Abonnement: GBadiſche Volkszeitung⸗) 70 Wfeunig monatlich. Btingerlohn 28 Pig. monatlich durch die Won dez tnel. Voßt⸗ anfſchlag M. a. 4 o Quartal Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint woͤchentlich zwölf Mal. 0 Gia. E 6 2 Sel 5 Druckerei⸗Bureau(An⸗ 6, 2. kleſeuce und verbreitelſte Jritung in Maunheim und Amgebung. E 6, 2. ahimen Deiickabeiten 8 Die Colonel⸗geile 20 Pfg⸗ Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abenvblatt Nachmittags 3 uhr. Redaktioa.. 377 Auswärtige Inſerate 38„ 7 2„1 3 Expedition und Verlags⸗ 3 di delansgeie..ͤ% Eigene Nedaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. wang (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: eJournal Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Nr. 336. Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 20 Seiten. Pariſer Brief. (Von unſerem Pariſer Korreſpondenten.) F. Paris, 15. Nov. Trotz aller geheimen Umtriebe der combiſtiſchen Radikalen und Radikalſozialiſten gegen das Miniſterium Clemenceau hat die große, ſechstägige Kammerdebatte über die Dur ch⸗ führung des Separationsgeſetzes Dienſtag Abend mit einem glänzenden Sieg der Regierung geendet. Mit 391 gegen 143 Stimmen bei 34 Enthaltungen hat die Deputiertenkammer dem Miniſterium ihr volles Ver⸗ trauen ausgeſprochen und damit ihr raſches Vertrauensvotum vom 5. November beſtätigt. Nur 7 Radikalſozialiſten haben mit 88 Reattionären, 26 Progreſſiſten und 27 unifizierten Sozialiſten, darunter Allard, Allemane und Jules Guesde, gegen die Regierung geſtimmt. Camille Pelletan und 4 andere Radikalſozialiſten haben ſich mit 7 Reaktionären, 15 Progreſ⸗ ſiſten und 7 uniftzierten Sozialiſten, darunter Jaurds, der Abſtimmung enthalten. Der eigentliche Triumphator war Dienstag Abend nicht Clemenceau, ſondern der Kultusmtiniſter Ariſtide Briand, deſſen dreiſtündige Rede vom 9. November den Höhepunkt und zugleich die Entſcheidung der großen Rede⸗ ſchlacht bedeutete. Alle Angriffe der Klerikalen, die ihre beſten Redner— Grouſſau, Delafoſſe, Laſies, Jacques Piou und Denys Cochin— ins Feuer geſchickt haben, wurden von Briand ſiegreich abgeſchlagen, alle Einwände der Combiſten und der ſozialiſtiſchen Religionsfeinde, in deren Namen Allard, Dumont, Dejeante, Guieyſſe und Puech wider die zu große Geduld des Miniſters gegenüber der Kirche polemiſierten, zer⸗ kannen vor der klaren Beweisführung Briands in nichts. In allen Gemeinden Frankreichs wird die Rede des Kultus⸗ miniſters, der die Ehre des„Affichage“ mit 376 gegen 98 Stimmen zuerkannt wor den iſt, öffentlich angeſchlagen werd und den franzöſiſchen Katholiken zeigen, daß die Reg?: nicht an Religionsverfolgung und brutale Unterdrütckn gläubigen“ Minderheit durch die religionsloſe Mehrhol: Franzoſen denkt. Briands große Theſe von der Religionsloſig⸗ keit des weltlichen Staates und der Separation als einem Be⸗ freiungswerk hat in der Rede vom 9. November einen ſo üüber⸗ zeugenden Ausdruck gefunden, daß verleumderiſche Deuteleien dawider nicht mehr möglich ſind. In ihren Einzelheiten hat die Rede Briands ebenſo wenig Ueberraſchungen geboten, wie die Reden ſeiner Gegner. Wir wiſſen ja längſt, daß der Kultusminiſter der Kirche möglichſt weit entgegentommen will, daß nach ſeiner Auffaſſung die fran⸗ ſiſchen Katholiken nicht büßen ſollen für das, was Papft und Prieſter verſchuldet haben. Wir kennen längſt das alte Lied der Klerikalen von der Unannehmbarkeit des Separations⸗ geſetzes, das ſehr merkwürdig klingt, wenn man daran denkt, daß der Vatikan alle ihm angenehme Beſtimmungen des Ge⸗ ſetzes ſchleunigſt anerkannt hat und nur einzelne Paragraphen, die die Kirche in das Reich, das nicht von dieſer Welt iſt“, Sachſenſchädel. Ein Roman von der roten Erde von Walther Schulte vom Vrühl. 15 (Rachdruck berboten.) 0)(Fortſetzung.) Man hörte erneut die Stimme eines Bergmanns aus der Tieſe heraufſchallen, und Hannes trieb ſeinen Gaul an. „Lot langſam goahn, Hannes,“ meinte Henrich und ſchritt ter über den Feldweg fort. Der Knecht aber rief ihm noch nach: Na, überleg dirs nur, das mit die Ruſſen, Henrichl Ueber⸗ leg dirs! Es wäre das Schlechteſte noch nich für zwei Kerls, wie wir. Könnteſt ja den Schultenſohn derweil ſo'n bißchen was ausziehen und an den Nagel hängen.— Akieb er dann den Gaul an. 8 IIllll. a. Die Worte des Knechtes gingen dem jungen Bauern noch eine ile im Kopf herum. Und während er ſo über den Feldweg dahinging, indes der Wind leiſe in den Kornhalmen flüſterte und die Lerchen trillernd in der flimmernden blauen Luft hingen, kam ein Sehnen über ihn, ein Sehnen in die Weite. Ja, es war ein ſtumpfes Leben, das er hier führte. Es war ja ordentlich ein Er⸗ eignis für ihn wie für den ganzen Hof, wenn ſich ein Gaul ein⸗ mal am Grünfutter verfreſſen hatte oder eine Sau ein Dutzend Ferkel warf, wenn ein hauſterender Jude an der Tür erſchien oder ein paar franzöſiſche Huſaren einritten und Futter requirierten. Na, wahrhaftig, dieſe Kerle ſahen und erlebten doch was kamen in elt umher und hatten gar nicht einmal ſo Unrecht, wenn ſie ein wenig mißachtend ſelbſt auf einen reichen Bauern hernieder⸗ Aben. So einer ſtammte am Ende fern aus dem Lande der FTreubadours, am Mittelmeer, wo herrlicher Wein und Feigen und ſelſinen wuchſen, hatte ſich vielleicht ſchon in Italien, in Spa⸗ Samstag, 17. November 1906. verweiſen, nicht anerkennen will. Wir kennen auch ſeit langem die Anſchauung der Religionsfeinde von der Linken, die das Geſetz nach ſeinem toten Buchſtaben und nicht nach ſeinem lebendigen Geiſt auslegen und aus einem Geſetz der Freiheit ein Geſetz der Tyranei machen möchten. Nur ein neuer Geſichtspunkt iſt während der großen Debatte zu Tage getreten in dem bedeutſamen Augenblick am Dienstag Abend, als Briand die Diö zeſanvereinig⸗ anng des Kardinal⸗Erzbiſchofs Lecot in Bordeaux zu all⸗ gemeiner Verblüffung als„geſetzmäßig gebildeten Kultus⸗ verein“ bezeichnete und die Anerkennung aller ähnlichen Ver⸗ einigungen durch die Regierung verſprach. Dieſer„Diözeſan⸗ verein“, der bereits im Februar, alſo vor Erlaß der Enzyklika „Gravissimi officli“, gegründet worden iſt, hat die volle Billigung des Papſtes erhalten. Es gibt alſo ein Mittel, zu⸗ gleich dem Papſt und der franzöſiſchen Regierung zu dienen. Man ſollte nach allen Verſicherungen der Klerikalen, daß ſie wirklich den Frieden wünſchen, doch annehmen, daß ſie hoch⸗ erfreut zugegriffen haben, als der Kultusminiſter ihnen die Möglichkeit einer Verſtändigung bot. Das Gegenteil iſt der Fall! Zwar iſt das Beiſpiel des Kardinals Lecot bereits hier und da nachgeahmt worden. So hat der Biſchof von Verſailles eine große Vereinigung von Gläubigen gegründet, die ſich, um den verhaßten Namen„Kultusverein“ zu bermeiden, als „Denier du culte dans le dioesse de Versailles“ bezeichnet. Und der Pfarrer der Kirche Saint Michel des Epinettes in Paris hat ſeine Beichtkinder zu einer„association paxrois⸗ siale“ zuſammengeſchloſſen, um ſeine und ſeiner Kirche Exiſtenz zu ſichern. Aber während dieſe beiden Nachahmer Lecots ausdrücklich betonen, daß ihre Vereine zugleich dem päpftlichen und dem ſtaatlichen Gebot entſprechen, verwahrt ſich der Kardinal⸗Erzbiſchof von Bordeaux entrüſtet gegen die„Be⸗ ſchuldigung“, eine„Kuſtusvereinigung“ gegründet zu haben, da ſein Diözeſanverein nur die nötigen Miktel zur Sicherung der Exiſtenz der Prieſter beſchaffen wolle. Das ändert aber nichts an Briands Ueberzeugung von der Geſetzmäßigkeit dieſes Vereins. Die Regierung beruft ſich auf die Definition des Kultusvereins, die Laiſſet Schneider in ſeinem Bericht über 88 Separationsgeſetz gufgeſtellt hat:„Als Kultusverein iſt ſede Vereinigung anzuſehen, die direkt oder indirekt der Aus⸗ übung des Kultus dient.“ Da der Diszeſanverein Lecots, inden er die Exiſtenz der Prieſter ſichert, zweifellos indirekt der Ausübung des Kultus dient, kann er bei der freiſinnigen Auslegung des Separationsgeſetzes die Briand vartritt, ſehr wohl als geſetzmäßige Kultusvereinigung angeſehen werden und als ſolche auf Wunſch die kirchlichen Güter der Diözeſe Bordeaux erhalten. Verzichtet der Kardinal darauf, ſo kann er mindeſtens der Regierung nicht vorwerfen, daß ſie ihn be⸗ raubt habe. Ein Miniſter, der einem aufſäſſigen Kardinal freundlich lächelnd verſichert, er habe michts gegen ihn einzu⸗ wenden, ein Kardinal, der gegen dieſe gute Note proteſtiert und dafur das Prädikat ungenügend“ verlangt, und daneben der Chor der Kampfhähne von der Rechten untd Linken, die voll Bangen Miniſter und Kardinal beobachten und eine fried⸗ liche Verſtändigung fürchten— dieſes Spiel entbehrt nicht einer herzerfreuenden Komik und macht ſeinem Regiſſeur Briand alle Ehre! Die große Rededes Fürſten Bülow hat in Frank⸗ reich ſtarken Widerhall gefunden. Die geſamte Pariſer Preſſe veröffentlicht ſie im Wortlaut und knüpft daran lange Kom⸗ mentare, deren Refrain die Forderung iſt: wir wollen korrekte, höfliche Beziehungen zu Deutſchland, aber keine Allianz, nicht einmal ein wenig Freundſchaft und Herzlichkeit! Faſt alle Zeitungen betonen den Wunſch nach Aufrechterhaltung des Friedens. Nur der monarchiſtiſch⸗klerikale„Gaulois“, der Bülows Rede mit einem Ausdruck aus der Fechterſprache als eine„Volte⸗Face“ bezeichnet, benutzt ſelbſt dieſen Augenblick zur Anſtimmung des alten Revancheſanges und geſteht, daß der Friede Frankreich„für den Augenblick“ nur deshalb er⸗ wünſcht ſein könne, da er ihm geſtatte, den Rachekrieg vorzu⸗ bereiten. Glücklicherweiſe vertritt der„Gaulois“ nur eine kleine Minderheit des franzöſiſchen Volkes. Will auch die große Mehrheit der Franzoſen nichts von freundſchaftlichem Zuſammengehen mit Deutſchland wiſſen, ſo wünſcht ſie doch noch weniger einen neuen deutſch⸗franzöſiſchen Krieg, und es würde ſelbſt einem Clemenceau wohl ſchwerlich gelingen, ſie dafür zu begeiſtern! Poſitjsche Uebersicht. Maunnheim, 17. November 1906. Legendenbildung. Die„Rhein. Weſtfäl. Zig.“ läßt ſich zum Rücktritt des preußiſchen Landwirtſchaftsminiſters ſchreiben: „In der Unterredung, die Fürſt Bülow und der Kaiſer in Homburg hatten, drängte der Miniſterpräftdent auf be⸗ ſchleunigte Erledigung der Kriſis, fügte ſich aber ſchließlich dem Einwande, daß man den ſonſt verdienſtlichen Mann un⸗ möglich der ſogenannten öffentlichen Meinung opfern dürfe. Alſo aufgeſchoben, aber nicht aufgehoben. Zwiſchen damals und heute ſind alle Ränkefpinner eifrig am Werke geweſen Genauer wird man ihre Fäden erſt ſpäter erkennen, aber ſo viel ſteht feſt, daß ſie bis zum äußerſten gingen und den Monarchen ſchließlich vor die Frage zu ſtellen wußten, ob Bülow oder Podbielski gehen ſolle. Der Kaiſer hatte Mongte hindurch gehofft, beide behalten zu können, und die Entſchei⸗ dung immer wieder hinausgeſchoben. Fürſt Bülow hat ſich dabei beſchieden, anſtatt auf eine ſofortige Entſcheidung durch 5 Stellung der Kabinettsfrage zu drängen. Jetzt endlich, wo 0 ihm das Waſſer bis zum Halſe ſtieg, angeſichts des unmittel⸗ bar bevorſtehenden Wiederbeginns des parlamentariſchen 45 Jeldzuges, hat er ſich zu einem Entweder— Oder aufgerafft! An dieſer Geſchichtsklitterung iſt, ſo ſchreibt die offiziöſe „Südd. Reichs⸗Korr.“, alles falſch. Fürſt Bülow hat in Homburg gerade nicht auf beſchleunigte Erledigung des Rück⸗ trittsgeſuches gedrängt, ſondern im Gegenteil von ſich aus eine aufſchiebende Behandlung empfohlen bis zu weiterer Klärung der Umſtände, die damals Herrn von Podbielskt den Ge⸗ danken ſeines Ausſcheidens aus dem Amt nahe gelegt hatten Dieſer Auffaſſung des Miniſterpräſidenten iſt die Krone bei⸗ getreten und iſt dabei verblieben. Auf, gänzlicher Un kenntnis des wirklichen Verlaufs beruht die Ausſtreuung, der Monarch ſei in irgend einem Augenblick vor die Frage nien oder gar am Nil mit Feinden herumgeſchlagen und lernte nun auch noch weſtfäliſchen Pfefferpotthaſt und Pumpernickel kennen. Und er? Ja, was hatte er denn davon, daß er als der älteſte Schultenjunge hier ſchon ſo ein bißchen Reſpektsperſon war. Er war lange genug auf der Schule geweſen, um auch Anteilnahme an Dingen zu gewinnen, die über einen wohlbeſetzten Kuhſtall und wogende Felder, über einen ſtattlichen Miſthaufen und ein mäch⸗ tiges Strohdach hinausgingen. Nun aber war er eingekapſelt in Heu und Stroh, verurteilt, zwiſchen Leuten zu lehen, die nur an das Nächſtliegende dachten, und die ſich ſchon gewaltige Kerle dünkten, wenn ſie abends im Wirtshaus hinter einem Krug Alt⸗ bier oder einem Gläschen Kornſchnaps ſitzend, mit der Fauſt auf den Tiſch ſchlugen und wetterten:„Verdammte Zeiten! Hal ſe der Düwel!“ oder:„Gittegittegitt! wat ſchal dit woll noch wer⸗ den!“ Ihm aber wurde es geradezu zum Vorwurf gemacht, daß er noch andere Intereſſen hatte. Eben erſt hatte ihm noch die Stiefmutter ſeinen Verkehr mit dem jungen Paſtor in Lüttgen⸗ ſchiedeck vorgeworfen, der doch ſein Schulfreund von Duörpen her war, und mit dem hin und wieder zu verkehren und ſeine Ge⸗ danken auszutauſchen ihm als die einzige ſchöne Erholung erſchien. Nun lag das Kirchdorf, zu dem ſeine Dorfſchaft eingepfarrt war, und in dem ſein Freund amtierte, vor ihm. Keine halbe Stunde weit ſchlief es da zwiſchen den grünen Feldern und Wie⸗ ſen im Sonnenglanz. Die hohen Strohdächer lugten über die Obſtbäume weg, und über ſie alle reckte ſich weißleuchtend der Kirchturm empor. Heinrich fühlte ein ſtarkes Verlangen, ſich wieder einmal mit dem Freunde auszuſprechen. Er ſtampfte eilig weiter auf dem Wege, den Sonntags die feſtlich gekleideten Mentruper zur Kirche dahingingen. Der junge Paſtor Vincke ſaß in der Bohnenlatbe des Blumen⸗ gärtchens, das, durch eine niedere Mauer mit einem Staket von der ſchmutzigen Straße getrennt, vor den Fenſtern des Paſtorats lag, und in dem Phlox Jungfer im Grünen, Sonnenblumen, Nelken, Roſen und eine Anzahl rechter Bauernblumen in bunter Freude durcheinander blühten, und in dem ſich Bienen und Schmetterlinge gütlich taten. „t, is nich toam uthollen, Hearm,“ ſagte Henrich.„Ich muß mal wieder nen Ton mit Dir küren, wenn ich nich ganz ber⸗ döſen ſoll. Ich ſtör Dich doch nich?“ Der Paſtor lachte.„Nee, wenn o Beſuch kommt, dann muß die Paſtorin mit einem friſchen Kaffee und Eiſenkuchen raus⸗ rücken, und das hab ich wohl verdient,“ ſagte er, ſtellte ſeine Pfeife an die Gartenbank und ging ums Haus herum nach der Küche, um ſeiner Frau Weiſung zu geben. Dann ſetzte er ſich wieder auf die Bank neben den ehemaligen Schulkameraden, nahm die Horn⸗ ſpitze ſeiner Pfeife zwiſchen die Zähne, ſchlug die Beine überein⸗ ander und rieb ſich die glänzenden Knie ſeiner Tuchhoſe. So hörte er ſich dann die Klagen Henrichs über das lederne Daſein auf dem Schultenhofe und den ſteten Krach mit den beiden Ollen an, und daß kein Ende abzuſehen wär, und daß er manchmal ſchon ge⸗ dacht hätte ſein zweiter Bruder, der Wilm, hätte es trotz ſeinem kurzen Bein viel beſſer als er, der Hoferbe, daß er Doktor ſtudieren könnt und gewiß viel eher von den Eltern unabhängig würde, als er. Und dann käm er zu Anſehen, zu Geld und wohl gar bald zu einer Frau die er ſich ſelber ausſuchen könnte, und bei der er nicht Rückſichten auf die Intereſſen eines Hofes zu nehmen rauchte. Paſtor Vincke hörte ſich das alles mit Behagen an blies tüchtige Wolken vor ſich hin und nickte oft zu den Worten des Freundes.„Hm, ſo ſind ſie nun mal, die Menſchen,“ ſagte er. „Mal ein ſchönes Gut erben, zu Anſehen kommen, in Haufen Geld dazu und nun noch nicht zufrieden? Da möcht man, daß die porzellanene Piep aus Holz wär, und iſt unglücklich, daß man blonde Haare auf dem Kopf hat und keine brandroten He, ärgerſt Dich wohl auch noch, daß Du nicht ſo ſchöne Warzen im Geſicht haſt, wie der Nachbar Klaus, oder daß Du keine ſo famoſigen Plattfüß Dein eigen neunſt, wie der Moſes Wortheim, der Vieß⸗ händler?“ 2. Setle. General⸗Anzeiger.(weittagblatt.) Mannheim, 17. November. geſtellt worden, zwiſchen der Entlaſſung des Landwirtſchafts⸗ miniſters oder des Reichskanzlers zu wählen. So haben die Dinge nie geſtanden. An die Auſwerfung der Kabinettsſrgge hat Fürſt Bülow überhaupt nicht zu denken brauchen, und geradezu kindlich iſt die Vorſtellung,„jetzt endlich, wo ihm das Waſſer bis zum Halſe ſtieg, habe er ſich zu einem Ent⸗ weder— Oder aufgerafft“. Der Rücktritt des Landwirtſchafts⸗ miniſters erfolgte auf eine von ihm ſelbſt ausgegangene Er⸗ neuerung ſeines früheren Abſchiedsgeſuches, ohne weiteres Eingreifen des Miniſterpräſidenten. Fürſt Bülow hat keinen Anlaß gehabt, nach dem Vortrag in Homburg zur Erledi⸗ gung jenes Abſchiedsgeſuches noch einmal einen Schritt bei der Krone zu tun. Dies die Wahrheit, die allerdings zu einfach!! en den Kriſenpropheten zu gefallen. Deutſche Sozialpolitik. Heute, am 17. November, begeht Deutſchland dau Erinne⸗ cungstag, an dem Kaiſer Wilhelm der Erſte vor 25 Jahren durch ſeinen Erlaß die deutſche So ſhialpolitik inaugurierte. Binnen wenigen Jahren wurden die Grund⸗ t, an deſſen pfeiler dieſes ſozialen Monumentalbaues errich drei Weiterausbau unabläſſig weiter gearbeitet wird. großen Verſicherungsgeſetze, das Kranken Verſicherungsgeſetz, die Unfallverſicherung und die Juvalidenverſicherung konnten es beſpirken, daß jetzt jeder fünfte Deutſche gegen Kranukheit, jeder vierte gegen Invalidität oder Alter und jeder dritte gegen Unfall verſichert iſt. Die Koſten dieſer Verſicherung bekaufen ſich auf rund jährlich 500 Millionen Mark, von denen die Arbeitgeber 250 Millionen, die Arbeitnehmer 205 Mill. und der Staat 45 Mill. aufzubringen hat. Die beporſtehende Witwen⸗ und Waiſenverſorgung wird dem Staate noch weit größere Summen auferlegen. Zahlreiche andere ſozial⸗ politiſche Geſetze beweiſen, daß jene faiſerliche Botſchaft vom 17. November 1881 kein toter Buchſtabe gebliehen iſt. Auf der beſchrittenen Bahn muß aber ſtetig vorwärts geſchritten werden. Für den Ausbau der Geſetzgebung zum durch⸗ greifenden Arbeiter ſchutz liegen nicht ſowohl ſchon wirkungsvolle Taten, wie auch weitere vielverſprechende An⸗ regungen vor. Auf gemeinſamem Felde ſozialer Tätigkeit. zur Regelung der friedlichen Beziehungen zwiſchen Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer— für einen ſozialen Frieden, den der kaiſerliche Erlaß mit in erſter Linie ins Auge ſaßte ſollen ſich die Arbeitskammern zuſammenfinden. Die Berlin, 16. Nov. il Fachtrag zum Reichshausha ltsetat für 1906 zu, nach welchem im Erxtraordinarium aus Anlaß der Expedition in das ſüdweſtafrikaniſche Schutzgebiet 29 220 000 Mark zu bewilligen ſind, die der Reichskanzler ermächtigt wird, im Wege des Kredits flüſſig zu machen. Der entſprechende Titel J des Nachtrages zum Kolonialetat lautet:„Ausgaben infolge Verſtärkung der Schutztruppe zur Niederwerfung des Eingeborenen⸗Aufſtandes und zur Heimbeförderung von Verſtärkungen der Schuitztruppe 29 220 000 Mark.“ In den Erläuterungen hierzu heißt es: Am 1. November betrug die Stärke der Schutztruppe 12 221 Köpfe gegenüber der im Etat für 1906 veranſchlagten Durch⸗ ſchnittsſtärke von 14 500. Bis zum 31. März 1907 werden vorausſichtlich weitere 4013 Köpfe heimgeſandt, ſodaß die Stärke der geſamten Schutztruppe am Ende des Rechnungs⸗ gahres 8288 Köpfe betragen wird. Daß trotz der ſtarken Ver⸗ ringerung die bereits bewilligten Mittel nicht ausreichen, fin⸗ det ſeine Begründung darin, daß einmal die durch die Heim⸗ ſendungen eintretenden Erſparniſſe an Beſoldung und Ver⸗ pflegung uſw, teilweiſe wieder aufgehoben werden durch die Heimſendungskoſten, und daß ferner die den bisherigen Ver⸗ anſchlagungen zu Grunde gelegten Anſätze zu nie drig be⸗ meſſen wurden und außerdem die Frachtkoſten im Innern des Schutzgebietes höher waren als vorauszuſehen war. * öln, 16 Nov. Die Köln. Ztg.“ meldet aus Ber⸗ läin: Die Immediateing abe des Erzbiſchofs von Stablewski und der Domkapitel von Gneſen und Poſen an den Kaiſer mit der Bitte um Aenderung der Beſtimmungen über die Uünterrichtsſprache in dem ſchulplanmäßigen Religionsunterricht iſt im Auftrage des Kaiſers durch das Kultusminiſterium ablehnend beſ chteden worden. Von der zweiten Strafkammer in Po ſen wurde der Redak⸗ teur des„Genier Wielkopolsk“, Sgeetans i, wegen Ver⸗ gehen gegen 110 Str..B.(Aufforderung zum Ungehorſam gegen die Geſetze oder die obrigkeitlichen Anordnungen) be⸗ gangen durch die Veröffentlichung eines Berichtes aus Berlin, in dem die Eltern aufgefordert werden, ihre Kinder zum —— „Laß Deine verfluchle mir juſt nich drum zu tun. Je Aſt, als hing man zwiſchen Diele Fopperei,“ enigegnete Henrich.„Iſt Ich ſage Dir, es iſt kem Daſein. Es und Boden. 8 iſt ein jämmerlich ungetroſts Gefühl, nich zum Warmwerden, Hearm. Ich weiß nich, ob Du mich verſtehen kannſt.“ „Woll, woll, Junge,“ entgegenete der Paſtor ernſter. Und als nun gerade ſeine junge, friſche Frau erſchien, ein Deckchen über den Gartentiſch breitete und einſtweilen einige Teller hinſtellte, patſchte er ſie zärtlich auf die volle Hüfte und ſagte:„Siehſte, ſo was ſcheint Dir zu ſehlen, Henrich. Du bigd reif zum Heirgten. Haſt Du Dich denn noch nicht umgeſehen?““ Nee, der Olle denkt noch nich daran, mir den Hof zu über⸗ geben, und käm ich ihm mit ner Schwiegertochter vor der Zeit. Daun gäbs doppelten Krakehl. Na, ich weiß ſchon, was er im Sinn har. Der Schulte im Beldt hat eine, die iſt nun zwölf Jahre. So iu einem Jahr oder achte würd ihm die grad für mich paſſen. Ich mein, er hän die Sach mit dem Bur ſchon ein bißchen was Verabrebt, und es is nich umſonſt, daß er dem ſein Geld immer rausſtreicht und mir klar machen will, daß immer Schultenſohne eee heirgten ſollten, von wegen dem Familien⸗ .“ ja, je gröter der Bur, um ſa grötex der Stolz, ſagte die rau und fügte dann bedauernd hinzu:„Und ſo ſoll Er wohf warben, Herr Schulte, bis ſich das Göhr ordentlich ausge⸗ zwachlen hat. Das wär ſchon n bißchen was lange, und nachher gefällt ſie Ihm am Ende nich mal. Geld machts doch nich alleine.“ 1 einem rechten Bur ſchon, ader wenigſtens iſts ne Haupt⸗ ſache, ſprach der Paſtor, und Henrich nickte ihm finſter zu. ſoll⸗wan ſich keine böſen Gedanken machen. Aber ich ſeh ſchon ich muß nun meine Eiſenkuchen und den Kaffee zu Hilſe bolen. Das wird b And verließ die beid 8 Wetter bringen,“ meinte die junge Frau 1 Männer. Fortſetzung ſolat.) Widerſtande gegen die Lehrer aufzumuntern, zu 200 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der Redakteur der„Praſa“, Switala, iſt in der darauf folgenden Verhandlung wegen eines ähnlichen Artikels, da er bereits mehrſach vorbeſtygft iſt, 0 zu einer Ge anisſtrafe von einem Mongt verurteilt worden. Ausland. *„ Oeſterreich⸗Ungarn.(Die öſterreichiſche Regierung) bewilligte ein an ſie gerichtetes Geſuch um Geſtattung der Einfuhr von italienſchen Rindern nach Oeſterreich. Geſtern ſind bereits 40 Stück in Wien eingetroffen. Die Einfuhr wird ſich jede Woche wieder⸗ holen. Man glaubt, daß die Regierung in der nächſten Zeit die Einfuhr größerer Quantitäten geſtatten wird, und daß jede u n Woche mehrere 100 Stück auf den Wiener Markt gebracht werden lönnen. Das italieniſche Vieh hat eine ſehr gute Mittelqualität und ſteht im Preiſe billiger als das öſter⸗ veichiſche Rind. * Serbien.[Dder Kronprinz wahnſinnig). Nach ldung der„Zeit“ aus Belgrad ſoll der ſerbiſche Kronprinz wahnſinnig erklärt worden ſein. Man berate über eine Thronfolgeänderung und Erne des zweiten Prinzen Ale⸗ xander zum Thronfolger. Kronprinz Georg, Leutnant im 18. In⸗ fanterieregiment, deſſen Inhaber er auch iſt, t 19 Jahre, ſein einziger Bruder Alexander, der gegenwärtjig Zögling des Pagen⸗ karps in Petersburg iſt, 17 Jahre. * Japan.(Machenſchaften beim Stapel⸗ lauf der Satſumag.) Tokioter Blätter berichten: In Yokohama wurden bezüglich des Stapellaufes des Schlacht⸗ ſchiffes Satſuma in Pokoſuka von Ausländern Wetten abgeſchloſſen im Geſamtbetrag von mehr als 1 Million Pfund Sterling. Es⸗wurde 7: 3 gewettet, daß der Stapellauf mißlingen wüde. Einige Arbeiter wurden beſtochen, auf den Hellingen Hinderniſſe anzubringen, um es unmöglich zu machen, daß das Schiff ins Waſſer glitt. Die Behörden hatten jedoch beſondere Vorſichtsmaßregeln getroffen. Das Komplott wurde einen Tag vor dem Stapellauf entdeckt und ein Arbeiter, unter dem Verdacht, an dem Komplott be⸗ feiligt zu ſein, verhaftet. Wadiſche Politik. Landtagswahlſtatiſtik. Karlsruhe, 16. Nov. Aus der badiſchen Land⸗ tagswahlſtatiſtik fürx die Wahlen von 1905, die ſoeben in den„Statiſtiſchen Mitteilungen für das Großherzogtum Baden“ veröffentlicht wird, geht hervor, daß, obwohl 60,7 pCt. der Be⸗ völkerung katholiſch ſind, nur 37 von den 73 Wahlkreiſen 50.7 Prozent eine katholiſche Mehrheit haben. Das Zentrum er⸗ hielt 42, pEt, der abgegebenen Stimmen, der liberale Block 35,8 pEk, und die Sozialdemokraten 17 pet., der Reſt verteilte ſich auf Konſervative, Bund der Landwirte ete. Die Wahlbeteiligung betrug im Durchſchnitt für das ganze Großherzogtum 77 pet.; am ſtärkſten war die Beteiligung im Wahlkreiſe Adelsheim⸗Boxberg, wo 93,7 pEt. der Wähler von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten, Heſſiſche Politil. Die Taufe des Erbgroſihersogs. Darmſtadt, 16. Nov. Die Taufe des Erbgroßherzogs wird, vorläufigen Beſtimmungen nach, ſedenfalls am 4. Degemder ung ſtattfinden. Uleber die Taufnamen ſind genaue Beſtimmungen noch 0 8 9 nicht belannt. Miniſterkriſe. *„ Daymftadt, 16. Nov. Das Gerücht über einen ebenkk. Rücktritt des Finanzminiſters Gnauth, der im Falle der Regierungsvorlage über das Gemeindeſteuergeſetz evenil. die Kabi⸗ netisfrage ſtellen will, verdichtet ſich immer mehr, doch glaubt man im Ernſtfalle nicht daran, Parlamentariſches. „Darmſtadt, 16. Nov. Die Erſte Kammer wird in den erſten Tagen des Dezember ebenfalls zuſammentreten, um zu der Angelegenheit der Beſtätigung des ſozialdemokratiſchen Bei⸗ georbneten Sißnert Stellung zu nehmen. Außerdem ſollen die von der Zweiten Kammer fertiggeſtellten Geſetzentwürfe verab · ſchiedet werden. Aus Stadt und Land. »Mannheim, 17. November. „Reiche Zuwendungen ſind dem Deutſchen Muſeum in München auch von hier und Ludwigshafen geworden. So ſtifteten die Firma Heinrich Lanz und die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik je 20 000., die Firma Gebr. Sulger in Ludwigshafen 10 000 M. und der Leiter der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, Herr Direktor Brunck, 5000 M. * Aus Ludwigshafen. Eine in den 50er Jahren ſtehende Frauens⸗ perſon ſprang geſtern Abend in der Hemshofſchachtel in den Rhein, konnte aber durch einen Schiffer wieder gerettet werden. Die Wiederbelebungsverfuche waren von Erfolg begleitet. Nach den Angaben der anſcheinend geiſtesgeſtörten Frau iſt ſie die ledige Philippine Jugenheimer aus Neuſtadt a. H. Polizeibericht vom 17. November. Selbſtmordperſuch: Inſolge Lebensüberdruß brachte ſich geſtern vormittag in einem Fabrikanweſen im Induſtriehafen⸗ gebiet ein in der Neckarvorſtadt wohnhafter verheirateter Schreiner mit ſeinem Taſchenmeſſer einen tieſen lebensgefährlichen Schnitt in den Hals bei. Er wurde mittelſt Sanitätswagens in das All⸗ gemeine Krankenhaus verbracht. Aufgefundenes Jahrrad: Im Hoſe des Oauſes U5, 12 wurde am 8. d. Mts. ein neues Dürrkopp⸗Rad Marke „Deutſchland“ mit der Fabrik⸗Nr. 908 870, ſchwarzer Rahmenbau, ſchwarzen Felgen, die in der Mitte mit rotem Strich verſehen ſind, vernickelte, abwäris gebogene Lenkſtange und älterer Carbidlaterne aufgefunden. Das Nad hat große Ueberſetzung, auf deiden Seiten des Sattels befinden ſich Wappen mit den Buchſtaben I. I. Der rechtsmäßige Eigentümer des Rades, das zweifellos von einem Diebſtahl herrührt, wolle ſich auf dem Geſchäftszimmer der Kri⸗ minalpolizei melden. Einen Stich mit einem Meſſer erghielt ein lediger Tag⸗ löhner von hier in der Wiriſchaft Mittelſtraße 98 von noch un⸗ bekanntem Täter in den Hals. Verhaftet wurden 16 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. Theater. Runſt ung Wiſſenſchant. Driites Kaimkonzert. Das Programm des geſtrigen Kaimkonzerts enthielt als Er⸗ öffnungsnummer die Freiſchüzonverture des deutſchen Roman⸗ ükers Weber und ſchloß mit der als Ausgangspunkt einer neuen Sinfoniegattung von den einen bekämpften, von den andern juhelnd begrüßten Sinfonie fantaſtiqgue des franzöſiſchen romantikers Hektor Berlioz. n ein Werk Liſzt's, der ja in ſeinen ſinfoniſchen Tondichtungen be⸗ kanntlich in die Fußſtapfen Berlioz' trat. In ſeiner Sinfonie fantaſtique verſucht Berlioz eine Reihe von Vorgängen im Leben eines Künſtlers nebſt den durch ſie hervorgerufenen Stimmungen in Tönen zu ſchildern. Um den Zuhörer über die Bedeutung ſeiner Tonbilder böllig aufzuklären, ſchickt er ihnen ein Programm voraus. Obwohl die Programmuſik der Tendenz nach ſehr alt iſt— hatte doch Froberger die Abenteuer einer Rheinfahrt in einer Klapierſuite, KRuhnau in ſeiner muſikaliſchen Vorſtellung einige bibliſche Hiſtorien, J. Seh. Bach in einem Capriccio über die Abreiſe ſeines Bruders, endlich Beethoven in ſeiner Paſtoralſinfonie ähnliche Ideen durch⸗ geführt—, ſo iſt durch Berlioz durch die Konſequenz, mit welcher er ſein Prinzip verfolgt, ſowie durch planmäßige Verwendung des Leitmotivs tatſächlich ein neues Genre der Inſtrumentalmuſik ins Leben gerufen worden: Die Programmuſik. In ſeiner ausführlichen Beſprechung der„Sinfonie fan⸗ taſtique“ hat ſich einſt Robert Schumann ausdrücklich als Geiſtes⸗ und Geſchmacksverwandter Berlioz' bekannt, und alle Vorwürfe von gegneriſcher Seite zu entkrätigen geſucht. Seine Bemerkungen über das geſtern gehörte Werk ſind ſo bezeichnend, daß ich mir Die beiden Werke umrahm nicht verſagen kann, einiges hieraus wörtlich anzuführen. Schu⸗ mann ſagt:„Wenn behauptet wird, daß ſelbſt die wärmſten Freunde Berlioz' inbetreff der Melodie ihn nicht in Schuß nehmen, ſo gehöre ich zu Berlioz Feinden. Seine Harmonie zeichnet ſich durch eine gewiſſe Simplizität, durch Kernhaftigkeit und Ge⸗ drungenheit aus.... In reizenden Geſtalten bringt Berlioz hier den eintönigen Hauptgedanken wieder.“ Schumanns ebenſo ener⸗ giſchem als kollegialem Eintreten iſt der Erfolg des Werkes in Dentſchland in erſter Linie zu danken, wenn ſich Schumann gleich mit dem Programm als ſolchem prinzipiell nicht einverſtanden erklären konnte. Da dem geſtrigen Programme eine ausführliche Darlegung der dichterichen Idee beigegeben war, können wir uns ein näheres Eingehen auf dieſelbe verſagen. Mit andern Auslegern hat auch Schumann angenommen, daß der Komponiſt ein Stück aus ſeinem eigenen Leben: ſeine Liebe zur engliſchen Schauſpielerin, Miß Smithon, welche ſpäter ſeine Gattin wurde, in fünf Tonbildern ſchildert. Auch die Gegner der Programmuſik müſſen Berlioz erſtaunliche muſikaliſche Geſtaltungskraft, ſeine geiſtreiche thema⸗ tiſche Arbeit und ſeine kühne orcheſtrale Einkleidung, die gegen⸗ über ſeinen Vorgängern einige neue Inſtrumental⸗Effekte auf⸗ weiſt, bewundern. Die Wiedergabe zeigt aufs neue die eminente Direktionsbefähigung des Herrn Peter Raabe, der das Werk vollſtändig frei aus dem Gedächtniſſe dirigierte. Ob die Wahl eines ſo ſchwierigen Werkes für ein neugebildetes Orcheſter gerabe Huẽg war, das iſt eine andere Frage. Einſtweilen fehlt es nament⸗ lich den Holzbläſern vorerſt noch an der unfehlbaren Reinheit der Intonation und an der Abgeklärtheit der Tonbildung, was na⸗ mentlich in den Holzbläſerſätzen des dritten Teils, aber auch ſchon in der„Szene auf dem Lande“ in der zweiten Flöte und zweiten Klarinette hervortrat. Sehr wacker hielt ſich dagegen das Fagott als melodieführende Stimme in den betreffenden Stellen des vierten Satzes, und dem Vertreter der Pauke gebührt für ſein wirkſames erescendo und decrescendo am Schluß des dritten Satzes ein Extralob. Die Auffaſſung und Wiedergabe war unter Herrn Raabeis großzügiger, temperamentvollen Leitung eine ſehr anerkennenswerte. Einleitend ſpielte das Orcheſter Webers Freiſchüzonverture und brachte die klare, heimliche, duftige Muſik in ſehr beifallswürdiger Weiſe zu Gehör. Soliſt war Herr Bernhard Stavenhagen aus Mün⸗ chen. Er ſpielte das Es⸗dur Konzert ſeines Meiſters und Lehrers F. Liſzt in einer Vollendung, wie man es höchſt ſelten zu hören bekommt. Stavenhagen überwandt alle techniſchen Schwierigkeiten, die glänzenſten Paſſagen, Triller, Oktavengriffe, mit ſpielender Leichtigkeit. In der Schlußſtretta bewährte ſich dabei ſein feuriges Temperament aufs glänzendſte. Zu bedauern war nur, daß der ausgezeichnete Künſtler, welcher über eine Fülle von Anſchlags⸗ nuaneen verfügt, ſeine Kunſt nicht auch in einem Soloſtück für Kla⸗ vier erweiſen konnte. Eine Nocturne oder ein Walzer von Chopin wäre nach der burlesken Partie des Dies irea in Berligz Sinfonie, noch eine rechte Erquickung geweſen. ek. **** Vom Theater. Fräulein Elſe Kramer, vom Stadttheater zu Kolmar, die wohl als Erſatz für Fräulein Schöne in Ausſicht genommen ſein dürfte, wird am 90. November die Pamina im „Die Zauberflöte“ und am 2. Dezember die Eliſabeth in„Tann⸗ häuſer“ ſingen. In„Wenn wir Toten erwachen“ von Henrik Ib⸗ ſen, und der Premiere von„Ein idealer Gatte“ von Oskar Wilde, wird Frau Heleng Riechers, die, wie wir erfahren, gegen⸗ wärtig noch dem ſogenannten„Strindberg⸗Enſemble“ in Berlin angehört, ein Gaſtſpiel abſolvieren, dem ſelbſtwerſtändlich keine Engagementsabſichten zu Grunde liegen. Aus dem Spielplan ſind eine ganze Anzahl Werke, die zur Aufführung in Ausſicht ge⸗ nommen waren, ſang⸗ und klanglos verſchwunden. So vermiſſen wir den verheißenen„Der verſiegelte Bürgermeiſter v. Rauppert Max Halbes„Jugend“, Eine Nacht in Venedig“ von Strauß und Richard Wagner's„Die Meiſterſinger von Nürnberg“, welche letztere wohl aus dem Grund abgeſetzt wurden, weil ſie als Ju⸗ biläumsfeſtſpiel vorgeſehen ſind. Dafür verheißt der Spielplan auf dem Gebiete der Oper allerdings die im vergangenen Jahre derſchoßene Rremiere von Verdi's„Falſtaff“ und eine Repriſe von „Samſon und Dalila“. Im Uebrigen erſcheint uns der Spielplan, namentlich im Schauſpiel ziemlich eintönig, und vor allem ein⸗ ſeitig. Wir vermiſſen, abgeſehen von König Lear, das große, klaſſiſche Drama, das Gelegenheit zur Entfaltung von aroßer Komparſerie bietet und auch auf anderem als dem welchesnolll Komparſerie bietet und dem Herr Intendanten die Möglichkeit als Regiſſeur zu zeigen.(Sehr richtig! D. Red.]. Das heutige Konzert des Geſangvereins Flora(im Bern⸗ hardushof) beginnt eingelvetener Umſtände halber nicht um 87 ſondern um 9 Uhr. Rezitationsabend. Die Vorzüge des Rezitators und Schau⸗ ſpielers O. Vogelmann⸗Volkrath(Müncken), der geſtern im Kaſinoſaal einen Rezitationsabend gab, beruhen weniger in einem glänzenden Organ als in einem durchdachten ſeelenvollen Vortrag bei guter, deutlicher Ausſprache. Dazu gibt ſich Herr Vogel⸗ mann ſehr ſchlicht und weiß ſchon dadurch ſeine Hörer für ſich ein⸗ zunehmen. Das geſchmackvoll ausgewählte Programm, daß Hert Vogelmann geſtern ahne längere Pauſen in knapp zwei Stunden zur Abwicklung brachte, enthielt ernſte und heitere Dichkungen von Goethe, Maltig, Heine, Baumbach, Lenau und Wehl ſowie als Clou Wildenbruchs Hexenlied. Der gut pointierte Vortrag letzteren übte auf das— leider nicht ſehr zahlreich erſchienene— Publikum eine tiefe Wirkung aus. Weiterhin konnten beſonders die Wallfahrt nach Kevlaar, die Lieder eines fahrenden Geſellen und die Variationen über das Volkslied„Kommt a Vogerl geflogen, die ſämtlich ſehr ſtimmungsvoll geſprochen wurden, gefallen; weniger dagegen gelangen der Fiſcher und der Erlkönig. Hörer kamen Herrn Vogelmann freundlich entgegen und ſpendeten ihm berzlichen Beiian — — iend „ßS n„ e m F A e de r 838 A83 F Stenogra nhei hiſcher Reic Parlamentariſche Verhandlungen. Nachdruck ohne Vereinbarung nicht geſtattet. Deutſcher Reichstag. 119. Sitzung vom 16. November. Das Haus iſt ſehr gut beſetzt. Am Bundesratstiſch: bei Beginn der Sitzung nur ein Kom⸗ mifſar. Funchſ findet die namentliche Abſtimmung über die Wahl des Abg Dietrich(konſ.) ſtatt. Diefelbe ergibt mit 202 gegen 117 Stimmen die Gültigkeit der Wahl, ein Abgeord⸗ neter enthält ſich der Stimme. Es folgt die namentliche Abſtimmung über die Wahl des Abg. Malkewitz(konſ.). Auch dieſe wird für gültig erklärt, da 177 Abgeordnete für die Gültigkeit und nur 185 für die Un⸗ gültigkeit ſtimmen. 9 Abgeordnete enthalten ſich der Abſtimmung. Dieſes Reſultat wird von der Linken mit lebhaften Pfui⸗Rufen entgegengenommen. Von den Nationalliberalen hat ein Teil, dar⸗ unter die Abgg. Prinz Carolath und Büſing gegen die Gültigkeit der Wahl geſtimmt. Präſident Graf Balleſtrem: Es entſpricht nicht der Ordnung des Reichstages, einen Beſchluß des Hauſes mit Pfui! zu begrüßen.(Lebh. Unruhe links, Zuſtim⸗ mung rechts.) Ohne Debatte wird beſchloſſen, über die Wahl des Abg. Porgig(konſ.) Beweiserhebungen zu veranſtalten. Die Kommiſſion hat beantragt, die Wahl des Abg. Wiltberger(Elſaß⸗Lothr. Landespartei) für gültig zu er⸗ Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(freiſ. Vp.): Nach der vorhergegangenen Abſtimmung erſcheint es zwar etwas gewagt, an dem Kommiſſionsbeſchluß rütteln zu wollen, aber zes kommt doch in erſter Linie darauf an, der Gerechtigkeit die Ehre zu geben. Der vorliegende Bericht enthält einen der wichtigſten und intereſſanteſten Wahlproteſte, der überhaupt jemals vorge⸗ Aommen iſt. Es iſt hierbei ganz irrelevant, daß der unterlegene Kandidat der Sohn des Fürſten Hohenlohe iſt, deſſen Memoiren ßmanchen ſo wenig gefallen haben. Drei Jahre lang hat man dieſe Tab prüfung veſchleypt; das iſt geradezu ungeheuerlich. Bei der Wahl traten ſkandalöſe Vorgänge in die die um ſo wunderſamer berühren, wenn man bedenkt, daß wir in der Zeit des famoſen Toleranzantrags leben. Geſtern waren es die Ritter, die gegen das Recht kämpften, heute ſind es die Heiligen, die den Rittern u Hilfe kommen. Es iſt direkt ein Kartell geſchloſſen in der Wahlorifungskommiſſion gegen die gemeinſamen Gegner. Dieſes Bündnis, das fich nicht mehr nach dem Recht, ſondern nur 98955 Parteien richtet, zeigt, wohin die Reiſe geht. Das beweiſt wieder, wie das Zentrum nach rechts gerückt iſt. Sie(zum Zen⸗ trum) 185 eben Regierungspartei geworden und wollen unter allen Umſtänden mit der Rechten in Regierungsfreundlichkeit konkurrieren. Ich muß aber ſagen, die Herren auf der Rechten haben immer noch ein ſtärkeres Rückgrat gehabt.(Unruhe im Ztr.) Man leſe bloß die Ziffer 2 des Berichts der Wahlprüfungs⸗ Fommiſſion: „Hohenlohe hat gegen die lex Heinze geſtimmt. Dabei zog Delſor Bilder von nackten Frauenzimmern aus der ſche, die er vorzeigte:„Ihr liehen Bürger, ein Abgeordneter, der mit ſchuld iſt, daß ſolche ſchamloſen, ſittenverderbenden Bilder und Schriften unter dem Volke berbreitet werden, der ſe o iſt, daß Frauenzimmer nur mit einem Strohhut bekleidet ſich photographieren laſſen, der es ermöglicht, daß in Straßburg auf einem öffentlichen Platz ein Denkmal wie der Reinharts⸗ brunnen geſtellt wird, kann kein Katholik ſein. Ein guter Katholit ſolchen Mann ſeine Stimme nicht geben“ uſw.(Hört; 8 Ich finde, der Pfarrer Delſor müßte geradezu wegen Ver⸗ gehens gegen den§ 184 des Str. G. B.(Verbreitung unzüchtiger Bilder) beſtraft werden.(Große Heiterkeit.) Ich bin ein Gegner Ausnahmegeſetzes. Die ſtaatshürgerlichen Rechte der Seiſtlichen müſſen unter allen Umſtänden gewahrt bleiben. Ich bin gegen jede N ihrer Agitation. Ich habe auch nichts Hagegen, wenn die Geiſtlichen ihre natürlichen Vorzüge zur Geltung bringen.(Schallende Heiterkeit.) Aber weiter dürſen wir ni 5 Der Geiſtliche darf ſeine amtliche Stellung nicht zu politi⸗ ſchen Zwecken mißbrauchen; er darf den Religionsunterricht der Kinder nicht mit politiſchen Verſammlungen verwechſeln. Da hat 3. B. dort ein Geiſtlicher den Kindern geſagt, ſie ſollten ihren Eltern hritteilen, wenn Hohenlohe gewählt würde, gäbe es Krieg(Heiter⸗ keit), und wenn ſie da nicht alle Proteſtanten würden, nen die Köpfe abgehauen.(Erneute ſchallende Heiterkeit.] Ein Religionsunterricht in dieſer Art iſt ein Skandal, wie er größer gar nicht gedacht werden kann.(Lebh. Zuſtimmung.) Die Wahlprüfungskommiſſion, unter der glorreichen Führung eines Herrn vom Zentrum und eines von der Rechten, findet, ob⸗ gleich die Einzelbeweiſe geführt, die Zeugen vernommen ſind, all das nicht genügend ſubſtantiiert.(Hört, hört!) Das iſt nicht mehr Formalismus, das iſt eine kendenziöſe Rechtsver⸗ weigerung.(Große. Unruhe.] Präſident Graf Balleſtrem(unterbrechend): Herr Abgeordneter, Sie dürfen einer Kommiſſion des Reichs⸗ tages oder deren Mitgliedern nicht tendenziöſe, wider beſſeres Wiſſen gefaßte Beſchlüſſe vorwerſen. Das entſpricht nicht der Ordnung des Hauſes. Abg. Dr. Müller⸗Meiningen[fortfahrend): brauche Sie nur noch auf einen geradezu phramidalen Satz hinzuweiſen, den Sie in dem Bericht der Kommiſſſon finden. Da heißt es: „Die Frage der unzuläſſigen amtlichen Wahlbeeinfluſſung ürfe nicht, wie bisher, grundſätzlich, ſondern je nach Lage der einzelnen Verhältniſſe beurteilt werden!“ Unruhe) Da hört jedes Recht auf, das bedeutet einfach den lefdenſchaftlichen KHampf aller gegen alle. Wir ziehen daraus die Lehre: es iſt notwendig, daß eine objektive Behörde geſchaffen wird, die über Wahlprüfungen nicht nach Parteien, ſondern nach ſach⸗ lichen Gründen entſcheidet. Denken Sie(zum Zentrum) ſich doch einmal den Fall, ein Liberaler, der in der Kirche ſitzt, während der Geiſtliche Wahlagitation treibt, würde aufſtehen und Proteſt er⸗ heben!(Zuruf vom Zentrum: Die Liberalen ſitzen ja nicht drin!) Das iſt ja ein geradezu ungeheuerlicher Vorwurf, wenn Sie ſagen, daß kein Liberaler in die Kirche ginge.(Ein Zentrumsabgeord⸗ neter: Gehen Sie hin? Heiterkeit] Wenn wirklich kein Liberaler mehr in die Kirche gehen ſollte, wer hat ſie denn hinausgebracht?! Das hat nur Ihre gewiſſenloſe Agitation getan. Denn der Liberale 1 Uh r. ch Hohenlohe kein Intereſſe würden „lbs, Große Heiterkeit.)] Sie(szum Zentrum] haben eben die Schimpffreiheit in der Kirche. Was würden Sie ſagen, wenn ich als Richter bei einer Zeugen⸗ Und das nennen Sie einen Kampf mit geiſtigen Waffen?! von Vollmar ruft: mit geiſtlichen Waffen! vernehmung freiſinnige Parteipolitik treiben würde? Und iſt denn der Beruf eines Geiſtlichen weniger heilig als der eines Richters? Nicht bloß aus Gründen der politiſchen Rechtlichkeit, ſondern aus wahrem religiöſen Gefühl heraus muß dieſen ſkandalöſen Zu⸗ ſtänden ein Ende gemacht werden. Ueber die prinzipielle Frage der Beeinfluſſung von der Kanzel herab muß das Haus eine Ent⸗ ſcheidung treffen. Ich beantrage daher eine Zurückverweiſung an die Wahlprüfungskommiſſion, die weitere Beweiserhebung zu ver⸗ entſchieden wird.(Beifall links.) Abg. von Oertzen(Reichsp.)e Wenn wixklich ein Geiſtlicher dem Prinzen Hohenlohe ſolch ſchmutzige Sachen vorgeworfen hat, ſo iſt das im höchſten Grade zu bedauern; aber deshalb darf man doch nicht die Wahl des Abg. Wiltberger anfechten. Der Geiſtliche hat dasſelbe Recht, wie jeder Staatsbürger, zu agitieren.(Zuruf links: Aber nicht von der Kanzel!) So machen Sie doch ein Geſetz, das den Geiſtlichen berbietet, auf der Kanzel ihre perſönliche Meinung zu äußern. (Gelächter links.] Die Entrüſtung der Sozialdemokraten über Wahlbeeinfluſſung iſt ganz unangebracht; Sie(zu den Sozialdemo⸗ kraten) üben ja gerade den ſchärfſten Terrorismus. Die Kaufleute und Gewerbetreibenden werden einfach boykottiert, wenn ſie nicht ſozialdemokratiſch wählen. Und ich will Ihnen noch einen ſchönen Fall erzählen, wie die Sozialdemokraten Wahlen machen! Bei der Wahl des Abg. Dröſcher wurde folgender Plan ausgeheckt: Die Sozialdemokraten kommandieren 2000 Mann, die für Büſing ſtimmen; dadurch fällt Dröſcher aus, Büſing kommt mit dem Sozialdemokraten in die Stichwahl, in der er dann unterliegt, weil die Ritter ſich der Stimme enthalten. Abg. Hoffmann⸗Berlin(Soz.): Und das haben Sie geglaubt? Abg. von Oertzen(Reichsp.]: Natürlich iſt den Sozialdemokraten es ſchon zuzutraue ſie ihre Leute abkommandieren. Abg. Hoffmann⸗Berlin(Soz.): Bei uns wird nicht kommandiert! Wir haben keinen Haupl⸗ mann von Köpenick.(Große Heiterkeit.) ee Präſident Graf Balleſtrem⸗ Zur Debatte ſteht lediglich die Wahl des Abg. Wiltberger, nicht der Hauptmann von Köpenick.(Heiterkeit.)] Abg. v. Gerlach(freiſ. Vgg.]: Die Kommiſſion hat bezüglich der Prüfung dieſer Wahl ein ganz merkwürdiges Verhalten an den Tag gelegt. Am 17. Mai hat ſie noch anerkannt, daß Beweiserhebungen notwendig ſeien, und am 22. Mai hat ſie dann doch darauf verzichtet, indem ſie ſich auf den Standpunkt ſtellte, daß von einer Wahlbeeinfluſſung des⸗ halb keine Rede ſein könne, weil kein Zwang ausgeübt ſei. Das iſt ja ein ganz neuer, eigenartiger Grundſatz. Redner verbreitet ſich dann allgemein über die Wahrung des Wahlgeheimniſſes und be⸗ merkt, daß dieſes auch jetzt, nach Einführun der Wahlcouverts, vielfach durchbrochen wird. Es geſchehe in der Art, daß die Wahlcouverts ſorgfältig in der Reihenfolge der Stimmen⸗ abgabe übereinander geſchichtet würden, ſo daß man bei der Oeff⸗ nung an Hand der Wählerliſten die Abſtimmung feſtſtellen könne. Es ſeien in hunderten von Fällen derartige unzuläſſige Ver⸗ n, daß letzungen des Wahlgeheimniſſes vorgekommen. Abg. Blumenthal(Hoſp. der deutſchen Vp.)e Mit der Prüfung dieſer Wahl hat man ſich nicht ſo beeilt, wie mit der meinigen. Mit meiner iſt man ſehr raſch fertig geworden. Dort war ja der Tatbeſtand auch viel klarer.(Heiterkeit links.)] Da hat man nach angeblich unwandelbaren Grundſätzen in weni mehr Zeit, als man braucht, um den Fall zu erzählen, die Wahl für ungültig erklärt. Aber losgeworden ſind Sie mich darum doch nicht!(Heiterkeit.] Meine Partei konnte an der Wahl des Prinzen haben. Er war wohl ein Mann, der freiere Anſchauungen vertritt, als die Kreiſe, denen er entſtammt, aber liberal im politiſchen Sinne war er nicht. Er ſaß auf der Rechten, und wenn die Herren nicht viel Freude an ihm erlebt haben WGaßt baſſ ſo iſt er doch einer der ihren geweſen. Als meine Wahl kaſſiert wurde, da ſahen Sie die Unterſchrift eines Bürgermeiſters unter einem Wahlaufruf als hinxeichend für die Kaſſation an.(Zurufe rechts.) Ich hoffe doch, daß Sie(nach rechts) nicht dazu übergehen wollen, meine jetzige Wahl ſchon vorſchuß⸗ weiſe für ungültig zu erklären.(Große Heiterkeit] Ich ſage: Gleiches Recht für allel Wenn der Geiſtliche in die Wahlagitation eingreifen will, dann muß er auch die Privilegien aufgeben, die er aus dem Säckel der Steuerzahler genießt. Ich will hier nicht die Frage erörtern, auf welchem Wege die Kirche ſo viele Mittel zu⸗ ſammengebracht hatte, daß der Staat ſie ſäkularſſieren mußte, um ihr 15 ſte ſh fheen zu verſchaffen e f— auf Rechtstitel konnte ſie ſich ſicherlich ſtützen—, aber eins ſteht feſt, daß die Geiſt⸗ lichen in Elſaß⸗Lothringen gewiſſermaßen Beamte find. dort ſogar eine gewiſſe polizeiliche Gewalt. Trotzdem wird dort das geiftliche Amt fortſwährend zur Wahlagitation gemißbraucht.(Sehr richtig! links.] Mir iſt ein Fall bekannt, wo ein Geiſtlicher im geiſtlichen Gewande vor der Wählerverſammlung einen Kandidaten empfahl und bemerktle: „Ich erkläre Ihnen als katholiſcher Prieſter, daß Sie ruhig für dieſen Mann ſtimmen können.“ Es war nämlich zufällig ein Ketzer, und da bexief er ſich auf ſein Amt, um die Bedenken wegen der Verſchiedenheit der Konfeſſion unter den Wählern zu mildern. Das iſt natürlich ein ganz unzuläſſiges Verfahren. Wollen Sie etwa dem Geiſtlichen jede Beeinfluffung freiſtellen deshalb, weil er nur mit himmliſchen Mitteln agitiert? Was iſt ein armes Bür⸗ germeiſterlein im Vergleich zum Pfarxer?(Heiterkeit] Was kann ein Bürgermeiſter bieten gegenüber der Hölle und dem Himmel des Pfarrers?(Erneute Heiterkeit] Deshalb meine ich: Eine Wahl, die herbeigeführt iſt durch unzuläſſigen Mißbrauch der Amtstätigkeit eines Pfarrers, muß vernichtet werden! Man ber⸗ nichtet doch auch die Wahlen, die durch Beeinfluſſung von Staats⸗ beamten zuſtande kommen. Allerdings kommen ja leider auch hier Ausnahmen vor, z. B. bei der Wahl des Abg. Baſſermann, die für gültig befunden wurde, obwohl der höchſte Beamte des Reiches dafür Stimmung gemacht hatte. Die Kaſſation bon Wahlen, die durch Beeinfluſſung der Pfarrer zuſtande kommen, müßte ſich ſchon daraus ergeben, daß ja der eg eidat der Kirche heutzutage zu⸗ Sie haben anſtalten hat, mit der Direktive, daß zu Gunſten der Wahlfreiheit für zuläſſig anſieht? Hat doch ein Geiſtlicher direkt erklärt:„Die Wahl iſt eine Religionsſache; derjenige, der noch einen Funken Religion im Leibe hat, darf nicht den Prinzen Hohenlohe wählen. (Hört, hört! links.) Das iſt doch ein Mißbrauch der Religion zu politiſchen Zwecken, wie er nicht ſchärfer gedacht werden kann. Ich erinnere mich an die Worte eines franzöſiſchen Geiſtlichen, der unmittelbar vor der Wahl ſeiner Gemeinde erklärte:„Liebe Kind⸗ lein, bedenket, daß die Stimmzettel zweimal gezählt werden, ein⸗ mal im Wahllokal und zum zweiten Male im Himmel!“(Stür⸗ miſche Heiterkeit) Iſt es nicht die ſchlimmſte Ausbeutung des geiſtlichen Amtes zu weltlichen Zwecken, wenn, wie es im Falle Wiltberger geſchah, die Abſolution verweigert wurde, weil der Be⸗ treffende nicht für Wiltberger geſtimmt hatte? Die Kommiſſion hat auch dieſen Punkt für belanglos erklärt. Sie meinte, es dürften darüber keine Zeugen vernommen werden, weil die Beichte nicht in den Bereich der Erörterung gehöre. Ich ſage: vom weltlichen Standpunkt aus gibt es keine Dinge, die nicht, ſo weit ſie erheblich ſind, zur Erörterung gezogen werden dürften. Im übrigen muß man doch auch den Zeugen, der berechtigt iſt, ein! Zeugnis zu verteigern, zunächſt befragen, ob er von dieſem Recht Gebrauch machen will. Auch das iſt im vorliegenden Fall nicht ge⸗ ſchehen. Sogar in öffentlicher Predigt ſind Pfarrer für Wiltberger eingetreten. Auch das hält die Kommiſſion für unerheblich, denn es ſei nicht feſtgeſtellt,„in welcher Art dieſes Eintreten erfolgt ſet“ (Lachen.) Da hätte man doch die Zeugen abhören 0 hat die Kommiſſion ſogar an der Freihaltung mit„Wahlbier“ keinen Anſtoß genommen. Das iſt ein ſehr bedenklicher Grundſatz. Wenn der verallgemeinert wird, dann können Sie bei den nächſten Wahlen was erleben.(Sehr gut! links.) Dann wird ſchließlich keine Wahlurne mehr ganz bleiben, falls nicht extra zu ihrem Gendarmerie aufgeboten wird.(Zuſtimmung und Heiterkeit links) In der Kommiſſion ſaßen doch lauter UHuge Männer, und wenn ſie hätten beibringen können, dann hätten ſie es ſicher getan. Aber ſie haben kein einziges Argument gefunden, das auch nur die geringſte Prüfung beſtehen kann. Die Kommiſſion hat alſo unter bedauer⸗ licher Abweichung von allen bewährten Grundſätzen in dieſem Falle alle Grundſätze aufgegeben. Und wenn das ſo fortgeht, dann werden wir vielleicht noch dahin kommen, daß ſchließlich die Ausübung des Religionsdienſtes überhaupt faſt ganz den Charakter der Wahlagi⸗ tation annimmt.(Lebhafter Beifall links; große Unruhe im Sentre) Abg. Gröber(Ztr.): Der Abg. Müller⸗Meiningen berief ſich auf 8 184, er iſt alſo der reaktionären Anſicht, daß ein nacktes Bild unzüchtig ſei.(Heiter⸗ keit.] Wenn er glaubt, mit dieſer Anſicht uns imponieren zu können, dann kommt er bei uns ſchlecht an.(Heiterkeit.] Wir teilen nämlich dieſe Anſicht gar nicht. Ob etwas Nackles unzüchtig iſt, oder nicht, das iſt eine beſondere Frage. Auch§ 184 trifft nicht dat denn er begieht ſich auf Perſonen unter 16 Jahren, hier aber ben wir es mit Wählern zu tun, die doch über 16 Jahre alt ſind. Der Vorſitzende einer 0 ſoll Wahlbeeinflufſungen begangen haben. Ja, das iſt doch kein Staats. beamter, auch kein Die Zeugen n ausgeſagt, daß es eine Lüge iſt, wenn ihnen amtliche Wahlbeeinfluſſungen zun Laſt gelegt werden. Auch von ſtrafbaren Handkungen kann keine Rede ſein; oder iſt es etwa ſtrafbar, wenn man jemandem mit der Kündigung eines Darlehns droht? Der Müller⸗ Meiningen ſagt, hätte von der Kanzel herab Wehr⸗ loſe beſchimpft. Weiß er als Richter nicht, daß das Reichsgericht ſchon 1890 entſchieden hat, daß in ſolchem Falle ifton fi geſtattet iſt? Die Angriffe auf die Wahlprüfungskommiſſion ſind unde⸗ rechtigt. Wir urteilen nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen. Aller⸗ dings ſind wir alle nur Menſchen, Fehler können überall vor⸗ kommen, ſelbſt dann, wenn das Haus aus lauter Sozialdemokraten beſtände. Beſtimmte Geſetzesvorſchriften darüber, unter welchen Bedingungen eine Wahl zu kaſſieren iſt, beſtehen nicht. Nach der Praxis des Hauſes muß nicht nur ein Verſtoß vorliegen, ſondern es muß auch bewieſen werden, daß durch den Verſtoß das Geſamt⸗ ergebnis beeinflußt iſt. Wer im Geiſtlichen einen Staatsdiener erblickt, wird die Agitation durch Geiſtliche natürlich anders beurteilen, als wir, die wir in ihm nur einen Diener der Kirche ſehen.(Ruf links: Auf Staatskoſten!) Ach nein, der Kirche iſt ihr Vermögen vom Staate genommen; was der Staat jetzt bezahlt, ſind noch nicht einmal die Zinſen des Vermögens.(Sehr gut! im Zentrum, Lachen links.)] Uebrigens geht das Argument, daß kein Staatsbeamter agitieren darf, viel zu weit. Sämtliche Staatsbeamte leben auf Koſten des Staates, auch Herr Müller⸗Meiningen.(Heiterkeit im Zentrum Wollen Sie daraus den Schluß ziehen, daß Herr Müller⸗Meiningen nicht berechtigt ſein ſoll, Wahlagitation zu treiben?(Große leit im Zentrum, Lachen links.] Wenn geſagt wird, es iſt von der Kanzel herab agitiert, ſo muß man unterſcheiden, was iſt recht lich zuläſſig und was iſt nicht zu billigen? Selbſt ein ſo aus geſprochen liberaler Mann wie der Abg. Lasker hat dieſen Stand⸗ punkt bertreten. Wenn ein Geiſtlicher auf der Kanzel partei⸗ politiſche Erörterungen pflegt, ſo mißbilligen alle meine Freunde das aufrichtig.(Zuſtimmung im Zentrum, Widerfpruch links.) Jawohl, ich mißbillige das aus bolitiſchen und aus veligföſen Gründen. Meiſt wird dadurch das Gegenteil erreicht. Der Geiſt⸗ liche, der politiſche Agitation treiben will, hat dazu andere Mög⸗ lichkeiten, er kommt ſchon zu ſeinem Ziel. Herr Müller⸗Meiningen wirb auch, wenn er politiſche Agitation betreiben will, nicht als Schwurgerichtspräftdent eine polttiſche Anſprache an die Geſchwo⸗ renen halten, ſondern andere Mittel wählen. Ich mache es auch ſo, Herr Kollege. Aber den Geiſtlichen überhaupt die Agitation zu verbieten, das geht nicht. Gleiches Recht auch für die Geiſtlichen! In Hagen iſt der Geiſtliche für den freiſinnigen Herrn Cund ein⸗ getreten.(Widerſpruch bei den Freiſinnigen) Jawohl, der Vor⸗ ſitende des freifinnigen Wahlkomitees hat dem Geiſtlichen ſogar für ſeine Hilfe gedankt. Alſo, meine Herren, nur nicht ſo 950 15 Wenn es zu Ihren Gunſten iſt, dann alle in unſere Arme! 55 Heiterkeit. 55 8 Abg. Boltz ſul.) bemerkt, daß die liberalen Parteien in der Kommiſſion dem Be⸗ mühen des Zentrums, einen Unterſchied zwiſchen Geiſtlichen und Beamten hinſichtlich der Wahlbeeinfluſſungen zu konſtrueren, ent⸗ ſchieden entgegengetreten ſeien, und daß ſie dies aufs ſchärfſte ver⸗ urteilt hätten. Wenn trotzdem einzelne liberale Stimmen für die Gültigkeit der Wahl getdeſen ſeien, ſo liege das daran, daß dieſen Aeeeen Scherun 973 85 5 55 jetzigen die Wahlcouperts n Si ng des Wahlgeheimniſſes nicht mehr die⸗ 5 Wirkung beigemeſſen wurde. Abg. Dr. Müller⸗Sagan lfreiſ. Vp. hält es für feſtgeſtell daß der Geiſtliche ſein Amk zu polikiſche. Zwecken mißbraucht hat. Er beantragt 1„%„ 15 44 5— meiſt auch der Kandidat des Sie es iſt. Wohin ßpürden fpoir iſt in der Kirche machtlos, den Pfarrer ſchützt das Strafgeſetzbuch. kommen, wenn das allgemein zuläctig wüsde, was die Kontmiſſſon ſtimmung üder den Antrag auf Zurückweiſung an die Kom, miſſion. Die Abſtimmaung könne ja morgen ſtattfindenn irgend welche logiſchen Argumente für die Gültigkeit der Wahl —— Abg. Dr. Müller⸗-Beeinnthen(frrct. Bpr) 8—ͤ——— iden dir cher noch wicht zu Steatedtenern. Earr ſenß gadde n b⸗ Abſtimmung beſchloſſeß tbird, ſo ſteht Rüctberweifung an die Kommiſſion df. Wra „Wenn die namentli Kichts im Wege, ſie noch heute boxgunehmen, denn ich habe geſtern gekündigt, daß heute noch eine namenttliche Abſtimmung üder die der Wahl des Abg. Kern ſtattfindet. Die Herxen lind 10 Bier. Abg. Fiſcher⸗Berlin(Soz.) Atreitet, daß die Sozialdemskraten Terrorismus bei den Wahlen etreiben. Das von Eugen Richter erfundene Märchen der Pommandierung werde immer wieder gufgefriſcht. Das entrum mache alle Schwenkungen in der Wahlprüfungskommiſſion it, es verleugne ſeine eigenen Grundſätze. Wenn es ſo weiter ehe, werde es bald das Schickſal der Natſonallibexalen teilen und 155 gleiche politiſche Achtung genießen. Abg. Blumenthal(Hoſp. der ſünd. Valtsp. Puirft dem Abg. Gröber vor, daß er ſich auf Rebendinge verſteſft bie gupiſache aber umgangen habe. Er führt weiter aus, es ſei ein großes Verdienſt deß Fürſten Hohenlahe, daß er, wie aus ſeinen moiren hervorgehe, als erſter ſcharf eine Grenzlinie gezogen zwiſchen Ultramontanisumz und Kalhalizismus. Dieſe Trennung Nrüßte von allen gemacht werden. Wie können Sie zum Zentrum) den Liberaliamus eine glatholiſche Partei nemen! Das iſt aben die unglückſelige Verquickung von Religion und Politil. Sie ſpielen dich balb auf die Religionsgemeinſchaft, bald auf dis politiſche Partei —— je nachdem, wie man Sie anpackt! Ss ſchillern Sie beſtändig. Mbg. Ir. David rußt: Schwarzſeher!! n. da⸗ 5 temmtt Uberall zum Vorſchein.(Hetterkei.) Abg. Schichert(konſ.n Ob es richtig iſt, die Kautzel oder den Beſchtſtuhl zur Wahl⸗ agttatlon zu benutzen, darüber haben wir nicht zu entſcheiden, 5— dis Kirchenbe hörden.(Graße Unruhe links.) Die Wiener —5 Kirche begiehen allerdings num Siaate auch darum wer⸗ Schwarß Wencral⸗Anzelcer.(Dttagblan Neduer beruſt ſich dann noch auf Ausführungen eines katgoli⸗ ſchen Gelehrten und erwidert auf die lebhaften Zurufe aus dem nrmn, te dieſer denn die Aeußerungen getan hahe:„In Linz!“, Bas ſchalſendes Gelächten im Zentrum hexvorruft. Redner repligiert mit dem Hintweis, daß es gleichgültig ſei, we ein Katholik eiwas ſage, da ſa die Katholiken aller Länder die gleſchen Autoritäten anerkennen, nämlich den Papft und die Biſchöfe. Ahg. Fehrenhach(Ztr.) nmimmt den Pfarrer Gaiſert in Die Sachlage ſei ſudſekti keineswegs geklärt, ſo daß ein gewiſſenhafter Mann nicht ſo ohne weiteres ein wegwerfendes Urteil über ihn fällen könnte. Was die Ausführungen des Abg. Müller⸗Meiningen über Ultramontanis⸗ us Kalhalizismus anlangt, ſo glaubt er wohl, daß ſie deshalh nen und interesſſant wären, weil err ſie vorträgt. ſind ja alles alte Geſchichten, die man ſchon in den 7er Jahren im Reichstag behandelt unb ſeitdem war man nicht der Meinung, daßz das eine Ruhmeszelt für den Reichstag war. Man iſt auf dieſe Gegenſtände nicht mehr zurückgekommen, bis der Abg. Müller⸗ Meiningen in den Reichstag einzog. Der Abg. Müller⸗Meiningen wirft uns vor, datz wir die Religion mit der Politil verquicken. Das iſt unrichtig. Wir ſcheiden beides ſcharf von einander. In religiöſen Dingen ſind für uns die Autorität der Papſt und die Biſchöfe, in politiſchen Angelegenheiten aber laſſen wir uns weder vom Papſt noch von den Biſchöfen autoritatib besinfluſſen, da nehmen wir uns die Freiheit, unſere eigene Auto⸗ rität zu ſein.[Hört, hört!) Der Abg. Müller⸗Meiningen iſt uns dann auch noch mit einer Aeußerung gekonmen, die irgend ein weltfremder Geiſtlicher in einer Linzer QAuartalſcheift zum Beſten gegeben hat. Er hat aber nergeſſen, hinzuzufügen, daß jener Geiſtliche damals ſofort von der„Kölniſchen Volkszeitung“ abgeſchütteſt wurde.(Hört. hört!) Wir denken gar nicht daran, für alles die Verantwortung zu über⸗ nehmen, was irgend in der Welt von irgend ſemand geſagt wird. Eine Wahlbeeinfluſſung durch Geiſtliche bedauern auch wir. Aber wir haben uns hier nicht zu entrüſten, fondern wir ſind ein Ge⸗ richtshof und haben nur zu entſcheiden, ob irgend ein Recht verletzt worden iſt. Da das nicht der Fall iſt, ſa ſind wi trag Müller⸗Meiningen der Wahl⸗ palemiſiert gegen den Abg. Schickert, bleibt aber, da er der Tribüne den Rücken zukehrt, im Zuſammenhange unverſtändlich. bemerkt, das Verhalten man tagswahlen hätte geradezu rechtlich einzuſchreiten. Wahlbeeinfluſſungen eingelaufen, und wenn ſich vielleicht ſpäter aue miſſe er doch ſagen: uUer. S der Dingen äſchen Liberalen bekämpfen, wie es geſchehen ſei. —2 des Abg. Müller⸗Meiningen nur anſchließen.(Bei⸗ fall KRrens. (Heiterkeit.) Das 55 ſtimmung mit 142 erklärt. entſprechend, über die Wahl des Abg. v. Maſſow KConb. 2. jas⸗ berg) Beweiserhebungen zu veranſtaltez Rechnungsſachen, Branntweinnovelle, zweite Be⸗ ratung des Geſetzentwurfs betr. den Schutz von Bögeln, ztwelte Beratung des Geſetzentwurfs betr. Abänderung der Gewerbeordnung, Petitionen; Mannheim, 17. Novembes —— gen den An⸗ und für ſofortſge Gültigteitserkläcung Abg. Dr. Müller⸗Sagan freiſ. VBp.) Abg. Beck⸗Heidelberg(ul.) 1 Geiſtlichen bei den letzten Reichs⸗ nlaß geben können, gegen ſie ſtraf⸗ Es ſeien von allen Seiten Klagen über manches nicht als ganz zutreffend herausgeſtellt habe, ſo Wa Rauch iſt, iſt in der Regel auch etmas Wenn das Zentrum wirklich auf dem Standpunkte ſtehe. ſt und die Biſchöfe für die Katholiken nur in religizſen utorität hätten, ſo dürfte es nicht in der Weiſe die ho⸗ Er fönne ſich Der Antrag Mülkler⸗Meiningen wird in namentlicher Ab⸗ egen 157 Stimmen abgelehnt. Die Wahl des„Wiltberger wird ſodann für gültig Ohne Debatte beſchließt das Haus, dem Kommiſſionsantrage Das Haus vertagt ſich. Nächſte Sitzung: Sonnabend 11 uhr Wahlprüfungen, Schluß 6j Uhr. Tpealer, Runſt ung Ubiſſenſchal. Vom Theater. Wie wir aus guter Quelle vernehmen, blant die Leitung unſeres Theaters für das Jubiſäumsſahr 1907, neben den Feſtſpielen in Oper und Schauſpiel, auch ſolche allergrößten Styls auf dem Gebiete der— Opevette. Das Beiſpiel, das Frankfurt a. Main gegeben, ſoll im phrnehmſten Maßſtabe ſich hier wiederholen. Man gedenkt Muſteropersttenporſtellungen künſtleriſchſter Natur, die in Ausſtattung und Wiedergabe das Höchſte anſtreben, zu bieten, und mit dem ganzen Arrangement derfelben eine zu dieſem Zweck beſonders geeignete Kraft zu be⸗ trauen. Dieſe feſilichen Shiele ſollen nach unſeren Informationen das Durchſpielen unſeres Theaters im Jubiläumsjahre in der Weſſe ermöglichen, daß dieſelden in die Zeit ſallen, während welcher ſonſt die Pforten unſeres Mufentempels wetzen der Ferien geſchloſſen zu ſein pflegen. Arbeiterbewegungen. *„ Glasgow, 16. Nov. Für die Wiederaufnahme der Arbeit am nächſten Mittwoch ſtimmten 2499 ſtreiken de Schiffsbauarbeiter, dagegen waren 1633 ——— Letzte Nachrichten und Telegramme. Douaueſchingen, 16. Nov. Trotz der ungünſtigen Witterung war die heutige Jagd ſehr erfolgreich. Der Kaiſer ſchoß 30 Füchſe und einen prächtigen Damhirſch. Bei der Abend⸗ ſkafel konzertierte wieder die Ofſenburger Regimentsmuſik. Mor⸗ gen früb iſt Schluß der Jogd. Die Abfahrk nach Baden⸗Baden erfolgt um 3 Uhr. Der Aufenthalt beim Großherzogspaar wird zwei Stunden betrogen. Dann reiſt der Kaiſer mit Sonderzug nach Potsdam. 5 * Neuſtadt o.., 17. Nav. Ein Schwindler trieb geſtern in der Pfalz ſein Unweſen. Bis ſetzt iſt feſtgeſtellt worden, daß er in Heßheim und Klein⸗Niedesheim die Ge⸗ meindekoſſen beraubt hat. Er ſtellte ſich auf den Hürger⸗ meiſterämtern als Geometer vor, ſchickte den anweſenden Ortsdiener unter einem Vorwande in eine Wirtſchaft und ßeraubte die Kaſſen, um dann zu verſchwinden. Bis jetzt liegen nur von den beiden genannten Ortſchaften derartige Berichte vor. Der Täter iſt ein füngerer Mann und bis jetzt noch unbekannt. 8 * Nürnberg, 17. Nov. Die Garantiefondszeichner der Landesausſtellung werden mit 45 PCt. des ge⸗ zeichneten Betrages in Anſpruch genommen. Das Defizit be⸗ trägt eine Million Mark. „ Nürnberg, 17. Nov. Der Poſtbureaubeamte Schwargmann wurde verhaftet, nachdem er durch Unterſchiebung gefälſchter Poſtanweiſungen, die er an Angehörige und Freunde ſchickte, den Poſtfiskus um 10000 M. geſchädigt hat. *Eſſen a. d. Ruhr, 17. Nov. Das Schwurgericht ver⸗ urteilte den Bergmann Cupok, der einen anderen Arbeiter tot getreten hatte, zu acht Jahren Zuchthaus. * Trier, 16. Nov. In der Luxemburgiſchen Kammer wurde eine Interpellation wegen der Fleiſchnot beraten. Miniſter Eyſchen ſagte zu, daß er internationale Maßregeln gegen die Viehſeuchen anregen werde. * Beuthen(Oberſchleſien), 16. Nov. Die Errichtung eines Denkmals Kaiſer Wilhelms TI. hat nicht die Billigung des Kaiſers gefunden, da es nicht der Tradition der Hohenzollern ent⸗ ſpreche, daß bei Lebzeiten eines vegierenden Fürſten ihm ein Denk⸗ mal errichtet werde. Dagegen gab der Kaiſer ſofort ſeine Ein⸗ willigung zu einem Denkmal Kaiſer Wilhelms!. Stettin, 16. Nov. Die Dampfbrennerei Lefevrve iſt größtenteils niedergebrannt. Der Schaden iſt erheblich. Neuſchloß bei Teplitz, 16. Nov. Ein 27;ähriger Brawer erſchoß ſich und ſeine 2jährige Gattin. Er litt an einem un⸗ heilbaren Kehlkopfleiden und beſchloß mit ſeiner Gattin, gemein⸗ ſam in den Tod zu gehen. Sie hinterlaſſen ein dreijähriges Kind. *Berlin, 17. Nob, In letzter Stunde vereitelt wurde die für geſtern im Zentraltheater anberaumte neueinſtudierte „Fledermaus“. Bei dem Probieren der Löſchvorrich⸗ kungen öffnete ein Feuerwehrmann das Ventil der ſogenann⸗ ten Regenprobe und ſetzte damit die Bühne in kurzer Zeit knietief unter Waſſer. Die Direktion ſah ſich genötigt, das Haus räumen zu laſſen und die Veranſtaltung abzuſagen. Paris, 17. Nov. Der infolge ſeines Zwiſtes mit dem ehemaligen Kriegsminiſter Berteaux aus dem Heere ausge⸗ ſchiedene Schwiegerſohn Boulangers Major Briand, der als Berichterſtatter des„Eelair“, den deutſchen Kaiſermanöver beigewohnt hat, veröffentlicht unter dem Titel„Ein neuer Sedanszug“ eine Flugſchrift, in der er nach einer Parallele zwiſchen der franzöſiſchen und deutſchen Armee auf die anti⸗ militäriſche Bewegung in Frankreich hinweiſt und in äußerſt daß der Papſt in allen Kirchen Roms öffentliche Gebete für Flankreich und für deſſen Retkung aus den Händen der Kirchenfeinde angeorbnet babe. Par is, 16. Nap.(Senat). Die das Miniſterium geſorderten Kredite werden mſt 237 gegen 12 Stimmen ange⸗ nammen. * Neapel, 16. Napy. Heute nachmitag brach in dem Lager⸗ haus für eingefüßrte und auszuführende Waren im Hafen Feuer aus. Der Sachſchaden ſoll ſich auf etwa 3 Millionen Lire be⸗ laufen. Eine große Menge Zucker, Hanf und Paraffin iſt ver⸗ nichtet worden. Madrid, 16. Noy. In der heutigen Sitzung der Depu⸗ wurde der Handelgvertrag mit der mei angenaomnieh. * apenhagen, 16. Noy. Die Bark„Kometen“ aus Landskrona iſt in vergangener Nacht bei Skagen von dem Altonager Fiſchdampfer„Komet“ angerannt worden und gefunken. Die Monnſchaft wurde gerettet und in Frederikshaven gelandet. Die Reederei des„Kometen“ hat die Beſchlagnahme des„Komet“ veranlaßt, der zurzeit einer Unterſuchung im hieſigen Dock unterzogen wird. *„ Mautes(Departement Seine⸗et⸗Oiſe), 16. Nov. Der zweite Lebaudyſche Luftballon, welcher den Namen „Patrie“ erhielt, unternahm heute Morgen ſeine erſte Freifahrt. Der Ballon führte Bewegungen na ch jeder Richtung hin über die Ebene von Lavacourt aus und kehrte dann zum Aufſtiegorte, dem Luftſchifferarke von Maiſſous zurück. * St. Claude, 16. Nov. Eine Bombe, die, wie man annimmt, durch ein Kellerloch geworſen wurde, explo⸗ dierte geſtern Abend um 10 Uhr im Kellergeſchoß der Woh⸗ nung des Bürgermeiſters, ohne nennensswerſon Schaden anzurichten. Der Täter iſt unbekannt. Marokkaniſches. *Paris, 16. Nov. Der„Temps“ ſagt, er tönne aus beſter Quelle die Meldung der„Times“ aus Tanger be⸗ ſtätigen, nach welcher der Sultan von Maxokko von franzöſiſchen Banken einen Vorſchuß von Frs. 2 Millionen erhalten werde, Vom ſerbiſchen Kronprinzen. * Pelgrad, 16. Nov.(Wiener Korr.⸗Bur.) Die Mel⸗ dung eines auswärtigen Blattes, daß der Kronprinz Georg wahnſinnig geworden ſei und deshalb von der Thronfolge ausgeſchloſſen werde, iſt unrichtig. Die Tat⸗ ſache, daß in letzter Zeit beide Adjutanten des Kronprinzen ihren Abſchied nahmen, gab mangels offizieller Angaben über die Urſache der Demiſſion Anlaß zu verſchiedenen Gerüchten, die jedoch übertrieben ſind. r Aus Rußland. *Helſing fors, 16. Nov. Ein vom Senatsprokura⸗ tor nach Björneborg abkommandierter Beamter ent⸗ deckte und konfiszierte zirka 100 Gewehre und eine große Menge Patronen. Man nimmt an, daß die beſchlagnahmten Waffen zu den von den Leitern des gegen⸗ wärtig verbotenen Verbandes„Woima“ erworbenen Waffen gehören. * Tiflis, 16. Nov. Hier find wieder mehrere Raub⸗ anfälle vorgekommen. Geſtern drangen fünf Männer in einen Juwelierladen ein, erzwangen die Oeffnung der Kaſſe und nahmen für 15 000 Rubel Juwelen an ſich, mit denen ſie das Weite ſuchten. Heute wurden ferner aus einem Kleider⸗ magazin Waren im Werte von 3000 Rubel geraubt, und ein weiterer Raub wurde heute in einem mit Paſſagieren dicht be⸗ ſetzten Straßenbahnwagen von einigen Bewaffneten ausgeführt. Als die Räuber in den Wagen ſprangen, ergrif⸗ ſen die Inſaſſen bis auf einen die Flucht. Dieſer letztere, ein Oeſterreicher namens Lebeda wurde ausgeraubt. * Tiflis, 16. Nov. Im guriſchen Kreiſe verſchwanden kürzlich drei Poliziſten. Jetzt iſt feſtgeſtellt worden, daß ſie von einer Räuberbande gefangen genom⸗ men worden ſind. Die Leiche eines Poliziſten iſt im Felde vergraben aufgefunden worden. Berliner Drahtbericht. (Von unſerm Berliner Bureau.) JVerlin, 17. Nov. Der öſterreichiſche Miniſter des Aus⸗ wärtigen, Freiherr von Aehrenthal, ſoll ſich ſehr befriedigt über die Eindrücke anläßlich ſeiner Ausſprache mit dem Reichskanz ⸗ ler ausgeſprochen haben. Berlin, 17. Nov. Der ſozialdemokratiſche Partei⸗ vorſtand im dritten Berliner Kreis hat beſchloſſen, in der ffimiſtiſcher Weiſe über die Wirkungen dieſer Bewegung im Elashl rl. nächiten Wahlver iaummlung den Untrag auf Ausichluß des Ge⸗ 4ar 18, 27. Nob. Dem„Matin“ wird aus Ro m gemeldet, ——— noſſen Dr. Friedberg, des beitalen Anarchoſozialen, vorzuſchlagen. ee Berlin, 17. Nov. Am 1. ds. Mts. waren einer hieſigen Bankfirma 40 000 Mark Wertpapiere geſtohlen worden. Jetzt iſt ein Teil der Diebsbeute im Werte von über 20000 Mark, entdeckt worden, welche von einem Gaſtwirke in Rixdorf eingelieſert wurden, dem ſie ein fremder Gaſt zur Verwahrung gegehen hatte. IJBerlin, 17. Noav. Im hieſigen neueröffneten Neuen Schauſpielhaus errang geſtern ein Luſtſpiel von Max Dreyer„Die Hochzeitsfackel“, das er ein wenig meniriert„In einer Mainacht“ genannt hat, einen freundlichen Erfolg. IJBerlin, 1J. Nay. Zur Frage der Fleiſchteuerung iſt, wie der„Lokalang.“ von zuverläſſiger Seite erfahren haben will, in den nächſten Tagen ein Beſchluß des Staatsminiſteriums noch nicht zu erwarien. In allen Miniſterien, die ja ſämtlich mehr oder weniger bei der Angelegenheit beteiligt ſind, ſoll Materigl zur Vorbereitung der Entſcheidung geſammelt werden. Namentlich das Kriegsminiſterium und das Reichsmarineamt wünſchten im Inter⸗ eſſe einer billigen Friedensverpflegung der Truppen eine baldige Herabſetzung der Fleiſchpreiſe. Andererſeits müßte man ſich aber auch ſagen, daß Deutſchland, wenn ſeine Viehbeſtände durch Seuchen geſchädigt würden, im Falle eines Krieges leicht in die Lage einer belagerten Feſtung geraten werde. Auch die Frage der Veterinär⸗ unterſuchung der aus dem Auslande einzuführenden Tiere und Fleiſchſtücke zwinge zu eingehender Vorberatung. Die Mitglieder des Staatsminiſteriums könnten auch während der jetzigen Vatanz des Landwirtſchaftsminiſteriums einen Beſchluß nicht faſſen, da die Anſicht des künftigen Miniſters wegen der Folgen der Entſchetdung von beſonderer Bedeutung ſein würde. Deshalb würde der Reichs⸗ lanzler die Interpellationen erſt dann beantworten, wenn der neue Landwirtſchaftsminiſter ernannt ſei. Dieſe Ernennung wird jedoch in den nächſten Tagen erwartet.— Man wird gut tun, dieſer Er⸗ klärung ſteptiſch gegenüberzutreten. Es ſcheint auch nicht ſehr wahrſcheinlich, was hier geſagt wird Volkswirtſchaft. Die Inbuſtriebörſe Mannheim E. V. teilt uns mit, daß am Dienstag, den 4. Dezember 1906, nachmittags 3 Uhr, ein Spezial⸗ tag für die Bau⸗ und Baumaterialien⸗Branche mit Muſteraus⸗ lage ſtattfindet. Zur Beteiligung an der Muſterauslage werden auch Nichtmitglieder gegen Entrichtung einer kleinen Gebühr zu⸗ gelaſſen. Nähere Auskunft erteilt das Sekretariat. Die ſtarke Beteiligung an den bisherigen Trefftagen vorgenannter Branchen, das allgemeine Intereſſe, welches ſich für dieſe Trefftage kundgibt und die günſtigen Reſultate dgertiger Zuſammenkünfte überhaupt verbürgen den ſich beteiligenden Firmen auch diesmal Erfolg. Be⸗ ſonders wird noch darauf aufmerkſam gemacht, daß nicht nur Firmen vorgenannter Branchen zu dieſem Trefftage eingeladen ſind, ſondern daß auch die Teilnahme der Vertreter aller anderen Branchen, entſprechend dem Zwecke der Induſtriebörſe, erwünſcht und geboten iſt. Die Friedrich Krupp Akt.⸗Geſ. in Eſſen ſchlägt der am 8. Dez. ſtattfindenden Generalverſammlung auch Erhöhung des Aktienkapi⸗ tals um M. 20 Millionen auf M. 180 Millionen vor. Waſſerſtandsnachrichten im Mougt November — Pegelſtationen Datum: vom Rhein: I2. 13. 14 15. 10 1 Eemerkungen Konſtanz: 4,78 28 ,½ 2,77%6 Waldshut.55 1,58 1,50 1,58 Hüningen. 106 108.05.00 0,96 0,97 Abds. 6 Uhr Kehhl 1155.59.48.40 1 45 1,4] N. 6 Uhr Lauterburg..74 2,81 2,81 2,.80 2,78 Abds. 6 Uhr Maxau J2,76 2,80.81.79 2,77 2,76 2 Uhr Germersheim 22.80 2,88 242 2,38 2,64.-P. 12 Uhr 7 Mannheim„ 1,76.84 187.87.82 1,82J Morg. 7 Uhr Mainz pJb3)) 885.-P. 12 Uhr Bingen„,76 0,75 0,80 0,00 0,81 10 Uhr Raubbz. J090 0,88 0,90 0,98.90 2 Uhr Koblenz„1,16.16.1 1,16 10 Uhr KFölnn 9J71%½4 0,74.78 078 2 Uhr Ruhrort4) 6 Uhr vom Neckar: Mannheim 188 1,95 1 96 1,96 1,92 191] V. 7 155 Heilbronn.41 0,30 0,29(,28 0,25 0,26 V. 7 Uhr S888) 0,15 unter 0.) 0,06 unter O0.) 0,15 unter 0. 0,11 unter 0. 5.02 unter 0.§) 0,11 unter 0. ) 0,04 unter 0. 88) 0,12 unter 0. 7) 0,08 unter 0. Geſchäftliches. * Der heutigen Auflage iſt ein Proſpekt über„Die Geſun d⸗ heits⸗ und Schönheitspflege der Haut“ nach den neueſten Forſchungen der Wiſſenſchaft beigelegt 4 — Aeoreeee anmhem, 1T. Kodenver In lage-Aachträge. Wir machen darauf auf merkſam, daß die Umlage⸗ Nachträge zur Zahlung fällig ſind und erſuchen ergebenſt, die ſchuldigen Beträge bei Vermeidung der perſönlichen Mahnung alsbald zu ent⸗ gichten. 80000/968 Mannheim, 16. Nov. 1906. Stahtkaſſe: Roederer. Mannheimer Liedert afel. Samstag, den 17. November abends ½9 Uhr Sonntag, den 18. November abends 5 Uhr desamt-Chorprobe 2l Der Vorſta Faaabtt En e Gegründet 187 Unſer heutiges Concert findet unvorhergeſehener Um⸗ Rände halber nicht wie ange⸗ kündigt um halb 9 UÜhr, ſondern 677 5 praris 9 Uhr tt — Der Vorſtand. Abschlag 2*— von Mk..50 an Schlegel von 50 Piennig an, fiemer von 30 Pennig an agont von 60 Pfennig an vom ganzen Haſen 70 Pfg. Rehe Schlegel u Ziemer v. 8 Mk. an Braten 30 Pig. Nagout 70 Pfg. 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