ger⸗ v. 1221 ute mer und 55⁰0 rre. üche zelne 1259 l. 7063 an 111 liche vel⸗ 6931 mer ver⸗ 6977 im. 5505 ſilter leftt. „Lek. * zu 0983 (Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. (Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreffe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ Nr. Dienstag, 16. Dktober 1906. Die Denkwürdigkeiten des Fürſten Hohenlohe. Noch immer kann ſich ein Teil der deutſchen Preſſe nicht beruhigen über die Veröffentlichung der Denkwürdigteiten des Fürſten Chlodwig Sohenlohe. Vielleicht legt aber jetzt der Zorn etwas, nachdem der zweite Sohn des Fürſten Chlodwig, Alexander, der von ſeinem verſtorbenen Vater mit der Heraus⸗ gabe der Denkwürdigkeiten beauftragt worden war, von dem Umte des Bezirkspräfidenten in Colmar zurückgetreten und ſo⸗ mit der ganzen Affäre zum Opfer gefallen iſt. Die Erregung über die Veröffentlichung der Denkwürdig⸗ leiten iſt uns nicht recht verſtändlich. Was enthalten denn dieſe Hohenloheſchen Memoiren? Vielfach Dinge, die im Volke in großen Umriſſen ſchon bekannt waren. Namentlich gilt dies für die Beurteilung der einzelnen Perſönlichkeiten. Kann wirklich jemand überraſcht ſein von dem Charakterbilde, das in den Denkwürdigkeiten von dem Grafen Walderſee gezeichnet wird? Dieſer Mann iſt wohl von den wenigſten Leuten als der große Feldherr und Politiker gehalten worden, als den er ſich aufzuſpielen beliebte. Auch daß ſich in der Umgebung der Fürſten ſehr viel unfähige, ſtreberhafte und wenig charakter⸗ volle Elemente befinden, hat Jedermann gewußt und die er⸗ neute Konſtatierung dieſer allbekannten Tatſache durch die Hohenloheſchen Memoiren wird Niemand in ſehr großes Er⸗ ſtaunen ſetzen. Was Kaiſer Wilhelm II. anbelangt, können die Denk⸗ würdigkeiten die Beurteilung ſeiner Perſon und ſeines Tuns und Denkens nur günſtig beeinfluſſen und wir glauben nicht, daß der Monarch das bekannte entrüſtete Telegramm an den Chef des Hauſes Hohenlohe abgeſandt hätte, wenn ihm zu jener Zeit nicht nur unvollſtändige Zeitungsauszüge ſondern die ganzen Denkwürdigkeiten vorgelegen hätten. Groß und plaſtiſch hebt ſich in den Memoiren aus all dem Geſtrüpp die ragende Geſtalt des Fürſten Bismarck empor, ſodaß ſogar die „Frankfurter Zeitung“ nicht umhin kann, auf dieſes Moment Heles dee gegolten. Kein großer Geiſt, kein tatenfroher, über was er gehört und geſehen, fein f Tagesneuigkenlen. — Die Flugmaſchine eines deutſchen Erfinders. In aller Stille und Heimlichkeit wird im Norden Berlins eine Flugmaſchine nach neuen Prinzipien gebaut, die nach dem Urteil erfahrener Luftſchiffer wie Baron Hewald, Kapitän Hildebrand, M. Peroy Alexander und Kapitän Krogh ihrem Erbauer eine gute Ausſicht auf die Siegespalme im Kampfe um die Löſung dieſes Problems bietet, das die Erfinder in aller Welt gegenwärtig ſo lebhaft be⸗ ſchäftigt. Dieſe Mitteilung, die in der Woche der großen Wett⸗ fahrt mitLuftballons nicht verfehlen wird, allgemeine Aufmerkſam⸗ keit zu erregen, macht der Berliner Korveſpondent des Pariſer „Nei Pork Herald“, dem die neue Flugmaſchine von ihrem Kon⸗ rukteur, J. Hofmann, in der Fabrik im Norden von Berlin, wo ſie von einigen ausgewählten Mechanikern zuſammengeſetzt wird, gezeigt und erläutert wurde. Hofmann iſt ein entſchiede⸗ per Anhänger der Theorie, daß das Problem nur durch eine Flug⸗ maſchine gelöſt werden kann, die„ſchwerer als die Luft“ iſt und ſich ſelbſt ohne die Hilfe von Gasballons in die Luft erheben kann. Sollte ein Storch, ſo führt er aus, ſein eigenes Gewicht durch Waſſerſtuff in die Luft erheben, ſo müßte er einen Körper von 5 Meter Länge und 1½ Meter größter Dicke haben; dann aber würde auch er von jedem Windſtoß hin und hergetrieben werden, während er ſo mit ſeinem Körper, der ſchwerer als die Luft iſt, nach Belſeben die Luft in jeder Richtung durchſegeln kann. Den Unterſchied zwiſchen Hofmanns neuer Flugmafchine und anderen zeigt ein Blick auf das Modell. Am auffälligſten daran ſind neben zwei größeren Flügeln, Shwanz Propeller, bier Stägen, die paarweis über Kreuz unter dem Kötper der Maſchine feſtigt und an ihren Enden mit Rädern verſehen ſind. Dieſe Beine“ ſetzten Hofmann in den Stand von jeder heſo kichtung für die Auffahrt abzuſehen. Wenn die Maſch peiben die„Beine pl lich vom Boden ah und an den Körper E G, 2. Geleſenſte und verbreiteiſr Zeitung in Raunheim und Amgebung. E 6, 2. nabmev. Drucaarbetten 341 Die Colonel⸗Zeile 20 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Redaktion 377 Auswärtige Inſerate 25„ +* 2 5 8 Expedition und Verlags⸗ Die Nerlunte Beile.. 0 Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. wachn 448 (Abendblatt.) daß ſo vieles anders gekommen iſt, al ſollen? Auch darf nicht überſehen werden, daß viele von Hohenlohe aufgezeichnete Aeußerungen hervorragender Per⸗ ſonen flüchtige Redewendungen ſind, die wohl unterblieben wären oder weſentlich anders gelautet hätten, wenn die Be⸗ treffenden gewußt hätten, daß ein Mann mit dem Bleiſtift zum Aufzeichnen bereit, um dieſe wohl ſehr oft harmloſen Unter⸗ haltungen in ſo und ſo viel Jahren als wichtige ſtaatsmänniſche Dokumente aufleben zu laſſen. Was würde, um ein Beiſpiel zu gebrauchen, mancher ſchlichte Bürger für ein merkwürdig verdutztes Geſicht machen, wenn ihm eines ſchönen Tages ſeine ſämtlichen politiſchen Biertiſchreden geſammelt und ſchön ein⸗ gebunden vorgelegt werden würden! Wenn die hieſige„Volksſtimme“ einen die Hohenloheſchen Denkwürdigkeiten behandelnden Artikel„Deutſchtum in der Verfallzeit“ überſchreibt, ſo iſt dies denn doch eine ganz un⸗ zuläſſige Uebertreibung. In derſelben Zeit, welche die Hohen⸗ lohe'ſchen Memoiren umfaſſen, iſt das deutſche Volk wirtſchaft⸗ lich ſtark vorwärtsgeſchritten, es hat ſich ein großes Stück des Weltmarktes erobert und ſeine Induſtrie ſowie ſeine techniſchen Wiſſenſchaften genießen bei allen Völkern hohes Anſehen. Derartige grandioſe Leiſtungen kann kein im Verfalle befind⸗ liches Volkstum hervorbringen, ſondern nur ein geſundes, in ſeinem innerſten Kern kräftiges und aufwärts gehendes Volk. Doch eine wichtige Lehre geben uns die Hohenlohe'ſchen Denkwürdigkeiten: ſie zeigen, wie dringend notwendig der Parlamentarismus, die Teilnahme des Volkes an der Geſtal⸗ tung ſeiner Geſchicke iſt und wie nur dieſe Teilnahme allein auf die Dauer ein geſundes lebens⸗ und entwickelungsfähiges Staatsweſen erhalten kann. Dieſe Lehre legt aber auch dem Bürgertum die heilige Verpflichtung auf, herauszutreten aus ſeiner politiſchen Reſerve und ſeiner politiſchen Gleichgiltigkeit und mitzuarbeiten und mitzuringen an den großen Aufgaben unſeres deutſchen, nicht im Verfalle befindlichen, ſondern rüſtig vorwärtsſtrebenden Volkes. Die letzte St. Petersburger Woche. (Von unſerem Petersburger Mitarbeiter.) St. Petersburg, 1.(14.) Okt. Einer Woche, die keine Spur in der Geſchichte des politi⸗ ſchen Lebens Rußlands hinterlaſſen hat, iſt eine recht bewegte Woche gefolgt. Das Ausland fand wieder Gelegenheit, über die ruſſiſchen Finanzen herzufallen. Ein Geheim⸗ ſchreiben des Finanzminiſters Kokowzow an den Miniſterpräſi⸗ denten Stolypin wurde geſtohlen, der„Ruſſiſchen Korreſpon⸗ denz“ in Berlin zugeſtellt und erſchien in der Pariſer Zeitung „Temps“ und darauf in den Berliner Blättern. Daß die ruſ⸗ ſiſchen Finanzen nicht ſonderlich hervorragend ſtehen, zumal nach dem koſtſpieligen Kriege und der das ganze Land ruinierenden Revolution, weiß ja bald ein jedes Kind. Ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt, daß ein Finanzminiſter nicht jeden Aus⸗ frager einen Blick in ſeinen Haushalt tun läßt, wie auch der Kriegsminiſter ſeine Geheimniſſe hat, deren Erforſchung mit den Vorſchritten über die Spionage in Konflikt bringt. Nichts⸗ deſtoweniger brachten es einige Blätter fertig, dem Finanz⸗ —* s wie es hätte kommen miniſter darüber Vorwürfe zu machen, daß er die Ausfrager nicht in ſeine Karten hatte blicken laſſen, ſondern mehr die Licht⸗ als die Nachtſeiten der ruſſiſchen Finanzen in ſeinen Vorträgen zur Verfügung geſtellt hat. Der Geheimbericht des Finanzminiſters lautete gewiß nicht ſehr optimiſtiſch. Und doch bewirkte er keine ſonderlichen Schwankungen des Börſenbarometers. Im Gegenteil: es ging durch die Blätter des Börſenwalds das Rauſchen: wenn die Sache nicht ſchlimmer iſt, dann ſtehts mit Rußland gar nicht ſo übel, als man bisber anzunehmen pflegte. So ſehr auch das Treiben gewiſſer Journaliſten, die ſelbſt vor dem Diebſtahl nicht zurückſchrecken, zu verurteilen iſt, ſo hat doch der Eingriff des Langfingers im Finanzminiſterium ſeine beſte Wirkung gehabt: Er hat eine Klarſtellung der Situation gebracht. „Ich habe mir die Sache ſchlimmer gedacht,“ klang es aus den Ausſagen, die Graf Witte einem Ausfrager des„Matin“ gegenüber in dieſer peinlichen Angelegenheit gemacht hatte Durch geſteigerte Einnahmen im kommenden Jahr läßt ſich das Deftzit trefflich decken, ſo daß man von einer Anleihe abſehen kann. Dabei konnte der ehemalige Miniſterpräſident es doch nicht unterlaſſen, neben ſeinen gutartigen Aeuße⸗ rungen auch erneuten Angriffen auf Mitglieder des gegen⸗ wärtigen Kabinetts Raum zu geben, Angriffen, denen jeder ſachliche Boden fehlt, die aber nur von neuem das bedauer⸗ liche Unvermögen des ruhelos unfriedfertigen Grafen be⸗ weiſen, ſich in die ihm durch ſeine totale politiſche wie ſtaats⸗ männiſche Abwirtſchaftung gezogenen Grenzen, in vornehmer Würde zu finden. Wenn etwas geeignet iſt, dies politiſche Va banque⸗Spiel des Grafen Witte während ſeiner Machtzeit in das grellſte Licht zu ſtellen, ſo ſind es die Enthüllungen, die der Prozeß gegen den Rat der Arbeiterdeputierten brachte, der in dieſer Woche verhandelt wurde und nicht ſo bald abgeſchloſſen ſein wird. Die Angeklagten und Zeugen können ihren Mund nicht voll genug damit nehmen, welche Macht dem Arbeiterrat ſeitens des damaligen Premierminiſters zugeſtanden worden war. Die Regierung hatte ſich in Unterhandlungen mit der offen revolutionären Nebenregierung eingelaſſen, ja deren Placet für die Aufnahme der Arbeit in den Regierungsdrucke⸗ reien eingeholt.— Der Arbeiterrat hatte mit polizeilicher Gs⸗ nehmigung getagt und— politiſche Maſſenſtreiks angeordnet, die lebhafteſte revolutionäre Propaganda unter den Truppen betrieben und zur bewaffneten Erhebung vorbereitet, um die Monarchie durch eine demokratiſche Republik zu erſetzen. Mit Recht weiſen die Verteidiger der Angeklagten darauf hin, daß bei dem damaligen Verhalten der Regierung die wegen Hoch⸗ verrats Angeklagten im guten Glauben zu handeln vermein⸗ ten, die Genehmigung der Regierung zu beſitzen. Herrſchten doch damals die„Tage der vollen Freiheit“, der Anarchie. Die Angelegenheit des Rats der Arbeiterdeputierten ſteht auf gleicher Stufe mit der Gaponiade. 18 In die letzte Woche fällt auch der Kadettenkongreß in Helſingfors und die von den Kadetten propozierte „Engliſche Begrüßungsdeputation.“ Wie bei allen Vorbereitungen der Kadetten, ſo wurde auch bei den ge⸗ nannten mit größtem Eifer die Reklametrommel gerührt, ſo daß aus nicht gerade bedeutenden Ereigniſſen Haupt⸗ und Staatsaktionen wurden. Die Partei wollte wieder von ſich der Maſchine herangezogen. Ihrer Stützen beraubt, beginnt die Maſchine natürlich zu fallen, aber durch die Schraube wird ſie weiter vorwärts getrieben. Der Fall dauert jedoch kaum eine Se⸗ kunde; unter den Flügeln, die ſich oben an der Maſchine zu beiden Seiten weit ausſtrecken, hat ſich genügend Luft angeſammelt, um das ganze Luftſchiff zu tragen. Ständig ſammeln ſich neue Luft⸗ mengen unter den Flügeln, und die Tyigkraft wird ſo groß daß die Maſchine ſogar in die Höhe getriehen wird und jede beliebige Höhe halten kann. Beim Landen erweiſt ſich der ſtelzenartige Unterbau als vorzüglicher Pfuffer, um die Gewalt des Aufſtoßens Kuf den Erdboden abzuſchwächen. Die Maſchine kann alſo auf verſchiedene Weiſe in Tätigkeit geſetzt werden: mit ausgebreiteten Flügeln und Beinen beim Fliegen; mit ausgeſtreckten Beinen, aber zuſammenge⸗ falteten Flügeln als ein Automobil, um über den Erdboden zu fahren, bis die nötige Kraft zum Auffliegen geſammelt iſt, oder mit ausgebreiteten Flügeln und zuſammengezogenen Beinen, wenn ſie gerade den Erdboden verlaſſen ſoll. Das Modell der Flugma⸗ ſchine, die jetzt faſt vollſtändig vollendet iſt, wiegt 3½ Kilogramm und iſt einen ganzen Winter lang in Gegenwart von Sachverſtän⸗ digen ſorgfältig ausgeprobt worden. Es erhob ſich nicht nur wie ein Vogel vom Boden, ſondern ſegelte auch viele Meter durch die Luft, bis es durch eine beſondere Vorrſchtung zum Hälten gebracht wurde. In den letzten Jahren iſt nun Hofmann, der ſich mit ſeinem Problem bereits ſeit 15 Jihren beſchäftigt, mit der Kon⸗ ſtruktion der großen Maſchine beſchäftigt geweſen, die Menſchen tragen ſoll. Die Schrauben, die ein wenig anders geſtaltet ſind als am Modell, ſind vorn angebracht, und der Korb für den Len⸗ ker dahinter. Alle Teile ſind aus feinſtem Hohlſtahl hergeſtellt, und der Röhrenkeſſel kann einen Dampfdruck von 15 Atmoſphären entwickeln. Der Dampfkeſſel iſt jedoch ein ſchwachor Punkt der Konſtruktion; wenn er auch gusgezeichnet funktionierk, ſo erfordert er doch ganz und gar die Aufmerkſamkeit des Lenkers. Hofmann denkt alſo daran, an ſeiner Stelle einen Motor einzuſetzen, der weni⸗ ger Bewachung erfordert. Die Flügel ſollen nur ausgebreitet ier⸗ beide augenblicklich zuſammengefalte und wieder ausgeſtreckt werden. Es ſind doppelte Träger für beide Flügel vorhanden, die mit achtzig Einzelflügeln verſehen ſind. — Der Dichter als Schafhirt. Manch luſtige Geſchichte wird jetzt in Pariſer Blättern von dem Dichter Emile Goudeau aufge⸗ friſcht, der vor ein paar Wochen geſtorben iſt. Goudeau beſaß in jenen Glückstagen, da er ein erſtes Cabaret gründete und den Montmartre entdecken half, einen ſchönen ſpaniſchen Wachtelhund, mit dem er überall erſchien. Bald war das hübſche Tier allge⸗ mein ſo bekannt wie ſein Herr, ſo bekannt, daß ſelbſt der Steuer⸗ beamte von ſeiner Exiſtenz Notiz nehmen mußte und eines Tages bei dem Dichter vorſprach, um von ihm die auf das Halten von Luxushunden gelegte Steuer zu verlangen. Goudeau fiel aus allen Wolken und wurde wütend.„Ein Luxushund!“ ſchrie er,„er, mein treuer Freund, ja ich kann ſagen der Mitarbeiter eines armen Geiſtesproletariers!“ Er ſchickte ſich zu einer langen Rede an, aber der Beamte unterbrach ihn kurz:„Hier handelt es ſich nicht um Literatur. Die Steuer muß bezahlt werden. Nur die Schäfer⸗ hunde ſind frei, und Sie ſind doch kein Schäfer, nicht wahr?“ Da fuhr Goudeau entrüſtet auf:„Ich kein Schäfer? Wiſſen Sie denn nicht, mein Herr, daß ſeit dem älteſten Altertum die Dichter immer Schäfer waren? Virgil und Theocrit und der göttliche Corydon und Longus der Vater von Daphnis und Chloe; und Alexis und Tiraß. Der Beamte war von der Menge ſelt⸗ ſamer Namen, die ihm da ins Geſicht flogen, wie betäubt. End⸗ lich brachte er mühſam den Einwand hervor:„Aber Sie haben ja keine Herde„Ich habe keine Herde,“ entgegnte der Dichter mit grimmigem Lächeln,„weil ich ein armer Schäfer bin. Aber woher kommt meine Armut? Alle die ſind daran ſchuld die ſich darin gefallen, Unglück zu ſäen, die Politiker und Sie, ihre Hel⸗ fershelfer. Der Beamte ging achſelzuckend fort. Gondeau aber kaufte ſich, um ſich als Schäfer zu legitimieren, ein Schaf, das führte. Man ließ von da ab den Poeten ungeſchoren aber ſein Foll, ſo wird ſie einige Meter auf dem Boden entlang getrieben. bis ſie etwa die Schnelligkeit eines Güterzuges erreicht, und dann den, wenn ſie gebraucht werden; mit einem einzigen Hebel können Mittel wäre wohl doch nicht allen Leuten zu empfehlen, die keine Hundeſteuer zahlen wollen er nun auf ſeinen Spaziergängen neben dem Wachielhunde herum 2. Sette General-Auzeiger.(Abenbölart) Mannheim, 16. Oktober kreden machen. In der letzten Zeit war man daran, ſie, die einſt das große Wort in Rußland geführt hatte, allmählich zu be⸗ graben; ſie hatte ſich durch den Wiborger Aufruf als„konfti⸗ tutionelle“ Partei ſo diskreditiert und wurde von den Revolu⸗ ſcionsparteien ſo ſehr nicht für voll genommen, daß man zuletzt micht mehr wußte, wozu die Zwittergeſtalt da war. Ihr Ziel, wieder Geſprächsthema zu werden, haben die Kadetten aller⸗ ings erreicht. Doch ſie haben ſich noch mehr diskreditiert. Die eſolution des Helſingforſer Kongreſſes iſt ſo ſehr weder Fiſch moch Fleiſch, daß die Kadetten nunmehr wohl auch ihre bis⸗ cherigen Agitationserfolge im Inneren des Reiches einbüßen aberden, während die ſtaatserhaltenden Parteien— ſchon durch die Anerkennung des„Wiborger Manifeſts“— wenigſtens den Eindruck gewonnen haben, daß die Kadetten eine direkt revo⸗ Zutionäre Partei ſind War doch der Mehrzahl der Kongreß⸗ ſteilnehmer ſelbſt die Reſolutionsvorlage des Zentralkomitees gu wenig radikal. Und doch kann man getroft den Entſchluß des paſſiven Widerſtands— Rekruten⸗ und Steuerverweige⸗ Fung— den einſtigen Beſchlüſſen des genannten Arbeiter⸗ deputiertenrats— politiſche Maſſenſtreits, Staatskaſſenruin, Propaganda unter dem Militär— glatt an die Seite ſtellen. Nur die Beſchwörungen der Führer, die Partei doch durch keine Zwiſtigkeiten zu Grunde zu richten und auf das Zentralkomitee zu vertrauen, das ſchon rechtzeitig das„vorläufig inopportun“ aus dem Beſchluſſe des paſſiven Widerſtands wegſtreichen werde, bewogen den Kongreß die heuchleriſche Maske wieder vor das Geſicht zu nehmen und anſcheinend wieder zu einer ffeſten Maſſe gefügt, doch mit dem Gefühl, daß in Helſingfors die Partei endgiltig ausgeſpielt hat, in die Heimat zurückzu⸗ reiſen, wo die Kadetten ſich die endgiltige Abſage der „Oktobriſten“ an ihre Adreſſe, die in der Reſolution der ver⸗ einigten Petersburger und Moskauer„Oktoberverband“⸗ Zentralkomitees zum Ausdruck gekommen und die Anerken⸗ mung Gutſchkows durch ſeine Partei, zu Gemüte führen können.— Die zweite Hauptaktion— die Inſzenierung einer Ehrung des Exdumapräſidenten Prof. Muromzew und mithin der ganzen unter die Anklage des Hochverrats geſtellten Dumamajorität durch eine Handvoll kaum bekannter engliſcher politiſcher Klub⸗Leute iſt noch trauriger ausgelaufen; ſie hat fämmerlich Fiasko gemacht. Das erwachte Nationalgefühl des ruſſiſchen Volkes, am draſtiſchſten natürlich durch die Kund⸗ gebungen der Moskowitzer Monarchiſten zum Ausdruck ge⸗ bracht, hat die unqualifizierbare Einmiſchung in ruſſiſche Privatangelegenheiten zum Unterbleiben gezwungen. Man kann das Proteſttelegramm der Monarchiſten an König Eduard VII., das polizeiliche Verbot, den„engliſchen Gäſten“ in Moskau Lokalitäten zur Veranſtaltung von Banketten zu überlaſſen, die Drohung mit einer anti⸗engliſchen Straßen⸗ demonſtration nehmen, wie man will— daß ſelbſt die lauteften Entrüſtungskundgebungen aus den Herzen Aller, auch der ſonſt oppoſitionell denkenden, national fühlenden Ruſſen kamen, bedarf keiner Beweiſe. Auf die Vorſtellungen der ruſſiſchen Regierung hin iſt die Reiſe der Deputation vorläufig unter⸗ blieben. Die ruſſiſchen Begrüßungsadreſſen werden ihnen per Poft zugeſtellt. poliiische Ilebersſcht. Maunheim, 16. Oktober 1906. Zum hundertſten Jahrestage der Schlacht bei Jena ſſpricht das„Militärwochenblatt“ die folgenden ernſten Worte:„Am Sonntag, den 14. d.., jährt ſich zum hundertſten Male der trübſte Tag in Preußens Geſchichte. Die Doppelſchlacht von Jena und Auerſtädt und der ihr folgende Zuſammenbruch warfen— anſcheinend hoffnungslos— nieder was durch eine Reihe großer und weitblickender Fürſten, durch ein bis dahin faſt ſtets ſiegreiches Heer, durch ein kräftiges, an⸗ ſpruchloſes und pflichttreues Volk in langer, mühevoller Arbeit auf kärglichem Boden geſchaffen war. Gerade fünfzig Jahre nach dem Beginn des Siebenjährigen Krieges, der den jungen Staat einer Welt in Waffen gewachſen zeigte, ſtand Preußen bor dem Abgrunde! Wie dieſer tiefe Fall ſich erklärt, wie ſich die Schuld verteilte auf Hoch und Niedrig, auf Armee und Volk, das hat die Geſchichtſchreibung des nunmehr vergangenen Jahrhunderts hinreichend klargelegt. In dieſen Blättern haben wir uns nur mit den militäriſchen Ereigniſſen im ſengeren Sinne zu befaſſen, und dieſe werden von berufener Seite geſchildert. Roßbach, Jena und Auerſtädt, Leipzig und Velle Alliance, endlich Metz und Sedan— welch wunderbarer Wechſel in dem Geſchick des Krieges, welch machtvolle Mah⸗ mung an uns alle, nicht auf Lorbeeren zu ruhen, feſt zu be⸗ wahren zwar, was uns einſt groß gemacht, aber auch fortzu⸗ ſchreiten mit den wechſelnden Anſprüchen der Zeit und mit klarem Blicke es zu erkennen, wenn neue Geſtaltungen der Kriegskunſt neue Mittel der Heer⸗ und Truppenführung be⸗ dingen. Wenn am 14. nach den kirchlichen Feiern und den Anſprachen der Generalfeldmarſchälle auf den Friedhöfen von Haſſenhauſen und Vierzehnheiligen die Hüllen von den Denk⸗ mälern fallen, die dankbare Anerkennung einer ſpäteren Gene⸗ ration den auch im Unglück bis zu Tode getreuen Kriegern ge⸗ ſetzt hat, ſo werden die ſchlichten Steine wahrlich eine ernſte Sprache zu uns reden. Mögen ſie verſtanden werden auch von einer glücklicheren Jetztzeit, möge es unſeren Nachkommen ver⸗ gönnt ſein, nach aber hundert Jahren auf den dann vollende⸗ ten weiteren Zeitabſchnitt nur freudig bewegt und dankbaren Herzens zurückzuſchauen!“ Ueber die Vorgeſchichte der Veröſfentlichung der Hoheulohe⸗Denkwürdigkeiten teilt die Deutſche Verlags⸗Anſtalt in Stuttgart mit, daß die Auszüge in„Ueber Land und Meer“ nach den Dispo⸗ ſitionen des Verlags gleichzeitig mit dem Buche ſelbſt erſcheinen ſollten. Eine derartige Publikation ent⸗ ſpreche ſo ſehr dem allgemeinen Brauche, daß eine Verſtändi⸗ gung mit dem Herausgeber über disſen Punkt nicht notwendig erſchienen ſei; denn ſei ein Werk erſt ausgegeben, ſo gehöre es ſelbſtverſtändlich in allen ſeinen Teilen der Oeffentlichkeit. Als ſich zeigte, daß die techniſche Fertigſtellung des Werkes ſich um etliche Tage verzögern würde und als um dieſelbe Zeit Prinz Alexander Hohenlohe um Einſtellung der Ver⸗ öffentlichungen in der„Deutſchen Revue“ erſuchte, ſei die Nummer von„Ueber Land und Meer“ ſchon im Druck und eine Aenderung nicht mehr möglich geweſen. Das einzige, was unter dieſen Umſtänden noch geſchehen konnte, ſei geſchehen: die Nummer wurde nicht an die Tagespreſſe verſandt. Wenn trotz⸗ dem die Auszüge ſofort in die Tagespreſſe übergingen, ſo ſei das ohne vorherige Anfrage beim Verlag und gegen deſſen Wunſch geſchehen. Die elfte Generalverſammlung des Bundes der Induſtriellen trat geſtern in Berlin zu ihrer Tagung zuſammen. Geheimer Kommerzienrat Wirth eröffnete die Generalverſammlung mit einer Begrüßung der Vertreter der Regierung und der Verbände und brachte ein Hoch auf den Kaiſer aus. Es folgten dann der Geſchäftsbericht, die Entlaſtung des Vorſtandes und die Vor⸗ ſtandswahlen. Aus dem Tätigkeitsbericht des Vorſtandes entnehmen wir: Während in den früheren Jahren die Neuordnung der Zollpolitik die Aufmerkſamkeit des Verbandes hauptſächlich in Anſpruch nahm, war die bedeutendſte politiſche Kundgebung dieſes Jahres ein vom Bunde veranlaßter einmütiger Proteſt der geſamten Induſtrie gegen die Steuervor⸗ ſchläge der Regierung, ſoweit ſie einzelne Induſtriezweige oder den Verkehr belaſteten. Auch ſonft wurden viele Eingaben an die Regierung gerichtet, die ſich meiſt auf die zollpolitiſchen Klein⸗ und Nacharbeiten bezogen. Da ſich herausſtellte, daß die Gewerbeinſpektoren ſich gewöhnlich überwiegend als Anwälte der Arbeiter fühlen, machte der Bund ſie in einer öffentlichen Kundgebung auf den klaren Wortlaut des Geſetzes aufmerkſam, der ihnen ſtrengſte Unparteilichkeit zur Pflicht macht. Die Streikverſicherung und Streik⸗ entſchädigung wurde im letzten Jahre allgemein durch⸗ geführt. Der Generalſekretär Dr. Wendlandt hielt ſodann einen Vor⸗ rag über die Einführung eines deutſchen Induſtrie⸗ kages. Der Generalſekretär des Zentralverbandes deutſcher Induſtrieller A. Bueck bekämpfte die Schaffung einer Zwangs⸗ organiſation. Es wurde jedoch eine Reſolution angenommen, die den Gedanken, eine zentrale Vertretung der Induſtrie zu ſchaffen, begrüßt und den Vorſtand beauftragt, wegen Durchführung des Planes mit dem„Zentralverband deut⸗ ſcher Induſtrieller“ und der„Zentralſtelle zur Vorbereitung von Handeisverträgen“ in Verbindung zu treten. Der Syndikus des Verbandes ſächſiſcher forderte in ſeinem Referate die ſtaatliche Verſicherung der Privatangeſtellten. In der Debatte wurde die Forde⸗ rung des Referenten zum Teil lebhaft bekämpft. Man dſtrfe auf dem Wege des Staatsſozialismus nicht zu weit gehen. Eß wurde ſodann folgende Reſolution angenommen:„Die General⸗ verſammlung erblickt in der Durchführung der Penſionsverſiche⸗ vung der Privatangeſtellten eine durch die Verhältniſſe gebotene Maßnahme. Sie beſchließt, bei dem gegenwärtigen Stand der Sache ihre Zuſtimmung zu der beabſichtigten ſtaatlichen Penſions⸗ verſicherung von der weiteren Entwicklung der auf dem Gebiete der Selbſthilfe vorhandenen und hervortretenden Verſuche ab⸗ hängig zu machen.“ Die Generalverſammlung beſchäftigte ſich weiter mit dem Thema der Streikverſicherung. Der Generalſekretär des Deutſchen Arbeitgeberverbandes Dr. Grabenſtedt(Berlin) wies auf die nach Millionen zählenden gefüllten Kaſſen der organiſterten Gewerkſchaften hin. Dieſer Tatſache gegenüber ſei es notwendig, daß ſich die Arbeitgeber eine Abwehrorganiſation ſchaffen. Nachdem ſich Regierungsrat Prof. Leidig in ähnlicher eeeeee — Eine Lokomotive am Hofe König Meneliks. Ganz Aethiopien ſſt voll von Erwartungen bei dem Gedanken, daß in ſehr kurzer Zeit der Schienenweg von Dſchibutiſich bis nach Abeſſinien hinein ſich erſtrecken wird. Seit ſaſt ſiebzehnhundert Jahren ſchläft dieſes afrikaniſche Königreich, von der übrigen Welt getrennt, den Schlaf Dornröschen, ahne noch zur Kultur erwacht zu ſein. Aber der ſchrille Pfiff der Lokomotive wird alle die Schlummernden er⸗ wecken und eine ganz neue Welt für das Land des Negus erſchlie⸗ ßen. Seit 1895 arbeſten auf Befehl des König Meneliks zwei In⸗ gnienre daran, eine Eiſenbahnlinie in Abeſſinien anzulegen. Dieſe ſbeiden Männer, ein Schweizer Ilg und ein Franzoſe Chefneux, gaben das kühne Unternehmen nun faſt vollendet, über die Wüſte hin eine Brücke zu ſchlagen und Abeffinien mit der modernen Zi⸗ piliſation zu verbinden. Aber ihre Arbeit war lange von den Hinderniſſen begleitet; dazu kamen politiſche Intriguen, die eine lange Zeit das Unternehmen überhaubt brach legten. All das ſpannte die Ungeduld des tatkräftigen Menelik aufs Aeußerſte, and er verzweifelte mehrere Male überhaupt daran, ſeinen Her⸗ enswunſch ausgeführt zu ſehen. Ein ſolcher Seelenzuſtand muß Füär einen abſoluten Herrſcher, der ſeit dreißig Jabren gewohnt iſt, lle ſeine Wünſche erfüllt zu ſehen beſonders ſchwor zu tragen 102 und die Höflinge, die unter ſeiner ſchlechten Laune ſchwer zu lleiden hatten, ſannen nach, wie ſie den Traum des Herrſchers zur Wirklichkeit machen und ſeine Ungedold bezähmen könnten. In Je ſais tout“ erzählt nun Hugues Le Roux, der lange Zeit am Dofe König Meneliks gelebt bat in amüſanter Weiſe davon, wie die erſte Lokomotive als Vorbſte und Repräſentant der nabenden Ziviliſation an den Hof ſeiner äthiepiſchen Majeſtät gebrachi orden iſt. Der klügſte unter den Höflingen Meneliks ein Mann von griechiſcher Abſtammung namens Serkis, faßte endlich, als er „wie der„König der Könige“ Tag und Nacht von Eiſenbahn und Lokomotiven träumte, einen verzweifelten Entſchluß und trat ues Morgens vor ſeinen Herrſcher:„Ich will in Europa eine Schwierigleiten. Straßenlokomotive kaufen,“ ſo erklärte er.„Die wird dann im Stande ſein, mehrere Wagen nach ſich zu ziehen, und wird alle Steine auf dem Wege von Abdis⸗Alem wie Eier zermalmen. So⸗ lange bis die Eiſenbahn fertig iſt, wird ſie als ein Erſatz dienen können.“ Der Negus kennt den Schlamm der Wüſte, die Flüſſe, die die Wege durchſchneiden, die unwegſamen Wildniſſe und Er zweifelte daher zunächſt an der Möglichkeit des Transportes, aber als Sertis ſagte, daß aus allen Teilen des Landes, durch die die Lokomottve käme, Leute zum Schleppen auf⸗ geboten werden ſollten und er alles vorbereitet hätte, gab er ſeine Einwilligung. Serkis reiſte nach Europa, und der Kaiſer fing nun an, die Tage zu zählen, bis er wieder zurück ſein könnte. Er be⸗ auftragte einen ruſſiſchen Offizier Babitſchew, der in ſeinen Dien⸗ ſten ſtand, ſo gut es ginge, einen Weg herzuſtellen, der Serkis und ſeinem Zuge möglichſt weit entgegengeführt werden ſollte. So war alles in fieberhafter Arbeit aad in geſpannter Erwarkung des Kommenden. Endlich am 18. Mai 1904 kam die große Kunde, daß Serkis mit der Lokomotive herannahe. Menelik machte ſich ſo⸗ gleich mit ſeinem ganzen Hofſtaat und dem gewaltigen Apparat, den eine Reiſe des Herrſchers erford rt, auf den Weg, um ihm entgegenzuziehen. Da waren ganze Scharen von koſtbar mit ſil⸗ bernem Sattelzeug aufgezäumien Pferden, von mit ſeidenen Decken und purpurnen Behängen verſehenen Maultieren. Alle Beamten, alle Prinzen und Würdenträger folgten ihrem Herrn, um das neue Wunder zu begrüßen. Fünf bis ſſechs Tagereiſen wollte man Serkis entegegenziehen. Da mußte denn ouch Küche und Hof⸗ haltung mitgenommen werden. Zum Hofe des Negus gehörten allein 700 bis 800 Köchinnen, die als ein ganzes kochendes Heer auszogen, jede auf einem Maultier ſitzend und von einem Sol⸗ daten begleitet, der für das Maultier ſorgen mußte. Das gab einen hübſchen und luſtigen Anblick. Die Soldaten ſaßen auf den Tieren hinter den Köchinnen und ſo trabien die Pärchen plaudernd und lachend dahin. Am Abend wurde ein großes Lager aufgeſchlagen Induſtrieller Weiſe geäußert, gelangte ein Antrag einſtimmig zur Annahme wonach die Errichtung einer Streikverſicherungs⸗Ent ſchädigungsgeſellſchaft gegen den Verluſt dus Arbeits⸗ einſtellung, insbeſondere für die norddentſchen und diejenigen Induſtriellen, welche einen Anſchluß an eine Streikverſicherung oder an einen beſtehenden Berufs⸗ oder Arbeitgeberverband nicht finden können, in die Wege geleitet werden ſoll. Deutsches Reſch. * Berlin, 15. Okt.(Major Fiſcher, der ehe⸗ malige Vorſtand der Bekleidungs⸗Abteilung des Oberkomman⸗ dos der Schutztruppe, iſt, wie ſchon telegraphiſch gemeldet wurde, am Samstag abend aus der Unterſuchungs⸗ haft entlaſſen worden. Gleichzeitig iſt das Straf⸗ verfahren, das wegen des Verdachts der Beſtechung Ende Juli dieſes Jahres gegen ihn anhängig gemacht worden war, eingeſtellt worden, da die Ermittlungen, die nahezu ein Vierteljahr hindurch in eingehendſter Weiſe nach dieſer Richtung geführt worden ſind, ſtrafrechtlich Belaſtendes nicht ergeben haben. Unberührt bleibt das ehren⸗ gerichtliche Ver fahren, das gegen den Major Fiſcher ſchwebt und darauf begründet wird, daß er Handlungen vor⸗ genommen hat, die mit ſeiner Stellung als Offizier nicht ver⸗ einbar ſind. —(Dernationalliberale Abg. Dr. Paaſche) hat nunmehr ſeinen Abſchied aus dem Staatsdienſt erhalten, Bekanntlich las er ſeit 1897 an der Techniſchen Hochſchule in Berlin über Nationalökonomie. Dieſe Tätigkeit weiter aus⸗ zuüben, iſt ihm durch ſeinen ſchlechten Geſundheitszuſtand verſagt. —(Zwiſchen der freiſinnigen Vereini⸗ gung und der freiſinnigen Volkspartei) iſt nunmehr auch im Großherzogtum Oldenburg eine Eini⸗ gung erfolgt. Es ſollen gemeinſchaftliche Kandi⸗ daturen für die Reichstagswahl aufgeſtellt werden. Ausland. Frankreich.(Hülfe für die„Humanit6“.) Es ſcheint, daß die Sozialiſten ſich doch den jüngſten Mahnruf Jaurss wegen des ſeinem Blatte, der„Humanits“, infolge ihrer Teilnahmloſigkeit drohenden Unterganges zu Herzen genommen haben. Es ſind nämlich darauf Jaurss aus Paris und der Provinz ſo zahlreiche Kundgebungen des Bedauerns, und— was mehr wert war— zugleich werktätiger Unter⸗ ſtützung zugegangen, daß er es wagen konnte, auf Samstag abend eine öffentliche Verſammlung einzuberufen, um zugleich mit einer Darlegung der allgemeinen politiſchen Lage die Frage der Erhaltung des Blattes zu erörtern. Mehrere tauſend Perſonen wohnten der Verſammlung bei und ſtimmten den Darlegungen von Jaurss in einer von dem ſozialiſtiſchen Abgeordneten Vafllant beantragten Tagesordnung zu, worin ſie ihren Willen ausdrückten, tatkräftig für die Erhaltung der Humanits“ einzutreten. Nach den Ankündigungen von Jaurss hat ſich ſchon jetzt infolge ſeines Alarmrufes die Abonnentenzahl des Blattes um gegen tauſend vermehrt und der Tagesverkauf um einige tauſend Nummern gehoben. Von befreundeter Seite iſt ihm ferner die Summe von 50 000 Franken als ſofortige Hülfe für die Ueberwindung der augen⸗ blicklichen Schwierigkeiten zugegangen. Damit iſt das Ge⸗ ſtehen des Blattes fürs erſte wieder geſichert. Padiſche Politik. Eine Erklärung des Abgeordneten Muſer. „Karlsruhe. 15. Okt. Der badiſche Landtagsabgeordnete Muſer erläßt folgende Erklärung: »Ich habe in meiner Münchner Rede über die Schul⸗ ſrage geäußert— und wiederhole dies hiemit in aller Deffentlichkeit„Der geiſtig bedeutendſte Führer det badiſchen Zentrumsfraktion hat in der Kammer am 15. Februat 1904 wörtlich geſagt: Im großen und ganzen hat es ſich doch gezeigt, daß man beſallſeits gutem Wil⸗ len auch miteiner gemiſchten Schule in der Ver⸗ ſafſung auskommen kann, wie wir ſie in Baden haben.“ Der„Bayeriſche Kurier“— und ihm nach wohl auch andere Zentrumsblätter— nennt meine Behauptung unter Be⸗ rufung auf das Zengnis des Geiſtlichen Rats Wacker unwahr und ſpricht ſogar direkt von einer„Geſchichts⸗ und Tendenzlüge“. Demgegenüber erkläre ich: Ich habe in meiner Rede keinen Namen genannt und Herrn Wacker meinte ich nicht, und konnte ihn nicht im Auge haben, da er im Jahre 1904 dem Landtage nicht angehörte, alſo auch am 15. Februar 1904 keine Rede in der Kammer gehalten haben kann. Der betreffende und tüchtig getafelt. Dann legten ſich alle zur Ruhe, aber man ſchläft im Lager des Königs nur mit einem Auge, denn er ſelbſt liebt es, ſehr früh aufzuſtehen, und amüſtert ſich dann über die verdutzten Mienen der Höflinge, die die Zeit verſchlafen und erſt ſpät dem Herrſcher nachgejagt koſam n. So erhob er ſich denn auch diesmal vor Sonnenaufgang in unruhiger Erwartung der herannahenden Lokomotive; um ihn waren ſeine arden aufgeſtellt, alle die Leibwachen und nächſten Diener, die die Ehrennamen Mund des Negus“„Arm des Negus“ uſw. ſühren. Auf einem kleinen Klappfeſſel ſaß Menelfk mitten unter ihnen. Er trug ſeinen 1 f ſh 195 für ſeinen 1 in nropg fabrſziert wird und mit dem ſich alle ſeine 11 ebenfalls ſchmücken, denn auch in Apeſuen gibt 05 115 5 Mode an. Durch ſein Fernrohr ſaih er von Zeit zu Zeit begier nach einer Schlucht, aus der der Zug mit der Lokomotiwe auf⸗ tauchen mußte. Und endlich klang ein verworrener Lärm an die Ohren der Lauſchenden, ein wüſtes Singen wie von taufend Men⸗ ſchen, ein ſchweres Stampfen, und Staubwolken flogen in der Schlucht auf. Allmählich enthüllte ſich im erſten Sonnenſchein ble Spitze des Zuges. Da kamen nerſt von einer Schar Sklawen ge⸗ trogen, zwei rieſengroße koſtbare Elefantenſeſſel, die England aus Indien dem„König der Könige“ zum Geſchenk ſandte. Dann be⸗ wegte ſich, von einem Gewimmel von Menſchen gezogen, die Loko⸗ motive langſam beran, die mit ungeheueren Mühen durch die un⸗ wegſamen Landſtrecken bis bierher gebracht worden war. Als Menelik das erſehnte Wunder der Kultur ſah, flog ein Schatten der Enttäuſchung äber ſein Geſicht und er murmelſe:„Ich hätte ge⸗ glaubt, ſie würde größer ſein.“ Und dieſe Enttäuſchung wuchs dald nach mehr denn trotz aller Anſtrengungen wollte ſich die Lokomotive nicht in Gang bringen laſſen, und all! Träume und Erwartungen waren daßin. Der wagemutige Serkis, dem zuerſt noch die Sonne der kaiſerlichen Huld ſo hell geleuchtet, fiel in die tiefſte Ungnade. —— FFF)))%àE„0 reeegde ere ra o .28 S 2 — ReDDE ne ee — 98 *.—— Wacker Mannheim, 16. Oktober. General⸗Anzeiger.(Abendblatt). 3. Seite⸗ denn doch der Name genannt werden ſoll— war Landtagsabgeordnete Herr Landgerichtspräſident wie jedermann, jedenfalls in Baden, weiß, nicht bploß der„geiſtig bedeutendſte Führer“ der Zentrumsfraktion, ſon⸗ dern der ganzen badiſchen Zentrumspartei iſt. Abgeſehen davon, daß ich von Herrn Wacker gar nicht ſprach, kommt es auf den Namen des Redners überhaupt nicht an. Der Schwerpunkt liegt ſelbſtredend darin, daß der„geiſtig bedeutendſte Führer“ der Zentrumsfraktion die fragliche Aeußerung im badiſchen Landtag tat, und dieſe nicht nur nicht widerſprach, ſondern die Rede leb⸗ haft applaudierte. Ich fordere nun die Zentrumspreſſe öffentlich auf, zu erklären, ob ſie auch jetzt noch die Richtigkeit der von mir gemachten Mitteilung beſtreiten will. Die Art und Weiſe, wie die Zentrumspreſſe„Geſchichts⸗ und Tendenzlügen“„entlarvt“, iſt ein charakteriſtiſches Bravour⸗ und Kabinettſtück ultramon⸗ taner Journaliſtik. Offenburg, 11. Oktober 1906. Dskar Muſer, Rechtsanwalt und badiſcher Landtagsabgeordneter. Dieſe Erklärung bedeutet für den früheren Zentrumsführer einen koloſſalen Reinfall. Herr Wacker hatte zämlich den„geiſtig bedeutendſten Führer“ auf ſich bezogen und in einem bayeriſchen Zentrumsblatt triumphierend verkündet, daß er 1904 dem Landtag gar nicht mehr angehört habe. Landwirtſchaftskammer. * Karlsruhe, 15. Okt. Die erſtmaligen Wahlen für die badiſche Landwirtſchaftskammer können kaum vor Anfang des nächſten Jahres ſtattfinden, da zwar das Geſetz über die Landwirtſchaftskammer veröffentlicht, aber die näheren Aus⸗ führungsbeſtimmungen noch zu erwarten ſind. Pfarrer Gaiſert. * Karlsruhe, 15. Okt. Der„Bad. Beob.“ meldet im Gegenſatz zu anderen Blättern, daß der zu Zuchthaus verurteilte Pfarrer Gaiſert nicht mehr in der Seelſorge beſchäftigt ſei, dielmehr ſich z. Zt. im Kloſter Beuron aufhalte. Redner— wenn der Reichs⸗ und Zehnter, der, Der Hotel⸗Einſturz in Nagold vor Gericht. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Tübingen, 15. Okt. Zum Schluß ſeiner Vernehmung gibt der Angeklagte noch an, daß ihm auch nach dem Unglück in Nagold eine ganze Reihe von Anträgen zur Hebung von Gebäuden erteilt worden ſind. Darunter befindet ſich auch ein Auftrag von der Königlichen EGiſen⸗ bahndirektion in Crailsheim. Es beginnt dann die Zeugenvernehmung. Erſter Zeuge iſt der Stadtbaumeiſter Lang⸗Nagold. Die Verteidigung bittet, den Zeugen nicht zu vereidigen, da der Ver⸗ dacht der Teilnahme an den fahrläſſigen Handlungen des Ange⸗ Hagten vorläge. Der Gerichtshof beſchließt die Nichtvereidigung des Zeugen. Dieſer bekundet, daß er mit dem Angeklagten die Pläne für die Hebung des Gaſthauſes„zum Hirſch“ vorher be⸗ ſprochen hat. Er berichtet über die verſchiedentlichen Beſuche, die der Angeklagte wegen der Hebung in Nagold gemacht habe. Seine Ausſagen hierüber ſtimmen im weſentlichen mit denen des Ange⸗ kagten überein.— Präſ.: Sie haben keine Veranlaſſung gehabt, ſich gegen den vorgeſchlagenen Plan zur Hebung zu erkläven.— Zeuge: Durchaus nicht.— Staatsanwalt: Wiſſen Sie, ob über⸗ Haupt bezüglich der Hebung irgendwelche Sicherheitsmaßregeln getroffen worden ſind?— Zeuge: Davon iſt mir nichts belannt.— Verteidiger: Haben Sie von irgendwelcher Gefahr etwas bemerkt? — Zeuge: Nein, vorher nicht; ich habe die Art der Ausführung der Hcbung im ganzen für ſolide gehalten. Zeuge Klempnermeiſter Raaf⸗Nagold hat den Zuſammen⸗ ſturz des Hauſes aus nächſter Nähe wahrgenommen. Er gibt an, daß ſich an der Wand plötzlich ein klaffender Spalt von 10 Zmtr. Durchmeſſer zeigte. Gleich danach ſtürzte das Haus zu⸗ ſammen. Sein Sohn Adolf Raaf ſowie eine Reihe anderer Zeugen beſtätigen das. In ſpäter Abendſtunde wurde die Sitzung auf Dienstag bertagt. Aus Stadt und Land. Maunheim, 16. Oktober. * Verſetzt wurde Profeſſor Dr. Friedrich Dauner an der Realſchule in Bretten in gleicher Eigenſchaft an die Realſchule in Offenburg, Reviſor Stephan Brecht in Staufen zum Bezirksamt Schwetzingen, Reviſor Auguſt Laiſt in Schwetzingen zum Beztrks⸗ amt Sinsheim, Revident Friedrich Meyer in Meßkirch zum Be⸗ sirksamt Staufen, Revident Auguſt Schumann in Engen zum Bezirksamt Pforzheim und Revident Heinrich Seeber in Pforg⸗ heim zum Bezirksamt Meßkirch. * Ernannt wurden Lehramtspraktikant Dr. Frang Warth⸗ mann von Freiburg i. B. und der Geiſtliche Lehrer Karl Kneucker von Wertheim zu Profeſſoren an der Oberrealſchule in Pforzheim. *Berliehen wurde dem Direktor der Aktiengeſellſchaft berei Ed. Printz, Dr. Max Richter in Karlsruhe, der Profeſſor. * Mannheim als Kongreßſtadt. Der Verband Deutſcher Teigwarenfabrikanten hat auf ſeinem diesjährigen Verbandstag auf Einladung der Mannheimer Eierteigwarenfabrik Hermann Soencker beſchloſſen, die nächſtjährige Tagung in Mann⸗ heim abzuhalten. * Der Militärdienſt eine— Entfettungskur. Der Sohn eines Geſchäftsmannes trat vor zwei Jahren als Rekrut in ein Mainzer Regiment ein. Der junge Vaterlandsverteidiger war aber damals von ſolcher Körperfülle— ein väterliches Erbteil—, daß für ihn eine Uniform beſonders hergeſtellt werden mußte. Bei der jüngſten Entlaſſung der Mannſchaften kam der Betreffende als ſchlanker Reſerviſt wieder ins Zivil, er hatte während ſeiner Dienſtzeit 60 Pfund abgenommen! Beim Leſen dieſer Mitteilung werden wir umwillkürlich an eine Epiſode aus unſerer Militärzeit erinnert. Ein Kaufmann aus Wildbad, der hier in Stellung war und ſich einer für ſein Alter außergewöhnlichen Leibesfülle erfreute, wurde mit uns zu den 112ern nach Mülhauſen i. Elſ. zu derſelben Kom⸗ bagnie eingezogen. Als nun die Einkleidung begann und auf der iekammer die Monturen in Empfang genommen wurden, ſſellte es ſich heragas, daß für den„Dicken“— ſo wurde der Be⸗ kreffende ſpäter allgemein in der Kompagnie genannt— nur der Rock eines längſt wieder in den Zivilſtand zurückgekehrten— Feld⸗ Titel webels paßte, der ſich trotz der militäriſchen Strapazen im Laufe der Jahre ein ganz nettes Bäuchlein zugelegt hatte. Der Rock kam ſelbſtverſtändlich, bevor er dem neugebackenen Rekruten aus⸗ gehändigt wurde, auf die Kompagnieſchneiderei, wo die Treſſen und ſonſtigen Rangabzeichen entfernt wurden. Aber nicht kange ſollte der„Dicke“ im Beſitze des ehemaligen Feldwebelsrockes ſein. Als nach und nach der„Drill“ voll einſetzte und Tag für Tag der Kafernenhof im„langſamen Schritt“ durchmeſſen werden mußte, ien wurde das Bäuchlein immer kleiner und der Rock naturgemäß immer weiter. Was blieb dem„Dicken“ weiter übrig, als wieder nach der Kompagniekammer zu wandern, wo ihm dann der Kammer⸗ Anteroffizier, der ihm gleich prophezeit hatte, daß er bald zum Umtauſch wiederkommen würde, einen Rock aus dem Mannſchafts⸗ beſtande mit ſchmunzelnder Miene überreichte Der„Dicke“ ließ ſich gegen Weihnachten wiegen, wobei ſich herausſtellte, daß er gegen 30 Pfund abgenommen hatte. Der zweite Rock iſt ihm ſpäter auch noch weit gew„namentlich als die heiße Jah t und Jetzt hat er als wohlbeſtallter Deamter ns in unſerer Nachbarſtadt Ludwigshafen ülle längſt wieder erſetzt, ja ſogar noch weit 5 berrte das Manko an Leibesf überſchritten. * Einer groben Myſtifikation iſt unſere Redaktion mit der Mitteilung aus Ketſch im geſtrigen Abendblatt über die angeblich am Samsktag erfolgte Ginweihung der neuen katho⸗ liſchei Pfarrkirche zum Opfer gefallen. Der betr. Bericht⸗ ganze Sache einfach aus den Fingern geſogen, da die Einweihung des Gotteshauſes erſt am nächſten Samstag, den 20. d. Mts. erfolgt. Wir behalten uns gegen den Berichterſtatter der durch ſeine leichtfertige Handlungsweiſe bedauerlicherweiſe Verwtirrung in die Feſtvorbereitungen gebracht hat, alle weiteren Schritte vor. * Schiffsunfälle. Im Fahrwaſſer bei Rheindürkheim fuhr der Radſchleppdampfer„Franz Haniel 12“ auf einer Sand⸗ ſchwelle plötzlich feſt. Hierbei rannte eines der Anhangſchiffe, der Kahn„Haniel Nr. 41“, gegen das Hinterteil des Dampfers, ſo daß dieſer ſtark beſchädigt wurde.— Geſtern iſt, wie uns unſer Binger c⸗Korreſpondent meldet, gegenüber der Binger Hafen⸗ meiſterei der Schleppkahn„Prinzregent“ der Firma Stinnes auf Grund geraten und hat im mittleren Raum Leckage erlitten. Das Schiff hatte eine Kohlenladung nach dem Oberrhein. * Eine ſchwere Widerſtands⸗Affaire hatte das Vorgehen eines Schutzmannes Namens Henſchel am 22. Juni d. J. zur Folge. Die Taglöhner Gebr. Wilh. und Hch. Veith. erſterer vevheiratet, und der verheiratete Taglöhner Stolzenthaler wurden von dem Schutzmann in der Seckenheimerſtraße mittags— es war an einem Sonntag— angehalten und nach der Fiſchkarte befragt, weil die beiden Veith Fiſchſtöcke und eine ziemlich große Quantität Fiſche bei ſich führten. Wilh. Veith erwiderte, ſie hätten die Fiſche von einem Fiſcher an der Feudenheimer Fähre gekauft und er verwei⸗ gerte nach der Angabe des Schutzmannes ſeinen Namen. Jnfolge deſſen wollte der Schutzmann die beiden Veith zur Wache ver⸗ bringen. Dagegen widerſetzten ſie ſich und mit der Aeußerung: Mit Euch werde ich ſchon exerzieren zog der Schutzmann ſeinen Säbel. Die beiden Veith entflohen hierauf durch die Augarzen⸗ ſtraße, der Schutzmann dicht auf den Ferſen. Die Jagd geht über den Neckarauer Uebergang in die Gasfabrikſtraße. Dort fanden ſie eine Verſchanzung in einem Eiſenbahnwa Trotzdem ſich Wilhelm Veith mit einem dicken Kohlenbrocken bewaffnet hatte, wurden Beide aus dem Wagen wieder vertrieben und weiter geht der Wettlauf über die Aecker nach der Pechfabrik. Bald wälzen ſich beide, Veith und der Schutzmann, in einem Knäuel im Schmutz herum. Der bedrängte Schutzmann ruft den Dreher Aug. Kraut zu Hilfe. Wilh. Veith entreißt dem Schutzmann den Säbel und ſucht ihn zu zerbrechen. Kraut entringt dieſem wieder den Säbel und in dem Moment, wo Kraut einen wuchtigen Hieb mit der Klinge nach Wilh. Veith führen will, entreißt ihm Stolzenthaler den Säbel. Beide Veith überſetzten dann nochmals einen Gartenzaun,— das Geländer wurde vollſtändig eingeriſſen— und dort gelingt es, die Beiden feſtzunohmen und zu feſſeln. In dieſem Zuſtande vergriff ſich Kraut noch einmal an dem kvehrloſen Wilh. Veith, indem er ihm noch einen Hieb verſetzte. Geſtern ſtanden die drei Beteiligten vor dem Schöffengericht. Die Anklage lautet auf Beamtenbelei⸗ digung, Bedrohung, Widerſtand, Körperverletzung und Sachbeſchä⸗ digung. Der Widerſtand bezieht ſich auch auf Kraut als eine von dem Schutzmann zur Hilfeleiſtung herbeigezogene Perſon. Das Ge⸗ richt erkannte gegen den vorbeſtraften Wilh. Veith auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 3 Monaten 2 Tagen, gegen Hch. Veith auf eine ſolche von 21 Tagen, Stolzenthaler wird zu 40 M. Geldſtrafe ver⸗ Arteilt. * Milch mit 30 Proz. Waſſerzuſatz lieferte die Marie Hehr von Bobſtadt nach Mannheim. Sie wurde vom Schöffengericht Lorſch in voriger Woche zu 100 M. Geldſtrafe verurteilt, obwohl es ihr erſtes derartiges Vergehen war.— Vom hieſigen Schöffen⸗ gericht wurde gegen die Ehriſtiane Heininger vom Feinſtenhof, die am 28. Februar und 1. März d. J. zu 15 Proz. gewäſſerte und entrahmte Milch hier verkaufte, zu 10 M. Geldſtrafe verurteilt. Aus dem Grosshberzogfum. I Sandhofen, 15. Okt. Der Landwirt und Spezerei⸗ händler Peter Fenzel wurde geſtern Abend in ſeiner Behauſung erhängt aufgefunden. Das Motiv der Tat iſt unbekannt. Ilvesheim. 16. Okt. In einer am vergangenen Sonn⸗ tag ſtattgefundenen Verſammlung von Mitgliedern der ſozial⸗ demokratiſchen Partei wurde die Gründung eines Konſu m⸗ und Abfatzvereins beſchloſſen. Die Eröffnung des Geſchäfts ſoll in allernächſter Zeit erfolgen. Da vor ungefähr vier Wochen die Firma Johann Schreiber in Mannheim, die ihre Waren zu den denkbar billigſten Preiſen abſetzen kann, eine Filjale hier errichtet hat, darf man geſpannt ſein, ob die Neugründung ſich auf die Dauer bewähren und rentieren wird. Baden⸗Baden, 15 Okt. Der Großherzog und die Großherzoz in begaben ſich heute vormittag 10 Uhr mit ihrem Gefolge nach dem Palais Hamilton, um die dort ausgeſtellten Ent⸗ würfe für den neuen Feldberg⸗Turm zu beſichtigen. Die Großh. Herrſchaften wurden von den Vorſtandsmitgliedern des Schwarzwaldvereins empfangen und begrüßt, worauf die Tochter des Herrn Kaufmann Ph. Buſſemer der Großherzogin einen Blumenſträuß überreichte. Die Großh. Herrſchaften beſtchtigten dann eingehend die Entwürfe und äußerten ſich über dieſe ſehr an⸗ erkennend.— Der Herzog von Sachſen⸗Koburg und Gotha iſt heute vormittag 10.22 Uhr zum Beſuche des Groß⸗ herzogspaares hier eingetroffen.— Ein Herr der hieſigen Frem⸗ denkolonie und Mitglied des Vereins für Feuerbeſtattung hat lt. „Bad. Tgbl. der Stadtgemeinde für den Bau eines Krema⸗ torxiums 90 000 M. zur Verfügung geſtellt unter der Bedingung, daß dasſelbe innerhalb dreier Jahre gebaut und auch durch die Stadtverwaltung in Betrieb genommen wird. Der Stadtrat hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, dieſe hochherzige Schenkung mit Dank anzunehmen. Pfalz, Feſſen und Umgebung. Frankenthal, 15. Okt. Zu der vergangene Nacht ſtattgefundenen, Aufſehen erregenden Entweichung der in⸗ zwiſchen in Ludwigshafen wieder ergriffenen und unter ſtarker polizeilicher Bedeckung zurückgebrachten ſchweren Verbrecher Ge⸗ krüder Johann und Jakob Will aus Oberbayern aus dem hieſigen Landgerichtsgefängnis wird bekannt, daß die Flucht mit Hilfe eines Gefängnisaufſehers hewerkſtelligt worden iſt. Letzterer, ein früherer Chinakrieger und Sergeant, iſt dringend verdächtig, die Verbrecher, die ihm eine Geldſumme von 15000 Mark in Ausſicht geſtellt haben ſollen, geſtern Nacht gegen 12 Uhr aus ihren im zweiten bezw. dritten Stockwerk der Gefangenenanſtalt gelegenen Zellen herausgelaſſen und durch eine aus dem Hofraum des Gefängniſſes in eine Seitenſtraße führende Pforte in das Freie gelaſſen zu haben. Die Flüchtlinge haben ihre Bekleidung in ihrer Haftzelle zurückgelaſſen, um ſich in einer zu ihrer Auf⸗ nahme beſtimmten, in der Nähe des Gefängniſſes haltenden Chaiſe mit in dem Gefährt bereit gelegter friſcher Wäſche und neuen Anzügen zu bekleiden. Sie ſind dann in der Chaiſe von Frankenthal nach Ludwigshafen gefahren. Dort ſind ſie in ein Haus eingetreten, in welchem ein in eine ſenſationelle Betrugs⸗ affäre verwickelt geweſener, erſt vor mehreren Wochen aus der Unterſuchungshaft aus dem hieſigen Landgerichtsgefängnis ent⸗ laſſener Kaufmann wohnt. Einer bei Ankunft der Chaiſe gerade an dem Haus vorübergehenden Schutzmannpatrouille ſind die in das Haus eintretenden Perſonen verdächtig vorgekommen. Die Patrouille hat an zuſftändiger Stelle Meldung erſtattet, worauf das Haus von Polizeimannſchaften umſtellt und die Verhaftung der nächtlichen Beſucher heute früh bewirkt worden iſt. Nach er⸗ folgter Feſtnahme hat ſich dann ergeben, daß die Feſtgenommenen mit den Gebrüdern Will, deren Entweichung aus dem Franken⸗ thaler Landgerichtsgefängnis unterdeſſen bekannt geworden war, identiſch waren. Die Verbrecher, die nun glücklich wohlverwahrt binter Schloß und Riegel ſitzen, ſind die nämlichen Hochſtapler, die vor mehreren Monaten in Ludwigshafen Betrügereien großen Stils verübten und Perſonen im angeblichen Intereſſe der Be⸗ freiung eines mit einem großen Vermögen in Serbien im Ver⸗ borgenen lebenden öſterreichiſchen Erzherzogs bedeutende Geld⸗ beträge abſchwindelten. Auch haben die Gebrüder Will in den verſchiedenſten Orten Süddeutſchlands mit verblüffender Küynheit verwegene Einbruchsdiebſtähle ausgeführt. Sie ſind vor kurzer Zeit in Karlsruhe wegen Falſchmünzerei zu hoben Freiheitsſtrafen verurteilt worden und ſollten demnächſt nach Würzburg verbracht werden, um ſich vor der dortigen Strafkammer gleichfalls wegen ſchwerer Verbrechen zu verantworten. Nach dem Urteil des Würzburger Gerichts würden ſie ſich dann vor der hieſigen Straf⸗ kammer wegen der angedeuteten Hochſtapeleien zu rechtfertigen haben. * Frankfurt a.., 15. Okt. Die 18;jährige Verkäuferin Maria Wurſt, in Stuttgart geboren, ſeit einigen Jahren hier Allerheiligenſtr. 65 bei ihrer Stiefmutter, der 41jährigen Monats⸗ frau Marie Bauer, zu Göppingen geboren, wohnhaft, war ſeit 2½ Jahren in einem hieſigen großen Geſchäft tätig. Sie war in der Abteilung für Steingut beſchäftigt. Am Samstag Abend zu ſehr vorgerückter Stunde kam das Fräulein Wurſt zu einem Althändler und bot ihm eine Gartenſchere und andere Nickelgegenſtände zum Preiſe von nur 5 M. an. Unglücklicherweiſe war um dieſelbe Zeit ein Kriminalbeamter anweſend, dem die Sache ſehr verdächtig vor⸗ kam. Er intereſſierte ſich ſehr lebhaft für das Fräulein, das ſo hübſche Waren zu ſo billigen Preiſen abzugeben hatte und machte dabei die Entdeckung, daß die Verkäuferin in der Wohnung ihrer Stiefmutter in der Allerheiuigenſtraße ein Warenhaus im kleinen zuſammengeſtohlen hatte. Es wurden nicht weniger als zwölf große Körbe nach dem Polizeipräſidium gebracht, ferner eine ganze Anzahl von Badewannen, großen Ge⸗ ſchirren, Töpfen und Eimern, die in Körben garnicht unterzubringen waren. Von den kauſend anderen Sachen, die ein ganzes Zimmer im Polizeipräſidium füllten und einen Wert von über 1000 M. reprä⸗ ſentieren, können wir, ſo ſchreibt der„.⸗A.“, natürlich nur einen Auszug geben. Da ſind die feinſten chineſiſchen Vaſen, Teeſervice, ein Henkelkörbchen, mit Silberbeſtecken für etwa 400 M. angefüllt, Ledertaſchen mit Tafelauffätzen, Waſchlavoirs, Lampen, Teller, Taſſen, Brotkaſten. irdene Töpfe, Wannen, GEmailgeſchirre und in etwa vierfacher Ausrüſtung eine komplette Kücheneinrichtung. Es iſt unbegreiflich, wie die Dame Dinge, die gar nicht zu idrem Reſſort gehörten, und wie ſie zweitens Dinge von ſo auffallender Größe und Umſtändlichkeit, ohne entdeckt zu werden, nach Hauſe tragen konnte. Außerdem war die unehrliche Verkäuferin noch in der Lage, nachzuweiſen, daß ihr zuſammengeſtohlenes Lager noch viel umfangreicher war, als die beſchlagnahmten Sachen erkennen ließen. Denn ſie hatte auch noch ungefähr 40 Pfandſcheine in ihrem Beſitze, die ebenfalls beſchlagnahmt wurden. Die Stief⸗ mutter Bauer und die ebenfalls im Hauſe wohnende 42jährige Witwe Marie Jaſinski, geborene Hofmann aus Hanau, ſtehen im Verdacht der Hehlerei, wodurch ſie die Ladnerin in ihren unehrlichen Geſchäften unterſtützten. Die Bauer und Jaſinski ſamt der Verkäuferin Maria Wurſt wurden am Samstag abend in ſehr ſpäter Stunde noch verhaftet. Im Laufe des heutigen Vormit⸗ tags wurden auf Grund der Pfandſcheine in den verſchiedenen hie⸗ ſigen Pfandhäuſern die verſetzten Gegenſtände wieder eingelöſt und nach dem Polizeipräſidium gebracht. Auch dieſe Sammlung von allen möglichen Gerätſchaften für Küche und Haus füllte mehrere Tiſche, ſodaß man ganz gut den Erker eines kleinen Ladens damit hätte dekorieren können. Gerichtszeitung. S Mannheim, 15. Okt.(Schwurgericht.) In der heutigen Sitzung führt Landgerichtsrat Dr. Wolff den Vorſitz. Wegen Meineids ſind angeklagt der 22 Jahre alte Taglöhner Joſeph Eitel, der 20 Jahre alte Steinhauer Eduard Kern und die 23 Jahre alte Büglerin Barbara Kirchgeßner, alle aus Freudenberg. Die Familie des Kaufmanns Lazarus Hey⸗ mann in Freudenberg lebte ſeit längerer Zeit mit der im gegen⸗ überliegenden Hauſe wohnenden Familie Kirchgeßner in Un⸗ frieden. Einem Burſchen namens Penaſſe aus dem benachbarten Orte Bürſtadt, der mit Barbara Kirchgeßner, der älteren Tochter der Witwe Kirchgeßner, ein Verhältnis hatte, ſoll durch die Hey⸗ manns von einer Heirat mit dem Mädchen abgeraten worden ſein, weil die Familie in ſchlechtem Rufe ſtehe und mittellos ſei, Das hatte die Beziehungen der beiden Nachbarn natürlich nicht verbeſſert. Am 10. Dezember v. Is. hatte Penaſſe ſeiner Ver⸗ lobten eine Beſuch abgeſtattet und wartete vor ihrem Hauſe auf die Poſt, mit welcher er heimfahren wollte. Sein Mädchen war bei ihm, deren Bruder Auguſt und eine jüngere Schweſter Anna, welche das Kind, das ihre Schweſter dem Penaſſe bereits ge⸗ ſchenkt hatte, auf den Armen trug. Aus einem Fenſter des Hey⸗ mannſchen Hauſes ſah die Tochter des Beſitzers, Ricka Heymann, auf die Straße heraus. Zwei Herren aus Miltenberg gingen vorüber, welche Ricka Heymann grüßten. Als dieſe dankte, ver⸗ pottete ſie Anna Kirchgeßner, indem ſie deu jüdiſchen Dialekt nachahmte. Ricka Heymann ſagte darauf zu ihr„Weißt Du nicht mehr, was der Herr Pfarrer geſagt hat? Heimgehen ſollſt Du abends.“ Penaſſe rief ihr darauf zu:„Geh nein, und mach den Laden zu“ Darauf erſchien Emanuel, der Bruder Rickas, unter zer Türe und erwiderte, 14 Tage vor Weihnachten habe er das Recht, den Laden offen zu halten. Nun gab auch Auguſt Kirch⸗ geßner ſeinen Seuf dazu. Er rief Penaſſe zu:„Schlag ihr(der Nicka) den Stecken auf den Kopf!“ Ricka Heymann rief darauf Auguſt zu:„Unterſteh' Dich, dann kannſt Du Deinem Bruder Emil Geſellſchaft leiſten.“ Der ſaß ſchon oft im Gefängnis. Zu Penaſſe aber ſagte ſie mit Bezug auf die Familie Kirchgeßner ironiſch, wenn er bei dieſer ſein Glück finden wolle, ſo habe ſie; nichts dagegen; die Tochter ſei ein braves Mädel und die Mutter eine brave Frau. Mutter und Tochter ſtrengten darauf gegen Ricka Heymann Privatklage an, indem ſie behaupteten, Rick habe außer den wirklich gefallenen Aeußerungen noch folgende getan: „Frau Kirchgeßner ſolle nach Mönchberg und Eichenbühl gehen und dort Schubladen aufmachen, ſie könne nichts weiter als bet⸗ teln und ſtehlen und die Leute ſchlecht machen. Sie könne nicht degreifen, wie andere Leute ſich mit der Geſellſchaft abgeben könn⸗ ten.“ Ferner„S. menſch,... menſch“!„Wenn ſie hinein⸗ gehen ſolle, könne die(die Anna Kirchgeßner) mit ihrem ſchwarzen Zigeunerb auch hinauf gehen!“ Als Zeugen brachten die Klägerinnen zwei junge Hausfreunde mit, die heutigen Angeklag⸗ ten Eitel und Kern, welche in beiden Prozeſſen beſchworen, die Beſchimpfungen von der Wohnung der Frau Kirchgeßner aus gehört zu haben. In der Beleidigungsſache ihrer Mutter durfte auch Barbara Kirchgeßner beeidigt werden, und ſie nahm ebem⸗ falls auf ihren Eid, daß die Ricka Heymann in der geſchilderten Weiſe ſich ausgelaſſen habe. Ricka Heymann wurde in der Tat „ Dee Wanhen, 16. Dhobe: in der Sitzung des Schöffengerichts Wertheim vom 16. Febrnar ds. Js für überführt gehalten und zu 30 und 20 M. Geldſtrafe verurteilt. Sie erſtattete ſofort gegen die Belaſtungszeugen Straf⸗ antrag wegen Meineids. In der Vorunterſuchung geſtanden Eitel und Kern dann ein, daß ſie ſelbſt überhaupt nichts von der Schimpferei gehört, ſondern daß Frau Kirchgeß⸗ mer ihnen alles erzählt habe. Sie blieben hente bei ihrem Ge⸗ ſtändnis, nur Kern ſchränkte ſeine frühere Angabe in der Rich⸗ tung ein, daß er nur zugeſtand, in Bezug auf den Saß von Zisennerdn zu piel geſagt zu haben. Barbord Kirchgeßner Feſtritt die gonze Anklage. In der Verhandlung murde eine An⸗ zabl Zeugen vernommen, welche um die frogliche Zeit den Schau⸗ platz der nachbarlichen Unterhaltung paſſiert oter ſich dort auf⸗ gohälten hatten. Keines bat Ausdrücke gehört, wie die Kirch⸗ geßner ſie behauptet, auch eine Misterin Heymanns nicht, von deren Wohnung jedes Geſpräch, welches auf der Straße geführt mird, vernommen werden kann. Zur Charakteriſterung der Witw⸗ Kirchgeßner ließ der Staatsanwolt den Gendarmen Mers reden, melcher ſagte, ſie ſei als raffinſerte Lügnerin bekannt, und was in Feld und Wald niet⸗ und nagellos ſei, ſei nicht ſicher vor ihr. Der Verteidiger der Angeklagten Eitel und Kern(Rechtsanwalt Dr Wittmer) veronlaßte, daß eine Hilfsfrage auf fahrläſſigen Meineid dem Fragebogen einverleibt wurde, und beantragte, die Angeklagten in dieſer Einſchränkung ſchuldig zu erklären. Rechts⸗ anwalt Hlein, welcher der Angekfagten Barbara Kirchgeßner zur Seite ſtand, plädierte auf Freiſprechung. Die Geſchworenen erklärten alle 3 Angeklagten des wiſſenklichen Meineids ſchuldig. Darauf wurden verurteikt: Eitek und Kern zu je 1 Jahr, Bar⸗ bara Kirchgeßner zu 1 Jahr 3 Monaten Zuchthaus. Außerdem wurden den Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte auf je 3 Jahre aberkannt. Alle nahmen ihre Strafe gan. An einem Tage im Juli kam guf der Station Oſterburken ein Mann mit einem Kilometerhkeft au, den der Bahnſteigſchaff⸗ ner mißtrauiſch ins Berhör nahm. Der Angekommene war der 57 Jahre alte Taglöbner Karl Heck, eine Art Hſterburkener „Nullerl“. Wie ſollte der zu einem Kllotzeterheft kommen. Als man der Sache guf den Grund ging, ſtellte ſich denn auch heraus, daß der Name des urſbrünglichen Beſibers des Heftes ausvadiert und durch den Namen Heck erſetzt war. Heck war landſtreichend nach Forbach gekommen, wo ein Bruder des Oſterburkener Pfar⸗ rers, der Jorſtwart a. D. Haas, wohnt. Dieſem erzählte er von ſeinem Bruder und gab ſich dabei ſo chriſtlich, daß der FJorſt⸗ wart ihm die neue Kirche zeigte und ihn bewirtete und über Nacht behielt. Da Heck angab, wegen des Reiſegelds nach Karlsruhe in Berlegenheit zu ſein, kieh ihm Haas ſogar ſein Kilometerheft. Er ſollte es von Karlsrube rbacgen. Statt deſſen ändert Heck den Namen in dem Deft und fuhr im Lande herum, bis er in ſeiner Heimat erwiſcht wurde. Da ein Kilometerheft als offenkliche Urkunde gilt, ſo kam er vor's Schwurgericht. Der mit 43 Vorſtrafen belaftete Angeklagte wurde wegen Unterſchla⸗ gung und Urkundenfälſchung unter Zubilligung mildernder Um⸗ ſtände zu 6 Mongten Geſängnis und 3 Jahren Ehrverluſt ver⸗ Urteilt. Vert.:.⸗A. Gentil. WGiegzen, 16. Oft. Der„Gieß. Anz.“ meldet: Der Spar⸗ kalfenrechner Karl Heizerliug von Butzbach wurde von der hieſigen Stroflammer wegen ſortgeſetzter Untreue, Unterſchlagung und wegen zwei Fällen zu 7 Jahren Gefängnis und 8 Fabren berluſt verurteilt. Die Unterſchlegungen be⸗ trugen 180 000 Mark. WDüffeldorf, 18. Okt. Die hieſige Strafkammer verurteilte den ſtellvertretenden Kaſſierer des hieſigen ſozinldemo⸗ kratiſchen Hafenarbeiterverbandes wegen Fälſchung einer Unter⸗ ſtützungsliſte, Unterſchlagung and Betruges zu einem Jahr Wefüängnis und drei Fahren Ehrverluſt. Sport. * Fußball. Am vergangenen Sonntag ſtanden ſich der Sport⸗ elub„Germania“ und die Fußballgeſellſchaft„Union“ auf dem Platze der M F. G. 1896 im Verbandswettſpiel gegenüber und endeten unentſchieden mit:2 Goal. Halbzeit:1 Für den Sportelub G. war dies ein ſchöner Erfolg, da in der Mannſchaft die Hälfte jugendliche Spieler ſind, die zum erſten Male erſt⸗ Haffige Spiele mitmachen. Die zweite Mannſchaft gewann gegen Union zweite Mannſchaft mit:1 Goal. Halbzeit:0.— Das am Sonntag, den 14. Oktober ausgetragene Wettſpiel zwiſchen der erſten Mannſchaft des Sport⸗ und Bergnügungsklubs„Alle⸗ mannia“ und der erſten Mannſchaft der.⸗G.„Revidia“ endete mit bem Siege der„Revibia“ von 10:0 Goals. Cheater, Kunſt und Wiffenſchaft. Hochſchulnachrichteu. In Tiwinger Univerſitätskreiſen ver⸗ lautet, daß der Stadtpfarrer Dr. Rießler in Blaubeuren als Nachfolger von Prof. P. Vetter auf dem Lehrſtuhl für altteſta⸗ mentliche Exegeſe auserſehen ſei.— Der o. Profeſſor der klaſſiſchen Philologie an der Kieler Univerfität, Geh. Regierungsrat De. Afred Schöne, feiert dieſer Tage ſeinen 70. Geburtskag. Seit 1. April 1901 iſt Geheimrat Schöne von ſeinen amtlichen Ver⸗ pflichtungen entbunden.— Zum ſtändigen Mikarbeiter am Meteo⸗ rologiſchen Inſtitut in Berkin iſt der wiſſenſchaftliche Hilfs⸗ arbeiter G. b. Elsner ernannt worden. Das Orcheſter der Strüflinge“ Ein ausgezeichnetes Orcheſter hat ſich in Numea, dem Hauptort der franzöſiſchen Strafkolonte Neu⸗Kaledonien, gebildet. Es ſetzt ſich aus 120 Muſikern, die als Strafgefangene auf der Inſel weilen, zuſammen und ſteht unter Leitung eines hervorragenden Kapellmeiſters der einſt bei Gailhard den Taktſtock ſchwang, bis er wegen eines Mordes zur Deportatton verurteilt wurde. Das eigenartige Orcheſter hat hohe künſtleriſche Ziele; es widmet ſich ausſchließlich der ernſten Muftik, und ſeine Aufführungen in Numea erringen ſich auch vegekmäßig den Beifall der Kenner. Caruſo und kein Ende. Aus Wien ſwvird berichtet: Ueber die Catufo⸗Vorſtellung verlautet, daß Rigoletto eine Einnahme von 30 000 K. ergeben hat. Von dieſen dürften 28 000 K. auf den Pen⸗ ſionsfonds entfallen, zu deſſen Gunſten die Vorſtellung arrangiert wurde. Caruſo hat zwar auf ein Honorar verzichtet, es wurden ihm aber die Koſten der Reiſe und des Wiener Aufenthaltes für in und ſeine Begleitung erſetzt. Hierfür wurde ein Betrag von 2500 K. verwendet. Ein Denkmal Verdis in Newyork. Aus Newyork wird berichtet: Am Freitag wurde in Newyork auf einem der Hauptplätze der Stadt ein Denkmal Giuſeppe Verdis enthüllt. Die italieniſche Kolonie dat dieſes Monument dem großen Komponiſten errichtet; es rührt von dem Bildhauer Cioitellt her. Bei dieſer Gelegenheit zeigten die fin⸗ digen Amerikaner eine ganz neue Form der Denkmalsenthüllung, die vielleicht Nachahmung finden wird. Die Statue war wie ge⸗ bräuchlich bei Beginn der Zeremonie umhüllt. Aber ein Feſſelballon weegte ſich neben dem Monument in der Luft und lenkte die Auf⸗ merkfamteit aller Teünehmer auf ſich. Dieſer Ballon nun ſpiette bei der Enthlllung die Hauptrolle. Als der erſte Rebner ſich erhob, um ſeine zu beginnen, gab der Präſident des Denkmals⸗ 1 ein gei Tomitees eichen und der Ballon—— in die Luft, die ſchützenden —U— mid ſich forknehmend. Augenblicklich man die Statue im hellen Sonnenlichte erſcheinen, während der Ballon ſich mnit ben flatteruden Tüchern hoch in die Luft erhob. Der Erfolg Arbeiterbewegungen. *Stuttgart, 15. Okt. Die Geſamtzahl der ausſtändiſchen und der ausgeſperrten Arbeiter in der Pi anoforte⸗ Induſtrie beträgt jetzt 700 bis 800. In zwei Betrieben, die die Forderungen der Arbeiter bewilligt haben, wird weiter⸗ gearheitet. *Seipzig, 15. Okt. An die Mitglieder des Verbandes der deutſchen Buchdrucker richtet der Verbandsvorſtand eine Kundgebung, welche ſich mit der Agltation gegen die An⸗ nahme des neuen Tarifvertrages befaßt. Es heißt dort u..:„Die Aufrechterhaltung des Vereinbarten iſt ſpwahl eine Ehrenpflicht der Organiſation, wie ſie eine zwingende Natwendigleit für die Konſolidierung der allgemeinen tariflichen Exrungenſchaften iſt. Wir müſſen um des Intereſſes der Geſamtgehilſenſchoft willen dringend wünſchen, daß man von einer unfruchtbaren, leider wiederum durch die führenden Parteiorgane„Vorwärts“ und „Leipziger Volkszeitung“ abſichtlich aufgeſtochelten und genährten Oppoſition gegen den neuen Tarif Abſtand nehme, und wir müßfen bemüht ſein, durch ein geſchloſſenes Vorgehen im geeigneten Momente die Vorteile des neuen Tarifes der Kollegenſchaft möglichſt allgemein nutzbar zu machen. Eine ſolche Arbeit wäre dem Aufwande an Kraft 8 5 die jetzt anſcheinend nur tatloſer Oppofttion und bedauerlicher Disziplinwidrigkeit geopfert wird. Ohne fer Aadk der tariflichen Vereinbarungen und deren materiellen Inhalts, ohne das Riſiko tiefgreifender und in ihren Folgen unahſebbarer Verwicklungen im Gewerbe und in der Orgauiſation beſteht keine Möglichkeit, irgend eine Ab⸗ änderung an den geſchloſſenen Verträgen herbeizuführen. Darum müge die Kollegenſchaft ſich auf ſich ſelbſt beſinnen und ſich auf dem nach langer und reiflicher Ueberlegung von ihren berufenen Bertretern gefundenen Boden vereinigen, auf dem gemöß der gofaßten Beſchlüſſe und getroffenen Bereinbarungen im Intereſſe des Ganzen zu wirken jedes Mitgliedes Pflicht iſt.“ * Dresden, 10. Okt. Hente ſtellten die Boptsleute und Heizer ſämtlicher Schiffahrtsgefellſchaften auf der Elbe, die den Fahrbetrieb von Hamburg aufwärts nach Böhmen vermitteln, ihren Dienſt ein, ſodaß der regelmäßige Dienſt ins Stocken ge⸗ räten iſt. Die fächſiſch⸗böhmiſche anpſchiehrtszeeufgech iſt von der Stockung nicht betroffen, ihr regelmäßiger Betrieb bleibt aufrecht erhalten. * Görlit, 18. Okt. In dem Braunkohlenbergwerk Glück⸗ guf in Lichtenau ſind ſämtſiche GKrubenarbeiter wegen nicht bewilligter Lohnerhöbung um 33½ pet. im Ausſtand. Der Betrieb iſt eingeſtellt. * Magdeburg, 16. Okt. In einer geſtern Abend ab⸗ gehaltenen Verſammlung der organiſierten Bootsleute des Elb⸗ ſchiffsverlehrs wurde beſchloſſen, da die Arbeitgeber die aufgeſtellten Jorderungen nicht hewilllgt haben, in den Ausſtand zu kreten. Infolgedeſſen ſtellten heute früh die organiſterten Elb⸗ ſchiffer die Arbeit ein. Die Schiffahrtsgeſellſchaften ſind bemüht, den Betrieb mit nichtorganiſierten Mannſchaften durchzuführen. *Berlin, 16. Okt. In zwei Meiſtereien der Charlotten⸗ burger Werke der Stemens⸗Schuckert⸗Werke haben faſt ſämtliche Arbeiter, etwa 100 Maänn, die Arbeit niedergekegt, im Zu⸗ ſammenhange mit der Einführung der neuen Abeitsordnung. Auch im Automobikwerk der genannten Gefellſchaft beſteht ſeit einigen Tagen aus ähnlichem Aulaß Streik,. * Hamburg, 16. Okt. Der Arbeitgeberverband für die Blunenſchiffahrt und verwandte Geſchäfte macht bekannt, daß in⸗ folgedes Ausſtandes der Bootsleute und Heizer der vegel⸗ mäßige Schiffahrtsverkehr eingeſchränkt werden müſſe. In einer zweiten Bekanntmachung des Verbandes erklärt derſelbe, daß der Verkehr trotz des Streikes mit den treugebliebenen Mannſchaften nach beſter Möglichkeit aufrecht erhalten werde und bittet die Kauf⸗ mannſchaft, ihn in dem aufgedrungenen Kampfe zu unterſtützen. Letzie nacrichten und Telegramme. Freiburg i. Br., 16. Okt. Der auch vielen Fremben be⸗ kannte Ausflugsort„Luiſenhöhe“ iſt lt.„Frkf. Ztg.“ nachts niedergebrannt. R. Neuſtadt a.., 15. Okt. Der 26 Jahre alte verheiratete Rangierer Georg Scheurer aus Haßloch wurde heuke Abend äuf dem hieſigen Rangierbahnhof, als er einer Rangfermaſchine aus⸗ weichen wollte, don dem gegen 9 Uhr von Landau hier eintreffenden Schnellzug erfaßt und gegen einen Güterwagen geſchleudert, ſodaß er tot bar. Landau(Pfalz), 16 Okt. Der wegen Ermordung der Ehefrau des Landauer Dienſtknechtes Braunert zum Tode ver⸗ Uteilte Raubmörder Brückel von Badenſcheuern iſt vom Prinz⸗ regenten zu lebenslänglicher Zuchthausſtrafe be⸗ guadigt worden. * Breslau, 16. Okt. Wie amtlich gemeldet wird, ſind hier 3 leichte Erkrankungen an Blattern vorgekommen. Die Er⸗ krankten wurden im Krankenhauſe ſſoliert. Von ſeiten der Be⸗ hörden wurden ümfaſſende Schutzmaßregeln getroffen, ſodaß eine 3 Verbreitung der Krankheit vorausſichtlich nicht erfolgen ann. * Dresden, 14. Okt. Der Direktor des Hiſtoriſchen Mu⸗ ſeums in Dresden, Dr. Koetſchau, wurde nach Weimar als Nachfolger Keßler's und Geheimrat Prof. Ruhland zum alleinigen Leiter des Goethe⸗Nattonalmuſeuns, des Kunſt⸗ und Gewerbemuſeums und des Großh. Muſeums ernannt. * Paris, 16. Okt. Es beißt, daß ſämtliche Pferderennen, die in dieſem Jahre in Longchamp ſtattfinden ſollten, in Champigny abgehalten werden ſollten. Der Ausſchuß des Rennvereins hat den Starter Biſhop, dem die Schuld an dem Vorfällen beigemeſſen wird, entlaſſen. Die Angaben über die Plünderung der Kaſſe des Totauliſators ſtellen ſich als ſehr über⸗ trieben heruaus. Im Ganzen ſind etwa 1000 Frs. abhanden ge⸗ kommen. * Chalons⸗ſur Marne, 16. Oktober. Wegen Teil⸗ nahme an den Lebensmitteldiebſtählen in der hieſigen Garniſon wurden zwei ausgediente Unieroffiziere verhaftet. Es wurde feſtgeſtellt, daß dieſe Diebſtähle ſeit einer langen Reihe bon Johren verübt worden ſind. * London, 16. Okt. Laut einer Mitteilung des Kriegs⸗ miniſteriums ſind die Schlußfolgerungen aus dem Bericht der Kommiſſion für die Unterſuchung der die ſüdafrikaniſchen Kriegsvorräte betreffenden Angelegenheit nunmehr gezogen. Man iſt zu dem Schluß gekommen, daß kein Grund vorliege, gegen irgend einen General vorzugehen. 12 Offiziere ſind gemaßregelt worden, davon vier unter Verluſt des aus dem Dienſtalter ſich er⸗ gebenden Rechts; ſechs ſind mit, einer ohne Penſion verabſchiedet worden. Außerdem wurden 10 Offiziere aus dem Dienſt entluſſen. Faſt alle dieſe Militärs gehören dem Train an. * Belgrad, 16. On. Von zuſtändiger Seite wird mit⸗ geteilt: In der am 14. Oktober nach Wien geſandten Antwort auf die letzte öſtereichiſch⸗ungariſche Rote betr. die Hundelsver⸗ tragsverhandlungen erklärt die ſerbiſche Regierung, daß ſie in der Frage der Beſchaffung von Geſchützen und Munition auch fernerhin auf dem Stanbpunkte verharren werde, daß ſie ſich freie Hand vorbehalten müſſe. Bezüglich der ſonſtigen Staats⸗ elengen ſei die Regierung bereit, in dem ſchon früher feft⸗ gelegten Umfange die öſtereichiſch⸗ungariſche Induſtrie zu berück⸗! fichtigen, vorausgeſetzt, daß ein neuer Handelsvertrag zuſtande komme. In dem enigegenſetzten Falle würde die ſerbiſche Regie⸗* rung alle ihre Zuſagen als nicht beſtehend betrachten. Der Kaiſer in Bonn. „Bonn, 16. Okt. Der Kaiſer unternahm heute vormittag nach dem Frühſtück einen Spagiergang. Um 11 Uhr empfing der Kaiſer den bisherigen kommandierenden General v. Deines, dem er die Unfform der Königs⸗Huſaren verlieh, und nahm hierauf die Meldung deß nouernannten kommandierenden Generals van Plötz entgegen. Bonn, 16. Okt. Heute Mittag 12 Uhr fand die Enthüllung des Kaiſer Wilhelm⸗Denkmals vor der Univerſität ſtatt Außer dem Kajiſer wohnten der Feier u. g. Prinz Auguſt Wilhelm von Preußen, der Herzog und die Herzogin von Kodurg, Kultusminiſter Dr. Studt. Oberpräſident p. Scharlemer⸗Lieſer und die Spitzen der Behörden und die Generalität bei. Ferner die Mit⸗ glieder des Korps Boruſſia. Das Denkmal zeigt den alten Kaiſer 80 Fuß in Marmor auf einem rötlich abgetönten Sockel. Maxykkaniſches. * Paris, 16 Okt. Das Kriegsminiſterium hat dem„Petiz Pariſten“ zufolge eine Depeſche des Oberbefehlshabers der ſüd⸗ oraniſchen Truppen, Generals Liotet, aus Bechar erhalten, wonach die Vorbereitungen der marokkaniſchen Stämme für den heiligen Krieg beendet ſeien. Muleih Ahu, der Vetter des Sultanz, habe die Stämme beſucht, die inneren Streitigkeiten geſchlichtet und eine Verſtändigung dahin erzielt, den heiligen Krieg Mitte November zu beginnen. Es ſei ſicher, daß ein Verſammlungs⸗ punkt am Guir⸗Bach gewählt und daß bereits begonnen wurde, qn dieſem Punkte Lebensmittel und Munition anzuſammeln. Leute des Benigilſtammes haben dem General Liotet mitgeteilt, dag ſie gon fämtlichen Stämmen aus dem Tafiletgebiete aufgefardern worden ſeien. ſich der Bewegung anzuſchließen. General Liotet ver⸗ langt ſchließlich vom Miniſterrate die Erxmächtigung, gegebenenfglls neue Maßregeln zu kreffen, um die Verteidigung des algertſchen Grenzgebietes zu ſichern. Das Grubenunglück in Eugland. * London, 16. Okt. Bei dem Grubenunglück in Wingate wurden, ſoweit disher bekannt, 25 Mann und 60 Pferde getöt. Zuerſt glaubte man, 29 Mann ſeien tot, aber 4 Mann wurden, wenn auch ſehr erſchöpft, gerettet. 87 Mann wurden geſtern Nacht noch in einem Teil der Grube angetroffen; die Verbindung iſt mit ihnen hergeſtellt. Man bringt ihnen It.„Frkf. Ztg.“ Kaffes und Nahrung hinunter. Aus Rußland. * Petersburg, 16. Okt. Wegen bedeutender Unruhen in Turkeſtan und in der Gegend an der Zentralaſtatiſchen Bahn iſt in den Städten Krasnowodsk, Kiſilarrat, Aſchabad, Merw, Tſchardſchuji, Neubuchara, Samarkand, Taſchkent und anderen Orten der Zuſtaud des außerordentlichen Schutzes verhängt worden. — Verliner Drahtbericht. (Von unſerm Berliner Bureau.) JBerlin, 16. Nov. Die„Nordd. Allg. Jtg.“ meldet: Die Standard⸗Meldung, daß die Unionsregierung ſich bei der Funken⸗ lelegraphie⸗Konferenz nicht verpflichtet habe, den deutſchen Ver⸗ trag über den zwangsweiſen Austauſch von Depeſchen aller Syſteme auf allen Stationen zu unterſtützen, wird als jeder tat⸗ fächlichen Begründung entbehrend bezeichnet. JBerlin, 15. Okt. Der bisherige Verlagsleiter der „National⸗Ztg.“, Kalkhoff, tritt vom 1. November als ſtellvertretender Generalſekretär in das Zentralbureau der Nationalliberalen Partei über. Oſtrowo, 16. Okt. Eine von etwa 700 Polen, darunter Reichstagsabg. Prinz Ferdinand Radziwill und deſſen Bruder Prinz Karl beſuchte Verſammlung wurde polizeilich aufgelöſt, als ein Redner zum Kampfe gegen den deul⸗ ſchen Religionsunterricht aufforderte und dabei betonte, daß Polen ſich auflehnen müffe, auch wenn dabei Blut fließen ſollte. Unter Heulen und Proteſtrufen verließen die Demonſtranten nach mehrmaliger Aufforderung der Polizeibeamten den Saal. . Pfalz. Feſſen und Umgehung. c Bensheim, 15. Okt. Durch den Jähzorn des Vater? den Tod getunden hbat jetzt die 16 Jahre alte Tochter des Landwirtes Jakoh Bickelhaupt in. Gadernheim ſ. O. Sie wollte am 30. Sept d.., gelegentlich der Hochzeit ihres Bruders in der Nacht ihren vor dem Hauſe ſtehenden Verehrer aufſuchen, was aber dem Vater, der dies merkte, nicht paßte. Als ſte dennoch vor die Türe ging, lief er ihr nach und brachte ihr einen Stich mit dem don ihm dorher geöffneten Meſſer in den Rücken bei, der die in⸗ neven Teile ſchwer verletzte. Trotz aller Bemühungen der Aerzte iſt es denn auch nicht gelungen, das junge Leben zu retten, denn am Semstag iſt die B einer hinzugetretenen Bauchfellentzündung er⸗ legzen, ſodaß der Vater, der zwar ſeine Tat ſchwer bereut, ſice vor den Geſchworenen ſwegen Körperverletzung mit ködlichem Erfo zu berantworten haben wird. Büchertiſch. Rurze Angeigen singetangener Bücher. Ausführlichere Beſprechungen nuch Auswahl vorbebalten. * Der Lahrer Hinkende Bote für 1907. Ein lieber alter Dausfreund und Bekanntet iſts der wieder die deutſchen Lande durchzieht und auch ſonſt überall einkehrt, wo Deutſche wohnen, zſoweit die deutſche Zunge klingt“. Er hat ſein Wanderränzlein wieder reichlich gefüflt mit den köſtlichſten Sachen, die alt und fung erfreuen. Als kerndeutſcher Volksmann erzählt er auz nationalem Herzen heraus: echte Volksgeſchichten und bietet dabes eine Weltrundſchau mit köſtlichen Bildern und fidelen Kari· katuren, begleitet von ſprudelndem Humor. Das iſt die rechte Vollskoſt, urkräftig und geſund, eine blühende Volkspoeſie, die Vater und Mutter ruhig den Kindern in die Hand geben können, kurz, ein echtes, deutſches Familienbuch, das alles enthält, ein guter Kalender bringen muß. ——ů Usberall zu haben mmentbehrliohe TZahn-Orsme erhuit die Zähne rein, weiss und gesund. gie⸗* 1 22 * — — 2 2 . 2 8 ****—** B. Selte. memen, I5. Drber Volkswirtschaft. Zur Lage des ſüddeutſchen Kohleumarktes. Der„K..“ zu⸗ folge ſind die Kohlenlagerplätze Karlsruhe, Lauterburg und Straß⸗ burg nahegu geräumt. Die Vorräte in Man nheim⸗ Rheinau, Ludwi shafen und den Mainhäfen ſeien derart ge⸗ ſchwächt, daß ein gänzliches Erlegen des Ruhrkohlendandels nahe 5 Beſonders fehlen kleine Nußkohlen, Gaskohken und Fein⸗ hlen. Kohlenmarkt. Die Knappheit an Brennmaterialien wird durch ven eingetretenen großen Wagenmangel ſehr nerſchärft. Vom ptheiniſch⸗Weſtfüliſchen Rahlenſyndikat. Die in der letzten Zeit verſchiedentlich aufgetauchten Nachrichten, daß dos Rhetniſch⸗ Weſefälische Hohleuſyndikas neuerdings beträchtlicht Mengen Kosken nach dem Ausland verkauft habe, erkläte die Serdee für unrichtig. Insbefondere entbehre die Meldung, daß das Syndikat einen großen Poſten Kohlen an die däniſche Staatsdahn und Kots an das Hoch⸗ afenwerl bei Bilbge vexrkauft habe, jeglicher Begründung. Auge⸗ ſichts der gegentvärtigen Lohnbewegung und der andguernd ſtülr⸗ miſchen Nachfrage nach Kohlen ſei mit ziemlicher Sicherheit derrauf zu rechnen, daß das Endergebnis der ganzen ſich augenblicklich im Koblenbergbau ſowie im Verkehr mit ſeinen Abnehmern abſpieken⸗ den Vorgänge eine nicht unerhebliche Erhöhung der Preiſe für Kohlen wie für Koks fein werde. H. Fuchs, Waggonfabrik,.⸗G. in Heibetberg. Die Geſellſchaft erztelte im Geſchöftsſahre 1905/06 einen Reingewinn von 270 888 Mark(i. B. 88 188.), wozu noch 33 4a8 M.(20 044.) Vor⸗ krag kommen. Nach Adzug von 18 525 R.(4409.) Zutveiſung gue geſetzlichen Reſerve wird vorgeſchlagen, zu Extraabſchreibungen auf Modelle und Patente bis auf 1 Mark 19 848 M.(0) und auf d Glektrtzitctsonlage 80 00 M.(0) zu derwenden(i. Vorj. 6000 M. dem Disagio und Obligationsunkoſtenkonto). Ferner ſollen 8 Proz.(i. V. 4 Progz.) Dividende ⸗120 000 M.(80 900 Mart) verteilt, 39 908 M.(4877.) zu Tantiemen verwendet und der Reſt von 57 607 M.(88 445.) auf neue Rechnung vor⸗ Die Uhrenfabriken des württembergiſchen und bodiſchen Schwarzwaldes haben den Preis ihrer Fabrilate nochmals um 10 Prozent, ſomit im gangen um 20 Prozent erhöht. Der Aufſchlag wird mit den erhöhten Einkaufspreiſen der Rohmaterialien be⸗ 65 Bapreuther Bierbrauerei A. ſan 28 955(i. V. 29 540) Hektol. Aus dem Bruttogewinn von M. 56 319(N. 54 448) dienen M. 7842(M. 8657) zur Ueber⸗ weſſung an das Amortiſationskonto, M. 10 000(wie i..) zu Abfchreſbungen auf Neubaukonto und M. 30 000 zur Zahlung von 10 Proz.,(pie t..) Dividende. Die Porzellanfabrik Ludwig Weſſel u. Cy. Aktiengeſellſchaft in Vonn⸗Poppetsdorf, war der B..⸗Ztg. zufolge in den erſten neun Monaten des laufenden Jahres recht gut beſchäftigt. Es ſei kein ſchlechteres Ergebnis als im Varjahre(7 Pras.] 3u erwarten. Maſchinenfahrik Kirchner.⸗G., Leipzig⸗ In der Aufſichts⸗ ratsſitzung wurde einſtimmig beſchloſſen. wegen des erhöhten Um⸗ ſatzes und der geſpannten Geldverhältniſſe der Generalverſamm⸗ lung die Erhöhung des Aktienkapitals bon M. 2 Willionen auf M. 2% Mill, ſotvie die Verteilung einer Dividende von 12 Proz. (t V. 14 Proz.) bei hohen Abſchreibungen vorzuſchlagen. Die Neptunwerft in Roſtock erklärt, daß der durch den Brand virurſachte Schaden, der mit M. 250 000 angegeben wird, durch Verſichrung voll gedeckt ſei. Allerdings wird die Fertigſtellung der ge'ude jetzt der Vollendung entgegengehenden Schiffsneubauten verzögert werden und dadurch ein Betriebsſchaden erwachſen, der noch nicht zu überſehen iſt. Mechaniſche Weberei Zell i. W. Das Unternehmen, das em vor Jahr mit einem Verluſt von M. 87 425 abſchloß, erzielte in 1008/06 einen Warengewinn von M. 848 078(i. V. 588 951 Marf), woraus ſich nach Abzug von M. 714748 Unkoſten, Ab⸗ ſchreibungen uſw. und M. 12 162 Verluſt⸗Vortrag ein Reingewinn bon M. 121 168 ergibt. Davon werden M. 42175 als Rückerſaz des zur Deckung des letztjährigen Verluſtes dem Dispofttionsfonds entnommenen Betrages verwendet; weiter werden dem Dispoſi⸗ tonsfonds M. 7824 zugewieſen und M. 56 600 ats 8 Prozent (0 Progz.) Dividende verteilt, wonach M. 15 108 Vortrag bleiden. Butzbach⸗Licher Eiſenbahn⸗A.⸗G., Buybach. Die Gefellſchafk erzielte in 1995/06 einen Betriebsüberſchuß von nur M. 18 190 (i. V. M. 68196). Nach Abzug der Unkoſten, der Obligationen⸗ In 1905/06 betrug der Ab⸗ ginſen und M. 9773(N. 8884) Abſchreibungen ergibt ſich ein Verluſt von M. 21 399, wodurch der Verluſtvortrag auf Mark 41957 anwächſt. 5 Lothringer Lederwerke.⸗G., St. Julien bei Megz. Nach dem Geſchäftsberichte der Geſellſchaft für 1905/08 erfuhren die ziffern⸗ mäßig nicht genannten Unkoſten eine ſtärke Erhöhung. Nuch Mark 40029 Abſchreibungen ergibt ſich ein Reingewinn von R. 52 800 (i. V. M. 45 690), woraus eine Dividende don 8½ Prug.(5 Progent) auf M. 820 606 Aktienkapftar zur Vertetlung gelaugt. Die deutſchen Blechemballagenfabriken gründeten nach der „Köln. Ztg.“ eine Vereinigung zur Wahrnehmung gemeinſamer Intereſſen und Feſtſteung von Mindeſtpreiſen für die gangbarſten Ergeugniſſe. Sitz der Vereinigung iſt Köln. Zahlungseinſtellung. Ueber die Manufakturwarenfirma Phil. Löoh in Wien, die in Zahlungsſchwierigkeiten geraken war, iſt nusmehr Wiener Blättern zufolge der Konkurs eröffnet worden, nachdem die Giäubiger die ihnen gebotene Quste zurückgewieſen haden. Die Paffſven betragen weit nder 1 Milkton Kronen, die Aktiven 300 000 Kr. Stark beteiligt ſind rheiniſche und thü⸗ ringiſche Fabrikanten. Verein Deutſcher Bürſten⸗ und Pinſel⸗Induſtrieller. Auf dem Fürzlichen Verbandstag in Nürnberg wWurde beſchloſſen,„in Er⸗ waägung der Tatfache, daß die Rohſtoffe zur Bürſten⸗ und Pinſel⸗ fabrikatton feit dem Jahre 1903 eine weiiere bedeutende Preis⸗ erhöhung erfahren haben“, die Mitglieder des Verbandes auf⸗ gufordern, die Verkaufspreiſe den heutigen Preiſen der Rohſtoffe anzupaſſen.— Die Berliner Weißbierbrauerei, Aktiengeſellſchaft(vorm. Gericke), teilt mit, daß ſich für das abgelaufene Geſthäftsjahr vor⸗ ausſichtlich ein Fehlbetrag von annähernd 40 000 M. ergeben werde, Wodurch ſich der Fehlbetrag aus dem Vorjahre im Betrage don 31 692 M. auf ungefähr 70 000 M. erhöhe. Dieſes ungünſtige Er⸗ gebnis ſei durch die neuen Laſten veranlaßt, die die Weißbier⸗ brauereien zu tragen häkten, und es laſſe ſich nicht ſagen, ob in abſehbarer Zeit die Verhältniſſe ſich beſſern werden. Antwerpener Zentralbank Die Bank beruft eine außerordent⸗ liche Hauptverſammlung zum 5. Nopember ein, welche über Erhöh⸗ 170 des Grundkapitals von 12 auf 15 Millionen Franken Beſchluß faſſen ſoll. Vom amerikaniſchen Ledermarkt. Die Haltung des Leder⸗ Aarktes iſt forigeſetzt ſehr feſt, es herrſcht in alen Gattungen leb⸗ Bafte Kaufluſt, während das Angebot ſich in mäßigen Grenzen hält. Die Preiſe konnten ihren hoßen Stand nicht nur vell und ganz Behaupten, ſondern in den am meiſten begehrben Artikeln ſogar nich weiter anziehen. Auf dem Rohhäutemarkt hat der lebhafte Verkehr dagegen etwas nachgelaſſen. Die Lederſabrikaton pält mit Einkäufen zurück, die Preiſe ſind jedoch Anverändert hoch. Frankreichs Außenhandel. Nach der Hollſtakiſtik betrug in den erſten neun Monaten des laufenden Jahres der Wert der Einfuhr 3 824 068 000 Fre.(i. V. 3 506 270 000 Frs.), der Wert der Ausfuhr 8 684 991 000 Frs.(8 489 672 000 Frs.). Die Generaldirektion der italieniſchen Staatsbahnen dat 161 Lotomotiven beſtellt, darunter zwangig in Nünchen dei der Telegraphiſche Handelsberichte. Fuſſionsbeſtrebungen in der Süddeniſchen Zementinduſtrie. Nachdem kürzlich in Abrede geſtellt worden war, daß die Port⸗ land⸗ Zementwerke Heidelderg⸗Mannheim die Börkenease ſert der Fahrfken in Offenbach und Ingelheim er⸗ worben habe, hört die„Frankf. Zig.“ daß dakſächlich nach der ge⸗ dachten Richtung Verhandlungen eingeleitet wurd n, bei denen es ſich aber nicht unt um die Uebern ahme der Weteegeng diteen, ded um die völlige Erwerbung der genannzen Fahriten handelt. Die Auknöpfungen ſind von der Heidelberger Geſellſchaft ausge⸗ gangen. Doch ſteht noch nicht feſt, ob der Ankanf, ſalls er wird, für deren Rechnung oder ſün des Süäddeurſche Spndikat er⸗ folgen wird. Einſtweilen wurde nach den Informſationen der „Frkf. Zig.“ der Portland⸗Zementfabrik Offenbach eine bindende Kaufofferte unterbreitet. Auf melchen Vedingungen ſie beruht, da⸗ rüber liegen dem genannten Blatte noch keine Einzelheiten vor. Der Aufſichtsrat der Offendacher Geſellſchaft wird das Angebot zuvächſt den Aktionären vorzulegen haben. Alsdann ſoll auch der Portland-Zementfabrik Ingelheim ein Kaufangedot geſtellt werden. Hier liegen die Verhältniſſe inſofern einfacher, als die Aktien dieſer Geſellſchaft bis auf einen kleinen Bruchteil in nur einer Hand, bei der Bank für induſtrielle Unternehmungen in Franffurt, vereinigt ſind, was etwaige Kaufsverhandlungen weſentlich erleichtern werde. 8 Aachen, 16. Okt. Die Generalperſammlung der Ver⸗ einigungsgeſellſchaft für Steinkohlenbau im Wurmrevier zu Kohlſcheid genehmigte die Anträge der Verwaltung, insbeſondere die Verteilung von 8 Proz. Dividende, wie im Vor⸗ jahre. Die neuen Anlagen ſeien im beſten Fortſchreiten begriffen. Die Ergebniff im laufenden Jahre dürften dem Vorjahre enr⸗ ſprechen. Betreffend die Bergarbeit exr orderungen dürften erhebliche Lohnaufbeſſerungen ür die nächſte Zeit nicht zu erwarten ſein. Es ei nich der„Irk. Zig.“ Aufgabe der die Teuerung durch Aufſchließung der Grenzen zu be⸗ itigen. * Aachen, 16. Okt. Beim Hütten⸗Altien⸗Verein Rotbe Erde wurde heude lt.„Frif. Zig.“ der Betrieb auf 3 Wälzen⸗ ſtraßen aufgenommen. *Eſſen, 16. Okt. Der Kupferrohrverband erhöhte nach einer Meldung der„Rhein. Weſtf. Zig. den Grundpreis für ſeine Erzeugniſſe um 8 Mark auf 288 Mar für 100 Kilogrmm. Berlin, 16. Okt. Die chemiſche Fabrik vorm. Dr. Byk hofft die Unterbilanz im Laufe des Jahres ans Ueberſchüſſen decken zu können. Eine Sanierung iſt nicht beabſichtigt. Mannheimer Effektenboͤrſe vom 16. Oktober.(Offizieller Bericht.) Kleines Geſchäft fand heute ſtatt in Akkien der Süddeutſchen Bank zu 117.80 Proz. und in Aklien der Rheiniſchen Hhpotheken⸗ bank zu 197.25 Prog. Ferner blieben gefragt: Aktien der Aktien⸗ Ceſellſchaft für chem. Induſtrie zu.25 Proz., Seilinduſtrie zu 180.50 Prog. Koſtheimer zu 83 Prog, und Zuckerfabrik Waghäuſel zu 114.50 Proz. Uebriges ohne erhebliche Veränderungen. Obligalionen 1½ Bad. N. A. ſ. Röſchiff. 4% Rß. Hyp.⸗B. unk. 1902 100. 25[ n. Seetranaport 101.5(0 3˙½ alte M. oßß.— ½½% Bad. Hrlin⸗n. Sedaf. 104,28 N 8ii,„„„ unf. 190t p. ſ1%½ Ar. Wieinlein, Heidfög. 101.50 G „„„ aenmunal 96.50 beſseß, Bitra. Nraupnus Bonn 102.75(0 Städte⸗Anlehen. 4% Serrenmüßle wenn 100— 3½, Freiburg i. B. 4½% Manſts. Dämpf⸗ 3½% Heidelbg. v. J. 1003 ſchleppſchiffahrts⸗Neſ. 30% Karlsruße v. J. 1898 1½% Mannh. Lasterhaus⸗ 37% Lahr v. J. 1902 Gefeſtſchaft %3% Ludtoigshafen 1% Operrh.Elekerizttäts⸗ werke, Farlsrube 4½½% Rfälz, Chamoſte u. Tonwerk.⸗A. Giſenb. 108.75 B 40½ Nuff..⸗G. Zellſtofff, Waäldoof dei Pernan in Livlond 1½,% Speyrer Brauhaus Pfandbrieke. *** 96.206 96.20 G 87.40 h: 96.30K 100.50 C 100.— G 101.50 10.60 5 95.— B •ů1 5 30%„ 2 4% Mannh. Oblig. 1901 100.80& 3 1885 96.20 K 1888 98 90 K 1895 96.90 K „ 1838 96.20„.⸗G. in Speher 100.— 317 5 190 gf. 20 ½ Spehrer Jtegelwerke 101 50 bz 3½% Pfrmaſeng unk. 1905 98.— 5½% Südd. Draßtinduſte. 109.— bz 3% Wiesloch v. J. 98.25 ½% Tonw. Offſtein.⸗G. Induüſtrie⸗Sbligation. Dr. H. Loſſen, Worms 191.—6 3½½ Nft⸗Göel.f. Sellindv⸗ 4½ Zellſtofffabrit Waldhof 104.80 G 353„„ 100.— b3 2 — 2 * * ſtrie rückz. 105% 104.25 C Akiien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 184 Br. 3. Slorch Speyer—— 100.— Gewbk. Speyer 50% E—.— 19 50 wWerner, Worms—— 100 Pfälz. Benk 102.9,[Wormiſ. Br. v. Oerige 80.——— Pfälz. Hyy,⸗Bank— 197 2bf. Preßh. u. Sptfabr. 182.— Pf. Spen. Kob, Land. 189 5⁰ Transport Mhein. Kredithank—.— 143.—-u. Verſicherung. Nbein. Huv.⸗Bank 197.%— B. A ⸗6 Nhſch Seeir 90——.— Södd. Bank 117 8eſhiannß. Dampſſchl. 74.— 73.— GEiſenbahnen.„ Vagerbaus. 96 50 Pfälz. Lu wigsbahn—.— 234.fBad. Ruück⸗ u. Mitverſ. 420—— Maxbabn 149.——.— Afſecutramz 1420 1460 „ Nordbahn 131—— Continenfal. Verf. 460.— 7 Heflbr. Straßenbahn 80.— 79.50ſ Rannb. Verſichernng 535.— Chem. Induſtrie. Obert. Verſich.⸗Jeſ.—.— 500.— ..⸗Gl ſecem. Indußr.——.•Mürtt. Transv.⸗B f. 725.— —.— 475.— Induſirie. Fbem. Fab. Golvenbg.—— 182„G. f. Seilt—.— 13060 Fe de een VNerein D. Oelfabriken—— 1315[maillirfbr. irrweil.———.— Wfl..⸗W. Stamm 230.—— Imaillw. Malkammer——.— „„Vorzug—.— 106.— Ettlinger Spinnerei 109.— Brauereien. Hüttenh. Spinnerei 88 80—.— Bad. Brauerei 122.——.— Karlse, Maſchinenban— 220.— Binder Akttenbierbr.— Fähmfpr. Hald n. Neu—.— 278.— Durl. Hof om Hagen—.— 258— Foſſb. Cell u. Papterf.—.— 283.— Eichbaum⸗Brauerei 150,— 148 50/ Mannh. Gum n. Asb.—— 125.— Eleibr. Nühl, Worms— 7 Maſchinenf. Badenta— 205.— Ganters Br., Freſbg..— 108.— Oberrh. Elektrizitüt—.— 80 50 Kleinlein, Heldelbeng—.— 10,50½ f. Nähm. u. Fabrradf.—.— 186.— Homb. Meſferſchmitt 79.76—— Portl.⸗Zement Hdlbg. 17450—.— Audwigsb. Brauere! 244 Sſidd. Draht⸗Ind. 145.——.— Mannb. Akttenbr.„188 Südd. Kabelwerke 144.50—.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—. Berein Freib. Ziegelw.—.— 189.— Brauerei Sinnet— 45„ Speyr. 64———.— Br. Schroedl, Holbg. 210——.[Würzmüßle Neuſtadt 188.——.— „Schwarz, Speyer—— 124 Nane Waldhof 307.——— „ Nitter, Schwetz.— 32 Fucke ſbr Waghäuſel—.— 114.50 94.— Zuckerraff. Manng. —— „S. Weltz, Speyer—.— Berliner Effeltenbörſe. (Privattelegramm des General- Anzeigers.) * Berlin, 16. Okt.(FJondsbörſe.) Die Börſe eröffnete in ruhiger Haktung, doch nicht ganz einheitlich. Montanaktien zumeiſt feſter, da nach vielfacher Anſicht die ſachliche Behand⸗ lung der Lohnfrage zu einem Ausgleich der Gegenſätze führen dürfte. Bochumer und Laurahütte 34, Rheinſtahl ½ PCt. Gelſenkirchener und Harpener nach ſchwacher Eröff⸗ höher. YEt. beſſer. Banken anfangs unregelmäßig, ſpäter Aung 7 ſeſter. Iproz. Reichsanleihe umverändert. Japaner und 190er Ruſſen feſt auf Petersburger affizielle Widerlegungen der Ausführungen des Geh. Rats Martin über die ruſſiſche Finanzlage. Oeſterreichiſche Bahnen behauptet. Meridional⸗ bahn preishaltend. Warſchau— Wiener 1½ beſſer. Ameri⸗ kantſche Bahnen gut gehakten. Tägliches Geld 3% pCt. Zu Beginn der zweiten Börſenſtunde war die Tendeng bei un⸗ verändertem Kursſtande ſtill. Bei Berichtsabgang Kanada emef Rückkänrſe höher. Nufſen weiter feſt. 1908er Rufſen 5½% pet. höher. Gelſenkirchener pCt. höher, 228. Alles ſonſtine underündert. In dritter Börſenſtunde ſtill, doch feſt. Induſtriewerte des Kaſſamarktes zumeiſt gut behauptet infolge det Feſtigkeit der Eiſenwerte und auf die Steigerung des amerikamiſchen Arthur Koppel u. Co., Aktiengeſellſchaft, u. G. Berlin, 16. Oktober.(Schlußkurſe.) Ruſſennoten 215 80 215 60 Lombarden 37.— 37.10 Ruſſ. Anl. 1902 73.90 78 60 Fanada Pacifiec 180.90 182 40 31ſe% Reichsanl. 98.10 98.— Hamburg. Packe! 158 20 158.10 geſ Neichsanleihe 86.30 86 25 Nordd. Llopd 125.10 124.80 4% Bad. St.⸗Anl. 102.25—.— Dynamit Truſt 172 40 179.75 3˙½ B. St. Obl. 1900 97.30 97 80 Licht⸗ u. Kraftanl. 181.— 189.30 %% Bapern 97 40 97˙89 Bachumer 239 70 240 50 3%% Heſſen 97.30 97 90 J Konfolidation 447 20 458.— 3% Heſſen 84.10 84.40 Dortmunder 81 60 82 80 3% Sachſen 86.40 86.20 Gefſenkirchner 292 40 228.20 4% Pfbr. Rh. W. B. 100.— 100— Garvener 21160 212.10 50% Chineſen 100.80 101 20 Sihernia—— 4% Italtener 102 75 102. 5 Sörder Bergwerke 204 50 205.—. 4½ Fapaner(neu) 92.50 92.60 Lauraßütte 250 40 210 70 1880er Loſe 157.25—— bhönir—.— 211 70 4% Bandad⸗Anl. 87.80 87.80 Mipeck⸗Montan 911.20 210 50 Kreditaktien 21170—— Furm Repier 1402 140.50 Berk.⸗Müärk. Ban! 1638.50 16— Anitin Trepdom 380.20 880.20 Berl, Handels⸗Geſ. 171.90 172.10 Braumk.⸗Brik. 215.— 216.50 Darmſtädter Bank 139.10 149 10] D. Steinzengwerke 942.50— Deutſch⸗Aſtat. Bank 172.20 178.90 Duſſeldorfer Wag. 290.— 289,— Deutſche Bank(alk) 238.50—. Alberf. Farben(alt) 560.50 553— 5„(.)—-——. eſtereg. Alkaltw. 226.— 225.20 Dlsk.⸗Kommandii 182.40 182 60 Moflkämmerei⸗Akt. 156.50 156.20 Dresdner Bank 156.50 158.70 Chemiſche Kharlot. 209.— 209.80 Rhein. Kreditbank 149.10 143.10 Tenwaren Wiesloch 145 50 148.50 Schaaffh. Bankv. 157.— 157.3 Zellſtoff Waldhof 307 50 306.— Lübeck⸗Büchener———. Celluloſe Koſtheim 278.80 283.— Staatsbahn 14800 146.90] Rüttgerswerlen 145.— 145.— Privat⸗Discont 4% 9 W. Berlin, 16 Oktober.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 21190—.—Staatsbahn 146 90 146.20 Diskonto Komm. 182.40 182.60 Lombarden 37.10 37.10 Tondoner Effektenbörſe. London, 16. Okt.(Telegr.) Anfangskurle der Effertenbart. 8% Nelchsanleihe 84,. 84J.] Soutbern Paeifie 97% 88½% 5% Cbineſen 100% 100% Chirago Milwauker 182½ 188 4%% Ehineſen 97% 87½% enver Pr. 88% 88 2% eſ½ Conſols 869/%e 86/ Atchtſon Pr. 1087/ 105 7% 4% Italtener 101½ 101¼ noutsv. u. Naſho. 152˙% 151½ 4%(Griechen 3— 53— Union Paceiſte 193% 193% 8 d Portugieſen 70½ 70%ỹ init. St. Steel com. 50% 50½ Spanier 95½ 94˙[„„ preſ 111½ 111 D Türlen 983— 93˙% Friebahn 48/ 48¼ 4 0% Argentinier 861½ 86%/ Tend.: ſtill. 3 Mexikaner 34%/ 34/] Debeers 16 19% 4% Japaner 89 89 ½ Shartered 1 4. Tend.: ſtill. Joldftelds 4— 49% Ottomanban! 16½ 16½: Randmines 6— 605 ſtio Tinto 73˙% F4%Laſtrand 4% 4% Braſilianer Tend.: ſtill. d— 8 Berliner Produktenbörſe. „Berlin, 16. Okt.(Tel.) Produktenbörſe.) zei andauernder Luſtloſigkeit hat hier die Ermattung Ameri⸗ kas nur eine geringe nachteilige Wirkung erlangt. Weizen und Roggen ließ nur geringe Abſchwächung erkennen. Hafer war feſt; die geringe Kaufluſt hat etwas höheresn Lieferungspreiſe anlegen müſſen. Greifbares Getreide be⸗ hauptete ſich im Preiſe gut. Rüb 61 erholte ſich von dem geſtrigen Rückſchritt einigermaßen. Wetter: wolkig. Berlin, 18. Okttbr.(Telegramm.)(Produktenbörſ.) Preiſe in Mart pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 18. 16. 16. 18. Hafer per Mai 162.50 162.50 —— Weizen per Oktbr. Dez „ Desbr. 178.50 178 2 Mats per Oktor. 136 50 126.50 „ Mai 183 50 183 25„Dezbr. 126.50 126 30 „Rüböl per Sept. 123 75 128 75 Roggen per Oktbe..—„Oktober 63 20 68 90 „ Dezhr. 160 75 160.„ Dezhr, 68.90 64.50 „ Mai 165.— 164.756„ Mai 62.— 62.80 1——— Spiritus 7her loeo—.— g Haſer per Oktbr. 188 25 168 0 Weizenmehl 24 75 34.78 „ Dezbr. 4875 457.50 Moggenmehl 22.50 22.40 Budapeſt, 16. Oktsber.(Telegramm.) Getreidemarkt. 18. 18. Weizen per Okt. 14 68 14 70 ſtetig 14 46 14 48 flau 10 45 16 15 18 14 98 15 00 Roggen per Okt. 18 08 15 10 ſtetig 12 92 12 94 flan 0„ April 13 36 18 38 13 18 13 20 Hafer per Okt. 1432 1434 ſſetig 1412 14 14 flau „„ Aprül 1434 1488 14 06 14 08 Mais per OBrt.——— ſau 5— 1044 10 46 10 32 1084 1 Ug.———— Kohlraps p. Aug. 26 00 28 20 feſt 26 20 28 40 feſt Wetter: Regen. Frantfurter Eſſeitenbörſe. (Privatielegramm des General⸗Anzeigers.) Frankfurt, 16. Okt.(FJondsbörſe.) Infolge des gemäßigten Tons in den abgehaltenen Verſammlungen der Bergarbeiter hofft man, daß ſich die Bergwerke zu Konzeſſionen in der Lohnfrage herbeilaſſen. Wenn auch eine beſtimmte Entſcheidung noch nicht getroffen wurde, ſo war doch in der Börſe eine weitere Befeſtigung auf dem Montanmarkte zuü bemerken. Die unverändert günſtige Lage aus der ober⸗ ſchlefiſchen Montaninduſtrie zeigte bereits ausreichende Arbeit bis ins nächſte Jahr. Der Verſand läßt infolge des großen Wagenmangels ſehr zu wünſchen übrig. Die Anforderungen von Induſtriekohle ſind auf die ſtarke Beſchäftigung inländi⸗ ſcher Induſtriezweige weiter ſehr rege Laurahütte und Bochumer bevorzugt und höher, Deutſch⸗Luxemburger behaup⸗ tet, auch Gelſenkirchen anziehend, während Harpener wenig beachtet wurden. Bankaktien behauptet bei ſehr geringen Geſchäft. Darmſtädter Bank litt unter dem geſtrigen Rückgang der Deutſch⸗Luxemburger. In Ruſſenwerten entwickelte ſich im Anſchluß der geſtrigen Parſſer Schlußbörſe und publizierten Sede Auch die veröffentlichten Angaben des ruſſiſchen Finanz⸗ miniſters wurden günſtig aufgefaßt. Ruſſen von 1905 und 1902 je 1 pCt. anziehend, auch übrige Jahrgänge feſter. Ruſſiſche Prioritäten bel lebhafter Nachfrage feſt. Silber⸗ Mexrikaner billiger offeriert. Türkenloſe feſt. Deutſche An⸗ Jeihen behauptet. Der Bahnenmarkt lag ſtill« Lombarden feſter. Amerikaniſche Bahnen wenig beachtet. Schiffahrts⸗ ektien geſchäftslos. Der Induſtriemarkt zeigte ungleich⸗ mäßige Tendenz und eher zur Schwäche neigend. Wittener Stahl 6 pCt. böher. Kunſtſeide anziehend. Seilinduſtrie Wolff bei lebhaften Umſätzen 6½ pCt. geſteigert. Der weitere Verlauf brachte wenig Veränderung. Das Geſchäft war an⸗ Dauernd ſtill. An der Nachbörſe war die Haltung feſt. Türken⸗ Loſe lebhaft. Es notierten Kreditaktion 211,60, Diskonto 182,60, 75, Lombarden 37,10, Türkenloſe 146,20, 40. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compacanie Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 6 Prozent. Wechſel. 1 15 Amſierdam kurz 169.17 169.20 aris kurz 81.15 81.166 Helaten„ 80.90 80.85[ Schweiz. Plätze 81.15 81.175 Itaſien„ 81.30 81.231 Wien 84.982 85.— London„20.430 20.440 Napoleonsd'or 16.28 16.19 2 lang Privat⸗Diskont 45¼% Staatspapiere. A. Deutſche⸗ 15. 16. 98.05 98.— 86.39 86.35 98.15 98.— 16 15. 16 Tamanlipas 100.20 100.30 Bulgaren 97.40 97.40 19%10 Griechen 1890 51.20 51.20 5italien. Rente 102 75 102.80 11ſ Oeſt. Silberr. 99.90 99.80 4% Paplerr... Deſterr. Goldr. 98.95 99.05 3 Portg. Serie 69 30 69.30 101.403 dto. 1II 70.50 70.40 4½ neueRuſſen 1905 86 25 87.25 4 Ruſſen von 1880 71.90 72.50 ſpan. ausl. Rente 96.10 96.1 4 Türken v. 1903 87.30 87.50 5 Sachſen 36.25 1 Tütrken unif. 94.10 94.20 81f%, Mh. Stadt⸗A.03 94.50 4Ungar. Goldrente 94.95 94.80 4„ Kronenrente 94.55 94.50 „.Gold⸗A. 1887 88.70 4% Ebineſen 1898 96.75 Verzinsl. Loſe. 4 Egypter unifizirte 104.50 104.50 3 Oeſt. Loſe v. 1880 157.— Mexikaner äuß. 99.50 99.50 Türkiſche Loſe 145.— „ inn 67.80 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabril 114.— 114.50 Allg..⸗G. Siemens 184.50 Südd. Immob. 116.— 116.—] Ver. Kunſtſeide 425.25 Eichbaum Mannh. 148.50 148.50 Lederw. St. Ingbert 84.— Mh. Akt.⸗Brauere 138.— 138.— Spicharz 124.— Parkakt. Zweibr.—.——.—Walzmühle Ludw. 182.50 Weltz z. S. Speyer 94.50 94.50 Tahrradw. Kleyer 347.— Cementw. Heidelb. 174.90 17430 Maſch. Arm. Klein 130.— Cementf. Karlſtadt 134.90 134.90 Paſchinenf. Baden. 206.50 Bab. Anilinfabrik 475˙20 475,20 Dürrkopp— Ch. Fbr Griesheim 263.— Maſchinf. Gritzner 55 ſter Farbwerk 430.—Pfälz. Nähmaſch. Bereinchem.rabrik—.— Schnellprf. Frkthl. Chem. Werke Albert 389.—Oelfabrik⸗Aktien 132.— Accumul.⸗F. Hagen 221.— Seilinduſtrie Wolff 129.50 Acc. Böſe, Berlin 81.75 Lampertsmühl 84.50 Allg. Elk.⸗Geſellſch. 912.10 Zellſtoff Waldhof 306.— Sübdd. Kabelwerke 144.50 Kammg. Kaiſersl. 172.— 141 10 Drabtinduſtrie 145.50 Labmeyer Ektr.Geſ. Schuckert 127.75 127.70 Schuhfab. Herz Frkf. 127.50 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. Aeſe Frk. Hyp.⸗Pfdb. 100.60 100.60 4% Pr. Pfdb. unk. 14 100.80 A% fF. K. V. Pfdbr.05 15 101.50 4ů0⁰„ 1910 100.60 100.60 98 75 4% Pf. Svp. Pfdb. 101.20 10120 94 10 W99080 96.80.75 6 94.— 94.— 4% tr. Bd. Pfd. voo 100 40 100.40 95 99 81½ Dſch. Reichsanl 3 82½% pr. konſ. St.Anl 8 86.30 86.35 4 baß. St.MH. 102.20 102.15 Z1 bad.St.⸗Obl.fi 98.— 5¹ WM 70— 51%„„ 900. 97.50 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.40 81, do, u. Allg.⸗A. 97.30 3 4 Heſſen Heſſen 102.95 84.30 157.60 145.90 184 50 427 50 85— 124 50 182— 345 70 130.— 206.50 220— 137.— 186.25 132.50 136— 84.50 308.— 171.50 145.— 127.— 100.80 10150 98 7⁵ 94.10 95.75 3 4„* 3 14 51„ 08 1 4 55 12 Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b 04 3½ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. ⸗Kom.⸗ Obl, unkündb. 12 40% Rh. H. B. Pfb. 02 4%„„„ 1907 * 2 98 30 98 30 Unk. 00 100.60 100.60 „Pfdbr..01 5 unk. 10 10120 101.20 Pfdbr. v. 0g unk. 12 101.50 101.50 8½%„ Pfobr..86 89 f. 94 94.— 94.— 8½% J Pfd. 98006 94— 94.—]J 1914 98— 100.05 100.05 101 75 95.— 95.— 96.50 96.50 100.05 100.05 101.75 95.— 95.— 96.25 96.50 425 2 1** * 1* * 22* 100.50 100.80 100 60 100 80 97.25 Kr„„ 4%„ Com.⸗Obl. 31½% Ith..⸗B..O v.(1, uni 10 102.60 102 60 4% Rhein. Weſtf. 8%„ Com.⸗Obl..⸗C.⸗B. 1910 v. 1801 96.— 96.—4, Pf. B. Pr.⸗Obl. 8.* Com.⸗Obl. 31/0 Pf. B. Pr.⸗O.— v. 96/06 96.— 96.—2½80Ikal.ſttl.g. E. B.—.— 69.90 %% Pr. Pfob. unk. 09 100 10 100.10 8 12 17%0 80 leo,Sol wannb. ert..⸗A 530— 550. 3—— Artikel der ruſſiſchen Finanzverwaltung lebhaftes Geſchäft. Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 16. Oktober. Bergwerks⸗Aktien. Bochumer Harpener 211.70 211 90 Buderus Hibernia 3535 Concordia Weſterr. Alkali⸗A. 22730 227.— Deutſch. Luxembo. Oberſchl. Eiſenakt. 128.50 128.75 Friedrichsh, Bergh. Ver. Königs⸗Laura—.— 250.50 Gelſenkirchner 222.30 223.— Roßleben 10 000 10 000 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transport⸗Anſtalten. Ludwh.⸗Berbacher 254.50 234.50 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 36.70 37.10 Pfälz. Maxbahn 147.— 147—[Oeſterr. Nordweſtb.—.——.— do. Nordbahn 138.— 188.50 5 Lit. B.—.——.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 134.— 134.—Gotthardbahn Hämburger Packet 158 30 158.20] Ital. Mittelmeerb.—-——.— Nordd. Lloyd 125.10 124.90]„Meridionalbahn Oeſt.⸗Uno. Staatsb 147.— 147.— Baltim. Ohio Vank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. 134— 134.—[ Deſterr.⸗Ung. Bank 171.75 171.70 Oeſt. Länderbank 120 70 120.70„Kredit⸗Anſtalt 139.65 139.36 Pfälziſche Bank 288 70 239.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 90 125.— 126.20 126.— 112— 112— 211.80 211 60 103.— 102 80 196.— 196 Badiſche Bank Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmftädter Bank Deutſche Bamk Deutſchaſtat. Bank 171— 171 70 Preuß. Hypothenb. 116.50 116.90 D. Effekten⸗Bank 110 80 110.8] Deutſche Reichsbk. 158.— 158,45 Disconto⸗Comm. 182.40 182.60 Mhein. Kreditbank 143.25 143.25 Dresdener Bank 136 30 156 90 Rhein. Hyp. B. M. 198.— 197.— Frankf. Hyp.⸗Bank 20750 207 50 Schaaffh. Bankver. 156.80 157.40 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 155 90 155 90] Südd. Bank Mhm. 118.— 117.80 128 10 128 50 Wiener Bankver. 141.60 141.80 Nationalbant JBank Ottomane 132 50 132.50 Fraukfurt a.., 10 Oktober. Kreditaktien 211.60, Staats? bahn 147—, Lombarden 36.90, Egypter—.—, 4% ung. Goldrente 95.—, Gotthardbahn 193.—, Disconto⸗Commandit 182.40 Laura 250.f0, Gelſenkirchen 222.25, Darmſtädter 139.50, Handelsgeſellſchaft 172.50, Dresdener Bank 156.60, Deutſche Bank 238.50, Bochumer 240 75 Northern—.—. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktien 211.30, Staatsbahn 147.—, Lombarden 37.10, Disconto⸗Commandit 182.60 *** VBiehmarkt in Maunheim vom 15. Oktbr. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewichl: 62 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 92—00., b) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 83—00., c) mäßig genährte junge, aut genährte ältere 88—00., d) gering genährte jeden Alters 84—10 M. 51 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 78—82.,)mäßig genährts jüngere u. gut genährte ältere 77—00., c) gering genährte 75—00 M. 801 Färſen⸗ (Rinder) und Kühe: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 82—86., b) vollfleiſchige, ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu7 Jahren 75—78., c) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 72—80., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 68—76., e) gering genährte Kühe, Färſen und Rinder 60—66 M. 137 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moſt) und beſte Saugkälber 100-00., b) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 95—00., c) ge⸗ ringe Saugkälder 90—00., 4) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 9 Schaſe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 80—00., b) ältere Maſthammel 78—00., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 75—00 M. 1534 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 78—00., b) fleiſchige 77—00., e) gering entwickelte 76—00., d) Sauen und Eber 00—00 M. Es wurde! bezahlt für das Stück: 000 Luxuspferde: 0000—0000., 84 Arbeitspferde: 350—1200., 70 Pferde zum Schlac⸗ ten: 60—200.,(00 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000., 00 Stuck Maſtvieh: 00—00 Mk., 00 Milchkühe: 000—000., (00 Ferkel:.00—00.00., 7 Ziegen: 12—25 Mt,, 0 Zick⸗ le in:—0 M. OLämmer: 00—00 M. Zuſammen 2757 Stſick. Handel mit Großvieh, Schweine und Pferde mittelmäßig Kälber lebhaft. Sandesprodukten⸗Börſe Stuttgart. Börſenbericht vom 15. Okibr. 1906. Mitgeteilt von dem Vorſitzenden Kommerzienrat Fritz Kreglinger. Aus der abgelaufenen Woche ſind am Weltmarkt im Getreide unerhebliche Preisſchwankungen zu berichten⸗ Weizen. Was die Verſorgung des ſüdweſtdeutſchen Konſums betrifft, ſo iſt dieſelbe in Folge des ſehr niederen Waſſerſtandes auf dem Rhein äußerſt erſchwert. Die Auslandsſorderungen für ſee⸗ ſchwimmende Ware ſind zwar eine Kleinigkeit billiger, ſie werden aber durch die erhöhten Rheinfrachten hinlänglich paraliſiert. Greif⸗ bare Ware wird immer rarer und bleibt ſehr geſucht. Daneben wird über großen Waggonmangel auf der Station Mannheim berechtigte Klage geführt. Roggen bleibt feſt bei knappem Angebot. »Gerſte unverändert feſt und etwas höher. afer feſt und etwas höher. Mais feſt aber rubig. Mehl ſehr knapp und Preiſe feſt. Auf den Schrannen war die Zufuhr größer, der Abſatz flott, Preiſe etwas höher. Wir notieren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen württemberg. M. 18.75—19.60, fränkiſcher 00.00 00.00 niederbayer M. 00.00.—00.00, Rumänier, M. 19.75 bis 21.25, Ulka M. 20.50—21.75, Saxonska M. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 21.50—22.50, Walla⸗Walla M. 00.00.00.00, La Plata M. 20 25— 21.50, Amerikaner M. 20.50—21.25, Kalifornier M. 00.00 00.00. Kernen: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—00 00. Dinkel 12.50—13.00. Roggen: württemberatſcher M. 1700—18 00, nordd. M. 04,00—%½00 rufſiſcher M. 00 00—00.00 Pfälzer(nominell) A. 19.50 bis 20.50, bayeriſche M. 19.50—19.75, Tauber M. 19.50—20.00 ungariſche M. 19.75—21.50, kaliforn. prima M. 00.00—00.00, Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.00, Gerſte: württmb. M. 18.50—19.00, württembg. M. 15.50—16.00, ruſſiſcher M. 00.00—00.00 Mtais Mixed M. 00.00— 00.00, La Plata geſund 14.25—00.00, Mellow M.—00 00 Donau 14.25—14,50. Kohlreps 00.00—00.00, Mehl⸗ preiſe pro 100 leg inel. Sack: Mehl Nr. 0. M. 30.00—81.00, Nr. 1 M. 28.50—29.50, Nr. 2 M. 27.00—28.00, Nr. 3 M. 25.50—26.50, Nr. 4 M. 23.00—24.00, Suppengries M. 30.00—31.00, Sack Kleie Del..50,10.00. Meſchaftliches. * Seit kurzem ha!t die renommierte Bayr. Flügel⸗ und Planinofabrik von Wilh. Arnold, Aſchaffenburg, ein Muſterlager ihrer beliebten Bülow⸗Pianinos und Flügel in Mannheim, (8, 72 part. errichtet. Hunderte von Referenzen aus Mannheim und Umgehung beſtätigen die volle Zufriedenheit über gelieferte Inſtrumente. Durch den direkten Verkauf durch das Mannheimet Müſterlager wird eine bedeutende Preiserſparnitz erzielt. Es iſt den Intereſſenten geſtattet, die Inſtrumente in dem Muſterlager Mannheim.8, a part. ohne jeden Kaufzwang zu heſichtigen und zu probieren und ſich von der vorzüglichen Qualität perſönlich zu überzeugen. * Was trägt man für Herbſt und Winter? Dieſe Frage be⸗ ſchäftigt nicht nur die Modedame, ſondern ganz allgemein die Frauenwelt. Die denkbar beſte Orientierung auf dem weiten Gebiet der Mode bietet das ſoeben erſchienene, reich ausgeſtattete Faporit⸗Modealbum der Internationalen Schnittmanufaktur in Dresden, welches bei einem Preiſe von nur 60 Pf. eine Fülle der Heidſamſten Modelle für die verſchiedenſten Gelegenheiten bietet. Dieſelben ſind, wie auch das Favorit⸗Modealbum zu beziehen durch die hieſigen Verkaufsſtellen der internationalen Schnittmanufaktur 115 Fritz Schultz, Schwetzingerſtraße 111 und H. Berger, * Das Geheimnis, eine ſchöne, reine, zarte und friſche Haut 8u erhalten, läßt ſich in wenigen Worten zuſammenfaſſen:„Waſche Dich mit Ray⸗Seife“. Durch den wohltätigen Einfluß, welchen die Ray⸗Seife infolge ihres großen Gehaltes an Eiweiß und Dotter auf die Haut ausübt, erhält man nach kurzem Gebrauch einen außerordentlich ſchönen Teint und zarte weiße Hände. Eine Waſchung mit Ray⸗Seife bereitet ein direktes Wohlbehagen. PASr—.. ̃ ̃——— Marx& Qoldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe. Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. 16. Oktober 1996. Proviſionsfrei! 435 Ver⸗ 83 705 Wir ſind als Selbſtkontrahenten täufer Aufer unter Vorbehalt: 0 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.—— 107 Atlas, Lebensverf⸗Geſ., Ludwigshafen M. 330— Ben& Co., Abein Gasmotoren, Mannheim 208 206 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 9⁵ Bürgerbräu, Ludwig hafen— 24⁵ Chemiſche Fabrik Heubruch—— 54 zfr. Daimler Motoren⸗Geſ. Unter ürkheim, Lit. A 5 280 55 5 Lit. B 85 zfr.— Deutſch⸗Oeſterr. Mannesmannröhren⸗Werke 177 175⁵ Fahr Gebr., Akt.⸗Gef. Pirmaſens 167— Filterfabrik Enzinger, Worms— 25⁵ Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 92 irrantenthaler Keſſelſchmiede 83— Fuchs. Waggonfabrik. Heidelberg 156 155 Geſellſchaft für Linde's Etsmaſchinen 173 171 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg— 96 Lux ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen 112— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 328 Mosbacher Aktiendrauerei vorm. Hübner 97 Pfälsiſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 128 Roeinau Terrain⸗Geſellſchaft 115⁵— Rheiniſche Motallwarenfabrik, Genußſcheine— M. 260 Rheiniſche Schuckert Geſell'chaft 5 107 Rheinmühlenwerte, Mannveim 161— Rheinſchifff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 2122— S ahrwerk Mannheim 3N»ↄ½ßꝛ Süddeutſche Jute⸗Induſtrie. Mannheim 98 96 Süpdeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 125 Vita Levensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim M. 340— Waggonfabrik Raſtatt 121 119 Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 78 76 Zuckerfabrit Frankenthal 396— Rheiniſche Gummt⸗ und Celluloid⸗Fabrik Mannheim⸗Neckarau— 380 Utttonbrauerei Karlsruhe— 65 Verantwortlich: füt Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; flür den Inſeratenteil und Geſchäftliches Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei 5 G. un. b..: Direktor: Ernit Müller 1 4 55— Unübertroffen als Mährmittel für Kinder, Reconvalescenten und Kranke. 75 5 für die Zubereitung v. Kuchen, Puddings, Mehlspeisen, Suppen, Saucen ete VUnentbehrlich 15814 Ueberall erbäitlich in Faketen zu 60 n. 30, llefert ſcinell und billig perlobungs⸗Hnzeigen Zur Luisenring 27. Fernsprecher Dr. B. Saus.Iche Buchdrutterrl 55 b. 5. Ruhrkohlen, Ruhrkoks, Briketts, Brennholz etc. liefert zu billigsten Tagespreisen 5508 5 * August Reichert Wort und Bild slud gesetzlich geschütz „Salem Aleikum“ nntnisnahme für Cigarettenraucher! Für die infolge des Cigarettensteuergesetzes erheblich vertsuerten 5 Aimportierten Cigaretten iinden Sle vollwertigen Ersalz n öalem Aleikum-Cigaretten. oieseihen slad nach orientalisch Nunter verwendung der glelchen Rohmateralien, wie die im Aus- land Tuhaben In den igaTren-Peschaften. e e Innaber: Hugo Zietz, Dresden. 856. lgaretten hergestelſt, und genügen den höchsten Preise der Salem Aleikum-Cigaretten: Reiue Ausstattung, nur Qualitüt! Jede echte Salem Aleikum-Gigarette trägt den Aufdruck unserer vollen Firma: Orientalische Tabak- und bigaretteniabrit„Tenidze“ Grösste deutsche Fabrik für Handarbeit-Cigaretten. System mitteis Handarheit, empflehlt dle Dr. B. Buds e Buchdruckerel G, m. b. 5. Nr. 3 das Stück 3½% 4 5 6 8 10 Pf. Ubder 1000 Arbeiter! Wein⸗ u. Eiqueur- Sfiqueften Frültückskarten, Weinkarten * EFrrrnneeee eenre eeelne 2 — Maunheim, 16. Oktober 1906. Bekanntmachung. Die Abänderung der Bau⸗ und Straßen⸗ fluchten in einigen Straßen in den J. Spelzengärten in Mannheim betr. Nr. 51 1401. Der Bezirksrat hat in der Sitzung vom 28. Auguſt 1906 folgenden rechtskräſtig gewordenen 1731 ktlaſſen: 884 Die von dem Stadtrat der Hauptſtabt Mannheim be⸗ antragte Abänderung der Bau- und Straßenfluchten in einigen Straßen in den I. Spelzengärten wird nach Maß⸗ gabe bes auher vorgelegten Planes vom 28. Mai 1900 15. Juni 10908 für ſeſtgeſtellt erklärt. Wir bringen dies gemäß Art 2 Ziffer 6 des Ortsſtraßen⸗ geſetzes zur allgemeinen Kenntnis mit dem Anfügen, daß der genehmigte Plan auf dem Rathauſe dahiet whrend 14 Tagen zur Einſicht offen liegt. Mannheim, den 2. Oktober 1908. Großh. Bezirksamt: (Segz) Levinger. Nr. 87171 J. allgemeinen Kenntuis, von 15. Oktsber 1906 ab im Kaufhaus dahter, 8. Zimmer Nr. 110 zur Einſicht oſfen liegt. Mannheim, den 11. Oktobet 1906. Bürgermeiſteramt: Martin. Bekanntmachung. Herſtellung von Straßen Dies bringen wir mit dem Anfügen zur daß der Plan während 14 Tagen Stock, dere ehemaligen Zimmer'ſchen hier, Straßenbenennung etr. Nr. 35569 1. Der Stadtrat hat mit Zuſtimmung Gr. Hezirksamt Mannheim den mit rechtskräftigem Bezirksrats⸗ beſcheid vom 2. November 1905 in Plan gelegten Straßen auf dem Gelände der ehemaligen Zimmer ſchen Fabrik die folgenden Bezeſchnungen verliehen: 80000%/885 a) Der das Gelände in der Richtung der Friebrichs⸗ brücke burchziehenden Hauptſtraße: Max⸗Joſef⸗Straße. bch Den s in der Richtung von Süden nach Norden ſolgenden, von der Max⸗Joſeſ⸗Straße öſtlich abzweigenden „ Pozzl⸗Straße, Holzbauer⸗Straße, Jreirel⸗ aße. 5 —i) Den beiden in der Richtung von Süden nach Norden folgenden, von der Max⸗Joſef⸗Straße weſtlich ab⸗ zweigenden Seitenſtraßen: Egell⸗Straße, Spelzen⸗Straße. g Der Verbindungsſtraße zwiſchen der Egell⸗ und e Stamitz⸗Straße. 0 aunheim, den 8. Oktober 1906. Bürgermeiſteramt: Martin. Bekanntmachung. Die Gnadengaben für Hinterbliebene von Volksſchulhauptlehrern betr. Anter Bezugnahme auf die landesherrliche Verordnung dom 18. Junt 1892(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Nr. XVI bezw. Schulverordnungsblatt Nr. IX) und auf die J 2, 3. und 4 der landesherrlichen Verordnung vom 14. Oktober 1889, die Gnadengaben für Hinterbliebene von Beamten betr., wonach Gnadengaben im Falle eines dringenden Bedürfniſſes in einmaligen Beträgen oder in Jahres⸗Be⸗ trägen in ſtets widerruflicher Weiſe verwilligt werden können: 80000/886 1. an Witwen von Hauptlehrern, 2. an ſolche hinterlaſſene ledige Söhne und Töchter von Hauptlehrern, welche das 18. Lebensjahr zurück⸗ gelegt haben, oder deren Mutter nicht mehr lebt, 8. ausnahmsweiſe auch an Witwen ſolcher Hauptlehrer, welche gegen ihren Willen aus dem Schuldienſt ent⸗ laſſen worden ſind, wird bekannt gemacht, daß die Geſuche um Verwilligung von Gnadengaben für das Jahr 1907 bis ſpäteſtens 10. November ds. Is. bei der Ortsſchulbehörde des Wohnorts zur Weiter⸗ beförderung einzureichen ſind. Es wird noch darauf aufmerkſam gemacht, daß die Ge⸗ nehmigung einer Gnadengabe, wenn nicht die Zuweiſung auf längere Zeit ausgeſprochen iſt, alljährlich von neuem nachgeſucht werden muß und daß in allen Fällen nur mit Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs erfſolgt. Karlsruhe, den 28. Auguſt 1906. Großh. Oberſchulrat: J..: gez. Schmidt. Beſchluß. Nr. 28694. Borſtehende Abſchrift bringen wir den etwaigen in hieſiger Stadt wohnenden Reflektanten mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß die diesbezüglichen Geſuche bis ſpäteſtens 10. November ds. Is bei unter⸗ fertigter Stelle einzureſchen ſind. Mannuheim, den 15. Oktober 1906. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Auszug aus dem bürgl. Standesregiſter für den Sladtteil Neckarau. Oktober. Verkünbete: 2. Keſſelſchmied oſef Egner u. Anna Eguer, 2. Maſchinenſchloſſer Joſef Keller u. Emma Rebel. 10. Bahnarbeiter Gg. Friedr. Walz u. Eliſab. Stegmann. 11. Poſtaſſiſtent Friedrich Rebholz u. Eltſ. Barb. Rieſer. 11. Schneider Gottlieb Rapp u. Jacobine Nägele. Oktober. Getraute: 18. Schloſſer Gg. Friedr. Schmiedlein m. Barb. Spillner geb. Stöhr. 18. Jacob Röih m. Luiſe Koch. ept. 20. d. Maſchiniſten Wilh. Schönleber e. T. Anna Marta. G 30, d. Fabrikarb. Georg Frey e. S. Georg. 30. d. Schloſſer 95 Jakob Roth e. T. Roſa. 28. d. eorg Wacker Chriſt. Sohn e. T. Anna aria. 29. d. Kerumgacher Fried. Erhart e. E. Emma Katharina. 0. d. Fabr. Joh. Wolf e. T. Aloiſia. 5 Oktober. 1. d. Fabrikarb. Friebr. Barv e. S. Jakob. 1. b. Fabr. Ferbinand Vater e. S. Alots. 8. b. Fabr. Karl Keppler e. T. Katharing. 4. Emil Stroh e. T. Franziska Maria milie. 4. b. Gußputzer Balent. Hüngerle e. S. Gg. Franz. 7. 9. g. Wilhelm Hambſch k. S. Artur olf. 5. d. Schloſſer Joh. Gg. Knoll e. T. Blandina uua. 8. d. Fabrikarb. Karl Vogt e. S. Auguſt n. 7, d. Fabrikarb. Pet. Enſenauer e. S. Otto Auguſt. 10. d. Schloſſer Karl Friedr. Wenchel e. S. Frieb. Judwig. 5. 5. Maurer Heinr. Frey e. T. Amalie. 5. 5. Schloſſer Jacob Kurz e. T. Marie Tereſia. 9. d. Tabakarbeiter Lud. Wirns e. S. Erwin Ludwig. 19. d. Badmeiſter 1— Fried. Weisſchu e. T. Elſa Emilie, 9. d. Kaufmann Friedr. Mitteldorf e. T. Elſe Luiſe. 8. d. Schloffer Karl Renninger e. T. Regina Gertrude. Sept. Geſtorbene: 3. Elfriede Eva, T. d. Milchhändlers Jobaunes Dauth, 9 M. 9 Tg. alt. 8. Emilie Elſa, T. d. Fabrikarb. Heinrich Bernauer, 7 M. 17 2 alt. 7. Alois Adam, S. d. Küſers Pius Stich, 2 M. 3 Tg. alt. 7. d. vrwitw. Invalidenrentner Otto Link, 68 J. 6 M. a. 7. Katharina geb. Volz, Ehefr. d. Landwirts Jacob Wacker, Heinrich's Sohn, 55 J. 17 Tg. alt. 12. Barbara geb. Schleich, Witwe d. Tagl. Gg. Hornig, 77 J. 5 M. alt. FF‚rr Fillale in MIINHEM P 2, 12 gegendber der Hauptpost F 2, 12 Aktlenkapital M. 180, 000, 000. Reserven M. 40, 000,000 Miederlassungen in: Altens, Beriin, Sremen, Sückeburg, Snemaitz, Betmeſd, Dresden, Emden, Franklurt a/M., F Urin Hannover, Hamburg, Uinden, London, Lüdbeck, Nurnderg, Plauen /V., Zwickau. ————n. Eröffnung laufender Reehnungen, mit und ohne Kreditgewährung. Aunshme verzinslicher Bareinlagen, mit und ohne Kündigungstfrist. Provislonsfreier Cheek-Verkehr. An- und Verkauf von Wertpapieren, fremden Banknoten und Geldsorten. Einlösung von Coupons u. verlosten Wertnapleren ste- Barvorschüsse auf Wertpapiere. Ausführung von Börsenaufträgen an sämtlich. Börsen. Diskontlerung und Einzug von Wechseln, Ghscks ste, Aufbewahrung und Verwaltung ſon Wertnapleren und soustigen Wertgegenständen in oftenem und ge- schlossenem Zustande. Versicherung verlosbarer Wertpapiere gegen Kurs- verlust und Kontrolle derselben auf Verlosung. Fermistung von Schrankfächern(Safes) in unserer Stahlkammer, unter Selbstverschluss der Mleter. Geparate Räume zur Verfügung unserer Kunden. —— Ausstellung von Checks, Areditbriefen eto. auf die Verkehrsplätze in allen Weltteilen. 60˙57 Elnräumung überseelscher Rembeurskredite aufLondonete. Privat-Gesellschaft„Concordia“ Gegr. 898. MANNHEIM. Gdegr. 1896. Mit woch, den 17, Okiober 1906, abends%¾ Ukr im Sitzungssaale des Raslao, K 1, 1 General-Versammlung. Wir laden unsere verehrl. Mitglieder hierzu Böfl. ein und ersuchen um vollzähliges Erscheinen. 67015 Der Vorstand: K.., Wechex: Zahnatelier Th. Beisser 2 8— 2 —— 122 2 2 2 S 8 2— 2 ——— — 2 —— —— 22— —— 8 —— S * S* Spezialität, Vollständig schmerz- u. gefahrlos. Zabnoperatienen mit Lachgase, s6812 Damen⸗ Kopfwaſchen mit dem neueſten elek⸗ triſchen Warmluft⸗ Haartrocken⸗Apparat — Friſiren im Abonnement in u. außer dem Haufe — csflh Parfümerien und Toilette⸗Artikel. L. Beimold Herr.⸗ u. Damen⸗Friſ. Friedrichsplatz d, neben d. Roſengarten. Kostenloser Unterricht im Zuschnelden sämtilloher Damen- und Kindergardsrobe Wird vom l. November an ertellt, in der Zuschneide-Akademie von M. Rampp, 8 1, 9 1 Tr. 68617 7000 Mark Jahresverdieuſt und mehr können ſich Herren durch den General-Vertrieb eines Maſſen Conſum⸗Arbkels verbunden nuit einem nenen Reklameslinternehmen ſchafſen. D. R.. a. 2 P. u. D. R. G Bietet die denkbar günſugſte Ehauce zur Selbſtänvigkeit, iedo auch als Nebenbeſchänigung zu betre den. Vertreter it Mittwoch von—5 Uhr Hotel National zu ſprechen. ss“ 7141¹ Iur feinſie Sorten, ftiſch ein etroffen billigſt. Fan Gewtun⸗Rummerl geidgen wor des Guſtav⸗AdoelfFrauen⸗Vereins. Bei det heutz unter poltzeilicher Kontrolle vorgenommenen vet geſchenkten Gegeuſtände ſind die nachfolgenden —.—— Kinel 7. Seite n ravesß Bazar Mibcges, das bürgerlichen kochen kann und willig Hausarbeit findet gute Steile⸗ C8, 4, 2. St: 724 G 4, 15 bis fächſten Saulstag, genommen werden. Ottilie Oie Gewinne können gegen Abgade des Loſes 47, Okioder l. Js. im Kaſind und nach dieſer Zeit im den 20. Oktober l. Js. in Empfang Die Gewinne, welche bis däßin nicht holt werden, verfallen zu Gunſten des Mannheim, 15. Oktoder 1988. Der Vorſtand des Guſtav⸗Adolf⸗Frauen⸗Vereins am 16. und Pfarrhauſt abge⸗ Vereins. 67014 Hitzig. Der Polizeikommiſſär des Großh⸗ Bezirksamts: Weber. Jwaugs⸗Verſteigerung. Mittwoch, den 17. Oktober 1906, nachm. 2. Uhr werde ich in 4, 5, hier, ev. am Pfanbort gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: Verſchiedene Bäumaterialſen, 1 Lexikon, 1 Gasmotor, 1 Lochſtauze und 1 Drehbauk, ſowie Möbel jeder Art. Mannheim, 16. Oktob. 1906. Marotzke, Gerichtsvollzieher. Lumsates Heirat eine in den Z0er Jahren ſtehende und mit fümtl. Hausarbeiten vertr. Witwe, mit einem Vermögen von einig, tauſend M. Witwer mit Kind nicht ausgeſchl. Dis⸗ kretion Ehrenſaͤche. Off. u. Nr. 7281 a. d. Exp. d. Bl. erb. Atbeubeſchaftaung 0 Suche einen Mann, der nebenbet die Geſchüftsbücher eines klein. Geſchäfts führen möchte. Wo, ſagt d. Exp. 2928 Tafelbütter 10 Pid.-Coat Pt..50, Bieneuhonig 0 Pfd. M..35, Tlſter Käſe ett, 10 Uſod M..55; zur Probe 5 Pid. Butter und Pfo. Honig oder 5 Pld. Butter 5 Afd. Käſe M..25. e8de Sternlieb Verſandhaus Tluſte 29 (via Bres au). wünſcht ſich den verehrten Herrſchaf⸗ ten außer dem Hauſe. Fried⸗ richsſeldrſtr. 38, 3. St. 7220 Gebr. Hoſt⸗Maſchine auf ea. 14 Tg. od. 3 Woch. zu leſhen geſucht. Deßgl geprüft. Lehrer für Gabelsberger zur Erteilg. von Privatſtunden geſucht. Off. a. d. Exp. 78¹7 Reſorm⸗Penuſion 5 St. empflehlt nahthaften, kritigen Mitlag⸗ und Abend⸗ tiſch. Peinlichſte Reinlichkeit. Beblenung. Mäßige Preiſe. 721¹8 Tüchtige Büglerin 1—8 ſich in und außerdem uſe. D 4. 2, 4 St. 720⁰ Lauf! Haus geden bar zu 7 2 geſucht. age von Rheinſtraße dis Hanuptbahnhof ev. auch andere Aufmerkfame M 4. 11.— Fröhliehstr. 35. Dr. Weber-Uiserens IE 5, 1 Sprach- Institut E 5, 1 — dbesründet 1895. 66116 Kurse und Privatunterrioht in Französ., Engi,, jlalien., Span., Russ., Handels-Kosresp. n obigen Sprachen.— Deutsch für Ausländer- Referenzen von Hunderten von Schdlern u. Eltern. Prospekte gratis u. franko. „ Nashhllfeunterr. Debersetz. Eiutritt qederzeit. Eramenvorberelt. 12. Georg S. 5. Schloſſermeiſters Gg. Peter Dentich, 8 M. alt. gute Lage. Offerten unter Nr. 41893 an die Exped. ds. Bl. 4 Lerkauf. Hauskauf. Gebe bauſertige, laſtenfreie Brauplätze ober Terrain auch bar Geld gegen Zins⸗ haus in guter Lage. Agen⸗ ten verbeten. Off. u. Nr. 7218 g. d. Exp. Pianino Abzahl Demmer,haſen, Rheinbr, Pepfekte Büglerin empſſehlt 1 Trumeaux, 1 Kleider⸗ chrank, 1 Wertikov, 1 Divan pollſtändiges Bett und mehrere Teppiche, alles neu, abzugeben. 45711 K 3, 21, paxterre. WMut erhaltener Füllsſen u. Babewaunne billig zu ver⸗ kaufen. 41395 Seckenheimerſtr. 11, 4. St. l. LValer frden. Junge Leute erhalten ſeis gute Stellen, wenn ſie die Nationalſtenographie beherrſchen. 68880 Begiun eines Gratis⸗Kurſußſchon Freitag, den 19. Oktober, abends 3½ Uhr, Suiſenſchule, Zimmer Nr. 20. Anmeldungen dortſelbſt. —— CN 43 8 f 4„„„„ie Le rmäcchen 3 3 3 3 J 2 3 ſſtee deneer eee S* 3 88 8 ein Kolonialwarendetafl⸗Ge⸗ ſcheſt geſucht Ruß. L. 18, 18 E ee cs Tei de e ſſteßf 279 260 178J 478 19 155 1——— 750 05 55 40 1655J 861 122/ 476 136 71 54 117 264 195 482 10 2 5 125 155 Stolten Sübefteft. 55 180 267 910 487 163/ 725 1 8 177194 16 8 70 100 872 28“ 400 8 730 10 977/ 351217 102 Ein anſtanb, nettes Mitd⸗ 80 194] 274 181 499 71 781/ 52/ 981 1051214 180 chen mit Int. Zeugn., J. Stel⸗ 38 149 270 1 507 4 744 97, 987 1541816 128 lang i. beſſ. Lokal 3. Servier. 85 126 280 192 518 17 d88 80ſ 90 deſleis 173 u. etw. Hausarb. auf ſof. Off. 86 45J 282 207J 515 101J 761 ſees 6fe0 50 u. Nx. 220. f. Exp. 930 32 286 90 588 15 181 202 1003 135 1 15 97 14J 205 8587 83/ 781 25/100 252 108 140l 304 85 539 186J 782 25/1012 1391285 159 4 Mietgesuche. 119 84 305 182J 544 167 785 1931022 821264 209 121/ 152J 806 00 547 3 793 58(1026 18801298 137 Geſucht für einzelne Dame 124 15J 324 151 552 14779,%/ 741084 183/1301/ 2 auptlehrerin) zwei 127 114J 347 39/ 502 48/ 8060 111/1035 19813020 88 aumöblierte Zimmer 145 200J 348 110l 667 67 829 941037 1201805] 75 in durchaus ruhigem, gutem 1460 44J 353 108 570 69 843 163 1051 184J]1608[ 27 Hauſe. Feſt Off 1 Nr 41413 158 1580 357 38 5800 1850 845 401082 176fl811 121 a. d. Erpedbdß. 162 210l 364 190 584 5J 855 203ʃ1008 70ʃ1319 81—— 109 1140 381 1010 5860 131/ 867J 180ʃ1082% 7801828 95 Gebildeter Herr ſucht auf 176 87 392 145 590 50/ 86 16801078 186ſ18% 82. Nor, in guten Dauſe zur 180 28J 393 109J 598 171 8710 101070 20fis8e 55 wirklich ant mibliertes Zim⸗ 190 30, 394 129 5900 138J 8780 121082/ 77ſ1845 100 der(ev. auch 2. Nüße Plun 191 31l 406 6 597 87f 888 172(1099 1051838 206 ken oder, Schloß bevorzugt. 1940 162J 422 41, 600 18l 9000 1871105 28ſ357 52Am nebſen Alleinmieter. 198 142 423 169 617 204J 907 1191118/ 1180170% 24 Ausl. Off. u. Preisangabe zu 201 110 424 158J 641 650 908“ 221184] 891871 170 richten u. Nr. 22 g. d. Esße 205 6ʃJ 4280 132J 650 164J 912 160114 201ſ187900 7 207 57 431 92ſ 654 205 915 601143/ 1991887 104 Bureau N 208 68/ 449 101 660 1 181 116 1 1880 127 0 218 160] 458 211/ 661 9390 136 2 2 232 500 461 88J 684 29 940% 81Jee 84 Magazin 235 124J 463 9 692 157949/ 1391164 1388 245 98J 467 1481 694 88J 859 361167 99 mit oder ohne Wohnung per Frühjahr in der Oberſtadt geſucht. 414⁰¹ Näh. Exped. ds. Bl. Lame B 6, 20 heller ſchüner NRaum, en, 70 am groß, für Burcau, Lagerräume od. Werkſtütte. Näh. part. 40938 * Magazin ſof, zu v. G4, 18 mahe Le Feckenheimerſtr. 30a Werk⸗ ſtatt ſoſ. zu v. Näh. 2. St..71 Magazin oder Werkſtätte, ca. 70 am. ſofort zu verm. 430U83 Näh. Fr. Ballwig, 8 6, 26. Verſch. Zagerräume ſowie große Keller ſofort zu ver⸗ mieten. Näheres 41079 Augartenſtr. 38 KI. Verſchiedene Magaziuräume part. oder 1. Gtage, per ſof⸗ ober ſpäter zu vermieten. 40747 F 1, 3, 3. Stock⸗ elrungrn. 5 Bureaugehilfe Kaiſerring 2, 2 Zimmer u. Küche i. Abſchl. rückw. ſof. od. 1. Nyy. an kinderl. Leute zu vermieten. 2200 geſucht mit guter Schulbil“ Werfiſtraße 1177: dung; etwas Sprachkennt. Zwel Zimmer und Küche nis, gute Handſchrift und zu vermieten. Stenographie Bedingung. Werſiſtraße 19: 72³⁵ Schriftliche Offerten mit] 3 Zimmer und Küche zu Zeugnisabſchriften, ſelbſt⸗][vermieten, ebendaſelbſt. Vabaltgen Lebenslauf und! 3 Zimmerwohnungen. ehaltsanſpruchen an den Näheres Werſtſtr. 18, 2. St. Vorſtand des Maunheimer eeee Altertumsvereins. 97023 1 Zimmer und Küche per Als Reparateur wird ſür eine hieſige Fabrik ein tüch⸗ tiger Maſchinen⸗ ſchloſſer geſucht. Offerten unter Nr. 41407 an 1. Novemb. zu verm., ebenſy Stallung per ſofort. 41⁴⁰00 Jean Wagner, II 7, 84. Schöne 2 Zimmer⸗Wohnung au rüh. Leute per 1. Nov. zu vermieten. 411¹3 Näh. Alphoruſtr. 48, part. Zwel Zimmer, Küche und le Exped. ds. Bl. 1881 Zubehör, helle freundliche Tüchtiger 75 ofwohnung, in beſſerem Haufe, an ruhige Leute zu ver⸗ mieten. T 6, 2, Frlebrichs⸗ i 41 378. Arheiter auf Schtlöͤpatthnarſchmuck für danernd bei guter Bezahlung geſucht. Offerten au Nürn⸗ berger Schildpattwarenfabrik Guſtar Aſtruc, Nürnberg. Stadtkundigen Austräger für dauernde Stell. geſucht. Jul. Hermanns Buch- Handlung, 0 3, 6. Fräulein mit beſſerer Schulbildung zu 2 Kindern geſucht. Dieſelbe müßte ſich im Haushalte mit⸗ beſchäſtigen. 41398 Näh. Werderplatz 2, 2. St. Ein ſolides Mädchen, daß bürgerlich kochen kann, wird geſucht. 414¹0 L, A, part. Mädchen jeder Art ſucht und empftehlt 41899 Burean Cipper, I 1, 18, Teleſon 3247. Ordentliche Waſchfran und Möbl. Limmon. 3, 19, III., möbl. Zim, eytt, 0 u. 2 Betten ſof, zu verm. 71437 1 Tr., Abſchluß 0 4, 2002 techts, gut möbl. Zim. mit Schreibtiſch. 6 8 14 Ufrbi. uibl. P. Zim. 95 per 1. Nov. z. v. 7214 2, 4, b. Schneider,⸗1 möb!. 2 L Zim. mit ſev. Eing. an zidei ſol. Derren od. Damen zu v. ce5l M4. 6 Bn NA, 12 Tr. r. gut möbl. 5 Balkonzimmer pe November zu verm. 1 1. 227 Nf. St, ſſt en gut N 4, 4 öbl, Zimmer äuf 1. Nov. zu ver mieten. 41415 Luiſenting 50, 8. St. Sehr ſchön möbl. Zimmer ſtraßen⸗ wärts ſofort zu verm. 721 Tuflaſtr. 21. 3 Treppen, vis à vis dem Roſengarten, elegant möbliertes Zimmer zu vermieten⸗—5 reinliche zuverläſſige Flickfran Abendliſch für jort geſucht. erfragen Herren und Damen. 75 r. 59 part. F Ba, 2 Treupen L. Seide — dem Protektorate S. K. H. des Grossberzogs Friedrich von Baden hier stattfindenden Jubiläums-Ausstellung (Internat. Kunst- u. Grosse Gartenbau-Ausstellung) werden im Auftrage der Ausstellungsleitung von den unterzeichneten Firmen folgende offzielle Publikationen herausgegeben. 1. Katalog für die Gartenbauausstellung. 2. Katalog für die Kunstausstellung. 3. Ausstellungszeitung mit Konzertprogramm. 4. Führer durch die Ausstellung, Ausser diesen offiziellen Publikationen sollen keine anderen Druckschriften mit Annoncen zum Verkauf oder zur Verteilung im Bereich der Aus- Stellung zugelassen werden. Die alleinige inseraten- Annahme für diese offiziellen Publikationen ist der Anlasslich der im Toniienden Jahre unter General⸗Anzeiger. Tel. 1055 Reissbarth 4 Hoffmann.-., Mans Rheinam. 74 1055 Uinzige Fabrik am Platze für Hohz- und Stahlslech-Rolladen, Jalousien, Marquisen und Rollschutzwände. Reparaturen an Rolladen und Jalousien prompt und billig durech nur geschultee Monteure. e eeee eeeee ee für Rolladen, schliessen Ans Herabnnen des Eaaens und der S Aus. fertig am Lager in jeder Grösse, moderne Stoffe, (Abendblakez, neuester Schnitt, la. Merarbeiung Annongen-Exgedition Rudolf Mosse übertragen, doch nehmen auch die unten stehenden Druckfirmen resp. deren Vertreter Aufträge ent- gegen. zu richten. Mannheim, Oktober Dr. H. Haas'sche Buehdruekerei d. m. b..g Alle Anfragen wegen inseraten in obigen Publikationen sind nur an die Firma Rudolf Mosse 66706 1906. Max Hahn& Co., Hofbuchdruckerei. Mannheimer Vereinsdruekerei. Rudoli Mosse, Aunoncen-Expedition. Perlobungs⸗Hnzeigen liefert ſchnell und billig Dr. B. Budsldte Buchdruckerel S. m. b. B. ſur eine gute fasse Raffee 88810 ihren Zreck. anregend u Delebend uf Kerperu ë eist einzuwiärtent. Dieaes S ee e 1 ehaltvafler 30hre käts- Naffee g 10 8 75 acht in Packeten 281 der HNal 6 Lelaer 5 ee Niederlagen: M. Bamb, I 4, 24. Friedr. Bacher, 8 6, 19. Karl Friedr. Bauer, U1, 9 Carl Aug. Becker, D 4, 1. Albert Breig, Q 7, 3b A. Brilmayer Nachf., L 12, 4. K. Bundt, R 7, 38. Peter Disdorn, Eliſabethſir. 7. Ehr. Eckel, R 7, 37. Sophie Eiſemaun, 8 6, 14. M. Fußer, e Michard Gund, R Guſtav Hagen, M 2 10. M. Hannſtein, IL 14, 1. Jacob Harter, N 4, 22. 7, 27 214. Gg. Hettinger, Lameyſtr. 17 u. Eliſabethur. 7, Marie Hild, J ga, 12. Wilhem Horn, B 5, 14. P. Karb, B 2, 13. . Wern, 02, 11. K. Kirchheimer, D 6, 6. N. A. Kohler Wwe., H 7, 35. Ludw. Kolb, Lameyſtr. 15. K. Kunzmann, F 5, 22 C. Kruſt Wwe., B 5, 15. Hermann Lederer, P 4, 15. Jac, Lichtenthäler, B 5, 11. L. Lochert, Q 1, 9. Ebm. Meurin, F 1, 8. Joſ. Meyer, O0 5, 4½. Wilhelm Müller, U 5, 26. Moritz Neuhof, F 4, 20. Karl Schneider, Q 4, 20. Oscar Trautwein, 1 6, 19. Carl Tutein, H 1, 1. Jac. Uhl, M 2, 9. J. Waldbauer, Q 1, 4. Schwetzingervorſtadt: Jof. Zähringer Nachf., Schwetzingeiſtr. 45. Lindenhof: Kath. Becker, Meerfeldſtraße 46. A. Greulich, Rheindammſtr. 41. Jof, Hügle, Gontarpplatz. Gg. Prang, Gontardſtr. 45. Eliſe Reibold, Meerfeldſtr. 22. Marg. Schuh, Rheinda umſtraße 78. Jage. Suder, Rheindamemſtr. 48 Neckarvorſtadt: Louis Boebel, 2. Querſtr. 3. Otto Erhard, Waldhofſtr. 20. lora⸗ Drogerie, M ttelſtr. 59. „Greiner, Dammſtraße 14 oh. Götz, Lungfiraße 69. ofmann, Kronprinzenſtr. 15. Joh. Leiſer, 13. Querſtr. 58. Karl Wirth, 14. Querſtr. 69. Neckarau: Sophie Freund. Chr. Corbet, P. Hübner, Wilhelm Schil, Wilh. Schmitt Wwe. Rheinau: Joh. Heß, Michael Keil. Stengelhof: Ph. Eiſer. Wohlgelegen: Joh. Wacker. Ludwigshafen u. Hems⸗ hof in 40 Niederlagen. Oggersheim: Peter J. Biſſinger, Kath. Eugel. Friedrichsfeld: M. Kroner, zum Hirſch. M. Gilbert. Schwetzingen: Fr. Ruffler, J. Kolb, Hch. Rußfler Wwe., Jakob Becker, Frz. Gilbert. Wilh. Haßler. J. Reinh. Stehr. Waldhof: Jac. Herrwerth. Käferthal: A. Bogelsgeſang, Joſ. Meier, Ehr. Sommer, Bernhard Wiſſenbach, Wilh. Schwab, Hch. Kübler, Gg. Kettuer. Sandhofen Joh. Kühnle. Seckenheim: Kath. Schwöbel. Viernheim: Joh. Heckmann III., Valentin Winkler IV., A. Krirchner II., Joh. Mich. Klee., Albert Gbert. Heddesheim: Lang Sohn. Ladenburg: Mich. Bläß. J. F. 61604 A. 16, 18, 20, 25 28, 30 bi8 70 ſergehderr Sun 0 5, 4/5 Ströhkmarkt D Nemgeim, 51 Auuober 64014 Bergmang& Mabland] —5 Iuh. Anton Bergmann Optiker, Planken, E, 15 Spezialist praktisch unsere Wir verwenden nur prima rystallgläser. HFerner Alleinvertrieb der Isometropglaser. Bergerystall-Gläser führen bereits seit 188 8. 1 3 oder Ausbildung in der 113 2 75— *5 — 50 Cages⸗ u. Abd. eHtar ſe. e grat. Einzei⸗Unterr. Aufnahme täglich, Gebruder Gander 24l% Mannheim B 20. 59809 Mark-Schokolade,/ Kilo Illk..— JolWERC Mũtter! gebt euren Kindern recht oft gute reine Schokolade; ſie enthält alles, Wwas der kindliche Organismus zum kraftoollen Wachſen dringend bedarf. 5641˙6 SOOOοονονð,jẽponaeeeeeeeeeeeee Uanl Bischoff& dick mhaber: Oarl Bischoff empfshlen zu Tagespreisen le Somten. 65587 Ruhrkohlen, Ruhrkoks Brikets, Brennholz ete. 7, Telephon 524 7, SGGGGGGSSSSSsseseesssssesese Hölzerne zweiteilige Riemenscheiben von 10 bis 1000 mm Durchm. in fast allen Breiten, sofort ab Lager lieferbar, andere Dimensionen in einigen Tagen. 651281 Leopold Schneider& Sohn F 7, 32. Tel. 90. i DUoeberull erhͤltlich Spar- Gluhlampe eeee aeree, 899 Sοοοοοοοοοοοο heizen gleichm., halten lang an,„ —— in meinem Hause(Neubau) 6 075 „ 556 Jean Krieg 2815 Aunlier, 50 Anzeiger für e 8 Stungart und Würtlemberg. Kullage. 48 ooo Bestes Insertionsorgan. Meistgelesene Tageszeitung Württembergs. Probenummern& Voranschläge Rostenfrei. Trotz erhöhter HFinkaufspreise gebe ich prima Braunkohlen“ brikets Union bis auf Weiteres zu den seitherigen Preisen Mk..— per Ctr. bei 20 Ctr, BTAIREDtS„.05„„„ 10 frei Keller. Heinrich Gloek Grabenstrasss 15 Teleph. 11535. sind reinl u angenehm, riechen nicht, xussen u. rauchen fasthicht, schonen die Oefen u. sind sparsam im Gebrauch, also in jeder Hin- nicht das Vorteilhafteste Brenn⸗ msterial für Zimmer und Küche. Franz Bünner 8 Uo. Inh. C. Friekinger& FZ. Künnet LContor-Brille.“ b ane Lee Herren und Hamen eee, Mein Geschäft befindet sich jetzt wieder O 5, 8(1 Tleppe a0n in gut u. bequem sitzenden Brillen u. Zwickern. Wir empfehlen als äusserst „ Wenig. 1 Kohlen, Koks und Briketts“ à Telephon 408 gureau 6 4, 9a