55 5 5—2 60 Aibonnement⸗ Gadiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung. Mannheimer Volksblatt.) Telenramm⸗Awrefſe Lo,, 70 Weenn! tli im⸗ 1347 a monatlich. 99** es, nabhängige Tageszeitun die Woſi dez mel Poſt⸗ 1 1 8 rt—⸗ uufſchiag be.4 bro Quartal. 8 3 4 Teleſon⸗Num ſokot Emzel-Nummer e Pg. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Diwettton u Buchbaltund 14a5 41 5 1 Druckerei⸗Bureau(An⸗ % E 6, 2. Geleſtuſte und verbreiteiſte Zeilung in Aannheim und Amgehung. E 6, 2. nübint Aructate 5 13 e 0 Pfg. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Redaktionn 377 5 uswärtige Inſerate 25„ E 2 itt — 2 D 3 Expedition und Verlags⸗ II Din Mellame⸗ele. 60 igene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. dabemdung. 21s oder 548 Sams 9 nen 10 10 Nr. 5 Samstag. 24. November 190..(1. Mittagblatt.) 2— ee rrns—— LENDr rere 8— N 2— allnak VUVf˙b; 55 1 7 Die heutige Mittagsausgabe umfaßt führung dieſer Reformen derartige Erſparni ſe zu machen, daß Finanzminiſter Cai[aux iſt augenblicklich ein viel⸗ 16 Seiten. nicht nur die„undemokratiſch ſchlechte“ Beſoldung vieler fran⸗ geplagter Mann. Ungeduldig fordert die Linke ſeinen Ent⸗ 55 zöſiſcher Diplomaten verbeſſert werden kann, ſondern auch die wurf eines Einkommenſteuergeſetzes. Dabei hat die Beratung ***V 55 Einſetzung von Handelsattachees und„Konſuln ohne Reſi⸗ des Budgets heute vormittag begonnen. Der gefährlichſte 5 Pariſer Brief. denz“ möglich ſein wird. Gegner Caillaur' bei Beratung des Budgets und des Ein⸗ 1(Von unſerem Pariſer Korreſpondenten.) General Piequart hat bereits einen umfaſſenden Plan tormenſteuergeſetzes im Senat wird vorausſichtlich ſein Vor⸗ F. Paris, 22. Nov. für die Aufhebung der Kriegsgerichte und ihre Erſetzung durch gänger Poincaré ſein. Die erſte Budgetſtzug in der Kammer dee haen nich ge„Disgiplinarräte“ ausgearbeit ſowie verſchiedene intereſſante gab großengZahl von Redftern Gelegenheit, dem Miniſter ihre Amtspflichten in vollem Umfang zu übernehmen, um das Verfügungen üüber die Grundſätze, die bei der Beförderung 1 e deſſen Vudget zuerſt vorgenommen wurde, Vertrauen, das ihnen am J. November die Kanmer und jetzt der Iffiziere bie zum Erlaß des angekündigten Geſetzes über allerhand Wünſche und Klagen zu äusern Ruan erklärke en zaſch auch am Dienstag der Senat mit ſtarker Mehrheit aus⸗ diefe Frage zu beobachten ſind, und über die endliche Durch⸗ ſeiner Antwort, die Lage der Landwirtſchaft in Frankreich ſei rſand geſprochen hat, durch die Tat zu verdienen. Obgleich kaum führung der Beſtimmungen Andres betr. die Einrichtung von günſtiger denn je. Er teilte weiter mit, daß er in ſeinem 21 5 5 2 5 88 1 8 e 8 rder + f 1 8 Gr oindg oſan dore 51— Fe 8 e dtei Wochen ſeit Bildung des Miniſteriums verſtrichen ſind, Erfriſchungshallen, Leſeſälen, Korreſpondenzzimmern u. dal. Miniſterium eine beſondere Abkeileing zur Zee der 1—baben ſich die neuen Mitarbeiter Clemenceaus alle bereits in den Kaſernen und die ranggemäßere Unterbringung der Weinfälſcher eingerichtet hat und zu rückſichtsloſem Vorgeſen 1eu6 Furch intereſſante Verfügungen bemerkbar gemacht und be. Unteroffiziere erlaſſen. Große Schwierigkeiten bereitet die Nege Jieſe Aniombathiſhe Gunat 10 ſpieſen, daß ſie mehr können als Reden halten und geſchickte Beſchaffung der Beſpannung für die neuen ſchweren Feldge⸗ durch den hohen 5 ranzoſiſchen Juſtizbeamten Saint⸗Aubain en n. Interviews bewilligen. Mit einem Mut, der ſie alle von ſchütze Rimailho ohne Mehrbelaſtung des Budgets. Es iſt kürzlich peinliches Aufſehen erregt hat, entſchloſſen iſt. be. ihrem kühnen Führer inſpiriert zeigt, haben ſie vom erſten anzunehmen, daß man die nötigen Geldmittel durch Aufheb⸗ Die Erklärungen Clemenceaus und Pichons über ihre aus⸗ Tage ihrer Machtpollkommenheit an Reformen in Angriff ge⸗ ung einiger Küraſſierregimenter und durch Streichung der wärtige Politik, die vor einigen Tagen von Theodor Wolff, * nommen, vor denen ihre Vorgänger im Hinblick auf das ge⸗ nicht unbedingt erforderlichen Offiziersſtellen zu ermöglichen dem bisherigen Pariſer Korreſpondenten und jetzigen Chef⸗ woöhnlich recht kurze Daſein eines Miniſters in der parlamen⸗ ſucht. Eine vorzügliche Wahl ſcheint Clemenceau mit Cheron, redakteur des„Berliner Tageblatts“, veröffentlicht worden tariſchen Republik verzagt zurückzuſchrecken pflegten. dem Unterſtaatsſekretär im Kriegsminiſterium, getroffen 31 ſind, haben in chauviniſtiſchen Kreiſen heftigen Widerſpruch nung Elemenceau ſelbſt und ſein getreuer Ariſtide Briand haben. Mit unermüdlichem Eifer geht Cheron ganz in ſeinem gefunden. Beſonders der Hinweis auf Delcaſſs iſt Clemenceaſt 25 find zwar einſtweilen völlig durch die Vollziehung des Amt auf. Er verläßt ſich nicht auf andere, ſondern will, wie vielfach verdacht worden. Offenbar hatClemenceau es ſelbſt be⸗ fa, Separationsgeſetzes in Anſpruch genommen. Deſto eifriger Elemenceau ſelbſt, alles mit eigenen Augen ſehen. So hat er reut, dieſen Namen während des Interviewps genannt zu haben die beiden anderen Selbſt“ des Miniſterpräſidenten, jüngſt den Kaſernen der Artillerieregimenter Nr. 12 und 13 haben. Die offiziöſe„Agence Havas“ hat wenigſtens der 9 5 Pichon und Piequart, begonnen, im Sinne ihres Meiſters zu in Vincennes bei Paris nachts um 3 Uhr einen Beſuch abge⸗erſten wörtlichen Ueberf der Ausführungen des Ber⸗ Erb. irken. Pichon bereitet im Miniſterium der auswärtigen An⸗ ſtattet und feſtgeſtellt, daß die Unterbringung der Mannſchaf⸗ liner Tageblatts“ eine z Lesäart folgen laſſen, in der kegenheiten am Quai d Orſay in Paris große Reformen ten viel zu wünſchen übrig läßt. Wenn nicht alles täuſcht, Delcaſſes Name fehlt. Wie dem auch ſei— daß der frühere iſt Cheron, der zuerſt vor wenigen Monaten als Gründer der[Cheftredakteur der„Aurore“ die„Halsbrecher⸗Politik“ Del⸗ bor. Er ßpill nicht nur— dem Verſprechen der Programm⸗ erklärung des Kabinetts getreu— die franzöſiſche Diplomatie „republikaniſieren“ d. h. den zahlreichen Reaktionären, die heute noch die Republik, die ſie im Geheimen bekämpfen, als Botſchafter, Geſandte oder Konſuln im Ausland vertreten, den Austritt aus dem Staatsdienſt nahelegen, ſondern über⸗ haupt einmal ein großes Reinemachen veranſtalten und die Maſſe der überzähligen Beamten aus dem Tempel verjagen. Die Günſtlingswirtſchaft, die ſich in allen Teilen des franzö⸗ ſiſchen Beamtenweſens unangenehm fühlbar macht, hat am Ouai d Orſay beſondere Triumphe gefeiert. Dort wimmelt es bon„Diplomaten“, die ſeinerzeit kraft einer einflußreichen Fupfehlung, ohne Bedürfnis auf Seiten des Staates, mit Keinem Gehalt ernannt worden ſind, dann langſam aufrück⸗ ten, ohne jemals ernſte Arbeit im Miniſterium zu finden, „parlamentariſchen Gruppe für Frauenrechte“ von ſich reden machte, einer der Männer der Zukunft Frankreichs. Juſtizminiſter Guyot Deſſaigne hat den Depu⸗ tierten und Senatoren ſoeben den Antrag der Regierung auf Unterdrückung der Todesſtrafe mit ſorgfältig ausgearbeiteter geſchichtlicher Begründung überreichen laſſen, Doumergue hat glücklich die Genehmigung des neuen franzöſiſch⸗ſchweizeriſchen Handelsvertrages von Kammer und Senat erlangt, wenn auch nicht ohne ſcharfen Widerſpruch von verſchiedenen Seiten. Irt der Kammer hat beſonders der Deputierte Plichon(Natio⸗ naliſt) die neuen Zolltarife bekämpft und behauptet, daß Frankreichs Konzeſſionen für die Schweiz einen Gewinn von Millionen bedeuten, während der Wert der ſchweizeriſchen Zu⸗ geſtändniſſe höchſtens einige Tauſende ausmacht. Im Senat hat Meline vor der neuen franzöſiſchen Handelspolitik ge⸗ warnt und erklärt, Frankreich könne nur dann mit Deutſch⸗ land einigermaßen gleichen Schritt halten, wenn es Herr ſeiner Zölle bleibe. Trotzdem hat das Parlament die neren Zölle angenommen in der Ueberzeugung, daß der Handelsvertrag mit der Schweiz zwar nicht ſehr günſtig für Fraukreich ſei, aber doch einem neuen verderblichen Zollkrieg, auf den die Schweiz es hätte ankommen kaſſen, vorgezogen werden müſſe. Bei den monatelangen Verhandlungen hat der Wunſch, die Schweiz vor einer weiteren Annäherung an das Deutſche Reich zu be⸗ wahren, eine große Rolle geſpielt. Allem Anſchein nach haben ſchweizeriſchen Zollvereins geſchickt manövriert. 8 0 Legations ſekretär, Geſandtſchaftsattachees oder gar bevoll⸗ mächtigte Miniſter wurden, ohne jemals im Ausland geweſen arik⸗ zu ſein, und heute als Drohnen im Bienenſtock den wahren liden Atbeitern Raum und Zeit und die Möglichkeit einer Verbeſ⸗ 82⸗5 ſerung ihrer Lage ſtehlen. In Zukunft werden, wenn Pichon 5 5 mit ſeinen Reformen durchdringt, die franzöſiſchen 111 iplomaten ihre Treſſen im Ausland verdienen müſſen, und feine Ernennung ſoll mehr im„Journal officiel“ zu leſen ſein, 11 der nicht wirklich eine Vakanz entſpricht. Weiter plant Pichon An⸗ eine durchgreifende Moderniſierung des franzöſiſchen Kon⸗ gkeit ſulatsweſens; daß manche Konſuln. die Sprache des alts⸗ Jandes, in dem ſie Frankreich vertreten, nicht einmal beherr⸗ Gab⸗ en, ſoll in Zukunft unmöglich ſein. Man hofft, bei Durch⸗ N Lee chten Dik 5 12—* 7 Sachſenſchädel. 2 Ein Roman von der roten Erde m Brühl. (Nachdrug verboten.) „von Walther Schulte vo 80(Fortietzung.) „Wer hat denn wieder angefangen?“ fragte er vorwurfsvoll. „Wer iſt gleich wieder über den Bonaparte hergezogen mie⸗ nich geſcheit und hat mich gleich attackiert, als ob ich der Kaiſer ſelber Mär, nur, weil ich in ihm einen großen Mann ſehe, dem ſich die ganze Welt beugt.“ FIch beug mich ihm nich!“ ſchrie der Bauer, und Belkatrin ziſchte:„Und die Ruſſen, auf die ers abgeſehen hat, beugen ſich ihm aud icht! „Na, nu könnten wir ja wieder von vorne anfangen,“ erwiderte er ürgerlich.„Und es könnte doch ſo nett auf Brüggemanus Hof fein, wenn wir uns nur beim Kartenſpiel in die Wolle legten. Aber, iu ſagen Sie mal, Fräulein Katarina, würds Ihnen nun be⸗ ſonders an mir gefallen, wenn ich meine ehrliche Meinung gleich unter den Tiſch fallen ließe und alles ſchön und gut erklärte, was Sie ſagen und denken? Na, wollten Sie das wohl ſo?“ Da lachte ſie wieder und ſagte:„Nein, mein dickköpfiger Herr Jobann Henrich Schulte⸗Haidhof, nein, das möcht ich denn doch nicht Iaß Sie ſo ein Duckmäuſer und Jabruder wären. Und eigentlich ſind ſch trotz allem Aerger, daß es Ihnen ganz gut zu Geſicht ſteht, benn Ihre Augen zu funkeln anfangen und Sie in die Nage kommen.“ „Sehen Sie wohl! Und Sie werden auch recht eigentlich ein Stückchen was größer und kriegen ſo was, na, ſo was wennSie fuchtig 9¹ noch Extras, ſo was wie ein ſchönes blitzendescGewitter, Ferden. Alſo wollen wir das nächſtens einmal wieder ſo machen man köngt ja auch zur Abwechflung mal ein bißchen was ſein. Alſo kommen Sie recht bald wieder, und dann was vertragen können.“— Es war ſchon gut und alles im beſten Werden, obgleich Hen⸗ rich noch keine Kuh auf Brüggemanns Hof gekauft und damit die Freierei eingeleitet ha wie es ſonſt wohl der Brauch in der Gegend war. Es hätte ſich ja auch kaum etwas Faſſenderes zuſam⸗ menfinden können; er, als der Erbſohn eines der angeſehendſten Schultenhöfe und ſie, die Tochter von einem ſo uralten, freien Bauerngute. An die fünfzehntauſend preußſche Taler kriegte das Trinken mal mit, das hatte der Brüggemanns Pauer ſelber ein⸗ mal, ohne eine andere Abſicht, als aufzutrumpfen, beiläufig be⸗ merkt. Und eine reiche Ausſteuer ſei auch da. Und was ihn beträfe, ſo würde er ſich bei einer Hochzeit ſeiner Schweſter nicht lumpen laſſen; die beſte Milchkuh vom Hof ſolle von ſeinetwegen mit ihr gehen. Aber da er trotz ſeiner dreißig Jahre noch eigentlich keine rechte Luſt habe, ſich eine Bäuerin zu ſuchen, und warten wolle, bis wieder geregelte Verhältniſſe herrſchten im Lande, ſo wäre tte, es ihm E I am liebſten, ſeine Schweſter bliebe noch recht lange auf dem Hofe. Sie verſtünde ſich ja trotz ihrer Bildung auf die Wirtſchaft und wiſſe zuzugreiſen wie nur eine, Ja ja das wäre ſehr ſchön, und Henrich wollte auch bald alles mit dem Mädchen in die Reihe bringen. Wenn ihm nur der Alte keine Schwierigkeiten machte! Der ſaß doch noch gar ſo feſt und ſtolz auf dem Schultenhof und würde an keine Uebergabe denken. Und ohne das eine junge Frau auf den Hof zu führen! Selbſt⸗ wenn er es durchſetzte, es würde Mord und Totſchlag geben zwiſchen ihr und ſeiner Stiefmutter, das ſchien ihm ganz ſicher. Lunte hatte man ſchon gerochen auf dem Schultenhof. Der Bauer ſchaute noch wütender drein als gewöhnlich ſchon, pon beiden etwas merken ließ. Nur einmal höhnte der Schulte: „Na, Henrich, ſiehſt mir je ſo aus den Augen, als wenn du gerne ine Kuh kaufen möchts. Aber eine zu kauſen, dazu gehört Geld, und bon mir iſt nix zu holen gar nix. Wart man, bis dem Schulte im Velt ſeine kleine, ſo'n nüdlichen kleinen Pony, ſo weit is, dann die Herren Schweizer mit dem Schreckgeſpenſt eines deutſch⸗ wollen wir mal ſehen, ob wir uns auch wohl ein Stündken oder zwei⸗ und auch die Stiefmutter ſchien ordentlich geladen, obgleich keins caſſes nicht gebilligt hat, wiſſen wir längſt. Wenn Clemencean trotzdem in den Verdacht gekommen iſt, zur Taktik ines deutſchfeindlichen Vorgängers zurückkehren zu wollen, ſt 1 dafür wohl weniger die„Enthüllungen“ Judets im„Eekair über Clemenceaus wahren Ziele, als gewiſſe Aeußerungen des Miniſterpräſidenten ſelbſt, verantwortlich zu machen J. 19 9 Politische Iebersſcht. Maunheim, 24 November 1908. Zur Rede des Reichskanzlers. „Das Reuterſche Bureau hat, ſo ſchreibt man der„Südd. Reichskorr.“ aus Berlin, die nicht im zuſtimmenden Sinne ge haltenen Artikel deutſcher Blätter zu den jüngſten Darleg⸗ ungen des Reichskanzlers benutzt, um z. B. in Japan gege uns mit einer Depeſche zu arbeiten, worin es heißt, die Rede des Fürſten Bülow habe die Unzufriedenheit mit unſerer äußeren Politik nicht beſeitigt. Daß ſolche durch die Allge⸗ meinheit und die telegraphiſche Nachdrücklichkeit der Faſſung irreführenden Behauptungen nicht geeignet, ſind, die Aufgabs unſerer Diplomatie in Tokio zu erleichtern, bedarf kein näheren Ausführung. Für die Wortführer de ländiſchen Kritik iſt es vielleicht nicht ohne J von derartigen Wirkungen ebinntnis zu erhalten, die ſie d wohl nicht beabſichtigt haben. Unſere Gegner in der fremde wiſſen die freiwillige Mitarbeiterſchaft des —...— will ich ſie dir ſelbſt zubringen. Aber ſchlag dir alle andern ſen aus dem Sinn. Du kennſt mich.“ „Vatter, ich bin nun ſiebenundzwanzig geworden zu Oſtern Ich ſollt doch denken, wenn ich ſo nne Rechte, ſo nne ganz Paſſend brächt, dann... wandte Henrich ein, ſich zu einem weichen Ton zwingend. Aber der Bauer ſuhr auf:„Kiek, kiek, auf deine ſiebenun zwanzig willſt du auftrumpfen. Nix will ich von einer Freierez wiſſen, gar nix, und in meinen Augen biſt du weiter noch nir 3 ein Grünſchnabel, und oft ein recht frecher Grünſchnabel Aber a noch auf dem Poſten, Junge, ſtramm auf dem Poſten, da merk dir.“ 5 „Und wenn ich freien will, dann frei ich, Vatter, wenn Er ſo redt!“ rief Henrich.„Hat Er ſeinen Kopf, ſo hab ich den meinen Und was Unrechts wär's nicht.“ D Preſſe aber ——5 Es war wieder einmal ein kleiner Krach zwiſchen Vater und dern Tages, als er Hafer zum Verkauf nach Baukum gefahren Brüggemanus Hof ein, um mal„Guten Morgen“ zu ſagen Als er durch das große Tor ſchritt und auf die Diele Lrat, börte Der junge Bauer blieb ſtehen, lauſchte und lächelte verg wie ein Peitſchenknall. Das war nichts Keifendes und keln gehörte. Na, die würde auch mal ſeinez af Sobr ein Krach, wie er täglich vorkam auf dem Schultenhofe hatte, denn die Franzoſenpferde hatten immer Hunger, und als er Bauer ſei auf dem Felde, ſagte ihm der Knecht, aber da er Katarinas Stimme. Sie ſchimpfte grade eine Magd herunter war ihm Muſik in ſeinen Ohren. Den Donner, die hat tog der Zucht halten. Ja, die wußte mit dem 2 Und nun grade wollte Henrich voranmachen, nun grade. An leer zurückfuhr, machte er einen kleinen Umweg und kehrte au 1 8 552 äu⸗ lein ſei da. und das mit aller Gründlichkeit. Es ſcholl über den gogzen . e 5 ſtellen! Und wie ſie ihre Worte zu ſagen wußte, he war jede ſches Gezeter, das war ſo richtig her iſch und ſicher, ſo be Teufel noch einmal! ecte General⸗Anzeiger.(Mittagblatt) Mannbeim, 24. November. „nationalen“ Peſſimismus für ihre Zwecke ſchätzen. Es braucht nicht verſchwiegen zu werden, offene Sprache des Reichskanzlers, wie ſie alif den gegen Deutſchland nicht voreingenommenen Teil der ausländiſchen Preſſe ihre Wirkung nicht verfehlt hat, auch von Herrſchern und Regierungen anderer Länder als eine Förderung der guten Ausſichten für Erhaltung des Friedens und für freund⸗ lichen Gedankenaustauſch bei etwaigen Meinungsverſchieden⸗ heiten mit Sympathie begrüß! worden iſt. Darüber liegen gus mehreren Hauptſtädten ſpontane Aeußerungen vor.“ Die in dieſen Zeilen ausgeſprochene Kritik gegen unſere „nationalen“ Parlamentarier iſt nicht nur eine recht a n⸗ maßende, ſondern auch recht ungeſchickte Leiſtung der Hboffiziöſen Korreſpondenz. 5 Die Reſultate des Weinparlaments. Die„Berliner Korreſpondenz“ veröffentlicht die Ergebniſſe der Konferenz in Sachen der Weingeſetzge bung, die vom 8. bis 10. November im kaiſerlichen Geſundheitsamte tagte, woraus hervorzuheben iſt: Der Vorſchlag die beſtehende S onderge ſetz gebung über den Wein zu beſeitigen un Wein ausſchlie ßlich dem Nahrungsmittelgeſetze zu unterſtellen, fand keinen Anklang, Bezüglich der Kellerbehandl ung wurde gewünſcht, daß die⸗ jenigen Verfahren, welche geſtattet ſein ſollen, im Geſetze oder in ergänzenden Bekanntmachungen des Bundesrats erſchöpfend auf⸗ gezählt würden. Die Mehrheit der Verſammlung befürwortete ein Berbot des Verſchnitts von Weißwein mit Rot⸗ wein und event. die Einführung des Deklarations⸗ zwanges für ſolche Verſchnitte. Ueber die Frage, ob eine räum. liche und zeitliche Beſchränkung des Zu cke rwa ſſerzu 0 5 8 ſich empfehle, waren die Auffaſſungen geteilt. Dle, Gr enz⸗ Achlen für den Gehalt an Extraktſtoffen und Minieralbeſtand⸗ kellen wurden für unentbehrlich gehalten, ſolange nicht ein brauchbarer Erſatz gefunden ſei. Von einigen Seiten wurde je. doch die Nachprüſfung der Grenzzahlen gewünſcht. Einhelligkeit Herrſchte darüber, daß eine einheitliche in allen Teilen des Reiches nach den gleichen Grundfätzen zu handhabende elk kon; trolle durch fachmänniſch gebildete Beamte anzuſireben ſei. Die überwiegende Mehrzahl ſprach ſich für die Anſtellung von Kon⸗ ktrollenren im Hauptamte und für Einräumung weitgehender Befugniſſe an dieſe Beamte aus. Ueber den Wert der Vorſchrift Aner Lagerbuchführung waren die Meinungen getellt. Zur Einſchränkung einer mißbräuchlichen Verwendung der als Haus⸗ krunk oder für Brennzwecke hergeſtellten Weine aus Treſtern und Hergleichen, ſowie der Obſtweine wurden verſchärfte Kontrollmaß⸗ kegeln empfohlen, dagegen fand der Vorſchlag, den Obſtweinhandel nermentlich den Bertrieb von Birnenweinen, allgemein beſchränken⸗ den Maßnahmen im Handelsverkehr zu unterſtellen, keine Willig⸗ ang. Die Einführung einer Weinſteuer fand nur in der Form kiner Abgade zur Deckung der Kontrollkoſten oder in Form einer Beſteuerung der Weinvermehrung vereinzelte Befürworter. Straf⸗ Berſchärfungen für beſtimmte Zuwiderhandlungen gegen die Be⸗ Ummungen des Weingeſetzes wurden von verſchiedenen Seiten für Anßtig gehalten. Faſt ohne Widerſpruch beklagte man, daß ſich be⸗ züglich der Herkunftsbenennung des Weines Mißſtänd⸗ Durch zu weitgehende Verwendung von örtlichen Bezeichnungen als Gattungsnamen bemerkbar gemacht hätten. Die Vertreter des udels bezeichneten zwar die Verwendung ſolcher Gaktungsnamen allgemeinen für unbedingt notwendig, doch war man ſich faſt ſpruchslos darin einig, daß Lagenamen, namentlich in Ver⸗ udung mit einer Bezeichnung des Jahrganges, als Herkunftsbe⸗ zeichnungen im ſtrengen Sinne angeſehen werden ſollten, auch ſprach man ſich überwiegend dallin aus, daß Weine, die unter der Bezeich⸗ nung eines beſtimmten Weinbaugebietes in den Verkehr gebracht werben, z. B. unter dem Namen Ffälzer⸗ oder Moſelwein, dieſem Weinbaugebiet entſtammen müßten. Bei Verſchnittweinen hätte die Hauptmenge zu entſchoiden. Der Wunſch der Vertreter des Obſtweinhandels daß Obſt⸗ und Beerenwein in Zukunft nur dem Nahrungsmittelaeſetz unterſtellt werden möchten, begegnete Widerſpruch von mehreren Seiten. F. — Deutsches Reich. Berlin, 23. Nob.(In der heutigen Sitzung des HBundesratzs] fanden die Vorlagen betreffend die Feſtſtellung des zweiten Nachtrags zum Reichshaushaltsetat für das Rechnungsjahr 1906, ſowie betreffend die Feſtſtellung des zweſten Nachtrags zum Haushaltsetat für die Schutzgebiete zuf 25 echnungsjahr 1906 die Zuſtimmung. Breslau, 23. Noy. DYr⸗ Foppf iſt geſtern abend nach Romabgereiſt. fel, 28 Nov.(In Gegenwart des Kaſſers) und 8 Prinzen Hei neſch fand heute hier die Vereidigung der Re⸗ Nhen der Marineſtation der Oſtſee ſtatt. Der Kaiſer hielt eine Unſprache an die Rekruten. Ausland. *Oeſlerreich⸗Ungarn.(Der Kaiſer) hat zen Feldmarſchalleutnant v. Hötzendorf zum Chef des Generalſtabs für die geſamte bewaffnete Macht ernannt, bie Enthebung des Feldmarſchalleutnants Poti ore„ des Stellvertreters des Chefs des Generalſtabs, von dieſer Funk⸗ gion vorbehaltlich ſeiner Verwendung auf einem höheren Kom⸗ mandopoſten angeordnet und ihm das Kommandeurkreuz des Ganz gehoben im Gemüt und ſich bei ſolcher Kraftbetätigung Mädchens, das er ſich auserſehen hatte, ſelber in ſeiner Stärke hlend, ſchritt er nach den hintern Räumen. Er fand dort Kata⸗ ga, die Arme in die Seite geſtemmt, und mit funkelnden Augen auf die geſcholtene Magd blickend, die, halb bewußtlos von der zerſchmetternden Wucht der Zornesworte, mit tiefrotem Geſichte ſaſtand und ganz mechaniſch mit dem Stößer ins Butterfaß fuhr. „Das haben Sie aber ordentlich beſorgt, Fräulein Brügge⸗ ſagte Henrich vergnügt und bot ihr die Hand. 5 255 aput muß man ſich ärgern über das Volk. Zu dumm ſind ie, Rahm abzuſchöpfen.—— Doch treten Sie näher, Henrich.“ Ste führie ihn ins gute Zimmer und fragte, ob ſie ihm mit einem Kümmel aufwarten könne. Da ſon Kümmel, das wäre was, um ſich von dem Schreck zu etholen, ſagte er Als ſie ein Gläschen gefüllt hatte, blickte er verſchmitt in das erregte Geſicht und fragte:„Wird man auch k gegen den einſügen Herrn und Gebieter ſo aufbegehren, Fräu⸗ Brüggemann?“ 5 eWenn man in ſeinem Rechte iſt, dann allemal, Herr Halbhof, entgegnete ſie hochfahrend. vuber wenn nun der Serr und Gebieter auch unen forſchen Kerl iſt und was zu beſtellen hat. Was dann?“ „Hahahaha!“ lachte ſie.„An mir ſoll er ſich die Zähne aus⸗ Feißen. Brüggemanns Gelkatrin wird mit jebem fertig, Henrich Unb nich nur mits Mundwerk, wenn'⸗ ſein muß, auch mit Arm und Hand“ (Jortſezung folgt.) 5 Schulte⸗ wohl zu» Stefansordens verliehen. Der Kaiſer hat ferner angeordnet, daß die daß dem ehemaligen Chef des Generalſtabs Grafen Back die ſeinerzeit ihm zuerkannten Ehrenbezeigungen auch in ſeiner gegenwärtigen Stellung zu leiſten ſind. Das Herrenhaus) wählte eine aus 20 Meitglie⸗ dern beſtehende Spezialkommiſſion zur Vorberatung der Wahlreformvorlage. Zur Landesverſammlung nach Villingen! Gemäß dem Beſchluß ihres Engeren Ausſchuß findet die Laudesverſammlung der Nationalliberalen Partei Badens am 8. und 9. Dezember in Billi ng en ſlark Das Programm wurde, wie folgt, feſtgeſtellt: Samstag, den 8. Dezember(kath, Feiertag Mariä Empfäng⸗ nis). Nachmittags 1 Uhr: Situng des Engeren Ausſchuſſes. Naächmittags 2 Uhr: Landesverſammlung in der„Tonhalle“ Tagesordnung: 1. Ausſprache über die politiſche Lage. 9. Beratung und Feſtſtellung eines Aufrufs an die Partei⸗ genoſſen. 3. Aenderung der Satzungen der Landespartei. 4. Wahl der badiſchen Mitglieder für den Zentralvorſtand der Geſamkpartei, ſowie derjenigen Mitglieder, welche die Landesverſammlung für den Engeren Ausſchuß der Lan⸗ despartei und für den Vorſtand des Jungliberalen Landes⸗ verbands zu wählen hat. Abends von 8 Uhr ab: Geſelliges Zuſammenſein. Sonntag, den 9. Dezember: Nachmittags halb 3 Uhr: Große öffentliche Volksverſamm⸗ lung in den Sälen der„Tonhalle“. Redner: die Abgeordneten Dr. Binz, Dr. mann und Sänger. Seit dem Sommer 1905, wo die letzten Landtagswahlen vor⸗ zubereiten waren, iſt die Landesverſammlung der Nationallibe⸗ talen Partei Badens nicht mehr zuſammengetreten. Inzwiſchen war die neue Volksvertretung, die im Zeichen des direkten Wahl⸗ rechts und des Blockabkommens gewählt wurde, an der Arbeit. Wichtige geſetzgeberiſche Aufgaben hat ſie erledigt und manche Fragen angeſchnitten, welche für unſer Land, für die Entwicklung ſeiner Finanzen, ſeiner Bahnen, ſeiner wirtſchaftlichen Kräfte bebeutſam ſind. Zu einer Rückſchau auf die jüngſte Tagung des Lardtags, in ber das Zentrum nach dem Ausſpruch ſeines Ah⸗ geurdneten Neuhaus keinen frohen Feſttag verlebte, wie zur Aus⸗ ſchau auf die Aufgaben, die in ber Zukunft zu löſen ſind, iſt die Londesverſammlung der richtige Ort. Selbſtverſtändlich wird Obkircher, Reb⸗ auf ihr auch die Reichspolitik zu Worte kommen. Aller⸗ dings hat hier ſchon der nationalliberale Parteitag in Goslar ausfübrlich geſprochen; eine Wiederholung der in Goslar ge⸗ pflogenen Debatte wird die Landesverſammlung kaum beabſich⸗ tigen; um ſo lebhafter aber dürfte ſte es begrüßen, daß der Führer der nationalliberalen Geſamtpartei, Reichstagsabgeordneter Baſſermann, im Sinne des Goslarer Parteitages den Beſorg⸗ niſſen, welche ernſte nationalgeſinnte Männer gegenüber dem Reichskurs der letzten Jahre hegen, ſo entſchiedenen und freimüti⸗ gen Ausdruck verlieh. Nicht zum wenigſten aber wird in Villingen die prakti Werbearbelt, welcher ſich die Nationalliberale Partei mit' allem Eifer widmen muß, zu erörtern ſein. Im Jahre 1908 ſtehen uns Reichstagswahlen bevor, denen ein Jahr ſpäter wieder die allgemeinen Landtagswahlen folgen. Schon ſind andere Parteien in die Vorbereitungen für diefe Wahlgänge ein⸗ getzeten, und auch die Nationalliberale Partei darf nicht fäumen, die kommenden Wahlen ernſtlich ins Auge zu faſſen. St ergibt ſich für die Landesverſammlung in Villingen ein vielſeitiger und wichtiger Beratungsſtoff. Die Einlabungen ſind den Vereinen der Nationalliberalen Partei ſche bereits zugegangen, und zahlreſcher Beſuch des Villinger Parteitags aus dem ganzen Land iſt dringend erwünſcht. Die N Skadt Villingen wurde zum Stelldichein gewählt, weil die Ab⸗ ſicht beſteht, die Landesverſammlung nicht nur in Mittelbaden, ſondern abwechſelnd auch im Oberland und im Unterland abzu⸗ halten. Gerade in einer Zeit, wo Dinge, wie die Fälle Gaiſert. Wittemann und anderes die Gemüter erregen, wird es den libe⸗ ralen Männern in der oberen Hälfte des Landes doppelt willkommen ſein, wenn diesmal in ihrer Mitte der Lan⸗ desparteitag ſtattfindet; aus ihren Reihen wird darum ein be⸗ puders ſtarker Zuzug erwartet zu den nichtöffentlichen Ver⸗ handtungen der Landesverſammlung am 8. Dezember, wie zu der Volksverſammlung am 9. Dezember, die ſich zu einer wirkſamen Maſſenkundgebung für den liberaſen und den vater⸗ ländiſcken Gedanken geſtalten foll. Von hohem Wert im Leben einer Partei ſind Zuſammenkünfte wo ſich ihre lebendigen Glieder aus allen Landesteilen und aus allen Ständen mit den Abgeordneten der Partei vereinigen, um in perſönlicher Ausſprache ihre Anſchauungen und Wünſche aus⸗ zukanſchen, um ſich gegenſeitig in der Freude an den gemeinſamen Ideglen, in der Arbeit und im Kampf für ſie zu ſtärken. Dieſen Erfolg erhoffen wir auch von dem Landesparteitag in Villingen. Leicht iſt dieſe aufſtrebende Stadt mit ihrem reg⸗ ſamen Gewerbefleiß von allen Richtungen her zu erreichen. Raum für die Verſammlungen und Unterkunft für die Gäſte ſteht reich⸗ lich zur Verfügung. Darum auf, nach Villingen zur Landesverſammlung! Badiſche Politik. Gemeinderatswahl. * Edingen, 23. Noy. Bei der geſtrigen Gemeinderatswahl ſiegte kel einer Wahlbeteiligung von 92 Proz, das Zentrum mit 85 Stimmen gegen 91 ſozialdemokratiſche. Rheinſchiffahrtsabgaben. Karlsruhe, 23. Nov. Der Stadkrat beſchloß, die Angelegenheit der Rheinſchiffahrtsabgaben in der Städtevertreter⸗ konferenz zur Erörterung zu bringen, um eine Grundlage für etwaige mit den übrigen Städteordnungsſtädten gemeinſam zu unternehmende Schritte zu gewinnen. Miniſter Dr. Schenkel. .. Karlsruhe, 23. Nov. Miniſter Dr. Schenkel kehrt Samstag Abend dom Urlaub zurück. Jungliberales. * Pforzheim, 28. Nov. Im Jungliberalen Ver⸗ ein hielt geſtern Herr Blechnermeiſter Kiby von Karlstuhe einen Vortrag über Arbeitgeberverbünde und ihre Aufgakben ihren Einfluß auf die Mittelſtandsbewegung und die Mittel⸗ ſtandspolitik der verſchiedenen Partelen. 70, Geburtstag, *Lahr, 23 Nop. Seinen 70. Geburtstag feierte geſtern Geiſtl. Rat und Dekan Heunſg von Kappel, Alters⸗ päſident der zweiten babiſchen Kammer und Abgeordneter füt Nus Stadt und Land. Manunheim, 24. November⸗ hat nach achttwöchentlichem Kur⸗ Baden⸗Baden ver⸗ Prinz gebrauch da ſſen und iſt mit ſein bhe zurckgefohr! 5 Tühe zurückgekehrt. Aus aden⸗Baden nach§ * L Bon Baden Karl Frey⸗Gilbert in bil benützte, iſt zu erholt hat. Wir, olk, freuen uns über die i unferes Großherzogs und Hoffnung hin, daß der Rekonvaleszent in ſeinem an der Douglasſtraße recht bald vollſtändige Gene⸗ finde. Die Großherzogin⸗Witwe von Luxemburg und die Erb⸗ Baden reiſten Die plötzliche Abreiſe hängt zweifellos mit der neuet⸗ gs bon Luxemburg zuſammen. dirat hat in ſeiner letzten Sitzung die Einführung des Sſtündigen Schichtbetriebes für die Maſchiniſten und Kohlen⸗ tiſchen Elektrizitätswerk vornehmlich aus prinziplellen Mitbeſtimmend für die Ablehnung war auch die plötzliche Arbeitsniederlegung vor acht Tagen. Der Stadt⸗ rat ſteht auf dem Standpunkt, daß ihm durch die Anbwendung der⸗ artiger Zwangsmaßnahmen durch die Arbeiter ein Eingehen auf ihre Forderungen unmöglich gemacht wird. Man darf darauf ge⸗ ſbannt ſein, was jetzt die Arbeiter des Elektrizitätswerkes kun werden. Die nächſten Tage werden jedenfalls darüber die Ent⸗ ſcheidung bringen. * Der weithin bekannte Theaterdirektor Johann Schichtl iſt 66 Jahre alt in Bobenheim geſtorben. Wegen Beleidigung mehrerer Schutzleute wurde geſtern vom Schöffengericht der Lokalredakteur der„Volksſtimme“, Emil Mark Geldſtrafe verurteilt.(Aus⸗ ung großherzogin von Luxemburg. Maier, zu 150 führlicher Bericht ſolgt.) Einen Morvverſuch aus Eiferſucht unternahm geſtern Abend in Ludwigshafen der 32 Jahre alte, in der Anilinfäbrik de⸗ ſchäfligte Fabrikarbeiter Jakob Schön aus Heideshein. Er hatte mit der 20 Jahre alten Joſefine Honacker ein Liebesberhältnis. Geſtern abend traf er ſie in der Wirtſchaft von Strubet am Brückenaufgang, two ſie als Kellne rin beſchäftigt war. Anſcheinend über dieſe ihre Veſchäftigung erboſt, rannte er ihr, als ſte eben im Vegriffe war, ihm einen Stein Vier vorzuſetzen, undermutet mit einem wuchtigen Hiebe einon Dol ch in die Herzgegenb⸗ Die Honacker ſtürgte ſofort guſammen Man brachte ſie ins Krüm⸗ kenhaus. Sie dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Der Täter wurde verhaftet. Volkskonzert der„Liedertafel“. Trotz der Fülle von muſtka⸗ liſchen Veranſtaltungen, die in Mannheim von Jahr zu Jahr im Zunehmen begriffen ſind, hat ſich die Vorliebe des Publikums fütr den Männergeſang nicht vermindert. Allerdings kträgt dazu auch der Umſtand viel bei, daß unfere erſtklaſſigen Geſangvereine hin⸗ ſichtlich ihrer Leiſtungen auf einem ſelten hohen Niveau ſtehen. Mit beſonderer Spannung werden ſtets die Konzerte der„Manun⸗ heimer Liedertafel“ erwartet, Weiß man doch, daß igte Veranſtaltungen einen gang herporragenden muſikaliſchen Genuß geſwähren. In dem morgigen Volkskon gert der Liodertafel, welches im Nibelungenſaal ſtattfindet, iſt erfreulicherweiſe ders Hauptgewicht, den Inlkentionen unſeres Kaiſers entſprechend, ckuif das Volkslied gelegt; aber auch dieſelben Soliſten, wie ſie im heutigen Vereinskonzert auftrelen, werden morgen im Volkskontzert ſingen. Für das letztere gibt ſich deshalb auch ein ſehr keges In⸗ tereſſe kund, ort aus dem außerordentlich ſtarken Kartenver⸗ öge deshalb niemand verſäumen, das Konzert igen Männergeſangvereins zu beſuchen. Mutmaßliches Wetter am 25. und 26. November. Bei bor⸗ herrſchend öſtlichen bis ſüdlichen Winden und verhälttsmäßlg milder Temperatur wird das morgens mehrfach neblige, tagsüber klocken ie und vorwiegend heitere Wetter auch am Sonntag und Montag noch andauern. Polizeibericht vom 24. November, Unfälle: Beim Transvort von Eiſenteilen fuhr in einer Fabrit am Luzenberg am 22. b. M. abends ein Transportwagen einem Taglöhner von hier über den rechten Fuß, wobei ihm ſälnntliche Zehen ſtark gequetſcht wurden. Er mußte mittelſt Krankenwagens nach ſeiner Wohnung verbracht werden, Aus dem Fenſter bes g. Stockwerkes bes Hauſes U6 1s ſiel geſtern mittag halb 12 Uhr ein 15fähriges Dienſt⸗ was kauf hervorgeht. unſeres erſten hi Mäßchen brach beide Beine und mußte mittelſt Sanitäts⸗ magens nach dem Allgemeinen Krankenhanſe überführt werden. Ein Zimmerbrand entſtand im Hauſe D 6, 7/8. Der Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden iſt unbedeutend. Das Feuer wurde von Hausbewohnern gelöſcht. Fahrraddiebſtahl: Von noch unbekanntem Täter wurde geſtern abend vor dem Bahnpoſtamt Kaiſerring 4 ein Superbe⸗ fahrrad mit aufwärts gebogener Lenkſtange und hieſiger Polizei⸗ Nummer 15 890 entwendet. Um fachdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Verhaftet wurden 15 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. Ladenburg, 24. Nob. Gegen die Gültigkeit der am 14. Nobember ſtattgehabten Bürgeraus ſchunß wahl in der der Niederſtbeſteuerten, bei welcher die Sozialdemokraten kaier Minderheit von 6 Stimmen unterlegen ſind, wurde bon ſozialdeckökratiſcher Seite aus bei Gr. Bezirfsamt Mannheſt Proteſterhoben. Dieſe slweite Wahl dürfte wiederum für ungültig erklärt werden. Es wäre daher endlich einmal am Platze, daß der Gemeinderat beim Bezirksamt eine Bereinigung der Wählerliſte von Amtstpegen beranlaßt. Obwohl infolge der An⸗ gültigkeit der erſten Wahl(im Maf 1906) ſchon 18 Wäßker ger ſtrichen wurden, enthält dle Wählerliſte immer noch eine größe Anzahl von Niucht wahlberechtigten. TCheater, Runſt und Ulſſenſchaft. Großth. Hof⸗ und Nativaaltheater in Mannheim.(Spielblan.) Samstag, 24. Nov.()/:„Das Glöckchen des Eremiten“. Sonm tag, 25,½ nachm.(Abonn, ſusp.):„Wilhelm Tell“. Abends(): „Der Evangellmann“.— Montag, 26.();„Roſenmontag“. Dienstag, 2/.(Abonn, ſusp., Vorr.):„Salome“(Herdbics: Koflet.]— Mittſvoch, 28.():„Flauto ſolo“.„Abreiſe“.— Donneestag, 29.():„Wenn wir Toten erwachen“ Helene Riechers äls Frene.)— Frejtag, 30.():„Zauberflöte“. (Gaſtſpiel: Elſe Kramm als Pamina.)— Samstag, 1. Dez.(): Zum erſten Mafe:„Ein ide Gatte“.(Gaſtſpiel: Helene Riechen als Mrs. Cheveley.)— Sonntag, 2. Dez.()t„Tannhäufes“; den Ls. badiſchen Wahlbezirk, Wolfach⸗Offenburg 4„ * 4Gaftſpiel: Elſe Kramm als Eliſabeth.— Venus: von Rapge,) 4 mädchen beim Fenſterreinigen hinunter in den Vorgarten. Das eee A .—— Mannheim, 24. Noöͤvember⸗ Selle. — Neues Theater.(Spielplan.) Sonntag, 25. Nov.:„Emilia Galotti“.— Donnerstag, 29. Nov.:„Die luſtige Witwe“.(Valen⸗ eienne: Beling⸗Schäfer.)— Sonntag. 2. Dez.:„Raub der Sabi⸗ nerinnen“. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater. Die geſtrige Wiederholung von Hebbels„Maria Magdalena“ war erfreulicherweiſe um ein gut Teil geſchloſſener als die Aufführung vom vergangenen Montag. Einige damals gerügten Fehler und Mängel waren geſtern berſchwunden. Den Meiſter Anton ſpielte diesmal wieder Herr Tietſch, der in dieſer Rolle von früher her bekannt iſt. Er gibt den knorrigen Handwerksmeiſter in weicherer Geſtaltung als Herr Putſcher, ſchlichter und wohl auch ergreifender, während freilich dem Gaſt von neulich Vorzüge des Organs und der äußeren Er⸗ ſcheinung zu ſtatten kommen. K. Vom Theater. Herr Georg Putſcher vom Münchener Hof⸗ theater, der als Meiſter Anton und König Lear nicht ohne Erfolg gaſttert hat, iſt, wie uns von zuverläſſiger Seite mitgeteilt wird, ſeitens der Intendanz für Mannheim definitiv verpflichtet worden. Der Künſtler, ein Schüler Poſſarts, ſteht inſofern noch am Anfang ſeiner Laufbahn, als ihm am Münchener Hoftheater nur ſelten Gelegenheit geboten war, in führenden Rollen vor das Publikum zu treten.—„Münchhauſen“, ein deutſches Schauſpiel von Her⸗ bert Eulenburg, ſoll anfangs Januar erſtmals an unſerer Bühne in Szene gehen. Eulenburg iſt bekanntlich auch der Autor der Novität„Blaubart“, die bei ihrer jüngſt in Berlin ſtattgehabten Premiere einen ſolennen Theaterſkandal hervorgerufen hat.— Ane grubers„Gwiſſenswurm“ ſoll demnächſt auf unſerer Bühne zu neuem Leben erweckt werden. Auch Max Halbes„Jugend“ iſt neuerdings wieder, wenn auch noch für weite Ferne, auf dem Spielplan aufgetaucht.— Die Weihnachtsgabe des Hoftheaters für die lieben Kleinen trägt den verheißungsvollen Titel„Prinzeſ⸗ ſin Tauſendſchön“ und hat, wie„Sonnenprinzeß“, eine Dame, Beate Heine, zur Autorin.— Bei der Premiere von Wildes „Ein idealer Gatte“ wird Intendant Dr. Hagemann wiederum als Regiſſeur auf dem Plan erſcheinen. Wie wir hören, ſoll das Stück mit allem Glanze in Szene geſetzt werden. So ſind beiſpielsweiſe für deſſen fünf Akte durchweg neue, künſtleriſch entworfene Deko⸗ rationen hergeſtellt, wovon eine das vollſtändige Interieur eines vornehmen engliſchen Hauſes, alſo eine Flucht von Zimmern, in denen ſich je nach Vorſchrift die Handlung abſpielt, in denkbar voll⸗ korimenſter Realiſtik zur Anſchauung bringen wird— Von Shake⸗ ſpeares„König Lear“ ſoll am 8. Dezember eine Repriſe ſtattfinden. — Die Uraufführung von Peroſis einaktiger Oper„Der Wanderer“ iſt auf den 7. Dezember feſtgeſetzt. Hierzu ſoll neueinſtudiert das Ballett„Sylvia“ gegeben werden. 5 In der permanenten Ausſtellung des Kunſtpereins ſind neu ausgeſtellt: Kollektion von Valentin Ruths⸗Hamburg und Gemälde Jonſtiger verſchiedener Künſtler. *** Ein idealer Gatte. Drama in vier Akten von Oskar Wilde, verdeutſcht von Pavia⸗ Teſchenberg.— Erſtaufführung am Karlsruher Hoftheater. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Ch. Karlsruhe, 23. November, Des Mannheimer Hof⸗ und Nationaltheaters beſtes„Kaſſen⸗ ſtück“ ſcheint zur Zeit Salome zu ſein, die Oper des hyper⸗ modernen Berliner Komponiſten und Muſikdirigenten Richard Strauß welcher ſeinem Werke die Dichtung des Engländers Oskar Wilde als Text unterlegte. Richard Strauß und Oskar Wilde ſind kongeniale Naturen, kongenial in ihrer Kunſtauffaſ⸗ ſung. Ihnen iſt die Idee nichts, die Form alles, ſie wollen auch „nie eiwas ausdrücken, ſondern Eindrücke ſchaffen.“ Nach Wilde und auch nach Strauß geht der Künſtler„nicht vom Gefühl zur Jorm weiter, ſondern von der Form zum Gedanken und zur Leidenſchaft.“ Daß Oskar Wilde in dem Beſtreben der Errei⸗ chung der höchſten Kunſtform auf halbem Wege nicht die Ge⸗ danken und die Leidenſchaft verliert, welche erſt der Form ſeiner Kunſt den Inhalt und die höhere Weihe geben, iſt nicht zuletzt das Zeichen der Genialität des Dichters, die auch in einem be⸗ ſchömenden Leben nicht ganz untergehen konnte. In Deutſchland iſt Oskar Wilde erſt in den letzten Jahren, alſo nach ſeinem Tode— der Dichter ſtarb im Dezember 1900 in Paris in den ſcheußlichſten Verhältniſſen— bekannt geworden! Die Belanntſchaft mit dem Dichter wird uns weſentlich erſchwert daßurct daß ſeine Werke zumeiſt noch unüberſetzt oder auch nicht im Buchhandel erſchienen ſind. Mehrere Eſſays über Wilde haben Averſucht uns den Dichter näherzubringen; auch der Arbeit des Mannbeimer Intendanten iſt hier lobend zu gedenken. Von den Thealerſtücken wurden bisher in Deutſchland aufgeführt:„Sa⸗ lome“ und die Geſellſchaftsdramen„Eine unbedeutende Frau“, „Lady Windermereis Fächer“ und„Ein idealer Gatte“. An erfreulichen und ſtarken Anſätzen, den engliſchen Dichter in Deutſchland bekannt zu machen, fehlt es mithin nicht; und das Wirken des Dichters in einem großen Teile verdient es auch. Unferes Erachtens wird aber doch, wie Richard Strauß in der Mufitgeſchichte, Oskar Wilde eine Epiſode in der Litteratur ſein und bleiben. Wilde war keiner der ſchaffenden Geiſter, welche der Litteratur neue Wege wieſen oder welche in den alten Wegen weiterſchreitend Werke ſchaffen, in die ſie ihre Seele, ihr Empfin⸗ den, ihr Leben und ihre Erlebniſſe verſenken, Wilde dichtete nur, um in ſeinen Dichtungen ſein Talent zu offenbaren. Die Kunſt nur des Kunſtwerks wegen!'art pour'art: das war die Funſtlehre eines Wilde, in der er ſich freilich nicht konſequent blieb. Für ihn galt auch eine Zeitlang das Wort:'art pour bargent: die Kunſt für Geld, für möglichſt viel Geld! Und das zerode bei ſeinen Geſellſchaftsdramen:„Lady Windermere's Fächer“,„Eine Frau ohne Bedentung“,„Ein idealer Gatte“ und „Der Wert ernſt zu ſein“. Das Geſellſchaftsdrama„Ein idealer Gatte! ging heuke auf der hieſigen Bühne über die Bretter, die in dieſem Augenblick nur einen recht kleinen Ausſchnitt aus der Welt be⸗ benteten. Hier wie in den anderen Geſellſchaftsdramen hält der Dichter der Londoner„Geſellſchaft“ einen furchtbaren Spiegel dor, derſelben Geſellſchaft, ohne die er, aus ihr entfernt, nicht mehr leben konnte. Was dieſe Dramen erreichen ſollten, das war erreicht: die Wirkung auf das Publikum und der pekuniäre Erfolg Und da hat auch bei Wilde der Satz gegolten: non olet. Et geniert ſich nicht, bei den franzöſiſchen Sittenkomödien An⸗ leihen zu machen und, freilich mit äußerſtem Raffinement, die alten Triks auch in ſeinen Stücken zu gebrauchen, geniert ſich gicht, alle Regiſter einer hohlen Gefühlsduſelei zu ziehen, um ſich ein gutes Publikum zu machen, geniert ſich nicht, Dinge leicht zu behandeln, die ihm nie leicht waren, und Dinge mit einem Fruf zu umkleiden, den er für ſie nie empfand. Aus Rührung and Sentimentalität, Dummheit, Bosheit und Niedertracht und Aihnlichen Ingredienzen, ſo ſich Moral und Tugenden der beſſeren Geſellſchaft nennen, miſcht Wilde ſeine Geſellſchaftsdramen zu⸗ ſammen wobei er den ehrſamen Spießer herauskehrt. Wir ver⸗ mögen ihm hier nicht zu folgen, und ſo ließ uns auch„Der ideale Hatte“, der ausgeht wie ein Luſtſpiel der ſeligen Birch⸗Pfeiffer, küß“ kis ans Herz hinan. Al'erdings auch hier ſehen wir den erprohten Techniker an der Arbeit, der verſteht, die Spannung doon Akt zu Akt zu ſteigern, der die Handlung in gutem Gang Irhält, im Gegenſpiel geſchickt verfährt und auch nur retardiert, läßt ihm auch ſonſt im Stücke freien Spielraum. reberd kein Fehler iſt, da die Zufälligkeiten nie außer Bereich der Möglichkeit treten. Die Figuren des Stücks ſind zwar nicht gut gezeichnet, aber vortrefflich geſchnitzt; ſie machen dem Theater⸗ tewniker alle Ehre. Nicht ſo dem Menſchenkenner, der ſich in keinen der aufgeſtellten Charaktere vertieft hat. Das Milien iſt die engliſche„erſte Geſellſchaft“. Der„ideale Gatte“ in unſerem Drama(beſſer ausgedrückt: Luſtſpiel) iſt noch ein werdender; Sir Chiltern iſt wohl der Gatte, um den ſich das Stück dreht, auch ideal im Sinne ſeiner Frau, aber bei weitem nicht„ein idealer Gatte“. Dieſer päſentiert ſich vielmehr erſt am Schluß des 4. Aktes, als der glückliche Bräutigam von Miß Mabel Chiltern. Sir Chiltern hat ſeine politiſche Lauf⸗ bahn— er iſt Unterſtaatsſekretär— begonnen mit dem Verkauf eines Kabinetts⸗Geheimnis an Baron Arnheim, deſſen Geliebte Mrs. Cheveley hierfür die Beweisſtücke in Händen hat. Nach Jahr und Tag tritt ſie vor Sir Chiltern und verlangt von ihm, daß er den ungünſtigen Kommiſſionsbericht über ein argentiniſchs Schwin⸗ delprojekt, den er dem Unterhaus vorlegen will, zurückzieht und das Projekt unterſtützt; als Gegenleiſtung will ihm Mrs. Cheveley den ihn kompromittlerenden Brief aushändigen. Sir Chiltern, der ſich und ſeine Laufbahn ſchon ruiniert glaubt, läßt ſich beſtimmen ſein Jawort zu dieſem Anſinnen zu geben, wird aber von ſeiner Frau umgeſtimmt, deren Liebe und Achtung er nicht verlieren will. In zweiten Akt kommt es zu einer heftigen Kontroverſe zwiſchen Lady Chiltern und Mrs. Cheveley, welche jener das furchtbare Geheimnis entgegenſchleudert, und zu einem ſcharfen Auftritt zwiſchen Sir und Lady Chiltern. Das„Spiel“ ſetzt im dritten Akt faſt gänzlich aus, während das Gegenſpiel kräftig weiter bis zu ſeinem Höhepunkt geführt wird. Mrs. Cheveley iſt bei Viscount Goring, Chilterns beſten Freund, erſchienen, um dieſem den für Chiltern ſo gefährlichen Brief auszuhändigen, falls er— ſie heirate. Goring entlarvt Mrs. C ley jedoch als gemeine Diebin und erhält ſo das ominöſe Schriftſtück, das er verbrennt⸗ Mrs. Cheveley hat bei dieſem Beſuch freilich noch einen neuen Dieb⸗ ſtahl begangen, indem ſie einen Brief von Lady Chiltern anGoring entwendet, allein ihr Zweck bleibt unerfüllt. Sir Chiltern wird Miniſter, Lady Chiltern iſt zufrieden, daß die Affaire in ſolcher Weiſe ſich erledigt hat, Goring verheiratet ſich mit Lady Chilterns Schweſter und Mrs. Cheveley ward nicht mehr geſehen. Die Aufnahme des Stückes war eine recht laue, an der Auf⸗ führung ſelbſt war nicht alles Gold was glänzte. Am beſien war die Rolle der Mrs. Cheveley(Frl. Frauendorſer) geglückt und auch Frl. Ermarth bot eine erträgliche Lady Chiltern; hin⸗ gegen fand ſich Herr Herz in ſeine Rolle des Sir Chiltern eben⸗ ſowenig zurecht als die übrigen Herren und Damen in den ver⸗ ſchiedenen Epiſodenrollen. Nur Herr Höcker vermochte als Viscnunt Goring noch eine erträgliche Hauptfigur zu ſpfelen. Das Publikum, das ſich recht zahlreich eingefunden hatte, ſchien haupt⸗ ſächlichen Gefgllen am Milien des Stückes und an den geiſtreichen Sentiments des Dichters zu finden. An Toilettenpracht war nicht geſpart, die Regie ließ nichts zu wünſchen übrig, Arbeiterbewegungen. * Haiſerslautern, 23. Nov. In der Pfälziſchen Nähmaſchinen⸗ und Fahrräder⸗Fabrik vorm. Gebr. Kayſer dahier haben, wie die„Pfälz. Preſſe“ erfährt, heute mittag zirka 230 Mann ihre Kündigung auf den 7. Dezember eingereicht. Da es der Direktion hierdurch unmöglich gemacht iſt, den Betrieb, nicht einmal in beſchränktem Umfange, auf⸗ recht zu erhalten, ſo ſah ſie ſich gezwungen, dem Reſte der Ar⸗ beiter, die nicht gekündigt hatten, ihrerſeits zu kün⸗ digen, und zwar gleichfalls auf den 7. Dezember er., ſo daß vom 8. Dezember ab der ganze Betrieb zum Still⸗ ſtande kommen wird. Letzte Hachrichten und Telearamme. Darmſtadt, 23. Nov. Heute abend um halb 10 Ube iſt die Maſchinenfabrik von Göbel in Flammen auf⸗ gegangen. Die Fabrik beſchäftigt 200 Arbeiter und feierte kürzlich ihr 50jähriges Jubiläum. * Kaſſel, 23. Nov. Finanzminiſter Frhr. b. Rhein⸗ baber hatte heute Nachmittag eine Konferenz mit Vertretern der Regierung, der Stadtverwaltung und des Bezirksverbandes wegen Baues des heſſiſchen Landesmuſeums in Kaſſel. Die Verhandlungen führten zu dem Ergebniſſe, daß die Erbauung des Landesmuſeums mit ſtaatlicher Beihilfe erfolgen wird. * Erfurt, 23. Nov. Stadtverordnetenverſammlung beſchloßt einſtimmig, den ſtädtiſchen Angeſtellten und Arbeitern Ruhegehälter und Hinterbliebenenfürſorge zu gewölren.— Das Kriegsgericht verurteilte den Kanonier Vin⸗ gelt vom 55. Feldartillerieregiment, der im Manöver bei Nord⸗ hauſen den Kanonjer Willich durch einen Meſſerſtich gettlet hatte, wegen Ueberſchreitung der Notwehr zu 4 Monaten Ge. fänguis * Dresden, 23. Nov. Der Muſikgelehrte, Komponiſt Prof, Wermann iſt geſtern in Loſchwitz geſtorben. Breslau, 23. Nov. Das Landgericht Breslau erließ eine einſtweilege Verfügung, daß die von dem Arbeiter Bie wal d verklagte Stadtgemeinde bis zur endgiltigen Erledigung des Pro⸗ zeſſes verpflichtet iſt, an Biewald eine vierteljährliche Rente von 175 Mark zu zahlen. * Hamburg, 23. Nov. Nach mehrtägiger Verhandlung wurde Fräulein Dr. Anita Augspurg von der Strafkammer des hieſigen Landgerichts wegen Beleidigung der Hamburger Po⸗ lizeibehörde zu 200 M. Geldſtrafe event. zu 20 Tagen Haft und zur Tragung der Koſten des Verfahrens verurteilt. * Paris, 24. Nov. Aus Toulbon wird berichtet: Der Marineminiſter verfügte, daß in Zukunft bei den Uebungen der Unterſeeboote beſondere Vorſichtsmaß⸗ regehn beobachtet werden. Die Unterſeeboote werden nun⸗ mehr ſtets von Torpedobooten begleitet ſein. Eine Taucherabteilung wird ſich während der Uebungen ſtets bereit halten müſſen. Auch ſoll die Zahl der Uebungen auf drei in der Woche beſchränkt werden. Paris, 23. Nov. Die geeinigte Sosialiſten⸗ fraktion beſchloß, daß jeder Abgeordnete von der Diäten⸗ erhöhung 100 Fres. per Monat der Partei zuwende. Die eine Hälfte dieſer Summe ſoll der Zentralkaſſe zufließen, die andere kommt den Föderationen zu gute. * Saltlake⸗CEity, 23. Nov. Joſeph Smith, der Präſident der Mormonenkirche, wurde heute wegen zugeſtan⸗ denen Konkubinates zu 300 Doll. Geldſtrafe ver⸗ urteilt. Die Die Bombenexploſion in Konſtantinopel. *ſFonſtantinopel, 23. Nov. Bisher iſt noch nicht guf⸗ geklärt, ob bei der geſtrigen Bombenexploſion die Bombe gemorſen wurde oder ob ſie beim Transporte explodierte. Die Exploſion erfolgte nahe bei der armeniſchen Apolheke in der venn die Spannung aufs höchſte getrieben werden ſoll. Vom Zu⸗ Hauptſtraße, wo zahlreiche Armenier wohnen. Ein vorfiber⸗ gehender Paſcha wurde leicht verwundet. Eine Blutſpur führte zur Verhaftung eines Armeniers. Die Fenſter der nächſt⸗ gelegenen Häuſer wurden beſchädigt, ſonſt wurde kein Schaden an⸗ gerichtet, In der Nacht fanden maſſenhafte Durchſuchungen von Haäufern und Verhaftungen von Armeniern ſtatt. Die Abreiſe mit den geſtrigen Eiſenbahnzügen wurde polizeilich faſt völlig ſiſtiert. Man vermutet, daß es ſich um einen Anſchlag perſön⸗ licher Natur oder um einen Racheakt, nicht aber um einen politiſchen Anſchlag handelt. Schiffsunfälle. 85 Em 23. Nov. Infolge Nebels kollidierten die holländiſche„Twee Gebroeders“ und der hieſige Heringsl„Halle“ bei der Außenhafeneinfahrt mit Dampfern und ſanken im Außenhafen Die Mannſchaften wurden gerettet. * Elsfleeth, 23. Nov. Heute morgen erfolgte auf dem holländiſchen Schooner„Gretina“, der eine Ladung Benzin, die nach Riga beſtimmt war, einnahm, anſcheinend durch Fahr⸗ läßſigleit eine Exploſion, durch die das ganze Schiff in Brand geſetzt wurde. An eine Löſchung des Feuers war nicht zu denken. Es gelang aber, das Schiff auf den Schlick zu ſetzen mit Hilfe eines Schleppers. Von den geladenen 500 Fäſſern Beuzin explodierten fortwährend noch neue, doch beſteht keine Geſayr Der Steuermann erlitt lebensgefährliche Brandwunden, ſonſt aber wurde von der Beſatzung niemand beſchädigt. Caruſo verurteilt. wyork, 23. Nov. Caruſo wurde für ſchuldig e 10 Dollars Geldſtrafe verurteilt. rtlärt Aus Mußland. 725 *„ Petersburg, 23. Nob. Petersburger Tele⸗ graphen⸗Agentur iſt ermächtigt, die in der letzten Zeit vonm einigen Zeitungen verbreiteten Gerüchte über eine bevor⸗ ſtehende innere Staatsanleihe für vollkommen un⸗ zuütreffend zu erklären. * Petersburg, 23. Nov. Heute wurde eine Ver⸗ ſammlung der Kadettenpartei, in der das Programmt der Partei der friedlichen Erneuerung und das der Partet vom 30. Oktober erörtert werden ſollten, polizeilich aufgelsſt. * Petersburg, 23. Nov. Bei einer heute abend in der Vorſtadt Ochta vorgenommenen Hausſuchung in der Wohnung eines Schuhmachers wurden 11 Bomben, dar unter 8 gefüllte, 1800 Patronen, Gewehre und Revolver ſchlagnahmt. Der Schuhmacher und zwei ſeiner Mieter, keine Päſſe hatten, wurden verhaftet. *Riga, 23. Nov. Ein Befehl des Generalgouverneurs verbietet das Anzünden von Gutsgebäuden als Strafe gegen aufrühreriſche Bauern. Nur während des Kam pfes dürfen durch Erploſivkörper Brandſchäden verurſacht werden. Derſelbe Beſehl ordnet an, Körperſtrafe nmicht anzuwendeng: bei beſonders ſchweren Fällen ſeie die Angeklaaten vor ein Kriegsgericht zu ſtellen. 1 * Irkut sk. 23. Nov. Geſtern abend beraubte eig bewaffnete Bande das Poſtamt von Pultuz im irkutskiſchen Kreiſe um 14000 Rubel. Von der Bande wurd ſechs Mann feſtgenommen. Ein Teil des Geldes wurde be ihnen vorgefunden. * Irkutsk, 28. Nov. Wegen der Unruhen, welche im Dezember vorigen Jahres in Krasnojarsk ſtattfanden, wurden ein Fähnrich, 116 Soldaten und 106 Zivilperſonen dem hieſf⸗ gen Militärgericht übergeben. * Baku, 23. Nov.(Petersburger Telegr.⸗Ag) armeniſche Partei Daſchnaktuzun hat heute eine Aufruf verbreitet, in dem allen Räubern und Plünderey die ſich mit der Flagge der Revolution decken, der Krieg ohn Gnade erklärt wird. Verliner Drahtbericht. (Von unſerm Verliner Bureau.) 2 8 Berlin, 24. Nob. Die Interpellation des Zentrums 3 Sprachenfrage in den Oſtmarken wird von der Regierung vorauß ſichtlich dahin beantwortet werden, daß ſie vorläufig noch meß Material ſammeln müſſe. Infolgedeſſen gedenkt man bereits aim Dienstag die Kolonialdebatte zu beginnen. 85 eBerlin, 24. Nob. Die Mitteilung über die Verhaf ruſſiſcher Studenten ſtellt ſich s Uebertreibung heraus E handelt ſich um eine Denunziation einer hyſteriſchen Fraue perſon. J Berkin, 24. Nov. Ein Parteitag der preuß ſchen Sozialdemokraten wird am Donnerskag, 27. Dezember in Berlin in den Räumen des Gewerkſchaf hauſes abgehalten werden. Auf der Tagesordnung ſteht Organiſation für Preußen, die Tätigkeit des preußi Landtags und das Wahlrecht in Preußen, die Lage der Stag arbeiter in Preußen und die Landtagswahlen 1908. Berlin, 24. Nov. Bei der Erkrankung des G herzogs von Luremburg handelt es ſich um einen Gehj ſchlag. Der Großherzog iſt völlig bewußklos., JBerlin, 24. Nov. Der neue preußiſche Landt ſchaftsminiſter übernimmt heute die Geſchäfte ſeines Amt Waſſerſlaudsnachrichten im Monat Novembet Pegelſtationen Datum: Die vom Rhein. 19. 20 2 22 2 24 Konſtanz J74 278%7/.74 2,74 Waldshut 1560 51.61 Hüningen„1,20.2 1,27 1,2% 110 1,18 Kenl!;„ fn is: es s Lauterburg 2,77 308 3,04 8,00 Maxau.79 2,09 3,08 3,01 2,98 2,94 Germersheim 232 2,87 3,09 2,62 Maunheim 83 190 2,29 2,29 2,23.15 Mainz„„ g 9,6 Bingen 3 0„18%0 Kaubbbz. J,9⸗ 0,98 1,06 129 1,36 1,80 Koblenzz 123 1,39 1,68 1˙88 Höln;ßß didse 10 128 168 56 Ruhrort[35 0,51 0,65 0,78 dom Neckar: Mannuheim 192 1/98 2,44 2,45 2,35.27 Heilbronnn 0,45(,75(,80.60.58.45 6) 0,10 unter 0. 8) 0½9 unter 0. 88) 0,10 unter 0. er ie. S— Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Jeuilleton und Vermiſchtes: Fritz für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Nich. ſür Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl A für den Inſeratenteil und Geſchäftliches Franz Kircher. Druck und Verlag der Dr. O. Haas ſchen Buchbrucke G. m. b..: Direktor: Ernſt. Mäller, Parlamentariſche Verhandlungen. Nachdruc ohne Vereinbarung nicht geſtattet. Deutſcher Neichstag. 124. Sitzung dom 28. November. 1 Uhr. Das Haus iſt gut beſetzt. Am Bundes ratstiſch! Graf Poſadowsky u. a. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die Fortſetzung der zweiten Beratung des Geſetzentwurfs betreffend das Ur heber⸗ recht an Werken der bildenden Künſte und der Photographie. Die Beratung beginnt beim§ 28, der nach der Regie⸗ E Ungsvorlage lautete: „Jür amtliche Zwecke dürfen Bilduiſſe von den Behörden Ihne Einwilligung des Berechtigten ſowie des Abgebildeten oder ſeiner Angehörigen verbielfältigt, verbreitet und öffentlich zur Schau geſtellt werden. Die Kommiſſion hat die erſten Worte dieſes Para⸗ graphen umgeändert in: „Für Zweckeder Rechtspflegeundder öffent⸗ lichen Sicherheit dürfen auf richterliche An⸗ örbüung uftw.“ Abg. Hennig lkonſ.) beantragt, in der Kommiſſionsfaſſung die Worte„auf richterliche Anordnung“ zu ſtreichen. Die Sozialdemokraten Dietz, Fiſcher und Gen., beuntragen 1. den ganzen§ 23 in der Regierungsvorlage wieder⸗ herzuſtellen, 2. den Zuſatz: Ebentuell beantragen ſie noch, in der Kommiſſtonsfaſſung Hinter dem Worte„dürfen“ das Wort„nur einzuſchalten, und hinter dem Worte„Angehörigen“ das Wort„angefertig“ einzu⸗ Ffügen. Außerdem hat die Kommiſſion folgende Reſolutionen gangenommen: 1. Den Reichskanzler zu erſuchen, dafür Sorge zu tragen, daß bei der Strafverfolgung wegen einer Handlung, die einen pulitiſchen Charakter an ſich trägt, dem Beſchuldigten ein angemeſſener Schutz gegen die Anfertigung, Verbielfältigung und BVerbreitung ſeines Bildniſſes ohne ſeine Einwilligung gewähr⸗ Lleiſtet wird. e 2. den Reichskanzler zu erſuchen, bei der demnächſt in Deutſchland ſtattfindenden internationalen Urheber⸗ Techtskonferenz ein gemeinſames Vorgehen aller dem Berner Verband angehörigen Staaten zur Beſeitigung der Härten der Urheberrechts⸗Geſetzgebung der Ver⸗ einiigten Staaten bon Amerika anzuregen. Berichterſtatter Dr. Müller⸗Meiningen: Die Kommiſſion hat ſich die größte Mühe gegeben, in dieſer ſchwierigen Materie den richtigen Weg zu finden. Allein in be⸗ treff der erſten Zeile des§ 28 wurden nicht weniger als ſechs Bariationen beraten. Die ganze Kommiſſion war der Meinung, daß es gauz ungehörig ſei, ſemanden aus politiſchen Gründen zwangsweſſe zu photographieren So wurde z. B. in der Kom⸗ miſſion erzählt, daß ein Anarchiſt, der nichts weiter getan hatte, als daß er einige Nummern der„Freiheit“ bei ſich trug, mit brutaler Gewalt gezwungen worden ſei, ſich photographieren zu fJaſſen. Die Kontmiſſlon hat daher im erſten Teile ihrer Reſo⸗ Aution geglaubt, einen angemeſſenen Schutz fordern zu müffon. Ich (bitte um Annahme dieſer Reſolution und des§ 23 in der Kom⸗ miſſionsfaſſung. * Abg. Fiſcher⸗Berlin(Soz.)]: Wir halten die Reſolution nicht für ausreichend. Es muß im Geſetze ſelbſt ein hinreichender Schutz gegen das zwansmäßige Photographieren aus politiſchen Gründen gegeben ſperden. Das Pezweckt unſer Hauptantrag, und es iſt nur natlrlſch, daß wir banteben auch bel Streitvergehen und bei der Verfolgung bon Lappalſen das Recht zum zwangsmäßigen Photographieren aus⸗ ſchließen wollen. Die Behauptung der Regierung, daß der Be⸗ griff politiſchen Vergehens 20 feſtſtehe, iſt nur ein müßiger Vorwand. Der Begriff läßt ſich ſehr leicht feſtſteten und hat in Fußltoſen richterlichen Entſcheidungen bereits feſtgeſtellt werden müſſen. Alle Parteien haben das größte Intereſſe daran, daß ge⸗ rade auf dieſem Gebtete ſichere Rechtsgarantien geboten werden. 199 Streikſachen hat in Hamburg die Polizei zwangsweiſe eine Menge von Arbeitern photographiert, nur weil ſie ſie im Verdacht der Rötigung hatte. Solchem Mißbrauch muß geſteuert werden. Abg. Dr. Porzig(konf.)]: Wir haben unſern Antrag auf Streichung der Worte„auf (Fichterliche Anordnung“ lediglich aus ſachlichen Gründen geſtellt. Wir ſind gewiß die letzten, die behördliche Mißbräuche begünſtigen würden, gber der Weg, auf dem ſie die Kommiſſion ausſchließen Wwäll, iſt falſch; er bringt mehr Schaden, als dle Kautek, die er chafft, wert iſt. Es gibt zahlreiche eilige Fälfe, in denen es voll⸗ kommen unmzglich iſt, erſt die richterliche Anordnung abzuwarten. Hudem hanzelt es ſich bei ihnen häufig um ſolche Sachen der „kentlichen Sicherheit, für die dem Richter die Kompetenz fehlt. Wir legen auf die Annaßme unſeres Antrages das größte Ge⸗ wicht; manche von uns würden im Falle ſeiner Ablehnung gegen das ganze Geſetz ſtimmen. Auf die Statuierung eines Ausnahme⸗ kechts wie es die Sozialdemokraten wünſchen, können wir uns nicht einlaffen. 707 Abg. Itſchert(Ztr.]: Meine Freunde werden für den konſervativen Autra tuell für die Kommiſſionfaſſung ſtimmen. Wir können un don dom Vorxrebner angeflührten Gründen nicht verſchließen. Mißariffe der Polizei bekämpfen natürlich auch wir. Die Poligei ſoll ſich kicht die ruffiſchen Zuſtände zum Muſter nehmen, und ebenſowenig f Juſtände in einer gewiſſen hleſigen Druckerei,(Heiterkeit.) Aber Mißgriffe durch überflüſſiges Photographieren werden wohl doch zu den großen Seltenheiten gehören und noch ſeltener beſonders ſchwer in die Wagſchale fallen. Gegen ſolche Mißgriffe kaun man fich auch dadurch ſchützen, daß man auf Einsiebung des betreffen⸗ den Bildes auträgt. Im Bunde mit der Reſolutjon bletet die Kommiſſionsfaſſung auch nach Streſchung der Worke„auf richter⸗ liche Anordnung“ noch einen durchaus genügenden Schutz gegen das mißbräuchliche Photographieren durch behördliche Organe. her Reichs Abg. Stadthagen(Soz) et die ſozialdemokratiſchen Anträge und polemiſtert gegen die Ausführungen des Abg. Itſchert. Blsher ſeien die Richter die einzige Behörde geweſen, die— theoretiſch wenigſteus— einigen Schutz gegen Willkür boten. Jetzt wolle das Zentrum auch dieſen Schutz beſeitigen. Das ſtehe in Widerſpruch mit ſeiner früheren Haltung. Man darf der Polizei nicht noch mehr Macht geben, als ſie leider ſchon beſitzt. Man ſieht ja an dem Prozeß Riehl in Wien, wohin die diskretionäre Gewalt der Poligei führt! Soll die Polizei noch die Befugnis erhalten, die armen Mädchen, die widerrechtlich feſtgehalten werden, auch noch photographieren zu laſſen und ihnen o jede Möglichkeit einer Rücktehr ius Leben abzuſchneiden? Es len überhaupt hier wieder einmal Ausnahmebeſtimmungen gegen e Arbeiter geſchaffen werden. — Abg. Kirſch(Zentr.): Dadurch, daß Herr Stadthagen der Kommiſſion nicht angehört hat, iſt es ihm nicht möglich geworden, den Sinn der Beſtimmungen zu berſtehen.(Heiterkeit.] Das Recht der Poligei, zu photo⸗ graphieren, wird durch dieſen Paragraphen gar nicht erweitert. Er ſagt nur, daß für die Vervielfältigung und Verbreitung von Bild⸗ niſſen für Zwecke der Rechtspflege eine Einwilligung des Betrof⸗ fenen nicht erforderlich iſt. Aber es gibt der Politei kein neues Recht Dieſes würde auch gar nicht in ein Photographiegeſetz gehören, ſondern in die Strafprozeßordnung. Und nach dieſer iſt keineswegs immer die Anordnung eines Richters erforderlich, ſondern in elli⸗ gen Fällen kann die Polizei ſelbſtändig handeln. Die ſozialdemo⸗ kratiſchen Anträge ſind für uns unannehmbar, ſchon weil ſie viel zu unbeſtimmt gefaßt ſind— was iſt z. B. ein Streikvergehen? Für den konſervativen Antrag werden wir ſtimmen. Stagatsſekretär Graf Poſadowsky gegen einen Angriff auf das Reichsgericht, den der Abg. Stad u in ſeinen Ausführungen gemacht hatte: Wir ſollten uns freuen, daß wir einen ſo unabhängigen deutſchen Gerichtshof haben, eine Ausleſe des deutſchen Juriſtenſtandes, Männer, die für Lebenszeit angeſtellt ſind, die alle Garantien der Unabhängig⸗ keit bieten. Gegen ſolche Männer darf man einen Vorwurf nicht erheben. Weiter hat ein Abgeordneter behauptet, eine Photographie zlangsweiſe aufzunehmen, ſei nicht zuläſſig, und er hat eine An⸗ zahl Fälle von Widerrechtlichkeiten angeführt. Mir ſind natür⸗ lich dieſe Fälle nicht bekannt, ich bin aber ſicher, daß der preußiſche Herr Juſtizminiſter ſie unterſuchen wird. An der Rechtlichkeit der Handlung iſt meines Erachtens nicht zu zweifeln. Ich ſtütze mich dabei auf ein Erkenntnis des Reichsgerichts, wonach bon ver⸗ dächtigen Perſonen Signalements aufgenommen werden dürfen und nur Handlungen ausgeſchloſſen werden, welche den Charakter oon Mißhandlung tragen oder geſundheitlich gefüährden. Daß aber Perſonen, die verdächtig ſind, zwangsweiſe photographiert werden, iſt eine Praxis der Polizei in allen Kulturländern, in England, in merika, in Italien. Nun foll erſt eine richterliche Anordnung not⸗ wendig ſein?! Denken Sie doch, wie ſchnell bei dem heutigen Verkehr ein Verbrecher ſich dem Geſichtskreis der Polizei entziehen kann! Durch die Einholung der richterlichen Anordnung würde eine Verzögerung eintreten, die für den Sicherheitsdienſt verhäng⸗ nisvoll wäre. Außerdem müßte auch die St.⸗G.⸗O. geündert werden. Die Zuſtändigkeit des Richters, der die Präventivmaß⸗ regeln anordnet, müf eſtgeſtellt werden, und man würde damit dem Richter eine adminiſtrative Tätigkeit zumuten. Nun ſoll hier noch der Begriff des politiſchen Vergehens eingeführt werden! Ich rate dringend davon ab. Denn, was ein politiſches Vekgehen iſt, iſt lediglich Parteifrage. Die Sozialdemokraten denken darüber anders wie die Herren bon der Rechten. Objektiv kann dieſer Begriff gar nicht feſtgeſtellt werden. Det Abgeordnete Stadthagen hat den Geſetzentwurf mißver⸗ ſtanden. Es handelt ſich nur darum, zu ſchützen, was ſchon her⸗ geſtellt iſt. Ob und wann jemand befugt iſt, eine Phötographie herzuſtellen, iſt Sache des gemeinen Rechts, nicht dieſes Geſetzes. Wir müſſen uns alle Tage gefallen laſſen, zwangsweiſe photo⸗ graphiert zu werden.[Heiterkeit.] Mir iſt ſchon oft baſſtert, daß jemand, wenn ich aus dem Reichstag kam, ſeine Kamerg auf mich krichtete. Alle Juriſten erklärten mix auf Befragen, das müſſe man ſich gefallen laſſen. Ich muß dringend bitten, den Antrag Porgig angunehmen, der die Regierungsborkage wieder herſtellt. Die Kommiſſionsbeſchlüſſe werden die Zuſtäimmtung der verhündeten Regierungen wahrſcheinlich nicht finden. Abg. Dove(freiſ. Vgg.] drückt die Beſorgnis aus, daß dieſe Beſtimmung zu einer niß⸗ bräuchlichen Einſchränkung der perſönlichen Freiheit führen könne. Und durch die Ausführungen des Grafen Poſadowsky iſt er darin nur noch beſtärkt worden. Adg. Dr. Bärwinkel(natl.): Meine politiſchen Freunde werden für den konſervativen An⸗ krag ſtimmen, und zwar aus Gründen praktiſcher Erſpägung. Wir ſind der Meinung, daß eine gerichtliche Anordnung das ganze Verfahren erheblich verzögern würde, und daß Schnelligkeit hier ſehr am Platze iſt. Der§ 23 handelt allein über die Vervielfäl⸗ tigung und nicht über die Anfertigung des Bildes, wie bon einigen Seiten gusgeführt worden iſt. Der Grund für die Verbreitung eines Bildes iſt doch der, damit ein Täter ergriffen werden kann. Deuken Sie an den Fall des Hauptmanns von Köpenick, wo das Bild ſeinerzeit aus Wismar oder Schwerin beſchafft wurde. Wenn Sie übrigens das Photographteren an ſich verbieten wollen, dann müſſen Sie ebenſo auch die Vornahme von ae ee verbieten. Das ganze Bertillonſche Syſtem, auf dem unſere Meſſungen fetzt aufgebaut ſind, würde hinfällig werden, wenn es nicht in der Praxis angewandt werden könnte. Den ſozialdemokratiſchen An⸗ trägen können wir deshalb unſere Zuſtimmung nicht geben, weil die Spegfaliſierung uns zu weit geht.(Belfall.) Abg. Fiſcher(Berlin, Soz.]: Der Staatsſekretär hat ein Erkenntnis des Reichsgerichts ver⸗ leſen. Nun, es iſt ja bekannt, daß man das Roichsgericht nach Leipzig berlegt hat, um die Unabhängigkeit der Richter zu ſichern, daß man aber tatſächlich das Gegenteil damtt erreicht hat. Unter den Richtern wird eine ſehr ſorgſame Auswahl getroffen, die volitiſche Anſicht der Reichsgerichtstäte wird ſehr genau geprüft. Das Reichsgericht paßt ſeine Auffaſſung den jeweiligen politiſchen Bedürfniſſen der Regierung in jedem Augenblick an.(Sehr richtig! bei den Soz.] Wenn es irgend einem Poltzeibeamten einfällt, dann ſoll ſich jemand, der koegen eines politiſchen Vergehens ber⸗ haftet iſt, behandeln laſſen wie Huren und Gauner! Das iſt das, was die Regierung mit§ 23 erreichen will. Alle Herren ſind empört über das Verhalten der Polizei, aber wenn die Ge⸗ legenheit bietet, der Polizei das Handwerk zu legen, dann kommt man mit formalen und juriſttſchen Bedenken. Hiermit ſchließt die Debatte. ——— 8 3* ———————— 9 28 wird unter Ablehnung der ſogtaldemokentiſchen Anträge in der von den Konſervativen beantragten Jaſſung auges⸗ nomme n. 1 5 Gleichfalls angenommen ßwpird die Reſolution Nr. 1. 98 24—20 (Die Reſolution 2 wird ſpäter berhandelt werden.) Ohne Debatte gelangen zur Annahme die Dauer des Schutzes 10 Jahre), und 30—35. Dieſe und die ſpnden Paragraphen handeln von den Rechtsverletzungen. Dr. Müller⸗ Bei§ 36 erklärt auf Anfrage des Abg. Meiningen(freiſ. Bp.) Geh. Rat Dr. Dungs, daß die Vorlage in Uebereinſtimmung mit dem allgemeiſſef Sprachgebrauch unter Bauwerk nur das erſtellte Bauwerk, nicht aber den Entwurf verſteht, der nicht ſowohl ein Bauwerk iſt, als bielmehr nur ein Werk der bildenden Kunſt. § 86 tpird angenommen, ebenſo die 88 37—4g. Bei§ 44 exklärt Geh. Rat Dr. Dungs, daß die Frage, welches Rechtsmittel gegenüber einer einſtwelligen Anordnung zuläſſig iſt, nach den allgemeinen Grundſätzen jet Strafprozeßordnung zu entſcheiden ſei. Hiernach unterliegen Ent⸗ ſcheidungen der erkennenden Gerichte, welche der Urteilsfällung vorangehen, im allgemeinen nicht der Beſchwerde; es ſind aber Aus⸗ nahmen zugelaſſen, namentlich in bezug auf Entſcheidungen wer Beſchlagnahme. § 44 wird angenommen; ebenſo 8 45, nachdem Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(freiſ. Vpt.]: dem Wunſche nach einer generellen Anweiſung für eine ſachgemäße Zuſammenſetzung der i em Paragraphen vorgeſchlagenen Such verſtändigenka gegeben hat. Der Reſt des Gefetzes gelangt bdebattelos zur An⸗ nahme. Die bpeitere Erörterung dreht ſich um die Reſolution 2. 7 Abg. Dietz(Soz.) die Reſolution. Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(freiſ. Vpt.): Das Geſetz nimmt die Intereſſen der deutſchen Künſtlerſchefft in hohem Maße wahr. Der Reichstag hat alſo keinen Anlaß, ſich gegenüber den deutſchen Künſtlern zu entſchuldigen, ſondern er darf auf ihren Dank rechnen. Amerikanern, das die deutſche Kunſt ſehr weſentlich ſchädigt, hat von den Nationalliberalen der Abg. Hammacher und von meinen Parteifreunden Herr von Stauffenberg früher ſchon Front gemacht. Die Vereinigten Staaten müßten ſchon im eigenen Intereſſe, wenn ſie bei ſich eine eigene Literatur und Kunſt groß ziehen wollen, das Raubſyſtem gegenüber anderen Staaten fallen laſſen. 55 bitte, die Reſolution einſtimmig anzunehmen; ich hoffe, ſie wird in den Vereinigten Staaten richtig verſtanden werden.(Beifall. N Die Reſolutkion wird einſtimmig angen om men, die Petitionen werden für erledigt erklärt. Damit beendet. Es folgt die erſte Beratung d die Verleihung der Rechtsfähighreit an gewerb⸗ liche Berufsvereine. Abg. Trimborn[Zentr.]: Ich beantrage, den Entwurf an eine Kommiſſion von 21 Mit⸗ gliedern zu verweiſen. Es handelt ſich hier um eine ſehr wichtige geſetzgeberiſche Aktion, die vom Zentrum ſchon wiederholt gefordert iſt. Hoffentlich aber wird man auch hier ſagen dürfen: Was lange Die Aufnahme des Geſetzes in Arbeiterkreiſen iſt freilich keine ſehr günſtige. Insbeſondere iſt die Kritik „Vorwärts“ wieder— à la„Vorwärts“ geweſen.([Heiterkeit.) Es twird darin gerabezu von einer Gefährdung der Menſchenrechte durch dieſes Geſetz geſprochen.[(Sehr vichtfg! dei den Soz.] chriſtlichen Gewerkvereine haben zu dem Entwurf noch keine Stellung genommen, ſte wünſchen aber eine ruhige, objektive und leidenſchaftsloſe Prüfung des Entwurfs. Auch meine Freunde haben große Bedenken gegen den Entwurf, aber zu der ſchroffen Ablehnung ohne Kommiſſionsbergtung, wie ſie die Sozialdemo⸗ kraten wollen, haben wir keinen Anlaß. Hier handelt es ſich um keine Zuchthausvorlage; ſie kann auch nicht bezeichnet werden als währt, wird gut! ein Jeſuitengeſetz(große Heiterkeit), ich meine als ein Sozialiſten⸗ geſetz.(Erneute Heiterkeit. Die Regierungen haben zweifellos die Abſicht gehabt, den bie⸗ herigen Zuſtand durch den Entwurf zu verbeſſern. Die Koalltions⸗ willigen bedürfen geradeſo des Schutzes wie die Arbeitswilligen, und ich muß anerkennen, daß die Vorlage keine direkte Ver⸗ ſchlechterung gegenüber dem jetzigen Zuſtande iſt.(Widerſpruch bei den Soz.] Gewiſſe Fortſchritte find ſogar ganz offenſichtlich. Die Berufsvereine werden ſich künftig ohne weiteres mit Sozialpokitik beſchäftigen können. Die Vorlage enthält aber auch eine Erweite⸗ rung des Koalitionsrechts, denn die Vereine, welche die Eintragung erlangen, werden ſich künftig ganz allgemein mit der Verteſſerung der Lohnpverhältniſſe befaſſen dürfen. Es wird alſo in die einzel⸗ ſtaatliche Vereinsgeſetzgebung eine Breſche gelegt. Es wird den Berufsvereinen mehr Bewegungsfreiheit gegeben. Bisher ſan es darin fehr traurig aus, namentlich was die Frauen anlangt. Auch für die ſozfalpolitiſche Betätigung der Frauen wird jetzt mehr Licht und Luft geſchaffen. Was aber prinzipiell mit freut, iſt, daß man ſich überhaupt endlich mit dieſen Fragen geſetzgeberiſch befaßte, denn früher gab es eine Richtung unter den beidündelen Regierungen, die überhaupt das Wort Gewerkvereine nicht hören wollte. Fetzt endlich werden ſie als rechtliche Gebilde anerkannt. Auf manchen Gebieten ſpukt aber leider auch in dieſem Geſetz noch der Geiſt herum, von dem unſer Verſammlungsrecht ein Häg⸗ liches Zeugnis ablegt. Es ſind gewiſſermaßen zwei Seelen, die nicht in einer Bruſt wohnen, ſondern in berſchiedenen Brüſten [Heiterkeit). Die eine Seele ſchwebt über den Dachfirſten der Wilhelmſtraße, die andere über den lauſchigen Plätzen des Kaſtanienwäldchens.(Große Heiterkeit.] Dieſe zwei Seel en kämpfen in der Vorlage, und der böſe Geiſt hat bisher in dieſem Kampfe mehr Erfolg gehabt als der gute.(Erneute Heiterkeft Es iſt bedenklich, daß die Vorlage auf die gewerblichen Ben dereine beſchränkt iſt. Es wird in der Kommiſſion feſtzuſtellen ſein, ob und inwieweit ſich aus dieſer Beſchränkung unktebſame Konfe⸗ quenzen ergeben. Ferner iſt in dem Entwurf die Beſchränkung enthalten, daß die ſozialpolitiſchen Zwecke, mit denen ſich die Vereine beſchäftigen, unmittelbar mit dem Beruf des Vereines und ſeinen Mitgliedern zuſammenhängen müſſen. Das bedeutet eine ſehr ſtarke Einengung. Jedenfalls wird es nötig ſein, den Gel⸗ tungsbereich der Vorlage ganz klar feſtzuſtellen. Es iſt ferner zu 8 5*— 9 84 Gegen das Abkommen mit den iſt die zweite Beratung des Geſetzentwurfes 5 es Geſetzenttvurfs betreffend Mannheim, 24. Nor ember. General⸗Anzeiger.(Mittagb' att) 5. Selle. — kaderm, bon den Beruftveremen keine Extrabeiträge erhoben 5 werben—8 ſelu far ige Ausgaben, 3.. für den Bau eines n will mam die erſatzpflicht der Gewerkſchaften erweitern. Das kann ſehr bedenk⸗ lich werden. In England will man die Haftpflicht der Gewerk⸗ ſchaften wieder beſeitigen. Das iſt doch ein Zeichen, daß tvir dieſe Frage gung beſonders ernſt prüfen müſſen. Sehr unklar iſt die Beſtimmung, daß dem eingetragenen Berufsverein die Rechts⸗ higkeit wieder entzogen werden kaun, wenn er eine Arbeſteraus⸗ rrung oder einen Arbeiterausſtand berbeiführt oder fördert, mit Rückſicht auf die Nalur oder Beſtimmung des Betriebes Neignet find, die Sicherheit des Reichs oder eines Bundesſtaates zn Fefährden, eine Störung in der Verſorgung der Bevölkerung mit Waſſer oder Beleuchtung herbeizuführen öder eine gemeine Gefahr für Menſchenleben zu verurſachen. Das ſind in der Tat kehr dehnbare Begriffe, die ſchlioßlich auf alle Streils der Berg⸗ arbeiték, der Eiſenhähner, de Waſſer⸗ und Elekteizitäts⸗ arbeiter, auf die Seeleute uſw endung en können. Nach allen dieſen Ausführungen werden Sie gewiß zu hören erwarten, oß ſich denn nun unſere Wage zu Gunſten ober zu Un⸗ gunſten der Vorlage ſenkt.(Sehr richtig! links.) Wenn Sie aber annehmen, daß ich Ihnen jetzt ſchon eine beſtimmte Antwork auf Rieſe Frage geben werde, daun haben Sie ſich einer großen Illufion Hingegeben.(Große Heiterkeit.] Nur eins kann ich ſagen: So, wie die Vorlage daliegt, genügt de nicht, aber es iſt kein Grund vorhanden, ſie ohne Kommiſſions⸗ beratung abzutveiſen. Wir bedürfen der Kommiſſionsberatung deshalö, weil wir die Tragweite der Vorlage noch gar nicht Überſehen können. Wir keunen auch noch nicht das Maß ihrer Ver⸗ beſſerungsmöglichkeit. Endlich wird noch eine Prüfung nach der Nichtung hin notwendig ſein, daß die Gefahr vorliegt, daß man ettog nur an die Arbeiter denkt. Lachen links.) Man muß jer auch dn die Arbeiter denken—— „Heiterkeit bei den Sozialdemokraten) in erſter Linie an die Arbeiter denken—, aber man darf nicht ver⸗ tzeſſen, daß auch andere Stände ein Anrecht auf die geſetzliche Re⸗ gelung der Materie haben. Ich erinnere an die Vereine der Pribat⸗ umtert, der Handlungsgehilfen, der Techniker uſw. Wir werden den Entwurf auf das gewiſſenhafteſte prüfen, denn wir wollen ein Geſetz ſchaffen, das ein weiterer Schritt in der — 89 der Sozialreform iſt; und wir glauben damit recht im inne der neueften Kaiſerlichen Botſchaft zu handeln, wenn anders dieſe in der Tat eine Beſtätigung der früheren Kaiſerlichen Bot⸗ und der ſozialpolitiſchen Kafſerlichen Erlaſſe ſein ſoll. Ich ſe, daß auch die verbündeten Regierungen in dieſem Sinne des Jogialen Fortſchritzes ſich weiter mit der ſchwierigen Materie be⸗ ſchäftigen werden.(Beifall im Zentrum.] Abg. Legien(Soz.]). Herr Trimborn hat hier die Vorlage ſo begründek, wie es kein Regierungskommiſſar beſſer hätte tun können.(Widerſpruch im Zentr.] Doch auch er ſprach von dem böſen Geiſt des Geſetzes, des ſelben Geiſtes, der uns die Umſturz⸗ und die Zuchthaus vorlage beſchert hatte. Ich verſtehe nur nicht, wie er dann etwas Gutes daran finden konnte. Es handelt ſich hier nur um eine Ent⸗ ziehung von Menſchenrechten; da hat ſich der„Vorwärts“ mit Recht Darüber aufgeregt. Daß die Arbeiterklaſſe in der Sozialdemokratie ihre natürliche Bertretung ſieht, iſt nur natürlich. An wen ſollte ſie ſich denn wenden? Etwa an die Zentrumspartet, die eben durch Sinverſtändnis mit der ſozialdemokratiſchen Partei in 15 zu bringen! Zwiſchen der Sozialdemokratie und den freten Getverkſchaften beſteht keine andere Verbindung, als zwiſchen den chriſtlichen Getverkſchaften und der Zentrumspartei. Was wollen Sie alſo? Um bie Vorlage rühmen zu können, erfand er ihr einen Vor⸗ zug, den ſie nicht beſitzt. Er ſagte: durch ſie wird die Landes⸗ geſetzgebung auf dem Gebiet des Vereinsrechts durch das Reich unter⸗ brochen. Das iſt ja längſt geſchehen, 1899, durch die reichsgeſetzliche Aufhebung des Verbindungsverbots für politiſche Vereine. Im Gegen⸗ teil, durch dieſe Vorlage wird die landesgeſetzliche Regelung dieſer Materie wieder eingeführt, die ſchon vom Reich abgelöſt war⸗ Wir ſind durch die Vorlage ja nicht beſonders überraſcht. Wir haben ohnehin nichts erwartet, was den Gewerkſchaften nützlich wäre! Was wir bewundern, iſt lediglich, daß die Re⸗ gierung den Mut gefunden, in dieſer Zeit einen ſolchen Entwurf einzubringen, in dieſer Zeit, wo alles nach Erweiterung des Selbſtbeſtimmungsrechtes ſtrebt. Wir ſetzen uns dadurch dem Geſpött der ganzen ziviliſierten Welt aus! Der Titel des Geſetzentwurſs iſt unvollſtändig. Er ſollte„Geſetz, betr. Unterbindung der Lebensfähigkeit gewerblicher Berufsvereine“ lauten.(Sehr richtig! links.) Den Seeleuten, den Landarbeitern, den Eiſenbahnern und Arbeitern der Eiſenbahnbetriebsweriſtätten wird das Koalitionsrecht abgeſprochen, und dieſes jetzt ſchon un⸗ haltbare Unrecht foll hier verewigt werden. Und dazu kommt, daß, wie bereits erwähnt, den Bundesſtaaten das bisher beſtrittene Recht zur Vereinsgeſetzgebung hier wieder ausdrücklich zugeſprochen wird! Die Eutzlehung des Koalitionsrechtes der Eiſenbahner wird mit der öffentlichen Gefahr im Streikfall begründet. Tatſächlich erreichen Sie dadurch das Gegenteil. Iſt das Maß der Mißſtände in den Eiſenbabnbetriebswerkſtätten voll, ſo treten die Arbeiter in den Streik, genau wie die Bergarbeiter, und kümmern ſich den Teufel um beſtehende Geſetze. Umgelehrt: geben Sie ihnen das Koalitionsrecht und damit die Möglichkeit, ſolchen Mißſtänden hei⸗ zeiten entgegenzutreten, ſo verhindern Sie gerade Streik. Die Herren, die den Geſetzentwurf ausgearbeitet haben, ſcheinen nicht die geringſte Kenntnis von unſeren ſozialen Verhältniſſen zu haben. Was das Koalitionsrecht der Landarbeiter anlangt, ſo hat das Zentrum weis auf ausdrücklich verſprochen, dafür zu ſorgen. Und heute hat der Redner des Zentrums kein Wort darüber geſagt.(Un⸗ ruhe im Zentrum. Zuruf:„Wir kommen noch drauf!“) Ach ſo, ebt, nachdem ich Sie darauf aufmerkſam gemacht babe! Das wird die Tatſache nicht aus der Welt ſchaffen, daß Ihr erſter Redner vollſtändig darüber geſchwiegen hat! Wir erkennen das Koalitionsverbot für Landarbeiter nicht als zu Recht beſtehend an, und wir werden uns ſchön hüten, es durch Annahme dieſes Geſetzes zu legaliſteren Im Jahre 1886 bat die preußiſche Regierung be⸗ reits dem Landtag einen Geſetzentwurf vorgelegt, durch den das Koalitionsverbot auch für Landarbeiter aufgehoben werden ſollte. Und zwar tat ſie dies, nach der Begründung,„nicht aus Zweckmäßig⸗ keits⸗, ſondern aus allgemeinen Rechtsgründen.“(Hört! hört!) Heute hören wir nichts von den Rechtsgründen!(Sehr wahr!) Wie lange ſoll denn die oſtelbiſche Wirtſchaft im Reich noch weitergehen? Iſt es nicht ein Menſchenrecht, Herr Trimborn, um das es ſich hier handelt? Iſt das Koalitionsrecht nicht das vornehmſte Menſchen⸗ recht des Arbeiters? Schon allein aus dieſem allgemeinen Grunde müßte die Vorlage unannehmbar ſein für alle, die für Meuſchenrechle kämpfen. Und das wollen Sie doch, Herr Trimboruze Gang abgeſehen davon ſind auch natürſich eine Reihe ſpezieller den Mund ihres Vertreters den Entpurf gelobt hat? 15 gut!] Warum verſuchen Sie immer, die Gewerkſchaften durch den Hin⸗ Forteilhaftes Angebot;n ——— Gründe maßgebend. Da iſt zunächſt die Beſtimmung über die Beſchäftigung der Berufsvereine mit politiſchen und ſozialpolitiſchen Dingen; ſte foll erlaubt ſein, ſowelt ſie mit den Verufsintereſſen in Juſammenhang ſteht. Und wer ſoll darüber entſcheiden? Die Pollzeibehörde! Man denke: unſere preußiſche Polizei! Deren Urteil ſoll das überlaſſen bleiben! Dann die Zulaſſung der Frauen! Das ſoll ja ein FFortſchritt ſein. Aber er iſt nur ein minimaler. Erſtens kommt er nur für einen Teil des Reichsgebietes in Frage. Sodann wird dadurch die Aufhebung des veralteten Verbots für das ganze Reich nur auf die lange Bank geſchoben, alſo wieder ein Unrecht äterniſiert! Statt daß man enblich den unglaublichen Zuſtand beſeitigt, daß die Polizeibehörden über die wichtigſten Gtundrechte des Wolkes entſcheiden, legaliſtert man ihn hier noch. Und da kommt der Vertteler des Zentrums und findet in dieſem Geſetz eiſen Vorteil für die Arbeiterklaſſe! Wie denken Sie ſich überhaupt, daß der Vorſitzende einer Organiſation auf Wunſch eines Mitgliedes eine beglaubigte Ab⸗ ſchrift des Mitglieberverzeichniſſes geben ſoll? Das iſt in der Praxis einfach unmöglich. Denken Sie doch nur au den Metall⸗ arbeiterverband mit ſeinen 300000 Mitgliedern! Die freien Ge⸗ wertſchaften werden Sle mit dieſem Geſetz ebenſowenig umterdrücken wie mit der Zuchthausvorlage.(Sehr richtig! bek den Sog.) Vielleicht intereſſtert es die Herren vom Zentrum, daß die Beſtimmung des B. G. B. beſtehen bleibt, wonach Vereine, die religiöſe Zwecke verfolgen, nicht eingetragen werden. Solche Vereine erlangen daun alſo auch nicht die Rechtsfähigkeit. Was wollen Ste aber dann mit Ihren chriſtlichen Gewerlſchaften an⸗ fangen? Die verfolgen doch religſöſe Zwecke.(Lachen im Ztr.) Das Geſetz iſt eine ſchöne Antwort, die das Zentrum auf ſeine Feier des 28jährigen Jubiläums der Kaiſerlichen Botſchaft erhält, es bedeutet eine Ohrfeige für das Zentrum. Die Vorlage beweiſt weiter, daß die Geſetzgebung ſich direkt in Jen Dienſt des Unternehmerkums ſtellt; den Organiſationen wird das Recht zur Erhebung außerordentlicher Belträge genommen, ſie werden alſo in ihren Kämpfen um beſſere Lohn⸗ und Arbeits⸗ bedingungen gehemmt, und die Unternehmer erreichen ihren Zweck. Beſſer könnten auch die bezahlten Agitatoren des Zentralverbandes der Induſtriellen kein Unternehmerſchutzgeſetz ausarbeiten.(Sehr richtig! bei den Soz.] Niemand, der es mit der Arbeiterklaſſe wohl will, kann der Vorlage zuſtimmen.(Sehr richtig! bei den Soz.) Die Zuchthausvorlage wollte nur den einzelnen beſtrafen, der durch Zwang oder Drohungen andere am Arbeiten hinderte. Wenn dies Ding Geſetz wird, dann wird nicht mehr der eingelne beſtraft, ſondern die geſamten Mitglieder des Vereins.(Sehr wahr! bei den Soz.] So weit alſo iſt die Zuchthausvorlage ver⸗ beſſert!(Sehr gut! bei den Soz.)] 255 Wenn die Vorlage Geſetz wird, dann wird man die Beſtim⸗ mungen auch auf die Organiſationen ausdehnen, die ſich nicht ein⸗ tragen laſſen wollen; man bvird die gewerkſchaftlichen Organiſa⸗ tionen wehrlos der Polizei preisgeben. Das iſt die Tendeng des Geſetzes. Kommt dieſe Tendenz nicht heraus, ſo wird das Geſet zum Schaden aller Berufsorganiſationen ausfallen.(Sehr wahr!) Erſt ſetzen Sie mal auf dem Gebiet des Polizeiverwaltungstweſens den Hebel an! Solange das nicht der Fall iſt, wird das Geſetz. gleichviel, welche Form es in der Kommiſſion erlangt, ſtets nur zum Schutze der Unternehmer und zum Schaden der Arbeiter aus⸗ fallen.(Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) Hierauf vertagt das Haus die weftere Bergtung au Sonnabend 11 Uhr. Schluß 7% Uhr. 28 PFPFPCCCCCCCC Neue Gemüse- Conserven junge Erbsen Schufttbohnen rinzessbohnen Wachsbohnen, Brechbohnen Stangen- und Brechspargel Pst. Kalsergries 2u 18 a Paniermehl rot ea. SI1 b Kartoffeimehl va. 15 Phz. Suppem.demüsenuddn 2 Schmalz 57 72. Estol pfd. G Epgg. Leue Pst. Pf. * Neutſer Verein leg. d. Mipbrauch geiſt. Getränke Bezirksverein Mannheim. Oeffentliche Jerſammlung Mandeln va. I. 10, 1. 20, I. 40 Califat-Dalteln vn. 30 Pfg. OCorinthen vu. 38 pn. Schreibers gebr. Kaffae in Originalpaketen 7½ Pfd. 50˙6 Die Auszahlung des Rabattes beginnt am 1. 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November 1906, abends ½9 Uhr gelber t) hört 8989 ˙ 725 tatt jeder besonderen Anzeige. Freunden und Bekannten die überaus schmerzliche Mitteilung, dass unser lieber Gatte, Vater, Sohn, Schwiegersohn und Schwager flerr Df. Wilheim Noerr heute früh durch einen Unfall plötzlich aus dem Leben geschiedeg ist. Mannheim, den 23. November 1906. Im Namen der Finterbliebenen: Dis tleftrauernde Gattin: Karollne Noerr, geb Sföhr. Die Einäscherung findet Montag Nachmittag 4 Uhr im EKrematorium in Mannheim statt. Trausrhaus: Rheinvillenstrasse 13. 67 Mlitgliederverſammlung. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt Wir bütten um zaylreiches Erſcheinen. 30003,33 Der Vorstand. DYu KYτYOS Du Gerd Nuturwein-Niederlage Pfälzischer Winzer Vereine Fass- und Flasehen-Weine. Jean Lützel, mannheim, Rheindammsir. 28, Lindenbol. 67918 Spezialität: Rotweine für Kranke. Weine, Garantle für echt, wie ihn der Weinstock liefert. Meinrestaurant„z. Gutenberg“ „8 Heute großes Schlachtſell beute Abend Schweinstnscherl mit Kraut owie in⸗ inch von einem vorzuglichem Frankweiler Riesting. Wozu böfichn einladet 8996 Karl Mzrzer, 923 General⸗Auzeiger.(Mittagblatt). Man mheim, 24. November 1906. Heute am letzten Propagandafage 7 67930 6. Seite. Warenhaus Verkaufshäuser: J Neckarstadt, Marktnlatz. Russische Bienen- 5 ff deue Bayerischer Sardinen 34 Honig branmten Hartee Orangen Malzkaffge 5 garantiert rein, in Glas Pfg wohlschmeckende Mischungen 10 Stück 1 Ffund. Paket— Bismarck- Feinster grün 630 0 braun 60 Wolss 70 Feinster Kaisersgkt Heringe Edamer 0 UNussschinken 1 pt pfg.] Pfd. Pfd. Mk 35 1 pig Dose/ Pfund 5 Eaket Pig. fg. fg. ofg. 2 Flasche— Neue Neue belegenheltskauf in Südweinen Aar00 Iaad Dürr- 1 Wallnusse Maronen Weclels, Fiasde Fleisch Pfund Pfg pfund Pfg. MMILAR 5 Ffund Bekanntmachung. Bei der am 20. ds Misvorgeno umenen eatene ungswahl wurden folgende Herren zu Milgliedern der Kirchengemeinde⸗Verſanmlung gewahll n) für ſechs Jahre: 22. von Hollander, Iniolge eines Unglüeksfalles verschied heute morgen 1. Bauer, Karl, Kaufmann, O0 6, 1. 5 Baum, L.., ditmersſenrat, L 2, 11. 3. Bender, Friedrich, Kaurmann, I. 8, 10. Eduard, Bürger cneiſter, Reunershofſtr. 2 8 Klos, Peter, Bauiübrer, Cuſabelhſtr. e. 55 Böbel Louis, Kaumann, 2. Querſtr. s. 24. Knieriem, itmaun, Käſer⸗ 8 85 5. Buß, Heinrich, Malerſmeiſter, T 6, 24. 100 ratung 5 6. Cronberger, Karl, Delorateur, C 2, 21. 25 Kramer, Guſtav, Privatmaun, Friedrichspl.s. 7. Daut, Johann, Naufmann, F 1, 4. 2. Kramer, Rudolf, Kaufmaun, 0 6, 14. 0 5 8. Dauth, Karl, O erueuerkommmiſſar, Schloß 27. Krayer, Karl, Kaufmann. B 7, 18. 9. Dyckerhoff, Herm., Kom erziemat, u 6. 11. 10. Eckardt, Otto, Kauf aun, Collin ur. 12 a Müller, Georg, Kauf ann, Mitteſſte. 86. 11 Egelhaaf, Adolf, Prisathanu, P 7, 2. Ochsuer, Johänn, Wagner, Weeee 2 Eichentler, Georg, Kau' manun, Langſtr. 1. 31. Reuther, Karl, Fabrkant, Werderſir. 13. Ficks, Philipp, NKanſmaun, 0 ig 21.32, Rincklöff, Jean, Kaulugun, Ggee 14. Sandſittel, Georg, Kaumaun, 8 3, 14. Wir verlieren in demselben einen liebenswürdigen Kollegen, 15 1 1 eſtänler, 30, Roſe 1r. Hermann, Oirektor, Priugz 2 5„Daniel, Metzgermeiner, P 5, 5. Wilhel ſtr. 18. — 16. Sroß, Jakob, N ebger weiner, 45 13. 94. lling, T„IL. 8, 14 dessen so jähes Ende wir anis tielste bedauern. Den JVerstor—2 18. Hartmann, Friedrſch, k. Bauunterneh er, 36. Seuffer, Hugo, Rau„Seckenheimerſtr. 14 benen werden wir in gutem Andenken behalten. Augu-anlage 9. 87. Tempelmann, Hermann, Kaufm, D 2, 8. 19. Hechler, Karl, Haußtlehrer, R 7, 23. gs. Walter, Chriſtof, Priva., Angufaßtr. 18. 20. Helffenſtein, Herm., Kanfmann, Fliedrichs⸗ 39. Wendling, Ludwig, Prof., Nheinauſtr. 12, ring goa. 40. Ziegler, Johann, gerichtl. beeidigter Büle 5 MANNHEIM dlen 23 November 1906 21. Hettesheimer, Daniel, Kaufmann, E 7,88. reviſor, Traitteürſti, 2 0 0 0 1 5) für drei Jahre: f 1 Alt Dr., Theodor, Nechtsanwalt, B 2, 7. 5. Linnebach, Jakob, Schmied meiſter 12. Ouer 2. Grün, Karl, Farbeleibeſitzer, 5 18 0 fe . Herrmann, Georg, Zlinmermeiſter, B Wald⸗ 6. Neidig, Friedrich Auguſt, Kaufmann, hofſtraße 5 Pe alozuur. 25. 4. Keller, Max, Kaufinaun, Q 3, 10,/11. 7. Wolf, Albert, Lylograph, Tatierſallr. 51, Dieſes Wahlergebnis bringen wir zur 118 inis der Gemeindeangebörigen mit dem An⸗ ügen, daß Einſprachen gegen die Wahl inüerhalb acht Tagen unter gleich e tiger Bezeichnung der geweismittel keim Vorſitzenden des s 1 rchengemeinderais ſchritt ich oder münplich zu Protofoſl an⸗ zubringen wären. Maunheim, den 24. November 1906. Ev. Nirchengemeinderat: 5 1 Die Beamten der Chemischen Fabrik Lindenhoi C. Weyl& 0. Aktiengesellsehalt. Iwangsverſteigerunz Montag, 26. Novbr. 1906, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokoal 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern⸗ 18 neue Steppdecken, eine Nähmaſchine, 85 neue ver⸗ ſchiedene Bildertafeln, ſuwie Möbel aller Art. 43347 Mannheim, 23. Nov. 1900. Zollinger, Gerichtsvollzieher, 8 6, 86. Imwangs⸗Berſteigerung. Montag, 26. Novbr. 1906, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfaudlokdal D4, 5 hier gegen bare Zah⸗ lung' 5 Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Vertikovs, Sophas, 2 Fla⸗ viere, Spiegelſchränke, 2 Eis⸗ ſchränke, Kleiderſchränke, ein K I. 3. Heute und folgende Tage Halſchuug der 1 Wir erfüllen hierdurch die traurige Pflicht, glücksfalles eingetretenen Tod unseres Chemikers den infolge eines Un- von 9 12 Uhr und von 2 uhe ab. Heinrich Seel, Ae 0 Auktionator. anzuzeigen. Wir verlieren in dem so unerwartet aus dem Leben Gerissenen 1 5 ee e einen gewissenhaften, pflichteifrigen Beamten, dem wir ein treues Andenken 55 75 K I. 3. K J. 3. 5 Weiler, bewahren werden. Gerichtsvollzieher, L. 4, 124..„% Mollſtraße 25 Großes, ſchön möbl. Eck⸗ 1 ſtraße 25, gut mö öol.] MANNHEIM, den 28. November 1906. Mödl. Zimmer. 5 e mieen, 18 CVCV Näheres B 1, ra, 2. St. l. 4 71 Pring⸗Wilhelnuſtr. 17, 4 Tr. 0 4 2 Hübſch möbl. Zimmer m. ir. Wohn, und Schlaſzimmer⸗ Vorstand und Aufsichtsrat dler N3 3 Wohn⸗ l. Schga Rheindammſtraße 42. 2. St Heſeneten 1. Adln Näh. 6, 12„ 3 Treppen. zu veyimtelen. 408501 leeres Zimmer z. v. 8505 bhemischen Fabrik Lindenhaf b. Weyl& 60.,—PII We 2 öbl. Woh Schlafzim. order möbl. Zimmer zu 5 7 Aktiengesellschaft. ebe auch dselu, v. des bermete dne, deeh da be Ausſ. p. 1. Dez. zu verm. 8701 65 chelsheimerſtraße 19., pa part. 8282 Trotz erhöhter Einkaufspreise gebe ſeh prima Braunkohlen- urlkets Unlon bis auf Weiteres zu den seitherigen Preisen Mk.— per Ctr. bei 20 Ctr. Zimmer-Teppiche jeder Grösse u. Cualität fürbt in soliden Furben Fürberei Kramer. 66021 YIi Rets Lameyſraße 9. Fein inö liertes Zi mer mit Schlaferker ver 1. 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