Badiſche Vollszeitung.) der Stadt Mannheim und Anigebung. 9 (Maunheimer Volksblatt.) mrun ſowi bin ver⸗ rreſi, eiſel, e da⸗ „Bü⸗ inke, igen 570) 08818 ererreeeeeeeeeeeee als Eme denkwürdige u Sitzung. Kolonialdirektor Dernburg trat eine ſchlimme Erbſchaft it ſeinem Amte an, und der Reichstag iſt nicht gewillt, zwiſchen der früheren und jetzigen Verwaltung einen ſcharfen, Wennenden Strich zu ziehen oder das frühere Schuldkonto ab⸗ zuſchließen. Eine ähnliche Erregung, mit der am Samstag die Sitzung ſchloß, begleitete geſtern am Montag die erſten Worte des Kolonialdirektors Dernburg; er verlas eine Erklärung des Keichskanzlers, nach der der Abſchied des Geheimrats Hell⸗ wig lediglich wegen ſeiner wankenden Geſundheit erfolgt ſei und mit dem Fall Peters nicht das geringſte zu tun habe; fernerhin wies der Reichskanzler die Angaben des Abgeord⸗ neten Ablaß zum„Fall Pöplau“ zurück: Pöplau ſei nach Maßgabe der Geſetze und zwar ſehr milde behandelt worden. Die Verleſung dieſer Erklärung unterbrachen die Sozial⸗ demokraten wiederholt durch ſtürmiſche Zwiſchenrufe, ſodaß der Kolonialdirektor ſich kaum imſtande ſah, weiter zu ſprechen. Die Mahnung des Präſidenten, die Neigung zu ſtörenden iſchenrufen möglichſt einzudämmen, ſchien für den Augen⸗ Mick ein wenig zu fruchten; aber ſchon bei der zweiten Rede des Kolonialdirektors durchbrach die Unſitte der leidenſchaft⸗ lichen, ſtörenden Zwiſchenrufe die ruhigen Bahnen der parla⸗ mentariſchen Verhandlungen von neuem. Unter großer Spannung des geſamten Hauſes nahm dann der Zentrumsführer Abgeordneter Roeren zur Frhebung der ſchwerſten Anklagen, namentlich gegen die Ver⸗ Faltung in der Kolonie Togo, das Wort.— Anklagen und Veſchuldigungen gegen den Beamten Dr. Kerſting und den Stationschef Schmidt, die Fälle von ſolcher Grauſamkeit ſchilderten, daß das Gefühl der Empörung über dieſe angeb⸗ lichen Untaten, ſo wie der Abg. Roeren(auch unter Porzeigung eines Marterinſtruments, eines Stockes) dar⸗ ſellte, im ganzen Reichstag vorherrſchte. Aber kann dieſes Anklage⸗Material wirklich als authentiſch betrachtet werden? Dieſes Material baut ſich auf bedauerlichen Streitig⸗ keiten zwiſchen den Miſſionen und der Kolonialverwaltung auf. Und in dieſen Zwiſtigkeiten ſcheint der vielgenannte Wistuba, der Schützling des Zentrums und der Freiſinnigen, eine bedeutſame Rolle geſpielt zu haben. Kolonialdireltor Dernburg deckte dies aufgrund der Akten rückſichtslos auf. Er geriet dabei in eine immer ſich ſteigernde Erregung; ſolche freimütige, faſt nrühne Sprache hat man kaum je vom Regierungstiſch gehört, inſonderheit nicht von einem Beam⸗ ken, der eben erſt die ſchwere Bürde ſeines Amtes übernahm ind nun allein die von ihm übernommene Aufgabe und er⸗ tebten Ziele vor dem Reichstage vertritt. Den Höhepunkt der allgemeinen Spannung erreichte die Rede Dernburgs in der von ihm nachgewieſenen Darlegung des verſuchten Ein⸗ greifens einzelner Abgeordneten namens der„ausſchlag⸗ benden“ Partei auf die Kolonial⸗Politik und Verwaltung. Reichstag wie alle Parteien ſtehen hier vor Erſcheinungen, Die in ihren politiſchen Konſequenzen ſich zur Stunde noch „„!! TT....... Vom Ddenwald. Seinem„Soll und Haben“ hat Guſtav Freytag als Motto den Satz vorausgeſtellt:„Der deutſche Roman ſoll das Volk da guſſuchen, wo es in ſeiner Tüchtigkeit zu finden iſt, nämlich bei Arbeit.“ Das geſchah vor einem halben Jahrhundert. Seit⸗ dem iſt man von dieſer Richtſchnur vielfach abgewichen. 3 denen, die ihr treu blieben, gehört Ph. Buxbau m, der Poet des Odenwaldes, und er kann dafür auch einen Grund mehr anführen, der Schöpfer jener Perle unſerer Romanliteratur. Buxbaum Fbill im Leſer dieſelbe Liebe zum Odenwald, zur Schönheit ſeiner Natur und zu ſeinen Bewohnern erwecken, die ihn ſelbſt beſeelt, und wie könnte er das beſfer, als wenn er uns den Odenwälder er inmitten dieſer Natur der Arbeit nachgeht, der Ar⸗ it in der Landwirtſchaft, Handwerk und Induſtrie? So tat jurbaum ſchon in ſeinem Bauerurbman, dem„Moosbauern“ und dieſem Tone geht er auch in ſeinen„Werktagsgeſtalten“ nach, von nen ſpeben der dritte Band“) erſchien. Es ſind treffliche „die er ſeinen Touriſten in der Waldwirtſchaft„Zum Burg⸗ diertel“ ſprechen läßt: „Die Zeit liegt nicht ferwe hinter uns, in der man ſich eifrig eſtrebte, auch das Hausbackene im Volksleben mit ſeinem ſtrengen Erdgeruch und den ſeltſam veralteten Zügen auszutilgen. n erkennt darin einen abſterbenden morſchen Teil am lebendigen Voltskörper, durch den nur ſickernd leiſe das Blut noch floß. Erſt iu neuerer Zeit iſt das Intereſſe für die Eigenart der eingeſeſſenen Bevölkerung in herzerfreuender Weiſe rege geworden. Das Er⸗ Bochen kam faſt zu ſpät, denn der Verſall in Sprache, Sitte, Tacht, Gewerbetätigkeit und Wohnungsart iſt auch im Oden⸗ Wälder Volt in bedauerlichem Meilenſchritt vorangegangen. Da An es denn, das Altherwürdige auszugraben und zu retten, was „ 7)„Werktagsgeſtalten,“ Bilder aus dem Odenwälder Volks⸗ von Ph. Burbaum. Mit Originalzeichnungen von A. Bux⸗ baun, Vertag van Smil Neth in Gießen nd folgenſchwere Reichstags⸗ im Vordergrund alles Intereſſes unſerer inneren Politik ſtehen müſſen. Abg. Roeren, gegen den ſich Kolonialdirektors ſpeziell richtetn, verlor einen jegliche Faſſung und ſtürzte an den Regierungstiſch Rückſicht auf den noch ſprechenden Kolonialdirektor, die Ausführungen des A ugenblick ohne Ulkt tages gebrachten Materials, ſo weit dies den Abg. Roeren perſönlich angeht, zu nehmen. Die Wellen der Erregung über das bedeutſame Auftreten des Kolonialdirektors zitter⸗ ten noch lange Zeit im Sitzungsſaal, in den Wandelgängen und auf den Tribünen nach, ſodaß die Ausführungen des Abg. Dr. Arendt ziemlich ungehört verhallten; ſie be⸗ ſchäftigten ſich mit dem Rücktritt des Geh.⸗Rats Hellwig und dem Fall Peters. Seit faſt 10 Jahren nimmt dieſe Ange⸗ legenheit den Reichstag alljährlich jede Tagung in Anſpruch und noch immer kann ſie nicht zur Ruhe gelangen. Abg. Eick⸗ hoff forderte nun geſtern die Vorlegung einer Denkſchrift, die das ganze Aktenmater ial über den Fall Peters dem Reichs⸗ tage unterbreitet. Zu vorgerückter Stunde, gegen 6 Uhr, griff Abg. Roeren zur Replik in ſolch ſcharfer und perſönlicher Form gegen den Kolonialdirektor Dernburg, wie ſie ſelbſt von ſozial⸗ demokratiſcher Seite niemals gegen ein Mitglied des Bundes⸗ rates unſeres Erinnerns gebraucht worden iſt. Präſident Graf Balleſtrem hörte mit eiſerner Ruhe dieſe Sprache an. Die notgedrungene Erwiderung des Kolonialdirektors Dern⸗ burg rief von neuem eine geradezu fieberhafte Erregung wach. Er ſtützte ſich lediglich auf das Aktenmaterial der Kolonial⸗ verwaltung. In dieſer Beleuchtung erſcheint das Vorgehen des Abg. Roeren in recht eigentümlichem Lichte. Von der Wirkung des Schluſſes der Dernburgſchen Rede, als er ſagte:„Dieſe Eiterbeule habe ich aufgeſtochen und ich werde die Verantwortung dafür tragen,“ kann man ſich ungefähr eine Vorſtellung aus der Tatfache machen, daß von ſämtlichen Zuhörertribünen ein, allgemeines Beifalls⸗ rufen erſcholl; aber dieſe Kundgebungen wurden noch durch die Beifallsbezeigungen im Saale überbrauſt. Auch Herr von Loebell, Chef der Reichskanzlei, griff zum Schluß der Sitzung in die Debatte ein, um ſich gegen Abg. von Roeren zu wenden. Unzweifelhaft ſtehen wir angeſichts der heutigen Debatte vor folgenſchweren Nachwirkungen in unſe⸗ rer inneren Politik. Das leidenſchaftliche Echo der heutigen Erörterungen wird ſehr bald aus dem Walde der Zentrumsblätter heraustönen. ** In der geſtrigen, an intereſſanten und wichtigen politiſchen Vorgängen ſo reichen Sitzung des Reichstages widerlegte Präſident Graf Balleſtrem aufgrund des Berichtes ſeitens des Direktors am Reichstag, Geh. Rat Junghei m, die ſo⸗ wohl von einem Teil der Preſſe wie heute vom Abg. Roeren vertretene Annahme, daß im Reichstage eine Hausſuchung ſtattgefunden habe. Das Verhalten des Direktors, Geh. Rat Jungheim, fand bei dieſer Gelegenheit die allgemeinſte ** Zuſtimmung des Reichstages. noch zu retten iſt. Am längſten widerſtanden die W ge ſtalten der übertünchenden Kultur und Ueberkultur. Wir finden ſie noch vereinzelt in den Walddörfern; dort bilden ſie im wieſenbegrenzten Bauernhof ſowohl, wie in der kleinſten umfrie⸗ deten Hütte ein Stück Urheimat. Familienſitte und Familienrecht weiſen ihnen eine Stelle im Lebenskreiſe der Bewohner an. Es ſind nicht immer nur die Wetterharten mit der Runenſchrift der Erfahrung und des Mühens im Geſicht— auch die Stillen ge⸗ hören dazu, die mit dem Sorgenblick und die Schalke mit der ſchief ſitzenden Zipfelmütze.“ Damit ſoll über die moderne wirtſchaftliche Entwicklung, deren eiſerne Nivellierungswalze freilich ſo manches Urwüchſige und Eigenartige im Volksleben erdrückt hat, keineswegs die Verurtei⸗ lung geſprochen werden. Wie käme man auch dazu? Hat nicht die Behaglichkeit und Lebensnotdurft in Hütten getragen, denen ſte die frühere koſtſpieligen Herſtellungspreiſe verſagen mußte? Und doch wird man ſich von Herzen der ſtillen Winkel freuen, aus denen eine trauliche Vergangenheit mild und lind das grelle Licht der Jetzt⸗ zeit begütigt, und der Geſtalten, mit denen Buxbaum ſie belebt hat. Wie erquickt es uns nicht, wenn wir aus dem Haſten und Jagen der Welt uns ins abgeſchiedene Tal, in den ſchweigenden Wald und auf den einſam ragenden Berg flüchten können und wenn wir dort die Menſchen finden in ihrer urſprünglichen Sinnesart, ihrer heimiſchen Tracht und vor allem in ihrem Dialekt. Und wie groß iſt dann die Enttäuſchung, wenn uns da mit einemmal, geſchnigelt und gebügelt ein hochmoderner Kellner im ſchönſten Berliner Deutſch begrüßt: Een Ilas Wein jefällich, Herr Doktor?“ Die ganze Illuſion iſt verſunken. Die Kränk ſollſchte kriche! Dabei hat Buxbaum eine ſorgfältige Sichtung gehalten unter ſeinen Buben und Mädchen, ſeinen Männen und Frauen; bis er ſie uns präſentierte. Es gibt, abegeſehen etwa von einem brutalen Steinhauer, der dafür auf dem Tanz und hinterher halb zum Krüppel geſchlagen wirz, und von einem nicht ganz ſo ſchlecht ge⸗ nicht überſehen laſſen, die aber jedenfalls für die nächſte Zeit Einſicht von dem durch Dernburg zur Kenntnis des Reichs⸗ erktags⸗ billige Maſſenproduktion der Gegenwart ſo heiteven Lebensgenuß, 3 Abonnement: Telegramm⸗ Adrepp: Wfenntes monatlich. 92 2—— 0„Journal Maunhein“ 12 unabh Tageszeit —— N 6 4 N 1 2 E + 6 0 E E 1 N 390 Teleſon⸗Rummern: Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Srie 125 * ru 55 5 E 6. 2. Geleſtuſte und verbreitelſte Jritung in Kauutzeim und Amgebung. E 6, 2. nabme v. Drucarbelten 841 Oie Colonel⸗Zeile. 20 Pfg Schluß der Juferaten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Nedaktton„77 Auswärtige Inſerate 25„ 2 2 2 Expedition und Verlags⸗ dae Keland.gele. Eigene Redaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. mabenung 418 Nr. 565. Dienstag, 4. Dezember 1906.(Abendblatt.) Politische Uebersſeht. Manunheim, 4 Dezentoer 1396. Der Dreibund und Herrn v. Tcchirſchtys italieniſche Reiſe, Zu den aus Wien und Rom neuerdings kommenden Mel⸗ dungen über den Dreibund wird in Berlin in den beſt⸗ unterrichteten Kreiſen erklärt, daß die Erneuerung des Bünd⸗ niſſes im Jahre 1902 ohne die geringſte Veränderung des früheren Vertragwortlautes auf zehn Jahre, bis 1912, epfolgt iſt. Die Reiſe des deutſchen Staatsſekretärs v. Tſchirſchkg nach Rom hat weder mit einer Erneuerung noch einer Modi⸗ fikation des Dreibundes zu tun gehabt. Herr v. Tſchirſchty hat überhaupt keine„politiſche Miſſion“ gehabt, geſchweige denn einen Auftrag des Kaiſers ohne Wiſſen des Reichs⸗ kanzlers, wie behauptet worden iſt. Dafür iſt bezeichnend folgende durchaus verbürgte Geſchichte: Als Herr v. Tſchirſchey ſich vor Antritt ſeines Urlaubs beim Kaiſer abmeldete, fragte ihn dieſer, wohin er denn zu reiſen gedenke, worauf ihm geantwortet wurde, erſt nach Ungarn zu Freunden auf die Jagd, und dann, wenn es kälter werde, mit der Frau nach Italien. Der Kaiſer hat alſo von den Plänen Tſchirſchkys vorher gar nichts gewußt. Daß der Staatsſekretär auf dieſer ſeiner Reiſe fremden Diplomaten Beſuche abgeſtattet und auch im Vatikan vor⸗ geſprochen hat, war ein Gebot der Höflichkeit. Und wenn die hiebei gepflogenen Unterhaltungen dazu beigetragen haben, manche Unebenheiten, die zwiſchen Berlin und Rom ſowie zwiſchen Rom und Wien beſtanden, auszugleichen, ſo darf dieſe erfreuliche Tatſache wohl zugunſten des Staats; ſekretärs gebhucht werden, der, auf Vorſchlag des Fürſter Bülow, nicht aber auf Anregung des Fürſten Eulenburg vom Kaiſer ernannt, ſeine Aufgabe allein in treuer, eifriger und nachdrücklicher Unterſtützung der auswärtigen Politik des Reichskanzlers erblickt und auf den das ihm angeheftete Prüdi⸗ kat eines„Höflings“ nicht im mindeſten paßt, Gloſſen um Prozeß gegen den„Hauptmaun von Köpenick“, Wenn irgend ein äußerliches Moment noch dazu bei⸗ tragen konnte, die Einbringung der Interpellation der Nationalliberalen über den Stand der Straf⸗ prozeßreform zu rechtfertigen, ſo war dies die Auf⸗ deckung der tief bedauerlichen Tatſache, in welch unzureichen⸗ der und nachläſſiger Weiſe die Strafprozeßordnung gehand⸗ habt werden kann. In der Hauptſache beſtätigte der Vor⸗ ſitzende des Moabiter Gerichtshofes die Angaben Voigts, daß bei der Gerichtsverhandlung zu Gneſen, die das Urteil einer fünfzehnjährigen Zuchthausſtrafe über ihn verhängte keine Zeugen vernommen worden waren!] Eine Aufklärung über dieſen faſt unglaublich klingenden Vorgang bringt vorausſicht lich die Erörterung über die nationalliberale Interpellation Polizeiliche Maßregelungen hetzten den entlaſſenen Zuchthausſträfling, der den beſten Willen bekundete, ein neues Leben zu beginnen, von Ort zu Ort und drängten ihn von neuem auf die Bahn des Verbrechens. Die Schwierigkeiten der Beaufſichtigung und Behandlung entlaſſener Straf⸗ gefangenen dürfen ſicherlich nicht unterſchätzt werden und der 22 15805 1 CCCCFCCFCcFCCCCCccccc ee D willten Bauernburſchen, den zum Entgelt wenigſtens das Mädchen ſeiner Wahl ſitzen läßt, wohl niemand über den man ſich direkt ärgern müßte. Den vertrunkenen Bornbauer nehmen wir mit in Kauf, weil er noch kurz vor Toresſchluß zur Vernunft kommt, und die andern kann man alle ſo haben wie ſie ſind. Mit Wohl⸗ gefallen aber ruht unſer Auge beſonders auf dem Seiler Valentin Rohr, dem klugen Lebenskünſtler in der Handwerkerſtube Freilich will uns dünken, als ob jene große Vorſicht, die Buz⸗ baum bei der Auswahl ſeiner Perſonen walten läßt, zugleich auch die Grenzen ſeines Talentes umſchreibt. Schon bei der Lektüre des„Moosbauern“ konnte man das Gefühl hegen, daß der Autot den Anforderungen einer ſchönſten Seelenanglyſe, verwickelten Konflikten, einem großen Sujet nicht gewachſen ſein könnte, darum bleibt er davon. Und doch hat er ein leuchtendes Vorbild. An dieſen Zweifeln und Bedenklichkeiten vorbei erhebt ſich ein anderer Odenwalddichter, ein Größerer, zur kritiſchen Höhe Adam Karillon, der uns in dieſem Jahre„Die Mühle von Huſterloh“ beſcherte, jene ergreifende Tragödie aus dem Wirtſchaftsleben. Karillon iſt Arzt in Weinheim. Er muß auch ein guter Seelenarzt ſein. Er iſt mit der Sonde der Kritik bis tief in das Innere ſeiner Odenwälder gedrungen, und er weiß das Ergebnis ſeiner Diagnoſe mit ebenſoviel Gemüt wie Spott und Humor vor uns auszubreiten. Das tragiſche Ende des alten Müllers Höhrle, den Ausgang, der ſein Hans nimmt und die Agnes, die prächtige Geſtalt der Suſe, wie— alles meiſterbafte Deduktionen. Und auf dieſem Hintergrunde ſo köſtliche Figuren, wie den Onkel Schütteldich, dieſen unglaublichen Faulpelz, der von allem, was man ihm erzählt, nur die Hälfte glaubt, um ſich ja nicht zu ſehr anzuſtrengen, oder den ungleich brauchbareren Mopddie Rimbach— ſolche Aufgaben liegen Buxbaum nicht. Aber er wandle, wenn ihm die Höhen ſchon nicht erſteigbar ſind, in der Ebene weiter. Er wird auch da noch ſo manches ent⸗ decken, was der Mitteilung an die Leſerwelt wert iſt. — 1 l 1* SrrabAunzetger.(Abeathlat) Dn der Tügeneicheit aunß dabel in Dordergrunde ſeden. Aber die Polizei darf nicht mechaniſch nach dem rigoroſen Schema F der Ausweifungspraxis verfahren, ſonſt macht ſie ulle humanen Abfichten des Geſetzes und alle Beſtrebungen auf Bem Gebiete der Fürſorge für entlaſſene Strafgefangene Muſoriſch.— Den tiefen Schatten, welche der jüngſte Moabiter Prozeß auf manche Mängel unſeres Strafprozeſſes und ſeiner andhabung wie auf eine unduldſame Polizeipraxis warf, ſteht aber auch eine erfreulich lichtvolle Erſcheinung gegenüber: die jenes wackeren Hofſchuhmachers zu Wismar, der trotz der ihm bekannten ſchwarzen Vergangenheit des Sträflings Voigt, dieſen bei ſich aufnahm und nicht mehr an dieſer Vergansenheit rührte.— Den Typus eines ſolchen edlen Menſchenfreundes hat der Dichter Sudermann bereits vor mehreren Jahren in ſeinem Drama,„Stein unter Steinen“ geſchildert. Im Moabiter Prozeß trat er uns leibhaftig, in der Wirklichkeit exiſtierend, entgegen. Deutsches Reich. Berlin, 3. Dez. Neichstagsabgeordne⸗ ber Lattmann) iſt, wie der deutſch⸗ſoziale Verein bekannt gibt, von den Deutſchſozialen und Konſervativen für den Reichstagswahlkreis Kaſſel-Melſungen wieder auf⸗ geſtellt worden. —(Der preußiſche Juſtizminiſter) hat die Einrichtung amtlicher Stenographiekurſe eingeführt, deren erſter in Breslau unter Leitung eines Vandgerichtsdirektors in zwei Abteiungen für Bureaubeamn und für Richter ſtattfinden wird. — Im Reichstagswahlkreiſe Jeuqa) ſcheint eine Bewegung im Gange, um das Mandat dem bisherigen Inhaber, dem nationalliberalen Abg. Lehmann, zu entreißen. Die„Jenaiſche Zeitung“ legt die dabei ins Spiel kommenden Triebkräfte dar. Dieſen Freitag beabſich⸗ tigt Abg. Lehmann in ſeinem Wahlkreiſe zu ſprechen. Wir kommen dann auf dieſe Angelegenheit zurück. (Iſt der Kaiſer eine Behörde?) Dieſe Frage iſt durch eine Entſcheidung des Kammergerichts in Berlin entſchieden und verneint worden. Nach einer mini⸗ ſteriellen Verfügung müſſen Rechtskonſulenten und alle Per⸗ ſonen, welche gewerbsmäßig Eingaben an Behörden anfertigen, auf den Eingaben ihren Namen, Wohnung uſw. angeben.., welcher gegen Entſchädigung für eine Frau ein Geſuch an den Kaiſer abgeſchickt hatte, hatte dies unterlaſſen. Er behauptete, der Kaiſer ſei nicht als Behörde anzuſehen. Das Landgericht verurteilte jedoch K. zu einer Geldſtrafe. Dieſe Entſcheidung ſocht K. durch Reviſion beim Kammergericht an und hob her ⸗ vor, der Miniſter ſei überhaupt nicht befugt, darüber Vor⸗ ſchriften zu erlaſſen, wie die Bürger mit dem Kaiſer zu ver⸗ kehren haben. Das Kammergericht hob auch die Vorentſchei⸗ dung auf und ſprach K. frei, meil der Kaiſer nicht zu den Be⸗ hörden zu rechnen ſei; der Strafrichter könnte die Vorſchriften der Miniſterialverordnung nicht in ſo weitem Sinn wie dis Anklagebehörde auslegen. *Dresden, 3. Dez.(Der König von Sachſen) hat am Sonntag hier anläßlich der Rekrutenvereidigung eine Anſprache gehalten. Der Inhalt derſelben iſt ungefähr der gleiche, den auch der Kaiſer bei ähnlichen Gelegenheiten vorzutragen pflegt. In Bezug auf die Form verdient darauf hingewieſen zu werden, daß der König von Sachſen die Refruten mit„Sie“ anredet, während der Kaiſer das patriarchaliſche„Ihr“ gebraucht. Ausland. * Großbritannien.(Mondſcheinbanden in Südafrika.)„Standard“ meldet aus Bloemfontein von geſtern: Zwei Afrikanderfarmer im Bethuliediſtrikt, die ſich geweigert hatten, der Burenorganiſation Orangia Unie beizutreten, ſind ſeitdem die Opfer nächtlicher Gewaltätigkeiten geworden. Ihre Zäune ſind niedergeriſſen, die Schafe erwürgt beziehungsweiſe vergiftet oder ausgeweidet, die Viehtränken mit Dynamit in die Luft geſprengt und die umliegenden Weiden mit Strychnin beſtreut worden. Vadiſche Nolitik. Auf zur Landesverſammlung nach Villingen! Wie ſchon mitgeteilt, findet nächſten Samstag und Sonn⸗ kag, den 8. und 9. Dezember, in Villingen eine Landes⸗ verſammlung der nationalliberalen Partei des Großherzog⸗ tums Baden ſtatt. In allen Teilen des Landes gibt ſich für Lieſe bedeutſame Veranſtaltung, die auf das politiſche Leben Anſerer engeren Heimat nicht ohne Einfluß bleiben dürfte, ein reges Intereſſe kund, ſodaß ein ſtarker Beſuch aus allen Gegenden zu erwarten ſteht. Auch das badiſche Unterland LCagesneuiakeſten. — Die Klage des Kochs. Aus London wird berichtet: Koch⸗ kunſt fürs Augel!“— So läßt ſich der Geſamteindruck be⸗ ſchreiben, den die jetzt in London veranſtaltete„Kochkunſt⸗Aus⸗ ſtellung“ auf den unbefangenen Betrachter macht. Da fieht man kunſtvolle Gebilde aus Zucker, Käſe uſw., die natürlich die beſondere Aufmerkſamkett des Publikums erregen. So gewahrt man das Modell einer Mühle, mit allem Zubehör, Nachbargebäuden, Land⸗ ſchaftsmbtiwen, alles nuf weißem Zucker gefertigt. Andere Koch⸗ künſtler haben Vaſen angefertigt, mit allerlei zierlicher Ornamentik, Mumenſtudien, die täuſchend an Venezianer Glas erinnern und die aus durchbrochenem Zuckerwerk gemacht ſind. Ein anderer fertigt aus demſelben Material eine Kopie des bekannten Bildes, wie per⸗ ſeus die Andromeda befreit. Der Küchenchef des Northern⸗Hotels bringt ein bis ins Kleinſte ausgeführtes Zuckermodell der Peters⸗ borgugh⸗Kathedrale. Dieſe ſeliſamen Kunſtwerke erregen nun die Bedenten eines Koches der alten Schule, und er klagt nicht mit Unrecht, daß in dieſen Dingen ein Berkennen der eigentlichen Ziele der Kochkunſt ſich anbahnt.„Die Geſchicklichkeit, die dieſe Dinge ver⸗ Futen, iſt unbeſtreitbar, aber nach meiner Meinung verliert man den Sinn der Kochkunſt aus dem Auge in dem Bemühen, einen Aufwand von Gegenſtänden zu entfalten, die für die hungrige Menſchheit mitzlos ſind. Die Geſchicklichkeit eines Koches ſollte darin beſtehen, Gerichte derzuſtellen, die vor allem dem Gaumen angenehm ſind, und bie leicht ferviert werden können. In meiner Jugend beſtand noch die Sitte, ſede Bpeiſe unberteilt auf ben Tiſch zu bringen. und dor allem NMaunheim werden vorausſichtlich ein be⸗ trächtliches Kontingent der Beſucher ſtellen. Am Samstag, den 8. Dezembör, findet zunüchſt nachmittags 1 Uhr eine Sitzung des engeren Ausſchuſſes ſtatt, woran ſich um 2 Uhr die Landesverſammlung ſchließt, deren Tagesordnung eine äußerſt reichhaltige und intereſſante iſt. Von abends 8 Uhr an iſt geſelliges Zuſammenſein vorgeſehen. Sonntag, den 9. Dezember, wird eine nachmittags 33 Uhr beginnende große öffentliche Volksverſammlung veranſtaltet, die in den über 2000 Perſonen faſſenden Sälen der Tonhalle Viſlingen abgehalten wird und in welcher die Abgeordneten Dr. Binz. Dr. Obkircher, Rebmaun und Sänger als Neduer auftreten werden. Man darf ſich wohl der ſicheren Hoffnung hingeben, daß ſich die Landesverſammlung in Villingen zu einer eindrucks⸗ vollen und impoſanten Kundgebung für die liberale Sache ge⸗ ſtaltet und um dieſe Hoffnung zu verwirklichen, iſt es not⸗ wendig, daß die Parteifreunde in möglichſt großer Zahl nach Villingen reiſen. Die meiſten Mannheimer Parteifreunde werden am Sonntag früh mit dem um 7 Uhr 35 Min von hier abgehenden Zug der Rheintalbahn fahren. Die Ankunft in Villingen erfolgt 11 Uhr 47 Min. Die Rückfahrt kann abends 8 Uhr 15 Min., in Mannheim an 1 Uhr 08 Min erfolgen, ſodaß es möglich iſt, die ganze Reiſe innerhalb eines Tages zurückzulegen. Es wäre dringend zu wünſchen, daß die Parteifreunde unſeres Reichstagswahlkreiſes in ſtattlicher Anzahl an der Landesverſammlung in Villingen teilnehmen. Liberale Parteiserganiſatienen. Baden⸗Baden, 3. Dez. Der neu gegründete demokratiſche Verein hielt dieſer Tage eine ſtark beſuchte öffentliche Verſammlung ab, in der Direktor Heimburger über„Demokratie, Liberalismus und Reaktion“ ſprach und in der zugleich in der lebhaften nachfolgenden Debatte die Frage erörtert wurde, ob die Gründung eines demokratiſchen Ver⸗ eins vonnöten geweſen, da ſchon ein nationalliberaler und jungliberaler Verein beſtehe. Die zutreffende Antwork auf dieſe Frage haben die Vorſtände der beiden Vereine ge⸗ geben, die Herren Hofbuchdruckereibeſitzer WFölbin vom fung⸗ liberalen Verein und Architekt Better vom nationallibera⸗ len Verein, deren Ausführungen darin gipfelten, daß die Gründung eines demokratiſchen Vereins nur zu begrüßen ſei, in dem neue organiſierte Bundesgenoſſen ge⸗ ſchaffen werden, ein taktiſches Einigungswerk des Liberalis⸗ mus für die Betätigung der Blockpolitik und der gemeinſamen Arbeit für die Zukunft. Ultramontane Zeitungsgründung. * Waldkirch, 3. Dez. Hier hat ein Zentrums⸗ blatt das Licht der Welt erblickt, das„Breisgauer Volksblatt“ heißt. Bisher war dort das meiſtgeleſene Zentrumsblatt der„Freiburger Bote“, dem in der Stadt Freiburg ſelbſt ein Konkurrenzblatt entgegengeſtellt werden wird. Bürgerausſchußwahlen. yKonſtanz, 3. Dez. In den Wahlen der erſten Klaſſe ſiegte, wie bereits mitgeteilt, der KRompromiß⸗ zettel ohne ſichtbare Oppoſition, es war kein Gegenzettel da, doch wurden nur 89 Zettel unabgeändert abgegeben, 68 mit ſtarken Strichen, zuſammen alſo 152 bei 280 Wahlberech⸗ tigten= 54 Proz.— Damit find die Stadtverordnetenwahlen im Sinne des Kompromiſſes der friedliebenden Parteileiter durchgeführt. Heſſiſche Politik. Folgen der nenen Handelsverträge. Darmſtadt, 3. Dez. Das großherzogliche Mini⸗ ſterium hat an ſämtliche Handelskammern des Landes ein Rundſchreiben mit der Anfrage gerichtet, ob in den betreffenden Bezirken nach Abſchluß der neuen Handels⸗ verträge und erkennbar durch ſie bewirkt eine Ver⸗ legung induſtrieller Betriebe nach dem Aus⸗ lande oder die Errichtung von Zweiganſtalten derſelben ſtatt⸗ gefunden habe. Wfälziſche Politik. Ein 25. Landtagswahlgang. * München, 4. Dez. Nachdem der geſtrige 24. Lan d⸗ tagswahlgang in Neuſtadt⸗Dürkheim wieder ergebnis⸗ los geweſen iſt, wird ein neuer Wahlgang am 1. Montag im Juni 1907 ſtattfinden. Da war freilich auch das künſtleriſche Talent eines Koches erne Notwendigkeit, und während meiner Lehrzeit lernte ich manch künſtleriſch aufgemachtes Gericht kennen; damals aber brauchte man kein Hammelfett, um dieſe Kunſtwerke zu formen. In jenen Zetten freilich war es auch für den Gaſtgeber eine Pflicht und eine Ge⸗ wohnheit, ſelbſt ein umſichtiger Tranchierer zu ſein. Heutzutage behilft man ſich damit, die Speiſen ſchon zerlegt herumreichen zu laſſen, oder man ſerviert ſie den Gäſten ſchon auf dem Teder. Das ganze Gericht bekommt man faſt nie mehr zu ſehen. Davon nehmen die heutigen Kochkunſtausſtellunngen wenig Notiz, und was gemeinhin zur Schau geſtellt wird, iſt für eine moderne praktiſche Nahrungsweiſe ein Ding der Unmöglichkeit. Es mag ſehr geſchickt ſein, Pflanzen auf imitierten Blättern nachzuahmen, aber was nutzen ſie? Aus geröſteten Kartoffeln geflochtene Körbe ſind eine Neuheit und zweifellos ſehr kunſtvoll, aber lohnt ſich Zeit und Mühe? Und eine Kathedrale aus Zucker, ſo gewandt ſie auch ge⸗ formt ſein mag, hat mit Kochkunſt nichts zu ſchaffen!“ Die Art der Aufmachung allein tut es nicht. Der Künſtler einer höchſt geſchickt und hübſch aufgemachten„pisce monté“ kann ſich als ein ſehr ſchlechter Koch exweiſen, wenn man ihn vor die Aufgabe ſtellt, das Material herzuſtellen.„Ich kann es nicht begreifen,“ ſchließt mit Hinblick auf die„künſtleriſchen“ Zuckergebilde der Ausſtellung der Koch der guten alten Zeit ſeine Kritik,„wie man Gerichte eſſen will, bei denen ein Guß von Wachs und Fett verwendet wird; aus dieſem Material fertigt man wohl Rerzen, aber wenn man es einem Gericht beimengte, würde jedermann die Naſe rümpfen.“ Die Leiche im Koffer. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Kaſſel, 4. Dez. Eine myſteriöſe Affäre, deren Einzelheiten wie ein ſpannendes Kapitel aus einem Kriminalroman anmuten, beſchäftigt morgen das hieſige Schwurgericht, vor der ſich der Möbelhändler Wil⸗ helm Meyer aus San Francisco in Nordamerila unter der Anklage des Raubmordes zu verantworten hat. Am 26. April d. J. war auf dem Eilgüterbahnhof in Frankfurt a. M. aus Bud Wildungen ein größerer Koffer eingetroffen, der ein Gewicht bon 116 Kilo hatte und zu dem Speditionsgeſchäft von Dwid Men⸗ zinger Witwe übergeleitet wurde, wo er für die Bahn lagerte. In den erſten Tagen des Mai erſchien ein fremder Herr mit dem Aeußeren eines durchreiſenden Amerikaners in dem Geſchäfte und fvagte nach dem Koffer. Als ihm deſſen Vorhandenſern beſtätigt wurde, bat er den Koffer auf ſeine Order noch 3 Monate lang lagern zu laſſen, da er eine längere Reiſe nach Italien zu machen gedenke. Einige Tage ſpäter machte ſich in den Lagerräumen ein eigentümlicher Geruch bemerkbar, der ſchließlich ſo ſtark wurde, daß man ſämtliche Frachtſtücke daraufhin unterſuchte Dabei ſtellte ſich heraus, daß der immer ekelhafter werdende Geruch aus dem Koffer drang, der deshalb von den Angeſtellten geöffnet wurde. Nachbem man zunächſt eine Meuge alter Kleider aus dem Koffer entfernt hatte, ſtieß man plötzlich auf eine vollſtändig in Berweſung übergegangene weibliche Leiche, die über und über mit Chlorkalk bedeckt war. Die braungelbe, von von Maden und Würmern zerfreſſene Geſtalt machte einen ge⸗ radezu entſetzlichen Eindruck. Die Augen waren aus den Höhlen getreten, zerfreſſen und verſchimmelt. Die altmodiſchen Kleider der Leiche ließen darauf ſchließen, daß man eine ältere Perſon vor ſich hatte. Da man naturgemäß ein ſchweres Verbrechen ver⸗ mutete, ſo wurde ſofort die Polizei herbeigerufen, die in dem Koffer weiterhin noch eine alte amerikaniſche Brieftaſche und berſchiedene undere Gegenſtände ſand, die für die weitere Unterſuchung von er⸗ heblichem Werte wurden. Der Koffer erwies ſich als ein ſalcher amerikaniſchen Syſtems, der ſchon verſchiedene Reiſen über den Dzean mitgemacht haben mußte. Darauf deuteten Klebezettel der Hamburg⸗Amerika⸗Line, wie auch eines Newyorker Speditions⸗ hauſes hin. Mit Rückſicht darauf, daß der Koffer in Wildungen aufgegeben worden war, wandte ſich die Frankfurter Polizei zu⸗ nächſt dorthin und es ergab ſich, daß der Koffer von dem Möbel⸗ händler Wilhelm Meyer in Wildungen aufgegeben wor⸗ den war, der von Amerika kommend, ſeit zwei Jahren dork ein Möbelgeſchäft betrieben hatte. Die Leiche erwies ſich als die ſeiner Tante, der 74 Jahte alten Frau Maria Vogel geb. Lang, die ebenfalls vor zwei Jahren und zwar mit dem Angeklagten zuſammen, nach Wil⸗ dungen gekommen war, um dort den Reſt ihrer Tage als Rentiere zu verleben. Meyer war ſeit der Aufgabe des Koffers verſchwun⸗ den Es kounte ſedoch ſeſtgeſtellt werden, daß er unzer Mitnahme ſeiner Geliebten, eines aus angeſehener Wildunger Familie ſtammenden 23 Jahre alten Fräutein Chriſtiani, zur Jeit der Eutdeckung der Leiche ſeiner Tante auf der Rückfahrt nach Amerika ſich befand. Man telegvaphierte ſofort nach Newyork, um das flüchtige Paar womöglich noch vdor Verlaſſen des Dampfers zu erreichen, denn durch ſeinen langjährigen Aufenthalt in Amerika erſchien Meher gewitzigt genug, um ſeine Spuren im Lande ſelhſt ſofort zu verwiſchen. Meyer hatte auch auf dem Dampfer ſeine Geliebte als ſeine Frau ausgegeben und bewohnte mit ihr zu⸗ ſammen eine Kabine der 2. Kajüte. Als der Dampfer„Graf Walderſee“ am Nachmittag des 12. Mai in Hoboken einlief, begab ſich der Bundeskommiſſär Bernhardt an Bord und trat don hinten an Meyer mit den Worten heran:„Guten Tag, Hert Meher! Wy iſt denn Frau Vogek?“ Meyer fuhr zuſammen, wie bom Schlage gerührt. Er murmelte erſt ganz verſtört einige un⸗ verſtändliche Worte und verweigerte ſchließlich jede Auskunft. Man legte ihm ſofort Handſchellen an und brachte ihn ans Land Die Chriſtiani war während dieſer aufregenden Szene ohnmächtig geworden. Auch ſie wurde, nachdem ſie wieder zu ſich gekommen war, in Haft genommen, trotzdem ſie eindringlich beteuerte, ſie wiſſe von garnichts und ſei völlig unſchuldig. Wenige Wochen ſpäter wurde Meyer nach Deutſchland über⸗ führt und auch die Chriſtaani, die man inzwiſchen wieder freige⸗ laſſen hatte, kehrte in ihre Heimat zurück. Die gegen Meyet ge⸗ führte Unterſuchung hat ergeben, daß er der Sohn eines Lolo⸗ motivführers in Rommerskirchen bei Köln iſt. Im Jahre 1900 wurde Meyer Vorſitzender einer gewerkſchaftlichen Verbindung in Dortmund, beging jedoch in dieſer Stellung Unterſchlagu und flüchtete nach Antwerpen, wo er auf einem Dampfer uls Kohlen⸗ zieher arbeitete, bis das Schiff in New⸗Orleans, der bedentendſten Stadt im Süden der Vereinigten Staaten eintraf. Hier deſertierte er und iſt dann in Amerika alles mögliche geweſen, bis er mit ſeiner angeblichen Tante, der ermordeten Frau Vogel, zuſammen⸗ traf, die als Eigentümerin einer Jorm in guten Verhältniſſen lebte. Meyer ſoll mit der alten Dame ein Liebesverhältnis ange⸗ fangen und ſie in der Folge veranlaßt haben, die Farm zu ver⸗ kaufen. Das ungleiche Paar hielt ſich dann abwechſelnd in ESt Louis Gan Franueisco und Newvork auf und kam dor zwel Jahren nach Bad Wildungen, wo Meyer mit dem Gelde der wohl⸗ habenden Witwe ein großartiges Möbelgeſchäft aufmachte und herrlich und in Freuden lebte. Als er dann aber mit dem Fräu⸗ lein Chriſtiani in Verkehr trat, ſcheint die alte Frau eiferſüchtig geworden zu ſein und man nimmt nun an, daß er ſie durch einen Mord beſeitigt hat, um einmal die läſtige Mahnerin los zu wer⸗ den und zum andern in Beſitz ihres auf eine viertel Million ge⸗ ſchätzten Vermögens zu gelangen, um damit nach Amerika zu ent⸗ kommen. Meyer ſelbſt behauptet, die Frau ſei eines natitrlichen Todes geſtorben und er habe die Leiche nur zu beſeſtigen geſucht, um die Erbanſprüche der Verwandten bis nach ſeiner Ankunft in Amerika zurück zu halten. Somit dürfte ſich der Prozeß zu einem intereſſanten Indizienprozeß geſtalten. Wir werden da⸗ rüber berichten. Aus Stadt und Cand. Mannheim, 4 Deiember. * Frauenberein Mannheim. Auf ein an die Großherzogin abgeſandtes Glückwunſchtelegramm zum Geburtsfeſt traf folgendz telegraphiſche Antwort ein: Frau Ida Ladenburg, Präſidentin des Frauenvereins Mannheim. Tief bewegt durch die freundlichen Glück⸗ und Segens⸗ wünſche, welche der Frauenverein Mannheim in gewohnter Treue und Wärme zum Geburtstage mir darbringt, ſpreche ich Ihnen meinen allerherzlichſten Dank aus, Möge es dem Verein auch fernerhin vergönnt ſein, in der ihm eigenen, zielbewußtes Weiſe ſeine umſichtige Tätigkeit auf allen Gebieten neu zu be⸗ währen und zu vertiefen. Mit beſonderer Freude gedenke ich bei dieſem Anlaß meines Beſuches in Mannheim bei der Laubes⸗ verſammlung der Frauenvereine und all der erhebenden und ſchönen Eindrücke, welche mir jener Tag in jeder Hinſicht ge⸗ bracht hat. Großberzegix 5 7S7%/%——— ̃—. ½7ô§—ré—öé«•0òrnöre CCCCCTT cccccc/c/ ccccc cccc * * neereeerl * * an e Maunheim, 4. Dezember. GSeneral⸗Anzeiger.(Abendpſatz) 3. Seite. *Ernannt wurden die Ingenieurpraktikanten Eugen Schuler bei der Großh. Kulturinſpektion Offenburg und Walter Meoen⸗ Kingen bei der Großh. Kulturinſpektion Freiburg zu Regie⸗ rungsbaumeiſtern bei der Waſſer⸗ und Straßenbauverwaltung. Verliehen wurde dem Ingenieurpraktikanten Paul Walther, zurzeit beim Kaiſerlichen Gouvernement Deutſch⸗ Oſtafrika, der Titel Regierungsbaumeiſter. Euvangeliſcher Bund. Man ſchreibt uns: Am letzten Sonn⸗ dag Abend fand im Friedrichspark der angekündigte Familien⸗ üdend unter ſtarker Beteiligung der evangeliſchen Gemeinde ſtatt. Der Abend trug inſofern einen feſtlichen Charakter, als er Als Nachfeier zu dem im November aufgeführten Lutherfeſtſpiel bedacht war. Der Vorſitzende des Bundes, Herr Prof. Wend⸗ Jing, hob denn auch in ſeinem Begrüßungsworte nochmals her⸗ bor, welch große Verdienſte ſich ſämtliche Mitwirkenden ſowie der geſchäftsführende Ausſchuß um das Gelingen des Unternebmens erworben haben. Zugleich konnte er die erfreuliche Mitteilung Mmachen, daß nach Abzug aller Unkoſten ein Reinertrag von etwa 2000 M. übrig iſt, von denen bereits 250 M. der evangeliſchen Bewegung in Oeſterreich zugewendet wurden. Im Mittelpunkte des Abends ſtand ein Vortrag des Bundesdirektors, Herrn Lie. Everling aus Halle über das Thema:„Ein Luther⸗Schlußwort zu dem glücklich beendeten Lutherfeſtſpiel“. Der Redner verſetzte die Zuhörer in die Lutherkirche auf der Wartburg, wo der Refor⸗ mator die Verdeutſchung der Bibel begann, und verſtand es, mit liefem pfychologiſchem Verſtändnis im Rahmen dieſer Szene ein Charakterbild Luthers zu malen, deſſen gewaltiger Eindruck auf die Zuhörer ſich wohl bei manchem in die Worte faſſen ließ„Von ſeinem Geiſte hab' ich einen Hauch verſpürt.“ Gegenüber den An⸗ feindungen, denen die Perſon Luthers bis zum heutigen Tage ans⸗ geſetzt iſt, zitierte der Redner einige Urteile großer deutſcher Männer, wie Goethe, Leſſing u.., welche allein den Beweis er⸗ bringen, welch hohen Wert Luthers Gedanken auch für die Gegen⸗ wart beſitzen. Begeiſterter Beifall wurde dem verdienten Redner für ſeine gehaltvollen Worte gezollt. Im weiteren Verlauf des Abends ergriff der Vorſitzende nochmals das Wort. Es galt den Mann in beſonderer Weiſe zu ehren, der als der Vorſitzende des geſchäftsführenden Ausſchuſſes ſich das größte Verdienſt um das Zuſtandekommen ſowie um das ausgezeichnete Gelingen des Luther⸗ ſeſtſpieles erworben hat, und der mit Recht als die„Seele des Ganzen“ bezeichnet worden iſt: Herrn Prokuriſten Otto Eckardt. Alzs äußeres Zeichen der Anerkennung wurde Herrn Eckardt eine prächtige Lutherſtatue überreicht, wofür derſelbe in warm empfun⸗ denen Worten ſeinen Dank ausſprach. Eine kurze Schlußanſprache hatte Herr Pfarrer Klein übernommen. Er betonte, die Haupt⸗ ſache des Evang. Bundes ſei nicht, Politik zu treiben oder Kultur zu verbreiten, ſondern die inneren ſittlich religiöſen Güter des Evangeliums zu wahren. Dazu ſei es nötig, daß alle Prote⸗ ſtanten in weitherzigem Sinne ſich zuſammenſchließen, um gemein⸗ ſam an ihrer großen Aufgabe zu arbeiten. Die zündenden Worte des Redners fanden begeiſterten Wiederhall. Auch für den muſika⸗ liſchen Teil des Abends war in trefflicher Weiſe geſorgt. Zunächſt ſei dankend des Johannis⸗Kirchenchores gedacht, welcher die Bach'ſche Motette„Wachet auf, ſchallt froh es wieder“ das „Gebet“ von Weber und das„Sandmännchen“ nach Brahms in geradezu meiſterhafter Weiſe vortrug und damit auf's Neue den Beweis erbrachte, wie Großes auch Chöre v. beſchränkter Stimmen⸗ bl leiſten können, wenn in ihnen ein lebendiges Intereſſe vor⸗ nden iſt und ſie von geſchickter Hand geleitet werden. Zwei Tenorſoli(„Jugend“ und„Wohin?“, komponiert von Herrn Fr. Gellert, dem Dirigenten des Johannischores, wurden von Herrn Wilhelm Hofmann, der über eine außerordentlich ſym⸗ pathiſche Stimme verfügt, zu Gehör gebracht und mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Nicht zuletzt aber ſei erwähnt das treffliche Jugendorcheſter, das ja ſchon von früheren Veranſtaltungen des Bundes her rühmlich bekannt iſt. Seine Leiſtungen(„Nieder⸗ ländiſches Dankgebet“, bearbeitet von Kremſer und„Menuett“ von Boccherini) waren ſo ſchön und abgerundet, daß dem fleißigen jugendlichen Muſikern warme Anerkennung gebührt.— Möge die Veranſtaltung, die einen ſo in jeder Hinſicht harmoniſchen und be⸗ friedigenden Verlauf genommen, allen Teilnehmern in angenehme: Erinnerung bleiben. Im Verein für Volksbildung ging letzten Donnerstag Ubend ein wirklich erhebend verlaufener Lehrgang über„Die Weltanſchauungen der großen Denker des Alter⸗ zums“ zu Ende. Herr Profeſſor Dr. Elſenhans⸗Heidelberg hat es in ſeltener Weiſe verſtanden, die überaus zahlreich er⸗ ſchienenen Zuhörer in das ſchwierige Gebiet der Philoſophie ein⸗ zuführen. Geradezu andächtige Stille herrſchte im Saal, als der gewandte Redner die Geſtalten der großen Geiſteshelden einer Uängſt geſchwundenen Kulturperiode vorüberwandeln ließ und ihr Ringen nach Klarheit und Tugend ſchilderte. Die Beſucher dieſes Lehrgangs haben alle ohne Ausnahme den Wunſch, noch oft den Pirklich populär⸗wiſſenſchaftlichen Ausführungen lauſchen zu dür⸗ en und unter der Führung dieſes vorzüglichen Redners auch die eltanſchauungen der großen Denker ſpäterer Zeiten kennen zu kernen. Alles in allem genommen darf der Verſuch, auch einmal philoſophiſche Fragen vor einem Publikum eingehender zu erör⸗ tern, das noch wenig Vorkenntniſſe hierüber beſitzt, als wohl⸗ elungen bezeichnet werden. Dem Vortragenden ſei auch an dieſer Stelle namens der Beſucher herzlich gedankt mit der Bitte um Fortſetzung im nächſten Jahr. E Techniſcher Verein Maunheim(Zweigverein v. D. T..) Um die ſozialen Beſtrebungen des Verbandes in würdiger und nutz⸗ bringender Weiſe nach Kräften zu unterſtützen, hat der hieſige Ortsverein in ſeiner letzten Hauptverſammlung einen Ausſchuß gewählt, welcher den Mitgliedern des Vereins und Verbandes in allen juriſtiſchen und patentrechtlichen Fragen unter direkter Ver⸗ bindung mit der Berliner Zentralſtelle Auskunft erteilen ſoll, ferner iſt der Ausſchuß in der Lage, bei Engagementsverhand⸗ lungen der Mitglieder über die in Frage kommenden Verhältniſſe verſchiedener Art zu berichten. Auch bezüglich der ſozialen und Wohlfahrtseinrichtungen des Verbandes, wie Arbeitsloſen⸗Unter⸗ ſtützung, Rechtsſchutz, Penſions⸗, Witwen⸗ und Sterbekaſſe, Dar⸗ lehens- und Krankenkaſſeunterſtützung iſt der Ausſchuß wohl in⸗ 90 und in der Lage, alle Anfragen dieſer Art richtig und nell zu erledigen. Er iſt ferner angewieſen, in Frage kommende Aufnahmegeſuche ſchnellſtens dem Vorſtand des hieſigen Ortsver⸗ eins bezw. der Bezirksverwaltung zu unterbreiten. Alle An⸗ tagen der beregten Art ſind an den erſten Vorſitzenden des hie⸗ en Ortsvereins zu richten. In fachlicher Hinſicht wurde am berfloſſenen Dienstag von Herrn Gießereitechniker Becker II ein rtrag über Gießereiweſen gehalten. Der Vortrag, der ch auf drei Abende erſtrecken wird, dürfte nach der mit großem Beifall aufgenommenen Einleitung noch manches Intereſſante auf em Gebiete der Gießerei bieten und darf man den weiteren Ausfüßrungen, bei denen auch noch beſonders die Anlagen von Reueren Gießereien Erwägung finden werden, mit Spannung ent⸗ gegenſehen. Die Vereinsabende finden jeweils Dienstag abends ud 9 Uhr im Vereinslokal Reſtauratiun„Roſengarten“, U 6 kr. 19, ſtatt und verweiſen wir hiermit noch beſonders auf die Nesbezügl. Annonce. 20 'Der Verein Kaiſerliche Marine Mannheim hält ſeine dies⸗ rige Weihnachtsfeier nit Tauz in den Sälen des Ball⸗ hauſes“ am 8. ds. Mts., abends ahlb 9 Uhr ab. Das Programo: für den Abend iſt ſehr gediegen und abwechslungsreich. Am Sonn⸗ tag, den 9. Dez., nachmitags halb 3 Uhr, findet die Beſcherung für die Kinder der Vereinskameraden in den gleichen Lokalitäte ſtatt. Bei dieſer Fejer werden Kinder von Vereinsmitgliedern außer verſchiedenen paſſenden deklamatoriſchen Vorträgen dis Weihnachtsmärchen„Der Kinder Weihnachtstraum“ aufführen. * Fleiſchabſchlag. Auch die Heidelberger Meßzgermeiſter 8 haben die Fleiſchpreiſe zum Teil weſentlich reduzier., ſo für Ochſen⸗ fleiſch und Rindfleiſch um 6 und für Hammel⸗ und Schweinefleiſch um 10 Pfg.— Eine größere Anzahl Mainzer Schweinemetzger hat den Preis des Schw leiſches und der Wurſt um 20 Pfg. für 8 Kilogramm herabgeſe Prei 5 und Schrveine⸗ fleiſches wurde in St. Georgen 80 Pfg. pro Pfur — iber 90 Pfg.) feſtgeſetzt.— In Keh! koſtet das Rindfleiſch nur noch 72 Pfg. per Pfund.— In Karlsruhe wurde der Preis des Ka lbfleiſches von 94 auf 84 Pfg. pro Pfund herabgeſetzt. Das Schweinefle iſch, das zeitweilig auch 94 Pfg. koſtete, iſt jetzt ebenfalls zu 84 Pfg. pro Pfund zu haben. Einen empfindlichen Schaden eclitt die hieſige Kunſtglaſeret Lehmann. Die Firma liefert ſämtliche Schaufenſter für die Verkaufsläden am Zahn'ſchen Hauſe in der Hauptſtraße in Speyer. Mittels einer eigenen Vorrichtung und eines Wagens wurden die Scheiben Samstag früh nach Speyer gebracht. Beim Oeffnen der Verpackung zeigte ſich aber, daß fämtliche Sche!⸗ ben in Stücke gegangen waren. 5 5 Gefälſchte Milch. Der Landwirt Jakob Schäſer Mettenheim erhielt ein bezirksamtliches Strafmandat in Höhe von 30., peil er am 23., 24. und 25. Auguſt gefälſchte Mile Mannheim lieferte. Die Milch hatte 10—1 Auch das von dem Beſtraften angerufene Schi aus von 50., da ſ am 12. Juni ds. Is, an den Milchhändler Rothſchild geli Milch mit einem Fettgehalte befunden wurde, der nicht die Mindeſt⸗ grenze don 3 pCt. erreichte. Das Gericht erkannte auch hier auf Fahrläſſigkeit, ſetzte aber die Strafe auf 30 M. herab. Aus der Strafkammer. In dem Bericht über die Privat⸗ beleidigungsklage des Bäckers Adam Bauer gegen den Reiſenden Peter Ramge, die am 28. v. Mts. vor der hieſigen Straflammer verhandelt wurde, iſt mitgeteilt worden, daß Bauer mit der ledigen Anna Schuhmacher von Schwetzingen ein Verhältnis gehabt hätte, Herr Bauer erſucht uns um die Feſtſtellung, daß dieſe Behauptung nicht richtig iſt. Aus dem Schöffengericht. Die Beläſtigungen von Schlil⸗ lerinnen durch perverſe Subjekte nehmen in letzter Zeit immer mehr überhand. Am Samstag ſtand wieder ein ſolcher Menſch wegen ſchamloſen Benehmens gegenüber bier Mädch Alter von 12 und 18 Jahren vor dem Schöffengerich iferen Jahren ſtehende, noch dazu verheiratete Mann iſt wegen desſelben Delikts ſchon viermal vorbeſtraft. Der Sachverſtändige, Herr Medizinglrat Dr. Kugler, bezeichnet den Angeklagten als einen geiſtig minder⸗ 1 wertigen Menſchen, der infolge ſchlechter Erziehung— ſein Vater ſtarb an der Trunkſucht— ſchon im Kindesalter ein Opfer don Verirrungen wurde und eine derart krankhafte Neigung zu ſolchen Exzeſſen hat, daß ſelbſt die Furcht vor einer Strafe ihn nicht mehr davon abzuhalten vermag. Nach unter Ausſchluß der Oeffentlich⸗ keit geführter Verhandlung verurteilte das Gericht den Angeklagten unter Berückſichtigung ſeiner pſychiſchen Minderbvertigkeit zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Monaten. Aus dem Schöffengericht. In ganz brutaler Weiſe behan⸗ delten der Fabrikarbeiter Valentin Quenzer und der Dienſt⸗ knecht Rudolf Moſthaf, beide von Neckarau, den Artiſten Schuff am 24. Oktober in der Wirtſchaft von Franz Siegel in Neckarau. Während des Wortwechſels warf Quenzer ihn vom Stuhl herunter, traktierte ihn mit Fauſthieben, dann ſchob er ihn zur Wirtſchaftstüre hingus und gab dem am Boden liegenden Manne noch mehrere Fußtritte. Moſthaf glaubte noch ein Uebriges tun zu müſſen und verſetzte Schuff noch mehrere Peit⸗ ſchenhiebe. Das Gericht ahndete dieſe Roheit mit einer Gefängnis⸗ ſtrafe von je 2 Monaten.— Raſch aslbeitete die Juſtiz in dem Verfahren gegen den Taglöhner Heinrich Demel von Hilsbach, der bei einer Abendunterhaltung des Vereins elemaliger gelber Dragoner am 18. Nov. ds. Is. in der Kaiſerhütte die Kaſſe mit dem Erlös der Verlofung im Betrag von 128 M. ſtahl. Auf die Frage, ob er die Kaſſe im Hofe erbrochen, gibt der Angeklagte dahin Auskunft, daß er ſie hinter dem Tore, alſo im um⸗ friedigten Hofe gewaltſam geöffnet. Damit hat er über ſern und der Verhandlung Schickfal entſchieden. Wäre die Ta Tore auf dem Gehweg erfolgt, dann hätte das S den Fall entſchieden, ſo aber muß dev Angekle kammer und das Schöffengricht er Schwerer Unglücksfall. unglückte geſtern akend in der Lanzſchen Maf e r etwa 25 Jahre alte ledige Gießereiarbeiter Franz Kappler dadurch, daß er an einem Formkaſten hängen blieb, als er einen Löffel Eiſen in den Händen hielt. Er kam zu Fall und ein Teil des Eiſen ergoß ſich ihm über die Oberſchenkel, die beide ſchwer ver⸗ brannt ſind; auch an den Händen trug der Bedauernswerte Brandwunden davon. Kappler wurde nach Anlegung eines Not⸗ verbandes ins Allgem. Krankenhaus verbracht. Aus dem Grossherzogtum. § Feudenheim, 3. Dez. Es war ein ſchöner Gedauke des hieſigen Frauenvereins, den Geburtstag ſeiner hohen Protektorin der Großherzogin mit einem Familienabend feſtlich zu be⸗ gehen. Der Saal im Gaſthaus zum„Prinz Max“ war bis auf den letzten Platz beſetzt. Sinnig eingeleitet wurden die Aufführ⸗ ungen durch einen von Herrn Hauptlehrer Hett gedichteten Prolog, in dem das Wirken unſerer edlen Landesmutter geprieſen wurde. Was hier in poetiſcher Form vorgetragen wurde, das führte der Beirat des Vereins, Herr Jakob Rihm, weiter aus in einer trefflichen Anſprache. Nach derſelben ging es an die Abwicklung des ſehr reichhaltigen Programmes, das uns in Ernſt und Scherz auf alle möglichen Gebiete führte. Alle boten ihr Beſtes, pußten ſie doch, daß ſie ihre Kraft einſetzten für ein gutes Werk. Denn der Ertrag der Einnahmen des Abends iſt dazu beſtimmt, armen Kindern an Weihnachten eine Freude zu bereiten. Möchten dieſem einen Abend im Laufe der Zeit noch weitere folgen und möchte das in Erfüllung gehen, was Herr Dir. Duffring, der zum Schluf allen Mitwirkenden herzlichſten Dank ſagte, wünſchte: Möge der junge Verein auch fernerhin wachſen, blühen und gedeihen Heidelberg, 4. Dez Die Liebestragödie in Hom⸗ burg b. d. Höhe hat mit dem Tode des Studenten Sesler von Plankſtadt ihren Abſchluß gefunden. Die ganze Angelegenheit hat, ſo ſchreibt das„Tgebl.“, in Heidelberg, wo Seßler Ehemie ſtudierte und das Mädchen, das übrigens noch nicht 17 Jahre alt iſt, die höhere Mädchenſchule und dann das Lehrerinnenſeminar beſuchte, nicht geringes Auſſehen erregt und eine erſchütternde Wirkung ausgeübt, hauptſächlich unter den jugendlichen Mitſchülerinnen und Freundinnen, die das tragiſche Ereignis entſtehen und zum ſchließ⸗ lichen Ausbruch kommen ſahen. Ein Bruder des Heimgegangenen iſt Bürgermeiſter in einer größeren badiſchen Stadt. Wie verlautet, werden die Leichen des Liebespaares in Homburg beigeſetzt. Wie die„Vol „Klaviers iſt, haben wir an dieſer Stelle ſchon des öfetren ge⸗ erften Mannſchaft des Ludwigshafener Fußballklubs„Phönix“ In der Nacht vom 29. zuf 30. Nod. ſe in Dallau Beſuch r ſtieg moch valt die Ratszimmertüre und ſtahl „deſſen Treſor er erbrach, auf e Eiſenbahnobligationen ⸗ *Mosbach, 2. De machte ein Dieb den genommen hatte, fand gian war nicht vorhanden. Der telt 11lr werden. noch nicht e Dezbr. Dem Bürgerausſchuß lagen htiger Anträge zur Erledigung vor. Eine iſt die Er bauung eines Kremat⸗ n Zentralfriedhof. Die Gegner der Feuer Zeit in W charf gemacht ind 9 geſtern eine Anzahl wi bielumworbene F 1iu ms auf dem hieſt beſtattung hatten Preſſe ſch traten dem ſtadtr. Antrage, ein endgültiges Projekt über die pe⸗ ſtellung einer Leichenverbrennungshalle als Gemeindeanſtalt, die inkl. Urnenhalle auf 130—160 000 M. veranſchlagt iſt, zur ſpäteren Beſchlußfaſſung auszuarbeiten, har ig entgegen. Die Mehrheit mit 67 gegen 38 Stimmen erklärte ſich aber doch für den Antrag, ſodaß der Errichtung eines. Krematoriums nunmehr entgegenge, ſehen werden kann. Kleine Mitteilungen aus Baden. Ge⸗ Die 8.— In Karlsruh⸗ ette Brand das 50jährige Jubiläum als Auf⸗ erin in der Silberfabrik Chriſtofle. Nach einem heftigen Sturme überzog Freitag Nacht die erſte dauerhafte etwa 2 Zentimeter dicke Schneedecke in weitem Umkreis dog Pforzheim, namentlich gegen den Schwarzwald zu, dus Erd⸗ ich. Auf den Höhen des Schwarzwaldes hat es in der Nacht vorn f 2. Dezember tüchtig geſchneit. Auf der Station ereichenbach der Nagoldtalsahn wurde Sonntag abend dem 21 Jahre alten Goldarbeiter Heinrich Sickinger von Hohen⸗ wart beim Ausſteigen das linke Bein am Knöchel und am Ober⸗ ſchenkel und die rechte Hand abgefahren.— Als am 27. porig; Ms ein l2jähriges Mädchen aus der Schule von Pfullendorf nach ſeiner Heimat Brunnhauſen ging, wurde es von einem etug 70jährigen Manne angefallen und ein Verbrechen nach 8 176 Ziffer Z an ihm verübt. Der Täter wurde in der Perſon des Dienſtknechtes Alois Loth aus Kirchheim(Oberamts Ravensburg feſtgenommen. Sport. * Fußball. Das am vergangenen Sonntag auf dem hieſigen Exerzierplatz ſtattgefundene Wettſpiel zwiſchen der und der zweiten Mannſchaft des Mannheimer Sportkluß „Germania“ endete mit einem Siege von 11:0 Toren zu⸗ gunſten der„Germanig“. Gleichzeitig ſiegte die dritte Mann⸗ ſchaft der„Germania“ über die der Mannheimer Fußball⸗ geſellſchaft„Union“ mit:1 Toren. Die Pariſer Ring⸗Wettkämpfe in den Folies Bergdre ſind jetzt gleichfalls beendet und ergaben den Steg des Deutſchen Fritz Müller, der den Franzoſen Laurent de Lyon im Entſcheidungskampf warf. Gerſchtszeſtung. e ( Darmſtadt, 3. Dez. Am Samstag hatte ſich der Vertreter des hieſigen Polizeiamtes wegen Beleidigung vor dem Verwaltungsgerichtshofe zu verantworten, Ders Polizeiamt geht gegen alle ͤffentlichen Anerbieten von Arz⸗ mitteln, Geldgeſchäften uſw., ſoweit ſie ihr nicht ganz reell er⸗ ſcheinen, vor und warnt vor denſelben in öffentlichen Organen. Vor einiger Zeit war nun wieder eine ſolche Warnung erſchienen und zwar auch darunter ein Geldvermittlungsinſtitut v. Schüne⸗ mann in Berlin genannt, welches wohl den Geldſuchenden hohe Koſten verurſache, aber in den ſeltenſten Fällen Geld verſchaffe Dieſer Herr Schünemann hatte nun noch die Kühnheit, gegen das Polizeiamt ſich zu beſchweren. In der Verhandlung wurde auf feſtgeſtellt, daß aus dem vorliegenden Material die Warnung eine ſehr wohl berechtigte war, ſodaß eine Freiſprechung erfolgen mußte. 5 Cheater, Runſt und Uuſſenſchalt. 5 Viertes Bachvereinskonzert in Heidelberg. Im Mittelpunkt des geſtrigen viecten Konzerts unſerer Nach⸗ barſtadt ſtand Max Reger 3 Serenade für Orcheſteyx op. 95, die am 28. Oktober unter Fritz Steinbach ihre Urauffſüh⸗ erlebte, ſpäter in München unter Felix Mottl, dem das Werk widmet iſt. und in der dritten muſikaliſchen Akademte auch hier ung kam. Gegenüber der„Sinfonietta“, ſein allezeit rühriger und jederzeit vor⸗ Wolfrum, in der ver⸗ * ich ſchon in meinem neulichen Referate erwähnte, eine einfachere und klare Faktur und durchſichtige Inſtrumentation trotz aller polyphonen Kunſt. Die geſtrige Wiedergabe des Werkes zeigte wie⸗ der einmal ſo recht deutlich, wieviel es bei einer Interpretation guf den geeigneten Konzertraum, auf die Nachbarſchaft der übrigen Programmnummern, endlich darauf ankommt, ob die Intentionen des Komponiſten in der Interpretation genau berückſichtigt werden, mis einem Worte, ob das betreffende Opus ſtilgerecht ausgeführt wird. Denn obwohl die hieſige Interpretation unter der forg⸗ fältigen Vorbereitung des Herrn Kutzſchbach zuf durchaus achtbarer Höhe ſtand, wirkte das Werk geſtern nach einem Werke J. S. Bachs tbiel nachhaltiger. Die melodiſchen Schönheiten, die meiſterhafte Stimmherrſchaft traten klar zutage. Am beſten gefielen mir guch geſtern die beiden Mittelſätze, der kurze reizende h⸗moll⸗Zatz mit ſeinem ſehnſüchtigen Geſange und Liebesgeflüſter der Obde, Flöte und Klarinetten und ſeinem leiſe berhallenden Schluſſe und das Andante ſemplice von ernſter Ausdrugsehrlichkeit. Im Einleitungs⸗ ſatz empfand ich trotz der reizenden Klangwirfung, die der Kom⸗ poniſt durch die Teilung des Streichorcheſters in zwei Teile, von denen der eine ohne, der andere mit Sordinen ſpielt, die häufige Wiederkehr des Hauptthemas ermüdend. Der Schlußſatz iſt ein Muſter thematiſcher Arbeit. Er mündet in eine Doppelfuge Für die Wiedergabe hatte Herr Profeſſor Wolfrum in ſeiner bekannten gewiſſenhaften Weiſe jedenfalls die Hauptarbeit geleiſtet. Dieſelbe war denn auch unter Maxr Rogers perſönlicher Leitung eine über alles Lob erhabene. Reger beſchleunigte einige Tempi, andere nahm er langſamer als es hier geſchah. Im Schluß des erſten Satzes entfaltete das durch Mitglieder der Mannheimer Hof kapelle und andere Inſtrumentaliſten verſtärkte He del ber⸗ ger Stadtorcheſter einen Glanz, der vahrhaft bewunderns⸗ trert war. Aeußerſt lebhaft nahm Reger die Einleitung des Fingle ſatzes und von plaſtiſcher Klarheit war die Schlußdoppelfuge Der Komponiſt und Dirigent wurde lebhaft gefeiert, Sind über den Komponiſten Reger die Meinungen in de muſikaliſchen Welt noch ſehr getrübt, den Pianſiſten Rege kwerden auch ſeine Gegner ehrlich bewundern und rückhaltsſos an⸗ erkennen müſſen. Daß Herr Profeſſor Wolfrum ein Meiſter de würdigt. So konnte es nicht fehlen, daß die Wiedergabe der Er⸗ öffnungnummer Joh. Seb. Bachs zwei Konzerte für 2 Klapiere mit Begleitung des Streichorcheſters zu einer Quelle ungetrübten Genuſſes wurde. Es ſind zwei muſikaliſch wertvolle Konzerte in C⸗moll und C⸗pur, die Bach im Jahre 1728 *eare Weneral⸗unzeiger.(Abendoret.) Deamthe m, 4. Dezember. für ſeine beiden Söhne Friedemann und Ph. Emanuel geſchrieben 4 hat, quellfriſch in der Erfindung, voll melodiſch reizvoller Linien⸗ führung und Bach'ſcher Kunſt der Formen. In inſtrumentaler Hinſicht intereſſierte im erſten beſonders die Stelle, wo der melodieführenden Klavierſtimme eine Melodie der Bäſſe gegen⸗ Übergeſtellt iſt und die übrigen Streicher im Pizz Begleit⸗ ſtimmen ausführen, Ganz reizend ſind die Zwiegeſpräche zwiſchen Klavier und Orcheſter im Schlußſatze, Noch bedeutender, namenſ⸗ lich auch in Hinſicht auf die Kunſt der Polyphonſe, erſchien mir das EC⸗dur⸗Konzert, deſſen Se zſaz in eine Fuge einmündet. Beide „Konzerte erfuhren dur hohe Kunſt der beiden Interpreten, der Herren Reger und Wolfrum eine ganz vorzügliche Wiede;⸗ gabe, an deren gutem Gelingen guch das Orcheſter unſer Heren Haſſe berechtigten Anteil hat. Als Schlußnummer gelangte Regers zweitletztes Oz ſelue Introduktian, Paſſgeaglia und Fuge für KHlapiere jn H⸗mofl, op. 96 als Nopität zur Wieber, über der Orcheſterſerenade, die intimen Charafters iſt, w Werk des tiefgründigen, ſchweren und dunklen Reger. gothiſch in ſeiner phantaſievollen Kontrapunktik, kühn in der Har⸗ monifation, die öfters Chromatik aufweiſt und ſchließt ebenfalls Mit einer kunſtpollon Fuge, In die Wiedergabe teilten dch die ato die Herren Reger und Wolfrum, und daß dieſelbe eine meiſterhafte war, dafür bürgen die Namen beider Interpreten. Das Konzert ſand lebhaften Beifall. ck. N** Verein für klaſſiſche Kirchenmunk, Ludſpigshafen a. Rh. Das geſtern von genanntem Verein in der oberen broteſtantiſchen Kirche beranſtaltete Konzert nahm unter Herrn H. Bielings Leitung bei ziemlich gutem Beſuch einen anſprechenden Verlauf. Der Chor, der eine ſorgfältige Schulung zeigt, ſang eine Reihe von paſſend gusgeſpählten Kompoſitionen recht hübſch und geſchmackvoll; am heſten konnte Paleſtrinas„Anbetung“ gefallen Von den Soliſten it zuerſt Frl. G. Walleſer zu nennen, die zwei Lieder für Sopran zum Beſten gab und dadurch zeigte, daß ſie bei andauern⸗ dem Studium noch Vollkommeneres zu bieten imſtande ſein wird. Weiterhin erfreute Organiſt A. Sillib durch den wirkungsvollen Vortrag zweier Orgelpiscen, ſowie durch die dezente Begleitung der Solt und des Schlußchors. Hofmuſikus K. Müller endlich betätigte ſich als techniſch fortgeſchrittener, feinempfindender Cello⸗ ſoliſt in mehreren Nummern. Aus ſeinen Darbietungen ſei die prächtige Wiedergabe des Schumann'ſchen Abendliedes und des Cantabile von Enrico Boſſi hervorgehoben. „Der Tanz der ſieben Schleier“. Zu unſerer Notiz im heu⸗ tigen Morgenblatt über die Stuttgarter Erſtaufführung von Strauß„Salome“ wird uns geſchrieben, daß auch im Bres⸗ lauer Staditheater die Darſtellerin der Titelrolle den Tanz aus⸗ führe. Hochſchulnachrichten. Die Techniſche Hochſchule in Dresden hat dem Grafen Zeppelin ehrenhalber die Würde eines Dok⸗ toringenſeurs verliehen.— Der Prof. Dr. Ludwig Buſſe zu Münſter i. W. iſt in gleicher Eigenſchaft in die philoſophiſche Fa⸗ kultät der Univerſität Halle⸗Wittenberg verſetzt worden. Ein neues Werk Nanſens. Frierſof Nanſen der bekanntlich gegenwärtig als Geſandter ſein Vaterland in London vertritt, ar⸗ Polarforſchung unter Verwertung des durch die tionen gewonnenen Materials erſchöpfend darſtellen ſoll. Grundanſchauungen, die in dem Buche ausführlich begründet ſein werden, hat er in einer Abhandlung niedergelegt, die er binnen kurzem der Londoner Königlichen Geographiſchen Geſellſchaft, deren Ehrenmitglied er iſt, vorlegen wird. In Hans Rothhammers Gemälde⸗Galerie, Heidelbergerſtr., F 7, 18, die wieder neu eröffnet und üher 500 Originalgemälde Aufweiſt, ſind nachſtehende Künſtler vertreten: Die Profeſſoren B. Adam, B. Butterſack, G. v. Canal, N. Gyſis, Joſ. Hahn, S. P. Müller, A. Lier, Otto Gebler, Schleich ſen. und jun., A. Fink, L. Willroider, Jul. Zuber, O. Strützel, Ludw. v. Löfftz, O. Achen⸗ dach, Guil. Beda, Rom, H. Deuchert, mit mehreren feinen künſtl Arheiten, O. Begrow⸗Hartmann mit 3 Bildern; die, wie man uns ſchreiht, ſämtlich im Glaspalaſt zu München ausgeſtellt und im Katalog reproduziert waren. Hauptlehrer H. Eiſele, mit mehreren landſchaftlichen Stimmungsbildern und einem ſchönen Studienkopf, Fr. Eckenfelder mit flotten Pferdebildern, Jakob Gehrig mit zwei ſauberen Landſchaften. Leop. Schönchen, bekann⸗ ter Marinemaler, Chriſt. Morgenſtern, M. Pitzner, Gg. Flad, Vikt. Huen, Schlacht bei Waterloo, A. Stademann, Splitgerber Veith, Wilh. Velten, Voß, A. Vaudois, Paris und andere Mehr. * Leizie Vachrichten und Telegramme. Karlsruhe, 4. Dez.(Von unſerm Karlsruher Bureau.) Das Ermittelungsverfahren gegen den Pfarrer Pfiſter in Schwenningen wegen Körperverletzung ſeiner Haushälterin Eliſabeth Gutfleiſch iſt von der Staatsanwaltſchaft unterm 28. November eingeſtellt worden. * Berlin, 4. Dez. Bei der heutigen Stichwahl im dritten Berliner Landtags⸗Wahlkreiſe erhielt Müller⸗Sagan 1370 Stimmen, Ledebour 1188. Müller iſt ſomit gewählt. * Hamburg, 4. Dez. Der Miniſter der öffentlichen Ar⸗ beiten, Breitenbach, der hanſeatiſche Geſandte, Dr. Klueg⸗ man n, Miniſterialdirektor Wiesner und der Geheime Regier⸗ ungsrat Dr. Weſener ſind zur Eröffnungsfeier des Hauptbahnhofs hier eingetroffen.— Auf der Nordſee und auf der Elbe wütet Hneuerbings ein Weſtſturm. Die Batte rien in Stintfang geben bwegen des ſteigenden Waſſerſtandes Warnungs⸗ ſchü ſſe a Leipzig, 4. Dez. Der Reichsgerichtsrat Goecke iſt geſtern abend an einem Herzſchlag geſtorben. * Bern, 3. Dez. Der Bundesrat beantragte, es folle beim Generalſtabe die Stelle eines Abteilungschefs für den Ter⸗ ᷑rite rialdienſi neu geſchaffen werden. Nom, 4. Dez. Der Kardinalfürſtbiſchof Dr Topp aus Breslau hat nach einer langen Privataudienz beim Papſtee die Rückreiſe angetreten. Madrid, 4. Dez. Gegen den Biſchof von Madrid wur⸗ gen feindliche Kundgebungen veranſtaltet, wobei der General⸗ Uitar des Biſchofs durch einen Steinwurf verletzt wurde. Die Polizei trieb die Menge mit blanker Waffe guseinander; mehrere Perſonen wurden verletzt. Zum Tobe des Prinzen Karl von Baden. Karlsruhe, 4. Dez. Dem Vernehmen nach findet die Einſegnung der Leſche des Prinzen Karl von Baden am Freitag vormittag ftatt und daran anuſchließend die Ueber⸗ führung unnd Beiſetzung im Mauſoleum. Die Taufe des Gebgroßhorzogs von Heſſen. *Darmſtadt, 4. Dez. Heute vormittag 113 Uhr fand im Neuten Palgis die Taufe des am 8. November geborenen Erbgroßherzogs ſiatt. Der Tauffeier wohnten außer den Ver⸗ iretern der Paten nur die nächſten Verwandten des Großher⸗ zolichen Hauſes bei; ferner das diplomatiſche Korps, die Sypipen der Vehörden und der Hofſtaat. Die Paten des Erb⸗ beitet zur Zeit an einem Werke, das den gegenwärtigen Stand der letzen Expedi⸗ Seine Rußland, der König von England, Prinz Heinrich von Preußen und der Fürſt zu Solms⸗Lich. Der Deutſche Kaiſer war bei der Feier durch den Prinzen Eitel Friedrich von Pnreußen, der Kaiſer von Rußland durch den ruſſiſchen Geſandten.!) und der König von England durch den Her ertreten. Den Taufakt, bei dem Jordan⸗ waſſer k e, vollzog der Oberhofprediger Ehr⸗ hardt. 2 ind der Taufe hielt Prinz Eitel Friedrich den Täufling. rſelbe erhielt die Namen Georg Donatus gN7 Wilhelm Nikolaus Eduagrd Seinrich Karl; der Rufname iſt Georg. Nach Boendigung der Tauffeier fand im neuen Palais Früſtückstafel ſtatt. Miniſterwechſel in Württemberg. Stuttgart, 4. Dez. Der König hat das Rücktritts⸗ geſuch des Miniſterpräſidenten miniſters Breitling ge⸗ nehmigt unter Verleil der Brillanten zum Großkreuz des Kronenordens und unter Zuſendung eines herzlichen Handſchrei⸗ bens, in de lig ſeinen Dank für die Verdienſte, ſpeziell um das Zuſtandekommen der großen Reformen der letzten Jahre und um die Einführung des bürgerlichen Geſetzbhuches in Württem⸗ berg ausſpricht.— Zum Miniſterpräſidenten wurde der Miniſter des Aeußern, Weizsageker, zum Juſtizminiſter der Oberlan⸗ desgerichtspräſident Schmidtlin ernannt. Der Marineetat für 1907. Beplin; Der Marine⸗Etat für 190 7 wird, wie aus gut unterrichteter Quelle verlautet, über den Rahmen des Flottengeſetzes von 1900 und der Novelle zum Flottengeſetz von 1906 nicht hinausgehen, Er enthält aber die Forderung des Baues von fünf neuen Unterſeebooten lin der deutſchen Kriegsmarine iſt bisher nur eins„U1“ im Dienſt), ferner ſollen bei einem im Jahre 1907 zu erbauenden neuen großen Kreu⸗ zer Turbinen in Anwendung kommen, nachdem der mit Turbinen ausgerüſtete kleine Kreuzer„Lübeck“ ſich gut bewährt hat. Eiſenbahnunfall. Hamburg, 4. Dez. Heute vormittag entgleiſten die Lokomotive und drei Wagen des von Blankeneſe kommenden Zuges 1319 zwiſchen der Lombardsbrücke und dem neuen Hauptbahnhofe angeblſch durch einen Zuſammenſtoß mit dem Kölner Schnellzuge. Sämtliche Geleiſe ſind geſperrt, die Dauer der Betriebsſtörung iſt unbeſtimmt. n Hamburg, 4. Dez. Die Entgleiſung des Blänke⸗ neſer Zuges iſt, wie nunmehr feſtgeſtellt iſt, durch Zuſammenfahren mit dem Kölner Schnellzug erfolgt. Perſonen wurden nicht ver⸗ letzt. Der Verkehr dürfte bald wieder aufgenommen werden. Marokkoniſches. * Paris, 4. Dez. Das„Journal“ veröffentlicht ein Inter⸗ wiev mit dem Miniſter des Aeußern Pichon, wonach dieſer über die marokkaniſchen Angelegenheiten unter anderem erklärt habe: Alle Signatarmächte des Uebereinkommens von Algeciras ſind über unſere Pläne und Handlungen auf dem Laufenden Uebrigens verſammeln ſich die Geſandten aller beteiligten Mächte täglich in Tanger und verfolgen in gemeinſamem Einvernehmen dasſelbe Ziel. Was uns anlangt, ſo baben wir keinen anderen Wunſch und wir müſſen ſorgfältig vermeiden, das erhaltene Mandat zu überſchreiten. Fürwahr, bis etzt liegt nichts vor, was die Be⸗ ſorgniſſe rechtfertigen könnte, die ſich in gewiſſen Kreiſen kundge⸗ geben haben. Man hat Unrecht gehabt, ſich über die Abſendung dreier Schiffe aufzuregen, die diejenigen erſetzen ſollen, die ſich be⸗ reits in marokkaniſchen Gewäſſern befanden. Auf die Frage, ob Ragiſuli an der Umgeſtaltung der Polizei teilnehmen werde, er⸗ Härte Miniſter Pichon: Raſſult nimmt nur die Stellung ein, die er ſich ſelbſt gegeben hat, und die nur ungenau abgegrenzt iſt. Es iſt ſchwer, die Rolle vorguszuſehen, welche er ſpielen wird. Aber was immer ſich ereignen möge ſo wird unſere Rolle ſich mit zwei Worten kennzeichnen laſſen: Keine Abenteuer, keine Expeditjonen Wir halten uns an das von der Algecirasakte feſtgeſetzte Programm, nicht mehr und nicht weniger. Spaniſche Miniſterkriſe. »Madrid, 3. Dez.(Senat.) Die liberalen Sena⸗ toren, die am 1. Dezember die Tagesordnung einbrachten, nach der der Senat mit den Erklärungen Lopez Dominguez ſich ein verſtanden erklärten, lehnten es ab, die Tagesordnung zurück⸗ zuziehen. Der Präſident des Senates, Wontero Rios, legte ſein Amt nieder. Miniſterpräſes Moret machte dem Senate die Mitteilung von der Amtsniederlegung und fügte hinzu, die Regier ung werde ebenfalls ihre Ent⸗ laſſungnehmen. Die Sitzung wurde um 5 Uhr 15 Min. unter großer Erregung geſchloſſen. Moret begab ſich ins königliche Schloß. Der König betraute Vega Armijo mit der Bildung des neuen Miniſteriums. Armijo nahm den Auftrag an. 8 n der K Ne2 Dez. Deutſcher Reichsſag. wW. Berlin, 4. Dez. Am Bundesratstiſch: Reichskanzler Fürſt Bülo w, die Saatsſekretäre Freiherr von Stengel, v. Tſchirſchky und Kolonialdirektor Dernburg. Die Beratung der Nachtragsetats weſtafrika wird fortgeſetzt. 5 Präſident Graf Balleſtrem macht darauf aufmerk⸗ ſam, es ſei ihm bei der Unruhe des Hauſes geſtern nicht mög⸗ lich geweſen, die Rede des Abg. Roeren in allen Einzelheiten zu verfolgen. Aus den Zeitungsberichten und dem Steno⸗ gramm habe er mehrere Ausdrücke gefunden, die nicht der Ordnung des Hauſes entſyrächen. Dazu gehören die Vorwür fe wegen plumper und roher Beleidigung. Wegen des Aus⸗ drucks„Börſenjobber“ rufe er den Abg. Roeren zur Ordnung. Vor Eintritt in die Tagesordnung erklärte der Abgeord. Roeren, daß er ſeine geſtrigen Ausführungen über Wiſtuba und die Togo⸗Miſſtonen in ſeinemeigenen Namen gemacht habe,(Hört! Hört), ohne auch nur ſeine Fraktion in Kennt⸗ nis geſetzt zu haben. Deshalb trage er die Verantwortung da⸗ für allein. Er habe die Verhandlungen lediglich auf Wunſch der Miſſionen zur Herbeiführung einer friedlichen Löſung ge⸗ führt, die von den Miſſionen gewünſcht werde. Darauf wurde in die Tagesordnung eingetreten. Der Reichskanzler erklärte: Durch die Sitzung des Staats⸗ miniſteriums und anderweitige Amtsgeſchäfte ſei er verhin⸗ dert geweſen, der letzten Sitzung beizuwohnen. Daher habe er erſt durch die Morgenblätter Kenntnis von der geſtrigen Auseinanderſetzung erlangt. Er wolle keinen Zweifel darüder laſſen, daß er die Haltung des Kolonialdirektors, insbeſondere ſeine Verteidigung gegen grundloſe Angriffe von Beamten und ſeine Abwehr der ungerechtfertigten Preſſionen auf das Nachdrücklichſte billige.(Vielſeitiges anhaltendes Bravo.) Die Offenheit, mit der der Kolonfaldirektor die Verteidigung für Süd⸗ graßherzogs ſind der Deutſche Kaiſer, der Kaſſer von geführt habe, ſei lediglich eine Konſequenz der von ihm(dem Reichskanzler) erhaltenen generellen Inſtruktionen, nichts 38 vertuſchen und unnachſichtlich und unparteiiſch Verfehlungen von Beamten zu verfolgen. Er(Redner) hätte gewünſcht, daß der Abg. Roeren weniger dem Beiſpiel Bebels und mehr dem ſeines Fraktionskollegen Erzberger gefolgt wäre(Heiterkeit). Lachen links) und nicht Fälle zur Sprache gebracht hätte, wor⸗ über zum Teil noch die Unterſuchung im Gange ſei. Die Klar⸗ ſtellung werde rückſichtslos nach allen Seiten erfolgen. Die Klarſtellung werde auch nicht vor einzelnen Abgeordneten Halt machen, die auf Grund einſeitigen Materials unſchuldige Beamte anklagten und ſchuldige in Schutz nähmen. Eß (Bülow) habe einen zweimaligen Wechſel in der Leitung der Kolonialabteilung vorgenommen und jetzt ſei die gründliche Reorganiſation im Gange. Er richte nun nochmals an das hohe Haus die Bitte, mit gutem Willen, mit Klarheit und Feſtigkeit das begonnene Werk der Reorganiſation unſerer Kolonien nicht dadurch zu hemmen, daß immer wieder alte Fehler der Vergangenheit zur Sprache gebracht würden. Auf Seiten der Regierung ſei der feſteſte Wille vorhanden, die vor⸗ gefallenen Verfehlungen unnachſichtig zu ahnden und die vor⸗ handenen Mißſtände rückſichtslos zu beſeitigen. Helfen Sie aber, ſchloß der Kanzler, unſeren Kolonien einer beſſeren Zu⸗ kunft entgegenzuführen und ſie fruchtbringend für das deutſche Volk zu geſtalten.(Beifall.) Wern er(Reformpartei) ſpricht unter großer Unruhe des Hauſes Dernburg ſeinen Dank aus für die bisherige Führung ſeines Amtes und Erzberger für die Haltung bezüglich der Aus⸗ lieferung des Materials. Seine Fraktion werde ſtets für eine beſunde Kolonialwirtſchaft eintreten. Müller⸗Meiningen(Freiſ. Vo.) dankt dem Präſidenten und den Bureaudirektoren für das taktvolle und würdige Verhalten gegenüber der preußiſchen Polizei und den Gerichtsbehörden.(Led⸗ hafter Beifall.] Leider ſei das Haus nicht ganz rein geblieben. Redner hofft, daß dieſe privaten Gaſtrollen hier im Reichstage aufhören,(Sehr gut!) Er habe noch nie ſo verlegene Geſichter auf der Bundesratsbank geſehen wie geſtern. Ein Mann deß hier ſeine Meinung ſagt und bereit ſei, aus ſeinem Verhaälten alle Konſequenzen zu ziehen, ſei bisher im Bundesrate noch nicht dageweſen.(Große Heiterkeit.] Die Begnadigung von Dr. Peters habe gezeigt, welch' tiefe Kluft in den Anſchauungen zwiſchen den Regierenden und der großen Maſſe beſtehe.(Lachen links.] Den Nutzen von einer ſolchen unklaren Politik ziehe nur die Sozial⸗ demokratie. Alle Parteien hätten das dringendſte Intereſſe, über das merkwürdige Protokoll Aufklärung zu bekommen, ſei dee Reichskanzler heute hier. Erfreulich ſei es, daß der Reichskanzler mit dem tapferen Vorgehen des Kolonialdirektors ſich vollkommen identifizierte. Die politiſchen Folgen der ganzen Angelegenheit könne er nicht überſehen. Nach der Erklärung Rörens ſcheine aber eine politiſche Bedeutung der geſtrigen Debatte nicht zu be⸗ ſtehen. Dem Wunſche des Reichskanzlers, die Vergangenheit zu⸗ zudecken, werden wir nicht folgeu. Wir werden keinen Pfennig für die Kolonien mehr bewilligen, wenn dieſe Zuſtände und dieſe Wirtſchaft fortgeſetzt werden ſoll. Wenn Dernburg auch ferner gegen jede Nebenregierung Stellung nimmt, wird er der Unter⸗ ſttzung der Mehrheit des Hauſes ſicher bleiben. Den Wert dss Wirkens der Miſſionen erkennen auch wir an. Wir wollen aber, daß das Chriſtentum ohne ſtaatlichen Zwang und ohne ſtaatlicht Unterſtützung ſich ausdehne. *** Berlin, 4. Dez. Die meiſten Morgenblätter beſprechen in Leitartikeln das geſtrige Rede⸗Duell Dernburg⸗Roeren und kommen zu dem Schluß, daß der Kolnjal⸗Direktor das ge⸗ ſamte Zentrum gegen ſich aufgebracht und dadurch einen Fonfſitt heraufbeſchworen habe, deſſen Ausgang zweifelhaft iſt. Die Hal⸗ tung Rörens wird ſcharf kritiſierf. 5* Berliner Drahtbericht. (Von unſerm Berliner Bureau.) Berlin, 4. Dez. Einer ſicheren Meldung aus Pen⸗ zing zufolge, hat der Herzog von Cumberland ſich dahin ausgeſprochen, auf Hannopeer zu verzichten. Er lehnt auch dig Inanſpruchnahme des Bundesrats beſtimmt ab. JBerlin, 4. Dez. Der„Deutſchen Tageszeitung“ zufolgg ſprechen in letzter Zeit Anzeichen dafür, daß einzelne Vereine deutſcher Studenten den Ausſchluß Naumanns aus dem Ver⸗ band mißbilligen. JYBerlin, 4. Nochricht, Prinz Max von Sachſen komme für den Poſener Erzbiſchofsſitz in Frage, kein wahres Wort ſei. herrſche Prinz Max von Sachſen die polniſche Sprache nicht unß dann ſtehe mit Wahrſcheinlichkeit ſeſt, daß König Friedrich Auguſt dieſer Beförderung ſeines Bruders niemals die Zuſtimmung gebe. Was den erſten Punkt anbetrifft, ſo erinnert die„Deutſchs Tageszeitung“ daran, daß der Prinz das Polniſche wahrſcheinlich ebenſo leicht nachhole, wie das Tſchechiſcht, in welcher Sprache der Prinz wiederholt gepredigt habe. Als ernſtlicher Kandidat für den Erzbiſchofsſtuhl in Poſen wird im„Berl. Tgbl.“ von zuverläſſiger Seite der Gneſener Geiſtliche Rat und Regens des dortigen Prieſterſeminars Ploſ⸗ f genannt. Er iſt deutſcher Nationalität. pefalz, heſſen und Emgedung. * Speyer, 29. Nov. Gegen ſämtliche hieſigen Beſitzer von Straußwirtſchaften, welche der Aufforderung der Polizei auf Schließung der Wirtſchaften leine Folge leiſteten, ſowie gegen die Pöchter der Wirtſchaften, wurde pollzeilich eingeſchritten. Alle erhielten Strafbefehle von 20., gegen welche Einſpruch erhoben wurde. Das Gericht nahm an, daß von einem örtlichen Herkommen hier nicht geſprochen werden könne und es ſich um einen unbefugten Wirtſchaftsbetrieb handelt. Infolgedeſſen wurden die Angeklagten zu Geldſtrafen von 5 M. verurteilt. 5 v. Aus der Pfalz, 2. Dez. Der Landrat der Pfalz baß in ſeinen kürzlich beerdeter Verhandlungen den Antrag des Pfar⸗ rers Schowalter, in dem bekannten pfälziſchen Muſiferdorf Jettenbach eine Muſikgwerbeſchule zu errichten, abge⸗ kehnt, nachdem von einflußreichen Rednern hervorgehoben warden war, daß man mit einer ſolchen Schule der Landwirtſchaft dis ohnehin ſpärlich vorhandenen Arbeitskräfte entziehen würde. Nug haben die Muſiker in Jettenbach beſchloſſen, 2500 Mark zuſammen⸗ zulegen, um einen Gründungsfond für die Errichtung einer Nu. ſitgewerbeſchule zu ſchaffen. Der Mufikverein hat zu dief m Zwe⸗s jedes Mitglied mit einem außerordentlichen Jahresbeitrag dos 10 Mark belaſtet. *Viernbeim, 2. Dez: Der Preis für Schwei nefkeiſg iſt von 86 auf 80 Pfernig herabgegangen. Dez. Die„Leipziger Nachrichten“ erhalten von maßgebender Seite den Auftrag, zu erklären, daß an de Zunächſt be⸗ ———— grrr oo FFRaegSan ee Pragens n PCCT Wmerr erneeeeee.neee 27 ˙ A en — W ee- 4 N hein, 4 4. 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Kleyer Cementw. Heidelb. 175.— 174— Vaſch. Arm. Klein Cementf, Karlſtadt 149.— 145 60 haſchinenf. Baden. Bad. Aniſinfabrik 493 50 493 Dürr kopy Ehäebr Griesheim 261.— 259 70 Waſchinf. Fritzner Hoöchſter Farbwerk 445.— 446 50 Pfälz. Nähmaſch. Vereinchem. Fabrit 332.20 36.—Schnellprf. Frkth“. Ebem. Werke Albert 399.— 400.50 elfabrik⸗Aktien ANeeumul.⸗F. Hagen 228.— 223.60 Zeilinduſtrie Wolff Nee. Böſe, Berlin 80.10 80.50 Lampertsmühl Allg. Eli⸗Geſellſch. 216.75 217.—ellſtoff Waldhof Südd. Kabelwerke 139.50 139.20 Kammga. Kaiſersl. Labmeyer 143 50 142 0 Drabtinduſtrie Elktr.Geſ, Schuckert 121.— 121.80] Schuhfab. Herz Frkf. 4 Bergwerks-Aktten. Bochumer 244— 244Harpener Buderus 127 80 131.20 ibernia Concordig———.—[Weſterr. Alkali⸗A. Deutſch Luxembg. 198.— 196.—Oberſchl. Giſenakt Friedrichsh. Bergb. 158 50 159.70 Ber. Königs⸗Laura Gelſenkirchner 226.50 227.20 Roßleben Fudwh.⸗Berbacher 234.50 235.— Oeſterr. Süd⸗Lomb. Pfälz. Marbahn 147.10 147— Oeſterr. Norrweſtb. do. Nordbahn 1363.60 138 40 Südp. Eiſenb.⸗Geſ. 182.00 11.20 Goftharbbahn 4 0 55 Packet 160 80 159.40 Ital. Mittelmeerb. Norbd, Lloyd 181.80 181.5„ Meridionalbahn Deſt⸗Ung. Staatab 145.30 145.60 Baltim. Obt⁰ Pfanbbriefe, Prioritäts-Obſigafionen. Keſ, rk. Sup.⸗Bfdb. 100 20 100.20 1a Pr. Pfbb. unt. 14 K B. Pfdbr—.———3/„„15 4%„ 1810 100.40 100%%3%„„„ 14 Pf.up B. fdb. 101.10 101 10 ½„„„ 05 96 60 96 0 ſ,„„„12 31fjeſ Pr. Vod.⸗Fr. 97.90 97 9“ ½ Pr.dfdbr.⸗Bk⸗ 4% Ctr. Bd. Pfd. vgo 100 10 100.1% Kleinb. b 04 4 90 ½% Pr. Nfdhr.⸗Bk.⸗ 15 unk. Oq 100 20 100 20 Hyp.⸗Ped.⸗KNom.⸗ 1%„Pfdbr..01 Obl, unkündb. 12 5 unk. 10 100.60 100.60 2% Rh. H. B. Pfb. 02 1 4%„ Pfdbr. v. 05 unt. 12 101.10 101.10 4%„„„ 1912 9%„ Pfdbr. v. 86 ee 89 ‚t. 94 94.20 94.20%½%„„„ 1904 8% Pfd. 93%f 94.— 94.—- ½„„ 114 de%„ Com-Aobl. 31ſ, Rh..⸗B. C. O 25 v. I,unt 10 102.60 10a 60 e% Rhein. Weſtf. D½„ Com.⸗Oul..⸗C.⸗B. 1910 5 v. 1801 95.80 95.80 4/, Pf. B. Pr.⸗Obl. 3. 0 Com.⸗Obl. 110% Pf. B. Pr.⸗O. v. 6/06 95.80 95.80 ½1 It al ſttl. g. C. 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In Aegyptiſcher fand das Geſchäft klein, Preiſe 1/16 d höher. eine abnehmende Tendenz, d. h. die ſpäteſten 8. 45 99.50 99.— 98.35 98.— 51.——.— 103 05 103.05 100.40 109.35 100.40 160.40 100.20 100.20 69 70 69.60 69.80 69.70 90 40 90.95 77 45 7770 95.70 95.70 88.35 88 30 9450 94.17 96 20 96.30 95.90 95.80 158.80 158.80 145.80 144.80 182.— 181 50 436 50 438 50 87.— 87 123.— 123 171.—172— 318.758177 27.— 127.— 220.— 219.80 390— 375 225.80 226— 138.— 189.— 187.20 187.40 182.— 131 40 146.90 145 84.50—.— 321— 828— 172 70 172.75 144.80 145.— 127.— 127.— 214.80 21410 282— 231.50 127 75 127.75 245.50 246— 10 100 10 100 Altien deutſcher und ausländiſcher Transvort-⸗Anſtalten. 36.25 35.75 187 85 157.20 121.50 121.70 100.50 100.50 170 50 109 50 98 90 98 90 94— 94— 95.60 95.60 96.— 96— 9780 97 80 100.— 100.— 907 100.— 100.— 101 50 101.50 94.50 94 50 94 50 94.50 96.— 96.— 96.— 96.— 100.80 100 8ʃ —— 100.70 96 90 96.80 ———.— 520.— 520.— 127.50 127.90 118.—114 50 215.50 215 90 108.30 103 30 196.80 197— 115.80 15.50 158.— 158 70 143.— 143.— 196— 195— 158.30 159— 117 50 117.40 142 80 142.90 184— 134.50 Frankfurt a.., 4 Dezember. Kreditaklien 215 60, Staats dahn 145 70, Lombarden 35.80 Egypter—.—. 4% ung. Goldrente 96.20, Gotthardbahn—— Disconto⸗Commandit 186.25, Laura —.—, Gelſentuchen 227.—, Darmſtädter 140.70, Handelsgeſellſchaſ! 474.25, Dresdener Bant 158.75, Deutſche Bank 241.70, Bochumer 24425 Nachbörſe. Kreditaltien 215.80, Staatsbahn 145.60, Lombarden (Wochenbericht von Hornby, Hemel ryt& Co., Baumwollmäkler m auf 36 100 B 5 Tage). Amerikaniſche Sorten ſind 20 Punkte höher. Die Nach⸗ rage war mäßig. Auch die Nachfrage für Braſilianiſche war eine äßige. Preiſe jedoch anziehend und 25 Punkte höher. Peruvia⸗ iſche ebenfalls mäßig gefragt zu feſten Raten für„rough“ Sorten. ein größeres Geſchäft ſtatt. Preiſe 1/8 bis 3/8 d höher. In Oſtindiſcher war Während der abgelaufenen Woche war die Tendenz eine weſfentlich beſſere. Die Nachfrage ſeitens der Spinnerei war eine anhaltend gute und gute Grade erzielen beſſere Preiſe denn je uvor. Für nahe Monate in Newypork, Dezember, befürchtet man eine ähnliche Klemme wie dies im November der Fall war. Die Spekulation iſt weniger lebhaft; es ſcheint, daß ziemlich viele Ope⸗ kateure das Erſcheinen des am.—10. ds. älligen Bureauberichtes abwarten wollen. Inzwiſchen herrſcht in den Ernteſchätzungen angen pprech alle von kleineren Ziffern. Spinner ſind fortgeſetzt vollauf für lange Zeit hinaus unter Kontrakt und machen hübſche Profite. Es verlautet, daß der New⸗Orleans Times Demoerat die Ernte auf 12 250 000 B. ſchätzt. * Ar Vom Londoner Metallmarkt. (Bericht von Brandeis, Goldſchmidt u. Co.) Den 30. Nop. 1908. Kupfer: Bei geringen Fluktuationen verkehrte der Markt weiter in ſehr feſter Haltung.— Die Spekulation hat ſich dieſe Woche weniger intenſid mit dem Artikel beſchäftigt, doch bleibt die Nachfrage für die amerikaniſchen Werke ſeitens des Konſums ſehr gut, und es iſt für die nächſten Monate keine Ausſicht vor⸗ handen, daß der Verbrauch daſelbſt abfallen wird. Die europäi⸗ ſchen Produzenten ſind zum großen Teil bis zum März ausver⸗ kauft, und der Konſum in Europa iſt ebenfalls ein ſehr guter. Wir ſchließen feſt und notieren: Standard prompt Oſtr. 102.—102.10, Standard per 3 Monate Lſtr. 103.—108.10, Engliſches Tough Eſtr. 107—108, Beſt Selected Lſtr. 107.10—108.10, Amerik. und engl. Elektro ſtr. 106—107. Kupferſulphat: Ruhig: Lſtr. 31 bis 32. Zinn: Die Attacke der ſpekulativen Klique auf dieſen Artikel wurde zu Anfang der Woche weiter fortgeſetzt, und große Quanti⸗ täten auf den Markt geworſen, welche jedoch ſchlankweg und ohne daß der Preis davon viel beeinflußt wurde, abſorbiert wurden.— Die am letzten Donnerstag ttgehabten Banca⸗Auktion verlief zum Durchſchnitt von Fl. 120,50 in Parität zu 200.15 London. Die Verſchiffungen vom Oſten werden auch in dieſem Monat kleiner ſein und 4500 Tonnen nicht überſteigen. Die Schlußtendenz war ſchwächer, da von intereſſierter Seite bedeutende Quantitäten verkauft wurden. Straitszinn prompt Lſtr. 196.10—196.15, Straitszinn per 3 Monate Lſtr. 197—197.5, Auſtralzinn prompt Eſtr. 197197.10, Engliſches L. u. F. Zinn Lſtr. 196—196.10. Antimon: Ruhig und knapp für nahe Lieferungen: Kſtr. 110—115. Blei: Stetig: Iſtr. 19.—19.10. Zin!k: Feſt zu Lſtr. 28.8 Silber: Da größere Optionen fällig waren, wurde der Markt dieſe Woche von intereſſierter Seite ſtark manipuliert. Wir ſchließen 32 prompt 32/8 zwei Monate. Queckſilber: Iſtr. 7. Eiſen: Sehr feſt, Cleveland 61/10½, Siandard 61 s. *„ Landesprodukten⸗Börſe Stuttgart. Börfenbericht vom 3. Dezember 1006. In der abgelaufenen Moche war die Pitterung teils nebelig, teils reoneriſch der Waſſerſtand auf den Flüſſen dementſprechend. doch bilden die hohen Rheinfrachten immer noch ein erhebliches Hindernis für größere Unternehmun en. Die Berichte von den aus⸗ ländiſchen Handelsplätzen enthalten etwas billigere Preiſe. Die argentinſſche Ernte wird fortgeſetzt günſtiger beurteilt. Die Inlands⸗ märkte waren ziemlich gut befahren. Der Verkauf konnte bei mäßig nachgebenden Preiſen bewerkſtelliat werden. Die Stimmung im Geſchäfſe iſt als ſehr rubig zu bereichnen Wie immer gegen den Fabresſchluß beſchränten ſich die Umſätze auf den nötigſten Bedarf. Im Einzelnen iſt auf die nachfolgenden Preisnotierungen zu verweiſen. Wir notieren per 100„e frachtfret Stuttaart ſe nach ualtfe! und Lieferzeit: Weizen württemberg. M 19 00—19.75. tränkiſcher 1150 19.75 niederbayer MN. 20.00—20.). Rumänier. 20.00 bis 21.5, Ulka M 20.5—21.J75, Saronska. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M 21.50—22.50, Walla⸗Wallga M. 00.00. 00.00, La Plata M. 20 50—21,50, Amerikaner M. 20.75—21.25, Kalifornter M. 00.0% 00.(0. Kernen: Oberländer M. 00.0—00 60, Unterländer M. 00.00 000. Dinkel 12.50—13.00. Noggen: württemheratſcher M. 17 25. 18 25, nordd. M. 00 00.%00 rufſiſcher M. 18 00— 19.0% Gerſte: württmb. M. 19.25—19 75, Pfälzer(nominell) N. 19 5 bis 20.50, bayeriſche M. 29.0 20.50, Tauber M. 20.00—20 50 ungariſche M. 20.00—22 00, kaliforn. vrima M. 00.00—.00, Fafer: Oberländer M. 0½00—00.00, Unterländer MN. 00.00—900.0, württembg. M. 17.00—17.85, rufſiſcher M. 09.00 00.00 Maié tred M. 00 00 00.00, La Plata geſfund 14.50 175, Dellow M.—00 00 Donau 14.50—14,75. Kohlreps 00.00 00.00. Mehl⸗ preiſe vro 100 ke inel. Sack: Mehl Nr. M. 30.00—31.00, Nr. 1 M. 28.50—29 50, Nr. 2 M. 27.00 28.00, Nr. 8 M. 25.50—26 50, Nr. 4 M. 23.00—24.00, Suppengries M. 30.00—.00, Sack Kleie Bet..50—-10.00. *** M²arx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 36 und 1637. 4. Dezember 1906. Proviſionsfrei! Ver⸗ 8 Wir ſind als Selbſtkontrahenten unter Vorbehalt: 0% e .⸗G. für Müblenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 115 Atias, Lebensverſ⸗Gei, Ludwiashafen.325— Badiſche Ziegelwerke,.⸗G., Brühl 48— Ben:& Co., Rbein Gasmotoren, Mannbeim 212 Brauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 25 zfr.— Bruchſaler Brauerei⸗ eſellſchaft— 96 Bürgerbräu, Ludwig baten— 280. Chemiſche Fabrik Heubruch 55 zfr. Daimler Motoren⸗Geſ. Unter ürkheim, Lit. 4— 280 5 6 5 Lit. B 83 zfr— Deutſch⸗Oeſterr. Man esmannröhren⸗Werke 174 Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 164%— Fil'erſabrik Eninger, Worms—— 261 Flink, Eiſen- une Broncegießerei, Mannheim 9¹— Frankenthaler Keſſelſchmiede— 88;fl Fuchs Waagonfabrik, Herdelberg— 156 Geſellſchaft für Linde's Eismaſchinen 189 Herrenmühle vorm. Genz eidelberg—— 107 Linoleumfabrik Maximilansau— 118 Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 100— Luriſche Induſfr'ewerke,.⸗G. Ludwiashafen 112— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnibel& Henning— 320 Mos acher Akttenorauerei vorm. Hübner 97— Pfälnſche Mühlenwerke Schifferſtadt— 127 Rbeinau Terrain⸗Geſellſchaf 1 Rheiniſche Automobil⸗Geſeſliſe,it 187 Rheiniſche Metallwrenkabrit. Genußſcheine— M. 250 Rheiniſche Schuckert Geſell chaft— 113 beinmühlenwerte, Mann eim 159%— Rhein⸗iff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— 119 Rombacher Por land⸗Cementwerke 135— S ah werk Mannbenn 118 115 Südd utſche Jute⸗Induſtrie, Mannbeim 98 96 Sübdeutiche Kabel, Mannheim. Genußſcheine— M. 110 Unionwerte,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen— 134 Umonbraueret Karlsrube 66 Vita Lebensverſicherungs⸗Geſ., Mannheim.340— Waggonfabrik Raſtatt 115⁵— Weitendbau⸗Geſellſchaft in Karlsruhe— 83 zfr. Zuckerſabrit Frankenthal 394— Stimmen aus dem Publikum. Die Unterrichtszeit. Es hat mich gefreut, daß endlich einmal die Angelegenheit der bei den hieſigen Mittelſchulen ſo außerordentlich ungünſtigen Unterrichtszeit näher beſprochen wird. Die in No. 554 vom 28. v. M. niedergelegten Aeußerungen halte ich für vollſtändig be⸗ rechtig!. Ich möchte aber zoch ganz beſonders hervorheben, dauß ſoviel bekannt— der Hauptgrund für die Einführung einer fünſſtü. gen Schulzeit am Vormittag der geweſen iſt, daß eim Nachmittag die Schule ausfallen ſollte. Wie ſchon angegeben, iſt dies aber durchaus nicht der Fall, denn die Schüler müſſen an mindeſtens zwei Wochentagen nachmittags auch zur Schule gehen. Der Hauptz die Schüler Nachmittag vom Unterricht frei⸗ zuhalten, iſt alſo abſolut nicht erreicht worden. Es ſcheint dies nur daran zu liegen, daß nicht genügend Lehrkräfte vorhanden ſind oder die Verteilung des Stundenplanes nicht ſo vorgenommen werden kann, daß alle Stunden auf den Vörmittag entfallen. So etwas ſollte doch aber gar nicht möglich ſein, denn die Schulſtunden ſollen ſich doch auch nach den Schülern richten und nicht etog nur nach den Lehrern. Es iſt einfach ein Unding, wenn einesteils geſagt wird, die Schüler ſollen an Nachmittagen nicht mehr durch den Geiſt ſehr anſtrengende Stunden in Anſpruch genommen wer⸗ den, und andererſeits dann gerade Stunden wie Latein auf den Nachmittag gelegt werden. Ich meine, es muß möglich ſein, die Nachmittagsſtunden wieder auf den Vormittag legen zu laſſen; die obere Schulbehörde ſollte gerade auf dieſen Umſtand ihr Haupt⸗ augenmerk richten. Wie es jetzt hier in Mannheim iſt, iſt es ein Zwitterding und wird unmöglich ſo weitergehen können; ———. *** Die Handelsfortbildungsſchule. Die„Eingeſandts“ in der Angelegenheit der Handels⸗ fortbildungsſchule mehren ſich wieder. Aus faſt allen geht Unzufriedenheit hervor. Die geſamte hieſige Kaufmann⸗ ſchaft iſt in der Tat über vieles ungehalten. Bis jetzt haben dies in ihren Verſammlungen die vereinigten Detailkaufleute des öfteren ausgeſprochen. Aber die Fabrik⸗ und Engros⸗ Geſchäfte leiden nicht weniger unter der beſtehenden Kala⸗ mität. Nur ſchweigen ſie aus Bequemlichkeit. Einſender dieſes iſt überzeugt, daß al le Kreiſe der Kaufmannſchaſt, ſelbſt diejenigen, die auf eine Weiterbildung des Perſonals den größten Wert legen, die Einrichtung in der Form, wie ſie heute beſteht, als gegen die berechtigten Intereſſe des Kauf⸗ mannsſtandes verſtoßend erachten. Und dies mit vollſtem Recht! Prinzipale und Schüler der Schule leiden hier unter den Schulverhältniſſen gleichermaßen. Die erſteren müſſen ihre Angeſtellten 3 bis 4 Jahre in die Schule ſchicken; Müd chen und Kommis, die längſt die Lehrzeit hinter ſich haben, müſſen die Schule weiter beſuchen. Mädchen, die die Schule zu be. ſuchen haben, werden mit richtigen Gehältern nicht mehr en⸗ gagiert, ſie müſſen 1 bis 2 Jahre nach der Lehrzeit noch mit 20 bis 30 Mark Monatsgehalt fürlieb nehmen, während ſie bei Schulbefreiung in dieſem Alter auf 50 bis 60 M. Monats⸗ gehalt rechnen könnten. Dies iſt doch ein undaltbarer und unbilliger Zuſtand. Was die Mädchen in der Schule lernen, ſteht in gar keinem Verhältnis zu den Kenntniſſen, die ſich die Mädchen bei praktiſcher Arbeit während der Schulzeit er⸗ werben würden. Nach beiden Seiten kommt es zur„Halb⸗ bildung“, die nur zum Schaden gereicht. Die in allen Kreiſen der Kaufmannſchaft herrſchende Ueberzeugung geht dahin, daß für Angeſtellte männlichen Ge⸗ ſchlechts eine gute Nachbildung bis zum 17 Jahre wohl ange⸗ bracht iſt, für Mädchen eine ſolche bis höchſtens zum 16. Jahre: fakultativ könnte für letztere ein weiterer Kurſus bis zum 17. Lebensjahr offen gehalten werden. Der einjährige Kur⸗ ſus, der eingeführt werden ſoll, iſt praktiſch einzig richtig. Seine Genehmigung und baldigſte Einführung iſt dringend erforderlich. Der jetzige Zuſtand iſt von größtem Nachteil. Würde der Stadtrat oder die Schulkommiſſion aus Kaufleuten beſtehen, dann würden ſie endlich ein Bild von der Situation erhalten. Wären die Prizipale ſelbſt, wie dies[Iigſt erforder⸗ lich wäre, in der Schulkommiſſion vertreten— ſie zahlen ja auch das Schulgeld— ſo wäre eine Beſſerung auch wohl längſt einigermaßen erzielt worden. Im Engrosgeſchäft iſt es ſchon vielfach ſo weit gekommen, daß der Prinzipal den wegen der Schule fehlenden Lehrling zu erſetzen hat, wenn es ſich um Be⸗ ſorgung der Abendpoſt handelt. Endliche Abhilfe tut not! Geſchäftliches. * Seit vielen Jahren erfreuen ſich die Spezialitäten der Deutſchen Venedictine ⸗Liqueur⸗Fabrik Friedrich u. Co. Walden⸗ burg f. Schl. der größten Beliebtheit. Die Firma ſieht ſich infolge der vielen Prozeſſe mit ihrer franzöſiſchen Konkurrenz genötigt, ihre älteſte Spezialmarke„urſprünglich Deutſcher Benedictiner! anders zu benennen und bringt ihn unter dem Namen„Echt Ponti⸗ fez⸗Linneur“ in den Verkehr, verſichert aber, daß derſelbe nach twie bor genau nach dem alten, alſo vorzüglich anerkannten Original⸗ Rezept der Firma fabriziert ⸗ärd. Derſelbe iſt dem franzöſiſchen nicht allein ebenbürtig, ſondern auch um die Hälfte billiger. Echt. Pestifex⸗Liqueur“, urſprünglich Deutſcher Benedictiner, iſt in allen beſſeren Delikateß⸗Weinhandlungen, Reſtaurants und Cafés zu haben. ————— Verantwortlich: 2 für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung! Rich. Schönfelder; ſür Volkswirtſchaft u den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfel, für den Inſeratenteil und Geſchäftliches Franz Kirche. Druck und Verlag der Dr. O. Haas'ſchen Buchdruckerem! G. m. b..: Direftor: Ernſt Mfller. Wir haben Herrn Georg Hochſchwender, Eigurten, geſchäft, P 7, 14a eine unſeret Zettung übertragen und ſind bei demſelben die Zeitungen im Monatsabonnement zu haben. 1 Verlag des General-Anzeigers der Stadt Mannheim.(Maunh. Zournal)* . die 0 eeregeenerpermeerrver * „FF((„ A A A rnbeim, 4. Dezenber 180f. r 18 7 —.— general⸗Angeiger.(Abendbfagg * Jeangs-Jerfteigrrun e 9255—55 8 n Muittags 2 2 werd⸗ in Mannheim, im ub kal 4, 5, gegen bare Zahlungg im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: Msõbel verſchied. Art und Sonſtiges. Maunheim, 4. Dez. 1906. Fränzle, 43648 G ctsnellzieber. Jeuerio. Mittwoch, 5. Dezbr. 1906, Abends 9 Uhr 11 in Unſeien neuen Bankettſaale im Habereckl,, 1 Nonats⸗ Matgtieserserſenmlung. 6821¹¹1 Der lier Rat. Kltinkinderichut, N8, 9.(E..) R 9. Beim Herannahen des Weih⸗ Aachtsſeſtes erlauben wir uns auch dieſes Jahr wieder alle Wönner und Freunde unſerer Anſtalt um Gaden an Geld, Kleidungsſtücken u. ſ. w. zu bitten, damit wir unſern Kleinen ein frohes Feſt be⸗ reiten können. 87978 Daulbare Entgegennahme im Schulgebände N 6, 9 ſo⸗ wie auch durch die Mitglieder des Ausſchuſſes: Frau B. Röchling, Vor⸗ ende, Werderſtr. 52. Fräul. Zechban „N4, 16. Fräul. J. Heckel, O 4, 10. Frau berbauluſpekt. Kupferſchmid, Faaz 10 89. Frau A. Laden⸗ urg, N 7, 17. Frau E. Löſch, G 7, 84. Fräul. A. Mohr, I. I1, 20 Frau A. Rümelin, I. 11,. Fran L. Wittmer, C 1, 18. Herr Dekan Bauer, A 4, 2. Herr Otts Glöcklen, N 8, 12. Herr Anguſt Scheubly, 5 8, 2. Bitte? Beim Herannaßen der Weich⸗ nachtszeit erlauben wir uns an die Freunde und Gönner unſerer Anſtalt die Bitte zu eichten, auch in dieſem Jahre unſerer Watiſen freundlich zu gebenken, damit wir in den tand geſetzt ſind, denſelben ein frohes Feſt bereiten zu können, 68147 Gütige Gaben werden dank⸗ Bar entgegengenommen von üulein Eliſe Gaertner, 6, 8. Vorſtand der Marien⸗ Waiſen⸗Anſtalt. Weihuachts⸗Bitle! Wiederum klopfen wir an den Türen aller edel⸗ und gut⸗ mten Menſchen⸗ u. Kinder⸗ mit der inſtän igen ute an, zur Ermöglechung einer Chriſtbeſcheerung für unfer 78 Kinder zählendes katu. Hnabenwaiſenhaus, „St. Anton“ A 4, 4 ge⸗ lligſt und wenn auch nur uſch ein kleines Scherflein deite“gen zu wollen durch gütige Spendung von Kleid⸗ ſtücken, Schuhen und ſonſtigen, das Kinderherz er⸗ freuende Geſchenke. Aber auch Geldgaben und Sammelgegen⸗ ſtände wie Staniol u. w. ſind herzlich willkommen und werden dankbarſt angenommen don dem Unterzeichneten und ern der Anſtalt, 4 4, 4. 67983 Der Vorſtand: Joſef Stadidekan, 8„ 2 Dergmann& Maland Inbh. Anton Bergmann Optiker, Planken, E 1, 15 Spenialist in gut u. bequem sitzenden Brillen u. Zwickern. Wir empfehlen als äusserst praktisch unsere bontor-Brille. Wir verwenden nur prima Srystaligläser. Ferner Alleinpertrieb der Isdmetropgläser- Bet Fgeryst II-Gläser n bereits geit 1888 620855 Sofort Geld Möbel und Waren jeder weiche mir zum Verkauf eder zum Berſteigern über⸗ geben werden. 44185 Heinrich Seel, Auktionator 7 17„ errt, teilen bereitwilligſt der Vorſtand, 3 Bekanntmachung. Die Weißznachtsſendungen betreſſend. Die Reichs⸗Poftverwaltung richtet auch in dieſem Jahr an das Publitkum das Erſuchen, mit den Wethnachtsver⸗ ſendungen bald zu beginnen, damit die Paketmaſſen ſich nicht in den letzten Tagen vor dem Feſte zu ſehr zuſammen⸗ drängen, wodurch die Pünktlichkeit in der Beförderung leidet. Bei dem außerordentlichen Anſchwellen des Ver⸗ kehrs iſt es nicht tunlich, die gewöhnlichen Beförderungs⸗ friſten einzubalten und namentlich auf weitere Eutſer⸗ nungen eine Gewähr für rechtzeitige Zuſtellung vor dem Weihnachtsfeſte 5 übernehmen, wenn die Pakete erſt am 22. Dezember oder noch ſpäter eingelleſert werden. Die Pakete ſind dauerhaſt zu verpacken. Dünne Papp⸗ kaſten, ſchwache Schachteln, Zigarrenkiſten uſw. ſind nicht benutzen. Die Aufſchrift der Pakete muß deutlich, voll⸗ ſtändig und haltbar hergeſtellt ſein. Kann die Auſſchriſt nicht in deutlicher Weiſe auf das Palket ſelbſt geſetzt werden, ſo empfiehlt ſich die Verwendung eines Blattes weißen Papiers, das der ganzen Fläche nach ſeſt aufgeklebt werden muß. Bei Fleiſchſendungen und ſolchen Gegenfänden in Leinwandverpackung, die Feuchtigkeit, Fett, Blut uſw. ab⸗ ſetzen, darf die Auſſchrift nicht auf die Umhünung geklebt werden. Am zweckmäßigſten ſind gedruckte Auſſchriſten auf weißem Papier. Dagegen dürfen Formulare zu Poſt⸗ vaketabreſſen für Plakatauſſchriften nicht verwandt werden. Der Name des Beſtimmungsorts muß ſtets recht grotz und kräſtig gedruckt oder geſchrieben ſein. Die Paketauſſchriſt muß fämttiche Angaben der Begleitadreſſe enthalten, zu⸗ treſſenbenſalls alſo den Frankovermerk, den Nachnabme⸗ betrag nebt Namen und Wohnung detz Abſenders, den Vermerk der Eilbeſtellung uſw., damit im Falle des Ver⸗ luſtes der Poſtpaketadreſſe das Pakel doch dem Empfänger ausgehändigt werden kann. Auf Paketen nach größeren Orten iſt die Wohnung des Empfängers, auf Pakelen nach Berlin auch der Buchſtabe des Poſtbezirks 82., SO0. uſw.) anzugeben. Zur Beſchleunigung des Betriebs trägt es weſentlich bei, wenn die Palete frankiert aufgeliefert werden. 67995 Die VBereinigung mehrerer Pakete zu einer Begleit⸗ abreſſe iſt für die Zeit vom 10. bis 25. Dezember im inneren deutſchen Berkehr(Reichs⸗Poſtgebſet, Bayern und Württem⸗ berg) nicht geſtattet. Auch für den Außlandsverkehr empfiehlt es ſich im Intereſſe des Publikums, während dieſer Zeit zu jedem Pakete beſondere Begleitpapiere aus⸗ zuſertigen. Berlin W 68, 20. November 1908. Der Staatsſekretär des Reichs⸗Peſtamis. J..: Gieſeke. itte. Allüberall ſehen Kinder dem fröhlichen Weihnachtsfeſt eutgegen. Stiſt ſoll ein Freudentag bereitet werden. Wir ſehen uns 5 deſſen Veranſtaltung umſo mehr veraulaßt, als Waiſen⸗ inder der ſorgenden Eltern entbehren müſſen. Wenn auch in unſeren Tagen ſo vielfältige Anforderun⸗ 1225 an den bekannten Opferſinn von Maunheim's Bevsl⸗ erung herantreten, ſo glauben wir doch annehmen zu darſen, daß noch viele Wohltäter ein Scherflein für unſere Kinder übrig haben und ein beglückendes Gefühl darin finden werden, elternloſen Kindern ein freudiges Weihnachtsfeſt bereiten zu helfen. Wir richten daher an Freunde und Göuner unſerer Anſtalt die herzliche Bitte um gütige Zuwendung milder Gaben. 6212⁸ Die Unterzeichneten ſind bereit, Liebesgaben an Weld, Spielzeug, Naturalien oder dergl, in Empfang zu nehmen. Mannheim, den 29. November 1908. Der Stiftungsrat: von Hollander, Bürgermeiſter. Foshag., Stadtrat, Schwetzingerſtr. 110 Kramer., Privatmann, Kaſſerring 18. Leo Adolf, Privatmann, L. 11, 8. Ludwig Aug., Ingenieur, Luiſenring 33. Lamerdin 3 Glaſermeiſter, Seckenheimerſtr. 78. Teſcher., Bankdirektor, Moltkeſtr. 6. Reiumuth., Verwalter, Seckenheimerſtr. 45. Weihnachtsbitte! Um auch in dieſem Jahre den Kindern der allgemeinen Kleinkinderſchule im ev. Vereinshauſe mit einer Weihnachts⸗ beſcherung eine Freude machen zu können, wendet ſich die Stadtmiſſion wieder vertrauensvoll an ihre Freunde und Gönner mit der herzlichen Bitte um freundliche Zuwendung von Gaben für dieſen edlen Zweck. 68188 Da während des Winters auch viele Arme bei uns Unter⸗ ſtützung ſuchen, ſind wir für Lehensmittel und Kleidungsſtücke ebenfalls ſehr dankbar. Die Unterzeichneten ſind bereit, Gaben in Empfanß zu nehmen und ſagen ſchon zum Voraus für jede Beiſteuer aufrichtigen Dank. Manuheim, den 30. November 1906. Frau Stadtpfarrer Achtnich, G 4, 2; Frau Fabrikant A. Bender, Carolaſtraße 10; Frau G. Cleß, Carolaſtr. 5; Frau OD. Dörflinger, Ww., I 6, 283; Frau M. Hei⸗ denreich, U 3, 9; Frau Hofſuwelier Heisler, Ww., L. 7, 6a; Fräulein E. Nüßeler, E 5, 8; Frau Direktor Po ſt, Kaiſerring 18; Frau Bauinſpektor Rümelin, L. II, 20; Frau O. Schmidlin, Jungbuſchſtraße 18. Das Katholische Knabenwaisenhaus „If. Anton“ A 4, 4, hier. Ueber ein Jahr iſt nunmehr verfloſſen, ſeit ſich das Waiſenhaus„St. Anton“ an die Mildtätigkeit edeldenkender Menſchenfreunde gewandt. Die gleichen Gedanken leiten uns heute wieder und es beſteht nur der Unterſchied, daß wir diesmal mit größerer Inſtändigkeit zu bitten ge⸗ zwungen ſind. Wer unſere Anſtalt vor einem Jahr be⸗ ſucht hat und ſie heute wieder betritt, wird ſich ſagen müſſen, daß in dem verfloſſenen Wirkungsſahre vieles, ja ſehr vieles ſich zum Nutzen und Vorteil der armen Waiſenkinder geändert hat. Nicht nur die Zahl der Zög⸗ linge hat ſich vermehrt(auf 76), ſondern auch alle inneren Räumlichkeiten. Der ſich im 2. Stock befindliche Saal wurde von dem Vorſtande nun auch noch nebſt anderen Räumen zu Zwecken der Anſtalt in Miete genommen, ſo daß nun das ganze Haus von dem Waiſenhaus benutzt wird. Durch dieſe Maßnahmen iſt nun allerdings dle Gelegenheit geboten, noch mehr Kindern die Wohltat einer geordneten, auf religiös⸗ſittlicher Grundlage fußenden Er⸗ ziehung zu gewähren, andererſeits iſt aber damit auch der Ausgabeetat des Hauſes bedeutend belaſtet worden. Er⸗ höhte Miete, bedeutende Unterhaltungs⸗ bezw. Erneuerungs⸗ koſten, Ausgaben für Schlaſſaal⸗ ete. Einrichtungen uſw., ſtellen an die ohnedies dürftige Anſtaltskaſſe nahezu uner⸗ ſchwingliche Auforderungen, während anderſeits eine ent⸗ ſprechende nicht zu verzeichnen iſt. Dazu kommt noch die empfindliche Steigung der Lebensmittel⸗ preiſe, ſo daß wir nur mit gewiſſem Bangen in die Zu⸗ kunft ſehen können. 67782 So der Not gehorchend, wenden wir uns an alle mit der herzlichſten Bitte, durch milde Beiträge, durch Spen⸗ 7 dung von Wäſche⸗ und Kleidungsſtücken und Hauseinrich⸗ tungsgegenſtände, auch wenn ſolche noch ſo unſcheinbar er⸗ ſcheinen, wie auch durch Sammlung von Kupfer, Zinn, Zink und Stantol ete. die Beſtrebungen der Anſtalt zu unterſtützen, damit wir nicht gezwungen ſind, eine größere Anzahl Kinder ihrem früheren Elende zurückzugeben. Dieſer Ruf wird gewiß nicht ſpurlos verhallen, ſondern wir hoffen und wünſchen, daß er eindringt in das Herz aller Kinderfreunde und weitergetragen zu Taten anſpornt, zu Taten der Nächſtenliebe, die Gottes Segen auf den edlen Geber herabflehen und nicht zum mindeſten aber auch das Empfinden der Befriedigung erwirken durch das Bewußtſein, armen Waiſenkindern zu dem großen Glücke einer guten Erziehung verholſen zu haben. Auskünfte in allen Angelegenheiten der Anſtalt er⸗ ee Bauer, — ſigft 4. 4. uß die Schweftoypn der An Auch unſeren Waiſenknaben im Familie Wespin⸗ Heine Ausstattung, Inhaber: Huge Zlete, Dresden. 0 S 0 LZur g n Kenntnisnahme für Cigarettenraucher! 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J Mitgliedskarten à 50 Pfg.(dle auch als Loſe für die Ortslonterſe geiten, deren Ziehung am 8. Apriſ 1907 ſtatifindet) owie die Eintrittskarten zu Mark 1 und zu 30 Pfg. ſind zu daben be unſeren Vorſtandsmeitgliedern J. Katzenmaier, Auguſtaanlage 7, Friedrich Hunert, Luiſenring 61, Ludwig artmaun, U 6. 22 Emil Iſtand, k4 Jean Helffenſtein, F2, 6, Emil Prüfer, K 2 22, Ferd. Steinhardt, P2 sa, Franz Kaufmann, M 2, lös Hans Kehl, aienx. 59, Ehr. Lint, Mheinauſaße 22, Jakob Schemenauer, U3 19, bei unſere⸗ Fechtmeiſtern, bei Frau Karl Arnold Wwe., H 4 7, in der Marien⸗Waiſen⸗Anſtalt, Na bei G. Hochſchwender, Nigarren⸗ Handiun ſ 7 144 M. Herzberger, 1 arren aus ling EK 17 Joſef Schroth, Schwetzingerſtr. 7, Leopold Levi, Zigarren⸗, üdtang, U 1, 4, Adr. Schmitt,„ en andeung, K 4, 10, Karl Breuner, N 2, 4/5, Herm. Hirſch, Loſegeſchäft, D 4, 7 F. 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Milch: 56.000 Liter. eren Lieferung im Submiſſionswege vergeben 9 8 en. Angebote 050 wullen bis Samstag, den 8. Dezember 1906, vormittags 18 Uhr mit entſprechender Aufſchriſt verſehen auf dem Bureau der Krankenhausverwaltung R 5, 1 eingereicht werden. Die Lieferungsbedingungen liegen inzwiſchen auf ge⸗ nauntem Bureau zur Einſicht offen, es wird jedoch jetzt ſchon daß 1. die Angebote auf Lieferung von Maſtochſenfleiſch bezw. La. Rindfleiſch, Kalbfleiſch, Schweinefleiſch nach einem zu bewilligenden Rabatt an dem jeweiligen Laden⸗ preis zu richten ſind; 2. daß die Preiſe für Schinken, Wurſtwaren u. dergl. für die ganze Lieferung ſeſt normiert werden; 8. daß die bezeichneten Gegenßände von den Lieferanten in der Krankenanſtalt zu übergeben ſind. Daß Kalbfleiſch iſt auf Verlangen auch in ganzen oder halben Tieren nach dem ortsüblichen Gewicht von mindeſters 30 Ko. pro Tier, jedoch ohne Kopf zu liefern. Bei den Backwaren haben die Augebote in der Art zu erſolgen, daß bei den einzelnen Gattungen A) für Schwarzbrot 1. Sorte b) Weiß⸗(Waſſer Brötchen e) Milchbrot der für die ganze Lieſerungszeit zu fordernde Preis per ein Kilo in Buchſtaben beſtimmt ausgedrückt iſt. Außerdem iſt ſowohl bei dem Schwarzbrot als auch den Weißwaren für die ganze Lieferungszeit an der jeweiligen Mongtsrechnung ein Rabatt, in Prozenten angegeben, zu gewähren und behalten wir uns gleichzeitig vor, dieſe Lieſerung ganz oder getrennt zu vergeben. Angebote, die nicht unſeren Bedingungen entſprechen, werden nicht berückſichtigt. Die auf vorgenannte Lieferung eingereichten Offerten kreten erſt nach Umlauf von 14 Tagen, vom Tage der Sub⸗ miſſionseröffuung an gerechnet, uns gegenüber außer Kraft. Mannheim, den 25. November 1903. Krankenhauskommiſſion: von Hollander. 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