richlig.) 0 9 — Wadiſche Bolkextung) Abonnement: 70 Pfet zig monatlich. Bringer 5. 25 Pig. monatlich, zurch die Poſt ez. int“. Poſt⸗ uſchlag M..4 pro F nartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Icn ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg. Llue värkige Inſerate. 25„ Die Re.lante⸗Zenn:„ 6„ E 6, 2. Geleſeuſte und verbreilelſte Jeitung in Maunheim und Angt Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. der Stadt Mannheim und umgebung⸗(Taunheiner doltsblab) Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. l. E 6, 2. Telegramm' Adreſſe: „Journal Manaheim“ da Direktion u. Buchhaltang 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ 75 nahme v. Druckarbeiten Redaktioe- Expedition und Verlage⸗ buchhandlung 841 Nr. 467. Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 2 Seiten. Allgemeiner Vertretertag der nationalliberalen Partei. (Fortſetzung aus dem zweiten Blatt.) Ch. Goslar, 6. Okt. Dr. Streſemann⸗Dresden verlieſt die Reſolution des ſüchſiſche Landesverbandes, worin die Fraktion wegen ihrer Zu⸗ ſtimmung zu den Verkehrsſteuern lebhaft getadelt wird. Die Desdiſe:„Gebt dem Kaiſer, was des Kaiſers iſt“, haben wir ſtets boch gehalten; wir müſſen für die, ſo gegen die jetzige Reichs⸗ Ffinanzreform ſind, gleichfalls das Zeugnis in Anſpruch nehmen, daß ſie ſich vom nationalen Geſichtspunkt leiten laſſen.(Sehr Unſere Abgeordneten haben hier erklärt, daß ſie nicht mit Begeiſterung den neuen Steuern zugeſtimmt hätten, allein das hätie auch aus den Verhandlungen des Reichstages herausblicken ſollen.(Zuſtimmung). Dann wäre die Kritik nicht ſo ſcharf ge⸗ weſen.(Zurufe: Na, na.] Redner ſpricht ſich dann gegen die Er⸗ höhung des Ortsportos und die Fahrkartenſteuer aus. Man hat ſeinerzeit bei Aufhebung der Privpatpoſten die Ortsportoſätze her⸗ labgeſetzt als Aequivalent für die billigen Privatpoſtſätze. So wird heute die Erhöhung des Ortsportos als Bruch fragte Jean lächelnd. eines früheren Perſprechens aufgefaßt. Es iſt die Reichsfinanzreform gewiß ſehr nötig geweſen; allein warum ſoll gerade unſere Partei immer Opfer bringen. Vielleicht wird die konſervative Partei von der Regierung gerade deswegen höher geſchätzt, weil ſie im gegebenen Moment auch energiſchen Widerſtand leiſtet.(Lebh. Beifall.] Wir müſſen auch einmal energiſch Nein ſagen können. In Eiſenach hat Baſſermann von dem liberalen Heißhunger geſprochen und dem energiſchen Ruck nach links; jedoch man muß immer wieder ſehen, daß das liderale Prinzip nur zu ſehr zurückgedrängt wird. Die ̃ natl. Partei muß einen Heißhunger nach Macht haben; ſie darf hicht in Reſignation verfallen. Wir dürfen keine Partei der Pro⸗ ſeſſoren und Kommerzienräte ſein, ſondern wir müſſen unſere Zirkel weiterziehen. Dann dürfen wir auch nicht vor einer ſcharfen Kritik zurückſchrecken.(Lebh. Beifall). Reichstagsabg. Baſſermann: Wenn ich das überdenke, wes der Vorredner geſagt hat, und Ihren Beifall in Betracht ziehe, Ozeigt das, wie leicht es iſt Kritik zu üben und mit einigen Schlag⸗ woerten Beifall zu finden.(Ohorufe und Beifall). Es iſt ein ganz unerhörter Borwurf, daß die natl. Fraktion nicht die nötige Kritik an der Militärverwaltung und der Kolonialabteilung übte.(Wider⸗ ſpruch und Beifall). Wir kommen hier zuſammen, um uns gegen⸗ ſeitig auszuſprechen, aber die Kritik muß Maß halten. Dagegen bekommeg wir Reſolutionen, wie von Leipzig, die ganz unerhört ſind.(Ohorufe und Widerſpruch.) Die Kritik an den Steuern iſt erſt hinterher gekommen, als von anderer Seite der Widerſpruch ſich regte. Die Mißſtimmung im Reiche führt ſich nicht auf die Steuern zurück, ſondern auf viel tiefer liegende Gründe. Wenn Man die zunehmende Stärkung der Sozialdemokratie und die wachſende Macht des Zentrums ſieht, ſo erklärt ſich der Mißmut in den bürgerlichen Kreiſen. Können wir dieſe Tatſachen ändern? Gurufe: Ja.] Ich habe in meiner langjährigen agitatoriſchen Täligkeit kein Mittel kennen gelernt. Mißbehagen iſt auch in unſere Reihen getragen worden durch die Unterwühlungen infolge der Zolltarifkämpfe, infolge der Bewegung, hervorgerufen durch den Bund der Landwirte, und durch die Mittelſtandsbewegung. Sein Schützling. Nach einem franzöſiſchen Stoff frei bearbeitet von Heinrich Köhler. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) 8 „Ah, ſiehſt Du wohl, Mama!“ rief Marga,„Claire ſagt es auch, daß Paul genau ſo ausſieht, als wäre er ein Bruder un⸗ ſeres Couſins Jean.“ Dieſes harmloſe Wort brachte Marius und Frau Derneau offenbare Verlegenheit, und um die Situation zu retten, ſagte DWean: „In der Tat, liebe Couſine, in unſerer Verwandtſchaft gibt uns allen der provenzialiſche Typus einen charakteriſtiſchen Fa⸗ 2a milienzug. b Man erhob ſich vom Tiſche, und Frau Dernean nahm den Arm des Couſins, um mit ihm in den Salon zu treten. Marius und Paul verabſchiedeten ſich bald darauf, um ihren Geſchäften nachzugehen. Als ſpäter auch Marga und ihre Mutter von ihren Haus⸗ baltungspflichten in Anſpruch genommen wurden, ſtiegen Jean und Claire in den Garten hinab. Er berichtete ihr von ihrer Mutter, die er am Abend vorher beſucht hatte, und konne ihr ver⸗ ſichern, daß ſie ſich bei guter Geſundheit befände. „Nun, ſagte er dann,„wird ſie auch nicht wieder Unruhe oder Reue überkommen?“ „Ach nein, antwortete ſie mit Wärme,„ſo ſicher beſchüzt und durch Sie, fühle ich mich wohl und geborgen, und ch habe ja nur getan, was ich tun mußte.“ 5 „Was hat denn vorhin Frau Derueau zu Ihnen geſagt?“ „Sie hat mich eine Schwindlerin genannt, indem ſie mir leiſe meinen Namen ins Ohr flüſterte.— Ach, — Wir ſollten über ſo kleine Dinge, wie die Fahrkartenſteuer, hinweg⸗ ſich dabef hattel Aber ſie hak mir großmütig verziehen. Leider“ welches Herzklopfen! Montag, 8. Oktober 1906. ſehen und nicht ausſchließlich über ſie ſprechen, als ob ſie der Angelpunkt der inneren Politik ſei. Baſſermann ſpricht ſodann zur Reichsſinanzreform, indem er die Urſachen dieſer Reform dar⸗ legt. Wenn die Reichsfinanzreform abgelehnt worden wäre, ſo wäre auch die Flottenvorlage geſcheitert. Wenn die Flotten⸗ begeiſterung erliſcht, wenn es ans Zahlen gehr, ſo iſt dieſe Be⸗ geiſterung nicht viel wert.(Beifall.) Mit den Verkehrsſteuern haben wir ein Opfer gebracht. Nun ſagte der Vorredner, die natl. Partei ſolle nicht allein immer neue Opfer bringen. Jedoch die konſervative Partei hat das Opfer der Erbſchaftsſteuer gebracht und das Zentrum das Opfer der Bierſteuer. Wenn geſagt wird, die Reichsſinanzreform hätte man auch ein, zwei Jahre auf⸗ ſchieben öknnen, ſo muß man doch bedenken, ſeit wann überhaupt die Reichsfinanzreform auf der Tagesordnung ſteht. Da mußten wir das Opfer bringen. Es gibt Abgeordnete, welche erklärt haben, daß ſie nach dieſer Reform nicht mehr gewählt werden, und die doch der Reform zugeſtimmt haben. Ich muß ſagen: Reſpekt vor ſolchen Abgeordneten! Wer ſagt, daß mir immer mit der Regie⸗ rung gehen, der hat denn doch ein kurzes Gedächtnis. Ich erinnere nur au das Vereinsgeſetz in Preußen und die Zuchthausvorlage im Reiche. Die Reichsfinanzreform haben wir nicht um der ſchönen Augen des Reichskanzlers oder des Schatzſekretärs gemacht, ſon⸗ dern aus Liebe zum Deutſchen Reiche und um die Flotte weiter auszubauen. Man hat von der Schwäche der Regierung geſprochen troz aller der großen liberalen Reformen unſeres jetzigen Reichs⸗ kanzler, der die große ſoziale Reform weitergeführt hat und ſtets gegen Polizeigeſetze erfolgreich ankämpfte. Die großen Werke unſerer Parter, wo wir ſtets die liberalen Grundſätze vertreten haben, ſcheint man ganz und gar vergeſſen zu haben; dagegen ſtreitet man ſich über die Fahrkartenſteuer herum. Wir werden über manches, was in der Reichsfinanzreform ſteckt, eine Einigung nicht erzielen, gar manche werden meinen nach wie vor, daß es beſſer geweſen wäxe, gegen die Reichsfinanzreform mit der Fahr⸗ kartenſtener und der Erhöhung des Ortsportos zu ſtimmen: die Abgeordneten ſind anderer Meinung. Vergeſſen wir den Streit und das Trennende und lenken wir den Blick auf das große Ganze! (Langanhaltender Beifall.) 5 Reichstagsabg. Beumer vertritt die Meinung, daß die Oppoſition gegen die neuen Steuern die Folge ſei einer ungenügen⸗ den Aufklärung der Wählerſchaft, und rechtfertigt die Freilaſſung der„toten Hand“ von der Erbſchaftsſteuer. Bei einer progreſſiven Beſteuerung der„toten Hand“ wäre die Gefahr eingetreten, daß für Stiftungen nichts mehr hergegeben worden wäre. Das ſollte vermieden werden.(Beifall). Dr. Wacke r⸗München: Die Jungliberalen verlangten nicht, daß ihre Kritik tragiſch genommen wird, aber ſie ſoll hingenommen werden als aus der Liebe zur Partei herauskommend. Es iſt hier geſagt worden, daß ſich die Befürchtungen wegen des Zolltarifs nicht erfüllt hätten, allein die eine große Befürchtung, die Ver⸗ teuerung der Lebensmittel, iſt ganz zweifellos eingetreten. Uns in Bayern wird bei der Agitation immer die Haltung der preußi⸗ ſchen Landtagsfraktion in der Schulfrage vorgeworfen; man ſollte ſich nicht immer vor etwaigen Auswüchſen der Simultanſchule fürchten. Auch verfehlt iſt es, dem Bürgertum die Sozialdemo⸗ kratie ſtets als den ſchlimmen Wauwau hinzuſtellen, da es dann nur zu leicht der Reaktion in die Arme geliefert wird.[(Lebh. Beif.). Landtagsabg. Krauſe iſt der Meinung, daß der heutige Parteitag einmal Gelegenheit zur Ausſprache gegeben hat über die Bedeutung der Kritik. innerhalb der Partei. Die Jorm der Kri⸗ tik hat in den letzten Wochen ſehr zu wünſchen übrig gelaſſen. (Sehr richtig! und Zuruf: Deutſche Stimmen] Die Reſolution des fügte ſie bitter hinzu,„lerne ich jetzt erſt verſtehen, was es heißt, keine wahre Mutter zu haben.“ „Ich bringe Ihnen auch eine große Neuigkeit mit,“ ſagte Jean.„In Paris habe ich jemanden geſehen, der Sie intereſſiert“ „Ach!“ rief ſie.. er iſt angekommen?“ Jean betrachtete ſie einen Angenblick prüfend.„Wiſſen Sie es nicht?“ Er hat mir geſchrieben, daß er Rom verlaſſen wolle, um ſich mir zu nähern,“ antwortete ſie ein wenig errötend, aber i wußte noch nichts von ſeiner Rückkehr nach Paris.“ „Und jetzt, was werden Sie iun?“ 5 „Ich wartete auf Sie, um Ihre Ratſchläge zu hören, weil ich nicht das Recht zu haben glaubte, ihm ohne Ihre Einwilligung meinen Aufenthalt zu verraten.“ „Und Sie würden geneigt ſein, folgen?“ „Ohne Zweifel. wurf machen, daß ich los anvertraut.“ „Und wenn Mauvert nun auf einem Wiederſehen beſteht?“ „So werden Sie entſcheiden, ob ich es ihm gewähren darf, und wenn Sie es verweigern, ſo geborche ich Ihnen.“ „Ohne Bedauern?“ „Ohne Bedauern das will ich gerade nicht zu behaupten wagen. Aber ich würde mir ſagen, diß Sie, wenn Sie mir dieſe Prüfung auferlegen, jedenfalls Ihre guten Gründe dazu haben, und ich würde mich dieſen unterwerfen, weil ich gewiß bin, daß es von Ihrer Seite nur Beſorgnis für mich iſt, wenn Sie der⸗ gleichen bon mir verlangen. Ich bin aus dem Hauſe meiner Mutter geflohen, und die Welt wird mich deshalb verurteilen, das kaun ich nicht ändern. Aber ich möchte, daß wenigſtens Sie eine gute Meinung bon mir haben“ 5 „Aber würden Sie denn auch einen wiederholten Bitten widerſtehen können?? meinen Rat auch zu be⸗ Ich denke, Sie können mir nicht den Vor⸗ Ihrer Führung mich bisher nicht bedingungs⸗ 5Herr v. Mandert weiß, was ich ſeinetwegen (1. Mittagblatt.) Leipziger Jungliberalen Vereins bezeichnet Redner als ungehörig. Die Jungliberalen hat bei ihrer Kritik die nötige Sachkenntnis im Stiche gelaſſen. Wenn Redner hier von einer ungenügenden Aufklärung der Wählerſchaft ſprechen, ſo täten ſie beſſer, anſtatt zu kritiſieren, ſelbſt für dieſe Auftlärung zu ſorgen.(Beifall). Die Kritiker am Schulgeſetz und an der Reichsfinanzreform hätten nicht vergeſſen ſollen, daß die Fraktignen einmütig vorgegangen ſind. Es iſt eine vollkommene ſalſche Auffaſſung, als ob mit dem Schulunterhaltungsgeſetz in Preußen die Konfeſſionsſchule einge⸗ führt werde: im Gegenteil, der Boden für die Simultanſchule iſt heute weitaus günſtiger. Ich bedauere, daß die Jungliberalen ge⸗ wiſſermaßen programmatiſch für die Einführung des Reichstags⸗ wahlrechtes in den Einzelſtaaten in Hannover Stellung genommen haben. Das hätten ſie ohne Fühlungnahme mit den Abgeordneten nicht tun ſollen. Wir wollen das Reichstagswahlrecht aufrecht er⸗ halten, aber für Preußen wollen wir es nicht. Wenn wir zu einer Beſſerung des Landtagswahlrechtes in Preußen nicht kommen können, ſo ſind nicht wir daran ſchuld, ſondern das Zentrum und die Konſervativen, welche den Ausſchlag geben. Den Hunger nach Macht hat die Nationalliberale Fraktion, aber wie ſollen wir zur Macht gelangen, wenn wir uns gegenſeitig zerfleiſchen. Wir müſſen dafür Sorge tragen, daß in den Wählerkreiſen mehr Verſtändnis erwächſt für den Liberalismus, den wir vertreten, dann wird es wieder beſſer um den Nationalliberalismus werden.(Lebhafter Beifall und Widerſpruch). Dr. Falk⸗Köln bedauert die Angriffe des Abgeordneten. auf die Jungliberalen, welche die Einigkeit in der Partei nicht ſtärken könnten. Wenn man den Gründen der Unzufriedenheit in der Wählerſchaft nachgeht, ſo findet man, daß die Unklärheit über die Zwecke und Ziele unſerer Politik die eigentliche Schuld iſt. Es be⸗ ſteht kein Gegenſatz zwiſchen Alt und Jung, ſondern es beſtehen zwei Strömungen in der Partei.(Sehr richtig). Es wäre voll⸗ kommen falſch, zu meinen, daß die Oppoſition nur von den Jungen kommt, ſie kommt auch aus einem großen Teile der Wählerſchaft heraus. Es iſt falſch, zu ſagen, daß wir den religißſen Ideen des Zentrums beiſpielsweiſe nichts an die Seite zu ſetzen hätzen, iſt denn die Idee. des Liberalismus nicht etwas, mit der wir ſehr wohl große Erfolge erzielen können? Wir müſſen unſere Politik ſo einrichten, daß es uns nicht ſo geht wie Heirich 1V. der nach Canoſſa ging. Das Volksſchulunterhaltungsgeſetz halte ich nach wie vor für unglücklich, weil es den Konfeſſionalismus eingeführt hat in die Geſetzgebung.(Beifall und Widerſpruch). Was die Reichs⸗ finanzreform anlangt) ſo iſt die Frage, ob die neuen Steuern gevecht ſind oder nicht. Sie ſind nicht gerecht, weil ſie Handel und Ge⸗ werbe ausſchließlich belaſten und die Landwirtſchaft völlig frei⸗ laſſen. Wenn uns der Vorwurf der Disziplinloſigkeit gemacht wird, ſo müſſen wir den Vorwurf ganz entſchieden zurückweiſen. Was wir ſagen, dafür tragen wir die vollſte Verantwortung. In der Wählerſchaft beſteht die Befürchtung, als ob die nationalliberale Fraktion des Reichstages und Landtages Anſchluß nach rechts ſuche. (Beifall und Widerſpruch). Zum Schluß empfiehlt der Redner die Einigkeit des Liberalismus. Eine ſelche ſei zwar angeſichts der letzten Vorgänge gewiß ſehr ſchwer; auein wenn das liberale Bür⸗ gertum Einfluß gewinnen will, ſo muß es einig zuſammenſtehen. Wenn man die Grenze nach links immer ſcharf zieht, ſo ſollte man ſie auch endlich einmal ſcharf nach rechts ziehen. Das iſt dringend nötig.(Beifall). 175 Dr. Eremer⸗Hagen hält es für eine Notwendigkejt, daß im Rheinland eine Verſtändigung mit dem Zentrum geſucht werden muß, wenn man Erfolge gegen die Sozialdemokratie erzielen will⸗ (Beifall und Widerſpruch). Es iſt auffallend, daß Proteſte gegen die Fraktion immer nur aus einzelnen beſtimmten Orten kommen, gen übernommen meiner Standhaftigkeit dennoch zweifelte, In einem Jahre werde ich bis dahin kein Vertrauen * habe. Wenn er an würde ich aufhören, ihn zu lieben. ihm alles anvertrauen. Will er mir ahin entgegenbringen, ſo wäre er meiner nicht würdig. Jean hörte mit offenbarer Ueberraſchung dieſer Sprache zu. „Nun, mein Kamerad,“ fügte ſie lächelnd hinzu,„weshalb ſehen Sie mich ſo fragend an?“ eil ich mich wundere, wie vernünftig Sie die Sache auf⸗ e h es nicht bin, der ſich unter faſſen, ſo daß ich mich frage, ob ich Ihre Vormundſchaft ſtellen müßte.“ Sie ſcherzen, aber trauen Sie meiner Vernunft nur nicht zu viel zu! Ich habe trotzdem einen törichten Kopf, welcher es ſehr nötig hat, bevormundet zu werden und der eben einfach nur der ihm vorgeſchriebene Richtung folgt, das iſt alles! In Ibrer Nähe bin ich bernünftig, weil ich mich durck Ihre Stärke gehalten fühle und weil ich nur zu ſehr herausfühle, daß mein Gehorſam allein mein Heil für die Zukunft bedeutet. Aber jedesmal, wenn Ste mich verlaſſen haben, fühle ich mich unſicher und leide darunker. Iſt dies nicht ſehr traurig für mich?“ 85 „Ja, ſehr traurig,“ verſetzte Jean mit einem Ausdruck, der Deutung zuließ. 5 18 „Und wenn Herr von Mauvert in lichkeit des Wiederſehens mich erſucht, würde es recht ſein, wenn ich es jede Woche tue?“ „Ich würde darin keine Gefahr erblicken,“ antwortete Jean lächelnd,„wenn Sie eben nicht die Unklugheit begehen ihm Ihren Aufenkhalt zu verraten. Denn in dieſem Falle würde er ohne Zweifel herbeigeeilt kommen.“ „Oh, das iſt nicht zu fürchten, wenn ich es ihm ausdrücklich unterſagt habe.“ Durch das Hinzutreten Margas zwiſchen den beiden algebrochen. jede 5 Ermangelung einer Mög⸗ ihm öfter zu ſchreiben, wurde die Unterhaltung 2. Seite. Weneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt. Mannheim, 8. Oktober. nicht aber aus den Kreiſen, wo unſere liberalen Wähler ſitzen. (Beifall und Widerſpruch). Redner tritt alsdaun für die Konfeffl⸗ onsſchule nachhaltig ein und verwleſt ein„Experlment“ mit der Simultanſchule. Dr. CurtiusdDuisburg wendet ſich gegen die an der Natlo⸗ malliberalen Fraktion geübten Kritik und plädiert für eine beſſere Agitation und Organiſation. Oberſchulral Rebmaun⸗Käarlsruhe weiſt darauf hin, daß ſchon ſeit 30 Jahren in Baden die Simultanſchule beſteht und mit gutem Erfolge, und erörtert die Vorteile der Simultanſchule. Auch die badiſche Fraktion habe ſich gegen die Fahrkartenſteuer einmütig ausgeſprochen, allein jetzt ſtehe man vor einer vollendetn Tat⸗ ſache. Da gelte es in die Zukunft zu ſchauen und die Kritik zurück⸗ zuſtellen. Es ſein keine Politik, weng man ſich wochenlang um ein paar Pfennige herumſtreitet. Der nationale Gedanke müſſe ſtets und jederzeit im Vordergrunde tehen. Regierungsrat Leidig⸗Berlin meint, daß der Vorredner die Erfolge der Simultanſchule zu roſig gemalt habe, Er habe noch nichts davon gehört, daß in Baden konfeſſioneller Friede herrſche. Dr. Zöphel⸗Leipzig rechtfertigt den Jungliberalen Verein Leipzig gegenüber den dieſem Verein: wegen ſeiner Reſolution ge⸗ machten Vorwürfe. Die Reſolution ſei gefaßt worden, weil in Sachſen wegen der Reſchsfinanzreform die ſchwerſten Befürcht⸗ ungen geltend gemacht wurden. Bauriedel⸗Rürnberg erklärt, daß durchaus nicht alle Bayern die Reichsfinanzreform ablehnten; in Franken ſtehe viel⸗ mehr der größte Teil der Wähler auf Seiten der Reichstags⸗ fraktion. Dem Drängen der Jungltberalen nach links würden ſich die baperiſchen Nationalliberalen niemals fügen. Mit den An⸗ ſchauungen der Jungliberalen drüänge man den Handwerker in die Mittelſtandsbewegung und den Bauern in den Bauernbund. (Beifall und Widerſpruch). Kurz nach ½7 Uhr wird die Dehatte abgebrochen und auf morgen Vormittag vertagt. ** Zweiter Tag. Ch. Goslafr, 7. Okt. Die Verhandlungen des heutigen Tages wurden ½12 Uhr vom Abg. Baſſermann eröffne. Die Debakte über die geſtrigen Themata wird fortgeſetzt. Gymnaſtialdirektor Knoke⸗Osnabrück: Auch in unſerem Wahlkreiſe iſt eine Mißſtimmung zu Tage getreten. Das hier nicht zu ſagen hieße Vogelſtrauß⸗Politik kreiben. Die Mißſtimmung führt ſich auf ein allgemeines Mißbehagen zuriick, das die Folge von der Erkenntnis iſt unſeres geringen Ein⸗ fluſſes auf dem Gebiete der auswärtigen Politik. Das Miß⸗ behagen iſt aber die Folge des geringen Einfluſſes des Liberalis⸗ mus woran unſere Partei einen großen Teil Schuld hat. Die Partei hat nur zu ſehr die Fühlung mit der Wählerſchaft ver⸗ loren. Es muß aber auch betont werden, daß die Agitation gegen den Parteivorſtand nicht ihre Berechtigung hatte.(Beifall und Widerſpruch.) Das Reichstagswahlrecht wollen wir nicht antaſten; es wäre Torheit dieſes Wahlrecht auch für Preußen einguführen. Rechtsanwalt Dr. Marwitz⸗Berlin: Die Aufgabe des Vertretertages iſt, die Aufgaben für die Zukunft feſtzuſtellen. Wo kommt denn das Mißbehagen her? Da iſt es der große Peſſimismus, der auch aus der geſtrigen Rede Baſſermanns herausſprach. Ich vermiſſe die Führung unſerer Fraktion auch iin nationalen Fragen. Wo bleibt unſere Stellung z. B. gegen⸗ über der Oſtmarkenfrage. Ich vermiſſe auch die Kritik an der Kolonialverwaltung und an der Verletzung der Beamtentradition Durch die höchſten Staatsbeamten. der Stillung des liberalen Heißhungers geſprochen. Wodurch iſt benn bis heute dieſer Heißhunger geſtillt worden.(Sehr richtig.) Ich bin heute noch hungrig.(Heiterkeit.) In der ausgezeichneten Rede Hiebers habe ich wohl dom Kampfe gegen links gehört, aber nicht habe ich gehört vom Kampfe gegen rechts.(Sehr richtig.) Redner wendet ſich ſchließlich unter großem Beifall gegen ein Bündnis der Liberalen mit dem Zenkrum.(Lebh. Beifall.) Redakteur Brues⸗Crefeld meint, daß die geſtrige Kritit zam den Jungliberalen ganz und gar das Poſitive der Arbeit der Jungliberalen vergeſſen habe. Sorgen Sie dafür, daß auch in Preußen genügend jungliberale Vereine gegründet werden, damit ſſte ein Gegengewicht gegen die radikalen Strömungen bilden. Wo iſt denn kein friedliches Zuſammenarbeiten zwiſchen Jungen und Alten vorhanden; nennen Sie mir doch eine ſolche Stadt. (Sehr richtig! Beifall.) Daß die Mißſtimmung in weiten Krei⸗ ſen vorhanden iſt, iſt nur ſehr klärlich. Man möge ſich nur einmal vergegenwärtigen, wie das Schulunkerhaltungsgeſetz zu⸗ ſſtande gekommen iſt. Einigen Sie, bedenken Sie daß wir einen Ainken und rechten Flügel haben, daß wir aber doch zuſammen⸗ gehören.(Lebh. Beifall.) Abg. Dr. Friedberg dankt den beiden Vorpednern 1902 hat Baſſermann von die rückſichtsloſe Oppoſition der Jungliberalen ſehr Übers hinausgeſchoſſen iſt,(Sehr richtig und Widerſprr Ziel kieſe Keltik nach auß und Widerſpruch.) Unſer Parte handlungen, weil wir uns ſtet (Sehr richtig.) i wir keine ſch fänden. + Ver⸗ auseinander zu ſetzen haben. die Partei diskreditie Bewegung iſt eine D getragen worden.(Ohoru blinloſigkeit in unſere 9 nein⸗ und Beifall.) Mit den Grundſätzen wie ſie geſtern von Dr. Falk vorgetragen worden ſind, kann keine Partei beſtehen. Wenn vom nächſten Parteitag eine Aen⸗ derung des Parteiptogramms verlangt wird, ſo iſt das vor den Wahlen eine unglückliche Agitation.(Sehr richtig.) Die Jung⸗ ziberalen muten uns zu, eine Partei der Negatſon und Oppo⸗ ſition zu ſein.(Widerſpruch bei den Jungliberalen.) Wir wollen über die bewährten Grundſätze der Parei hochhalten und poſitive Arbeit treiben.(Beifall.) Es iſt unmöglich, die Grenzlinien nach rechts und links feſtzuſtecken; eine Partei hat nur aus⸗ ſchlaggebende Bedeutung, wenn ſie möglichſt viele Abgeordnete hinter ſich hat. Wir können unſere Aufgaben nur erfüllen, wenn wir einig ſind, darum rufe jch auch der Jugend zu: Arbeiten Sie mit uns, damfit wir auch in der Zukunft eine Macht bedeuten.(Lebh. Beifall.) Kaufmann Hübſch⸗Nürnberg: Ganz entſchieden verwahre ich mich gegen die Abſicht des Abg. Friedberg, einen Gegenſatz zwiſchen Jung und Alt zu konſtruieren.(Sehr richtig.) Det Gegenſatz iſt zwiſchen Jung und einen ſehr großen Teil der Alten auf der einen Seite und den Fraktionen auf der anderen Seite vorhanden geweſen. Ein Teil unſerer Partei verzweifelt angeſichts der Verhältniſſe an der Werbekraft des Liberalismus. Wir Jungliberalen ſind der Anſicht, daß der Lideralismus, der noch über 2 Millionen Wähler hat, nichts an ſeiner Werbekraft berloren hat ſondern nur an der Stoßkraft. Wir ſollen uns nicht ſo vor der Sozialdemokratie fürchten, denn dadurch ſtärken wir dieſe Partei nur. Man nennt uns jetzt Optimiſten, wenn unſere Anſchauungen durchgedrungen ſind, ſind wir Realpolitiker. (Heiterkeit.) Wir kennen nichts vom ſozialen Geiſt in der Berg⸗ werksnovelle, wir finden keinen freiheitlichen Zug im Schul⸗ unterhaltungsgeſetz und keinen Fortſchritt in den Verkehrs⸗ ſteuern.(Zuſtimmung und Widerſpruch.) Das darf in der Zu⸗ lunft nicht ſo fortgehen. Wir müſſen heute den Boden der Ver⸗ ſtändigung finden. Wir haben in der Sozialpolitit das beſte Bertrauen zu dem Abg. Baſſermann; in der Schulfrage hat in Hannover der Abg. Schiffer den richtigen Weg gezeichnet. In allen dieſen Fragen müſſen wir aber eine programmatiſche Einigung finden; dann ſind Ueberraſchungen und Verſtim⸗ mungen unmöglich. Dann wird Jung und Alt in gemeinſamer Arbeit zuſammengehen.(Beifall.) Profeſſor Gelger⸗Erlangen ſpricht zur He tung der natl. Fraktion des bayeriſchen Landtages in der Frage ver Beſteuerung des Verkehrs. Nach den Aufklärungen von geſtern kommt die ganze Frage für uns in Wegfall.(Beifall.) Wir haben in Bayern nun einmal zwei Strömungen, bedingt durch die Ver⸗ hältniſſe in Süd⸗ und Nordbayern. Ich hoffe aber, daß wir ktotzdem noch zu einem geveihlichen Zuſammenwirken zwiſchen Jung und Alt in Bayern gelangen werden.(Beifall.) Kaufmann Bau⸗Khln hätte gern geſehen, daß die Aus⸗ führungen der Abgeordneten von geſtern etwas früher gekommen wären, dann wären viele Mißſtimmigkeiten vermieden worden. Redner bedauert, daß Baſſermann die ſchöne Rede Streſemann's als eine Anſammlung von Schlagwörtern bezeichnet hat. Wir ſind der Ueberzeugung, daß unſere Kritik der Partei nützt. Die natl. Jugend iſt durch und durch national. Wir haben gegen die Verkehrsſteuern proteſtiert, weil wir das Prinzip verletzt ſahen. Der Hammacher'ſche Geiſt hätte die Fahrkartenſteuer obgelehnt.(Widerſpruch.) Wir wollen nicht die Grenzen nach links und rechts eng abſtecken, ſondern wir wollen die Ziele feſt⸗ ſtecken. Wir wollen hier aber das Trennende endlich bergeſſen, die langen Debatten hält kein Menſch aus.(Heiterkeit.) Landgerichtsdirektor Hettner⸗Dresden legt den Standpunkt der ſächſiſchen Nationalliberalen dar, welche in ihrer Landesverſammlung in Chemnitz der Reichsbagsfraktion ihr Bedauern ausgedrückt haben. Das Bedauern wäre vielleicht nicht eusgeſprochen worden, wenn die Aufklärung von geſtern bereits früher erfolgt wäre.(Beifall.) Schließlich tritt Redner für eine freiheitlichere Ausgeſtaltung des Wahlrechts in Sachſen und Preußen ein. Oberbürgermeiſter Struckmann⸗Hildesheim iſt der Meinung, daß die Jungliberalen dom beſten Willen und den beſten Abſichten getragen ſind, wenn auch ihre Reden nicht immer der Partei förderlich ſind. Er hoffe, daß es heute über die Differenzen zur Einigung kommt. Redner wendet ſich gegen die 2 1 5 Abſicht, auf dem näckſten Parteitag kurz vor den Wahlen brogtammatſſecze Ertzrterungen vorzenehmen. Von Bürgermeiſter Struckmann⸗ gende Reſolution dor: „Der Vertretertag fordert die nationalliberale Wählerſchaft auf, in Ucbereinſtimm mit den Eiſenacher Beſchlüſſen, unter hollſter Wahrung d en Standpunktes die liberglen Forderungen mit Entſchiedenheit zu vertreten und ihnen zum Siege zu verhelfen. Kaufmann Hübſch⸗Nürnberg formulierte lution: „Der Vertretertag beſchließt, Vertretertag ſich in erſter Linie teiprogramms zu befaſſen hat.“ Seitens der Vereine Elberfeld⸗Köln iſt nachſtehende Reſo⸗ lution vorgeſchlagen: „Im Uebrigen ſpricht der Vertretertag die Erwartung aus, daß die Partei ſich auch fernerhin im Sinne poſitiver Mitarbeit an den politiſchen Aufgaben des Reiches und der Einzelſtaaten betätigen werde. Er fordert die Parteigenoſſen auf, einmutig und entſchloſſen den Kampf für die bewährten Grundſäße der Partei zu führen. Er betrachtet es nach wie vor als die Auf⸗ gabe der Partei, den Sammelpunkt für alle liberalen Elemente unſeres Volkslebens zu bilden, indem er von der Ueberzeugung ausgeht, daß Engherzigkeit und Einſeitigkeit nur zur Zerſplit⸗ texung und Schwächung des Liberalismus führen muß.“ Vom Zentralvorſtand der Partei liegt dem Parteitag folgende Reſolutjon vor: „Für die kommenden Reichstagswahlen ſind die Vorberei⸗ tungen in allen Wahlkreiſen, in welchen die Partei eine Or⸗ ganiſation beſitzt, unverzüglich mit aller Entſchiedenheit zu be⸗ ginnen, der Vertretertag ſpricht die Erwartung aus, daß in Wahlkreiken, in welchen Jugendvereine beſtehen, dieſe in fach⸗ gemäßer Weiſe zur Wahlarbeit herangezogen werden und ſich beteiligen.“ Bei der Abſtimmung wird zunächſt die Reſolution Struck⸗ mann einſtimmig angenommen.(Stürmiſches Bravo). Die Reſolution Hübſch wird gegen eine kleine Minorität ab⸗ gelehnt. Vie Reſolution Elberfeld⸗Köln findet wiederum ein⸗ ſtimmige Annahme; mit großer Majorität wird die Reſolution des Zentralvorſtandes angenommen. Gegen die Reſolution Neu⸗ mayer erhob ſich nur eine kleine Minorität.(Lebh. Beifall). Alsdann tritt eine kleine Frühſtückspauſe ein. Um 2½ Uhr nachmittags beginnt die Sitzung wieder. nächſt ſteht auf der Tagesordnung die Frage der Lehrerbeſoldung. Seitens der Duisburger nationalliberalen Parteileitung folgende Reſo⸗ daß der 1907 ſtattfindende mit einer Ergänzung des Par⸗ g⸗ liegt folgende Reſolution vor: „Die Verfügung des preußiſchen Kultusminiſters in der Lehrerbeſoldungsfrage ſchädigt die berechtigten Intereſſen der Lehrer aufs ſchwerſte und gefährdet die geſunde Schulbildung der großſtädtiſchen Bevölkerung. Das Vorgehen des Miniſters iſt, berechtigt, tatſächlich ein bedenklicher Eingriff in die Selbſtverwal⸗ tung der Städte, die, in richtiger Würdigung der Bedeutung der Volksſchulen für eng zuſammenwohnende Volksmaſſen, eine beſſere Beſoldung der Lehrer durchführen wollen. Der Parteitag iſt überzeugt, daß dieſe Haltung des Miniſters von der nationallibe⸗ ralen Fraktion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes gemißbilligt und entſchieden bekämpft werden wird.“ Die Reſolution begründet unter ſcharfen Worten gegen den Preußiſchen Kultusminiſter und Landwirtſchaftsminiſter Dr. Boß⸗Duisburg.(Lebh. Beifall.) Hauptlehrer Schwenk⸗Oberhauſen bedauert, daß die Lehrerſchaft keine Vertretung in der nationalliberalen Fraktion hat und empftehlt die einſtimmige Annahme der Reſolutſon. Die Bezahlung der Volksſchullehrer ſei miſerabler und ihre ſoziale Stellung rangiere eine Kleinigkeit über dem Briefträger. Die Lehrerſchaft habe das feſte Vertrauen zur nationalliberalen Fraktion, möchten die Abgeordneten ihr recht bald helfen. wenn auch juriſtiſch vielleicht für ihr maßvolles Aufkreten. Ich bin jedoch der Anſicht, daß XIV. Am nächſten Morgen lag Jean'Erneau, der kein Früh⸗ aufſteher war, noch in geſundem Schlafe, als er durch den Geſang zweier junger Stimmen aufgeweckt wurde, welche unter ſeinem Fenſter ſich hören ließen: „Guter Sankt Johann, beſchütze uns, Gib uns Reichtum und Gedeihen Es waren Marga und Paul, welche ihm dies Ständchen brachten. Er fuhr ſchnell in ſeine Kleider und öffnete das Fenſter. Sobald er ſich ſehen ließ, flogen ihm einige Buketts entgegen, welche die Kinder unter großem Jubelgeſchrei hinaufwarfen. „Couſin, heute iſt der 6. Mai, der Tag des Sankt Johann,“ rief ihm Paul zu. 89 „Und dieſer Faulenzer ſchläft noch, während wir auf ihn warten, um ihn zu beglückwünſchen,“ ſetzte Marga ſcherzend hinzu. Jean, welcher nicht an ſeinen Namenstag gedacht hatte, fand dieſe Szene ſehr beluſtigend. Die Aufmerkſamkeit der Kinder iprach dafür, daß man ihn hier ſhon wie zur Familie gehörig be⸗ trachtete. Als er in das Wohnzimmer trat, fand er Frau Derneau dort Heſchäftigt, ein großes Bukett zuſammenzubinden. 2Ah, ſie verderben mir meine Ueberraſchung,“ ſagte ſie lachend zu ihm.„Aber ich freue mich, daß Sie endlich kommen, damit ich. Ihnen meine Glückwünſche darbringen kann.“ (Jortſetzung folgt.) ———— Buntes Feuilleton. 15 — Der Zar und Sibirien. Im„Century Magazine“ ver⸗ öffentlicht die amerikaniſche Miniaturmalerin Amalia Küßner Coudert Erinnerungen an einen Aufenthalt in Petersburg im Jahre 1899, während deſſen ſie den Zaren und die Zarin im Durch eine erwähnte ich Sibirien mit dem gleichen Ton des Schauders, mit dem wir Amerikaner gewöhnlich von dieſem Lande des Schreckens ſprechen, und fügte noch haſtig hinzu, daß es doch ein ſehr trauriges Land ſein müßte, weil es ſo kalt und öde ſei. Der Kaiſer antwortete mir darauf ſchneller und erregter als gewöhnlich, daß Sibirien im Gegenteil ein ſchönes, fruchtbares Land ſei, grünend und blühend im Sommer, mit un⸗ ergründkichen Schätzen von Gold und Türkiſen unter dem reichen Boden. Ich ſprach nicht weiter von dem Gegenſtande, aber ich hörte nachher in der Geſellſchaft, daß der Zar das Verſchicken von Ge⸗ fangenen nach Sibirien immer ſtreng getadelt hatte. Man ſagte mir, er ſei der Anſicht, daß es ein großes Unrecht gegen ein ſo ſchönes Land wäre, ſeinen Namen lediglich mit Verbrechen und Martern zu verknüpfen. Ich zweifle nicht an der Wahrheit dieſer Aeußerungen, weer nich mich daran erinnere, was er zu mir ſagte... Eine andere wohlverbürgte Geſchichte, die ich am Hofe. hörte, war die, daß der Zar auf einer ſeiner Wagenfahrten, din er ohne große Begleitung und jeden Prunk früher gern unter⸗ nahm, auf der Straße einer Schar von Studenten anſichtig wurde, die auf dem Wege nach Sibirien an ihm vorbeimarſchierken, und ſogleich die Freilaſſung der Studenten anordnete. Nachher, er⸗ zählte man mir flüſternd, ließ die Polizei ihre Gefangenen nur noch auf Straßen marſchieren, durch die der Zar nicht fuhr.“ — Es gibt noch Richter mit ſalomoniſcher Urteilskraft, und Valparaifo, die Hauptſtadt Chiles, iſt ſo glücklich, einen davon zu beſitzen. Dort exeignete ſich nämlich folgender Rechtsfall. Die Geliebte eines Bootsmanns zeigte keine Luſt, die leichten Bande Amors mit den feſteren Hymens zu vertauſchen, und ſo klagte die junge Mutter auf Alimente. Da der Fall ſonnenklar lag, hätte jeder andere Richter den Vootsmann verurteilt. Nicht ſo aber der Salomo von Valparaiſo. Zwiſchen ihm und der Schönen entwickelte ſich folgendes Zwiegeſpräch:„Wieviel verdienten Sie früher als Dienſtmädchen im Monat?“„Zehn Jeſos,“ antwortete die Klä⸗ gerin.„So, und wie viel verdienen Sie jetzt als Amme?“ „Dreißig Peſos monatlich.“ Und der Richter ſetzte ſich auf ſeinem Stuhl zurecht und fällte das originelle Urteil: Da die Klägerin ſich in bedeutend beſſeren finanziellen Verhältniſſen befindet als der Beklagte, ſo kann dieſer nicht zu einer monatlichen Entſchädtgung herangezogen werden; im Gegenteil, da dieſer der eigentliche Ur⸗ heber der jetzt günſtigen Stellung der Klägerin iſt, ſo iſt es rechb und billig, daß er an dieſer Beſſerung auch Teil habe, weshalb das Gericht beſchließt: die Klägerin hat vorläufig dem Beklagten von ihrem monatlichen Mehrverdienſt eine Vergütung von 10 Peſos im Monat zu bezahlen. Als dem Bootsmanne die erfreu⸗ liche Kunde ward, daß es noch Richter in Valparaiſo gibt, ſang er fröhlich vor ſich hin:„Sehen Sie, das iſt ein Geſchäft, das tragt noch was ein!“ Der Mann mit den fünuf Frauen. Aus Newyork wird be⸗ richtet: Der Präſident der Mormonenkirche Joſef Smith iſt in Salt Lake City verhaftet worden, weil er fünf Frauen hat. Die Regierung der Vereinigten Staaten hatte ihn ſchon längſt in Ver⸗ dacht wegen ſeiner zahlreichen Heiraten, aber die Geburt eines neuen Kindes, durch das die Zahl von 43 erreicht wurde, ſchien ſelbſt den Brüdern ſeiner und ſie veranlaßten ſeine gerichtliche Verfolgung. Smith war ſechsmal verheiratet, aber von einer Frau lebt er getrennt. Seine fünf Frauen wohnen in derſelben Straße in verſchiedenen Häu⸗ ſern, die aber durch einen Zugang miteinander berbunden ſind, ſodaß Smith bei ſeinen Beſuchen nicht über die Straße zu gehen braucht. Jede Frau beſucht er an beſtimmten Tagen. Ein jeder von ſeinen Haushalten koſtet ihn jährlich 20 000 M. Er wird von einem mormoniſchen Gerichtshof abgeurteilt werden, deſſen Mitglieder ja am eheſten in der Polygamie einige Erfahrung wer⸗ den aufweiſen können. Hildesheim liegt fol. Gemeinde, die Monogamiſten ſind, zuviel .... ͤ...,. ͤ. ⅛˙ 65.. ˙7..«—.]7— c — ——— wrannhetm, 8. Ortoper. Genreal⸗unzeiger.(Paltagplart., 8. Seite. Abg. Dr. Frie dberg erklärt, daß auch die national⸗ Rberalen Abgeordneten mit aller Entſchiedenheit den Miniſterial⸗ erlaß des Kultusminiſters bekämpften. Gerade dem Schul⸗ unterhaltungsgeſetz habe die preußiſche nationalliberale Fraktion deswegen zugeſtimmt, um eine Beſſerung der Lehrerbeſoldung herbeizuführen. Das Miniſterium iſt das unpopulärſte, das es je gegeben hat.(Lebh. Beifall.) Die Reſolution findet einſtimmige Annahme.(Lebh. Prabo.) Das Wort erhält nunmehr Reichstagsabg. Patzis für ſein Referat über: „Die uationalliberale Partei und die Mittelſtandspolitik“. Referent führt u. a. aus: Die natl. Partei wird in det Erhaltung eines geſunden Mittelſtandes nie ermüden. Der Begriff des Mittelſtandes iſt nicht ſcharf umriſſen. Zum Mittel⸗ fand wollen gerechnet ſein Produzent und Konſument, Land⸗ wirtſchaft und ſtädtiſches Gewerbe, Hausbeſitzer und Mieter, ja auch eine Schicht höher bezahlter Lohnarbeiter. Zum Mittel⸗ land ſind alle diejenigen Exiſtenzen zu rechnen, welche den alten Mitteßend bildeten, aber auch die Privatangeſtellten ſind dem Mittelſtand beizuzählen, die nach Selbſtändigkeit ringen. Der Mittelſtandspolitik hat ſich jede ſtaatserhaltende Partei anzu⸗ nehmen. Zurückgewieſen werden muß die Aeußerung führender konſervativer Blätter, daß Mittelſtandspolitik und Liberalismus einander ausſchlöſſen. Wenn der Liberalismus fürſorgliche Arbeit irgendwo zu leiſten hat, ſo iſt es gerade hier, wo es ſich darum handelt, für eine Schicht einzutreten, aus welcher heraus per Nationalliberalismus erwachſen iſt. Wir haben in Deutſch⸗ land die radikalſte Sozialdemokratie; allein das Gegengewicht gegen dieſe beſitzen wir im Bauern⸗ und Mittelſtand. Mit unſerem Mittelſtand geht es nicht rückwärts ſondern aufwärts. Die Einkommen von 900 bis 3000 Mark haben ſich um 44 pCt., die von 3000—9000 Mark um 30 pCt. vermehrt. Bezüglich unſerer Stellung zur bäuerlichen Mittelſtandspolitit kann ich auf das Programm von Frankfurt vom Jahre 1898 verweiſen. Mit ver neuen Zollpolitik hat die Fleiſchteuerung nichts zu tun. Wohl aber hat der Landwirtſchaftsminiſter die Pflicht, der Fleich⸗ leuerung, die ſich nachgerade zur Kalamität ausgewachſen hat, ebzuhelfen.(Sehr richtig. Beifall.) Es muß dagegen prote⸗ ſtiert werden, daß der preußiſche Landwirtſchaftsminiſter in einer ganz nonchalanten Art hierüber hinweggeht und ſo aus einer Sorge des Volkes eine Verbitterung macht.(Lebh. Beifall.) Es kann nicht abgeleugnet werden, daß in den letzten Jahren hunderte von Exiſtenzen zu Grunde gegangen ſind, die noch Kraft genug hatten, bei ſtaatlicher Hilfe fortzubeſtehen. Die Gewerbe⸗ freiheit und Frefzügigkeit iſt eine hervorragende Leiſtung der nakl. Fraktion. Es iſt aber damit noch lange nicht geſagt, daß wit jeden Auswuchs der Gewerbefreiheit und Freizügigkeit billigen. Ich gebe vollkommen zu, daß man bei Einführung der Gewerbefreiheit den Wert der Innungen und Genoſſenſchaften Anterſchätzte. Allein dieſe Fehler ſind ſchon längſt von uns unter Führung Miquels korrigiert worden. Gegenüber den Aus⸗ wüchſen, die ſich im Laufe der Zeit zeigten, haben wir unſere vollſte Schuldigkeit getan. So wurde 1880 das erſte Wucher⸗ geſetz erlaſſen; unſere Freunde gründeten Kreditvereine; ich er⸗ innere an Schultze⸗Delitzſch. Später folgte das Geſetz gegen den 1nlauteren Wettbewerb. 1894 ſtellten wir in Frankfurt das Verlangen nach einem ſolchen Geſetze auf. Zehn Jahre ſteht das Geſetz über den unlauteren Wettbewerb in Kraft; und ſtets ſtehen wir mit der Regierung in Erwägungen, wie dieſes Geſetz zu ver⸗ beſſern iſt. Allerdings ſind die Schwierigkeiten außerordentlich groß. Redner führt eine Reihe von Beiſpielen an. Notwendig wäre es, jeden Ausverkauf unter die Gewerbekontrolle zu ſtellen. Es iſt zu hoffen, daß die Regierung demnächſt, einen dement⸗ iprechenden Geſetzentwurf einbringt. Ein öffentliches Intereſſe als vorliegend ſolle dann erachtet werden, wenn ein Gewerbe⸗ berband beim Staatsanwalt ein Antrag auf Strafverfolgung wegen unlauteren Wettbewerbes ſtellt. Redner gibt alsdann die Mittel zur Hebung des Miktelſtandes an: Saatsbeiträge für Genoſſenſchaften, weitere Ausſtattung des gewerblichen Fortbil⸗ dungsſchulweſens, der kleine Befähigungsnachweis uſw. Unſere Freunde im preußiſchen Abgeordnetenhauſe haben eine Enquete über die Lage des Kleinhandels in Deutſchland gefordert. Weiter verlangen wir die Errichtung von Kleinhandelskammern. Schließlich ſteht uns die große Aufgabe der Einbeziehung der Privatangeſtellten in das Verſicherungsweſen bevor.(Lebh. Beifall.) Ein Reihe weiterer kleiner Aufgaben ſind ebenfalls noch zu löſen. Wir wollen dem Mittelſtand eine große neue Schicht zuführen, wir wollen für den Mittelſtand ſorgen; das iſt eine Aufgabe, die uns Freude machen wird, und in der die Partei auch einig iſt.(Lebhafter Beifall.) Seitens der Wahlkreiſe Kaſſel⸗Duisburg⸗Eſſen liegt folgende Neſolution vor: „Der Vertretertag der nationalliberalen Partei begrüßt mit Genugtuung die Ausführungen des Abg. Patzig über die die Mittelſtandspolitik und betont insbeſondere die Notwen⸗ digkeit einer Reviſion des Geſetzes zur Bekämpfung des un⸗ lauteren Wettbewerbs namentlich auch inbezug auf das Aus⸗ verkaufsweſen und erhofft von der Mitarbeit ſeiner Vertreter im Reichstage einen wirkſamen Schutz gegen die Handel, Ge⸗ werbe und Induſtrie ſchädigenden Auswüchſe des Ausverkaufs⸗ weſens. Er hält dazu allerdings eine Kontrolle durch die Gewerbebehörden für geboten.“ Vom Referenten Abg. Patzig wurde noch folgender Zuſatz deantragt: „Er erwartet ferner, daß der berechtigte Anſpruch der Privatangeſtellten auf eine reichsgeſetzliche obligatoriſche Pen⸗ ſionsverſorgung und Invalidenfürſorge baldigſt erfüllt werde.“ Es folgt nunmehr eine kürzere Diskuſſion. Pietſch⸗Mans⸗ feld ſchildert die ländlichen Grundbeſitzverhältniſſe in ſeinem Kreiſe, Reg⸗Rat Stadthagen erklärt die Mittelſtandsfrage für die wichtigſte der Zukunft. Amtsrichter Dr. Lohmann und Dr. Lasker⸗Freiburg beſchließen mit kurzen Ausführungen die Debatte. Referent Abg. Patzig gibt ſeiner Freude über die allgemeine Zuſtimmung zu ſeinem Referat Ausdruck. Es erfolgt nunmehr die Abſtimmung. Die Reſolution der Vereine Kaſſel⸗Duisburg⸗Eſſen findet einſtimmige Annahme. Der Zuſatzantrag Patzig erfährt eine Abänderung und wird mit einem neuen Zuſatzantrag wie folgt gegen eine kleine Minderheit an⸗ genommen: „Er erwartet die baldige Verabſchiedung der Geſetze über den Schutz der Bauhandwerker und die Sicherung der Bau⸗ forderungen, ſowie insbeſondere über die Beſchränkung des Rechts Lehrlinge anzuleiten auf diejenigen Handwerker, die den Meiſtertitel führen dürfen. Er erwartet ferner, daß die rechtlichen Verhältniſſe der Privatangeſtelllten demnächſt in friedlicher Weiſe geſetzlich ge⸗ regelt werden, und daß insbeſondere ihr berechtigter Anſpruch auf reichsgeſetzliche oöligatoriſche Penſionsverſicherung mit Hinterbliebenenfürſorge baldigſt erfüllt wird.“ 4 Oberbürgermeiſter Bruckmann⸗Hildesheim dankt namens' des Parteitags dem Präſidenten für ſeine umſichtige Geſchäfts⸗ leitung. Profeſſor Geiger⸗Nürnberg ſprach das Schlußwort. Er betonte, daß ſowohl Parteifreunde wie Gegner der Partei mit Spannung und die erſteren wohl auch mit ernſter Beſorgnis entgegengeſehen hätten. Umſomehr dürfe man ſich freuen, daß die rückhaltloſe Ausſprache in ſolche Einmütigkeit ausgeklungen habe, wie ſie in den Reſolutionen zum Ausdruck komme. Man habe neuen Mut geweckt und friſche Kraft geſammelt, um ent⸗ ſchloſſen weiter zu kämpfen für die Ideale der Partei, durch die man hoffe, das Vaterland zu fördern. Wit einem Hoch auf das Vaterland ſchloß Profeſſor Geiger um 5 Uhr die Verhandlungen des Paxteitages. Halb 7 Uhr ſchloß ſich ein glänzend verlaufenes Feſtmahl an. *** Nach Beſchluß des Zentralvorſtands findet der nächſte Parteſ⸗ tag Frühjahr 1907 in Kaſſel ſtatt. Deutsches Reich. * Lübeck, 7. Okt.[Aus der nationalliberalen Partei). Der frühere nationalliberale Reichstagsabgeordnete, Direktor der Lebensverſicherungsanſtalt Hanſeſtädte, Hermann Gebhard, iſt geſtorben. Schaffhauſen, 7. Okt.(Der erweiterte Aus⸗ ſchuß für den Bau einer Randenbahn) hat einen aus Vertretern Badens und der Schweiz zuſammengeſetzten engeren Ausſchuß gewählt, deſſen Vorſitzender Stadtpräſident Spahn⸗ Schaffhauſen iſt. Der Ausſchuß ſoll bei der badiſchen Regierung und dem ſchweizeriſchen Bundesrat die zur Verwirklichung des ge⸗ planten Unternehmens erforderlichen Schritte tun. Die Vertreter Badens ſtehen dem geplanten Unternehmen, welches die kürzeſte Verbindung zwiſchen Mitteldeutſchland und die Schweiz herſtellen ſoll, ſympathiſch gegenüber. Ausland. * Oeſterreich⸗Ungarn.(Die ungariſche Re⸗ gierung) hat der öſterreichiſchen den Entwurf eines Handels⸗ vertrags übermittelt, der das Zoll⸗ und Handelsbündnis er⸗ ſetzen ſoll. Dieſer Entwurf hat als Grundlage der Verhandlungen über die Reviſion des Ausgleichs gedient. * Niederlande.(Friedenskonferenz). Reuters Bureau erfährt, daß die Vertagung beziehungsweiſe Zurückziehung der Entwürfe über den Beitritt zur Friedenskonvention ſowie der Empfang der Mitglieder der Friedenskonferenz nicht den Schluß rechtfertige, daß die Konferenz 1907 nicht ſtattfinde. Der für 1906 erbetene Kredit von 75000 Gulden ſei nur deswegen zu⸗ rückgezogen worden, weil die Konferenz nicht 1906 ſtatkfinden wird. * Spanien.(Der Finanzminiſter) hat die von mehreren Miniſterien geforderte Erhöhung der Ausga ben um 40 Millionen abgelehnt. Er erklärte, er werde nur die un⸗ umgänglichſten Erhöhungen bewilligen. Der Ueberſchuß des letzten Budgetjahres ſollte für die Deckuns etwaiger Defizite reſer⸗ viert werden. —(Die Regierung) hat die Vorarbeilen für einen Ent⸗ wurf betreffend die Ver teidigungsarbeiten im Haſen von Vigo, in den Buchten von Ponteredre, Aroſa und Muros, an der weſtlichen Küſte Galiciens, ferner in den Häfen von La Co⸗ runa, Gijon und Santander, ſowie an der ganzen Küſte des can⸗ tabriſchen Meeres angeordnet. Der Entwurf wird dem Cortes in der nächſten Sitzungsperiode unterbreitet werden. Aus Stadt und Land. »Maunbeim, 8. Oktober. Zum Beſuch des Großherzogspaares. Die Spalierbilbung. Am Samstag abend ſanden ſich auf Einladung des Herrn Veterinärrat Fuchs die Vorſtände der Vereine, die ſich an der Spalierbildung bei dem Einzug des Großherzogspaares beteiligen wollen, im Bürgerausſchußſitzungsſaal des Rathauſes zu einer Beſprechung ein. Nach den Erläuterungen, die der bewährte Organiſator derartiger Veranſtaltungen gab, werden bei der feier⸗ lichen Einholung des Großherzogspaares mehrere Bürger an der Spitze reiten. Dann folgt der Wagen des Herrn Oberbürger⸗ meiſters, au den ſich eine berittene Abteilung Mannheimer Land⸗ wirte und allenfalls eine Militärmuſikkapelle ſchließen wird. Dann kommt der Wagen mit dem Großherzogspaar, eskortiert von einer berittenen Ehrengarde Mannheimer Bürger. Daran ſchließen ſich die Wagen des Gefolges und eine Abteilung berittener Landwirte. Die Spalierbildung ſoll vom Rheinbrückenkopf aus erfolgen. Auf der Strecke bis zur Rheinſtraße werden die Bahn⸗ und Zoll⸗ beamten Auſſtellung nehmen. Das Spalier ſoll eine Breite von 7,5 Meter haben. Die Rheinſtraße in ihrer ganzen Breite werden 12-15 000 Schulkinder ausfüllen, was jedenfalls einen groß⸗ artigen Anblick getähren wird. Die Tribünen zu deiden Seiten der Via triumphalis ſind für junge Damen beſkimmt. An dem gewaltigen Triumphbogen wird ſich auch der offizielle Empfang abſpielen. Dann ſetzt ſich das durch die Vereine gebildete Spalier weiter fort durch die Planken und die obere Breite Straße bis zum Schloß und zwar ſollen an jeder Seite der Einzugsſtraße zwei Glieder ſtehen. Um eine ſchöne Richtung zu erzielen, wird die Grenze für die Spalierbildung auf dem ganzen Wege durch weiße Striche warkiert. Wenn das Großherzogspaar das Spalier paſ⸗ ſiert hat, ſchließen ſich die vier Glieder zuſammen, machen Front und formieren ſich ſo zum Feſtzug, der ſich in Bewegung ſetzt, ſobald die Großh. Herrſchaften im Schloß angelangt ſind. Das Jubelpaar wird dann auf den Balkon des Schloſſes heraustreten und den Zug an ſich vorbeidefilieren laſſen. Zwei Muſikkapellen werden dazu den Defiliermarſch ſpielen. Nach dem Vorbeimarſch werden die Vereine im Schloßhofe Aufſtellung nehmen und, ehe ſie auseinandergehen, ein Hoch auf die Großh. Herrſchaften aus⸗ bringen. Zur Spalierbildung ſind bis jetzt—7000 Mann an⸗ gemeldet. Vorgeſchrieben iſt ſchwarzer Anzug; hei den Sports⸗ vereinen Sportskoſtüm. Selbſtredend ſind die Fahnen und Standarten mitzuführen und auch das Mitbringen eigener Muſik⸗ kapellen iſt erlaubt. Die Art der beabſichtigten Aufſtellung der Vereine veran⸗ laßte eine kürzere Debatte, die ſchließlich darin reſultierte, daß ſich Herr Veterinärrat Fuchs damit einverſtanden erklärte, daß von den größeren Vereine je die Hälfte auf eine Seite der Straße zu ſtehen kommt, damit ſie nachher beim Einſchwenken zuſammen⸗ bleiben. Der Ort, wo der einzelne Verein ſich aufzuſtellen hat, wird jedem Abteilungsführer auf einem Plan angezeichnet, den der Betreffende mit der Mitteilung des Zeitpunktes der Aufſtel⸗ lung zugeſtellt erhält. Donnerstag nachmittag findet eine Probe der berittenen Ebrengarde ſtatt und abends haben ſich die Ab⸗ teilungsführer nochmals im Bürgerausſchußſitzungsſaal zu einer Beſprechung einzufinden, da es möglich iſt, daß inzwiſchen noch neue Dispoſitionen getroffen worden ſind. Die Ankunft der Großherzoglichen Herrſchaften am Freitag, den 42. ds. Ms. wird, wie jetzt endgiltig feſtſteht, vor⸗ mittags etwa um 11 Uhr erfolgen. Aus der Stadtratsſitzung vom 4. Oktober 1906. (Witgeteilt vom Mürgermeiſteramt.) Vor Eintritt in die Tagesordnung begrüßt Stadtrat Hirſchhorn Namens des Stadtrats in warmen Worten den nach Rückkunft aus dem Urlaub erſtmals wieder im Kollegium erſchienenen Oberbürger⸗ meiſter, der darauf für die freundliche Kundgebung den herzlichſten Dank ausſpricht. Der Stadtrat nimmt von den für den bevorſtehenden Beſuch der Großherzogl. Herrſchaften geplanten Arrangement zuſtimmend Kenntnis. Die offizielle Hauptfeſtwoche für die Feier des Stadt⸗ Jubiläums wird auf die Zeit vom Donnerſtag den 30. Mai bis Donnerſtag den 4. event. Mittwoch, den 5. Juni k. Is. verlegt, Laut Bericht des Tiefbauamts wurde am 5. v. Mts. mit der Herſtellung der Langen Rötterſtraße begonnen. (Schluß folgt!. Sport. V. Der„Prix du Conſeil Municipal“, das bedeutendſte franzöſiſche Rennen der Herbſt⸗Kampagne, im Werte von 100 000 Franken kam geſtern im Bois de Bonlogne zum Austrag. Das Intereſſe an dem Rennen erreichte dadurch eine erhebliche Steigerung, daß der engliſche Züchter Sol Joél ſeinen Hengſt„Bachelor's Button“ ſtarten ließ, der durch ſeinen Sieg über„Pretty Polly“, die beſte Stute Englands, ſich als ein Pferd von ganz hervorragender Klaſſe erwieſen hat. Aber auch Frankreich war beſtens gerüſtet, beſaß es doch in dem W. K⸗ Vanderbil'ſchen Heugſt„Maintenou“ einen Vertreter, der vermöge ſeiner bisherigen glorreichen Erfolge den Kampf mit dem engliſchen Gegner getroſt aufnehmen konnte. Die Spannung auf den Ausgang des Rennens war begreiflicherweiſe ſehr groß. Der Verſuch der Eng⸗ länder, ihrem Erfolg im diesjährigen„Grand Prix de Paris“ mit „Spearmint“ heute einen zweiten folgen zu laſſen, mißglückte jedoch, denn„Maintenon“, geſteuert von ſeinem alten erfahrenen Reiter J. Rauſch, konnte den Sieg erringen, während das engliſche Pferd, deſſen Chance vermutlich infolge der Anſtrengungen der Reiſe benach⸗ teiligt wurde, es nicht einmal auf einen Platz bringen konnte und im geſchlagenen Felde endete. Der zweite Platz wurde von J. Lieux „Punta Gorda“ und der dritte von C. Vagliano's„Montlieux“ be⸗ ſetzt. Der Sieger„Maintenon“ hat nuumehr das dritte Hundert⸗ tauſend⸗Franken⸗Rennen in dieſem Jahre gewonuen, darunter das „Derby“. Seine Gewinnſumme beziffert ſich jetzt auf annähernd 500 000 Franken. Der Bayernpreis, das mit 50 000 M. ausgeſtattete Rennen, welches geſtern in München zum Austrag kam, wurde von Weinberg's „FJels“ leicht gegen„Ganges“ und„Baron Kiki“ gewonnen. * Schwimmklub Salamander. Bei dem geſtern in Frank⸗ furt ſtattgefundenen Wettſchwimmen gelang es dem Klub, bei großer Konkurrenz 6 erſte Preiſe, und zwar Damenſchwimmen(Frl. Weck⸗ eſſer), Hauptſpringen(Schau), Altherrenſchwimmen(Deubert), Junior⸗ ſeit(Veſt, Hauptſchwimmen(Weckeſſer), Jubiläumsſchwimmen(Becken⸗ bach), außerdem 4 zweite Preiſe zu erringen, ſo daß der Klub nun zum Schluß der Saiſon mit 45 erſten Preiſen an der Spitze der ſüd⸗ deutſchen Schwimmvereine ſteht. 1 Cheater, Runſt und Wiſſenſchaff. Sroßh. Bad. Hef' und Natienaltheater in Manuzeim. Torquato Taſſo, das herliche Goethewerk, wirkt trotz ſeines Mangels an wirklichem Geſchehen, allein durch ſeine feine Charakterzeichnung, durch den reichen Schatz an Gedanken, ſowie durch die unübertreffliche Schön⸗ heit der Sprache, feſſelnd und im beſten Sinne begeiſternd auf jeden, dem die Freude am Ibealen und die Wärme des Mitfühlens nicht verloren gegangen ſind; freilich ſtellt eine Aufführung des Taſſo, wenn ſie den gleichen hohen Genuß wie die Lektüre gewähren ſoll, an die Darſteller ganz außergewöhnliche Anforderungen, denen nur ſchwer oder überhaupt nicht voll genug getan werden kann. Im April dieſes Jahres war es, als die Neueinſtudierung des Taſſo innerhalb des Goethezyklus zuletzt Gelegenheit gab, zu er⸗ kennen, in wieweit die Darſtellung an unſerer Bühne jenen An⸗ forderungen gerecht wird. Regiſſeur Schaper hatte ſeinerzeit mit Sorgfalt gearbeitet, ſo daß nun Herr Trautſchold für die vorgeſtrige, ſeitdem erſte Wiederholung nicht beſonders viel zu tun blieb. Die ſamstägige Aufführung unterſchied ſich denn auch im ganzen wenig von jener im April; wenn ſich jedoch jetzt der Geſamteindruck der Vorſtellung um ein Stück beſſer ge⸗ ſtaltete, ſo mag das zum Teil der geringeren Anſtrengung des Schauſpielperſonals zuzuſchreiben und zu danken ſein. Anderer⸗ ſeits iſt nicht zu berkennen, daß Frau Ullerich, die jetzt an Fräulein 7 0 Stelle die Rolle der Schweſter des Herzogs von Ferrara ſpielte, eben doch künſtleriſch noch Vollendeteres zu bieten hatte, als ihre Vorgängerin. Die wunderbaren Goethe'ſchen Verſe gewannen bei vorzüglicher Ausſprache in Frau Ullerichs Mund ſchönheitprangendes Leben, dazu zeichnete das Spiel der Künſtlerin Verſtändnis und natürliche Anmut aus. Aus der übrigen Be⸗ ſetzung, die ſonſt die alte geblieben war, ragte Herr Gckelmann als Antonio Montecatino wie immer durch ſein intelligentes Spiel hervor. Herrn Zudwigs Taſſo zeigte die gleichen guten Eigen⸗ ſchaften wie früher und die Leiſtung war bei der augenſcheinlichen ſtarken Indispoſition des Künſtlers aller Ehren wert. Fräulein Blankenfeld bot als Leonore Sanvitale gleichfalls wieder Lobenswertes, ebenſo Herr Köhler als Herzog, dem nur noch etwas mehr„Fürſtlichkeit“ zu wünſchen geweſen wäre. K. Neues Theater im Voſengarten. Der Dieb.— Die Schule der Frauen. Aem geſtrigen Sonntag erſchien auf unſerer Roſengartenbühne des alten Moliere fünfaktiges Luſtſpiel„Die Schule der Frauen“ (Lécole des femmes! im neuen Gewande der Ludwig Fulda'ſchen Beazbeitung. Das hübſche immer noch zeitgemäße und unterhal⸗ tende Werkchen, das hekanntlich einſtmals ſeinem Verfaſſer ſo manchen Angriff muckeriſcher Prüderie zugezogen hat, kam unter Herrn Hechts Regie im Ganzen recht anſprechend zur Auf⸗ füthrung, eine etwas größere Feinheit in der Schattierung einzelner Rollen, insbeſondere der des Arnolphe, den der Leiter der Vorſtel⸗ lung ſelbſt ſpielte, hätte jedoch nichts ſchaden können; auch machten die Verſe zumteil größere Mühe, als dies hätte der Fall ſein dürfen. Frau Eckelmann gab Agnes, die Auserwählte Arnolphes lieb⸗ lich und friſch, Herr Röbbeling den Freund Chryſalde ſehr ge⸗ fällig. Herrn Möller ſagte mir als Horace zu, doch trieb ihn wahrſcheinlich die Rückſicht auf die Muſenſaalakuſtik dazu, ſein Organ mehr anzuſtrengen, als es nötig war. In den kleineren Partien waren Frau de Lank, ſowie die Herren Tietſch, Kallenberger und Neumann⸗Hoditz am Poſten. Für die Inſzenierung des Luſtſpiels hatte man, um eine raſche Auf⸗ einanderfolge der Afte zu ermöglichen, eine ſogenannte Einheits⸗ dekoration gewählt, die ihren Zweck auch erfüllte, als ſolche jedoch dem intimen Charakter des Stückes nicht genügend angepaßt war. Der Vordergrund mit den beiden Häuſern konnte paſſieren, der Hintergrund mit dem Blick auf die entfernte Kirche und in die weite Gegend dagegen nicht. Der„Schule der Frauen“ ging als Vorkoſt ein anderes Werk⸗ chen aus dem Franzöſiſchen, Octave Mirbeau's gut erfundene, in einzelnen Teilen ſogar geiſtreiche, einaktige Komödie„Der Dieb“, ebenfalls(bon Herrn Trautſchold) neueinſtudiert, voran. Herr Godeck ſpielte die Titelrolle zu Dank, ſein Gegenſpieler Herr Möller hatte eine zu jugendliche Maske gewählt. Beide Stücke wurden vom Publikum freundlich aufgenommen 1— und namentlich Herrn Hechts Arnolphe fand lauten Beifall. K. 2 4. Selle General⸗Anzeiger.(Mittagblatt) Mannheim, 8. Oktober. Der Bericht uüber die geſtrige 1. Matinee des Mannheimer Streich⸗ — 15 8N mußte wegen Raummangels für das Abendblatt zurückgeſtellt werden. TCeixte Hachrichten und Celegramme. * Bochum, 7. Okt. In einer von dem Bergarbeiter⸗ verbhande einberufenen Generalverſammlung wurde eine Reſolution angenommen, in der ſich die Verſammlung mit der Einreichung einer 15prozentigen Lohnerhöhung ein⸗ verſtanden erklärt, die Aufhebung der noch beſtehenden Sperre fordert, ſich verpflichtet, in allen Lagen der Lohn⸗ bewegung nur auf die Anweiſung der Geſamtleitung zu hören, und ſich zu keinem unüberlegten Schritte verleiten zu laſſen. Stuttgart, 8. Okt. Der Gemeinderat hat be⸗ ſchloſſen, ab 1. Oktober den ſtädtiſchen Arbeitern Teuevungs⸗ zulagen zu gewähren und ſpäter auch den Unterbeamten und Beamten der Stadt. *Altenburg, 7. Okt. Geheimrat Dr. Stöhr, Vorſtand des altenburgiſchen Miniſtermums des Innern, iſt geſtorben. * Berlin,7. Okt. Am Sonntag Abend ſtießen bei der Halenſeer Brücke ein Kremſer und Automobil zuſammen, wobei 6 Perſonen teils ſchwer, teils leicht verletzt wurden. * Graudenz, 7. Obt. Die zahlreich beſuchte 19. General⸗ berſammlung des evangeliſchen Bundes wurde heute Abend in der Feſthalle mit einer Begrüßung der ſtädtiſchen, der ſtaatlichen und der kirchlichen Behörden eröffnet. * Tours, 7. Okt. Heute wurde auf dem Kirchhofe von St. Symphorien ein Deukmal eingeweiht, das über einem Grabe errichtet iſt, in welchem 11 preußiſche und 29 fran⸗ zöſiſche Soldaten ruhen, die im Jahre 1870 gefallen ſind. Mehrere Redner ſprachen, u. a. der kommandierende General des 9. Armeekorps als Vertreter des Kriegsminiſters. * Brüſſel, 7. Okt. In der Caiſſe des Reports et des Depots wurde große Unterſchleife entdeckt, die 4000 000 Frrs. be⸗ tragen ſollen. Der ungetreue Beamte iſt flüchtig. * Sofia, 7. Okt. Meldungen aus Varna zufolge wurden dort drei noch in Händen der Griechen befindliche Kirchen und drei Schulen von einem Volkshaufen beſetzt. Nach einer weiteren Meldung ſollen die Kirchen durch die Polizei den Griechen nach Verhaftung der Rädelsführer zürüchgegeben worden ſein. Zue Aufrechterhaltung der Ordnung ſeien militäriſche Maßnahmen getroffen worden. * Newyhork, 7. Okt. In der Nähe von Mobile wurden zwei Neger von 60 maskierten Männern aus einem Eiſenbahn⸗ zuge geholt und aufgehängt. In Magon in Georgia wurden bei einem Streite zwiſchen Weißen und Negern drei Mönner er⸗ ſchoſſen. Der neue Buchdruckertarif. Nen Mut 1 12 *Leipzig, 7. Okt. Eine ſtark beſuchte Verſammlung von Buchdruckern bhat den Tarifvereinbarungen nicht zugeſtimmt. Der Tarif ſoll erſt in der Fachpreſſe ver⸗ öffentlicht werden. Berlin, 7. Okt. Im Zirkus Schumann ſollten heute Mitiglieder des Berliner Gehilfenverbandes zur neuen Buchdrucker⸗Tarifgemeinſchaft Stellung nehmen. Sie hatten ſich mit nahezu 9000 Perſonen vollzählig eingefunden. Maſſini, der Vorſitzende, kam über die erſten Grußworte nicht hinaus. Erregte Zurufe: Schiebung! Ueber⸗ rumpelung! Hängt ſie! Vertagung! unterbrachen ihn, und Ruhe ärgt erſt ein, als der Gehilfe Töpper unter ſtürmiſchem Beifall den Vertagungsantrag unter Hinweis auf eine früher angenom⸗ mene Reſolution begründet, daß zu dem Tarifabkommen erſt nach chriftlicher Bekanntgabe Stellung genommen werden ſolle. Das 1 hier unterlaſſen. Es handle ſich anſcheinend um ein Spiel hinter den Kukiſſen. Die Gehilfen ſollten durch Annahme der Vertagung zeigen, daß die Allgemeinheit noch durchführen kann, was“ ſie wfll. Die Vorſtandsmitglieder verſuchten, darzulegen, warum eine rechtzeitige Veröffentlichung unmöglich war. Sie wurden aber nledergeſchrien, und der Vertagungsantrag einſtimmig angenommen. Der weitere Verſuch des Vor⸗ Berlin, Frl. Dr. Salomon⸗Berlin, Frau von Forſter⸗Nürnberg, ſtandes, die Mitglieder zu einer freundſchaftlichen, geſelligen Aus⸗ ſprache gleichwohl zuſammerzuhalten, ſcheiterte. Die 7. Generalverſammlung des Bundes Dentſcher Frauenvereine in Nürnberg. *Nürnberg, 6. Okt. Die heutige Sitzung der General⸗ verſammlung des Bundes deutſcher Frauenvereine dauerte von früh 8 Uhr bis abends ½9 Uhr, mit einer einſtündigen Mittagspauſe. An dieſe Sitzung ſchloß ſich direkt eine öffentliche Abendſitzung an, in der Frau Stritt einen Vortrag über„Die Einheitlichkeit in der Frauenbewegung“ hielt. Rauſchender Beifall der ſtark beſuch⸗ ten Verſammlung wurde Frau Stritt zu teil. Der Reorgani⸗ ſationsplan des Bundes wurde in der von Frl. Helene Lange vorgeſchlagenen Form angenommen: der Bund wird demnach künftig aus Verbänden und Vereinen zuſammengeſetzt ſein. Als Vorſitzende wurde Frau Marie Stritt wieder gewählt; in den Vorſtand, der nach der neuen Satzung von 11 auf 7 Mit⸗ glieder herabgeſetzt wurde, wurden gewählt; Frl. Anng Pappritz⸗ Frau Anna Edinger⸗Frankfurt, Frau Marianne Weber⸗Heidelberg, Frau Alice Bensheimer Mannheim. Eiſenbahnunfälle. * Köln, 7. Okt. Geſtern abend fuhr gegen 7 Uhr auf dem Bahnhof Mehlen der Güterzug Nr. 8217 infolge ſalſcher Weichen⸗ ſtellung auf einen Prellbock. Die Lokomotive, ein Packwagen und vier Güterwagen entgleiſten und wurden zum Teil zerkrüm⸗ mert. Ein Bremſer wurde ſofort getötet, ein anderer leicht verletzt. Der Materialſchaden iſt erheblich. Die Strecke Köln⸗ Kobleuz war bis 9 Uhr 40 Minuten nach beiden Richtungen geſperrt. Von dieſer Zeit ab erfolgte eingleiſiger Betrieb. Die Aufräumungs⸗ arbeiten dauern fort. * Rom, 7. Okt. Der Expreßzug, der geſtern abend um 8 Uhr 40 Minuten von Mailand via Parma nach Rom abging, ent⸗ gleiſte in der Nähe der Pobrücke bei Piacenza. Vier Perſonen wurden getötet und achtundzwanzig erlitten Verletzungen, zum größten Teil von leichter Art. Von Piacenza aus wurde ſofort Hülfeleiſtung ins Werk geſetzt. * Palma(Mallorka), 7. Okt. Bei der Station Putinva ſtieß ein Perſonenzug mit einem Güterzug zuſammen. 35 Reiſende * Helſingfors, 7. Okt.(.⸗B.) Der hier tagende Kongreß der Kadettenpartei wurde heute Nach⸗ mitiag eröfnet. 171 Delegierte ſind anweſend, die 43 Gouver⸗ nements und 4 Gebiete vertreten. Fürſt Dolgorukow wurde zum Vorſitzenden gewählt und gab in einer Anſprache ſeinem Bedauern Ausdruck, daß der Kongreß nicht in der Heimat ſtatt⸗ ſinde, ſondern die Ga ſtfreundſchaft eines Volkes in An⸗ ſpruch nehmen müſſe, das ſich die Freiheit zu erkämpfen ver⸗ ſtanden habe. Es wurden dann die Entwürfe zu Reſolutio⸗ nen verteilt, in welchen der Kongreß den Wiborger Auf⸗ ruf gutheißt, der gegenwärtige Augenblick aber zur Durch⸗ führung des paſſiven Widerſtandes als nicht geeignet bezeichnet wird. Die nächſte Aufgabe der Partei ſei die Vorberejtung auf die Wahlkampagne, als deren Grundlage die Antwort der Duma auf die Thronrede dienen müſſe. Helſingfors, 8. Okt. Im weiteren Verlauf der Sitzung des Kongreſſes der Kadettenpartei führte der Vorſitzende, Fürſt Dolgorukow, aus, der Kongreß werde zur Stärkung des konſtitutionellen Prinzips und zur Feſtigung der Parkei, krotz des Verbots in Rußland beitragen. 0 Nachtrag zum lokalen Teil. *Die dritte Katholikenverſammlung für die bad. Pfalz, die geſtern nachmittag im Nibelungenſgal des Roſengartens ſtattfand, unterſchied ſich in ihrer äußeren Geſtaltung in nichts gegen ihre beiden Vorgängerinnen. Zunächſt war derſelbe Maſſenbeſuch zu konſtatieren. Im Parterre kein leeres Plätzchen, unter den Emporen eine ſtarke Menſchenmauer und oben auf den Emporen bis hinauf zur höchſten Gallerei ein ſtattlicher Kranz von Damen. Selbſt das Podium war Stadtdekan Bauer, die beiden Referenten und Kaufmann Grfeſer Platz genommen. Herr Amtsgerichtsdirektor Gießler eröffnete die Verſammlung um 4 Uhr mit einer längeren Begrüßungsan prache in der er mit beſonderem Nachdruck betonte, daß die Katholikender. ſammlungen lediglich zur Orientierung der Katholiken und nicht zu Angriffen gegen Andersgläubige dienen ſollten. Der Redner ſtreiſte dann kurz die Verhandlungen des letzten ſozialdemokratiſ hen Parteſtages als deſſen wichtigſten Beſchluß er denjenigen über die Jugenderziehung bezeichnete. Der Beſchluß, die Bearbeitung der Jugend in das Arbeſts⸗ programm aufzunehmen, werde für die Zukunft folgenſchwer für die Kirche werden, zumal Nationallibe ale, Demokraten und Jungliberale auch dem Grundſatz: Trennung der Schule von der Kirche, Ausmerzung des Religionsunterrichts aus der Schule huldigten und ſo auch mit⸗ arbeiteten an dem Grundſatz, der verkündet worden ſei, um die Macht der Kirche zu brechen. Der Kampf gelte nicht mehr einer Kirche, wenn er auch gegen die katholiſche Kirche in erſter Linie gerichtet ſel. Der Kampf gelte dem Gottesglauben jeder poſitiven Religion. Nicht der Himmel, ſondern die Kultur ſei in Gefahr⸗ Da müßten alle poſitiv Gläubigen zuſammen ſtehen. Das Zentrum müßte mit allen wahrhaft Konſervaliven in Zukunft zuſammenoperieren.(Zuſtimmung). Den Staatsmän⸗ nern ſollſen die letzten Wochen, vor allem die Lehre gegeben haben, daß ſie, wenn ſie die jetzige geſellſchaftliche Ordnung aufrecht erhalſen wollten, dafür ſorgen müßten, daß die chriſtlichen Grundſätze nicht gus den Herzen der zu end herausgeriſſen werden und daß die Faktoren, welche Gottesglaube und Gottesfurcht vertefdi en, welhe die Autoritat der Familie und der aatlichen Gewalt verte digten, in ihren Einrich⸗ tungen frei walten könnten. Großzügig und ſtark ſei in kirchen⸗ polttiſchen Fragen die Haltung in Baden, wo man den Strö⸗ mungen des Blocks Rechnung zu tragen ſuchte, nicht gewe⸗ ſen. Der Verlauf der„roten Woche“ ſollte den Staatsmännern Peranlaſſung zur Gep ſſenserfo ſchung geben. Jugendſchutz müſſe heute hinein in Aller Herzen gerufen werden. Herr Landtagsabg. Neuhaus übernahm dann den Vorſitz. Hlerauf ſolgten die beiden Referate. Zuerſt ſprach Herr Reichstagsabg. Itſchert⸗ Frankfurt a. M. über„politiſche und ſoziale Aufgaben der Katholiken im modernen Staatsleben“. Die einſtündige Rede bot ſo gut wie gar keine neuen Momente. Der Beifall war auch außer⸗ gewöhnlich lau. Bei weitem beſſer ſchnitt der andere Redner, Herr Kanonikus Prof. Dr. Meyenberg⸗Luzern ab, der über die„Stellun der Kirche zur modernen Kultur“ ſich in einſtündigen Ausführ⸗ ungen verbreitete. Das war wirklich eine rethoriſche Meiſterleiſtung. Das Intereſſanteſte aber brachte doch die Schlußanſprache des Herrn Landtagsabg. Neuhaus, der in der ſchärfſten Weiſe unter dem ſtürmi⸗ ſchen Beifall der Verſammlung gegen das Miniſterium Duſch⸗Schenkel zu Felde zog und die Bildung eines Blocks der Rechten durch das Zentrum, die Konfervativen und die gemäßigt liberalen Elemente forderte. Wir werden dieſe Rede, die an Deutlichkeit nichts zu wün⸗ ſchen übrig ließ, noch ausführlich nachtragen. Um 6 Uhr wurde die Verſammlung geſchloſſen. * Der Hafenarbeiterſtreik hat an Ausdehnung zugenommen. Da bei den geſtern morgen vor dem Gewerbegericht als Einigungsamt fortgeſetzten Verhandlungen die Arbeiter auf ihren Ferderungen be⸗ ſtehen blieben, wurden die Verhandlungen durch die Arbeitgeber⸗Ver⸗ treter abgebrochen. Geſtern mittag beſchloß dann der Arbeitgeberver⸗ band für die Hafenbetriebe Mannheim, Ludwigshafen, die noch arbel⸗ tenden Stückgutarbeiter und Kranenführer auszuſperren. Es arbeiten demnach heute nur noch die Getreidearbeiter. *Die bei uns beſtellten Jubiläumsbilder ſind eingetroſſen und wollen in unſerer Expedition in Empfang genommen werden. mit Beſchlag belegt. Am Tiſch des Komitees hatten die Herren Land⸗ tagsabg. Amtsgerichtsdirektor Gießler und Neuhaus⸗Schwetzingen, Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: Direktor: Exuft Müller. Hsilanstalt für Hautleiden Heidelberg. Villa Ferglust. Prospekte durch die älztl. Leitung. 4a —— 1 dDaut breltestr. F l 4 filiale: Gontardstr. 16 empfiehlt Winter„Artikel Gestrickte Herren-Westen Damen-Wasten(Zuaven-Jacken) Sehulterkrageg, Schuftertücher bamen-Keputzen, Kinder-Kaput zen Gestrickte Herren-Sweater und Knaben-Sweater. 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April 1907. „Die Einlöſung erſolgt bei der Süddeutſchen Distonto⸗ Geſellſchaft dahier gegen Abgabe der Schuldſcheine nebſ Coupons⸗ dogen und Talon unter Zuzahlung des Zinſes vom 2. Jauuar bis 1. April 1907. Mit leterem Tage endigt die Zinszahfung. Mgunheim, 30. September 1906. 66652 Der Vorſtand. 2U..e+. Festlichkeiten Cylindler- und Mechanikhüte in grösster Auswahl bei 66841 Sohön geringeſter 40, 54, 68, 82, 96, 110 Pig. Kinderstrumpf 45. 57, 69, 81, 93, 105 Pkg. Hocheleg. buntfarbige Damen-Strümpfe, 1 Herren-Socken, Kinder-Strümpfe Strumpflängen zum Seſbstanstrieken. Normal- und Reform-Unterkleider gute Qualitäten bei sehr vorteiihaften Preisen. Herren-Hemden, lacken, Herren-Beinkleider, Damen-Hemden,-Jacken. Untertaillen, Leibbinden, Kniewärmer, Lungenschützer, Prof. Dr. Gust, lägers Normal-Wollwäsche. Plissé-Brennerei Auszacken von Stoffen aller Art. Aug. Rolle. Inhaber: Afred Joos, Mannhelm, T, 20. Maler-Atelier von Alb. Schenk, Kunstmaler, Luisenring 12. Restauration u. 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Die Kolonel⸗Zeile Auswärtige Inſerate 25 Die Reklame⸗Zeile. 60„ Juſerate 20 Pfg⸗ Expedition Nr. 218. Nr. 166. Belauntmachung. Rotlaufkrankheit unter den Schweinen betr. Nr. 150261J. Unter dem Schweinebeſtande des Bier⸗ brauereibeſitzers Lud wig Zahn in Altlußheim iſt die Schweineſeuche aus⸗ gebrochen. Ueber das Gehöft iſt Stall⸗ ſperre verhängt. 9035 Mannheim, 1. Oktbr. 1906. Großh. Bezirksamt III. Bekauntmachung. Die Natural⸗ leiſtungen für die bewaffnete Macht inm Frieden betr. Nr. 1509 73 J. Nach der Be⸗ ſtimmung des 8 9 des Natural⸗ leiſtungsgeſetzes vom 13. Februar 175 in der Faſſung des Weſetzes vom 24. Mai 1898 (Reichsgeſetzblatt 1893, Seites61) ekfolgt die Vergütung für ver⸗ abreſchte Fourage mit einem Aufſchlag von 5% nach dem Durchſchnitt der höchſten Tages⸗ preiſe des Kalendermonats, wel⸗ cher der Lieferung vorausge⸗ Haugen iſt. Nach der gemäß Ziſſer 2 der Verordnung vom 21. September 1887(Geſetzes⸗ u. Verordnungs⸗ blatt 1887, Nr. 27, Seite 320) eigangenen Veröffentlichung der höchſten Durchſchnittspreiſe der Uach dieſer Anordnung in Be⸗ tracht kommenden Marktorte, weſche mit einem Aufſchlag von 5% zu perkünden ſind, betragen die den im Monal Sepibr. 19068 Fouragelieſerungen in dlesſeitigenn Anttsbezirk zu unde zu legenden höchſten Taägespreiſe, einſchließlich des Zuſchlags von 5% für 100 leg Hafer 1s M. 05 Pfg. Stroh Hen 8% i„ Maunheim, den 2. Okt. 1908. Großh. Bezirksamt. Abteilung II. Dr, Berger. 9033 Verſteigerung. Mittwoch, 17. Ottbr. 1906 Uud die darauffolgenden Werktage nachmittags von 2 Uhr an findet im Verſleigerungslokal des hieſigen ſtädtiſchen Leihamtes— Lit. G 5, 1— Eingang gegen⸗ über dem Schulgebäude— die öffentliche Berſteigerung ver⸗ Pfänder gegen Bar⸗ lung ſtatt. Die Uhren⸗, Gold⸗ und Silber⸗ pfänder kommen Freitag, den 19. d. Me nachmittags von 2 Uhr an, zum Ausgebof. Das Verſteſgerungslokal wird jeweils um ½2 Uhr geöffnet. Hindern iſt der Zutritt nicht geſtattet. 8i Malnbeim, 2. Okotber 1906 Städtiſches Leihamt. Hofmann. Bekanntmachung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Ueber die Pfaudſcheine des Städt. Leihamts Mannheim: Lit. 1 Nr. 31813 von 22. September 1906, Lit. C Nr. 50709 vom 19, September 190s, welche angeblich abhanden ge⸗ lommen ſind, wurde das Au! gebotspverſahren nach 8 28 der Leihamtsſatzungen beantcagt. Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hiermit aufgeſordert, ihre Anſprüche unter Vorlage 1 Pflandſcheſue innerhalb vier Wochen vom Tage des Erſchei⸗ neus der Bekauntiachung an ge⸗ lechnet beim Städt. Leihamt, Lit. O s No. 1. geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftloserklär⸗ ung oden genannter Pfand⸗ ſcheine erſolgen wird. Manunheim, 4. Oktober 1906. Städt. Leihamt: Hofmaun. 0000% Bekauntmachung. Aufgebot v. Pfandſcheinen. Ueber die Pfandſcheine des Städt. Leihamts Manuheien: Lit. 4 Nr. 57028 Kit. B Nr. 10351 u. 10352 vom 25. Mai 1906 welche angeblich abhanden ge⸗ lommen ſind, wuede das Aihy⸗ gebotsvertahren nach 8 28 der Leihamtsſatzungen beauttagt. Die Inhaber dieſer Piand⸗ ſcheine werden hiermit aufge⸗ ordelt, ihre An prüche unter zorlage der Pfandſcheine inner⸗ jalb 4 Wochen vom Tage des Erſcheinens der Bekauntnalbung un gerechnet beim Stadt. Leih⸗ Alut, Lit. C 5, 1 geltend zu Machen, widrigenfalls die Kraſt⸗ loserklärung oden genannter Pfandſcheine erſolgen wird. Maunbeim, 5. Oktober 1906. Städt. Leihamt. 12 Zum Genoſſenſchaftsregiſter Bd. I,.Z. 5„Konſumver⸗ ein Mannheim eingetra⸗ gene Genoſſenſch aft mit beſchränkter Haftpflicht“ in Maunheim wurde heute ein⸗ getragen: 9032 Der Geſchäftsführer Haus Bauer iſt aus dem Vorſtande ausgeſchieden. Otto Meißner in Mann⸗ heim wurde als Geſchäftsſührer in den Vorſtand gewählt. Manubeim, 3. Oktober 1908. Großh. Amtsgericht l. Handelsxregiſter. Zum Handelsregiſter B, Bd.., .Z. 22, Firma„Diamant Zünd holzfabrik Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Rheinau wurde heute eingetragen: Durch den Geſellſchaſterbe⸗ ſchluß vom 20. September 1908 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Die Geſellſchaft wird durch einen Li⸗ quidator vertreten. Der bisherige Geſchäſtsführer Guſtav Friedrich Müller iſt.⸗ quidator. 9031 Mannheim, 3. Oktober 1908. Großh. Amtsgericht!. Bekauntmachung. Die Ethebung der direklen Steuern be⸗ trefſend. Es wird daran erinnert, daß bis längſtens 15. d. Mts. das IV. Viertel an direkten Steuern (Grund⸗ und Häuſernener, Be⸗ förſterungs⸗, Gewerbe⸗ u. Ein⸗ kommenſteuer) an die zuſtändige Stenereiunehmeiei bezahlt ſein muß. Nichteinhaltung des Termins hat Mahnung und weitere Be⸗ treibung zur Folge, wofür die feſtgeſetzten Gebührenzu entrichten ſind. 9036 Mannheim, 3. Oktober 1906. Großh. Finanzamt: Dr. Bernauer. Bekanulmachung. Die regelmäßige Ein⸗ ſchätzung der Gebäude zur Großherzoglichen Gebäudeveiſicherungs⸗ Anſtalt in den Mo⸗ naten November und Dezember l. Is. beir. „Nr. 35127 J. Gemäß 8 21 Abſ. 1 und 2 des Gebäudever⸗ ſicherungsgeſetzes iſt der Eigen⸗ lümer eines nieu errichteten Ge⸗ häudes verpflichtet und zwar auch daun, weun der Neubau an die Stelle eines verſichert ge⸗ weſenen Gebäudes tritt, ſoſern es nicht gemäß 8 23 mit augen⸗ blicklicher Wirkung veiſichert worden iſt, längſtens bis zum 15. Oktober des Jahres, in welchent es unter Dach gebracht worden iſt, beim Staptrat zur Aufnahme in die Gebändever⸗ ſicherungsanſtalt anzumelden. Treten an beſtehenden, ſchon zur Verſicherung gufgenommenen Gebäuden im Lauſe des Jabres Wertserhöhungen(durch Ver⸗ beſſerung, Anbau, Auflau⸗Um⸗ bau) oder Wertsverminderung (durch Abbruch, Einſturz, Bau⸗ älligkeit) ein, weſche den Betrag von mindeſtens zweihundert Mark erreichen, ſo ſind dieſelden eben⸗ falls bis zum 15. Oktober des betr. Jahres, bezw. falls ſie erſt ſpäter eintreten, alsbald nach er⸗ jolgtem Eintritt beim Stadtrat aunzumelden. Wer die vorſtehend vorge⸗ ſchriebene Anzeige unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu Mk. 150.— beſtraft. 80000/44 Mannbeim, 27. Sept. 1806. Bürgermeiſteramt. Rikter. Bekauntmachung. Die Juhaber der jetzt verfallenen Pfandſcheine vom Monat Sep⸗ tember 1905 über Goldpfäuder (rote Scheine) Elt. A Nr. 29081 bis mit Nr. 32294 über Kleider, u. Weißzeugpfänder (weiße Scheine) Lit. B Nr. 79801 bis mit Nr. 88601 und(grüne Scheine) werden aufgefordert, ihre Pfänder ſpäteſtens im Laufe des Monats Oktober 1906 auszulöſen, an⸗ deinſaus dieſe Pfänder zur Verſteigerung gebracht werden. Maunheim, 1. Oktober 1906. Städtiſches Leihamt: Hofmann. 3000% Unterfſcht. Zur Teilnahme au eilnem Priv.⸗Kurs mallen od. einzein. Fäern d. 10 Kl. werd.—2 j. Mädchen aus guter, chriſtl. Fam. geſucht von Major Faller, 30⁰⁰ Holmaun. 8438 Stephanſeuprom. 16. 8990 Gemoſenſchaftsregiſer. Montag, den 8. Oktober 1906. euerteree 116. Jahrgang. eeeeee— Bekanntmachung. Die Wahlen zur Handwerkskammer Mannheim betr. Nr. 152197J. einigungen, wie: 1. Die Handwerker⸗Innungen, d. h. ſämtliche Zwangsinnungen und diejenigen freien Innungen, welche ausſchließlich für Handwerker errichtet ſind. 2. Die Handwerker⸗Fachgenoſſenſchaften und Handwerkerfachvereine, d. h. nicht als Innungen or⸗ ganiſierte Vereinigungen von Angehörigen eines beſtimmten einzelnen Handwerks oder mehrerer verwandter Hand⸗ werke. 3. Die Handwerkervereine, d. h. Vereinigungen von Angehörigen verſchiedener auch nicht verwandter Handwerke. 8 4. Die Gewerbevereine und ſonſtige nicht auf Hand⸗ werker beſchränkte gewerblichen Vereinigungen aufgefordert, ihre Wahlberechtigung unter Nachweis der ge⸗ ſetzlichen Vorausſetzung derſelben binnen 14 Tagen vom Ab⸗ lauf des Tages ab, an welchem das dieſe Verkündigung ent⸗ haltende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, bei Ausſchlußvermeiden anher anzumelden. Der Anmeldung, welche nach dem als Anlage 1 der Wahlordnung für die Handwerkskammern und die Geſellen⸗ ausſchüſſe derſelben(Geſetz⸗ u. Verordnungsblatt 1900 S. 555) beigegebenem Formular zu erfolgen hat, iſt ein Mitglieder⸗ verzeichnis anzuſchließen, auch iſt, die Innungen aus⸗ genommen, anzugeben, in welcher der vorſtehend aufgeführten wahlberechtigten Gruppen das Wahlrecht in Anſpruch genommen wird, und ob bei der Vereinigung ein Geſellen⸗ ausſchuß beſteht oder nicht. In dem Mitgliederverzeichnis ſind ſämtliche Mitglieder namentlich aufzuführen unter Angabe ihres Berufs bezw. des Handwerks, welches ſie betreiben und diejenigen beſonders kenntlich zu machen, welche nicht als Handwerker anzuſehen ſind, oder welche nach den Beſtimmungen des§ 4 der Wahlordnung einer andern wahlberechtigten Vereinigung zuzuzählen ſind. Mannheim, 3. Oktober 1906. Großh. Bezirksamt IV: Freiherr von Rotberg. Ackerverpachtung. Mittwoch, den 10. Oktober 1906, vormittags 9 uhr, verpachten wir auf dem Rathauſe in Neckarau nachverzeichnete ſtädtiſche Grundſtücke auf ſechsjährigen Zeitbeſtand. Im Stollenwörth Lgb. No. 11912 ca. 540 ar „Aufeld„ „ Aufeld 5 7„ i „ Kaſterfeld 75„„C0 „ Kaſterfeld 1 1% „ Hinterhofen 5 5 111 „ Kloppenheimerfeld„ 5 „ Kloppenheimerfeld„„ 0 „ Hermsheimerfeld 5 In der Plinau 5„i,, „ cane enn, ͤries, „„ Flachsgewann„„ 16489„ „ den Rheingärten 12880 Mannheim, den 5. Oktober 1906. Städtiſche Gutsverwaltung. Krebs. 30000/847 Offeutliche Verſteigerung. Dienſtag, den 9. Oktober 1906, Nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier, im Auftrage des Konkursverwalters die nachfolgenden zur Konkursmaſſe Scherry& Hummel hier gehörigen Gegenſtände gegen Barzahlung öffentlich verſteigern: 1 Staubſaugeapparat Atom, 2 Kontrollkaſſen, 1 Herren⸗ u. 1 Damenfahrrad(beide neu), 3 Näh⸗ maſchinen, 1 Schreibmaſchine Haſſia, 1 Schreib⸗ maſchinentiſch, 1 Schreibmaſchinenſtuhl, 11 Waſch⸗ maſchinen, 1 Handwagen 10 neue Patent⸗Spaten, 2 Kreuzhauen, 2 Spitzhauen, 5 Rodehacken, 6 Blatthacken, 7 Schoruſteinaufſätze, 1 Milch⸗ maßeimer, 2 Gasherde, 5 Gaskocher, 2 Schnell⸗ heizer, 5 Rechenmaſchinen, 5 Grotemeter, 42 Tür⸗ ſchließer, 17 Bände Mayer's Konverſations⸗ lexikon, 7 Kochbücher, 9 Waſſerſchiffe, 7 Herd⸗ platten und Sonſtiges. Maunnheim, den 6. Oktober 19086. Lindenmeier, Gerichtsvollzieher. Wein-Fersteigerung. Dienstag, den 16. Oktober, mittags /1 Uhr, läßt Herr A. Schneider, Gewehrſchaftfabritaut und Weinguts⸗ beſitzer in Edenkoben, in ſeiner Fabrikwohnung ea. 200 000 Liter Weissweine, darunter mehrere Faß Gewürztraminer aus den Jahrgängen 1902, 03, 04 u. 05 öffentlich, meiſtbietend verſteigern. Probetage am Montag, den 8. Oktober, und am Verſeigerungs:age. 2486 Edenkoben, den 19. September 1900 Juſtizrat Stett, kgl. Notar. Mudau, im badiſchen Odenwald. Endſtation der Nebenbahn Mosbach⸗Mudau. Jagd-⸗Verpachtung. Montag, den 15. Oktober 1906, nachm,. 2 Uhr gelangt im Ratszimmer dahier die hieſige Gemeindejagd mit ca. 934 Hektaren Jagdfläche, auf weitere ſechs Jahre vom 1. Februar 1907 ab, zur nochmaligen Verſteigerung. Beſonders bemerkenswert iſt der Beſtand von Auer⸗ und Birkwild. Mudau, den 2. Oktober 1906. Gemeinderat: Burkardt, Bürgermeiſter. 66734 41136 Link. Selanntmachung. Die Beſetzung der baukontrolleurs Heinr. Kühl⸗ mann iſt der ſtaatlich geprüfte Werkmeiſter Friedrich Marſch vom Stadtrat zum Ortsbau⸗ kontrolleur ernannt und als ſolcher heute amtlich beſtä⸗ tigt und verpflichtet worden. Ortsbaukontrolleur Marſch wurde der Dienſt im 4. Kon⸗ trollbezirk(Induſtriehafenge⸗ biet und Vororte Neckarau, Käferthal und Waldhof) über⸗ tragen. 9038 Mannheim, 1. Oktbr. 1906. Großh. Bezirksamt: Abteilung V: Levinger. Hekauntmachung. Straßenſperre betr. No. 117460 II. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß behufs Vornahme von Straßenbauarbeiten in den Straßen zwiſchen R—R 3, 8—8 3 und—R 3 die Abſperrung dieſer Straße vom heutigen bis auf Weiteres nötig fällt. 9041¹ Während dieſes Zeitraumes iſt die Benützung der er⸗ wähnten Straßenſtrecke für den geſamten Fuhrwerksverkehr verboten. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 366 Z. 10 R. Str. G. B. und§ 121 P. Str. G. B. mit Geld bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 6. Oktober 1906. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. Korn. Handelsxegiſter. Zum Handelsregiſter B, Band II, O⸗,Z. 40, Firma „Mannheim Bremer Petroleum Aktien⸗ geſellſchaft“ in Mann⸗ heim wurde heute einge⸗ tragen: 9039 Wilhelm Joſeph Rub in Mannheim und Julius Otto Eduard Andreas Köhler in Bremen ſind zu Geſamtproku⸗ riſten beſtellt und gemeinſam zur Vertretung der Geſell⸗ ſchaft und Zeichnung der Firma berechtigt. Mannheim, 5. Oktbr. 1906. Großh. Amtsgericht I. Handelsxregiſter. Zum Handelsregiſter B, Band VI,.⸗Z. 26 wurde heute eingetragen: 9040 Firma„Robert Kohl⸗ [Löffel& Cie., Geſell⸗ ſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung“ in Mann⸗ heim, H 7, 19a. Gegenſtand des Unterneh⸗ mens iſt: Der An⸗ und Verkauf von Hütten⸗ und Walzwerkpro⸗ dukten ſowie Altmaterialien im Progregeſchäft wie auch durch Uebernahme von Kom⸗ miſſionen und Agenturen. Das Stammkapital beträgt 30 000 Mark. Robert Kohllöffel, Kauf⸗ mann in Mannheim iſt als Geſchäftsführer beſtellt. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. 90⁴0 Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 26. September 1906 feſt⸗ geſtellt. Die Geſellſchaſt wird durch einen Geſchäftsführer ver⸗ treten. Die Dauer der Geſellſchaft iſt zunächſt auf 5¼% Jahre und zwar bis 31. Dezember 1911 feſtgeſetzt. Erfolgt ſechs Monate vor Ablauf des letzten Geſchäftsjahrs von Seiten eines Geſellſchafters keine Kündigung, ſo iſt die Dauer der Geſellſchaft auf weitere fünf Jahre ver⸗ längert. Mannheim, 4. Oktbr. 1906. — Großh. Amtsgericht I. Zwaugsverſteigerung Montag, 3. Ortober 1906, nachmittags 2 uhr werde ich im Pfandlokal G 4,5 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 5 Pferde. Möbel und Gegenſtände verſch. Art. Mannheim, 6. Okt. 1906. 1 Weiler, 11145 Gerichtsvollzieher, L 4, 12. Schwarzer Spitzer zugelaufen. Abzuholen bei Werres, Windeckſtr. 3. 6851 Peicnahertt ug en weurd übernom. 6867 Augartenſtr. 11, 2. St. Ortsbaukontrolleur⸗ ſtellen in Mann⸗ heim betr. Nr. 150820 J. An Stelle des ausgeſchiedenen Orts⸗ Bekanntmachung. Die Erhebung der Beiträge der Klein⸗ meiſter zur Unfallver⸗ ſicherung betr. Nr. 8719. Der Auszug der Hebrolle der ſelbſtverſicherten Kleinmeiſter für das 3. und 4. Quartal 1906 der Ver⸗ ſicherungsanſtalt der ſüdweſt⸗ lichen Baugewerksberufs⸗ genoſſenſchaft in Straßburg i. E. von Mannheim, Käfer⸗ thal, Waldhof und Neckarau, liegt gemäߧ 28 des Bau⸗ unfall⸗ Verſicherungsgeſetzes vom 2. d. Mts. an während zwei Wochen zur Einſicht der Beteiligten auf dem Sekre⸗ tariat für Arbeiterverſiche⸗ rung— Großh. Bezirksamt J. 6, 1— Allgemeine Melde⸗ ſtelle— Schalter 2— offen. Einſprachen hiergegen ſind (beim Genoſſenſchaftsvorſtand einzureichen, jedoch ſind die Beiträge vorher bei der oben⸗ genannten Amtsſtelle einzu⸗ bezahlen. 30 000%/886 Mannheim, 1. Oktob. 1906. Bürgermeiſteramt: v. Hollander Link. Zwangs⸗Nerſteigerung. 3967. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtreckung ſollen die in Feu⸗ deuheim belegenen, iur Gründ⸗ buche von Feudenheim, zur Zeit des Eintragung des Verſteiger⸗ ungsvermerkes auf den Namen der Emil Creutzer, Bauunter⸗ nehmer in Maunnheim, J 3a, 8 eingetragenen, nachſtehend be⸗ ſchriebenen Grundſtücke am Dienstag, 9. Oktober 1906, vormittags 10 Uhr, durch das unterzeichnete Notariat im Ratbauſe zu Feudenheim ver⸗ ſte'gert werden. 65966 er Verſtelgerungsvermerk iſt am 10. Juli 1906 in das Grund⸗ buch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grunbbuchamts ſowie der übrigen die Grundſtücke betreffen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſowelt ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerks aus dem Grundbüch licht erſichtlich waren, ſpäteſtens In Verſleigerungstermine vor del Aufſorderüng zur Abgabe von Geboten anzumelden und, weun der Gläubiger widerſpricht, glaub haft zu machen. widrigenfälls ſie bei der Feſfſtellung des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Verteilung des Berſteiger⸗ Ungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Dielenigen, wellle ein der Verſteigerung entgegenſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Veriahrens her⸗ deizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungs⸗ erlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes trilt. Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Feudenheim, Band 31, Heft 12, Beſtandsver⸗ zeichnis I. .⸗J. J, Ifd. Nr. der Gruud⸗ ſtücke in BV. 1 2, Lgb.⸗Nr. 1889a, Flächeninhalt 51 ar 71 àm Bau⸗ platz im Unterſeld. Schätzung 15,500 Mk. .⸗Z. 2, Lid. Nr. der Grund⸗ ſtücke im BV. I 3, gb.⸗Nr. 1889b, Flächeninhalt 3 ar o3 qm Straßengelände im Unterfeld. Schätzung 909.— Mk. .-Z. 3, Lſd. Nr. der Grund⸗ ſtüccke im BV. I 4, Lgb.⸗Nr 18890, Flächeninhalt 25 qm Straßengefände im Unterfeld. Schätzung 75.— M. .⸗Z. 4, Lid. Nr. der Grund⸗ ſtücke im BVB. I 5, Lab ⸗Nr. 1587a, Flächeninbalt 10 ar 21 qm Bauplatz in der Augaſſe, letzteres jetzt geteilt in folgende Grund⸗ tüͤcke: .⸗Z. 5, Ifd. Nr. der Grund⸗ ſlücke im BV. I 6, Lgb.-Nr. 1537a, Flächeninhalt s ar 15 qm Baupfatz in der Augaſſe. Schätzung 1890.— M. .⸗Z. 6, Ad. Nr. der Grund⸗ ſtücke im BB. I 7, Lgv.⸗Nr. 1537b, Flächeninhalt 3 ar 47 qm Bauplatz in der Augaſſe. 'lätzung 13 500.— M. .⸗Z. 7, Lfd. Nr. der Grund⸗ ſtücke im BV. I 8, Lgb. ⸗Nr. 1587 c, Flächeninhalt 8 ar 59 qm Bauplatß in der Augaſſe. Schätzung 1795— M. Mannheim, 21. Auguſt 1908. Großh. Notariat 9 als Vollſtreckungsgericht. Schieck. Geldl sof. Geld! Gebe Vorſchuß bis zu Tax preiſen auf Mövel und Waren, welche mir zum Verſteigern üdergeden werden. Auch kaufe ſeden Poſten Möbel, Pfandſcheine und Ware gegen 40854 B. M. Arzold, Auktionator, . 11. Televhon 2285. Bekanntmachung. Die Vertilgung der Raupen betr. Nr. 32990 1J. Erhaltener Mitteilung zufolge treten z. Zt. die Raupen an den Obſt⸗ bäumen in ſolchen Mengen auf, daß eine ſchwere Schä⸗ digung der Obſtkultur für das nächſte Jahr zu befürch⸗ ten iſt, wenn nicht als als⸗ bald mit der Raupenvertil⸗ gung begonnen wird. Die Raupen verſpinnen ſich hauptſächlich an den Enden der Zweige und können da⸗ her durch Abſchneiden der Zweigteile und Verbrennen derſelben leicht vernichtet werden. 30000/793 Unter Bezugnahme auf die Verordnung Großh. Mini⸗ ſteriums des Innern vom 13. Juli 1888, betr. die Ver⸗ tilgung der Raupen,(Geſ.⸗ Blatt 1888 Seite 345/46) for⸗ dern wir hiermit die Betei⸗ ligten öffentlich auf, alle in ihrem Beſitze ſtehenden Obſt⸗ bäume, Zierbäume und Ge⸗ ſträucher in Gärten, Höfen und Weinbergen, auf Fel⸗ dern und Wieſen, an Stra⸗ ßen und Wegen, ſowie an Eiſenbahndämmen ſpäteſtens bis zum 10. Oktober 1906 von Raäupenneſtern zu rei⸗ nigen und letztere zu ver⸗ tilgen. Wir werden an genanntem Zeitpunkt eine eingehende Nachſchau vornehmen und falls ſich hiebei Baumbeſitzer als ſäumig erweiſen ſollten, unbeſchadet der polizetlichen Beſtrafung die Vertilgung der Raupenneſter auf Koſten der Beſitzer von uns aus an⸗ ordnen. Mannheim, 15. Sept. 1906. Bürgermeiſteramt: Ritter⸗ Sauer. 2 Bekanntmachung. Nr. 4478. Herr Friedrich Hofmann, Milchhändler, wohnhaft dahier, hat den Verluſt des von der diesſei⸗ tigen Kaſſe auf den Namen des Genannten ausgeſtellten Sparbuchs Nr. 27963 mit einem Einlageguthaben am 7. März 1906 von Mark 677 94 Pfg. anher angezeigt und deſſen Kraftloserklärung beantragt. 9037 Wir bringen dieſen Antrag mit dem Anfügen zur öffent⸗ lichen Kenntnis, daß gemäß § 14 des Geſetzes vom 18. Junt 1899 die Kraftlos⸗Er⸗ lärung des genannten Spar⸗ büchs erfolgen würde, wenn dasſelbe nicht innerhalb eines Monals vom Erſcheinen dieſer Bekanntmachung an gerechnet, von ſeinem der⸗ zeitigen Inhaber unter Gel⸗ tendmachung ſeiner Rechte anher vorgelegt wird. Mannheim, 5. Oktbr. 1906. Städt. Sparkaſſe: Schmelcher. Arbeitsvergebung. Beim Neubau eines Lan⸗ des⸗Gefängniſſes in Mann⸗ heim ſollen vom Torgebäude, Kraukenhaus, Direktorwohn⸗ hauſe, Beamtenwohnhaus II1 B, III A u. B, Auſſeher⸗ haus A, B, C, D die Beton⸗ u. Zementarbeiten in öffentlicher Verdingung vergeben werden. Maſſenbe⸗ rechnungen u. Bedingungen liegen auf unſerem Bureau, Riedfeldſtraße 17 3. Stock, während der Bureauſtunden zur Einſicht auf, Angebots⸗ formulare ſind ebenda gegen Erſtattung der Schrelbge⸗ bühren erhältlich. Die Ange⸗ bote ſind in verſchloſſenem Kuvert mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis zum 17. Oktober 1906, vormittags 11 Uhr einzureichen. Zu ſpät einlau⸗ fende Angebote finden keine Berückſichtigung. Die Eröff⸗ nung der Angebote findet in Beiſein etwa erſchienener Bieter um die oben ange⸗ gebene Zeit ſtatt. 66809 Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Mannheim, 5. Oktbr. 1906. Die Bauleitung: Luce, Gr. Regierungsbaumeiſter. Zwangs⸗Verſteigerung. Dienstag, den 9. ds. Mts. Nachmittags 2 Ahr werde ich im Pfandlokal 0 4, 5 hier im Vollſtreckungswege gegen Barzahlung öffentlich verſteigern: 1 Bordwagen, 1 Pferd, 1 Vergoldepreſſe u. Möbel verſchiedener Art; auſchließend hieran an Ort Und Stelle 4115⁵5⁵ 1 Orcheſtrion. Mannheim, 8. Oktbr. 1906. Lindenmeier Gerichtsvollzieher. Eigentümer: atholiſches Bürgerhoſpital.— Vrantwortlicher Nedakteur: Franz Kircher. Druck und Vertrieb: Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerer G. m. D. 9. ——— 6. Seite. Gr. Hof- u. Nalional-Theater Montag, den 8. Oktober 1996. 9. Vorstellung im Abonnement Die eunalfſen, Original⸗Luſtſpiel in 4 Akten von Guſtav Freytag Regiſſeur: Guf tav Trautſchold. Ort der Handlung —— Weres Kaffeneröſfug. 6 Uhr. Anfang 7 Uhr. Nach dem 2. Die Hauptſtadt einer Provinz. Akt findet eine größere Pat uſe ſtatt. Kleine Eintrittspreiſe. — Dienstag, den 9. Otrt. 9. Vorſtellung im Abonnem. I8. Zapfenstreich. Anfang 7 Uhr. Tietzite Woche! Gobert Belling Alerkaunt der Komisehste Akl der GegenWart. Somsationell! = Les 3 Newmen= die Könige der Luft. Otto Röhr Les Freydos Vorverkauf und Abonnements gültig! Im Wi „Concee Saalbau Mannheim Meute 3 Uhr abends arosss Variste-Vorstellung. Unwiderruflich letzte Woche Auftretem Vom: Melringer Hof-Hunds-Theater-Enssmuls: Aus einem kleinen Garnisönehen Ein Hundeleben in 10 Bildern von Hektor u. Pudel Dargestellt von 60 Hunden. führen das ganze Stük ohne jede menschliche Hilfe auf. Die grösste Sensation des 20. Jahrhunderts! 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Haydn, Symphonie„La reine“.(Zum 1. Hale.) 2. Weber, Arie aus der Gper eischütz“ für Tehor mit Orchesterbegleitung. (Herr Kammersänger Knote.) 3. Mozart, Konzert für Flöte und Harfe mit Orchesterbegleitung.(Herr Wernicke[Flöte] und Herr Stegmann(Harfe).(Zum 1. Hale.) 4. R. Wagner, Preislied aus „Die Meistersinger“ für Tenor mit Orchesterbegleitung.(-Herr Kammersänger Knote.) 5. Beethoven, Symphonie No. 8(-dur). Eintrittspreise: Logen No.—12 I. Reihe Mk..50: I. Reihe Mk..—; III. Reihe Mk..50; Balkon eihe I. Reihe No.—80 MEk..50; No. 81—100 Mk..50; Mk..—; III. Reihe Mk 9. 505 Estrade Mk, 6. 505 Ferrade (Rundteil) Mk..50; sperraltze Abtellung Mk..—; II Ab- tellung Ik..50; III. Abtelkung Mk..50; TV. Apteiiung Mk..50; Stehplätze auf dem Balkon(Empore) MEk..50 Kartenverkauf von heute ab im der Hofmusikaljenhandlung von K. Ferd. Heekel und abends an der Kasse des Rosengarten. 66779 Thenter-Caſé B 2, 14 goldner Stern B 2, 14 ab heute, solange Vorrat reicht: Ausschank des rühmlichst bekannten SMärzen-BOcK aus der Brauerel J0s. Sedlmayr. 66124 Franziskaner Leistbräu. Carentnts G. UonkerE AsbHDeghef Kartoffelpresse General⸗Auzeiger. (Mittagblatt) Sonnabend, den 13. Oktober. Von Hontag, den 8. Oktober his Nur solange Vorrat. Sslten günstige Kaufgelsgenheit für Restaurateure, Hötels, Penslonate. Slas Weinglas Wasserglas Dessertteller Apfg. 65 FIg. Sektbeche 15 5 Yptg. Shunzkacaffd e 2 Bf 36 Paz 10phe Gpfg. galg-n. Plefter-Menagen 6 f doppelt 28U5. Bierkrug ü Bierbecher mit Kante guillochiert leeblatt- Muüsker 1421 Taffg aa 7 K81 f 18 Stapsel Gpfg. Echtes Porzellan Lelss Janeieren 48e Teller tief und flach 80 Pig. Tasse vee 2Opig Terrinen ohne peckel pig. Compotieren IA7 dekori ort: Kaffeebecher 5un Leuchter 28, Menagense SOrn; Testasse 55 300bn Kaffeesewiee„eane 185 Emaille Spueknapf 22Pgg. boftelblech.5 Nafts- u. 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Damastsemietten tellweise leicht angestaubt, zum Aussuchen% Stück Stück K pfg Eine Partie.eisse und graue Halbleinene Damast-Handtücher zum Aussuchen Stück 80 Oualitär Stück Pfg Friseh eingetroffen: Nercinigte Halberſtädter Delikateßwürſcchen! Mannheimer Geſaugvertine. Paar 20 Pfennige. Ferdinand Beck, J 3a, I.—— 5 0 Up tp 10 b E 12 für ſämtliche Chöre. findet nicht wie auf derfKontrollkarte bemerkt am., ſondern Mannheimer Liedertafel. Dienstag, 9. Gktober, abends 9 Uhr Todes-Anzeige. in Ribelungenſaal des Roſengartens ſtatt. 66844 Unseren werten Mitgliedern teilen wir schmerz- Der geſchäftsfü IWeende Ausſchuß. erfüllt mit, dass unsertreu bewährtesaktives Mitglied 1 1 VO dler Reise UTUHOER. Herr Andr. Meisner Dr. Maz J acoby, Ffauenart. ESOUUTfFTHAHAA Wohne jetzt O 7, 11(Heidelbergerstrasse) nach längerem Leiden gestern früh sanft ver- Sprechstunden: 11—12 und—5 Uhr. schieden ist. Sonntags 11—12 Uhr. 5577 Dem Dahingeschiedenen, der die Freundschaft N————[⁵— und Hochachtung seiner Sangesbrüder sich in hohem Masse erworben hat, werden wir ein ehrendes Au- denken bewahren. Die Beerdigung kindet morgen, Dienstag Nachmittag 5 Ubr von der Leichenhalle aus tatt und ersuchen wir unsere werten Mitglieder — besonders aber die Sänger— sich an der letzten Ehrung des Verblichenen recht zahlreich zu be- teiligen. 30000/852 Mannheim, den 8. Oktober 1906. Der Vorstand Merke Dir und sag' es weiter. 66835 —— SSer e D S.