——******„miuszgorsq nzosse.ipV enuue eng GGadiſch Bollszeinmg) Prennig monatlich, Sringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Boß dez mel Voſt⸗ guſſchlag Me..42 pro Quattal. Einzel⸗ Nummer 8 Pig. Inferake: Die Colonel⸗Zeile.. 20 Bfg Auswärtige Inſerate. 28„ Die Reklame⸗Zeile 60„ E 6. 2. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Seleſenſte und verbreileiſtt Jeilung in Raunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uuhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Nedaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe? „Journal Maunhelnuld, —— Teleſon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 144 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Nedaktioeoenn 37 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung E., 2. 2¹ Nr. 5 3. Der Kaiſer und Ludwig Ganghofer. (Von unſerem Münchener Korreſpondenten.) München, 20. Nov. Die lange und intereſſante Unterredung, welche der Raiſer vor acht Tagen während ſeines Aufenthalts in München mit dem Novelliſten Tudwig Ganghofer geführt hat, eine Unterredung, die an impulſivem Optimismus auf ſeiten des Herrſchers wahrlich nichts zu wünſchen übrig läßt, iſt im geſtrigen Abendblatt der„Münchner Neueſten Nachrichten“ beröffentlicht worden. Man fragt ſich, warum die Kaiſerworte erſt nach Ablauf einer ganzen Woche der Allgemeinheit mit⸗ geteilt werden, nachdem ſie geſprochen wurden, wo ſie doch don vornherein den deutlichen Zweck hatten, durch Vermitte⸗ lung einer im öffentlichen, nicht aber im höfiſchen Leben angeſehenen Perſönlichkeit, wie es Ludwig Gang⸗ ofer in der Tat iſt, weitergegeben zu werden. Es erklärt ſich dies aus dem Umſtande, daß Wilhelm II. eine Durchſicht der Aufzeichnung ſelbſt gewünſcht hat, und erſt nachdem das Manuſeript wieder im Redaktionsbutreau der„Münchener eſten Nachrichten“ eingetroffen, alſo das kaiſerliche „Imprimatur“ gegeben war, die Drucklegung erfolgte. Es iſt zu bedauern, daß Ludwig Ganghofer nicht ſelbſt ſofort auf⸗ gezeichnet hat, was er von der Unterhalrung im Winter⸗ garten der Münchner Reſidenz ſich eingeprägt hatte. Dadurch ſehlt, auch ſtiliſtiſch gedacht, dem Bericht der erfreulich an⸗ tegende, wünſchenswerte Charakter des Perſönlichen, des un⸗ mittelbar menſchlich ſprechenden Eindrucks. Ueber die äußere Erſcheinung des Kaiſers in der Art, ſich im unmittelbaren PVerkehr„unter Menſchen menſchlich“ zu geben, ward daher auf dem von Ganghofer gewählten Wege eines Interviews viel weggelaſſen. Und doch iſt gerade das Mienenſpiel des Herrſchers, ſeine Gewohnheit, mit der rechten Hand ſtändig zu geſtikulieren oder zur Bekräftigung einer beſonders mar⸗ janten Aeußerung den Degengriff zu packen, die Lebhaftig⸗ keit der blitzenden Augen— Augen, die man niemals vergißt, wenn man ſich einmal in ihrem Blick gefangen— ſo ungemein charakteriſtiſch für die fabelhaft impulſive Art des Monarchen, daß ihrer eingehend hätte gedacht werden können. Aber es ward wohl diesmal mehr Gewicht gelegt auf das Was, ſtatt gauf das Wie. Ein vielzitiertes Dichterwort ſagt:„Es ſoll der Sänger mit dem König gehen, ſie beide wohnen auf der Menſchheit Höhen.“ Freilich, das war im allgemeinen geſprochen ein⸗ Mmal. Die Zeiten, da ein Papft den einflußreichſten der Kardi⸗ näle mit Stockſchlägen traktierte, weil dieſer es gewagt hatte, den großen Michelangelo als Schutzflehenden zu bezeichnen, dieſe goldenen Zeiten künſtleriſcher Selbſtändigkeit, künſtle⸗ riſchen Männerſtolzes vor dem Thron ſind vorüber. Die Uebermacht der militäriſchen Erziehung, des höfiſchen Zere⸗ moniells, die Unmöglichkeit in der Sonne der kaiſerlichen Gnade andere als gern gehörte Worte zu ſprechen— das ſind drei gewichtige Dinge, die ſich wie eiſerne Schutzwehren zwiſchen freies Künſtlertum(ſei es beim Gelehrten, dem Muſiker oder bildenden Künſtler) und das Prinzip des monarchiſchen Regime geſtellt haben. Heutigen Tages wäre ein Rubens, der auf leuchtendem Schimmel als Geſandter ——..—— Mittwoch. 21. November 1906. einging, nur als Geheimrat, Exzellenz und Ritter von ſo und foviel Orden denkbar, wenn er als ein treuer gewiſſenhafter Interpret des Herrſcherwillens ſich führte. Er würde in der „ſtrömend im Dunſtkreis des Hofes ſich übertreibenden“ Gnade ſehr bald Licht und Luft verlieren. Bei den extremen Kunſtanſchauungen, die Wilhelm II. vertritt, bei ſeiner mehr als ſubjektiven Stellungnahme gegenüber den Beſtrebungen der modernen Kunſt, die ſchon mehrfach zu ſcharfen Urteilen führte, hat er häufig genug gerade von der national geſinnten Preſſe ernſte, abwehrende Worte vernehmen müſſen. Es ſei nur erinnert an die Behandlung Kampfs, an die betrübliche Goethedenkmalaffäre Eberlein in Rom, an die jüngſten Be⸗ fehle wegen Aufnahme des Hinzpeterſchen Porträts in die Nationalgalerie. Bei den ſelbſtändigen Willensäußerungen des Monarchen iſt ſein Verkehr mit Künſtlern ihm nichts weiter als Mittel zum Zweck. Er benutzt ſie wie die offiziell angeſtellten Diener des Staates, um Kunſtwerke nach ſeinem Gutdünken entſtehen zu laſſen. Man hat kürzlich erſt über die übliche Art eines ſolchen Verkehrs recht erheiternde Dinge zu leſen bekommen. Ganghofer darf ſich nun nicht etwa einbilden, trotz der Ehrungen, die über ihm ſich aufhäufen, etwas ganz beſonderes zu ſein. Wir wollen hier nicht unterſuchen, weshalb der Kaiſer gerade an den Puppen der Ganghoferſchen Romane mehr Freude findet als an den lebenden Menſchen ſo manches underen deutſchen Schriftſtellers und Dichters, deſſen Namen noch guten Klang haben wird, wenn das blecherne Klappern der Ganghoferſchen Münzen längſt ausgelärmt haben wird. Wir wollen uns nicht darüber wundern, warum der greiſe Dichter der„Kinder Welt“, der doch gewißlich idealiſtiſch begeiſterte Sänger iabiata und des Andreg Delfin, warum der große Optimiſt und Lebensbejaher Paul Heyſe, der in köſtlicher Friſche in ſeinem ſtillen Hauſe hinter den ehr⸗ würdigen griechiſchen Hallen des Königsplatzes an der Luiſen⸗ ſtraße der olympiſchen Ruhe eines geſegneten Alters ſich er⸗ freut, nicht ebenfalls aufgefordert wurde, an der Kaiſertafel Platz zu nehmen. Sicher beſitzt auch er die Eigenſchaften des charmanten Cauſeurs, die Ganghofer im näheren Verkehr als eine perſönlich liebenswerte gewinnende Erſcheinung chatakte⸗ riſieren. Aber es fragt ſich ernſtlich, ob der Alte, der ſich ſtolz rühmte„er habe niemals Vorgeſetzte gehabt und niemals Untergebene,“ der ſeinen Marimiliansorden zurückſchickte, als man dem Ordenskapitel die Wahl Anzengrubers nicht be⸗ ſtätigte, ob Meiſter Paul ſich dazu hergegeben hätte, Inter⸗ pret zu ſein. Ganghofer eignete ſich ſchon deshalb zu dieſer eigenartigen Zwitterſtellung, als er der Ehre teilhaft gewor⸗ den iſt zu hören, daß des Kaiſers Majeſtät ſich in Lebens⸗ auffaſſung und Lebensbejahung mit dem Kaufbeurer Arztens⸗ ſohne eins fühle. Im Jagdhauſe zu Rominten hat Wilhelm II. Sor 9 Tafeln aufhängen laſſen, welche Ganghoferſche Sentenzen tragen. Ueber perſönlichen Geſchmack läßt ſich nicht ſtreiten. Aber es iſt doch wohl erlaubt, ruhig zu ſagen, daß Ganghofers Worte aus dem hyperſentimentalen Roman„Das Schweigen im Walde“:„Wir haben die Pflicht jeden Menſchen für gut zu halten ſo lange er uns nicht das Gegenteil beweiſt“, welche Ibſen in ſeiner Häuslichkeit. Das ſteinerne Bild des Dichters Ibſen, das groß und gewaltig hinter ſeinen Werken aufgerichtet ſteht, gewinnt immer mehr menſchliche Züge, tritt uns lebendig näher und wird uns ber krauter, ſeitdem nach dem Tode des Dichters Mitteilungen üher den Menſchen von allen Seiten gemacht werden und perſönliche Dokumente ſeines Innenlebens an die Oeffentlichkeit treten. Von einer bisher ganz unbekannten Seite lernen wir den greiſen Skal den in einem hübſchen Büchlein„amliv med Ibsen“ keunen, das ein vertrauter Freund und Jünger von ihm, der nor wegiſche Schriftſteller John Paulſen, über feinen langjähri⸗ gen Verkehr mit Ibſen geſchrieben hat. Paulſen, der auf den Ra ibſens nach München überſiedelte, iſt ein geborener„Bergenſer“ Aund hat daher manche Traditionen, die über die Zeit von Ibſens Tätigkeit am Bergener Stadttheater noch im Umlauf waven, für kein Buch verwerten können, und ein lebendiges Bild jener Ber⸗ ner Tage entworfen. Nicht nur das Theater nahm in Bergen jungen Dichters Herz gefangen, ſondern auch die Liebe zu eine ngen Dame Henrikke Holſt, deren Geſtalt in„Frau Inger auf trot“ verewigt worden iſt. Die harmloſe Herzensaffäre gipfelte in ein paar romantiſchen Ausflügen, die die Liebenden, don einer ölteren Freundin als Anſtandsdame begleitet und mit Naſchwerk reichlich ausgeſtattet, um die Pauſen in der Interhal⸗ tung zu verkürzen, unternahmen. Dann fand die Geſchichte ein bes Ende, indem der Vater des Mäödchens hinter die von ſeiner ochter mit dem armen Poeten unter nommenen Exkurſionen kam End ſie don da ab in ſtrenger Bewachung hielt. Ihre übermütiae Luſtigkeit und berzhafte Friſche, die einſt Ibſen zu der Siebzehn⸗ ährigen zog, hat ſie aber ihr ganzes Leben lang bewahrt. Als nun berühmt gewordene Dichter und die ſchon lange verhei⸗ e Matrone ſich viele Jahre danach wiederſahen, da fragte Ib⸗ ſie, ob ſie ſich nicht in irgend einem ſeiner Werke wiedezer⸗ kune, und ſie antwortete luſtig:„Ich weiß wirklich niemanden, s ſei denn in der Paſtorsfvau der„Komödie der Nebe“ mit ihren icht Kindern und ihrem ewigen Strickſtrumpf.“„Dagegen prote tierte Ibſen entſchieden,“ ſagte Paulſen Einen intereſſanten Einblick in Ibſens Ehe gewähren die Mit eilungen des Freundes; ſie ſind beſonders geeignet, allerlei in letz⸗ er Zeit verbreitetes Geklätſch zu widerlegen. Ibſens Ehe wurd⸗ zon einer tiefen Neigung des Dichters zu ſeiner Frau getragen ind kein weibliches Weſen, ſo führt William Archer in dieſem Zu⸗ ammenhang fein aus, hat einen ſo bedeutenden Einfluß auf ſein Dichten und Denken gewonnen wie ſeine Gattin. Ihr Bild iſt in den ſtarken, mutigen und groß gearteten Frauen geſpiegelt, denen vir immer wieder in Ibſens Werken begegnen. Die Agnes im Brand“ und noch mehr Frau Alving tragen ihre Züge. Wie dieſen Heldinnen häufig in den Dramen eine zartere, weichere und inſchmiegende Frauengeſtalt gegenüberſteht, ſo bot Frau Ibſens Schweſter Marie, eine überaus anmutige, ätheriſche Erſcheinung der Ibſen eines ſeiner ſchönſten Gedichte gewidmet hat und die verhältnismäßig jung ſtarb, dem Dichter eine kontraſtierende Form weiblichen Weſens dar. Frau Ibſen hat ihren Gatten auch beſonders auf die Beſchäftigung mit modernen Problemen hinge drängt und Ibſens Eintreten für die Frauenrechte iſt zum großen Teil von ihr angeregt worden, die ſich nach Paulſens Wort„als die Geſandten ihres Geſchlechts an eine dichteriſche Großmacht fühlte“. Aber wenn der Dichter auch die Rechte der Frauen an⸗ erkannte, ſo war er doch weit entfernt, ihnen irgend ein Ueberge⸗ wicht über den Mann zuerkennen, vielmehr ſprach er ihnen ſogar Fähigkeiten ab, die ihnen ſonſt allgemein zugeſtanden wer⸗ den. So erklärte er z..,„keine Frau könne ein gutes Kochbuch ſchreiben“ und ein anderer ſeiner feſtſtehenden Grundſätze war es daß„keine Frau einen Knopf ſo annähen könnte, daß er wirklich halte.“ Dieſes Prinzip bekräftigte er durch die Tat.„War ihm ein Knopf an einem ſeiner Kleidungsſtücke abgeriſſen, ſo zog er ſich in ſein Zimmer zurück, ſchloß die Tür zu und unternahm es nach manch komiſchen und unnötigen Vorbereitungen, den Knopf ſelbſt anzunähen, und dabei zeigte er die gleiche Sorgfalt, wie Worte der Kaiſer mit beſonderem Nachdruck als ſeine eigenſte e i te (Abendlatt.) ſeinen Einzug feierte, ein van Dyck, der bei Karl I. aus und Maxime bezeichnete, genau in dieſer und notabene auch in der genau umgekehrten Faſſung ſchon recht häufig in der romantiſchen Literatur, und ſelbſt in Goethes Wilhelm Meiſtet ſich finden, von welchem Roman ein jedes Wort den Karten⸗ bau Ganghoferſcher Romane zuſammenwirft. Die Aeußes rungen, welche der Kaiſer in jenem Geſpräche fällte, ſind uns neue wertvolle Dokumente über die idealiſtiſche Art, mik welcher er ſeinen hohen Beruf auffaßt, Dokumente, wie wiß ſie ſchon längſt kennen und ſchätzen, da ſie als ehrliche, warme und wahre Ausſprüche einer ritterlichen Sinnesart, einer chevaleresken Impulſivität anzuſehen ſind. Töricht wäre es über ſie nachzugrübeln und ihnen eine tiefere Bedeutung ziß zuſprechen oder ſie gar als Vorzeichen der Donaueſchinget Botſchaft zu einer innerpolitiſchen Wichtigkeit zu erheben. Dem Kaiſer hat' daran gelegen, gerade in München, wo er ſo be⸗ geiſtert begrüßt worden war, den gefährlichen Satz supremg ſex regis voluntas“, den er vor bald zwei Jahrzehnten iß das goldne Buch der Stadt München eintrug, völlig in Veie geſſenheit zu bringen, indem er ſich von der liebenswür digſten und gütigſten Seite zeigte. Das wäre ihm geglückt auch ohne die Veröffentlichung der Worte, die er mit Ludwig Ganghof gewechſelt hat. Der bayeriſche Partikularismus, das weiß daß Kaiſer recht gut, hat ſeine Stärke nicht im Volk, das zu Hunderttauſenden den Wagen umjubelte, ſondern nur in dem Wirken der einem allmächtigen Zentrum allzu fügſameg Regierung. Dieſer heikle Punkt durfte allerdings in des Unterredung nicht berührt werden, die am 12. November ſtattfand. Sonſt hätte ihr eine ernſte Wichtigkeit nicht ah⸗ erkannt werden dürfen.—B. *** Die„Kölniſche Zeitung“ ſchreibt zur Lebensanſchauun des Kaiſers: Bei der vorbildlichen Arbeitsſamkeit und Pflicht⸗ treue des Kaiſers, werden deſſen Grundfätze überall begrüßt werden; unterdeſſen aber wächſt die Reichsverdroſſe heit und Unzufriedenheit und das Mißtrauen ſchlägt immez liefere Wurzeln. Die pfychologiſche Kriſis ſei nur dadurch zu ſlöſen, daß das Vertrauen zwiſchen Volk und Regierung ge⸗ ſtärkt werde. Die Idee der franzöſiſchen Revolution von der Selbſtbeſtimmung des Volkes habe nachgewirkt und ſich auch innerhalb der monarchiſchen Staatsform Achtung und Geltung erzwungen. Nur wer mit dem Volke fühlt, wird heute ſeiß Vertrauen haben. Möge das Vorbild des Kaiſers bei ſeinen Ratgebern Nachahmung finden. Wenn ſie vertrauensvoll dem Volke geben, was ihm in der Regierung und in der Verwaltung gehört, ſo werden ſie auch Vertrauen wecken. St. Petersburger Wochenbild. (Von unſerem Petersburger Mitarbeiter.) 1II. 2Petersburg, 17. Nov. Zu Beginn der vergangenen Woche, am Montag, dei 30. Oktober(12. November) verließ der bisherige Botſchafter, jetzige öſterreichiſch⸗-ungariſche Miniſter des Aeußern Leßg Freiherr von Aehrenthal und ſeine Ge⸗ mahlin die ruſſiſche Reſidenz. Die Reihe der Feſtlichkeiten die ihm und ſeiner Gemahlin zu Ehren veranſtaltet wordesg ——— venn er ſelbſt eine ſchöne Abſchrift don einem neuen Stücke aß; zertigte. So wichtig war ihm die Sache, daß er die Sorge für eine Knöpfe niemanden anpertraute, ſelbſt nicht ſeiner Frau, 5 Ibſen aber lächelte verſchmitzt und erzählte Paulſen wohl im rauen:„Es iſt richtig, daß ſich Ibſen ſeine abgeriſſenen Knöpfs innäht, aber wenn er meint, nur dieſe Knöpfe hielten für dß Ewigkeit, ſo hat das darin ſeinen Grund, daß ich ſie ohne ſeiß Wiſſen erſt ordentlich und feſt annähe, denn er vergißt, ganz zu Ende zu nähen. Aber zerſtören Sie ihm dieſe Ueberzeugung nicht, 8 macht ihn ſo glücklich“. Alſo auch in Ibſens Leben exiſtierte eine „Lebenslüge“, und daß er bei den abſurden Forderungen des Gri gers Werle in der„Wildente“ an ſich ſelbſt gedacht und über ſeinz ianen Schrullen gelacht hat, geht aus einer anderen Erzählung Paulſens hervor:„Eines Tages fragte mich Ibſen in München in ſehr ernſthafter und äußerſt beſorgter Weiſe:„Sagen Sie mir einmal etwas Wichtiges, Paulſen. Putzen Sie ſich Ihre Stiefes ieden Morgen ſelbſt?“ Ich ſah zweifellos recht ſchuldbewußk aus, als ich erwiderte:„Nein“. Ich hatte das ungewiſſe Empfin⸗ den als ob ich meinen Pflichten gegen mich ſelbſt und gegen Geſellſchaft arg gefehlt hätte.„Aber Sie ſollten das wirklich tun ziferte Ibſen.„Sie werden ſich dann als ein ganz anderer Menſch fühlen. Man ſollte niemals einen für ſich tun laſſen, was man ſelbſt tun kann. Haben Sie erſt einmal damit angefngen, Ihre Schuhe zu putzen, dann werden Sie auch bald dabinkommen Ihr Zimmer ſelber aufzuräumen, ſelbſt Feuer zu machen uſw. Auf die ſem Wege werden Sie ſchließlich ein ſelbſtändiger Menſch werdeg unabhängig von Dienſtboten und anderen Leuten.“ Ibſen, der aroße Schweiger“, ſcheint in ſeiner Jugend ſehnr viel geredet zu baben, denn ſeine Freunde gaben ihm den Spiß⸗ namen„Gert Weſtpßaler“ nach dem Helden des Holberaſchen Juſt⸗ ſpiels„Gert Weſtphaler“ oder der„plauderhafte Barbler“ Später aber war er ſehr ſchmeigſam und beſonders inbetreff ſeiner neue, Werke ſtumm wie ein Grab. Er hakte eine beſondere Fähigkeit, Leute über Gegenſtände„auszuholen“, die mit ſeinem neuen Werl in Verbindung ſtanden und dann ihre Redensarten in ſeinem alog zu verweben; aber bis das Stück fertig war, erfuhr auch ſeine Ale ſeine Entwürfe ſeien nun, zerſtört, ſeine Pläne verwirrt! Sie . nun geſtand, daß ſie nichts weiter wiſſe, als was auf dem Pa⸗ war der„Bolksfeind“ und der Doktor war der tapfere Stockman Mädchen in dieſem Affenhaus nicht Seie⸗ Seneral⸗Auzeiger.(Adendhlatt.) twaren unb mit einem Abſchiedseſſen in Zarskofe Sſeſo, Wo lire Majeſtäten dem Miniſterpaar in überaus gnädiger und herzlicher Weiſe ihre Huld bewieſen hatten, beganneht, ſchloß mit einem Dejeuner beim italieniſchen Botſchafter am 30. Okt, 12. Nov.) Am Abend desſelben Tages reiſte das Miniſter⸗ Nar, dem die Vertreter des Kabinetts und der Diplomatie das Geleit gaben, nach Berlin ab.— An demſelben Tage war Graf Witte gemeinſchaftlich mit dem franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter Bompard aus dem Auslande in Petersburg wieder angelangt. Die Rückkehr des Grafen bildete neben den Parteifragen das Hauptgeſprächsthema der politiſchen Reſidenzgeſellſchaft. Schon einen Tag nach ſeiner Ankunft ließ der Graf in einem Briefe an die„Nowoje Wremja“ von ſich hören. Er beſchwerte ſich darüber, daß die Preſſe während des Prozeſſes gegen die Arbeiterdeputierten allen Ausſagen der Angeklagten und Zeugen über ſeine Perſon bedingungslos geglaubt. Er halte Efür ſeine Pflicht zu erklären, daß die Organiſation des Arbeiterrates und anderer revolutionärer Verbände wie auch die Inſzenterung der Ausſtände und Revolutlonierung der Arbeiter vorwiegend während ſeines Aufenthaltes in Amerika, jedenfalls aber vor ſeiner Berufung ans Staatsruder ſtatt⸗ gefunden habe, daß er den Vorſitzenden jenes Rats Noſſar⸗ Ehruſtalsw nie gekannt und zu ihm in keinerlei Beziebungen geſtanden habe, daß die Verbaftung des Rats den damaligen Verhältniſſen entſprechend nicht früher ſtattfinden konnte und ex unter gleichen Bedingungen in vollkommen gleicher Weiſe wie damals auch gegenwärtig würde handeln müſſen. Auch einem ausländiſchen Berichterſtatter, dem ihm perſönlich nahe⸗ ehenden Korreſpondenten des„Daily Telegraph“ gegenüber, ſich der Graf bereits geäußert: Er ſei gekommen, um die Verleumdungen der Revolutionäre zu entkräften und ihnen zu beweiſen, daß er ihre Bedrohungen mit dem Tode nicht fürchte. Die Zügel der Regierung werde er nie mehr in die a nehmen.— Zur Abwechſlung hat die allzu geſchäftige ame Fama Graf Witte für einen ausländiſchen Botſchafter⸗ Hoſten auserſehen— mit viel Ueberzeugungston wird der Berliner, aber auch der Pariſer Poſten, ſowie verſchiedene Generalgouvernements genannt, deren Chef Graf Witte wer⸗ den ſoll. Wir ſind in der berechtigten Lage, dieſe Gerüchte glleſamt in das Fabelreich zu verweiſen. In dieſer Woche fielen zwei Attentate gegen beſonders energiſche Adminiſtrativbeamte, den Moskauer Stadthaupt⸗ mann General Rheinbott ſund den General v. Rennen⸗ kampf in Irkutskl. In beiden Fällen ſind die tüchtigen Hffiziere, denen in erſter Linie die Berubſgung Moskaus bezw. des Transbaikalgebiets zu verdanken iſt, der Gefahr wie durch ein Wunder entronnen. Der Moskauer Attentäter vom Stadthauptmanne beim Angriff verwundet, iſt bereits hingerichtet worden. Vom Irkutsker NVerbrecher wird wohl dieſer Tage dasſelbe verlauten.— Zahlreiche in beiden Städten aus Anlaß der Attentate angeſtellte Verhaftungen haben Moskau wie Irkutsk hoffentlich von den letzten Reſten der Sozialrevolutionäre geſäubert.— Die Moskauer„Expro⸗ Priatoren“ haben ihren Wirkungskreis nach dem ſchwer heim⸗ geſuchten Warſchau verlegt. Doch auch hier wird ihre Herr⸗ lichkeit wohl nicht lange dauern. Das ſich allmählich beruhi⸗ gende Polen wird ihnen kaum mehr ein dankbares Operations⸗ ſeld ſein.— Die von ſeiten der Regierung in Angriff ge⸗ nommene Einführung der ſtädtiſchen und land⸗ ſchaftlichen Selbſtverwaltung im Zartum wird aller Wahrſcheinlichkeit nach endlich die Ruhe im ruffi ſchen Weſten einziehen laſſen. Auf den ruſſiſchen Hochſchulen macht ſich gleichfalle eine Beruhigung bemerkbar. An einigen Stellen flammt es allerbings noach immer leidenſchaftlich auf. In Petershurg iſt es zu einem ſcharfen Konflikt in der Militär⸗Mediziniſchen Akademie gekommen, da die Zöglinge von militäriſcher Tugenden keinen Begriff haben und in den weiblichen Kurſer kam es zu ſo heftigen Szenen zwiſchen den Profeſſoren und Studentinnen, wie ſie nur von weiblicher Seite erfolgen können. Im Charkower Polytechnikum kam es ebenfalls zu häßlichen Szenen einem unbeliebten Profeſſor gegenüber, welche die Verhaftung der Studentenſenioren nach ſich zog Der Rektor der Moskauer Univerſität Prof. Manuilow petitioniert, angeſichts der Geneigtheit ſeiner Studenten, poli⸗ liſche Demonſtrationen zugunſten der Charkower zu ver⸗ anſtalten, bei der Regierung, die Charkower Senioren nicht dem Kriegsgericht zu überweiſen.— Doch in allen anderncoch⸗ ſchulen hat nun die Lernfreudigkeit geſiegt. Es iſt zu er⸗ warten, daß auch in den genannten Schulen die Vernunft Oberhand gewinnt. —̃̃̃̃̃̃̃—— dau kein Sterbenswort von dem Inhalt. Einmal machte ſich egu Ibſen, ſo erzählt Paulſen, einen Spaß. Sie fand ein Stück en Papier, das ihr Mann verloren hatte und auf dem nur die brte ſtanden:„Der Doktor ſagt.. Sie fragte darauf ihren Mann ganz harmlos:„Was iſt denn dieſer Doktor für eine Figur in Deinem neuen Stück? Er muß ſehr intereſſante Dinge zu ſagen haben.“ Auf dieſe Anrede hin geriet Ibſen außer ſich. Zu⸗ erſt war er ſprachlos vor Ueberraſchung und Wut. Dann aber APerſchüttete er ſeine Frau mit Vorwürfſen: Er ſei alſo in ſeinem Eigenen Hauſe nicht mehr ſicher? Sie umgebe ihn mit Spionen! beinge ihn um ſeine Stille, die er zum Schaffen brauche, um das Shige Wachſen und Gedeihen ſeiner Werke. Als aber Frau Ibſen ſtehe, atmete er erleichtert auf und war beruhigt. Das Stück. ker deſſen Geſtalt er teilweiſe Jonas Lie als Modell benutzt hat. Tagesneuſakeſten. — Die Affüre Caruſo. In Newyork hildet gegenwärtig die erbhaftung des weltbekannten Tenoriſten Caruſo das uptgeſprächsthema. Caruſo hatte am Freitag nachmittag einen eund beſucht und betrat auf dem Heimweg durch den Zentralpark das Affenhaus des Zoologiſchen aus des Gartens. Ein Poliziſt in Bivil⸗ Heidung, deſſen Aufgabe es iſt, darauf zu achten, daß Damen und durch Männer beläſtigt werden, aubte, in dem Tenoriſten einen Mann zu exkennen, den er im vorigen Jahre wegen unpaſſenden Benehmens jungen Damen gewaltſam aus dem Gebände entfernt hatte. Er hielt ſich aeneeuuekltereseenmas Mammpeim, 7l. Nevenber. Deutsches Reich. * föln, 20. Nov,(In der Sitzung des Pro⸗ vinzialvorſtandes der nationalliberalen Partei der Rheinprovinz) am 19. ds. Mts. in Köln wurden die bisherigen Mitglieder des Zentralporſtandes der Partei in Berlin wiedergewählt, nämlich die Herren: Exzellengz Dr. Hamm⸗Bonn, Fabrilbeſitzer E. Huffmann⸗ Werden a. Ruhr, Kaufmann Rob, Künne⸗Elberfeld, Kom⸗ merzienrat Gerh. Küchen⸗Mülheim a. Ruhr, Dr. v. Mallinck⸗ rodt⸗Köln. Prof. Moldenhauer⸗Köln, Kommerzienrat Dr. Nepen Du Mont⸗Köln und Rechtsanwalt Dr. Viktor Schnitz⸗ lex⸗Köln. In der Beſprechung über die politiſche Lage in der Rheinprovinz hat infolge neuerlicher Anfrage der Provinzial⸗ vorſtand nochmals Veranlaſſung genommen, zu erklären, daß er von einer Vereinbarung, mit dem Zentrum ein Wahl⸗ bündnis für die Hauptwahlen einzugehen, unbedingt Abſtand nehmen wird. Bei der Beratung über die Durchführung des Beſchluſſes der Bonner Delegiertenverſammlung zur Ein⸗ fübrung von Partei⸗Bezirkstagungen wurde auf Vorſchlag des Generalſekretärs Peter folgende Bezirks⸗ einteilung der Rheinprovinz beſchloſſen: 1. Nordweſt⸗ bezirk: Aachen mit Krefeld,.⸗Gladbach, Ditren, Tülken, Kleve uſw.; 2. Rheiniſcher Bezirk: Köln mit Düſſeldorf und Bonn uſw.; 3. Induſtriebezirk 1: Elberfeld, Solingen uſw.; 4. Induſtriebezirk 2: Duisburg, Eſſen uſw.; 5. Lahn⸗Moſel⸗ bezirk: Koblenz mit Trier, Neuwied, Wetzlar uſw.; 6. Süd⸗ bezirk: Saarbrücken mit Kreuznach, Saarburg, Birkenfeld uſw. Die Einzelheiten über die ſechs Bezirke werden noch näher bekannt gegeben. Die erſten Bezirkstagungen ſollen im Frühjahr in Aachen und in Koblenz abgehalten wWerden. Berlin, 20. Nov.(Die Zentrumsfraktion des Reichstags) wird ſich der von den Polen einge⸗ brachten Interpellatjon in Sachen des polniſchen Schulſtreiks ihrerſeits nicht anſchließen. Sie bereitet vielmehr eine eigene Interpellation vor. (Gegen den Geſetzentwurf über die Rechtsfähigkeit der Berufsvereine) wendet ſich die Generalkommiſſion der ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften Deutſchlands in einer langen Kund⸗ gebung. Das Geſetz wird darin als ein Antigewerk⸗ ſchaftsgeſetz bezeichnet, das die geſamten Gewerkſchaf⸗ ten in einer Art lahm legen würde, die einer Auflöſung gleich⸗ käme, die das Koalitionsrecht aufhebe. Die geſamte organi⸗ ſierte Arbeiterſchaft müſſe durch wuchtigen Proteſt zu verhin⸗ dern ſuchen, daß dieſes Monſtrum Geſetz werde. Zwinge man den Arbeitern dies Unternehmerſchutzgeſetz auf, ſo werde es dieſelbe Wirkung haben, wie das Sozialiſtengeſetz. Daß die Sozialdemokratie gegen dieſe Regierungsvorlage genau in der⸗ ſelben Weiſe hetzen wür de, wie ſie es gegen die früheren ſozial⸗ volitiſchen Geſetze getan hat, war ja von vornherein zu er⸗ warten, das verlangt das Geſchäft nun einmal ſo. —(Ein preußiſcher Ausſchuß für Frauen⸗ ſtimmrecht) hat ſich in Berlin gebildet mit der Auf⸗ gabe, die Frauen Preußens zu gemeinſamer politiſcher Arbeit mzuregen. Als„Landesvertrauensperſon“ iſt Frl. Erna Mönckhaus ernannt. *Kiel, 20. Nov.(Der Kaiſer) trifft am Donners⸗ ſag Abend in Kiel ein und begibt ſich mit dem Schnellbdot Fulda vom Bahnhof nach dem Schloß, um den Prinzen Hein⸗ vich und deſſen Familie zu begrüßen. Gegen 10 Uhr ſchifft ich der Monarch an Bord des im Hafen liegenden Flotten⸗ laggſchiffs Deutſchland ein., Nach der Vereidigung der Rekruten am Freitag nimmt er das vom Seeoffizierskorps an⸗ jebotene Frühſtück in der Seeoffizier⸗Speiſeanſtalt an. Eine Fahrt in See iſt in Ausſicht genommen; dazu dürſte der Sams⸗ ag oder der Montag dienen. An der Feier der Einſtellung des Prinzen Sigismund beteiligen ſich die direkten Vor⸗ zeſetzten des 1. Garderegiments zu Fuß, deſſen Kommandeur, die Kommandeure des 1. Bataillons und der Leibkompagnie, die Flaggoffiziere und Kommodore, der Inſpekteur der Marine⸗Infanterie. Am 27, November verläßt der Kaiſer Kiel. Die Admirale v. Tirpitz, v. Ahlefeld und von Heeringen werden in den Kaiſertagen in Kiel anweſend ſein. * Poſen, 20. Nov.(Die Feindſeligkeiten gegen die Lehrer) dauern fort. Geſtern Nacht wurde unter einem Fenſter des proviſoriſchen Schulhauſes in Klelezewo bei Koſten ein Holzkäſtchen entzündet, das mit Pulver gefüllt war. Das Pulver verbrannte, ohne Schaden anzurichten, da das Behältnis wohl mangelhaft verſchloſſen War, — —— ——* Vadiſche Politik. Ernennung eines Bevellmächtigten zum Bundesrat. * Karlsruhe, 20. Nov. Aufgrund des Axtikels der Verfaſſung des Deutſchen Reiches iſt vom Großherzog der Präſident des Miniſteriums der Finanzen, Wirklicher Geheime Rat Honſell zum Bevollmächtigten zum Bundesrat er⸗ nannt worden. Aus der nat.⸗lib. Partei. Bretten, 19. Nov. In der geſtrigen Verſammlung des national⸗ und jungliberalen Vereins erſtattete der ſeinerzeit als offizieller Vertreter des 13. Reichs⸗ tagswahlkreiſes am nationalliberalen Parteitag in Goslar teilnehmende Herr Notar Hugelmann in längeren, ſehr gewandten Ausführungen Bericht über die bekannten Vor⸗ gänge in Goslar. Seine Ausführungen ſchloß Redner mit der Verſicherung, daß der Nationalliberalismus ſeine Werbekraft noch nicht verloren habe, daß es aber auch Hauptaufgabe ſei, in ſteter Fühlung mit dem Volke zu bleiben, wobei jedes Mit⸗ glied der Partei mitarbeiten müſſe. Anſchließend ſchilderte der frübere Landtagsabgeordnete Sägewerksbeſitzer Th. Harſch in längeren treffenden Ausführungen die Tätigkeit der nationalliberalen Partei, 5 Pfälziſche PVolitik. Aus der nat.⸗ſib, Partei. »St. Ingbert, 20. Nov. Der jungliberale Verein von St. Ingbert und Umgebung hielt Sonn⸗ tag Nachmittag ſeine erſte Monatsverſammlung ab. Der Vorſitzende betonte, daß der jungliberale Verein ſtets auf nationalliberale Boden ſtehe. Er konnte den Anweſenden die erfreuliche Mitteilung machen, daß der Verein, obwohl er kaum an die Oeffentlichkeit getreten, bereits 83 Mitglieder zähle. Nach angeregter Diskuſſion, woran ſich auch einige Arbeiter beteiligten, und nachdem die Verſammlung ihr Ein⸗ verſtändnis mit einer vom liberalen Verein„Frei München“ angeregten Petition an den Reichstag über die Regelung des Verſammlungsrechts durch Reichsgeſetz unter Aufhebung der Sonderbeſtimmungen in den einzelnen Bundesſtaaten erklärt hatte, wurde die Verſammlung geſchloſſen. Aus Stadt und Land. Mannheim, 21. November, “Militärdienſtuscheichten. Marſchall v. Sulicki, Oberſt, beauftragt mit der Führung der 57. Inf.⸗Brigade, unter Ernen⸗ nung zum Kommandeur dieſer Brigade, zum Generalmajor be⸗ fördert. v. Rando w, Oberſtl., beauftragt mit der Führung den 8. Bad. Inf.⸗Regts. Nr. 169, unter Ernennung zum Kommandeur dieſes Regiments zum Oberſt befördert. Engelhorn, Haupt⸗ mann und Adjutant der 31. Feld⸗Art.⸗Brig., als Batteriechef in das Feldart.⸗Regt. Großherzog(1. Bad.] Nr. 14. verſetzt. Stil⸗ gebauer, Lt. im Inf.⸗Regt. von Lützow(1. Rhein.] No. 25, Schmidt⸗Eberſtein, Lt. im 8. Bad. Inf.⸗Regt. Nr. 169, und Graumann, Lt. und Erzieher am Kadettenhauſe in Karlsruhe, zu Oberleutnants befördert. Nida, Leutnant im Inf.⸗Regt, bon Lützow,(1. Rhein.] Nr. 25, zur Unteroffizierſchule in Marien⸗ werder verſetzt. Borckenhagen, Oberſtleutnant und Direktoꝛ der 4. Art.⸗Depot⸗Direktion, zum Kommandeur des Bad. Fußart⸗ Regts. Nr. 14 ernannt. Röhrich, Major und Stabsoffizier dez Bekleidungsamts des XV. Armeekorps, zum Bekleidungsamte des XIV. Armeekorps verſetzt und mit Wahrnehmung der Geſchöfte des Vorſtandes dieſes Bekleidungsamtes beauftragt. Löbell, Haupt⸗ mann im 7. Bad. Inf.⸗Regt. Nr. 142, zum Bekleidungsamte des XIV. Armeekorps verſetzt. Befördert zu Leutnants mit Patent vom 19. Maf 1905: die Fähnriche: Franz, im Inf.⸗Regt. von Lützow (1. Rhein.] Nr. 25., Sickinger, im 2. Bad. Kaiſer Wilhelm J. No. 110, Beuttel, im 3, Ober⸗Elſſ. Inf.⸗Regt. Ny. 172, v. Berg, Irhr. Teuffel v. Birkenſee, im 5. Bad, Feldart ⸗Regt. Nr. 70; zu Leutnants die Fähnriche: Geyrmes⸗ hauſen, im 6. Bad. Inf.⸗Regt. Kaiſer Friedrich III. Nr 114. Lemke, im Bad. Train⸗Bat. Nr. 14, Jülche r, im Bad. Fußart., Megt. Nr. 14; zu Fähnrichen: die charakteriſ. Fähnriche: Maas, im 9. Bad. Inf.⸗Regt. Nr. 170, Heinecke, im 3. Oerr⸗Elſſ. Inf⸗ Regt. Nr 172, v. Zitzewitz, im Kurmärk.⸗Drag.⸗Regt. Nr. 14, Siegert im 3. Bad. Drag.⸗Regt. Prinz Karl Nr. 22; die Unter⸗ offiziere: Sengſtack, v. Duhn, im 2. Bad. Gren.⸗Regt. Kaiſer Wilhelm J. Nr 110, Vogt, Haeffner im 5. Bad. Inf.⸗Regt, Nr 113, Gallaſch im 9. Bad. Inf.⸗Regt. Nr. 170, Schanz im Bad. Fußart.⸗Regt. Nr. 14. Kahl, Vizewachtmeiſter im 5. Bad. Feldart. Regt, Nr 76, zum Fähnrich ernannt. Der Abſchied mit der geſetzlichen Penſion bewilligt: Bispinck, Oberſt u. Kommandeur des Bad. Fußart.⸗Regts. Nr. 14, mit der Erlaubnis zum Tragen der Regiments⸗Uniform; v. Below, Oberſtleutnant und Vorſtand des Bekleidungsamtes des 14. Armeekorps, mit der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des Inf.⸗Regts. Graf Schwerin(3. Pomm.] Nr. 14, v. Steinberg, Hauptmann und Batteriechef im Feld⸗ Er glaubte bald, Veranlaſſung zu haben, den Sänger wegen Be⸗ läſtigung einer Dame feſtgunehmen. Die Dame beſtätigte gußerdem die Richtigkeit der Beobachtung des Poliziſten und Signor Caruſo wurde, als er ſich heftig zur Wehr ſetzte, von zwej Poliziſten über⸗ wältigt und auf die Poligeiwache geſchleppt. Er rief dort immer wieder in größter Aufregung:„Das iſt ein ſchauderhafter Irrtum. Ich bin Enrieo Caruſo, der große Caruſo! Die ganze Welt kennt mich. Ihr dürft mich nicht einſperren!“ Auf die Poliziſten machte dieſer Hinveis auf die Weltberühmtheit des Arretierten keinen Eindrug. Der Poligiſt aus dem Zoologiſchen Garten erklärte trocen, daß er bereits zu viele hervorragende Jinanzmänner aus der Wall⸗ ſtraße aus dem Garten hinausbefördert habe, um ſich durch einen großen Namen einſchüchtern zu laſfen. So wurde denn Signor Caruſo, trotz ſeines heftigen Sträubens, in eine Zelle geworfen. Als er ruhiger geworden war, ſchrieb er an Mr. Conxied, den Direktor des Metropolitanopernhauſes. Dieſer ſtellte 100 Pfd. St. Sicherheit für den Sänger und erreichte dadurch deſſen Frellaſſung, Mr. Conried hai nun aber ſeinerſeits die Newyorker ſchwer beleidigt durch die Erklärung, daß Signor Caruſo nicht nötig dabe, im Zoo⸗ logiſchen Garten die Bekanntſchaft einer fremden Dame gu machen, weil ex vollſtändig von den Damen der beſten Geſellſchaft mit Auf⸗ merkſamkeiten verfolgt werde. Dieſe Damen würden gerne bereit ſein, auf ſeinen Wink ihm zu Füßen zu fallen. Dieſer Ausſpruch wird als eine grobe Beleidigung der amerikaniſchen Geſellſchaft bezeichnet. Die Dame, die die Behauptung des Poliziften unter⸗ ſtüszte, konnte nicht gefunden werden, da ſie offenbar einen falſchen Namen und eine falſche Adreſſe angegeben hat. Der Poltziſt bleibt bei ſeiner Ausſage. Signor Caruſo iſt vor Aufregung krank ge⸗ worden und muß das Bett hüten. — Vom ſerbiſchen Kronprinzen. Ueber die Exzeſſe des Kron⸗ prinzen, von denen wir ſchon kurz berichteten, erzählt der Bel⸗ grader Korreſpondent der„Frankf. Ztg.“ folgende Einzelheiten: — an den Opernſänger und beobachtele deſſen Betragen. * ſie eigenhändig zum Fenſter hinausgeworfen. Der Kronprinz liebe es, Hunde aneinander zu hetzen, und freue ſich unbändig, wenn ſich dieſe blutig beißen. Auch habe er ſeine Hunde auf die Rehe im königlichen Tiergarten 5 ninjat“ gehetzt und nicht nachgelaſſen, bis einige Rehe von, den Hunden zerfleiſcht worden aren, Auf einer Entenjagd in der Nähe Belgrads, ſo erzählt das Wiener Blatt„Die Zeßt, ſchoß der Thranfolger einem am Ufer der Same ſtehenden Mazedonjer eig Auge aus. Man wollte die Sache damals vertuſchen, was jedoch infolge des Lärms, den der Mazedonier ſchlug, nicht möglich war. Freilich wurde dann erklärt, es handle ſich um einen unglücklichen Zufall, doch gab ein Jagdbegleiter des Kronprinzen offen zu, daß Kronprinz Georg dem armen Teufel das Auge ausgeſchoſſen hatte, um ſeiner Umgebung einen Beweis ſeiner Trefſſicherheit zu geben. Eine Paſſion des Thronfolgers iſt es auch, ſeine Adjutanten und Ordonnansoffisiere ſich mit ausgeſpreigten Beinen aufſtellen 3u laſſen und aus einer Piſtole zwiſchen ihren Beinen durch auf Schei⸗ Der Kronpring iſt ganz geſund, indeſſen werden doch von verſchie⸗ ben zu ſchießen. GDeoeee 4 * lichen Turbinendampfers, arnpeim II. Nobembe GenerarAnzeſaer(benbpfaf ert.⸗Regt. Großherzog(1. Bad.] Nr. 14, mit der Erlaubnis zum Tragen der Regiments⸗Uniform; Drucenbrodt, Major z. D. und Bezirksoffizier beim Landwehr⸗Bezirk Jauer, mit der Er⸗ laubnis zum Tragen der Uniform des Inf.⸗Regts. Markgraf Lud⸗ wig Wilhelm(3. Bad.) Nr. 111. Ernannt: zum Regimentsarzt unter Beförderung zum Oberſtabsarzt: Stabs⸗ und Bats.⸗Arzt Dr. Leuchtenberger des II. Bats. 1. Unter⸗Elſſ. Inf.⸗Regts. Nr. 182, dei dem Bad. ⸗Regt. Nr. 14. Befördert: zum Aſſiſt.⸗ Arzt: Unterarz ch beim 5. Bad. Inf.⸗Regt. Nr. 113. Verſetzt: Stabs⸗ und Bats.⸗Arzt Dr. Tonrad des II. Bats. 4. Weſtoreuß. Inf.⸗Regts. Nr. 140, zum II. Bat. 3. Ober⸗Elſäſſ. Inf.⸗Regt Nr 172, die Oberärzte: Dr. Doxie beim 5. Bad. Inf.⸗Regt. No. 113, zum 1. Bad Leib⸗Gren.⸗Regt. Nr. 109, Dr. Winkel⸗ mann beim 1. Großh. Heſſ. Feldart.⸗Regt. Nr. 25(Großherzogl. Urt.⸗Korps), zum 6. Bad. Inf.⸗Regt. Friedrich III. Nr. 114; Aſſiſt.⸗ Arzt Dr. Krauß beim Kadettenhauſe in Karlsruhe, z. 2. Litthau Feldart.⸗Regt. Nr. 37. Dillenburger, Oberarzt beim 7. Bad Inf⸗Regt. Nr. 142, auf ſein Geſuch um Verabſchiedung zu den Sanitätsoffizieren der Landwehr 1. Aufgebots übergeführt. Der Abſchied mit der geſetzlichen Penſion und der Erlaubnis zum Tragen der bisberigen Unfform bewilliat? Oberſtabs⸗ und Reai⸗ mentsarzt Dr. Brecht des Bad. Fußart,⸗Reats. Nr. 14. Be⸗ fördert: zum Aſſiſt.⸗Arzt der Unterarzt der Landwehr 1. Aufgebots Dr. Schuſter[Freiburg). *Befördert wurden zu Betrfebsſekretären die Betrſeßsgſſi⸗ ſtenten Juſius Tröndle in Baſel, Joſef Konrad in Raſtan, Wifſßh. Blank ir Appenwejer, Johann Schilling in Eberbach, Ga. Stäßſe in Neckargemünd, Hermann Solveen in Karlsruhe, Karl Schmidt in Ofenburg, Anton Haimann in Neckarelz und Joſef Schwer in Villingen. * Ermößigung einer Poſigebühr. tragen der Poſtonweiſungen und der Briefe mit Wertangabe nach dem Tandbeſtellbezirke beträgt 10 Pfg. für das Stück. Dieſe Ge⸗ Führ wird ouf 5 Pfg. für das Stück ermäßigt. Die Herabſetzung wird am 1. Dezember eingeführt. Die Gebſühr für das Abtragen der Poſtanweiſungen und der Briefe mit Wertangabe im Land⸗ VLeſtelkezirk wird dann mit der Ortsbeſtellgebühr gleichgeſtellt. Damtit wir' eine der Ungleichheiten des Beſtellgeldes beſeitigt. Sle beſtehen noch bei der Beſtellung von Paketen. Hier iſt das Ne. ſtellgeld nach der Klaſſe der beſtellenden Poſtanſtalten abgeſtuft Es dürft« rur eine Frage der Zeit ſein, wenn auch für Pakete ein und Beſtellgeld für das ganze Reichspoſtgebiet eingeführ! würde. * Die Zahlungen der Angrenzer für die Herſtellung von Gas⸗ und Waſſerleitungen. Um die Berechnung der von den Angren⸗ zern neu herzuſtellenden Ortsſtraßen als Verzinſung der Gas⸗ end Waſſerleitungskoſten zu leiſtenden Beiträge zu vereinfachen hat der Kasleruher Stadtrat beſchloſſen, die ſeitherige Be⸗ ſteimmung. monach die Angrenzer die Koſten der Gas⸗ und Waſſer⸗ leitung jeweils ſo lange zu verzinſen hatten, bis mehr als die Hälfte der beireffenden Straßenfronten überbaut und die Gebäude an die ſtädtiſchen Leitungen angeſchloſſen waren, aufzuheben und künftig als Anteil an den Herſtellungskoſten der Gas⸗ und Waſſer⸗ leitungen von den Angrenzern die folgenden einmaligen Sätze für den laufenden Meter Frontlänge zu erheben: bei einſeitig be⸗ kauten Strofenſtrecken 6., bei beiderſeitig bebauten Straßen⸗ ſtrecken 3 M. * Mehr Bürgerausſchuß⸗Sitzungen! Wie die„Volksſt.“ er⸗ fährt, ſoll ſeitens der Fraktionen des Mannheimer Bürgeraus⸗ ſchuſſes beim Stadtrat ein Antrag eingereicht werden, wonach— abgeſehen von den Hochſommermonaten— allmonatlich und zwar ſtets an demſelben Wochentage eine Sitzung des Bür⸗ gergusſchuſſes anberaumt werden möge. Der Antrag iſt degrürdet mit dem Hinweis auf die ſtarke Belaſtung der Tagesordnungen unſerer Bürgerausſchußſitzungen, die ſeit⸗ ber nur alle—3 Monate ſtattfanden, ein Zuſtand, der dem — Die Gebühr für das Ab⸗ gegenwärtigen Umfang der ſtädtiſchen Geſchäfte nicht mehr en⸗ ſpreche. Die ſozialdemokratiſche Fraktion werde dem Antrag ohne Zweifel ihre Zuſtimmung geben.— Ein ſolcher Antrag wäre unr zu begrüßen. Es iſt ſchon lange darüber geklagt worden, daß bei der ſtarken Belaſtung der Tagesordnungen der Bürger⸗ ausſchußſfitzungen manche Fragen, die bei der Beratung der einzel⸗ nen Vorlagen angeſchnitten werden, nicht mit der wünſchenswerten Gründlichkeit diskutiert werden können. Wohl darf mit Recht eingewendet werden, daß einer gründlichen Ausſprache durch den Vorſitzenden kein Hindernis in den Weg gelegt wird, aber es iſt doch gur zu leicht begreiflich, daß mancher Redner ſchließlich auf das Wort verzichtet, wenn er ſieht, daß mit dem Vorrücken des Zeigers das Intereſſe des Kollegiums mehr und mehr erlahmt. Man ſpricht nicht gern vor leeren Stühlen. Mannbeim als Kongreßſtadt. Der Vorſtand des Deut⸗ ſchen Buchdrucker Vereins bat in ſeiner letzten Sitzung beſchloffen, die nächſte Hauptverſammlung 1907 in Mannheim abzuhalten. Gleichzeitig mit dieſer Verſammlung werden auch die⸗ jenigen der Unterſtützungskaſſe des Deutſchen Buchdruckervereins (Prinzipale und Gehilfen), der Deutſchen Buckdrucker⸗Berufs⸗ genoſſenſchaft und des Vereins deutſcher Zeitungsverleger in Mannheim ſtattfinden. „Die Uebernahme der neuen Volksleſehalle in der Neckarſtadt (Scke Mittel⸗ und Lortzingſtraße) durch den Verein für Volks⸗ bildung findet kommenden Sonntag, den 25. November, vormittags 11 Uhr, ſtatt. Mit Rückſicht auf den erſt vor wenigen Monaten erfolgten Tod der Stifterin der Leſehalle iſt von einer eigentlichen Einweihungsfeier Abſtand genommen. „Verkehrs⸗Notiz. Man ſchreibt uns: Vor einiger Zeit wurde für den Paſſagierverkehr zwiſchen Oſtende und Dover der erſte auf dem Kontinente von den Cockerill'ſchen Werften in Hoboken erbaute Turbinendampfer„Prineeſſe Eliſabeth“ in Dienſt geſtellt, welcher den Schnelligkeitsrekord der Welt hält und deſſen Einrichtungen, auch was Komfort und Luxus anbelangt, kaum zu übertreffen ſind. Der durch dieſen Dampfer erzielte Erfoig, welcher in der ſtetigen Verkehrszunahme auf obiger Route zum Ausdrucke gelangt, hat die belgiſche Regierung veranlaßt, im Bud⸗ getentwurf des Eiſenbahnminiſteriums für das Jahr 1907 einen entſprechenden Betrag für den Bau eines zweiten ähn⸗ gleichfalls für ihre Oſtende⸗ Lober⸗Linie beſtimmt, einzuſetzen. Tenerungszulagen. Die Bürſten⸗ und Pinſelfabrik Mez u. Cie in Donaueſchingen gewährte ihren Arbeitern eine Teuerungszulage von 5 pCt.— Die Stadt Steglitz hat be⸗ die Gehälter aller Beamten unter 3000 M. mit Rück⸗ icht auf die beſtehende Teuerung aufzubeſſern. * Fleiſch⸗ und Burſtabſchlag. Wie ſchon gemeldet wurde, haben die Frankfurter Schweinemetzger beſchloſſen, eine Preis⸗ ermäßigung für Schweinefleiſch und Wurſtwaren eintreten zu kaſſen. Sie beträgt, wie aus der Preisliſte der Innung hervorgeht, zehn Pfennige für das Pfund. Es koſten: friſches Schweine⸗ fleiſch(Riopen⸗, Hals⸗ und Bauchſtucken) M. 1, ſtatt wie bisher M..10, Koltelettes und Solber M..10, Schinkenbraten ohne Zugabe M..30, mit Zugabe 1, Frikandeau, Schnitzel und Len⸗ delen.50, geräucherter Knochenſchinten.20; Rollſchinken.40, Dörrfleiſch.10, Spickſpeck.20.; Schmalz 80 Pfg.; Wurſtwaren: Hausmacher⸗Leberwurſt.10, Fleiſchwurſt 1, geräucherte Bratwuürſt .10., Leber⸗ und Blutwurſt 70 Pfg. Die Preiſe für alle übrigen Fleiſch⸗ und Wurſtwaren bleiben unverändert. * * Die Ausſtellung über den Alkoholismus, welche ſich vom 30. September bis 28. Oktober im Ständehaus in Karlsruhe befand, iſt auf Veranlaſſung der Stadtverwaltung Durlach und auf d Koſten nach Durlach verlegt und ſeit dem 18. bis zum 25. November täglich außer Mittwoch geöffnet. Ein Beweis dafür, wie zeitgemäß und zweckentſprechend das Unternehmen iſt, zeigt, daß Städte wie Raſtatt, Pforzheim uſw. ſich ebenfalls ſchon be⸗ mühten, im Anſchluß an Durlach die Ausſtellung zu erhalten. Der Eintritt iſt unentgeltlich. * Der Alldeutſche Verband(Ortsgruppe Mannheim) veran⸗ ſtaltet Samstag, den 24. November, abends 9 Uhr, im Faale des „Wilhelmshofs“ einen öffentlichen Vortragsabend. Als Redner wurde Herr Alfred Geiſer⸗Verlin gewonnen, der über„Die ruſſiſche Revolution und die Lage der Deutſchen in den Oſtſeeprovinzen“ ſprechen wird. In Anbetracht des intereſſanten Themas iſt zu wünſchen, daß der Beſuch recht zahlreich ſein möge. * Eine ſehr intereſſante und lehrreiche Bereitſchaftsprobe ver⸗ anſtaltete Samstag abend die Freiwillige Fabrikfeuer⸗ wehr von Heinrich Lanz. Es wurde angenommen, daß in einem der entlegenſten Räume des weitläufigen Etabliſſements, einem Heumagazin, welches an einen mit 16 Tieren belegten Pferdeſtall grenzt, nach Mitternacht Feuer ausgebrochen ſei. Der Nachtwächter bemerkt auf ſeinem Rundgang den Brand und alar⸗ miert die auf 3 Mann beſtehende ſtändige Nachtwache. Nach 5 Minuten war dieſe zur Stelle und unternahm energiſch die erſten Löſchverſuche. Sie wird allein nicht Herr und veranlaßt die Alar⸗ mierung der geſamten Mannſchaft durch die Damofſirene der Fabrik. Die Feuerwehrleute, welche faſt ausſchließlich im Lindenhofgebiet wobnen, hatten den ſtrengen Befehl erhalten, bis zum Ertönen des letztgenannten Signals in ihren Wohnungen zu verbleiben. 21 Minuten nach Abgabe des Signals rückte das Gros der Wehr mit den Gerätſchaften heran. Auch die Damofſplde trat in Tätigkeit, Die ganze Uebung, bei der alles, auch von den Pförtnern, Nacht⸗ wächtern und Aufſehern genau ſo gehalten wurde, wie im Ernſt⸗ falle, bot ein hochintereſſantes Bild und fand die vollſte Anerkennung von ſeiten der Frau Geh. Kommerzienrat Lanz, des Herrn Karl Lanz, der Direktoren, ſowie Kreisvorſitzenden, Herrn Kienzel⸗Weinheim, der mit den Vertretern der ſtädtiſchen Wehr und der benachbarten Fabrikfeuerwehren erſchienen war.— Ein Bankett, das die Fabrikleitung zum Beſten gab, beſchloß die Veranſtaltung, die Herrn Kommandant Zinſer alle Ehre machte. * Vortrag. Am Freitag Abend halbe9 Uhr findet im Vereins⸗ ſaale der„Zwölf Apoſtel“ ein Vortrag ſtatt über das Thema: Der Schriftſteller einer des und verſuchen, ga Geſetzes von Urſache für die Betrachtung des Der Redner neue Perſpektiven und Wirkung zu erſchließen. ſprach in den letzten Tagen bereits in Karlsruhe, Düſſeldorf, Köln, Wiesbaden, Mühlhauſen uſw. und fand überall den regſten Beifall. * Lotterie. Bei der am 16. und 17. November ſtattgefun⸗ denen Berliner Pferdelotterie fiel ein Hauptpreis von M. 1500 auf Nr. 156 422 in die Kollekte von Moritz Herz⸗ berger hier. * Die Vorturnerſchaft des Turnvereins feierte am Samstag Abend ihr 20jähriges Beſtehen durch ein Schautur⸗ nen und daran anſchließende Feſtlneipe im Vereinshauſe. Zahlreich hatten ſich Freunde des Turnens, Vertreter befreundeter Vereine und Mitglieder eingefunden. Mit großer Freude begrüßte man den von auswärts ge nenen früheren 2. Vorſitzenden, Amtsrichter Dr. Wolfh ehmen lagen, Uhr mar⸗ rturner den Saal, um nach einem ing zu Stabübungen zu neh⸗ ffnete das Turnen mit dem er E Vereins ero vorz 9 zu Gehör gebrachten Chor„Die Maiennacht“. Die ſchwierigen Uebungen der Turner waren muſtergiltig; die einzeinen Stabſchwünge und Windungen geſch 1 blitzſchnell, die Haltaus⸗ führungen zeigten ſchöne Stellungen, bei denen die ebenmäßigen ſchlanken Geſtalten der Turner recht wirkungsvoll hervortraren. Dieſen Uebungen folgten Geſellſchaftsſprünge am Doppelpferd, die die Sprungkraft und Gewandheit der Vorturnerſchar recht vorteil⸗ haft veranſchaulichten. Ein Reigen mit langen Stäben bewies, daß gen eine gute Schulung vor⸗ handen iſt. Den Schluß urn ildete ein geregeltes Kür⸗ turnen am Reck und die gezeigten Leiſtungen waren Beweis daffür, daß der Turnverein über eine Anzahl hervorragender Kräfte ver⸗ fügt und mit guten Hoffnungen dem hoffentlich im nächſten Jahr in Mannheim ſtattfindenden Kreisturnfeſt entgegenſehen kann. Das zum großen Teil ſachkundige Publikum kargte denn auch nicht mit inem Beifall, und Leiter ſor können mit dem Ausfall Fiigagt Schauturnens recht zufrieden ſein Anſchließend an dieſes Turnen fand im kleinen Saal die Feſtkneipe ſtatt. Kneipwart Heinr. Weinreich begrüßte die zahlreich Erſchienenen und wal⸗ tete dann in bekannter humorvoller Weiſe ſeines luſtigen Amtes. De Der Feſtredner des Abends, Turner Karl Rück, entrollte vor den Augen der Zuhörer ein Stück Vereinsgeſchichte. Er wies nach, wie im Laufe des 60jähr. Beſtehens der Turnverein immer Männer ge⸗ funden habe, die in ſelbſtloſeſter Weiſe die turneriſche Leitung des Vereins gehandhabt hätten, wie aber allmählich die ſteigenden An⸗ forderungen eines großen Vereinsweſens bedingt hätten, die Vor⸗ turnerſchaft ins Leben zu rufen. Er feierte als den Gründer der⸗ ſelben den Turner Wilh. Ru b, der 1886 dieſe Körperſchaft begrün⸗ dete. Eine an Exfolgen reiche Tätigkeit kann die Vorturnerſchaft nach 20jährigem Beſtehen aufweiſen. Dies betonte auch der Vor⸗ ſitzende des Vereins, der der Vorturnerſchaft und ihrem energiſchen und fachkundigen Leiter, Ernſt Thenan, Dank und Anerkennung ausſprach für die dem Turnverein(in 20 Jahren) geleiſteten wert⸗ vollen Dienſte. Er ſprach den Wunſch aus, daß die Vorturner⸗ ſchaft ſich immer leiten laſſen möge von reinen idealen Zielen, daß ſie als erſtrebenswert die Ausbildung der jungen Mannſchaft necht allein in körperlichen Fertigkeiten betrachten möge. ſondern daß ſie darauf hinzuwirken habe, aus dem jungen Nachwuchs Turner heran⸗ zubilden im Geiſt und Sinne der Stifter unſeres deutſchen Tur⸗ nens, begeiſtert für unſere ſchöne Turnſache, erfüllt aber auch von Liebe zum Vaterlande. Sein Gut Heil! galt dem Blühen und Ge⸗ deihen der Vorturnerſchaft und ihrem wackeren Leiter Thenau. Namens der befreundeten Vereine ſprach der Vorſitzende des„Tur⸗ des Germanig“, Herr Werlon, herzliche Glückünſche zu ien Feier aus. Turner Rub feierte die anweſenden Grün⸗ dungsmitglieder der Vorturnerſchaft, von denen außer dem Redner noch 6 von 12 zugegen waren, nämlich Carl Rüſck, Heinr. Hel⸗ baſch, Carl Aug. Maher. Fritz Scheurer, Eichenherr und Phil. Leininger. Das Feſt nahm unter Mitwirkung der Sängerriege und bef verſchiedenen Einzelvorträgen, von denen hier beſonders die Solovorträge des beliebten Coupletiſten Hir ſch her⸗ vorgehoben ſeien, einen angenehmen und heiteren Verlauf. Von auswärts waren eine größere Anzahl Glückwunſchſchreiben und Telegramme eingetroffen, die Turnwart Thenau zur Verleſung brachte und die Zeugnis dafür ablegten, daß die Vorturnerſchaft auch über die Mauern Mannheims hinaus ſich der Wertſchätzung und Freundſchaft vieler erfreut. Am Sonntag Abend fanden ſich Mit⸗ glieder und Angehörige⸗zu einem gemütlichen Familien⸗ abend im großen Saal des Vereinshauſes zuſammen, der wie alle derartigen Veranſtaltungen des Turnvereins gut beſucht war und einen ſchönen und befriedigenden Verlauf nahm. * Kirchliche Vorträge. Am letzten Sonntag fand in der Kon⸗ kordienkirche der zwei dieſes Winters ſtatt. Herr Stadt⸗ pfarrer Simon ſprach uü Kirchenlied zu Luthers Zeit“ Iſt disſes Them ſich da tereſſant, daß Luther der Vater des deutſchen! geſanges ſonders, den überreichen Stoff in ſo überſichtlicher, klarer und vern ſtändlicher Weiſe zu bieten, daß die Zuhörer bis zum Schluſſe in hohem Maße gefeſſelt wurden. Auch diesmal war der Abend muſike, liſch prächtig ausgeſchmückt. Herr Hauptlehrer Reuther, der esſtg Organiſt an der Konkordienkirche, leitete denſelben ein mit einas Juge in-moll von Bach und zewies auch bei dieſer Gelegenheif große muſikaliſche Fähigkeit. Die Geſangsvorträge der dordarl Fräulein van der Vijver(„Höre Jsrael“ don Mendelsſohn, „Er weidet ſeine Herde“ von Händel und das Mendelsſohn ſche Duett„Ich harrete des Herrn“) ſtanden auf ſolcher künſtleriſchen Höhe, daß jedes Lob überflüſſig erſcheint. Es ſei den Damen auch an dieſer Stelle der wärmſte Dank der evangel. Gemeinde aus⸗ geſprochen. Ferner ſind zu erwähnen die beiden Chorgeſänge„Aus tiefer Not“ und„O Herr Gott dein göttlich Wort“(beide nach dem Bach'ſchen Tonſatz), welche von dem Lutherkirchenchor in vorzüglicher Weiſe zu Gehör gebracht wurden. Erſt nach halb 10 Uhr war die Veranſtaltung beendet, die in allen ihren Teilen einen erhebenden Eindruck hinterließ. Ein ſchönes Zeugnis für das Intereſſe, welches von allen Seiten den kirchlichen Vorträgen entgegengebracht wird⸗ war der überaus ſtarke Beſuch. Die Kirche war faſt bis auf den letzten Platz beſetzt. » Dem in nächſter Woche ſtattfindenden Weihnachtsverkauf der Mannheimer Stadtmiſſion wird auch in dieſem Jahre wieder aus allen Kreiſen der hieſigen Bevölkerung rege Sympathie ent⸗ gegengebracht. Schon ſind Gaben aller Art in großer Anzahl eine gelaufen. Private und Geſchäftsleute wetteifern miteinander in freundlichſter Unterſtützung der edeln Sache. Allen bisherigen Vor⸗ bereitungen nach r ein gutes Gelingen der Veranſtaltung in Ausſicht. Aber noch können weitere Zuwendungen von allerlei Gebrauchs⸗, Kunſt⸗ und Luxusgegenſtänden gemacht werden. Auch Beiträge in Bar finden bereitwilligſte und dankbarſte Annahme⸗ Dabei ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß Gaben, die nach dem 23. November dem Weihnachtsverkauf zugedacht werden, im Evangel. Hoſpiz, U 3, 238, ſelbſt abgegeben werden wollen Dort findet auch in den nenerſtellten, ſchönen und geräumigen Lokalitäten des Evangel. Männer⸗ und Jünglingsvereins der Ver⸗ kauf ſtatt.(Näheres noch durch Inſerate.) * Die Weltſprache Eſperanto. Seit dem Genfer Kongreß der Eſperantiſten, an dem etwa 2000 Perſonen aus allen Weltteileſt zufammenkamen und an dem die Weltſprache Eſperanto ſo überaus Probe der praktiſchen Brauchbarkeit beſtand, hat man s in Deutſchland mehr und mehr für Eſperanto ſich zu angefangen. Am nächſten Donnerstag iſt nun n elegenheit gegeben, das ſen und die Bedeutung der Weltſprache Eſperanto von einem bewährten Kenner und Förderer orache kennen zu lernen. Herr Prof. Mainzer aus Karls 9—— ſich dad 0 ſteht wiede der ruhe an genanntem Tage, abends 9 Uhr, im großen Saale des taurants„& Theodor“, O 6, 2, einen Vortrag über to. Der Vortrag findet auf Veranlaſſung des Vereins der jen Kaufleute(Ortsverein Mannheim) ſtatt. Der freie Zus tritt iſt ſedermann geſtattet. Pſychiatrie und Schutzmannsſchule. Vielfach wurde es bisher als ein Mangel empfunden, daß die Schutzmannſchaft, ins⸗ beſondere die Beſucher der Schutzmannsſchulen, die freilich noch nicht kange beſtehen, nur verhältnismäßig ſehr wenig wiſſenſchaft⸗ lich über die Art und Weiſe der Behandlung des Publikums, ins⸗ beſondere derjenigen Perſonen belehrt wurde, welche mit der Pos lizei auf irgend eine Art in nähere Berührung kommen. Die Sicherheitspolizei, welche mit allen Bevölkerungsſchichten ſichez mehr wie irgend eine andere Beamtenklaſſe in perſönliche Be rührung kommt, wird ohne Frage an Bedeutung und Wert ge winnen, wenn ſie bei ihren erſten Beobachtungen und Vernehm ungen, die dann ſpäter bei Einleitung und Fortſetzung von Unter ſuchungen in ihrer vorbereitenden Art von großer Bedeutunz ſind, noch mehr ſelbſtändige Beobachtungsgabe und ſchärfere Be⸗ urteilung beſitzt. In richtiger Würdigung dieſes Umſtandes ha⸗ die auch in andeter Beziehung vorbildlich wirkende Leitung del Heſſiſchen reſp. Darmſtädter Schutzmanusſchule als erſte 15 Deutſchland beſchloſſen, durch einen tüchtigen Pſychiater derartig Vorträge in die Untererichtskurſe aufzunehmen. Der erſte Schritt wurde damit getan, daß Sonntag Nachmittag in einet Hörſaale der Techn. Hochſchule in Darmſtadt der bekannte Pſy chiater der Landesuniberſität Gießen, Prof. Dannemann von den Spitzen der Polizeibehörden, Revierkommiſſären, Wachtmei ſtern und der dienſtfreien Schutzmannſchaft einen ſolchen Vortrag hielt. Auch die Staatsanwälte, Gerichtsaſſeſſoren, Kriminal⸗ beamte ete. waren geladen. 5 * Berichtigung. In dem Artikel„Zur Frage der ſtädtiſchen Gehaltszulagen für Real⸗ und Gewerbelehrer“ haben ſich mehrer Druckfehler eingeſchlichen, die wir nachſtehend berichtigen. So muf es im dritten Abſatz unter Punkt 2 in der vorletzten Zeile ſtak ordentlichen den Profeſſoren und Reallehrern heißen. Im dor letzten Abſatz iſt richtig zu leſen: Wer übrigens das Recht frei mütiger Kritik fordert und übt, der muß auch eine öffentliche Auf⸗ klärung über eine Regierungsmaßnahme ſtatthaft fim den, gegen welche unberechtigte Vorwürfe erhoben ſind. Und ſchließ lich muß es im letzten Abſatz heißen: Verſtändige Verhandlunger über geeignetere Wege werden vielleicht wieder einſetzen können wenn die Regierung, dem Wunſch des Stadtrats folgend, ihre bis⸗ her ja nicht genauer bekannten Gründe angibt. * Aus Lndwigshafen. Geſtern wurden wieder zwei Kinder die ver den Eltern zu Einkäufen fortgeſchickt waren, ihres Geldes beraubt. Einem 10jährigen Mädchen begegnete abends an der Siegſriedſtraße eine ca. 18 Jahre alte Unbekannte, die ihr das eingewickelte Geld unter einem nichtigen Vorwande abnahm uns aufpickelte. Als die Kleine in den Laden trat fehlten an ſhrem Gelde 5 M. 50 Pf. Die Unbekannte hatte unterdeſſen die Flucht ergriffen.— Am hellichten Tage wurde geſtern einem 5 Jahre alten Knaben auf der Ortsſtraße in Frieſenheim von einem unbs⸗ kennten Burſchen das Portemonnaie mit einem Betrag von.8 Mark aus dem Henkelkorb geſtohlen. Nus dem Grossherzogium. Ladenburg, 20. Nov. Heute Mittag 1 Uhr erlitt lan! „Hdb. Ztg.“ unſer allverehrter Arzt Dr. Hoeder einen ſchweren Unfall. Im Begriff, in Edingen in den Lokalzug, der ſich ſchor im Anfahren befand, zu ſpringen, glitt er aus und wurde ſchwer verletzt unter den Rädern hervorgezogen. Sofort verbrachte man ihn in die Privatklinik von Herrn Profeſſor Schmidt nach Heidelberg wo er Aufnahme fand. Hoffentlich gelingt es der ärzt⸗ lichen Kunſt, ihn am Leben zu erhalten. P. Schriesheim, 20. Nov. Ein Streit um die Waſſer gerechtſame hat ſich zwiſchen 6 Müllern des Kanzelbaches einerſeit und der Lungenheilanſtalt Stammberg und der chem. Platten fabrik von Bühler(vorm. in Mannheim entſponnen. Die erſteres verlangen vom Mannbeimer Bezirksamt die Beſeitigung der ihnen im Mühlenbetrieb zugefügten Schädigungen, welche durch die voß den Beklagten hergeſtellten Sperranlagen im Kanzelbach hervor gerufen werden. Die Beklagten baben nämlich Turbinenbetrieß, der einen ſtärkeren Waſſerdruck erfordert und welchen man durch Stanung des Waſſers während der Nachtzeit bewerkſtelligt. Dier⸗ durch aber wird den Müllern die Kraft zum Treiden ihrer Müh⸗ iſt, ſo verſtand es der Redner be⸗ — 4 Seite. General⸗AMuzeiger.(Abendblatt.) Manmheim, vi. November. ken entzogen. In der Sache wurde geſtern ein Augenſchein au Ort und Stelle vorgenommen. Schwezingen, 20. Nov. Eine nicht unintereſſante Be⸗ trachtung ſtellte lt.„Schw. Ztg.“ ein hieſiger 83 Jahre alter 2 ger über ſeine Leiſtungen al er an, Seit ſeine 15. Lebensjahre raucht er von früh bi ſein Pfeiſchen. Den Wochenkonſun t, was aber zu nie⸗ brig ſein ſoll, bat der noch rüſtige alte Mann im Laufe der Jahre annähernd 30 Zentner Tabak verraucht, die einem Wert von „wäre es ſchön, 0* etwa 2950 Mark entſprechen.„Wohl,“ meinte er, wenn ich das Geld jetzt beiſammen hätte, aber ſchließlich wäre ichs doch auf andere Weiſe losgeworden— und meine Pfeife hat mich ber vieles getröſtet.“ Davon, daß das Rauchen ungeſund ſein ſoll, hat er nie eiwas verſpürk. bn Landenbach, 19. Nob. Heute nace nittag um 71½ Uhr ſtürzte der 65 Jahre alte verheiratete Landwirt Joh. Stein II. bon hier, von der Stiege ſei Vohnhauſes, wes den angeyblick⸗ lichen Tod zur Folge hatte. Stein holte ſeine Juppe bom oberen immer und wollte der um 8 Uhr anberaumten Ausſchußſitzung eiwohnen. Stein hinterläßt eine Witwe mit drei verſorgten Kindern. Er durfte am Sonntag noch der Taufe ſeines Enkels beiwohnen. de, Markdorf, 20. Nov. In Oberuhldinten fand man die Leiche eines Burſchen namens Amann von Deikendorf in der Aach. A. hatte mit einem ihm befreundeten Senn, k Name noch unbekannt iſt, beſchloſſen, nach Amerika au Beide reiſten angeblich miieinander ab. Amann w⸗ bon etwa 700 Mark Baraeld. Das Geld fand man Leiche vor. Wie der„Gehrenbergbote“ bepeits an Ort und Stelle. Baden⸗Baden, 20. Nov. Im Haufe Langeſtraße 52 eveignete ſich geſtern Abend kurz vor 5 Uhr ein ſchwerer Un⸗ gläcsfall. Zmei am Telephonkabel beſchäftigte Arbeiter waren zwei aneinanoer gebundenen, fünfzehn Meter hohen Leitern be⸗ äftigt und eben im Begriff, Feierabend zu machen, als die Lei⸗ bern plötzlich brachen. Der eine der Arbeiter, welcher hoch oben mit Anſtricharbeiten zu tun hatte, griff nach dem Kabel und glitt an demſelben herunter auf das Blechdach, ohne andere Ver⸗ letzungen zu erhalten, als Brandwunden in der Handfläche, her⸗ vorgerufen durch die ſtarke Reibung beim Niedergleiten. Der zweite jedoch ſtürzte ſo unglücklich von 5 Meter Höhe herab, daß ihm teils durch den Sturz, teils durch die nachſtürzenden Lei⸗ tern beide Beine gebrochen wurden; auch erlitt er eine Verletzung des Rückgrates, ſowie innere Verletzungen.— Die Wiener Polizei ſtellte feſt, daß Rechtsanwalt Dr. Karl Hau, der wegen Ermordung ſeiner Schwiegermutter, Frau Mo⸗ Itor, kürzlich in London verhaftet wurde, an einer hieſigen Bank einen Betrug dadurch verſuchte, daß er auf der Durchreiſe von Konſtantinopel nach Frankfurt a. M. in Wien einen Scheck auf 000 Kronen einkaſſierte und von Karlsruhe aus die Bank avi⸗ ſterte, der Scheck ſei ihm geſtohlen worden. Hau beabſichtigte, gegen die Bank wegen unrechtmäßiger Auszahlung auf Erſatz von 10 000 Kronen zu klagen, woran er durch die Verhaftung verhindert wurde. Konſtanz, 20. Noy. Wie gemeldet wird, ſind die Ver⸗ ketzungen des Gaſtwirts Enßlin, der von dem Gepäckbeſtätter Karl Höfel angeſchoſſen wurde, nicht lebensgefährlich. Heber den Vorfall ſelbſt erzählt man ſich nach dem„Soebote“ un⸗ gefäbhr folgende: Der betreffende Wirt ſoll mit der Frau des Ge⸗ äckträgers in unerlaußten Beziehungen geſtanden haben. Am amstag vermißte letzterer ſeine Frau in der Wohnung, er begab ich nach der Wirtſchaft in die Schweiz, ließ durch einen Knaben en Wirt herausrufen und feuerte bei deſſen Erſcheinen ſofort wei Schüſſe auf ihn ab. Der Gepäckträger ging nun ſofort wieder nach der Stadt an den Bahnbof zurück, wo er ſeinen Kollegen und dem dort patroillierenden Schutzmann den Vorfall erzählte. Dieſe lachten ihn aus, tveil ſie ihn einer ſolchen Tat für unfähig hielten. Auf die Aeußerung, daß er jetzt Abſchied von ſeinen Kin⸗ dern nehmen und ſich dann dem Gerſeh te ſtelen wolle, verließ er den Bahnhof, um alsbalb bei der Konſtanzer Polizei zu erſcheinen, We er den Sachderhalt zu Protokoll gab. Der Täter, ein ſehr braper und fleißener Mann, iſt Vater von 9 Kindern. Kleine Mitteſlungen aus Baden. Bei der ig Doſſenheim am letzten Samstag abgehaltenen Sitzung des Bürgerausſchuſſes wurde die Einführung des PYier⸗ oktrois genehmigt. Es ſoll vom Hektoliter Bier 50 Pfennig Oktroi erhoben werden.— Beim Spielen mit einem Flobert⸗ gewehr berührte in Sinsheim der Glaſerlehrling Häusler den Drücker, worauf die Waffe ſich entlud und den anweſenden Flaſchnerlebrling Kienzle ſchwer an Magen und Nieren ver⸗ letzte.— Ein fonderbarer Kauz kam auf dem Schub aus Württemberg nach Bretten. Der Schübling beſitzt, ſo teilt wenigſtens das„Brett. Wochbl.“ mit, ein Vermögen von 50000 Mark, das er bei Kaſſen angelegt hat. Den Zins läßt er ſich alljährlich zuſchreiben, während er als Bettler und Land⸗ ſtreicher im Lande herumzieht.— In Grün wettersbach(A. Durlach) ſtürzte Sonntag nacht der ledige Fabrikarbeiter K. Merklinger in der Trunkenheit die Treppe herab und iſt an den erlittenen Verletzungen am Montag früh geſtorben.— Das Dienſtmädchen Luiſe Knäble, das ſich in Zell beim Kaffee⸗ kochen durch ungeſchicktes Hantieren am Herd ſchwere Branwun⸗ den zuzog, iſt ſeinen Verletzungen erlegen.— Am letzten Freitag ſtürzte in Emmenbingen der verheiratete Bierbrauer Karl Rock in einen Maiſchbottich, deſſen Inhalt auf 56 Grad erhitzt war. Rock war noch imſtande, ſich von ſelbſt wieder herauszuarbeiten, er war jedoch ſtark verbrüht. Die erlittenen Verletzungen ſind ſehr ſchwer.— Der 40jährige Land⸗ wirt Mich. Brehm von Altenheim(A. Offenburg] geriet auf dem Felde, als das Pferd plötzlich ſcheute, unter ſeinen Einſpän⸗ ner, wurde mehrere Meter geſchleift und erlitt hierbei ſchwere iunere Verletzungen, denen er jetzt erlegen iſt.— In Arn⸗ Dach brach am Samstag abend in der Scheuer des Landmanns Jakob Wolfinger Feuer aus. Dieſe brannte vollſtändig ab. Sodaun ſprang das Feuer bei dem herrſchenden heftigen Wind guf bie Scheuer des Maurers Weiß und auf das Doppelhaus des Schleifers Karl Herrmann über, die beide ebenfalls abbrannten. Einem Einwohner, dem etwa 40 Jahre alten Jakob Pflüger wurde, als er ſeine Schweine retten wollte, durch einen einſtür⸗ denden Scheunengiebel ein Fuß abgeſchlagen. Außerdem kerlitt er Brandwunden im Geſicht. Brandſtiftung iſt ziem⸗ lich ſicher. Innerhalb 4 Wochen iſt dies der dritte Brandfall in Arubach.— Bei der Wahl der Arbeitgeber zut Karlsruher Oritskrankenkaſſe der Dienſtboten ſiegte die der freien Aerztewahl Fünflige Liſte mit 450 gegen 280 Stimmen.— Der Bürgerausſchuß in Waldsbut genehmigte bie Erweiterung des Elektrizi⸗ tätswerks mit einem Koſtenaufwande von 55000 M.— In Ketſch liegen zur Zeit 50 Kinder an den Ma ſern darnieder. Die Kinderſchule mußte bis auf weiteres geſchloſſen werden.— In Nonſtanz brachte der Bazar des Guſtav⸗Adolfvereins den hohen Ertrag von 6000 M. Theater, Runſt und(iſſenſchaft. Hochſchulnachrichten. Der Privatdozent für Staats⸗ und Ver⸗ Raltüngsvecht an der Univerſität Bonn F. Skier⸗Somo bat Kinen mMeſhet Meldet, 1 Reichsamts abgelehnt.— Der o. Profeſſor der Augenheilkunde an der Univerſttät Kiel, Geh. Medizinalrat Dr. Karl VB öl[ckers, tritt zum 1. April 1907 vom Lehramte zurück. Geheimrat Völckers, der zugleich die Stelle des Verwaltungsdirektors der Kieler akademiſchen Heilanſtalten verwaltet, ſteht ing 71. Lebensjahre. Große Berliner Kunſtausſtellung 1907. Die Kommiſſion für die nächſtjährige Kunſtausſtellung im Landesausſtellungspark hat ſich konſtituiert und den Maler Otto Heinrich Engel zu ihrem Präſidenten gewählt. Im Kölner Stadttheater hatte Wilhelm von Scholz' nen bearbeitete Tragödie:„Der Jude von Konſtanz“ ſtarken Erfolg. Der Baß aus Amerika lernte Dresbener Tenvr K urrvian in Marienbad einen bort zur Kur weilenden jungen Amerikaner kennen und entdeckte in ihm einen„Sänger von Gottes Gnaden“. Der Dresdener Inten⸗ dant Graf Seebach verpflichtete den jungen Sänger der Eduard Lankow heißt, ſofort für die königliche Hofoper. Am letzten Sountag legte der neuenkdeckte amerikaniſche Baſſiſt in der Rolle des Jalſtaff in den„Luſtigen Weibern von Windſor“ eine viel⸗ berheißende Probe ſeiner Sangeskunſt ab. Mrheiterbewegun⸗en. * Minneapolis, 21. Nov. Die diesjährige Tagung der amerikaniſchen Arbeiterföderation hat ein⸗ ſtimmig eine Reſolution angenommen, dahingehend, daß die Arbeiter ſich eine unabhängige politiſhhe Or⸗ ganiſatton ſchaffen müſſen. —— Letzte achrichten und Telegramme. * Berlin, 20. Nov. Der Zentralausſchuß der Geſell⸗ ſchaft für Verbreitung von Volksbildung wählte zum erſten Vorſitzenden den Prinzen Heinrich zu Schönaich⸗Caro⸗ lath und zu deſſen Stellvertreter Direktor Carl Schrader der Vor einigen Monaten wieder. Die Geſellſchaft wird baldigſt mit der Abgabe von populär⸗wiſſenſchaftlichen Wanderbibliotheken beginnen; für die erſte Einrichtung dieſer Wanderbibliotheken ſind 12 000 Mark bereitgeſtellt. Ende November wird die von der Geſell⸗ ſchaft eingerichtete Ausſtellung für Wanderbibliotheken in Berlin, Lübeckerſtr. 6, eröffnet. * Bremen, 21. Nov. Bei der am 4. Dezember in Gegenwart des Kronprinzenpaares auf der Werft des Stet⸗ tiner Vulkans ſtattfindenden Stapellauffeier des neuen großen Schnelldampfers„Kronprinzeſſin Cecilie“ des Norddeutſchen Lloyds wird die Kronprinzeſſin, die Patin des Schiffes, die Namensgebung vornehmen, während der Bürgermeiſter von Bremen Dr. Barckhauſen die Taufrede halten wird. * Poſen, 20. Nov. Die Poſener Landwirt⸗ ſchotskammer hat einſtimmig dem Herrn v. Pobbielski eine Adreſſe gewidmet, in der dem Bedauern Ausdruck gegeben wird, daß er ſich durch Krankheit genötigt geſehen habe, aus dem lange Jahre mit großem Erfolge(7) verwalteten Amte zu ſcheiden. Die Adreſſe ſpricht dann von den unerhörten, maßloſen und nich⸗ tigen Angriffen, denen der Miniſter ausgeſetzt geweſen ſei und ſchließt mit dem Wunſche, daß er bald geneſen und wieder für das Wahl der Landwirtſchaft und damit für den Beſtand und das Blühen des Vaterlandes wirken möge. Die Adreſſe wurde unter lebhaftem Beifall einſtimmig angenommen. *Paris, 21. Nov. Nach einer heute vom Miniſterium des Innern veröffentlichten Aufſtellung iſt die Kirchen⸗ inventuraufnahme nunmehr in 66 Departements vollſtändig beendet. Es erübrigen ſich nunmehr noch Inven⸗ turgaufnahmen in 21 Departements, welche heute ſtattfinden ſollen. *Paris, 21. Nov. Nachrichten aus Gibraltar zu⸗ folge habe der Admiral May den Befehl erhalten, das eng⸗ liſch⸗atlantiſche Geſchwader zur Abfahrt nach Tanger be⸗ reit zu halten. Paris, 21, Nov. Im Sarah Bernhard⸗Theater entſtand während der geſtrigen Vorſtellung eine lebhafte Panik, da inſolge eines Kurzſchluſſes mehrexe elektriſche Lampen brann⸗ ten und ſich im Saale ein brenzlicher Gepuch verbreitete. Das Galleriepublikum begann zu fliehen, wobei eine Frau leichte Verletzungen erlitt; doch gelang es Sarah Bernhard, die auf der Vühne blieb, die Zuſchauer zu beruhigen, worauf die Vorſtellung Angeſtört zu Ende geführt wurde. *Paris, 21. Nov. Die Vereinigung zur Bekämpfung der Krebskrankheit veröffentlicht heute einen von zahlreichen herrorragenden Gelebrten und Finanzleuten unterzeichneten Auf⸗ ruf zum Bentitt. Die erſte Subſkriptionsliſte weiſt einen Betrag von 257 000 Franks auf. Toulon, 21. Nov. An Bord des Panzerſchiffes„Admiral Nodin“ wurden durch den Riß einer Kette ſechs Matroſen leicht, fünf ſchwer verwundet. Haag, 21. Nov. Wie es heißt, iſt der bisherige Ge⸗ ſandtſchaftsrat bei der niederländiſchen Geſandtſchaft in Berlin. Ritter vnan Rappard für den neuzuſchaffenden Poſten eines niederländiſchen Geſandten in Tanger in Aus⸗ ſicht genommen. Ro m, 21. Nov. Die„Popolo Romano“ veröffentlicht die ganze Rede des deutſchen Reichskanzlers nach dem amt⸗ lichen ſtenographiſchen Bericht und fügt hinzu, daß er heute mit der wichtigen Rede des Fürſten Bülow ebenſo verfahre, wie im Februar des Jahres 1888, zu welcher Zeit er die be⸗ rühmte Rede Bismarcks auch in extenso veröffentlicht habe. * Newyork, 21. Nov. Die Newyorker„Times“ er⸗ klärt, es komme möglicherweiſe zu einer Aenderung im Kabinett. *Newyork, 21. Nov. Die hieſigen Blätter melden aus Waſhington: Geſtern ging hier eine Mitteilung des Prä⸗ ſidenten Rooſevelt ein, die wie man glaubt, Meinungs⸗ verſchiedenheiten des Prüſidenten Rooſevelt mit dem Kriegs⸗ ſekretär Tafft behandeln, inbetreff der am 7. November von Rooſevelt angeordneten Auflöſung des Negerbatail⸗ Lon s des 25. Regiments. * Newyork, 21. Noy. Staatsſekretär Root hielt geſtern in Kanſas⸗City eine Rede, in welcher er unter anderem Schiffahrtsſubſidien zur Förderung des amerikani⸗ ſchen Außenhandels nach Südamerikg befürwortete und ſagte: Die Vereinigten Staaten könnten den Schutzzolltarif nicht auf⸗ heben. Keine politiſche Partei denke daran, ihn aufzuheben. Die neue Faſſung der badiſchen Gemeindeordnung. * Karlsruhe, 20. Nov. Die kürzlich im„Geſetzes⸗ licher Aenderungen gegenüber den bisher geltenden Beſtimmungen auf dieſem Gebiete. So können durch Ge⸗ meindebeſchluß mit Genehmigung des Miniſteriums des Innern in Genmeinden mit mindeſtens 200 Einwohnern für einzelne Vermaltungszweige, wie für Armenweſen, Unter⸗ richts⸗ und Erziehungs⸗Angelegenheiten, Geſundheitsweſen u. ſ.., zur Unterſtützung des Gemeinderats bleibende Kom⸗ miſſionen gebildet werden, denen nun auch Frauen bis zu einem Viertel der Mitglieder mit Sitz und Stimme angehören ſollen und können. Sie werden vom Gemeinderat wie die übrigen Kommiſſionsmitglieder, die Gemeinderäte, Bürger⸗ ausſchußmitglieder oder ſonſtige wahlberechtigte Einwohner ſein können, ernannt und es müſſen bei ihnen die Voraus⸗ ſetzungen zur Erlangung des Wahlrechts zutreffen. Die Feier des Rektorwechſels an der techniſchen Hochſchule. E Karlsrube, 21. Novbr.(Von unſerem Karlsruber Vureau.) Heute Vormittag 11 Uhr fand in der Aula der techni⸗ ſchen Hochſchule der Feſtakt aus Anlaß des Rektorwechſels ſtakt, zu dem ſich Staatsminiſter von Duſch, die Miniſter von Marſch il und Honſell, ſowie die Spitzen der militäriſchen, ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden eingefunden hatten. Der aus dem Amte ſcheitende Rektor Oberforſtrat Profeſſor Stefert gab einen Riickblick über die Ereigniſſe des verfloſſenen Studienjahres und gedenki einleitend der unvergleichlichen Feſte des goldenen Ehe⸗ iubiläums des Fürſtenpaares, des 20. Geburtsfeſtes des Großher⸗ zags und der Silberhochzeit des ſchwediſchen Kronprinzenpaares, In denkbarer Erinnerung an all die Fürſorge, die der Landeshert in mehr als halbhundertjähriger Regierung der Hochſchule er⸗ wieſen, habe auch die Hochſchule die treueſten Glück⸗ und Segenz⸗ wünſche dargebracht. In weiſer Erkenntnis der Bedeutung der techniſchen Wiſſenſchaften für die wirtſchaftliche und kulturelle Entwickelung des Volkes habe der Großherzog allezeit werktätige Förderung und Unterſtützung zuteil werden laſſen, wofür auch heure der wärmſte Dank ausgeſprochen werde. Der Redner gab ſobdann einen Rückblick auf die Entwickelung der techniſchen Hoch⸗ ſchule auf den verſchiedenen Gebieten. Erfreulſch ſei, daß die neuen Prüfungsordnungen mit den in anderen Bundesſtgaten be⸗ ſtehenden Vorſchriften in Einklang gebracht und zumteil in Kraft getreten ſeien. Es ſei zu erwarten, daß durch dieſe Neuordnung auch die Arerfennung der Gleichwertigkeit der Prüfungen in den verſchiedenen Bundesſtaaten angebahnt und damit die Freizügig⸗ keit der Techniker gefördert werde. Die Frequenz der Hochſchule belief ſich im Winterſemeſter 1905/06 auf 1483 Studierende, 84 Hoſpitanten und 139 Terk⸗ nehmern, darunter 26 Frauen, im ganzen 1706, während das Sommerſemeſter 1575 Studierende aufgewieſen hatte. Unter ven 10 reichsdeutſchen techniſchen Hochſchulen nimmt die Karlsruber in Bezug auf den Beſuch die blerte Stelle ein. Im Skubienſahe 1905/06 fanden 13 Doktorpromotionen ſtatt und zwar 12 fts Chemie und 1 für Ingenieurweſen. Die Diplom⸗Ingenteur⸗ brüfung für Architektur haben 86, für Ingenieurtvefen 8, für Maſchinenweſen 57, für Elektrotechnit 48, für Chemie 36 und für Forſtweſen 2 beſtanden. Der Tod hat im Lehrkörper ſchwere Opfer gefordert; am 22. Dezember v. Is. ſtarb Robert Hoaß, der Leiter der chemiſch⸗ techniſchen Prüfungs⸗ und Verſuchsanſtalt, am 7. Januar 1900 Profeſſor Dr. A. Blankenhorn, am 27. Januar Dr. L. Deurer und am 17. Februar Dr. Karl Futterer; aus dem Kreiſe der akademt⸗ ſchen Jugend wurden 5 Kommilitonen durch den Tod entriſſen.— Zur größten Ehre habe es der techniſchen Hochſchule gereicht. daß Geheimrat Profeſſor Max Honſell zum Präſidenten des Frnanz⸗ miniſteriums ernannt worden ſei. Ueber das Verhalten der Sku⸗ dentenſchaft könne er ſich nur lobend ausſprechen, um ſo mehr müſſe man es beklagen, daß zu Schluß des Studienfahres elne zu einer Spaltung und dadurch zu einer Auflöſung der Skübenten; ſchaft geführt habe. Es ſei zu hoffen, daß der geſunde Sinn det Studentenſchaft auch dieſe Kriſis überwinde. Nach einem Dankes⸗ wort an die Regierung übergab der ſcheidende Rektor dem neu⸗ ernannten Rektor, Geh. Hofrat Arnold, das Rektorat. Hierauf macbte der neuerwählte Rektor bekannt, daß die techniſche Hoch⸗ ſchule dem Präſidenten des Miniſteriums der Finanzen Max Hon⸗ ſell in Anerkennung ſeiner hervorragenden Verdienſte um das Waſſer⸗ und Straßendauweſen im Großherzogtum Baden, ins⸗ beſondere um die wirtſchaftliche Ausnützung des Rheinſtromes, der FJörderung der Gewäſſerkunde und Meteorologie, ſowte ſeiner et⸗ folgreichen Tätigkeit zur Hebung der Ausbildung der Ingeneure die Würde eines Dokkoringenieurs ehrenhalber verleiht. Es folgte nun die Feſtrede des neuen Rektors über„Forſchen, Erfinden und Geſtalten“, nach pelcher die Feſtfeier mit einem Hoch auf das Groß⸗ herzogspaar geſchloſſen wurde. Der polniſche Schulſtreik. Verurleilte haben durch ihre Verteidiger heute Reviſion eingelegt, Marokkaniſches. *Paris, 21. Nov. Der„Eelair“ meldet aus Madrid Daß infolge der zwiſchen Frankreich und Spanien ausgetauſch⸗ ten Noten das ſpaniſche Geſchwader in Cadix ſich anſchickt, gemeinſam mit dem franzöſiſchen Geſchwader nach Tanger zu gehen. Handelsvertragsverbhandlungeg. Madrid, 21. Nov. Wie die„Epoca“ meldet, ſollen 10 in den Handelsvertrags-Verhandlungen zwiſchen Spanien und Deutſchland Schwierigkeiten ergeben haben. Aus Nuſiland. *Petersburg, 21. Nov. Den hieſigen Blättern wird aus Kowno gemeldet: Eine Grenzwache beſchlagnahmte an der 18 Grenze einen Waffentransport und verhaftete 20— 'onen. Petersburg, 21. Nov. In Wilnz ſollte ein Zioniſten⸗ kongreß abgehalten werden. Derſelde wurde jedoch von den Be⸗ hörden verboten. *Odeſſa, 20. Nov. Auf Anordnung des Buchdruckerelin⸗ ſpektors ſind heute 2000 Wahlaufrufe des hieſigen Komitees der Partei der friedlichen Erneuerung beſchlagnahmt worden. Odeſſa, 21. Nod. In den Geſchäftsräumen der ruſſiſchen Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft griffen drei bewaffnete Männer im Kor⸗ ridor den Kaſſierer an und entriſſen ihm eine Geldtaſche mit Rubeln. Bei der Verfolgung der Räuber wurde ein Stadtſergz 55 wundet. Ein Räuber wurde gleickfalls verwundet und ber⸗ tet. Tiflis, 20. Nov. Der Militärgouverneur der Feſt⸗ ung Kars meldet: In der Nacht zum 13. Noy. griffen bewaff⸗ nete Kurden jezidiſche und armeniſche Reiſende an und töte⸗ ten 6 Jeziden und 2 Armenier. Der Bezirksvorſtand Deſtan⸗ bekow don welchem man vermutete, daß er an der Organi⸗ ſation dieſer Bande beteiligt ſei, hielt ſich im Dorfe Digeri vers borgen. 500 Jeziden umzingelten dieſes Dorf und verlang⸗ ten die Auslieferung Deſtanbekows. Ein blutiger Zu⸗ und Verordnungsblatt“ veröffentlichte neue Faſſung Ruf als Neaglerunnsent und Milalied bes Sigtilkllchen DerCemeindeerg ung enttält eine Reihe welent⸗ ſammenſtoß zwiſchen— und Kurden wird erwartet, Koſaken ſimd dorthin geſchi ſchon länger vorhandene Spännung innerhalb der Studentenſchaft Poſen, 20. Nov. Sömtliche in den erſten Schulprozeſſen 1 e 6677.. 02 Ween EF EFE S D 7 7 Die in den letzten Tagen ſich häufenden Erklärungen über die Aufechtungen des Syndikatsvertrages wegen Irrtums vermochten uam Kohlenkuxenmarkte keinen ungünſtigen Eindruck her⸗ dorzurufen, da man in unterrichteten Kreiſen der Anſicht iſt, daß dieſe Erklärungen keineswegs zur Auflöſung des Vertrages führen würden. Man hofft im Gegenteil, daß durch die nunmehr wieder aktuell gewordene Behandlung der Hüttenzechenfrage die unzweifel⸗ haft beſtehenden Ungleichheiten des Syndikatsvertrages ausge⸗ glichen und damit für die Zukunft Mißverſtänbniſſe beſeitigt ſberden. Das Publikum legte für eine Anzahl Ausbeutewerte Kaufaufträge aun den Markt, ohne daß es gelang, die Nachfrage in allen Fällen zu befriedigen. Höher bewertet wurden Friedrich der Froße bei M. 24 800, Lothringen bei M. 83 000 und Mont Cenis bei M. 21800. In mittleren unb leichten Papieren trat die Beſ⸗ ſerung der Marktlage noch deutlicher in die Erſcheinung. In größeren Mengen wurden Tremonia bis M. 3700, Schürbank und Fharlottenburg bis M. 2000 und Kaiſer Friedrich bei M. 2500 gekauft. Heinrich und Johann Deimelsberg konnten ihre Preiſe 5is M. 5100 bezw. M. 5400 erhöben. Bemerkenswert iſt die in den letzten Tagen erfolgte Steigerung in Hermann—3, für die intereſſierte Kreiſe bis M. 2950 zahlten. Der Braunkohlenmarkt war mehrfachen Schwankungen unterworfen. Die Unternehmung, die auf dieſem Gebiete größere Verpflichtungen eingegangen iſt, ſchritt zu Glattſtellungen in 50 5 Lucherberg und Bellerhammer, die bis M. 2350, 3150 und M. 3400 nachgeben mußten. Bei Berichtsſchluß trat indes eine leichte Befeſtigung ein, ſo daß Lucherberg ihren Preis um M. 100 erhöhen konnten. Der übrige Markt bot kein nennenswertes Intereſſe und blieb faſt geſchäftslos. Für Kallwerte bleibt die Stimmung immer noch unein⸗ heitlich. Zwar dauert die Beruhigung, die ſchon in der ver⸗ gangenen Woche feſtzuſtellen war, fort, und ſelbſt die Preß⸗ polemiken über gewiſſe, innerhalb des Syndikats beſtehende Meinungsverſchiedenheiten vermochten daran nichts zu ändern. Wie noch vor einigen Wochen der Geldmarkt unter einem tief⸗ gehenden Peſſimismus ſtand, ſo ſcheint allmählich wieder die An⸗ ſicht durchzudringen, daß viele Anteile der beſſergeſtellten Werke heute billig ſind und ihre Kurſe zu Käufen anregen. Ausbeute⸗ werte waren infolgedeſſen überwiegend gefragt, ohne daß weſent⸗ liche Umſätze zuſtande kamen. Schachtbauende Werte waren da⸗ gegen vernachläſſigt. Die Kurſe blieben in den meiſten Fällen unverändert, wobef ſich für Günthershall und Deutſchland Juſten⸗ berg ein größerer Deckungsbegehr bei M. 4900 zeigte. Am Aktien⸗ morkte beſteht noch immer größeres Entlaſtungsbedürfnis und die in der letzten Woche erzielten Steigerungen für Deutſche Kaliwerke, Neu⸗Bleicherode, Nordhäuſer Kaliwerke, Bismarckhall, Hattorf und andere ſind bei Schluß dieſes Berichtes ſämtlich verloren. In Bohranteilen hält der Entwertungsprozeß an. Am Erzkugenmarkte wurden mehrfache Meinungskäufe getätigt. Die Preiſe bleiben in allen Fällen unverändert. Dagegen waren Neue Hoffnung und Landeskrone ſehr beachtet und wurden bis M. 925 in Poſten aus dem Verkehr genommen. Br. Naab, Karcher u. Co., G. m. b. H. Die Tatſache, daß der Mannheimer Handelsſtand, ſpeziell der Mannheimer Kohlen⸗ handel, um ein bedentendes Haus zu Gunſten Straßburgs ärmer geworden iſt, wird nunmehr auch offiziell dadurch zum Ausdruck gebracht, daß lgut Handels⸗Regiſter⸗Eintrag die hieſige Nieder⸗ laſſung der Firma Naab, Karcher u. Cie., G. m. b.., die Bezeichnung Raab, Karcher u. Cie., Zweigniederlaſſung Mann⸗ beim führt. Aus dem Hauptſitz iſt damit endgültig eine Filiale geworden. Br. Badiſche Anilin⸗ und Sydafabrik. Nachdem auch die Arif. Ztg.“ nicht umhin konnte, die neueſten über die„Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik“ zirkulierenden Gerüchte ihrem Leſerkreis milzuteilen, geben auch wir die zuerſt in der„Straßburger Morgen⸗ poſt“ aufgetauchte Meldung von einer angeblich geplanten Kapi⸗ talserhöhung zum Zweck des Erwerbs von Minenkonzeſſtonen in Norwegen, bei denen es ſich um einen Betrag von M. 30 Millionen handeln ſoll, unter allem Vorbehalt wieder. Die jüngſte Steigerung des Kurſes auf beinahe 500 Prozent(497½ am 20. Nov.) wird darauf zurückgeführt. Andererſeits iſt aber zu bedenken, daß die Steigerung des Kurſes ebenſogut auf die anerkannt günſtige Lage der chemiſchen Großinduſtrie zurückgeftirt werden kann, da auch die Kurſe der anderen führenden Werte(Elberfeld 580, Höchſt 441) in der letzten Zeit nennenswerte Steigerungen erfahren haben. Jedenfalls iſt die Meldung auf eine von der ⸗Frkf. Ztg.“ eingezogene Anfrage hin nicht direkt dementlert worden, und das will ſchon viel ſagen; denn bekanntermaßen ſind die Ver⸗ waltungen mit Dementis ſchnell bei der Hand. Hopfenbericht. Man ſchreibt uns: Die Stimmung am Nürn⸗ berger Markte nimmt eine äußerſt feſte Haltung an, ſodaß ſchon am geſtrigen Markte die ſeitens der Eigner weſentlich höher ge⸗ lpannten Preiſe zum größten Teile bewilligt wurden. Wir haben ſchon in unſerem Induſtrieblatte am letzten Sonntag auf dieſe ſtei⸗ gende Tendenz hingewieſen. Die badiſche Tabakinduſtrie findet in Norbbeutſchland weitere Anertennung, die großen Firmen ſind beſtrebt Filialen in Süd⸗ zeutſchland zu errichten. So hat, wie die„Südd. Tab.⸗Ztg.“ be⸗ eichtet, eine der größten Zigarrenfabriken, Steinmeiſter u. Wellenſiek, G. m. b. H. in Bünde(Weſtfalen) in den letzten Tagen mehrere Fabriken in der Wieslocher Gegend angekauft. Sie vill einen Teil ihres Betriebes nach Baden verlegen mit dem Sitz m Michelfeld. Es ſei bereits eine Fabrik in Tairnbach, eine idere in Dielheim angekauft worden. Die Firma beabſichtigt, beitere Fabriken in der Wieslocher Gegend zu erwerben. Die Badiſche Bauerubank iſt nunmehr als Genoſſenſchaft mit ſeſchränkter Haftpflicht in Freiburg gegründet und in das Zenoſſenſchaftsregiſter eingetragen worden. Der Vorſtand ſetzt ich aus folgenden Herren zuſammen: Dr. Heinrich Aengenheiſter, Zeneralſekretär, Freiburg, Direktor; Freiherr Alrecht von Stotzingen, Grundherr in Steißlingen, Stellvertreter des Direk ers; Joſef Mauz, Geſchäftsführer, Freiburg, Kaſſier; Ferdinand No', Rechtsanwalt, Freiburg; Guſtav Vierneiſel, Bürgermeiſter, Der Gegenſtand des Unternehmens iſt der Betrieb einer Spar⸗ und Darlehenskaſſe zum Zwecke der Annahme und Ver⸗ jinſung von Spareinlagen, der Gewährung von Darlehen an die Bendſſen, der Eröffnung laufender Rechnungen mit den Mit⸗ lliedern. Die Haftſumme für jeden erworbenen Geſchäftsanteil beträgt 2000.; zuläſſig ſind 10 Geſchäftsanteile. Einheitliche Preiſe für Schwarzwälder Uhren. Unter dem des Handelskammerpräſidenten Wenz in St. Georgen * dende von 5 pCt.(4% pCt.) verteilt wird. Die preußiſch⸗heſſiſche Eiſenbahngemeinſchaft hat im Oktober M. 167 257 000 oder M. 17 803 000 mehr und per Kilometer Mark 4807 oder M. 441 mehr vereinnahmt. Aus dem Perſonenverkehr reſultiert ein Mehr von M. 3 373 000, aus dem Güterverkehr von M 18 411 000 und aus dem Extraordinarium von M. 1 019 000. Vom 1. April bis Ende Oktober betrugen die Geſamteinnahmen M. 1107 955 000 oder M. 35 780 000 mehr und per Kilometer M. 82 010 oder M. 2348 mehr. Pfälziſche Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik vorm. Gebr. Kahſer, Kalſerslautern. In der geſtern ſtattgehabten Aufſichts⸗ rats⸗Sitzung wurde der Abſchluß für das mit dem 30. September 1906 abgelaufene Geſchäftsjahr 1905⸗06 vorgelegt. Nach Vor⸗ nahme der ordentlichen Abſchreibungen in Höhe von M. 74 429,15, Zuwendung zum geſetzlichen Reſervefonds, zum Deleredere⸗Konto und nach Vornahme reichlicher Extra⸗Abſchreibungen wurde be⸗ ſchloſſen, der am Montag, den 17. Dezember a. e. ſtattfindenden General⸗Verſammlung eine Dividende von 9 pEt.(gegen 8 pet. i..) in Vorſchlag zu bringen, wobei ein erhöhter Saldo in das nächſte Geſchäftsjahr vorgetragen wird. Br. Straßburger Hafenverkehr. Wie berechtigt übrigens unſere Ausführungen im Abendblatt vom 15. Nob. über den Hafenberkehr im Oktober waren, geht aus den nunmehr bekaunt gewordenen offiziellen Mitteilungen zur Geunüge hervor: Danach betrug der Verkehr im Straßburger Rheinbaſen im Oktober 1906 0 Tonnen gegen 56 72 im Oktober 1905; das Minus von Tonnen 77 799 per ult. September erhöht ſich demgemäß alſo auf Tonnen 184 521 gleich 175 pöt.(To, 769 465 ult. Oktober 1905, To. 634 944 ult. Oktober 1908.) Br. Die Adler und Oppenheimer, Leberfabrik,.⸗G. zu Straß⸗ burg i. E. beruft ihre ordentliche General⸗Verſammlung auf den 10. Dezember 1906 ein. Auf der Tagesordnung derſelben ſteht neben der Regularien auch ein Antrag auf Kapitalserhöhung. Um wieviel, iſt vorläufig unbekannt. Die Gefellſchaft, in 1900 ge⸗ gründet, arbeitet mit M. 6 Mill. Kapital in Aktien und M. 22 Mill. in Obligationen gleich 8,2 Mill. und iſt das weitaus größte Straßburger induſtrielle Aktien⸗Unternehmen. Bei der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft betrug in 1905⸗ 1906 nach M. 357 115(M. 576 475] Abſchreibungen der Geſchäfts⸗ gewinn M. 12 888 952(M. 12 331 580), wobei weitere M. 5 120 000 Liquidationsquote aus den Union⸗Aktien teilweiſe zu Abſchreib⸗ ungen herangezogen werden und zwar mit M. 2123 823 auf die Turbinenfabrik uns M. 1090 652 auf die Automobilfabrik. Der reſtliche Union⸗Gewinn von M. 1 905 525 fließt dem Reſervefonds zu. Aus dem Geſchäftsgewinn erhalten bekanntlich die alten Aktien 11 pCt.(i. V. 10 pCt.), die neuen 5½ pCt. Dipidende, der Aufſichtsrat als Tantieme inkluſive Steuer M. 311500(Mark 258 000), das Rückſtellungskonto M. 1027 623(M. 1 000 000), die Beamten M. 500 000(Pe. 400 000) und der Penſionsfonds Mark 500 000(M. 400 000). Vorgetragen werden M. 319 830(Mark 293 677). Die Geſellſchaft lieferte Fabrikate mit 602 241(i. V. 476 761) Kilowattleiſtung und Turbinen mit 72 475(29 550) Kilo⸗ wattleiſtung. Der Geſchäftsgang war überaus lebhaft. Weniger befriedigten die Verkaufspreiſe bei dem intenſiven Wettbewerb im Auslande, ſodaß die Lohnerhöhung und Rohſtoffteuerung in den Verkaufspreiſen nicht zu entſprechendem Ausdruck kommen konnten. Die Ergebniſſe für die erſten Monate des laufenden Jahres be⸗ friedigen, ebenſo wie der Auftragsbeſtand. Da ſich der Induſtrie noch große und lohnende Aufgaben böten, ſo dürfte man mit Zuver⸗ ſicht in die Zukunft blicken, ſolange wirtſchaftliche, finanztelle und politiſche Ereigniſſe die Entwicklung nicht aufhalten. Die Zellſtoff⸗Fabrik Tilſit Akt.⸗Geſ. bietet jetzt auf vier alte Aktien fünf neue zu 150 pCt. zum Bezuge an. Elektrizitätsgeſellſchaft Siemens⸗Schuckert in Mailand. Geſellſchaft hat im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Umſatz von 6 308 000 Lire erreicht. Der Geſchäftsbericht klagt jedoch über die außerordentlich herabdrückenden Preiſe; dieſe Bewegung nehme trotz der großen Nachfrage nach elektriſchen Einrichtungen in Italien immer noch zu. Infolgedeſſen decken die Roheinnahm Die nur knapp die Unkoſten und es kann keine Dividende verteilt werden. Corona, Fahrradwerke und Metallinduſtrie in Brauden⸗ burg a. H. Der Aufſichtsrat ſchlägt 13 pCt.(14 pt.) Dividende vor. Preiserhöhung für Steingutwaren. Die Vereinigten Stein⸗ gukſabriken beſchloſſen infolge der Verteuerung ihrer Geſtehungs⸗ koſten die Erhöhung des Verbandsaufſchlages von 10 auf 15 pt. Der Verband der deutſchen Inte⸗Induſtriellen erhöhte die Preife für Heſſians um 0,7 Pf., für Tarpaulings und Sackings um 1 Pf. und für Baggings um 0,4 Pf. Auch die Garnpreiſe wurden erhöht. Mannheimer Effektenbörſe vom 21. November.(Offizieller Bericht.) Oblilgaſionen 1% Bep..⸗A. f. Nöſchiff. n. Seetransvort 101.25 17½%% Mab. Aninen. Sodaf. 108.— B 1% Nr. Kieinſein, Geldipg. 101.50& Pfandbriete. 4% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— b „ alte M..60 3½%„ 3½„„ unk. 1904 94.50 3½% 5„ Lommunal 96.— ⸗80% Bffra. Rraubaus, Bonn 102.— G Siädte⸗Anſehen. 4% Herrenmüßle Gem 100.— G 3½ Frelburg t. B. 98.20 ½% Wannd. Dampf⸗ 8½%% Heidelbg. v. J. 1903 96.20 K ſchlevpfchfaßrts⸗Meſ. 101.50 %% Karlsrube v. F. 1896 87.40%½%% Wonnb. Lagerbaus⸗ 3½% Laßr v. F. 1902.20, Geſenſchaft 101.75 G 4½% Ludwigshafen 4½% Oberrß. Glektrizitäts⸗ 4% 5„ e werke, Farlsruge 95.— 40%„ v. 190 101.75 C%, Srfdlz. Cbamotte u. 30½ 3 94.— K Tonwerk de. Eſſenn. 102.75 B 4% Mannh. Oblig. 1901 100.80 6½% Nite..⸗G. Zellſtofff. 1885 95 4% Wald“ of bei Pernau in 7„ 1888 98 40 K Liviand 100.— 53 31½ 5„ 1895 95.40 G 2„ 1808 95.400.⸗G. in Spever 99.— 5z u„„ 1905 95.40%½ Speyrer Ziegelwerke 101 50 bz 3½%% Pirmaſens unk. 1905 98.— A6 Südd. Drabtinduſtn. 102.— bz 3˙% ½ Wiesloch v J. 98.25&½% Tonw. Offſtein.⸗G. Induſtrie⸗Obligation. k. H. Loſſen, Worms 101.— G 4½% Att.⸗Gien. f. Seilindu⸗ ½ Zellſtofffabrid Waldhof 104.30 G ſtrie ruckz 105% 106.— Bl eet,. e bensral⸗Anzeiger,(Abendblatt) 5. Seln. 0 wurbe Anter ben Fabritanten Schwarzwälber Wandußren eine olkswirtschaft. eölige Giniguns ber Grzielung einhettiicher Preiſe ber abrikate 12110 erzielt. Banken. Brief Geld BVrief Gel Bom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Knxenmarkt. Die Bierbrauerei⸗Geſellſchaft am Huttenkrenz Akt.⸗Geſ. in Badiſche Bank—.— 184 28(Br. J5 Slorch. Speyrr—.— 100.— (Bericht von Gebrüder Sterr, Bantseſchöft.) Ettlingen erzielte nach M. 51 800(i. B. M. 52 154) Abſchreibungen Heln, Seer 50%/ E 180.— 129 70 18 8e 8 10. 9 ö ̃ 89 899 ine Divi⸗ Iz. Bank—.— 101. 7c Normi. Br. v. Dortmund, 20. Noy. einen Reingewinn von M. 64 039(M. 59 339), woraus eine Divi Plal Go.⸗ Ban 0 109 Bf. Preßhen Soffabr. Pf. Sp.u. Kdb. Lond. 189 50 Transvort Rhein. Kreditbank—.— 143 11. Verſicherung. Ahein. Hun.⸗Bank—.— 196 50 R. A ⸗G Röſch. Seeir. 92.——— Südd. Bank.— 117.80Mannh. Dampfſchl. 65.ä——.— Eiſenbabnen.„ Lagerhaus 9150—.— Pfaälz, Ludwiosbahn—.— 234.(Bas Rick⸗u. Mitverf.— 420 „ Moerbahn 149.——.-[„ Aſſecurran⸗ 1430 1420 „ Norbdbabn 141.——. Kontmnental. Verf. 480.— 440. Heilbr. Straſtenbahn 78.50— Nonnb. Nerſicherung 520— 310.— Chem. Induſtrie. Tbert. Nerſich.ceſ.— 500.— .⸗G f. chem, Andud'..—[Wilrtt. Trensv.⸗Verſf. 788. —2 750 Anduſirie. hem. Kab. Goldenba.—— 182 Verein chem. Tabriken—— 25 feaatec 180.— Berein D. Oekfabriken—.— 131 1·cmailliribr. Kirrweil. Wſt..⸗W. Htaum—.— 28 emaillw. Waftammer—.—— *„ Vorzug le Fttlinger Spinnerei 103— Brauereien. Hüttenh. Epinnerei 98 80 Bad. Brauerei 117.——.— Farlsr. Maſchinenbaun—— 220. Binger Aktienbierbr..———. Rehmfbr. Hatdu. Neil—.— 278.— Durf. Hof om Hagen—.— 260.— Koſſh. Cell. u. Papterf.—— 318— Eichbaum⸗Brauerei 150.— 149 Mannb. Gum u. Asb.—,— 131.50 Eleſbr. Rübl, Worms—.— 99 Naſchinenf. Badenia—.— 210. Ganters Br., Freibg.—. 108.Oberrb. Elektrizität—.— 3080 Kleinlein, Heidelberg—.— 191. Ef. Näßm. u. Fabrradf. 144.148.75 omb. Meſſerſchmitt—.— 80— Portl.⸗Zement Hdibg.—— 174.— Ludwigsh. Brauere!i—.— 244 Südd, Draht⸗Ind. 140.— Mannb. Aktienbr.— 136Südd. Kabelwerke——· 14030 Pfalzbr. Geiſel, Mohr———. Berein Freib. Ziegelm.—— 189. Brauerei Sinner 242ͤ—-—„ Speyr.„ 56—— Bt. Schroedl, Hoſbg.—— 210. Fürzmühle Neuſtadt 188.— „Schwarz, Spever 127.— 136.8 Zellſtofffabr Waldhof—.— 81480 „ Ritter, Schwez. 82.. Zuckerſbr. Wagbäuſe!—.— 113. „S. Weln. Spever 97.——.— Zuckerraff. Mannh. Das Hauptintereſſe konzentrierte ſich heute für die Aktien der Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik. Dieſelben notter⸗ ten ca. 7½ Prozent über geſtern und fanden lebhafte Umſätze hierin zu den Kurſen von 143 Progz., 144 Prog. und 143.78 Prog. ſtatt. Sonſtiges ohne beſondere Veränderungen, ausgenommen Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Aktien, die zu 68 Prog, und Mannheimer Lagerhaus⸗Aktien, welche zu 91.60 Proz. am Markt⸗ warren. ——— Pariter Boörfſe. Paris, 21 November. Anfangskurſe. %ñ Renke 96.25 96— Fürk. Logie—— Kalten er—. 103 30Zanque Ottomant 685.— 681. panier 95.70 95.— fio Einte 1940 1928 Tütrken unif. 9480 94.50 Londoner Effektenbörſe. London, 21. Nov.(Telegr.) Anfangskurſe dei Effekteubörſe. o% Neſchsanleiht 85— 85— J Southern Vaeiſte 98— 97% 5% Ehineſen 102¼ 10¼/[ßleago Milwaukee 191 192% 4½% Chineſen 96½ 97— enver Pr. 2— 38.— 2¾%% Conſols 87 86% Achiſon Pr. 1087 1057 4 0% Italtener 102½ 102% onisv. u. Naſhy. 150˙-152— 4% Griechen 22%½% 32, Ainſon Pociſſe 194˙ 192% 8 e% Portugieſen 70% 70% init, St. Steel com. 49% 49 Spattier 924% 94%%„„„pref loen es U Türken 93% 935/% ertebahn 46% 495 4% Argentinten 87 ½ 87 Tend. trage. 3% Mexltaue: 34% 34½% Debeers Z e 4% Japane:; 89*—8⁴ 90˙/ Fhartered 17 1 Tend.: ſttlli. Jolbftelbs 35 Oitomanban: 17½% 17, andmtnes 6— 62 io into 76½¼ 76½ Lailrand— 4. Braftliane: 85% 85%] Fend.: ſtill. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 36 und 1637. Proviſtonsſrei! 21. November 1906. eeer———— 1 b. Wir ind als Seibſttontrahenten 05 Käuſer unter Vorbehalt:„%„ .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt g. d. H. 13 11³ Atas, Lebensverf⸗Mel, Ludwiashaſen M. 325 Badiſche.⸗GG., Brühl 8 Ben:& Co., Abein Gasntotoren, Mannbeim—. 214 Branereigeſellſcheft vorm. Karcher, Emmendingen 25 zfr. Bruchſaler Brauerei⸗ cſellſchaft 96 Bür zerbräu, Ludwig baten— 200 Cewiſche Fabrik Heubruch— 55 zfr. Daimler Motoren⸗Geſ. Unter ürkteim, Lit. K„5 280 5 5 5 Ekt. B 83 zfr.— Deutſch⸗Oeſterr. Man esmanuröhren⸗Werke— 175 Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 136 Filterſabrik Enzinger, Worms 2861 259 Flink, Eiſen- une Broneegießerei, Mannheim 90— Frankentbaler Keſſelichmiede 865fr Fuchs Waagonfabrik, 154— Geſellſchaft für Linde's Eismaſchinen— 188 +⁶ Herrenmühle vorm. Genz Heivelberg— 10³ Lelbrnaer euacdelſegaf, mles— auag 1— Luxſſche Indunr'ewerke,.⸗G. Ludwioshaſen 112 55 Mſchtnenf zbril Bruchſchl, Schnabel& Henning 828— Mosdacher Aktien mauere vorm. Hübner 97— Pfäluſche Mühlenwerke Schifferſtadt— 126 Meinau Terratm-(Aeſeliſchafi 118— Rheimſche Automobil⸗Geſellſchaft— 137 Rheiniiche Metallw rentabrit Genußſcheine— M. 250 Rheiniſche Schuckert Geſell chaf!— 11⁴ Kbeinmühlenwerle, Mann deim 161 159 Rheinſchtifh.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 119 S ah werk Nannberm 120⁰— Südd. unche Jute⸗Induſtrie. Mannbeim 98 9⁰ Sübbeutiche Kabel. Mannhenn. Genufeſcheine—[M. 110 Unionwerte,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Emrichtungen— 181 Unonbrauerer Karleru e— 65 Vua Levensverfichert ngs⸗Geſ., Mannheim M. 340 fabrik Raſtant 115— Weſſen baa-Gſellf vaft in Karlsruhe— 80 zfr. Zuckerfabrit Frankenthal 996— * — Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim. 21. November. Budapeſt, 21. November.(Telegramm.) Getreidemarkt. einer Gewinnſumme von M. 59 495, Dr. Lemcke's„Baron Kiki“]richtung geregelt. Die Tragweite der Waffe wird auf 3100 Metei 20. 21¹. mit M. 58 950 und„Anmuth“ mit M. 50 900. angegeben. So meldet der„Elektrician“ aus London in harf Weizen per April 1492 1404 ſtetig 1494 1496 ſtetig Ein Rennen für die berühmten Orlow⸗Traber iſt in Rußland Stangens„Verkehrszeitung“. Dit. 15 56 15 58 1554 1556 8 geſchaffen worden, und zwar zur Erinnerung des hundertjährigen— Roggen per Okt.——— ſtetig——— ſtetig Todestages des Grafen Orlow, der die Orlow⸗Raſſe begründete. Vetantwortlich: ber⸗ 35 855 25 15 82 100—2 13 8 105 Dus Rennen iſt mit einem Rieſenpreiſe, nämlich 3 Rubel für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kapſer; „„ April 1482 1484 5 11 kiwa 180 000 1 e e e für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; Mais pei Ott.———— ſtetig„ 0 1 Reſultate: Cafi ſür Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel; „„ Ma 10 82 10 84 10 88 10 40 in Paris ergaben am letzten Abend folgende Reſetkate afend für den Inſeratenteil und Geſchäftliches Franz 8 Aug.——————— de Paris: Conſtant le Marin⸗Belgien beſiegt Friſtensky⸗ für den Inſeratenteil und Geſch 5 es Franz Kircher, Rohlraps p. Aug. 28 70 20 90 willig 26 80 27 00 ſtetig Böymen durch Eindrücken der Brücke in 22 Min. 25 Sek., Lurich⸗ Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdruckerei Wettier Schön. Rußland und Pytlaſinsky⸗Rußland ringen 40 Min. unentſchieden, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. FFEE——vUeunſtant le Marin⸗Belgien wirft Anglio⸗Martinigue mit Arm.— Gerichiszeſtung. Landau, 20. Nop. Das hieſige ver⸗ urteilte den Reſerve⸗Inſanteriſten Oorn von Weſtheim wegen Anſtiftung zum tätlichen Vergreifen an einem Unteroffizier, der ſchwer perletzt wurde, zu 1 Jahr Gefängnis und ordnele feine ſofortige Verhaftung an. IZweibrücken, 20. Nov. Im Sommer dieſes Jahres iſt in Schopp die Pulvermühle in die Luft geflogen, wobei zwei Arbeiter getötet, und mehrere verletzt wurden. Die für das Unglück verantwortlichen Perſonen hatten ſich heute vor der hieſigen Strafkammer zu verantworten. Der Fabrikleiter Albrecht und der Werkmeiſter Lieſe wurden beſchuldigt, es Unterlaſſen zu haben, Anordnung zu treffen, daß bei Reparatur des Hinkdaches das Gebäude von Pulver geräumt und dann durchnäßt wurde. Sie erhalten je 50 M. Geldſtrafe. Der Blechſchmied Ar nold Moſelburg aber, welcher den auf dem Dach aufgeſtellten Tbtofen über die Mittagszeit weder auslöſchte noch überwachte, wo⸗ durch die Exploſion entſtand, erhielt zwei Monate Gefängnis. Sport. V. Baden⸗Baden, 20. Nov. Nach der deutſchen Rennſtatiſtik hat der Weinberg'ſche„Fels“ in dem Jahre 171 290 M.(zuzüglich 40 000 Kronen im Oeſterreichiſchen Derby) an Gewinnen zuſam⸗ mengetragen. Er ſteht mit dieſer Summwe an der Spitze der er⸗ folgreichen Flachrenn⸗Pferde. Der Hannibal⸗Sohn überragt an Klaſſe ſeine ſämtlichen Konkurrenten um ein Bedeutendes und iſt jedenfalls das beſte Pferd, das Deutſchland ſeit Jahrzehnten ge⸗ zogen hat. Seine bisherige Laufbahn weiſt nur zwei Niederlagen auf. An zweiter Stelle ſteht ſein Stallgefährte und Halbbruder Feſtino“ mit 137175 M. Es folgt Graf Reventlows„Beliſar“ 684 201.), dem der glückliche Erfolg im„Großen Preis von amburg“, auf den dritten Platz verhalf. An vierter Stelle reiht ſich„Jonis“ mit 78 980 M. an. Er iſt bekannt durch ſeinen (Triumph über„Fels“ im„Jubiläums⸗Preis“ zu Hoppegarten. Den fünften Platz nimmt der Graditzer„Hammurabi“ ein. Er ar das Rätſel des Jahres, denn ſeine Verſuche führten abwechs⸗ Aungsweiſe zu ſchweren Niederlagen und großen Erfolgen. Seinen Frößten Triumph feierte er in„St. Leger“. Seine Gewinnſumme eträgt 78 800 M. In der Neihe der ſiegreichen Pferde folgt „abula“, die rechte Schweſter von„Fels“ mit 67570 M. Sie ſcheint, nach ihren bisherigen ununterbrochenen Erfolgen zu urieilen, ganz in die Fußſtapfen ihres trefflichen Bruders zu Beten. Noch niemals haben in Deutſchland zwei Pferde, die Ge⸗ iſter ſind, eine derartige Rolle zu ſpielen vermocht. Es folgten [Dann R. Haniels„Farandole mit M. 62 240,„Derby Cup“ mit faligriff am Boden in 3 Min. 11 Sek. Der rieſige Neger war von der Niederlage durch den jungen Belgier vollkommen überraſcht. Eyganewitſch⸗Polen wirft Pougatſcheff⸗Rußland mit Schultergriff in 6 Min. 30 Sek.— Folies Bergere: Eberle⸗Deutſchland wirft Pengal⸗Türkei mit Untergriff von vorn in 3 Min. 32 Sek., Pedonbny⸗Rußland wirft im Entſcheidungskampfe Petroff⸗ Bulgarien mit Ueberwurf am Boden in der Geſamtzeit von 1 Sid. 1 Min. 36 Sek., Antonitſch⸗Bosnien wirft Vervet⸗Frankreich mit Kopigriff am Boden in der Geſamtzeit von 1 Std. 15 Min. im Eniſcheidungskampf, Caſeaux⸗Frankreich wirft Smejkal⸗Böhmen im Entſcheidungskampf mit Kopfgriff am Boden in der Geſamtzeit von 1 Std 2 Min. 15 Sek. Vermiſchtes. Zweimal zwei iſt fünf. Ein luſtiges Geſchichtchen, das an heiterer Wirkung alles ähnliche übertrifft, teilt der„Peſti Hirlap“ aus dem ungariſchen Abgeordnetenhauſe mit. Im Hauſe wird eben der§ 5 des Geſetzes über Maße verleſen und der Re⸗ ferent, Paul Lazar, der nebenbei ſogar Univerſitätsprofeſſor iſt, ſagt: In dieſem Paragraph iſt ein Druckfehler, denn es heißt unter anderem, daß der zehnte Teil eines Kilogramms ein Hektogramm und der hundertſte Teil ein Dekagramm ſei, es wolle daher ſtatt der„zehnte“ Teil der„hundertſte“ Teil und ſtatt der„hundertſte“ der„zehnte“ Teil geſetzt werden.“ Das Haus nahm dieſen Antrag ohne Debatte an und in Ungarn iſt alſo von jetzt ab einzehntel Kilogramm gleich 1 Dekagramm und einhundertſtel Kilogramm gleich 1 Hektogramm.— Daß die Herren Magharen ihre Son⸗ dergelüſte nun auch auf das Dezimalſyſtem ausdehnen, hätte doch niemand gedacht. Der Satiriker des„P..“ gloſſiert dieſen Fall mit dem Bemerken, daß ein magyariſcher Profeſſor einmal be⸗ hauptet habe, man könne nur deshalb nicht zum Südpol gelangen, weil es dort ſo furchtbar— heiß ſei! Eljen! — Die bekannte Opernſängerin Emma Calos, ie„göttliche Carmen“, wird von einem blinden Amerikaner heim⸗ geführt, der ein hundertfacher Millionär ſein ſoll. Er hatte ſie ſchon geliebt, als er noch das Licht der Augen hatte aber ſich immer ferngehalten, und erſt nach der Erblindung infolge eines Kurzſchluſſes, der Sängerin, deren Bild ihm immer vorſchwebte, Herz und Hand und Millionen angeboten. Für die Hochzeitsreiſe des Paares auf eigener Nacht iſt ein Orcheſter geworben, das den Geſang der Neuvermählten zu begleiten hat. — Ein elektriſches Gewehr. Ein ſchottiſcher Me⸗ chaniker hat dem engliſchen Kriegsminiſter das Modell eines Ma⸗ gazingewehres vorgelegt, mit dem 28 Schüſſe in der Minute abge⸗ —————— geben werden können. —— Die neue elektrische Glühlampe, die Osram-Lampe für 100— 130 Volt. 32 und 50 Kerzen kann in jede bängende Fassung direkt ein- gvachraubt werden. Gewaltige Stromersparnis 70% gegenüber Kohlenfadenlampen. Anstelle einer 16 Rerzenlampe mit Koblenfaden kann man ohne Nehr- rerbrauch eine 50 Kerzen Osram- Laiupe einschrauben. Silberweisses eonstantes Lieht, Leber 1000 Stunden Brenndauer Bei dem meist eingeführten Strompreis von 40 Pf. p. K W. verbraucht eine 32 Rerzen-Osramlampe nur f. 1,3 Pf. Strom, eine 50 Kerzen-Osramlampe nur für 2 Pfg. Stram per Stunde. Osram-Licht ist deshalb in vielen Fällen billiger als Gaslicht. Man beachte ansere Aüsstellung im Sehaufenster und in der Geworbehalle, wWo dufch Measapparata die Stromersparnis praktisch nachgewiesen wird. Näheres durch die Hauptvertretung: Stotz& Cie., Elektrioitats-Gesells chaft m. b. H. Telephon 662 und 3251. e68 Das Feuer wird durch eine elektriſche Vor⸗ Für 'IIInpfennigſtück ——— 1 ſchieben Noch billiger können Sie's doch nicht verlangen! einen Verſuch mit dem echten„Kathreiner“, erhält man ein ½% Pfrund⸗Pakct Kathreiners Malzliaffee! Machen Sie alſo noch heute Sie's nicht noch weiter auf, Wenn Sie schönen, reinen Teint und zarte, weisse Hände erhalten wollen, so waschen Sie sich taäglich mit der nach Deutschem Reichspatent aus Hühnerei hergestellten Ray-Selfe Die wunderbare Wirkung, welche die in jeder Kaufmann hat dieſe 10 Pfg.⸗Pakete, alſo laſſen Sie ſich ſofort eins holen. Achten Sie aber genau darauf, daß Sie auch den echten„Kathreiner“ bekommen, es gibt nämlich viele minderwertige Nach⸗ ahmungen! Best. Na 4 der RAT SEifE enthaltenen kostbaren Haut ausüben, andteile des Hühnereies auf die macht sich schon ch kurzer Zeit bemerkbar. Bitte chten Sie beim Einkauf auf den Namen RAVY-SEIFE und wei⸗ sen Sie die minderwertigen Nachahmungen zurück. Preis per Stück 50 Pfz. ——¾ 67437 —— ———— leiert bel ſcinellſter Antertigung Dr. 5. Saas che Buckdruckerei, S. m. b.., S 6. 2. Veberall käuflich. Srauerbrlefe SAo-Kalligraph 7 onder e n Nethode, Auszelchnungen. 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Fr „ el Seneral-Anzeiger: Nittaglan) — aszz2 2 2 — 226 8 2 832 2333* eeereeeeennee 1 — —————2 —— ͤ ——— 88— 98888888800000eeeele — Srrrr———————————— —— 1 1 ———— Mannheimer In einer Auflage von mindestens Lerkehrs-. Fremdenbuch SO, OO00O Exem laren erscheint im Frühjahr 1907 in geschmackvoller Ausführung im Verlag der Dr. H. Haas'schen Buch- üruekerei G. m. b. H. in Mannheim das Mas enthält das Mannheimer 1. Kurzer Führer durch Mannheim mit schönen Illustrationen und einem farbig aus- geſührten Stadtplan, in welchem alle bis Anfang Februar 1907 erſolgten Veranderungen berück sichtigt worden sind. 2. Wo wohnt man in Mannheim? Verzeichnis der Hotels, Gasthäuser und eventl. Privatfremdenwohnungen. Die Aufnahme in dieses Verzeichnſs kostet pro Petitzeile 3 Mk., Mehr- und Fettdruchgellen entsprechend höher. 3. Wo speist man in Mannheim gut: Verzeichnis der Hotels, Gasthäuser, Wein- und Bierrestaurants und Kaſeés. Die Aufnahme in dieses Verzeichnis kostet pro Peiſtzeile 3 Mk., Mehr- und Fettdruckzeilen entsprechend höher. 4. No kauft man: Mannheim vortellhalt ein? Verzeichnis der offenen Ladengeschäſte aller Branchen mit Angabe der dort erhältlichen Waren, Die Aufnahme in dieses Verzeichnis kostet pro Petitzeile oder deren Raum 2., Mehr- u. Fettdruckzeilen entsprech. höher. Mannheimer Verkehrs- v. Fremdenbuch, das in allen nach Mannheim führenden Haupteisenbahnlinien aufgelegt, ferner den Hotels u. Gast- häusern zur Gratisverteilung an die Fremden unentgeltlich verabreicht und allen Besuchern der im Jubiläumsjahr stattfindenden zahlreichen Kongresse und Verbandstage ete. kostenlos ausgehändigt wird. Derkehrs- und Fremdenhuch? „ Wo unterhält man sieh gut? Verzeichnis der Theater, Varietés, Konzert· und Vergnügungsetablissements. Die Aufgahme in dieses Verzeichnis kostet pro Petitzeile 5 Mk., Mehr- und Fettdruckzeilen entsprechend höher. 6. Was ist sonst in Mannheim schenswert? Verzeichnis der öffentlichen Ausstellungen, Samm- lungen u. 8, W. Die Aufnahme von Privat-Aussteſlungen oder sonstigen privaten Sehens⸗ Wärdigkeiten in dieses Verzeichnis kostet pro Petftzells 5 Mk,, Mehr- und Fettdrucksellen entsprechend höher, J. Kurze Führer dureh a) den Schwarzwald c) den Odenwald b) die Bergstrasse d) die Pfalz e) die VMogesen. Hierzu Verzeichnis empfehlenswerter Kurhotels, Sommerſrischen, Gasthäuser, Restaurants und Privatpensionen. Grosse farbige Touristenkarte für Südwestdeutschlanc. Die Aufnahme in dieses Verzeſchnis kostet pre Fetitzeiſe 3., Mehr- und Fettdruckzeilen entsprechend höher. Inseratenanhan Hierin werden Inserate aller Art aufgenommen. Preis pro /1 Seite 30 Mk., ½ Seite 18 Mk., ½/ Seite 12 Mk. Nahere Auskaſt erteilen und Bestellungen zu Aufnahmen in die einzelnen Verzeichnisse nehmen jederzeit gerne entgegen die Erpedition des Mannheimer deneral-Anzeigers, B 6, 2 Sowie unsere verschledenen Vertreter. 7 neeeeeeeeee eeeeeeeeeeeeeeen ————— ̃ ˙˖—·——— Dwonuemend: 30 Pfennig monatlich. Tuigerlohn 10 Pfennig. Vurch die Poſt bezogen incl. Poſt⸗ Guſſchlag M..91 pro Quartal. Telephon: Redaktion Nr. 377. annheimer Journal Amts⸗ und Kreisverkfündigungsblatt. Juſeratses Die Kolonel⸗Zeile. 20 ½ Auswärtige Inſerate 25 Die Reklame⸗Zeile 60 Expedition Nr. 218. Nr. 193. Bekaunkmachung. Schweinerotlauf betr. Nr. 167 8911. Der unter zem Schweinebeſtand der Philipp Schreck Witwe in ausgebrochene Motlauf iſt erloſchen; die Stallſperre iſt aufgeboben. Mannheim., 12. Nou. 1003. Sr. Beglrisam II. 9819 4 aimſmachung. ach 5 Das Einfangen von Hunden in hieſiger Stadt betv. Eingefangen und bel Joh. Brotz, Elfenſtr. 41 III hier untergebracht, ein herren⸗ koſer Hund. 9318 Naſſe: Foxterrier; FJarbe: weiß mit ſchwarzen und Praunen Flecken; Geſchlecht: Wännlich. Mannheim, 19. Nov. 1908. Großh. Bezirksamt: Lelizeidirektien. Bekaunimachung. Das Einfangen von Hunden in hieſiger Stadt betr. Eingefangen und bei Wirt dolf Schafdt, D 6, 3, hier, untergebracht ein herrenloſer Hund. 9817 Raſſe: Spitzer; Farbe: warz; Geſchlecht: welblich Mannbeim, 19. Nov. 1906. Gr. Bezirksamt: Polizeibtreltion. Konkurs⸗erfahren. Nr. 1858. Ule e das Bermögen desJohann Adam Kurz, Spezerel⸗ Wa enbandlung in Maunheim 4. Duerſtiaße 51, wurde(eute Nach untans ½% Ubr das Kou⸗ Fursverahren eröffnet. Zum Fonkursve walter iſt Anaunt; fraufſmaun Georg Giſcher hier. Konkursſorderungen ſind bis n 10 Deze uber 1o08 dei de Merichte anzumelden. Zugleich in zur Beſchluß⸗ ſalſung üder die Wahl enes Defiuittven Verwalters, Über die Beſlellung eines G äubigerans⸗ uſſes und einttetenden Falles der die in 8 132 der Konur orbnung bezeichnetenGe enſtände And zut Püung der ange, er⸗ beten Forderungen auf Aittwech, 19. Dezor. 1906, vormittags 11 uhr, ordem Gr. Aimtsgerichte, Aut. 14, Zimmer Nr. 114, Saal D mein auberaumt. Allen Perſonen, welche eine 71 Konkuismane gelörige Sache Beſitz haben oder zur Kon⸗ bae elwas ſchuldig ſind en aufgege en micts au der emeinſchuldner zu verabiolgen Sder zu leiſten, auch de Ver⸗ Pftchtüng au'erlegt, von den eflze der Sache und von den DDderungen, für welche ſie aus ber Sauſe gogeſonderte Befriedig⸗ ung in Auſpruch nehmen, dem FKonkursverwafter bis zum 10, Deze nber 190s Auzeige zu machen. Mannbeim, 19. NMovember 1906. Der Gerichtsſchreiber Großherzogl. Amtsgerichts: Stroh. 931 Handelsregiſſer. Zum Handelsregiſter Abt. VI.⸗Z. 3. Firma iſch Preußiſche a me Geſell⸗ E 1 U t mit beſchränk⸗ ter Haftung“ in Mann⸗ heim, wurde heute ein⸗ getragen: 9816 Durch den Beſchluß der We⸗ ſellſchafler vom 18. Nouember 00 iſt die Geſellſchaft auf — 05 und wird durch einen tquidator vertreten. Wil⸗ Im Rabeneick, Kaufmann Mannheim iſt als Liqui⸗ Ir beſtellt. Mannbeim, 19. Nov. 1906. Gr. Amtsgericht I. Aetferung 5on vehens wifteln Die Waiſenanſtalt der Fa⸗ milſie Wespin Stiſtung be⸗ Darf für das kommende Jahr Fu. 1 000 leg Ochſenſleiſch, — 800„Schweinefleiſch und Wurſtwaren, 10 000„ Schwarzbrot, „ 000 Stuck Milchbrot, „ 3000 Eiter Milch. Schriſttiche Augebote auf Dieferung obiger Lebensmit⸗ tel wollen verſchloſſen und wmit, eutſprechender Auſſchrift Verſeben bts ſpäteſtens Freitag, den 80. November, vörmittags 11 Uhr, auf diesſeitiger Kanzlei Kauſbaus Zimmer Nr. woſelbſt auch die Lieſerungs⸗ Bebingungen aufliegen, ein⸗ gereicht werden. 30 000/979 Mannheim, 17. Nov. 1908. Dei Stiſtungsral der 27, VFamilie Wespin⸗Stiftung: don Hollander. 5 Mittwoch, den 21. November 1906. 116. Jahrgang. Auf die Aktien disser Bank, welche am 23. November 1806 zum Kurs von 127% bei unserem Frankfurter Hause E. Ladenburg zur Zeichnung aufgelegt werden, nehmen wir Anmeldungen zu den Bedingungen des Prospektes(siehe No. 538 Süddentsche Disconto-Gesellschaft.-G. ds. Bl.) entgegen. Einladung der bei der Norddeukſchen Hagelverſichtruugs⸗Geſellſchaft in erlin verſicherten Landwirle des Arriſes Mannheim zur ardeutlichen Bezirks⸗Perſammlung am Freitag, 30. November, vormittags 10 Uhr in Mannheim im Sitzungszimmer des Areis⸗ Ausſchuſſes Mannheim, D 2, 7, III. Tages⸗Orduung: 1. Verleſung und Beſprechung des vorläufigen Geſchäfts⸗ berichts der Direkilon. 2. Berichterſtattung über die Beſchlüſſe der General⸗ Verſammlung vom 13. Februar 1906. 3. a) Beſprechung der bisherigen Ert ebungsform der Jahres eiträge. b Beſchlußfaſſung über einen Antrag des Verwaltungs⸗ rats und der Satzungs⸗Kommiſſion auf Aenderung der Reſer vefonds⸗Beſtimmungen(88 70—12 der Satzung) und§ 27 der Verſ.⸗Bed. 4. Wahl eines Delegierlen und zweier Stellvertreter. 5. Sonſithe Beſprechungen. Die Druckſachen u Nr. 1, 2 und 3 der Tagesordnung wirden auf Wunſch von der Generalagentur in Karlstuhe portofrei zugeſundt. Maunheim, den 19. November 1906. Der Kreisausſchuß: König. 9320 Badische Brauerei Mannheim. Die diesjährige ordentliche Genkral⸗Perſammlung ſtudet Montag, den 10. Dezember, nachmittags 5¾ Uhr im oberen Saale der„Stadt Lück“ in Mannheim ſtatt. Tagesordnung: 8 Geſchäf sbericht und Rechnungsablage. 2) Geuſchmigung der Abſchlußtechnung auf 30. September 1906 3) Eutlauung des Vorſtands und des Aufſfichistats. 4) Ve wendung des Reingewinns. Die Ausgape den Eiunittskarten er'olgt gegen Nachweis des Aktiegbeſitzes bis zum 7. Dezember einſchließlich auf unſerem Geſchäftszimmer, bei dei Mheiniſchen Creditbank und de Bantrauſe Wingenroth Soherr& Co. hier. Mannheim, 14. Novem er 1908. 67842 Der Vorstand.: Rich. Sauereck. Kaffee- u. Speisehaus 5, 3., Neubert H 8, 3 Angenehmes 585 85 Lekture.— Flösstes Rahmen- Ateſier Einrahmung von Sildern, Gemälden. Lunstdläner-Verlag. Teleph. ide gob⸗ 3633. ve Vergolden alter Rahmen u. Spiegel. Grösste Auswahl in 6764⁵ Familienrahmen u. Fhotodrsphleständern. Fürbere R. Schaedia Chem. Reinigungsanstalt E 1, 14. fel phon 1488 3 10. Harktstrasse Nächst der Concordienkirche Annahme für LIndennof: Gontardplatz 1. Rasche Lieferung Zllligste Preise Anerkannt tadellose Ausführung eorg Matt Mferurseſsrde Frankfurt a. MI. Vereinsxegiſter. Zum Vereinsregiſter Band III,.⸗Z. 9, wurde heute ein⸗ getragen: der Verein„Lieder⸗ kranz“ in Mannheim. 9321 Mannheim, 20. Nov. 19086. SGr. Amtsgericht J. Iwangs⸗Verſteigernng. Donnerstag, 22. Nov. 1906, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokale Q4, 5 hier gegen bare Zahlung im Voll reckungswege öffentlich ver⸗ teigern: 43249 Möbel verſchiedener Art. Maunheim 21. Novbr. 1906. Miehle, Gerichtsvollzteher, Elelshei er r. 16. Iwaugs⸗Perſteigerung. Donnerstag, 22. Nov. 1906, nachmittags 2 Uhr werde ich in dem Pfandlokale 4, 5 hier, e en bare Zahl⸗ ung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 43253 1 Klavier, 1 St uch⸗ maſchine, 1 Schrauben⸗ ſchneidmaſchine, 1 S anze, 1 Blechrundmaſchine, aufg. Betten ſowie Möbel ver ſchiedener Art u. Sonſtiges. Mannheim, 21. Nov. 1906. Fahnert, Gerichtsvollzieher. Zwangsverſteigerung. Donnerstag, 22. Nov. 1906, nachmittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Pfend⸗ lokale 4, 5, gegen bare Zaylung im Vollſtreckungs⸗ wege 43254 1 Kaſſenſchrank, 1 Po⸗ ſaune und Möbel verſchied. Ait öffentlich verſteigern. Mannheim, 22. Nov. 1906. Elliſſen, Gerichtsvollz eher. 04, 17/ Große 0 4,J7 Möbel⸗Verſtei erung. [Am Dounnerstag, 22. Nov., nachmittags 2½ Uhr, verſteigere in meinem Lokal: 1 hochfeine Schlafzimmer⸗ Einrichtung, 1Buffet, beſſere Betten, Diwan, Kanapee, Chaiſelongue, Waſch⸗ und Nachttiſche, Küchenſchränte, Tiſche, Stühle, Chiffonnier, Schränte, Nähmgaſchinen, Eisſchränte, lſchönes Kinder⸗ bett, eine Partie Bureau⸗ Möbel, Bilder, Spiegel, Petroleumöfen, Kleider, Weißzeug, Fahrräder, 1 Dy⸗ namsmaſchine zum Ver⸗ nickeln und Akkumulator⸗ Laden. 42586 Ferner verkaufe beſſere Zigarren, Zigaretten, Kognat Lebertran. Beſichtigung vormittags. M. Arnold, Auk(iogator N 3, 11. Tel. 2285. Uebernehme jeden Pouen Mo⸗ bel oder Waren zum Verſteigern oder gegen dar. dam 1 ſinven l. Aufnahme und kE nenguer Diskretion be⸗ Fran Schmiedel, Hebaumme Weinhelm, Mittelgaſſe 11. 8188 Gtla eee 10 Mk. Pelohnung demjenigen, welcher mir mein [ſam 168. abds. entlaufenes rot⸗ [braunes Hündchen ohne Hals⸗ band, mit weißen Füßchen und weißer Bruſt wieder⸗ Dringt. 8832 Kaltenhäuſer, Colliniſtr. 18, 4. 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