Abonnement: Badiſche Volkszeitung.) 70 Wfeunig monatlich. Gringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ außſchlag M..48 pro Quartal. Eizel⸗Nummer 5 Pfg. Inſerate: Die Colonel⸗Zeile. 20 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate. 25„ Die Reklame⸗Zeile 60„ E 6, 2. Unabhä Geleſtuſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. der Stadt Mannheir Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. ngige Tageszeitung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſer „Journal Mannheim. Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktioen 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 218 E 6, 2. Freitag, 19. Oktober 1906. (Abendblatt.) 5 Parlamentariſche Arbeit. Zentrumsblätter, wie der„Weſtfäliſche Merkur“ zer⸗ brechen ſich ſchon heute den Kopf des preußiſchen Abgeordneten⸗ hauſes mit der Frage: Kann der Etat für 1907 rechtzeitig er⸗ ledigt werden? Oſtern fällt im nächſten Jahre ziemlich früh, auf den 31. März. Die parlamentariſchen Ferien beginnen ſpäteſtens den 22. März. Bis dahin muß geſetzmäßig der Etat fertig geſtellt ſein. Die Einberufung des Landtages erfolgt borausſichtlich in der erſten Hälfte des Januar. An eine Er⸗ ledigung des Etats bis zur geſetzmäßigen Friſt ſei nicht zu denken, weil zu viel Exploſionsſtoff vorliege. Mit ähnlichen Ankündigungen beglückt die Zentrumspreſſe ſeit einer Reihe von Jahren ihre Leſer vor Beginn der parlamen⸗ tariſchen Tagungen. Diesmal bereitet ſich das Zentrum eine beſonders ſcharfe Aktion hinſichtlich der Sprachenfrage bpor. So ſchreibt die„Kölniſche Volkseitung“:„Der Schulſtreik in Poſen iſt nicht bloß die Angelegenkeit einer einzelnen Diözeſe oder der polniſchen Bevölkerung in Preußen, ſondern Sache des Katholizismus, ohne Unterſchied der Nationalität. Darüber wird die bevorſtehende Landtagsſeſſion zweifellos auch bem verblendetſten Hakatiſten die Augen öffnen.“ Die„Exploſionsſtoffe“ nimmt aber die am 13. November beginnende Reichstags⸗Seſſion dem preußiſchen Landtag vor⸗ weg, von den Fragen der Fleiſchnot, des drohenden Berg⸗ arbeiterſtreiks an bis hinunter zu der Erzbergerſchen Kolonial⸗ enthüllung und der famoſen Köpenicker Militärkomödie. Wäh⸗ krend aber das preußiſche Abgeordnetenhaus in ſeiner Geſchäfts⸗ erdnung Handhabe bietet, dem Mißbrauch der Redeluſt vorzu⸗ beugen, hat in den letzten Jahren die Geſchäftsleitung des Reichs tageꝛs den Unfug uferloſer Debatten nicht einzudäm⸗ men vermocht und gerade dadurch jene Parlamentsmüdigkeit und jenen Tiefſtand der parlamentariſchen Erörterungen er⸗ zeugt, die das Anſehen und die Geltung des Reichstages immer weiter herabdrückten. Soll eine Wendung zum Beſſeren in dem nunmehr durch Diäten ausgeſtatteten Reichstag eintraten, ſo muß vor allem mit einer Konzentrationder Ar beit eine zielbewußte und energiſche Geſchäftsleitung Hand in Hand gehen. Der Präſident des Reichstages muß in des Wortes wirklicher Bedeutung die Debatten„leiten“ und darf nicht unſäglichen Kleinkram, der kaum in Vereinsverſamm⸗ lungen Duldung findet, unüberſehbaren Raum gewähren. Dem hoffentlich von nun abſtets beſchlußfähigen Reichstag wird ſich von ſelbſt nach dieſer Richtung eine Reviſion oder die ſtrengere Handhabung ſeiner Geſchäftsordnung aufdrängen. Aber auch die Arbeitszeit des Reichstages gegenüber der im letzten Jahrzehnt empfindlich fühlbar gewordenen Uueberbürdung müßte eine Einſchränkung erfahren. Der im vorigen Jahre gemachte Vorſchlag, in der Woche nur 4 Sitz⸗ ungen abzuhalten, d. h. Samstag und Montag die Plenar⸗ ſitzungen ausfallen zu laſſen, hat ſowohl in der Preſſe wie im Reichstage lebhafte Befürwortung gefunden. Vielleicht ſetzt ihn die nächſte Seſſion in praktiſche Verwirklichung um. Dann können die weitab von Berlin wohnenden Abgeordneten wenigſtens einen Tag in der Woche ihren häuslichen Herd auf⸗ juchen, und auch ſich mit ihren Wählern in lebhafterer Fühlung 22 2 halten. Durch Konzentration der Debatte läßt ſich leicht ein⸗ holen, was an Zahl der Debattentage etwa verloren ging. An Friſche werden die Diskuſſionen jedenfalls durch einen ſolchen Modus ebenſo gewinnen, wie infolge einer weiteren Einſchrän⸗ kung der Arbeitszeit dadurch, daß man die Dauer einer je⸗ weiligen Sitzung nicht über 4 bis 5 Stunden ſich hinaus er⸗ ſtrecken läßt. Unter dem Unfug der 7⸗ bis Sſtündigen Sitz⸗ ungen, die in den letzten Tagen durchaus nicht zu den Selten⸗ heiten gehörten, krankt— in des Wortes tatſächlicher Be⸗ deutung— das Anſehen des Reichstages dahin. Nach einer Sſtündigen Sitzungsdauer im Plenum ſtellt ſich allgemeine Er⸗ ſchöpfua ein. Die Tagespreſſe vermag den Redeballaſt der ſpäteren Stunden gar nicht zu bewältigen. Die Redner, welche durch die Ungunſt der Rednerliſte zuletzt zu Wort kommen, müſſen ſich naturgemäß durch die Preſſe eine ſtiefmütterliche Behandlung in der Wiedergabe ihrer Ausführungen gefallen laſſen. Die Oeffentlichkeit erhält dadurch ſehr häufig ein ganz ſchiefes Bild vom Verlaufe und dem Inhalte der Verhand⸗ lungen. Das alles könnte eine durchgreifende Wandlung zum Beſſern erfahren, wenn der Reichstag ſich neben konzentrierterer Arbeit zugleich eine weiſe Einſchränkung ſeiner Ar⸗ beitszeit guferlegen wollte. politische lehersſeht. *Mannheim, 19. Oktober 1908. Anarchoſozialiſten und Sozialdemokraten. Der Mannheimer Parteitag wird von dem Organ der Anarchoſozialiſten in liebevollſter Weiſe verhöhnt.„Der Vorhang fällt das Stück iſt aus, Und Herren und Damen gehn nach Haus!“ So hebt die„Einigkeit“ gn, um des weiteren auszuführen: „Für uns iſt es eine ausgemachte Sache, daß es ſich in dem Mannheimer Schauſpiel auf jeden Fall um eine Kom ödie handelt und noch dazu um eine miſer abelgeſpielte, denn die Illuſion des zuſchauenden Publikums wurde ſehr er⸗ heblich beeinträchtigt durch die mangelhafte Vorbereitung des Stückes; die Kuliſſen verbargen nur ſehr unvollkommen die hinter ihnen agierenden Schauſpieler Verblüffen konnte uns das Mannheimer Komödienſtück nicht, nur ſind wir mit Recht verwundert über die Ungeniertheit, mit welcher man die Sache„gedeichſelt“ und wie man jetzt die Welt glauben machen möchte, daß es ſich dabei um eine durchaus ernſt zu nehmende Sache und um eine radikale Beſeitigung aller Gegenſätze zwiſchen Sozialdemokratie und Gewerkſchaften handelt, wobei kein Teil Sieger und kein Teil Beſiegter ſei und wobei der Parteivorſtand keinen Kotau vor den Generalgewaltigen vom Engelufer(d. h. vor den Gewerkſchaften) und die Partei ſelbſt keine Schwenkung nach rechts zu machen brauchte.“ Von den übrigen anarchoſozialiſtiſchen Randgloſſen ſei nur der Spott über den„müden“ Bebel, den„vollendeten Schau⸗ ſpieler“ Legien und darüber erwähnt,„daß die Herren Gewerk⸗ ſchaftsführer Mitgefühl genug hatten, um dem zum Kreuz triechenden Parteivorſtand dafür die Erörterung des„Vor⸗ wärts“⸗Konflikts zu erſparen“. 5 5 Das deutſch⸗feindliche Polentum im Ruhrgebitt. Die Vereinsvorſtände ſämtlicher katholiſcher Polenvereine des Ruhrgebiets beſchloſſen in einer kürzlich zu Bochum ab⸗ gehaltenen Sitzung, einſtimmig an die kirchliche Oberbehör! die gemeinſame Forderung zu ſtellen, an die Spitze der einze nen Polenvereine nur Geiſtliche polniſcher Na 1 nalität zu ſtellen und die Seelſorge für die Polen nur dur polniſche Prieſter ausüben zu laſſen. Die bisher Polniſch ſprechenden Geiſtlichen deutſcher Nationalit ät werde man nicht mehr als Leiter der Polen dulden. Die Ford rungen ſollen den kirchlichen Oberbehörden des Ruhrgebiet unterbreitet werden, und falls Gegenmaßregeln dieſer Behb den erfolgen, ſoll eine Deputation nach Rom geſandt wer Der Appell jener polniſchen Vereine an Rom, an den Vatikg iſt eine unerhörte Herausforderung an das Deutſchtum. Find auch ſie die Billigung des Zentrumse 5 Die Verkehrseinnahmen auf den deutſchen Eiſenbahn für den Monat September ergaben ein Mehr gegenüber de Einnahmen desſelben Monats im vorigen Jahre um den Perſonenverkehr von 3 530 870., 2. für den Güterve kehr von 5 294 198.; die Einnahmen für den Perſonenver⸗ kehr des Monats September dieſes Jahres beliefen ſi 59 200 444., für den Güterverkehr auf 130 188 569 Einen Rückſchluß auf die Ergebniſſe der Fahrkarten⸗ ſteuer würde dieſe vom Reichseiſenbahnamt aufgeſtellte Ueberſicht erſt dann mit einiger Sicherheit geſtatten, wenn die Zahl der in beiden Monaten beförderten Perſonen zum Ver⸗ gleich herangezogen werden würde⸗ —— 5 Deutsches Reſe. * Kö n, 19. Okt.(Kolonfales.) Die Köln Zig“ meldet aus Berlin: Das Ermittelungsverfähren ge er von dem vom Dienſte ſuspendierten Beamten Wiſt; ſchuldigten Bezirksamtmann Dr. derſting belaſtende Momente ergeben. Es iſt daher an daß Dr. Kerſting anfangs November ſein Togo antritt. 1 18 * Berlin, 19. Okt.(Viehſeuche.) f Lokalanz.“ zufolge iſt nun auch die MWaul⸗ und Kl. ſeuche in Mag deburg zum Ausbruche Krankheit iſt nach einer Meldung des Kaiſ. Reichsgeſun antes am Mittwoch im Magdeburger Viehhofe ausge Gelſenkirchen, 18. Okt.(Fleiſchn Stadtverordneten beſchloſſen heute, an die Regierung ſuchen zu richten, zur Linderung der Fleiſchnot die Gy ſperre aufzuheben. Nusland. *Frankreich(Die Kabinettskriſe) perſönlichen Freunde Clemenceaus verkünden in den Wande Dauer ſein würde. Clemenceau werde 24 Stunden Berufung zum Präſidenten Fallieres das Miniſterim haben. Die Organiſation der äußeren Linken Deeeee 2 Der„Hauptmann“ von Köpenick. Der Hauptmann komm! (Frei nach Detlev v. Lilieneron.)] Igm Städtchen tönt der Krieger tritt Gar luſtig im Paradeſchritt AUnd ſelbſtbewußt und kerzengrad Marſchieren ſie zur großen Tat, Voxran der Herre Hauptmann. Der Hauptmann, ei, das iſt kein Spaß,. Die ganze Welt, die kann ihm was, Die Schärpe ziert den ſchlanken Leib, Beim Zeus, das iſt kein Zeitpertreib. So zieht man vor das Rathaus. Im Rathauskeller wird gezecht, Das iſt dem Hauptmann grade recht: Ein Poſten vor die Tür im Nu, So iſt die Klappe feſte zu And alles in der Falle. Und in die gleiche Falle genn 5 Wer kann nem Hauptmann widerſtehn—- Der Bürgermeiſter, der Rendant, Dieweil der Polizeiſergeunt Die Menge hält in Ordnung. Die Menge, die von Hof und Haus Zum Rathausplatze ſtrömt hinaus, ſeh n, was dort geſchehen ſei; un wozu wär' die Polizei, ielt ſie nicht ſtreng auf Ordaung? Den Kafſeninhalt ganz genau Und ſteckt die Scheine braun und Sodann in ſeine Taſche. Die Wagen harren ſchon beſpannt, Hineingepfercht wird der Rendant Sowie des Städtchens Oberhaupt Und, da der Hauptmann es erlaubt, Auch ſeine treue Gattin. „Glück auf zur Fahrt!“ der Hauptmann lacht „nem Hauptmann wird's doch leicht gemacht!“ Dann lenkt er ſtolz zur Bahn den Schritt, Des Städtchens Kaſſe die geht mit, Und weg ſind die Moneten. Die Krieger aber Mann für Mann, Die haben ihre Pflicht getan, 723 Sie ſtanden Wache treu und feſt Und hätt' man ſie nicht abgelöſt, Sie ſtänden dort noch heute. 8 blau 5(Aus der„Nat. 3tg.“ Die nniform des„Hauptmanns“. Die Militärmütze und Hoſe des Hauptmanns hat, wie er⸗ wähnt, ein Arbeiter Bartuſcheck am Rande des Dempelhofer Feldes in der Nähe der Oder⸗ und Emdenerſtraße gefunden. Die Hoſe 11 und glänzend, eine Offfiziers⸗Extrahoſe ei einem Trödler gekauft, die Mütze dagegen neu. merkenswert iſt, daß der Käufer Dieſes Verhalten des„Hauptmanns mez die Kokarde ſteckt hat, die deutſche Nationalkokarde auf de Mütze, die preußiſche oben an den Deckel. Das iſt weden daten, noch dem Reſerveoffizier Bürgermeiſter Dr. L noch den Gendarmen und Polizeibeamten aufgeſallen. Di ſtücke, die der falſche Hauptmann trug, hatten, wie jetz iſt, keinen Namenszug, ſondern die Abzeichen des Regiments. 5 Ein militüriſches Urteil. Von militäriſcher Seite wird der„Nat.⸗Ztg iſt völlig unverſtändlich, daß des„Hauptmanns“ Trick gelingen konnte. Sein ganzes Vorgehen ſo! Verhaftung und Entführung des Bürgermeiſters derartig den militäriſchen Beſtimmungen, daß es unbeg ſcheint, wie der Schwindler in der Lage war, ſeinen unge lichen Plan durchzuführen, um ſo unbegreiflicher, als der Bün meiſter Dr. Langerhans Reſerveoffi⸗ 15 demgemäß doch zweifellos die wichtigſten militäriſchen ſtimmungen über Ver haftung und Transport Gefangenen kennt. Es iſt bereits hervorgehoben worden, daß das Auft; „Herrn Hauptmanns“ mit einer Mütze bei Ausübung ei lichen Tätigkeit verdächtig erſcheinen mußte, und es fiel ſächlich den beteiligten Perſonen auf. Ungehörig un iſt das Erſcheinen der Soldaten in feldmarſchmäßiger bei der Vornahme einer Verhaftung Ein weiterer Umſtand war das Fehlen einer Orde zeigung der Bürgermeiſter hätte beſtehen m nzuläſſig, daß der die Verhaftung be ffizier den Transport der Gefangenen nicht ſelb wa gar ein er Verſtoß gegen die militäriſchen G zum feierlichen Akt des Hofjubiläums; es war dem Vertreter Angelegenheit iſteiner kritiſchenBeleuchtung zu unterwerfen. Nach⸗ zu Statlon, um den Verblei . Sate Seneral⸗Anzeiger.(Abenbblacd) Maunheim, 19. Oltober neue Kabinett werde, wer immer an der Spitze ſtehe, radikaler und einträchtiger in der Durchführung des Programms ſein müſſen, als das ſcheidende. Nur umter dieſen Bebingungen werde der Nachfolger Sarriens in der Kammer eine feſte und dauernde Anhängerſchaft gewinnen. —(Die Budgetkommiſſionz) ſetzte den Betrag der von der Regierung geforderten A nleihe von 244 Millionen auf 80 Millionen herab und die Geſamt⸗ ausgaben von 4010 auf 3832 Millionen. — Genry de Houz) teilt im„Matin“ mit, daß die Mitglieder der von ihm gegründeten Katholikenli ga Frankreichs in 62 Departements Anhänger für die 3u gründenden Kultusvereinigungen ſammeln. Gegenwärtig ſeien die Gründungen von 66 Kultusvereinigungen im Gange. Badiſche Politik, Aus der nationalliberalen Partei. Mannheim, 18. Okt. Der nationalliberale Bezirks⸗ verein Schwetzinger Vorſtadt begann geſtern ſeine Tätigkeit mit einer gut beſuchten Verſammlung bei Herrn Diehl in der Keplerſtraße. Der Vorſitzende, Herr Eſch, be⸗ richtete über den ſozialdemokratiſchen Parteitag und das famoſe Rückzugsgefecht des Parteigewaltigen Bebel vom politiſchen Maſſenſtreik, den er in Widerſpruch mit den Gewerk⸗ ſchaften ſo glänzend in Jenga inſzenierte. Auch dieſes Mal war wieder von der für den Arbeiterſtand ſo wichtigen Alkohol⸗ frage keine Rede. Wie vor dem Parteitage in München ſo wurde ſie auch ſchon in Jena mit einem billigen Witz bezüglich Mannheims abgetan. Dagegen verdient es alle Anerkennung, baß gegen die Kindermißhandlungen ein gutes Wort an rechter lle geſprochen wurde. Stehen ſie doch oft in urſächlichem Zuſammenhang mit der Alkoholfrage.— Herr Arthur Lacher berichtete über die Tagesereigniſſe und be⸗ ſonders die Hohenlohe'ſchen Enthüllungen, die vom patrioti⸗ ſchen Standpunkt ſehr zu bedauern ſeien. Es knüpfte ſich an heide Themata eine Diskuſſion, die zu lebhafter Ausſprache der Verſammlung Veranlaſſung gab.— Zu ſpäter Stunde trennte man ſich nach der ernſtlichen Mahnung des Vorſitzenden, die Organiſation des Bezirksvereins kräftiger zu geſtalten und dafür in der nächſten Verſammlung geeignete Vorſchläge zu machen. Genoſſe Adolf Geck. Mannheim, 19. Okt. Bereits im geſtrigen Abend⸗ blatt brachten wir auszugsweiſe die Erklärung, die der Hof⸗ gänger Adolf Geck dem„Vorwärts“ ſandte. Wir laſſen nun dieſe im Wortlaut folgen: „Die Mannheimer„Volksſtimme“ kann mit ihrem Ana⸗ thema gegen den„Hofgänger“ der badiſchen ſozialdemo⸗ kratiſchen Kammerfraktion nicht zu Ende kommen. Sie fand im Dortmunder Parteiblatt einen Partner und möchte nun auch die übrigen Parteiorgane vom radikalen Flügel“ zur Stellungnahme auffordern. In ihrem heißen Bemühen, gegen den ſozialdemokratiſchen„Hofgänger“ Stimmung zu machen, vergaß die„Volksſtimme“ bisher, die tatſächliche Grundlage zu erwähnen. Am Ende der diesjährigen Kammertagung entſchied die Fraktion dafür, daß unſere Partei im land ſt àn di⸗ ſchen Ausſchuß, welcher die Staatsabrechnung zu prüfen hat, vertreten werde und daß Geck als 2. Pigepräſtdent der Kammer für dieſen Poſten zur Wahl geſtellt werden ſoll. In der Fraktionsſitzung machte ich auf die Sitte aufmerkſam, dieſe Tagung des landſtändiſchen Ausſchuſſes mit einem Früh⸗ ſtück abzuſchließen, zu welchem der Vorſitzende die betreffenden Kollegen des Landtages einladet. Die Fraktion vertrat die Anſicht, daß es ſich hierbei um einen parlamentari⸗ ſchen Uſus handle, dagegen die an das Kammerpräſidium ergangene und von dieſem angenommene Einladun gdes Hoſes für uns unbeachtet bleibt. Der Kammervorſtand hatte für dieſe Hofgängerei jedem Mitglied des Präſidiums zwei⸗ tägige Diäten und dazu die Freifahrt in einer Droſchke für beide Tage ausgeworfen; der Empfang der Kammervertretung bet Hof war auf Dounerstag, den 20. Soptember, beſtimmt. Der rote Bizepräſtdent ging nicht zu Hofe, ſondern revi⸗ dierte damals als Mitglied der Kontrollkommiſſion das Stutt⸗ garter Parteigeſchäft. Außerdem empfing der rote Vizepräſt⸗ dent eine Sinladung des Hofmarſchallamtes ſich der ſozialdemokratiſchen Kammerfraktion auch ein Sitz bei der Jeſtvorſtellung im Großherzoglichen Hoftheater eingeräumt. Die Sozialdemokratie blieb bei Hofe ſtets unvertreten; es fehlt auch unter der Jubiläumsadreſſe der zweiten badiſchen CCͤ ͤ ͤVTTTTTTTbTT( N eeeee eun Soldaten haben bei ihrer Vernehmung angegeben, daß ſie an⸗ fänglich dem falſchen ſeien. Wäre dem Schwindler in Nathauſe in entſprechender Weiſe entgegengetreten worden, ſo wäre das ſchon früher vorhandene Mißtrauen der Soldaten zweifellos noch verſtärkt und der Täter vermutlich ſofort verhaftet worden. Als einzige Erklärung dafür, daß der Schwindel glücken konnte, kann nur die grenzenloſe Ueber⸗ raſchung gelten, in welche die ſtädtiſchen Beamten durch das Vor⸗ kommnis berſetzt worden ſind. Auch das Verhalten der 0175 Heilitärbehörde in dieſer eigenartigen dem der Unteroffizier von der„Entf Kenntnis gegeben hatte, rechnete man ein Schwindler reſp. Gewehre der Soldaten zu re Verfolgung und fuhr vom Be eng“ des Wachkommandos mit der Möglichkeit, daß die Ahſicht mitteln. Wären ſofort, u Milltäriſchen und Poltzelbeh Wachkommandos benachrichtig durch eine telephonſſche Ben Ailg 9 Vorarte von der Entſernung Kennknis gegeben worden ſein, und das Betrugsmanöver wäre noch immer in dleſem Falle berhindert worden, Durch die Nachforſchungen ſeſtens des Feldwebels wurde zwar der Verbleib der Solpaten ermittelt, jedoch erſt, nachdem der Raubh beendet und ſowohl der Schwindler als auch der Bütger⸗ meiſter Dr. Langerhanz in Berlin waren. Kurlofg. Es ſſt ein d nligs Köpenſck ſcheint ein Ke im Syfele gehabt zu haben. Wefänguis llegt, heißt allerlei Namen ſe liegt Kammer an den Großherzog die Unterſchrift des roten Vize⸗ präfidenten. Die Tagung des landſtändiſchen Ausſchuſſes mit dem her⸗ kömmlichen parlamentariſchen Frühſtück fand nach dieſer von mir gemiedenen Hofrepräſentation der Kammer ſtatt. Das Frühſtück war diesmal nicht am Schluſſe der Tagung, ſondern in einer dazu veranſtalteten Pauſe. In der Schlußfitzung wurde die Staatsabrechnung unterzeichnet. In dieſer Seſſion des Landtages lud der Miniſter großherzoglichen Hauſes und der auswärti⸗ en Angelegenheiten, Freiherr von Marſchall⸗Bieber⸗ 4 8 Dieſes in tatſächlicher Beziehung. Wenn die Parteipreſſe es für wertvoll hält, darüber zu ſtreiten, ob die badiſchen Ge⸗ noſſen im Landtag nicht beſſer alle Repräſentationen(ein⸗ ſchließlich des Vizepräſidiums) beiſeite ließen, ſo hat ſie dazu die Befugnis. Es ſteht ihr aber nicht zu, mich nach dem Dort⸗ munder Beiſpfel zu beleidigen, weil ich nach Beſchlüſſen und Intentionen meiner Fraktion handelte. Von der Mannheimer „Volksſtimme“ iſt man nichts Beſſeres gewohnt: ſie hätte aber Anlaß genug, ſich mit jenen zu befaſſen, welche in der Kammer die Beſchlüſſe der Fraktion mißachtet haben. Der„Vorwärts“ gibt dieſe für die Mannheimer„Volks⸗ ſtimme“ nicht ſehr ſchmeichelhafte Erklärung, ohne ein Wort hinzuzufügen, wieder. Genoſſe Eichhorn. Karlsruhe, 18. Okt. Vor einigen Tagen brachten wir den Bericht über eine Waldshuter Verſammlung, in der ſich Rechtsanwalt Wielandt mit dem ſozialdemokratiſchen Reichs⸗ kägs- u. Landtagsabgeordneten ſowie Parteiſekretär Eichhorn mündlich und gründlich auseinander ſetzte. Aus den Ausführ⸗ ungen Eichhorns ging hervor, daß er bei dem badiſchen Stich⸗ wahlbündnis im Gegenſatz zu ſeinen Parteifreunden die Anſicht bertreten habe, daß die Sozialdemokraten den Liber⸗ alen auch ohne deren Gegendienſte ihre Stim⸗ men geben ſollen. Jenes Stichwahlkompromiß ſei ihrer⸗ ſeits dem Gedanken entſprungen, keine Partei ausſchlaggebend werden zu laſſen.„Wäre die Zentrumspartei ausſchlaggebend ge⸗ worden, ſo wäre die finſterſte Reaktion auf politiſchem, kultur⸗ ellem und religiöſem Gebiete für Baden hereingebrochen.(Beif.). Die Sozialdemokraten arbeiten gern mit den Liberalen zuſam⸗ men, wenn dieſe ſich eines praktiſchen Liberalismus befleißigen wollen,“ uſw. Nun erfolgt aber im heutigen„Volksfreund“ fol⸗ gendes grimmige Desaven: Genoſſe Eichhorn hat ſchon einmal und zwar im Landtag, die Aufafſſung vertreten, daß wir bet den letzten Landtagswahlen den Liberalen ohne Gegendienſte hätten unſere Stimmen geben ſollen. Damals trat ihr der Fraktionsvorfttzende, Genoſſe Adolf Geck, in öffentlicher Kammerſitzung ſofort entſchieden entgegen. Bei dieſer einen Entgleiſung hätte es Genoſſe Eichorn füglich bewenden laſſen können, ſintemalen man von einem Genoſſen, der an ſo ver⸗ antwortungsvollem Poſten ſteht, wie Eichhorn, erwarten ſollte, daß ihm ſolche Entgleiſungen überhaupt nicht paſſieren. Genoſſe Eiich⸗ hornewar es, der, wie die Mannheimer„Volksſtimme“ zutreffend konſtatſert, vor dem Stichwahlabkommen auch im Gegenſatz zu ſeinen Parteifreunden ſtand, aber auch in einem ganz anderen, wie nach den Wahlen. Vor dem Stichwahlabkommen war Eichhorn derjenige, dem die Zugeſtändniſſe der Liberalen an unſere Partei nicht weit genug gingen, und der deshalb noch im letzten Augenblickgegen das Stichwahlabkommen proteſtierte. Die Entgleſſung des Genoſſen Eichhorn iſt im Hinblick auf etwaige ähnliche Abmachungen in Zukunft ſehr bedenklich. Unſere württembergiſchen Parteigenoſſen befinden ſich bei den bevorſtehenden Landtagswahlen in einer ganz ähnlichen Situation, wie wir in Baden im vorigen Jahre. Ginmüti g haben ſie ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß ſie ihre Unterſtützung anderer Parteien ſo teuer als möglich verkaufen. Das iſt ſowohl im Intereſſe der Partet als auch der Arbeiter geradezu ſelbſtper⸗ ſtändlich. Niemand hat in der ſozialdemokratiſchen Parte Ba⸗ dens ſeinerzeit daran gedacht, den Liberalen ohne Gegen⸗ dienſte die Stimmen zu geben. Nach Lage der Sache wäre das auch unverantwortlich geweſen. Die Natlonalliberalen mußten Gegendienſte leiſten, darüber waren ſte ſich ſelbſt auch ganz klar. Um ſo bedauerlicher iſt es, wenn hinter her ein an hervor⸗ ragender Stelle ſtehender Parteigenoſſe kommt und 3 wei⸗ mal pverſichert, wir hätten den Liberalen, auch wenn ſie ſich nicht zu Gegendienſten bereit erklärten, unſere Stimmen geben ſollen, Dieſe zweimolige, kaum zu entſchuldigende Entglelſung Eich⸗ horns wird etwa notwendig werdende künftige Abmachungen mit anderen Parteien ſicher nicht erleichtern. Wir glauben uns in Uebor⸗ einſtimmung mil der badiſchen Parteigenoſſenſchaft zu befinden, wenn wir gegen die Aeußerung Eichhorns in der Waldshuter Ver⸗ ſammlung entſchieden Verwahrung einlegen. 587 Dder tige Funde zu ertvart „Genoſſe“ Eichhorn wird ſich ja wohl zu der parteianwafſ⸗ ſchaftlichen Anklage äußern. Noch ein Proteſt der Geiſtlichen. * Ettlingen, 18. Okt. Die katholiſchen Geiſtlichen des Kapitels Ettlingen haben auf ihrer Kapitelskonferenz am letzten Dienstag folgende Reſolution einſtimmig angenom⸗ men und dem Konferenzprotokoll angeſchloſſen: Ettlingen, 16. Okt. 1906, Das Landkapitel Ettlingen ſpricht der hohen Kirchenbehörde den gehorſamſten Dank aus für den Schutz der ſtaatsbürgerlſchen Rechte des Klerus anläßlich des Vorgehens der Großh. Regtekung gegen unſern Stand. Wixr proteſtieren ein ſtimmig bei dieſer erſten offiziellen Zuſammenkunft auf das Entſchiedenſte gegen die im ganzen Land angeſtellten ſchwer kränken denſ Erhebungen über die Wahltätigkeit der katholl Geiſtlichen. Zugleich benützen wir dieſe Gelegenheit, der hoch⸗ würdigen Kirchenbehörde unſer vollſtes Vertrauen auszudrücken mit dem Verſprechen, auch fürderhin unbeirrt für die Rechte unſerer hl. Kirche und die Grundſätze des Chri⸗ ſtentums gemeinſam mit unſerem geliebten Oberhirten etnzu⸗ treten. Das heißt zu deutſch: auch fürderhin ſtramme Zen⸗ trumsſoldaten zu bleiben und bei Wahlen unbeirrt nach dem Schema„1905“ zu verfahren, ganz gleich ob dadurch das Geſetz übertreten wird oder nicht, Pfälziſche Politik. Aus der nationalliberalen Partei. *Kaiſerslautern, 18. Okt. Zu unſerer Notiz über den auf 4. November in Homburg anberaumten Partei⸗ tag der nationalliberalen Partei der Pfalz wird noch mitgeteilt, daß vormittags halb 11 Uhr der große Ausſchuß zur Tagung zuſammentritt, während der Parteitag um 3 Uhr nachmittags beginnt. Nach einer Begrüßungs⸗ anſprache durch Juſtizrat Neumayer Kaiſerslautern, dem 1. Vorſitzenden des pfälziſchen Vereins, wird Reichstags⸗ obgeordneter Profeſſor Dr. Paaſche über„Fina n3 reformund Mittelſtandspolitik“ und Landtags, abgeordneter Dr. Hammerſchmidt⸗Speyer über„Die Verhandlungen des bayeriſchen Landtages⸗ referieren. Heſſiſche Politik. Darmſtadt, 18. Okt. In der großherzoglich heſſiſchen Familie ſieht man, wie ſchon länger gemeldet, einem freu digen Ereignis enkgegen. Die Niederkunft der Groß; herzogin wird in vier Wochen erwartet. Aus Stadt und Land. Maunheim, 19. Oktober. *Ordensauszeichnung. Der Großherzog hat dem Königl.⸗Preuß,. Generalleutnant Grafen v. Hül ſen⸗Haeſeler, vorkragendem Generaladjutanten des Kaiſers und Königs und Chef des Militär⸗ kabinetts, das Großkreuz des Ordens Berthold des Erſten ver⸗ liehen. Uebertragen wurde dem Steuerkommiſſär Georg Abele in Sinsheim der kommiſſäraſſiſtenten Hermann Ehinger bei dem Großh. Steuer⸗ kommiſſär für den Bezirk Freiburg⸗Stadt, unter Ernennung zum Dienſt des Großh. Steuerkommiſſärs für den Bezirk Waldkirch. Verſetzt wurde Steuerkommiſſärafſiſtent Hugo Harder bei dem Großh. Steuerkommiſſär für den Bezirk Heidelberg unter Be⸗ trauung mit der Verſehung der Stelle des Großh. Steuerkommiß⸗ färs für den Bezirk Sinsheim nach Sinsheim und Bekriebsſekretär Martin Beierbach in Heidelberg 31 Zentralverwaltung nach Karlsruhe. Deſſen Verſetzung nach Ha wurde zurückgenommen, Die Landesverſammſung des Bad. Frauenvereins findet am Montag den 29. Oktober, vorm. halb 10 Uhr im„Roſengarten⸗ ſtatt. *Aus der letzten Vorſtandsſitzung des Nannheimer Altertums⸗ dereins. Das lebhafte und ſich ſtetig ſteigernde Intereſſe an den Beſtrebungen des Vereins gibt ſich einerſeit in dem ſtarken Beſuch kund. deſſen ſich ſowohl das Stadtgeſchichtliche Muſeum, als auch die Sammlungen im Schloß erfreuen, und der auch während der Ferien⸗ und Urlaubszelt nicht nachgelaſſen hat, anderſeits in den zahlreſchen Zuwendun gen geſchentter und leihweiſe über⸗ wieſener Gegenſtände und namhafter Geldfpenden. Nach Maßgabe der zur Verfügung ſtehenden Mittet ſollen bei ſich bieten⸗ der Gelegenheit gahlreſchere und wertvollere Gegenſtände erworben werden, die geeignet ſind, den Sammlungen bei ihrer Eröffnung im nächſten Frühfahr eine beſondere Anziehungskraft zu berleihen und zugleich die Erinnerung an die Jubelfeier der Stadt dauernd feſtzuhalten. Ebenſo wird beſchloſſen, an mehreren Oertlichkeften der Umgegend, wo nach den ſeither gemachten Beobach ngen mwi ſind, Ausgrabungen zu be Friſeur der Stadt führt den Namen Langer im Schilde. Alſo auch in dieſer Beziehung hat di eWirklichkeit einem künftigen Operettendichter alles Material verſchafft. Aber mehr noch, jetzt endlich verſtehen die Köpenſcker, warum die Erbauer des Rathauſes über jedem Fenſter Nraßen angebracht haben, au denen man alle Phaſen des Lachens ſtudieren kann. Die Architekten haben einfach den genialen Gaunertrick vorausgeahnt. Wie wir hören, ſollen die Masken jetzt durch andere erſetzt werden, die das Weinen in jeder Nüance vevanſchaulichen. Beiträge zur Frauenfrage. Ausknuftsſtelle über Frauenberufe. Sprechſtunden: Mittwochs von 10—11 Uhr im Hauſe L. 12, 18, zweiter Stock, Verein Frauenbildung-—Frauenſtubiunm, Abteflung Waunheim. In ſeiner Einladung zum Vortrag des Fräulein Pappritz aus Berlin über die Wohnungsnot und 1 hre Folgen hatte ſich der Ve dieſes Mal nicht nur an ſeine Mitglieder ge⸗ wendet, da er rungen aus dem Munde einer Vorkämpferin in allen Intereſſenten zugänglich Publikum hatte ſich denn auch machen wollte. Ein ſehr zahlreich am Montag den 15. Oktober zu der Vortrage eingefunden. In änlein Pappritz ein düſteres dem erſten Teil des lend und ſeinen traurigen geſundheitlichen und ſittlichen Schäden. fahren der Ausbreitung anſteckender Krankheiten, vor allem der uſcht mehr die Rede ſein, und der Trieb aus dem Hauſe iſt nur er⸗ Bild von Wohnungs Teil der Großſtadtbepölkerung„Heſm“ nennen muß, das Schla niſſen heranwächſt und oft auf die Bahn des Verbrechens getrieben ellenweſen, die Stälten der Heimarbejt, die Ge⸗ wird. Von einem ſittlichen Einfluß des Familienlebens kann hier in der Kirchhofsſtraße, Der Tod 2 gegengewirkt werden? Die Gründung von Säuglingsheimen, Aſylen und ähnlichen gemeinnützigen Anſtalten iſt ein, wenn auch lobenswertes Palligttomittel. Abhilfe kann nur guf dem Wege der Geſetzgebung geſchaffen werden; durch Ankauf von Geländen an der Pexipherie der Großſtädte, durch Erſtellung von billigen Klein⸗ wobnungen, durch ſanſtäre Eiarichtungen, Vermehrung billiger Verkehrsmittel und Schaffung von Wohnungsämtern⸗ und In⸗ ſpektionen. Die Teilnahme der Frauen an dieſen letzten Arbeſten iſt ſehr erwünſcht. Sie könnten auf dem Geblete der Wohnungs⸗ pflege viel Gutes leiſten. Das Idegl der Nednerin ſſt die Garten⸗ ſtadt, und ſie begrüßt freudig die in der Induſtrie ſich geltend machende Dezentralif rung. Vielleicht werden auf dem freien Lande um ein Fabrikanweſen muſtergiltigeslrbeiterſtädte entſtehen, in denen ein junges kräftiges Geſchlecht fern von den Gefahren dey Großſtadt heranwächſt. Nach Fräulein Pappritz ergriff Hery Oberamtmann Levinger, der in ſehr dankenswerter Weiſe einer Einladung zu dem Vortrage gefolgt war, das Wort. Er führte aus daß Baden kein Wohnungsgeſetz habe daß aber beſondere Be⸗ ſtimmungen im Polizeiſtrafgeſetzbuch gegen bauordnungswidrige geſundheitsſchädliche oder die Sittlichkeit gefähsdende Wohnungs⸗ verhältniſſe getroffen ſeien. In den Jahren 188798 waren in Mannheim wiederholt Unterſuchungen der Wohngebäude vorge⸗ nommen worden, die aber keinen deſonderen Erfolg hatten. Zur dauerenden Beobachtung der Wohnverhältniſſe wurde 1889 eine beſondere Stelle, die Wohnungskontrelle, geſchaffen. Heute ſteht Mannheim mit ſeinen diesbezüglichen Einrichtungen unter den deutſchen Städten mit an erſter Stelle. Eine Wohnungsunterſuch⸗ ungskommiſſion nimmt den Beſuch aller Wohngebände der Stadt, die in 12 Bezirke geteilt iſt, vor. Mißſtände werden dem Bezirks⸗ amt angezeigt. Bei überfüllten Woßnungen geht dem Vermieter die Auflage zu, dem Mieter zu kündigen, der Mieter erhält eins Belehrung. Kellerwohnungen ſind hier nicht anzutreffen, und ein Wohnungselend im eigentlichen Sinne, wie andere Großſtädt⸗ en + . 5 gelben entwarf ttlich Sie ſchilderte die engen, überfüllten Räume, die ein großer berkuloſe, die Berwahrloſung der Jugend, die in dieſen Verhält⸗ klärlich. Wie kann dieſen Schäden in unſerem Volksleben ent⸗ aufweiſen, hat Mannheim nicht. Für Regelung des Schlaffte lera weſens ſorat eine 1904 erſchienene Schlaffeiearenes 8g de — 5*— „.ee eencech enr iine an er.e N—5 * Haen. een e en M AK. —F—T 4 wrännherm, 19. Ortoder. General⸗Anzeiger.(Abendblath. — 7* 5 1 3. Seite. Ergebniſſe namentlich auch für die vorausfichtlich im September 1907 hier tagenden Geſchichts⸗ und Altertumsforſcher von Intereſſe dein dürften. * Nach der Mannheim und im Monatsüberſicht des Allg. Nabatt⸗Sparvereins das gemeinnützige Unternehmen Mitglieder(gegen 310 i..). Marken wurden für M. 220.) verkauft, ausbezahlt wurden 2786(1636) Sparbücher a 5 M. mit einem Geſamtrabatt pon 13 980 M.(8180.). Das Bankdepot beträgt 89 000 M. 58 000.). *Verſuche zur Ausbildung der linken Hand ſollen in Kö⸗ gigsberg in Oſtpreußen in zwei Knaben⸗ und zwei Mädchen⸗ ſchulen an ſchulſreien Nachmittagen ſtattfinden. Der Unterricht er⸗ ſckeckt ſich auf Schreiben, Zeichnen und Handarbeit. Für jedes Fach ſind zwei Stunden wöchentlich vorgeſehen, doch ſollen die Schüler, die fleißig, begabt und körperlich kräftig ſein müſſen, nur an einem FJache teilnehmen. Die Teilnahme iſt freiwillig. * Verſuche mit Luftballons im Jahre 1784. Die Verſuche der Prüder Montgolfier u. a. in Paris, die überall von ſich reden Machten, waren die Veranlaſſung, daß man auch in der Pfalz dem Problem der Luftſchiffahrt praktiſch nähertrat. Es handelte ſich allerdings nur um Ballons aus Papier— Luftballen, ſagte man in der Pfals, wo die„Deutſche Geſellſchaft“ ſich damals um Sprachreinigung bemühte— ſie waren mit einer„Feuer⸗ pfanne“ verſehen und unbemannt. Wiſſenſchaftliche Kreiſe nahmen ſich der Sache aa, ſo namentlich der Meteorologe und Phyſiker Joh. FJakob Hemmer, der ſich auch um die Einführung der Blitzableiter berdient machte, und der Abminiſtrationsrat Johann Andreas von Sraitteur, der im folgenden Jahrzehnt die Rohrbacher Waſſerleitung ach Mannheim zu führen beſtrebt war. Auf ihn bezog ſich ein Spottvers in Pfälzer Mundart, der damals beſonders in Heidel⸗ erg umging: Der Luftballon ſchlagt wedder, Hätt' er unne mehr neingebloſe, Wär er owe nit äng'ſtoße! Im übrigen wurden dieſe Verſuche durchaus ernſt genommen. Einige darauf bezügliche Nachrichten der Mannheimer Zeitung von 4784 ſind in der letzten Nummer der„Mannheimer Geſchichts⸗ blätter“ zuſammengeſtellt. So heißt es unterm 21. November 4784:„Geſtern Nachmittag ließ Herr Hauptmann Closmann einen Luftballen von 66 Schuh Höhe auf den Mundenheimer Wieſen dem kurfürſtl. Schloßſe gegenüber ſteigen. Ihre K. Durchlaucht nebſt den anweſenden herzogl. Durchl.(bon Zweibrücken) ſahen dieſem Schauſpiele mit vielem Vergnügen und höchſten Beifalle aus dem Schloſſe zu. Dieſer auſſerordentlich große, mit vielem Fleiß verfertigte Ballon, der an Gröſſe wohl alle Luftballen in Deutſch⸗ land übertroffen haben mag, ſtieg anfänglich öſtlich gegen das Schloß hinüber umd ſtellte ſich dadurch den Durchl. Herrſchaften mäher vor Augen, endlich aber nahm er gleichſam wieder rückwärts in unermeſſlicher Höhe ſeinen Gang gegen Süd, zum Beweiſe wie in den verſchiedenen Höhen die Luftſtröme verſchieden ſind. Er war, ehe man ſein Sinken gemerkte, bei einer Viertelſtunde, kaum s vollen Mondes ſichtbar und mag in dieſer kurzen durchlaufen haben. die durch vorheriges Schneegeſtöber verurſachte Näſſe einige orſicht anriethen, ſo wurde das Schiff weggelaſſen.“ Nach der Monatsüberſicht des Statiſtiſchen Amis für Auguſt war die mittlere Temperatur mit 19,82(49,37 Gr. der vorig⸗ jährigen ſaſt genau gleich, dagegen iſt das ſehr hohe abſolute Maximum von 35,0, das der Auguſt 1905 gebracht hatte, diesmal bei weitem nicht erreicht worden, denn die Höchſttemperatur betrug„nur“ 31.5 Gr. Dagegen war der tiefſte Stand von 8(40,5 Gr.) nicht unerheblich nied riger als im Vorjahr. Richtige Sommertage mit über 20 Gr. mittlere Tagestemperatur wurden auch diesmal 12(12) verzeichnet. Die ge⸗ fallene Regenmenge war mit 77,(58,1) Millim. nicht unbe⸗ ſrächtlich höher. Der ſtärkſte Regenfall wurde am 11. mit 31.8 Millim. regiſtriert. Da das erſte und letzte Drittel des Monats faſt regenlos wvaren, ſank der Rhein wa ſſerſtand mit einer kurzdauernden Unterbrechung fortgeſetzt von 400 Ctm. auf 314 herab. Die Bevbl⸗ kerungszunahme war weſentlich ſtärker als im Vorjahr und zwar haben ihre beiden Faktoren, der Geburtenüherſchuß, wie der Wanderungsgewinn zu dieſem Reſultat beigetragen. Die Ge burten⸗ häufigkeit übertraf mit 39,08(37,10) Mille diejenige des Auguſt 1905 erheblich, während audererſeits die Ehefrequenz mit 7,30 10,19) Mille ſehr viel geringer war:. Der vermehrten Geburten⸗ häufigkeit ſteht nun aber außerdem eine verringerte Sterhlich, ⸗ keit von 26,15(28,10) Mille gegenüber. Nachdem nunmehr die kritiſchen Sommermonate hinter uns liegen, läßt ſich vorausſehen, daß die Sterblichkeitsverhältniſſe des Jahres 1906 recht günſtige ſein werden und die Mortalität vermutlich niedriger ſein wird, als in irgend einem der letzten fünſ Jahre. Die Säuglingsſterblichkeit war bei 239(252) Todesfällen freilich immer noch eine recht hohe, daneben kamen ganz ungewöhnlich viele Unglücksfälle mit lödtlichem Ausgang vor, nämlich 14(), davon die Hälſte durch Ertrinken d 3 durch Ueberfahren. Der Geburtenüber ſchuß übertr mit 12,93 Der 9,00) Mille den vorjährigen unter ſolchen Umſtänden erheblich und das gleiche gilt bezüglich des Wanderung s überf chuſſe s, der Fechnungsmäßig 1113(895) betrug. Sehr ſtark geſtiegen iſt auch der remdenverkehr mit 12 835(11817) Perſonen. Der Ar⸗ beitsmarkt lag ſehr günftig. Der Zentralanſtalt für Arbeits⸗ nachweis wurden 3097(1950 oſſene Stellen gemeldet, eine wohl kaum jemals in einem Monat zuvor erreichte Ziffer. Es muß freilich dahln⸗ geſtellt bleiben, ob nicht ein ſtärkerer Wechſel in den Arbeitsſtellen ebenſoſehr zu dieſem Kuſſchwung der Arbeitsvermittelung beigetragen hat, wie die vermehrte Arbeitsgelegenheit. Wenigſtens legt die Be⸗ wegung der Mitgliederziſſer in den Kran kenkaſſen eine ſolche Vermutung nahe, denn dieſe iſt bei einer Zunahme von 33(118) nahezu ſtationär geblieben. Die Ziffern des Armenweſens zeigen dem Vor⸗ fahr gegenüber extenſiv(nach der Verhältnisziffer der Unterſtützten an der Geſamteinwohnerſchaft) u, intenſiv(uach der relativen Höhe des Un⸗ terſtützungsaufſwands) eine Steigerung. Jene betrug 18,96(18,12) dieſe 125,07(97,02) M. auf 1000 Einwohner. Der Perſonenverkehr der Staatsbahnen war ein recht ſtarker, dagegen iſt die Zahl der gelöſten Kilometerhefte mit 4256 6718) nach Krledigtem Anſturm der letzten Julitage eine vergleichsweiſe beſcheidene geweſen. Die ſtädtiſche Skraßenbahn beförderte 1,89(1,71) Millionen Fahrgäſte, was zwar einer erhößten Tagesleiſtung von 61 009(55 182), aber Dank der Teichlicheren Fahrgelegenheitk und der Inbetriebnahme verkehrs⸗ ſchwächerer Strecken einer Transportleiſtung pro Wagenkilometer von 3,79(8,91) Perſonen entſpricht. Der Güterver kehr in den Hafen⸗ Bau von Arbeiterhäuſern hat die Stadt keine guten Erfahrungen emacht, vielleicht aber wird das Projekt einer Gartenſtadt in der Nahe Feudenheims ſeiner Verwirklichung entgegengehen. Private durch Wohnungsgeldzuſchüſſe, an bedürftige Familien viel Segen ſtiften, und die Mitarbeit der Frau auf dem Gebiete der Wohnungspflege iſt nur zu begrüßen. Mit dem Hin⸗ weis auf das Intereſſe, das unſer Großherzog der Wohnungsfrage entgegenbringt, ſchloß Herr Oberamtmann Levinger ſeine intereſ⸗ ſanten Ausführungen. An dieſe kuüpfte ſich eine kurze Diskuſſion⸗ Frau Bensheimer kann nach ihren Erfahrungen aus der Armenpflege die Wohnungsfrage nicht ganz roſig anſehen wie ihr Vorredner; ſie empfiehlt warm die idelle und praktiſche Mitar⸗ beſt der Frauen. Frau Direktor Schott wies auf die Verbeſſe⸗ rungen, die Mannheim in den letzten Jahren in der Wohnungs⸗ frage erfahren hat, Frau Witzriamann und Frau Baurat Eiſenlohr betonten die Notwendiakeit tüchtiger hauswirtſchaft⸗ licher Bildung der Arbeiterfrau. Ein Gaſt unſerer Verſammlung, Frau Eggers⸗Smidt, Bremen, betonte das Wohnungselend in dlelen norddeutſchen Städten. Fräulein Pappritz ſtimmte ihr bei und führte aus, daß Baden und Manaheim in dieſer Frage wieder als muſtergiltig zu bezeichnen ſeien und forderte die anweſenden Frauen zur Mitarbeit auf dieſen ihnen neuen Gebieten auf. Mit einem Dankeswort an die Redner ſchloß Frau Biſſermann Wohltätigkeit kann anlagen war ſehr ſtark. Im Staats⸗ und Induſtriehafen betrug er 538 000(551 000), im Rheinauhafen 151 000(162 000), zuſammen alſo 689 000(713 000) Tonnen, ſodaß er hinter dem abnorm ſtarken Verkehr des Auguſt 1905 nicht eben weit zurückſtand. Beim Getreide⸗ und Stein⸗ kohlenverſand zeigt ſich eine leichte Abſchwächung, ebenſo beim Ver⸗ ſand von Petroleum und Düngemitteln, während andererſeits die Ver⸗ ſandziffern von Zement, Holz, Mehl, namentlich aber Zucker und Eiſen, ſowie Eiſenfabrikaten in die Höhe gegangen ſind. Im Empfang weiſen Holz und beſonders Salz ſtarke Abnahmen, Zement und Eiſen⸗ fabrikate ein Mehr auf. Die Bautätigkeit war im Auguſt ziem⸗ lich lebhaft, ſo daß 159(125) neue Wohnungen auf den Mark kamen, dagegen kehrt auf dem Liegenſchaftsmarkt nach der Ueber⸗ lebendigkeit des Juli etwas mehr Ruhe ein, ſo daß der Geſamtumſatz ſich nur auf 2,21(2,83) Millionen Mark belief. Nach Bauplätzen war freilich immer noch verhältnismäßig lebhafte Nachfrage, desgleichen ſind wieder„Aecker“ in Neckarau in erheblicher Zahl umgeſetzt worden. Der Mehrverbrauch an Gas und Waſſer dem Vorjahr gegenftber beläuft ſich gleichmäßig auf etwas über 10 Prozent, iſt alſo in weſentlich ſchnellerem Tempo gewachſen, als die Einwohnerzahl. Der Fleiſch⸗ verbrauch war mit 0,150(0,155) Kg. pro Kopf und Tag wieder recht geringfügig. Mit den Auguſtpreiſen von 1904 verglichen, ergibt ſich für den Ladenpreis von Ochſenfleiſch eine Steigerung um 20 Pros., von Kalbfleiſch um 21,2 Proz. und von Schweinefleiſch um 42,0 Proz. * Neuer Schleppkahn. Auf ſeiner erſten Bergreiſe befindet ſich zur Zeit ein neuer eiſerner Schleppkahn mit Namen „Impreſario“, der im Anhang des Schraubendampfers„Crescendo“ fährt. Der neue Schleppkahn iſt Eigentum des Schiffers Urmetzer in Neuendorf und ſteht auch unter der Leitung des Beſitzers. Er⸗ baut iſt er auf einer niederländiſchen Werft, iſt über 80 Meter lang, 10,50 Meter breit und kann bei einem höchſten Tiefgang von 2,55 Meter etwa 1500 Tonnen laden. Der Kahn hat eine Ladung Weizen, welche nach Mannheim beſtimmt iſt. * Der niedrige Rheinwaſſerſtand hat in Bingen bewirkt, daß die Schiffahrtsverbindung zwiſchen Bingerbrück und Rüdes⸗ heim eingeſtellt werden mußte, da die Fahrt mit zu großer Gefahr verbunden iſt. Im übrigen iſt der faſt allmorgendlich auf⸗ tretende Herbſtnebel, der dann den ganzen Vormittag gewöhnlich vorhält, der Schiffahrt direkt ſehr hindertich. Erſt ſehr ſpät können die Fahrten aufgenommen werden, da die Fahrt während des Nebels und bei dem niedrigen Waſſerſtande mit den allergrößten Gefahren für die Schleppzüge und einzelnen Schiffe verbunden iſt. Kleinere Schiffsunfälle, wie Feſtfahren von Schleppkähnen und Dampfern, ſind an der Tagesordnung. * Das geſtrige zweite Winterkonzert des Kaimorcheſters im Nibelungenſaal brachte durchwegs Werke italieniſcher Meiſter und zwar in chronologiſcher Reihenfolge, von Stradella bis Mascagni. Unter Herrn E. Kaiſers ſtets künſtleriſcher Leitung ſpielte das Orcheſter mit bemerkenswerter Sicherheit und ſchönem Ausdruck. Aus dem fein zuſammengeſtellten Programm ſeien die Kirchenarie von Stradella, Roſſinis Regatta Veneziana, der Aida⸗Triumph⸗ marſch von Verdi und Teile von Mascagnis Cavalleria Ruſticana hervorgehoben. Mit dem prächtigen Vortrag des Simonetti'ſcher Madrigals erzielten Konzertmeiſter F. A. Korb und Herr F. Ruſt lebhaften Beifall, wie denn das P Publikum überhaupt den einige Nummern mußte Herr Kaiſer ſogar auf allgemeines Ver⸗ langen teilweiſe wiederholen laſſen. * 10. Programmwanderung des Odenwaldklubs. Trüb war der Himmel und recht regneriſch ſah es aus, als die 70 Perſonen umfaſſende Kolonne in Edenkoben der Bahn entſtieg, um dem Ge⸗ Als erſtes Ziel war die des birge der ſüdlichen Hardt zuzuſtreben. am Edenkobener Kohlplatz und den Keſſelberg, den dritth genommen wurde. Ein Teil der Wandere zelturm, das Gros ſtrebte na 6 0 hinab zum Forſthaus Heldenf die Hung⸗ rigen und Durſtigen erquickte. Hier ſtießen noch einige Nachzügler zur Kolonne, ſo daß ſchließlich an 80 Perſonen den Weitermarſch antraten. Auf faſt ebenem ſchönem Waldweg zogen weit aus⸗ einandergeſtreckt die Odenwälder froh dahin, zeigte doch hie und da Frau Sonne einige ihrer Strahlen, und als ſie oben auf der hübſchen Ruine Meiſterſel ſtanden, zeigte ſie ſich ſogar ſelbſt und beleuchtete den bunten Wald, wenn guch nur minutenlang auf das Schönſte. Der Rundblick in das bewaldete Tal des Modenbaches und hinüber zur Trifelsgruppe mit dem Rehberg und Aſſelſtein war ſehr ſchön und niemanden gereute der kleine Umweg. Am Bergeshang ging der Pfad weiter, hübſche Blicke auf Ramberg mit der Ramburg erſchließend, und endete dann nach einem„gefähr⸗ lich“ ſteilen kurzen Anſtieg in der großen Ruine Scharfeneck, die auf einem vorgeſchobenen Bergbuckel hoch über dem Tale thront. Der Abſtieg erfolgte über den Zimmerbrunnen durch ein pracht⸗ polles, von ſteilen grünbewaldeten Bergen umſchloſſenes Tal nach Gleisweiler, dem alten pfälziſchen Nizza. Kurz dor dem Orte er⸗ iſch hungrig wariete eine Muſikkapelle die Anusflügler und geſammelt in gleichem Schritt und Tritt ging es die wenſgen Minuten zum Felſenkeller, wo Wirt Flickinger mit Frau und Töchtern das ge⸗ meinſame gute und preiswerte Mahl den Gäſten darbrachten. Die Wanderung wurde geführt von den Herren Vetter und Kiem⸗ len, letzterer machte mit dem Klub gleichzeitig ſeinen 100. Ausflug und dieſes Jubilars, der zugleich ein Mitgründer der Sektion iſt, wurde beſonders ehrend gedacht und ſein großes Intereſſe für die Touriſtik und die Sektion als vorbildlich geprieſen. In das„Friſch auf“, dem Jubilar dargebracht, ſtimmte alles begeiſtert ein und da⸗ ran ſchloß ſich ein vom Vereinspoeten gedichtetes gemeinſam ge⸗ ſungenes Feſtlied, das die Stimmung noch erhößte. Zwei Damen verteilten darauf hübſche Poſtkarten, die das Portrait des Jubilars trugen und der weiteren Welt Kenntnis von dem Juhbiläum gaben. Der Jubilar dankte für die Ehrungen und betonte, daß es die Liebe zur Natur, zum deutſchen Wald geweſen die ihn ſo eng an den Odenwaldklub gefeſſelt habe, er gebe das Verſprechen unverbrüch⸗ licher Treue. Viel zu raſch ſchwanden die Standen und es war finſtere Nacht geworden, als man an den Aufbruch dachte. Die meiſten der Wandersleute hatten zich mit bunten Lampions ver⸗ ſehen, um den noch anderthalbſtündigen Marſch durch die Ebene zur Station Kuöringen zu beleuchſen. Die Muſik ſetzte ſich an die Spitze und mit einem Marſchlied zog man hineir in die dunkle Nacht. Der Wind hatte die Straßen trocken ge ſo daß ſich an⸗ genehm marſchierte und raſch die Station erre cht war, wo die Pfälz. Eiſenbahn den Eilzug irdl. Weiſe zum Einſteigen halten ließ, der in flotter Fahrt die Wanderer zum Rhein zurückbrachte. Friſch auf! 5* Kinematßographenthegter. Das ſeit geftern im hieſigen Kinemathographentheater, P 6, 20, zur Vorführung gelangende neue Pr imm übt auf das Publikum große Anziehungs⸗ kraft aus. E dies allerdings nicht Wunder zu nehmen, denn das Programm iſt ein derartig ſchönes, gut gew ltes, gelungenes zit nennen, daß niemand die Gelegenheit vorübergehen laſſen ſollte, es ſich anzufehen. Wie großer Beliebtheit 8 Theatet er⸗ W᷑ dieſes freut, beweiſt die große Frequenz, die ſich bon Tag zu Tag immer mehr ſteigert. Ja dem gegenwärtigen, ſeratenteil vermerkten Programm ſind ſoſch' packende, intereſſante und lüſtige Stücke, daß ſich ein Beſuch zu jedermanns Zufriedenheit geſtalten dürfte. Aus dieſem Grunde künnen wir einen ſe ur beſtens empfehlen. „ Die„Parſimonia“ hat ihre it hier eingeſtelht, wodurch die Sammler der blauen Rabattmarken jetzt das Nach⸗ ſehen haben. „Die Zeitungsträgerinnen ſtreiken bei der„Volksſtimme“. heutige Nummer war nachmittags um 3 Uhr noch nicht ausgetragon. im Die die auregend verlaufene Verjammluna. 1 Die Frauen baben ibre Tätigksit eingeſtellt, weil ſie die Zeitungen Darbietungen des Abends viele und berechtigte Anerkennung zollte; zu ſpät ausgehändigt erhalten und deswegen nicht in der Lage ſind, dafür zu ſorgen, daß jeder Abonnent die Zeitung in der Mittags⸗ paufe leſen kann. Aus dem Schöffeng hner Franz s * ericht. Ein dreiſtes S hen leiſtete ſich eph Heilig, der ſich in der Nacht vom wieder an einem Sonntage) als frei⸗ rin Anna Pfeilſtöcker von verſchiedenen Herren umarmt und geküßt wurde. Das ver⸗ letzte offenbar ſein Sittlichkeitsgefühl, er geht zu ihr ſtellt ſich als Kriminalbeamter vor und verhaftet ſie vom Fleck weg und bringt ſie auch pflichteifrig zur Wache, wo man natürlich der Kell⸗ nerin für die Nacht Freiquartier gewährte, aber auch den frei⸗ willigen Schutzmann notierte. Seine Strafe ſteht noch aus, die Pfeilſtöcker erhielt geſtern wegen Uebertretung der ſittenpolizeilichen Vorſchriften 3 Tage Gefängnis.— Die Johann Schbeicher Ghefran hier verbeſſerte ihr Einkommen aus dem Milchhandel durch Entrahmen und erhielt deshalb vom Bezirksamt 60 M. Geldſtrafe. Ihre Einſprache gegen dieſes Erkenntnis hatte zur Folge, daß die Strafe auf 10 M ermäßigt wurde. * Geſtorben iſt in Bräunlingen Dekan pfarrer Karl Alois Metz im 77. Lebensjahre. Polizeibericht vom 19. Oktober. Zimmerbrände entſtanden geſtern im Hauſe L 12, 8 und U 3, 19. In beiden Fällen konnte das Feuer von den Haus⸗ bewohnern gelöſcht werden. Ueberfahren wurde am 17. d. M. auf der Böckſtraße ein 4 Jahre alter Knabe von einem Fuhrwerk, deſſen Lenker bis jetzt noch unermittelt iſt. Ebenſo wurde auf der Augartenſtraße ein 3 Jahre altes Mädchen von einem ſtädt. Abfuhrwagen umgefahren und von einem der Pferde getreten und verletzt. Beim Ueberſchreiten der Schwetzingerſtraße ſprang geſtern abend ein 5 Jahre alter Knabe unter das Motorrad eines hieſigen Mecha⸗ mikers, wurde umgeworfen und am Kopfe verletzt. Von einem noch unbekannten Radfahrer wurde geſtern nach⸗ mittag ein Beamter auf dem Parkring zu Boden geſchleudert und verletzt. Beim Abſyringen von einem fahrenden Straßen⸗ bahnwagen kam ein Kaufmann von hier in der Nähe des Coloſſeums geſtern mittag zu Fall und zog ſich Verletzungen am Knie, im Geſicht und an beiden Händen zu. Coklidiebſtähle. Von noch unbekannten Tätern wurden am 15. d. M. abends auf der Straße vor T 6 und am 17. d. M. abends auf der Akademieſtraße vor dem Poſtamt III vom Wagen herab entwendet: a) 2 Pakete mit 2 Kiſtchen Zigarren und einem dunklen ſeidenen Unterrock ſowie ſchwarz geſtickte, durchbrochene Seiden⸗ und Wollſtoffreſte; b) 1 Paket mit 500 Eigarren. Um ſachdienliche Mitteflung an die Schutzmannſchaft wird erſucht, Verhaftet wurden 22 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. und Stadk⸗ — Haudelshochſchulkurſe. I. Ein außerhalb des Lehrkörpers der Hochſchulkurſe Fachmann ſchreibt uns: Während des letzten Sommerſemeſters hatte ich öfters Ge⸗ legenheit, mit jungen Leuten zu ſprechen, denen es außexrordentlich ſchwer wurde den Vorleſungen der Handelshochſchulkurſe zu folgen, da ſie unterlaſſen hatten, in ihrem Studium einem beſtimmten Plane zu folgen. Einzelne begannen z. B. mit der Vorleſung über Handelspolitik, ohne daß die Einführung in die grundlegende All⸗ gemeine V haftslehre„orausgegangen wäre. Entmuti⸗ gung und Enttäuſchung konnten ſo nicht ausbleiben. Dieſer aber ſoll entgegen getreten werden, wenn ich hier ver⸗ ſuche, dem Anfänger einen kurzen Fingerztig für ſeinen Studien⸗ gang im erſten Semeſter zu geben. Hat er erſt dieſes hinter ſich, ſo wird ihm ſein Studium ſelbſt Wesweiſer ſein könmen, und er wird ſich ſpäter allein durch die ſchon überaus reiche Auswahl des Vorleſungsverzeichniſſes finden. Ausgangspunkt muß die Allgemeine Volkswirt⸗ ſchaftslehre bilden, die in Herrn Geheimrat Dr. Gothein einen glänzenden Vertreter gefunden hat. Da ich weiß, daß ein⸗ zelne Hörer ein Stenographieſyſtem erlernten, um ja den Vortrag wörtlich nachſchreiben zu können, halte ich mich verpflichtet, darauf hinzuweiſen, wie bedenklich ein ſolch wörtliches Nachſchrei⸗ ben iſt, da hierdurch die ganze geiſtige Tätigkeit auf das unzu⸗ läſſigſte Maß einer unſelbſtändigen Reproduktion wird. i ſtehender Man ſuche im Gegenteil den Gedankergang der Vorleſung durch kurze, das Gehörte zuſammenfaſſende Notizen feſtzuhalten, 185 Vor allem wichtig aber iſt die häusliche Arbeit die die Vop⸗ leſung zu ergänzen hat. Dem Städter iſt gerade das erſte Sta⸗ dium der Volkswirtſchaft, die Rohproduktion, in fernen Nebel ge⸗ rückt, und deshalb ift er in volkswirtſchaftlichen Dingen meiſt ſo anſchauungslos. Ich weiß dem Anfänger keine Lektüre, die ihm in ſo durchſichtiger Weiſe zeigt, was die Volkswirtſchaftslehre will und ihm für wirtſchaftliche Vorgänge die Augen öffnet, wie die „Neudeutſche Wirtſchaftspolitik“ pon D. Fr. Nau⸗ mann. In der„Entſtehung der Volkswirtſchaf!“ von Karl Bücher, Leipzig erhält er eine ausgezeichnete Einführung in die Entwicklungsſtufen der menſchlichen Wirtſchaft. Hier lernt er erkennen, daß es in der Wirtſchaftspolftik leine ewigen Wahrheiten gibt und kein Syſtem, das für alle Zeiten paſſend wäre; denn das Wi leben ſelber befindet ſich in ſtetem Fluß. Die„Geſchichte der Volkswirtſchaftslehre! von J. K. Jegram, die nach dem Skrudium der beiden erſten Werke empfohlen ſei, macht uns nicht nur mit den Ideen bekannt, welche in der Vergangenheit in herporragender Weiſe geherrſcht und die praktiſchen Maßnahmen beeinflußt haben, ſondern in ihnen ver⸗ mögen wir auch die Wurzeln der Gegenwart und der Zukunft zu erkennen. Zu Beginn der Vorleſung werden von dem Dezenten ein Reihe von Lehr⸗ und Handbüchern empfoblen werden; es iſt rat⸗ ſam, eines derſelben ſelbſt inzuſchaffen, um an der Hand deſſen die Vorleſungen zu verarbeiten. So ſoll langſam zu einer ſelb⸗ ſtändigen Arbeit übergeleitet werden De Dem Ankänger kaun der anregenden und klaren Form wegen das Lehrbuch von Klein⸗ wächter empfohlen werden. Früh begiunt man mit der Lettüre der volkswirtſchafk⸗ lichen Zeitſchriften, im Leſefgzal der Handelshochſchul⸗ kurſe aufliegen werden, da d Umſchau halten in den wirtſchafk⸗ lichen Erſcheinungen des n Lebens. Doch nicht darauf kommt es an, daß mögli zeſen wird; im Gegeſſteil, man gewöhne ſich an ein Leſer man hat ſich mit der Lek⸗ türe auseinanderzuſetzen, ihr ei bperfönliches Urteil, eine 1 i Wer einen dritt im erſten Semeſt hich, die Uild die auf das Iiden. Hai, de I, d belege ſchyn das Bürgerliche Ge hrung in die Rechtspiſſenſchaft ſein will, 1 Kaufmaun ſo bedeuſame Handelsrecht der Pprtreil herabgedrückt Kupſch, zu Händeln. 4 Seite General⸗Alnzeiger.(Abenbdblatt.) Mannheim, 19, Oktober Kaufmaunsgericht Mannheim. Sitzung vom 6. Oktober 1906. Vorſitzender: Herr Stadtſyndikus Landmann; Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute: die Herren Markus Hirſchland und Woldemar Hübnerz; aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen: die Herren Frledrich Locke und Ludwig Pfefſer. 1. Durch Teilurteil vom 15. Augaſt ds. Is. wurde die Q. S. Fabrik, Patent., G. m. b. H. in Neckarau verurteilt, an ihren früheren Handlungsgehilfen G. B. das Gehalt für Juli u. Auguſt D8. Is. zu bezahlen mit je 80 M. und das dem Kläger unterm 17. Juli ausgeſtellte Zeugnis zu ergänzen. Kläger wurde nämlich am 17. Juli n kündigungslos entlaſſen mit der Begründun dem Geſchäftsführer der Geſelk 0 Mai von dem Direktor der S. Induſtrie,— die beklagte Geſellſchaft ſteht in vertraglicher Ab⸗ hängigkeit von letzterer—„zur Dispoſition geſtellt“ bezw. ihm in Gegenwart ſämtlicher Bureauangeſtellten der Beklagten, alſo auchdes Klägers, das weitere Betreten des Bureaus der Beflagten unterſagt wurde, jedoch bis 30. Inni formell Ge⸗ ſchäftsführer gehlieben iſt, Geſchäftsvorfälle mitgeteilt und ſich da⸗ durch eines Vertrauensmißhrauches ſchuldig gemacht habe Die Entlaſſung des Klägers ſeitens der Beklagten ohne Ein⸗ haltung einer Kündigungsfriſt erwies ſich jedoch als ungerecht⸗ fertigt, weshalb die Gehaltsklage bis zum Ablaufe der geſetzlichen Kündigungsfriſt, d. l. bis zum Ablaufe des Monats Sep⸗ tember begründet war. Da in dem Teilurteil im Hinblick auf die Ungewißheit darüber, wie lange Kläger außer Stellung ſein werde, es im Intereſſe der Beilſigten für zweckmäßig erachtet worden iſt dem Kläger zunüchſt nur das Gehalt für die Monate Juli und Anguſt zuzuſprechen, da ferner der Kläger unbeſtrittener⸗ maßen bis jetzt trotz ſeiner Bemüßungen eine neue Stellung nicht finden konnte ſo mußte heute urch Endurteil die Verpflich⸗ tung der Beklagten zur Zahlung des Septembergehalts an Kläger ausgeſprochen werden. 2. Disponent A. p. K. geen Firma Mhr..⸗G. P. u. A. Fabrik hier. Kläger iſt laut ſchriftlichen Dienſtyerkrages vom 15 Mai 1904 gegen 3600 Mark Jahresgehalt als Bürochef und Disponent in die Dienſte der Beklagten getreten. Durch Veetragsnachtrag vom 18. März 1905 wurde ihm als weitere Vergütung ür die Zeit vom 1. April 1905 bis 1. April 190 eine ßprozentige Propiſion aus beſtimmten Mehrumſätzen zugebilligt. Dieſe Hproz. Proviſion hat ſich für die genannte Zeit auf rund 2100 M. be⸗ laufen. In der Zejt nach dem 1. April des l. Is. bis zum Entlaſfungstage wurde läger zum Teil als Reiſender verwendet und erhielt für die itiakeit, neben insgeſamt 830 M. Speſen, eine 2½ proz. Umſahpropſſion. Anfangs Juli ds wurde Kläger ahne Einhalt der vertraglichen Kündigungsfriſt entlaſſen. Seiner auf die Zahlung des Gehalts und der oben erwähnten Bproz. Proviſion bis zum 31. Dezember ds. Is. gerichteen Klage hielt die Beklagte im Termin vom 27. Juli in erſter Linie die Einrede der ſachlichen Unzuſtändigteit des Kauf⸗ mannsgerichts entgegen, da der Kläger ein höheres Ein kommen als 5000 M. pro Jahr gehabt habe, für Handlungsgel mit mehr als 5000 M. Jahresverdienſt aber die Kaufmannsgerichte nach Paragraph 4 des K. G. Geſ. nicht zuſtändig ſeien. Durch Zwiſchenurteil vom 27. Juli wurde jedoch die Zuſtändig⸗ kejt des Kaufmannsgerichts feſtgeſtellt. Nachdem Kläger am 1. Auguſt ds. Is. in eine neue Stellung eingetreten war, änderte er in der heutigen Schlußverhandlung den Klageantrag dahin, die Beklagte zur Zahlung pvon 1930 Mark und zur Ausſtellung eines Zeugniſſes über Art und Dauer der Be⸗ ſchüftigung, ſowie über Füthrung und Leiſtungen zu verurteilen. Die Beklagte beantragte Klageabweiſung bezüglich der Forderung von 1930 M. und erhob Widerklage auf Rückzahlung von 2123.55 M. zu Unrecht an Kläger bezahlter Proviſionen. Daßs Urteil lautet auf Verurteilung der Beklagten zur Zahlung von 430 M. und Ausſtellung des von Kläger beantragten Dienſt⸗ zeugniſſes; mit der Mehrforderung wird Kläger abgewieſen; eben⸗ ſo wird die Beklagte mit der erhobenen Widerklage abgewieſen. Nus gem Grossherzoqſum. * Kleine Mitteilungen aus Baden. Dienstag waren es 50 Jahre, ſeit Heiligenfondsrechner Michael Nold in Steinmauern ſeines Amles waltet. Der Großherzog verlieh dem Juhilar die ſilberne Verdienſtmedaille. Erzbiſchof Dr. Nörber und der Fond ließen Geſchenke überreichen.— In Wertheim hat ſich Präſident Klein krankheitshalber entſchleſſen, alle Aemter niederzulegen.— Die Wahl eines Nachfolgers des Herrn Weiß⸗ heimer für das Freiburger Amt fiel auf Herrn Stadtpfarrer Karl in Sulgburg. 6* t Js. lfen Sport. ). Sp. Bei dem Automobil⸗Meeting zu Blackpool in England ſtellte Guineß auf einen Darracg-Wagen einen neuen Weltrekord über 1 Kilometer mit ſtehendem Start auf. Guineß fuhr die Strecke in 21 Sekunden, was eine durchſchnitt⸗ liche Stundengeſchwindigkeit von 142 Kilometer entſpricht. .Sp. An dem Gordon⸗Bennett⸗Rennen der Lüfte, das im nächſten Jahre in Amerika zum Austrag gelangt, werden deut⸗ ſcherſeits wieder drei Ballons teilnehmen. Neuer Kaiſerpreis für Amerika. Kaiſer Wilhelm hat für die Segel⸗Regatten, die im nächſten Jahre anläßlich der Jubiläums⸗ Ausftellung in Jamestown bei Hampton Roads in Virginia ſtattfinden werden, einen wertvollen Pokal geſtiftet. Auch König Eduard und Präſident Rooſevelt haben Preiſe für inter⸗ nationale Rennen ausgeſetzt; und ſchließlich ſoll ſich Sir Thomas Lipton ebenfalls zur Stiftung eines Preiſes erklärt haben. Herichtszefung. * Mannheim, 18. Okt.(Schwurgericht.) In der Nachmittagsſitzung wurde der 27 Jahre alte Kellner Rudolf Kupſch von hier und der 21 Jahre alte Kaufmann Ernſt Eugen Jacobi aus Stuttgart verhandelt, gegen welche ſich die ſchwere Anklage des Straßenraubs richtete. Sie ſollen in der Nacht vom 5. zum 6. September ds. Is. zwiſchen G8 und H 3 den Taglöhner Anton Hager gemeinſchaftlich überfallen, fürchterlich mißhandelt und ihm das Portemonnaie mit 18 Mark Inhalt aus der Taſche genommen haben. Beide Angeklagte beſtreiten ihre Schuld und ſetzen dem Gewicht ſchwerer Indizien ein lebhaftes Ableugnen entgegen. Hager war in det erwähnten Nacht angetrunken in dem„Alten Storchen“ J 1, 8 und trank, da er kein Bier mehr bekam, einen Schorlemorle um den andern. Die letzten zwei weigerte er ſich zu zahlen, da er ſich geprellt glaubte. Es kam deshalb zwiſchen ihm und dem Kellner, dem heutigen Angeklagten Sie ſchlugen ſich und ſchließlich ſetzte Kupſch den Hager an die Luft. Später ſoll nun Hager, als er von der Polizeiwache in R 1, wo man ihn abgewieſen, nach der Wache in G 5 ging, um die ihm widerfahrene Unbild an⸗ zuzeigen, von Kupſch und ſeinem Freunde Jacobi verfolgt und überfallen worben ſein. Hager hat die Täter nicht geſehen, will aber Kupſch genau an ſeiner Stimme wiedererkannt haben, die wiederholt rief: Willſt jetzt zahlen? Jacobi hat auch bei Kupſch den Reſt der Nacht zugebracht. Als die Polizei in aller Frühe dieſen verhaftete, verkroch er ſich unters Bekt und wurde nicht entdeckt. Da die Polizei ſein Jackett mit⸗ genommen, ſo pfiff er einen in der Nähe, in R 3, 15, wohnen⸗ den Freund, den Schneider Adam Kritter heraus, der ihm eine Jacke lieh. Zu Kritter ſagte er:„Wir haben heut Nacht einem die Goſch verſchlagen, ich muß fort.“ Er reiſte denn auch nach Karlsruhe, wo er verhaftet wurde. Die Angeklagten ſagen, ſie hätten um die kritiſche Zeit ſich im Cafs Zentral auf⸗ gehalten und Jacobi ſei nur deshalb mit Kupſch heim, weil leine Wirtſchaft mehr offen geſtanden habe. Sein Verſtecken will Jacobi damit erklären, daß er in Neckarſulm noch eine Geldſtrafe von 3 Mark ſchuldig geweſen. Er habe geglaubt, er würde zum Abſitzen dieſer Strafe geholt. Kritter wurde heute nicht vereidigt, da er der Begünſtigung verdächtig er⸗ ſchien. Er hat nur zögernd„ausgepackt“ und anfangs be⸗ hauptet, Jacobi heiße Bernauer. Kupſch war erſt 4 Wochen vor der Tat aus dem Landesgefängnis entlaſſen worden, auch Jarcobi iſt vorbeſtraft. Die Verhandlung zieht ſich bis in die ſpäte Nacht hinaus. In dem dicht gefüllten Saal herrſcht eine faſt unerträgliche Atmoſphäre. Die Geſchworenen ver⸗ neinten die Schuldfrage, weshalb Freiſpruch erfolgen mußte. Die Verhandlung ging erſt gegen 10 Uhr zu Ende. Die Verneinung der Schuldfrage erregte allgemeine Ueber⸗ raſchung. Cheater, Runſt und Wiſſenſchaft. Hochſchule für Muſik. In ſeinem geſtrigen Donnerstagsvortrag behandelte Kapellmeiſter Baß in gewohnt intereſſanter Weiſe eingehend die Klaviermuſik Joh. Nep. Hummels und Ladislaus Duſſeks, ſodann kürzer die Opernmuftk Cherubinis, Méhuls und Spontinis und ſchließlich mit dem deutſchen Singſpiel beginnend den„Dorfbarbier“ von Joh. Schenk, Seine Ausführungen unter⸗ brach der Redner wiederholt dadurch, daß er Bruchſtücke der be⸗ handelten Werke am Flügel wiedergab; eine für den Hörer ſehr willkommene inſtruktive Grgänzung. Hochſchulnachrichten. An der Univerſitäk von Saſſari (Sardinien) wurde zum Ordinarius der Rechtsphiloſophie Frl. Dr. Thereſe Labriola ernannt, die Tochter des bekannten verſtor⸗ benen Soziologen und ſozialdemokratiſchen Profeſſors.— Der a. o. Profeſſor der Mathematik Dr. G. Landsberg in Breslau iſt in gleicher Eigenſchaft an die Kieler Univerſität berufen worden. — Der ga. o. Profeſſor Dr. Adolf b. Wenckſtern in Greifs⸗ wald wurde als Ordinarius der Staatswiſſenſchaften an die Breslauer Univerſität berufen und wird noch zum Winter⸗ ſemeſter dorthin überſiedeln. Das Münchener Hoftheater hat ſeine Plätze verbilligt. iie Preiſe für Schauſpielvorſtellungen, die außer Abonnement ſtatt⸗ inden, ſindermäßigt u. überdies Opernvorſtellungen zu kleinen Preiſen eingeführt worden. Der Hundertjahrtag von Gyethes Hochzeit. Heute bor 100 Jahren, am 19. Oktober 1806, trat Goethe mit Chriſtiane Vulpius „ganz förmlich“ in den Stand der heiligen Ehe ein, mitten in den Kriegsſtürmen, von denen auch Weimar und Goethes Haus nicht verſchont geblieben waren. Fünf Tage vorher hatten trunkene Tirailleurs dem Dichter eine arge nächtliche Szene gemacht, bei der Chriſtiane ein reſolutes Benehmen zeigte. Riemer, Goethes damaliger Sekretär, iſt der Anſicht, daß der 57jährige Dichter gerade durch jenes tapfere Verhalten Chriſtianes ſich zu der ſpäten Hefrat entſchloſſen habe. Gewiß lag ihm aber auch daran, ihre Zu⸗ kunft und die ſeines Sohnes in dieſer unruhſgen Zeit ſicherzu⸗ ſtellen. „Das Glashaus“, ein Luſtſpiel in drei Akten von Oskar Blumenthal, wurde der„Frkf. Ztg.“ zufolge im Wiener Burgtheater trotz guter Beſetzung und ſorgfältiger Inſze⸗ nierung ſehr entſchieden abgelehnt. Das angebliche Luſtſpiel arbeftet mit ſtark poſſenhaften Effekten, die aber als von der Kadel⸗ burgfirma her bekannt ihre Wirkung ganz verfehlten. Die Sattre auf literariſches Bauernfängertum, Modernitätsgeckerei und bür⸗ gerliche Snobs, bie in die Oeffentlichkeit drängen, iſt ſchon zu ab⸗ gelagert, um insbeſondere in Wien noch Eindruck zu machen, wo faſt alle witzigen Pointen aus den Feuilletons desſelben Autors ohne⸗ hin bekannt ſind. Es gelang wohl den zahlreichen Verehrern des Feuilletoniſten und Verfaſſers anderer beſſerer Stücke, den Autor mehrmals vor den Vorhang zu rufen, es wurde aber doch ſo ſtark gez iſcht, daß es erſtaunlich war, daß Blumenthal ſelbſt ſich dieſer Demonſtration gusſetzte. Ein Gemälde von Tizlan in Gefahr. In„Marzocco“, einer in Florenz erſcheinenden Kunſtzeitſchrift, lenkt Domeniko Buratti die öffentliche Aufmerkſamkeit auf ein faſt unbekanntes, hervor⸗ ragendes Gemälde von Tizian, das nach dem Tode des bisherigen Beſitzers, Marcheſe Emanuele Doria, eines Nachkommen des großen Genueſen, in Gekahr wäre, den Weg ſo vieler italieniſcher Meiſter⸗ werke zu finden, die heimlich ins Ausland verkauft worden wären. Es iſt ein Porkrät des Andrea Doria, des berühmten Admirals, das ausgezeichnet erhalten iſt. Das Gemälde iſt niemals photogra⸗ bhiert worden, iſt auch nur wenigen zu Geſicht gekommen. In der Villa der Doria in Chiris befindet ſich noch ein anderes ſehr ſchönes Gemälde, ein Porträt von Filippo Strozzi, deſſen Urheber unbe⸗ kannt iſt. Leſzie Dachrichten und Telegramme. *Bonn, 19. Okt. Der Kaiſer trat heute Morgen 934 Uhr eine Automobilfahrt nach der Ur ftalſperre bei Gmünd in der Eifel an. Berlir, 19. Okt. Im nächſten Reſchstagsetat ſoll die Stellung des Chefs der Reichskanzlei in den Poſten eines Unterſtaatsſekretärs umgewandelt werden, wie ja auch der erſte Beamte des preußiſchen Staatsminiſteriums Unterſtaats⸗ ſetretär iſt. Der bisherige Chef der Reichskanzlei, Geh. Reichsrat von Loebell, wird der neue Unterſtaatsſekretär ſein. * Wien, 19. Okt. Generalleutnant v. Hülſen⸗Häſeler und Oberſt v. Belo w, die zur Uebermittelung der Glückwünſche des deutſchen Kaiſers an den Grafen Beck zu deſſen 60jährigem Dienſtjubiläum hier eintrafen, wurden heute Mittag vom Kaiſer in Audienz empfangen. *Paris, 19. Okt. In Fau ſtarb der frühere ruſſiſche Botſchafter in Paris, Baron v. Moh renhei m, im Alter von 82 Jahren. Toloſa, 19. Okt. Vertreter der Induſtriebezirke von Saufander, Biskaja und Guipuccoa hielten eine Verſammlung ab, auf der gegen alle Handelsverträge Einſpruch erhoben wurde, da ſie ohne die Mitwirkung der Cortes vorbereitet wurden. Die katalaniſchen Vertreter führen eine Kampagne in demſelben Sinne. * London, 19. Okt. Der„Daily Telegraph“ meldet aus Petersburg, daß die auf die engliſch⸗ruſſiſche Verſtändigung hin⸗ zielenden Verhandlungen einen guten Fortgang nehmen. Das Blatt will wiſſen, eine gemeinſame engliſch⸗ruſſiſche Anleihe ſei zu Stande gebracht und die erſte Rate von 200 000 zwfund Sterling ſei in der letzten Woche eingezahlt woroen * Ribe(Dänemark), 19. Okt. Geſtern abend 10 Uhr gr⸗ 7 —+. wodurch faſt ſämttiche Gebäude in Trümmer gelegt pne⸗ den. Die Exploſion wurde vermutlich durch Anhäufung 1 Knallgas verurſacht. Menſchen ſind nicht verletzt. Alle Fenſter, ſcheiben der Umgebung und des Bahnhofes ſind zertrümmert Heute iſt die Stadt ahne Gas, auch teilweiſe ohne Waſſer, da die Waſſerwerke beſchädigt würden. Der Wechſel im badiſchen Finansminiſterium. Karlsruhe, 19, Oll. Der„Frkf. Zig.“ Die hier mit greßer Beſtimmtheit verbreitete direktor Dr. Reinhard habe das Finanzf men, iſt unrichtig. Dr. Reinhard habe vielm war, aus Geſundheitsrückſichten, die nie wand ſind, endgültig abgelehnt. Die alſo nach wie vor und wohl noch für eini In den Vordergrund rücken n tungsgerichtspräſidenten Lewald, deſſ Vermögensſteuervorlagen in der Kammer druck gemacht hat. Was die Finanzlage anbelangt, jo ſcheinen darüber in den auswärtigen Blättern übertriebene Angaben gemacht worden zu ſein. Reſerren, wie anfangs der goer Jahre, ſind allerdings nicht mehr vo aber mit einer etwas ſiärferen Heranziehung der sberen klaſſen werde der Mehrbedarf reichlich zu decken ſein. Der„Hauptmann“ von Köpenick. *Berlin, 19. Okt. Die Nachforſchungen nach dem Köpe⸗ nicker Gauner haben bis jetzt keinen Erfolg gehabt. Die Nay⸗ forſchungen erſtrecken ſich auch auf Geiſteskranke, die eventuell aus einer Anſtalt entſprungen ſind. Miniſterkriſe in Frankreich. *k Paris, 19. Okt. Ueber den heutigen Miniſterrat wurde ſolgende amtliche Meldung ausgegeben: Sarrien brachte ſeinen Kollegen ſein von ihm an den Präſtdenten Fallieres gerich⸗ tetes Entlaſſungsgeſuch zur Kenntnis. Trotz des Er⸗ ſuchens ſeitens der Miniſter, im Amte zu verbleiben, beharrte Sarrien bei ſeinem Entſchluß. Die Miniſter beſchloſſen ſodann, ird geſchrieben: Nachricht, Domänen⸗ bortefeuille angenom⸗ „wie vorauszuſehen hi bloß ein Vor⸗ 9 en ten Ein⸗ Badens Sarrien bei ſeinem Rücktritt Gefolgſchaft zu leiſten und unterzeichneten ein gemeinſames Entlaſſungsſchreiben, das ſie Sarrien überreichten. Der Miniſter des Aeußern Bourgeris und der Handelsminiſter Damerque teilten die Weiſungen mit, die ſie dem Botſchafter Lambon inbetreff der Fortſetzung der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrags⸗Verhandlungen zukommen ließen. Bourgeris übermittelte dem Miniſterrat den Bericht der Komiſſion, die mit der Organiſation des franzöſiſchen Schulunter⸗ richts im Orient betraut iſt. Aus Rußflaud. Petersburg, 19. Okt. Bei der Station Oka der Bahn Moskau⸗Kursk ereignete ſich vor kurzem eine Eiſen⸗ bahnkataſrophe, welche die erſten Meldungen als unbedeu⸗ teud bezeichneten. Hente melden dagegen die Blätter aus Moskan, daß mindeſtens 100 Perſonen bei dem Unglücksfall den Tod gefunden hatten. “ Petersburg, 19. Okt. Am 15. Oktober war in dem Ge⸗ bäude des Kronſtadter Militärgerichts ein Bombenattentat geplant, welches durch die Verhaftung mehrerer Perſonen, darun⸗ ter einige Untermilitärs, vereitelt wurde. Das Attentat war gegen die Richter geplant. Die Bombe ſollte einem Angeklag⸗ ten zugeſteckt werden, der ſie unter die Richtertiſche ſchleudern ſollte. London, 19. Okt. Bei der von dem„Daily Telegraph“ gemeldeten engliſch⸗ruſſiſchen Anlei he handelt es ſich um eine Anleihe für Perſien. Berliner Drahtbericht. (Von unſerm Vexrliner Bureau.) JBerlin, 19. Okt. Die gegen den Bezirkscenmimann Kerſting erhobenen Beſchuldigungen ſind, wie die„Nordd. Allg, Ztg.“ beſtätigt, durch Zeugenvernehmungen zum größten Teil widerlegt worden und der Aufenthalt Dr. Kerſtings in Berlin iſt nicht mehr nötig, ſo daß der Wiederausreiſe des Genannten nach Togo mit dem nächſten von Hamburg ab⸗ fahrenden Dampfer nichts im Wege ſteht. Berlin, 19. Okt. Ueber den Köpenicker Ganner werden wohl weitere Einzelheiten bekannt, wo er überall in Berlin vor und nach der Tat geſehen worden iſt, doch iſt die von ihm getragene Militärhoſe nicht die eines Offiziers, ſondern die eines Unteroffiziers. Aber er ſelbſt hat noch nicht für gut befunden ſein Inkognito zu lüften. Jene Spuren, von denen man durch die Preſſe erfuhr, ſcheinen noch nicht nachgewieſen zu ſein, aber eine bemerkenswerte Folge hat der Fall gezeitigt. Der Köpenicker Rürgermeiſter Dr. Langerhans hat, wenn eine Meldung des„Berl. Tgbl.“ ſich als richtig erweiſt, die nötigen Konſequenzen gezogen und ſein Amt vorläufig niedergelegt. — ———— Baumwolle (Wochenbericht von Hornby, Hemelryk& Co., Baumtrollmäkler in Liverpool.) Die Umſätze während der Woche belaufen ſich auf 41 170 B. Amerikaniſche Sorten ſind im Einklange mit den Terminnotter⸗ ungen 31 Punkte höher für middling und Grade darunter, jedoch bloß 27 Punkte für good und fully good middling und 24 Punkte für middling fair. Die Nachfrage war enttäuſchend. In Braſt⸗ lianiſcher fand ein gutes Geſchäft ſtatt und Quotierungen 32 höher. Von Perupianiſcher waren„rough“ Sorten in guter Nach⸗ frage zu veränderten Preiſen,„ſmooth“ jedoch 31 Punkte höher, Aegyptiſche waren in guter Nachfrage, das Geſchäft, das zuſtande kam, war jedoch klein. Preiſe 1/16 bis 1/4 D. höher. Joanovich und Abaſſi unverändert. In Oſtindiſcher fand bloß ein kleines Geſchäft ſtatt. Broach und Tinnivelly 3/16., übrige Qualitäten 3/8 D. höher. Auch dieſe Woche war der Markt furchtbar auf⸗ geregt und Preiſe zeigen einen weiteren Aufſchlag von zirka 15 Punkten auf. Auf die Panik, welche der Sturmſchaden ange⸗ richtet hat und über deſſen Ausdehnung man noch immer im unklaren iſt, folgten Kabels über Forſt in vielen Teilen der Zone und ſo kommt es, daß der Markt nicht zur Ruhe kommt. Man weiß nicht von einem Tag zum andern, was geſchehen wird. Die ſenſationellen Fluktuationen der letzten Zeit haben die Aufmerk⸗ ſamkeit des amerikaniſchen Publikums auf den Artikel gelenkt und dementſprechend herrſcht auch eine ſieberhafte ſpekulative Tätigkeit, nicht nur in Amerika, ſondern auch hier. Große Orders treffen aus Amerika ein, um unſeren Markt entſprechend zu be⸗ einfluſſen. Wetternachrichten ſind ungünſtig. Die Ernte iſt eine verſpätete und ſchlechte Witterung jetzt, wie Froſt oder Stürme, kann einen größeren Schaden anrichten als in normalen Sat⸗ ſonen. Ernteſchätzungen ſind allgemein reduziert worden. 115 bis 11,75 Millionen wird als konſervative Ziffer betrachtet. Zu⸗ fuhren nehmen etwas zu, ſtehen aber noch immer hinter den Er⸗ folgte auf der hieſigen Gasanſtalt eine heftige Exploſion, 4 wartungen zurück. Die Temperatur in den Staaten iſt eine ſehr niedrige, —— DDr 2 0 ee e — r —— — 2. —— — 22 maunheim, 19. Lipber, amten einen Anſtellungsvertrag abſchließen, der für den Seneral-unzeiger. KAbendplatk) 8. Seite Dolkswirtschaft. Mannheimer Aktienbrauerei Löwenkeller. Der Aufſichtsrat dat in ſeiner geſtrigen Sitzung beſchloſſen, der auf den 28. November . F. einzuberufenden Generalverſammlung eine Dividende von n beutſcher Oelfabriken, Mannheim. Auf Antrag der iſchen Vereinsbank und des Bankhauſes E. Ladenburg in hurden M. 1 Mill. neuer Aktien dieſer Geſellſchaft In den letzten Tagen wurde auf dem ba. 100 Zentner, zu 30 M. ver⸗ artsförſterhof eine ſolche zu 26 Mark. Preis bis auf 35 M. getrieben und iſt iz dieſes Ortes mit ca. 1000 Zentner ausver⸗ ckenheim wurden bis jetzt ca. 400 Zentner Sandblatt M. in Händlershand begeben. Im Elſaß werden bake der Straßburger Gegend zu 24 bis 25 kanten verkauft. Von den Tabaken der Benfelder d werden in Sermersheim 28., in Sand 26 M. er⸗ Kogenheim erzielte 28 M. In alten Tabaken iſt die nage recht lebhaft ohne nennenswertes Angebot. Im Elſaß faſt alle noch reſtierende Orte zu 25 bis 28 M. verkauft. eim hat der Sandblatt⸗Kauf zu 26 M. und Trink⸗ ge anen. Bis jetzt hält ſich, lt.„Südd. Tabakzeitung“, reſerviert. Die Abnahme des Herbſtſandblattes in ter Gegend iſt in vollem Gange. Die Abhängung iſt d, ebenſo die Ware. Auch in der Oberrheinpfalz n die Vorbruchſandblätter jetzt übernommen und hört man n mit wenig Ausnahmen, daß die Abhängung und Quali⸗ e gute iſt. Sonſt iſt das Geſchäft im allgemeinen vor wie Smarkt. Liſenwerke Gaggengu. Die Generalverſammlung genehmigte die Ausgabe von M. 1 Million neue Aktien, die zu 105 pCt. plus plet. Aktienſtempel von einem Konſortium übernommen und don dieſem den Aktionären mit 110 pCt. plus 2 pct. Aktien⸗ ſtepel zum Bezuge angeboten werden. Thonwerk Biebrich Akt.⸗Geſ., Biebrich a. Rh. Der Brutto⸗ erteng des Unternehmens hat ſich von vorjährigen M. 97084 auf M. 194 906 erhöht. Nach M. 37 943(M. 25 568) Abſchrei⸗ bungen und M. 44 446(i. V. M. 17000) Tantiemen gelangen 25 Ppyozent(17 Prozent) Dividende gleich M. 112 000 auf Mark 448 000 Grundkapital zur Verteilung. Die Reſerven enthalten M. 89 600(w. i..). Meiſenheim⸗Schmeißbacher Mälzerei.⸗G. Nach Abzug der Abſchreibungen und Tantiemen verbleibt ein Reingewinn von Mark 34 989, der ſich inkluſive des Vortrages von M. 1776 auf Mark 36 765 erhöht. Es wird beantragt 7 Proz. Dividende(wie i..) zu verteilen und M. 2365 vorzutragen. Die Generalverſammlung genehmigte dieſen Antrag. Die Aktiengeſellſchaft Kronenbrän(vorm. M. Wahl) in Augs⸗ burg erzielte bei 109 461 Hektoliter li. V. 105 256 Hektoliter) Bierumſatz einen Rohgewinn von 454 154 M.(439 531.). Die Dividende beträgt wieder 9 pt.(wie i..) und der Vortrag 7158 M.(7012.). Fabrik landwirtſchaftlicher Maſchinen Akt.⸗Geſ., Hennef a. d. Sieg. Auf der Tagesordnung einer zum 10. Nov. einberufenen außerordentlichen Generalverſammlung ſteht der Antrag auf Zu⸗ ſammenlegung des jetzt M. 180 000 betragenden Grundkapitals und Schaffung von Vorzugsaktien. Für die letzten ſechs Jahre hat die Geſellſchaft eine Dividende nicht verteilt. Die Basler chemiſche Fabrik beantragt wieder eine Dividende von 7 Prozent. Das Kartell der D⸗Bauken hat nun ſeinen Frieden mit den Bankbeamten gemacht und damit einen Schritt getan, der in die verworrene Lage die erwünſchte Klarheit bringt. Eine Abordnung des Vereinsvorſtandes der Berliner Bankbeamten hat nämlich gelegentlich einer Unterredung mit den Geſchäftsinhaber der Di⸗ rektion der Discontogeſellſchaft, Dr. Salomonſohn, die Mittei⸗ lung erhalten, daß die Leitungen der Kartellbanken folgenden Beſchiuß gefaßt hätten:„Es iſt vereinbart, daß keine Bank einen Beamten feſt anſtellen wird, bevor derſelbe ſeine bisherige Stel⸗ lung nicht gekündigt hat. Hierdurch ſoll indeſſen nicht verhindert werden, daß die Bank(d. h. diejenige, die den betreffenden Be⸗ amten anſtellen will) auch vor erfolgter Kündigung bezüglich ſeines Engagements mit ihm in Verhandlungen tritt und ſolche für ſich für den Kündigungsfall verbindlich zum Abſchluß bringt, ohne daß eine Bindung des Beamten ſtatthaft iſt.“ Danach kann alſo jede der Kartellbanken in Zukunft auch mit einem bei einer anderen Kartellbank in ungekündigter Stellung Fall, daß der Beamte ſeine bisherige Stellung kündigt, für ſie unter allen Umſtänden rechtsverbindlich iſt, den Beamten aber nicht bindet, ſobald er bei ſeiner Bank, ſei es infolge einer Gehalts⸗ erhöhung, einer andern ihm zuſagenden Beſchäftigung uſw. ver⸗ bleiben will. Im Hinblick auf dieſe Lage der Dinge hat der Vorſtand des Vereins der Bankbeamten am 15. Oktober be⸗ ſchloſſen, die Angelegenheit für erledigt zu erachten. Auf den deutſchen Eiſenbahnen wurden im September aus dem Perſonenverkehr M. 59 200 444 oder mehr M. 3 530 870 und pro Kilometer M. 1242 oder M. 57 gleich 4,81 Prozent und aus dem Güterverkehr M. 130 183 569 oder mehr M. 5 294 198 und pro Kilometer M. 2667 oder mehr M. 69 gleich 2,66 Prozent vercinnahmt. Preiserhöhungen in der Textilinduſtrie. Eine Reihe von Kattunwebereien, darunter die Akt.⸗Geſ. für Baumwoll⸗ ſpinnerei in Hilden und die Hagener Textilinduſtrie Akt.⸗Geſ. geben bekannt, daß ſie infolge der unausgeſetzt ſteigenden Roh⸗ ſtoffpreiſe eine mehrprozentige Erhöhung der Kattunpreiſe, um zrka—3 Pfg. pro Meter, ſofort haben eintreten laſſen.— Dem Vorgehen der ſchleſiſchen Leinen⸗ und Halbleinenfabrikanten ſind jetzt auch die Leinherſteller Rheinlands und Weſt⸗ falens gefolgt, indem ſie die Preiſe der Leinen⸗ und Halb⸗ leinenerzeugniſſe um—10 Prozent erhöhten. Auch hier iſt die Preiserhöhung angeſichts der ſo ſehr geſtiegenen Garnpreiſe er⸗ folgt. Preiserhöhungen haben aus demſelben Grunde auch die Bielefelder Wäſcheherſteller, etwa in Höhe von 5, horgenommen. Vom Stahlwerksverband. Der am 26. Oktober ſtattfindenden Beirgtsſitzung des Stahlwerksverbandes liegt ein Antrag vor, die Betetligungsziffer für Produkte B abermals zu erhöhen. Der Antrag begegnet Widerſtand. Steuer auf Wagenladungen in Rußland. Vom 1. Dezember 8. Is. ab wird, wie die Aekteſten der Kaufmannſchaft von Berlin rfahren, für jede in Rußland aufgegebene Wagenladung eine Steuer von 10 Kopeken erhoben, die von der Verſandt⸗ ſtation eingezogen wird. Vom gleichen Zeitpunkte ab wird die Rampengebühr von 1,22 Kopeken pro 100 Kilo, von der bisher diejenigen Güter befreit waren, die auf freien Stationsplätzen ge⸗ lagert wurden, auch für dieſe Güter erhoben, eeeee eeen Telegraphiſche Haubelsberichte. Offenbacher Portland⸗Cement⸗A.⸗G. Offen⸗ bach a. M. Zu der Mitteilung, daß der Geſellſchaft von ſeiten der Cementwerke Heidelberg und Mann⸗ heim.⸗G. eine bindende Kaufofferte zugegangen iſt, erfährt die„Frkf. Ztg.“, daß für die M. 1000 000 nom. Aktien ſowie zur Einziehung der für 811 Vorzugsaktien ausgegebene Gewinnanteilſcheine von je 300 M.— insgeſamt M. 250 000 — neuer Aktien der Heidelberger Geſellſchaft mit Dividende⸗ berechtigung ab 1. Dezember ds. Is. gewähren will. Die Heidelberger Geſellſchaft übernimmt ferner die Zahlung ſämt⸗ licher Paſſiven des Offenbacher Unternehmens, mit Ausnahme der etwaigen Abſetzung von Beamten mit langfriſtigen Vor⸗ trägen, ſowie die Koſten der Einführung der neuen Aktien an den Börſen von München und Frankfurt a. M. mit 1 PEt. des Nominal⸗Betrages. Aus den M. 250 000 neuen Heidel⸗ berger Aktien, deren Kurs, unter Berückſichtigung für Dividen⸗ den⸗Abſchläge auf etwa 170 pCt. ſich ſtellt, und die ſomit den Wert von etwa M. 425 000 repräſentieren, gehen zunächſt M. 243 300 zur Ablöſung der Gewinnanteile, ſowie etwa M. 2500 Koſten der Einführung ab, während der Reſt von etwa M. 178 000, wovon noch die Abfindungen zu kürzen ſind, auf das Aktienkapital von M. 1000 000, eingeteilt in Mark 189 000 Stammaktien und M. 811 000 Vorzugsaktien pro Rate enthalten. Mithin würden auf die Vorzugsaktien zu⸗ züglich der Genußſcheine etwa 45 pCt., auf die Stammaktien etwa 15 PpCt. entfallen. Die Verrechnung der M. 250 000 Aktien des Cementwerkes Heidelberg erfolgt zu einem von dem Aufſichtsrat der Offenbacher Geſellſchaft feſtzuſetzenden Kurs, jedoch nicht unter 165 pCt. Das Abkommen wird perfekt durch die Zuſtimmung von M. 751 000 Aktien der Offenbacher Geſellſchaft. *RNürnberg, 19. Okt. Infolge bedeutender Engagements in Kupfer und Zinn iſt die hieſige Metallgroßhandlung M. Theil⸗ heimer nach der„Frkf. Ztg.“ in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die Paſſiven werden auf etwa 800 000 M. geſchätzt. Man glaubt, daß den Gläubigern ein einheitlicher Vorſchlag von 25 Prozent ge⸗ macht werden kann. Dresden, 19. Okt. Der Aufſichtsrat der Bautzener Brauerei und Mälzerei ſchlägt wieder 9½ Proz. Divi⸗ dende vor. Hönningen, 19. Okt. In der heutigen Generalverſamm⸗ lung der Chemiſchen Fabrik.⸗G. wurde die Dividende auf 10 Proz.(im Vorj. 9 Proz.) feſtgeſetzt. Konſtantinopel, 19. Okt. Die Einnahme der türkiſchen Tabakregiegeſellſchaft beirugen im Monat September 1906 20 300 000 Piaſter gegen 20 600 000 Piaſter in der gleichen Zeit des Vorjahres. Berlin, 19. Okt. Der Aufſichtsrat der Berliner Akt.⸗Geſ. für Giſengießerei und Maſchinen⸗ fabrikation Freund ſchlägt die Verteilung einer Dividende von 14 Proz.(im Vorjahre 12 Prozent) Dividende vor, bei ebenſo großen Abſchreibungen wie im Vorjahr. London, 19. Okt. Die Bank von England erhöhte den Diskont von 5 auf 6 pCt. London, 19. Okt. Nach dem Kabelbericht des„Iron⸗ monger“ aus Philadelphia für den amerikaniſchen Etſen⸗ markt verkehren die Märkte unverändert ſtramm. Die erhöhte Produktion an Roheiſen vermag die Preisbeſpegung nicht aufzu⸗ halten. Es beſteht gute Nachfrage für nächſte Jahreslieſerung. Lieferungen im erſten Quartal wird eine Prämie bewilligt. e Ware liegt ſehr feſt. Halbfabrikate ſind knapp bei weſent⸗ ren Preiſ Knüppel beiſpielsweiſe 2 Dollar höher. Prompte Ware iſt ſchwer erhältlich. Findlay Ohio. Nach zweiſtündiger Beratung fällte in der Klageſache des Staates Ohio gegen die Standard⸗Oil⸗Company die Juris ihren Spruch. Darnach wird die Geſellſchaft ſchuldig befunden, ſeit dem 6. Juli 1903 in ſtrafbarer Weiſe beſtrebt geweſen zu ſein, die Handelsfreiheit zu beſchränken. Nach dem Geſetz von Ohio ſtellt die Geſchäftstätigkeit eines jeden Tuges eine beſondere Geſetzesverletzung dar, die einer Geldſtrafe bis 5000 Dollars unterworfen iſt. Die Klage gegen John D. Rookefeller per⸗ ſönlich wird ſolange zurückgeſtellt, bis das Ergebnis der in den oben erwähnten Klagefällen bei dem höheren Gerichte ein⸗ gelegten Berufung vorliegt. Mannheimer Effektenbörſe vom 19. Oktober.(Offizieller Bericht.) Im Verkehr ſtanden heute: Mannheimer Verſicherungs⸗ Aktien zu 525 M. pro Stück. Weiterhin wurden gefragt: Durlacher Hof⸗Aktien zu 257 ptt., Elefantenbrän vorm. Rühl, Worms zu 99 pEt., Koſtheimer zu 295 pt. und Zellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien zu 306 pEt. Gutjahr⸗Aktien waren zu 88 pCt. am Markte, ebenſo Pfälz. Nähmaſchinen zu 135.50 PEt, Aktien. Bauken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 134— Br.3. Storch. Speyer—.— 100.— e 50%—.— 129 50,3 Merger, Worms—.— 100 Pfälz. Benk—. 102.80Wormſ. Br. v. Oertge 90.——.— Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 197.25Pf. Preßh. u. Sptfabr.—.— 182.— Pf. Sp. uU. Kdb. Land. 139.509—.— Transport Rhein. Kreditbank—.— 143.—u. Verſicherung. Güen. Fop, Ban: 127.50 8 8⸗. Abſch. Seetr. 88.——.— Südd. Bank—.— 117.800Rannh. Damuſſchl. 73.——.— Eiſenbahnen.„ Lagerbaus—.— 96.50 Pfälz. Luwiasbahn—.— 234.50 Bad. Rück⸗u. Mitverſ. 420——— Maxbahn 149.——., Aſſecurranz 1470 1460 2, Pordbabhn 141.— Cöntinental. Verf. 460.—..— Heilbr. Straßenbahn 80.— 79.50 Dterr Werfee— 905.— en. Induſtrie. Oberr. Geſ.—. 500 450.chem. Induſr.——.250Württ. Transp.⸗Berf.—.— 725.— Bad. Antl.u. Sodafbr.—— 475.— Induſirie. Cbem. Fab. Goldenba.—.— 182.— fl.⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 128.— Verein chem. Fabriken—.— 380— Verein D. Oelfabriken—.— 13150 Wſt..⸗W. Stamm 227.— Dingler'ſche Mſchfbr. 135.—.— Emaillirfbr. Kirrweil.— Emaillw. Maikammer— 0—— „ Vorzug—.— 106.— Ettlinger Spinnerei 103— Brauereien. Hüttenh. Spinnere! 98 50—.— Bad. Brauerei 123.——.— Karlsr. Maſchinenbau—— 220.— Binger Aktienbierbr.———.—Nahmfbr. Haid v. Neu—.— 278.— Durl. Hof vm. Hagen—.— 257.— Noſth. Cell u. Papierf.—— 295— Eichbaum⸗Braueret 150.— 148 50 Mannh. Gum u. Asb.—.— 125.— Elefbr. Rühl, Worms—.— 99 Maſchinenf. Badenia—.— 205.— Ganters Br., Freibg.—.— 108.— Oberrh. Elektrizitt—.— 30 50 Kleinlein, Heidelberg—.— 190.500Pf. Nähm..Fahrravf. 185 50—— Homb. Meſſerſchmitt 79.75—— Portl.⸗Zement Hdolbg.—.— 175.— Ludwigsh. Brauerei—.— 244—Südd. Draht⸗Ind. 144.—. Mannh. Aktienbr.— 138 Südd. Kabelwerke 143.50 142.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——. Verein Freib. Ziegelb.—.— 189.— Brauerei Sinner— 248[„ Speyr.„ 68335 Br. Schroedl, Hdolbg. 210——.[Würzmühle Neuſtadt 188.——.— „Schwartz, Speyer—.— 124.— Waldhof 306——.— „Ritter, Schwetz. 32.— ucke fbr Waghäufel—.— 115.50 „S. Weltz, Speyer—.— 94.— Zuckerraff, Mann⸗ Obligationen Pfandbrieſe. 4½ Bad..⸗G. f. Röſcheff. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.25 bz u. Seetransport 101.26 A 3½„„„ alte M. 95.— 5/4¼% Bad. Anikin⸗u. Sodaf. 104.25 U )((. Kleſnlein, Heſdlbg. 101.50 G 3%„ Kommumal 96.23 b25% Bürg. Braußaus, Bonn 102.75 G Stübte⸗Anlehen. 4% Herrenmſihle Gen; 100. %,Freiburg. B. 96.2064½% Maunt. Dampf⸗ 3¼% Heidelbg. v. J. 1903 96.20 G] ſchleppſchiffahrts⸗Feſ. 101.50 3% Karlsruhe v. J. 1896 87.40 b4½% Manmh. Lagerhaus⸗ 3½% Lahr v. J. 1902 96.20 G Geſellſchaft 101.80 4½% Ludwigshafen 100.50 G4½% Oberrh. Glektrizitäts⸗ 401 1 100.— C werke, Farlsruhe 95.— 4% Pfälz. Cßamotte u. 5 v. 1900 100.— f werk.⸗h. Eiſend, 102.75 B %0% %½% 12 4% Mannh. Oblig. 1901 100 4½% Nuff..⸗G. Zellſtofff. 3 55„ 1 Walphof bei Pernau in 8003„ Livland 00.—b3 395 5 1895 96.20 64½% Speyrer Brauhaus „ 1898 96.20 6%.⸗G. in Speyer 100. G 8˙ 1904 96.20%½ Speyrer Ziegelwerke 101.50 53 3½— Pirmaf eng unk. 1905 3½%% Wiesloch v. J. Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ.f. Sellindu⸗ ſürte rückz. 105%, 104.25& Berliner Effeltenböͤrſe. [Privattelegramm des Geueral⸗Anzeigers.) * Berlin, 19. Okt.[(Fondsbericht.) Im Gigang mit der ſchwachen Haltung der Börſen von Paris und Londeß er⸗ öffnete die Börſe in luſtloſer und zum Teil in ſchwacher Haltung. Der Geſamtperkehr vollzog ſich ſchleppend. Der Bandenmarkt zeigte bei Eröffnung etwas niedrigere Kurſe. In Montanaktien nur Gelſenkirchener um 0,40 pCt. beſſer. Harpener unverändert, Da⸗ gegen Hüttenaktien um ½ pCt. niedriger. Zproz. Reichsanleihe unberändert. Ruſſen von 1902 ſetzten mit dem geſtrigen Schluß⸗ kurs ein und waren ſpäter 0,10 pCt. beſſer. Ruſſenbank ½ pet. niedriger. Warſchau⸗Wiener 1 pet. ſchwächer. Bahnen mit Aus⸗ nahme von Meridionalbahn durchweg nachgebend. Später Prinz Heinrichbahn gebeſſert. Paketfahrt feſt. Auch Lloyd beſſer. Der günſtige Bericht der IJron Monger machte keinen Eindruck. Täg⸗ liches Geld zirka 4 pEt. In zweiter Börſenſtunde Franzoſen unter Realiſierungen ſchwächer. Der Verkehr in Banken, Bahnen und Fonds war durchweg ſtockend. In Montanwerte: waren nur Kohlenwerte nominell. Gelſenkirchener und Harpener um eine Kleinigkeit beſſer, 1902er Ruſſen ſchwächer. Der Kurs kam in⸗ folge drückender Geſchäftsſtille vollſtändig in Wegfall. Berlin, 19. Oktober.(Schlußkurſe.) 95.— B4½¼%% Siidd. Drahtinduſtr. 102.— b 98.25 Gl4%½% Tonw. Offſteſn.⸗G. Dr. H. Loſſen, 101.— G 4½ Zellſtofffabrik Waldhof 104.30 G — Nuſſennoten 215,45 215.45 Lombarden 37.— 37.— Ruſſ. Anl. 1902 74.— 178.80 Fanada Paeiſie 183.— 18190 31½% Reichsanl. 98.— 98.— Hampburg. Packel 159 50 19 90 9% Reichsanleihe 86 30 86.25 Nordd. Lloyd 124.60 125.10 4% Bad. St.⸗Anl. 103.70—.— Dynamft Fruſt 179.75 7 50 3½ B. St.Obl. 1900 9750 97.30 Licht⸗ u. Kraftanl. 129.50 30.— 3½% Payern 97.40 97.40 Bochumer 24150 240 20 350% Heſſen 9730—.—FKonſolidatton—— 458.50 3% Heſſen 84.30 84.30 Dortmunder 88— 8270 30 Sachſen 86.10 86.20] Gelſenkirchner 222.40 228— 4% Pfbr. N5. W. B. 100— 100.— Harvener 211 60 212.— 5% Ehtneſen 101— 101.90 Sibernig—— 4% Aaliener 102.75—.— Hörder Bergwerke 204 90 204,50 4½ Japaner(neu) 92.70 92.50 Lauraßbütte 248 60 347 50 1800er Loſe 156— 156.25 Phönir 211 210.60 87 90 87.80 210 20 210.20 140.— 139.60 360.50 381.50 215.20 215,30 262— 058.— 290.20 290.— 553— 3554 50 224.50 228.50 156.10 156— 209.20 209.20 144— 146.— 307.10 305 60 4% Bagdad⸗Anl. Kreditaktten 211.30 211.70 Berk.⸗Märk. Ban! 168— 163.— Berl. Handels⸗Geſ. 171.90 171.80 Darmſtädter Bank 139 10 139.10 Deutſch⸗Aſtat. Bank 172.50 172.— Deutſche Bank(alt) 236.— 2838.60 g. t Pibeck⸗Montan Wurm Revier Anilin Treptow Braunk.⸗Brik. D. Stefnzeugwerke Düſſeldorfer Wag. Elberf. Farben(alt) Weſtereg. Alkaltm. Wollkäſttmerei⸗Akt. Chemiſche Charlot, Tonwaren Wiesloch Zellſtoff Waldhof Celluloſe Koſſheim 297.— 300.— Rüttgerswerken 145.50 145.— Privat⸗Discont 4%% (Telegr.) 0 8 Disc.⸗Kommandit 182.70 182.70 Dresdner Bank 156,70 156.60 Rhein. Kreditbank 143.— 148.— Schagaffh. Bankv. 157.30 157.— Lübeck⸗Büchener—.— Stgatsbahn 146.60 145,7 W. Berlin, 19. Oktober. Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 211.50 310 50 Staatsbabn 146.60 145 30 Diskonto Komm. 182,70 181.20 Lombarden 37.— 36.60 Pariſer Börſe. Paris, 19. Oktober. Anfangskurſe. 4 0% Renke 9587 96.— Türk. Looſe———.— Italiener 102 60—.— Banque Ottomane 668.— 676.— Spanter 95.,40 95.30J Nio Tinto 1886 1895 Dürken unif. 93.65 95.60 Londonee Eſſektenbörſe. London, 19. Okt.(Te legr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe, 3 c Reſchsanleihe 84/% 84% Southern Paeifie 97/ 967/ 5 9% Chtneſen 101 100¼ Chicago Milwauker 182.— 181%½ 4½ 9% Chineſen 97½ 97½ Senver Pr. 881½% 880/ %äe% Conſols 865/ 86¼½, Atchkſon Pr. 105½ 105% 4% Italtener 101¾ 101¾ Louisv. u. Naſhv. 151½ 151 ½ 4% Griechen 52% 525/ Unton Paeiſie 193— 192% 8% Portugieſen 70%½ 70½᷑ Unit. St. Steel com. 50% 50%/ Spanier 94½ 94%„„„ pref. 111— 1107 D Türken 93% 98˙½%Eriebahn 48— 47/ 4% Argentinier 86% 86½ꝛ Tend.; ſtill. 3% Mexitaner 34% 34% Debeers 19% 20½ 4% Japaner 89¼ 88% Chartered 1% Tend.: unentſch. Goldftelds 3/% 3½%8 Ottomanbant 17.— 17— Randmines 5% 5½% Nio Tinto 76¼ 75%⸗[Eaſtrand 4ꝓ— 4— Braſiltaner 85/ 85— Tend.: uneniſch, Berliner Produktenborſe. *Berlin, 19. Okt.(Produktenbericht.) Nord⸗ amerika hat nach anfänglicher Beſſerung ſo geringe Jortſchritte behauptet, daß hier zunächſt bei günſtiger Beteiligung keinerlei Preisveränderungen erkennbar waren Erſt ſpäter hat die beſſere Nachfrage nach ſpäten Lieferfriſten kleine Mehrforderungen für Weizen, Roggen und Haſer bewilligen müſſen. Greibares Getreide wird feſt gehalten. Rüböl iſt ſtill, nur Mai zeigte belangloſe Beſſerung. Wetter: prachtvoll. —— Berlin, 19. Okttbr.(Telegramm.)(Produktenbörf e⸗) Preiſe in Mark pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. 5 18. 19. 18 19. Welzen per Oktbe.—-.——. Hafer per Mai 162.25 162.75 „Dezbr. 178.— 178.— Mats per Oktbr. 129.——.— 70 Mai 183.— 183 25„Dezbr. 127.— 127.25 „„Nüböl per Sept. Roggen per Oktbr.——„ Oktober 64.10 64 20 „Dezbr. 160.25 160 75„Dezbr. 64.60 6460 „ Mai 164.25 165.—„ Mai 62 50 62.90 5———— Spiritus 7oer loeo—— Hafer per Oktbr. 168—— Weizenmehl 24.75 24.78 „Dezbr. 157.25 157.25 Roggenmehl 22.40 22.40 + — ο 6. Seite, Munnheim, 19. Oktober. ———— Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des General-Anzeigers) Fraukfurt 19. L keiten in der 19 n der Geldknappheit beeinflu ie ſe. Die ſchwache Haltung der Newyorker Börſe gab Veranlaſſung zu luſtloſer Tendenz. Der Verkehr war allgemein ruhig. Bei geringfügigem Geſchäft er⸗ öffnete die Börſe. Der Bahnenmarkt lag ſtill. Amerikaniſche Bahnen ſchwächer, Lombarden auf Wien abgeſchwächt, Staatsbahn niedriger, Meridialbahn ebenfalls auf Realiſationen ſchwächer. Die ablehnende Haltung des Bergbaulichen Vereins hemmte den Heſchäftsverkehr auf dem Montaumaꝛkte. Der Kursſtand zeigte größtenteils Abſchwächung. Gelſenkirchen feſter. Am Banken⸗ markt war das Geſchäft bei geringen Umſätzen ſtill. Der Kurs⸗ ſtand war größtenteils behauptet. Induſtriewerte neigten zu Nealiſationen. Elektr. Ediſon gedrückt. Kunſtſeide ſchwächer. Der Verkehr auf dieſem Markte war ruhig bei luſtloſer Haltung. Fonds bei mäßigen Umſätzen behauptet. Ruſſenwerte nach ziemlich feſter Eröffnung ſchließlich ſchwächer auf Paris. Argentinier ſchwächer, Japaner mußten im Verlauf der Börſe nachgeben. Türken ge⸗ Ft. Fonds börſe. Lage und die Beſorgni 1 + 110 ſchäftslos. Schiffahrtsaktien behaupteten den Kursſtand. Lloyd ſeſter. Eine Ueberraſchung wurde gegen Schluß der Börſe be⸗ kannt. Die Bank von England erhöhte den Diskont von 5 auf 6 Prozent. Es iſt zum erſten Male, daß eine ſolch dringende höhung des Di konts bekannt de, da eigentlich der geſtrige dieſezErhöhung hätte bringen müſſen. Man befſürchtet große Gold⸗ beſtellungen don Amerika. Auf dieſe Nachricht und laues London war die Tendenz allgemein matt. An der Nachbörſe war die Stimmung gedrückt und die Kurſe gaben nach. Es notierten Kreditaktien 210.80, Diskonto 182.80 à 182, Jombarden 36.90 2 57.20 à 36.70, Baltimore and Ohio 241 à 240, im freien Handel matt und Banken flau. Privatdiskont 415/16 pCt. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 6 Prozent. Wechſel. 18. 19 18. 19. Amſterdam kurz 169.16 169.16 Baris kurz 81.166 81.183 Belgien„ 80.90 80.95[ Schweiz. Plätze„ 81.175 81.175 Italfen„ 81.275 81.30 Wien„ 85.— 85.— London„ 20.440 20.435 Napoleonsd'or 16.21—.— 3 lang——« Privat⸗Diskont%½, Staatspapiere. A. Deutſche, 18. 19. 18. 19 81/ Dſch. Reichsanl 98.— 97.90 Tamaulipaß 99.70 99.50 3„„ 86.15 86.20 Bulgaren 97.60 97.50 91l pr. ionſ. St.⸗Anl 98.— 97.95 1% Griechen 1890 51.20 51.20 „ 356.25 86.25italien. Rente 102.70 102 80 4 baß. St.⸗A.„ 102.20 102.5,4½ Oeſt. Silberr. 99.75 99.75 Siſs bad. St.⸗Obl. fl 98.— 97.304½„ Paplerr. 99.65—.— 90„ M. 97.25 97.25 Oeſterr. Goldr. 98.70 98.85 81, 15„ 00, 97.50 97.258 Portg. Serie I 69.30 69 20 4 bayer..⸗B.⸗A. 101.10 101.253 dto. III 70.20 70.20 3½ do, u. Allg.⸗A. 97.40 97.45 4½ neueRuſſen 1905 87.55 87.— 3 5„ L— F. Ruſſen von 1880 72.80 73.40 4 Heſſen 103.— 102.60 4 ſpan. ausl. Rente 96.10 96.1 3 Heſſen 84.80 84.10 4 Türken v. 1903 87.50 87.40 3 Sachſen 86.10 86.20 Türken unif. 94.20 94.20 giMh. Stadt⸗A.05 94.60 94.80 4 Ungar. Goldrente 94.70 94.60 4„ Kronenrente 94.50 94.40 5Ag..Gold⸗A. 18 88.70 88.70 4¹ btneſen 1898 96.75 96.65 Verzinsl. Loſe. 1Egypter uniſizirte 104.50 104.50 Oeſt. Loſe v. 1860 156.95 155.60 Mexikaner äuß. 99.80 99.60 rürkiſche Loſe 146.20 146.— inn 64.70 67.70 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 116.20 116 50 Allg..⸗G. Sſemens 188.50 184.— Südd. Immob. 116.— 116.—Ver. Kunſtſeide 436— 434.— Eichbaum Mannh. 148.50 148.50 Lederw. St. Ingbert 85— 85.— Mh. Akt.⸗Brauere! 138.— 138.— Spicharz 124 50 124.30 Parkakt. Zweibr.—.——.— Walzmühle Ludw. 180.— 180.— Weltz z. S. Speyer 94.50 94.5,]Tahrradw. Kleyer 345.50 345.30 Cementw. Heidelb. 17490 174.90] Maſch. Arm. Klein 180.— 230.— Cementf. Karlſtadt 134.40 133.5Paſchinenf. Baden. 206.50 206.50 Bad. Antlinfabrik 476.60 4760 Dürrkopp 367.— 365.— ee 260 90 260,90] maſchinf. Gritzner 220.— 220.— 8 chſter Farbwerk 430— 430.50 Pfälz. Nähmaſch. 135.80 135.86 ereinchem. Fabrik 330.— 380.— Schnellprf. Frkth!. 188.40 188.30 Chem. Werke Albert 389.20 389.20 Oelfabrik⸗Aktien 132.20 132.50 Aeeumul.⸗F. Hagen 221.— 221.— Seilinduftrie Wolff 140— 13 Aeg. Böſe, Berlin 84.20 8460 Lampertsmühl 84.50 8 Allg. Elk.⸗Gefellſch. 212.25 211.- Zellſtoff Waldhof 306.— 3 Südd. Kabelwerke 142.— 142—[Kammg. Kaiſersl. 173.— 173.— Lahmeyer 141 50 141 25 Drabtinduſtrie 143.30 149.— Eltr,Geſ. Schuckert 126.70 126.70 Schuhfab. Herz Frkf. 127.20 127.20 5 Bergwerks⸗Aktien. Bochumer 241.70 241 20 Harpener 211 60 212.— Buderus 127.— 126 25 Hibernia—— Concordig—.——.—[Weſterr. Alkali⸗A. 926.— 225.50 Deutſch. Luxembg. 209.— 209.— Oberſchl. EiſenaktJ 129.45 129.— Friedrichsh. Bergb. 156.40 156.— Vex. Königs⸗Laura 250— 248.75 Gelſenkirchner 222.80 223.30 Roßleben 10 000 10 000 Altien deutſcher und ausländiſcher Trausport⸗Anſtalten. 28430 234.50 36 90 147— 147.—* Oeſterr. Süd⸗Lomb. 37.— Ludwh.⸗Bexbacher Oeſterr. Nordweſtb.—.— Pfälz. Maxbahn do. Nordbahn 138.— 138.20„.——ü— Südd. Eiſenb.⸗Gef, 134.— 134.—Gotthardbahn——— Hamburger Packet 159.75 159.90] Ital. Mittelmeerb.—.— Nordd, Lloyd 124 60 124.94„Meridionalbahn 158.30 Deſt.⸗Ung. Staatsb 146.60 145.70 Baltim. Ohio 124.70 124.30 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligatfonen. Aeſgcperk. Fyp.⸗Pföb. 100.60 100 60 4% Pr. Pfdb. unt. 14 100.70 K..Pfobeos,—.——.—3½/„„ 1310150 10150 4%„ 5 1910 100 60 100.60%/„„ 14 987 98 0 eteop B. Pfdb 101 30 101.20%„„„ 0 9410 6410 1 19 96%/0 96.6i%,„„„12 95.75 9575 51½% Pr. Vod.⸗Fr,. 94.— 94.—½ Pr.fdbr.⸗Bl.. 4% Etr. Bo, Pfo.vgd 100 40 100 40 Kleinb. b 04 98 30 9 30 4% 9 3½ Pr. Pföhr.⸗Bk.⸗ Ank. Cn 100 80 100 60 Oyp.⸗Bfd.⸗Kom⸗- 1%„Pfdbr..o! Obl, unkündb. 12 98— 88— unk. 10 101.— 101—% Rh. H. B. Pfb. 02 190 5 190005 4⁰ fobr..0s 40% 1907 100 05 100 05 0 unt, 12 101 50 101.50 1 1912 101.75 1017 83½%„Ifdbr..86 Walte 5 89 ft. 94 94.— 94.—½,„„„ 1904 Bi Pfo. /% 94.— 94— f„„ 1914 4%„ Com.⸗ bl. 31½ Ih..⸗B..O .U,unk 10 102 60 102 60 1% Rhein. Weſtf. 3%„ Com.⸗Oll..⸗C.⸗B. 1910 100 60 v. I8t1 96.— 96—/, Pf. B. Pr.⸗Obl, 100.90 5%„ Ton⸗Obl. 3130ſ% Pf. B. Pr.⸗O.—— 9710 v. 96/06 96.— 96—%½e Ftal, ſttl.g. E.... 4% Pr. Bfdb. unk. 9 100.30 100.80—— 5 %%%„ 100.80 100.80 annb, Verf.⸗G.⸗A. 525.— 325— krutſchen des Schutts geſch Geueral⸗Auzeiger.(Abendblakt.) Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Jadiſche Bank Oeſterr.⸗Ung. Bauk 126.— 126.— Berl. Handels⸗Geſ. Oeſt. Länderbank 113 25 113.25 Comerf. u. Disk.⸗B. Kredit⸗Anſtalt 211.40 210.80 Darniſtädter Bank 5fälzi Bank 103103.— Deutſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank 195 70 195.45 Deutſchaſiat. Bank 172— 172— Preuß. Hypotheab. 116.90 116.90 D. Efſekten⸗Zank 110.90 Deutſche Reichsbk. 158.— 159.— Disconto⸗Comm. Rhein. Nreditbank 143.25 143.25 Dresdener Bank 156 80 1 Rhein. Hyp. B. M. 196 80 196.80 Frankf. Hyp.⸗Bank 207 30 20 haaffh. Bankver. 156 90 156.40 Frkf. Hyp.⸗CEreditv. 155 90 155 90 Südd. Bank Mhm. 117.80 117 20 Nationalbant 128 80 128 25 Wiener Bankver. 141.80 141 90 Bank ntomane 136.50 135 30 Oktober. Kreditaktien 210 80, Staats⸗ bahn 146 10, Lombarden 36.80 GEgypter.—, 4% ung. Goldrente 94.70, Gotthardbahn 193.—, Disconto⸗Commandit 182.90 Laura ——, Gelſenkirchen 223.—, Darmſtädter 189.50 Handelsgeſellſchaft 172.—, Dresdener Bank 16.60 Deutſche Bank 238.50, Bochumer 241 50 Northern—.—. Tendenz: ſtill. Nachbörſe. Kreditaktien 210.80, Staatsbahn 145.70, Lombarden 37.—, Disconto⸗Commandit 182.80 ** 15 Marx& Ooldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 36 und 1637. 19. Oktober 1996. Zroviſſonsfrei! Frankfurt a.., 19 Wir ſind als Selbſttontrahenten Käufer unter Vorbehalt: 80 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt g. d. H.— 107 Atlas, Lebensverſ⸗Gei., Ludwiashafen M. 330— Badiſche Ziegelwerke,.⸗G., Brühl 48— Ben:& Co., Rhein Gasmotoren, Mannheim 209 207 Bruchſaler Brauerei⸗Keſellſchaft— 95 Bürgerbräu, Ludwig bafen 245 Chemiſche Fabrik Heubruch Daimler Motoren⸗Geſ. Unter ürkheim, Lit. A 7 55 Ett. B Deutſch⸗Oeſterr. Mannesmannröhren⸗Werke Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 16 Filterfahrik Er 5— 2055 Flink, Eiſen⸗ ur zerei, Mannheim 92— 383— elberg 157 156 Geſellſchaft für Linde's Etsmaſchinen 173 171 Heidelberg— 96 Metz 100— + Ludwigshafen 112— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 328 328 Mospacher Aktienbrauerel vorm. Hübner 97— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 128 Rueinau Terrain⸗Geſellſchaft 115⁵— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine— M. 260 Rheinſſche Schuckert Geſellſchaft— 108 Rheinmühlenwerke, Mannheim 161— Rheinſchifff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 122— S ahlwerk Mannheim 12²— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 98 96 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 125 Unionbraueret Karlsruhe— 65 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim— Waggonfabrik Naſtatt 119 Weſtendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe 76 Zuckerfabrit Frankenthal 686— Linoleumfabrik Maximiliansau 11⁵ Der Hotel⸗Einſturz in Nagold vor Gericht. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Tübingen, 17. Okt. (Schluß des dritten Tages.) Architekt Benz hat der Hebung eines Hauſes um 50—60 Etm beigewohnt. Oberſtaatsanwalt: Waren nur Bauhondwerker dabei beſchäftigt? Zeuge: Nein, auch Taglöhner. Oberingenieur Archi⸗ tekt Reißer⸗Cannſtatt war bei der Hebung eines Hauſes in Untertürkheim zugegen. Es ging dort elles glatt von ſtatten. Ober⸗ amtsbaumeiſter Buck aus Oberndorf war zugegen bei der Hebung des Schulhauſes in Maraia Zell. Die heitsvorrichtungen waren damals noch nicht recht ausgebildet. Der Verteid. Dr. Kiefe verlieſt ein Zeugnis, wonach die Arbeiten Rückgauers als techniſch muſterhaft hingeſtellt werden. Vert. Dr. Kiefe: Der Zeuge hat das Anterſchrieben und ſpricht nun etwas anders. Zeuge: Ich glaube, Rückgauer hat das Zeugnis ſelbſt erfaßt.(Heiterkeit.) Präſ.: Rückgauer, wie iſt das? Angekl.: Ja, das ſtimmt.(Große Heiter⸗ keit.) Dann wird Stadtſchultheis Brodbeck aus Nagold als Zeuge aufgerufen. Vert..⸗A. Dr. Kiefe: Ich widerſpreche der Vereidig⸗ ung, denn wenn jemand die Fahrläſſigkeit zu verhindern hatte, daß Leute in das Haus hineinkommen, ſo war das die Ortspolizeibe⸗ hörde. Das Gericht beſchließt, den Zeugen nicht zu vereidigen, da er einer fahrläſſigen Handiung ſchuldig erſcheint. Präf.: Die Baugenehmigung wurde nicht verſagt? Zeuge: Nein. Präſ.: Was beſprach man im Gemeinderat wegen des Jortbetriebs der Wirtſchaft während der Hebung? Zeuge: Ich habe das Verbot zuerſt angeregt, aber die anderen§ n waren nicht dafür, und da wurde beſchloſſen, das Verbot t zu erlaſſen. Präſ.: Der Angeklagte hat behaupt aß bei den Räumungsarbeiten noch ver⸗ 5 S — ſchiedene Perſonen g t worden ſeien. Zeuge: Das mag wohl ſein. Der Zeuge gibt an, daß Rückgauer den Wunſch gehabt hat, ſen werden. Der Angeklagte hat den fgefordert, zur Hebung zu kommen. ing ſelbſt zugeſchaut und ſind daß Leute in den„H Zeugen am Vorak 8 Vert. Dr. K nicht eing Zeuge:, ich ſah keine Veranlaſſung dazu. Oberſtaa Dr. Cleß beantragt den Zeugen zu vereidigen. Das Ger lehnt das ab. Damit werden die Verhandlungen um 7½% Uhr auf morgen 8 Uhr vertagt. sh. Tübingen, 18. Okt. (Pierter Tag.] Es wird in der Zeugenvernehmung fortgefahren. Schloſſer Schweikle aus Nagold meint, daß immer richtig gedreht wurde. Polizeiſodat Har 5 liches. Präf: War Rückg mir ſehr aufgeregt. Vert. fe: 8 erſucht, dafür zu ſorgen, daß die vi Leute weggewi Zeuge: Jawohl. Sbaumeiſter Schleicher aus Nagold wird aufgerufen. Der Verteidiger widerſpricht der Vereidigung, da er durch die geſetzlichen Vorſchriften angewieſen ſei, nach ſolchen Bauten, wie beim„Hirſch“ zu ſehen und überall wo es notwendig iſt, zum Schutze der Bauarbeiter und des Publikums einzuſchreiten. Wenn eine Fahrläſſigkeit vorljege, ſo ſei er dabei beteiligt. Das Gexricht beſchlietzt aber, den Zeugen zu vereidigen. Präf.: Durch die Räumungsarbeiten ſollen Perſonen getötet worden ſein Zeuge: Es iſt möglich, daß dies durch das Nach⸗ d Nort c en it.Vert. Dr. Kiefe fragt den Zeugen, Uher nach ben lichen Beſtimmungen nicht die Hebung zu be⸗ ie etwas Bes Zeuge: Ger Kappler⸗Altenſteig hat die Hebung in Alten⸗ ie in Nagold geſehen. Vert. Dr — ſteig und d Dr. in Nagold ſchlechter als die in Altenſteig? Oberreallehrer Sturm hat bei einer Tanzgelegenheit im „Hirſch“ in Nagold bemerkt, daß der Boden ſtärfer federte, als dag ſonſt in Sälen der Fall iſt. Ein Freund beruhigte ihn aber. Sach⸗ verſtändiger Ingenieur Drautz⸗Stuttgart: War es wie dag Federn einer Brücke? Der Zeuge kinn das nicht mehr angeben. Bauinſpektor Brettſchneider aus Calw hat am 4. April den Bau in Nagold geſehen, aber nur oberflächlich. Vert.: Haben Sie nicht ihre Befriedigung über die Vorarbeiten dem Angeklagten ausgeſprochen? Zeuge: Das mag ſein. Amtstechniker Schneider aus Sonthofen(Bayern] meint, daß nach den bau⸗ techniſchen Vorſchriften alle Leute während der Hebung ausziehen mußten. Rückgauer hätte fortwährend die Hehung beaufſichtigen müſſen. Verteid.: Hätten Sie gegen das ganze Syſtem Rückgauers etwas, wenn ein tüchtiger Werkmeiſter immer dabei iſt? Zeuge: Nein. Der Zeuge glaubt, daß das Verantworktlichkeitzs⸗ gefühl Rückgauers nicht völlig ausgebildet war. Oberbaurat Findeiſen⸗Stuttgart war der techniſche Referent im Minſterium des Innern über dieſ Hebungen, 1903 fragte Rückgauer, welche Vorſchriften dabei für ihn maßgebend ſeien. Er erhielt darauf gewiſſe Erlaſſe zugeſtellt. Rückgauer war mit einer Geldſtrafe belegt worden, weil er ohne Genehmigung Hebungen ausgeführt habe. Rückgauer beſchwerte ſich darüber. Er fragte, was er tun müſſe. Er erhielt die Antwort, er müſſe vor der Hebung die baupolizeiliche Genehmigung haben. Andere Vor⸗ ſchriften erhielt er nicht, das iſt Sache der zuſtändigen Baupolizei⸗ behörde. Allgemeine landesvolizeiliche Vorſchriften zu erlaſſen, lag damals kein Anlaß vor. Präf.: Lag eine Veranlaſſung vor, ihm das Handwerk zu verbieten? Zeuge: Nein. Präſ.: Auch für die Konſtruktion ſeiner Hebeapparate ſind ihm keine beſonderen Vor⸗ ſchriften gegeben worden Zeuge: Nein. Vert. Dr. Kiefe: Sind Weiſungen an Ortspolizeibehörden ergangen? Zeuge: Nein, weil bis dahin nur gelungene Hebungen bekannt waren. Rückgauers Sachkenntnis wurde überall gerühmt. Präſ: Sind jetzt Vor⸗ ſchriften gegeben? Zenge: Nein, man wollte das Ergebnis des Prozeſſes abwarten Verteid.: Hat der Oberamtstechniker des Bezirks ſich um ſoſche Hebungen zu kümmern Zeuge: Jawohl. Sachverſtändiger Ingenieur Drauß: Sind Zwiſchenverfügungen nach dem Unglück bis zum Erlaß eines Geſetzes gegeben worden? Zeuge: Davon iſt mir nichts bekannt, Präſ.: Haben die Ortspolizeibehörden durch die bisherigen Be⸗ ſtimmungen Veranlaſſung gehabt, die Gefährlichleit ſolcher Heb⸗ ungen beſonders ins Auge zu faſſen und ſpezielle Vorſchriften zu erlaſſen? Zeuge: Nein. Verteid. Dr. Kiefe: Muß der Stadtbau⸗ meiſter Lang nicht gewußt haben, ob die Hebung gefährlich iſt oder nicht? Zeuge: Es muß angenommen werden, daß ein Werkmeiſter oder Amtstechniker dazu befähigt iſt. Verteid. Dr. Kiefe: Es wurde im Miniſterium die Frage in Erörterung gezogen, Rück⸗ gauer eine Auszeichnung zuteil werden zu laſſen(Bewegung.] Zeuge: Ich bin nicht ermächtigt, darüber näheres zu ſagen. Ver.⸗ teidiger: Sie können aber doch ſagen, in welchm Jahre man die Frage erwog. Zeuge: Im Jahre 1904.(Bewegung.) Hierauf wird eine Erklärung des Operamts Nagold verleſen wo⸗ nach dieſes keinen Anlaß zum Einſchreiten hatte. Dann tritt eine Pauſe bis 3 Uhr ein. Nach der Pauſe wird Dr. Feldmann⸗Stuttgart als Sach⸗ verſtändiger und Zeuge aufgerufen. Es iſt der Hausarzt des Angeklagten. Der Angeklagte entbindet ihn von der Pflicht der Verſchwiegenheit. Die erſten Krankheitsfälle waren geringer Natur. Genauer unterſucht hat der Zeuge ihn am 6. April, am Tage nach dem Unglück. Rückgauer war damals in ſehr auf⸗ geregter Stimmung. Rückgauer gab an, an der Wirbel⸗ ſäule perletzt zu ſein. Der Zeuge konnte eine Verletzung nicht feſtſtellen, ober trotzdem konnte eine leichte beſtehen. Präſident; Wie iſt es mit dem Alkoholismus? Zeuge: Ich glaube, es iſt ihm unmöglich, auf den Alkohol zu verzichten. Er ſteht unter demechroniſchen Einfluß des Alkohols. Er erzählte mir von dem Unglück mit cyniſcher Objektivität und einem Eu⸗ phemismus, den nur Trinker haben. Er iſt ein koloſſaler San⸗ guiniker, ja der Typus eines ſolchen. Gewohnheitstrinker haben immer ein herabgeſetztes Verantwortlichkeitsgefühl. Sie machen ſich an Sachen, die ihre Kräfte überſteigen. In einem gewiſſen Slkadium iſt ihr Verantwortlichkeitsgefühl gegenüber der Fa⸗ milie und Oeffentlichkeit ſehr gering. Es wird ein Schriftſatz Rückgauers verleſen, den er dem Gericht überreicht hat und in dem er in dem Unglück in Nagold ein furchtbares Schickſal ſieht, für das er nicht ſchuldig ſei. Angekl.: Bei meiner aufge⸗ regten Tätigkeit kann ich nicht von Bouillon und Kaffee leben. Ich bin im Weinland geboren und gern ein Glas Wein. Sachverſtändiger Med.⸗Rat Dr. Oeſterlen⸗Tübingen: Die Anzeichen, die man ſonſt bei Gewohnheitstrinkern findet, ſind nicht bei Rückgauer zu finden(Bewegung), Er zeigt keine Lähmungs⸗ und Krampferſcheinungen. Allerdings hat mich das Verbalten Rückgauers gegenüber dieſem großen Unglücksfall, bei dem er doch eine Rolle geſpielt hat, befremdet. So ein Ver⸗ halten, ſo ein geringes Verantwortlichkeitsgefühl trinke zeigen Gewohnheitstrinker. Er hat nicht die ge⸗ ringſte Empfindung dafür, daß ihn eine ſolche Schuld treffen könnte. Der Sachverſtändige nimmt eine teilweiſe Schwä⸗ chung des Denkvermögens bei Rückgauer an. Dagegen ſehlen alle Anhaltspunkte dafür, daß er pfychiſch ſchwer erkrankt iſt. Er zeigt keine Sinnestäuſchungen, keine Hallucinationen, keine ſchweren Schwächezuſtände, wie ſie ſich bei ausgeſprochenen Alkoholikern zeigen. Am Unglückstage ſcheint ſich der chroniſche Zuſtand geltend gemacht zu haben, unter dem er ſteht. Daß er akut krank war an dieſem Tage, glaube ich nicht. Hier bei der Verhandlung zeigt er ſich gedächtnisſtark, prompt und ſchlag⸗ ſertig. Viel geringer wird ſeine Intelligenz in Nagold auch nicht geweſen ſein. Die volle Aufmerkſamkeit und die volle Ueber⸗ legung iſt allerdings bei ihm in Nagold wohl nicht zur Geltung gekommen. Präſ.:Sie glauben, daß er fähig war, Gefahren zu erkennen? Sachverſt.: Gewiß, wenn er ſich anſtrengte. Die Be⸗ dingungen des§8 51 halte ich nicht für gegeben. Vert.: Dann er⸗ kläre ſch mir das aus ſeinem pfychiſchen Zuſtand. Präſ: War er imſtande, die etwafgen Folgen ſeines Tuns vorausſehen zu kön⸗ nen? Sachverſt.“ Seine geiſtigen Fähigkeiten erſchwerten es ihm, die nötige Vorſicht anzuwenden. Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. r ess e er daeeeeere eeeee eeeeeeeeeeerere ˙⅛—l1n—ßeLm ̃—˙‚ 4 öffentlichen Kenntnis mit der Durch die Poſt bezogen incl. Poſt⸗ aufſchlag M..91 pro Quartal. Juf. Auszwärtige Iiſerate. 20 7 Die Reklame-ae,„„ 5 2 2 2 Lelephon: Redaktion Nr. 377. Amts⸗ und Kreisverkündigungsblatt. Erpesitten Alr. 248, 5558 Nr. 172. Trer tag, den 19. Oktober 1906. 116. Jahrgang. —————— ere,—— e..ñññ—[———'——̃— Fekanntnachung. Keſe ſabarten Befaunkmachung. Bekanntmachung. VBelanntmachung. Nach Mitteil er Nachlaßverwaltung. 1 Nr. 2 5 7 ſt e der eſanerte Ueber das des Aufgebot 9. 0 eae a e 26960. Als Vorübung für das im Jahr 1007 Schulen ſind bei der dies⸗ jährigen Herbſteinſtellung bei den Unters ſizier⸗Schulen noch eine größere Anzahl von Stellen offen. Bewerber müſſen 17 bis 20 Jahre alt, vollſtändig geſund und noch nicht eſtraft ſein. Die Größe muß mindeſtens 1,54 em betragen. Anmel⸗ dungen müſſen ſofort(da die Einſtel lung bereits am 15.10.06 erfolgt) bei dem Bezirks⸗ dommando Mannheim er⸗ folgen, woſelbſt auch alles Nähere in Kefahtüng 155 bringen iſt. Mannheim, 6. Oktbr. 9 5 Bezirtskommando. Bekanntmachung Den Rotlauf unter den Schweinen in Dof⸗ ſenheim betr. Nr. 155830 J. In der Ge⸗ meinde Doſſenheim iſt unter dem Schweinebeſtande des Georg Schröder die Rotlauf⸗ krankheit ausgebrochen. 9110 Mannheim, 13. Okt. 1906. Großh. Bezirksamt III. Bekaunkmachung. Straßenſperre betr. Nr. 158 1191. Wegen Vor⸗ nahme von Pflaſterarbei iten iſt die Landſtraße Nr. 170 im Mühlheimerthal bei der reudenberg'ſchen Fabrik am eitag, 19. u. Samstag, den 20. 98. Mts. für den ganzen Fuhrwerks⸗ Verkehr 55515 Die bisher erfolgte enützung des Weges durch den Freudenberg'ſchen Fabrik⸗ hof kann in dieſer Zeit nicht geſchehen. 9111 Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 121.⸗Str.⸗G.⸗B. mit Geld bis zu 60 Mk. oder 50 1 Haf beſtraft. ſe Bürgermeiſterämter des gandbenka haben dies in ortsüblicher Weiſe ſofort be⸗ kannt zu machen. Mannheim, 18. Okt. 1906. Großh. Vezirksamt IV; Freiherr v. Rotberg. Hekaunkmachung. Nr., 891 W. Der Stadtrat der Hauptſtadt Mannheim hat die Feſtſtellung von Straßen⸗ und Baufluchten auf dem ehe⸗ Ralſgen Jabrikgelände bder Firma Heiurich Lanz in der Schwetzingerſtadt beantragt. Wir bringen dies zur Aufforderung, etwaige Ein⸗ wendungen bei dem Bezirks⸗ amte oder dem Stadtrate hier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Be⸗ kanntmachung enthaltende Amtsverkündigungsblatt aus⸗ gegeben würde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln bezuhenden Einwen⸗ dungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen wührend der Einſprachsfriſt auf den Kanz⸗ leien des Bezirksamts— Zim⸗ mer 38— und des Stadtrats hier zur Einſicht offen. 9115 Mannheim, 12. Oktbr. 1906. Großh. Bezirksamt: Abteilung. Levinger. Bekauntmachung. Die Beſeitigung alter Entwäüſſerungs ⸗ An⸗ lagen betr. Nr. 157488 J. Wir bringe zur Kenntnis der beteſligten Hauseigentümer, daß für die Beſeitigung alter Entwäſſe⸗ rungsanlagen die nachſtehen⸗ den Beſtimmungen maßgebend ind. 911⁴ Der Erſatz der alten, aus⸗ Tonröhren beſtehenden Ent⸗ wäſſerungs ⸗Anlagen durch neue, den Beſtimmungen der Hausentwäſſe rungsord⸗ nung der Stadt Mann⸗ heim vom 11. Juli 1892 18. April 1901 Vollſtändig entſprechenden Anlagen hat überall dort zu geſchehen. 1. wo größere Arbeiten und Reparaturen an der Ent⸗ wäſſerungs Anlage nötig fallen. 2, wenn der Anſchluß der Aborte an die ſtädtiſche Ka⸗ Rnaliſation erfolgt. 15. Oktbör. 1908. Großh. III. r. B. Pfaff. Umzüge And ſonſtige Transporte be⸗ am 18. Auguſt 1902 in Maun⸗ heim verſtorbenen Privat⸗ manns Georg Heinrich Karl Bärenklau von Mannheſm wurde durch Beſchluß Großh. Amtsgerichts Mannheim Ab⸗ teilung VII vom heutigen Nr. 12119 die Nachlaßverwal⸗ tung angeordnet und Rechts⸗ anwalt Dr. Albert Dühren⸗ heimer hier zum Nachlaß⸗ verwalter beſtellt. 91¹² Mannheim, 17. Oktbr. 1906. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts VII: Maier. * 7 Rheinregulierung. Hölzerne Senkbrücken, Fracht⸗ u. Bauſchiſfe. Die Großh. Rheinbau⸗In⸗ ſpektion Karlsruhe verdingt für die Regulierungsarbeiten des Rheins, untere Teilſtrecke, in öffentlichem Wettbewerb den Bau und die freie Liefe⸗ rung in betriebsfähigem Zu⸗ ſtand der hölzernen Sepk⸗ brücken, der Frachtſchiffe und der Bauſchiffe in vier Loſen, und zwar: 2569 Los I. 4 einſchiffige Senk⸗ brücken a. Eichen⸗ holz mit tannenem Gedeck. II. 2 zweiſchiff. Senk⸗ brücken, gleichfalls aus Eichenholz m. tannenem Gebeck. Loß III. 6 Frachtſchiffe aus Eichenholz. Los IV. 20 Baungchen aus orlen⸗(Kieſern⸗) Los Holz. Die beſonberen und die all⸗ gemeinen Bedingungen der Verdingung liegen auf dem Geſchäftszimmer der Rhein⸗ bauinſpektion Karlsruhe auf; ſtie werden gegen poſtfreie Einſendung von 1 Mark auf Verlangen den Bewerbern zugeſtellt. Die Angebote ſind ſchriſtlich — mit der Aufſchrift„Holz⸗ fe“ und der Zahl des Loſes verſehen bis Vonners⸗ tag, den 8. November 1906, vormittags 10 Ußr, bei der Rheinbauinſpektion Karlsruhe — Stefanienſtraße 71— ein⸗ zureichen. Die Zuſchlagsfriſt beträgt vier Wochen. Karlsruhe, 16. Oktbr. 1906. von Pfandſcheinen. Ueber die Pfaudſcheine des Städt. Leihamts Mannheim: Lit. Nr. 75488 von 19. Auguſt 1905, Sit. Nr. 77107 vom 28. Auguſt 1905 welche angeblich abhanden ge⸗ ſonnen ſind, wu ude daß Auf⸗ 55 nach 8 28 der Leig 6 gt. Oie Inhaberbie ſer Pfandſe ine werden hiermit aufgerordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der Piandſcheine innerhalb vier Wochen vom Tage des Erſchei⸗ neus der Bekanntmachung an ge⸗ rechnet beim Städt. Leihamt, Lit. C 5 No. 1. geltend zn machen, widrigenfalls die Kraf! loserklär⸗ ung oben genannter Pland⸗ ſcheine erſolgen wird. Mannheem, 18. Oktoder 190g. Städt. Leihamt: Hofmann. 99% Schiffsausrüſtungen. Die Großh. Rheinbau⸗In⸗ ſpektion Karlsruhe vergibt in öffentlicher Verdingung die Ausrüſtung von Schiffsneu⸗ bauten für die Rheinregulie⸗ rung in freier Lieferung, frei Bahnſtation Maxau in nachverzeichneten Loſen: Los 1 52 Anker im Ge⸗ ſamt ⸗Gewicht von 2455 kKg. Los 2 1580 lkeg Schiffs⸗ u. Ankerketten. Los 8 1850 leg Drahtſeile. Los 4 1800 Kkg Hanftau⸗ werk. Die Bedingungen fuür die Dieferung liegen auf dem Geſchäftszimmer der Inſpek⸗ tion zur Einſichtnahme auf. Die einzelnen Loszettel zu⸗ gleich Angebotsvordrucke wer⸗ den auf Verlangen den Be⸗ werbern zugeſendet. 2568 Die ſchriftlichen Angebote ſind unter Benützung der Vordrucke, verſchloſſen mit der Aufſchrift„Schiffsausrüſt⸗ ungen“ und der Losnummer verſehen bis Dienstag, 6. Novbr. 1906, vormiftags 10 Uhr, guf dem Geſchäftszimmer der Inſpektion, Stefanienſtr. 71 einzureichen, woſelbſt die Er⸗ öffnung ſtattfindet. Die Zu⸗ ſchlagsfriſt beträgt. 3 Wochen. Karlsruhe, 16. Oktbr. 1906. 2 IAotirter Kursen nehmen resp. an allen Börsen und sind eine Reihe von Anlage- Werten zu festen —— Füddentsche Banb MANNHEIIU. Wir besorgen den An- und Verkauf 64868 Effeecten auch in der Lage, geben zu können. Wir sind ferner Käufer und Verkäufer von nicht notirten Papieren — Ain um Offerten resp. aee Frankl GR Tel. 214. Glünlampen, Mamnheim. 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Is. weiſen wir die im Amtsbezirk wohn⸗ haften Befitzer von Kraftfahrzeugen noch beſonders darauf hin, daß für ſie die Notwendigkeit einer befonderen Unter⸗ ſuchung ihres Fahrzeuges durch einen Sachverſtändigen entfält, wenn ſie eine Beſcheinigung der liefernden Firma darüber vorlegen können, daß eine fabrikmäßtg gefertigte Gattung eines Kraftfahrzeuges den nach Maßgabe der Ver⸗ ordnung zu ſtellenden Anforderungen genügt und daß das betr. Fahrzeug zu dieſer Gattung gehört. Die Erteilung dieſer Beſcheinigung hat die liefernde Firma unmittelbar bei Großh. Miniſterium des Innern zu beantragen 6 4 Abſatz 4 der Verordnung.) 9119 Mannheim, den 14. Oktober 1008. Großh. Bezirksamt Polizeidirektion. Korn. Bekanntmachung. Die Hausentwäſſerungs⸗Ordnung Stadt Mannheim betr. 157486 1. Wir bringen nachſtehend die s 13 und 14 und 9255 Uebergangsbeſtimmungen des§ 58 C der Haus⸗ entwäſſerungsordnung der Stadt Mannheim vom 11. Juli 1892 in der Faſſung vom 13. April 1901 neuerdings zur allgemeinen Kenntnis. 11. 91¹6 8 Die an ſtädtiſche Kanäle anzuſchließenden Aborte Inüſſen mit einer Spülvorrichtung verſehen ſein, die es ermöglicht, daß bei Einzelaborten nach jeder Benützung, bei Maſſen⸗ abortanlagen in entſprechenden Zeitintervallen eine aus⸗ reichend kräftige Waſſerſpülung ſtattfindet. Zu dieſem Zwecke ſind Spülkaſten anzubringen, deren Faſſungsraum⸗ und Spütlrohr⸗Durchmeſſer der Größe und Art der Abortſchüſſeln entſprechen muß. Eine direkte Ver⸗ bindung der Waſſerleitung mit der Abortſchüſſel ohne Zwiſchenſchaltung von Spülkaſten iſt nicht ſtatthaft. Die Abortſchüſſeln müſſen aus Steingut, Porzellan oder emailliertem Eiſen hergeſtellt ſein. Es dürfen, wenn die Raumverhältniſſe es zulaſſen und der Abort Holzf ußboden hat, nür Kloſetſchüſſeln mit Ablauf nach hinten Verwendung finden, ſodaß der Anſchluß aus Fallrohr über dem Fußboden ſichtbar iſt. Der Geruchverſchluß iſt mit mindeſtens 5 em BVerſchluß⸗ tiefe in der Schüſſel ſelbſt oder zwiſchen Schüſſel und Fall⸗ rohr anzuordnen. Der Abgangsſtutzen der Abortſchüſſeln darf nicht weiter als 10 em ſein. Als Fallrohre für Aborte ſind deutſche Normalabfluß⸗ röhren nach den Beſtimmungen des Verbandes deutſcher Architekten⸗ und Ingenteur⸗ Vereine zu verwenden. Für Abortfallrohre wird in den meiſten Fällen eine Lichtweite von 100 mm ausreichen, ſoll jedoch eine größere Anzahl von Aborten an ein Fallrohr angeſchloſſen werden, ſo ſind die Rohre von größerer Lichtweite, jedoch nicht über 150 mm zu verwenden. im Amtsblatt Nr. der Die Fallrohre ſind als Ventilationsrohre in gleich⸗ bleibender Weite über Dach zu führen. Im Uebrigen finden 155 Beſtimmungen der Hausent⸗ wäſſerun dnung vom 11. Juli 1892 auch auf die Abort⸗ anſchlüſſe ſinngemäße Anwendung. 9 1⁴ Piſſoirs müſſen an die Kanäle angeſchloſſen und zu dieſem Zwecke mit einer wirkſamen Waſſerſpülung verſehen werden. Außerdem iſt bei größeren Anlagen zum ſchwenken des Fußbodens und der Wände ein Zapfhahn der Waſſerleltung mit Schlauchverſchraubung anzubringen. Für Anlage von Piſſoirs mit Oelpinſelung iſt beſondere Genehmigung nachzuſuchen. 8 58 C In Neubauten ſind alle Aborte ſoſort vorſchriſts⸗ mäßig einzurichten und an die Kanäle anzuſchließen. In beſtehenden Gebäuden müſſen vorſchriftsmäßige Spül⸗ abortanlagen eingerichtet und an den Kanal angeſchloſſen werden, wenn die Abortgrube oder die beſtehende Abort⸗ anlage ſich in mangelhaſtem Zuſtande beſindet oder ſonſtige Mißſtände in geſundheitlicher Beziehung den direkten An⸗ ſchluß erforderlich machen. Aborkgruben durch Ueberlauf ſchließen iſt verboten. an den Kanal anzu⸗ Der Zeitpunkt des obligatoviſche u Auſchluſſes der Aborte im beſtehenden Gebäuden wird öffentlich bekannt gemacht werden. Nach Herſtellung des Anſchluſſes iſt die Abortgrube zu entleeren, gründlich zu reinigen, zu desinfizieren und mit trockenem Füllmaterfal zu verfüllen. Beſtehende Spülaborte, die an den Kanal angeſchloſſen werden wollen, müſſen den obigen Beſtimmungen angepaßt werden, insbeſondere in Bezug auf Spülung und Geruch⸗ verſchluß. Ob hierbei die beſtehenden Fallröhren beibehalten werden können, muß auf Grund näherer Unterſuchung von Fall zu Fall entſchieden werden. Schüſſeln mit Kla e 0 ſind unzuläſſig. Mannheim, den 15. Oktober 1906 Großh. Bezirksamt 111 Or. V. Pfaff. Pergebung van Straßenbaumaterialien. Nr. 11542 J. Die Lteferung von Los 10 000 lföm. Granitrandſteine; Los II: 5700 cbm Pflaſte ne; Los III: 1000 chm ungeſchlagene Deckſteine, 9800 abm Schotter(Hand⸗ u. Maſchinenſchlag), 980 Schottergries ſoll im Submiſfionswege vergeben werd Angebote, welche nach lfidm. bezw. chm 1 9 ſein müſſe ſind portofrei, verſtegelt und verſehen, ſpäteſtens am Montag, den 22. Oktober ds. Js. vormitiags 11 1 Uhr bei unterzeichneter Amtsſtelle einzureichen, wofelbſt Beding⸗ ungen und Angebotsformulare gegen die Erſtattung der Vervlelfältigungs skoſten in E mpfang genommen werden können. Den Bletern ſteht es frei, der Eröff ung der ein⸗ gelaufenen Angebote an genanntem Termine beizuwohnen. Nach Eröffnung der Submiſſion können Angebote nicht mehr angenommen werden. Zuſchlagsfriſt 8 Wochen. Mannheim, den 4. Oktober 1906. 0 Tieſbauamt: Eiſenlohr. 1 Läden. FE38, 20 Laden und 28 1 6300 cbiun Packlageſteine, ebm 96999 Kinderfest werden nach Anordnung des Stadtrates an den Mittwoch⸗ und Samstag⸗Nachmittagen von—5 Uhr auf verſchiebenen Plätzen der Stadt für die Knaben und Mädchen der Volks⸗ ſchule und der Bürgerſchule aus den Klaſſen IV—VII Jngenbdſpiele verſchiedener Art veranſtaltez, Die völlig unentgeltliche Beteiligung an den Spielen, die von Lehrern und Lehrerinnen geleitet werden, iſt ſür das einz zelne Kind pro Spieltag auf eine Stunde feſtgeſetzt. Im Hinblick auf die vielfachen Vorteile der getroſſenen Einrichtungen werden die Eltern ſreundlichſt erſucht, für regelmäßige und piünktliche Teilnahme ihrer Kinder an den Spielen beſorgt ſein zu wollen. Der Beginn des Spielbetriebs iſt auf Samstag, den 20. 50 Mts. ſeßgeſegze Mannheim, den 17. Oktober 1906 Das Volksſchulrektorat; Dr. Sickinger. Mannheimer Aaiener Die nach§ 26 der Statuten abzuhaltende diesjährige 44. ofdenfliche Generalversammlung findet Mittwoch, 28. November I. IJIs, nach⸗ mittags 6 Uhr im Gesellschaftslokale B 6, 15, statt. Die Herren Aktionäre werden hierzu eingeladen mit dem Bemerken, dass die Anmeldungen zur Teilnahme ge⸗ mäsg§ 25 der Statuten spätestens bis zum 24. November I. JS. unter Nachweis des Besitzes der Aktien auf ungerem Bureau hier, oder bei dem Bankhause E. Ladenburg, Frankfurt a.., zu erfolgen haben. Tages-Ordnung: 1. Beratung des Geschäftsberichtes, der Bilanz, sowie der Gewinn- und Verlust-Rechnung. Beschlussfassung über die Gewinnverteilung. . Erteilung der Entlastung an Vorstand und Aufsichtsrat, „Ersatzwahl für statutenmässig austretende Mitglieder des Aufsichtsrates. 5. Wahl der Revisoren. 67088 Mannheim, den 18. Oktober 1906. Der Aufsichtsrat:? Emil Hirsch, Vorsitzender. Nosengarten Maunkeim. (Nibelungensaal.) Sommtag Gd.enm. 21. OR. 19806 Zwei grosse Konzerte des Kaim-Urchesters Leitung: Kapellmeister Emil Kaiser 95 50 Nachmittags 3½ Uhr: FPORgHATFT: 1. Krönungsmarsch à. d. Folkungeri.... Kretschmart 2. Ouverture zu Oberon j3 J. Adagio a. d. Sonate pathétiquue. HBeetkoxen, 4. Rapsodie hongnoise Nr. 2 II. 5. Ouverture 2, d. lustigen Weibern von Windsoer Nieolai. 6. Gebet der Elisabeth und Lied anu den Abend- stern aus Tannhäuser Wagner, Violin-Solo Herr Konzerimgister Fran Anton Korb. Violongello-Solo Herr Th. Beckenbach. Harfe-Solo„ Josef Rust, Posaune-Solo„ Otto Kirchner, 7, à) Bosnische Legende) 8 b) Märchen Streichquartette;„ Komzäch“ g. Mein Lebenslauf t Lieb und Lust, Walzer Strauss, , e 3 Uhr.⸗ bemäs s.x. Programm: — 1. Aufzug der Priester und Arie(O0 Jeis aus der Zauberſtöte 8 f ozart. 2, Zigeunerweisen(Sele kür Violino) Sarasats. Herr Konzertmeister Fram Anton Korb. 3. Mesresstille und gtückliche Fahrt, Ouxerture Menclelssohm, II. 4. Einzug der Gäst Taunnhäuser Wagner. 5. Entr'akt aus Ross 4e 4 Sehubert, 6. Fraumpantomime aus H ünzel und Gretel Humperdigek, 7. Ouverture zu Martla%%%ͤ——8 8. Japanische Nachtmusiiik„Faiser, 9, Wiener Blut, Walzer‚ dan. 10, Chor aus Carmen„„„ dassoneröffnung abends 308 uhr. Das Konzert findet bei Wirtsohaftsbetrieb skakt. (intrittspreise: Lageskarten 50 Plg. Dutzendkarten 5 Nk. HKartenverůkauf in den dureh Plakate kenntlich ge⸗, machten Vorverkaufsstellen, beim Portier im Rosengarten und an der Abendkasse. 30000/898 Ausser den Eintrittskarten sind von jeder Person über 14 Jahren die Vorschriftsmässigen Ein lasskarten zu 10 Plg. 2 lösen. Zahnarzt Rudolph Wohnt jetzt 68988 P 7, 25, 2. Stock, rel, 3166. Heidelhbergerstrasse. Tel. 228a. Tebensgrosse Portràt nach jeder Photographie unter Garantie für grösste Aehnlichkeit und künstler. Ausführung. 60504 2 WergrosserungemvomsMER.amn. 2 Carl Lobertz E 3, 14. Schwanenspotheke. E K, 14. Sprechstunden von— Uhr nsehm. ——— Eſgenffmer⸗ Katholiſches Bürgerheſpital.— Prantwortlſcher Nedakteur: Franz Aircher— und 55 Dr. H. Haas'ſche Buchdruckerei G. m. v. 5 8. Selte. General⸗Anzei Mittwoch, 24. Oktober 1906, abends 8½ Uhr, im Saale des Bernhardushofes Vortrag des Herrn Frofessor Dr. R. Sternfeld aus erlin über: „Richard Wagner's Meistersinger“ (mit Erläuterungen am Klavyier). Pür Nichtmitglieder sind Tages- karten à Mk..— in unserem Bureau, in der Hof-Musikalien- handlung K. Ferd. Heckel, in der Musikallenhandlung Th. Sohler und in der Buchhandlung von Brockhoff& Schwalbe hier, govie in der Baumgartner'schen Buchhandlung in Ludwigshafen am Rhein zu haben. Die Karten sind beim Eintritt in den Saal vorzuzeigen,(Die Tageskarten abzugeben. 000%½ Die Sualtüren 87 Ohue Karte ha Kinder sind vom Besuche der Vorlesungen ausgeschlossen. Der Vorstand. f mannsche, Mannheim.(E..) Abteilung Lehrlingsheim. Sonntag, 21. Oktober 1906 Wiederbeginn der regelmäßigen Zuſammenkünfte nachmittags 2½ Uhr + 72* tleinen Turuſgale des Turn⸗ vereinsgebändes. 30004/9 Der Vorſtand. Verein Mädchenhort. Junge Mädchen, die Zeit und Luſt haben, jede Woche oder alle 14 Tage einige Nachmitttagsſtunden unſerm Verein zu widmen, um die Lehrerin bei der Beaufſich⸗ tigung der Kinder zu unter⸗ ſtützen, werden gebeten, ſich zu melden bei 66933 Frau Felir Baſſermann 1& 1, 4 oder Frl. Schmidt, M 3, 3. im 7+ Hof-Kalligraph 7 Hnder e EAd Hethode, Auezelehnungen. Nontag, 22. Olbr. rröffnen wir neue Nurſe. 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