—.....——§1iWs.. Abonnement: 0 Wfennig monatlich. Sringerlohn 20 Pig. monarlich, durch die Woſt bez tmel. Voſt⸗ gufſchlag M..48 pr Quarxtal. Einzel⸗Nummer Pig. In ſerste: Gabiſch⸗ Bodegeeg. E 6, 2. Die Colonel⸗Zeile.. 20 Pfg·. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. Redaktion 3677 Auswärtige Inſerate. 25„ 8 2 Expedition und Verlags⸗ bü meeen. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. wbeeng 4e der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geleſenſte und verbreilelſte Jeitung in Mannheim und Amgebung. Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗ Apreſſer „Journal Mannheim⸗ Teleſon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 E 6, 2. Nr. 538. Montag, 19. November 1906. (. Mittagblatt.) ——— Die heutige Mittagsausgabe umſaßt 12 Seiten. Politische KUebersicht. „Mannheim, 19. November 1906. Ein Erlaß des Kaiſers. Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht einen Er Llaß des Raiſers, gegeben Donaueſchingen, am 17. November. An den Reichskanzler mit dem Auftrage, den Erlaß zur allge⸗ meinen Kenntnis zu bringen. Der Erlaß lautet: Der Tag, an welchem vor 25 Jahren der in Gott ruhende Kaiſer und König Wilhelm der Große ſeine unverge ßliche Bot⸗ ſchaft erließ, gibt mir willkommenen Anlaß, mit dem deut⸗ ſchen Volke in ehrfurchtsvoller Dankbarkeit dieſes Friedens⸗ werkes zu gedenken, durch welches mein erlauchter Ahnherr zum Schutze der wirtſchaftlich Schwachen der Geſetzgebung neue Bahnen wies. Nach ſeinem erhabenen Willen iſt es unter der freudigen Zuſtimmung der Verbündetn Regierungen und der verſtändnisvollen Mitwir⸗ kung des Reichstages gelungen, den ſchwierigen und weitver⸗ ſzweigten Ausbau der ſtaatlichen Arbeiterfürſorge auf dem Ge⸗ biete der Kranken⸗, Unfall⸗ und Invalidenverſicherung ſo zu fördern, daß die Hilfsbedürftigen in den Tagen der Not einen Rechtsanſpruch auf geſetzlich geregelte Bezüge beſitzen. Die Arbeiter haben damit, dank den umfaſſenden Leiſtungen des Reichs und ihrer Arbeitgeber, ſowie auf Grund ihrer eigenen [Beiträge eine erhöhte Sicherheit für den notwendigen Lebens⸗ unterhalt und für den Beſtand ihrer Familien erreicht. Die großen und werbenden Gedanken der kaiſerlichen Botſchaß⸗ haben dieſen Erfolg aber nicht nur in unſerem eigenen Vater⸗ Jande gezeitigt, ſondern wirken auch weit über deſſen Grenzen hinaus vorbildlich und bahnbrechend. Leider wird die Erreich⸗ ung des höchſten Zieles der kaiſerlichen Botſchaft gehemmt zund verzögert durch den andauernden Widerſtand ge⸗ ſrade von der Seite, welche glaubt, die Ver⸗ ſtretung der Arbeiterintereſſen vorzugs⸗ weiſe für ſich in Anſpruchnehmen zu können. Gleichwohl vertraue ich auf den endlichen Sieg der gerechten Erkenntnis des Geleiſteten und auf das wachſende Verſtändnis für die Grenzen des wirtſchaftlich Möglichen in allen Kreiſen des deutſchen Volkes. Dann wird ſich auch die Hoffnung Kaiſer Wilhelms erfüllen, daß ſich die Arbeiterverſicherung als eine dauernde Bürgſchaft des inneren Friedens für das Vaterland erweiſen möge. In dieſer Zuverſicht iſt es mein ſeſter Wille, daß die Geſetzgebung auf dem, Gebiete der ſozial⸗ politſchen Fürſorge nicht ruhe und in Erfüllung der vornehm⸗ ſten Chriſtenpflicht auf den Schutz u. das Wohl der Schwachen und Bedürftigen fortgeſetzt bedacht iſt. Durch geſetzliche Vor⸗ chriften und Leiſtungen allein iſt indes die Aufgabe im Geiſte er kaiſerlichen Botſchaft und ihres erlauchten Schöpfers nicht 5u löſen. Ich erkenne es am heutigen Tage gern an, daß es im deutſchen Volke nie an Männern und Frauen gefehlt hat, welche freiwilligund freudigihre KHraft in den Liebesdienſtam Wohle des Nächſten ſtellten, und ſage allen, welche ſich dem großen ſozialen Werke unſerer Zeit ſelbſtlos und opferwillig widmen, meinen kaiſerlichen Dank. Vom Reichstag. Drei Tage hindurch hat ſich der Reichstag mit Wahl⸗ prüfungen beſchäftigt. Mit jedem Tage ſteigerte ſich der ſcharfe Ton der Debatte. Gegen die Wahlprüfungskommiſſion richteten ſich von ſeiten der Freiſinnigen und Sozialdemokra⸗ ten die ſchärfſten Vorwürfe. Am leidenſchaftlichſten trat ain Samstag mit dem ſozialdemokratiſchen Führer Singer der Abg. Dr. Müller⸗Sagan auf, der gegen einzelne Abgeord⸗ nete die Beſchuldigung richtee, bei ihren Abſtimungen über die Gültigkeit oder Nichtgültigkeit von Wahlen nicht objektiv ge⸗ urteilt zu haben. Dieſe Unterſtellung wurde vom Vizepräſt⸗ denten Dr. Paaſche aufs nachdrücklichſte zurückgewieſen. Im Verlauf der erregt geführten Debatten konnte ſogar der Gedanke in die Erörterungen geworfen werden, die Wahl⸗ püfungen zur Entſcheidung einem Gericht zu unterbreiten. In Frage könnte hier doch wohl nur das Reichsgericht kom⸗ men. Eine ſolche diminutio capitis an ſich ſelbſt wird indes der Reichstag nimmermehr vornehmen. Das Ergebnis der ſamstägigen Wahlprüfungsdebatte war die Rückverweiſung der Prüfung der Wahl des Abg. Kern(konſ.) an die Kom⸗ miſſion und die Gültigkeitserklärung der Wahl des Abgeord. Höffel. Am Montag: Interpellation der Fleiſchteuerung. Der Be uch des Köngs von Dänemart in Bertin. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt aus An⸗ laß des heute(Montag) erfolgenden Beſuches des Königs und der Königin von Dänemark in Berlin: Vor vier Jahren war König Friedrich von Dänemark als Kron⸗ prinz Gaſt unſeres Monarchen in der Reichshauptſtadt und fand ſchon damals Gelegenheit, ſich von den rfeundſchaftlichen Geſinnungen zu überzeugen, die man in Deutſchland dem ſtammperwandten nördlichen Nachbarvolke entgegenbringt. Seitdem hat es an frohen und an ſchmerzlichen Anläſſen nicht gefehlt, die gleichen Empfindungen aufrichtig zu bekundeg, Das Erſcheinen des däniſchen Herrſcherpaares auf deutſchem Boden ruft abermals ins Gedächtnis, welche Verehrung der hochſelige König Chriſttan auch bei uns genoß, eine Verehrung, der der Kaiſer im Einklang mit den Gefühlen weiter Kreiſe des deutſchen Volkes wiederholt wärmſten Aus⸗ druck verliehen hat. Ein würdiger Nachfolger des verewigten däniſchen Monarchen tritt König Friedrich mit ſeiner hohen Gemahlin, die dem der kaiſerlichen Familie eng⸗ befreundeten Herrſcherhauſe Schwedens entſproſſen iſt, unter uns. Dem herzlichen Willkommgruß, der der königlichen Gäſte am Kaiſerhofe harrt, ſchließt ſich unſer Volk an mit dem Wunſche, daß der Beſuch dazu beitragen möge, die Bande der Freundſchaft zwiſchen beiden Völkern immer inniger zu ge⸗ ſtalten. Wie unſerm eigenen nationalen Weſen völlige Uni⸗ formität fremd iſt, ſo empfinden wir das zu ſelbſtändiger Blüte entfaltete politiſche und geiſtige Eigenleben ſtammver⸗ wandter Nationen nicht als Beeinträchtigung, ſondern als Bereicher ung der Kultur gemeinſchaft, die die geſitteten Völker umfaßt. Ein reger Austauſch geiſtiger und wirtſchaftlicher Güter erhält hüben ein gemeinſamer Intereſſen lebendig die Grundlage, auf der die freundſchaftlichen politiſchen Beziehungen von Staat zu Staat ruhen. Uebereinſtimmend mit dem Volksempfinden und drüben das Bewußtſ und kräftigt durch Geben und Empfangen griff unſere Staatskunſt in die friedliche Entwick⸗ lung anderer Nationen niemals hemmend oder gar ſtörend ein, nahm vielmehr ohne jede Anwandlung von Mißgunſt wahr, wie ſeit dem Erſtarken des jungen Deutſchen Reiches und der damit verbundenen Feſtigung der Frie⸗ densbürgſchaft in unſerem Weltteil allenthalben ein früher nicht geahnter Aufſchwung von wirtſchaftlichen und kul. turellen Errungenſchaften zum Durchbruch kommt. Vog gleichem Geiſte erfüllt bringen wir dem däniſchen Herrſcher⸗ paare und in ihm dem begabten ſtammverwandten Volke jenm⸗ ſeits der Nordmark aufrichtige Grüße entgegen, indem wir daran die Hoffnung knüpfen, daß König Friedrich und Königin Luiſa von Dänemark immerdar mit Freuden und Be⸗ friedigung der Tage gedenken mögen, die ſie in unſerer Mitte verleben werden. Laband über Schiffahrtsabgaben. Ein ſcharfes Urteil über das preußiſche Kanalgeſetz vom 1. April letzten Jahres fällt Profeſſor Laband in dem ſoeben erſchienenen„Deutſchen Reichsſtaatsrecht“(Tübingen 1907). Nach ſeiner Auffaſſung ſteht die Vorſchrift in Paragr. 19 des Geſetzes, wonach auf den regulierten Flüſſen Schiffahrts⸗ abgaben ſpäteſtens mit Inbetriebſetzung des Rhein⸗Weſer⸗ kanals zu erheben ſind, in direktem und offenbarem Wider⸗ ſpruch mit Artikel 54 Abſatz 4 der Reichsverfaſſung und iſt daher nach Artikel 2 der Reichsverfaſſung unwirkſam und un⸗ ausführbar, ſolange nicht Artikel 54 Abſatz 4 in entſprechender Weiſe abgeändert wird. Für den Rhein und ie Elbe kommen Weiſe abgeändert wird. Für den Rhein und die Elbe kommen ſchiffahrtsakte in Betracht. Im übrigen ſchließt ſich Laband in Seite 272 ſeines Buches dem auch von andern hervorragen⸗ den Staatsrechtslehrern vertretenen Grundſatz an, daß die Vertiefung des Flußbettes, die Fahrbarerhaltung des Schiff fahrtswegs, Baggerung keine beſonderen Anſkalten im Sinnt der Reichsverfaſſung ſeien, auch wenn ſie die Befahrung er⸗ leichtern oder Schiffe mit größerem Tiefgang ermöglichen⸗ Durch ſolche Verbeſſerung und Korrektion hört auch der Flu⸗ nicht auf, eine natürliche Waſſerſtraße zu ſein; ein Mittelding zwiſchen natürlichen und künſtlichen Waſſerſtraßen(Flüſſe u Kanäle) iſt der Reichsverfaſſung unbekannt. Soweit ſolche Abgaben zuläſſig ſeien, dürften ſie die zur Erhaltung und ge⸗ wöhnlichen Herſtellung der„Anſtalten und Anlagen“ erforder⸗ lichen Koſten nicht überſteigen. Deutsches Reſch. *Berlin, 18. Nob.(Fleiſchteuerungsinterpel⸗ lation.) Wie es hieß, ſollte die Interpellation über die Fleiſchverteuerung nicht eher auf die Tagesordnung des Reichstags geſetzt werden, bis der neue preußiſche landwirtſchaftliche Miniſter ernannt ſei. Es ſcheint indes noch einer längeren Zeit zu bedürfen, um den richtigen Mann zu finden.— Selbſtperſtändlich kann eine Beſprechung der Interpellation ſtattfinden, auch er — 5 Hachſenſchädel. F5eein Roman von der roten Erde von Walther Schulte vom Brühl. (Nachdrug eirnstell) (Fortſetzung.) „Geh in dieſen Dingen Deinen eignen Weg, Junge, und ſtell dann den Schulten vor die fertige Tatſache. Such Dir ein recht braves, leckeres Frauchen, das auch was mitbringt, und dann wird ſich ſchon alles einrichten,“ mahnte Vinke.„So ne nette Frau die nich auf den Kopf gefallen is, is ſchon was Guts, das kann ich ir ſagen. Da wird einem alles viel leichter.“ 85 9 „Du haſt gut reden, haſt vor allen Dingen mal einen geiſt⸗ lichen 5 kannſt dabei Deinen geiſtigen Inteveſſen leben und ein Genüge finden in Deiner Gemeinde.“ „Uhiäh!“ muchte der Paſtor mit der ärde des Gähnens. ine 15 Hetſcedeln, an denen die Zeit der Aufklä⸗ Fung ſpurlos vorüber marſchierte. Daß iſt hier noch, wie vor hunderd Jahren. Hach! Man möchte ja gern was, aber 8 iſt ſchwer, Funken aus dieſen Steinen zu ſchlagen. Paß mal auf, obs nich nen tollen Radau gibt, wenn das losgeht, das mit dem deuen Kirchengeſangbuch. Bei den Behörden, bei den franzöſiſchen Behörden, hab ich nur Entgegenkommen gefunden. eine Sache des einfachſten Menſchenverſtandes, ne — Vernunft. Aber bei unſern Bauern— na, „Wee weit biſt Du denn mit Deiner Lempelreiniguns? fragte ber junge Bauer angelegentlich. Vi.iͤncke deutete auf den Stoß bedruckten Papiers, den ſeine einen der hölzernen, weiß⸗ 6 Sache der paß mal ſ iſt ja doch führt werden. Die drüben im Bergiſchen haben ja ſo was ſchon 98 ein paar Jahren; da iſt man aufgeklärter bei den Evange⸗ liſchen.“ „Iſt denn der Unterſchied zwiſchen dem alten und dem neuen Text gar ſo groß, daß man ſich drüber aufregen müßt?“ Du ſagteſt doch, Du hätteſt geſchont, was zu ſchonen war.“ „Hab ich auch. Aber immerhin ſind aus guten Gründen an die fünfzig der Lieder ganz ausgemerzt worden, und einige, die man hier immer mit beſonderer Inbruſt ſang, hab ich ſchon aus äſthetiſchen Gründen ändern müſſen. Da, hör, was mit dem ſchönen Lied 188 des alten Geſangbuchs vor ſich gegangen iſt. Du kennſt es, aber ich will Dir, damit Du den Unterſchied recht merkſt, die alte und die neue Faſſung vorleſen. Hier iſt ſie, wie Du ſie kennſt. Und der Paſtor las mit ſtarkem Phatos: „O weh, o weh, ich armer Chriſt, In Sünd und Stank geboren! Der Teufel heult voll arger Liſt: Mein Höllchen loht, du Wicht, du biſt Verloren, hu! verloren! Ich aber ſchrei: Mein Jeſulein, Erbarm dich meiner Jammerpein! Ob ich ein Sündenlümmel, Ob ich ein Lump, ein Raabenaas, Verdirb dem Satan Spaß und Fraß, Zieh aus dem Weltgetümmel Mich auf in deinen Himmel.“ „Es iſt das Leib⸗ und Magenlied der ganzen Gcaend. Ich weiß noch, wie uns der alte Paſtor Mümmler in der Kinderlehr klar gemacht hat, es wär ſon rechtes Lied für nen weſtfälſchen Bur, es wär wie ſon Schbachtgeſang der ollen Deutſchen. Junge, Junge, von dem laß nur die Finger ab,“ ſagte Henrich. Aber ſein Freund antwortete voll Eifer:„Das Jied iſt eben⸗ ſo naiv als roh. Unſere Urgroßväter mögen es mit Nutzen ge⸗ geſtrichenen Gartenſtühle gelegt hatte.„Da, die letzte Korrektur. Frau beim Abräumen des Tiſches auf 85 denke, in ſechs Wochen kann das neue Geſangbuch heraus ſein, brüllt haben, aber für unſere Zeit paßt es nicht mehr. Jeder und auf den Herbſt ſolls denn allenthalben in der Mark einge⸗ wenn die Regierung erklärt, aus dem erwähnten radezu komiſch finden. Aufgeklärte müßte es ge nicht leugnen.“ „Dat s e Sak für ſich, Hearm. So viel iſt gewiß, daß Gemeinde ſich beim Geſang immermit beſonderem Wuppdich einlegt, wenns losgeht: Ich bin ein Lump, ein Rabenaas. Junge, nimm Dich in achte, dagegen kommſt Du nich an.“ „Das wollen wir doch mal erſt ſehen!“ vief der Paſtor kampf⸗ luſtig.„Ich bins ja auch nich alleine, der die Axt an dieſe faulen, altersſchwachen Bäume legt. Der Paſtor Schünemann zu Nauxel, der Paſtor Melkenbach zu Onna und der Rektor Kleine⸗Millerberg ſind ja auch dabei beteiligt; es geſchieht nichts ohne unſere völlige Uebereinſtimmung. Und dann: die Regierung ſteht hinter uns Mag man ſonſt über ſie denken, was man will, das muß man ihr laſſen, daß ſie ihre Zeit verſteht“ 8 „Wenn uns Leute ſie auch verſtänden, na, dann wär ja alles recht,“ wandte Henrich ein.„Nimm Di in Acht, Freund. Es ſind ihrer ſchon genug, die hetzen und Dich den neumodiſchen Paſter ſchimpfen.“ „Weiß ich, weiß ich, aber das kümmert mich nich, Henrich Doch Du haſt ja noch gar nicht meine Verbeſſerung gehört. Ich denk, ſie wird jedem ſofort einleuchten, ſelbſt dem dummſten Bur“ „So leg mal los, Paſter, und recht ſchön, mit Ausdruck und Kraft,“ ſagte der junge Schulte. Und der Paſtor räuſperte ſich und ſas, öfter über das Blatt hinausblickend, um die Wirkung auf den Zuhörer zu beobachten: „Der Menſchen Erbteil iſt die Schuld O, daß ich das erkenne, Und durch des Höchſten Gnad und Ould Mit feſtem Sinn und in Geduld Das Heil mir doch gewönne. ˖ Dann iſt beſiegt des Böſen Macht, Dann blüht der Freiheit Blume Und Schuld und Fehle ſchwinden hin, Frei wird das Herz und frei der Sinn ——.. Sate eeeeeeee eee,, e Mannbeim, 19. November⸗ Grunde nicht beamtworten zu wollen. Falls der Reichstag in eine 0 Diskuſſion über die geſtellte Fleiſchteuer llation ein⸗ kritt, ſo dürfte ſich dieſe! ch T erſtrecken. Dann pellation und die Polenf polniſchen Religionsunterricht al auf die Tages⸗ ordnung geſetzten„kleineren ſich immer wieder zurückgedrängt. —((Die Einnahmen der deutſchen Eiſenbahnen aus dem Perſonenverkehr) betrugen für dieſen ver⸗ gangenen Monat Oktober 4020 781 Mark mehr als im gleichen Monat des verfloſſenen Dieſes Mehr würde, wenn es ſich auf der gleichen Höhe in den kommenden Mongten erhielte, den Voranſchlag der Fahrkartenſteuer annähernd erreichen. — Anläßlich der 25. Wiederkehr des Tages der kaiſerlichen Botſchaft vom 17. November 1881) fand heute hier eine vom Ausſchuß für Arbeiterwahlen und ſosiale Angelegenheiten von den chriſtlichen Gewerkſchaften, von den kon⸗ feſſionellen Arbeitervereinen und von dem deutſch⸗nationalen Hanblungsgehilfenverbaͤnd einberufene Verſammlung ſtatt. Kurz vor Beginn der Verſammlung erſchienen Staatsſekretär Graf Poſadowsky mit dem Regierungsrat v. Witzleben vom Reichs⸗ Verſicherungsamt, Geheimer Regierungsrat Adolf Waaner, die Ab⸗ georbneten Profeſſor Hitze, Hofvrediger a. D. Stöcker, Hennig, Burckhardt, Bruhn und Gisberts. Nach mehr Anſprachen wurde einſtimmig eine Entſchließzung angenommen, Verhalten der Sozialdemokraten herigen Sozialreform verurteilt und die Reglerung und die (Parlamente aufgefordert werden, die Sozjalreform tat⸗ kräftig fortzuführen. An den Haiſer wurde ein Dank⸗ telearamm für den erneuten Ausdruck ſeines ſeſten Wi eine geſetzliche Sozialreform auf chriſtlicher Grundlage fortzuführen, gerichtet.(Siehe Ueberſicht! D. Red.) Ausland. Oeſterreich⸗ungarn.(Die Delegatio⸗ nen). Die„Wiener Zeitung“ veröffentlicht ein kaiſerliches Handſchreiben nach welchem die Delegationen auf den 25. No⸗ bember nach Budapeſt einberufen werden. * Großbritannien.(Der Burenraid). Aus Kapſtadt wird gemeldet: Der Burenrebell Ferreira und ſeine Genoſſen ſind gefangen genommen worden. Marokko.(Von der Lage). Der Haußpturheber des Angriffes gegen die Matroſen des„Galilee“, der, von Saida kommend, heute morgen in Tanger landete, wurde von Zollbeamten verhaftet und ins Gefängnis gebracht.— Duld Berrien und andere Gefangene von Arzila ſind einge⸗ ſchifft worden um nach der Zitadelle von Kasba gebracht zu werden, wo ſie für Lebenszeit inhaftiert bleiben werden. 1. 5 1 8 52 2 ens Die Landesverſammlung der National⸗ozialen 8 Badens. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) 8 ͤKarlsruhe, 18. November, Heute Vormittag 10. Uhr wurde durch den Vorſitzenden des Landesverbandes Verlagsbuchhändler Dr. R. Knittel im obern Saal des Friedrichshofs die diesjährige Landesverſammlung der Nationolſozialen eröffnet und mit der Erſtattung des Jahres⸗Be⸗ richts die Verhanblungen eingeleitet, aus dem hervorgeht, daß der Verband acht Vereine mit rund 500 Mitgliebern umfaßt, denen Offenburg und Freiburg in der letzten Zeit beigetreten ſind, Er⸗ freulicherweiſe ſei die Bewegung im Anwachſen begriffen, ſowohl inbezug auf die einzelnen Mitglieder, wie auf die Zahl der Ver⸗ eine. Den Hauptgegenſtand der Tagesordnung bildete das Re⸗ ferat des Herrn Dr. R. Knittel„Unſere Stellung zu den ande ren Parteien und die Einigungsfrage“, deſſen Ausführungen in folgender Reſolution gipfelt:„Die Lan⸗ desverſammlung der Nationalſozialen Badens(Landesorganifation bes Wahlvereins der Liberalen) begrüßt die von der deutſchen Volkspartei unternommenen Schritte zur Einigung des Libera⸗ lismus. Sie ſieht in dem Ergebnis der Konferenz eniſchieden lberaler Parteileitungen am 11. Nov. zu Frankfurt a. M. zwar einen erſten Verſuch zur Erreichung dieſes Zieles, iſt jedoch der Anſicht, daß zu einer Neubelebung des Liberalismus, welche die demokratiſchen Gedanken zum Ausdruck bringen ſoll, eine gemein⸗ ſame programmatiſche Grundlage unbedingt notwendig iſt. Die Verſammlung fordert den Landesausſchuß auf, alle zu einer prin⸗ dipiellen Einigung aller liberalen Wähler führenden Schritte energiſch zu unterſtützen.“ Dieſelbe wurde einſtimmig angenom⸗ men. Eine erfreuliche Betätigung an der politiſchen Arbeit zeigen die dem Verband angehörenden Damen, die auch zu der heutigen Tagung eine Reihe von Anträgen zur Ergänzung des Programms auf dem Frauengebiet eingebracht hatten. Die frühere Fabrik⸗ inſpektorin Frau Dr. Jaffe⸗Heidelberg mit der jetzigen Fabrik⸗ inſpektorin Fräulein Dr. Baum begründete dieſe Anträge, dit Annahme ſanden und dahin gingen: Wir ſind Gegner der Willkür in der ſta ung der Geſchlechter zu einander und verlangen daher die leichſtellung der Frau mit dem Manne auf dem Gebiete kommunalen und ſtaatlichen Wahlrechts. 2. Wir verlangen eine Heranziehung der Frauen zur Kom⸗ munalberwaltung, durch welche ihnen die Möglichkeit einer Mit⸗ arbeit am öffentlichen Wohl eine genügende Vertretung ihrer Intereſſen geſichert wird. 2 ſtaatsbürgerlichen 1 des g des obligatoriſchen Fort⸗ zeſchlechter auszudehnen iſt. in ſind wir für gemeinſame Erziehung beider Geſchlechter unter der Mitwirkung von Lehrern und Lehrerinnen. 4. Wir verlangen die Heranziehung weiblicher Beamten bei der Einrichtung von Wohnungsinſpektionen. 5. Endlich verlangen wir die Mitarbeit der Frau bei der Durchführung der ſanitätsgeſetzlichen Kontrolle der Wohnungen und den Ausbau der Arbeiterſchutzgeſetzgebung auch nach der Seite der Fürſorge für Schwangere und Wöchnerinnen. Angenommen wird ferner ein Antrag des Karlsruher Vereins, im Programm die geforderten Arbeiterkammern in Arbeits⸗ kammern umzuändern. Weitere Aenderungen des Programms, die mehr redaktioneller Natur ſind, werden angenommen. Zur Agrarfrage wird das Programm durch folgenden Abſatz ergänzt:„Die gegenwärtige Handelspolitik mit ihrer maß⸗ loſen Erh ig der Getreidezölle nützt nur einer Minderheit von großen Beſitzern. Wir werden dah ablaſſen, das gemein⸗ ſchädliche jener Politik bei jeder t zu betonen und an unſerem Teil auf einen grur Jandel in der Stellung der badiſchen Regierung hinzuar Es wird hierauf die geſchäftlich Sitzung gegen ſchloſſen. *** In der Nachmittagsſitzung, die öffentlich war, ſprach Dr. Waltz über„Das Wahlrecht zu den badiſchen Ge⸗ meindepertretungen“ und ſtellte ſodann folgende Reſolu⸗ tion zur Annahme: „Die Landesverſammlung der Nationalſozialen erblickt in der demokratiſchen Ausgeſtaltung der Gemeindeverfaſſung eine Förde⸗ rung der Gerechtigkeit und die Vorausſetzung für jede weitere politiſche Entwicklung. Sie verlangt deshalb, um alle Glieder des Volkes zu verantwortlicher Mitarbeit heranzuziehen, das allge⸗ meine, gleiche, geheime und direkte Wahlrecht mit Ausdehnung auf die weiblichen Mitbürger unter Anwendung des Proportional⸗ ſyſtems.“ In der ſehr lebhaften Debatte ſprach ſich Stadtpfarrer Lehmann⸗Hornberg gegen die unterſchiedsloſe Ausdehnung des Wahlrechts auf die Frauen aus, da er dadurch eine Störung des Familienlebens befürchte. Bei dem Wahlrecht müſſe jedenfalls die Familie als Einheit betrachtet werden. Er halte es auch nicht ge⸗ boten, ſich nur auf die Wahlfrage zu kaprizieren und die praktiſche liberale Arbeit aus dem Auge zu laſſen. Der abſolnten Ausdehnung des Wahlrechts auf die Frauen könne er nicht zuſtimmen. Rechts⸗ anwalt Dr. L. Haas(dem.) wendet ſich gegen die Auffaſſung des Vorredners. In der Frage des Frauenwahlrechts ſpiele eine ge⸗ wiſſe Gemütsſtimmung, der bekannte Frauen ⸗Idealismus mit dem Gedanken, die Frun gehöre in das Haus eine Rolle mit. Heute ſei ein anderes Frauengeſchlecht heran⸗ gewachſen, das andere Forderungen ſtelle und ſtellen müſſe. Wenn man das Frauen wahlrecht einführe, ſo könne dies nur ohne jede Kautelen geſchehen. Mit dem Begriff der„wirtſchaftlich ſelbſtän⸗ digen Frau“ ſei nichts anzufangen. Er könne ſich auch keinen edleren Streit in der Familie denken, als den über das Wahlrecht. Gewiß werde der Kambpf am das Wahlrecht ein langer ſein, aber das Eine werden man behaupten dürfen, daß ohne die Umwandlung der Wahlrechte in demokratiſche große liberale Forderungen nicht zu erfüllen ſeien. Eine fortſchrittliche und moderne Kommunal⸗⸗ politik ſei ohne dieſes Wahlrecht nicht möglich. Was das Kommu⸗ nalſpahlrecht aber überhaupt betreffe, ſo möchte er heute doch die Hoffnung ausſprechen, daß die Nationalliberalen ſich in der Frage der Reform des Gemeindeſpahlrechts nicht vom Zentrum an Libe⸗ ralismus und demokratiſcher Geſinnung überflügeln laſſen. Das wäre für den Block das Allerbedenklichſte. Frau Dr. Jaffe⸗Hei⸗ delberg wendet ſich gleichfalls gegen die Ausführungen Lehmanns. Gerade die Frau habe ein ganz beſonderes Intereſſe an der Ge⸗ meinde in ihrer Eigenſchaft als Mutter; ſie erinnere an die Schul⸗, Wohnungs⸗ und Steuerpolitik, die gerade für die Frau bon bedeu⸗ tendem Intereſſe ſei. Die wirtſchaftliche Entwickelung unſerer Zeit ziele darauf hin, die Familie ſo loſe zu geſtalten, daß die Familie ein Subjekt des öffentlichen Rechts nicht mehr leicht wwerden könne. Zu politiſchen Differenzen zwiſchen Ghegatten dürfte aber das all⸗ gemeine Wahlrecht kaum führen. Nach weiterer Debatte, an der ſich die Herren Profeſſor Gſcheidle⸗Mannheim, Direktor Profeſſor Heimburger, Pfarver Leh⸗ männ und Frau Dr. Jaffe betelligen, wird die Reſolutlon mit der Aenderung angenommen, daß anſtelle der Worte„mit Ausdehnung auf die weiblichen Mitbürger“ wird:„für Männer und Frauen“. über„Die gegenwärtige Lebensmiktelteuerunge wird folgende Reſol enommen: g der Nati he hen iSmittelter ſagte national und ſozial verh zum Schaden ſowohl d wie der Wohlfahrt der ſt ze. unſerer Unſerer er ländlichen Linie die entariſchen Ver⸗ ſchnot eine Oeffnung der 9 tretunge gung der Grei erhaltung der ſanitäxen Kontrollmaßregelny herbei alten ferner die all ähliche Aufhebung der Zölle 1 2 mittel für ein mit allen Kräften ſchaftliches Ziel. Es iſt dabei ſelbſtver⸗ züchter nicht der Verzicht auf die Viehzölle zugemutet werden darf, lwenn nicht gleichzeitig die Zölle, welche ihm die Futtermittel ſür ſein Vieh und das Brot für den eigenen Bedarf verteuern, herabgeſetzt werden.“ Es wird hierauf die Verſammlung um 57 Uhr geſchloffen. Badiſche Politik. Ordensverleihung. Karlsruhe, 18. Nopbr. Der Großherzog vexlieh dem Vorſitzenden des Vorſtands des Deutſchen Muſßeums in Man chen, Bauxat Dr. ing, v. Mi ILer, das Kommandeurkreuz 2. Kl, des Odrens vom Zähringer Löwen. Zum Fall Wittemann. arlsr uhe, 18. Nov. Vergangenen Freitag iſt de⸗ Disziplinargerichtshof beim Oberlandesgerichm zuſammengetreten, um die Vorunter ſuchun g gegen Ober⸗ amtsrichter Wittemann einzuleiten. Städte⸗ und Gemeindewahlen. .. Karlsruhe, 18. Nov. Das Geſetzes⸗ und Verord⸗ nungsblatt enthält Verordnungen des Miniſteriums des Innern, in denen das Verfahren der Städte⸗ und Gemeindewahlen einer Neuregelung unterzogen werden. Abſchiedsfeier für Obkircher. 128 Freiburg, 18. Nob. Zu einer Kundgebung für die Sache des Liberalismus geſtaltete ſich geſtern Abend die Abſchieds⸗ ſeler für Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher. Zahlreich hatten ſich die Parteifreunde von Freiburg, ſowie der Umgebung aus Emmendingen und Waldkirch eingefunden. Die Erſchienenen be⸗ grüßte Stadtrat Glockner. Freude und Wehmut miſchten ſich an dieſem Abend. Freude über die Ernennung Obkirchers zum Ehrendoktor und über ſeine Beförderung. Wehmut über ſein Scheiden. Es ſei ein Verhängnis für Freiburg, daß es in den lebten Jahren gerade ſeine beſten Führer, neben Obkircher Keller, Junghanns, Rebmann und Schwörer habe müſſen ſcheiden ſehen. Im Namen der Jungliberalen ſprach Dr. Eiſenlohr, der be⸗ tonte, daß allem Gerede zum Trog Alt⸗ und Jungliberale in Freiburg Schulter an Schulter im Sinne Obkirchers weiter kämpfen würden auch dann, wenn über einige Punkte Meinungs⸗ verſchiedenheiten herrſchte. In beredten Worten feierte dann Stadtrat Ruof die Verdienſte des Scheidenden im Landtag und im Bürgerausſchuß. Beſonders würdigte er ſeine Bemühüngen um die Hebung des Schulweſens. Den Gruß vom Lande über⸗ brachte Notar Welker von Emmendingen. Auf Frau Dr. Ob⸗ lircher ſprach Prof. Merkel, der ſie als treue Mitarbeiterin und Mitſtreiterin, die auch in politiſchen Dingen ihrem Mann ratend zur Seite ſtehe, feierte. Landgerichtspräſident Uibel pries als Kollege den unanfechtbaren Charak Obkirchers als Richter. Nun ergriff der Gefeierte ſelbſt das Wort. Er dankte in ſeinem und ſeiner Frau Namen. Er lönne nur beſtätigen, Frau auch in der Politik ihm immer helfend zur Seite geſtanden der Taktik ſei er oft ihrem Rat gefolgt. Seine Vor⸗ en an ihm eine Vivpiſektion vorgenommen, hätten aber ſten Stücke in Behandlung genommen. Aber es ſei keine Einſeitigkeit zu befürchten, ſeine„anderen guten Freunde So ſei er mit zwei anderen in würden das andere beſorgen. Manunheim wohnenden Parteiführern, Oberamtsrichter Koch und Oberſtaatsanwalt Junghanns in der„Bad. Poſt“ als„Revolu⸗ tibnär“ hingeſtellt worden und mit Struve und Hecker auf eine Stufe geſtellt worden. Es ſei traurig, daß ſich ein Blatt dazu hergäbe. Dann kam er auf einen Streit mit Wacker zu ſprechen, hervorgerufen durch einen Artikel in der„Bad. Idszig.“ im Falle Wittemann, als deſſen Verfaſſer Wacker ihn vermute, Jetzt wolle er ſagen, er ſei nicht der Schreiber des Artikels, aber er werde den Beleidigungen, die ihm Wacker als vermeintlichen Verfaſſer in den jetzt er nenden Kilometerartikeln zufüge, vor Gericht entgegentreten. Dann kam Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher auf die politiſche Lage zu ſprechen. Zeiten ſeien ernſt. Baſſer⸗ mann hahe im Reichstag ous aller Herzen geſprochen und es fei ſehr zu bedauern, daß die anderen liberalen Redner ſich ihm nicht voll augeſchloſſen hätten, ſondern geglaubt hätten, Baſſermann einen Seitenhieb verſetzen zu müſſen. Dadurch habe auf der einen Die Zu ſchönem Menſchentume Und zu des Höchſten Ruhme.“ „Wie ſchön iſt das alles ſo geſagt. Es geht einem ordenktlich burch und durch, ſo daß ich faſt das Tablett hätte fallen laſſen können,“ ließ ſich die während des Vortrags herbeigekommene Paſtorin vernehmen und ſtellte Kuchen und Gebäck auf den Tiſch. Ich ſcheu mich nicht“ es zu ſagen, obgleich ich ſeine Frau bin: er iſt ein gottbegnadeter Dichter, der Paſtor, er iſt ein zweiter Paul Gerhartt. Das laß ich mir nicht nehmen. Da werdet Ihr mir beiſtimmen müſſen, Herr Schulte⸗Haidhof. 5„Stimmt, gegen das Lied in Hearms Faſſung iſt nichts ein⸗ guwenden, Frau Paſter,“ ſagte Henrich und wandte ſich dann an inen Freund:„Ja, das is was ganz anders, Hermann, das is ganz was Feines und Gebildetes. Darüber kommt kein Kau weg! Hatteſt Du ſchon immer ſo was, ſchon auf der Schule, ſo was, man wußte nich was. Nun kann mans ſehen: ein Dichter biſt Du za, ja. Und ſchön haſt Du das geſagt, ganz gewaltig ſchön, viel 5 5 für die Buren. Sie werden Dich nich verſtehen, und ihr benaas wird ihnen lieber ſein; s iſt'in Jammer, ein reiner Jammer.“ (Fortſetzung folgt.) Buntes Feuſſleton. — Ein ernſtes Problem: Muß man grüßen, wenn man ein kenbahnabteil betritt? Es iſt eine ſchwer zu löſende Frage, ſchreibt E. Faguet in der Revue Hebdomadaire. Die einen ſagen: „Natürlich muß man grüßen. Man kommt in eine geſchloſſene Geſellſchaft— wie ſollte man da nicht grüßen? Darauf erwidern aber andere:„Ein Gruß beim Erſcheinen in einem Eiſenbahnabteil iſt wie eine Ankündigung, daß man mit den darin befindlichen Perſonen in Verkehr zu treten wünſcht; ein ſolcher Gruß iſt alſo gewiſſermaßen eine Aufdringlichkeit“ Von den vielen Auffaſſungen der Frage ſeien nur einige erwähnt: 1. In der dritten Klaſſe grüße man mit einem freundlichen„Guten Tag, meine Herrſchaften“; n der zweiten mit einem vornehmen Neigen des Kopfes; in der erſten garnicht. 2. Man arüße nur, wenn Damen im Coußps ſind, weil man Damen immer grüßen ſoll; Herren braucht man nicht zu grüßen. 3. Man grüße nur, wenn man ausſteigt, nicht deim Einſteigen, weil man beim Einſteigen noch keinen kennt, beim Ausſteigen dagegen mit den Reiſegenoſſen ſchon einigermaßen be⸗ kaunt iſt, ſelbſt wenn man mit ihnen kein Wort gewechſelt hat: die Bekanntſchaft rührt daher, daß man mit ihnen gemeinſam dem Tod ins Auge geſehen hat! Faguet ſelbſt iſt für den Gruß, aber für einen beſonderen, oberflächlichen, diskreten Gruß, der zu fagen ſcheint:„Guten Tag, aber fürchten Sie weiter nichts; ich habe nicht die Abſicht, Sie zu beläſtigen.“ — Ein heiteres Jutermegzo ſpielte ſich, wie das„Neue Wiener Tageblatt“ berichtet, vor dem Kreisgericht Teſchen ab, vor welchem ſich der Kaufmann Siegmund Bittner aus Miklasdorf wegen de⸗ trügeriſcher Gewichtsverkürzung zu verantworten hatte. Der Eich⸗ meiſter hatte nämlich in Bittners Laden eine Wage beanſtandet, weil die Warenſchale durch die Kruſte von naſſem Mehl, Salz und dergleichen ſchwerer war als die Gewichtsſchale. Bei der Verhand⸗ lung verſicherte der Angeklagte, das Plus ſei durch den langen Gebrauch entſtanden, er habe es gar nicht wahrgenommen, es fehle ihm ſicherlich jede böſe Abſicht; übrigens zweifle er, daß die Schale wirklich um vier Deka— ſo viel gab der Eichmeiſter an— ſchwerer gelvorden ſei. Jetzt ſtellte ſich heraus, daß man die als corpus delicti vorliegende Schale noch gar nicht gerichtlich abgewogen habe, und der Präſident ließ die Wage des Gerichts aus der Kanzlei herbeiſchaffen. Aber velche Ironie! Auch bei dieſer Wage war die Warenſchale infolge des langen Gebrauches ſchwerer als die andere, und der Eichmeiſter bezeichnete die Wage des Ge⸗ richts gleichfalls als falſch. Unter allgemeiner Heiterkeit deduzierte der Angeklagte hieraus ſeine bona lides, doch bemerkte der Präſi⸗ dent:„Wir verkaufen aber hier keine Waren!“ Das Urteil lautete 85 Freiſpruch, da Fahrläſſigkeit und nicht Schädigungsabſicht vor⸗ iege. — Santos Dumonts Pläne. Santos Dumont, deſſen letzte Verſuche mit ſeinem neuen Aeroplan ſo großes Aufſfehen erregten, hat einem Mftarbeiter der Londoner„Tribune“ intereſſante Auf⸗ ſchlüſſe über die Pläne, mit denen er ſich trägt, gegeben. Von ſeinen Verſuchen in Bagatelle iſt er vollauf befriedigt. Daß es ihm nicht gelang, mit ſeiner Maſchine einen Kreis zu beſchreiben, lag, wie er 1 des Raumes. Er hätte ja allerdings gewicht mehr gebracht hätte, aber er war auf dieſes Wagnis doch nicht borbereitet, denn ein leichter Unfall hätte dann zur Kata⸗ ſtrophe führen müſſen. Er wird ſich nun mit dem Rennklub in indung ſetzen, um ſeine Verſuche auf der Bahn von Longchamps beginnt übr ſeine Hoffnungen t konzentrieren, da die Ballons ing wie in der Benutzung. 0 igmaſchine ſpricht er mit großem Vertrauen, und er zweifelt nicht, daß es ihm gelingen wird, binnen kurzom den Deutſch⸗Archbegeon⸗Preis für einen Kelo⸗ meter Horizontalflug zu erringen. Und wie weit ſeine Gedanken ſtreifen, ſieht man aus der Aeußerung daß bei der geplanten Ballon⸗ iwettfahrt Paris—London die Teilnahme von Flugmaſchinen ja nicht ausgeſchloſſen ſei. Merkwürdig iſt übrigens die Tatſache, daß San⸗ tos Jumont keineswegs ſchtindelfrei iſt, was man von einem Men⸗ ſchen, der ſo oft Ballonfahrten unternommen hat, doch annehmen mont ſollte. Aber Santos Dumont erzählt ſelbſt, daß er unter Schwindel⸗ gefühlen heftiger zu leiden habe, als andere Menſchen. Zum Bei⸗ ſpiel kar den Eiffelturm nie beſteigen, ohne ſchwindlig zu wer⸗ Len. Dagegen hat er keine Spur dieſes Gefühles, wenn er ſich im Ballon befindet oder wenn er ſeinen Asroplan ſteuert. Dteſes merkwürdige Phänomen iſt übrigens ſchon mehrfach beobachtet wor⸗ den; Leute, die unter gewöhnlichen Umſtänden unter den heftigſten Schtvindelanfällen leiden, fühlen ſich frei von jeder Erregung, wenn ſie von der Gondel eines Ballons in die Tiefe herabſchauen. Vermiſchtes. —„Ich liebe dich!“ Ein däniſches Blatt bringt eine Zuſammenſtellung von Uoberſetzungen dieſer allen Zungen geläufigen Formel in einige auch dem Gebildeten zumeiſt unbekannte Sprachen. Unſern Lefern möchten wir nicht borenthalten, daraus die Liebeserklärung eines Grönländers, der die Auserkorene zu bannen ſucht durch den Wohllaut des niedlichen Wörtchens:„Univifigſſaerntdluinalerftmagungnarsſigujak“. 5 Nach einem Referat des Pfarrers Lehmann⸗ Hornberg daß ſeine — —— „ eeeeeenee ehe enee R r J Naunhenn, 18— Nödemderd? 1 75— 7 M +* 2 8. Selts- 5 ˙·1A— —— Seneral⸗Anzeiger(Niffagßlakt)“ 5 5—— Seite die Interpellation bei der Regierung nicht ſo gewirkt, wie eßs hätte ſein ſollen, andererſeits ſei der Einigung der Liberalen wenig genützt worden. Die Meinungsverſchiedenheiten ſeien bei einer Partei wie die liberale, die keinen„Kadavergehorſam“ for⸗ dere, notwendig da, aber ſie müßten ernſthaft ausgefochten werden und alle müßten an der gemeinſamen liberalen Sache mitarbeiten. Und darauf, daß die Arbeit in Freiburg wachſe, blühe und ge⸗ deihe, leere er ſein Glas. Die Ausführungen wurden von den Anweſenden mit begeiſtertem Beifall aufgenommen. Im Laufe des Abends ſprach noch Direktor Keller, ein früherer Parteiführer in Freiburg, der zu dem Feſt aus Frankfurt herbeigeeilt war. Er pries Obkircher als Normalbürger und wies darauf hin, daß die Blockidee im Norden ſchon Schule mache, ſo bei den ſtädtiſchen Wahlen in Frankfurt. Auch der liberale Abgeordnete Freiburgs, Oberſchulrat Rebmann, war aus Karlsruhe erſchienen und feierte im Schlußwort Herrn Obkircher als„ragende Säule“ im Landtag und auch jetzt wieder habe er viel dazu beigetragen, daß die Kriſis der letzten Monate ſo gut überſtanden ſei. Die Idee ides deutſchen Reiches müſſe alle Liberale einigen, für das Vater⸗ land arbeiten, entſagen, opfern müſſe die Loſung ſein. Die Beerdigung des Grafen von Bodman. * Konſtanz, 18. Nov. Zur geſtrigen Beiſetzung des Grafen v. Bodman hatten der Großherzog, die Großherzogin und das Staatsminiſterium Vertreter entſandt. Im Namen der Erſten Kammer, der der Verſtorbene beinahe 37 Jahre als Mitglied und Erſter Vizepräſident angehört hatte, war Exzellenz Bürklin mit Stadtrat Boekh und Baron von Stotzingen erſchienen. Er wid⸗ mete dem langjährigen Parlamentarier einen warmen Nachruf. —Nachdem der Großherzog und die Großherzogin und der Erb⸗ großherzog mit Gemahlin in den letzten Tagen ſich wiederholt telegraphiſch angelegentlichſt nach dem Befinden des Grafen Franz von Bodman erkundigt hatten, ſandten ſie nun an ſeine Hinter⸗ bliebenen in herzlichem Tone gehaltene Beileids T gramme. Aus Stadt und Land. Manunheim, 19 Novembei. « Hof⸗Anſage. Wegen Ablebens des Erzherzogs Otto von Oeſterreich legte der Großherzogliche Hof Trauer auf 10 Tage an. ‚*Ein neuer Zug verkehrt von Mit twoch, 21. November, ab Freinsheim⸗Dürkheim im Anſchluß an den von Ludwigshafen um 6,20, von Frankenthal um.40 abends abgehenden Arbeiterzug mit folgenden Jahrzeiten: Freinsheim ab .14 abends, Erpolzheim an.18, Bad Dürkheim an 7 2 5 4 Abgelehnte Streikklauſel. Mit Bezug auf die Verhand⸗ lungen in der Städtevertreterkonferenz vom 5. d. M. beſchloß der Karlsruher Stedttat, die von dem deutſchen Arbeitgeberbund für das Baugewerbe verlangte Aufnahme einer allgemeinen „Streikklauſel“ in die Bauverträge der Stadtgemeinde,(es ſoll beſtimmt werden, daß bei einem Ausſtand oder einer Bau⸗ ſperre der Arbeitnehmer oder der Arbeitgeber die Bauzeit ſich um die Dauer des Ausſtandes oder der Sperre, gleichviel ob dieſelben einen gänzlichen oder teilweiſen Stillſtand der übernommenen Arbeiten herbeigekührt haben, verlängert) abzulehnen. * neber„Wohnungsnot und Gartenſtadt“ ſprach am Samstag abend im Lokale der Bäckerinnung Herr Maler Hans Kamp f⸗ meher aus Karlsruhe. Ausgehend von den teueren Mietpreiſen, den ſchlechten und ungeſunden Wohnungen und der hieraus nur allzu leicht entſtehenden Tuberkuloſe, bemerkte der Redner, daß auch in Mannheim, ſo insbeſondere auf dem Lindenhof und der Neckar⸗ vorſtadt, die Wohnungsverhältniſſe nicht am beſten ſeien, da der Mietspreis oft 30 Prozent und noch mehr des Geſamteinkommens betrage. Auch für Mannheim wäre es geboten, wenn hierin Wandel geſchaffen würde. Alsdann ging der Redner auf ſein Ideal,eine Gartenſtadt, näher ein. Die Gartenſtadtbewegung ſrütze ſich auf die Dezentraliſationsbewegung. Dieſe werde aber immerhin noch zu wenig gewürdigt, obwohl ſte ſchon große Ausdehnung ge⸗ mommen habe. Billighaltung der Bodenrente und Zufluß derſelben in die Gemeindekaſſe, das ſeien die wichtigſten Geſichtspunkte der Bewegung. Die Gartenſtadt ſolle nach hygieniſchen Grundſätzen aufgebaut und die Mietskaſernen nach Möglichkeit ausgeſchaltet wer⸗ den. Auch ſollen hauptſächlich Einfamilienhäuſer gebaut werden. Die Gartenſtadtbewegung habe in den letzten Jahren erfreuliche Fortſchritte gemacht und die Mitgliederzahl ſich berdoppelt. In Dresden und Karlsruhe werde die Theorie der Gartenſtadt in die Praxis umgeſetzt. An den Vortrag, der übrigens keine weſentlich neuen Momente brachte, ſondern nur eine Rekapitulation. eines früher hier gehaltenen Vortrages war, ſchloß ſich die Vorführung einer Serie von Lichtbildern. Das Intereſſanteſte des ganzen Abends waren die Ausführungen der Diskuſſionsredner, ſo beſon⸗ ders diejenigen des Herrn Stadtbaurats Eiſenloh +5 der die Verwirklichung der Gartenſtadt, wie die meiſten der Anweſenden, bezweifelte. Gegen 212 Uhr war der Vortrag, der übrigens nur ſchwach beſucht war und in einem gänzlich ungeheigten Lokal ſtatt⸗ fand, beendet. * Im„Jüdiſchen Diskuſſions⸗Verein“ wird für den morgigen Abend ein Referat über das Thema„Un ſere Frauen“ ange⸗ kündigt. Da ſich an das Referat freie Diskufſion anſchließt, ſo kann eine anregende Beſprechung des ſo zeitgemäßen Themas erwartet werden. Der Vortrag findet im unteren Saale der Lamey⸗Loge ſtatt. Beginn 89% Uhr. Gäſte ſind dem Verein willkommen. *Ein kurzer Ausſtand beim Elektrizitätswerk hätte am Samstag Abend beinahe die Straßenbahn zum Stillſtehen und die elektriſche Beleuchtung zum Erlöſchen gebracht. Am Samstaf nachmittag drohten die im Elektrizitätswerk an den Keſſeln und Maſchinen beſchäftigten Arbeiter plötzlich mit Arbeitsniederlegung weil der Stadtrat ihre eingereichten Forderungen über Lohn und Arbeitszeit nicht ſämtlich erfüllt hat. Ein Teil der Arbeiter hat auch tatſächlich ernſt gemacht und zwar handelte es ſich um die Nachſchicht, die um 6 Uhr anzutreten hat. Die Leute begaben ſich auf der Strecke zwar zur Arbeitsſtelle, blieben aber vor dem Tor ſtehen und be⸗ obachteten die Beamten und Ingenieure des Elektrizitäswerkes, die ihre Poſten eingenommen hatten. nommen, nachdem die Ausſtändigen erklärt hatten, neue Entſcheidung des Stadtrats verlangten. Eine ſtörung iſt durch den 2½ſtündigen zamten und Ingenieure geſorgt hatte. * In nicht geringe Aufregung wurden am Sa Fabrik die Bewohner des Lindenhofs verſetzt. willkürlich an die Fenſter oder auf die Straße Himmel, da man allgemein glaubte, ein größerer B gebrochen. Glücklicherweiſe handelte es ſich nur um einen alarm, der für die Feuerwehr der war und die Einleitung zu einer Probe bildete. * Todesfall. und blickte Friedrich Rohrer, häuſer am Waſſerturm. Nach Verhandlungen, die bis gegen halb 8 Uhr dauerten, wurde die Arbeit wieder aufge⸗ daß ſie eine Betriebs⸗ Ausſtand nicht entſtanden, da man, wie bereits bemerkt, rechtzeitig für Erſatz durch die Be⸗ mstag Abend um 8 Uhr durch das Geheul der Dampfſirenen der Lanz ſchen Alles rannte un⸗ zum Brand ſei aus⸗ Probe⸗ Lanzſchen Fabrik beſtimmt Geſtern Abend ſtarb nach mehrwöchentlichem ein aufs engſte verknüpft iſt. Der Verſtorbene war ein Geſchäftsmann d durch iuf dem ikſtanden mit kdeitſichtigem Blick, der das praktiſche Leben dur kannte; er war es, der ſeiner ſog. Gontard'ſchen Gut, wo jetzt ein ganz neuer Stadtteil er iſt, aufführen ließ, dann baute er ſpäter eines der großen Arkaden⸗ Friedrich Rohrer gehörte auch längere Zeit dem Bürgerausſchuß als Mitglied der demokratiſchen Fraktion an. Aus kleinen Verhältniſſen hat ſich der Verſtorbene emporgerungen und es iſt ihm gelungen, eine achtunggebietende Stellung im Leben einzunehmen, dank ſeines und ſeiner unerſchütterlichen Tatkraft. Einige Berichte mußten wegen Raummangels für das Abendblatt zurückgeſtellt werden. Aus Ludwigshafen. Eine ſchwere Keile vei ſpielte ſich geſtern abend in der Ludpigsſtraße ab. Bei derſelben wurde der Taglöhner Stephan von den Gebrüdern Röſch ſo ſchwer berbetzt, daß er nach Anlegung eines Notverbandes ins Städt. Krankenhaus verbracht werden mußte.— Einen Mordsſpektakel verübte geſtern abend ein Reiſender, als er den üblichen Obolus am Brücken⸗ häuschen leiſten ſollte. Erſt heute morgen konnte er die gelb⸗roten Grenzpfähle erreichen, da ihm für die Nacht bei der Polizei Gaſtrecht gewährt wurde. * Mutmaßliches Wetter am 20. und 21. Nov. Bei vorherr⸗ ſchend ſüdweſtlichen Winden und verhältnismäßig milder Tempera⸗ tur iſt für Dienstag und Mittwoch zwar mehrfach bewölktes, aber nur zu vereinzelten Regenfällen geneigtes und zeitſveilig ſogar auf⸗ geheitertes Wetter in Ausſicht zu nehmen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. VKleinniedesheim, 17. Nov. Der„Hauptmann von Köpenick“ macht Schule. Auf dem hieſigen Bürger⸗ meiſteramt erſchien vorgeſtern Nachmittag ein ſehr ſicher und ge⸗ wandt auftretender junger Mann, ſtellte ſich als Kataſteramts⸗ Aſſiſtent vor und erklärte, daß er im Auftrage des kgl. Bezirks⸗ amtes eine Reviſion des Ortsplanes vorzunehmen und ſich von dem richtigen Stande der in der Gemarkung geſetzten Grenzſteine zu überzeugen habe. Der Bürgermeiſter hatte keinerlei Ver⸗ anlaſſung, die Angabe des Unbekannten in Zweifel zu ziehen, um ſo weniger, als dieſer ſich ſachkundig zeigte und die„Planreviſion“ mit Eifer und Genauigkeit vornahm. Als dann der„Herr Plan⸗ rebiſor“ ſeine Arbeit mit dem Ausrufe:„Dahaben wir ihn ſchon!“ unterbrach und an den Bürgermeiſter das Erſuchen richtete, den Polizeidiener herbeizurufen, war dieſer gern bereit dem Erſuchen zu entſprechen. Ehe er ſich entfernte, teilte ihm der angebliche„Aſſiſtent“ noch mit, daß er nach beendeter Arbeit in einer im Nachbarhauſe befindlichen Weinwirtſchaft noch ein Gla: Wein trinken werde. Das hat der„fremde Herr“ denn auch getan, jedoch ohne die Rückkehr des Bürgermeiſters abzuwarten Als dieſer ſpäter, ſtutzig gemacht durch verſchiedene Aeußerungen, die der Unbekannte dem Gaſtwirt gegenüber gemacht hatte, in ſeinem Amtszimmer Nachſchau hielt, fand er, daß ein Geldbetrag von etwa 25 Mark, der in einem unverſchloſſenen Schrauke auf⸗ bewahrt wurde, verſchwunden und von dem inzwiſchen ſpur⸗ los verdufteten„Kataſteramtsſſiſtenten“ geſtohlen worden war Bisher war es nicht möglich, des Gauners habhaft zu werden. * Wiesbaden, 17. Nov. Geſtern abend ereignete ſich auf dem neuen Bahnhof der erſte Unfall, der glücklicher weiſe geringfügiger Art und ohne weitere Folgen war. Um 7 Uhr 10 Minuten ſollte ein Perſonenzug nach Mainz abgehen Zahlreiche Perſonen ſaßen ſchon in den Wagen, als die Schaffne ſie zum Ausſteigen auffo en, da der Zug noch einmal hinaus gezogen werden ſollte. Di ten hinzu, daß der Zug gleich k ückkäme. Paſſagiere, die erſ wurden, 18. Dann ſetz der Zug lan wegung. 3 der letzte Wagen kaum die Halle verlaſſen hatte gab es einen donnernden Krach und der Zug hielt an. Ein leerer Perſonenwagen 3. Klaſſe inmitten des Zuges war umgefallen ſeine Räder ſtanden in die Höhe. Die Vorderwagen mit der Loko motive befanden ſich auf einem anderen Geleiſe als die Hinter⸗ wagen, während der umgefallene Wagen zwiſchen den Geleiſe⸗ pagren lag. Der Unfall war darauf zurückzuführen, daß eine Weich in dem Augenblick verſchoben wurde, als der Zug über ſie fuhr Der Umſtand, daß der Wagen leer war und vor allem, daß der Zug ſangſam fuhr, hat jedes ernſtliche Anglück verhütet. Zwei Geleiſe⸗ paare wurden verlegt. Die Mainzer Züge wurden auf anderen Schienenſträngen abgefertigt. Theater, Runſt ung iſſenſchafl. Großh. Bad. Hof⸗ und Nationaltheater in Mannheim⸗ Götterdämmerung. Eine ſehr ſchöne, in prächtiger Steigerung ſich entwickelnde Aufführung brachte geſtern den erſten Ringzyklus zu wir⸗ kungsvollem Abſchluß. Das vollbeſetzte Haus ſpendete am Schluſſe begeiſterten Beifall und rief die Sänger und Herrn Hofkapellmeiſter Kutzſchbach wiederholt vor die Rampen. Herr Kutzſchbach hat ſich auch in der Leitung des Nibelungen⸗ dramas als feinſiniger, mit den Intentionen Wagners und dem Stil der Bayreuther Schule völlig vertrauter Orcheſter⸗ leiter erwieſen. Daß Herr Kutzſchbach in der Wahl der Tempi einige Modifikationen eintreten ließ, bewies ſchon der frühere Schluß der geſtrigen Aufführung(vor 10 Uhr). Das Orcheſter ſpielte unter ſeiner Leitung ſeine anſpruchsvolle Aufgabe mit lobenswertem Eifer und beſtem Erfolg. Das Zwiſchenſpie! nach der Nornenſzene, Siegfrieds Rheinfahrt u. der motiviſch kunſtvoll gearbeitete erhabene Trauermarſch, das waren präch⸗ tige Leiſtungen unſeres tüchtigen Orcheſters, denen gegenüber man kleine Mißgeſchicke mit Fug und Recht überſehen darf. Die Nornenſzene, welche infolge Uebernahme der zweiten und dritten Norne durch Fräul. Walther und von Rappe eine teilweiſe Neubeſetzung erfahren hat erhielt in der Partie der erſten Norne geſtern eine fremde Vertretung. Fräulein Schönberger vom Stuttgarter Hoftheater, durch frühere Aushilfe bereits hier beſtens bekannt, vertrat an Stelle des krankten Fräulein Kofler die erſte Norne, ſtilrein, muſika⸗ liſch ſicher und mit erfreulicher Deutlichkeit der Textbehand⸗ lung. Das Organ zeigte zwar geſtern gerade in der Nornen: ſzene eine gewiſſe Sprödigkeit. Beſſer gefiel mir die Durch⸗ führung ihres Parts im Duett mit Brünhilde, und auch im Rheintöchterterzett fügte ſich die Stimme des Gaſtes recht ge ſchickt ins Enſemble. Fräulein Walther ſang als zweite Norne muſikaliſch ſicher und aus drucksvoll. Nur leidet di Zerſtändlichkeit des Tertwortes⸗ und die ruhige Tongebun⸗ immer noch ſehr unter der bemerkbaren Erregung. Vortreſf⸗ lich hielt ſich Fräulein von Rappeſals dritte Norne und 11 der Führung des Rheintöchterterzetts. Hatte die poetiſch em pfundene Nornenſzene ſomit unter einigen Stimmungs beeinträchtigungen zu leiden, ſo bot gleich der folgende A. ſchied Siegfrieds von Brünhilde hervorragend Schönes, un der gute Erfolg blieb der Aufführung faſt durchweg bis gli Krankenlager Herr Privatmann „Mann, deſſen Name mit der bau lichen Entwickelung unſerer. Stadt. Schluſſe treu; auch im Rheintöchtertersett,das mit den Damen. vRappe, Linneßbach und dem Gaſte befriedigend beſetzt Die Beſetzung der Hauptrollen wies die alten bewähr⸗ Siegfried hervorragend und bot geſanglich und darſtelleriſch gleich Gutes. Die erhabene Tragik der Brünhildenpartie wurde von Fräulein Brandes mit bezwingender Größe der Empfin⸗ dung zum Ausdruck gebracht. Den grimmen Recken Hagem gab Herr Marx charakteriſtiſch. Sehr verſtändlich war Herrr Kromer als Alberich in der Szene der Traumerſcheinung“ Den ſchwachen König Gunther zeichnete Herr Voiſin in entſprechenden Zügen. Ebenſo gab Fräulein Schöne als Gutrüne ihr Beſtes. Der Monenchor war von guter klang⸗ licher Wirkung. Auch der kunſtſinnigen Regie des Heren Gebrath iſt lobend zu gedenken. Sie wies auch in der Götterdüämmerung, namentlich in der Schlußſzene, einige lobenswerte Verbeſſerungen auf, wenn auch gerade in den Schlußſzene noch nicht alle Anforderungen, welche Wagner an die Ausſtattung ſtellt, gelöſt erſcheinen. eE*„„ **** Erſtes Konzert des Liederkrauzes. In dem dicht gefüllten Muſenſaale des Roſengartens gab am stag abend der hieſige Männergeſangverein„Liederkranzs ſein erſtes Winterkonzert, das einen in jeder Hinſicht günſtigen Ver⸗ lauf nahm. Herr Hofkapellmeiſter Camillo Hildebrand hatt ein intereſſantes Programm aufgeſtellt, das ausgetretene Pfad glücklich vermied, und die muſikaliſche Durchführung bekundete ein ztelbewußtes verſtändiges Arbeiten. Reine Intonation, einheiz⸗ liche Ausſprache und Phraſierung, äußerſt modulationsfähige Dynamik und eine ſtraffe Chordisziplin waren faſt durchweg zu konſtatieren. Bei dieſen günſtigen Vorbedingungen iſt es nur nicht recht erſichtlich, weshalb der Verein nicht auch einen größeren A⸗ Capella⸗Chor von Hegar oder Curti in ſein Programm aufgenom⸗ men hatte, zu deſſen Durchführung doch ein Männerchor bon der, Zeiſtungsfähigkeit des Liederkranz in erſter Linje berufen erſcheint Eine ſehr wertpolle Kompotſition des Vereinsdirigenten, So mg mernacht für Männerchor mit Baritonſolo und Klavierbe⸗ gleitung, eröffnete die Reihe der Darbietungen. Die Vertonung der Dichtung von Rob. Reinick verrät den feinfühligen Muſiker Schon im Anfang des Chores zeichnet der Komponiſt in einfache Harmonien der geteilten Bäſſe, die Nachtſtimmung ebenſo einfach als treffend. Wirkſame Steigerungen und hübſche Modulationen zeichnen den Chorſatz aus, der nur in muſikdeklamatoriſcher Hinz icht einige Wünſche offen läßt. Der Chor des„Liederkranz“ ſang die Kompoſition ſeines Dirigenten mit Hingebung und Begeiſterung und erzielte damit einen vollen Erfolg. Das Baritonſolo verkra Herr Max Schuſter ſehr anerkennenswert. Ziemlich gefährliche war, ten Namen auf Herr Carlen verkörperte den Sch u Flippen zt der folgende Chor„Abendhimmel“ von A. Bruck⸗ ner. Der Wiener Symphoniker kommt in Männerchorkonzerten zelten zu Wort, ſodaß ſeine Aufnahme in das Programm des vor⸗ geſtrigen Konzerts um ſo verdienſtlicher iſt. In der Wiedergabe Hetonierte zwar der Chor am Schluſſe um einen guten Halbtoy zber die Harmonien blieben vein, und die gute muſikaliſche Phrg⸗ ſierung und hübſche dynamiſche Schattierung verſchaffte dem origf nellen Tonſtück einen guten Erfalg. Sehr wertvolle und auch im muſikaliſcher Hinſicht intereſſante Gaben wurden in Max Regers und Adolf Kirchl's Bearbeitungen von Volksliedern aus dem 5. und 16. Jahrbundert geboten. Namentlich Regers„Lieblich gat ſich geſellet“ wirkt in ſeinem einfachen und den für die Zeik teiner Eutſtehung charakteriſtiſchen Tonſchlüſſen wahrhaft erquickend ind wurde in feinſter Ausarbeitung wiedergegeben. Friſch und kech lich deklamiert erſchien auch Max Felte'is„Regeß während ie) mit S. Strizko's„Serbiſchem in dem Begleitung des Solotenors durch Brumm: d strophen hindurch denn doch zu monoton wirkt, trotz trefflicher dergabe, nicht befreunden konnte. Das Tenorſold im letzteren Ehor ſang Herr Fritz Müller mit ſchöner Stimme In der Wahl der Soliſten hatte der Liederkranz, deſſen Ko zerte ſtets durch die Herbeiziehung erſtklaſſiger Kräfte ein erhöhte Intereſſe gewinnen, wiederum eine glückliche Hand. Eine äußer ſhmpathiſche Künſtlererſcheinung lernten wir in Fräulein Paul, Skebel kennen. Die jugendliche Dame, geboren in Offenburg welche ihre pianiſtiſche Ausbildung dem Leiter des Großh. Konſer vatoriums, Herrn Profeſſor Heinrich Ordenſtein in Karksruhe ber dankt, hat mit Miſcha Elmann bereits vor ztei Jalzon in de Reichshauptſtadt konzertiert. Ein tiefes mufikaliſches Empfinden eine ſeltene Geſtaltungskunſt und ein ganz hervorragend gebildete techniſches Können vereinigen ſich hier zu ſelten vollkommene Leiſtung. In drei Chopin'ſchen Stücken, dem nokturnenarkige Prélude Ob. 28 Nr. 18, dem Ges⸗dur⸗Impromptu und der in ton malexiſcher Hinſicht hervorragenden Fis⸗dur⸗Barcarole bewährte ſie Fräulein Stebel als bervorragende Chopinſpielerin. Ein milder 6 er, geſchmeidiger Anſchlag, Poeſie und Wärme der Empfindung ſtempeln ſie in erſter Linie hierzu. Bezüglich der Interpretatioß ſei nur an die graziöſe Ausführung der Arabesken des Adur Mittelſatzes und an den geſchmackvollen Pedalgebzauch erinnerk, J Liſgt's F⸗moll⸗Etude zeigte ſich die hervorragende Technſk in glän zendſtem Lichte. Die Doppelgriff⸗ und chromatiſchen Paſſagen w den mit ſpielender Leichtigkeit überwunden. Schumanns Fis⸗du Nomanze trat in plaſtiſcher Klarheit des motiviſchen Gewebes un in guter Auffaſſung zutage, und beifallswürdig wurde Strauß Tauftgs„Valſe caprice“ und die Zugabe geſpielt. Das Audftoriu ſpendete der Pianiſtin, welche ohne Zweifel einen aufgehende Stern erſter Größe der heutigen Pianiſtenwelt repräſentiert, ent ſiaſtiſchen Beifall. Auch die Liedervorträge des Fräulein Maria Philiß einer Schülerin des verſtorbenen Geſangmeiſters Stockhauſen Frankfurt, aus Baſel reihten ſich würdig in den Rahmen des F zertes. Die Künſtlerin erfreut ſich als Oratorienſängerin mit Rech eines guten Rufes. Die Wahl ihrer erſten Lieder bedeutete zu gleich eine Ehrung der Manen Rob. Schumanns(f 29. Juli 1856) Das„Lied der Braut“ wurde mit warmem Empfinden und in ſtim mungerſchöpfender Weiſe zu Gehör gebracht und in„Frühlin nacht“ war der romantiſche Ton gut getroffen. Recht intereſſ beſonders für den Muſikkenner, waren die Vorträge der alte Volkslieder in den Begrbeitungen von J. Brahms und H. Stae⸗ mann, die das Charakteriſierungstalent der Sängerin namentli im„Spinnerlied“ aufs treffendſte bekundeten. Das Auditoriut gerhielt ſich nach den Vorträgen der alten Weiſen auffallend kühl Herr Hildebrand bewährte ſich aufs neiſe als foi liger Bogleite cK. ** Großh. Hof⸗ und Nationaltheater, Fntendaug teikt mit Nachdem ſich der Prozeß des für das hieſige Hoftheater als Regiſſen ingagjerten Herrn Rudolf mit dem Stadttheater in Rig mmer länger hinauszieht, hat die hieſige Inkendanz den Vertra nit Herrn Rudolf endgültig gelöſt und aushilfsweiſe Herrn Les [germann aus Straßburg als 1. Schauſpielregiſſeur engagiert Frunkfurter Schauſpielhaas.(Spielplau.) Montag, 19. Nov⸗ Romeo und Julia“.— Dienstag, 20.:„John Gabriel Borkmg „Dienſtboten,„Eine — Sonntag, 25 mn Mamſell Nito abends:„Dienftboten“,„Eine alte Schaß Eine Vereinsſchweſter“.— Montag 26.:„Fauſt“ 2. Teil, erf bend(Vorſpiel und drei Akte).— Dienstag, 27.„Fauſt“ 2. T weiter Abend(., 5. und 6. Akt), Lene 2 General⸗Anzeiger.(welftagptatß) rR Aus dem Grossherzogtum. Karlsruhe, 17. Nov. Oberbürgermeiſter Schne tzler begeht am 20. d. M. ſeinen 60. Geburtstag. Wenn ſich auch das Befinden des Stadtoberhauptes in weſentlicher Hinſicht ge⸗ beſſert hat, ſo iſt er doch nicht in der Lage, Glückwünſche und der⸗ gleichen entgegenzunehmen. Der L berbürgermeiſter hat daher dringend gebeten, alle Beglückwünſchungen zu unterlaſſen. Der Stadtrat bedauert aufs lebhafteſte, hiernach von jeglicher äußeren Keier Geburtsfeſtes des Oberbürgermeiſters abſehen zu müſſen, gar aber in ſeiner letzten Sitzung ſeinen innigſten Wünſchen für baldige und dauernde Beſſerung des Geſundheits⸗ zuſtandes ſeines berehrten Oberhauptes herzlichen Ausdruck. Plalz, Heſſen ung Umgebung. * Biebrich, 16. Nov. Geſtern abend gegen 9 Uhr entſtand hier ein großer Brand, der die im ganzen Deutſchen Reich be⸗ kannte Holzbearbeitungsfabrik der Firma W. Gail Wtwe., einäſcherte. Die Parketterie und das Maſchinenhaus, welches die Kraft auch für bie Schreinerei lieferte, ſind vollſtändig niedergebrannt. Die Hölzer, die zur Verwendung kommen, werden porher künſtlich bei hoher Temperatur in Trockenöfen getrocknet. Das Feuer hatte hier ſomit eine koloſſale Nahrung. Der Schaden wird ſich auf—400 000 Mark ſtellen. Der Betrieb in der Schreinerei wird wohl in Klütrze wieder aufgenommen werden, denn das ſtädtiſche Elektrizitätswerk kann die Kraft ſtellen. Man nimmt an, der Brand ſei im Büro ausgebrochen. Einer anderen Meldung zufolge hat ſich ein Maſchinenlager heiß gelaufen und dürch eine Staubentzündung den Brand herborgerufen. *Ulm, 17. Nov. Die Gemeinde Ulm hat in den letzten Jahren, namentlich als die Frage der Entfeſtigung greifbare Geſtalt anzunehmen begann, umfangreiche Bodenerwerb⸗ uAngen borgenommen und dieſes Vorgehen bis jetzt fortgeſetzt. Von verſchledenen Seiten, beſonders natürlich aus den Kreiſen der für ihren Gewinn fürchtenden Bodenſpekulanten, wurde dieſe Bodenpolitik der Stadt heftig angegriffen und ſo dargeſtellt, als ob die Gemeinde daraus ſchweren Schädigungen entgegenginge. Dieſe Befürchtungen entbehren jedoch, wie der Oberbürgermeiſter v. Wagner anläßlich der Beratung des ſtädtiſchen Hauptetats vor den bürgerlichen Kollegien ausführte, jeder tatſächlichen Unter⸗ lage. Im Gegenteil ſind die finanziellen Verhältniſſe der Stadt durchaus günſtige. Sie hat in den letzten 15 Jahren für Grundſtücke, Gebäude, Bauten, Schulen, Straßen, Kanzle und Waſſerwerk über 12,5 Millionen Mark ausgegeben. Trotz dieſer bedeutenden Auſwendungen für öffentliche Zwecke und trotzdem gur ordentlichen etatsmäßigen Schuldentilgung nur 1 600 000 Mark verwendet wurden, hat ſich die Schuldenlaſt der Stadt von 2 700 000 M. im Jahre 1901 nur auf 8 694000 M. einſchließlich des neu eingemeindeten Söflingen gehoben. Dahei heſitzt aber die Stadt 260 Hektar mehr an Grundſtücken, als vorher. Dieſe Bodenpolitik hat auf die Gemeindebeſteuerung nicht den geringſten ſtßrenden Einfluß ausgeübt, denn es konnte wieder wie im Vorjahr aus den Ertragsſteuern ein Steuerſatz von nur 6,4 pCt. und zur ſtaatlichen Einkommenſteuer ein Zuſchlag von nur 41 pet. zur Erhebung beſtimmt werden. Mit dieſen Steuerſäten nimmt Ulm unter allen größeren württembergiſchen Städten die günſtigſte Stellung ein. ten. des Arbeiterbewegungen. Breslau, 18. Nov. Das Kreisamt des die Provinzen Schleſien, Poſen, Oſt. und Weſtpreußen umfaſſenden Kreiſes 9a der deutſchen Buchdruckertarifgemeinſchaft befaßte ſich heute in einer hier abgehaltenen Sitzung mit der Feſtſetzung von Lokalzu⸗ ſchlägen auf den neuen Buchdruckertarif. Es wurde beſchloſſen, die Zuſchläge für Poſen auf 8½ für Bromberg, auf 8½ für Kattowitz auf 7¼ Prozent zu erhöhen und für Zoppot, Tilſit und Brieg einen Lokalzuſchlag von 5, für Glogau und Graudenz einen ſolchen von 2½ Prozent neu einzuführen. Dresden, 18. Nop. Die Landeskonferenz der ſächſiſchen Bergarbeiter trat den Eſſener Beſchlüſſen bei. Teixte Hachrichten und Teleqramme. Konſtanz, 18. Nov. Der Gepäckexpedient Hefel er⸗ ſchoß geſtern Abend den 50jährigen Wirt Enslin in Emmishofen aus Eiferſucht und ſtellte ſich nach der Tat der Polizei. Marburg,(Heſſen), 19. Nov. In ganz Kurheſſen, Oberheſſen und den angrenzenden Gebieten tobten geſprn Abend orkanartige Stürme mit Gewittererſchei⸗ nungen und ſtarken Regengüſſen. Nachts trat vereinzelt Schneefall ein. *Berlin, 18. Nov. Geſtern Nachmittag fand bei der Spandauer Brücke ein Zuſammenſtoß zweier Straßen⸗ bahnzüge ſtatt, wobei elf Perſonen keicht verle 661 wurden. Cuxhaven, 18. Nov. Infolge ſchweren S turm⸗ wetters ſtrandete auf der Unterelbe die Viermaſtbark „Hans“. Wien, 18. Nov. Die kaiſerlichen Handſchreiben betreffend die Einberufung der Delegationen auf den 25. November nach Peſt werden heute publiziert. Die Regierung wird demnächſt ein neunmonatliches Budgetproviſorium einbringen. Das Parlament ſoll bis 28. Januar 1907 tagen. Ro m, 18. Nov. Soeben platzte eine Petarde im Tunnel unter dem Qufrinal. Es handelt ſich um einen dummen Jungen⸗ ſtreich, der eine Panik verurſachen ſollte. Neapel, 18. Nov. Hier wurde der Profeſſor der Medizin Roſſi von dem Doktor der Philologie Lagano aus Rache er⸗ mordet. Paris, 17. Nov. In der Paſſage Flamands brach heute abends Feuer aus, durch welches eine Kräuterhandlung, eine italieniſche Kapelle und die Wohnung des Direktors der Den 7885 Hnden Sie in NB. Zu allen Farben sind auch die Passenden Seidenstoffe für Blousen in Geweben „Sakin, Rembrand“ ęte, am Lager. 2 Handel und zur Mannheim, 19. Nov Schule für Luftſchiffahrt zerſtört wurden. Eine Frau ſtarb in⸗ folge des Schreckens. * Chriſtianſund, 8. Nov. Kapitän Amund ſen, der Leiter der Gjeeg⸗Expedition iſt heute nachmittag mit den übrigen Teilnehmern dieſer Fahrt von Newyork eingetroffen, Amundſen ſich an Bord des norwegiſchen Panzers „Nergel, wo ſie in feierlichſter Weiſe vom Bürgermeiſter und dem Stadtverordnetenvorſteher begrüßt wurden. Die Feſtung und die„Norge“ feuerten zu Ehren Amundſens und ſeiner Begleiter einen Salut von 15 Schuß. *Aden, 18. Nov.(Reuter.] Die indiſche Regierung be⸗ ſchloß das Hinterland von Di ala, das bei der im Jahre 1903 entſtandenen Grenzfrage von engliſchen Truppen beſetzt worden war, zu vräumen. Die engliſchen Truppen werden Diala in wenigen Tagen verlaſſen. * Kopenhagen, 18. Nov. Der König und die Königin ſind heute abend halb 11 Uhr nach Berlin abgereiſt. Eine Bombenexploſion in der Peterskirche zu Rom. Rom, 18. Nov. Im Mittelſchiff der Peterskirche in der Nähe des Altars der Nadpieella erfolgte heute Mittag eine Exploſion, die keinen Schaden, wohl aber eine Panik unter den Perſonen hervorrfef, die der Meſſe beiwohnten. Auch Kardinal Rampolla wohnte dem Gottesdienſt bei. Ein Poli⸗ zeikommiſſar eilte mit Mannſchaften herbei und fand eine mit Eiſendraht umhüllte Blechbüchſe, die Pul ver enthielt. Auf dem Boden der Büchſe fand man Nägel von verſchiedener Größe. Die Büchſe war auf dem Gerüſt untergebracht worben, welches zum Zwecke von Ausbeſſerungen der Decke der Kirche aufgeſtellt war. Der Staatsauwalt und der Qnüſtor begaben ſich an den Tatort. Rom, 18. Nov. Der Meſſe, die in der Peterskirche zelebriert wurde, als die Exploſion erfolgte, wohnten ziemlich biel Menſchen bei, beſonders Fremde, Soldaten und Frauen. Die Exploſton erfolgte zwiſchen dem Altar Navicella und dem Grab⸗ mal Clemens XIII. Die Blechbüchſe, welche den Sprengſtoff enthielt, ſcheint eine Konſerpenbüchſe geweſen zu ſein, und trägt die Firma einer Konſervenfabrik in Oberitalten. Die in der Büchſe gefundenen Nägel ſind benen ähnlich, die ſich in der jüngſt am Eingange der Caſes Aragnoexplodierten Bombe befanden. Die Exploſion war ſtark und wurde im ganzen Borgo⸗ viertel gehört. In der Nähe der Stelle, wo die Exploſion er⸗ folgte, befand ſich ein Kirchenwächter, der bei ſeiner Vernehmung ausſagte, er ſah nicht, daß jemand etwas hinlegte, oder floh. Auch die übrigen Kirchenwächter und alle zuerſt herbeigeeilten Perſonen wurden verhört. Niemand war in der Lage, welche Auskunft zu geben. Der Papſt wurde unverzüg Karbinal Merry del Val von dem Geſchehnis in Kenntnis ſetzt. — Die Peterskirche blieh heute während d Nachmittags ge⸗ öffnet. Eine Menge Menſchen beſichtigte den Ort der Exploſion. Nov. Das Miniſterium des Innern ſetzte ũeine Belohnung von 1000 Lire aus, die demjenigen zu⸗ fallen ſoll, der ſichere Angaben machen kann, auf Grund deren die Entdeckung oder Verhaftung des Urhebers der Bomben⸗An⸗ ſchläge vom 14. Nov. und 18. Nob. möglich iſt. und ſein Begleiter begaben ſie Rom 18. ———— Ans Nußlaud, * Petersburg, 18. Nov. In dem Saale der Adels⸗ verſammlung fand heute eine von vielen Hundert Perſonen beſuchte Verſammlung des Verbandes vo m 30. Ok⸗ tober ſtatt. Gutſchkow, der den Vorſitz hatte, führte in einer Rede aus, die diesmaligen Du maw ahlen würden ein klareres Verſtändnis und gereiftere Anſichten zeigen. Miljutin erklärte, die geſetzgeberiſche Arbeit des Kabinetts Stolypin zwar der Form nach antikonſtitutionell, ihrem Weſen nach aber wohltuend, da ſie den Forderungen der Zeit entſpreche und die Anerkennung der Bevölkerung finde. Poltawa, 18. Nov. Geſtern abend wurde hier von unbekannten Männern der Garniſonschef General Polkow⸗ nikow und ein zufällig auf der Straße befindlicher Sol⸗ dat erſchoſſen. ſei Berliuer Drahtbericht. (Von unſerm Verliner Bureau.) Berlin, 19. Nov. Der polniſche Schul⸗ kinderſtreik ſoll nun auch nach Berlin verpflanzt werden. Ein allgemeines, polniſch⸗kirchliches Komitee für Berlin und Umgegend veröffentlicht einen Aufruf an die pol⸗ niſchen Eltern, in dem dieſe aufgefordert werden, ihre Kin⸗ der nicht zu dem in der Schule veranſtalteten deutſchen Vor⸗ bereitungsunterricht für Beichte und Kommunion zu ſchicken. Das Komitee hat bereits Vorkehrungen getroffen, um auch in Verlin die polniſchen Kinder in ihrer Mutterſprache auf ihre Religionspflichten vorzubereiten. Darnach verwei⸗ gern die polniſchen Kinder im Religionsunterricht die deut⸗ ſchen Antworten. Für Kinder unvermögender Polen iſt der Unterricht koſtenlos. In Polen ſind gegen 160 Straf⸗ prozeſſe wegen des Schulkinderkonflikts eingeleitet. Berlin, 19. Nov. Der Kaiſer und die Kaiſerin wohnten geſtern im Neuen Theater der Aufführung von Rudolf Herzogs Schauſpiel„Condottieri“ bei und äußerten ſichſehr befriedigt über das Stüſck und die Darſtellung. ——44«„4414, Volkswirtſchaft. Die Berg⸗ und Metallbank-⸗Aktiengeſellſchaft, Frankfurt a. M. beantragt die Zulaſſung von M. 28 Mill. vollbezahlter Aktien zum Notierung an der Irankfurter Börſe.— grossen Artikel der Mode feines Damentuch 200 Nuancen, darunter alle neuen Töne bei 10 8 0 — Teilbetrag hiervon von M. 9 Mill. 1 nung aufgelegt. Dieſe et Berlin bei den aus dem Inſeratente Der T 8 Der Zeichn ſtatt, Stück⸗ der Zeichnung n 5 Progent Papieren 13 8 N betragt 127 zinſen des gezeich zu hinterlegen. pe räumen damit der Zeichenf Recht ein, Stücke bis zum Ablauf der Sperre in Verwa Vom 5. Dezember 1906 ab können die Zahlung des Betrages abgenommen werden, 1 ter ſind jedoch verpflichtet, am 5. Dezhr. 1 der zugeteilten Aktien unter Abrundung nach obe n 60 Po bis zum 3. Januar 1907 Mark ſind am 5. De weiſen wir auf den abzuneh Proſpekt in der vorliegenden Nummter. Rneul. Im 11 Mänuleimen Marktbericht voin 19 Novphr, M..50 bis YN. 300, Heu M. 3 25 bis Mt..0 Kaptoffeln 7 3 50 beſſere M. 4 80 bis M..—, Bohnen per Pfd. 00—00 Pfg., Blumen⸗ Gfa., Spingt per Portſol f fotkohl ver Stück 15.2 10.ʃ5 Akroh per Zte ſick ., Kopffalat per Stiick 65.00 8 .10 Pfg., Felhſalat ver Portion 60 Pfg., Se L Zwiebeln per Pfd. 6˙8 Pfa., rote Rütben u. Pfd Rüben per 9⸗00 Pfg., Pfb. 5 6 ver Büſchel•00 Pfg., Pflückerbſen p. Pid .00 Rfan weiße ek 00⸗00., Aepfel per Pfd. Pfö 12 Piſg., Kirſchen ver Afö. 00⸗00 00-00 Pfg., Pfiyſiſche 5. Nülſſe pe 0, Handklſe 1Stück Pfd. 00.50 Pfg., cht her Pfb. M..20, Barſch p. Pfd. 00.80. Pfa., Weißſiſche p. Pfd.).0) Pfg., eidan per Pfd. 50 Pfg., Stockfiſche ver Pfd. 25 Pfg., Haſe per 4½%., Reh ver Pfd. 70.89 Pfg., Jahn(Ja.) per Stück 50-.50%0., Hußn(jg.) p. Stück.82.40 Mk., Feldhußn p. Stück .00-.20., Ente p. St..50⸗8.00., Taſben p. Paar.20 M Ganz lebend ver Stück..00 We., geſchlachtet p. Pfd. 85.00 Pfg. Aal..00., Spargel 00—00 Pfg. Waſſerſtaudsnachrichten im Monat November. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 14. 15. 10 17. 18. 19. Bemerkungen Konſtanßnß J½ f 73 Waldshut 1,58 1,50.58 Hüningen.„J105.00 0,96 0,97 100 1,20 Abds. 6 Uhr l ͤ iiie s 1,45 1,45 1,45 N. 6 Uhr Lauterburg. 2,81 9,80 2,78 Abds. 6 Uhr Maxan„.81.79 2,77 2,76 2,76 2,79 2 Uhr Germersheim 242 2,88 2,34.-P. 12% Hhr Manunheim 87.87.82 4,82 1,82 183 Morg. 7 Uhr Mainz%½% 0) 898).-P. 12 Uhr Bieegen J0,80 0,80 0,81 10 Uhr Kaub.—.90.93.90 0,90 0,92 2 Uhr Koblenz..16 11 1,16 10 Uhr Fo 0,74 0,73 0,73 6,74 2 Uhr Ruhrort 1) 40 6 Uhr vom Neckar: Mannheim.96 196 1,92.91 1,92 1,92] V. 7 Uhr Heilbronn 0,29 0,28 0,25 0,96 0,15 0,45 V. 7 Uhr 1) 0,11 unter).02 unter 0. 8) 0,11 unter 0. 49.90,04 unter 0. 88) 0,12 unter 0. 6,05 unter 0. )0,12 unter 0. Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer; für Lokales, Propinzielles und Gerichtszeitung: Nich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches! Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckere Direktor: Eruſt Müller. Leberthran 1908. geſebe, mit ̃ 855 beſon Einnehmelöffeln preiswert Georg Spriugmann, P 1, 4, Breſteſtr 66897 * Pelz- Handlung NRSPAYοnuUADeA E Zeurer, H 1, 6, Mannhelm emplfiehlt feelz-stolas u. 8. W. in reicher Auswahl. 67232 — Wsbahlsendumngen. 2— fr Helſche Hausäs Be dezimmef Lsdlen, löfel, Restautanb ſsi e NN eeee Zu haben in den Drogerien Oolonialw. u. Haushaltungs. Geschäften. 1 55⁴8 Schreibmaschine eeeee MHüssig im Prels. Erstklassig in jeder Bezlehnng. Annähernd 23 000 im Gebrauch. Koterengen, Rataloge und Vorführung auf Wunsch kostenlos duroh d. Generalvertret.; Hans Schmitt, C 4,. Telenhon 3905, 5 e neuesten Stils, wie **50 33 I aunheimer keichstagsbericht anzeigers ——— Parlamentariſche Verhandlungen. Nachdruck ohne Vereinbarung nicht geſtaflet. Deutſcher Reichstag. 120. Sitzung vom 17. November 11 UÜUhr, Das Haus iſt gut beſetzt. Am Bundesratstiſch: Kommiſfare. eee Außf der Tagesordnung ſtehen zunächſt Wahlßrüfungen. Die Kommiffion beantragt, die Wahl des Abg. Kern(konf. 4. Liegnitz)z für gültig zuerklären.„5„ Ag. Kopſch(frſ. By.) weiſt darauf hin, daß auch bei dieſer Wahl erhebliche amkliche Wahlbeeinfluſſungen borgekommen ſeien. Insbeſondere werde in dem Wahlproteſt geſagt, dem Kein hahe der Amtsvor⸗ eher von Förſter die Polizeiſtunde für ſein Gaſtwirtsgewerbe ver⸗ ängert mit der ausgeſprochenen Erwartung, daß er für eine Majo⸗ rität für Kern Sorge tragen möge. Mit der Prapis der Wahl⸗ im Falle von amtlichen Veelaflufſungen nur ie Stimmen an dem betreffenden Orte abzuziehen und wenn dann noch eine Maſorität verbleibe, die 1 115 gültig zu erklären, müſſe endlich gebrochen werden; ſolche Wahlen müßten grundſätz⸗ lich kaſſiert werden ohne Rückſicht auf das Stimmenverhällnis. Die Konſervativen, die für die Kaſſierung der Wahl des Abg. Braun in Frankfurt⸗Lebus geſtimmt hatten, müßten, wenn ſie konſequent ſein wollten, jetzt auch für die Ungültigkeit der Wahl des Abg. Kern ſtimmen.(Beifall links.) Er beantrage die Rück⸗ verweiſung der Wahl an die Kommiſſion. Abg. Schwarze⸗Lippſtadt(Ztr.) verteidigt den Kommiſſionsantrag. N Abg. Dr. Müller⸗Sagan(freif. Vp.) beantragt ebentuell namentliche Abſtimmung, falls die Rückver⸗ weiſung abgelehnt werden ſollte. 15 255 Abg. Schickert(konf.) iſt mit der Rückverweiſung an die Kommiſſion einverſtanden. Abg. Gothein(freiſ. Vgg.) 1255 die Arbeiten der Wahlprüfungskommiſſton für gans unzu⸗ änglich; die Rückverweiſung ſei unbedingt notwendig. Abg. Kopſch(freiſ. Vp.) betont, daß die bei dieſer Wahl vorgekommenen ſkrupelloſen Be⸗ einfluſſungen geradezu an Stimmenkauf grenzten. Die Rückverweiſung an die Kommiſſion wird hierauf nahezu einſtimmig beſchloſſen. 5 Es folgt die Prüfung der Wahl des Abg. Dr. Hoeffel Rp. Zabern⸗Elſaß⸗Lothringenſ. Die Kommiſſion beantragt die Gül⸗ tigkeitserklärung. Abg. Gothein(freiſ. Vgg.) hält Rückberweiſung für notwendig wegen der bielen fluſſungen durch die Bürgermeiſter. auptmann von es B e der Hausptmann von Köpenick wäre bor der Herausgabe des Kommiſſionsberichtes erſchienen, einer Reviſion unterworfen en, die Kommiſſion hat ſich gher, das haben, Abg. Wellſtein(Zir.): ch prokeſtiere gegen die Behauptung, daß die Wablprüſungs⸗ en 5 1916 Grundſäden abweiche, wenn es ſich, um Mit⸗ glieder linksſtehender Parteien handle. Die Wahlprüfungskom⸗ miſſion iſt ſo gewiſſenhaft, wie irgend möglich. Mit den Worten „an ſich“ wird doch ſchon darauf aufmerkſam getmacht, daß in dieſem Fall beſondere Gründe für ein Abweichen von den bisherigen Prin⸗ ipten vorliegen. Und dieſe Gründe perden ausdrücklich angeführt. 5 iſt nämlich im Elſaß eine alte Gewohnheit, daß die Bürger⸗ meiſter die Stimmzettel verſchicken und berteilen laſſen, entweder durch Amtsdiener oder durch andere geeignete Perſonen. Darin wird abſolut nichts Verfänigliches erblickt. Die Kommiſſion hat alſo mit gutem Grunde dieſen Punkt für unerheblich erachtet, und ich bitte daher ihrem Antrage gemäß die Wahl für gultig zu erklären. Abg. Blumenthal(füdd. Bp., Hoſp.) beantragt namentliche Abſtimmung über den Antrag Golhein. du. Gotbein(freiſ. Bgg kritiſiert die ganze Praxis der Wahlprüfungskemmiſſton in über⸗ aus abfälliger Weiſe. 1 5 Abg. Blumenthal: ß Die Ausfüßhrungen des Abg. Wellſtein anen die ſich 75 Heiterkeit. richtig iſt, daß in von jeher die Bürgermeiſter Stimmzettel derteilt hätten, Im Fall Höffel haben Sie(zum Abg. A ganz anders entſchiehen, als im Fall Blumenthal, und daher iſt der Verdacht gerechtfertigt, haß Sie ſo(bezeichnende Handbetpegung), daß Sie aber auch anders können.(Große Die Wahlprüfungskommiſſion hat 91 alledem, was vorgefallen iſt, gar keinen Anlaß, auf ihre Tätigkeit mit Befriedi⸗ gung zurückzublicken. Im übrigen: da ja in dieſer Sache doch nichts anderes paſſieren wird, als in den bisherigen Fällen, ziehe ich meinen Antrag auf namentliche Abſtimmung zu rück. Abg. von Gerlach(freiſ. Vgg.) kadelt, daß die Wahlprüfungskommiſſion ihre Sitzungen ſo häufig ausfallen laſſe. 5 Abg. Singer(Soz.): Nach den Vorgängen, die wir in dieſen Tagen erlebt haben, kann man die Ueberzeugung nicht mehr von ſich weiſen, daß die Wahlprüfungskommiſſion nicht nach Recht, ſondern nach Parteien entſcheidet. Vizepräſident Abg. Paaſche(unterbrechend): „Ich kann nicht zulaſſen, daß Sie ſagen, daß in der Wahl⸗ rüfungskomiſſion nur nach Parteien entſchieden wird. Sie mögen s von einzelnen Fällen ſagen, aber nicht von der Tötgkeit der Kommiſſion in ihrer Geſamtheit. Abg. Singer(fortfahrend): Ich folge der Anordnung des Herrn Präſidenten und erkläre, daß nach meiner Auffaſſung bei den drei Fällen, die wwir jetzt be⸗ handelten, nur nach Parteirückſichten verfahren worden iſt.(Leb⸗ hafte Zuſtimmung links.) Eine ſolche Praxis kannte man früher nicht. Wie wäre es ſonſt möglich, daß der frühere Vorſitzende der Kommiſſion, der Abg. Spahn, eine Reihe von Grundſätzen auf⸗ geſtellt hat, denen die jetzige Praxis geradezu ins Geſicht ſchlägt. Bei einer Reihe von Fällen iſt direkt entgegengeſetzt entſchieden. worden, wie z. B. beim Fall meines Parteigenoſſen Buchwald. Wie kann die Mehrheit der Kommiſſton es nach ſolchen Vorfällen vor Verſtand, Logik und Anſtand verantworten, ſo ihre Entſcheidungen zu fällen?(Große Unruhe.) Ich brauche gegenüber dieſem Kar⸗ kell, welches eiſern feſthält an ſeinem einzigen Grundſatz, dem der Im Volke wird Grundſatzloſigkeit, wirklich nichts mehr zu ſagen. das 5 5 verſtanden werden. 2 der Meinung: die er verdient u ſorgen, daß der Reichstag ſ. Wahlprüfungskommiſſion e daß die Wahlprüf man ſich ein größere randers wird, dann wird auch die e andere. Wir ſind daher dagegen, Reichstage entzogen werden. Kann ugnis denken, als daß der Reichstag ſagt, er iſt ſelbſt nicht: in der Lage, ſeine Entſcheidungen zu treffen? JIch wünſche lebhaft, daß die Verhandlungen der letzten Tage auch den Herren von rechts klar gemacht haben, daß es für die Entſcheidungen zu Gunſten der Erhaltung von Mandaten doch eine Grenze giht.(Veifall links.)] Abg. Burlage(Zentr.]: Durch die Worte des Vorredners muß ſich jedes Mitglied der Kommiſſion in ſeiner Ehre angegriffen fühlen. Ich nehme für mich in Anſpruch, daß ich mich in Bezug auf Ehre mit Herrn Singer meſſen kann.([Lachen links.] Sie haben Behauptungen aufgeſtellt, aber keine Beweiſe erbracht.(Lebhafter Widerſpruch links.) Sie glauben, Ihre Auſchuldigungen werden außerhalb des Hauſes wirken.(Ja wohl! recht Es iſt nicht richtig, daß nach Partei⸗ grundſätzen geprüft iſt. ben wir nicht die Wahl des Abg. Pauli für ungültig erkhärt, der doch konſerbektiv war. Oder iſt Herr Wiltberger etwa konſervativ oder Anhänger des Zentrums? Mann geht uns ja gar nichts an. hen links.) Belehrungen von Herrn Singer nehmen wir nicht im geringſten an; wir biſſen allein, ſwie wir uns zu verhalten haben. Die Kommiſſion iſt nach Recht und Gerechtigkeit verfahren.(Widerſpruch links.) Abg. von Oertzen(Rpt.): Ich gehöre der Kommiſſion ſeit langer Zeit an. Die Kom⸗ miſſion hat es ſtets als Wahlbeeinfluſſung angeſehen, wenn amte unter Hinzufügung ihres Titels einen Wahlaufruf unter⸗ ſchrieben. Nun nehmen Sie mal folgenden Fall an: Ich bin der einzige meines Namens in meinem Kr Interſchreibe ich einen Aufruf mit„Oertzen“, ſo iſt die d gültig, füg „Landrat“, ſo iſt ſie ungültig. Das iſt doch ein Widerſinn deſſen Beſeitigung ich ſtets gedräugt habe. Von Partkeili kann bei uns keine Rede ſein. Sor iſt Ich erinnere daran, daß mein Freund Dr. Arendt für die Gültigkeit der Wahl des Abg. Blumen⸗ thal eingetreten iſt. Der Abg. Gorhein ſucht immer ſeinem Kerger Luft zu machen, indem er die Wahlprüfungskommiſſion angreift. Abg. Dr. Müller(Sagan, freiſ. Vp.): Was ſich die Wahlprüfungskommiſſion in 38 Jahren an An⸗ ſehen erworben hat, iſt in wenigen Jahren verloren gegangen. (Unruhe rechts.) Der Vorſitzende der Kommiſſion mag ja ein Muſterdiplomgt ſein im Sinune des Fürſten Bülow, ein Muſter an Dickfelligkeit(Heiterkeit linksſ, mit einer Rhinozerushaut verſehen (Erneute Heiterkeit), der die Fähigteit hat, die Bewegung der Fliegen an der Wand wahrzunehmen. Aber darauf kommt es hier nicht an, ſondern nur darauf, daß die Kommiſſion ſich auch bei den Minoritätsparteien das Preſtige der Objektivität wahrt. Sie mögen tun und beſchließen, was ſie wollen; von uns glaubt ihnen kein Menſch mehr, daß ſie nach geſundem Menſchenverſtand und nach Gerechtigkeit urteilen. Wir ſind der Ueberzeugung, daß wir von ihnen in der ſchnödeſten und brutalſten Weiſe vergewaltigt werden. Die Kommiſſion hat ſich ſozuſagen proſtituiert.(Große anhaltende Unruhe rechts und im Zentrum.) Vizepräſident Dr. Paaſche(in ſehr erregtem Tone): Sie dürfen eine Kommiſſion des Hauſes nicht in dieſer Weiſe bloßſtellen. Wie können Sie ſagen, die Kommiſſion habe ſich pro⸗ ſtituiert!? Das entſpricht nicht der Ordnung des Hauſes. Ich rufe Sie zur Ordnung.(Lebh. Beifall rechts, im Zenkrum und bei den Nationalliberalen.) Abg. Dr. Müller(fortfahrend): Ich kann Ihnen nationalliberale Abgeordnete neunen, die Herren Büſing, Bärwinkel, Hagen, Paaſche, Nimpau und Semler, die in dem einen Fall für Gültigkeit, in einem anderen ähnlichen den prüfungskommiſſion in keiner Verdachtsmomente über die ganze Rechtſprechung der 1——3 Weiſe mindern. Gang und gar un⸗ und bei den Nationalliberalen.) Herren mögen ja ihre Gründe gehabt haben, es mögen Partelrück⸗ ſſchten...(Ungeheurer Lärm, in dem die folgenden Aus⸗ führungen des Redners berloren gehen. Glocke des Präſidenten,) Vizepräſident Dr. Paaſche: Ich berbitte mir, daß Sſe Mitgliedern detz Hauſes ſolche Unterſtellungen machen, daß ſte gegen ihre Ueberzeugung nur aus Parteirückſichten ſtimmen.(Lebh. Zuſtimmung rechts, im Zentrum Abg. Dr. Müller: „Ich habe niemandem eine Unterſtellung gemacht.(Lebh. Widerſpruch rechts, im Zentrum und bei den Nat.⸗Lib.). 8 Vizepräfident Dr. Pasſche: Sie haben Mac die Herren hätten ſo geurteilt, wefl ſie ſich von Parteirückſichten leiten ließen. Abg. Dr. Müller(fortfahrend): Nein, ich habe erklärt, ſelbſtverſtändlich werden die Herren Grümde gehabt, ſie werden vielleicht erwogen haben, daß auch andere Wahlen für ungültig erklärt werden könnten, wenn nach denſelben rundſüten verfahren wird.(Sehr richtig! links.) Da⸗ rauf kommt es mir an. Wenn irgend jemand, ſo haben gerade wir von der bürgerlichen Linken allen Anlaß, danach zu trachten, 85 daß die Mehrheit des Hauſes vor dem Schein bewahrt bleibe, daß ſie ſich nicht von Gerechtigkeit und Billigkeit bei ihren Ent⸗ ſcheibungen leiten läßt. Nach unſerer Ueberzeugung entſcheidet ſie aber jetzt nach der Macht.(Große Unruhe rechts und im Zen⸗ trum.) Deshalb möchte ich wünſchen, daß mit der Wahlprüfungs⸗ kommiſſion ſobald als möglich Wandel beſchalße wird, daß die Kommiſſion wieder auf die Höhe gebracht wird, auf der ſie ein Menſchenalter geſtanden hat, nämlich auf die Höhe, daß ſie fich nur von Recht und Gerechtigkeit leiten läßt und nach dieſem Ge⸗ ſichtspunkte ihre Entſcheidungen trifft.([Lebhafte Zuſtimmung links.) Wenn das geſchieht, dann werden guch die Minoritäten ſicher ſein, nicht in ihren Rechten gekürgt zu werden. Meine Par⸗ teifreunde ſind ja an den Wahlen, die zur Entſcheidung ſtehen, wenig intereſſiert, aber intereſſiert ſind wir daran, baß das Preſtige der Kommiſſion gewahrt wird. Wir Abgeordnete ſägen den Aſt ab, auf dem wir ſitzen, wenn wir nicht dafür ſorgen, daß eine gerechte Prüfung der Wahlen ſtattfindet, daß unſere Wahlprfungskom⸗ miſſton wieder eine Kommiſſion der Gerechtigkeit und Billigkeit wird, wie ſie es Gott ſei Dank ſo lange geweſen iſt.(Beifall links Unruhe rechts und im Zentrum.] Die früheren Präſidenten der Kommiſſion werden mit Beſchämung auf die heutigen. Verhand⸗ lungen zurückblicken.(Große Unruhe rechts und im Zentrum. Lebhafter Beifall bei den Freiſinnigen und den Sozialdemokraten.) Abg. Geyer(Soz.): Die Herren, die davon reden, daß die Kommiſſion ſich von Ge⸗ rechtigkeit leiten läßt, mögen Recht haben, ſie meinen wohl die Go⸗ rechtigkeit mit dem doppelten Boden.(Sehr gut! links.) Abg. Gothein(freiſ. Vergg.): Der Abg. Burlage iſt durchaus im Irrtum. Wir haben für alle unſere Behauptungen vollgültige Beweiſe erbracht, Wenn es ſich um Abgeordnete der Mehrheit handelte, dann hat man ſo ge⸗ urteilt, und bei Abgeordneten der Linken ganz anders. Die Grund⸗ ſätze der Kommiſſion ſind eben nicht feſt, ſondern flüſſig, und gwar nicht ſo wie Waſſer, ſondern ſogar wie Aether.(Au! rechts.) 5 Abg. Fiſcher(Soz.): Die Kommiſſion hat es fertig gebracht, angeblich auf Grund des Geſvohnheitsrechtes, alles Gewohnheitsrecht auf den Kopf zu ſtelleu. Der beſte Belag dafür iſt die Art, wie ſie den Soztalbemo⸗ kraten hinauswarf, um Herrn Baſſermann den Wiederefntritt in das Haus zu ermöglichen. Ob wohl der frühere Vorſitzende der Wahlprüfungskommiſſion dieſes Verfahren billigt? Bei den jetzi⸗ gen Prülfungen iſt er noch nie im Hauſe geweſen und hat noch kein Wort zur Rechtfertigung der Kommiſſionsbeſchlüſſe geſprochen. Abg. Dr. Areudt(Rpt.): Kerſſatlon der Wahl im Falle Frankfurt⸗Lebus halten, und ich habe in jenem Falle ebenſo wie im r Glütktigkeit geſtimmt. Die Freiſinnigen haben rund, der Wahlprüfungskommiſſion Inkonſeqguenz trotz derſelben Gründe der Beſchränkung der 1ſie gegen die Gültigkeit der Waßl des konſer⸗ 1 bi Ooebell, aber für die Ich habe die nicht für richtig g Falle Bi 2 aber ſe ſwenig G u, d 1* Oeffentl hinaus.(Beifall rechts.) Abg. Gröber(gentr.): 5 teilgenommen. doch ſchlie die ſion zu gewieſen hat, was ihm noch eine Antwort ſeitens des Gothein eintrug, wurde der Antrag Gothein auf Rückverweiſun an brt derttgee ögelebnt und die Wahl des dtes, Seffel gültig erklärt. Hierauf erledigte das Haus noch ohne Debatte eine Rech⸗ nungsſache und vertagte ſich dann auf Montag 3 Uhr. Tages⸗ ordnung: Die beiden Fleiſchnotinterpellation die„„ die Gewerbeor nungsnovelle, das Vogelſchutzgeſetz und p Fall für Ungültigkeit geſtimmt haben.(Oho! bei den Natl.] Die — tionen. e,, ee 1* 77 Schluß 275 Uhr. 4* N 1100 8 — 2 2 E . uonteg piensſag. Mittwo hDN 4 80 lange Forratl Einige Beispiele der hervorragenden Vorteile die wir während des Sonderverkaufs bleten. 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