnten.— Präf.: Sablic beſtreitet das, er habe das Verhältnis 5 Ihnen nur als Sport angeſehen.— Angekl. lachſelzuckend): ie Männer betrachten uns immer als Sport. Die Verhandlung wendet ſich dann dem Verbrechen des Mordes Fj;jelbſt zu. Seit einiger Zeit, ſagt die Angeklagte, habe ſie ſich ſchon 155 vor ihrem Gattin gefürchtet und ſtets ein kleines Meſſer unter ſhrem Kopfpolſter bereit gehalten. Am Mittwoch vor dem Morde habe ſie dann zu ihrer Verteidigung nech ein Meſſer, drei Hammer und ein Stemmeiſen in das Zimmer mitgenommen. Am Sonn⸗ kag, dem Tage der Tat, ſei ſie abends von einer beſonderen Furcht befallen worden und ſie habe geglaubt, daß ſie ihr Mann umbringen würde. Ihr Mann ſei dann ganz finſter nach Haufe gekommen und ſie ſei von einer ſchrecklichen Angſt ergriffen worden, ſo daß ſie nicht mehr wußte ob ſie zur Polizei oder flüchten ſolle. Es war aber ſchon 9 Uhr abends. Die Angeklagte erzählt dann weiter, daß ſie ſich ein Hauskleid angezogen habe, dann habe ſie vom Exkerfenſter hinabgeſchaut und unten einen blaſſen Mann geſehen. Sie habe dieſen Mann für Sherlock Holmes gehalten, für einen Spion, der aufgeſtellt ſei, um Sablic, der unten auf ſie wartete, zu überwachen. Sie habe Sablic geſagt, er ſolle weggehen, damit ihr Mann keine Handhabe habe, ſie umzubringen. Sablie ſei aber erſt weggegangen, Als er ihren Mann geſehen habe. Ihr Mann iſt dann ins Zimmer getreten und habe ſie ſcharf angeſehen. Er habe eine unheimliche Miene zu Schau getragen. Ueber die weiteren Vorgänge will die Angeklagte keine Aus⸗ kunft geben, da ſie das alles ſchon wiederholt getan habe. Es müſſen baher die Protokolle verleſen werden. In der Vorunterſuchung hat ſie angegeben, daß alle Vorgänge der Tat ſo blitzſchnell ſich ab⸗ ſpielten, daß ſie in ihrem Entſetzen ſich nur bewußt wurde, ihr Manne wolle ſie ermorden und da habe ſie ſich gedacht, mein Leben haben Sie Ihrem Manne nicht geſagt, daß Sie ein Meſſer in der Hand haben?— Angekl.: Das konnte er ſich denken.— Präſ.: Die Anklage behauptet, daß Sie Ihren Mann abſichtlich auf das Meſſer nicht aufmerkſam gemacht haben und ihn einfach abſtechen wollten.— Ang kl.: Wo denken Sie hin, das wäre ja gräßlich. — Der Staatsanwalt fragt die Angeklagte, wo die übrigen 14 Stichwunden ihres Mannes herkommen, wenn ſie ihm nur drei Stiche zugefügt habe; ob vielleicht der Sablice oben geweſen wäre.— Angekl.: Ich will ihn nicht beſchuldigen, aber er hat den Sperrhaken bei ſich gehabt, mit dem er alle Türen öffnen konnte. — Staatsanwalt: Ich bin der Ueberzeugung, daß nicht Sie die Ver⸗ folgte Ihres Mannes geweſen waren ſondern daß Sie Ihren Mann verfolgten und ihn mit kaltem Blute ermordet haben. Die Angeklagte ſchildert dann, daß ſie nach der Tat zuerft in 5. Krankenhaus gegangen ſei und geſagt habe, daß jemand in ihrer ohnung erſtochen ſei. Gegen 7 Uhr am nächſten Morgen habe ſ ihren Verehrer Sablic aufgeſucht und ihm geſagt: Mein Mann iſt tot. Auf die Frage, wieſo das gekommen ſei, habe ſie erwidert: Er wollte mich erſchießen und darauf habe ich ihr erſtochen. Sablie Dann habe ſie ſich dem Gericht geſtellt. Vorher habe ſie für 20 Kreuzer Schinken und einhalb Liter Wein zum Frühſtück verzehrt. — Präſ.: Haben Sie denn nach der Tat noch Appetit zum Eſſen ggehabt? Dazu gehört ein guter Magen, nach e hen Tat ein derartiges Frühſtück einzunehmen. Präſ.: Sie haben auch bei 8 7 2 5 Ißhrem Ausgange ſorgſältig Toilette gemacht und ſich friſtert.— Sſas ine Frau ihren Mann in Notwehr tötet, Staatsanwalt: Wenn eine Notwel dann ſtürzt eine ſolche Frau halbnackt mit aufgelöſtem Haar hinaus und zieht ſich nicht in aller Bequemlichkeit an. Der Vor⸗ ſitzende hält zum Schluß des Beweisverfahrens der Angeklagten um mit Sablie, den ſie Angekl. Alles iſt gegen vor, daß ſie ihren Mann getötet habe, Kiebte, zuſammen leben zu können.— amich, wie ſoll ich mich da herausarbeiten.—. Sablie wegen Mitſchuld am Morde über einen Monat in Unter⸗ ſuchungshaft geweſen iſt, dann aber freigelaſſen wurde. Am Nachmittag zeigt der Vorſitzende den Geſchworenen die blutbefleckten Wäſcheſtücke, das Hemd, das Mieder und die Nacht⸗ jacke der Angeklagten. Die Angeklagte zeigt ſelbſt mit den Fingern auf die blutigen Stellen.— Staatsanwalt entrüſtet: Alteriert es Sie garnicht, im Blute Ihres Mannes ſo herum zu klauben.— Angekl.:(ſehr erregt): Jetzt bin ich ſchon 5 Monate bier im Hauſe und höre in der ganzen Zeit nichts als Blut, Blut und wieder Blut! 5 Monate werde ich ſchon hier gequält.— Staatsanw.: Mindeſtens iſt Ihr jetziges Benehmen eine Herz⸗ fſeoſigkeit von Ihnen. Es gelangt dann der Bericht über den Be⸗ fund am Tatorte zur Vorleſung. Die Blutſpritzer an den Käſten und Kleidern rühren nach der chemiſchen Unterſuchung von Menſchen— oder Affen her.— Präſ.: Es wird alſo, Frau An⸗ Menſchenblut ſein, denn einen Affen hatten Sie wenigſtens keinen lebendigen. Die Unterſuchung der Angeklagten nach der Tat hatte ergeben, daß ſie nur zwei ganz oberflächliche Hautverfärbungen hinter dem Ohr aufzuweiſen hatte, während am Halſe keinerlei Verletzung ſichtbar geklagte, wohl ja nicht in Ihrer Wohnung, Keindsmädchen war bei ihm. Die Dame frug das Kind nach ſeinem Namen, 5 aber keine Antwort und jetzt ſagte das Mädchen in waſchächtem Elſäſſerdeutſch:„Sie wärre entſchüldige, Mädamm, des Maidli kaa gar kai Word dütſch!“ Darauf die ſchlagfertige Frau Ullrich:„Mais vous— meme, Mam zelle, bous parlez par⸗ ffaitement frangais, ca va ſans dire, vous Stes Alſacienne comme moi!“ Antwort:„J haa Sie net verſchtande,. Mädamm, i kaa net franzeeftſch!“ Nun meinte Frau Ullrich:„Das iſt aber doch ſehr merkwürdig, Sie verſtehen nicht franzöſiſch und das Kind, das Sie zu hüten haben, ſoll kein Wort deutſch verſtehen. Sie werden einmal ſehen, wie ſchnell das Mädchen deutſch kann“, und etzt ndete ſich die Dame in fließendem Elſäſſerdütſch an die Kleine: He, looß au, Maidli, wo iſch di Müeterli?“ Sofortige Antwort: Si iſch im Kürſaal!“— Mutterſprache, Mutterlaut, wie ſo wonneſam, ſo traut! Frau Ullrich⸗Rohn iſt naturgemäß über die erſte und die FJugendblüte hinaus und gehört in die Kategorie der Damen, ſicch als galanter Mann vollentfaltet pflege. Das heitere Gemüt iſt ihr und ihrem Gatten geblieben ums ich ſchließe meine Plauderei mit dem Wunſch, daß es beiden beſchieden ſein möge, auch nach abermaligen 10 Jahren des Theaterabends vom 26. September 1856, miteinander zu gedenken. Jaubt iſt, die Eheleute Ullrich mit Philemon und Bau ci8 tzu vergleichen. Dieſes ſympathiſche Ehepaar des klaſſiſchen Alter⸗ Kums iſt bekannklich nicht geſtorben, ſondern wurde von den Göttern der Erde entrückt. Das wäre der harmoniſche Abſchluß eines harmoniſchen Erdenwallens: Beendigung des ſebens, welches am gleichen Tage begonnen hat, an einem demſelben Tage und in einer Weiſe, welche dem ſterblichen n leider nun einmal nicht vergönnt iſt! Aber alles und habe blindlings zugeſtochen.— Präf:: Warum habe ſie umarmt, geküßt und zu ihr geſagt: Jetzt biſt Du nach einer ſolchen Tat — Zu bemerken iſt, daß e Blumen zu nennen Dann erſt wird der Zeitpunkt herannahen, wo es er⸗ 1 war, trotzdem ſie behauptet, von ihrem Gatten gewürgt worden zu ſein. Damit iſt die Vernehmung der Angeklagten beendet und es beginnt das 85 8 Zeugenverhöhrrn. Ein Amts⸗ und Schulkollege des Landrats Rutthofer, der Landes⸗ beamte Joſef von Trea, bekundet, daß Rutthofer ein fleißiger Beamter war, den er nie betrunken geſehen habe. Er habe auch keine Abnormitäten bei ihm bemerkt. Man ſprach in Kollegen⸗ kreiſen davon, daß ſeine Ehe eine unglückliche ſei und ſprach ſich ungünſtig über das Vorleben ſeiner Frau aus.— Der unmittel⸗ bare Vorgeſetzte des Ermordeten Rutthofer, Dr. von Stern⸗ bach, ſchildert dieſen als einen ausgezeichneten, pflichttreuen Be⸗ amten, an dem ihm nie etwas beſonderes aufgefallen ſei. Er war daher ſehr erſtaunt, als Rutthofer eine Nervenheilanſtalt auf⸗ ſuchte.— Ein anderer Vorgeſetzter bekundet, daß Rutthofer durch⸗ aus nicht reizbar war. Er war ein ausgezeichneter Beamter, der nie über Ueberbürdung im Amte geklagt habe. Er ſei auch nicht gewalttätig oder roh geweſen. Auch andere Zeugen ſchildern Rutt⸗ hofer als einen braven, ſoliden und nüchternen Menſchen, an dem ſie nie etwas abnormes bemerkt haben. Seit ſeiner Verehelichung war er wohl ſehr mürriſch und habe ſich ſcheinbar nicht glücklich gefühlt. Das Temperament des Ermordeten war eher heiter als melancholiſch. Er ſei auch nicht ſtreitſüchtig geweſen. Die Zeugen halten nach ihrer Kenntnis von Rutthofers Charakter ein ge⸗ walttätiges Auftreten gegenüber ſeiner Frau für ausgeſchloſſen. Um 7 Uhr abends wurden dann die Verhandlungen abgebrochen. Bom ſozialdemokratiſchen Parteitag. Ch. Mannhe im, 27. Sepk. Der heutigen Debatte über den„politiſchen Maſſen⸗ ſtveik“ iſt bei der Beurteilung dieſer Ausſprache als ſolcher zweifelsohne der Vorrang zu geben, da gerade ſie es geweſen iſt, die mit voller Schärfe zeigte, daß die opportuniſtiſche Strömung ſich immer mehr an die Oberfläche heraufſchaffte und— man darf es wohl ruhig ſagen— am Ende die allein herrſchende und allen ſichtbare Strömung blieb. In der Beurteilung der Maſſenſtreikfrage und in der Beurteilung der praktiſchen Betäti⸗ gung des Maſſenſtreiks hat ſich in den maßgebenden poli⸗ tiſchen Kreiſen der Partei— auf die Revolutionsromantiker vom Schlage einer Roſa Luxemburg, eines Ledebourski u. a. kommt es hier gar nicht mehr an— eine völlige Aenderung des auf dem Jenger Parteitage dekretierten Kurſes herausgeſtellt. Der zähe Widerſtand der Gewerkſchaften gegen die Beſchlüſſe des Jenger Parteitages und vielmehr noch der ganz eminent hark⸗ näckige Kampf gegen die revolutionären Ausdeutungen der Behel'ſchen Reſolution von Jena ließen es dem„Parteidiktator“ Bebel geraten erſcheinen, die Segel ſeines Admiralſchiffes ein⸗ zuziehen und ſich den Gewerkſchaftlern bedingungslos auszu⸗ liefern. Auguſt Bebel, das kann nicht deutlich genug geſagt werden, hat pöllig ſeine frühere Auffaſſung vom politiſchen Maſſenſtreik aufgegeben, hat alle die an die Jenenſer Reſolution geknüpften und durch dieſe reichlich genährten Erwartungen der ſozialdemokratiſchen Maſſen mißachtet und enttäuſcht, um die Auffaſſung von der praktiſchen Betätigung des Maſſenſtreiks ſeitens der Gewerkſchaften ſich zu eigen zu machen mit dem aus⸗ geſprochenen und alleinigen Zweck, Frieden zwiſchen Partei und Gewerſchaften zu ſchließen, Frieden wenigſtens nach außen. Der innere Fviede wird auch durch das Rückwärtskonzentrieren Bebels nicht erzielt, einmal weil nun der radikale Teil der politiſchen Organiſationen aufs ſchwerſte ent⸗ täuſcht iſt, zum anderen weil zwiſchen Partei und Gewerkſchaften ganz aus der Natur der Verſchiedenarkigkeit dieſer auf politiſchem bezüglich wirtſchaftlichem Gebiete ſtabilierten Organiſationen heraus immer wieder Friktionen ſich ergeben werden. Wie leicht ſich Friktionen zwiſchen Partei und Gewerk⸗ ſchaften ergeben können, das zeigt doch deutlich der Auftritt zwiſchen Legien und Singer zum Schluſſe der heutigen Debatte, wo Legien darauf beſtand nach Bebel das Schlußwort zu er⸗ tatten und als ihm dies auf Parteibeſchluß hin verſagt wurde, einfach auf das Schlußwort verzichtete und den Saal demon⸗ ſtrativ verließ. Was wollte denn Legien damit, daß er erſt nach Bebel das Schlußwort erſtattete, anders erreichen als den Par⸗ teitag in ſeinem Sinne noch einmal zu bearbeiten? Das wäre aber doch gar nicht nötig geweſen, wenn auch eine innere Einigung zwiſchen Partei und Gewerkſchaft erfolgt wäre. Wem noch ein Zweifel geblieben war, ob Bebel in der Tat bedingungslos die Anſichten der Gewerkſchaften über die praktiſche Betätigung des Maſſenſtreiks akzeptiert habe, dem wurde durch das heutige Schlußwort des Parkeiführers dieſer Zweifel reſtlos benommen. Mit allem Nachdruck wies Bebel nochmals auf die Schwierigkeiten des Maſſenſtreiks hin, der wohl als Endziel jedem Sozialdemokrat vorſchweben müſſe, den aber bei der Schwäche der ſozialdemokratiſchen Organiſationen heute ſchon zu propagieren eine„Verrücktheit“ wäre. Wie ſehr ihm die Radikalen dieſe Schwenkung, die bereits die geſtrigen Ausführungen klärlich zeigten, verargen, ließ heute nochmals mit aller nur wünſchens⸗ werden Deutlichkeit die Rede des Reichstagsabg. Ledebour erkennen, der vor allem auch die Reſolution Kautsky rechtferkigte, der ja keine andere Abſicht zu Grunde liegt, als die Gewerkſchaften völlig dem Einfluſſe der Partei zu unterwerfen. Mit wenigen Ausnahmen dominierten in der heutigen Diskuſſion ausſchließlich die Gewerkſchaftler und Reviſioniſten und die— Opportuniſten, von denen ſämtlich mit aller Beredtſamkeit und oft mit ſchlagen⸗ den Gründen gegen das Kautsky'ſche Amendement zur Bebel⸗ ſchen Reſolution angekämpft wurde. Am meiſten ſtachen hervor die Reden des Gewerkſchaftsführers Reichel und des Gewerk⸗ ſchaftsführers und Reichstgasabgeordneten Bömelburg, die zur Einigkeit zwiſchen Partei und Gewerkſchaften mahnend dem Kölner Gewerkſchaftskongreßbeſchluß die„authentiſche Inter⸗ pretation“ gaben, wonach dieſer Beſchluß mit dem Jenenſer Beſchluß in keinerlei Widerſpruch ſteht. Nun, glauben werden das die Gewerkſchaftler keine Minute, es war aber dieſe Inter⸗ pretakion des Kölner Beſchluſſes die Konzeſſion an die politiſche Partei; die einzig mögliche Baſis, auf der eine Einigung zwiſchen Partei und Gewerkſchaften herbeizuführen war. Wie ja die folgende Diskuſſion und die Schlußrede Bebels in hin⸗ länglichem Maße bewies. Die Abſtimmung über die verſchiedenen Reſolutionen wird erſt morgen früh erfolgen, ſie wird ſich zweifelsohne in der durch die heutige Debatte gekennzeichneten Richtung bewegen. In⸗ tereſſieren wird lediglich nur noch die Frage, wie ſtark der radikale Flügel in ſeiner Anſchauung über die praktiſche Betätigung des Maſſenſtreiks noch geblieben iſt. Vorläufig offen bleibt dann 5 das Koalitionsrecht von richtige ſagen über den Maſſenſtreik?(Sehr wahr!) Soviel Redne⸗ Kautsky, daß die Gewerkſchaften von ſozialiſtiſchem Ge ſein ſollen. allein die Frage, wie ſich die breiten Maſſen der ſozialiſtiſchen Arbeiterſchaft mit dem Rückzuge ihrer Führer abfinden werden. Das wird ja die allernächſte Zukunft zeigen! *** Die geſtrige Rede Bebels über das Thema:„Politiſcher Maſſenſtreik“ wird in nachſtehendem Artikel unſeres Ber liner Bureaus folgendermaßen beurteilt:— 8 Fanfare und Chamade. Hs. Berlin, 27. Seßk. Dr. David hat auf dem Mannheimer Parteitage ein nicht gerade originelles, aber darum nicht minder zutreffendes Wort geprägt, als er Bebels Auftreten dahin charakteriſierte: die Jenger Rede ſei eine Fanfare, die Mannheimer eine Chamade geweſen. Es muß in der Tat auffallen, wie weit Bebel, in der Frage des Maſſenſtreiks, der Auffaſſung der Gewerkſchaften entgegen gekom⸗ men iſt. Laudabiliter se subjeeit, könnte man ſchon beinah ſagen⸗ Aber ſo war er von jeher, der Donnergott Bebel: in Sachen der inneren Parteitaktik der reinſte Opportuniſt. Er hat ſeit Jena ge⸗ merkt, daß ſich ihm in den Gewerkſchaften ein Widerſtand in den Weg ſtellte, den zu überwinden er ſich die Energie und die Macht nicht mehr zutraut; ſo entwaffnet er dieſen Widerſtand, indem er — als müßte das nur ſo ſein— die Anſchauungen ſeiner Gegner als ſeine eigenen verkünderl Maſſenſtreik iſt das letzte Kampfmittel, das man nur anwendet, wenn die wichtigſten Rechte des Volkes, wie Wahlrecht und Koalitionsrecht, bedroht werden ſollten; iſt die ultima ratio des Volkes. Darin ſind Bebel und Legien einig, nur daß Legien das etwas weniger phraſenhaft ſagt und den Genoſſen ſeine ketzeriſchen Anfichten mit faſt geſchäftsmäßiger Nüchternheit vorſetzt. 5 Die Maſſen draußen im Lande werden natürlich mehr Zeit brauchen als Bebel, um in puncto Maſſenſtreik ſo gründlich umzu⸗ lernen. Schon den Delegierten ſcheint der Wechſel etwas über den Hals gekommen zu ſein; denn als Roſa Luxemburg praktiſche Revo⸗ luttons⸗Erfahrungen zum beſten gab und Bebels Zahmheit gelinde berſpottete, da hatte ſie ſtarken Beffall. Vebel offen die Gefolgſchaft zu berſagen, auch wenn er aus einem Saulus zum Paulus wird, das wagt die Mehrheit der Delegierten doch ſchwerlich. Dann aber iſt es ziemlich gleichgiltig, was am Ende der Debatte beſchloſſen wird. Ob Bebels Abſchrift der Jenenſer Reſolution nochmals an⸗ genommen wirdz ob man nach Kautsky's Vorſchlag verfucht, die Ge⸗ 75 werkſchaften etwas kürzer an den Zügel der Parteidisziplin zu legen— kheoretiſch, verſteht ſich!—; ob man Legien den Gefallen tut, die Uebereinſtimmung zwiſchen Partei und Gewerkſchaften aus⸗ drücklich zu beſtätigen: das alles iſt erſt in zweiter Linie wichtig. Das Entſcheidenſte iſt und bleibt, daß Bebel vor den Gewerkſchaften auf dem Parteitage mutig zurückweicht. Nach dem Parteitage aber wird er ihnen erſt recht das Feld überlaſſen müſſen. Die Gewerk⸗ ſchaften ſind es ja gewöhnt, ſich um die Beſchlüſſe der Parteitage nicht zu kümmern und ihre eigenen Wege zu gehen. Während die Partei noch darüber ſtreitet, ob es eines zielbewußten Genoſſen würdig ſei, praktiſche Politik zu treiben, ſtatt dem Fetiſch des Erfurter Programms anzuſchwärmen; haben die Gewerkſchaften die praktiſche Arbeit des Tages längſt rüſtig angepackt. Sie werden es ſein, die für das Tun und Laſſen der Partei in Zukunft noch mehr als bisher die Richtung angeben werden. 8 8 Zwiſchen den großen Organiſationen der Unternehmer un der Arbeiter wird unſere ſozialpolitiſche Zukunft entſchieden we den; die Parteitage werden dafür immer bedeutungslofer. Bebel wird nach wie vor große Reden halten dürfen, die Entwicklung aber ſchickt ſich an, über den Führer von ehegeſtern hinwegzuſchreiten. *** Sozialdemokratiſcher Parteitag. 45 [Unb. Nachdr, verb.) S. u. H. Mannheim, 27. Sept. 5(Vierter Tag,) 2* 72— 7 In der forigeſetzten Diskuſſion über den Maſſenſtreik ſprach zunächſt der Reichstagskandidat für Eiſenach⸗Dermbach, Schloſſer Leber⸗Jena: Zwiſchen dem Inhalt der Ausführungen, die Bebel in Jena und hier in Mannheim gemacht hat, iſt ein ganz gewaltiger Unterſchied.(Hört! Hörtl) Die Rede des Genoſſen Legien ſieht ſo aus, wie die Rede, die Büömelburg auf dem Gewerkſchaftskongreß in Köln gehalten hat. Raeichskagsabg. Bömelburg: Ueber die Frage des Maſſer ſtreiks iſt durch die Preßäußerungen und die Referate Bebels un Legiens Klarheit geſchaffen worden. Es herrſcht keine Meinungs⸗ verſchiedenheit darüber, daß wir bei einem Angriff auf dieſem letzten Mittel Gebrauch machen müſſen. Auch über die Frage, ob er als Angriffspoſition in Frage kommt, ſind wir einig. Rofa Luxemburg ſagt, der Maſſenſtreik iſt von der Revolution u zertrennlich.(Hört! Hört!) Ganz meine Meinung.(Hört! Hört! Keine Revolution der Zukunft kann ohne Maſſenſtreit durchgeführt werden.(Sehr richtig.] Zubeil hat geſagt, ich hätte die Wahl⸗ rechtsbewegung in Preußen verhöhnt. Das iſt nicht wahr.(Seh richtig!) Es darf niemals mehr vorkemmen, daß in der Arbeiter⸗ bewegung ſolche Protokolle veröffentlicht werden.(Sehr wahr!) Würde das Grundſatz ſein, ſo wäre es ſchlimm um die Arbei Nach Lage der Verhältniſſe war es notwendig, das Protokoll veröffentlichen.(Hört! Hört! und lebhafter Beifall. Man mußte einer Legendenbildung vorbeugen.(Zuſtimmung. Wäre ie Harmonie zwiſchen Partei und Gewerkſchaft vorhanden gewe dann wäre es beſſer geweſen. Wer ſind die Leute, die uns ſoviel Meinungen. Singer ſchlägt vor, Bömelburg als Vertreter der Gewerk⸗ ſchaften eine längere Rednerzeit zu geben. Man beſchließt ſo. Bömelburg lfortfahrend): Es herrſcht ein heilloſes Wir⸗ warr, ein Zuſtand, der durchaus nicht weiter beſtehen darf. Di Maſſe weiß ja gar nicht mehr, was ſie tun ſoll. Die Differenzen i der Arbeiterbewegung müſſen beſeitigt werden. Das geſchie durch Annahme der Reſolution Bebel mit dem Amendement Legien. Durch Ablehnung dieſes Amendements würde der Zuſtand heute beſteht, aufrecht erhalten werden. Auch wir wollen, Aber mit ſeinem Antrage erreicht er das Er verkennt die Verhältniſſe vollſtändig.(Zuſtimmung.) Du dieſe Art und Weiſe erzielen wir keinne Einigung. ehr wahr Aus rein taktiſchen Erwägungen muß ich gegen den Antrag ſtimmen. Wenn die Partei einen Beſchluß faßt,.iſt dieſer ſel verſtändlich für jeden Parteigenoſſen maßgebend, wenn er aber die Gewerkſchaften als Korporation maßgebend ſein ſoll, dann mu vorher ein Einvernehmen über die Sach geſtellt werden.(Seh richtigt) Dann werden Beſchlüäe, die die Einigkeit gefährden 41 Scdte 2 Geueral · Auzeiger(Abendblatt.) Maunheim, 27. September. mehr vorkommen. Dann werden wir vielleicht auch zu einem Einigen Beſchluß über die Maifeier lommen.(Lebhafter Beifall.) Reichel⸗Stuttgart: Neben der Theorie brauchen wir ein Stück verſöhnlichen Geiſtes in den Organiſationen, wir dürfen nicht bei jeder Gelegenheit hochfahren.[Sehr wahr!) Kautsky ſentſtellt die Tatſachen. Wir wollen uns geloben, gemeinſam zu arbeiten und in unſeren Organiſationen verſöhnlichen Geiſt walten zu laſſen. Der tote Buchſtabe nutzt nichts, darum lehnen Sie den Antrag Kautsky ab.(Beifall.) Honrath⸗Aachen: Man hat von ſchärferen Mitteln ge⸗ ſprochen, die wir zur Demonſtration anwenden ſollen. Sollen wir mit Steinen werfen? Mit Heugabeln ficht man einen folchen Kampf nicht aus. Lehnen Sie die Reſolution Kautsky ab. Dr. Liebknecht⸗Berlin: Attacken auf die Rechte der Arbeiter werben ſtattfinden. Es iſt daher gut, wenn wir mit dem Gewehr in Anſchlag ſtehen. Die Reſolution Kautsky ſucht in ſeinem Relativſatz einen großen Widerſpruch zu löſen. Sie iſt überflüſſig.(Beifall.) Zur ruſſiſchen Revolution müſſen wir Stiellung nehmen. Lieber von den ruſſiſchen Henkern gehenkt, als Oelfershelfer dieſer Henker zu ſein. Schrader⸗Osnabrück tritt nochmals für den gewerkſchaft⸗ lichen Standpunkt ein. Müller⸗Hamburg, Vorſitzender des Seemannsverbandes: Das Amendement Kautsky iſt für jeden Gewerkſchaftler ſelbſt⸗ perſtändlich. Trotzdem iſt die Annahme des Amendements für die Bewegung verderblich. Lehnen Sie es ab.(Beifall.) Silberſchmidt⸗Berlin verwahrt ſich gegen den Vorwurf, das Protokoll über die Konferenz zwiſchen Parteivorſtand und Generalkommiſſion entſtellt zu haben, wie Bebel behauptet hat. Inzwiſchen war folgender Verwäſſerungs⸗Antrag zur Maſſenſtreikreſolution von Dr. Braun⸗Nürnberg eingelaufen:„Der Parteitag be⸗ Harrt auf der Ueberzeugung, daß der Maſſenſtreik ein wichtiges zund unter Vorausſetzungen, zu denen die Reaktion führen kann, Auentbehrliches Kampfmittel nicht nur der politiſchen, ſondern much der gewerkſchaftlichen Arbeiterbewegung iſt.“ Eine geheime Konferenz. Während nunmehr Abg. Ledebour das Wort ergreift, ent⸗ ſſteht plötzlich eine lebhafte Bewegung im Saale. Faſt die Hlfte der Delegierten erhebt ſich und in langem Zuge ziehen ſie ſich unter Bebels Führung in ein beſonderes Zimmer des Saal⸗ aus zurück. Es handelt ſich offenbar um eine vertrauliche Be⸗ ſprechung über die Stellungnahme zur den Reſolutionen Legien und Kautsky. Auf der anderen Seite ſtehen die Gewerkſchafts⸗ führe v. Elm, Legien, Bömelburg, Schmidt uſw. in eifrigem Geſpräch zuſammen. Ledebour erklärt, die Annahme, daß die Jenger und Kölner Reſolution gleichen Sinnes ſeien, für eine intellek⸗ tuelle Konſtruktion, die der Parteitag nicht billigen Tönne. Die Reſolution Kautsky müſſe angenommen werden. JSedebour wird ſchließlich durch Singers energiſches Glocken⸗ fäuten zur Ruhe gebracht. Murrend verläßt er das Rednerpult. Adolf Braun⸗Nürnberg: Die Erklärungen Bömel⸗ burgs und Reichels auf dem heutigen Parteitage gehören zu den wertvollſten Errungenſchaften aller Parteitage.(Beifall.) Reichstagsabg. v. Elm: Es iſt erfreulich, daß unſere Auf⸗ faſſung von der Jenager Reſolution jetzt von der Mehrheit der [Partei geteilt wird. Nur die Roſa Luxemburg treibt noch Revolutionsromantik in Reinkultur. Das ſoll uns aber wenig kümmern. Es beſteht keine gegenſätzliche Auffaſſung über den Maſſenſtreik in der Partei. Wir ſind einig. Der Streit ſeit Köln muß heute ein Ende finden. Ueber ein Tipfelchen über dem i brauchen wir uns doch nicht zu ſtreiten. Die Reſolution Kantsky aber muß unter allen Umſtänden abgelehnt werden. Reichstagsabg. Fiſcher⸗Berlin: Wir ſtellen keine Glaubens⸗ ſätze auf Parteitagen auf. Wir treiben Gegenwartspolitik. Der Antrag Kautsky hindert und ſtört die Einigung.(Zuſtimmung.) Um aber zu vermeiden, da es ſo ausſieht, als ob wir die Ziele, die Kautsky auführt, nicht billigen, wollen wir den Teil annehmen, der ſagt, da wir die Propagierung ſozialiſtiſcher Ideen in den Ge⸗ werkſchaften als Notwendigkett erxachten. Parteivorſtand und Kon⸗ trollkommiſſion haben ſich gegen Kautsky bereits erklärt.(Hört! Hört!) Man erreicht praktiſch nichts, wenn man die Reſolution annimmt. Man ſchafft uns nur Ungelegenheiten und gibt den Ge⸗ werkſchaftsführern eine moraliſche Ohrfeige. Reichstagsabg. Ledebour⸗Berlin: Wenn wir uns im Sinne Bömmelburgs ausſprechen ſollen, dann müſſen wir ſeine Worte noch einmal hören. Singer: Ich habe keine Veranlaſſung, Ihrem Wunſche nach⸗ zutommen.(Sehr richtig.) Ihre Auffaſſung iſt vom Geiſte des Mißtrauens diktiert. Die Diskuſſion wird durch einen Schlußantrag beendet. Singer: Das Schlußwort hat Legien. Reichstagsabg. Legien: Das kann ich doch jetzt nicht. Dann bergichte ich. Singer: Der Parteitag wird entſcheiden. Der Parteitag ſpricht ſich für Singer aus. Segien: Dann verzichte ich.(Bewegung.) Singer: Das Wort hat dann Genoſſe Bebel. 1 Reichstagsabg. Auguſt Bebel wendet ſich gegen die Angriffe, dier on Legien und anderen gegen ihn gerichtet worden ſind. Wenn ich jemals in meinem Leben Urſache hatte, perſönlich her⸗ vorzutrteen, ſo war es bei der Veröffentlichung des Protakolls mötig, da mir die ſchwerſten Vorwürfe gemacht wurden. War das Protokoll richtig, ſo hätte man mich auch aus der Partei werfen müſſen. Man warf mir den denkbar ſchwerſten Ver⸗ ſtaß gegen den Jenger Maſſenſtreiksbeſchluß vor. Ich mußte mich alſo gegen die Auffaſſung Silberſchmidis van meiner Rede wenden. Seine Darſtellung macht mich eines Parteiverrats ſchuldig.(Silberſchmidt: Iſt mir gar nicht eingefallen.) Wenn Sie das öffentlich erklärt hätten, wäre mir viel Verlegenheit er⸗ ſpart worden und ein widerwärtiger Hader aus der Welt geſchafft worden.(Lebhafte Zuſtimmung.) Legien hat verlangt, der Parteivorſtand folle hier öffentlich zugeben, daß er ein Unrecht be⸗ gangen hat. Er verlangt von uns einen Fußfall vor den Gewerkſchaften. 5 Wir haben freilich etwas begangen, das ſich mit der ſtrengen Jo⸗ des Rechts nicht vereinigen läßt.(Rufe: Ahal!) Aber die Ver⸗ hältniſſe, die ich bereits dargelegt habe, zwangen uns dazu. Der „Einigkeit“ mußte die Waffe aus der Hand geſchlagen werden. Die Veröffentlichung war ein Akt der Klugheit. Auf verſchiedene Ausführungen gegen die Lokakiſten gehe ich nicht ein. Das gehört nicht hierher. Ich erkläre aber: der Parteivorſtand erklärt ſich in ſchärfſter Weiſe gegen die Lokoliſten. Ihre Organiſation iſt ein Unſinn, ein Nonſens.(Hört! Hört!) Die Arbeiter können nur geſchloſſen dem Kapitalismus gegenüber treten.(Beffall.) Eine Zollgrenze, eine Armee, eine Marine, das iſt überall da; Streben einer nationalen Einheit. Nur innerhalb einer Ein⸗ heit kann ein wirtſchaftlicher Erfolg erreicht werden. Die Unter⸗ nehmer ſind einheitlich organiſiert, wie kann man da glauden, mit Lokalorganiſationen etwas auszurichten.(Sehr richtigl) Legien hat dem Parteivorſtand vorgeworfen, daß er unter dem ſporadiſchen Druck der Berliner Genoſſen ſtehe. Freilich Mr ver⸗ folgen jede Stimmung in der Partei. Das iſt unſere verfluchte Pflicht und Schuldigkeit.(Sehr richtig!) Und gerade die Ver⸗ liner Genoſſen ſind alte, erfahrene Känwfer, und ſie haben jetzt gerade ſchwere Kämpfe mit den Lokaliſten, die noch durch die Hetzereien der bürgerlichen Preſſe vermehrt werden. Ich gehe auf andere Anklagen nicht ein. Legien hat geſtern eine Rede gehalten, die faſt ganz polemiſch gegen den Jenaer Maſſenſtreik war. Ich fragte auch, wie ſteht denn ſein Antrag damit im Einklang?(Sehr richtig!) Wenn nicht die anderen Gewerkſchaftsführer anders geſprochen hätten. wäre eine Einigung ſehr erſchwert worden. Allerdings war der Schluß ſeiner Rede wieder erfreulich. In Jena ſchien es, als ſtehe der Kölner Beſchluß im ſchärfſten Gegenſatz zur Jenger Maſſenſtreiksreſolution. Auchi in der Preſſe kam das nachher zu mAusdruck. Nachdem aber nun die Gewerk⸗ ſchaftsführer dargelegt haben, daß nach ihrer Interpretation ein Widerſpruch nicht beſteht, hat der Parteitag nicht die geringſte Urſache das zu verneinen. Der Rigoroſeſte unter uns hat keinen Anlaß gegen dieſen Antrag zu ſtimmen. Es iſt ein ungeheurer moraliſcher Gewinn, wenn in dieſer Richtung zwiſchen Partei und Gewerkſchaft Friede herrſcht, wenn der Kölner Streit begraben wird.(Lebhafter Beifall.) Auch diejenigen, die da⸗ gegen noch Bedenken haben, ſollten ſich überzeugen laſſen, damit eine neue Reſolution mit der Aenderung Legiens möglichſt ein⸗ ſtimmig angenommen wird. Gegen Kautsky aber müſſen wir uns wenden. Denn wir haben auf Friede und Eintracht zwiſchen Partei und Gewerkſchaft zu achten. Die Feſtlegung Kautskys wäre eine der größten Unklugheiten. Ein Gefühl der Verbitte⸗ rung und Zurückſetzung würde dadurch bei den Gewerkſchaften erregt werden.(Sehr richtigl! Bömelburg und Reichel haben heute die denkbar befriedigendſten Erklärungen abgegeben. Würde man die Reſolution Kautsky annehmen, ſo würde nichts an den beſtehenden Verhältniſſen geändert werden.(Beifall.) Für einen ſolchen Antrag ſollte ein deutſcher Parteitag keinen Finger hergeben.(Beifall.) Den erſten Abſatz Kautsky wollen wir noch gelten laſſen, den zweiten bitten wir aber als Stein des Anſtoßes abzulehnen. Er würde unſeren Beratungen einen bitteren Beigeſchmack geben.(Zuſtimmung.) Bebel weiſt dann die Behauptung zurück, daß ſeine Rebe in Jena eine Fanfare und geſtern eine Chamade war. In Jena gab ich unſerem Arſenal eine neue wertvolle Waffe und konnte 1 55 wohl ins Feuer geraten. Ein innerer Gegenſatz beſteht nicht. Ich erkläre offen, daß die Gewerkſchaften nichl Parteiinſtitu⸗ tionen ſind. Aber die Arbeiter müſſen aufgeklärt werden, daß ſie nicht nur Arbeiter, ſondern auch Stagtsbürger ſind und ihre vollen Rechte nur durch Anſchluß an die Sozialdemokratie wahren können. (Zuſtimmung.] Nach und nach werden dann alle Arbeiter Sozial⸗ demokraten werden.(Sehr richtig.) Ihr ſollt aber Arbeiter, die noch heute auf anderem, z. B. eligiöſem Standpuntte ſtehen, nicht vor den Kopf ſtoßen. Ihr ſollt geſchickt ſein.(Lebhafte Zuſtim⸗ mung). Wir brauchen nicht peſſimiſtüch zu ſein. Wir haben noch gewaltige Arbeit zu leiſten, ehe wir an einen Maſſenſtreik mit Er⸗ folg gehen könnten. Man darf mir aus meiner Jenger Reſolution keinen Strik drehen. Der Ton meiner geſtrigen Rede 18 wohl anders. Aber Inhalt und Gedanken waren die⸗ elben. Wir brauchen doch nur die allgemeinenſtichtlinien für beſtimmte Situationen angeben. Anders zu handeln wäre bei einem Politiker eine Verrücktheit. Freilich ein Doktor der Philoſophie kann das alles noch viel erweitern.(Heiterkeit.) Zum Schluſſe beſchäftigt ſich Bebel noch mit Roſa Luxemburg und anderen Genoſſen, die ein begeiſterndes Eintreten Bebels für die ruſſiſchen Revolutionären vermißten. Ich habe das in der Hitze des Gefechts vergeſſen. Aber es iſt doch ſelbſtverſtändlich, daß wir, wenn Deutſchland es wagen ſollte zu Gunſten Rußlands zu intervenieren, nicht Gewehr bei Fuß ſtehen werden. Dr muß man doch z. B. erſt den Reichstag berufen.(Der Zehngebote⸗Hoffmann ruft: Man macht auch ohne.) Bebel: Wie ein Abgeordneter ſo etwas Dummes ſagen kann, begreife ich nicht.(Sehr richtig.) Würde Deutſchland ſo etwas tun, ſo wäre das eine revolutionärer Akt, der andere revolutionäre Akte nach ſich ziehen würde.(Zuſtimmung.) Seſbſtverſtändlich wünſcht unſer Staatsleiter lieber heute als morgen die ruſſiſche Revolution zum Teufel, man ſuchte ſogar die Bankwelt zum Geldpumpen zu veranlaſſen, aber bis zur Intervention iſt das noch ein weiter Schritt. In einem ſolchen Jalle würden wir mit Hilfe unſerer internationalen Beziehungen ſchon Wandel ſchaffen. Dasſelbe gilt von einem eurcpäiſchen Kriege, in den wir ja auch nicht mit Hurral Hochl gehen würden. Da laſſen wir nicht mit uns reden. Unſere Verpflichtungen gegen unſere proletariſchen Freunde wer⸗ den wir erfüllen. Dieſe Feſtſtellung wird freudigen Widerhall im Auslande erwecken. Stimmen Sie für meine Reſolution mit dem Zuſatz Legien.(Lebhafter Beifall.) Singer: Ueber die Reſolution wird morgen früh abge⸗ ſtimmt werden.(Bewegung.) Damit werden die Verhandlungen vertagt. Heute nachmittag findet der Paxteiausflug nach Heidelberg tt. ſn Aus Stadt und Land. Mannheim, 27. September. * Ernannt wurden die Hilfsgerichtsſchreiber Theodor Emig beim Amtsgericht Emmendingen und Karl Gnädig beim Amts⸗ gericht Konſtanz zu Gerichtsſchreibern. * Uebertragen wurde dem Hilfsarbeiter Dr. Otto Roller die etatmäßige Amtsſtelle eines wiſſenſchaftlich gebildeten Aſſiſtenten am Großh. Münzkabinett. * Wilitäriſches. Der kommandierende General des 14. Armee⸗ korps b. Bock und Polach ſoll die erſte Armee⸗Inſpektion er⸗ halten, ſomit der Nachfolger des verſtorbenen Prinzen Albrecht von Preußen auf dieſem Poſten werden. Als zukünftiger Kom⸗ mandeur des 14. Armeekorps wird Generalleutnant v. Fallois, Kommandeur der 29. Diviſion in Freiburg i. B. genannt. * Ehrenvoller Erfolg. Aus Wiesbaden kommt die ſehr erfreu⸗ liche Nachricht, daß der Leiter unſerer Stadtgärtnerei, Herr Garteninſpektor Lippel, durch das Preisgericht für die Eintei⸗ lung und Bebauung des zwiſchen der Wiesbadener Allee und der Waldſtraße in Wiesbaden gelegenen Terrains, auf dem das Denk⸗ mal für den verſtorbenen Herzog Adolf von Naſſau errichtet werden ſoll, mit dem erſten Preiſe im Betrage von 1000 Mark aus⸗ gezeichnet worden iſt. Der zweite Preis(800 Mark) wurde den Gartendirektoren J. Trip und W. Frings in Hannoder, zwei dritte(à 500.) dem Techniker F. K. Schwarz in Leipzig und dem ſtädtiſchen Architekten Karl Mannhardt und dem ſtädtiſchen Obergärtner Max Möckel⸗Metz zuerkannt. Im Ganzen waren 43 Entwürfe eingegangen. Die ehrenvolle Auszeichnung der Kon⸗ kurrenzarbeit des Herrn Lippel mit dem erſten Preiſe erbringt wieder von Neuem den Beweis, daß wir in dem Leiter unſerer Stadtgärtnerei eine ausgezeichnete Kraft beſitzen. * Ausſtand. Bei der Güterbeſtätterei Reichert ſind heute morgen plötzlich etwa 70 Mann in den Ausſtand ge⸗ treten. Etwa 15 Mann arbeiten weiter. Der Eilgutbetrieb wird aufrecht erhalten. Der Grund aum Ausſtand liegt weniger in Lohn⸗ forderungen, als in Fragen, die die Organiſation der Leute be⸗ treffen. Aus dem Grossberzogtum. * Heidelberg, 27. Sept. Herrn Oberbürgermeiſter Bu. Wilckens iſt geſtern Nachmittag von dem Großherzog nachſte hendes, von der Großherzogin mitunterzeichnetes Telegramm zugegangen: Erfüllt von Dankbarkeit für die Erlebniſſe des geſtrigen Tages, iſt es mir Herzensbedürfnis, Ihnen nochmals unſeren innigen Dauk zu ſagen für Alles, was Sie und Ihre Bürger⸗ ſchaft mit den ſämtlichen Einwohnern der Stadt uns an Viebe, Mitgefühl und treuer Geſinnung darbrachten. Dieſer Tag bleibt für's Leben eine unvergeßliche Erinnerung. Wie ich Sie ſchon geſtern beim Abſchied von dem lieben Heidelberg dat, unſeren Dank an die geſamte Einwohnerſchaft zu übermitteln, ſo komme ich heute nochmals zu Ihnen mit der Bitte, allen hohen Anſtalten der Univerſität der Studentenſchaft, allen Korporationen, Ver⸗ einen und Verbindungen unſere innige Dankbarkeit zu über⸗ mitteln. Möge Heidelberg einer geſegneten Zukunft entgegen⸗ gehen. Friedrich. Luiſe. Sport. Die erſte Mannſchaft des Mannheimer Fußballklubß„Bieturia“ fährt kommenden Sonntag nach Freiburg, um dem bekannten Frei⸗ burger Fußballklub in einem Wettſpiel gegenüber zu ſtehen. Theater. Kunſt u illenſchaft. Muſikverein Mannheim. Man ſchreibt uns: Der Muſfikverein bringt dieſen Winter drei bedeutende Werke für Solo, gemiſchten Chor, Orchſter und Ofgel unter Mitwirkung des Großh. Hoftheater⸗ orcheſters und Leitung des Hofkapellmeiſters H. Kutzſchbach zur Aufführung. Am 6. November Belſazar von G. F. Händel, am 15. Januar Neues Leben von Wolff⸗Ferrari und am Charfreitag die Matthäus⸗Paſſion von Joh. Seb. Bach, Belſazar, ein weltliches Oratorium, war gleich anderen Werken Händels, wie Judas Maccabäus, Sauk, Deborah ete. etwas in Ber⸗ geſſenheit geraten, hat aber gerade in füngſter Zeit vielfach Auf⸗ nahme und überall— auch bei Händelfeſten— den größten Beifall gefunden. Die Titelpartie ſingt Herr Carlen, die übrigen Soli Frau Preuſe⸗Matzenauer vom Hoftheater in München(Alt), die Damen 902 der Vifver(Sopran), Walter(Alt) und Herr Fenten von ter. Leben“ von Wolff⸗FJerrari— dem Komponiſten der Oper„Die Neugierigen Fraven“—. Die Matthäus⸗Paſſion iſt und bleibt die erhabenſte Opernmuſik. Wegen der Soli ſchweben noch Verhand⸗ lungen. Der gunmehrige Dirigent des Muſikvereins, Hoftapell⸗ meiſter Kutzſchbach, der während der kurzen Zeit ſeiner hieſigen Tätigkeit bereits die allgemeine Anerkennung gefunden, wird ſich auch auf dem Gebiet des Oratoriums als feinſinniger Muſiker be⸗ währen. Leider läßt die Zahl der Mitglieder des Vereins zu wünſchen übrig, ſie ſteht nicht im Verhältnis zu der Größe unſerer muſikliebenden Stadt und dem erforderlichen Aufwand. Es wäre deshalb zu begrüzen, wenn der Verein in Anbetracht der ſich immer mehr ſteigernden Anſprüche in ſeinen hohen künſtleriſchen Beſtreb⸗ 1 durch recht zahlreichen Beitritt kräftige Unterſtützung finden würde. 1 *** Aufruf zur Gründung einer Ibſen⸗Vereinigung, Am 28. Mai hat, der als einſamer Großer noch unter uns weilte, Henrik Ibſen, in ſeiner nordiſchen Heimat die Augen ge⸗ ſchloſſen. Für jeden, der ſich der unermeßlichen Wirkung des Jbſen⸗ ſchen Geiſtes auf das literariſche Leben, ſa auf das geſamte Kul⸗ turleben der Gegenwart bewußt iſt, kann es angeſichts dieſes äußeren Abſchluſſes nur einen Gedanken geben:„Wie laſſen ſich die von ihm ausgegangenen und in ihm noch ſchlummernden Kräfte lebendig erhalten und weiter ausbreiten? Wie kann Joſen uns helfen in der Ausgeſtaltung und Feſtigung unſerer Perſönlichteit und unſeres Verantwortlichkeitsgefühls, uns wappnen zum Kampf gegen die Lebens⸗ und Geſellſchaftslüge? Wie kann er, der unerbitt⸗ liche Denker, uns befreien von der Herrſchaft halbverſtandener Worte und von prüfungsloſer Befangenheit in überlieferten Be⸗ griffen?“ So wertvoll es iſt, wenn jeder, der dieſe Fragen ſich vor⸗ legt, den perſönlichen und geſellſchaftlichen Kampf für ſich und im eigenen Kreiſe gufnimmt:„Nur durch den Zuſammenſchluß aller Gleichgeſinnten laſſen ſich ſeine Wirkungen zu einer geiſtigen Macht in unſerem Volksleben vertiefen.“ In dieſer Ueberzeugung haben ſich eine Anzahl rheiniſcher Verehrer des Dichters zuſammen⸗ getan zur Gründung einer„Ibſenwereinigung“, welche den Ge⸗ danken zur Tat machen will, und zwar durch folgende Mittel: 1. Durch Veranſtaltung von Muſteraufführungen ſolcher Jöſen⸗ ſchen Dichtungen, denen äußere, insbeſondere ſgene Schwierig⸗ keiten den Weg zur Bühne im allgemeinen verwehren. Da dieſer wichtigſte Teil der Aufgabe ohne Rückhalt an einer ernſten Bühne nicht ſicher durchguführen wäre, iſt ein Anſchluß an das Düſſel⸗ dorfer Schauſpielhaus geplant, das bereits in Ibſen⸗Zyrlen zu Düſſeldorf und Bonn ſich in hervorragendem Maße befähigt gezeigt hat, durch ein fein abgeſtimmtes Zuſammenſpiel die letzten Ab⸗ 8 Dichters zu deuten und zu verkörpern,(Bühnenfeſt⸗ e. 2. Durch Aufführung ſolcher Ibſenſchen Stücke, welche deinen ungewöhnlichen ſgeniſchen Apparat erfordern, Städten, wo ſolche Aufführungen bei ſchon b Vereinigungen Unterſtützung finden. orſtellungen.) 8. Durch Vorträge, welchen die Aufgabe zufällt, den durch die Aufführungen zu erzielenden Wirkungen den Boden bereiten. 4. Durch Herausgabe einer monatlich erſcheinenden Zeitſchrift, die den Zuſammenhang der lokalen Gruppen und der Einzelmit⸗ erhalten ſoll. 9 en men hinaus ſoll die Arbeit der Vereinigung auch dem Schaffen anderer Dichter zugute kommen, deren Kunſt dem Geiſte Ibſenſcher Wahrhaftigkeit verwandt iſt. Hier öffnet ſich 55 255 ohne Anerkenmung geſtorvenen r n ergeblich ringenden Dichter ſo Bahn brochen werden. 9 Wer de de 5 Wir richten an jeden, der dieſe Beſtrebungen billigt, die Auf⸗ forderung, der Ibſen⸗Vereini beizutret e zu werben. itglied kann jedermann werden, der einen jährlichen Bei von drei Mark zeichnet. Hierfür erhält er bei allen e der Vereinigung Zutritt für die Hälfte des von Nichtmitgliedern erhobenen Eintrittspreiſes und die regelmäßig erſcheinende Monatz. ſchrift. Da es ſich darum handelt, eine ſehr große Anzahl Gleit geſinnter für uns zu gewinnen, ſo rechnen wir naturgemäß auf tätige Mithilfe der lokalen literariſchen Vereinigungen, Beitritts⸗ erklärungen nimmt entgegen die Geſchäftsſtelle der Fbſen⸗Vereinig⸗ ung: die Buchhandlung Schmitz u. Olbertz in Düſſeldo Elberfelderſtraße 5. Stimmen aus dem Dublikum. Zum ſozialdemokratiſchen Parteitag. Aus Zuhörerkreiſen im Nibelungenſaal während des ſogen. Parteitags werden uns folgende Klagen übermittelt: Während auf den geſtrigen und vorgeſtrigen Verhandlungen die Emporen ober⸗ halo der Bühne für die Zuhörer geöffnet waren, find ſolche heute früh nur für wenige Bevorzugte geöffnet. Als Grund dieſer uner⸗ henden literariſchen hörten und ungerechten Maßregel wurde uns von den Ordnern eine Verfügung bekannt gegeben, die von dem Herrn Stadtv. Leyi ge⸗ troffen worden iſt und welche dahin lautete, daß kein Zuhörer ohne ſeine(Levi's) Genehmigung in den Emporen Platz nehmen garf, Wäre nun genannter Genoſſe im Parteitagskomitee, ſo könnte Für Mannheim iſt Belſazar Novität, ebenſo wie„Neues in denfenigen aaan gnen zieſe Mazgregel uchts einwenden. NRun iß der Herr Seci, . F e nað — 4 Fnnn ee dee n ——— Ieixte Hachrichten und Telearamme. Zementfa 2— 55———. über die Friedensbedingungen zu verhandeln. Die Ent⸗ „Mannhelm, 27. Septender. „General⸗unzeiger.(Abendelan. 8. Seittes die wir aus ganz zuverläſſiger Quelle erfahren haben, weder Dele⸗ gierter noch Mitglied des Parteitagskomitee s, ſondern einfacher Zuhörer, wie die übrigen, trotzdem bewegt er ſich auf der Bühne und im Saale, als wenn er allein etwas zu ſagen hätte. Dieſe Zeilen, werden hoffentlich dazu beitragen, daß dem Publikum etwas mehr Entgegenkommen vonſeiten des hieſigen Parteitagskomitee's er⸗ wieſen wird. Nus dem Hroghgerrogum. * Plantſtadt, 26. Sept. Die hieſige Gemeinde rüſtet ſich zu den anläßlich des Abgeordnetentages des Militärgau⸗Ver⸗ bandes Schwetzingen gleichzeitig ſtattfindenden Jubiläums⸗ fekerlichteiten. Als Feſtmuſik ſſt die Kapelle des 2. Bad. Drag.⸗Regt. Nr. 21 engagiert. Als Bertreter des Militärvereins⸗ verbandes wird der Präſident, Ezzelleng Generalleutnant g. D. Fritſch erſcheinen. Schönberg bei Bensheim, 26. Sept. Ein raffinier⸗ ter Gaunerſtreich wurde hier gegen einen Frankfurter Rentner verübt. Dieſer iſt Eigentümer einer im Augenblicke ſtill⸗ liegenden Granitſchleiferei zwiſchen Schönberg und Wilmershauſen und hatte ſie unter Aufſicht des Ortspolizeidieners geſtellt. Zu ihm kamen vorige Woche einige fein gekreidete Herren und baten, die Schleiferei beſichtigen zu dürfen, wobei ſie von einem hohen Ankaufspreis ſprachen, den ſie zu geben bereit ſeien. Als die Be⸗ ſichtigung ſich mehrere Tage hinzog, erklärte der Politeidiener, der pflichtſchuldigſt immer dabei war, er wolle ſich um Erſatz nach Frankfurt wenden. Da traf von dort ein Telegramm ein, die Herren nur allein ſchalten und walten zu laſſen. Bereiis hatten die Gauner zwei Waggonladungen Maſchinenteile nach auswärts verſchickt, da ward dem Ortsdiener die Sache verdächtig. Er telephonierte an ſeinen Auftraggeber nach Frankfurt, wodurch dann der Betrug herauskam. Einer der Gauner wurde It.„Frkf. Ztg.“ in dem be⸗ nachbarten Elmshaufen von der Gendarmerie dingfeſt gemacht, während es ſeinen Kompligen gelang, einſtweilen mit ihrem Raube zu entkommen. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Am Montag, den 22. Oktober wird Herr Weihbiſchof Dr. Knecht die neue Kirche in Ketſch konſekrieren.— Der Gipſermeiſter Wilhelm Harrer von Pforzheim, der ſich am Mittwoch wegen gefähr⸗ lcher Mißhandlung ſeiner Frau vor dem Schöffengerichte hätte verantworten ſollen, hat ſich dieſen Vormittag nach 9 Uhr in der Wirtſchaft zum„Storchen“ den Hals abgeſchnitten 5 Meſchäftliches ile Srfindung, Unter der Nr. 288 982 hat ſich Herr Oskar Schaaf von hier eine neue Stopfbüchſenpackung ſchützen laſſen. Vieſelbe wird hergeſtellt in de mechaniſchen Werk⸗ ſtätte der Firma C. W. Walter, H 7. 89. Die bereits vielfach angeſtellten Erprobungen laſſen erkennen, daß die neue Erfindung für die Maſchinen⸗Induſtrie von hoher Bedeutung ſein wird. Arbeiterbewegungen. *L eipzig, 28. Sept. Die Maler⸗ und Lackie eg e⸗ hilfen beſchloſſen die Aufkundigung iheres am 91. März 1907 ab⸗ laufenden Lohntarifes und die Aufſtellung neuer Arbeitsbeding⸗ ungen. *Aachen, 28. Sept. In dem Ausſtand auf Rothe Erde beſchloß die Direktion, die früheren Arbeiter des Werkes, die jetzt aus dem Militärdienſt zur Reſerve entlaſſen ſind und ſich melden, ſofort wieder einzuſtellen. * Hamburg, 7. heute morgen den Arbeitsnachweis der Hamburger Rheder an. Arbeit wurde überall wieder aufgenommen. Wie verlautet, er⸗ ſolgte der Beſchluß, nachdem die Rheder gedroht hatten, daß alle Hafenarbeiter ausgeſperrt würden, wenn nicht die Anerkennung und die Benützung des Arbeitsnachweiſes ſeitens der Akkordarbeiter erfolge. Sept. Die Getreideakkordarbeiter erkannten Die „»Köln, 27. Sept. Den hieſigen Blättern zufolge, ſehen ſich die Vertreter deutſcher Nietenfabriken infolge der fort⸗ währenden Steigerung auf dem Kupfermarkt genöligt, den Rabatt für Kupfer- und Meſſingnieten auf 5 Proz. zu ermäßigen und die Preiſe folgendermaßen zu erhöhen:—4 Millimeter 3 Mark, 3,.—2,5 Millimeter.50 Mark, 2,½ Millimeter und dünner 4 M. für das Kilogramm. 1 * Nürnberg, 26. Sept. Die Teilnehmer an dem morgen hier veranſtalteten Verbandstage des Zentralberbandes von Ver⸗ elnen deutſcher Holzintereſſenten ſind zahlreich hier eingetroffen, ſie beſuchten die Ausſtellung, insbeſondere auch die Forſtabteilung und hielten eine Vorbeſprechung über die Fach⸗ . preſſe Breslau, 27. Sept. Die Nachfrage bei allen gber⸗ briken iſt fortgeſetzt ſo bedeutend, ſ dieſelben jetzt neue Abſchlüſſe bis Ende des Jahres trotz der um 20 Pfennig erhöhten Preiſe, ablehnen. Die Lieferungsfriſt be⸗ ägt It.„Frkf. Ztg.“—4 Wochen. 5 8 2 27. Sept. Die 7. Tagung für Denkmals⸗ e wure heute mit einer Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden Rats Dr. 1 dreer von 8 e 1055 Aberaus zahlreich aus dem In un an mburg, 27. Sept. Der deutſche Geſandte in San⸗ kago von Reichenau und der Legationsrat bei der Kaifer⸗ lichen Geſandiſchaft in Bukareſt von Bruening waren geſtern beim Reichskanzler Fürſten Bülo w und Gemahlin zum Frühſtück geladen. 55 4* London, 27. Sept. Wie die„Times aus Monte⸗ bideo meldet, hat der Finanzminiſter dem Parlament den Rechnungsabſchluß für das abgelaufene Rechnungsjahr vorgelegt, nachdem ſich ein Ueberſchuß von 100 000 Pfund Sterling ergibt. Ein gleſcher Ueberſchuß wird auch für die Februar⸗Abrechnung in Ausſicht geſtellt. N 9 3 Aires, 27. Sept.„La Nakion“ meldel aus Aſſumption, daß General Ben igno Ferreyra zum P ſidenten der Republik Paraguay und Emilia Gorwzalez Navera zum zum Vizepräſidenten gewählt wurden. „ Schanghai, N. Sept.(Reuter.) Der Gouverneur von Sutſchau, deſſen Propinz von der anhaltenden Reisteuerung hart betroffen iſt, richtete an die Regierung die Bitte, aus den in Schanghai hinterlegten Mitteln 100 000 Taels zum Ankauf von Reis zur Verfügung zu ſtellen. An zahlreichen Orten ſind Hungerrevolten ausgebrochen, die aber ſämtlich unterdrückt wurden. Die Tagung war Der Münchener Münzdiebſtahl. München, 7. Sept. Dr Reſt des aus der Münze ge⸗ tohlenen Geldes wurde im Engliſchen Garten. verſteckt aufgefünden. Der verhaftete Mechankker König hat, von dem Münzarbeiter Ruf angeſtiftet, den Diebſtahl allein ausgeführt. 55 Die Revolution auf Kuba. * Havanna, 27, Sept. Die gemäßigte Partei iſt dahrn übereingekommen, eine Kommiſſion zu ernennen, um mit den Auf⸗ cheidung in ſtrittigen Punkten ſoll Taft und Bacon über⸗ Oechelhäuſer⸗Karlsruhe und mit Anſprachen der Aus Nußland. * Petersburg, 27. Sept(pPetersb. Tel.⸗Ag.) Der hieſtge Korreſpondent der„Frkf. Zig., veröffenklicht in dieſem Blatte die Mitteilung einer dritten Perſon, nach welcher Miniſter⸗ präſident Stolypin ſeine Anſicht dahin ausgeſprochen habe, daß die Anarchie in Rußland durch die Terroriſterung der Maſſen bekämpft werden ſolle. Wir ſind ermächtigt zu erklären, daß der Miniſterpräſtdent niemals gegen irgendwelche Perſon eine der⸗ artige Anſicht geäußert hak. * Petersburg, 27. Sept. Wie die Blätter melden, brachen im Gouvernement Kutais ernſte Untuhen aus. Der Landbevblkerung wurde eine Friſt von acht Tagen zur Ent⸗ richtung der Staatsſteuern geſtellt. Auch im Gouvernement Tambos beſtänden Unruhen. Die Verwaltungsbehörde ſuchte um die Verhängung des außerordentlichen Schutzes nach. * Petersburg, 27. Sept. Im Hauſe Jeliszeſew am Newski⸗Proſpekt, in dem ſich die Ruſſiſch⸗Chineſiſche Bank befindet, brach heute morgen 4 Uhr Feuer aus. welches auch auf das Archiv der Bank überſprang. Der Brand wurde bald gelöſcht; die Bücher, Dokumente und Wertpapiere ſind un⸗ beſchädigt geblieben. * Riga, 27. Sept. Geſtern abend wurde abermals eine Bombe gegen einen Straßenbahnwagen geſchleudert, die aber an einem Pfoſten zerſchmetterte. Der Urheber der vor⸗ Bombenexploſion wurde ſtandrechtlich er⸗ ſchoſſen. Dolkswirischalt. Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuxenmarkt. (Bericht von Gebrüder Stern, Bantgeſchäft.) Dortmund, 25. Sept. Die Geſchäftsunluſt am Kohlen⸗ kuxenmarkte nahm in der abgelanfenen Berichtswoche ſchär⸗ fere Jormen an, und weder der bovyrſteheude Quartalsſchluß noch die Mitteilung über die flotte Beſchäſtigung ſämtlicher Iuduſtrieen vermochte das Publikum zu Käuſen anzuregen. Die Kurſe fſaſt ſämtlicher ſchweren Werte bröckelten bei nur geringem Angebot ab. Auch für Friedrich der Große ging die Steigerung der letzten Woche, die eine Folge ſpekulativer Manipulationen war, vollkommen wieder verloren. Nennenswerte Umſätze enkwickelten ſich nur in mittleren und leichten Papieren, von denen Tremonia vorübergehend bis M. 3800 und Schürbank und Charlottenburg bis M. 2050 poſtenweiſe aus dem Markte genommen wurden. Die Allgemeintendenz führte aber auch hier den allgemeinen Kursſtand ſchnell wieder herbei. Gut behauptet waren Charlotte bei M. 700, Caroline bei M. 2200 und FFreie Vogel und Unverhofft bei etwa M. 3400, während Braſſert Hermann—111 und Trier ſich auf umfaſſende Entlaſtungsverkäufe niedriger ſtellen. Am Braunkohlenmarkte beherrſchte die günſtige Stim⸗ mung auch weiterhin den Verkehr; Steigerungen ſind zwar für die abgelaufene Woche nicht zu verzeichnen. Nur Humboldt ſtellten ſich nach großen Käufen bis M. 2125 um eine Kleinigkeit höher. Um⸗ geſetzt wurden ferner Schallmauer bei M. 4500 bis 4425, Beller⸗ hammer bei M. 2525, Michel bei etwa M. 2000 bis M. 2100. Am Kalimarkte beherrſchte die von der Berghehörde gefor⸗ derte zweite Schachtanlage die öffentliche Diskuſſion und wenn auch in unterrichteten Kreiſen angenommen wird, daß die Behürde bei der Durchführung dieſer Maßregel weitgehende Rückſicht üben wird, ſo erhielt der durch die noch immer ſchwebenden Fragen in der Kaliinduſtrie beſtehende Peſſimismus hierdurch weitere Nahrung Das Nublikum fehlt bekanntlich ſchon ſeit längerer Zeit als Käufer am Markte und die Unternehmung ging in der abgelaufenen Woche mit Verkäufen vor, die nur in geringem Maße auszuführen waren. Eine Ausnahme machten Glückauf Sondershauſen bei M. 18 200, Wilhelmshall bei M. 18 800 und Burbach bei M. 13 000, in deuen ein lebhafter Beſitzwechſel ſtattſfand. Die Notierungen aller übrigen Ausbeutewerte ſind bei Berichtsſchluß faſt nominell. Ztemlich ſcharf Rückgänge in ſchachtbauenden Werten, die gleichmäßig M. 100 bis M. 300 verloren. Auch in Aktien beſtand umfaſſende Verkaufsneigung. Insbeſondere für Deutſche Kalfwerke und Juſtus⸗ Aktien, die etwa 10 Proz. unter ihren vorwöchentlichen Kurs fielen, ebenſo waren Bismarckshall und Hattorf⸗Aktien nicht unweſentlich niedriger. 5 Der Erzkuxrenmarkt lag wieder ruhig und das Intereſſe für die Werte dieſes Marktes hat erheblich nachgelaſſen, wenn auch der Preisſtand im allgemeinen unverändert blieb. waren die Mannheimer Stadt⸗Anleihe. Der Stadtrat hat in ſeiner heutigen Sitzung beſchloſſen, die ſtädtiſche Anleihe von 6 Millionen verzinslich zu 4 Prozent an das folgende Konſortium hieſiger Banken und Bankiers zum Kurs von 101,01 Prozent gemäß ihrem Angebot zu übertragen: Rheiniſche Creditbank Mannheim. Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. Mannheinn. Badiſche Bank Mannheim. Pfälziſche Bank Mannheim. Filiale der Dresdner Bank Mannheim. Wingenroth, Soherr u. Co., Mannheim. Süddeutſche Bank Mannheim. Mannheimer Bank Mannheim. H. L. Hohenemſer u. Söhne, Mannheim. Marx u. Goldſchmidt, Mannheim. Mannheim, 27. September(Vom Hopfenmarkt.) Das Geſchäft in Schwetzingen und Oftersheim ruht vollſtändig, es wurde, trotzdem in dieſen Orten noch kleine Vorräte, allerdings nur Mittelware lagern, nichts gekauft. Dieſes Moment ſcheint daher zu kommen, daß ſich die Einkäufer eben in Elſaß und Würt⸗ temberg befinden. Mannheimer Produktenbörſe. Die Abrechnung der N findet Freitag, den 28. September in der Vörſe 'att. 5 n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung am hieſigen Markt iſt weiter unverändert ſeſt. Du bereits gemeldete beſſere Kaufluſt hält an. Die Notierungen des hieſigen offiziellen Kurs⸗ blattes haben eine nennenswerte Aenderung nicht erſahren. Nur auerikaniſcher Weizen iſt etwas teurer. Mais liegt angeregt durch die beſſeren Auslandsberichte andauernd recht feſt. Die hieſigen Notierungen ſind um 25 Pfennig erhöht worden. Vom Auslande wird notiert per Kaſſa eif Rotterdam: Weizen Ulka 9 Pud 20⸗25 prompt M. 127, 9 Pud 25⸗80 prompt M. 128, 9 Pud 30.35 prompt M. 129, 10 Pud prompt M. 134.50, do. 10 Pud 5⸗10 Azof prompt M. 141.50, Rumänier 78⸗79 Kg. 2 Proz, blaufrei per September M. 122.50, do. 79⸗80 Kg. 2 Proz. blaufrei prompt M. 125.50, Red⸗ winter 2 per September⸗Abladung M. 125.50, Kanſas 2 per Sep⸗ tember M. 132.50; Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 prompt M. 108.50, do. 9 Pud 15⸗20 M. 109.50, do. 9 Pud 20⸗25 prompt M. 113.50; Gerſte ruff. 60⸗61 Kg. ſchwimmend M. 100.50 und per September M. 99; Hafer ruſſ. 47.48 Kg. per September M. 108.50 und Donau⸗Rumän. 46⸗47 Kg. per September je nach Qua⸗ tät zu M. 106—112; Mais Laplata rpe terms ſchwimmend zu M. 94.50, Mixedmais per Dezember M. 96 und Donaumais per Mai⸗Junji M. 90.50. 5 Vom Tabakmarkt. Aus dem Breisgau wird gemeldet: Früher als in anderen Jahren ſetzt dieſes Jahr das Tabak⸗ geſchäft ein, nachdem die Ware kaum unter Dach hängt. fäufe wurden bisber abgeſchloſſen in Herklingen. M. 40 pro Zentner, Holzhauſen 28., Dinglingen 28 M. Im allgemeinen Ver⸗ Zur Kohlennot. Laut„K..“ kauft das Kohlenkontor un⸗ mittelbar von England durch die Utrechter Filiale Kohlen für die oberrheiniſchen und Mainhäfen. Die Tonne koſtet frei Wagen Mannheim Gasflammförderkohlen 19 Mark, Gaskohlen 19.30 Mark, Maſchinenkohlen 18.50., Grieskohlen 13 M. und Nuß⸗ grus 15 Mark. Heſſiſche Landes⸗Oypothekenbank. Die Bank legt bis zum 9. Oitober 5 000 000 M. Aprozentige reichsmündelſichere, bis 1913 nicht verlosbare und nicht kündbare Pfandbriefe und Kommungl⸗ Schuldverſchreibungen zum Kurſe von 102,45 pCt. zur Zeichnung auf. Die Schuldverſchreibungen ſind mit ſtaatlicher Zinsgewähr⸗ leiftung ausgeſtattet. Für die Abnahme iſt eine Friſt von vier Wochen gewährt. Die amtliche Notierung iſt bereits bewirkt für die Börſe zu München;: die Einführung an den Börſen zu Berlin, Frankfurt und Leipzig wird ſpäter beantragt werden. Die Stabt Rödelheim bei Frankfurt a. M. hat bei dem Bank⸗ hauſe Baruch Strauß eine aproz. Anleihe von 500 000 M. aufge⸗ nommen. Die Schuldverſchreibungen ſollen an der Frankfurter Börſe notiert werden. Veutſche Triumph⸗Fahrrad⸗Werke Akt.⸗Geſ. in Nürnberg⸗ Dobs. Die Dividende wird auf etwa 10 pCt. geſchäzt.(Das im Jahre 1896 gegründete Unternehmen hat nur ein einziges Mal im Jahre 1897.98 eine Dividende verteilen können, und zwar eben⸗ falls von 10 Cpt. D. Red.) Neunkirchener Tonwerke Akt.⸗Geſ., Neunkirchen. Die Geſell⸗ ſchaft ſchließt das erſte Geſchäftsjahr 1905⸗06 mit einem B erluſt von M. 6347, der ſich durch Mark 13 821 Abſchreibungen auf Mark 19 628 erhöht und vorgetragen wird. Eine Dividende wird ſomit nicht verteilt Der Bericht führt das ungünſtige Ergebnis darauf zurück, daß die. Umgeſtaltungen und Neueinrichtungen der Anlage neun Monate in Anſpruch genommen haben, ſo daß die regel« mäßige Förderung erſt im laufenden Quartal begonnen werden konnte. Im neuen Jahr glaubt die Verwaltung nach Fertig⸗ 15 ſtellung ſömtlicher Anlagen auf ein günſtiges Reſultat rechnen zu können; für abſehbare Zeit ſeien lohnende Aufträge vorhanden. Süddentſche Vaumwoll⸗Induſtrie, Kuchen. Das Unternehmen erzielte in 1905⸗06 nach M. 125 00(i. V. M. 90 000) Abſchreibungen einſchließlich M. 283 847(M. 242 317) Vortrag einen Reingewinn von M. 552 155(M. 575 691). Daraus werden 7% pCt.(wie i. V. Dipidende verteilt und M. 291 428 vorgetragen. Vogt u. Wolf, Akt.⸗Geſ. in Gütersloh. Der Aufſichtsrat ſchlägt für das am 1. September abgelaufene Geſchäftsjahr 11 pEt. li..] 7 pCt.) Dividende vor. Verein für den Verkauf von Siegerländer Roheiſen. Die „Köln. Itg.“ meldet aus Siegen: Nachdem die Gewerkſchaft „Apfelbaumer Zug“ und„Agneſenhütte“ ihre Kündigung des Synditatsvertrages zurückgezogen haben, beſchloß die heutige Hauptverſammlung des Vereins für den Verkauf von Sieger⸗ länder Roheiſen den Vertrag ab 1. Januar 1907 auf 2 Jahre unter den bisherigen Bedingungen zu verlängern. Preiserhöhung für Kupfer⸗ und Meſſingbleche. Wegen des rapiben Steigens der Rohkupferpreiſe erhöhen die Deutſchen Kupfer⸗ und Meſſingwerke den Preis für Kupfer⸗ und Meſſing⸗ bleche ſowie für Meſſingdrähte um weitere 3 M. Ausfuhr von Maſchinen und Eiſenwaren nach Rußland. Die rufſiſchen Bahnen beabſichtigen, die im innern ruſſiſchen Verkehr eintretenden Frachterhöhungen für Eiſenwaren und Maſchinen guch in den direkten internationalen Verkehrstarifen durchzu⸗ führen. Dadurch würde die deutſche Ausfuhr nach Rußland er⸗ heblich belaſtet werden. Zur Begegnung dieſer Erſchwernis haben die deutſchen Bahnen beantragt, für die im niederländiſch⸗ deutſch⸗ruſſiſchen Gütertarif unter den Geſamtbegriff„Eiſen⸗ Blech⸗, Stahl⸗ und Gußeiſenwaren“ und unter den Geſamtbegrif „Maſchinen(mit Ausnahme landwirtſchaftlicher), Maſchinent le und Zubehör“ Artikel, ſoweit ſolche jetzt noch nach— land ausgeführt und bisher zu den Sätzen der Differentiale! und 5 verfrachtet werden, die bisherigen Sätze beizubehalten. Zur⸗ zeit ſtellt die Eiſenbahnverwaltung Erhebungen darüber an, für welche beſtimmte Waren und von welchen Verſandſtationen aus das Fortbeſtehen der jetzigen Tarifierung beſonders erwünſcht iſ Zentralbank für Eiſenbahnwerte. Der Subfkriptionserfol war öberaus befriedigend, die einzelnen Zuteilungen mußten er⸗ heblich reduziert werden. Die Bank von England erzielte engliſchen Blättern zufolge in dem mit dem 31. Auguſt d. J. abgeſchloſſenen Halbjahr einen Ueberſchuß von 652 865 Eſtrl., ſo daß am 31. Auguſt der„Reſt“ 3678 892 Eſtrl. betrug. Nach Abzug der Dividende in Höhe von 4 Kſtrl. 10 ſh. ſtellt ſich der„Reſt“ auf 3 024 007 Lſtrl. Schuhpreiserhöhung in Oeſterreich. Die vereinigten Schuh⸗ fabrikanten Böhmens, Mährens und Schleſiens beſchloſſen in Brün, alle Sorten Schuhwaren um 10 pCt. im Preiſe zu erhöhen. Es wurde ferner eine Kommiſſion eingeſetzt, die über eine Verein⸗ heitlichung der Verkaufsbedingungen beraten ſoll. 5 Anzeige gemäß Paragr. 240 des H. G. B.(Verluſt der Hälfte des Aktienkapitals) macht die Wilhelm Baenſch Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung Akt.⸗Geſ. in Berlin. Die Ende 1903 gegründete Geſellſchaft, die mit einem Aktienkapital von 200 0 Mark arbeitet, beabſichtigt, in Liquidation zu treten. Die Deutſch⸗Amerikaniſche Werkzengmaſchinenfabrik(vorm. G. Krebs), Aktiengeſellſchaft in Halle a.., die bekanntlich 1904 ihre Aktier im Verhältnis von 2 zu 1 zuſammengelegt hat, er⸗ zielte in dem abgelaufenen Geſchäftsjahr einen um 23 pC höheren Umſatz als im Vorjahre. Von dem Rohgewinn vo 80 097 M. ſollen 51 254 M. zu Abſchreibungen(i. V. 36 472 M. und 75 522 M. Sonderabſchreibungen] verwendet und 25 843 M. (4984.) vorgetragen werden. Eine Dividende wird wieder ni verteilt. Die Fabrik ſei gegenwärtig vollauf beſchäftigt. Internationaler Handelskammerkongreß in Mailand. Kongreß beſchloß die Errichtung eines ſtändigen es dem vorläufigen Sitz in Brüſſel. Telegraphiſche Handelsberichte. N. 3 München, Hamburg, Amerika⸗Linie beſchloß vorbehaltlich der Genehmigung der Generalberſammlung, er Viertel neuen 08.˙ laſſen werden. Die gemäßigte Partei ließ die Bedingung fallen, dan die Aufftändiſchen zuerſt die Waffen niederlegen müßten. iſt die Tabakernte bekriedinend ausgefallen d. Selite. — General⸗Anzeiger.(Avendblatt.) Mannheim, 27. September. Hamburg, 27. Sept. Die Eiſenbahndirektion Altona ſordert bis 5. Oktober Angebote für die Lieferung von 5 000 000 Kilo Portland⸗Zement ein. *Halle(Saale), 27. Sept. Die Generalperſammlung der Malzfabrik Lanz berg beſchloß lt.„Frkf. Zig.“ 7 Prozent (i. V. 9 Proz.) Dividende zu berteilen. Nürnberg, 27. Sept. Die heutige Generalperſammlung der Bleiſtiftfabrik vorm. Johann Faber, Aktienge⸗ h ſetzte die Dividende auf 15 Prozent(wie im Vorjahre) eſt und beſchloß die Erhöhung der Tantieme des Aufſichtsrats von 6 auf 8 Prozent. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr wurden It.„Frkf. Ztg.“ als befriedigend bzeichnet. Dresden, 27. Sept. Bei der Mühlenbauanſtalt und Maſchinenfabrik vorm. Gebr. Seck ging der Reingewinn namentlich infolge der neunwöchentlichen Metallarbeiterausſperrung auf 40 4/2., im Vorj. 637 683., zurück. Der Aufſichtsrat ſchlägt auf das erhöhte Aktienklapital 8 pCt.(i. V. 12 pet.] Dividende vor. Die Ausſichten werden lt.„Frkf. Ztg.“ als günſtig bezeichnet. Eſſen(Ruhr), 27. Sept. Morgen findet eine Aufſichts⸗ ratsſitzung der Vereinigten Geſellſchaft für Stein⸗ kohlenbau im Wurmrevier und dem Eſchweiler Bergwerksperein ſtatt. Zwiſchen beiden Geſellſchaften ſind bekanntlich Fuſionsbeſtrebungen im Gange. Budapeſt, 27. Sept. Die öſterreichiſch⸗ungar⸗ 4 che Bank erhöhte den Diskont von 4 auf 4% PCt., den Lom⸗ bardzinsfuß auf 5 bezw. 5½ pCt. In der Generalratsſitzung wurde zur Begründung der Diskonterhöhung auf die Verteuerung des Geldmarktes, des Auslandes und ferner auf die vollkommene Erſchöpfung der ſteuerfreien Notenreſerve hingewieſen, die ſich im letzten Ausweis noch auf 24 Millionen Kronen belaufen habe. *Belgrad, 27. Sept. Der Ausweis der autonomen ſer⸗ biſchen Monopolverwaltung zeigt für den Monat Auguſt eine Einnahme von Francs 3 576 381, ſeit Januar bis Ende Auguſt eine Einnahme von Franecs 24 902 603. Davon für den Dienſt der Staatsſchuld Francs 18 248 896. Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. 27. September 1906. Proviſionsfrei! 8 BVer⸗ a Wir ſind als Selbſtkontrahenten käufer Käufer unter Vorbehalt: 0% 0% .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 10⁴ Atſas, Lebensverf.⸗Geſ., Ludwigshafen M. 330— Ben:& Co., Rhein Gasmotoren, Mannheim 190 188 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 95 Bürgerbräu, Ludwigshafen— 235 Chemiſche Fabrik Heubruch 56 54 zfr. Daimler Motoren⸗Geſ. Untertürkheim, Lit. A— 280 85 5 Lit. B 85 zfr.— Deutſch⸗Oeſterr. Mannesmannröhren⸗Werke 180 178 ahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 17⁰— ilterfabrik Enzinger, Worms— 253 link, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 93— Frankenthaler e 84— uchs, Waggonfabrik, Heidelberg— erb. Off eſellſchaft für Linde's Eismaſchinen— 1736 errenmühle vorm. Genz, Heidelberg— 96 up'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 112 Maſchtnenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning— 32⁸ Mosbacher Aktienbraueret vorm. Hübner 97— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 128 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine— M. 270 Rheiniſche Schuckert Geſellſchaft 106 ½% 10⁵ 1 Mannheim 162— Rheinſchifff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 125 122 Slahlwerk Mannheim 123— Süddeutſche Mannheim 102— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 130 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim M. 340 ee Raſtatt 179 erb. Off Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe— 76 Zuckerfabrik Frankenthal 4— 4¹⁵ Mannheimer Effeitenbörſe vom 27. September.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war ziemlich ſeſt und verzeichnen hauptſächlich einzelne Induſtrieaktien höhere Notierungen. Mannheimer Gummi 124.50., 125., Pfälz. Nähmaſchinen 142., Portland Zementwerke, Heidelberg 169.50., Zellſtoffabrik Waldhof 306 G. 808., Zuckerfabrik Waghäuſel 114.50 G. und Südd. Draht⸗ induſtrie⸗Aktien, die zu 147 pCt. gehandelt wurden. Von Banken vurden Südd. Bank⸗Aktien zu 117.80 pCt. umgeſetzt. Pfälziſche Hypothekenbank⸗Aktien zu 194.70 pCt. geſucht, dagegen Rheiniſche Hypotheken⸗Bank⸗Aktien zu 197.20 pCt. erhältlich. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank. 133 25ʃ0Br. z. Storch. Spener—— 101.— Hewbk. Speyer 50% P—.— 129 50½%½% Werger, Worms 102.——. 103.80[Wormſ. Br. v. Oertge—.— 90— fülz. Bant Pfäl. Ban 19470Pf. Preßh. u. Sptfabr.— 186.— Pfälz. Hyp.⸗slank Pf. Sp.⸗u. Kdb. Land. 139 50— Transport 1 195 50 143.4% u. Verſicherung. gean. Hyv, Ban 0. A⸗G. Rhſch. Seetr. 90——.— Südd. Bank 117.80Mannh. Dampfſchl.—.— 74.— Eiſenbahnen.„ Lagerhaus 96.—.— Pfälz. Lupwiasbahn—— 284.5 Bad. Rück⸗ u. Mitverſ. 440——— „ Moxbabn 149.——.[„ Aſſecurranz 1470 1460 „ Nordbahn 141.—— Continental. Verſf. 460.——.— Heilbr. Straßenbahn 80.— 79.50 Deere Werenee 545— 8 5 Chem. Induſtrie. Oberr. ⸗Geſ.—.— 500.— .0—— 1ch(Württ. Transp.⸗Verſ.—.— 725.— Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 460.— Juduſirie. CCTCT d l en 5 162%meeee een— t..⸗W. Stamm„5533 ——— 8 Emaillw. Matkammer——- „„Vorzug—.— 106.— Ettlinger Spinnerei 103.—— Brauereien. Hüttenh. Spinnerei 9850—-— Bad. Brauerei 126——.— Tarlsr. Maſchinenbau—— 220.— Binger Aktienbierbr.—.——. Nähmfbr. Haid u. Neu—.— 275.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 264.— Foſth. Cell u. Papierf. 275.——.— Eichbaum⸗Braueret Elefbr. Rihl, Worms—.— 102 5 Ganters Br., Freibg.—.— 110.—Oberrh. Elektrizitt—.— 30— Kleinlein, Heidelberg—.— 198.500Pf. Näbm.u. Fahrradf..— 142.— omb. Meſſerſchmitt 79.75—.— Hdlbg.—.— 169.50 udwigsh. Brauerei—.— 250—Südd. abt⸗Ind.——.— 147.— Mannh. Aktienbr. Südd. Kabelwerke 148.— 147.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr——.— eee—.— 192.— Bre 2„ Speyr.„ 64. Br. Schroedl, Hdlbg. 215——.— Würzmühle Neuſtadt 188.——. Schwartz, Speyer 129.— 128.— Ritter, Schwetz.— 32 „S. Weltz. Spever 95.50—.— —— ckerraff. Manng. Obligationen Pfandbriefe. 4½ Beod..⸗G. f. Roſchiff. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.20 bz u. Seeſransvort 101.25(8 3*„ alte M. 95.30 bz4½% Bad. Anlin⸗. Sodaf. 104.2 B „ unk. 1904 95.30 b54% Br. Kleinlein, Heidlbg. 101.50 G „„ Fommunal 97.— bz5% Bürg. Brauhaus, Bonn 102.75 G Städte⸗Aulehen. 4% Herrenmüßle Genz 100.— G 3½ Freiburg ſ. B. 96.20 C4½% Mannßb. Dampf⸗ 3½% Heidelbg. v. J. 1903 96.20 G ſchlepyſchiffahrts⸗Gef. 30% Karlsruhe v. J. 1896 87.40 64½% Mannh. Lagerhaus⸗ 3½% Laßhr v. J. 1902 g93.90 C Geſellſchaft 101.606 4½% Ludwigshafen 100.50 C4½% Oberrh.Glektrizitäts⸗ 4% 7 100.— C werke, Karlsruhe 95.— B 466„ v. 1900 100.— G4 ½% Pfälz. Chamofte u. 2* 3½„* 8¹0 101.50 B 3½⁹f Tonwerk.⸗G. Eiſenb. 102.— G 4% Mannh. Oblig. 1901 100.80 GI4½% Rufß..⸗G. Zellſtofff. „ 1885 96.20 K] Waldbof bei Pernau in 3%„„ 1888 96.20 C[ Livland 100.— b; „ 1895 96.90 G4¼½% Speyrer Brauhaus „ 1898 96.20.⸗G. in Speyer 100. G 3¹ 1904 96.20 G4½ Sypeyrer Ziegelwerke 101.50 bz 1* 3½% Pirmaſens unk. 1905 96.20 4½% Südd. Drahtinduſtr. 102.— bz 3½% ½% Wiesloch v. J. 98.25 G4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Induſtrie⸗Obligation. Dr. H. Loſſen, Worms 101.— G 4½% Akt.⸗Geſ.f. Setlindu⸗ 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.80 G ſtrie rückz. 105% 104.25 G Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗ Anzeigers.) * Frankfurt, 27. Sept.(Tel.) Fondsbörſe. Die ungleich⸗ mäßige Haltung der Newyorker Börſe ließ im Hinblick auf die Geldmarktverhältniſſe auch am hieſigen Platze Verſtimmung zurück. An Montanmarkte war die Tendenz behauptet, da die feſte Marktlage im Kohlenmarkt und die günſtigen Eiſenberichte ſchließlich günſtigere Haltung zurückließen. Den Meldungen über die Beſtrebungen im Ruhrrevier, die Lohnfrage in Fluß zu bringen, wurde etwas mehr Bedeutung zugemeſſen, umſomehr als ſich der Streik auf alle Zechen erſtrecken ſoll. Das Geſchäft war in Montanaktien ruhig, die Kurſe konnten teilweiſe ſogar an⸗ ziehen. Bochumer bevorzugt. Schiffahrtsaktien abgeſchwächt. Auf dieſem Gebiete machte ſich mehr Realiſationsbedürfnis bemerkbar. Hamburger Paketfahrt feſter. Der Bankenmarkt lag ruhig. Dresdner Bank behauptet. Eine Beſorgnis, daß die Erhöhung des Kapitals der Dresdener Bank auf das Dividende⸗Ergebnis eine andauernde Rückwirkung haben könnte, hegt die Direktion nicht. Auch zeigten die bisherigen Ergebniſſe des laufenden Jahres günſtigere Ziffern. Es fehlte auf dem Bankmarkte jede Anregung. Oeſterr. Banken ſchwächer. Beunruhigende Nach⸗ richten über das Befinden des Kaiſers Franz Joſeph traten er⸗ neut auf, welche aber durch die ſpätere feſte Haltung der Wiener Börſe ausgeglichen wurde. Kreditaktien und Diskonto feſter. Bahnen feſt, beſonders Amerikaner. Lombarden ſchwankend, Italiener erholt. Induſtriewerte ſchwächer mit wenigen Aus⸗ nahmen, Maſchinenfabrikaktien gedrückt. Fonds ruhig. Belebtes Geſchäft war auf dem Ruſſenmarkte bei anziehenden Kurſen. Von inländiſchen Fonds waren 3½ plct. Anleihe abgeſchwächt. Später war die Börſe ruhig und der Kurs ſtand gut behauptet. Nach⸗ börslich ruhig und feſt. Es notierten Kreditaktien 211.20 à 211.30, Diskonto 183.70, Lombarden 36.40 à 36.50 à 86.20 à3 37.20. Im 1 Lombarden lebhaft und ſteigend. Privatdiskont .05 pCt. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 5 Prozent. Wechſel. 26. 27. 26.27. Amſierdam kurz 168.83 168.87] Laris kurz 81.15 81.15 Belgien„ 80.933 89.933 Schweiz. Plätze„ 81.183 81.183 Italten„ 81.20 81,175 Wien 85.075 85.075 London„ 20.43 20.412 Napoleonsd'or 16.22 16.22 lang 20.390 20.390 Privat⸗Diskont 49016 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 244.30 24470 Harpener 214.50 21485 Buderus 126.— 127 70 Hibernta—— Concordia—.——.—[Weſterr. Alkali⸗ A. 228.— 228.— Deutſch. Luxembg. 215,50 216.— Oberſchl. Eiſenakt. 132.— 132.50 Friedrichsh. Bergb. 160.40 160— Ver. Köntgs⸗Laurg 259— 248.75 Gelſenkirchner 224.— 224.30 Roßleben 10 000 10 000 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport-⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Berbacher 235.4% 235.40] Oeſterr. Süd⸗Lomb. 36.40 36 40 Pfälz. Maxbahn 147 80 147.89 Oeſterr. Nordweſtb.—.— 112 80 do. Nordbahn 139.— 189.—„ A Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 135.— 135.50 Gotthardbahn Hamburger Packet 160.40 158 80 Ftal. Mittelmeerb. Nordd. Lloyd 127.50 127.—]„ Mertdionalbahn 159.45 160 5% Oeſt.⸗Ung. Staatsb 145.50 145.20 1 Baltim. Obio 124.70 125.20 Frankfurt a.., 27 Sept. Kreditaktien 210.60, Staats⸗ bahn 145 20, Lombarden 36.20 Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 94.50 Gotthardbahn 193.—, Disconto⸗Commandit 183.40 Laura 248 80, Gelſenkirchen 224.20, Darmſtädter 139.30. Handelsgeſellſchaft 173.50, Dresdener Bank 159.— Deutſche Bank 289.—, Bochumer 244 50 Northern—.—., Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 211.20, Staatsbahn 145.20, Lombarden 36.25, Disconto⸗Commandit 183.70 Berliner Effektenbörſe. Berlin, 27. September.(Schlußkurſe.) 215.20 215 30 70 10 71.30 ——— „ Nuſſennoten Ruſſ. Anl. 1902 36.40 178.10 18240 Lombarden Fanada Pacific 31½% Reichsanl. 98.50 98.50] Hamburag. Packe! 159.60 159 30 30% Reichsanleihe 86.60 86.60 Nordd. Lloyd 127.90 126.90 40% Bald. St.⸗Anl. 102.60 102.25 Dynamit Truſt 173— 1742 8½ B. St. Obl. 1900 97 40 97.60] Licht⸗ n. Kraftanl. 136.70 136.90 %½% Bavern 97.60 87 60[ Bochumer 243.60 243 70 3 9% Heſſen— 88.— Konſolidatton—— 3e% Heſſen 84.40 84.40 Dortmunder 8440 84 50 30% Sachſen 86.40 86.40] Melſenkirchner 224.— 224 50 4% Pfbr. Rh. W. B. 100 20 100.20 Harpener 214 40 214 80 5%(hineſen 101 80 100.10 Sibernia 5 4% Italtener—.——.—] Hörder Bergwerte 209 70 20970 4¼ Japaner(neu) 93.40 93.20 Laurabütte 247 50 247 90 1860er Loſe 158 10 158.40 Phönir 215 60 215.60 4% Bagdad⸗Anl. 89 65 88.25 Nibeck⸗Montan 208— 208— Kreditaktten 211.— 211.20 Nurm Revier 142.70 143.— Berk.⸗Märk. Ban! 103 90 16.— Anllin Treptov 379.90 380.— Berl. Handels⸗Geſ. 73.— 173.60 Darmſtädter Bant 139 50 139 70 Deutſch⸗Aſiat. Bank 173. 178.10 Deutſche Bank 11 50 238.— 238.90 (Iig.—.——— Dise-Komnfandil. 188.10 188.70 Dresdner Bank 159.40 159.30 Rhein. Kreditbank 143.20 143,60 Schaaffh. Bankv. 159.20 159.20 Lübeck⸗Büchener 8—— Braunk.⸗Brit. 217.60 218.— D. Steinzengwerke 241 70 241.70 Düſſeldorfer Wag. 296.10 295.— Elberf. Farben(alt) 550— 5538.— Weſtereg. Alkallw. 227.50 227.90 Wollkämmerei⸗Akt. 155.60 156 10 Chemiſche Chbarlot. 210 80 211.— Tonwaren Wiesloch 148 50 148 70 Zellſtoff Waldhof 3404.20 307.20 —.— Celluloſe Kouheim 278.50 278 50 Staatsbahn 145.20 145,10 J Rüttgerswerken 146.50 147.— ———.——5 36 20 ([Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 27. Sept.(Fondsbörſe.) Die Börſe eröff⸗ nete in abwartender Haltung bei unbeſtimmter Tendenz und un⸗ regelmäßiger Kursbewegung. Ein größeres Geſchäft entwickelte ſich nur in amerikaniſchen Bahnen auf Grund von Newyorker Bankierdepeſchen. Bezüglich der Kanadabahn war das Gerücht verbreitet, daß die Verteilung der 2proz. Bonds in Ausſicht ſtände. Kanada ſtiegen infolgedeſſen um 1½ pCt. Ruſſenwerte hoben ſich auf Deckungen. Auf dem Montanmarkte beſſerte ſich der Kursſtand in einzelnen Werten namentlich für Gelſenkirchener und Harpener, angeblich auf Käufe einer Großbank; dagegen ſtell⸗ ten ſich Bochumer vorübergehend etwas ſchwächer. Deutſch⸗ Luxemburger gewannen 1½ pCt. ihres geſtrigen Verluſtes wieder zurück. Die Nichterhöhung der Londoner Bankrate wirkte ſpäter⸗ hin günſtig auf die Stimmung ein. Amerikaner Bahnen lagen weiter ruhig, namentlich Kanada. Geld für einige Tage über Altimo%½ bis 7 pCt. Das Geſchäft blieb ſtill. Kreditaktien er⸗ fuhren auf Wien eine kräftige Steigerung. In dritter Börſen⸗ ſtunde ſtill, nur noch Lombarden lebhaft und ſteigend. Induſtrie⸗ werte des Kaſſamarktes feſter. Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Induſtrie 4 PpCt. niedriger. W. Berlin, 27 September.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktten 211.10 211 40 Staatsbahn 145.40 145.10 Diskonto Komm. 188.10 183.70 Lombarden 36.50 37.20 Privat⸗Discont 4½ 90 Condoner Effektenbörſe. London, 27. Sept.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 3% Neichsanleihe 861, 861/] Southern Paeifte 95%8 915/ 5 9% Chineſen 1035%/% 103% Chicago Milwaukee 181— 181— 4½% Chineſen 98 /. 98/ Denver Pr. 881½ 89— %/% Conſols 86½ 86%ĩ6 Atchiſon Pr. 105— 105 4% Italiener 101¼ 101% Vouisv. u. Naſhv. 153— 153 4% Griechen 53½% 53½ Union Paciſte 191½ 191% 3%0 Portugteſen 705½ 70¾ Unit. St. Steel com. 46½ 46% Spantker 951 96—„ pref. 109/ 110— ** 8 0 Türken 93%/ 93ʃ½ Eriebahn 48%½% 48½ 4% Argentinier 90¼ 90— Tend.: beh. 3 de Mexikaner 35½ 357¼ Debeers 18½ 18%½ 4% Japaner 89% 89½ Chartered 1 Tend.: ſtill. Boldfields 3˙ 30705 Ottomanbant 16% 167/ Randmines 6 6— Rio Tinto 73½% 73% Faſtrand 4 4% Braſiltaner 88 ½% 88% Tend.: ſtill. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 27. Sept.(pProduktenbörſe.] Die aus⸗ wärtigen Berichte lauten meiſt ſchwächer, ſo daß deute auch hier die geringe Kaufluſt für Weizen ſich etwas vorteilhafter befrie⸗ digen konnte. Die ziemlich ſtarke Verflauung der Stimmung für Roggen dürfte hauptſächlich auf umfangreiche Realiſationen zurückzuführen ſein. Hafer war wenig verändert. Greif⸗ bares Getreide nur wenig beachtet. Ein erheblicher Preisſturz iſt für Rüböl eingetreten, infolge großer Realiſierungen bei vorſichtiger Kaufluſt. Wetter: veränderlich. Berlin, 27. Septbr.(Telegramm.)(Produktenbörſſe⸗ Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 26, 27 Weizen per Sept. 17675—.—Hafer per Mai 161.50 161. „ Oktbr. 177.50 177 25 Dais per Septbr. 126.— 128.— Dezbr. 178 75 178.25„Dezbr. 128.— 128. * „ Mai 183.75.183—Rüböl per Sept. 65 10 63 90 Roggen per Sept. 160.50——:„ Oktober 64.90. 68 70 „Oktbr. 161.50 160 25„ Dezbr. 64 90 68.70 „ Dezbr. 168 50 162 50 Mai 5 61.80 64.20 Mai 167.— 165. 5 Spiritus 70er loco ——— Hafer per Septbr. 155.25 154.75 Weizenmehl 24.75 24.75 „Dezbr. 157— 15625 Roggenmehl 22.60 22.60 ——.—TT.... ̃ ͤ— Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: Direktor: Ernſt Mäller. 1 putzen die meiſten Mädchen ihre Schuhe Auf Sonntag mit Galop⸗Créme Pilo, weil 2s be⸗ tanutlich den ſchönſten Glanz gibt. Die neue elektrische Glühlampe, die Osram-Lampe für 100—130 Volt, 32 und 50 Kerzen kann in jede hängende Fassung direkt ein- geschraubt werden. Gewultige Stromersparnis 709% gegenüber Koblenfadenlampen. Anstelle einer 16 Kerzenlampe mit Kohlenfaden kann man ohne Mehr- verbrauch eine 50 Kerzen Osram-Lampe einschrauben. Silberweisses eonstantes Licht, Ueber 1000 Stunden Brenndauer Bei dem meist eingeführten Strompreis von 40 Pf. p. KW. verbraucht eine 32 Kerzen-Osramlampe nur f. 1,3 Pf.Strom, eine 50 Kerzen-Osramlampe nur für 2 Pfg. Strom per Stunde. Osram-Licht ist deshalb in vielen Fällen billiger als Gaslicht. Man beachte unsere Ausstellung im Schaufenster und in der Gewerbehalle, wo durch Messapparate die Stromersparnis praktisch nachgewiesen wird. Näheres durch die Hauptvertretung: Stotz& Gie,, Elektrieitäts-Gesellschaft m. b. H. Telephon 662 und 3251. 66347 Nr Ee r Se——2 1 reeee ee e „«„% e e⸗ 1a * Wernee eeen n deeenr en ee R* Mannheim, 27. September 1908. — Bekanntmachung. Die Verleihung von Ehrengaben an weibliche Dienſtboten betr. Nr. 147960 1. Die nachſtehende Aufforderung des Vor⸗ tandes des Badiſchen Frauenvereins bringen wir mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß die Anmeldungen bei dem zuſtändigen Frauenverein ſpäteſtens bis zum 10. Oktober d. Is. einzureichen ſind 898 Mannheim, den 26. September 18086. Großh. Bezirksamt: Lang. 4 n 188 Badiſcher Frauenverein. Auf den 8. Dezember findet allfährlich die Verleihung von Ehrengaben für langjährige treue Pflichterfüllung an ſolche weibliche Dienſtboten ſtatt, welche bei einer im Um⸗ fange des Großherzogtums ſich aufhaltenden Dienſtherr⸗ ſchaft in einer und derſelben Familte ununterbrochen min⸗ deſtens 25 Jahre in Ehre und Treue gedient haben; für vierzig⸗ und für fünfzigjährige Dauer des Dienſtverhält⸗ niſſes ſind beſondere Abſtufungen Ehrengeſchenke be⸗ mt. Anmeldungen hierwegen ſind baldigſt bei dem nächſten Frauenverein einzureichen. Solche Dienſtboten, welche ſchon gabe erhalten, inzwiſchen aber eine höhere Dienſtalterſtufe (40 oder 50 Dienſtjahre) zurückgelegt haben, können ſich um die betreffende höhere Stufe der Auszeichnung bewerben⸗ In der Anmeldung ſind deutlich anzugeben: Namen, Alter, Konfeſſion und Heimatsort des Dienſtboten, ferner Namen und Stand der Dienſtherrſchaft; nebſldem müſſen die Eingaben verſehen ſein: 1. mit einem zuverläſſigen Zeugniſſe der Dienſtherr⸗ ſchaft über die Zeit des Dienſteintritts nach Jahr und Tag, die Art der Dienſtleiſtung(wie Kindsmädchen, Köchin, Haushälterin u. dergl. über etwaigen Uebergang von der urſprünglichen Dienſtherrſchaft auf ein anderes Familien⸗ glied oder einen anderen Leiter des betreffenden Anweſens mit näherer Angabe des Sachverhalts, über eine etwa ein⸗ getretene Unterbrechung des Dienſtverhältniſſes, über den Lebenswandel des Dienſtboten im allgemeinen und deſſen Verhalten der Dienſtherrſchaft gegenüber; dabei ſind be⸗ ſonders hervorragende Leiſtungen und empfehlende Eigen⸗ ſchaften anzugeben; im Falle der Verwandtſchaft des Dienſt⸗ boten mit der Dienſtherrſchaft iſt das Verwandtſchaftsver⸗ hältnis genau anzugeben; 2. mit Zeugniſſen der geiſtlichen und weltlichen Orts⸗ behörden über Sittlichkeit und Leumund der Vorzuſchla⸗ genden und Beurkundung der Richtigkeit des Inhalts der in der Anmeldung bezw. in den Zeugniſſen der Dienſt⸗ herrſchaft enthaltenen Angaben. Hofguts⸗ u. Wald⸗Verkauf. Im Auftrag der Erben der Guſtar Gottlob Dieterich, Sutsbeſitzers⸗Eheleute in Lauterbad, bringe ich am Dienstag, den W. Oktober 1906, von vormittags 9 Uhr an auf dem Nalhaus in Dietersweiler.⸗A. Freudeuſtadt die vorhandenen Grundſtücke zur freiwilligen Verſteigerung: Das Hauptgut auf den Markungen Dietersweiler und Lauterbad, beſtehend in 30 ar 55 qm Grundfläche der Ge⸗ Bände u. Hofräume, 1 ha 28 ar 44 qm Gärten, 26 ha 07 ar 35 qm Acker, Wieſen und Waiden, 44 ar 11 am Weihern, 0 ha 50 ar 21 am Nadelwaldungen, zuſ. 77 ha 60 ar 66 dun und einem Anteil an einer Sägmühle im Schätzungswert von 887,825 M. 25⁰ Das Gut iſt nur 2 km von der Oberamtsſtadt Freuden⸗ 5 im württembergiſchen Schwarzwald, einem vielbeſuchten iſtkurort mtit vorzüglichen Zugverbindungen entfernt und wäre eim prüchtiger hetrſchaftlicher Litz, denn es iſt ein neues im Villenſtil erbautes Wohnhaus mit ſchönen Gartenanlagen vorhanden; ein landwirtſchaftlicher Betrieb in Folge Verpachtung der Grundſtücke nicht erfor⸗ berlich u. verbürgen auch die Pachtgelder u. die meiſtens 100—120jährige Tannen⸗ u. Fichtenbeſtände enthaltenden Waldungen eine gute Rente. Weiter kommen neben 1 ha 29 ar 76 qm Wieſen auf Markung Dietersweiler an Nadelwaldungen zum Berkauf: 82 ha 47 ar 91 qm auf den Markungen Lauterbad u. Sulzbach an einem Stück, Schätzungswert 244,581 Mk. 8 ha 64ar 69 qm mit 80 ar 68 am Waldwieſe auf Markung Dietersweiler in 12 Loſen, Schätzungswert 30,452 Mk. 4 ha 92 ar 41 qam auf Markung Glatten in 2 Loſen, Schätzungswert: 12,610 Mk. 1 ha 80 ar 37 qm auf Markung 1 18 in 8 Loſen, Schätzungswert: 39,295 Mk ha n ar 82 qm auf Markung Sulzbach in 6 Loſen, Schätzungswert: 153,191 Mk. 8 ha 907 ar 79 qm auf Markung Nodt in 11 Loſen, Schätzungswert: 199,598 Mk. ba 60 ar 16 ꝗqm auf Markung Schömberg tn 1 Los, Schätzungswert: 28,866 Mk. Die Waldungen beſtehen hauptſüchlich in 60—120jähri gbaren Fichten⸗ u. Tannenbeſtänden und eignen ſich nicht zur ſofortigen Verwertung des Holzes, ſondern 435 — gute Kapitalanlage. Zu dem Verkauf werden Kaufsliebhaber, Kapitaliſten und Holzintereſſenten mit dem Anfügen eingeladen, daß die Verkaufsobjekte durch Herrn Oberförſter Viſcher in Freuden⸗ dt u. Waldſchütz Dölker in Lauterbad vorgezeigt und daß Verkaufsbedingungen u. Pläne bei dem Unterzeichneten eingeſehen werden können. Bezirksnotar Millaner in Doruſtetten. Fioktro-ppysKalsohg Heilanstalt Höntgen-KTabinet Mannheim 0 4, 14 Chem. baboratorium. Glüh-, Bogen- und Teillichtbäder gegen Gicht, Mheumatismus, Fettleibigkeit ꝛc. Vierzellenbäder(nach Dr. Schnee) dei Lähmungen allei Alt. Herz⸗, Nerven⸗, Magenkrank⸗ heiten, Zuckerkrankheit, Rückenmarkſchwindſucht ze. Hochfrequente-Ströme(Tesla-Ströme) Nerven“, Herz⸗ u. Lungenkrankheiten. Eisen- und Kohlenlichtvestrahlungen Harrrsurheiten wie Lupus, Flechten u. Haarkrankheiten. Elektrische Kopfduschen Nervöſen Kop en Migräne, Schlafloſigkeit ꝛc. Röntgen-Instrümentorium Durchleuchtung, Aufnahmen und Beſtrahlungen. Llehbidet gegen Hämorrholden, Frauenkrankheiten zc. Hektrolyse ſüt Warzen⸗ und Frauenbarientlernung) Le erflecken dr. Wannen- und medizinische Bäder. Hand-, Vibrations- und Türe Brandmassage. 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Sept. 1906, nachmittags 2 Uhr werde ich n Mannbeim im Pfandlokal Q 4, 5, gegen bare enit h im Vollſtieckungswege offentlich verſleigern: 40.89 1 Eisſchrank, 1 Kaſſen⸗ ſchrank, Warenregale, Ladenteken und ſonſtige Möbel. Sommer, Gerichtsvoll ieher. in Mannheim ſoll die Lieferung Fenüsewerk-Niule Frankenthal(Pfalzj. vonm on WInt-Lurs 1. 10. 06. Aäberes d. dn Barzermeisteramt. Trautinge R. k.— ohne Lolſus Sie nach Gewicht am billignen be⸗ O. Fasenmeyer p i, 8, Breitestrasse gedes Brautpaar erhalt eine Feschnſtzteschwarzwülder Uhr Era t Is. Zwangs⸗ Perſteigerung. Freitag, 28. Septör. 1906, nachmittags 2 Uhr werde ich unm Pandiokal d 4, 5 hler gegen bare Zablung in Vollureckungswege öffentlich ver⸗ 14 40841 ne Nähmaſchine und eine Waſchkommode. Mannhern, 27. Septbr. 1908. Krug, Gexrichtsvollzieber. Iwulgs Nerſteigernug. Freitag, 28. 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Robin⸗Herzog& Heuri Herzog werden durch Notar Juſtizrat Kübler zu Colmar öffentlich verſteigert: I. Kunſt⸗ und antike Gegenſtände, als: Mehrere Tapisserie des Flandres 16. Jahrhundert, Salonmobiliar in Tapisserie'Aubusson, Styl Louis XVI., Bafuts, Chemines Und Tiſche, Styl Renalssance, Licht⸗ ſchirm, mehrere Spiegel, Tiſche, Conſolen, Commoden, Stühle, Seſſel, Canapes Bureaux aller Gattungen, teils mit Gold verziert, Styl Louis XIII., Louis XIV., Louis XV. und Louis XVI. Altertümliche Gemälde: Jungfrau mit Kind(Eeole Horentine), Jungfrau mit Kind(Eeole de Lipph, St. Georg mit dem Drachen, Märtyrium von St. Katharina, ferner Statuen und Gruppen in Bronce, Marmor, ſo⸗ wie dekorterter Fayence, Luſtern, Kronleuchtern, Armleuchtern Louis XIV. Ein Violoncello vieunx Paris— A. Grosset au Dieun, Appolon(1743) und 3 wertvolle alte Violinen. II. Große Anzahl von Gelgemälden und Aquarellen. von: Isembart, Charpin, Allonge, Rivoire, Bida, de Schryver, C. M. Beresford, Cagniart, Lièvin, Defaux, Feyen, Perrin, Seebach, Spindler und anderen. III. Eine größere Anzahl von ſehönen BHausmobilien aller Art, worunter Jagdgewehre, Teppiche von Smyrna, 2 norwegiſche Barken u. ſ. w. Verſteigerungsordnung: Es wird mit den Haus⸗ mobilten begonnen. Die Kunſt⸗ und autiten Gegenſtände, ſowie die Tafeln, kommen am zweiten Tage, 2. Oktober, 9½ Uhr vormittags zur Verſteigerung. wateehe Ein Verzeichnis der Gemälde und der Kunſt⸗“ und antiken Gegenſtände kann bei Notar Kübler in Colmar koſtenfret von Jedermann verlangt werden. Die Gegenſtände können im Katharinenſaal beſichtigt werden am Sonntag, den 30. September von 10 Uhr vormittags bis 5 Uhr abends. 2465 JZuſtizrat Kübler Notar in Colmar i. Elſ. Canz⸗Juſtilut Hermann Ochſen A23 Einem verehrl. Publikum zur gefl. Kenntnis, daß mein Unterricht in meinem neuerbauten Saale A 2 No. 3 am 2. Oktober begiunt und nehme weitere Anmeldung höflichſt entgegen. 66412 Der Saal iſt mit allem Komfort der Neuzeit entſprechend ausgeſtattet. Hermann Ochſen Inſtituts⸗Tanzlehrer Mitglied der Genoſſenſchaft deulſcher Tanzlehrer. Kann mir — + ————— feuchtes Aufwischen möglich, ohne Filecken zu hinterlassen, geruchlos. Zu haben in den einschlägigen Geschäften; wo nicht, beliebe man sich an: W. Gehrung, Collinistr. 8, zu wenden. 5518 Aünstl. Zahn-Ersatz. Heidelbergerstrasse. Fſomben. Zabn-Operationen —————— 46 ſannbeſmer Privaf-Detektwanstſtut vrgus Adolf Maier, Polkzeibeamter à. D. Telephon SOs. Mammheim„ begor erall gewissenhaft und diskret Ermittelungen über Vermögens- u. Familienverhältnisse und Vorleben, sowie Er. Forschungen nachBeweismaterlal in Kriminal- u. Civilprozess en Heimliche Beobachtumgen um Jeberwachungen. Spenial: Beschaffung von Betoeismaterial in Huescheldungs. d Aimentatonsprosessen. 65599 5 25/ Zahn Jtelier 5 Y„Mulsoeο. un Dbedungen mit allen Etzen der Nelt Srengete Dief. General⸗Anzeiger(Abenödblatk.) Mannheim, 27. September e MODE VON HEUTEH s Bezugspreis bei allen Buchhandlungen und Postanstalten — Mk. I1. 723 vierteljährlich. hine neue in Frankfurt 3. M. am I. und 18. jeden Monats erscheinende Frauen- und Modenzeitung. Man überzeuge sich 85 von der ausserordentliehen Vielseitigkeit der Anfänger⸗ „MODH VYTON HEUTE“ und vergleiche dieselbe mit ked anderen Madenzeitungen. Durch neuartige Einrichtungen k. Wiederholungs⸗Kurſen. nchnellste Berichterstattung. Bester literasriacher Teil. Anmeldungen erbitten wir uns baldigſt ſchriftlich, oder des Abends perſönl. iu unz. Jokal„Reue Schloauge, 8, 12 Der Vorſtand. 66446 „MODE VoON ——— Bleichstrasse 48. Probenummern sendet auf Verlangen der HEUTE““ G. mi. b.., Frankfurt a. M. Verlag der 2 63783 ihar monischer Verein Der Philharmonische Verein veranstaltet im Laufe des Winters 3 im Musensaale des Rosengarten 4 onzerte. Als Solisten sind engagiert: J. Konzert: Prof. Carl fFlesek, Amsterdam(Viol.) Dienstag 5 Elena Gerhard, Berlin(Gesang) ſden 13. Nov. 1906. II. Konzert: Das Böhmische Streichquartett Diensta Hedwig Marx-Kirsch(Klavier) Julia Culp(Gesang) III. Konzert: Leopold Godowsky,(Klavier) fN Dienstag, Susanne Dessdir, Berlin(Gesang) den 22. Jan. 1907 Konzert: Pablo Casals, Barcelona(Celloyp/ Dienstag. 15 IV. 5 Gesangs-Solistin Jden 5. März 1907. 5 Mitgliederbeitrag 12 Mark jährlich. Die Mitglieder erhalten zu den Aufführungen je 2 Eintrittskarten. Das Orchester steht unter Leitung des Herrn Musikdirektors Th. Gaule. Die Proben beginnen Montag, den 24. September. Dieselben finden Wöchentlich 0 einmal, abends ½9—10 Uhr im Probelokal— Schulhaus R 2— statt. 0 Anmeldungen neu hinzutretender aktlver und passiver Mitglieder nehmen entgegen: f Hferr Musikdirektor Th. Gaulé, L 3, 3, das Vorstandsmitglied Herr Jacob Klein, E 2, 4½, sowie die Musikalienhandlungen K. Ferd. Heckel, Th. Schler und Just Schiele. Besonders bekähigte Dilettanten können die aktive Mitgliedschaft unentgeltlich erwerben August Oeteke, D 2, Spezialgeschäft für Braut- u. Kinder-Ausstattungen. WDigęeme Amfertigung. Beste Qualitäten. B lligste Preise. Beste hiesige und auswärtige Empfehlungen. 64581 606892 —— — n—— 2—5—— —— ee— 8 — 235 2 S 8er Ueberallzu haben in Posenn 10 Pfg. Fabr. Lubszynski& Co., Berlin.0. Haarausfall, Gesichtspickel, offene Beine, Ausschläge. Elektro-physikalische Heilanstalt Röntgen-Kabinet O., 14 Chem. Laboratorium Peziul-Abteil. für Herz- u. 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