(Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 0 Pfeunig mouatlich. Stingerohn 28 Pig. monatlich, burch die Poßz bez, incl. Poſt⸗ aufſchiag Me..48 pro Ouartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. E 6.—5 Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg. Tuswärtige Inſerate 285„ Die Reklame⸗Zeile 60„ Gig der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreilelte Zeilung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr⸗ ureaus: VBerlin: Dr. Paul Harms, W. 50, Würzburgerſtraße 15. Telefon: Berlin⸗Charlottenburg Nr. 8985. Karlsruhe: Georg Chriſtmann, Helmholtzſtraße 13. Telefon: Nr. 1907. ene Redaktions- (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Journal Mannhei“ Teleton⸗Nummern: Direttion u. Buchhaltung 14 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redakttoeoen 3877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung—252* E 6, 2. — Nr. 434. —— Samstag, 29. September 1905. Die heutige Abendaus gabe umfaßt im ganzen 20 Feiten. Seltſamkeiten vom füdweſtafrikaniſchen Feldzuge. Hauptmann Bayer vom großen Generalſtabe erzählt in ſeinem höchſt leſenswerten Schrifſchen„Der Krieg in Südweſt⸗ afrira“ einiges von dieſer zum Teil ganz ungewöhnlichen, alte Gopflogenheiten geradezu auf den Kopf ſtellenden Kriegführung, das ſehr wert erſcheint, in den weiteſten Kreiſen bekannt zu werden. So berichtet er auf Seite 37 und ff.:„.. Es iſt berhaupt bemerkenswert, wie vorzüglich Hereros und ſpäter auch Hottentotten es verſtanden, ſich die Offiziere aus der Truppe Herauszuholen. Wenn wir glänzende Uniformen, beſondere Ab⸗ zeichen, Achſelſtücke oder gar Feldbinden getragen hätten, ſo wäre VLas weiter nicht verwunderlich geweſen. Wir Offiziere trugen aber im Gefecht und am Feinde genau dieſelben Anzüge wie die Ater, denſelben Khaki⸗ oder Kordſtoff, dieſelben blauumränder⸗ en Schutztruppenhüte. Letztere haben ſich nebenbei geſagt treff⸗ lich bewährt. Sie ſchützen gegen Wind und Wetter, gegen Sonnenbrand und Regen, ſie tragen ſich leicht und angenehm eind ſind nachts ausgezeichnet als Kopfkiſſen zu benutzen. Wer al auf Felſen geſchlafen hat, weiß das zu ſchätzen. Wir n auch keine Säbel— meinen Säbel habe ich beim Betreten des Landes an der Küſte gegen Quittung abgegeben, ihn erſt Fabgeholt, als ich 1½ Jahre ſpäter das Land verließ, ohne kung freilich, die lag irgendwo draußen im Sandfebd. Der figter krug ebenſo wie jeder Reiter ein Gewehr und einen kronengurt mit 120 Patronen. Viele von uns hatten auch Mannſchaftsſeitengewehr angelegt, um en zu 10 Hand ſe Ni ied u te Befehl ausgegeben worden war:„Wegen 2 es verboten, ſich zu waſchen“, ſo ſahen nach einigen Wochen Diwak alle miteinander aus, als hätten wir uns in Staub und Wund gewälzt. Geſicht, Hände, Anzug, Stiefel und„„weiße“ Wäſche, alles nahm einen feldmäßig gleichen Grundton an. In der eigenen Truppe kannte man ſich oft nicht aus, es m zu köſtlichen Verwechſlungen, indeſſen nie zu Reibungen, wir ten allzuviel Verſtändnis für die Komik ſolcher Situationen. dieſer äußerlichen Gleichheit vermochten unſere Gegner ennoch die Offiziere herauszuerkennen. Bei dem außerordent⸗ lich ſcharfen Auge der Eingeborenen genügte irgend eine Be⸗ gung, elwa ein Wink mit dem Arme, um den Flügel der enlinie zurückzubiegen, das Aufſpringen, um die Schützen ureißen, Beobachten mit dem Glaſe und dergl. mehr. Mir m Fall bekannt, in welchem ein Offizier, von ſeinem Vor⸗ ten gerufen, inſtinktiv die Hand grüßend an die Kerf⸗ eckung legte. Im nächſten Augenblick konzentrierte der Feind u Feuer auf ihn und er erhielt ſeinen Todesſchu An dieſer Stelle möchte ich auf eine Frage eingehen, die oft nich geſtellt wird, nämlich, ob ich aufgrund meiner afrikani⸗ Erfahrungen als ein Gegner des Drills und der ſtraffen iſchen Friedensausbildung heimgekehrk ſei. Es wird viel⸗ cht manchem parodor klingen, wenn ich teil“,— und das klingt noch eeſtaunlicher, wenn man weiß, wie bungen der Vormonate eine Erhöhung herbeigeführt. Jage: Nein im Gegen⸗ wenig wir im Südweſt auf alles Parademäßige, auf äußere Formen u. ſ. f. Wert legen konnten. Wir Offiziere haben ja Foch drüben in Afrika mit unſern Mannſchaften am ſelben Feuer geſeſſen, mit ihnen aus demſelben Kochtopf Reis gegeſſen, mit ihnen alle Entbehrungen, Hunger und Durſt geteilt, im Lager⸗ leben die gleichen Arbeiten verrichtet, wie ſie. Unſer Pferd krug ſchließlich nicht mehr, als das der Mannſchaften. Handpferde waren ſelten zu finden. Hatten die Mannſchaften alſo nichts mehr, ſtand es bei uns Offizieren ganz ebenſo. Jeder von uns hat Waſſer geholt, Holz geſucht, Krale gebaut, Pferde getränkt, ja auch auf Poſten haben wir Offiziere ſtehen müſſen. Der Offizier wurde während der Dauer des Krieges als„Gewehr“ gerechnet und mußte im Felde überall mit zufaſſen. Wir haben es gern getan, da wir ſahen, es war nötig, und ich glaube, wer von Südweſt zurückkommt, wird mit Freuden von dem herzlich kameradſchaftlichen Verhältnis ſprechen, das unter dem Einfluß des Feldlebens bei unſerer Truppe zwiſchen Reiter und Vor⸗ geſetzten entſtand. Die Grenze zwiſchen Offizier und Mann ver⸗ wiſcht ſich unter ſolchen Umſtänden leicht, aber dann gerade empfindet man doppelt den Wert einer innerlich ge⸗ feſtigten Disziplin, die auch da ſtandhält, wo die äußeren Formen ſich abſchwächen. Polilische Hehersſeht. Maunheim, 29 September 1906. Der neue Zolltarif. Von großem Intereſſe dürfte es ſein, recht bald zu erfahren, wie der neue Zolltarif auf die Reichskaſſe wirkt. Am 3 1. September ds. Is. war er gerade ein halbes Jahr in Kraft. Zahlenangaben vor. Danach r Mark und in den übrigen fünf Monaten 206,1 Millionen Mark, Zollerträge dieſes Zeitraumes li egen dik amtlichen Danach wurden im März 75,7 Millionen zuſammen 281,8 Millionen Mark vereinnahmt. Gegenüber dem gleichen Zeitraume des Vorjahres bedeutet dieſe Einnahme ein Mehr von 44,4 Millionen Mark, wovon 34,3 Millionen Mark allein auf den März entfallen. Es würde jedoch verfehlt ſein, aus dem Ertrage der Zölle im erſten Halbjahr des Beſtehens des neuen Zolltarifs Schlüſſe auf die finanziellen Wirkungen des letzteren zu ziehen. Wie der Abſchluß der Reichshauptkaſſe für 1905 erwieſen hat, ſind in den Monaten vor dem Inkrafttreten des neuen Zolltarifs ganz beträchtliche Warenmengen in das Zollinland geſchafft worden, um noch der alten Zollſätze teilhaftig zu werden. Dieſe Tatſache hat naturgemäß auf die Einfuhr während des erſten Halbjahres nach dem Inkrafttreten des neuen Zolltarifs und damit auf die Höhe des Zollertrages mäßigend gewirkt. Andererſeits haben mindeſtens für den Monat März noch bei der Abrechnung für die Zolliſteinnahme die Anſchrei⸗ Es liegen demgemäß im erſten Halbjahre noch anormale Verhältniſſe vor, die einen Schluß auf die finanzielle Wirkung des neuen Zolltarifs nicht zulaſſen. Im übrigen wird man bei Betrachtungen über die infolge des neuen Zolltarifs zu erwartenden Mehrerträge nie⸗ mals außer Acht laſſen dürfen, daß die Summe, die laut neueſtem Geſetz für den, Witwen⸗ und Waiſenperſicherungsfonds zurück⸗ s Bild mit de' zwee Schvange'. Dr kleene Hennerle un'r lange Hannes hocke beim„Neie“, ne des Johr abſolut nit ſchmecke dhut. 8 will keen rechdi dimmung uffkumme un ſecht endlich'r: Hannes: Mein, ſag emool, Hennerle, was is dann Bild mit denne zwee Schdange“ druff? Hennerle: Ei, welles? d0 we 1 Des do ꝰ 5 8* Hannes: Inja, des do. 745 Hennerle: Ei, des ſoll e Blakad ſein. Hannes: e Blakad? Naß, was is dann eigendlich e Blakad? Hennerle: Des weeſcht noch nit? e Blalad is halt e „berſchdanne? des do hab ich verſchdanne⸗ Awwer warum heeſt ſerd, damit 3 u jeder ſehe dhut. lerle: Ja, des kummt Lorr drüff an, wie ma“ s an⸗ as ma' dann dabei denke dhut. Des nennt mi': m oderni VVP 70 5 5 11 5 Geld, viel Geld, noch mehr Geld! 3: Dumm's Zeich. Ich ſeh norr, daß ſe finf Fieß 4 bommadiſch bedrachde ſe die verſhiedene an'r Wand in ihr'm Schdammlokal. Nooch ere lange im Fenſchder, des wo ſo dunkle un grad ſo Mode ſein. lich ſo uff die Wand hin⸗ 15 un ſchwere Hut uff Hennerle: Ja, des wees ich eigendlich gach nit. Sammtkiddel an un Schbore— mit'r Schdang willer vielleicht die zwee Viehcher zurickhalde, daß'm keens davun laaft. s bann gach n Fahnedräger ſein; vielleicht, weil r de Mannemer Schtadtwappe zudeckt, aach'in alder Miſchtkeenig aus Feidene im Sunndagskoſch⸗ dihm.— Uff ſo Kleenigkeide kummt's jo bei eme Blakat nit an. Hannes: So? No, Du muſcht's jo wiſſe. Warum awwer ſchberrt dann'r Löb' ſo s Maul uff un macht e Gſicht, als ob r Bauchweh hätt? Hennerle: No, des henkt halt zach widder mi'm Blakat zſamme'. Meenſcht, wanner's zuſchberre dhät, s wär ſcheener? Sein Konkurrent uff'r annere Seit hot's zu.(Daß„'r Löb' 8 Maul uffſchberrt“ iſt hier nichts beſonderes! D..). 5 Hannes: Der mit'r krumme Nas, des is alſo die Kon⸗ kurrenz? No, jetz wees ich wenigſchdens e biſſel was. Awwer hinne, in'r Muſchel, do mache ſich noch zwee Fraue zimmer breet; die een mi'em ſcheppe Kobb is e biſſel arg dekoll dirtl owwe— hot des gach was zu bedeide? Hennerle: Wie ma's nemme dhut. s werd halt Summer Hannes: Sin des Blumme, wo ſe in'r Hand hot? Hennerle: Nadhirlich, s doch e Blumme mädel. Un dann —5 aunſcht ſchunn an'r ganze Kobbhaldung ſehe, was ſe ſage dhut. es: Gut. Was oll's dinn awwer vorſchdelle?“? e FFF 8 Hannes: Ei was dann? Hennerle: Des is doch ſo kloor wie Kleesbrih: Leit, kaaft Blumme'! Erſchdens dhun ſe ball welte' un zweddens brauche meir uff der linke Seit, mit'r zwedde ſe ſo zugeknebbt is un ſo Hannes: Un die anner, die Schdang in'r Hand 55 Friert die, weil 1 1 1 geſtellt worden iſt, ſtets hot n (1. Abendblatt.) on dem Mehr in Abzug gebracht werden muß, wenn man erkennen will, inwieweit durch die neue Zoll⸗ politik die Reichskaſſe äufgebeſſert wird. Die Höhe dieſer Summe zr erkennen, wird erſt möglich ſein, wenn der Jahresabſchluß vorliegt. Fleiſchtenerung. 65 Die„Nationallib. Korr.“ ſchreibt: Die fortdauern Steigerung der Fleiſchpreiſe drückt auf alle Schich⸗ ten ſehr hart. Eine Ende dieſer Kalamität iſt vorerſt leider gan nicht abzuſehen. Die Gründe, welche zu der ſchwer empfundenen Fleiſchverteuerung geführt, liegen auf verſchiedenen Gebieten. Eine dieſer Urſachen läßt ſich vielleicht auf die einfache F. zurückführen: die Bevölkerung hat in ſtarkem Grade zugenomm die Viehproduktion hielt mit dieſem Zuwachs der Bepölkerung ziffer nicht gleichen Schritt. Zudem iſt tatſächlich durch geſte Lebenshaltung der unteren Klaſſen auch der Fleiſchkonſum größerer geworden. Angeſichts der immer wpeiter ſteigenden Fleiſchpreiſe und. der Unmöglichkeit für die deutſche produktion, den Bedarf an Fleiſch zu decken, muß aber immer wieder die Frage nach Vieheinfuhr aufgeworfen w Dagegen erheben ſich diejenigen Stimmen, welche durch ſchrankenloſe Vieheinfuhr die Einſchleppung von Vie euchen befürchten. Man muß es dem landwifrtſchaftli Miniſter v. Podbielski zum Verdienſt anrechnen, daß energiſchen Maßnahmen Deutſchland jetzt ſo ziemlich ſeuchenfreſ machten. Indes erfordert die zwingende Fleiſchnot doch eine dringende Abhilfe, die ernſtlich und mit allem Nachdruck ins Werk geſetzt werden muß. Miniſter v. Podbielski kann diesm die Frage nicht mit leichter und billiger Jovialikät von ſich weiſen. Eine vorſichtige Oeffnung der Gren zur Vieheinfuhr ſcheint geboten. Um die Einſchleppu; Seuchen zu verhindern, ließe ſich vielleicht die Schlachthäuſern an den Grenzen in Erwägung ziehen Luin Zirtular des ſofialdemokratiſchen Parteivorſt das ſchon jetzt zur Rüſtung für die nächſte tagswahl auffordert, iſt der„Freiſ. Zig. Redaktionstiſch geflogen. Wir entnehmen ihm die folgen charakteriſtiſchen Stellen: 5„„ Die Vorbereitungen für die Wahlen von 1908 müſſen ſe jetzt mit aller Umſicht und Energie betrieben werden durch geſtaltung der Organiſation, Verbreitung der Parbeip; Sammlung eines Wahlfonds. Es muß eine Ehrenſache f Wahlkreis ſein, hierin das Höchſte zu leiſten. Es iſt nich geſchloſſen, daß wir ſchon im Jahre 190 7allge Reichsxagswaßhlen bekommen, wenn der vorhande fliktsſtoff in der nächſten Seſſion zu einer Auflöſung de führen ſollte. Wir müſſen alſo auf dem Poſten ſein! immer die allgemeinen Wahlen ſein mögen, feſt ſteh der die öffentlichen Angelegenheiten verfolgt: Wir mächſte Mal einen Wahlkampf bekommen, wie wir b keinen zu führen hatten!.. Wir wiſſen aus beſt daß der Verband zur Bekämpfung der Sozialdemokratie be⸗ nächſten allgemeinen Wahlkampf ſeine ganzen Kräfte auf d bezeichneten Wahlkreiſe wirft, um dieſelben uns zu entreißer hat die Rechnung aufgeſtellt: er hoffe der Partei das näch dadurch 20 bis 5 Wahlkreiſe zu entreiße Sache der Parteigenoſſen und mit in erſter Linje Sache Abg eten ſein, daß dieſe R zu ſchanden w HAn Des is ſehr vernin awwer die ganz Geſchicht wirklich bebeid was nit grad ſo mir nix dir nix uff die Wand, norr gebladdſcht zu hawwe?%%%ͤͤð ¾MYV!ö Hennerle: Hoſcht Du nit leſe gelernt? Hannes: Um Himmelswille'!?'heert dan noch dagu? Hennerle: Selbſchtverſchtändlich! Des is Blakat for die Mannemer Kunſcht⸗ un Gaadebau⸗Ausſchdellung, Du Kameel! Hünnes: Richdig! Jeſſes, wie ammer nt ſein! Ei, mir geht jo e gandi Bechfawrik uff! De ſcheint's eener vum Vorſtand, miem Klingelbeidel i Rechts greift eener vun de Garandie⸗Zeichner brillt n annerer,'r dhät nix zahle! Die hinne i8, ich meen die mit ihr'm kindſchdliche Hut, die kann ſchwimme un vor lauter Angſcht, daß die ganz i falle ke ſich noch in dir Schdang 580 Ja, un die annr? Haunes: Des is die Fremde anziehungsanſc Vergniegungsparik!—— e wunderſcheens Bl was nit glei capire dhutl! Tdoesnemanenen. ee General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 79. Sepfember. Aber auch die verſchtiedenen bürgerlichen Parteien rüſten dieſes Mal in ganz anderer Weiſe zum Kampf als früher. Beachten wir ferner, daß die bürgerlichen Parteien, die früher in der Organi⸗ ſation und Agitation hinter uns zurückſtanden, von uns gelernt Haben und gegenwärtig uns hierin vielfach nicht nur gleich, ſondern Bum Teil auch über ſind, ſo haben wir Gründe genug, unſere Kräfte bis aufs Aeußerſte anzuſtrengen, um den kommenden Kämpfen mit Erfolg gewachſen zu ſein, Das Zirkular ermahnt zum Schluß noch einmal mit allem Nachdruck zur Ausgeſtaltung und Verbeſſerung der Organiſatton und weiſt auch auf die neue Parteikorreſpondenz ſowie auf die meue Partei⸗„Hochſchule“ für Parteiredakteure, Parteiſekretäre und Agitatoren hin.— Hoffentlich nehmen ſich die bürgerlichen Parteien davan ein Vorbild. Die Negerunruhen in Atlanta(Georgia). Diejenigen, die befürchteten, daß der Angriff auf die Neger in Atlanta zu Rächeakten der Schwarzen Veranlaſſung bieten werde, haben Recht behalten. Es lief in Atlanta die Nachricht ein, daß in der Nähe der Univerſität Clark eine bedrohliche Anſammlung von Negern ſtattfinde. Die Univerſität Clark iſt eine Negerſchulk im Süden von Atlanta. Die Polizeibehörden entſandten auf dieſe Nachricht hin einen Polizeiofftzier mit 20 Mann, um den Tat⸗ beſtand feſtzuſtellen. Dieſe Polizeitruppe fiel in der Nähe der Medonough⸗Avenue in einen Hinterhalt. Der Polizeioffizier wurde erſchoſſen, während vier Poliziſten, die verwundet wurden, ver⸗ mißt werden. Die angegriffene Polizei erwiderte das Feuer der Neger und behauptet, mehrere der Angreifer erſchoſſen zu haben. Später wurden 6 Neger als Gefangene auf einem Tramwagen nach Atlanta gebracht. Zwei der Gefangenen riſſen ſich los und ver⸗ Juchten, zu entfliehen, wobei ſie von dem ſie verfolgenden Pöbel nchegu totgeprügelt wurden. Einer der Verfolgten flüchtete in ein Haus und brachte dadurch die dort wohnende weiße Frau in eine ſolche Erregung, daß ſie am Herzſchlage ſtarb. Man glaubt in Atlanta, daß es die Studenten der Univerſttät Hart waren, die den Angriff auf die Polizei machten. Die Univer⸗ ität hat 500 ſchwarze Schüler. Es iſt jetzt eine Miliztruppe von 100 Mann abgeſchickt worden, um die Univerſität zu umſtellen und B nötigen Verhaftungen vorzunehmen.— In der Vorſtadt rotynsville verſuchte ein Neger, ſich durch die Miligzpoſten durchzu⸗ ſchleichen. Er wurbe erſchoſſen. In diefem Vorort ſind 287 Neger perhafbet worden, die meiſtens bis an die Zähne bewaffnet waren. Unter den Verhafteten befindet ſich der ſchwarze Poſtmeiſter des EOrtes, der im Verdachte ſteht, an die Neger Munition verteilt zzu haben. Das Schlimmſte iſt, daß die Polizei kein Hehl daraus kwacht, daß ſie den Angriff auf ihre Kameraden zu rächen gedenkt. Die Neger befinden ſich infolgedeſſen in einem Zuſtande der Panik. Zwei Neger, die ſich in einem außerhalb der Stadt gelegenen Hauſe Derbarrikadiert hatten, wurden von der berittenen Polizei ge⸗ Etet.(Wie die Amerikaner der Südſtaaten über die Neger denken, kieß die Aeußerung eines amerikaniſchen Geſchäftsmannes in Lon⸗ bon erkennen, die die„Reuter“⸗Korreſpondenz wiedergibt. Er er⸗ Härte auf die Frage, was er zu der Negerverfolgung in Atlanta ſage, je mehr Neger totgeſchlagen würden, deſto beſſer ſei es. Im Auslande könne man kein Urteil darllber fällen. In den Süd⸗ ſtaaten fei keine weiße Frau und kein weißes Mädchen auf der Straße ſicher, ſo lange es Neger gebe.) Derartige Meldungen kom⸗ Zeit in der Tat auch wieder von anderen Orten der Süd⸗ en. Deutsches Feſch. Berlin, 28. Sept.(Die Beratungen des Bundesratzs) werden in der nächſten Woche wieder auf⸗ e werden; wie nach der„Kreuzztg.“ verlautet, wird am onnerstag, 4. Oktbr., die erſte Plenarſitzung nach den Sommer⸗ ferien ſtalfinden. Wie ſtets nach dieſen Ferien, wird ſich der Bundesrat auch diesmal bei ſeinem Wiederzuſammentritt zu⸗ nächſt mit geſchäftlichen Beſchlüſſen, Veränderungen im Perſonal⸗ beſtande, Neubildung der verſchiedenen Ausſchüſſe zu beſchäftigen haben. Gegen Ende Oktober beginnen dann die Beratungen über den Reichshaushaltsetat für 1907. — Graf Hoensbroech) dementiert in den„Leipz. N. Nachr.“, daß er aus der Nationalliberalen Partei uusgetreten ſei. AGus der Rechtspflege.) Das Reichsgericht hat entſchieden, daß die Reviſion gegen Strafurteile nicht telephoniſch eingelegt werden kann.„Mit Recht“, ſchreibt bazu Juſtizrat Dr. Stranz in der„Deutſchen Juriſtenzeftung“; laut§ 881 der Strafprozeßordnung muß die Reviſion zu Proto⸗ koll des Gerichtsſchreibers oder ſchrifklich eingelegt werden. Ein Berliner Kaufmann, der wegen Urkundenfälſchung zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe verurteilt war, hatte am letzten Tage der Friſt die Reviſion telephoniſch eingelegt. Das Rechtsmittel mußte ver⸗ worfen werden. De lege ferenda wäre die Zulaſſung einer kelephoniſchen Einlegung von Rechtsmitteln gleichfalls nicht empfehlenswert. Dieſer Weg würde der für jenen bedeutungs⸗ vollen Akt notwendigen Zuverläſſigkeit entbehten.“ — Ein,Schild“'bürgerſtreich) wird aus Koburg gemeldet: Dort beſitzt am Marktplatz eine Witwe einen kleinen Schirmladen. Sie hat über dieſem ihre Firma auf einem roten ————.——— Haustüre nicht finden lann, hilft ihm James Jonas, der Mann einer ehrlichen Sckeuerfrau, mitleidsvoll dabei und entwendet ihm eine ſilberne Zigarettentaſche, in der ſich außerdem noch als zartes Angedenken die Börſe einer zweifelhaften Dame, mit der er diniert hat, befindet. Die ehrſame Scheuerfrau wird des Diebſtahls be⸗ ſchuldigt, entdeckt aber bald den Täter in ihrem Mann. Eine Ge⸗ richtsverhandlung droht, die dem ehrwürdigen Papa und Parla⸗ mentsmitglied natürlich ſehr unangenehm iſt, da ſte die Lieder⸗ lichkeit ſeines Sprößlings und die Veziehungen zu ſeiner Freundin mit dem zweifelhaften Rufe aufdecken würde. Höchſt ergötzlich iſt die Angſt der Bürgerfamilie bor dem Skandal, mſt ſcharfer Satire die Heuchelei und Liſtigkeit gegeben, mit der ſie alle Hebel in Bewegung ſetzen, um dem Sohn das Erſcheinen vor Gericht zu erſparen. Mit Hilfe eines ſchlauen Rechtsanwaltes geht denn auch der Füngling rein und unſchuldig aus der Affaire hervor, wäh⸗ rend der arme Mann mit einem Monat Gefängnis beſtraft wird. Ein wenig erinnert dieſe„Diebſtahlskomödie“ an Hauptmanns auch in London geſpielten„Biberpelz“, aber ſie erhält ihren eigenen Wert aus der Urſprünglichkeit origineller Anſchauung und der kneiſterhaften Schilderung thpiſch engliſcher Geſtalten. · Profeſſoren der Grazie. Ein neuer Frauenberuf, der Kraft, Geſundheit, Schönheit verleiht und ein jährliches Einkommen von 5000 Mark ſichert, iſt in London entſtanden. Es iſt der Beruf eines weiblichen Lehrers, der durch Gymnaſtik und Ausbildung des Körpers Anmut und Eleganz verleiht, der Beruf eines„Pro⸗ ſeſſors der Grazie“. Die Damen der Geſellſchaft wiſſen, daß nur Eport und Turnen jene Glaſtizität, Friſche und Leichtigkett ber⸗ ſchafft, die der Engländer vor allem an der Frau liebt. Darum beſteht eine große Nachfrage nach ſolchen Lehrerinnen und es bat ſich ein eigenes Inſtitut gebildet, das Damen in dieſer Wiſſenſchaft der Körperkultur ausbildet. Beſondere Kraft gehört nicht dazu, um ein ſolcher Lehrer zu werden. Viel größeres Gewicht wird auf Geſchmeidigkeit des Körpers, auf Stählung der Muskeln gelegt. Nichts Unweibliches liegt in dieſen Uebungen, wohl aber legen Schilde angebracht. Als vor wenigen Tagen der Kaiſer in Koburg erwartet wurde, erſchien bei der Schirmhändlerin ein Abgeſandter der Behörde und verlangte, daß das Schild während des Beſuchs des Kaiſers entfernt werde, da der Kaiſer und die Kaiſetin, falls ſie den Marktplatz paſſieren ſollten, an der roten Farbe Anſtoß nehmen könnten. Man ſicherte der Schirmhändlerin zu, daß das Schild nach erfolgter Abreiſe des Kaiſers wieder angebracht werden dürfte.— Die Frau, der ver⸗ mutlich bei Anbringung ihrer Firma jeder umſtürzleriſche Ge⸗ danke vollkommen ferngelegen hat, entſprach dem Wunſche einer hohen Behörde, und Koburgs Reputation wurde durch dieſen Schildbürgerſtreich gerettet. Ausland. Belgien.(Die Uebernahme des Kongo⸗ ſtaates durch Belgien.) Halboffiziös wird berichtet, die belgiſche Regierung beabſichtige in der demnächſt beginnenden Tagung der belgiſchen Kammer eine entſcheidende Diskuſſion über den Geſetzentwurf betreffend die Uebernahme des Kongo⸗ ſtaates durch Belgien herbeizuführen. Deutſchland ſoll, wie man ſagt, ſeine fernere wohlwollende Haltung gegenüber dem Kongo⸗ ſtaat von einet Reihe Bedingungen abhängig gemacht haben, welche die Organiſation des Kongoſtaates und die Handelsfreiheit betreffen. Die Reiſe des Königs Leopold nach Karlskuhe, bo er allen offtziellen Feſtlichkeiten fernblieb und nur mit Kaiſer Wilhelm eine viertelſtündige Unterredung ohne Zeugen hatte, wird mit dieſen Vermutungen in Zuſammenhang gebracht. In det Tat hat König Leopold unmittelbar nach der Beſprechung mit dem Kaiſer Karlsruhe verlaſſen. Badiſche Politik. Evangeliſcher Bund. * Weinheim, 27. Sept. Die badiſche Landesverſamm⸗ lung des evangeliſchen Bundes findet am 7. und 8. Oktober hier ſtatt und beginnt mit einem Feſtgottesdienſt in der Peterkirche. Um 4 Uhr folgt eine Feſtverſammlung im Saale der Einkracht mit einem Vortrag des Pfarrets Schilling von Diersheim. Montag früh beginnt die geſchäftliche Beratung im„Pfälzer Hof“, an welche ſich um 11 Uhr die Mitgliederverſammlung des Freiburger Diakoniſſenhausveteins anſchließt. Die Tagesordnung umfaßt den Bericht des Vorſtandes und Aufſichtsrats über dit Anſtaltsarbeit und die Arbeit des Vorſtandes im verfloſſenen Geſchäftsjahr, die Beſprechung dieſes Berichtes und Entlaſtung des Vorſtandes und der Anſtaltsbeamten, Bericht des Aufſichts⸗ rats über den Befund ſeiner Prüfungen der Anſtalt, der Ver⸗ waltung, der letzten Jahresrechnung und den Stand des Vereins⸗ werkes, Beſprechung bieſes Berichtes und Entlaſtung des Auf⸗ ſichtsrats, Wahlen(Erſatzwahlen), Beſchlußfaſſung über den Ort ber nächſten ordentlichen und außerordenklichen Mitglieder⸗ verſammlung, Anträge des Aufſichtsrates und des Vorſtandes, ſowie Anträge der Mitglieder. Heſſiſche Politik. Einkommen⸗ und Vermögensſteuer. Darmſtadt, 28. Sept. Während der Voranſchlag 1906 für die Einkommen⸗ und Vermögensſteuer in Heſſen als Ergebnis der Hauptveranlagung den Bekrag von M. 12 485 000 und an Nachttägen die Summe von M. 464 000 vorſah, hat die Hauptveranlagung takſüchlich M. 12 777 691, alſo 292 691 ( 2,1 pCt.) mehr als vorgeſehen, ergeben. Eine Landrätin des Gattenmordes angeklagt. sh. Innsbruck, 27. Sept. [Vierter Verhandlungstag.) Heute wird zunächſt der prakt. Arzt Dr. Rotter als Zenge vbernommen, den Frau Rutthofer um halb 8 Uhr nachts zu dem Toten gerufen hat. Er bekundet, daß er an dem Toten nur vier Verletzungen gefunden hat, zwei Stiche in der Bruſt, einen im Bauch und eine Schnittwunde an der Hand.(Bewegung.) Die An⸗ geklagte war äußerlich ganz ruhig und hat bedauert, daß ſie ihm keinen Wein anbieten könne, da ſie keinen zu Hauſe habe.— Präſ⸗: Warum haben Sie bei einem ſo wichtigen Fall nicht gleich die Anzeige gemacht, ſondern bis 7 Uhr früh gewartet?— Zeuge: Der Fall ging mir ſo im Kopfe herum, ich war ganz entſetzt.— Präſ.: Sie haben der Juſtiz einen ſehr ſchlechten Dienſt damit erwieſen. — Zeugin Marie Jenny bekundet, daß die Angeklagte in der Unglücksnacht gegen halb 3 Uhr an ihrer Wohnung geläutet und geſagt habe: Machen Sie auf, mein Mann iſt tot. Er hat einen Anfall gehabt und mich mit dem Revolver bedroht. Ich habe mich gewehrt und ihm ein Küchenmeſſer vorgehalten. Da iſt er „hineingehupft“ in das Meſſer. Die Zeugin hatte den Eindruck, als ob die Angeklagte unbedingt in Notwehr gehandelt habe. Zeuge Schriftſteller Rudolf Kriſt ſagt aus, daß Frau Rutt⸗ hofer ihm Gedichte zur Begutachtung übergeben hat, er hat ver⸗ ſchiedene Fehler in den Versfüßen ausgebeſſert. Ein Gedicht iſt ſehr gute im„Tiroler Waſtl“ veröffentlicht und das andere Gedicht wollte ſie der„Jugend“ einſchicken. Manche Gedichte waxen ſehr gepfeffert.— Die nächſte Zeugin iſt ein Wirtsſtuben⸗ mädchen. Sie erzählt, daß ſie eines Tages eine mit Maſchinen⸗ ſchrift geſchriebene Karte erhalten habe, in der ſie ein Herr, der A. R. unterzeichnete, um ein Rendez⸗vous gebeten habe. Aus Neugierde habe ſie ſich unter einem Haustore verſteckt und auf den Herrn am Rendez⸗bous⸗Platze gewartet. Als einziger Paſſant ſei Landrat Rutthofer auf und abgegangen, ſie glaubte, daß Rutt⸗ hofer ſie zu dem Rendez⸗vous eingeladen habe.— Eine Geſchäfts⸗ inhaberin ſagt, daß die Angeklagte 8 Tage vor der Tat zu ihr ge⸗ äußert habe:„Sie haben es gut, Sie ſind frei. Ich wäre auch froh, wenn ich frei wäre und mit mehreren Männern verkehren könnte.“ Dabei habe ſie einen Seufzer ausgeſtoßen und hinzu⸗ gefügt:„Ja, man kann halt nichts machen, wenn es ſo iſt.“ Univerſitätsprofeſſor Dr. Mayer erklärt, daß er dem Landrat Rutthofer, den er für nicht normal gehalten habe, den Rat ge⸗ gehen habe, die Anſtalt„Friedenheim“ aufzuſuchen. leber die Perſönlichkeit des Dr. Rehm⸗Friedenheim befragt, erklärt Prof. Mayer, daß dieſer den Ruf eines ſehr angeſehenen tüchtigen Pſychologen babe. Als im Laufe der Verhandlung der Präſident die Angeklagte auf Widerſprüche in ihren Aeußerungen aufmerkſam macht, ſagt die Angeklagte erregt: Herr Präſident, Sie berdrehen meine Worte!— Präſ.(ſtreng): Ich verdrehe nichts, ich erfülle nur mein Amt. Ich wäre der letzte, der es wünſchen würde, daß man hier einen Wahrſpruch fällt, der nicht der Wahrheit entſpricht.(Beifall auf der Geſchworenenbank.)]— Die Zeugin Frau Graßer, die Hauswirtin der Rutthofer, erklärt, daß Herr Rutthofer ſehr nervös war und ſich oft zankte. Frau Rutthofer hatte bezüglich der Liebe eine freie moderne Auffaſſung. So meinte ſie, es ſei kein Verbrechen, außer der Ehe ſich für einen Mann zu intereſ⸗ ſieren, doch würde ſie einen Ebebruch verabſcheuen. Die Zeugin hat der Angeklagten einmal geraten, im Hinblick auf die unleid⸗ lichen Verhältniſſe ihren Mann zu verlaſſen. Die Angeklagte habe darauf erwidert, ſie könne nicht weg, denn ſie habe gar kein Geld. Doch wenn es nicht anders gehe, ſo hätte ſie jemanden, der ſie mit offenen Armen empfangen würde.— Der Präſident fragt die Zeugin, ob ſie nicht den Namen dieſes Mannes ſagen könne⸗ Die Zeugin weiß das nicht, ſie habe ſich kombiniert, daß es ein in Berlin lebender Herr ſein könnte.— Einer Zeugin, Notars⸗ witwe Engel, gegenüber hat ſich die Angeklagte wiederholt über ihren Mann beklagt, der ſie bedrohe. Einmal ſagte ſie:„Hente ſpielt mein Mann wieder umbringen.“ — Die badiſchen Jubiläumsfeſtlichkeiten. Der Dauk des Großherzogspaares an die Karlsruher Bürgerſchaft. Herr Oberbürgermeiſter Schnetzler erhielt von dem Groß⸗ herzog ſolgendes Schreiben: „An Herrn Oberbürgermeiſter Schnetzler, hier. Lieber Oberbürgermeiſter Schnetzler! Mit Beendigung der Feſttage, die uns überaus zahlteiche Beweiſe der Liebe und Anhänglichkeit von ſo vielen Seſten gebracht haben, gedenken die roßherzogin und ich mit be⸗ ſonders warmer Dankbarkeit alles Deſſen, wos wir zur Feier unſeres 50fährigen Ghejubiläums von unſerer teueren Reſidenzſtadt Kaclsruhe erfahren durften. Wir ſind aufs kleſſte gerührt don all den zu Herzen gebenden Kundgebungen, die uns hier zu Teil geworden ſind, und wir wiſſen nicht, was wir meht hervorheben ſoller, ob die großartige und ſchöns ſtädtiſche 155 in der Feſthalle am 19. d. M. oder den herrlichen Schmuck der Straßen und Häufer bis in die entlegenen Quartiere oder die herzlichen, uns ſo bewegenden Begrüßungen der Einwohner auf unſeren Wegen. Es würde zu weit führen, all⸗s aufzuzählen, was wir erlebt haben und was uns tief ins Gedächtnis ge⸗ graben iſt. Wir können uns nur darauf beſchränken, für alle Be⸗ weiſe der Treue und der Liebe ſtets aufs Neue innig und auf⸗ richtig zu danken und ich komme deshalb zu Ihnen, Herr Ober⸗ bürgermeiſter, mit der Bitte, durch Veröffentlichung dieſes Schreibens den Ausdruck unſerer Dankesgefühle allen Bewohnern der Stadt zu übermitteln. 50 Kaärlsruhe, den 28. September 1906. Ihr ſehr wohlgeneigter (gez.) Friedrich.“ Beendigung der Ausſtellungen. Die Jubiläumswoche iſt vorüber und hiermit ſind auch die viel⸗ fachen hierauf bezügl. Ausſtellungen beendet. Nur die Jubila⸗ umsausſtellung für Kunſt und Kunſtgowerbe währt noch bis Ende Oktober. Dieſe iſt täglich geöffnek, auch an Sonn⸗ und Feiertagen, von morgens 9 is abends 6 Uhr. Die Begünſtigung zur freien Rückfahrt bei Löſung einer einfachen Fahrkarte be⸗ ſteht während der ganzen Dauer der Ausſtellung Doch muß die Fahrkarte an der Abgangsſtatſon Samsta gs gelöſt ſein, in der Ausſtellung abgeſtempelt und innerhalb 3 Tagen die Rückfahrt ange⸗ kreten werden. Für Schnellzüge iſt Zuſchlag erforderlich. ——— die ſchönen Studentinnen ſchon nach kurzer Zeit das Korſett ab und bedürfen nicht mehr dieſer unnatürlichen und ſchädlichen Stütze des Körpers. Bei der Erziehung zur Grazie ſind die mannig⸗ fachſten Spiele von beſonderer Wichtigkeit. Tennis, Criquet, Fauſt⸗ ball und etwa dreißig andere Spiele werden geübt und in ihrer beſonderen Eigenart erkannt. Die Damen müſſen neben ihrer körperlichen Ausbildung auch noch Kennkniſſe in Anatomie und Medizin, in der Leiſtung der erſten Hilfe bei Unglücksfällen ete. ſich exwerben und ſchließlich ein Examen vor einer beſonderen Prü⸗ fungskommiſſion ablegen, die alle ihre Leiſtungen genau beurteilt Und ſogar die Stärke ihrer Stimme beim Erteilen von Kommaduos feſtſtellt. Zwei Jahre ſind mindeſtens nötig, um in Theorie und Praxis recht ordentlich ausgebildet zu werden, und auch dann wer⸗ den nur begabte und geſchickte Schlüller ſich ſo ganz mit den Lehren der Grazie durchdrungen haben, um ſelbſt als Profeſſoren dieſer Wiſſenſchaft aufzutreten. Die jungen Damen aber, die alle Prü⸗ fungen beſtanden und durch alle Lehrſtunden mit Erfolg hindurch gegangen ſind, erſcheinen nun als ſo reizende und anmutige Weſen, daß ſie ſelbſt zum Preiſe ihres Unterrichts den beſten Anlaß bieten und die ſchönſte Empfehlung der neuen Grazienlehre darſtellen. —— Vermiſchtes. — Selbſtmord durch Erſchießen verübte der Platzmafor in Pillau, Hauptmann v. Sydo w. Dle Tat ſoll nach der„Danz. Ztg.“ in einem Anfalle von Geiſtesſtörung geſchehen ſein. — Untez dem Verdacht der Spionage wurde in Thorn ein Herr verhaftet, der von dem Fort Hermann Balk eine Skizze aufzunehmen berſuchte. Ein Radfahrer, der den Frem⸗ den beobachtet hatte, erſtattete Auzeige bei der Fortwache, worauf die Feſtnahme des Verdächtigen erfolgte. — Einbrennenbder Sogler auf dem Meer. Ein grauenvoller Anblick bot ſich der Beſatzung des Dampfers„Dan“ auf der Durchquerung der Nordſee dar. Kapitän Schmidt dom „Dan“ berichtete, daß das brennende Wrack eines Zweimaſters don etwa 100 Regiſtertonnen Deplazement an ſeinem Schiff vorüber⸗ trieb. Das Schiff und die aus Holz beſtehende Ladung brannten lichterloh. Das Achterſchiff war bereits bis auf einen Fuß über der Waſſerlinie niedergebrannt. Von der Beſatzung icne keine Spur. Kapitän Schmidt verſuchte vergebens die Nationalite des unheimlichen Schiffes feſtzuſtellen. — Dreißig Menſchen irrſinnig geworden. Merkwürdige Erſcheinungen infolge Fleiſchvergiftung haben ſich bes einer Reihe won Perſonen in einem kleinen ruſſiſchen Ort eingeſtellt. In dem ruſſiſchen Orte Zlobin ſind plötzlich dreißig Perſonen in⸗ folge von Fleiſchvergiftung irrſinnig geworden. „— Nach der Hochzeit in den Tod. Man feierke in Vareſe bei Como, ſo berichtet man aus Turin, im fröhlichen Kreiſe von Verwandten, Kameraden und Freunden die Hochzeit des Leut⸗ nants der Carabinteri, Edoardo Ratti mit einem der ſchönſten fungen Mädchen des Städtchens, der Signoringa Cherubing Bianchi. Von Glück⸗ und Segenswünſchen begleitet, begah ſich das junge Paar des Abends nach dem nahen Luind. Am nächſten Morgen verließ der Leutnant Ratti in früher Morgenſtunde ſeine Gattin, ſuchte ſeine Eltern auf, denen ſeine ſeltſame Erregung auffiel, und ging dann nach der Eiſenbahnunterführung der Galerte Retroſallo und warf ſich vor einen nach Bellinzong abfahrenden Zug, Er war auf der Stelle tot. Man fand in ſeinen Taſchen eine Summe von mehr als 2000 Frank, die zum Unterhalte in den Filtterwochen beſtimmt war, aber keinen Brief, nichts, was die Urſache verraten hätte, die ihn zu dem verhängnisvollen Schrittt trieb. — Ueber den Selbſtmord einer Prinzefſin wird aus Rom berichtet: Prinzeſſin Margarete Paterno hat ſich aus dem Fenſter ihres Palaſtes geſtürgt. Die Prinzeſſin, die wegen ihrer Schönheit ſehr bekannt war, ſollte ſich demnächſt mit einem Hergog verloben. Das Motiv der Tat iſt undekarmnt See 2 22 FFF r „ ᷣ K- err n !nn7.... Mannheim, 29. September Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 8. Seite. Aus Stadt und Land. Mannheim, 29. September. * Zur Hierherkunft des Großherzogspaares. Ein hieſiges Blatt bringt heute die Meldung, daß das Großherzogspaar be⸗ ſtimmt im Monat Oktober hierher komme. Wie wir von kompe⸗ tenter Seite erfahren, ſteht über die Hierherkunft des Großherzogspaares noch nichts feſt, doch hofft man ſicher, dach die Entſcheidung im Laufe der nächſten Woche in be⸗ jahendem Sinne erfolgen wird. * Die Kurfürſt Friedrichſchule(Zentralſchulgebäude) in O 6 wurde heute vormittag um halb 12 Uhr durch den Stadtrat unter Führung der Bauleitung einer Beſichtigung unterzogen. ächſten Montag bereits wird das neue Schulhaus, das die Ge⸗ werbeſchule, Handelsfortbildungsſchule und Knabenbürgerſchule gufnimmt bezogen. Die Klaſſen—8 der Mädchenbürgerſchule be⸗ fänden ſich bereits ſeit längerer Zeit in dem früheren Heim der Höheren Mädchenſchule in D 7, während die unteren Mädchen⸗ klaſſen der Bürgerſchule im L 1⸗Schulhaus und in der Friedrichs⸗ ſchule in U 2 in das Gebäude in N 6, überſiedeln, in dem früher die Ingenieurſchule untergebracht war. * Auszeichnung. Wie uns mitgeteilt wird, erhielt die Firma Buß u. Leitz, Maſchinen⸗ und Wagenfabrik, Maunheim⸗ Neckarau auf der Landwirtſchaftlichen Ausſtellung in Karlsruhe für ihre ausgeſtellten Erzeugniſſe— Brückenwagen— die alt⸗ fſilberne Medaille. Verkehrsnotiz. Vom 1. Oktober d. Is. ab werden alle von Frankfurt⸗Kaſtel kommenden, rheinabwärts beſtimmten Perſonen⸗ und Schnellzüge über Bahnhof Wiesbaden(Taunusbahnhof) ge⸗ leitet und umgekehrt werden die in der Richtung von Köln⸗ Rüdesheim kommenden Züge über Wiesbaden Taunusbahnhof nach Kaſtel⸗Frankfurt weitergeführt. Vom genannten Zeitpunkt ab werden vom Rheinbahnhof Wiesbaden nur noch die Züge nach und von Dotzheim, Langenſchwalbach—Dietz abgefertigt. Die Züge nach und von Erlenheim—Niedernhauſen verkehren bis zur Er⸗ öffnung des neuen Hauptbahnhofes Wiesbaden noch auf dem Heſ⸗ ſiſchen Ludwigsbahnhof. Winterfahrpkan 1906. Nachſtehend geben wir nach einer Mitteilung des Verkehrsvereins die wichtigſten Fahrplanände⸗ Tungen bekannt: J. Die D⸗Züge 85 und 86 Baſel-Karlsruhe MannheimHamburg und vice verſa ſind auf der ganzen Strecke verlegt und bedeutend beſchleunigt. Genua ab.35 abends, Mailand ab 11.10 abends, Baſel B. B. ab .49 vorm, Mannheim an.10 nachm., ab.13 nachm., Frankfurt an 2,19 nachm., Frankfurt ab.53 nachm., Hamburg an 11.53 nachm. Gegenzug: Hamburg ab.19 vorm., Frankfurt an.20 nachm., Frankfurt ab.30 nachm, Mannheim an.36 nachm., Mannheim ab.39 nachm., Baſel B. B. an.59 nachm., in Zürich 11.10, in Mailand.42 vorm., in Genua 10.15, in Florenz.52, in Rom 10.10 abends. Die Züge haben direkten Anſchluß von Gott⸗ ard und Chur—Zürich und nach Zürich—Bern—Luzern—Gott⸗ hard—Italien mit direkten Wagen von und nach Chur, Venti⸗ niglia—Bremen—Allona. 2. Die-Züge 5 und 6 Berlin—Mann⸗ heim-—Ludwigshafen—Straßburg-Baſel und vice verſa ſind enfalls verlegt und beſchleunigt: Baſel S. B. B. ab.29 vorm., annheim an.19 nachm., Mannheim ab.21 nachm., Frankfurt an.27. Berlin an 10.54 abends. Gegenzug: Berlin ab.00 vorm., Frankfurt an 3 45 nachm., Frankfurt ab.58, Mannheim an.04, annheim ab.06 nachm., Baſel S. B. B. an.02 abends. Dieſe e haben in Baſel die gleichen Anſchlüſſe, wie die Züge D85/86, führen direkte Wagen Berlin—Mailand und viee verſa, ſowie zannheim hat keine neuen Züge erhalten, aber le e n Hamburg und Bremen Genuua und Rom ſo⸗ erlin-Mailand-Rom über Mannheim ge⸗ führt werden. Man beachte die Fahr zeiten: Mannheim Baſel 258 Km. 3 Stunden 20 Min, Mannheim—Frankfurt 81 Km., 1 Std. 6 Min., Berlin—Frankfurt 539 Km., 7 Std. 45 Min., Berlin—Halle 161,7 Kilometer, 1 Stunde 50 Minuten, Lud⸗ gshafen a. Rh.—Straßburg 130 Kilometer, 1 Stunde 43 Min., Von Mannheim über Lampercheim nach Frankfurt ſind, abge⸗ ſehen von den obenerwähnten.Zünen, folgende Veränderungen zu verzeichnen: a. Mannheim ab.22, Frankfurt an.37. Dieſer neue Zug kommt von Straßhurg(ab 600 Uhr); b. Mannheim ah 11.10(ſtatt 10.08), Frankfurt an 12 30. Dieſer Zug hat Anſchluß en Baſel(ab.51 vorm., Straßburg ab.32 vorm). Mannheim 107, ſowie nach Caſſel, Hamburg. Von Frankfurt nach Mann⸗ heim fehlt leider immer noch eine gute Abend⸗Verbindung zwiſchen 80 und 10.40 in Frankfurt zogehend; edenſo haben wir von Mainz ge Schnellzugsverbindung zwiſchen.40 und 10.15. 4. Durch die ſerlegung der D⸗Züge 85/86 fällt der Zug nach Karlsruhe über nheim ab.30 vermittelt wieder über Heidelberg die Verbind⸗ mit dem Oberland und Haſel⸗Gen⸗Marſeille; ebenſo fällt der genzug ab Karlsruhe 11.37, Mannheim an 12.23 fort und man er⸗ Mannheim über Heidelberg um 12.53. 5. Der Anſchlußzug an 2 ab Heidelberg.53 geht ſtatt 820 erſt.27 ab. Direkte Wagen ehlen hier leider immer noch; nach Baſel iſt Umſteigen in Heidel⸗ g, nach Stuttgart⸗München in Heidelderg und Bruchſal nach wie nötig; in Bruchſal 26 Minuten Aufenthalt. Reiſende 3. Klaſſe müſſen.42 in Mannheim ab'ahven, diejenigen 2. und 1. Klaſſe „Zugzuſchlag Heidelberg⸗Bruchſal löſen. 6. Der beſte Schnellzug den München und Stuttgart ab Müachen 12.55 nachm. Bruckſal wie ſeither um 602, Mannheim aber erſt 731 abends. In Ludwigshafen trifft man über Germersheim bereits.16 ein. Die Saiſonzüge Frankfurt⸗Mannheim⸗Konſtanz fallen, wie je⸗ im Winterfahrplau, weg; dadurch fehlt ein guter Vormittags⸗ ichnellsug nach Karlsruhe zwiſchen 785 und 11.06. Zur Unentgeltlichkeit der Lernmittel. Im abgelaufenen hre erbielten nach amtlichen Mitteilungen 73 Prozent der zer Volksſchüler freie Lernmittel. Seit Anfang des enden Schuljahres werden jedem Schüler auf Verlangen die umittel unentgeltlich geliefert; die Zahl der Kinder, deren Lern⸗ littel noch von den Eltern geſtellt werden, iſt kaum mehr nennens⸗ M Rom ab 9 Uhr morgens, Iſten Verbind⸗ Schwetzingen(Mannheim ab.50 abends) weg und der Zug 16 erreicht Ausſtellung für eröffnet. Hieran ſchloß ſich ein Rundgang durch die Ausſtellung, welcher uns die Ueberzeugnug brachte, daß die Ausſtellungskommiſſion mit einem wahren Bienenfleiß geärbeitet hat, um den Beſuchern ein wirklich überraſchendes Bild zu bieten. Eine ſolche Reichhaltigkeit und Schönheit der Ausſtellungsgegen⸗ ſtände hat man, wie uns einer der Herren Preisvichter verſichert, im Verhältnis nicht einmal in Karlsruhe geſehen. Wir kommen auf dieſe intereſſante Ausſtellung noch einmal zurück und möchten für heute den Beſuch nur dringend empfehlen. Die Ausſtellung iſt geöffnet am Sonntag von 12—6 Uhr und am Montag von—5 Uhr abends. * Eine Ausſchußſitzung des Landesvereins ſtaatlich geprüfter Tiefbauwerkmeiſter tagte letzten Sonntag in Karlsruhe. Es wur⸗ den die verſchiedenen Standesfragen lebhaft erörtert und dies⸗ bezügliche Beſchlüſſe gefaßt. Auch zur weiteren Ausgeſtaltung des Lehrplans für die Heranbildung der Tiefbauwerkmeiſter wurde Stellung genommen und beſchloſſen, an die Direktion der Großh. Baugewerkeſchule, der die Ausbildung derſelben obliegt, eine dahin⸗ gehende Eingabe zu richten. * Experimental⸗Vorſtellungen. Im hieſigen Kaſino⸗Saal findet Donnerstag, den 4. und Freitag, den 5. Oktober ds. Is., je abends 8 Uhr, außergewöhnlich ſenſationelle antiſpriri⸗ tiſtiſche Experimental⸗Vorſtellungen des Hof⸗ künſtlerpaares Jean van de Caſtell und der Feſſel⸗, Ge⸗ dächtnis⸗Künſtlerin und Blitzrechnerin Olga van de Caſtel! ſtatt. Wie aus Koblenz geſchrieben wird, hatte dort die Soire des Hofkünſtlervaares van de Caſtell eine ſolche Unmaſſe Neugieriger nach der ſtädtiſchen Feſthalle gelockt, wie es bisher noch nie bei einer derartigen Veranſtaltung der Fall war. Olga van de Caſtell hatte ſich durch ihre geradezu rätſelhafte Gedächtnisſchärfe, mit welcher ſie die höchſten Leiſtungen des plaſtiſchen Vorſtellungsver⸗ mögens, des Blitzrechnens, ein unglaubliches Gedächtnis für Zah⸗ len von rieſigen Dimenſionen, ſowie Gedankenübertragung in größter Vollendung entwickelte, einen Beifall errungen, wie er größer und lebhafter nicht hätte ſein können. Allgemeine Bewun⸗ derung rief auch der Entfeſſelungsakt hervor, in welchem ſich die Künſtlerin im Zeitraum von einer Minute vollſtändig von einer Anzahl eiſerner Ketten befreite. Beſonders intereſſant waren die antiſpiritiſtiſchen Vorführungen Jean de Caſtells, ja hochaktuell die rückſichtsloſe Enthüllung der ſonderbarſten und unheimlichen gorgänge des Spiritismus und der Myſtik, mit denen ſo viel Humbug und Schwindel getrieben wird. Auch die Aufdeckung der raffinierteſten und verſteckteſten Schliche und Kniffe war in hohem Maße anziehend. Mit größter Spannung und höchſtem Intereſſe folgte ein zahlreich erſchienenes Publikum den Vorführungen und ſpendete nach jeder Nummer dem Künſtlerpaar lebhaften und warmen Beifall. Wir können das Auftreten des Künſtlerpaares nur wärmſtens empfehlen, und es ſollte ſich daher niemand die Ge⸗ legenheit entgehen laſſen, die hochintereſſanten Aufführungen zu beſuchen. 5 *Auf dem Repertoire des Kinemathographentheaters P 6, 20 ſteht ſeit geſtern ein vollſtändig neues, geſchmackvolles, hoch⸗ intereſſantes Programm, was ſicher vom hieſigen Publikum leb⸗ hoft begrüßt wird. Ein Beweis dafür, daß ſich dieſes Theater einer immer größern Beliebtheit erfreut, iſt die ſich von Tag zu Tag rapide ſteigernde Frequenz. Das gegenwärtige, im Inſeraten⸗ teil teilweiſe aufgeführte Programm bietet ſolch packende, ſpan⸗ nende und amüſante Momente, daß jeder Beſucher höchſt zufrieden das Theater verlaſſen wird. Hius gem Krossberzoqfum. * Aus Baden, 26. Sept. Allerorts beginnt jetzt die Weinleſe. Die Herbſtausſichten ſind infolge der ver⸗ ſchiedenſten Krankheiten und Schädlinge vielfach noch mehr zurückgegangen; nur in vereinzelten Bezirken(der Markgräfler Gegend, dem Kaiſerſtuhl uſw.) wird noch auf einen einigermaßen befriedigenden Ertrag gerechnet. Dagegen lauten die Meldungen aus der weitaus überwiegenden Mehrzahl derart hoffnungslos, daß die Landesnote beinahe auf„gering“ geſunken iſt. Nach den aus dem Breisgau vorliegenden Berichten dürfte die Wein⸗ ernte nach Qualität wie Quantität in einzelnen Rebgeländen erfreulich ausfallen. Die Nachfrage nach dem„Neuen“ iſt dort eine ſehr rege und wurden bereits Käufe zu 43—47 M. per Ohm abgeſchloſſen. Auch in der Bühler und Ortenauer Gegend dürfte der Herbſt da und dort einigermaßen befriedigen. Auf Gemarkung Ortenberg wurde ein 4,16 Ar großes Rebſtück, das ſonſt 500 M. galt, um 81 M. perſteigert, ein Beweis dafür, daß der ſchlechte Herbſt auch auf die Preiſe für Rebgelände eine Rückwirkung ausübt. Der Weinhandel war in der letzten Zeit recht lebhaft. 1905er und 1904er Weine wurden häufig zu ſteigenden Preiſen abgeſetzt. bfalz. Feſſen ung Umaevung. * Ludſwrgshafen, 27. Sept. Der kürzlich vom Dienſt ſuspendierte und einige Tage ſpäter aus dem Poſtdienſte entlaſſene Poſtbureaudiener Joſef Küſter wurde heute nachmittag durch die Gendarmerie des ſüdlichen Stadtteiles auf Verfügung des kgl. Unterſuchungsrichters Frankenthal verhaftet und ins Amts⸗ gerichtsgefängnis eingeliefert. Den Grund zu der jetzt erſt erfol⸗ genden Verhaftung bilden weitere Verfehlungen Küſters, die jetzt erſt ans Licht gekommen ſind. Die Anklage lautet auf Diebſtahl, Unterſchlagung ſowie Vernichtung amtlicher Urkunden(Poſtpaket⸗ adreſſen), die Küſter, um ſeine Manipulationen verdecken zu können, zerriſſen hat. Darmſtadt, 28. Sept. Während innerhalb unſerer Stadt die niedrigſte Temperatur am 26. d. M. 1,8 Grad Celſius über Null betrug, war das Thermometer außerhalb und zwar im Bota⸗ niſchen Garten auf 1 Grad unter Null gefallen. Infolge davon ſind in letzterem eine Anzahl Gewöckſe erfroren, desgleichen in einer benachbarten Gärtnerei ſämtliche Georginen. Innerhalb der Stadt hat es in den letzten 46 Jahren nur einmal im Sep⸗ tember gefroren, nämlich am 26. und 27. September des Jahres 1877, wo das Thermometer auf—0,1 bezw.—0,7 Grad geſunken iſt. * Mainz, 27. Sept. In unſeren Nachbarorten ſank heute Nacht die Temperatur bis auf 3 Grad unter Null. Salat, Tomaten uſw., die noch auf dem Felde ſtehen, ſind erfroren. Bereits in der verfloſſenen Nacht hatten wir 2 Grad Kälte. 75„„ 85 * Hockey. Unter dem Namen Sportgeſellſchaft„Dlympia“ (E..) hat ſich hier ein Verein gebildet, zwecks Pflege und Ver⸗ breitung des Hockeyſpiels. 77 Fußball. Am kommenden Sonntag findet auf dem hieſigen Exerzierplatz ein Wettſpiel zwiſchen der 1. und 2. Mannſchaft der M. F. G.„Union“ einerſeits und der M. F. C.„Germania“ 1. und 2. Mannſchaft anderſeits ſtatt. gibt es ein ſ den Stuttgarter und von guter Wirkung. Summe als unterſtützendes Mitglied beigetreten. dieſem mit:2 gewonnen werden; Halbzeit:1, wonach„1896“ nur noch mit 10 Mann ſpielte, wodurch der Torunterſchied zwiſchen den beiden ebenbürtigen Mannſchaften erklärlich iſt. 8 5 Bei den großen Luftballon⸗Wettfarten, die Anfang Oktober in der Nähe von Berlin vor den Augen des Kaiſers abgehalten werden, werden neben vorzüglicher deutſcher Konkurrenz bekannte Luftſchiffer aus Oeſterreich, Italien, Belgien und Frankreich teil⸗ nehmen. Unter den Automobiliſten, die die Ballons verfolgen, wird ſich neueren Meldungen zufolge auch Prinz Heinrich befinden. Theater, Kunſt und(Ginenſchaft. Vom Theater. Wie wir hören, iſt für Wagners Meiſterwerk „Die Meiſterſinger von Nürnberg“, die als eines der Feſtſpiele an⸗ läßlich des Stadtjubiläums in Szene gehen ſollen, eine vollſtändige, ſtülgetreue Neugusſtattung in Ausſicht genommen, zu welcher die erſten Vorarbeiten, Herſtellung des dekorativen Teils in der denk⸗ bar größten Vollkommenheit, bereits im Gange ſind. Das dreiaktige Schauſpiel„Sonnenprinzeß“ von Johanna Wolff⸗Friedberg dürfte hier ſeine Uraufführung erleben, d. h. vorausſichtlich noch bor Karlsruhe, wahrſcheinlich Anfang November herauskommen. Die weibliche Hauptrolle, die Sonnenprinzeß, ſoll dem jugendlichen Frl. Brandt anvertraut werden. Die Erſtaufführung von Richard Strauß'„Salome“ iſt unwiderruflich auf den 21. Oktober feſtgeſetzt. Die Partie der Herodias wird gleichzeitig von Frl. Kofler und Frl. Dina van der Vijver ſtudiert. Die beiden Damen ſollen in der Wiedergabe alternieren und hierdurch dafür geſorgt ſein, daß keine Verſchiebungen eintreten müſſen, was im Hinblick darauf, daß das Kaimorcheſter welehes das Hoftheaterorcheſter verſtärken ſoll, ſpäterhin von Mannheim abweſend ſein dürfte, notwendig erſcheint. Ebenfalls am 22. Oktober gehen im Neuen Theater im Roſengarten „Raupachs„Der verſiegelte Bürgermeiſter“, und Lienhardts„Der Fremde“ erſtmals in Szene, ſo daß nicht weniger denn 8 Premieren an einem Abend herauskommen. Wie beſtimt verlautet, hat die In⸗ tendanz weiterhin das Luſtſpiel„Klein Doritt“ von Franz von Schönthan zur Aufführung erworben. Die männliche Hauptrolle darin wird, wie wir erfahren, Herrn Hofſchauſpieler Hecht zu⸗ fallen; während über die Beſetzung der Titelrolle noch keine defini⸗ tibe Entſcheidung gefällt ſein ſoll. Für die Hierherkunft des Groß⸗ herzogspaares, die im Laufe des Monats Oktober erfolgen ſoll, iſt, wie bekannt, das Hillern'ſche Feſtſpiel und„Undine“ zur Auf⸗ führung im Hoftheater feſtgeſetzt. Undine gedenkt man möglichſt getreu derartig in Szene gehen zu laſſen, daß die Illuſion der Auf⸗ führung vor fünfzig Jahren ſo viel als möglich gewahrt bleib Die Undine ſingt Fräulein Hilda Schöne, deren Künſtlerſchaft in mancher Hinſicht derjenigen der damaligen Vertreterin Undinens, Frau Ullrich⸗Rohn, am nächſten kommt. Dem Hillern'ſchen Feſtſpiel ſoll, nach unſeren Informationen, ein Prolog und ein Epilog hin⸗ zugefügt werden, die den Karlsruher Schriftſteller und Drama⸗ turgen Dr. Karl Wollf, den Gatten von Johanna Wollf⸗Friedberg, zum Autor haben.„„ Großh. Hof⸗ und Nationaltheater. Die Intendanz teilt mit Wegen Unpäßlichkeit von Frau Henny Lintkenbach und Fräulein Hilda Schoene hat in der Aufführung der Oper„Margarethe“ Frau Roſe Kleinert in letzter Stunde die Partie der„Margarethe übernommen. Muſikaliſche Akademien. Der Verkauf der Eintrittskarten für neue Abonnenten beginnt am Montag, 1. Oktober, an der Konzert⸗ kaſſe der Hofmuſikalienhandlung K. Ferd. Heckel hier. Frau Bertha Julius Hofmann, die Gattin des fritheren Mann⸗ heimer Intendanlen und ſelbſt ehemals hervorragendes Mitglied der Kölner Oper, die vordem ihre Geſangsſtudien bei dem berühmten Wiener Geſangsmeiſter Profeſſor Reß abſolvierte, wird in ihrem nunmehrigen Wohnſitz München, Prinzregentenſtraße 48, am 15 Oktober eine Privatgeſangsſchule eröffnen. 18 Hochſchulnachrichten. Der a. o. Profeſſor Dr. Heinrich Bulle wurde zum o. Profeſſor der Archäologie an der Univerſttät E langen ernannt. Der a. o. Profeſſor der Mineralogie an de Univerſität Greifswald Dr. H. Traube iſt vom Lehramt zurückgetreten.— Amtlich wird bekannt gemacht: Der a. o. Pro feſſor Dr. Maximilian Bittner wurde zum o. Profeſſor de orientaäliſchen Sprachen und der Kuſtos der Hofbibliothek,! dozent Dr. R. Geyer zum a. o. Profeſſor der arabiſchen Philolo und Literatur, beide an der Univerſität in Wien, ernannt. „Liebestraum am Rhein“ betitelt ſich ein Lied des Organiſte und Muſiklehrers Adolf Sil lib hier. Dasſelbe zeichnet ſich dure hübſche, gefällige muſikaliſche Linienführung aus, iſt leicht ſangl ˖ Da die Begleitung einfach gehalten iſt, ſo dürfte dieſes Opus recht viele Freunde finden und kann beſten empſohlen werden. Eine Sängerfahrt nach Amerika. Wie das„Neue Tagbl.“ mit⸗ teilt, beabſichtigt der Stuttgarter Liederkranz im Jahr 1908 eine Sängerreiſe nach den Vereinigten Staaten vo Nordamerika zu unternehmen. Dabei ſoll dem deutſchen Geſan verein„Arion“ in Newhork, der vor Jahren in Stuttgart war ein Gegenbeſuch abgeſtattet werden. Der ehemalige Münchener Kammerſänger Otto Bruck Theaterleiter in Metz und hat ſeine neue Laufbahn mit einer zend ausgeſtatteten Lohengrin⸗Aufführung eröffnet. Der König von Sachſen iſt der Penſionsanſtalt deutſche naliſten und Schriftſteller unter Ueberweiſung einer gr Der als Weltmann und Hofpianiſt gleich glänzende virtuoſe Alfred Grünfeld hat eine Oper komponiert, die er ur⸗ ſprünglich nach Klara Viebigs berühmtem Roman: Das Weiberdo neuerdings aber: Die Schönen von Fogaras, betitelt. Das Dre dener Hoftheater hat das Werk angenommen. Beim Theaterſpiel tödlich verunglückt iſt in Herne der Ma Franz Willenberg. Er hatte bei einer Vereinsfeſtli während des Theaterſtücks einen Schuß auf ſich abzugeben, wob ſich mit einer geladenen Waffe in den Hinterkopf ſchoß. Dieſe ihm von einer anderen Perſon übergeben worden, ſo daß der ſcharfen Ladung keine Ahnung hatte. Die eingeleitet ſuchung wird ergeben, inwiefern dieſe Perſon die Sch AUnfall trägt. 1 Vom ſozialdemokratiſchen Parteitag. Ch. Mannheim, 29. S JIn bengaliſcher Beleuchtungn ſo meinte Bebel in ſeinem Prolog zum roten Paradedag erf dieſem die berrottete Klaſſenfuſtiz der bürgerliche Geſel ſerſtrahlen. Heute begnügte man ſich freilich mit einem Len Talglichtchen, das der aus dem Königsberger prozeß bekannte Rechtsanwalt Haaſe anſteckte. führungen über das Strafrecht, den Strafprozeß u vollzug fanden die ungeteilte Aufmerkſamkeit de h urteilten ſozialdemokratiſchen Stenographen, während gierten die letzten Anſichtskarten ſchrieben oder führten, die ſich um alles andere nur nicht um die St E ſolches der 2. Mann⸗ des hieſigen Fußball⸗⸗ Wett⸗ Das K. Serre, Generatlunzeiger.(uvendplatt) Mannheim, 29. September. kaſſen herauszufinden, welche Theſe dom„Geiſte der ſoziali⸗ ſtiſchen Weltanſchauung“ dikkiert iſt und welche nicht. Rußlands Traner iſt Deutſchlands Traner, und Rußlands Freude iſt unſere Freude, klang es wieder aus der Reſolution Bebel heraus, worin die ruſſiſche Revolution als das„größte welthiſtoriſche Ereignis der Gegenwart“ bezeichnet wird. Der Parteitag gibt alsdann in dieſer Reſolution ſeiner »tiefſten Sympathie und Bewunderung für die Kämpfer der ruſſiſchen Revolution“ Ausdruck und erklärt ſich bereit,„jeder kriegeriſchen Einmiſchung von außen in die inneren Angelegen⸗ heiten auf das Entſchiedenſte entgegenzutreten.“ Man erkennt auch hier ſofort die Phraſe: vorgeſtern erklärte Bebel pathetiſch, daß es keiner Macht jemals einfallen werde, in Rußland zu interventeren. Nach kaum 24 Stunden ſchreibt derſelbe Bebel eine Reſolution, worin doch mit dem Gedanken einer kriegeriſchen Intervention in die innerruſſiſchen Angelegenheiten geſpielt wird. Mit der üblichen Revolutionsbegeiſterung wurde die Reſolution ohne Debatte angenommen. Nun kamen die verſchiedenen An⸗ träge zur Beratung. Die Vergiftung der Jugend durch ſozialdemokratiſche Agitation und Propaganda wünſchen eine ganze Reihe von Anträgen, die der Landtagsabg. Frank begründet. Auf ſächſiſchem Boden, und zwar in der Nähe der Irtenanſtalt Sonnenſtein, iſt der Antrag erwachſen, den Partei⸗ vorſtand zu beauftragen eine Jugendſchrift herauszugeben, welche⸗ den zu Oſtern aus der Schule entlaſſenen Kindern unentgeltlich überreicht wird. Wie man vom Abg. Frank hört, gibt es doch noch Genoſſen, welche die planmäßige Vergiftung der Jugend für untunlich erachten und die Weitererziehung nach pädagogiſchen Grundſätzen empfehlen. Jedoch, Herr Frank meint, macht es das Zentrum ähnlich, machen wir es auch ſo. Wenn er dann weiter empfahl, die ſozialdemokratiſchen Rekruten möchten beim Emrücken in die Kaſerne Trauerflor tvagen, um ſo gegen den Militarismus zu proteſtieren, ſo haben wir nichts gegen einen ſolch unglücklichen Gedanken einzuwenden, wenn es den betreffen⸗ den Rekruten vecht iſt, ſich gleich beim Eintritt in die Kaferne als Soztaldemokraten auszuweiſen. Nach dem Genoſfen Frank ſprach Liebknecht minor, ſonſt niemand. Das Intereſſe des Parteitages für die ſozialiſtiſche Jugendbewegung ſcheint alſo nicht gerade ſehr groß zu ſein. Der„Sanherdenton“ wird auch fernerhin gewünſcht! Es folgten die Anträge, die ſich mit der Organiſation und Preſſe beſchäftigen. U. a. liegt ein Antrag vor, aus dem Wahl⸗ Iteiſe Teltow⸗Beeskow⸗Storkow⸗Charlottenburg geſtellt:„Per⸗ ſönliche Polemiken ſind in der Parteipreſſe möglichſt zu ver⸗ meiden.“ Als Singer die Unterſtützungsfrage ſtellt, erheben ſich nur wenige Genoſſen für den Antrag. Die Redakteure der ſogialdemokratiſchen Preſſe ſind hiermit gehalten, im„Sau⸗ herdenton“ ihre Zeitungen auch weiterhin zu tedigieren. De Zustibus non est disputandum! Der nächſte Parteitag. 5 Ein Anfrag will die ſozialdemokratiſchen Parbeitage ſtändig in Berlin abgehalten wiſſen; dieſer Antrag wird glatt abgelehnt. In engere Konkurrenz kreten nach Ablehnung einer Anzahl An⸗ ſräge Stettin, Leipzig und Eſſen. Mit großer Mehrheit wird Eſſen gewählt, wodurch der Parteitag dokumenkfert, wie un⸗ angenehm der Sozialdemokratie die Abhaltung des„Katholiken⸗ tages“ in Eſſen geweſen iſt. Dieſes Eingeſtändnis hätte der Parteitag beſſer nicht gemacht. In der Nachmittagsſitzung entfeſſelt Liebkne zun Entſetzen des Parteivorſtandes wiederum eine Antimilitariſtendebatte. Liebknecht begreift den Parteivorſtand nicht oder will ihn nicht begreifen, daß dieſer ſeine Anſichten durchaus billigt aber aus tak⸗ kiſchen Rückſichten ſie nicht propagieren kann. Aus ſeiner früheren Abfuhr hat Liebknecht wohl gelernt, er ſpricht bedeutend gemäßig⸗ ter, aber doch für den Parteivorſtand noch viel zu radikal. Wütend 51 5 Bebel zum Rednerpult und kanzelt den Sohn ſeines früheren Freundes energiſch ab. Unumwunden erklärt der Partei⸗ diktator, daß die Führer der Sozialdemokratie niemals auf die Ideen Liebknechts eingehen würden.„Sie können be⸗ ſchließen, ruft Bebel in den Saal, was Sie wollen, wir machen nichtmit“ und zeigt hiermit, wie der Partei⸗ dorſtand gegebenenfalls einen Beſchluß des Parteitages— nicht reſpektieren würde. Liebknecht läßt ſich aber nicht einſchüchtern, ſondern plaidiert nochmals für die ſozialdemokratiſche Agitation innerhalb der Armee, wobei er auf das Beiſpiel Frankreichs Anweiſt. Nochmals weiſt Bebel den unbequemen Genoſſen, der ſich auf die Beſchlüſſe des internationalen Kongreſſes beruft, in die Schranken; auch Molkenbuhr eilt Bebel zu Hilfe, indem er Len Parteitag warnt, den Antrag Liebknechts anzunehmen. Mit großer Mehrheit lehnt ſchließlich der Parteitag den Antrag ab. Eme andere Frage iſt freilich, ob die„ſunge Garde“, die auf der Tagesordnung ihrer morgigen Generalverfammlung den„Mili⸗ karizmus ſtehen hat, ſich in ihrer Beſchlußfaſſung von den kaktiſchen Erwägungen des Parteitages leiten laſſen oder ob ſie aus ihrem Herzen keine Mördergrube machen wird. Anter den weiterhin beratenen Anträgen iſt von Intereſſe der Stichwahlantrag des 3. Berliner Wahlkreiſes. Schon früher iſt der Beſchluß gefaßt worden, im Falle einer Stichwahl zwiſchen gegneriſchen Parteien ſich der Stimme zu enthalten. Hiergegen iſt des öfteren arg verſtoßen worden. Der neuerliche Antrag ſoll den früheren Antrag in Erinnerung bringen. Darin wird geſagt, daß es dem politiſchen Ehrgefühl der Genoſſen widerſpreche, der freiſinnigen Volkspartel irgend welche Wahlhilfe zu leiſten; eine ſolche Partei je eher je beſſer vom politiſchen Schauplatz verſchwinden zu laſſen, müſſe als Ehrenpflicht der Genoſſen betrachtet werden. Bebel weiſt darauf hin, daß der nächſtjährige Parteitag ſich mit den Reichstagswahlen 1908 beſchäftigen werde, und empfiehlt, den Antrag von der Tagesordnung abzufetzen. Dieſer Anregung demäß beſchließt der Parteitag. Fürſorge⸗Erziehung. Genoſſin Zie⸗Hamburg begründet eine Reſolution der Frauenkonferenz, worin auf die Fälle von Mißhandlung, Ver⸗ wahrloſung und Ausbeutung von Kindern durch die Eltern, egeen oder Erzieher hingewieſen und gegen die heutige Aus⸗ eſtaltung der Zwangserziehung hingewieſen wird. Den Arbeiter⸗ dertretern in den öffenklichen Körperſchaften wird zur Pflicht acht, für eine wirkliche Fürſorgeerziehung energiſch einzu⸗ kreten. Die Delegierten treten den Forderungen der Reſolution einmütig bei. chtminon Doppelmandate. Der vom Heidelberger ſozialdemokratiſchen Verein geſtellte Zukunft nicht mehr zuzulaſſen, findet keine Unterſtüzung und fällt mit vielen anderen Organiſationsanträgen unter den Tiſch. Die Apotheoſe. Nachdem noch das Reſultat der Wahlen verkündet war, nahm Singer das Wort, um die„Herrlichkeiten“ der roten Parade einzeln aufzuzählen und den verrotteten bürgerlichen Parteien vollends den Todesſtoß zu verſetzen. Mit einem Hoch auf die internationale Sozialdemokratte wurde kurz vor 344 Uh. ver 17. ſozialdemokratiſche Parteitag geſchloſſen. **. Sozialdemokratiſcher Parteitag. (Letzter Tag.) (Und. Nachdr. verb.) S. u. H. Mannheim, 29. Sept. Das Referat ſoll gedruckt werden. Der Parteitag iſt durch die langen Ausführungen völlig ermüdet. Man ſchlägt vor, Reſo⸗ lutionen und Leitſätze dem Parteivorſtande zur Berichterſtattung für den nächſten Parteitag zu überweiſen. Der Parteitag nimmt aber auf Vorſchlag Singers die Theſen en bloe an. Damit iſt dieſe Frage erledigt. Die ausgeſchloſſenen Genoſſen Schröder⸗Berlin und Wegner⸗Stettin, die um die Wiederaufnahme in der Partei bitten, erhalten einen ablehnenden Beſcheid. Nun ſtehen noch eine ganze Reihe von Anträgen zur Verhandlung. An der Spitze ſteht die Reſolution Bebels über die ruſſiſche Repolution, die wir bereits mitgeteilt haben. Singer: Die Reſolution Bebels würde in ihrer Be⸗ deutung abgeſchwächt werden, wenn wir noch ein Wort der Be⸗ grlindung ſagen würden.(Beifall.) Der Parteitag nimmt dann die Reſolution einſtimmig an. Die Reſolution hat folgende Faſſung: Der Parteitag beſtätigt die Reſolution des Jenger Partei⸗ banges, durch die derſelbe ſeine freudige Genugtuung üder das größte welthiſtoriſche Ereignis, die ruſſiſche Revolution, ausſpricht und ſeiner tiefſten Sympathie und Bewunderung für die Kämpfer der ruſſiſchen Revolurion Ausdruck gibt. Der Parteitag ſpricht angeſichts der Fortdauer der ruſſiſchen Revolution, in der die Gewalt⸗ und Unterdrückungsmaßregeln ſeitens des ruſſiſchen Deſpotismus einen immer brutaleren und barbariſcheren Charakter angenommen haben, aber auch die Zähig⸗ keit, aufopfernde Hingabe und Vegeiſterung der Kämpfer für die Revolution, insbeſondere unſerer Genoſſen und Genoſſinnen im Zarenreich ohne Unterſchied der Nationalität und Abſtammung, ſich immer glänzender bewährte, aufs Neue ſeine höchſte Anerkenn⸗ ung und Bewunderung aus, den Trägern des fluchwürdigen Syſtems aber, die ſogar nicht davor zurückſchreckten, die von ihnen ſelbſt einberufene Duma durch einen Staatsſtreich wieder aufzuheben, ſeine tiefſte Verachtung. Der Parteitag erklärt im Namen der Partei auch fernerweit ſich bereit, die Genoſſen Rußlands in ihrem furchtbar ſchweren und opferreichen Kampfe moraliſch und tatkräftig zu unterſtützen unb jeder kriegeriſchen Einmiſchung von außen in die inneren ruſſi⸗ ſchen Angelegenheiten auf das entſchiedenſte entgegenzutreten. Der Parteitag ſpricht ſchließlich die frohe Hoffnung aus, daß en den Kämpfern der ruſſiſchen Revolution, trotz des verzweifelten Widerſtandes, den das herrſchende Syſtem ihren Anſtrengungen entgegenſetzt, gelingen möge, einen vollen Sieg zu erringen, durch den 1 2 große Oſtreich in die Reihe der modernen Staatsweſen einrückt. Für verſchiedene Anträge zur Frage der Jugendorganiſation tritt Dr. Frank⸗ Mannheim in längeren Ausführungen ein. Dr. Frank und Rechtsanwalt Dr. Liebknecht legen folgenden Antrag vor: Das Erwachen der jugendlichen Arbeiter zu ſelbſtändiger Tätigkeit wird begrüßt. Der Parteitag macht es den Parteigenoſſen zur Pflicht, überall dort, wo die Vereinsgeſetze es geſtatten, die Bildung von Jugendorganiſationen vorzunehmen. Rechtsanwalt Dr. Karl Liebknecht⸗Berlin begründet dieſen Antrag. Dieſer Antrag wird einſtimmig angenommen. Alle anderen Anträge werden dem geſtern beſchloſſenen Bi!⸗ dungsausſchuß überwieſen. Damit hat man den Rednern der Jugendorganiſation den Mund geſtopft Es wird jetzt über Anträge verhandelt, die die Organiſation betreffen. Pfannkuch⸗Berlin ſchlägt vor, alle Anträge, die die Organiſation betreffen, von der Tagesordnung abzufetzen. Man habe ja erſt in Jena eine neue Organiſation geſchaffen. Daher dürfe man nicht jetzt ſchon wieder an dieſem Werke rütteln. Warten wir ein Jahr der Entwicklung ab. Die Anträge können ja auf dem nächſten Parteitag wiederkehren. Der Parteitag beſchließt nach dem Antrage. Es wird nun eine Reihe von Anträgen zum Thema Preſſe behandelt. Der Antrag, der Maifeierzeitung eine beſſere Aus⸗ ſtattung zu geben, wird mit großer Majorität angenommen. Die Genoſſen erklären, ſie verlangen in Vezug auf Kunſt etwas beſſeres, als ihnen in letzter Zeit geboten wurde. Ein Antrag, die perſönliche Polemikſin der Partei⸗ preſſe einzuſtellen, findet nicht genügende Unterſtützung. Intereſſant wie immer geſtaltete ſich der Kampf um den Ort des nächſten Parteitages Ein Antrag des Ober⸗Langenbiel iuer Genoſſen, den nächſten Parteitag ſtets in Berlin abzuhzlten, wird unter großer Heiter⸗ keit abgelehnt. Auch die ſich um dieſe Ehre ſtreitenden Städte Offenbach, Chemnitz und Solingen finden keine Gegenliebe und Unter⸗ ſtützung. Im Endkampf ſtehen ſich nur noch Leipzig, Stettin und Eſſen ſeindſelig gegenüber, Hennig⸗Leipzig legt ſich für das Pleiße⸗Athen, die Reſidenz des in Ausdrücken ſo ſtarken Franz Mehring, gehörig ins Zeug. Ein Stettiner Genoſſe lobt die pommeriſche Seeſtadt. Limbertz⸗Eſſen bringt aus taktiſchen Gründen Eſſen in Vorſchlag. Der ſchwarzen Woche 1906 müſſe eine„rot⸗ Woche“ 1907 folgen. Die Abhaltung des Parteitagts in Eſſen würde von großer moraliſcher Bedeutung für das Ruhrgebiet ſein. Wir werden viel⸗ leicht dem Beiſpiel der„Schwarzen“ folgen und eine eigene Feſt⸗ holle für den Parteitag bauen.(Beifall.) Der Parteitag ſoll nicht immer nur an ſchönen Orten ſtattftaden, er ſoll auch in unſerem ſchwarzen Winkel ſeinen agitatoriſchen Einfluß ausüben.(Beifall.) Der Parteitag beſchliet, mit graßer Majorität die nächſte Tagung in Eſſen abzuhalten.(Beifall). Dann tritt eine Pauſe von einer Stunde ein. Avbeiterbewegungen. * Stultgart, 29. Sept. Der Verband der Piano⸗ fortefabrikanten hat beſchloſſen, fämtlichen Arbeitern aus dem Holzarbeiterverbande zu kündigen, falls bis zum nächſten Dienstag die in den Fabriken Angeſtellten die Arbeit nicht aufgenommen haben. Stettin, 29. Sept. Der„Oſtſeezeitung“ zufolge, haben die organiſterten Hafengrbeiter der neuen Dampferkompagnie, die Ankrag, Doppelmandate zum Reichstag wie zum Landtag in Arbeit niedergelegt batten, die Arbeit heute bedingungs⸗ los wieder zufgenommen. St. Clau do(Dep. Jura), 29. Sept. Der durch den Streik der 3500 Arbeiter der dortigen Tabafpfeifen⸗Fabrik hervorgerufene allgemeine Ausſtand iſt beendet. Lelzte Hachrichten ung Teſegramme. * Frankenthal, 29. Sept. Schwere Ausſchrei⸗ tungen verlübten die Brüder Heinrich und Ad. Schäſer aus Marx⸗ dorf, die in der Anilinfabrik in Ludwigshafen beſchäftigt ſind, geſtern abend am hieſigen Bahnhof. Nachdem ſie ſchon in Ludwigshafen Oberamtsrichter Senn von hler beläſtigt hatten, griffen ſie ſhn um 10 Uhr am hieſigen Bahnhof an, warfen ihn zu Boden und miß⸗ handelten ihn, u. a. auch durch Fußtritte. Herr Senn hat eine Ver⸗ letzung am Auge. Anſcheinend händelt eß ſich um einen Racheakt an dem Richter. * München, 29. Sept. Der bayeriſche Freiherr v. Horn wurde heute vormittag grünen Star operiert. *Altona, 29. Sept. Ein Brieſträger namens Schröder, wurde plötzlich verhaftet. Er wird beſchuldigt, etwa 800 Briefe auf⸗ gebrochen und fortgeworfen zu haben. Berlin, 29. Sept. Es verlautet zuverläſſig, daß der Prö⸗ ſident des Reichstages die Abſicht hegt, die u 8 ch ſte Plenar⸗ ſitzung des Reichstages für den 18. November anzube⸗ raumen. Paris, 29. Sept. Die ruſſiſche Studentin Fräulein Ju⸗ ſowſka, deren Leich⸗ im Walde ven Rambonillet aufgefunden wurde, hat, wie die gerichts⸗ärztliche Unterſuchung beſtätigt, Selbſtmord verübt. Die Beweggründe zur Tat ſind noch nicht aufgeklärt. Nach einer Darſtellung dürfte ſich Fräulein Juſowſka in einem Anfalle von religiöbſem Wa huſinn entleibt haben. Ihre Familie ſoll in Gatſchina jeben und ſehr wohlhabend ſein. London, 29. Sept. Kriegsminiſter Haldanue hielt geſtern Abend in Haddington eine Rede, in der er darauf hinwies, daß die militäriſche Abrüſtung nicht weiter fortgeſetzt werden dürfe. England könne ſeine Mittel zur Selbſtverteidigung nicht noch weiter beſchränken, ſolange nicht die übrigen Staaten ſeinem Beiſpiele folgten. Wenn England in der Abrüſtung fort⸗ ſahre, würde eine Schwächung ſeiner diplomatiſchen Stellung eine unausbleibliche Folge ſein. * Kalkutta, 29. Sept. Hier wurde ein heftiger Er d⸗ ſoß verſpürt. Doch wird angenommen, daß der Schaden nicht groß iſt. Kriegsminiſter, am rechten Auge am Schiffsunfälle * Hamburg, 29. Sept. Der mit einer Kohlenladung von England nach Hamburg beſtimmte engliſche Dampfer „Aſhbrdſeke“ wurde gegen Mitternacht auf der Unterelbe auf der Höhe von Juls von dem mit einer Ladung von Stückgütern von Hamburg nach Frankreich beſtimmten Dampfer„Suzanne et Marie“ in den Grund gebohrt. Der Steuermann und der Steward des engliſchen Dampfers ſind hierbei um⸗ gekommen, die übrige Beſatzung wurde von dem franzöſiſchen Dampfer gerettet und nach Hamburg gebracht.„Suzanne et Marie“ wurde am Bug erheblich beſchädigt. Lorient, 29. Sept. Der Untergang des Frachtdampfers „Coatcoal“ iſt nunmehr unzweifelhaft. Der Kapitän und 11 Matroſen ſind ertrunken, nur der zweite Offizier iſt durch den norwegiſchen Dampfer„Hornelen“ gerettet worden. Die Unruhen in Deutſch⸗Oſtafrika. Berlin, 29. Sept. Der Gouverneur Freiherr von Re ch e n⸗ berg meldet aus Dar⸗es⸗Salaam: Nach einer Meldung der 14. Kompagnie iſt der Mvindo Jumbe Omari Kueijalla, der Aufwiegler Ungaris, von Eingeborenen erſchoſſen worden. Seine Leiche iſt identifiztert. Sein Sohn und ſeine Angehörigen 0 in Livale eingeliefert. Ebenſo die Zauberin Biteroka aus ongeaga. Das franzöſiſche Trennungsgeſetz. * Paris, 29. Sept. Mehrere radikale und ſozialiſtiſche Blätter beſprechen die vom„Gaulois“ veröffentlichten Er⸗ klärungen des Papſtes und meinen, daß nunmehr jede Ausſicht auf Verſtändigung zwiſchen dem Vatikan und der fran⸗ zöſiſchen Regierung verſchwunden zu ſein ſcheine. Unwetternachrichten. * Mobile(Alabama), 29. Sept.(Reuter.) Die Zahl der in⸗ folge des Wolkenbruchs umgekommenen Perſonen wird auf etwa 78 geſchätzt. 5000 Gebände wurden beſchädigt. Die Ernte an Obſt, Gemüſe, Baumwolle und Zuckerrohr in Südalabama und Miſſiſſispi iſt vernichtet. 55 * Penſacota, 29. Sept. Bei dem Sturm ſind etwa 30 Fiſcherboyte geſunken, Die Gleiſe der Louisville und Nafh⸗ villebahn ſind auf eine Sttecke von 80 Meilen zerſtört. Man iſt um 4 Kanonenboote beſorgt, die auf der hieſigen Werft einer Reparatur unterzogen wurden. Die Revolukion auf Kuba. * Havanna(Reuter), 29. Sept. Geſtern wurde die zur Bewachung des Schatzamtes beſtimmte Abteilung von 28 ameri⸗ kaniſchen Marinemannſchaften gelandet. Es heißt, Kriegs⸗ ſekretär Taft werde heute, nachdem mehr Truppen gelandet ſein würden, eine Proklamation erlaſſen, in der ſich zum Militärgouverneur von Kuba erklärt. General Rodriguez werde dann an der Spitze der Landgendarmerie mit Taft vorgehen. * Havanna, 29. Sept. Die Einſetzung einer provi⸗ ſoriſchen Regierung von ſeiten der Vereinigten Staaten iſt heute erfolgt. Im Amtsblatt ernennt Kriegsſekretär Taft eine Kommiſſion, die einſtweilen die Regierungsgeſchäfte übernommen hat, bis eine ſtändige Regierung eingeſetzt wird. 5 Präſident Caſtro ſchwer erkrankt. * Waſhington, 29. Sept. Der amerikaniſche Geſandte Carracas telegraphierte, Präſident Caſtro ſei ſehr krank. Seine Freunde befürchten, daß er ſich von ſeiner Krankheit nicht wieder erholen werde. Aus Rußlaud. * Petersburg, 29. Sept. Nach dem Oppoſitionsblatt „Strama“ beſchloß das Miniſterium des Innern, von den Unter⸗ zeichnern des Wiborger Manifeſtes nur 180, welche der Verſamm⸗ lung in Wiborg beigewohnt haben, in den Anklagezuſtand zu der⸗ ſetzen. Patis, 29. Sept. Dem„Echo de Paris“ zufolge iſt der ehemalige Juſtizminiſter Vallé in beſonderer Miſſion nach Petersburg abgereiſt, * Kopenhagen, 29. Sept. Das Regierungsblatt „Dannebrog“ bezeichnet die geſtrige Meldung der„Nationaltf⸗ dende“ über einen bevorſtehenden Beſuch des ru ſſiſchen Raiſerpaares am däniſchen Hofe als Gerücht ohne jede latſächliche Grundlage. * Bern, 28. Sept. Wie bekannt wird, haben die ſchen Studenten in Lauſanne ein gemeinſames Vorgehen mit den Ruſſen in den übrigen Städten der Schweiz gegen die geſtern infolge der Nichtbewilligung ihrer Forderungen, die mit dem ee eeeee beſchloſſen, die die Polizei neuer⸗ dings gegenüber den Ruſſen in der Schweiz ergreift. ledten Streſf aoch beſchäftigten Arbeſtemiligen zu entlaſſen, die — VVVTTTTTTTTTVTT——TTT ä— ˙„ WManuheim, 29. Sepremder. Weneratl⸗wunzeiger. Cdendviar, 8. Sente. Oolkswirtschalt. Die Süddeutſche Vank in Mannheim blickt am 1. Okt. d. J. auf eine zehnjährige Tätigkeit an hieſigem Platze zurlck. Die Bank, welche aus der Bankfirma Goldmann und Kuhn hervor⸗ ging, wurde mit einem Grundkapital von M. 3 000 000 gegründet und hat dasſelbe nach und nach auf M. 10 000 000 erhöht. Die Bank, die ſich am hieſigen Platze eines ſehr guten Anſehens gerfreut, hat ſich namentlich um Handel und Induſtrie durch aus⸗ er len giebige Kreditgewährung ſehr verdient gemacht. Eine Reihe 165 induſttieller Unternehmungen ſind unter ihrer Mitwirkung ins Nere Leben gerufen worden. An der Uebernahme von Staatsanleihen an ſowie ſtädtiſcher Anlehen, namentlich badiſcher, nahm ſie regen Anteil. Zur Entwicklung der Stadt Mannheim hat die Bank gach Kräften beigetragen. Unter ihrer Mitwirkung und zum Teil auf ihre Anregung hin, ſind eine Anzahl von Konſortien ur Verwertung und Bebauung von Liegenſchaften am hieſigen Rlate, gebildet worden. Die Süddeutſche Bank gehört zu dem Concern der Deutſchen Bank in Berlin und ſind in ihrem Auf⸗ 858 ſichtsrat ſowohl dieſe, als auch die Rheiniſche Creditbank, hier, be. bettreten. In Worms a. Rh. unterhält die Bank eine Filiale. Dem Vorſtand gehören zur Zeit an: die Herren A. Kuhn, E. Feibelmann, D. Kuhn in Mannheim und H. Herz in den Worms. Der Aufſichtsrat beſteht aus den Herren: E. Nöther, igt, ſin Firma Herren Joſeph Nöther u. Co., Mannheim, Vorſitzender icht Franz Ludowici, Ludwigshafen, in Firma Carl Ludowici ſka in Jockgrim, Konſul Dr. Richard Broſien, Direktor der en. Nheiniſchen Credikbank, hier, Adolf Goldmann, Privatier, Mannheim, Heinrich Röchling, in Firma der Herren Gebr. 50 Röchling, Ludwigshafen, Ludwig Roland⸗Lücke, Direktor 930 der Deutſchen Bank, Berlin, Dr. G. H. Schneidet, General⸗ 15 direktor der Vereinigten Chemiſchen Fabriken in Leopoldshall. Vom Tabakmarkt. Verkäufe wurden abgeſchloſſen: Hofweier 28 M. per Zentner, Mösbach 28—29., Ornsbach 80 und 81., Heſſelhurſt 40., Appenwejer 80., Fautenbach 30., Urloffen für Grumpen 13 M. Es kam ausſchließlich gute Ware zum Ver⸗ kauf. Kürzell 84 M. per Ztr., Ichenheim 66—38., Kippendeim 5 30., Schmieheim 28—29 M. Der Verkauf ging raſch von ſtatten ht und wechſelte ſämtlicher Tabak ſeinen Eigner. Die Ware iſt vorzüg⸗ lich.— In Reilingen wurde der Tabak zu 30 M. per Zentner ber⸗ kauft. In Reute und Köndringen wurden 28 M. für den Zentner on Tabak bezahlt. Ottenheim 85—38., Wittenweier 32., Grafen⸗ fer haufen 30—33., Kappel 80., Ruſt 28., Meiſſenheim 86 uf und 37 M. rn Deutſche Nühmaſchinenfabrik von Joſ. Wertheim, Akt.⸗Geſ., 1 Frankfurt a. M. Einſchließlich M. 11 420(i. V. M. 15 225) Vor⸗ 1rt ttrag blieb in 1905/06 nach M. 81632(M. 30 036) Abſchreibungen n⸗ und M. 3989(M. 1816) Ueberweiſung an das Delkredere⸗Konto en ein Reingewinn von M. 146 029(M. 115 317), woraus 6 Proz. et(i. V. 5 Proz.) Dividende verteilt werden. Aachener Hütten⸗Verein„Rote Erde“. In der ordentlichen Sitz⸗ ung des Aufſichtsrates wurden keine auf den Ausſtand der Arbeiter 18 d von„Rote Erde“ bezügliche, beſondere Beſchrüſſe gefaßt, ſondern iſt ch lediglich die Uebereinſtimmung des Aufſichtsrates mit der vom Vor⸗ bisherigen Haltung feſt⸗ ſtande in der Arbeiterfrage eingenommenen geſtellt worden. Hagener Gufßtſtahlwerke in Hagen in Weſtfalen. Dem Geſchäfts⸗ bericht pro 1905/06 zufolge war die Geſellſchaft in allen ihren Betrieben gut beſchäftigt. Jakturiert wurden 5972 To.(48438 i..) im Werte don 21628 607 M.(.320 748). Die Abſchreibungen be⸗ tragen 75157 M.(46 517 M. t..); ſie ſind höher bemeſſen, um ein Aeguivalent für die ſtärkere Inanſpruchnahme der Maſchinen und Oefen zu ſchoffen. Der Reingewinn beirägt inkl. Vortrag vom Vorjahr 98 118 M. und ermöglicht nach fünf dividendenloſen Jahren die Ausſchüttung einer Dividende von 5 Prog. Papierfabrik Baienfurt(Württ.) Der Warengewinn in 1905/06 betrug M..82 Mill.(i. V. M..62 Mill). Nach M. 75 786(Mark 89 816) Abſchreibungen ergibt ſich einſchließlich M. 7578 Vortrag ein Reingewinn von M. 222 612(M. 183 641), woraus 15 Proz. (wie i..) Dividende bezahlt werden. Der Vortrag wächſt auf M. 28 086 an. Bei M. 1 008 000 Aktienkapftal iſt die Hypotheken⸗ ſchuld, die im Vorjahr mit M. 816 000 verzeichnet war, auf Mart 520 000 erhöht worden. Die Reſerven enthalten unbsrändert Mark 400 800. Etſchweiler⸗Köln Eiſenwerke.⸗G. Die Geſellſchaft erzielte in 1905/06 einen Reingewinn von 635734 M.(i. V. 529 972.). Die Abſchreibungen betragen 287 468 M.(192 274.). Zur Ver⸗ teilung gelangen 8 Proz. Dividende(i. V. 7 Proz.), der Vortrag beträgt 43 203 M.(39 178.). Der Generalverſammlung am 29. Ottober ſoll zur weiteren Aasgeſtaltung des Werkes und zur Stärk⸗ ung der Betriebsmittel eine Kapitalserhöhung um.2 Mill. M. durch Ausgabe ab 1. Juli dividendenberechtigter Aktien vorgeſchlagen wer⸗ den, ſo daß das Kapital auf.2 Mill. Mark erhöht wird. Das Kon⸗ ſortfum Übernimmt die Aktien zu 125 Proz. und bietet ſie den alten UAktionären in der Weiſe an, daß auf je 6000 alte Aktien 1200 M. funge Aktien zum Kurſe von nicht über 132½ Proz. entfallen. Die Kraftfahrzeug⸗Akt.⸗Geſ. in Berlin teilt mit, daß der Umſatz ſot in Automobilwagen wie in Erſatz⸗ und Zubehörteilen die Er⸗ wartungen übertroffen habe und für das am 30. September ablau⸗ fende erſte Geſchäftsjahr eine Dividende von 12 Prog. in Ausſicht ge⸗ nommen werden könne. Infolge der Ausdehnung des Geſchäftes und der Aufnahme von Geſchäfts⸗ und Laſtautomobilen ſowie Auto⸗ mobil⸗Omnibuſſen wird eine Erhöhung des Aktienkapi⸗ tals um M. 800 000 auf M. 2 000 000 vorgeſchlagen. Die neuen für 1906/07 zur Hälfte divit endeberechtigten Aktien ſollen von einem Konſortium unter Führung der Bankfirma Heinrich Emden u. Co. in Berlin zu 115 Prog. plus Stempel und Unkoſten übernom⸗ men und den Aktionären im Verhältnis von 8 zu 2 zu 125 Proz. zum Bezuge angeboten werden. Bei der Deutſchen Gasſelbſtzünder⸗Akt.⸗Geſ. in Liqu. in Berlin achten die Patente, die in der Bilanz Ultimo Februar 1905 nach Vornahme einer Abſchreibung von M. 90 000 noch mit M. 350 000 Vuche geſtanden, beim Verkauf M. 3000. Im. Zuſammenhange dieſem Verluſte hat ſich die Unterbilanz, die Februar 1905 146 089 betrug bis 18. September d. J. auf M. 511 809 erhöht bei einem Aktientapital von M. 320 000. Der Liquidator betont, daß nicht nur das Aktienkapital verloren, ſondern auch die Gläubiger der Weſellſchaft, die M. 191 809 zu fordern haben, leer ausgehen. Es ſind überhaupt nur Forderungen in Höhe von M. 3620 angemeldet worden. Anleihe der Stadt Metz. Der Metzer Gemeinderat beſchloß en der andauernden Teuerung auf dem Geldmarkt die geplante eihe von M. 4 Millionen vorläufig nicht zu begeben und die er⸗ erlichen Extra⸗Ausgaben durch eine Anleihe von ½ Million rk, die von der Elſaß⸗Lothringer Staatsdepoſttenkaſſe zu 3½ Pros. eboten ſei, eu decken. Neues Drahtſeil⸗Syndikat. Wie die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeftung“ hört, ſind Veſtrebungen im Gange, um ein neues Draht⸗ ſeil⸗Syndikat zuſtande zu bringen: Kommerzienrat Wiethaus⸗Hamm t ſämliche Drahtſeilfabrikanten zu einer Beſprechung über die gründung für Mitte nächſter Woche nach Düſſeldorf geladen. er alie Verbaud hatte ſich Ende vorigen Jahres aufgelöſt. Amerikaniſche Leder⸗ und Schuhwaren auf dem deutſchen Markte. 5 nuar bis Ende Juli hat die Ausfuhr der Vereinigten Staaten 'ordamerika nach Deutſchland betragen in Oberleder 1 055 689 e gegen 731 097 gleichzeitig im Vorjahre, in Unterleder 168 8 ar und in Schuhwaren 212 600 Doll. gegen 280 149„ 755 — Tollar. Die Schuhausfuhr nach Deutſchland iſt alſo zurückgegangen. Die Geſamtausfuhr Amerikas in letztern iſt dagegen weiter im Stei⸗ gen begriffen. Sie betrug 5 550 910 Doll. gegen 4 974 021 Doll. Auch die Lederausfuhr bat im allgemeinen zugenommen, nur in Sohl⸗ und in Lackleder iſt ein Rückgang zu verzeichnen. Das Mehr der Geſamtlederausfuhr beträgt etwa zwei Millionen Dollar. **** Telegraphiſche Handelsberichte. Die Firma Gevrg Seitz, Ludwigshafen a. Rh. teilt uns mit, daß ſie Herrn Friedrich Engel von Worms als Teilhaber aufgenom⸗ men und das Geſchäft unter der Firma Seitz u. Engel weiter⸗ führen wird. * Eſchweilet Bergwerksberein. Der Auſichts⸗ rat beſchloß, der auf den 30. Oktober d. J. zu berufenden Generalverſammlung von dem Geſamterträgnis, für das ver⸗ fleſſene Geſchäftsjahr 1905/06 von M. 4 326 220(im Vorjahre 4094 244) wozu noch M. 140 000 Gewinnanteil des Verkaufs der Mynekte⸗Grube in Pepingen hinzutreten, die Verteilung von 14 pCt. Dividende wie im Vorjahre, auf das um 3 Millionen auf 18 Millionen erhöhte Aktienkapital, bei M. 1600 000(wie im Vorjahre) Abſchreibungen ſowie Ueberweiſung von 50 000 M. an den Arbeiterunterſtützungsfonds vorzuſchlagen. Zur Beſchaffung der nötigen Gelder für die Neubauten, namentlich der bettiebsfertigen Herſtellung der Eduard Schacht⸗Anlage auf Grube Anna, Erweiterung der elektriſchen Zenkrale und Bau von Arbeiterkolonien, ſoll der Generalverſammlung nach der „Frkf. Ztg.“ die Ausgabe von Obligationen im Betrag von M. 6 000 000 zur Beſchlußfaſſung unterbreitet werden. Darmſtadt, 29. Sept. Die Generalperſammlung der Süddeutſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft genehmigte den und die Verteilung von 6 Proz. Dividende wie im Vorfahre. Kzin, 29. Sept, In der deutigen außerordentſichen Gene⸗ valverſammlung des A. Schaaffhauſenſchen Bankver⸗ einzs, in welcher 59 Aktionäre mit 709 500 Stimmen vertreten waren, wurden alle Anträge einſtimmig und ohne Diskuſſtos ge⸗ nehmigt, darunter die Erhöhung des Aktienkapkals um 20 Milljonen auf 145 Millionen. Köln, 29. Sep“. In der heutigen Sitzung des Noheiſen⸗ Syndikats, wurde nach der„Köln. Zig.“, beſchloſſen, die Ver⸗ kaufspreiſe für Puddeleiſen und Staberſen um M. 10 für die Tonne, für das erſte Vierteljahr 1907 zu erhöhen. Die gleiche Erhöhung tritt für Beſſemer⸗Eiſen und Walzgutzeiſen ein. In der Sitzung wurde beſchloſſen, das Vertragsverhältnis zwiſchen der rheiniſch⸗ Gruppe und der Siegerländer Gruppe bis 1907 zu ver⸗ ängern. „ Kölnn, 29. Sept. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Mailand: Wie wir hören, beabſichtigt die Allgemeine Elektrizitätsgeſellſchaft die Gründung einer Tochtergeſellſchaft in Italien. Die diesbezüg⸗ lichen Verhandlungen wegen Uebernahme oder Verſchmelzung mit einer italieniſchen Geſellſchaft haben bereits begonnen. * Bremen, 29. Sept. Boesmanns Telegr. Bureau meldet: Unter Beteiligung namhafter Bremer und Frankfurter Firmen wurde eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung zu dem Zwecke der Vorbereitung zur Errichtung elnesz größeren Hüttenwerkes hier gegründet. Die Geſellſchaft bezweckt, an der Unterweſer ein umfangreiches Gelände zu erwerben, um ein Hochofenwerk, verbunden mit einem Stahlwalzwerk, anzulegen. Es wird ſich bei dem neuen Unternehmen insbeſondere um die Herſtel⸗ lung von Roheiſen für Exportzwecke und um Gießereieiſen, ſowie um Stahl für Schiffsbauzwecke handeln. Das Werk ſoll mit einem Kapital von 12 Mill. errichtet werden. * Berlin. 29. Sept. Bei der Reichsbank ſind die Anſprüche ſehr bedeutend. Die Bank iſt ſchon erheblich in der Notenſteuer, Es wird angenommen, daß die vorjährige Herbſt⸗Rekordziffer für die Steuerpflicht von 450 Mill. diesmal noch weitaus ſtberſteigen wird. Unter ſolchen Verhältniſſen gilt die Beibehaltung der 5 Proz. Dis⸗ kontrate nicht mehr lange für möglich. * Hamburg, 29. Sept. Die Kosmosdampfſchiffahrts⸗Geſell⸗ ſchaft expediert Ende Oktober den Dampfer„Auguſtus“ von Ham⸗ burg über Antwerpen und Antoſagaſta. Wegen der dortigen ungün⸗ ſtigen Löſchberhältniſſe ſind die Frachten lt.„Frkf. Ztg.“ um 20 Prozent erhöht. Kattowißz, 29. Sevt. Das Ergebnis der zweitägigen Ver⸗ handlungen des Oberſchleſiſſchen Stahlwerks⸗Ver⸗ bendes iſt bis jetzt nicht bekannt. Ein definitiver Beſchluß über die Verlängerung wurde nicht gefaßt, vielmehr ſcheint die Verlänge⸗ rung von dem Entgegenkommen des Duüſſeldorfer Verbandes abzu⸗ hängen. „„„„ Direktorium der C 9. Sept. Verſchiedene Blätter melden, das und Paulbahn erſuchte 2 Stk. 4% Bagdad⸗Anl. 88.——.— dis Altionäre um Genehmiguug zu einer neuen Emiſſion bon 88 Million Dollar, welche über einen längeren Zeſzraum berteill wer⸗ den ſellen. Man ie 45 Die heutige Vörf Veränderungen. 8 PVanken. Mief Geld Badiſche Bank—— 101.— Gewbk. Speyer 50%— e,, ee Pfälz. Benk Pfälz. Hyp.⸗Bank 1947/. Preßb.n. Spifabr..— 136.— Pf. Sp.⸗u. Kdh. Land. 189 50 Transport Rhein. Kredithank 143 50 14 te. Veriicherung. Niein. Huv.Bank 1970 ſu e ⸗ dihſch. Serr. 90——— Sbdd. Bank 17(ſpfannh. Pamvffchl.—.— 74. Eiſenbahnen. 1 Lagerbaus 5 96— Pfaͤlz. Lu wiasbahn—.— 234./0Bad. Nück⸗. Mitverſ. 435——— Moaxbabn 149.——„ Aſſeeurranz 1470 1460 „ Nordbabn 141—— Pontinentgl, Verſ. 469.—— Heſlbr. Straßenbohn 80.— 79.5, Vannd, Nerſicherenz 845——— Chent. Jnduſtrie. Sberr. Verſich.leſ.—— 500.— .⸗G.chem. Indulr, Württ, Transp.⸗Veiſ.—.— 7285.— Bad. Anfſ.⸗u. S odafbr.—.— 460. Induſirie. Chem. Fab. Goldenba.—„— 182 Seilnndntr 168 0 Verein chem. Nabriken 327.—— 0„ Verein D. Oelfabriken 32— 131 5 Gmailliribr. Kirrweil. Wſt..⸗W. Staum 230.— da.. emaillw. Mailammer——- „ Vorzug—.— 106.— illinger Spinneref 103—-—— Branereien. Hüttenb. Spinnerei 9850—.— Bad. Braueref 156——., Karlskx.Maſchinenbau—— 220.— —.— 275.— Nahmfbr, Haid. Neu Binder Akttenbierbr. Koſth. Cell u. Papierf. 75——. Durl. Hof vm Hagen Eichbaum⸗Brauerei—.— 156—[Mannb. Gum m. Keb. 125.— 124.— Eleibr. Rehl, Worms—.— 102[Maſchinenf. Badenia—— 205.— Ganters Br., Freibg,—.— 110.Oberrh. Elektrizitävt—.— 30— Kleinlein, Heidelberg—.— 198.50Pf. Nähm. u. Fahrradf.—— 148— Homb. Meſſerſchmitt 79.75—— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 169.50 Ludwigs“. Brauerei—.— 250 Südd. Drabt⸗Ind. 145.50— Mannb. Akfienhr. 142 75/ Südd. Kabelwerke 143.— 147 50 Pfalzbr. Geiſel, Mohr——. Berein Freib. Ziegelw.—— 192— Brauerei Sinner— 242 Speyr.„„ Br. Schroedl, Holbg. 218— ürzmüble Neuſtadt 38.——.— „Schwar, Speyer 129.— 128. „ Ritter, Schwezz— 82 R Zucke ibr Wagbauſel—.— 115 50 „S. Weltz. Spever 95.50—.— Hafer Anſterdam kurz Gelltaffabt Wardbef 615.— 81250 Palen Zuckerraff. Mannd.—„—.— Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. 29. September 1996. Proviſionsfrei! eceeeeee—— Ver⸗ Wir ſind als Selbſttontrahenten käufer Käufet unter Vorbehalt: 0 0 0 50 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 10⁴4 Attas, Lebensverſ⸗Geſ., Ludwiashafen M. 360— Ben;& Co., Rhein Gosmotoren, Mannheim 189— Bruchſaler Brauerei⸗(Keſellſchaft— 95 Bürgerbräu, Ludwig bafen— 285 Cbemiſche Fabrik Heubruch 51 zfr. Daimler Motoren⸗Geſ. Unter ürkheim, Lit. A— 280 1 5 5 Lit. 85 zfr.— Deutſch⸗Oeſterr. Mannesmannröhren⸗Werke 179— Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 1710 öE Fiſterſabrik Enzinger, Worms— 25⁵3 Flink, Eiſen⸗ und Vroncegießerei, Mannheim 55 Frankenthaler Keſſelſchmiede 83— Fuchs. Waggonfabrik, Heidelber,— ferb. Off Geſellſchaft für Linde's Eismaſchinen— 172 errenmüble vorm. Genz, Heidelberg— 96 ux'ſche Induſtrꝛewerke,.⸗G. Ludwieshafen 112— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning— 328 ſtoshacher Aktienvrauerei rorm. Hübner Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt Abeinſche Metallwarenfabrik. Genußſcheine Rheinſche Schuckert Geſellichaft 106 ½ Rheinmühlenwerke, Mannbeim 162 Rheinſchifff.⸗A.⸗G. vorm, Fendel, Mannheim 12³ Sſabiwerk Mannbeem 123 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannbelm 10⁴ Süpdeutſche Kabel. Mannheim, Genußſcheine Vita Levensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim M. 340 ee Raftan 3 Meſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruße Zuckerfabrit Frantenthal bBerliner Effektenbörſe. 5 [Privaktelegramm des General⸗Anzeigers) Berlin, 29. Sept. Fondskericht. Anläßlich dez iſpnelitiſchen Feiertags war die Börſe hier ſchwach beſucht, und das Geſchäft äußerſt gering. Die Kurſe hlleben im Allgemeinen gut be⸗ hauptet. Etwas ſchwächer weren Prinz Heinrich⸗Bahn-Aktien, da⸗ gegen Hüttenaktien unter Führung von Bochumer feſt. Gelſenkirche⸗ ner und Harpener litten unter Realiſierungen. Größere ſpekulativs Käufe ſteigerten den Kurs von Große Berliner Straßenbahnaktien um 1½ Prozent. Von Schiffahrtsaktien Nordd. Llovd anziehend. Amerikaniſche Bahnen neigten zur Schwäche. Kanada behauptet, blieben aber unter Newyorker Parität. Ruſſenanleihe im Auſchluß an London ſeſt. Geld über Ultimo 7 Prozent.—4 Die Vörſe ſchloß im Allgemeinen ſehr feſt aber eber ſchwächeg namentlich für Amerikaner. Jombarden lebbaft und höher. Inde ſtriewerbe des Kaſſamarktes feſt; beſonders ſchleſiſche ktien. .5 Berlin, 99. September.(Schlußzkurſe.) Ruſſennoten 715.50 218 ö8 Lombarden Huſſ. Anl. 1902 71 80 71.80 Kanada Vaeiſte 3½% Reſchsanl. 98.50 98.60 Samburg. Vachel 30% Reichsanleihe 86.70 g6.80 Pordd. Blond Pynamit Fruſt iſcht⸗ 11. Kraftanl. 4% Bad...⸗Anl. 101.60 102.25 3½ B. St. Obl. 1900 97 50 97.50 3½% Bayern 97.50 97.60 Rochumer 4d%% Heſſen Tiee e, Loniolidaton 30% Heſſen 84.50 84.50] Portmunder 30% Sachſen 86.30 86.40 Gelſenkirchner 4% Pfbr. N5. W. B. 100 20 100.20 50%½% Chineſen 101 20 100.80 4e%0 Italtenenr—.— 109 80 4½ Japaner(neu) 98.10 93.50 1800er Loſe 158 40 158.26 Krebitaktien 211.90 212 20 148.70 144 20 Berk.⸗Märk. Ban! 104— 168.90* Berl. Handels⸗Geſ. 173 60 178.70 Darmſtädter Bank 189 80 139 70 Deutſch⸗Aſiat. Bank 172.80 172 70 Deutſche Banl(alt) 289 40 239.30 ——— Murm Revier Anſiin Treptowv 579.20 878.59 Braunk.⸗Brik, 218.20 218.50 Stemzeugwerke 941— 941.7 Düͤſſeld Wag. 29.70 296 60 Elberſ. Farben(alt) 548— 549 50 Meſtereg. Alkaliw. 221.— 229.— Mollkämmerei⸗Akt. 157.90 157 50 Chemiſche Cbarlot. 211 50 11130 8„ lg. 10 Disc.⸗Kommandit 188.70 184. 0 159.10 159.— v. Kreditbank 143.50 148 50 affb. Vanko. 159.50 159.70 Tonwaren Wiesloch 148 80 147 50 W0 Zellſtoff Waldhof 312.— 312.2 ieck⸗Büchenen—.——.—Eelluloſe Kofſheim 2 C 280.— at sbabn 145.10 144.90 J Rüttgerswerken 147.— 147 FPrtvat⸗Discont 4½& Pariſer Boͤrſre. 29. Sepiember. Anfangskurſe, 546 60 %, Nentt 96 48 96.35 J Türk. Sose—. uliener—.——.—Banqus Ottomane 668.— 666.— benter 96.90 96.40 1843 1842 Füirten unif. 94.45 94.37 Berliner Produktenböͤrſe. * Berlin, 29. Sept. Produktenbörſe. Der Marktz war äußerſt ſchwach beſucht und bei mitten Depeſchen aus No amerika hat bei ganz beſchränttem Verkehr in Weizer, Roggen un Hafer ſich eine geringe Neigung zum Rückſchritt der Preiſe kundet. Der Handel in greifbarem Getreide ruhte vol ſtändig. R öl blieb unbelebt. Die Haltung ſchien aber ſeſt zu ſein. Wetter: veränderlich. 3 Berlin, 29. Septbr.(Telegramm) Produk Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin neito Kaſſe, 28. 29. Weizen per Sept. 17725—.— „Oktbr. 177.25 176 78 „ Dezbr. 178 75 178.— „ Maoi 183.80 188— per Sept. 160 25—— „ Oktbr. 160 50 160— „ Dezbr. 162 75 182 25 „ Mai—. 165.5 per Septbr. 134.50 154.5] Weizenmehl „Dezbr. 156.— 155.75 Roggenmehl 226 Krankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagfii⸗ Schluß⸗Kurſe. Reichsbanl⸗Diskont 5 Prozent. Roggen „5„ Spiritus 70er loeso alien Londor „ „ 4 lang—. ** 6. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 29. September. Staatspapiere, A. Deutſche, 28. 28. 29 2½ Occh. Reichsanl 98.50 9 Tamaultpaß 100.30 10020 86.65 86.5 Bulgaren 96.40 96— gerkon. St.„Anl 98.65 98.5%%/0 Griechen 1890 52.— 52.— 86.65 86.1 italien. Rente—.— 102.50 4 bab. St.⸗A. 102.20 109.—1½% Oeſt. Silberr. 100.— 100.— 84½ bad. St.⸗Obl. H 97.80 98.— 955 Papferr.—. 100 5%„„ M. 97.55—.— Oeſterr. Goldr. 99.25 99.45 81½„„ 00, 97.50 97.50 8 Portg. Serie 69.60 69 50 4b ger..⸗B.A. 101.75——3 dto. III 70.80 70.50 5 do. u. Allg.⸗A. 97.45 97.30%½ũ neueRuſſen 1905 85.50 85.55 86.30 86.30 4 Ruſſen von 1880 70.95 71.— eſſen———.—tſpan. ausl. Rente 96.— 96.— eſſen 84 70 85.—4 Türken v. 1903 86.80 86.80 3 Sachſen 86.30 86.45 Türken unif. 94.75 94 75 8½ Mh. Stadt⸗A.o5—.——.—Ungar. Goldrente 94.70 94 90 e 1857 4„ Kronenrente 94.80 94.85 g. i. Gold⸗A. 1887———.— 5 45nelen ie 57.35 2 55 ee ee 5 5 untfiztrte—.——.—Oeſt. Loſe v. 1860 158.50—.— 4 0 äuß. 100.50 100.25 Türkiſche Loſe 145.80 145.50 inn, 68.30 68 40 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 243 60 243 Harpener 215 60 215.50 Buderus 129.— 131 50 Hibernia—— Concordia—.——.—[Weſterr. Alkali⸗A. 228.— 228— Deutſch. Luxembg. 216.— 216.-Oberſchl. Eiſenakt 132.25 132.25 Friedrichsh. Bergb. 159.10 160.40] Ber. Königs⸗Laura 248.45 248.45 Gelſentirchner 224.20—.— IRoßleben 10 000 10 900 Alktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Zudwh.⸗Bexbacher 235.10 235.60 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 37.25 Pfat⸗ Maxbahn 147 80 147.80 Oeſterr. Nordweſtb.—.——.— Nordbahn 139 30 139.6 Lit B.—.——.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 135.20 135.20 Gotthardbahn—.—— amburger Packet 159.20 159—Ftal. Mittelmeerb.—.— ordd. Lloyd 126 70 127.60„Meridionalbahn 161.—161— Deſt⸗ üng. Staatsb 145.50 145.50 Baltim. Ovio 125.— 125.25 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 44e Frk. Hyp.⸗Pfdb. 100.70 100.70 4% Pr.Pfdb. unt. 14 101.— 101.— 1 K. V. Pfobr.os—.——.—3/%„„„ 15 1015 9 101l.50 5„ 1910 100 60 100 6%%„„„ 14 98.75 98 75 4% Pf. Hypd. Pfdb. 101 40 101.20 ½„„„ 08 94.10 8410 20% 96.80 9680 ½%„ 12 900 1½% Pr. Vod.⸗r. 94.— 64.—1, Pr. fdbr.⸗Bk.⸗ 40 kr. Bd. Pfdb. 11 100.— 100.— Kleinb. b 04 98 80 98.30 %%„ 3½ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ unk. 90 100 10 100 10 Oop.- Pfd. Kom.⸗ 4e%„ Pfbdbr..0! Obl. unkündb. 12 97 75 97 85 unk. 1 10180 101 30 40% b. H. B. Pfb. 03 100 20 100.2 4e%„ Pfdbr..08 1907 100 20 100.20 9 unk. 12 101.80 101 80 15 215 25 5 15 90 br..86 31½%„ alte 95.80 0 Fh 88 4. 94 94 40 94 40„„„ 1904 95.30 95 50 81% ß5 Pfd. 96006 94.80 9480 1914 96.50 96 50 4%„ Com.⸗Lbl. 31% Nh..⸗B..O 96.75 96.70 .l, unt 10—.—. i Rhein. Weſtf. Com.⸗Oll..⸗C.⸗B. 1910 100 70 100 70 8 v. 1851 97.— 97.—-½ Pf. B. Pr.⸗Obl 100 60— 8%„ Com.⸗Obl. 4½0% Pf. B. Pr.⸗O. 96 55 96 80 v. 96/06 97.— 97..—-½0 Jt al. ſttl.g. E. B. 70.05 70.15 4% Pr. Pfob. unk. 09 100.20 100 10 535 12 400.80 1 080 520. 520— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrik 115.80 116— Allg..⸗G. Siemens 185 50 185.50 St Immob. 117.50 117 50 Ver. Kunſtſeide 481 aum Mannh. 156.— 156.— Lederw. St. Ingbert 83 Akt.⸗Brauere! 143 20 143.20 Spicharz 124 111.50 111.50 Walzmühle Ludw. 186 93.— 93.20 frahrradw. Kleyer 340— 340. 50 169 90 169.50] Maſch. Arm. Klein 129.50 129.— Fale Karlſtadt 13 90 181. Waſchinenf. Baden. 205 70 205.70 Bad. Antlinfabrik 464.— 465 25 Dürrkopp 400.— 400.— Ch. Fbr Griesheim 260 260.— Paſchinf, Gritzner 219— 219— Höchſter Farbwerk 421— 422.50] Pfälz. Nähmaſch. 143.— 142.80 Vereinchem. Fabrit 325.— 325.80] Schnellpry. Frkthl. 187 80 185.— Chem. Werke Albert 388.— 388.—Oelfabrik⸗Aktien 130 132.— Accumul.⸗F. Hagen 219.50 219.50 Seilinduſtrie Wolff 134— 134.— Acc. Böſe, Berlin 84.— 84.— Lampertsmühl 8450.50 Allg. Elk⸗Geſellſch. 215.50 215.— zelltonß Waldhof 313 50 313 50 Südd. Kabelwerke 147.— 147 5,Kammg. Kaiſersl. 170.— 1 0— Lahmeyer 14180 141 80 Drabtinduſtrie 145.— 143.50 Ektr. Geſ. Schuckert 128.50 129.— Schuhfab. Herz Frkf. 127.50 127.50 Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bank 33.40 133 25 Deſterr.⸗Ung. Bank 127.50 127.50 Berl. Handels⸗Geſ. 173.30 173 30 Oeſt. Länderbank 11135 111 40 Comerſ. u. Disk. 120.90 120 9„ Kredit⸗Anſtalt 212— 212 30 Darmſtädter Bank 139.90 139.95 Pfälziſche Bank 103 80 103.80 Deutſche Baink 238.50 238 90 Pfälz. Hyp.⸗Bant 195— 195.— Deutſchaſiat. Bank 173 173 Preuß. Sypothenb. 15.10 115.— D. Effelten⸗Bant 111.30 11130 Deutſche Reichsbt 157 40 157.— Disconto⸗Comm. 183.60 184.—] hein. Kreditbant 143.50 143 50 Oresdener Bank 159 30 1543. gihein. Oyp. B. M. 19720 197 20 Frankf. Hyp.⸗Bant 207— 207 50 Schaaffh. Bankver. 159 70 159 7 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 156 20 156 20] Südd. Bant Mhym. 117 80 117 80 Nationalbant 129— 129—] Wiener Bantver. 140.60 140 90 [Bant Dttomane 133— 133— Sept. Kreditaktien 212 0, Staats⸗ bahn 14550 Lombarden 37.40 Egypter.—, 4% ung. Goldrente 9475 Gotthardbahn 198.—, Disconto⸗Commandit 183.50 Laura 248 50, Gelſenkuchen 224.20, Darmſtädter 139.50 Handelsgeſellichaft 78.50 Dresdener Bank 159.40 Deutſche Bank 289.—, Bochumer 244 50, Northern—.—. Tendenz: ſtill. Nachbörſe. Kreditaktien 212.30, Staatsbahn 145.50, Lombarden 37.80 Disconto⸗Commandit 84 Gerichiszenung. Zweibrücken, 28. Wegen Si Frankfurt a.., 29 tsberbrechen ittlich 55 Sept. * hatte ſch bvor dem Sch wu rgericht der 1875 Zu Würzburg ge⸗ boxene und zule Sandhofen Zementierer Adam Dok⸗ terweich zu verantworten. Der Angeklagte wird beſchuldigt 18. Juli 1906 zu Neuſtadt a. H. die 10 Jahre alte Klara Wabner von da durch das Vorgeben, er gebe ihr Geld, wenn ſie ihm ein Paket trage, in den alten Friedhof zu Neuſtadt a. H. gelockt und dortſelbſt an ihr unzüchtige Handlungen vorgenommen ſowie dieſelbe unter Anwendung von Gewalt und Drohungen zu vergewaltigen verſucht zu haben. Das Urteil lautete auf eine Zuchthausſtrafe von 6 Jahren und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren. eſchäftliches; * Die Winterkonzerte im Reſtaurant„Domſchenke“, P 2,%5, nehmen am Sonntag abend ihren Anfang. Der Eintritt iſt frei. Zum Ausſchank gelangt hell und dunkel aus der Brauerei etzt in Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b. O. Direftor: Ernſt Müller. —— 2 8 E. bann e-Hätty C I, 8. Corsetten nach Maas. O1, 8. Förſter⸗Leutershauſen. I. Maunheimer Verſich gegen Ungezieſer. Vertilgung v. Ungeziefer j. Art billigſt u. Garaut, Eberh. Meyer, konzeſſ. Kammerjäger, Mannheim, T., 80. 60709 Die neue elektrische Glühlampe, die Osram-Lampe für 100—130 Volt, 32 und 50 Kerzen kann in jede hängende Fassung direkt ein- geschraubt werden. Gewaltige Stromersparnis 70 9% gegenüber Kohlenfadenlampen. Anstelle einer 16 Kerzenlampe mit Koblenfaden kann man ohne Mehr⸗ verbrauch eine 50 Kerzen Osram-Lampe einschrauben. 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