——— 8 Badiſche Volkszeitung.) Abounement: Weeunte menatlich. Oeingeriodn Pig. monatlich, burcd die Boß dez mel Vof⸗ wuiſſchtag W..4 Quaxtal. Emzel⸗Nummer e Pig⸗ Is etate: Die ColoneleZeile.. 30 Pfg. Auswärnge Inferate„ Die Reklame⸗Zeile.„ E 6. 2. der Stadt Mannheim und Amgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Geitſenſte und oerbrritette Zeilung in Mannheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Apreſſe: „Journal Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchbaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nabme v. Druckarbeten 841 Nedaktion 37⁷ Expedition und Verlags⸗ buchhandlung E 6. 2. 2¹8 Nr. 55. Die heutige Mittagsausgabe nufaßt 16 Seiten. St. Petersburger Wochenbild. Von unſerem Petersburger Mitarbeiter.) 9 85 Petersburg, 11.(24.) Nov. Mit der Judenfrage wird immer wieder der Name des erſten Premierminiſters Grafen S. J. Witte in Beziehung dem gebracht. Seitdem ihr Mitarbeiter M. Menſchikow Grafen Witte den angeblich dem Kaiſer Alexander III. ge⸗ gebenen Rat, die Juden ins Schwarze Meer zu treiben und zu erfäufen, in den Mund gelegt hat, ergreift die Zeitung„No⸗ woje Wremja“ die Partei des Grafen Witte und nimmt ihn gegen die Angriffe des ſozialdemokratiſchen Blattes„To⸗ woriſchtſch“ in Schutz, welches eine Erklärung der Arbeiter⸗ deputierten gebracht hatte, wonach Graf Witte entgegen ſeiner Vehauptung doch Mitglieder des Rats der Arbeiterdeputierten empfangen hätte. In ſcharfen Wendungen wird Graf Witte auch von der äußerſten Rechten angegriffen. Das Organ der Monarchiſten„Moskowskija Wedomoſti“ mit ſeinem Chef⸗ redakteur Gringmuth, das den Grafen kaum anders nennt als den„Halbſſachaliner Grafen“(Sſachaliner hießen im Volksmunde die Sſachaliner Zwangsſträflinge), bringt ein ganzes Sünden⸗Regiſter des Friedensſchließers von Ports⸗ mouth und wirft ihm direkt Mangel an Wahrheitsliebe vor. Wieder aufgeflackert iſt in der vergangenen Woche die lei⸗ dige Hochſchulfrage, der Krebsſchaden Rußlands. Nach⸗ dem bereits in der Woche vorher ttrra lächerliche, teils em⸗ Ausſchreitungen gegen jeg! hdakademiſche Würde in er Militär⸗Mediziniſchen Akademie und den Frauenkurſen Petersburgs und dem Polytechnikum und der Univerſität in Eharkow ſtattgefunden hatten, kam es in der verfloſſenen Woche zu einer beſonders ſcharfen Zuſpitzung des Konflikts in Militär⸗Mediziniſchen Aka⸗ Die Sympathieadreſſe an den Rat der Arbeiterdeputierten, unabläſſige Veranſtaltungen von revolutionären Meetings, ükodemiſcher Elemente in den akademiſchen Speiſeanſtalten u. J. w. hatten den Kriegsminiſter Generalleutnant R ödiger Heranlaßt, die Akademie zu ſchließen. Angeſichts der Tatſache, daß durch dieſe Maßregel die lernfreudige Mehrheit der Stu⸗ dierenden betroffen wurde, zog das Militärreſſort mildere Saiten auf, erzielte dadurch leider jedoch nur einen geringen Erfolg. Die krankhafte Skandalſucht, die auch in den Char⸗ kewer Hochſchulen zu geradezu flegelhaften Auftritten geführt hakte, hat in der Dorpater Muſenſtadt Nachahmung gefunden. Die nichtbaltiſchen„Muſenſöhne“ entblödeten ſich nicht, im Kolleg ihre Mützen auf dem Kopfe aufzubehalten, Zigaretten zu runchen und ein Baſartreiben mit Geſchwätz und Geſchrei zu veranſtalten, gleich als ſollte ihr orientaliſcher Urſprung be⸗ jont werden. Die Vorgänge in den Hochſchulen haben die an⸗ ſcheinend nicht unbegründete Hoffnung auf allmähliche Ge⸗ ſendung des ruſſiſchen Schulweſens für unbeſtimmte Zeit wieder ins Gebiet der frommen Wünſche gewieſen. Hoffent⸗ Mittwoch, 28. November 1905. lich werden die Herren Studioſi deſſen doch einmal inne, daß ſie ſich vor aller Welt unſterblich blamieren. Auf große Er⸗ folge der Pläne der lernfreudigen Studentenſchaft, ihrer guten Sache zum Siege zu verhelfen, iſt nicht zu hoffen. Wenn neben einigen Lernenden ein Nichtlernender ſkandaltert, ohne entſernt zu werden, kann nun einmal der erſtere nicht arbeiten. Rüſtig ſchreiten unter all den Unbilden die ſozialen Re⸗ formarbeiten des Kabinetts vorwärts. Die Reform des Gerichtsverfahrens— Zulaſſung der Verteidigung zur Vor⸗ Unterſuchung ſtößt wegen der mangelhaften Unterſuchungs⸗ polizei auf Schwierigkeiten, wird aber nebſt anderen wichtigen liberalen Verfügungen vom Juſtizminiſterium durchgeſetzt werden. Eine Ausdehnung reformatoriſcher Maßregeln auf die Oſtſeeprovinzialen Gerichte wäre ſehr er⸗ wünſcht, da ſich— zumal im Revaler Prozeß gegen die 28 eſthniſchen Güterplünderer, der für die Angeklagten ſo über⸗ aus„human“ geendet dort unhaltbare juriſtiſche Zuſtände breit gemacht haben.— Die Verminderung und Feſtlegung der Arbeitszeit durch den Handelsminiſter D. A. Philoſſo 1755 ſo f iſt eine Tat, welche weite Kreiſe der ruſſiſchen Jugend der Revolution zu entfremden geeignet iſt.— Neben dieſen aus dem großen Ganzen des Reformwerks von uns herausgegrif⸗ fenen Verfügungen ſind kurz nachfolgende wichtige Regie⸗ rimasmaßnahmen zu erwähnen: ein Deutſchfreundlicher Akt in Form einer günſtigen Entſcheidung zu Gunſten deutſcher Erxporteure, dann eine Regelung des Geſchäftsverkehres der römiſch⸗katholiſchen Geiſtlichkeit mit der Regierungszentrale. Politische Uebersicht. Maunheim, 28 Novembel Slam, ein engliſch⸗franzöſiſches Schutzgebiet? Dinge, die man nicht ohne Widerſpruch hingehen laſſen darf, erzählt unterm 22. ds. Mts der Londoner„Globe“ über Siain. Kaiſer Wilhelm, ſo heißt es dort, habe die Abſicht, von der Siameſiſchen Regierung eine Inſel als Kohlenſtation zu pachten, durchaus nicht aufgegeben. Glücklicherweiſe aber zeige König Chulualongkorn gegenüber dieſem Drängen eine un⸗ erſchütterliche Feſtigkeit, und bei aller gerſönlichen Freund⸗ ſchaft für den Deutſchen Kaiſer habe er doch zu verſtehen ge⸗ geben, daß für eine„teutoniſche“ Einmiſchung in Siam kein Raum ſei. Die ſo begehrlich erſtrebte Inſel werde alſo nicht ausgeliefert werden. Selbſtverſtändlich iſt, ſo ſchreibt man hierzu der offiziöſen „Südd. Reichskorr.“, an dieſer Räubergeſchichte kein wahres Wort. Der ſiameſiſche Herrſcher iſt nie um Ueberlaſſung einer Inſel als deutſcher Kohlenſtation gebeten worden und war deshalb nie in der Lage, einen dahin gehenden Wunſch abzu⸗ lehnen. Inſoweit hätten wir es bei der Erzählung des „Globe“ nur um den üblichen Schwindel mit deutſchen Plänen zu tun, die nicht beſtehen. Merkwürdig aber iſt der Artikel aus einem anderen Grunde. Es wird nämlich darin wörtlich geſagt:„Das engliſch⸗franzöſiſche Konkordat(siel) zur Er⸗ haltung der Integrität Siams fährt fort, in aller Stille zu wirken. Tatſächlich bildet es eine Art von Geſamtprotektorat Göoint⸗protectorate) unter Bedingungen, die ein friedliches Hachſenſchädel. Ein Roman von der roten Erde von Walther Schulte vom Brühl. (Nachdrud verboten.) 110(Fortſeszung.) „Nu aber laß Dich man bloß nich auslachen, Di Henxich gekränkt.„Bei unſerm Hof iſt mehr freies keinem unterſtändig iſt, als Dein ganzer Hol groß iſt. Nu aber laß Dich man bloß nich auslachen! Wenns mir we Ehre iſt, daß Du mir Deine Schweſter zugeſprochen haſt, ſo brauchſt Du Dich euch nich zu ſchämen, daß Du mit unſerm Hof verſchwägert wirſt. Dit merk Dir man, oller Junge!“ „Ha, pas ſie die Mäuler ſchütteln werden: ne Brüggemann⸗ ſche wär denen dom Haidhof nich gut genug. Das iſt ja zum Doll⸗ werden!“ Wieder lief der Bauer, die Fäuſte geballt, in der Stube umher. „Wenn Dein Bruder ſo iſt, und anders nix zu ſagen weiß, daun blieb mir ja wohl nir übrig, als Dir Dein Wort zurückzu⸗ geben, Trina, ſagte Henrich mit heiſerer Stimme. 8 „Nun aber faſſe Dich mal n bißchen was, Junge!“ anwortete das Mädchen mit künſtlicher Ruhe, obgleich auch in ihr das Blut wild ſchäumte.„Wir beide ſind ja noch aufen Poſten, Henrich, und der Bauer wird ſich wohl ſchon noch zurechte finden“. Brüggemann hielt inne in ſeiner Wanderung, blickte feiner Schweſter groß in die Augen, griff dann einen der ſchwerenEichen⸗ ſtühle und ſtieß ihn gegen den Boden.„Na, wenn Du das meinſt, Dearn, dann ſollſt Du recht behalten. Na, dann ſett ink man en bittken dal.“ 15 Sein Zorn war niedergerungen, war verflogen.„Schön is die Sache ja nich, meinte er, zaber hundsmäßig ſchlecht wär ſie erſt wenn wir dem Schulten und jeiner Eheliebſten den Gefallen Aaten Aud ſägten:„Na denn dann iſt das nichts mit de⸗ Freerei“ Dirk,“ entgegnete Land, das Ner, ſo billig ſoll Dein Oller doch nich zu ſeinem Willen kommen, nu erſt recht nich. Was meinſte, Henrich!“ „Ich hab von Anfang nichts anders gemeint,“ brummte der junge Bauer.„Was der Henrich will, das will er, und einſt⸗ weilen will er mal gar nix anders, als die wohlehrſame Jungfrau Katarina Brüggemann. Wie meinſt Du, Trina 7 5 „Ich mein ich hätt meinen verſprochenen Bräutigam, den wohlehrſamen Junggeſellen und Landwirt Henrich Schulte⸗Haidhof auch nich ſo leicht fveigegeben, ob nun der alte Schulte oder mein ſakramentſcher Herr Bruder ſich auch der Sache wiederſetz hätten.“ „Na, dann wären wir alſo vorläufig mal wieder einig, wir drei. Dann können wir darauf ja mal ein Köppken Koffie trinken und ein Stückchen Kuchen eſſen,“ meinte der Bauer nun ge mütlicher. Und während Trina hinausging, das Erforderliche zu beſorgen, Und er ſeinem künftigen Schwager den Tabakskaſten und die Pfei⸗ fen zuſchob, wie auch Feuerſtahl, Stein und Schwamm, ſagte er: „Du biſten Hitzkopf, Henrich. Ich glaub, Du könnſt noch mal ſo werden wie Dein Oller, wild wie ein Stier und hartköpfig wie ein Pferd. Da ſieh nun mal mich an. Im erſten Augenblick, da möcht ich auch vor lauter Juchtigkeit alles kurz und klein ſchlagen, aber nachher, dann kommt dann gleich die Ruhe und die Klugheit. Und ſo iſtt nun auch. Alſo Du ſollſt meine Schweſter heiraten, und wenn Ihr noch fünfzig Jahr warten müßtet.“ „Mach mal keine Pferde ſcheu!“ rief Henrich erſchrocken. „Wir müſſen Wege finden, wie wir ſchon eher zu dieſem Vergnügen kommen. Was meinſt, Trina?“ wandte er ſich an das wieder ein⸗ tretende Mädchen. „Natürlich, je eher, je beſſer, erklärte ſie. „Na, dann wollen wir mal ſo tun, als wäre alle⸗ in beſter Ordnüng,“ entſchied Dirk.„Man braucht ja den Schulten nich grade herauszufordern, aber man braucht ſich auch nich vor ſeinem Angeſicht zu verſtecken. Beſtimmt, aber mit ne kleine Portion von Freundlichkeit muß ihm klargemacht werden:„Dein Henrich läßt nich von ſeiner Braut, und die Brüggemanns ſind genau ebenſo feſt. Nur dem Ollen nich aus in Wege fahren.“ (1. Mittaablatt.) Eindringen einer anderen Macht, ſo lange dieſes Verhältnis (the partnership) dauert, unausführlich machen.“ 15 Wenn dieſe Behauptung des„Globe“ etwas anderes iſt als Geſchtwätz eines Unberufenen, ſo wird ſie an mehr als einer Stelle Ueberraſchung hervorrufen. Denn bisher war nirgends bekannt, daß in Siam von Groößbritannien und Frankreich ohne Rückſicht auf die wohlerworbenen Rechte und Intereſſen die offene Tür zugeſchlagen und eine engliſch⸗ franzöſiſche Monopolherrſchaft begründet werden ſollte. Der König von Siam plant für das kommende Frühjahr eine Reiſe nach Europa. Zu dieſer Fahrt gibt der Artikel des„Globe! einen eigenartigen Auftakt: Soll Europa den König wirklich als Vaſallen der Weſtmächte empfangen, als einen indiſchen Maharadſcha, oder als einen Bey von Tunis? Wir hoffen, daß kein ernſthafter Politiker an der Themſe und an der Seine ſich mit dieſen Phantaſten des„Globe“ einverſtanden er⸗ klären wird. Holoniales. Die„Norddeutſche Allg. Zig.“ meldet: Der vom Amt ſuſpen⸗ dierte Bureauvorſtand Wiſtuba verbreitete die Behauptung, der Geheime Legationsrat Seitz habe in den Jahren 1898 und iögs ſtandesamtliche Erklärungen als vor ihm abgegeben beſcheinigt, welche katſächlich bor dem Sekretär Kiem abgegeben ſeien. Die Ermittlungen ergaben, daß Seitz ſich der Vorgänge kichk mehr erinnert, jedoch hinzufügt: Sollte ein derartiger Fall vor⸗ gekommen ſein, was er nicht glaube, ſo könne nur vorgekommen ſein, daß ihm die Todesanzeige eined Weißen mündlich erſtattet ſei, er den Anzeigenden zur Abgabe einer formellen Erklärung zu Kiem geſandt und das Protokoll ſpäter unterzeichnet habe. Kient erklärte, er„glaube“ ſich zu erinnern, daß es ausnahmsweiſe wäß⸗ rend der amtlichen Tätigkeit Seitz' bei etwa drei Sterbefällen vorgekommen ſei, daß die Protokolle nicht in Seitz“, wohl äber ſeiner (Kiems) Gegenwart den Deklaranten vorgeleſen ſeien, und Seitz ſie erſt ſpäter vollzogen habe; er könne aber, ſelbſt wenn ihm dir ſtandesamtlichen Urkundenbücher aus der in Frage kommenden Zeis 1898/99 vorgelegt würden, keinen Fall bezeichnen, von dem er bes haupten könne, daß Seitz bei der Unterſchriftsvollziehung durch bie Deklaranten nicht zugegen geweſen ſei. Kiem giht zu, dem Wiſtubg ſeinerzeit in Kamerun von der Sache geſprochen zu haben. Dis „Nordd. Allg. Ztg.“ ſchließt: Da ſich weiteres nicht ermitteln ließ, und ein Einſchreiten gegen Seitz mangels hinreichend glaubhafk gemachten Verdachts nicht erfolgen kann, wurde(wie ſchon kurg gemeldet) das amtliche Ermittelungsverfahren eſn geſtellt. —— Deutsches Reich. * Köln, 27. Nov.(Bei den heute beeudeten Stadtkratswahlen) in der zweiten Klaſſe, die notwendig geworden war, weil die vorjährigen Wahlen diefer Klaſſe wegenm unſtatthafter Stimmenzählung für ungiltig erklärt wörden waren, ſiegten die Liberalen mit durchſchnittlich etwg 60 Stimmen Mehrheit. Die bisherige Zentrumsmehrheit in dem Stadtrat geht damit auf die Liberalen über. Metz, Nov.(Generalleutnant v. Dreskh, Kommandant der Feſtung Metz, beabſichtigt, in den Ruheſtanß zu treten. Er iſt einer der letzten Inhaber des Eiſerneg Kreuzes 1. Klaſſe in der deutſchen Armee. f *Berlin, 26. Nov.(Unter den eventuelletß Kandidaten für den Erzbiſchofsſtuhl don eneere aaeeee Kaig „Trina und ich wollten nachher zu Tennemäkers Wirtſchafk gehen. Es wird heute unter der Linde getanzt,“ ſagte Henrich „Aber vorhin beis Eſſen war die Red davon, daß die beiden name⸗ lich Vatter und Mutter, auch ein bißchen was hinaus wollen, u Glas Bier zu trinken. Da wärs doch wohl beſſer, wir gingen heut nich hin, jetzt, da ich kaum den Krach gehabt hab“ „Nu grade gehen wir hin!“ beſtimmte das Mädchen.„ß grade! Wir ſind verſprochen miteinander, und wir wollen es aller Welt zeigen. Und recht fein werd ich mich machen, Henrich, vech! fein, daß ſie alle gucken ſollen.“ „Ja, ja, geht nur hin zu Tennemäker,“ meinte auch der Baue „Ich werd noch meinen Sonntagsgang über die Felder tun. Viel⸗ leicht komm ich dann nachher auch ein bißchen hin und ſchau mal zu⸗ ob Ihr auch beim Tanzen recht zueinander paßt. Und den Schulſen möchte ich mir denn doch auch einmal was ankieken, ſo'n ſpaßigen Kearl, der ne Brüggemannſche Hoftochter nich auf ſeinem d haben will. Ja, ja, den muß ich mir doch mal anſchauen, aber mi aller Gemütlichkeit. Un en bittken küren will ik viellichte auck mit eam, wenns ſick grad ſau mäkt.“ „Ich hab ſchon daran gedacht, ob ich nich mal nach Baukum geh und den ollen Doktor Kortum unſere Sache vortragen ſoll⸗ äußerte Henrich.„Er iſt ja ein Euhme meiner Stiefmutter, aber er iſt immer beſonders freundlich mit mir geweſen. Und auf die Mutter hat er Einfluß. Sie iſt ſtolz auf ihn, weil er doch ein Doktor iſt und ein berühmter Dichter dazu. „Aber auch ein Franzoſenfreund. Dein Vater wirb nich viel Freud an dieſem Onkel Doktor haben,“ brummte B maun.„Er läuft uns übrigens nich weg, und man kann das noch überlegen. Vorläufig Geduld und nen kühlen Koßpß haupten. Adjüs einſtweilen. Vielleicht ſehen wir uns nachhe noch in Tennemäkers Wirtſchaft.“ Damit erhob er ſich und verl die Stube. 155 Auch das Brautpaar ſtand vom Haffeetiſch auf,„Alſo Pein Eltern wollen mich nich,“ ſagte das Mädchen und reate ſich.„Abez Du haſt trotzdem immer noch ein klein bißchen was äbrig für g ⁷ 27. 90. Seite General⸗Anzeiger.(ittagblatt., Mannheim, 28. November. Poſen Gneſen) wird auch Peinz Max von Sachſen genannt. —(Vom Bureau des Reichstages) iſt ſoeben bas neue Mitglieder⸗Verzeichnis des Reichs⸗ tags herausgegeben. Es konnte noch den Reichstag als vollzählig bezeichnen; denn alle Mandate waren bis Sonntag beſetzt. Am Sonntag erlag aber der ſeit längerer Zeit leidende ſozialdemokratiſche Abg. Dreesbach einem Herzſchlage.— Eine Ueberſicht über die ſeit dem Jahre 1903 erfolgten Perſonal⸗ veränderungen ergibt, daß der Reichstag ſeit jener Zeit 25 Abgeordnete durch den Tod verloren hat leinſchließlich des Abg. Dreesbach); 24 leo ihre Mandate nieder und 7 Man⸗ date wurden für ungültig erklärt; von den Inhabern dieſer letzteren 31 Mandate wurden wiedergewählt die Abgg. Barbeck (freiſ. Vp.), Blumenthal(Vp.), Korfanty(Pole), Pauli(Ry.), Spahn(Zentr.) und Zehnter(BZentr.); die übrigen 49 Neu⸗ wahlen brachten eine Anzahl von Abgeordneten wieder in den Reichstag, die ihm bereits in früheren Legislatnrvertsden an⸗ gehört hatten. — Ausland. Italien. Fürſtbiſchof Kardinal Kopp) wurde geſſern vom Papſt empfangen. — Dem Senat) wurde von dem Miniſter des Auswär⸗ tigen Titton! die Akte der Marokkokonferenz vor⸗ gele gt. *Frankreich.(Parlamentariſches. Die De⸗ putiertenkammer nahm den Reft des Landwirtſchaftsbudgets an. Matokko.(Leute des Angheraſtammes) rich⸗ keten geſtern früh einen Angriff auf das Haus des Korreſpon. derten det„Times“, Harris, das von Regierungstruppen ver⸗ zeidegt wurde. Aus Tanger ſind Truppen zur Verſtärkung abge⸗ ſandt worden. Es heißt, daß mehrere Leute getötet und ver⸗ wunbet wurden.— Nach einer telegraphiſchenn Meldung aus Jerrol ſollen auf Anweiſung des ſpaniſchen Kriegsminiſters bun dort 80 Mann Marineinfanterie zur Ergänzung der Mann⸗ ſchaktsbeſtände ſchleur aſt nach Cadix abgehen, von wo 300 Mann Am 15. Dezember nach Marokko expediert werden. In Cadix wird kine Brigade von 4000 Mann aufgeſtellt. N Vadiſche Politik. Wacker in Schwetzingen. Schwetingen, 26. Nov. Am Sonntag, 2. Dezember, nachmittags halb 4 Uhr findet hier im großen Koloſſeum⸗Saale eine Verſammlung der Zentrumspartei für den Bezirk Schwetz⸗ ingen ſtatt. Die Hauptrede wird Geiſtl. Rat Wacker halten. Bürgerausſchußwahlen. es. Mosbach, 27. Nov. Bei den Bürgerausſchußwahlen 17 in der Klaſſe der Niederſtbeſteuerten die Zentrums⸗ ine. Zur Erſatzwahl in Lörrach⸗Land. HFKarlsruhe, 27. Nov.(Vonunſerem Karls⸗ uher Bureau.) Zur Erſatzwahl in Lörrach⸗Land ſchreibt Vacker im„Bad. Beob.“:„Einſtweilen erſcheint es uns iht wahrſcheinlich daß die Linksliberalen on Dr. Obkircher laſſen. Höchſt wahrſcheinlich d den Leuten in allen Tonarten davon geſprochen, wie man entrum einen Dienſt erweiſen würde, wenn man Ob⸗ cher fallen ließe. Daß man damit Erfolg erzielen kann, hat man ſchon mehr als einmal erlebt, auch in Mosbach. Und follten Nationalliberale und Freiſinnige ſich nicht abermals uf den Namen Obkircher verſtändigen, ſo werden die Sozkaldemokraten ſich angelegen ſein laſ⸗ ſes. ſeine Wahl zu retten. Auch dieſen Politikern genüber iſt es von vornherein ausſichtsvoll, wenn ihnen vor⸗ emacht wird, das Zentrum wünſche und hoffe oder aber ürchte etwas. Wenn dem nicht ſo wäre, wenn weder Frei⸗ ſinnige noch Sozialdemokraten von ſolchen Riickſichten ſich iten ließen, dann müßte der Freiſinn gute Ausſicht haben, Hilfe der Sozialdemokratie das Mandat zu gewinnen, auf as er bei der Blockbildung Anſpruch erhoben hatte.“ —— Es gibt etwas gutes zu berichten! GKarlsruhe, 27. Nov.(Vonunſerem Karls⸗ r Bureau.) Ja nicht erſchrecken, lieber Leſer! Es twas gutes zu berichten. Auf geſtrigen Sonntath Nach⸗ tag war für Bonndorf und Umgegend in die Wirtſchaft Hügel“⸗Bonndorf große Zentrumsverſammlung angeſagt. Sämtliche Wirtſchaftsräumlichkeiten wurden hierzu ſchriftlich ietet, was äußerſt angebracht war— der allbekannten Honndorfer Jungliberalen wegen. Dieſe bakten ich nämlich unter ihrem noch bekannteren Führer Haus von Glümer beinahe als die erſten ein Plätzchen ausgeſücht, von vo aus ſie die ganze Verſammlung überſchauen konnten— ſelleicht kann man auch ſagen, wenn ein Zentrumsmann recht ört,— ſtören wollten. Letzteres wurde dieſen Herren aber Aumöglich gemacht. Von Minute zu Minute füllten ſich die urich?“ fragte ſie neckiſch. e Lippen faſt wund. „So iſt recht, Henrich,“ flüſtere ſie.„Wir halten zufammen, gaßz feſt und laſſen nich von einander. Aber nun gahe mal k mir in die ammer. Ich will Dir mal was von Leinenzeug daß ich Dir mitbring. Das meiſte iſt noch von meiner ſelig. Aber vieles hab ich auch ſelber geſponnen. Und pann die Federbetten! en ganzen Berg. Ertrinken lann man drin, dezu ertelnken.“ Sie nahm ſeine Hand, kicherte leiſe und zog ihn hinter ſich Wohl hundert Gänſe haben die Federn geliefert, Henrich, Aundert Gänſe, alles nur ſchneeweiſe, und iſt keine graue Feder da⸗ Du machſt mich ordentlich neugierig auf die Jederbetten, nken!“ ſagte der junge Bauer, umſchlang ſie und ſie gingen einander in die Kammer. 55 5 818 Tennemäter, der Wirt, konnte mit dem Sonntagsbeſuch zu⸗ ſein. Er hatte ſeinen Gäſten nicht viel zu bleten: ein es Bier, das er ſelber braute, einfaches Eſſen, einen ſchzt⸗ Garten mit rohgezimmerten Tiſchen und Bänken und unter lten Linde einen kleinen Tanzplan, der für das junge Volk n Hauptanziehungspunkt bildete. Nun, und die Alten fahen gern zu, wie ſich der 8 ſeines Lebens freute. So kam baß bei dem ſchönen Wetter der Garten von Leuten voll war. e luſtige Bögel aber, über all dem Lachen, Küren und ſonſtigen pektagel 1925 zoben im Lindengrün auf einer kleinen Plattform, in dem ſtarken Geäſt angebracht war und zu der eine Leiter aufführte, drei Muſikanten: der buckelige Violinen⸗Auguft mit gen zwei Helfershelfern. 1 Fortſetzung folgt,) Da 715 er ſie an ſich und küßte ihr Dieſe für die Katzenmuſik, die vor ungefähr 10 Jahren Herr Geiſtl. Lokale derart, daß man befürchten mußte, daß für unſere ein⸗ geladenen Zentrumsleute nicht genug Platz vorhanden ſein werde, was auch tatſächlich ſpäter eintrat, ſo daß zirka 50 der Unſrigen ſtehen mußten. Im Namen des einladenden Komitees erſuchte daher Herr Rechtsanwalt Dr. Baur von Konſtanz die jungliberalen Herren, namentlich aber einen Herrn Hans von Glümer, welcher ſich durch ſein nelieſtes An⸗ gebot von Senſations⸗Artikel ſo ſehr gekennzeichnet hat, das Lokal innerhalb 5 Minuten zu verlaſſen, wenn dieſes nicht geſchehe, werde man man vom Hausrecht Gebrauch machen. Aufforderung weckte einen un geheuren Beifallsſturm und von allen Ecken her rief man: rauslraus! Herr Hans von Glümer war nun ſo fre—i, als erſter das Wort zu erbitten! Dieſe Anmaßung wurde mit erneutem„Rauß“ quittiert und er— ging zorn⸗ entbrannt der Türe zu. Hier drehte ſich der Goliath(der Herr iſt nämlich ſehr klein) nochmals gegen den Präſidenten⸗ tiſch und ſprach in Preußiſch:„Das iſt pure Angſt vor mir!“ Und er verſchwand unter Hohngelächter! Jedermann empfand dieſe gründliche Blamage der Jungliberalen als Genugtuung Rat Wacker ſich in Bonndorf hat aufſpielen laſſen müſſen.— — So läßt ſich das Karlsruher Zentrumsblatt aus dem Bonn⸗ dorfer Bezirk ſchreiben. Es gibt etwas Gutes zu berichten! In dor Tat es iſt etwas ſehr Gutes, etwas Köſtliches: wie ſich das Zentrum einer gegneriſchen Kritik zu entledigen weiß: Man ſchmeißt die Kerle einfach raus; dann können die Herren vom Zentrum frei von der Leber— lügen. Und das ſoll eine gründ⸗ liche Blamage der Jungliberalen ſein; ach nein wir meinen das ſei für ſie der beſte Agitationsſtoff. Das Zentrum in Vonndorf hat nicht mehr den Mut, offen Farbe zu bekennen und dem Gegner Aug' in Aug' gegenüberzutreten; es muß entſchieden viel zu verheimlichen haben. Vorbereitung zum höheren öffentlichen Dienſt für Maſchineningenieure. oc. Karlsruhe, 27. Nob. Das Geſetzes⸗ u. Verordnungs⸗ blatt veröffentlicht eine Verordnung des Miniſteriums des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten, Die Vorbereitung zam höheren öffentlichen Dienſt für Maſchineningeneure betreffend. Danach hat der Hauptprüfung eine einjährige praf⸗ tiſche Tätigkeit der Staatsdienſtkandidaten vorauszugehen: 9 Mo⸗ nate praktiſche Arbeit in einer Maſchinenfabriks⸗oder Eiſenbahn⸗ wertftätte und 3 Monate Fahrdienſt auf der Lokomotive. Dieſer Fahrdienſt kann erſt nach Ablegung der Diplomvorprüfung ge⸗ leißtet werden. Diejenigen Kandidaten, welche zur Zeit unmitter⸗ bar vor der Diplomhauptprüfung ſtehen und zwar das Er⸗ fordernis der einjährigen praktiſchen Tätigkeit erfüllt, aber den dreimonatlichen Lokomotivdienſt noch nicht abgeleiſtet haben, kön⸗ nen 100 dieſem Dienſt nach Ablegung der Diplomhauptprüfung Anterziehen. Aus Stadt und Land. Manuheim, 28 November. * Hochherzige Speude. Der Großherzog und die Großherzogin. haben dem Vorſitzenden des Verwaltungsrats des„Blinden⸗ heims“ die hochherzige Spende von M. 11000 übermitteln laſſen. *Haudelshochſchulkurſe. Mehrfachen, dringenden Nachfragen zufoſge wird in der zweiten Hälfte des laufenden Winterſemeſters eine wöchentlich zweiſtündige Vorleſung über Handels⸗ und Wirtſchaftsgeographie eingerichtet werden, die der Dozent für Geographte an der Heidelberger Univerſität, Herr Profeſſor Dr. Hettner, übernommen hat. Die Vorleſung wendet ſich an den gebildeten Kaufmann, wird aber auch auf die Bebürfniſſe des geographiſchen Unterrichts an den Schulen Rück⸗ ſicht nehmen, und es bietet die Perſon des als hervorragender Jackmann bekannten Vortragenden die Gewähr dafür, daß die Kurze von den akademiſch u. ſeminariſtiſch gebildeten Lehrern eben⸗ falls mit großem Nutzen beſucht werden. Zwangsverſteigerung. Das Hausgrundſtück der Spengler⸗ meiſter Wilhelm Wühler Cheleute hier, Bellenſtraße 28, wurde dem Baumeiſter Martin Mayer hier um M. 4500 zugeſchlagen. Geſamtkaufpreis des Grunbſtücks einſchließlich der nicht ausgebo⸗ tenen Hypothek des Erſtehers M. 66 500. Schätzungspreis des Grundſtücks M. 75 000. Nationalliberale Verſammlung. Wir machen alle Partei⸗ freunde nochmals auf die heute Mittwoch Abend ½0 Uhr im Saale der Bäckerinnung ſtattfindende Parteiver ſammlung auf⸗ merkſam. Die zwei Themata ſowohl wie die gewonnenen Redner bieten die Gewähr dafür, daß ſich der Abend belehrend und an⸗ regend geſtaltet. Herr Rechtsanwalt Dr. Alt wird, wig nochmals hervorgehoben ſei, über den Goslarer Parteitag und Herr Bezirks⸗ tlerarzt Ulm über die Fleiſchnot ſprechen. * Berein Frauenbildung—Frauenſtudinm, Abteilung Mann⸗ heim. Heute Mitgliederverſammlung im Hotel National um 3 Uhr. Hauptdiskuſſionsthema:„Die Frauenſtimmrechtsfrage.“ * Liberaler Arbeiterverein, Maunheim. Der am ver⸗ gangenen Freitag, den 23. er. im Nebenzimmer der Reſtauration „Zum Deutſchen Reſch“, Lindenhoffſtr. 20, abgehaltene Diskuſ⸗ ſions Abend war ziemlich gut beſucht. Nach einer Anſprache des 1. Vorſitzenden ergriff Herr Hauptlehrer Ken odel das Wort zu ſeinem Referat über den polniſchen Schulſtreik, woran ſich eine lehbafte, lange Diskuſſion knüpfte, durch welche, der vorgerückten Stunde wegen, keine weiteren Vorträge mehr gehalten werden dünten. Der mächſte Diskuſſions⸗Abend findet am Freitag, den 7, Tezember a. c. in dem gleichen Lokal ſtatt. Die Mitglieder, ſo⸗ wie Freunde und Gönuer des Vereins ſind hierzu freundlichſt ein⸗ geladen. Dieſterweg⸗Verein. Wir machen nochmals guf den heute Abend halb 9 Uhr in der Aula der Friedrichsſchule ſtattfindenden Vortrag aufmerkſam. Der Eintritt iſt frei für jedermann. Eeine Sektiun Mannheim des Vogeſenklubs hat ſich hier ge⸗ bildet. Zur Milchverſorgung der Stadt Maunheim ſchreibt man uns: In der Stadt Mannbeim werden täglich innähernd 60 000 Liter Milch zum Verkauf gebracht. Etwa 82 000 Liter Milch werden mit der Eiſenbahn eingeführt(darunter von Orten, die über 100 Kilometer von Mannheim entfernt liegen), ca. 25 000 Liter werden aus den Nachbargemeinden mit Fuhrwerk, Handkarren ete. zuge⸗ bracht, während nur wenige Milch in der Stadt ſelbſt gewonnen wird. Mit dem Milchverkaufe ſind außer den zur Zeit beſtehenden drei Milchkuranſtalten etwas über 500 Händler beſchäftigt, von welchen aber nur etwa 60 ſich ausſchließlich mit dem Milchhandel befaſſen, während die andern als Hauptgeſchäfte oder nebenher Viktualiengeſchäfte, Spezereſ. Flaſchenbſerhandlungen ete. betreiben. Unter dieſen Händlern ſind ſolche, welche nur—8 Liter, andere, welche 1400 Liter und mehr täglich in der Stadt abſetzen. Der berkauften Milch iſt bedauerlicherweiſe nicht immer die beſte. Dies zeigen auch die erfolgten Beſtrafungen. So wurden im erſten Halbjahr 1906 über 2000 Mark Geldſtrafen und einige Monate Freiheitsſtvafen von dem Bezirksamte Mannheim und den Ge⸗ richten wegen Milchfälſchung oder Verkaufes geringwertiger Milch ausgeſprochen. Vielfach ſind es die Anfänger im Milchhandel, welche bei geringem Milchberbrauche das Milchquantum durchWiſ⸗ ſer zu vergrößern, zu ſtrecken ſuchen oder den abgeſchöpften Rahm für gutes Geld ohne die Milch verkaufen. Andererſeits iſt es nicht ſelten, daß ſolche Anfänger, die ihr Geſchäft oft ohne jede Vorkennt⸗ niſſe beginnen, die die vom Zwiſchenhändler oder vom Produzenten gelieferte, minderwertige Milch ohne vorhergehende ſorgfältige Prüfung zum Verkauf bringen und ſich dann auch ſtrafbar machen. Aber auch erfahrene Händler und Produzenten ſcheuen ſich nicht, die Milch zu verfälſchen. Hohe, ſtrenge Strafen durch die Gerichte und das Bezirtsamt werden, ſo hoffen wir, die Fälſcher von ihrem die Allgemeinheit ſchwer ſchädigenden Treiben abhalten. Noch ſo ſcharfe Vorſchriften, noch ſo hohe Strafen und die ausgedehnteſte Kontrolle ſind nicht imſtande, die Konſumenten vor Schädigung durch Lieferung minderwertiger, gefälſchter Milch zu ſchützen. Ein großer Schritt vorwärts auf dem Wege der Be⸗ ſtrebungen, die Stadt Mannheim mit einwandsfreier Milch zu ner⸗ ſorgen, wäre die Gründunzſeiner Milchzentrale, wenz auch nur durch private Genoſſenſchaften. Verhandlungen wazer und ſind im Gange. Auf der einen Seſte die Produzenten, auf de⸗ anderen die Milchhändler; möge eine der beiden Vereinigunger⸗ oder beide zuſammen das zu hoffen— werden ihre Mithilfe nicht verſagen. So wollen ner wünſchen, daß vielleicht das nächſte Jahr die Frage der Verſorgung eine Zentrale gu einer alle Beteiligten, Produzenten, Lieferanten, Händler und Konſumenten, befriedigenden Löſung bringen wird. Verkaufsſtellen für präparierte Säuglingsmilch einzurichten. Zur Beerdigung des Reichstagsabgeordneten Dreesbach. Wee bereits mitgeteilt, findet die Feuerbeſtattung Dreesbachs am Freitag nachmittag ſtatt. Heute vormittag wird in Treptow ſei⸗ teus der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion eine Trauerfeier abuehalten, bei welcher der älteſte Parteifreund Dreesbachs, Reichstagsabgeordneter Ehrhart⸗Ludwigshafen, die Gedächt⸗ nisrede hält. Heute nachmittag wird die Leiche Dreesbachs zur Uckerführung nach Mannheim zum Bahnhof befördert. Die Trarerfeier im Nibelungenſaal iſt auf punkt 2 Uhr feſtgeſetzt. Ste wird jedenfalls aus einer kurzen Anſprache und Muſik⸗ und Geſangsvorträgen beſtehen und von kurzer Dauer ſein, da die Teuerbeſtattung bereits auf 7 Uhr feſtgeſetzt iſt. Bei der Beordigung bürfte eine Beteiligung zu erwarten ſein, wie ſte Marnheim ſchon lange nicht mehr geſehen hat, da an die großen Fobrifbetriebe das Erſuchen gerichtet worden iſt, am Freitag nachmittag denjenigen Arbeitern, die Dreesbach die letzte Ehre ermeiſen wollen, freizugeben. Eine definitive Entſcheidung ſcheint noch nicht gefällt zu ſein. Nach der Trauerfeier im Nibelungen⸗ ſaal werden ſich die Teilnehmer vorausſichtlich in geſchloſſenem Zuge nach dem Friedhofe begeben. Der Sarg wird jedenfalls gekehrt, da an eine Feier in der Halle nicht zu denken iſt. Die Krapzträger werden jedenfalls mehrere hundert Perſonen ſtark ſein da die meiſten badiſchen und pfälziſchen Ortsvereine ver⸗ tieien fein werden. *. Abr nach Traitteurſtras— gerufen, wo im Viktualienlader des Kaufmanns Webe Brand ausgebrochen war. Bei der Ankunft der Löſchmannſchaft ſtanden verſchiedene Waren, wie ein Sack Mehl, Zündhölzer uſw. in Flammen. Das Feuer wer bald gelöſcht. In dem Laden hatte es bereits heute morgen gegen 4 Uhr gebrannt. Die Hausbewohner erſtickten ſelber das Veuer, ſcheinen aber dabei nicht gewiſſenhaft genug zu Werke ge⸗ gongen zu ſein, ſonſt wäre der Brand nicht zum zweiten Male ebrochen. Der Inhaber des Ladens erleidet einen bedeu⸗ den Schaden, da er nicht genügend verſichert iſt.(Siehe Po⸗ lizeibericht). Verhaftung. Der ſeit etpa drei Wochen aus Edigheim ver⸗ ſchwundene bisherige Gemeindeſchreiber Schäfer iſt, wie bereits kurz mitgeteilt, geſtern hier verhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis des Landgerichts Frankenthal verbracht worden. Schäfer ſoll, wäh⸗ 7 te haben. Mutmaßliches Wetter am 29. und 30. Noy. Für Donners⸗ zag und Freftag iſt bei vorherrſchend weſtlichen Winden und mäßig friſcher Temperatur größtentefls ßewölktes und ſchließlich auch zu bereinzelten Regen⸗ oder Schneefällen geneigtes Wetter in Aus⸗ ſicht zu nehmen. Poltzeibericht vom 28. November. * L 77 F4e 8 innem S8 Jeuer brach auf noch unaufgeklärte Weiſe in einem Sße⸗ zereiladen im Hauſe Traitteurſtraße 89 heute früh%4 Uhr aus. Es wurden Waxen verſchiedener Art ongebrannt, ebenſo wurde det Fußboden und die Ladentüre durch das Feuer beſchädigt. Das Feuer wurde von Hausbewohnern, die ein Laternenanzünder auf den Brandausbruch aufmerkſam machte, gelöſcht. Der entſtandene Schaden iſt bedeutend. Ein Küchenbrand entſtand am 27. d. M. nachmittags im§. Stock des Hauſes Hebelſtr. 17 durch unvorſichtiges Aufſtellen eines mit glühender Aſche und brennenden Kohlen gefüllten Eimers. Das Feuer wurde von zwei Berufsfeuerwehrleuten gelöſcht. Gin Zuſammen ſto 5 Taſtfuhrwerk erfolgte geſtern früh in der Nähe des Bahnhofs der Feudenheimer Straßenbahn. An dem Fuhrwerk, welches auf die Seite geworfen wurde, brach die hintere Radachſe. Verletzt wurde niemand. Einem Studenken wurde heute früh 3½ Uhr auf der raße zwiſchen O 1 und 2 von der nachbeſchriebenen unbekannten ranensperſon eine Geldbörſe mit 230 M. I n⸗ entwendet; Beſchreibung der Diebin: ca. 30 Jahre alt, 1,55—10 Meter groß, unterſetzt, mageres Geſicht, rauhe ordi⸗ näre Tände, macht den Eindruck einer gewöhnlichen Kellnerin. Manſardendiebſtahl: Geſtern Nachmittag erbrach ein Unbekannter mittelſt eines Meiſels die Manſarde im Hauſe N 2, 6 hier und ſtahl daxaus 52 M. Bargeld, eine ſilberne Remontoiruhr mit kleingliederiger Daublehalstette, woran ſich ein Schieber mit blauem Stein befindet, ein Anhängſel an eine Kette ſowie eine Doublebroſche. Um fachdienliche Mitieilung an die Schutzmann⸗ ſchaft wird exſucht. 5 Verhaftet wurden 20 Perſonen, darunter ein Taglöhner don hier wegen Fälſchung vines Lohngettels, ein Maurer von Ruß⸗ deim und ein Matroſe von Meiderich beide wegen Körperberletzung, eine Näherin von Köln wegen Hehlerei und 2 Taglöhner von hies wegen Diebſtahls. Cheater, Runſt und(0Oinfenſchaft. Bom Theater. Am Heidelberger Stadttheater hat am ver⸗ * 1 * Preis für einen Liter Vollmilch bekrägt zur Jeit 22 Pfg., anfangs gengenen Sonntag ein Mitglied der Mannheimer Hofbühne, Frl. Lina Anthes mit beſtem Erfolg als Klärchen in Goethes Ca⸗ des Jahres koſtete der Liter 20 Pfg. Für Kinder⸗, Kurmilch wer. den 4050 Pfg. für den Liter verlangt. Die Beſchaffenheit der hier erſtrebenswerte Ziel erreichen. Die Stadtyerwaltung und die Staatsverwaltungsbehörde— es iſt dies unſerer großen Stadt Mannheim mit guter, billiger Milch durch Es wird dann auch dem Frauenverein leichter ſein, Milchküchen, auf dem oberſten Podeſt der Freitreppe des Krematoriums auf⸗ Die Berufsfeuerwehr wurde heute morgen kurz nach*¹ rend er ſich noch im Amte befand, Unterſchlagungen verübt zwiſchen einem elekeriſchen Straßen⸗ 5 bahnwagen und einem vom Neckarvorland herkommenden beladenen ˖mij—————.).].. eeee gen, wenn es auch noch nicht in allem Mannheim, 28. November⸗ General⸗Anzeiger. Mittagblatt) 8. Seite. 22 3 mont“ gaſtiert. Ueber das Debut der Künſtlerin, die wir hier ſeiter nur aus kleineren Rollen kennen, berichtet das„Heidelberger Togblatt“ wie folgt:„Das Liebenswürdigſte des Abends war das Flärchen des Fräulein Lina Anthes vom Mannheimer Hof⸗ thenter. Die junge Dame, eine anmutige Bühnenerſcheinung, ſoll, wie verlautet, für das Rollenfach der ſentimentalen Liebhaberei engagiert werden. Nach dieſer erſten Probe kann kein Zweife! ein, daß die Mannheimer Künſtlerin eine günſtige Akquiſition it unſer Theater bedeutet. Fräulein Anthes beſitzt eine ſym⸗ alhiſche, glockenhelle Stimme, verfägt über Temperament und Hubnengeſchicklichkeit und bot als Klärchen eine flotte, fertige Leiſtung. In all den wechſelnden Situationen des„Freudvoll⸗ und leidvoll“⸗Seins fand ſie ſich erſtaunlich raſch hinein, bot ſie nicht eine einzige ungraziöſe Linie, ein einziges Danebengreifen. Beſter kann das Talent der Dame und ihr fortgeſchrittenes Kön⸗ Vollendung heißt, kaum ben ieſen werden. Hoffentlich wird die Direktion noch öfters Ge⸗ legenbeit geben, die Mannheimer Künſtlerin auch in anderen Rolen des ſentimentalen Fachs bewundern zu können.“— Nach einer derartig günſtigen Kritik wäre es nur zu befürworten, daß der Künſtlerin auch ſeitens der hieſigen Intendanz Gelegenheit gegehen würde, ſich demnächſt in einer führenden Rolle ihres Faches dem Publikum vorzuſtellen. Konzert. Im Verſammlungsſaale des Roſengartens fand geſtern Abend ein von den vier ſchwediſchen Sängerinnen Valborg, Sigrid und Aſtrid Svär dſtröm veranſtaltetes Konzert ſtatt, das nach dem Beifall zu ſchließen, den die jungen Damen ſeitens des Publikums fanden, einen ſchönen Verkauf nahm. Der Beſuch war allerdings, wie dies bei der gegenwärtigen Hochflut der Konzerte nicht anders zu erwarten iſt, nur ein mittelmäßiger, aber die Beſucher nahmen, wie ſchon erwähnt, die Darbietungen der jungen Künſtlerinnen recht freundlich auf. Der Star des Quartettes iſt unſtreitig die Sopraniſtin Frau Valborg⸗ Werbeck, die ſuch kürzlich im Akademiekonzert auftrat und geſtern mit der Bal⸗ ſade und Schmuckarie aus„Margarethe“ von Gounod bewies, daß ſie über ein modulationsfähiges ſchön geſchultes Organ verfügt, mit dem die Künſtlerin ſtets reichen Erfolg erzielen wird. Rauſchender Beifall wurde ihr auch für ihre Leiſtung zuteil. Der übrige Teil des Programms beſtand aus Sololiedern der andern Schweſtern, Duetten, Terzetten und Quartetten, unter denen„Mitſommertanz“ von S. von Koch durch ſeine Schalkhaftigkeit hervorragte und welches guch von den Künſtlerinnen da capo geſungen werden mußte. Der letzte Teil des Programms war der geiſtlichen Muſik gewidmet, doch ſchien es uns, als ob die Schweſtern den Stimmungsgehalt des herrlichen Mozart'ſchen Kanons Lacrimoſa nicht voll erſchöpften, während das a capella⸗Terzett„Tochter Zion“ von Händel bedeu⸗ tend beſſer im Vortrag war. Am Flügel ſaß Herr Hans Hautz, der ſeine Aufgabe in der beſten Weiſe löſte. A. Der Klavier⸗ und Rezitarionsabend, den Pianiſt Fritz geckel und Hofſchauſpieler Georg Köhler geſtern im Haſinoſaal veranſtalteten hatte ſich nur eines mäßigen, um nicht zu ſagen ſchwachen Beſuches zu erfreuen. Um ſo reichhaltiger, zu keichlich beinahe war dafür die Menge des Gebotenen. Herr Hacckel ſpielte zunächſt einleitend Novellette op. 20 No. 1⸗F⸗dur von Schumann, ſodann eine Reihe eigener Kompoſitionen, Bect⸗ hovens Sonate C⸗dur, op. 53 und endlich Liſzts Rhapſodie espag⸗ Aple. Das Spiel des Künſtlers, der ſämtliche Nummern frei aus dem Gedächtnis ſpielte, zeichnete ſich wie immer durch techniſche Sicherheit, vornehmen Vortrag und Nuancenreichtum aus; von ſeinen Kompoſitionen gefielen uns am beſten das reizende Capriceietto in F⸗dur, ſowie das Impromptu in.dur. Herr Köhler, den wir als guten Rezitator ſchätzen, trug eine Menge don Gedichten unſeres Landsmannes Prof. Paul Schaefenacker dor. Er wußte durch ſeine ſchöne Kunſt aus den Gedichten, von denen einige recht hübſch, die meiſten jedoch etwas gewaltſam empfunden waren, herauszuholen, was aus ihnen herauszuholen an Kohlendunſt. Sie hatten nachts den Schlafraum mit Stein⸗ kohlen geheizt und die Ofenklappe geſchloſſen. *Efſen(Ruhr), 28. Nov. Um die Beſchwerden der Sie⸗ ßenerkommiſſion über die Ueberſchichten zu prüfen, läßt das Ober⸗ bergamt Dortmund genaue Erhebungen über die im Dezem⸗ ber zu befahrenden Schichten anſtellen. *München, 28. Nov. Der Zentrumsabgeordnete Dr. Heim erlitt einen Schlaganfall, an dem er bedenklich darniederliegt. Cuxhaven, 28. Nov. Nach Berichten einkommender Schiffe haben die letzten Tage ſtändig ſchwere Sturmwetter auf den Nordſee gebracht. Viele treibende Schiffstrümmer laſſen dar⸗ auf ſchließen, daß ſchwere Schiffskataſtrophen vorgekommen ſind, wobon anſcheinend auch ein Schiff„Twee Gezuſters“ betroffen iſt. * Lauſanne, 27. Nov. Die Strafkammer des Bundes⸗ gerichts verurteilte den An ar ch i ſten Luigi Bertoni, Schriftſetzer in Genf und Redakteur des Anarchiſtenblattes„Weck⸗ ruf“, zum einem Monat Gefängnis und zu einer Geldbuße, weil er in dem genannten Blatte das Attenſat verherrlicht hatte, welchem König Humbert in Monza zum Opfer fiel. Es iſt dies die erſte Anwendung des neuen Bundesge ſetzes über die ſtrafrecht⸗ liche Ahndung der Verherrlichung anarchiſtiſcher Verbrechen und der Aufreizung zu ſolchen. * Paris, 27. Nov. Die Schauſpielerin'Allemagne, welche geſtern das Atktentat auf Merlou verübte, wurde heute vormittag in das Polizeigefängnis eingeliefert. Merlou wurde nicht, wie zuerſt gemeldet wurde, an den Beinen, ſondern am linken Arm verletzt. * Paris, 27. Nov. Gegenüber den Meldungen verſchiedener Blätter, daß bezüglich der imdiplomatiſchen Dienſt bevor⸗ ſtehenden Veränderungen eine grundſäßliche Entſcheidung bereits getroffen ſei, iſt die Agenee Havas zu der Erklärung ermächtigt, daß noch kein Name Gegenſtand der Beratung geweſen ſei und das eine Entſcheidung über die bevorſtehenden Veränderungen im diplomatiſchen Dienſt nicht vor mehreren Wochen werde ge⸗ troffen werden. * Mailand, 28. Nov. Der Ingenieur Candiani, der Beſitzer einer großen chemiſchen Fabrik, wurde von ſeinem eigenen Schwiegervater auf der Straße erdolcht. * London, 27. Nod. Oberhaus. Die zweite Leſung des Handelsſchiffahrtsgeſetzes wurde angenommen. „Mani la, 27. Nov.(Reuter.) Von 24 Gefangenen in Bilibid, die zu Verſuchszwecken mit Choleragift geimpft worden waren, ſind zehn geſtorben. Die Aerzte, die die Verſuche angeſtellt haben, erklären, der Choleragiftſtoff ſei durch Bubonenſtoff infiziert geweſen. Der Generalgouverneur hat die betreffenden Gelehrten von einem Verſchulden freigeſprochen und bekantnu gegeben, daß er Vorſorge treffen werde, daß die be⸗ treffenden Famikien vor Not geſchützt werden. Schanghai, 27. Nov.(Reuter.) Ein internationales Komitee, beſtehend aus den führenden Männern der ausländiſchen und chineſiſchen Kreiſe, einſchließlich der Konſuln, wendet ſich an Europa und Amerika mit der Bitte um Hilfe gegen die Hungers⸗ not in Nordkiangſu, wo 10 Millionen infolge der Zerſtörung der Ernte und durch Ueberſchwemmungen im Umkreiſe von 40 000 Quadratmeilen vor dem Hungertode ſtehen. Buenos⸗ Aſres, 27. Nov. Der Leprakongreß hat eine Reſolution angenommen, in der die Regierung erſucht wird, ein beſonderes Gebäude zu errichten, in dem die Lebrakranken untergebracht werden ſollen, und jedem Fremden, der an Lepra erkrankt iſt, das Betreten des Landes zu ver⸗ wehren. Marokkaniſches. * Paris, 28. Nov. Jaurss kündigt in der„Hu⸗ war; auch die Jorm der Gedichte gewann in ſeinem Munde. Am meiſten Eindruck auf die Zuhörerſchaſt maächte die ſtimmungsvolle Rezitation von Edgar Allan Poe's„Rapen“(von Herrn Schaefen⸗ acker ins Deutſche überſetzt). Sowohl Herr Köhler wie Herr Haeckel fanden verdientermaßen lebhafte Anerkennung und vielen Beifall. Eine muſikaliſche Aufführung zum Beſten unbemittelter Studſerender, die Frau Konzertmeiſter Schuſter mit ihren Sckülerinnen veranſtaltet, findet Donnerstag, den 29. November abirds halb 8 Uhr im Kaſinoſaal ſtatt. Man ſchreibt uns dazu: Das rege Intereſſe, das weite Kreiſe der Lehrtätigkeit Fran Schuſters entgegenbringen und die große Beliebtheit, deren ſich die Beranſtalterin erfreut, haben der guten Sache einen pekuniäreg Erfolg geſichert, alle Karten ſind bereits vergriffen. Notiz. Der Bericht über das geſtrige Konzert des Ludwigs⸗ haſener Cäcilienvereins mußte wegen Raummangels für das Abenblatt zurückgeſtellt werden. Von der techniſchen Hochſchule Karlsruhe. Der Präſident des Gek. Rat Honſell, iſt ſeiner Stellung als Profeſſor an der techniſgen Hochſchule enthoben worden. Aus dem Grossherzogtum. [IKarlsruhe, 27. Nov.(Von unſerm Karlsruher Bureau.) In der Generalberſammlung der Allgem. Orts⸗ Trankenkaſſe, die geſtern abend ſtattfand, wurde der Vorſtand gneugewählt. Infolge Unzuträglichkeiten mit dem Krankenkaſſen⸗ derband will die Ortskankenkaſſe aus der genannten e⸗ ſchließen ſoll. Der Einführung der freien Aerztewahl, welche von Mannheim akzeptiert worden iſt, ſteht der Vorſtand noch immer Austreten, worüber die Generalverſammlung im Frühjahr ablehnend gegenüber, weil mit der Einführung der freien Aerzte⸗ wahl eine Verſchlechterung der Kaſſenverhältniſſe und eine Be⸗ ſchränkung der Vertragsfreiheit verbunden ſei. und ein warmer Menſchenfreund zu Grabe gegangen. Beſonders geſchäßt war Battlehner von der Großherzogin, die ihn ſtets als einen erfahrenen Berater zur Mitarbeit im Badiſchen Frauen⸗ derein heranzog. Hier führte er mit der hohen Frau einen ſcharfen Kempf gegen die Tuberkuloſe und die Kinderſterblichkeit. Als vor wenigen Tagen Battlehner⸗ bedenklich erkrankte, ließ die Groß⸗ Herzogin den auf den 24. Nov. nach Freiburg einberufſenen Land's⸗ Tuberkuloſe⸗Kongreß auf unbeſtimmte Zeit verſchieben, um bei dieſer Verſammlung nicht die Mitarbeit Battlehners zu miſſen. Der Dahingegangene war auch ein treues Mitglied der natl. Partei; ſeine Beerdigung wird Donnerstag ſtattfinden, während die Ein⸗ Nedg der Leiche am Mittwoch mittag 12 Uhr in der hieſigen tiedhofkapelle erfolgt. Leizte Hachrichten und Celegqramme. %%, Heidelberg, 27. Nob. Vom 12.—16. Auguſt 1907 kvird hier der internationale Phyſiologen⸗Kongreß tagen⸗ „Köln, 27. Nov. Wie die„Köln. Ztg.“ erfährt, betragen Re von dem Eiſenbahnminiſterium in Auftrag gegebenen Be⸗ ſtellungen an Güterwagen 16 300, dazu kommen 800 Per: ſonenwagen und 315 Gepäckwagen verſchiedener Gattungen. *Bromberg, 28. Nop. Der Brunnenbauer Kopecki, aus Wir ſitz, deſſen Bruder und der Arbeiter Zitallwicz erſtickten auf einem Gute bei Znin, wo ſie in Arbeit ſtanden, — Mit dem geſtern end hier verſtorbenen Geh. Rat Dr. Battleh ner, der ein Alter von 82 Jahren erreichte, iſt ein hervorragender Mediziner manité“ an, daß er beabſichtige, die Regierung über die Marokkopolitik und über die Gründe zu interpellieren, wegen deren ſie die Aktion in Marokko vorbereitet habe, bevor ſie dem Parlament die Algecirasakte zur Ratifikation vorge⸗ legt hatte. * Toulon, 28. Nov. Die Diviſion des Admiral Tur⸗ chard iſt vergangene Nacht um 12 Uhr 80 Min. nach Tanger ausgelaufen. * Toulon, 27. Nov. Admiral Touchard iſt heute Vor⸗ mittag hier eingetroffen und begab ſich ſofort an Bord des Dompfers„Suffren“. Auf Befragen erklärte der Admiral, er erhielt noch keinen Beſehl in See zu gehen. Er habe In⸗ ſtruktion darüber erhalten, was er zu tun habe und er erwarte von dem Marineminiſter den Befehl zur Abfahrt. * Tanger(Reuter), 27. Nov. Die Angheras, welche heute früh den Angriff auf das Haus des Korreſpondenten der „Times“ machten, zogen ſich unter Verluſt von 2 Mann zurück. Skitens der Regierungstruppen haben keine Verluſte ſtatt⸗ gefunden. Aus Rußland. * Petersburg, 28. Nov. Zu der Nachricht von der Entweichung einer Anzahl Gefangener aus dem Gefängnis in Ladymir wird der Petersburger Telegr.⸗Ag. von dort be⸗ richtigend gemeldet: Heute entflohen 35 Gefangene, darunter 9 ſchwere Verbrecher aus dem hieſigen Gefängnis, nachdem ſie den Direktor, zwei von deſſen Gehilfen und alle Aufſeher ge⸗ bunden hatten. Die Flüchtlinge nahmen 22 Revolver mit Patronen und 3 Säbel mit ſich, zerſchnitten die Telephon⸗ drähte und erbrachen das Magazin, aus dem ſie Zivilanzüge entwendeten. In der Wohnung des Direktors raubten ſie, nachdem ſie deſſen Familienangehörige geknebelt hatten, Wert⸗ gegenſtände. Ein Aufſeher wurde verwindet. 7 Flüchtlinge wurden in einer Entfernung von 10 Werft von der Stadt wieder ergriffen. Ein Flüchtling wurde in der Stadt ſelbſt verhaftet. * Petersburg, 28. Nov. In dem in Zarskoje Sſelo ſtationierten Gardeſchützenbataillon brach unter den Mannſchaften der 16., 3. und 4. Kompagnie eine Gährung öronomiſchen Charakters aus. Von Petersburg wurde zuver⸗ läſſiges Militär, darunter auch Matroſen, nach Zarskoje Sſelo abkommandiert, welches ſeit einigen Tagen dort Wache hält. * Petersburg, 28. Nov. Gerüchtweiſe verlautet, daß der Miniſter des Kaiſerl. Hofes, Baron Fredericksz, zurücktreten werde. Als Nachfolger wird Fürſt Obulen 8kEi genannt. »Warſchau, 28. Nov. In dem Mäntelmagazin von Zweigenhaft in der Brackaſtraße übergoſſen Streikende Schaden beträgt über 15 000 Rubel. * Moskau, 27. Nov. Aus Uman(Gouv. Kiew) wird gemeldet, daß die ſozialiſtiſchen Revolutionäre an wohl⸗ habende Einwohner Briefe ſenden, in welchen ſie große Gel d⸗ ſpenden verlangen. Ein Rechtsanwalt wurde auf⸗ gefordert, 1000 Rubel zu ſpenden. ** Moskau, 27. Nov.(Petersb. Telegr.⸗Ag.) Geſtern ſicl die Juden von det Kadettenpartei abwenden und ſich der den ganzen Warenvorrat mit einer ätzenden Flüſſigkeit. Der duma für das Gouvernement Charkow, namens JIvanitzky, bewohnten Zimmer des„Hotels Amerika“ eine Hausſuch⸗ ung ſtatt, nach welcher Jvanitzty verhaft et und ins Ge⸗ fängnis übergeführt wurde. * Mos ka u, 27. Nov. Das Moskauer Komitee der „Partei der friedlichen Erneuerung“ erhielt die Mitteilung, daß inallen Städten Oſtrußlands Komitees dieſer Partei organiſiert werden, und daß in vielen Städten Partei der friedlichen Erneuerung anſchließen. »Wladimir, 27. Nov. In dem hieſigen Gefängniſſe knabelten 125 Gefangene die Wächter, erbrachen den Lager⸗ raum, legten bürgerliche Kleidung an, nahmen 50 Revolver mit und entflohen. Berliner Drahtber icht. (Von unſerm Berliner Bureau.) Berlin, 28. Nov. In der Kommiſſion zur Abkürzung des Amtsgerichtsverfahrens iſt eine Verſtändigung er⸗ zielt worden. Nachdem auch die ſchwierigſte Klippe, die Geldfrage die geplante Neuregelung verurſacht einen erheblichen Koſtenauf⸗ wand) überwunden wurde, iſt man an den zuſtändigen Stellen jetzt mit der Ausarbeitung eines Geſetzentwurfes beſchäftigt, welcher dem Reichstag vorausſichtlich im März nächſten Jahres zugehen wird. Berlin, 28. Nov. In dem in Zarskoje Sſelo garniſonte⸗ renden Gardeſchützenbataillon iſt unter den Mannſchaften der ., 3. und 4. Kompagnie eine Gährung ausgebrochen. Von Petersburg wurde zuverläſſiges Militär, darunter auch Matroſen nach Zarskoje Sſelo abkommandiert. J Berlin, 28. Nov. Die Mitteilung, daß Prinz Eitel Fredr ich an den Sänger Caruſo ein Telegramm geſandt habe wird von kompetenter Seite als vollſtändig aus der Zuf; gegriffen bezeichnet. UBerlin, 28. Nov. Wie der„Lok.⸗Anz.“ mitteilt, iſt die Wiedereinbringung der Börſengeſetznovelle an zuſtändiger Stelle längſt beſchloſſen worden. Sie ſollte auch bereits im Laufe der ver⸗ floſſenen Woche im Reichstag erfolgen. Aus welchen Gründen ſis ſich abermals verzögert, iſt nicht bekannt geworden, Volkswirtſchaft. Bürgerbräu Weinheim G. m. b. H. In der auf 10. Des. d. J. anberaumten Generalverſammlung der ſeit dem Jahre 1900 beſtehenden hieſigen„Bürgerbrauerei“ Geſ. m. b.., ſoll u. a. auch die erſtmalige Verteilung einer Dividende und zwar in Höhe von 2 Proz. beſchloſſen werden. Tiavi. Kautſchuk⸗Pflanzungen auf Samoa. Die Deutſche Kolonial⸗Geſellſchaft aufgrund des Schutzgebiets Geſetzes veröffentlicht in der vorliegenden Nummer einen Proſpekt zur Errichtung von Anlagen größerer Kautſchuk⸗Pflanzungen auf Samoa. Das Grundkapital iſt eingeteilt in 10000 Anteile zu je 100 Mark gleich 1 Million. Davon ſind im erſten Jahre 30 pCt. einzuzahlen. Der Reſt wird nach Bedarf und zwar vorausſichtlich in 6 weiteren Jahren eingefordert werden. Zeichnungen werden von der Deuk⸗ ſchen Samoa⸗Geſellſchaft, Berlin W. 35, Pots⸗ damerſtraße 112, entgegengenommen. Einzahlungen können auch bei der Deutſchen Bank, Kaſſe K, Berlin W. 64, gemacht werden. Im übrigen verweiſen wir auf die Be⸗ dingungen des Proſpekts. 5 Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. meweo, 5 Mochr, Aaanden 11 dehoe dan Ae An werpen. Der Dampfer„Vaderland“, am 17. Nopbr. von Antwerpeß ab. iſt heute hier angekommen. 5 5 88 Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Burean An dach& Bärentlau Nachf. in Mannheim, Bahntofplatz Rr. direkt am Hauptbahnhof. Waſferſtaudenachrichten im Monat November, Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 23 24 25. 26 22. 28 Nemerkungen onſtan: 2½74 2,5 2,78 Waldshut J3,61„51 Hüningen 10 1,18 11 1½9 1,9 1,06] Abds. 6 Uhr Kehl 11,58 1,57 1,59 174.53 1,52] N. 6 Uhr Lauterburg f3,0 296 2,88 Abds. 6 Uhr Maxau.98 2,94 2,94 2,92 2,87 2,87 2 Uhr Germersheim 2,62 2,26 2,50.-P. 12 U Mannheim„22,23 2,15 2,10 2,11.03.03 Norg. 7 Mainz J0,26 0,18 0,16 0,18 F. Bingen 1,09 105 i 1,28 ½28 1,18 1,16 Koblenz„„ 1,64 1,59 Köln„ 1,56 1,46 1,86 Ruhrort 0,78 0,85 0,76 rom Neckar: Mannheim 235 227 2,18.22.12 2,12] B. 7 Hellbronn.58 0,45 ,80%½8.42.42J V 7 Verantwortlich: für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Iritz Kabſer:, für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich Schöufelder; ſür Voltswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil: Kaxl Apfel für den Inſeratenteil und Geſchäftliches Frauz Kircher, 785 Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei G. m. b. OH.: Direktor: Ernſt Müller. aufmerkſa gemacht, daß trotz der allgemein erhöhten Fabrikpreiſe garantiert nicht ablaufende Stearinkerzen(Dortmunder und Motard) in⸗ folge großer Abſchlüſſe bei Georg Springmann, neu eröffn⸗ Drogerie, P 1½ Breiteſtraße, gegenüber Wronkers Warenhan ſehr preiswert zu haben ſind. Ferner billige Warenhausquali und anderen Erkrankun Dpitsert ˖ Ae, — Proben an Kerzte gratis.. Curmm. Iusf. Frxnklurt a.., Mosclstr32. Abond fand in dem von dem früheren Deputierten der Reichs⸗ Stenographiſcher Reich annheimer Was die Vorlage anlangt, ſo bitte ich, dieſen Punkt heute von] bon Geheimbünden iſt ja ſchon durch das Strafgeſetzbuch verboten. Parlamentariſche Verhandlungen. der Tagesordnung abzuſetzen, da die verbündeten Regierungen nicht(Lachen bei den Sozialdemokraten.] Bei der Skatuterung des Nachdruck ohne Vereinbaru ng nicht geſtattet. in der Lage ſein werden, uns heute Auskunft auf die Anfragen Rechts auf Abſchrift des Mitgliederverzeichniſſes war vorzugs⸗ des Abg. Kopſch geben zu können über die mangelhafte Begründung weiſe an die Arbeitgeberbereine gedacht worden. Gewiß, ich gebe Deutſcher Neichstag einzelner Etatsüberſchreitungen.(Beifall.) zu, daß dieſes Rechk auch vielleicht manchmal Zwecken der Spio⸗ Abg. Kopſch(freiſ. Vp.) nage und der Angeberei dienſtbar gemacht werden kann, aber da⸗ 127. Sitzung vom 37. Nobember, 1 Uhr. ſchließt ſich dieſem Antrag an; ebenſe gegen gibt es überhaupt kein Geſetz; wenn ein Arbeitgeber wiſſen Am Bundesratstiſch; Irhr. von Stengel, Graf Poſa⸗ 9 1285 5 will, wer von ſeinen Arbeitern einem beſtimmten Verein angehört, dowsky u. a. Abg. Singer(Soz.), ſo wird er das auch ohne jede geſetzliche Beſtimtnung erfahren kön⸗ Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die Beratung der Denk⸗ der darauf hinweiſt, daß der Etat in erſte, Leſung bor Weih⸗ nen. Underechtigt jſt auch der Tadel dagegen, daß die Generalver⸗ ſchrift über die Ausführung der ſeit dem Jahre 1875 erlaſſeuen] nachten nicht mehr beraten werden kann. Wahrſcheinlich werde ſammlung dann einberufen werden muß, wenn der vierte Teil Anleihegeſetze. infolge des früheren Termins des Oſterfeſtes ein Notgeſſetz erlaſſen der Mite 3 1 Lermins des eder es verlangt. Bedenken Sie doch, daß nach§ 87 des werden müſſen. Die ſpäte Einbringung des Etats komme hinaus Bürgerlichen Geſetzbuches die Einbderufung ſchon dann erfolgen Abg. Fritzen(Zentr.): auf eine Einſchränkung des Reichstags, den Etat ſo gründlich zu muß, wenn es der gehnte Teil der Mitglieder verlangt. Der Die Denkſchrift gibt kein erfreuliches Bild unſerer finanziellen beraten, wie es notwendig wäre.[(Sehr richtig! bei den Sozial⸗ Entſvurf bedeutet alſo eine weſentliche Abſchwächung gegenüber Lage. Nur ein gang kleiner Teil, etwas mehr als 10 Proz, unſerer] demokraten.) Die Verantwortung für die ſich aus dieſer Situation dem Bürgerlichen Geſetztuch. Auch das vielfach getabelte Recht der Geſamtſchuldenlaſt, iſt für produktibe Zwecke verwandt worden, und ergebenden Unbequemlichkeiten habe die Regierung zu tragen. Einforderung von Abſchriften des Mitgliederverzeichniſſes ſtellt ſich auch dieſe nicht völlig, da zum Veiſpiel von den Eiſenbahnen ein[Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) in unſerem Entwurf biel günſtiger, als gum Befſpiel in England. Hie der Teil für militäriſche Zwecke gebaut iſt. Wie anders liegen Schatzſekretär Frhr. v. Stengel: Dort muß die Abſchrift koſtenlos geliefert, nach unſerem Entwurf ie Verhältniſſe in Preußen! Dort beſteht der größte Teil der Die Regierung hat nicht die Abſicht, durch eine ſpätere Ein⸗ muß ſie bezahlt werden. Das Recht, daß jedes Mitglied jedergeit Staatsſchuld in der Eiſenbahnſchuld, bie ſich bekanntlich ſehr gut bringung des Etats die Rechte des Reichstags irgendwie zu be⸗ austreten kaan, entſpricht nur der Geſetzgebung in anderen Län⸗ derzinſt. Im Verhältnis zu Preußen ſchneidet das Reich nicht gut ſchränken. Wir bringen den Etat diesmal deshalb ſpäter ein, als dern. Auch nach dem franzöſiſchen Recht ſteht der Austritt den b. Das einzig Erfreuliche iſt die Schuldentilgung, an die man es ſonſt üblich iſt, weil wir uns in der Tat in dieſem Jahre in Mitgliedern frei, nur mit dem Unterſchied, daß ſie die Beiträge ſcheint. Hoffentlich aber nicht bloß auf dem einer Notlage befinden, an der wir nichts ändern können. Was ſndie Pſ Joied noch e 7 0 Seeh 0 Eer. mich anlangt, ſo werde ich dana trachten, daß dieſer Fall ein in die Protokolle wiederum entſpricht genau den einf ägigen Be⸗ Damit iſt die Denkſchrift erledigt. ee bleibt. uns 2 daſſen, mit ſtimmungen unſeres Genoſſenſchaftsgeſetzes. Ein Fortſchritt liegt Die Ueberſicht der Reichs⸗ Ausgaben und Ei.allen Mitteln dahin zu ſtreben, daß, ſobald wir wieder in normale auch darin, daß die Berufsvereine die ordentlichen Beiträge nach nabmen für 1906 ergibt in 15 Beratung keine Debatte; ſie Verhältniſſe eingetreten ſind, der Etat wieder zu derſelben Zeit vor⸗ dem Entwurf im Wege der Klage eintreiben können, und daß gegen Wird e ſic pen 0 gelegt wird, wie früher. unzuläſſige Beſchlüſſe die Anfechtungsklage gegeben wird. Dets olgt die erſte Beratung eberſicht der Einnahmen un n Abg. Erzberger(dtr.): den Erfolg, daß eine Entſcheidung ſämtlichen anderen Mitgliedern Ausgaben des Schutzgebietes Kiautſchou für das Rechnungs⸗ die au daß hene ein A fall vorliegt. Eine Be⸗ mit zugute kommt. Ohne Zulaſſung der Anfechtunasklage wäre das juhr 1908. inträngee z, daß deuer ein Ausnahmeſall vorliegt. er ſpäken nicht möglich; es müßte dann jedes einzelne Mitglied auf Feſt⸗ einträchtigung der Rechte des Reichstags aber liegt in der ſpäten a nd das N 5377 7 Nrnzegt Abg. Kuypfch(freiſ. Vp.) 4 1 8 ſtellung k und das würde eine Häufung von Prozeſſen geben, 5 55 5 S bhteng des Etats dich, denn wenn der Reichstag am die dem Norunde höchſt läſtig ſein dürften. Sie müſſen doch auch bemängelt 15 Etatsüberſchreitungen, die da wiederum vor⸗ Sache der mit ſeinen ratungen nicht fertig iſt, dann wird es bedenken, daß eine Auffichtsbehörde im eigentlichen Sinne gar nicht gekommen ſeien. durch werde ja die ganze Etatsberatung wert⸗ Sache der Regierung ein Notgeſetz einzubringen. 5 borhanden iſt. . 8 Keine eingige Ver 8 12 1 dog. Redner wünſcht Auskunft, wie das gekommen ſei. deinne einzige Verwaltungsmaßregel des Vereins Abg. Schwarze Lippſtadt(Ztr.): bebarf der beh lichen Genehmigung oder unterliegt auch nur Schatzſekretär Frhr. von Stengel: Wenn die Herxen nicht ſo viel reden, können wir mit dem eines Einſpruchsrechts. Eine Einſicht in die Bücher, in die Ver⸗ Die gewünſchte Auskunft kann nur durch die Marineverwal⸗ Etat trotz ſpäter Einhringung rechtzeitig fertig werden.(Sehr handlungen, in dſe Rechnungen des Vereins iſt der Vehörde nicht tung gegeben werden, die zu meinem Bedauern heute hier nicht ver⸗ wahr! rechts und im Zentrum.) Das lehren die Erfahrungen im gegeben; nur wenn der Verein ſatzungswidrige Zwecke derfolgt, hat treten iſt. Uebrigens ſchneidet ja Kiautſchou noch mit einem kleinen preußiſchen Landtage. die Behörde das Recht, ohne weiteres einzuſchreiten. Rechtliche Heberſchuß ab, was Herr Kopſch anzuführen vergeſſen hat. Abg. Gothein(freiſ. Vgg.): Streitigkeiten entſcheidet das Verbvaltungsſtreitverfahren. Zuruf 125 5 5 links: Wo ſteht das?) Das ergibt ſich einfach daraus, daß Ver⸗ Abg. Erzberger(Zentr.): Der preußiſche Landtag kann uns nicht als Muſter dienen. 72 55 98 885 e aten fügungen der Polizei dem Verwaltungsſtreitverfahren unterworfen Es iſt ſehr erfreulich, daß die Marineverwaltung uns jetzt Dort wird mit der Hetzveilſche gearbeitet.(Sehr wahr! links. ſind. Und Sie werden doch nicht behaupten wollen, daß das Ober⸗ ſchon den Apſchluß über 1905 vorlegen kann, gleichzeitig mit dem Wer ſich in der Budgettommiſſton des Landtags zum zweiten Male vermaltungsgsericht lediglich den politiſchen Intereſſen der Regie⸗ über das Reich ſelber, während die übrigen Kolonien noch auf ſich ne meldet, dem wird es einfach abgeſchnitten.(Sehr richtig! renden diene? Es ib aiſe ein cbfetbes, anehärgges Suſtengen⸗ — 75 re rnht Hiermit ſchließt die Debatte. 5 ſerern be Meikiederberge iſses genate 8 u6l, i h Ger ſchneller arbeiten. Die ewigen Etatsüberſchreitungen müſſen aber Der Ankrag Vaſſermann guf Abſetzung von micht entſcheſden. Jedenfalls muß etwas derartiges der Verwal⸗ endlich aufbören Ich möch vorſchlogen 135 Ueberſichten in[der Nagesordnung wird angenommen, ſtatket ſein; ſonſt i 5 8 5 1 wurzs tungsbehörde geſtattet ſein; ſonſt iſt eine Kontrolle des Mitglieder⸗ 82 2* Sod 3 8 K 8 B E eſe 8 195 2 2 2 8 Zukunft nicht der Rechnungskommiſſion, ſondern der Budgetkommiſ⸗ ßetr bie Ne h 15 700 211 50 850 e kreiſes unmöglich. Im übrigen bedeutet der künftige Zuſtand 95 zu überweiſen, die ja viel beſſer orientiert iſt, und der man 8 8 5 gegenüber dem fetzigen ſogar eine Erleichterung. Bisher konnte Aeberſchreitungen nicht ſo leicht„mundgerecht“ machen kann, wie Abg. Traeger[freiſ. Vp., ſchter verſtändlich): ſogar unter Umſte nden eine Anzeige von jedem Mitgliederwechſel getwiß tüchtigen, aber doch in den Einzelheiten nicht ſo bewan⸗ Man kann gu der Vorlage ſagen: Spät kommt ihr, doch ihr verlangt werden, jetzt iſt das Recht der Verwaltungsbehörde ledig⸗ ten Rechnungskommiſſion. kommt. Aber der lange Weg, der dem Grafen Iſolani zur Enk⸗ lich G1 oe b deſe ee e .. c 2 8 chuldigung diente, kann den Grafen Pofadowsky nicht entſchuldigen. Verein iſt nich herpflichtet, jede Aenderung in ſeinem Mitglieder⸗ Schatzſekretär Frhr. von Stengel: USeh richtig! lints] Graf Poſabowsky bezeichnete die Vorkage beſtande ohne dpeiteres anzugeben. Gegen das Verlangen der Efn⸗ Ich möchte Sie bitten, der Kolonialverwaltung die ſpätere als die Grundlage eines Arbeiter⸗ oder Vereinsrechts, aber die reichung und Wuröffentlichung der Jahresberichte brauchte ſich auch Aufſtellung der Ueberſichten im Verh ältnis gur Marineverwaltung Grundlage iſt höchſt mangelhaft. Von den Rechten, die mit uns niemand zu ſträuben; denn dieſe Veröffentlichung geſchieht ja ſchon nicht 4 ſehr zur Laft zu legen. Die tatſächlichen und geographi⸗ geboren ſind, iſt in der Vorlage nichts zu finden, die Regierungbeute ſeitens der Gewerkſchaften. Es wird ihnen alſo durch das ſchen Verhältniſſe liegen in Kiautſchou doch ganz anders, als in den würde damit den Meiſtertitel im Geſetzesbauhandwerk nicht ex⸗ Geſetz nichts Neues zugemutet. Die engliſche Geſetzgebung geht underen Kolonien. Was die Ueberſchreitungen anlangt, ſo ſind ſie langen.[(Heiterkeit.] Wenn der Reichstag ſich als Prüfungskom⸗pviel weiter. Während bei uns der Bundesrat generell ein Schemag nicht ganz ohne etatsrechtliche Deckung, da im Etat ſchon weiter⸗ miſſion einſetzen wollte, ſo wären die derbündeten Regierungen feſtſtellt, kaung der engliſche Regiſterbeamte in jedem Fall ein⸗ gehende Ausgaben vorgeſehen ſind. ſchon mit Pauken und Trompeten durchgefallen.(Sehr gut! und[gehende Detailierung fordern. 5 88 Heiterkeit links) Selbſt aus den Worten des Kollegen Frimborn; In England geſtattet das Geſetz dem Regiſterbeamten auch Abg. Irhr. von Richthofen(tonſ.): habe ich nur ein entſchiedenes Nein herausgehört. Dasſelbe gilt Einſicht in die Bücher der Trade Unjons. Unſer Entwurf iſt alſo Ich habe nichts dagegen, den Aufgabenkreis der Budgetkom⸗ für Herrn Baſſermann, der doch eine ſtarke ſozialpolitiſche Schlag⸗ weſentlich milder als das von Ihnen ſo oft als liberal geprieſene miſſton nock weiter zu ſpannen; nur nicht in dieſem Jahr, wo ſie ader hat.(Heiterkeit.) Der Politiker Baſſermann hat den Rechts⸗ engliſche Recht. Alle Kautelen, die in dieſem Entwurf enthalten ohnehin ſchon überlaſtet iſt. Namentlich da der Etat für 1907 anwalt Baſſermann inſtruiert, und dieſer ſagt, er würde keinem ſind, entſtammen entweder dem B. G. B. oder dem Geſetz über diesmal erſt ſo ſpät, nach Weihnachten, kommt. Verein raten, auf Grund dieſer Vorlage die Rechtsfähigkeit nach⸗ die Erwerbs⸗ und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften, die doch ihrer Struk⸗ Schatzſekretär g Stengel: uſuchen. Eine Ablehnung ohne Kommiſſionsberatung würde ich tur nach den eingetragenen Berufsvereinen ſehr nahe ſtehen. Aber bſekretär Frhr. von ſür einen ſchweren Fehler halten. Graf Poſadowsth macht den das Genoſſenſchaftsgeſetz enthält viel weitergehende Kontrollen als Ich bin dem Herrn Vorredner dankbar dafür, daß er mir Ge⸗ Eindruck eines gefeſſelten Prometheus, an deſſen Sozialpolitik dieſer Entwurf Die Annahme aber, daß die Handlun 0 legenheit gegeben hat, hier über einen Punkt zu ſprechen, den er Adler und Geier herumhacken(Graße Heiterkeit); von ſeiner Rede nicht unter die G. O. und deshalb auch nicht unter dieſes ſetz zum Schluß berührt hat, nämlich über den Zeitpunkt der Einbrin⸗ fann man ſagen: Herrlich, etwas dunkel zwar, doch es klingt fielen, trifft durchaus nicht zu. Daß der Entwurf die Berufs⸗ gung des Etats. Es iſt zu meinem großen Bedauern nicht möglich recht wunderbar.(Heiterkeit.) Er ſagt, man müſſe die Vorlage bereine auf die Zuſammenfaſſung von Angehörigen desſelben Be⸗ geweſen, den Etatsabſchluß ſo zu fördern, daß er vor dem 10. oder betrachten als eine Novelle zum Bürgerlichen Geſetzbuch. Ja, tbas rufs beſchränken will, iſt ganz naturgemäß und entſpricht ſogar 2. Dezember vor den Reſchstag gebracht werden kann. Dieſe Ver⸗ nust das, wenn die Wünſche der freien Gewerkſchaften ſo ganz Anſchauungen aus Ihren(zu den Soz.] Kreiſen. Der Abg. Bern⸗ Zögerung hat ihren Grund darin, daß es gerade in dieſem Jahre] unberückſichtigt bleiben!(Sehr gut! links.] Die Gewerkſchaften ſtein hat es für geradegu Unmöglich erklärt, Berufsvereine zu ungemein ſchwierig geweſen iſt, die Einnahmen richtig und zuver⸗ haben ſich zu einer großen Blüte entwickelt, der Kampf um jeden bilden, die ſich aus den allgemeinen Arbeiterkreiſen zuſfammen⸗ läſſig gu beranſchlagen. Der neue Zolltarif, die Hauptquelle unſe⸗ Preis iſt keineswegs ihr Zweck, ſondern ſie rüſten ſich zum Kampfe, ſetzen. Unter dieſem Geſichtsnunkt iſt die einſchlägige Beſtimmung rer Einnahmen, iſt erſt ſeit dem 1. März in Wirkſamkeit, und es um Frieden zu haben. Das zeigt die Ausbreitung der Tarifver⸗ des Entwurfs entſtanden. Wir ſtimmen alſo in dieſer Beziehung bedarf monatelanger Beobachtungen, um auch nur annähernd er⸗ träge. Leider iſt unſere Judikatur, die doch eigenklich der Geſetz⸗ vollkommen mit dem Abg. Bernſtein überein.(Heiterkeit.] Nun meſſen zu können, welche Einnahmen wir mit eree emeeen gebung vorauseilen ſollte, auf ſozialvolftiſchem Gebiete außer⸗ zum Schluß noch eine Bemerkung gegenüber den Angriffen, daß haben. Alles übrige aber richtet ſich darnach⸗ amentlich auch die ordentlich vexatoriſch und rückſtändig.[Sehr richtig! links.] Redner ich den Entwurf als eine Art von Novelle zum B. G. B. bezeichnet Höhe der Matrikularbeiträge. Nun iſt in der Preſſe geſagt wor⸗ geht auf Einzelheiten der Vorlage ein. Beſonders bedenklich iſt ſahe. Das B. G. B. iſt noch ein ziemlich junges Prodult der den, daß es nicht möglich ſein wird, den Etat im Reichskag zur die Einſchränkung der Kompetenzen der Berufsvereine. Es liegt Reichsgeſetzgebung. Als es geſchaffen wurde, da nahm man an, Verabſchiedung zu bringen. Da will ich daran erinnern, daß vor darin eine erhebliche Gefährdung des Koglitionsrechtes, das ein] daß es für lange Zeit die Rechtsnorm des deutſchen Volkes bilden vier Jahren der Etat dem hohen Hauſe erſt am 9. Januar vorgelegt) natürliches Recht iſt und künſtliche Eingriffe nicht verkrägt. Im würde. Wenn jfetzt alſo auf dem michtigen Gebiete der Berufs⸗ bworden iſt und trotzdem vom Reichstag bis zum 24. Märg perab⸗ Gegenſatz zum Hern Staatsſekretär halke ich das Schiff der Vor⸗ bereine von den Regierungen eine Neuregelung der Verhältniſſe 9 85 wurde. Das läßt mich auch diesmal auf die Möglichkeit lage nicht für geeignet, den Hafen zu erreichen, ſondern meine vorgeſchlagen werden ſollte, dann mußten ſie von den Grundlagen hoffen, in rechtzeitig fertigzuſtellen. Eine Schwferigkeit liegt vielmehr, daß es alle Ehancen hat, als unbrauchbares Wrack auf des B. G. B. ausgehen und ſich kragen in weichen Punkten Abe⸗ Herdings diesmal darin, daß Oſtern ſo frich fällt. Aber der letzte dem Meer zu treiben.(Beifall links. önderungen und Deklarationen der einſchlägigen Veſtimmungen Freitag vor Oſtern iſt immer noch der 22. März. Alſo hoffe ich, Staatsſekretär Graf v. Poſadowsky: daß 55 e 8 n wwird's auch diesmal gehen. Wenn ich am Schluß meiner erſten Rede den Wunſch aus⸗ ſind. Ich habe 0 erleßt Geſeee 0 Abg. Baſſermann(natl.]: geſprochen Weite 100 möchte 725 der Serß 9 55 rungen zunächſt den V ‚ Die Ankindigung des Herrn Staatsſekretärs, daß der Gtat im Hafen ſ bergeiben werle enſce mir dies Vild der Herk Fur'zich ausgearbeitet worden, daß man aber dann in der Kommiſſion . Fabefers 355 10 Beeed idgebrucht werden kann, iſt für 925 wohl berzeihen. den ent ſelber die Kämpfe durchkoſtet hätte, doch herausfand, daß es ſich um reiflich durchdachte Arbeiten han⸗ en Kieichstag keine Ueberraſchung. Wir werden mit der Beratung den ih 50 Er 5 delte, die im Hauptzwecke, den ſie berfolgen, aue) das richtige ee derart ins Gedränge geraten, daß ſchon jetzt mit der rich nach meiner Ueberzeugung berechtigten Forderungen der treffen.(Beifall.) 2 ichtia! Arbeiterbevölkerung, wie der Mehrheit dieſes hohen Hauſes. chleit eines Notgeſetzes gerechnet werden kann.(Sehr richtig! Von Augen 55 l E N 15 Abg. Pyttboff(frſ. Vgg.]: s 5 wurfes nicht in gerechter Weiſe dargeſtellt worden. Es iſt z. B. Ich bin nicht ſo optimiſtiſch zu glauhen. daß die Führer aller Was die Ueberweiſung der Ueberſicht der Ausgaben und Ein⸗ eine ungerechte Beurteilung, wenn behauptet wird, es fände ſich Partelen auf dem bon ihnen dieſer Vorlage gegen⸗ nahmen für Kiautſchou an die Budgetkommiſſion anlangt, ſo halte] in dieſem Entwurf ein Uebermaß kleiner polizeilicher Kontroll⸗ iber betonten Standpunkte ſtehen bleiben werden, ich für zuläſſig, die Uebung des Hauſes zu durchbrechen, beſtimmungen. 5 Entwurf erſtens Schutz hoffe es aber wenigſtens von den Führern der Mittel⸗ mam eine Vorlage hergusgreift und unter Uebergehung der der Minderheiten und zweitens Ermöglichung der Kontrolle daß garteien, und erwarte insbeſondere von den Nationalliberalen, daß 255 kommiſſion die Uetzerweiſung an die Budgetkommiſſion nicht die Verfolgung allgemein politiſcher Zwecke in den Geſchäfts⸗ ſie diesmal einmütig dem Abg. Baſſermann folgen werden und leßk Es iſt aber ſpeziell Sache der Rechnungskommiſſion, kreis der Berufsvereine mit hineingezogen wird. Wie der Verein nicht wielleicht einem böſen Geiſte, der noch aus der Verſenkung den Reichshaushalt zu prüfen.„Im Abſatz 2 des§ 20 unſerer Ge⸗ gegen Willkür der Staatsbehörden geſchützt ſein muß, ſo muß auch hervortritt. Bevor die Rechtsverhältniſſe der Berufsvereine ge⸗ ordnung iſt für den Reichstag die Beſugnis enthalten, be⸗ das einzelne Mitglied gegen Willkür des Vereinsvorſtandes und regelt werden, muß eine Neuregelung der Vereinsgeſetzgebung, eine re Kommi ionen zu bilden, und auf Grund dieſer Befugnis ſeiner Mitglteder geſchützt ſein. Dieſem Zwecke dienen aber in dem Sicherſtellung und Erweiterung des Koalitfonsrechtes vorangehen. wohl auch die Rechtungskommiſſion gedildet worden. Meine Entwurf ledt lich Normativ⸗Beſtimmungen; als Anordnungen Der gewerbliche Arbefter ſteht heute noch unter einem Ausnahmte⸗ eoft e 0—55 Frage zu prüfen, ob es polizeilicher Ratur können ſie nicht bezeichnet werden. Dem Schutz recht. Junächſt gleiches Recht für alle! Redner dehandelt hie rauf „der ganzen * bereiten und die Kompeteng der Kommiſſion 5 den Reichshaus⸗ Mitgliederverzeichniſſes. Wenn Mitglieder und Behörden nicht ſchen Beamten, der Handlungsgehilfen aus. In§ 1 ſteht er eine lt auch auf dieſe Ueberſichten über die Einng en und Ausgaben wiſſen, wer Mitglied des Vereins iſt, ſo würden die Berufsbereine Verſchärfung der Konkurrengklaufel. Er bittet die Mitglieder der und die Rechnungen aus udehnen. Dieſe Frage kann aber meines bollkommen den Charakter von Geheimbünden bekommen[Wider⸗ kommenden Kommiſſion, den Begriff„Sozialpolitik“ nicht ſo eng Erachtens nur prinzipi gelöſt werden. ſpruch und Lachen bei den Sozialdemokraten), und die Begründung aufzufaſſen, wie die Regierung. Machen Sie lieber ein gutes Ge⸗ zorwurf machte, ſie ſeien befonders oberfläch⸗ echnungskommiſſion ein Ende der Minderheiten dient auch die Forderung der Einreichung des den Entwurf von Geſichtspunkt der geiſtigen Ardeiter, der techei⸗ 5 2——.— er an aie ſchiechtes Weſed be de Dieſer Geſ—5 Geiſt! bofſ a6 eßentwurf atmet preußiſchen Get offenklich wird der Bundesrat aus den Verhandlungen gemerkt haden, daß der Reichstag etwas anderes will. Redner prägiſtert den Stanbpunkt ſeiner Fraktion dahin, daß ſie gleiches Recht für alle wolle, alſo auch das Koalitionsrecht für die Landarbeiter. 5 Abg. Dr. Beumer(natl.)e Junächft einige Worte an den Abg. Dr. Potkhoff. Herr Dr. Wotthoff iſt hier als freiſinniger Prophet aufgetreten und hat mich Als einen nationalliberalen böſen Geiſt angekündigt, der genau das Wagenteil von dem ſagen würde, was Herr Baſſermann ausgeführt hat. Da hat ſich Herr Dr. Potthoff aber getäuſcht. Ich werde das nicht tun; denn auch mir gefällt der Entwurf nicht; auch ich beanſtande eine ganze Menge ſeiner bureankratiſchen Beſtimmungen. Herr Dr. Potthoff mag daraus ſehen, wie ſchwer es iſt, zu prophe⸗ deien. Wir können ſa auch eigentlich mit den vier großen und ölf kleinen Propheten des alten genug haben. Der Grund, weshalb ich mich zum Work gemeldet habe iſt, der Segendenbildung entgegenzutreten, als bedeute der Entwurf einen Schutz der Arbeit⸗ geber und eine Knebelung der Gewerkſchaften. Es iſt ſo dargeſtellt worden, als hätten die Arbeitgeber der Regierung den Geſetzent⸗ wurf diktiert. Demgegenüber fordere ſch die Sozialdemokkaten auf, mir einen einzigen Verein von Arbeitgebern zu nennen, der einen ſolchen Entwurf gewünſcht oder überhaupt darauf Einfluß genommen hat. Wenn in der Oeffentlichteit vor einem Entwurf dieſer Art gewarnt wird mit dem Hinweiſe darauf, daß die Sozial⸗ de mokraten— mag die Regierung ibnen entgegenkommen, ſoweit els nur immer— ſtets unerfüllbare Wechſel präſentieren würden, 15. der Redner der Sozialdemokraten dieſe Sorge durchaus be⸗ igt. Es iſt noch nicht mit genügender Schärfe hervorgehoben worden, daß der Entwurf die Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer durchaus paritätiſch behandelt. Beſonders gilt dies auch vom 5 15, der von den Folgen einer Ausſperrung oder eines Ausſtandes mit Rückſicht auf ſeine Gefahren für die Sicherheit des Staates uſw. oder für Menſchenſeben handelt. Nehmen wir einen Fall aus der Praxis. Ein Elektrizitätswerk wird durch die neue Taktik der Gewerkſchaften, durch einen Streik in einem Teilbetrieb, in die Lage verſetzt, den ganzen Betrieb ſchließen zu müſſen, und will zu dieſem Zweck die Arbeiter nicht mehr beſchäftigen, alſo ausſperren. Es kann das nur, indem es ſich der Hilfe des Arheitgeberverbundes verſichert. Nun fallen, wenn nachher folgen entſtehen, auf die der 8 15 angewendet werden kann, dieſe Folgen auf den Arbeitgeberverband gerade ſo, wie auf die wewertſchaft Wenn alle dieſe drohenden Gefahren in Er⸗ üllung gehen, von denen der Abg. Legien geſprochen, dann treffen genau ſo den Arbeitgeberverband, wie die Gewerkſchaft. Dann hatte ich mich hier zu Wort gemeldet, um noch einiges aus meiner eigenen Kenntnis über die eugliſchen Verhältniſſe zu ſagen. Vorher muß ich aber meinen Fraktionsfreund Baſſermann Hae dem Grafen Poſadowsky in Schutz eſtaments nehmen. Herr Baſſermann hatte gerügt, daß in der Begründung der Bericht der Royal Commiſſion als noch nicht vorliegend bezeichnet war, während er doch längſt erſchienen ſei. Graf Pofadowsky erwiderte ihm darauf: die Denkſchrift ſei bereits im Frühjahr abgeſchloſſen und vor den Bundesrat gebracht worden, und da ſei es nicht mehr möglich geweſen, —70 Bericht hineinzuarbeiten. Nun jener Bericht ſtand reits in der„Times“ vom 22. Februar, ich habe darüber bereits Ende Februar geſprochen. Da wäre es doch, wenn der Verfaſſer der Begründung das Blaubuch überhaupt gekannt hätte, bei einigem guten Willen ihm leicht möglich geweſen, es noch hinein⸗ uarbeiten. Aber ich fürchte, er hat es überhaupt nicht ge⸗ unt, und das bat Herr Vaſſermann mit Recht getadeit. Was die engliſchen Verhältniſſe ſelbſt anbetrifft, ſo iſt hier nach dem Grunde gefragt worden, warum im engliſchen Unterhauſe ein völliger Meinungsumſchung in bezug auf die Hafipflicht der Trades Unions eingetreten iſt. Dieſer Meinungsum chwung kommt einfach daher, daß wir in England einen ſozialdemokratiſchen Miniſter im kontinentalen Sinne des Wortes haben, Herrn John Burns. —— bei den Soziald.) Ich habe John Burns 1889 perſöulich nnen gelernt, ich habe damals eine ausgedehnte Reiſe durch England und Schottland gemacht, um die Trade Unions kennen zu Ergebnis untzuteſſen er unß ausdrücklich die Erlaubnis gegeben hat. Ich habe das Ergebnis ſchon damals in einer Druͤckſchrift niedergelegt. John Burns ließ keinen Zweifel darüber, ein Sozialdemokrat im kontinentalen Sinn des Wortes zu ſein. Er legte ſogar Wert daraguf, uns gegenüber feſtzuſtellen, daß er nicht etva Staatsſozialiſt ſei. Er wolle, ſagte er wörtlich, Schritt für Schritt, nicht in der überſtürzenden Art der träumenden und theoretiſierenden Sozialdemokratie in Frankreich und Deutſch⸗ land, die Arbeiter mit ihrem bisherigen Los unzu⸗ frieden machen(Hört! Hört! rechts), um eine neue Zeit herbei⸗ zufüihren. Den faktiſchen Boden dafür böten ihm einzig und allein die Trade Unions, zu deren praktiſcher Me⸗ thode, taktiſchem Verhalten und geſchäftlichen Dispoſitionen er den Enthuſiasmus der Sozialdemokraten hinzufügen wolle, um auch einen ungelernten Arbeiter in ſeiner Lebensſtellung zu heben. Er geht dabei von der Theorie aus, daß die Leute, ſe mehr ſie erhalten, deſto begehrlicher werden.(Heiterkeit.) Die in ihrer Lebenshaltung gehobenen Arbeiter ſeien am beſten fähig, die Lehren der Sozialdemokratie in ſich aufzunehmen. Und ſo glaubt er, auf ſeinem Wege das von den Führern der kontinentalen Sozialdemokratie verfolgte Ziel weit beſſer und ſicherer zu erreichen, gleichzeitig aber weit beſſer für die Arbeiter zu ſorgen. In ſeinen weikeren Forderungen— Abſchaffung des Oberhauſes, aller erblichen Aemter und Ghreuſtellen, Natfonaliſation des Grundeigentums, Abſchaffung der ſtehenden Heere uſw.— er⸗ wies er ſich Nun bhaben wir in Veutſchland gegenwärtig noch keinen John Burns als Handelsminiſter.(Ruf des Abg. Hue: Leider!) Sie ſagen leider! Ich ſage Goit ſei Dank!(öHeiterkeit.) Hoffentlich kriegen wir ihn auch nicht ſo baſd.(Ruf rechts: Herrn Hue!) Ich weiß nicht, ob das der Maſorität der ſogjaldemokratiſchen Partei paßt.(Große Heiter⸗ keit.) Dem Minſſter John Burns einzig und allein haben die Trades Unions es zu danken, wenn man ſie jetzt zu einer privi⸗ legterten Kaſte machen will, wie es die Herren Sozialdemokraten in Deutſchland für ihre Gewerkſchaften ja auch verlangen. Daß wir das in Dentſchland nachabmen ſollen, können Sie uns erſtens aus allgemeinen Gründen nicht zumuten, hauptſächlich aber deshalb nicht, weil ein großer Teil der Rückſtändigkeit der engliſchen Induſtrie gerade auf die Wirkfamkeit der Trades Unions zurückzuführen iſt(Lachen b. d. Sozd.), wie ich das im vorigen Jahre an einzelnen Beiſpielen mir darzulegen erlaubt habe, die bisher nicht widerlegt ſind. Eine ſolche Regelung der Haftpflicht, wie ſie der Entwurf vorſieht, war um ſo notwendiger, als neuer⸗ dings in Deutſchland bezüglich der in Szene zu ſetenden Arbeiter⸗ ausſtände vielfach eine Praxis eingeſchlagen wird, die ich für ſehr bedenklich für das Wohl unſerer Arbeiter halten muß. (Hört! hört! rechts) Es iſt in der Debatte bisher nur von den Lichtſeiten der Gewerkſckaften die Rede geweſen, und mit vollem Recht ſind alle die Vorziige, zumteil in ſehr hohen Tönen hervorgehoben, die die Gewerkſchaften für ſich in Anſpruch nehmen können. Wenn man aber ein vollſtändiges Bild gewinnen will, dann müſſen auch die Schattenſeiten hervorgehoben werden. Daran fehlt es in letzier Zeit nicht. Guruf des Abg. Hue: Schwarzſeher! Heiterkeit.) Ich bin kein Schwarzſeher, Herr Abg. Hue! wenn ich auch den Optimismus mancher Mit⸗ glieder inbezug auf die Streiktaktik der Gewerkſchaften etwas in Schwarzſehertum umwandeln muß. Nur ein Beiſpiel! In dem Werk „rote Erde“ findet ein Streik ſtatt, der neun Wochen dauerte. Die Gewerk⸗ ſchaften haben hier eine Rolle geſpielt, die ſogar für ihre eigenen Mitglieder die Frage der Haſtung in ein ganz neues Licht rückt. Bei dieſem Streik hat man die Arbeiter, nicht um thnen zu nützen, ſondern um ſie in die Gewerkſchaften hineinzutreiben, unter Ver⸗ öffentlichung gefälſchter Lohnliſten getäuſcht.(Abg. Hue: Schon längſt widerlegt)) Man hat ſpäter von Druckfehlern geſprochen. (Abg. Hue: Unwahr! Das hat die Vernehmung der Arbeiter ergeben.) Man hat die Arbeiter unter Verheimlichung der Wahrheit in den Ausſtand hineingetrieben, Der ſozialdemokratiſche Führer Zunker hat geſagt: Ein Streik, der 14 Wochen dauert und verloren geht, iſt mix lieber, als ein Streik, der nur 14 Tage dauert und gewonnen wird. Hört! Hört! Zuruf von den Soz.: Schon längſt widerlegt!) Ein chriſtlicher Arbeiterführer hat dann im katholiſchen „Jahr der Gegenwart? wörtlich geſagt: Der Streik auf Rote Erde war eine furchtbare DBlamage. Was Herr Zunker ausführt, war bereits bekannt, ehe der Streik ausgevrochen war.(Hört! hört!) Meiner Meinung nach war der Streik bereits verloren, ehe er augefangen, aber weil die Hirſch⸗Dunckerſchen ang als Sozialdemokrat im koutinentalen Siune. ſtehen, um jenen nicht Agitatſonsmateriafl in die Hand zu geben (Hört! hört! Zuruf bei den Sozialdemokraten: Iſt nicht wahr!) Noch deutlicher drückt das der Führer der Hirſch⸗ Dunckerſchen Gewerkſchaften, Herr Hartmann, aus. Nach dem„Aachener Volksfreund“ vom 21. Oktober ſagte er:„Ich gebe gzu, daß ie den Verſammlungen vor dem Streik geſagt hahe: Leute d nicht ſo ängſtlieh; höchſtens drei Tage dauert der Streik, dann muß die Hütte nachgeben.— Daß es ſchwierig iſt, auf großen Werken zu ftreiken, wußte ich, aber ich durfte den Arbeitern nicht die Wahrheit ſagen(lebhaſtes Hört, hört), ſonſt wären ſie nicht in den Streik eingetreten“.(Widerſpruch bei den Soz.) Iſt das etwa auch nicht wahr?(Zuruf bei den Soz.: Nein, nein!)„Man weiß, wie ſchwer es iſt“,— fährt Hartmann fort—„die Arbeiter in einen Kampf zu treiben, ader mir iſt es gelungen.(Hört, hört h Alſo, mit bewußter Unwahrheit treiht Herr Hartmann in majorem organisatjonis glotlam die Arbeiter in den Streik! Es gelingt Arheit ihm, ſie Wochen im Streik zu halten, um und Verdienſt zu bringen und ſie in namenloſes Unglück zu ſtürzen. Ja, er rühmt ſich, ſtolz darauf zu ſein, die Arbeiter in den Kampf gebracht zu haben, und ſpricht ſeine Auſicht dahin aus, es ſei auch einmal gut, daß die Arbeiter ſeitens der Arbeligeber ausgeſperrt würden, weil ſis damft zur Organiſation kommen.(Abg. Legien: Was iſt dabei 9 Wenn man unter Verdrehung der Wahrheit Arbefter in einen Streik treibt, ſo iſt nichts dabei! Das ſpricht doch recht wenig fült die Humanität der Herren.(Sehr richtig! rechts; Lachen und troniſche Zurufe der Sozd.) Gegenüber der Behauptung des„Vorwärts“, es handle ſich hier um einen Geſetzentwurf für Menſchenentrechtung, den die Arbeitgeber dem Reichsamt des Innern diktiert haben. ſtelle ich nochmals feſt: Die Arbeitgeber haben an dieſem Entwurf kein Intereſſe, denn ſchon die Tatſachen zeigen den Arbeitern, mit welchen Mitteln ſie in den Streik hineingetrieben werden, und wenn dies ihnen allen klar wird, dann wird es im Lande beſſere Früchte tragen, als dieſer Entwurf,(Sehr richtigl) Ich freue mich, daß Graf Poſadowsky die Agitation der Sozialdemokratie gegen das Unternehmertum als das begeich⸗ net hat, was ſie iſt. Er hat mit vollem Recht geſagt, der Arbeiter habe ein dringendes Intereſſe daran, daß der Unternehmer proſpe⸗ riert, und ich füge hinzu: Jeder einſichtige Unternehmer hat das dringende Intereſſe, daß es ſeinen Arbeitern möglichſt gut geht, daß ſie geſund ſind und möglichſt hohen Lohn bekommen(ſehr wahr! rechts; Lachen bei den Soz.] denn mik der gegenteiligen Praxis ſchädigt der Arbeitgeber ſein Unternehmen am allermeiſten.([Sehr wahrf So unklug handelt auch kein einſichtiger Unternehmer in Deutſchland, denn er weiß ganz genau, daß er mit einem gut ſie⸗ ſtellten und geſunden Arbeiter ſeine eigenen Intereſſen mehr; fördert, als— um im fozialdemokratiſchen Tone zu reden— mit einem ausgemergelten Lohnſklaven. Das Recht, ohne Kontraktbruch in einen Streil einzutreten, wird von keinem vernünftigen Arbeitgeber dem Arbeiter beſtritten. Das Recht des Arbeiters, auf dieſe Weiſe ſein wirtſchaftliches Einkommen zu ver⸗ beſſern, wird ihm ebenſo wenig beſtritten werden, wie die Gleich⸗ berechtigung des Arbeiters auf irgend einem andern, Gebiete. Uebrigens bemerke ich dabei: Wenn heute ſo vielfach die Rede iſt vom wirtſchaftlich Schwachen, ſo iſt das— und das könnem ſich auch die Regierungen merken— gar nicht mehr der Arbeiter⸗ ſondern der kleine Unternehmer.(Sehr richtig) Sie, meine Herren von der Sozialdemokratſe, ſprechen hier fortwährend von Klaſſengeiſt und Klaſſenſuſtiz, und weſſen auf das Vorgehen Englands hin. Sie wollen aber mit Ihrem Hinweiſe ſchon jetzt ſelbſt eine priwilegierte Kaſte gebildet ſehen für Ihre Gewerkſchaften. Wenn man Ihren Winn⸗ ſchen bei dieſem Geſetzentwurfe nachkäme, ſo bedeutete das meiner Anficht nach nichts anderes, als die ſtaatliche Organiſation der Soziuldemokruſte. (Sehr richtig! rechts.— Lachen bei den Soz.] Sowelt ſind ſoir aber, Gott ſei Dank, in Deutſchland noch nicht.[Lebhafter Beiſall rechts und unter den Nationalliberalen. Lärm bei den Soz.) Hierguf wird gegen die Stimmen der Freiſinuſgen und Sozialdemokraten ein Antrag auf Schluß der De⸗ batte angenommen. Der Geſezentwurf wird an eine Koumkfſion von 28 Mitgliedern überwieſen. Sodann vertagt ſich das Haus auf Nittwoch 1 [Nachtrag⸗Stats für Südweſtafrik Schkuß 54 Uhr. 5 lernen. Wir hatten eine A ſtündige Unterredung mit ihm, deren trotzdem ſo gewiſſenkos waren, durften die Chriſtlichen nicht zurück⸗ Aae mecee, e— eihnachtsbilte! Beldverehr ee, Haus 7 77 250 in en im RMinemathe 74 keg· geater e 2 Wer leiht jemand 60 Me. 8 n 4, 5, ba und Alten, der Kranken un 1 18 Böllfrecungs⸗ 9 9 0 Kinder, 755 Wftwen und d. 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Dieſer Umſtand überhebt die zu bildende Geſellſchaft der„Tiavi⸗Kautſchuk⸗ pflanzungen auf Samoa“ der Notwendigkeit ſelbſt Verſuchsplantagen anzulegen, die im übrigen von den auf Samoa beſtehenden Kautſchukgeſellſchaften, der deutſchen Samoa⸗ Kautſchuk⸗Compagnie und der engliſchen Upolu Rubber Co. ſchon mit Erfolg betrieben worden ſind. Von dort nach Deutſchland eingeſandte Kautſchukproben ſind als eine gut verkäufliche Waare angeſprochen worden; ihre Qualität wird mit dem ſteigenden Alter der Pflanzungen eine ſtets beſſere. Das Land, auf dem die Pflanzung angelegt werden ſoll, liegt auf der Südſeitt der Inſel Upolu. Es beſteht nach dem vorliegenden Gutachten aus verwittertem, tiefgründigem, lehmigen Lavaboden, der ſich für die in Frage ſtehende Kultur ſehr gut eignet. Es iſt 3600 aeres“) groß und gegen die auf Samoa ſehr gefährlichen Nordſtürme geſchützt durch einen Bergrücken, der gleichzeitig für die vom Süden heraufziehenden Regen als Regen⸗ ſammler dient. Das ganze Jahr über fallen Niederſchläge auf dieſem Lande und durch⸗ trünken mit der für die Kautſchukkultur ſo notwendigen Feuchtigkeit dauernd den Boden. 15 Eine brauchbare Verbindung dieſes Landes beſteht mit Apia durch einen, vom Gonvernement gebauten, 16 km langen Weg, der noch 5 km weiter nach der Südküſte der Inſel Upolu führt. Ueber die guten Ausſichten der Kautſchukkultur ſich heute noch zu äußern, iſt kaum mehr nötig. Das Angebot in dem Artikel entſpricht ſchon längſt nicht mehr der Nachfrage, was ein ſtarkes Anziehen der Preiſe zur Folge gehabt hat, deſſen Ende noch nicht abzu⸗ ſehen iſt. Geheimrat Prof. Dr. Paaſche, Vizepräſident des deutſchen Reichstags ſagt in ſeinem neueſten Werk über Oſtafrika:„An ein Nachlaſſen des ſo rapide geſtiegenen Kautſchukverbrauchs iſt aber kaum zu denken. Vielmehr dürfte die jetzt vorhaudene Kautſchuknot, die in dem letzten Jahre zu ungewöhulicher Preisſteigerung für das Pro⸗ dukt geführt hat, für die nächſſe Zeit eher größer als kleiner werden.“ Der Wert der Emfuhr von Kautſchuk ſtieg in England zw ſchen den Jahren 1890 und 1904 von 65 auf 153 Millionen Mark, in den Vereinigten Siaaten von 77 auf 205 Millionen Mark in 1905 und in Deutſchland von 31 auf 142 Millionen Mark. Die Preiſe pro Kilogramm erhöhten ſich während dieſer Zeit in England von 4,94 auf 6,20., in den Vereinigten Staaten von 4,34 auf 6,97 M. und in Deutſchland von 4,00 auf 6,65 M. Dieſe Preiſe ſtellen nur den Durchſchnittswert, alſo auch eine hohe Biffer für minderwertigen Kautſchuk dar. Auf den Pflanzungen werden aber nur die ſeinſte Sorten Kautſchuk liefernder Bäume wie Heven brasiliensis und Castilloa elastica angebaut werden, deren Produkt weit über die oben angeführten Preiſe bezahlt wird die ſich faſt ausſchließlich auf Kautſchuk aus wilden Beſtänden beziehen. Pflanzungs⸗Kautſchuk wird wegen ſeiner ſorgfältigeren Zubereitung ſtets beſſer bezahlt als jener. Bei der Rentabilitatsberechnung unſeres Unternehmens ſind wir aber weit unter dem Durchſchnitts⸗ preis für gute Kautſchukſorten geblieben, der S bis 12 M. und mehr pro Kilogramm beträgt. Landerwerb. Die Geſellſchaft erwirbt eigenes Land in der Größe von ca. 3600 aeres, wodurch ſie günſtiger daſteht, als ſolche Geſellſchaften, die auf Samoa nur Pachtland beſitzen. Dieſe Pachtungen erreichen nach 40 Jahren ihr Ende, womit dann die darauf errichteten Baulichkeiten und Anlagen in den Beſitz der urſprünglichen Eigentümer, der Eingeborenen übergehen. Dieſe Schwierigkeit wird im vorliegenden Falle durch den Kauf vermieden. Für das Land werden an die Eigentümer ea. 150000 M. bar und in Anteilen bezahlt, ein Preis, der dem heutigen Wert von Grund und Boden auf Samoa durchaus entſpricht. Arbeitsplan und Rentabilität. Die Taätigkeit der Geſellſchaft beginnt vorausſichtlich mit dem 1. Jauuar 1907. Aine Belaſtung mit Gründungs⸗ und Syndikatsunkoſten findet nicht ſtatt, da das vor⸗ handene Land ohne weiteres in den Beſiß der Geſellſchaft übergeht und Gründergewinne icht gezahlt werden. Für die Verwaltung ſowohl in Berlin wie in Samoa wird die Angliederung an die Leitung der Deutſchen Samoa⸗Geſellſchaft in Ausſicht genommen, wodurch eine namhafte Erſparnis an Generalunkoſten herbeigeführt wird. Bei dem billigen Landpreiſe von ca. 40 Mk. pro acre, dem hohen Marktwerte des Pflanzungskautſchuks und dem ſchönen Wachstum, das die Kautſchuk liefernden Bäume auf Samoa zeigen, ſind wir wohl in der Lage, eine hohe Verzinſung des angelegten Kapitals in Ausſicht zu ſtellen. Wir ſehen aber davon ab, in dieſem Proſpekte Ernte⸗ Verechnungen in beſtimmten Ziffern vorzuführen, da unſeres Erachtens derartige Angaben mit Zuverläſſigkeit kanm möglich ſind für ein Objekt, von dem die erſte Ernte nach 7 erwartet wird. ** re Zur Anlegung der Pflanzung ſind die erſten zwei Jahre erforderlich; nach dem 7. Jahre wird dann mit dem Anzapfen der Bäume begonnen werden. Eine frühere Ernte iſt nach den bisherigen Erfahrungen, wenn auch angängig doch nicht ratſam. Für das erſte Erntejahr berechnen wir den Ertrag etwa mit 100 kg Kautſchuk pro Hektar für eine Fläche von 325 Hektar, die bei einem Preiſe von 5 M. pro Kilo einen Bruttoertrag von 162500 M. ergeben. Die zweite Ernte würde liefern bei einer Steigerung des Ertrages für die erſten 325 Hektar auf 150 kg Kautſchuk pro Hektar und 100 kg für die reſtlichen 325 Hektar eine Bruttoeinnahme von 406 250., die dritte eine ſolche von 568750 Mk. Über 250 kg Kautſchuk pro Hektar haben wir den mutmaßlichen Ernten nicht zugrunde gelegt, obwohl 300 kg und darüber nicht zu den Seltenheiten gehören. Bei 250 kg pro Hektar und dem überaus niedrig angenommenen Preiſe von 5 M. pro Kilo würde ſich der Bruttvertrag auf 812500 M. ſtellen. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß die Erntekoſten mit dem ſteigenden Alter der Pflanzungen ſich bedeutend verringern. Von den angegebenen Ertragsziffern ſollen noch 10% für Fehlſtellen abgeſetzt werden. Eingehendere Darlegungen mit Plänen und Berechuungen ſowie die Geſellſchafts⸗ ſatzungen werden auf Wunſch koſtenfrei zugeſandt. Zeichnungsbedingungen. Das Grundkapital iſt eingeteilt in 10000 Anteile zu je 100 M. gleich 1000000 M. Davon ſind im erſten Jahre 0 96 einzuzahlen. Der Reſt wird nach Bedarf und zwar vorausſichteich in 6 weiteren J hresraten eingefordert werden. Zeichnungen werden angenommen von der„Deutſchen Samoas Geſellſchaft“, Berlin W. 35, Potsdamerſtr. 112. Einzahlungen: Ebendaſelbſt oder bei der Deutſchen Bank, Kaſſe A, Berlin W. 64, Mauerſtr. 29—32 für das Konto der Deutſchen Samva⸗Geſellſchaft. Der Arbeits-Ausſchuß: Graf Baudiſſin, K. Deeken, Pflanzungsleiter, Berlin. Apia, Sa og. Oberſt a. D. von Ditfurt, Oberförſter Mann, Blickeburg. Berlin, Prof. Dr. Nothenbücher, Generalſekretär Schoultz, Berlin. Berlin. E. Ullmann, du Vinage, Conſul, Dir. d. Diſch. Samoageſ. Berlin. Juſtizrat Wagner, Freiherr von Wechmar, Berlin⸗ auf Guühren, Kreis Steinau. Zeichnungs- Schein. 2055 zeſchne ierdurch quf das grund-eapital der æu erriehtenòen gesellschaft. Tiavj-Aautschult-Hflanzungen aul Samoa Deutsche Aoloniaſgeselſschaſst auf grunò des Schutægebjets-Ges. von jooo zum Mennbelrage quszugebende Anteiſe von qe loo M. Jÿk ßp! ßZ(äGZ+˖+R„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„ ereeeere„„„„„„„„„„„„„„„ Wetere Sro, Herde ich be, der 3 Vellung— nicnt vof dem J. Januar ſooꝰ — lelsten, den Nest in Nafen nach Bestimmung und auf Srfordern des Sesellschafis-Vorstandes. IAn diese Jeichnung erachte ſen mich bis æum S80. Juni ſoo? gebunden. —ů eeneE F e 2FTTT ˙ ̃..—˙R— ̃—