eeee eeeeeeee.. aäds aenarncKere 5— ielden alte Geſchichten, und die blühenden Apfelbäume, die manch bemnisvolle Erinnerung an den Lebensbaum des Paradieſes an⸗ ftt die Menſchheit opferte. Gadiſche Volkszeitung.) Abonnemente 70 Pieunnig monatlich. Bringerloyn 28 Pig monatlich, durch die Poſt dez mel Voſt⸗ aulſchlag M..42 pro Quattal. Einzel⸗Nummer s Pig⸗ —— Iuſerate: Die Colonel⸗zeile. 20 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate. 28„ Die Neklame⸗Zeile 60„ E 6, 2. Unabhä der Stadt Mannheim und Uumgebung. Erſcheint woͤchentlich zwölf Mal. Geleſtuſte und verbreilelſte Jeitung in Rannheim und Amgebung. Schiuß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Eigene Nedaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. ngige Tageszeitung. 9 8 Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſez Journal Mannheim“e. — Telefon⸗Rummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nabme v. Druckarbeiten 86 Redaktioaa:n 17 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.„ 21 E G6, 2. Nr. 577. St. Petersburger Wochenbild. (Von unſerem Petersburger Mitarbeiter.) Petersburg, 8. Dez. Die vergangene Woche ließe ſich am beſten als„Lidval⸗ Woche“ bezeichnen. Mit Heißhunger war alles, was in Ruß⸗ land regierungsoppoſitionell heißt, auf den glücklicher Weiſe ſeltener gewordenen Brocken geſtürzt, den Mißgriff eines hohen Beamten, des Gehilfen des Miniſters des Innern W. Gurko. Um ein Paradoxon zu gebrauchen, bildet der Fall Lidval einen Beweis für die bisher erfolgreiche Tätigkeit des Miniſterpräſidenten P. A. Stolypin. Denn das Freuden⸗ geſchrei der Oppoſition über die ſcheinbare Möglichkeit, dem Miniſterpräſidenten, welcher der Oppoſition die moraliſche Eriſtenzberechtigung rauben will, etwas am Zeuge flicken zu können, das Anfbauſchen einer an und für ſich noch gar nicht durch objektive Unterſuchung feſtgelegten Tatſache, bei der vor⸗ läufig nur die widerſpruchsvollſten Enthüllungen das Poſitive ſind, zeugt dafür, daß die Oppoſition in der Regierung Stoly⸗ pins einen ganz gefährlichen Konkurrenten um den Ruf eines Befreſers Rußlands ſieht. Man kann der Regierung allerdings bon vornherein den Vorwurf nicht erſparen, daß ſie in einer die Lebensintereſſen Rußlands ſo ſchwer berührenden Hand⸗ ing, wie ſie die Verpflegung für die vor Hunger verzweifeln⸗ den Notſtandsgebiete iſt, einem Einzelbeamten, ſei er ſper Miner— eine ſo weitgreifende Verfügungsmöglichkeit einge⸗ Aöiint hat.— Die dieſer Tage von Lidval dem Moskauer Kor⸗ keſfondenten der„Nowoje Wremja“ er getanenen Aeußerungen, nach denen erſterer nur durch eine Preſſion auf den Getreidemarkt und deſſen Monopoliſierung, das zu lie⸗ ſernde Getreide zu dem Preiſe von 83 Kopeken für das Pud zu beſchaffen hoffte, jetzt aber vor einem„Froßen Verluſte“ ſtche, da die regierungsfeindlichen Blätter ihm das ganze Ge⸗ ſchäft durch die nun erfolgende Preisſteigerung der Getreide⸗ bekkäufer verdorben hätten, ſprechen nicht gerade für die Soli⸗ dität des Unternehmers, der,„nach einer in Amerika üblichen Geſchäftsmethode“ verfahren wollte. Zum 2 Millionen⸗Sparen war die Gelegenheit wirklich nicht gar ſo ſehr geeignet. Doch bei dieſer Beurteilung der Angelegenheit verweilen die links⸗ Oppoſitionellen Blätter nicht, ſondern ſuchen dem Verhaltei Gurkos direkt unlautere Motive, vor allem, das der Beſtechung, zu unterſtellen. Man darf ſelbſtredend der eingeleiteten Unter⸗ ſuckung nicht vorgreifen; doch der ofſene Brief des angegrif⸗ fenen Beamten, in dem er die Verleumder vor Gericht zu ziehen verſpricht und ſeine zuverſichtſiche Haltung laſſen dar⸗ Hlif ſchließen, daß Gurko den beſten Willen gehabt hat, ſeinen Auftrag glänzend auszuführen, ohne jedoch ſo umſichtig ge⸗ weſen zu ſein, als daß er wirklich hätto„glänzen“ können; denn, wer Pech anrührt, beſudelt ſich, und die Svielerver⸗ gangenheit Lidvals, wie ſie genügend feſtgeſtellt iſt, hätte Gürko vorſichtiger in der Wabl ſeiner Verbindungen machen ſollen.— Der Umſtand, daß Gurko der Sohn des in allen liberalen Kreiſen ſich keiner allzu großen Vorliebe erfreuenden eil. Feldmarſchalls Gurko iſt und ſich auch in ſeinen Kroiſen durch Schroffheit viele Feinde erworben hat, war Oel in die gegen Flamme der nicht vergeſſen darf man andererfeits, daß die Parteibrille das Dienstag, 11. 1906. Skandalbegeiſterung. nender Weiſe die Enthüllungen von den durch Lidval ausge⸗ ſtochenen Lieferungskandidaten. Zuletzt iſt es noch immer nicht ausgeſchloſſen, daß Lidval ſeinen Auftrag doch noch bis zum feſtgeſetzten Termin(31. Dezember) ausführen wird, ſo daß der Hauptanlaß zum Skandal ſeine Berechtigung verlieren könnte. Doch ſind für dieſen günſtigen Ausgang der Sache die Ausſichten recht trübe, da der Winter und mit ihm die Wegeloſigkeit über Rußland gekommen ſind. Die Flußſchiff⸗ fahrt aber, die bei der Zuſtellung des Getreides ganz bedeu⸗ tend hätte in Betracht kommen müſſen, iſt durch das Zu⸗ frieren der Waſſerwege unmöglich geworden.— Allzuviel dürfte ſomit an dem tragiſchen Vorkommniſſe kaum wieder gut zu machen ſein. Die Regierung hat jedenfalls nicht gezögert, alles Mögliche zu veranlaſſen, um den Notſtandsgebieten außer dem Lidval⸗Getreide aus anderen Quellen Hilfe zu⸗ kommen zu laſſen. Leider iſt erſt jetzt die Verpflegung der notleidenden Gou⸗ hernements einer Perſönlichkeit unterſtellt worden, die ſchon einmal— 1891— an der Spitze des Verpflegungsweſens der Eberſoner Semſtwo geſtanden, als zwei Drittel des Europäi⸗ ſchen Rußland unter der Hungersnot litt— Herrn S. N. Gerbel.— Siebzig Millionen Rubel ſtanden der Regierung zur Verpflegung der Hungergebiete zur Verfügung; noch 8½ Millionen ſind davon übrig geblieben.— Sehr anzuerkennen iſt die Schaffung öffentlicher Arbeiten in den Wolga⸗ Hungergebieten durch die Regierung. Denn zuletzt iſt es nicht zu verkennen, daß die Bauern einen großen Teil eigener Schuld an den Mißernten tragen und bei der Behauung ihrer ſich nach alter Tradition von der Zuverſicht leiten i geht die Sgat nicht auf, ſo hilft uns die Regierung und ſorgt für unſer Forkkommen. Für nichts iſt nichts. Arbeite, dann haft Du Dein Brot! muß dem Bauern gelehrt werden, ſo daß ſein durch die bisherige Regierungsobhut erzeugter Fata⸗ lismus, der zu ſo eigenartigen Blüten führte, daß die Herren Ackerbauern hie und da von unbebauten Feldern zu ernten hofften, zu den nicht wiederkehrenden Erſcheinungen gehören ſoll. Eine Erziehung zu dieſer Selbſtändigkeit wird hoffentlich die Schaffung des bäuerlichen Eigenbeſitzes werden. Aller⸗ Dezember 7 11 11 dings iſt die Umwandlung von ſo konſervaktiven Charakteren, wie ſie die der Bauern ſind, keine von heute auf morgen zu erzielende Erſcheinung. Die Reform vom 9.(22.) No p. 1906 iſt immer ein Wagnis. Kein Wunder daher, daß ſie in heiden reformfeindlichen Lagern— dem ultrarechten wie dem ultralinken— auf heftige Verurteilung geſtoßen iſt, und be⸗ zeichnend für den Mangel von Anariffswaffen für die linke Oppoſttion iſt es, daß dieſe die Gründe zu einer abfälligen Kritik von den Monarchiſten leihen mußte: der ruſſiſche Bauer iſt noch nicht reif, um auf eigenen Füßen zu ſtehen.— Man kann es den Monarchiſten nicht abſprechen, daß ſie ihre Bauern, da ſie ja auch Agrarier ſind, beſſer kennen, als ſonſt jemand; beſſere Wiſſen ſehr trübt, auch daß die ruſſiſche Bauernſchaft ein gutes Stück gewitzigter geworden iſt. Geſchichtliches vom Weſhnachtsbaum. In dieſen Tagen, da der würzige Waldesduft der Tannen und Fichten als lieber Vorbote der ſchönen Weihnachtszeit ſchon in die Häuſer einzieht und das friſche Nadelgrün den Gruß der im Winterſchlaf ruhenden Natur in unſere Zimmer trägt, da kemmt auch ein neues Buch zu uns, das von der Geſchichte des Weihnachtsbaumes und ſeinen vielfältigen Beziehungen zum Volksglauben, zur Sage, Sitte und Dichtung erzählt. Es iſt das Buch don Dr. E. M. Kronfeld„Der Weihnachtsbaum“ Schulzeſche Hofbuchhandlung, Oldenburg, in dem die zahlreichen orſchungen über dieſen trauten Gaſt unſeres Chriſtfeſtes geſam⸗ melt und vervollſtändigt worden ſind. Die Pflanzenwelt iſt ja mit dem Weihnachtsfeſt nach dem Volksglauben nicht minder innig verknüpft, als die Menſchenwelt. Wie in unſeren Herzen zum Chriſtfeſt ein Keim des Glückes ſich entfaltet, ſo blüht auch Der Pflanze aus der Geburt des Herrn ein früher Frühling auf, Von blühenden und leuchtenden Bäumen, die in der heiligen gacht zu jungem Leben erwachen, wiſſen CEhroniken und Legenden umderſames zu erzählen. Die Roſe von Jericho, die ihre Blüte im hellen Schein des Sterns von Bethlehem entfaltet, hat ihr Baturgeſchichtliches Gegenbild in der Nießwurz, deren vorzeitige Wlüten ſchon im Dezember„Schneeroſen“ hervorſprießen laſſen; don dem in der Chriſtnacht ausſchlagenden Weißdornſtrauch Anserwählter in der heiligen Nacht leuchten ſah, laſſen eine ge⸗ lingen, führen bin zu jenem als Kreuz aufgerichteten Baumes⸗ amm, an dem der Heiland die purpurnen Blüten ſeines Leidens 5 Dieſes heimliche Aufwachen und Aufblühen der Pflanzen und Bäume, die ähnliche Vorſtellungen des germaniſchen Mythos im zholfsgemüt befeſtigen halfen, rufen im Menſchen die Sehnſucht ver ſolch Wunder der Natur im eigenen Haus zu hegen, und entſtand denn die Sitte, zum Chriſttage Blumen und Zweige e wwe zum Blüßon zif bringen, ig durch künſtliche Erwärmung und ſorg⸗ fältige Pflege Kirſch⸗ und Birnenbäume mit jungen Sproſſen und erſten Blüten zu ſchmücken. Doch von dieſen kfnſtlich hervorge⸗ bprachten Ausnahmen wandte man ſich früh zu den immerarünen Pflanzen, deren Schmuck die Unbilben des Winters überdauert And die die ſchönſte Verbeißung der Pafur kür eſnen kommenden Früßſing ſind. Tanne, Fichte und Föhre, feit Urzeiten mit den Erkebniſſen des Volfes eng verknüpft und in der Phantaſie ſagen⸗ bringend und lebendig wirkend, wurden die naturgemäßen Weih⸗ nochtsbäume: ja auch die Eihe iſt in Brandenßurg und Sachſen ols Ehriſtbaum verwendet worden, wie Linne 1741 beobachtet hat. Beſpnders wurden Eibenzweige mit ihren weichen Naodeln als Weihnachtsoruß an die Wände geſteckt oder mit Weihnachtsgebäck verſandt. Heiſige Bäume, von denen ein magiſches Leuchten aus⸗ geht, tauchen ſchon in den Urzeiten indogermaniſchen Weltempfin⸗ dens auf. In indiſchen Märchen von Nal und Damayanti wird der heilige Acokabaum, der mitten im Wolde voller Blüten ſteht, in höchſter Nof angebetet; in der germaniſchen Mythologie ſpielt der Julblock, das Sinnbild des erwachenden Pflanzenlebens, eine große Rolſe; mit Lichtern beſteckſe Jannenbäume merden bel Slaven und Zigeunern zu Hochzeitsfeſtlichkeiten aufgerichtet; auch bei dem Julfeſte wurden Blöcke Holz angezündet. So geſellt ſich Feuer⸗ und Lichterglanz zu aller germaniſchen Feſtesſeier. Man hat auch in den Lichtern des Chriſtbaumes Opferkerzen, in ſeinem Schmuck von Aepfeln, Nüſſen und tauſend Herrlichkeiten Opfergaben ſehen wollen, wie es ja auch heute noch bei primitiven Völkern„Opferbäume“ gibt. Aber dem ſteht ent⸗ gegen, daß ſich der deutſche Weihnachtsbaum in keiner Weiſe von altheidniſchen Gebräuchen herleiten läßt. Mag auch ſein Weſen mit uralten Vorſtellungen und lang bertrauten Gebräuchen eng zuſammenhängen, ſo iſt ſeine Exiſtenz doch vor der Wende des 16. ünd 17. Jahrhunderts nicht nachzuweiſen. alter noch die Reformationszeit kannten den Chriſtbaum, und r ſcheint erſt aus einer lokal begrenzten, elſäſſiſchen Einrichtung und Sitte allmählich ſich zum Sinnbild deutſcher Weihnachtsfeier Ausgegangen ſind bezeich⸗ (Abendblatt.) Der Saatenſtand in Rußland verſpricht— wenn die An⸗ seichen nicht trügen— für den größeren Teil Rußlands gute Erfolge. Es iſt zu hoffen, daß in dieſer Hinſicht der Haupt⸗ bevölkerung des Agrarſtaates eine Wiederholung der traurigen [Ereigniſſe dieſes Jahres erſpart bleibt; daß eine Wieder⸗ bolung des politiſchen Wirrwarrs in den Dörfern nicht ſtatte findet, iſt dagegen nicht zu erhoffen, ſondern mit Beſtimmtheit zu erwarten. Denn ein gebranntes Kind ſcheut das Fenter. Politische Uebersſcht. Maunheim, 11 Dezember 1906, Die Algceiras⸗Akte. Die Blätter der Reichshauptſtadt bereiteten für dle geſtrige dritte Leſung zur Algeciras⸗Vorlage auf Erklärungen vom Regierungstiſche über die Rolle vor, welche der frühere Geh. Rat v. Holſtein im Auswärtigen Amt angeblich wäh'⸗ rend der ganzen Marokko⸗Angelegenheit geſpielt haben ſoll. In dieſen Anſchuldigungen wurde Herr v. Holſtein des Ver⸗ ſuchs angeklagt, die Berichte der auswärtigen Vertreter Deutſchlands beeinflußt zu haben, wodurch die deutſche Regie · rung ſo unvollkommen über die Stimmung der anderen Mächte über die ganze Marokko⸗Angelegenheit unterrichtet geweſen ſei. Außerdem wur noch behauptet worden, daß der damalige franzöſiſche Miniſter des Auswärtigen, Herr Rouvier, nach Annahme des Konferenz⸗Verlangens an die deutſche Regierung Des mit dem Vorſchlage herangetreten ſei, ſie möchte ſelber die Schaffung einer franzöſiſch⸗ſpaniſchen Hafenpolizei anregen, ein Vorſchlag, für welchen Herr Rouvier das Einverſtändnis faft aller Mächte in der Taſche haben will.— Die Ueberzeuge ung, daß die deutſche Diplomatie und deren Vertretung im Auslande nicht zu jeder Zeit auf der Höhe ihrer Aufgaben ſtand, hat ſich leider bei faſt allen Parteien Bahn gebrochen, ö und ſie wird auch jedenfalls bei den noch bevorſtehenden par⸗ lamentariſchen Verhandlungen über den Etat des Auswärtigen Amtes in ſcharf pointierter Weiſe zum Ausdruck gelangen. Wie es ſo oft mit vorherigen Ankündigungen im parla⸗ mentariſchen Leben geht— ſie erfüllen ſich nicht; auch geſtern nicht. Kein einziger Abgeordneter zeigte die geringſte Luſt, auf die„Holſtein“⸗Angelegenheit einzugehen. Nur Abg. Strombeck verſuchte, die Einzelheiten der Algeciras⸗Akte noch⸗ mals zu erläutern und von konſervativer Seite wurde der Vort ſchlag gemacht, die Vorlage in dritter Leſung en nehmen. Und ſo geſchah es, und zwar ein ſtim mig: die angekündigte„Senſation“ war ins Waſſer gefallen! Dernburg und„Germania“. Die„Germania“ hat in einem Artikel:„Es war Nichts“ den Verſuch gemacht, die Niederlage, die der Abgeord. Roeren im Reichstag erlitt, abzuſchwächen, indem ſie über die denk⸗ würdige Sitzung vom 3. Dezember ſchreibt:„Ja, es war wirk⸗ lich nichts. Der„neue Herr“ Kolonialdirektor Dernburg hal in einem unbewachten Augenblick ſich ſelbſt verraten, als er in Weder das Mittel⸗ heidniſch. Unter dieſen Sitten erwähnt er auch;„danreiß(Tans nenfeis] in die ſtuben legen“ und bietet uns damit den erſten Beleg für einen Volksbrauch, der mit unſerem weihnachtlichen Tannenbaum in Verbindung ſteht. In der katholiſchen Reichsſtadt Schlettſtadt im Unterelſaß läßt ſich dann der Weihnachtsbaum durch das ganze 16. Jahrhundert hin nachweiſen. Im Jahre 1555 erläßt der Rat der Stadt das Verbot, Weihnachtsbäume zit hounen; die„Weihnachtsmaien“, d. h. die am Chriſttag Abend 5 gerichteten Tannenbäume werden den Förſtern zur beſünderen Hut übergeben; überhaupt läßt ſich aus Rechnungen und Verord⸗ nungen zu Schlettſtadt das alljährliche Aufrichten von Weih⸗ nachtstannen genau belegen. Die erſte wirkliche Erwähnung des geſchmückten Baumes aber haben wir in einer Handſchrift von 1604, in der es heißt:„Auf Weihnachten richtet man Danne bäume zu Straßburg in den Stuben auff, darxan hencket m rößen aus vielfarbigem papier geſchnitten, Aepfel, Oblatt Ziſchgelt, Zucker“, Noch 1654 bekämpft der Straßburger Paſt J. K. Dannhauer dieſen Brauch als gottloſes Kinderſpiel. In ſeinem dickleibigen Kompendium„Katechismusmilch“ heißt es „Unter allen Lappalien, damit mau die frohe Weihnachtszeit oft mehr als mit Gotteswort begeht, iſt auch der Weihnachtsbaum oder Tannenbaum, den man zu Hauſe aufrichtet, denſelben mit Zucker und Puppen behängt und ihn bernach ſchütteln und ab⸗ blumen läßt.“. Doch der elfäſſiſche Weihnachtsbaum war no ohne Lichter; er verſchwand nach der gewaltſamen Franzöſierun des Landes vollſtändig und iſt erſt 1870 von den deutſchen Trup⸗ pen wieder hinoebracht worden. Im Innern Deutſchlands aber fant dieſer elſäſſiſche Volksbrauch liebevolle Aufnahme und brel 7 2. Selte General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannßeim, 11. Dezemßer⸗ kage erklärte, daran habe er ſelbſt nicht geglaubt. Wir haben dieſe Aeußerung des Herrn Dernburg mit eigenen Ohren ge⸗ Hört und geſehen, wie derſelbe über dieſe unbedachte Selbſt⸗ anklage, der auch die Jronie nicht fehlte, einen Augenblick be⸗ troffen war. möcht ers im Buſen gern bewahren.“ Aber das Wort iſt nun einmal feſtgelegt und es zeugt gegen den guten Glauben, gegen die ehrliche Kampfesweiſe des neuen Kolonialdirektors, denn gerade er hat eine angebliche Aeußerung des Abgeordneten Roeren, an die er ſelbſt nicht geglaubt hat, zu einem Kernpunkt und zu dem ſchwerſten Geſchütz ſeiner Anklage gegen den Ab⸗ geordneten Roeren gemacht. Wollen die Blätter ſich darüber nicht auch einmal äußern? Oder ſoll es auch hier heißen;„Es war nichts?“ Die„Germania“ ſtellt alſo die Sache ſo dar, als ob der Kolonialdirektor ſelbſt nicht daran geglaubt hätte, daß der Ab⸗ geordnete Roeren jene Aeußerung überhaupt getan hätte. Dem hält die„Nordd. Allg. Ztg.“ das Stenogramm der Reichstagsverhandlungen gegenüber und fügt hinzu: „Hieraus geht alſo einwandfrei folgendes hervor: es iſt dem Kolonialdirektor nicht eingefallen, zu ſagen, er habe ſelbſt nicht geglaubt, daß jene von ſeinen Beamten niedergeſchriebene Aeußerung des Abgeordneten Roeren überhaupt geſallen ſei. Der klare Sinn der Worte des Kolonialdirektors war vielmehr Der, er habe ſelbſt nicht daran geglaubt, daß das Zentrum die Drohung des Abgeordneten Roeren wahrmachen und„keinen Groſchen mehr bewilligen“ würde, falls die Angelegenheit Wiſtuba nicht die von Herrn Roeren gewünſchte Erledigung fände. So weit unſere ſachliche Feſtſtellung. Im übrigen „Kaum war das Wort dem Mund entfahren, hatte der Kolonialdirektor um ſo weniger Veranlaſſung, der Niederſchrift ſeiner Beamten hinſichtlich jener Aeußerung des Abgeordneten Roeren zu mißtrauen, als ja der Abgeordnete Roeren ſeine Drohung— vielleicht in etwas gemilderter Form — auch in ſeinem am 11. Februar 1906 an den Reichskanzler gerichteten Briefe auszuſprechen für gut fand. In dieſem Briefe, den der Kolonialdirektor gleichfalls vor dem Reichstag Verlas, heißt es: Eine Erörterung derſelben(d. h. der Togo⸗ angelegenheit) im Reichstag würde nicht nur für die ganze katholiſche Bevölkerung überhaupt, ſondern namentlich auch für meine Fraktion eine für die Kolonien ſehr ungünſtige Umſtimmung zur Folge haben.“ Die franzöſiſch⸗ſpaniſche Note über die Aktion in Marokke, Die gleichlautende Note, welche Frankreich und Spanien über ihr jetziges Vorgehen in Marokko hier am 5. Dezember überreicht haben und deren weſentlicher In⸗ halt bereits mitgeteilt worden iſt, hat folgenden Wortlaut: Die neuerlichen Vorkommniſſe im Bezirk von Tanger und die Zwiſchenfälle, die ſich in dieſer Stadt ereignet haben, laſſen befürchten, daß die Fremden dort nichk mehr genügende Bürgſchaften für ihre Sicherheit finden. Wenn ſich die Lage ſo weit verſchlimmern ſollte, daß ernſtere Unruhen ausbrechen, ſo würde die Bildung der durch die Algeeiras⸗Akte vorgeſehe⸗ nen Polizei zu einer dringenden Notwendigkeit werden, und Jrankreich und Spanien würden Maßregeln zu ergreifen haben, um deren Einrichtung zu beſchleunigen, nach Maßgabe der Bedingungen, die von den an der Konferenz beteiligten Mächten angenommen worden ſind. Von dieſer Erwägung aus haben die beiden Regierungen beſchloſſen, nach Tanger Seeſtreitkräfte zu ſenden, die jeder Gefahr begegnen können. Nach Maßgabe der Umſtände ſollen der franzöſiſche und der ſpaniſche Geſandte, nachdem ſie im Einvernehmen unter einander ſich mit ihren Kollegen vom diplomatiſchen Korps in Tanger darüber verſtändigt haben, den Oberbefehls⸗ haber der Seeſtreitkräfte um Ausſchiffung der zur Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung in der Stadt und ihrer nächſten Um⸗ gebung erforderlichen Truppenab'eilungen erſuchen können. Imn Falle eines Angriffs mit bewaffneter Hand ſollen die Ge⸗ ſandten Frankreichs und Spaniens, in Uebereinſtimmung handelnd, befugt ſein, die erwähnte Ausſchiffung ohne weiteres zu verlangen, und ſollen demnächſt ihren Kollegen hierüber Rechenſchaft ablegen. Der Oberbefehl ſoll dem rang⸗ älteſten Offizier und bei Gleichheit des Ranges dem älteren der einen oder des anderen Landes zuſtehen. Dem Maghzen iſt ſofort vorzuſchlagen, unter dieſem unerlüßlichen, aber rein vorübergehenden Schutzzuſtande die Polizeikorps ins Leben zu ruſen. Die Landungsabteilungen ſollen, ſobald die Poltzet imſtande ſein wird, in Wirkſamkeit treten. Die Amtsgewalt des Gouverneurs von Tanger ſoll aufrechterhalten, und der Sultan erſucht werden, die Ausübung der Gerichtsbarkeit ſeines Vertreters in Tanger und Umgegend unter den früher 7ACCCr dafür gültigen rechtmäßigen Bedingungen wieder herzuſtellen. Nur die ſcherifiſche Flagge ſoll auf den Gebäuden Tangers ge⸗ hißt bleiben. Die beiden Regierungen, von dem Wunſche be⸗ ſeelt, den Signatarmächten der Algeeiras⸗Akte noch vor deren Ratifikation jede Bürgſchaft dafür zu geben, daß ſie ſich bei der Durchführung der ihnen zur Gewährleiſtung der Sicherheit der Fremden in Marokko zuerkannten beſonderen Miſſion dem Geiſte der Akte gemäß verhalten werden, legen Wert darauf, ihren Plan den Mächten von vornherein zur Kenntnis zu bringen, um ſo den Charakter ihres eventuellen Vorgehens außer Zweifel zu ſtellen. Deutsches Reſeh. * Berlin, 10. Dez.(Der Zentralvorſtand der nationalliberalen Partei) ſandte an Abg. Dr. Hieber folgendes Telegramm nach Stuttgart: Der heute(geſtern) verſammelte Zentralvorſtand der nationalliberalen Partei beglückwünſcht den Führer der deutſchen Partei zu ſeiner glänzenden Wiederwahl und die politiſchen Freunde im Schwabenlande zu ihren erfreulichen Landtagswahlerfolgen im erſten Wahlgang. Der Zentral⸗ vorſtand ſendet für den zweiten Waffengang und die Landes⸗ proportionalwahlen herzliches Glückauf! Baſſermann. Im Anſchluß an die Sitzung des Zentralvorſtandes fand im Savoy⸗Hotel ein von 50 Herren beſuchtes gemeinſames Feſteſſen ſtatt, an welchem Abg. Baſſermann, Vorſitzen⸗ der des Zentralvorſtandes, eine von lebhaftem Beifall be⸗ gleitete Begrüßungsanſprache hielt. Der Vorſitzende des Ber⸗ liner Nationalliberalen Vereins Prof. Laſſar feierte den Abg. Baſſermann als den bewährten Führer der Partei und brachte ein begeiſtert aufgenommenes Hoch auf ihn aus. — Die Kommiſſion des Reichstages,) die ſich mit den Landgeſellſchaften in den Kolonjen beſchäftigt, beriet heute über die Frage, ob das Reich die Kon⸗ zeſſion der Landgeſellſchaft für Süd weſtafrika, die dieſe dem Reich angeboten hat, zurückerwerben ſoll. Die Geſellſchaft hat die Bedingung geſtellt, daß das Reich dieſe Konzeſſion bis zum 31. Dezember 1906 erwerben ſolle. Auf Antrag Savigny wurde beſchloſſen, das Angebot mit der Maßgabe anzunehmen, der Siedlungs⸗Geſellſchaft die beiden Farmen „Hoffnung“ und„Unverzagt“ mit deren Häuſerbeſitz zu be⸗ laſſen und das übrige der Geſellſchaft gehörige Land vom Fiskus des Schutzgebietes koſtenlos als Kronland zurücknehmen zu laſſen, die lediglich für die Anſtedlung tätigen Beamten der Siedlungsgeſellſchaft, ſoweit dieſelben nicht in den Reichsdienſt übernommen, oder in anderen Pripatſtellungen untergebracht werden können, genau nach ihren geltenden Anſtellungs⸗ verträgen zu entſchädigen und die Konzeſſion im übrigen für erloſchen zu erklären. —(Einzelheiten über den Fortgang der kommiſſariſchen Voerhandlungen) wegen Er⸗ leichterung der Handelsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Stgaten können in einem noch ſo wenig fortgeſchrittenen Stadium wie dem jetzigen ſelbſtper⸗ ſtändlich noch nicht mitgeteilt werden. Sis haben auch keinen boſitiven Mert, da bis jetzt alles, was jetzt beſchloſſen wird, doch nur proviſoriſche Bedeutung hat. So große Mühe man ſich auf beiden Seiten gibt, um eine Annöherung an das Ziel 3u gewinnen, ſo darf man ſich in deutſchen Kreiſen weder in Illuſionen einwiegen, daß das Erreichbare den deulſchen In⸗ tereſſenten durchaus genügt, noch daß man ſchon ſehr bald zu einem definitiven Abſchluß der Verhandlungen gelangen kann, die allerdings größere Schwierigkeiten bieten, als bei irgend einem anderen Handelsabkommen, —(Geheimer Gafratf Krügeer) von der Kolonial⸗ verwaltung wird am 1. April n. J. in den Ruheſtand treten. Krüger ſwar die Seele der kolonialen Finanzverwal⸗ tung, die durch die Denkſchrift des Rechnungshofes ſo jämmer⸗ lich an den Pranger geſtellt worden iſt. Nusland. * Frankreich,(Kammer,) Im Laufe der Debatte über das Kriegsbudget in der geſtrigen Sitzung der Kammer begründete Trouin ſeinen Antrag auf die Erhöhung der von der Kommiſſion beſchloſſenen Kredite für die Nutzbar⸗ machung, Kontrolle und Requiſition von Automobilen. Kriegsminiſter Piquart erwiderte, die Regierung beſitze bereits das Recht, die Automobile —————— beſchäftige ſich mit der Frage, wie dieſelben zu kontrollieren und die Bemühungen der Erbauer von Automobilen zu umter⸗ ſtüten ſeien. Die Erhöhung der Kredite wurde hierguf be⸗ ſchloſſen.— Meſſimy führte aus, man könne von der Forderung für die Südoſtgrenze 100 000 Franes, ſparen mit Rückſicht auf die zwiſchen Frankreich und Italien heſtehende Freundſchaft.(Lebhafter Beifall.) Hierauf werden ſämt⸗ liche Titel des Kriegsbudgets mit Ausnahme der Forde⸗ rungen für die Kolonialtruppen bewilligt. Die Leiche im Koffer. (Von unſerem Korreſvondenten.) Vierter Tag, 5 sh, Kaſſel, 10. Dezember. Jufolge der ſenſationellen Zeitungsmeldungen über nene wichtige Zeugenladungen und über das negative Ergebnis der Bett der Frau Vogel mit Matratze und Keilkiſſen, klagte behauptet bekanntlich, daß ſich die Vogel am f Unterſuchung der Abortgrube in Wildungen iſt der Andrang des Publikums heute am vierten Verhandlungstage ein ganz unge⸗ henrer, In der Mitte des Schwurgerichtsſagles ſteht heute das Der Ange⸗ Bettpfoſten aufgehängt habe. Frau Büchſenſchütz, die Aufwärterin der Frau Vogel, hat demgegenüber erklärt, daß das Vett gar keine Pfoſten gehabt habe. Daher erſchien es dem Gericht wichtig, das Beit herbeizuſchaffen. Es iſt ein gewöhnliches Vett mit Kugelpfoſten, am rechten Jußende iſt die Kugel abgebrochen.—8 Bei Beginn der Verhandlung wurden 13 neue Zeugen auf⸗ gerufen. 8 Zeuge Polizeiwachtmeiſter Neuhaus berichtet über die Entleerung der Abortgrube. Man habe ſofort nach dem Beſchluſſe des Gerichts die Grube ſtreng bewacht, damit nicht etwa von dem Angeklagten freundlicher Seite irgendwelche Gegenſtände hinein⸗ geworfen würden. Am Samstag habe man durch einen ſtödti⸗ ſchen Latrinenwagen den Inhalt der Grube fortgeſchafft und auf dem Turmplatze durch ein Sieb gehen laſſen. Trotz genaueſter Unterſuchung habe man aber von Schmuckgegenſtänden nichts ge⸗ funden. Man habe ſogar noch eine andere Abortgrube unterſucht, aber mit gleichem negatlvem Reſultat. An feſten Gegenſtänden wurden nur Glasſcherben und Nußſchalen gefunden. Nach verſchiedenen minder wichtigen Zeugenausſagen erhälz der Angeklagte eine Hundeleine. Das Bett wird dor die Ge⸗ ſchworenenbank geſtellt und Meyer muß nun demonſtrieren, in welcher Lage er die Leſche gfunden haben will. Er befeſtigt die Lerne an dem einen Pfoſten und legt ſich dann, mit dem Rüchen gegen einen Stuhl, neben dem Bett auf die Erde. Die Hundeleine ſchlingt er um den Hals. Das Bett wird dann wieder fortgeſchafft, Der Vorſitzende richtet nun an den Angeklagten die Frage, welche Sckmuckſachen er beſeſſen habe.— Angekl.: Ich beſaß zwei un⸗ gefaßte Brillanten, die ſie aus San Froneisco mitgebracht habe, ferner zwei Ringe, von denen einer einen Diamanten trug, Die Brillanten habe ich im Oktober vorigen Jahres an meinen Vetter Emil in Düſſeldorf geſchickt,— Zeuge Buchhalter Weißkampf ha: früher kurz vor Meyers Abreiſe geſehen, wie er in einer Wirt⸗ ſchaft einen Ring zeigte und bemerkte, daß dieſer Ring etwa tau⸗ ſend Mark wert ſei.— Zeuge Buchbrucker Lorenß hat deny gleichen Vorgang in der Wirtſchaft zum„Roſenſchlößchen“ be⸗ obachtet, Er will auch gehört haben, wie Meper ſagte, für den Ring ſeien ihm ſchon 600 Mark geboten worden. Ueber den glei⸗ chen Vorgang äußern ſich noch mehrere Zeugen in derſelben Weiſe, Alſe erklären, es habe ſich um einen Herrenring gehandelf, Dem Zeugen Malermeiſter Schneider hat Meyer den Ring auch gezejgt. Der Zeuge glaubt jedoch, daß ſich der Vorgoang 9or dem Verſchwinden der Tante abgeſpielt habe.— Zeuge Toppe⸗ ter beſiunt ſich darxauf, daß ihm Frau Vogel erzählt habe, ſie hätte Meyer eine Uhrkette und Ringe gegeben, ſie wolle ihm gher die Schmucfſachen wieder abfordern.— Zeuge Gerichtsvollzleher Müllex hat am 7. April ds. Js. bei Meyer einen Byillantring gepfändet. Der Ring lag in einem ſchwarzen Käſtchen, auf dem der Name Emil Meyer⸗Düſſeldorf ſtand. Der Angeklagte hat dem Zeugen einen Brief gezeigt, worin angegeben war, daß der Ring 750 Mark mert ſei, Am 20. April habe dann Meher den Ring wieder eingelöſt. Es wird dann der Zeuge Steward Wigräve vom Dampfer „Batavia“, der früher auf dem Dampfer„Blücher“ gngeſtellt war, vernommen. Als er verefdigt werden ſoll, erhebt der Verteldiger Einfpruch. Er erklärt, daß der Zeuge ein vielfach vorbeſtvaſter Meuſch ſei; er bittet den Zeugen zu fragen, ob er bereits wegeg Meineids vorbeſtraft ſei. Der Zeuge verneint dies, gibt aber zu, daß er bereits mehrfach wegen Körperverletzung, Sachbeſchädi⸗ gung und Dießſtahls mit Gefängnis vorbeſtraft ſeil, Er wird daraufhin vereidigt. Der Zeuge berichtet: Ich hatte mit einem Kollegen auf dem Dampfer„Blücher“ die Wache über das Ge⸗ fängnis, in dem ſich Meyer während der Fahrt von Newyork nach Hamburg befond. Meyer habe ihm erzählt, er habe ſeine Tante und Chauffeure zu regutrieren und tot aufgefunden und habe nun gefürchtet, für den Mörder gehalten e W Drereer erinnerungen Schillings und Jean Pauls breitet der Lichter⸗ baum verklärenden Glanz; er weht in Goethes„Werther“ um os liebliche Idyll mit Lotte ſeinen trauten Schimmer, erſtrahlt im Hauſe don Mathias Claubius, der dem Vollslied„I Tannen⸗ baum, o Tannenbaum“ die populäre Faſſung gibt, verſchafft ſich ogar in dem Berlin der Aufklärung um 1780 Geltung und leuchtet ſelbſt am Hofe Jerome Napoleons in Kaſſel. Immerhin war der Ebriſtbaum Anſang der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts in Verlin noch nicht allgemein berbreitet, wie der aus Bern nach Berlin gekommene Entomologe Dr. Karl von Brunner erzählt. 5 5 Wien war der Schauſpieler Heinrich Anſchütz einer der erſten, ſe hier das Chriſtfeſt mit einem Weihnachtsbaum ſeierten. Als er 1821 aus Schleſien nach Wien an die Burg kam, war dieſe Sitte in Oeſterreich noch faſt unbekannt. Allgemein beliebt wurde der Cbriſtbaum erſt in Wien, als ihn die Erzherzogin Henriette, NäöwnLereine geborene Prinzeſſin von Naſſau⸗Weilburg, am Hofe ein⸗ flührte. In Ungarn wurde der Weihnachtsbaum nach 1840 populzki 5— erſt in den letzten Jahrzehnten hat er ſeinen Siegeszug durch bdie Welt angetreten. * Cagesneuigkeſten. — Die Gefahren des Lift. Das unangenehme Gefühl, das der Ungewohnte empfindet, wenn er zum erſten Mal in einem ſchnell herabſinkenden Fahrſtubl ſich befindet, werden viele aus eigener Erfahrung kennen. Aus Newyork wird jetzt ein Jall berichtet, ddo eine Dame eine Liftfahrt mit ihrem Leben bezahlen mußte. Mre. Henion aus Morristown, New Jerſey, war mit ihrem Gatten zum erſten Mal nach Newyork gekommen und hatte im gehnten Stock eines Wolkenkratzers Einkäufe gemacht. Jum Ab⸗ ſtieg benutzte man den Lift. Der Wärter ſchloß die Tür und bder Fahrſtuhl ſetzte ſich in Bewegung. Das ſchnelle Sinken übte duf Frau Henions Nerpen einen furchtbaren Einfluß aus. Die Von nun an mebren ſich die Belege. lleber die Jugend⸗ pagr Sekunden der vörzurufen. Alle Bemſhungen ihres Gatten, ihr Angſtgefühl zu beſitigen, waren erfolglos; erſt als man ſie unten an die friſche Luft brachte, ſchien ſie ſich zu erholen. Sie bemühte ſich auch, die Sache zu vergeſſen; aber nach wenigen Tagen ſtellte ſich in⸗ folge der Nervenerſchütterung ein Kinnladenkrampf ein und alle Rattungsverſuche ſcheiterten. Dabei handelte es ſich nicht um einen kränklichen, nervöſen Menſchen, denn Mrs. Henion hatte ſich bis zu dem Tage dieſer unheilvollen Fahrſtuhlfahrt voller Geſundheit und eines beherzten Temperaments erfreut, Der Fall erregt in mediziniſchen Kreiſen großes Aufſehen und die Aerzte empfehlen Frauen und Kindern, erſt durch kurze Fahrſtuhlfahrten ihre Nerven zu ſchulen und abzuhärten, ehe ſie die ſchnellfahrenden Lifts eines Wolkenkratzers benutzen. — Mark Twain in Weiß. Der berühmte amerikaniſche Humoriſt Mark Twain erſchien kürzlich, bei ſchneidender Kälte, im Kongreß in einem Anzug, den man an dieſer Stelle ſonſt nicht gewöhnt war, nämlich in einem weißen Flanellanzug. Daraufhin konnte es in Amerika nicht ausbleiben, daß man ihn interviewte Ein Mitarbeiter des„Newyork Herald“ hat Mark Twain beſucht und dieſer benutzte dieſe Gelegenheit, auf dieſem Wege der Menſch⸗ heir ſeine Anſchauungen über männliche Kleidungsformen mitzu⸗ teilen Er zieht die hellen, leuchtenden Farben den dunkten, düſte⸗ ren vor, die dem Menſchen doch nur ein melancholiſches Ausſehen gäben.„Wenn ein Mann 71 Jahr alt wird, wie ich es nun bin,“ erklarte er,„darf er es ſich ſchon erlauben, ſich ſo anzuziehen, wie es ihm behagt ohne die Kritif fürchten zu müſſen. Die beſte Kleidung, die ich je geſehen, trägt man auf den Sandwichinſeln; dort legt bei beſonders feſtlichen Anläſſen kein Menſch etwas Anderes an, als— eine Brille. In zweiter Linie würde ich die mittelalterliche Kleidung vorziehen mit ihren leuchtenden Farben und dem bunten Federſchmuck. Immer wenn ich ins Theater gehe und die Männer mit dieſem abſcheulichen Geſellſchaftsanzug ſehe, ſo muß ich an einen Schwarm Raben oder Krähen denken. Ich 8 Fahrt genügten, um einen Nervenanſall here] ſebe nicht ein, warum die Männer keine hellfarbigen Gewänder tragen wollen, und insbeſondere in den dunklen Wintermonaten.“ Bermiſchtes. „In Köpenick hat man Glück.“ Dieſer Vers, der auf den falſchen Hauptmann gemünzt iſt, trifft jetzt wieder bei einem Diebſtahl in der Firma v. Hof in Köpenick zu, der am hellen Mittag eine Kaſſette geraubt wurde, Die Sache iſt um ſo unerklärlicher, als der eiſerene Pehälter, in welchem ſich 3000 Mark, meiſt in Silber befanden, das reſpektable Gewicht von 40 Pfund hat. Es iſt unbegreiflich, wie der Dieb mit ſeiner Beute auch unbemerlt entlommen konnte, Die Firma hat eine Belohnung von 250 Mk. auf die Ergreifung des Täters ausgeſetzt. — Affenkomödie. Ein rührendes Bild vom Vaganten⸗ elend und zugleich eine Probe vom Deutſch mancher Gerichte gibt eine Bekanntmachung des Amtsgerichts Charlottenburg. Sie lautet; zGegen den Drehorgelſpieler Luigi Resmini aus Rummelsburg bei Berlin, Bahnhofſtraße 21, jetzt unbekannten Aufenthalts, geboren am 16. Juni 1879 zu Pellegrini in Italien, katholiſch, angeblih nicht beſtraft, iſt auf Antrag der k. Staatsanwaltſchaft durch Straf⸗ befehl wegen der Beſchuldigung, außerholb ſeines Wohnortes zu Grunewald am 17. Februar 1906 auf öffentlichen Wegen beziehungs⸗ weiſe Plätzen beziehungsweiſe von Haus zu Haus mittels eineß Drehorgel beziehungsweiſe unter Schauſtellung eines Affen bei Um⸗ gehung der zu zahlenden Jahresſteuer mit 24 M. ein Gewerbe im eeeen ausgeübt zu baben, eine Geldſtrafe von 48 M. feſi⸗ geſetzt.“ — Eine furchtbare Art des Selbſtmordes hn der Minenarbeiter Panloux in Frügzres⸗les⸗mines angewendet, um ſeinem Leben ein Ende zu machen. Er ſteckte ſich eine Dynamit⸗ patrone in den Mund und brachte ſie dann zur Exploſion. Der Kopf wurde mit ſchrecklicher Gewalt von dem Rumpfe losgeriſſen und als unförmige Maſſe gegen die Wände geſchmettert. Panlong batte ſchon vorber die feſte Abſicht geäußert, auf dieſe Weiſe 7us dem Leben zu ſcheiden. — Ie ſe, 11 0 +* 7 + le 22 er 18 1 at 2* 0 *N e eeee — * 25 Nnn n wWnn r enn.n Manußheim 11. Dezember⸗ General⸗Anzeiger.(Abendblakk.) 3. Sekte⸗ Perden, daber babe er die Leiche bei Seſte geſchafft. Er ſrogte mich, berichtete der Zeuge weiter, ob ich ihm nicht zur Jlucht verhelfen könnte. Ich ſagte, ich ſetzte meinen Kopf gicht daran. Er begann aber immer von neuem davon zu reden. Für mich, ſagte er, ſei geſorgt, wenn ich ihm zur Flucht verhelſe. Der Zeuge bekundet weiter, daß Meyer zu ihm ſagte, er hätte Geld. Zehntauſend Mark wollte er mir geben, als ich ablehnte, bot er mir 20 000 Mark. Dafür ſollte ich ihm einen Schrauben⸗ fieber geben, mit dem er das Fenſter losſchrauben wollte, dann fellte 15 ihm noch einen alten Korkgürtel verſchaffen. Die Flucht lte bewerkſtelligt werden, wenn das Schiff dicht an der eng⸗ iſcken Küſte oder bei Curhaven war. Meyer verſicherte mir, daß er ein guter Schwimmer ſei, wenn ich ihm einen Korkgürtel ver⸗ ſchafft hätte, ſollte ich ihn an einem Strik ins Waſſer herunter⸗ loſten. Er erzäblte weiter, er habe das Geld in ſeinem Schweineſtall verſteckt und bezeichnete mir genau die Stelle. Er gab mir an, wieviel Zentimeter die Stelle von dieſer und jener Mauer entfernt ſei. Der Schweineſtall liege neben ſeiner Möbelhandlung. Ich follte bingehen und das Geld holen. Es ſeien 38 000 Dollars. Ich ſollte damit nach Antwerpen reiſen, wo ich mit Meyer zuſammentreffen ſollte. Dort wollte er das Geld mit mir teilen. Er inſtruierte mich genau, wie ich das Geſd bekommen könnte. Abends zwiſchen 9 und 10 Uhr, wenn keine Wachen da ſeien, ſollte ich bingehen und mit einer elektriſchen Lampe ſuchen. Wenn ich klopfte, würde ich die hohle Stells leicht gustindig machen. Kurz vor Curhaven, erzählte er mir, wolle er meinen Kameraden bitten, mir Waſſer zu geben. Wenn er käme, wollte er ihm dann einen Schlag auf den Kopf und„ſein en Griff“ unſchädlich machen. Dann würde er über den Korridor lanken und ins Waſſer ſpringen, um ans Land zu ſchwimmen. Ich babe aber meinen Kollegen gewarnt und ſo den Plan Meyers bekeikelt. Er erzählte mir noch von einem weiteren Plane. Kurz vor Kaſſel wollte er aus dem Eiſenbahnzuge ſpringen, nachdem er den Transvorteur mit„ſeinem Griff“ überwältigt habe.— Vorſ.: Haben Sie dieſen Fluchtplan und die Verſprechungen als ernſt aufgefaßt.— Zeuge: Ich war überzeugt, daß er über 38 000 Dollat verfügte.— Vert.: Sind Sie einmal in Wildungen ge⸗ Peſen, um das Geld zu holen.— Zeuge: Nein. Adjunkt Schmitt⸗Germersheim vor den Geſchworenen. Zweibrücken, 10. Des. Vor dem Schwurgerichte der Pfalz hatte ſich heute der Rentner und frühere zweite Adjunkt Philivop Jakob Scham 118 aus Germersheim wegen Totſchlagsverſuchs, degangen an ſeiner Ehefrau, geborene Lincker, zu verantworten. Der Ange⸗ Hagte iſt geboren im Jahre 1846 in Haßloch und feuerte detangtlich gegen ſeine Frau in der Aufregung darüber, daß ſie ihm die ehe⸗ niche Treue nicht hielt, am Sonntag den 22. Juni zwei Revolver⸗ ſchüſſe ab, von denen einer die Frau oberhalb des linken Ohres 11 den Kopf, der andere in den linken Oberarm traf. Die Frau ſtar b am 28. Juni. Der Zuſchauerraum war dicht gefüllt. Der Ange⸗ Hagte, der gegen eine Kaution in Freiheit belaſſen twurde, machte durchaus keinen niedergeſchlagenen Eindruck. Den Vorſttz führte Oberlandesgerichtsrat Foell. Die Anklage vertrat Erſter Staats⸗ anwalt Setzler. Die Verteidigung führte Rechtsanwalt T rter. Eingangs der Verhandlung ſtellte der Vorſitzende den Vermögens⸗ fand des Angeklagten feſt, der von Schmitt auf 140 000 M. an⸗ gegeben wird. Das Gericht ſtellte den Antrag, während der Ver⸗ Handlung die Oeffentlichkeit auszuſchließen. Staatsanwalt erklärte ſich dagegen, da in den Zeitungen ſehr vi üter den Lall geſchrieben worden ſei, das ſich mit dem Sachverk Der Aicht dech. liege es auch im Intereſſe des Angeklagten, daß die weite Oeffentlichkeit Licht in die Sache gebracht werde. L Verteidiger ſchloß ſich dem an, auch der Angeklagte erhob keinen Einſpruch dagegen. Es wurde daher beſchloſſen,ñ öffentlich zu berhandeln, Der Angeklagte gab zunächſt über ſein Vorleben Auf⸗ ſchluß. Er habe 1871 die Zimmermannſche Brauerei in Germers⸗ beim übernommen und das Geſchäft vorwärts gebracht. Im Jahre 1874 habe er ſeine erſte Frau, eine geborene Renner aus Mutker⸗ ſtadt, geheiratet. Die Ehe, die anfänglich glücklich geweſen ſei, habe erſt eine Trübung erfahren, als er auf Anraten ſeines Schwiegervaters die Hauswirtſchaft der Brauerei mit übernommen Habe, die von ſeiner Frau geführt wurde. Damit ſei der Grund⸗ ſtein zu ſeinem ganzen Familienunglück gelegt worden. Seine Frau haße ſich mit den Gäſten eingelaſſen, ſodaß ſchließlich im Jahre 1880 die Eheſcheidung ausgeſprochen wurde. Auf Antrag des Staatsanwalts und der Verteidigung wurden die in dem Eheſchei⸗ dungsurteil enthaltenen Gründe bekanntgegeben. Es ſind eine anze Reihe ſkandalöſer Affären. In dem Urteilstenor wird geſagt, 15 Zeugenvernehmung habe ein wüſtes Familienbild gegeben und die Frau als eine pflichtbergeſſene, jeder beſſeren Regung unfähige Frau hingeſtellt. Es ſei nur zu verwundern geweſen, daß der Ehe⸗ Mäann ſo lange Nachſicht geübt habe. Der Angeklagte verbreitete ſich ſodann über ſeine zweite Heirat, zu der er ſich wegen der Erziehung ſeiner Kinder eut⸗ ſchloſſen habe. Im Jahre 1884 habe er ſeine zweite Frau, die im Fahre 1860 geborene Tochter des Kirchenrats Lincker, kennen ge⸗ ſernt und bald darauf auch geheiratet. Die zweite Frau habe ſich twar keine ſittlichen Verfehlungen zu ſchulden kommen laſſen, ſet kber ſehr ſtreitſüchtig geweſen. Erſt Ende der 80er Jahre ſei in Germersheim das Geſpräch gegangen, daß ſeine Frau Beziehungen zu, anderen Männern habe. Sein Schwiegervater ſei ſogar von einem Oberkonſiſtorialrat nach Speyer gerufen und gebeten worden, ſeine Tochter auf beſſere Wege zu bringen. Kirchenrat Lincker ſei darauf zu ihm gekommen und in ſeinem Hauſe ein⸗ und aus⸗ gegangen, ohne daß er den Zweck von deſſen Anweſenheit gekannt Jabe. Nach der Abreiſe ihres Vaters habe er ſeine Frau öfters in Tränen getroffen. Als ſeine Frau auf einige Tage verreiſt ſei, ſei er zufällig bei irgend einer Gelegenheit an ihr Pult gekommen; gleich obenauf habe er einen vier Seiten langen Brief gefunden, der an einen gewiſſen Adjutanten Schmidt gerichtet war. In dem Griefe ſprach ſeine Frau ihrem„geliebten Karl“ ihr tiefſtes Beileid datüber aus, daß er wegen der mittlerweile bekannt gewordenen Affäre ſo viele Scherereien habe. Weiter habe der Brief allerlei Ausdrücke uſw. enthalten. Dadurch erſt habe er bon den erfehlungen ſeiner Frau beſtimmte Kenntnis erhalten und ſofort die Gheſcheidung beantragt. Von der Familie Lincker ſei er jedoch beſtimmt worden, die Klage rückgängig zu machen, damit ein Eklat vermieden werde. Schließlich habe er ſich dazu bringen laſſen, die Eheſcheidungsklage zurückzunehmen. Anfangs ſei es auch etwas beſſer gegangen, aber dann hätten die alten Verhältniſſe wieder blatzgegriffen. 55 Der Angeklagte ſchildert dann auf Veranlaſſung des Präſt⸗ denten die Vorgänge, welche der Tat vorausgingen. Darnach iſt der Angeklagte von ſeinem Dienſtperſonal von dem intimen Verhältnis ſeiner Frau zu Oberleutnant Röder unterrichtet worden. So hade das Dienſtmädchen Magdaleng Schuſter zu ihm geſagt:„Herr Schmitt, ich kann es nicht mehr mit anſehen, ich muß Ihnen ſagen, daß, ſo oft Sie abends aus dem Hauſe gehen, auch Ihre Frau fort⸗ eht und dann mit dem Oberleutnant Röder zuſammenkommt. E Angeklagte hat auch Beobachtungen machen können, die die Angaben des Dienſtmäbchens als richtig erſcheinen ließen Darauf⸗ hin hat er den Entſchluß gefaßt, ſich ſcheiden zu laſſen. Am Sams⸗ tag nachmittag(21. Juni) erhielt das Dienſtmädchen Schuſter von Frau Schmitt den Auftrag, mit dem kleinen Hans den Kinemato⸗ graphen zu beſuchen, worauf ſeine Frau ebenfalls ausgegangen ſei. daß er vollſtändig ohne Bewußtſein gehandelt habe, denn er habe Er habe ihr aufgepaßt, ſie ſei gegen halb 11 Uhr mit ihrem Sohne zuſammen nach Hauſe gekommen. Er habe ſie gefragt, wo ſie her⸗ komme und zur Antwort erhalten: Ich war drüben bei Frau Flörchinger, Du kannſt hingehen und nachfragen. Selbſtverſtändlich habe er das nicht tun können, um die Nachbarſchaft nicht mit ſeinen traurigen Familienverhältniſſen bekannt machen zu müſſen. Die gange Nacht habe er ſchlaflos zugebracht. Am nächſten Morgen ſe! er mit der Frau am Kaffeetiſch zuſammengekommen. Es ſai wiedes zu Auseinanderfetzungen gelommen, doch ſei er ſchljießlich fors⸗ gegangen, um in die Kirche zu gehen. Um 11 Ußzr ſei er nach Hauſe zurückgekehrt. Kaum habe er das Wohnzimmer betreten ge⸗ habt, ſs habe die Frau vom vorhergehenden Abend wiederum an⸗ geſangen. Sie habe ihm vorgeworfen, daß er ihr aufpaſſe und dabei geäußert: Du erwiſchſt mich doch nicht, Du diſt viel en dumm daz u. Die Außseinanderſetzungen ſeien immer erregter geworden. Schließlich ſei er aus dem Zimmer gegangen, um das Haus zu verlaſſen. Vorher ſei er aber auf ſein Zimmer gegangen, um ſich Geld zu holen. Seine Frau ſei ihm gefolgt, habe von neuem zu ſchimpfen angefangen und anzügliche Bemerkungen über ihn und ſeine erſte Frau gemacht. Als er forktgegangen ſet, were ihm ſeine Frau gefolgt und hätte weiter geſchimpft. Da ſei der Moment gekommen, wo er nicht mehr gewußt hade, was er mache.— Präf.: Wollen Sie aufſtellen, daß Sie von dieſem Augenblicke an nichts mehr wiſſen?— Angekl.: Wie ich zu dem Redolver gekommen bin, iſt mir nicht erinnerlich.— Präſ.: Sie ſtellen alſo auf, daß Sie die Tat nicht bei klarem Bewußtſein begangen haben?— Angekl.: Ich war meiner nicht mächtig. Die Beleidigungen, die meine Frau mir entgegenſchleuderta, waren zu groß. hervor, daß, venn die Frau auch nur eine Minute ſpäter gekommen wäre, ich gar nicht mehr im Hauſe geweſen wäre.— Der Prä⸗ ſident hält dem Angeklagten vor, daß es nicht gut mögttch ſei, über die Vorgänge dem Unterfuchungsrichter ganz beſtimmte An⸗ gaben gemacht. Der Angeklagte bleibt bei ſeiner Ausſage, daß er ſich auf den ganzen Vorgang nicht mehr beſinnen könne. Es wird darauf in die Beweisaufnahme eingetreten. Als erſte Zeugin wird das Dienſtmädchen Magdalena Schuſlor vernommen, die ſeit dem 1. April 1905 bei Schmitt im Dienſt iſt. Sie ſagt aus hauptſächlich ſei Frau Schmitt ausgegangen, wenn der Ange⸗ klagte zum Bierabend gegangen oder verreiſt seweſen ſei; die Frau ſei dann mit dem Leutnant Reinwald zuſammengetommen. Sie habe oft unter der Chiffer F. k. R. poſtlagernde Briefe don der Poſt abholen müſſen. Ferner habe ſie aufpaſſen müſſen, wenn Rein⸗ wald, der bei Schmitt ein möbliertes Zimmer bewohnte, wieder nach Hauſe gekommen ſei. Dann habe Frau Schmitt immer das Eſſen nach deſſen Zimmer getragen. Dabei ſei Frau Schmitt immer zum Küchenfenſter ein⸗ und ausgeſtiegen, dennt ſie nicht durch das Wohngimmer brauchte, wobei Herr Schmitt dann leicht hätte stwas noerken können. Auf Vorhalten habe Frau Schmett geſagt: Das geht Sie ga; nichts an!— Vert. Rechtsanwalt Trier: Haben die Kinder von dem Lebenswandel der Frau Sehmitt Kenntnis ge⸗ habt?— biel. Wonn der Kleine etwas haben und ſeine Mutter es ihm nicht geben wollte, habe er ihr fortwährend mit ſeiner Kenntnis ihrer Vergehen gedroht und geſagt, er werde es dem Vater ſagen. Dabei habe der Kleine auf die Vergehen ſeiner Mutter bezügliche Schimpfworte der derbſten Art gebraucht.— Präſidenk: Hat ſich Frau Schmitt Ihnen gegenüber auch über ihr Eheleben aus⸗ gelaſſen?— Zeugin: Ja, ſie hat mir oft erzählt, daß ſie ſich vor ihrem Manne geekelt habe. Zeugin führt dann weiter aus, daß Oberleutnant Reinwald die Frau Schmitt öfters in ihrer Wohnung beſucht habe. Auf ihr Vorhalten h immer nur geſagt: Wenn ich nicht mehr anders kann, gehe ich ins 05 t mir nichts mehr am Leben. Ueber die Vorgänge, ſich am Sonntag v i ſie habe die Str Schmitt in das Zimmer geglaubt, daß ſich die Ehegatten gegenſeitig gelten. Später ſei ſie auf den Korridor gegangen und da habe ſie Schmitt mit dem Revolver in der Hand leichenblaß und verſtört ſtehen ſehen. Schmitt habe zu ihr geſagt: So, Lenchen, da liegt ſie. Sie habe ſich gefürchtet und ſei weggegangen. Schmitt habe ſie gerufen und habe ihr befohlen, zu ſeinem Schwager Lincker und zu dem Arzt. Dr. Buſcher zu gehen. Als Dr. Buſcher gekommen ſei, habe Schmitt geſagt: Es iſt gekommen, wie es fommen mußte. Oberleutnant Reinwald nur das Zimmer gemietet und bezahlt habe. Das Eſſen habe er von Frau Schmitt umſonſt bekommen. Frau Schmitt habe immer geſagt, er ſei ein armer Mann. führt die Zeugin auf Befragen aus, Oberleutnant Rein wald habe bon einem Mädchen, mit dem er Umgang gepflogen, zwei Kinder gehabt. Fran Schmitt habe dieſem Mädchen die voll⸗ ſtändige Kinderwäſcheausſtattung gekauft, ſelbſt den Kinderwagen. Das betreffende Mädchen ſei ſogar mit Kenntnis der Frau Schmitt zu Oberleutnant Reinwald aufs Zimmer gekommen und habe dort übernachtet. Zeuge Oberamtsrichter Süß⸗Germersheim macht Ausſagen über die Aufnahme des Tatbeſtandes am Ort der Tat. Der Ange⸗ Hlagte ſei dabei ſehr erregt geweſen, im Zimmer auf und ab ge⸗ laufen, habe ſich aufs Sofa geworfen und ſei wioder aufgeſprungen. Dann gibt der Zeuge an, wie der Angeklagte zu ihm gekommen ſei und ſich mit den Worten geſtellt habe: Entſchuldigen Sie, wenn ich ſtöre; ich muß Sie ſprechen. Ich habe meine Frau erſchoſſen. Ich konnte nicht anders. Tun Sie, was Ihres Amtes iſt⸗ Bei der Vernehmung habe der Angeklagte Schmitt ihm gegenüber die Aeußerung fallen laſſen, er habe ſchon früher auf ſeine Frau ſchießen wollen. Der Angeklagte beſtreitet entſchieden, eine derartige Bemerkung gemacht zu haben. Es wird wieder die Zeugin Schuſter aufgerufen und befragt, ob es wahr ſei, daß Frau Schmitt einmal zu ihr geſagt habe, daß ihr Mann ſie totſchießen wolle. Die Aeußerung ſoll gelautet haben: Nun ſoll er mich halt erſchießen; dann bin ich tot und er kommt ins Zuchthaus. Schuſter vermag ſich nicht mehr genau zu erinnern, doch gibt ſte die Möglichkeit einer derartigen Aeußerung der Frau Schmitt zu, Um 11 Uhr 20 Minuten tritt eine Pauſe von 15 Minuten ein. Nach Wiederaufnahme wird ſt.„Pf. Pr.“ Dr. Buſcher, der Hausarzt der Familie Schmitt, vernommen. Er khildert, wie er an dem fraglichen Sonntag von dem Dienſtmädchen in dis Schmittſche Haus gerufen worden ſei. Er fand dort Frau Schmitt am Boden liegend, anſcheinend leblos. Wenn auch Frau Schmitt nicht wieder zum Bewußtſein gekommen ſei, ſo habe ſich ihr Zu⸗ ſtand anfangs doch ganz gut angelaſſen, ſodaß keine abſolute Be⸗ fürchtung für das Leben beſtand. Bis Freitag hat dieſer Zufta d angedauert. Dann hat die Verletzte hochgradiges Fieber bekommen. Unter Beihilfe des Tochtermanns der Frau Schmitt, der praktiſcher Arzt und Chirurg ſei, ſei dann eine Operation vorgenommen wor⸗ den. Der Befund habe ergeben, daß die Wunde nicht geeitert ge⸗ weſen ſei, das Projekzil ſei auch nicht gefunden worden. Der Zu⸗ ſtand der Frau Schmitt habe ſich dann bedenkicher geſtaltet und am Sonntag ſei ſie, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, geſtorben.— Pr äſ.: Was halten Sie für die Todesurfache? Ruſcher: Nachdem die Sektion der Leiche Lungenent⸗ zündung auf der rechten Seite ergeben hat, ſo glaube ich, daß dieſe Lungenentzündung die direkte Todesurſache war.— Präf: Und was köunnten die Anfangsurſachen der Lungenentzündulſg geweſen ſein?— Dr. Buſſcher erklärk, daß er Frau Schmitt ſeit 10 bis 15 Jahren an einer Eiterung im Ober⸗ kiefer behandelt habe es ſei möglich, daß ſie etwas Eiker verſchluckt habe, und daß dies die Urſache der Lungenentzündung geweſen ſei. — Präſ.: Vermuten Sie alſo, daß die Lungenentzündung ſelb⸗ 0 Die Daß Vorbedacht ausgeſchloſſen geweſen iſt, geht ſchon daraus auch den Poſtillon'amour geſpielt und den Briefaustauſch zwiſch en Zesügin: Jaß der klein; Haus ſogar fſehr? Frau Schmitt ſie ir Bedürfniſſen der Wohltätigkeit zu entſprechen und Kranken und ormittag abſpielten, befragt, führt die Zeugin Auf Befragen des Staatsanwalts erklärte die Zeugin, daß Weiter ofſene Klaſſe M. 6, für die Nebenklaſſe M. 4. in kecht ſportlicher Weiſe zur Durchführung bringen wir ſtändig aufgetreten iſt und unabhängig von der Verwundung? ⸗ Der Zeuge bejaht dies— Präſ.: Und was härte ohne die hinzu⸗ getretene Lungenentzündung die Verwundung nach Ihrer Anſſcht nommen?— Dr. Buſcher erklärt, daß ſich 3 ſagen laſſe, Die Sache habe ſich anfaugs für einen Verlauf ge darüber ſchwer et! ganz gut angelaſſen, ſodaß man hätte annehmen können, Fren Schmitt am Leben zu erhalten. Allerdings würde die Verwundung weitere Folgen hinterlaſſen haben, denn das Projektil Hat derartige Zerreißungen im Gehirn verurſacht, daß man hätte annetzmen kön⸗ Ren, daß ſich Gehirnteile davon nicht wieder erholen wilrden. Tak⸗ ſüchlich ſet Frau Schmitt durch die Verwundung auf dev rechten Seite gelähmt wordan.— Präſ: Habm Sie den Angeklagten ſchon behandelt, do Sie ſein Hausarzt waren? Dr. Buſcher: Ja ich habe ihn behandelt an Beindruch, gehäufter Furunkelbildung und wegen chroniſchem Magenleiden. Zerrüttung der Kopfnerven habe auf den Zuſtand des Angeklagten deprie mierend eingewirkt. Um das Verhalten der Frau Schmitt befragt, führte Dr. Buſcher aus, daß er Frau Schmitt wohl harmloſer Ko⸗ ketterie für fähig gebalten habe, nicht aber ehelicher Vergehen. Von Verteidiger, Rͤchtsanwalt Trier, über den Geſundheitszu⸗ ſtand der Kinder des Angeklagten befragt, erklärt der Zeuge, der eine der Knaben leide an Feitstanz, der andere ſei wegen hoch⸗ aradiger Nervenkrankheiten von ihm behandelt worden. Ueber den Zuſtand des Angeklagten nach der Tat befragt, erklärt Dr. Buſcher, daß ſich Schmitt in hoher Aufregung befunden habe. Die Zeugin Spieß Germersheim, die früher dei Fran Schmitt bedienſtet ar, berichtet über Beſuche, die Frau Schmitt empfangen habe, namentlich Oberleutnant Röder. Sie haße den beiden beſorgt. Einmal habe Frau Schmitt zu ihr geſagt, wenn nur einmal ihr Mann ſterben würde, dann würde ſie noch einmal glücklich werden. Um balb 2 Uhr wurde die Sitzung auf 3 Uhr vertagt, Der Sktaatsanwalt ging mit ſeinem Antrag dahin, die Frage nach Totſchlagsverſuch und die nach mildernden Umſtänden zu bejahen. Der Verteidiger nahm die Anklage nicht als er⸗ wieſen an und plädierte insbeſondere mit Rückſicht auf die unbe⸗ ſtimmt ausgeſprochenen Gutachten der Sachverſtändigen auf Frei⸗ ſprechung. Die Geſchworenen gaben dem Antrage des Verteidigers ſtatt unter Verneinung der Schuldfrage, worauf, wie bereits tele, grabhiſch mitgeteilt. das Gericht den Angeklagten um 8 Uhr abends freiſprach. Das Urteil wurde von dem den Saal überfülenden Püblikum mit lautem Beifall aufgenommen. Aus Stadt und Tand. Mannheim, 1I. Dezember. * Jubiläums⸗Sammlung. Nach einer an die Handelskammer gerichteten Mitteilung der General⸗Intendanz der Großherzogl.. Eivilliſte wünſchen der Großherzog und die Großherzogin denn dem Handel und der Induſtrie angehörenden Spendern von Gaben zur Jubiläums⸗Sammlung ihren wärmſten Dank durch die Ver⸗ mittelung der Handelskammer auszuſprechen. Die Großh. Herr⸗ ſchaften wünſchen insbeſondere den Spendern die Freude und Genngtuung darüber kundzugeben, daß ſie durch den reichen Ertrag der Sammlung aufs Neue in die Lage verſetzt worden ſind, ſo große Summen einer Reihe von Unternehmungen zuzuwenden, dener das warme Intereſſe des Großherzogspaares gewidmet iſt, weil ſie in beſonderem Maße dazu dienen, neu hervorgetretenen Notleidenden Hülfe zu bringen. Die Großh. Herrſchaften erachten es deshalb für eine werte Pflicht, ſämtlichen Spendern den innigſten und wärmſten Dank kund zu geben. Eine Kirchengemeindeverſammlung findet morgen Mittſvoch Abend 6 Uhr in der Konkordienkirche ſtatt. Der wichtigſte Punkt der Tagesordnung iſt die Aufnahme eines Darlehens von 900 000 Mark für den Neubau der Chriſtuskirche. Als 1. Rate iſt für den Neubau der Mannheimer Zentralkirche bereits die Summe von Mark 900 000 bewilligt worden. Sie ſoll durch Kapitalaufnahme nach Bedarf beſchafft werden. Die Arbeiterpenfionskaſſe für die Badiſchen Staatseiſenbahnen will den Betrag zu 4 Proz. Zins hergeben. Das Darlehen iſt bis 1912 abzuheben und von da an mit einer Mindeſt“ quote von 8 Prozent in 51 Jahren zu tilgen. 85 * Gründung eines Verbandes Süddeutſcher Schloſſer⸗Innungen und Fachvereinigungen. Am Sonntag tagte im Saale des Hotel „Friedrichshof“ in Karlsruhe eine Verſammlung von Schlofſ⸗ ſermeiſtern aus Baden, Bayern, Elſaß⸗Lothringen, der Pfalg und Württemberg behufs Gründung eines Verbandes Süddeutſcher Schloſſer⸗Innungen und Fachvereinigungen. In der ſehr ſtark be⸗ ſuchten, bon Schloſſermeiſter Daler⸗Karlsruhe geleiteten Verſamm⸗ lung referierte Schloſſermeiſter König⸗Mannheim über ds Ver⸗ bandsgründung. Nach einer längeren Debatte, an der ſich haupt⸗ ſächlich die Herren Nikolaus⸗Mannheim, Brandt⸗Karlsrupe. Knoll⸗Straßburg, Vogt⸗Gmünd, Dehm⸗Ludwigshafen und Scherer⸗ Heidelberg beteiligten, wurde die Gründung des Verbandes gut⸗ geheißen. Die Verſammlung wählte ſodann einen aus zehn Herren beſtehenden proviſoriſchen Vorſtand und betraute Herrn Knoll, Straßburg mit dem Amte des Verbandsſekretärs. Zum Verbands. Organ wurde die„Südd. Schloſſer⸗Zeitung“ en Karlsruhe beſtimmt. Mitte Januar wird der Vorſtand eine Sitzung zur Feſtſetzung der Statuten und Erledigung einer Reihe geſchäftlicher Angelegenheiten abhalten. Der Verein der Hundefreunde, E. V. in Mannheim, Ver⸗ einslokal Café Liederkranz, der erſt kürzlich ſein 8. Stiftungsfeſt feierte, und in den Jahren 1900, 1902 und 1904 glänzend durchge⸗ führte Hundeausſtellungen arrangierte, wovon diejenige von 1902 uck mit dem Beſuche des Großherogs, des Erbgroßherzogs und der Erbgroßherzogin beehrt wurde, eröffnet den Reigen der im Jubiläumsjahre 1907 ſtattfindenden Verauſtaltungen mit einer Winterausſtellung, die am 13. Januar in den Sälen der Koiſerhütte in der Seckenheimerſtraße abgehalten wird. In der Hanptſache ſoll die Ausſtellung dazu dienen, auch den langhaarigen Hunden Gelegenheit zu geben, ſich in ihrem vollen Haarkleid zun zeigen, was bei den ſpäter ſtattfindenden Ausſtellungen nicht mehr möglich iſt. Aber auch olle übrigen Hunderaſſen werden angs⸗ nommen, ſoweit der beſchränkte Raum, der für 300 Hunde aus⸗ zeichen wird, dies zuläßt, weshalb es ſich empfiehlt die Meldungen ſofert nach Empfang der Programme, die in den nächſten Tagen zum Verſandt kommen, zu betätigen. Die Ausſtellung iſt nur für einen Tag berechnet, ſo daß ſowohl hieſige, wie auch in der Nähe wohnende Ausſteller ihre Hunde morgens perſönlich ein⸗ liefern und Abends wieder mit nach Hauſe nehmen können. Den für ihre Lieblinge beſorgten Hundebeſitzern mag bei dieſer Gele⸗ genheit zur Kenntnis dienen, daß ſämtliche Ausſtellungsräume ge⸗ heizt und mit elektriſcher Beleuchtung verſehen ſind. Die Hunde werden in den üblichen Boxen untergebracht und die Fütterung beſorgt die renommierte Firma Spratts⸗Patent Rummelsberg⸗ Berlin. Die Standgelder ſind ſehr niedrig gehalten und zwar für In offener Klaſſe werden für die Hauptraſſen Geldpreiſe ausbezahlt und in den Nebenklaſſen künſtleriſch ausgeführte Diplome erteilt. Außerdem kemmen eine größere Anzahl Ehrenpreiſe, darunter auch zwei von der Stadt Mannheim geſtiftete zur Vergebung. Es iſt außer allem Zweiſel, daß der Verein dieſe Ausſtellung wie auch die früheren o daß 4 Scdte. 5 General⸗Alnzeiger.(Abendblatt.) Mannhe m. 11. Dezember. die Ausſteller in jeder Hinſicht befriedigt werden. Die Geſchäfts⸗ ſtelle befindet ſich bei M. Beßz in Mannheim⸗Waldhof. Eine Erfindung von weittragender Bedeutung iſt dieſer Tage im„Fürſtenhof“ in Frankfurt a. M. einem Kreiſe von Jachleuten und Journaliſten vorgeführt worden. Der Erfinder iſt ein ehemaliger Jünger der ſchwarzen Kunſt, Herr Ludwig Horſt, und ſeine Erfindung beſteht der Hauptſache nach— wie alle wirklichen Fortſchritte— in einer ganz einfachen Geſchichte. Will man ein Kliſchee machen, ſo muß man das betreffende Bild ober Objekt durch einen„Raſter“ photographieren, d. l. eine Glas⸗ plutte, verſehen mit einem Netzwerk von mehr oder weniger feinen Anien, die in der Zahl von 15 bis 60 und noch mehr auf di Länge eines Zentimeters nebeneinander zu ſtehen kommen. Durch dieſes Netzwerk wird das zu kliſchterende Bild auf die lichtempfind⸗ liche Platte geworfen, welche alsdann auf die Zinkplatte weiter übertragen wird. Bis jetzt exiſtieren in det ganzen Welt drei Roſterfabriken, die ihre Raſter in der Weiſe herſtellen, daß ſie Wiasplatten mit dieſen feinen Linien gravieren und dieſe Linien daun nachätzen. Die Preiſe dieſer Glasraſter ſind ganz enorm hoch. Was der junge Buchdruckergehilfe nun erfunden hat, iſt ein„Raſter“, der zu ganz billigem Preiſe mittels Buchdrucks her⸗ zuſtellen iſt. Um aber gleich ganze Arbeit zu machen, hat er einen ganzen Kliſcheeapparat dazu konſtruiert, der äußerſt ſinn⸗ reich iſt, und mit dem jeder Laie nach kurzer Unterrichtung Kli⸗ ſchees herſtellen kann. In unſerer Gegenwart wurde in der Zeit von anderthalb Skunden nach einer Photographie ein Kliſchee gemocht. Welche Bedeutundg dieſe Erfindung, die den Preis der Khſchees auf etwa den vierten Teil des jetzigen herabſetzt, für Ge⸗ ſchäftsleute, Zeitungen etc. hat, iſt leicht zu ermeſſen. Theater, Runſt und Winenſchaft, Vom Theater. Ernſt von Wildenbruchs Schauſpiel„Die Heubenlerche“, das einſt die Runde über alle Bühnen gemacht, ſoll nunmehr an unſerem Hoftheater zum erſten Male in Szene gehen. Der dreiaktige Schwank„Telephongeheimniſſe“ von Haus⸗ leſter und Reimann, zwei Frankfurter Autoren, iſt, ebenſo wie Kabelburgs„Huſarenftzber“, das bekanntlich eine ganze Serie ſchmucker Huſarenoffiztere auf bie Szene bringt, zur Aufführung angenommen. Am 25. Dezember geht Hebbels Trauerſpiel„Agnes Bernauer“ zum erſten Male über die Bretter des Hoftheatkers. Im neuen Theater im Roſengarten wird am 23. Dezember„Der Kilometerfreſſer“ wieder in den Spielplan aufgenommen. Der Neufahrstag bringt die Erſtaufführung von Verdis Oper„Fal⸗ ſtaff“. Herr Guſtav Rallenberger, unſer beltebtes Hoftheatermitglied, hat am vergangenen Sonntag im Heidelberger Stadttheater in der Titelrolle von Blumenthal⸗Kadelburgs„Hans Huckebein“ gaſtiert. Ueber ihn ſchreibt das„Heidelberger Tagebl.“:„Den Löwenanteill an dem ſonntäglichen Heiterkeitserfolg konnte der Gaſt, Herr Guſtav Kallenberger vom Mannheimer Hof⸗ theater, auf ſich beziehen. So lange man auch Herrn Kallenberger lennt, er iſt derſelbe geblieben, als den man ihn von jeher lieb gehabt hat. Seine nette, friſche, leichte und liebenswürdige Art, ſich zu geben und zu bewegen, nimmt immer für ſich ein und ſchafft ihm Beifall und Sympathien. Die Art und Weiſe, wie er den komiſchen Balg des Unglücksraben Hans Huckebein zur Schau trug, konnte nicht anders als erſchütternd wirken.“ Vadiſche Politik. Reichstagserſatzwahl in Mannheim, « Mannheim, 10. Dez. In der in Mannheim ſtatk⸗ geſundenen Kreiskonferenz wurde, wie bereits miigeteilt, be⸗ ſchloſſen, dem Rechtsanwalt Dr. Frank die Nandidatur zum Reichstag auſtelle des verſtorbenen Genoſſen Dreesbach zu über⸗ tragen. Es entfielen auf ihn 61 Stimmen, auf den Genoſſen Anton Geiß 9 Stimmen. Ein dementiertes Dementi. de Karlsruhe, 11. Dez. Wie die„Oberrheiniſche Korre⸗ ſpondenz“ erfährt, ſei trotz des Dementis der Landeskommiſſär Krems⸗ Konſtanz zum Nachfolger Honſells auserſehen. An ſeine Stelle in Konſtanz ſoll Miniſterlalrat Straub treten. Badiſche hiſtoriſche Kommiſſion, Karlsruhe, 10. Dez. Der Großherzog hat den bis⸗ Aen Vorſtand der badiſchen hiſtoriſchen Kommiſſion, Geh. Fofrat Profeſſor Dr. Alfred Dobe, auf Anſuchen ſeines Amtes als Vorſtand und ſeiner Stellung als ordentliches Mitglied der badiſchen hiſtoriſchen Kommiſſion enthoben, ſowie nach dem Vor⸗ ſchloge der 25. Plenarverſammlung der badiſchen hiſtoriſchen Kummiſſion den ordentlichen Profeſſor der Geſchichte an der niperſität Heidelberg, Geh. Hofrat Dr. Erich Marcks, als und den Geh. Archivrat Dr. Albert Krieger hier als Sekretär dieſer Kommiſſion für die Amtsdauer von 5 Jahren beſfötigt.— Der Großherzog hat ferner den ordentl. Profeſſor der neueren Geſchichte an der Univerſität Freiburg, De. Meinecke, den ordentl. Profeſſor der Kirchengeſchichte an der Uniberſität Freiburg, Dr. Pfeilſchifter, und den ordentl. Profeſſor der Kirchengeſchichte an der Univerſität Heidelberg, Geh. Kirchenrat Dr. v. Schubert, zu ordentlichen Mitgliedern der badiſchen hiſtoriſchen Kommiſſion ernannt. Leixzte Hachrichten und Telegramme. Darmſtadt, 11. Dez. Die erſte Kammer der Heſſiſchen tände trat heute vormittag zu einer Sitzung zuſammen. Es wurde zunächſt eine Botſchaft des Großherzogs berleſen, in der et der Kammer die Geburt des Erbgroßherzogs mitteilt, worauf die Ueberreichung einer Glückwunſchadreſſe beſchloſſen wurde. Nach Erledigung weiterer Punkte wandte ſich die Tagesordnung dem Fall Eißnert zu.(Weiterer Bericht folgt! D. Red.) *Bremen, 11. Dez. Der Reichspoſtdampfer„Goeben“ iſt heute vormittag.30 Uhr von der Werft der Aktiengeſellſchaſt Weſer glücklich von Stapel gelaufen. Berlin, 11. Dez. Der Kaiſer empfing den Profeſſor Münftlerberg von der Harbard⸗Untverſität. Lonbon, 11. Dez. Nach einer Meldung der„Timetz“ aus Tokio beſchloß die Familie Jaſaki, ein Aſyl für im Kri⸗ge verſtümmelte Soldaten mit einem Koſtenaufwand von einer halben Million zu erbauen. Die vierte Wagenklaſſe in der Pfalz. DSudwigshafen, 11. Dez. Die Einführung der dierten Wagenklaſſe bei den Pfalzbahnen erfolgt am erſten Mai 1907. Für die Nenanſchaffung der Magen ſind 2 Millionen Mark ausgeworfen. Schiffsunfälle. Hamburg, 11. Dez. Eine mit 18 Perſonen beſetzte Motorbarkaſſe der Firma H. F. Blank⸗Söhne wurde heute vor⸗ mitta im Hanſahafen von dem Fährdampfer„Klopſtock“ über⸗ raunt und zum Sinken gebracht. Sämtliche Inſaſſen fielen ins Waſſer, 14 wurden gerettet, ertranken. Stettin, 11. Dez. Der der hieſigen Reederei Kunz⸗ man gehörige Dampfer„Perouvie“ iſt mit einer Zuckerladung von 15 uf klörung zu der am Freitag von dem Abg. Erzberger geſtellten Dani nuch Philadelphig unterwegs, bei Longbeach an der 1 5 Küſte von Nordamerika geſtrandet. Schlepphilfe iſt nach der Unfallſtelle unterwegs. Die Reederei hofft das Schiff wieder frei zu bekommen. „ Kopenhagen, 11. Dez. Chreſtianſund während der letzten „Korſoeg:t“ untergegangen. beſtehende Beſaßung iſt umgekommen. Parlamentariſches aus Frankreich. * Paris, 11. Dez. Der heutige Miniſterrat beſchäftigte ſich ausſchließlich mit den unter den gegenwärtigen Verhältniſſen zur Durchführung des Trennungsgeſe ges zu ktreffenden Maßnahmen und bewilligte die Vorſchläge des Kultusmintſterz Briand betr. 1] die Abſchaffung der Ruhegehälter und Unter⸗ ſtützung der Geiſtlichkett unter beſtimmten Vopausſetzungen; 2 bete. die ſofortige Liguldierung der Güter der oͤffentlichen goktesdienſt⸗ lichen Anſtalten der kath. Kirche; 3) betr. die nunmehrigen Be⸗ ſtimmungen der Pfarreien, biſchöflichen Palais und Seminarge⸗ bäuden und 4) betr. die im Intereſſe der Nation und der Sicher⸗ heit notwendigen Anordnungen und Maßnahmen. Der Miniſter⸗ rat wird ſich übermorgen bon veuem mit dleſen Fragen geſchäftigen um den geſetzgeberiſchen Wortlaut dieſer Vorſchläge feſtzuſtellen, der dann dem Parlament unverzüglich zugehen ſoll, „Paris, 11. Dez. Der Kriegsminiſter teilte dem heutigen Miniſterrat mit, daß die Seminarſſten, die bis zum 20. De⸗ zember nicht entſprechend beſtätigte Zeugniſſe beigebracht haben, am 17. Januar nächſten Jahres zu ihren Regimentern einberuken werden ſollen. Dieſe Maßnahme trifft ungefährt 5500 Se⸗ minariſten. Während des Sturmes in Tage iſt der Fiſchdampfer Die ganze aus 12 Maun Opfer der Newa. Petersburg, 11. Dez. Als 2000 Arbefter der Jabrik Thrornton auf dem Nachhanſewege geſtern den ſchmalen Bretter⸗ ſteg paſſierten, um an das andere ÜUfer der Newa zu gelangen. brach der Steg zufammen, als etwa 100 Arbeiter ſich auf ihm befanden, die Arbeiter fielen auf das Eis und brachen durch dieſes und flelen ins Waſſer. Elf Arbeiter wurden gerettet. Die Zahl der Verunglückten wirb erſt heute in dte Fabrik feſtgeſtellt. Ma rokkaniſches. Madrid, 11. Dez. Admiral Matta reiſte heute nach Cadiz ab, um den Befehl über die ſpaniſche Schiffsbiviſion zu übernehmen, weſche alsbald nach Tanger gehen wird. Im Senat erwiderte der Miniſter des Aeußeren auf eine Anfrage, das gemeinſame Vorgehen Frankreichs und Spaniens in Marokko boruße nicht auf irgend einem Kompromiß, ſondern auf der Not⸗ wendigkeit das Leben und das Eigentum Staatsangehöriger zu ſchützen. utſcher RNeicstag. W. Berlin, 11. Dez. Am Bundesratstiſch Staatsſekretär Frhr. v. Stengel, Graf Poſadowsky, ſowie der Landwirtſchaftsminiſter bvon Arnim. Graf Balleſtrem eröffnet um 1 Uhr 20 Min, die Sitzung. Auf der Tagesordnung ſteht die Interpellation betreffend Maßnahmen zur Abhilfe der herrſchenden Fleiſchteue⸗ rung und der Teuerung der notwendioſten Lebonsmittel, Wiemer(freiſ. Volksp.) begründet die Interpellation ſeiner Partei und fübrt aus: Eine ausführliche Begründung der Interbellation erübrige ſich eigentlich, da die beklagte Teuerung ja allbekannt ſei. Die Preiſe von Schweine⸗, Rind⸗ Kalb⸗ und Hammelfleiſch hätten eine Steigerung von 23 bis liber 40 pEt, gegen den Durchſchnitt der letzten 10 Jahre er⸗ fahren. Die Vorausſage des früheren Landwirtſchaftsminiſters, die Vieh⸗ und Ffleiſchteuerung ſei nur eine vorüber⸗ gehende Erſcheinung, die ihren Grund in der im Jahre 1904 vorherrſchenden Teuerung der Futterm'ttel habe, ſei leider nicht eingetroffen. Der geringe Rückgang der Fleiſch⸗ preiſe komme nicht viel in Betracht. Ein ſchwerer wirtſchaft⸗ licher Notſtand in weften Volkskreiſen ſei demnach vorhanden. Daß einer Verringerung der Fleiſchnahrung eine Verringerung der körperlichen Leiſtungsfähigkeit folge, ſel klar. Der Fleiſch⸗ konſum ſei ſtetig zurückgegangen in demſelben Maße wie die Fleiſchpreiſe geſtiegen ſeien. Die unzulängliche körperliche Er⸗ nährung räche ſich in dem heranwachſenden Geſchlecht, welches weniger kräftig und weniger leiſtungsfähig werde. Sie räche ſich auch an der Wehrfähigkeit. Ein ſchlechtgenährter Soldat ſei kein erwünſchter Träger der Landesverteidſgung. Das ausländiſche Büchſenfleiſch werde der deutſchen Bevölkerung als geſundheitsſchädlich vor⸗ enthalten, für die Morine ſei es jedoch brauchbar. Die frei⸗ ſinnige Interpellation frage, wie für die Beamten ein Aus⸗ gleich für die nachteiligen Folgen der Fleiſchteuerung geſchaffen werden ſolle. Wenn die Erhöhung der Beſoldung der Staats⸗ ſekretäre mit der ſteigenden Lebenshaltung begründet werde, ſo mſiſſe dieſes noch viel mehr bei den unteren und mittleren Beamten gelten. Unſere Forderung auf Erhöhung des Gehalts oder auf Gewäbrung angemeſſener Teuerungszulogen iſt daher berechtigt. Redner kommt dann auf die Urſacher der Fleiſch⸗ teuerung zu ſprechen.(S. auch Berliner Drahtbericht. D..) * 5* Berlin, 11. Dez. Die Budgetkommiſſion des Reichstages lehnte in ihrer heutigen Sitzung mit großer Maforität ben Nachtragsetat ab, durch den 29 220 000 M. für Südweſtafrika angefordert werden: ebenſo ſämtliche dazu geſtellten Anträge und Meſolutionen. Berlin, 11. Dez. In der Budgetkommiſſion des Reichstags gab zunächſt der Abg. Dr. Semler(natl.) eine Er⸗ Aufrage hinſichtlich der in der Kommiſſion beſchloſſenen Geheim⸗ holtung. Sodann fand eine Beſprechung über einen in einer Anzahl von Zeitungen gebrachten Bericht über die Freitags⸗ ſitung ſtatt, der als beklagenswerter Vertrauens⸗ bruch bezeichnet wurde, ſowie eine weitere Ausſpraäche über die bietem Bericht zu Grunde liegenden Tatſachen ſelbſt. Hierauf folgte die Weiterberatung des Nachtragsetats. Der Kolonial⸗ direktor Dernburg erbat Aufklärung darüber, ob 4000 Mann, welche nach dem Antrag Engelen bis 31. März 1907 zurück⸗ befbrdert werden ſollen, mit den 4013 Mann identiſch ſind, deren Rückbeförderung nach dem vorliegenden Nachtragsetat bis Ende März erfolgen ſoll, ſodaß dann noch 8282 Mann im Schutz⸗ gekiet ſein werden, oder ob darüber hinaus eine Verminderung bis auf 6000 Mann gefordert wird. Ferner erbat Dernburg eine Erklärung der Worl, daß bis 31. März 1907: Vorbereitungen Spahn(Zentr.) erläutert die Abſicht der Anträge, nachdem ſchon ein Jahr lang betont worden ſei, daß der Widerſtand deß FJeindes gebrochen ſei. Man müſſe annehmen, daß nach weiteren bre. Monaten mit Hilfe der bis dahin noch zur Verfügung ſtehen. den ſtarken Truppenmacht der Kampf ſoweit gefbrbert ſei, daß dann 2500 Maun genügten. Dernburg wendet ſich gegen den Wunſch, die Truppeg ſtärke in Südtdeſtafrilg in der vorgeſchriebenen Friſt auf 2500 Mann zu exrmäßigen. Man dürfe nicht bergeſſen, welche Zuſtände im Schutzgebiete herrſchten. In den Grenzſtedelungsgebieten auf dem britiſchen Gebiete befünden ſich etwa 3000 Mann Uebergetretene, im Nordoſten, nach Zahl noch unbekannt, Hereros und ſchlleßlich Obambos. Gegenüber dem ſel es nicht möglich, ſich heute bereits auf eine Truppenzahl von 2500 feſtzulegen, auch ſelbit wenn die Niederwerfung des Aufſtandes im Süden vollſtändig erfolgt ſein würde. Der Zuſtand des Landes iſt noch nicht (ier auß eilfheiden derart, daß man von könne, unter welchen Bedingungen der Gou⸗ zerneur die Vere iug für das Leben und Sicherhelt der Jarmer und Truf Lernehmen kann. Es werbe darauf binge⸗ arbeitet, daß aus ben angeſtedelten ehemaligen Schutztrupplern und ſonſtigen wehrhaften Lenſiedlern eine Miliz geſchaffen werde. Doch erforbere dieſes Gelb. Er bitte den Antrag auf Verminderung der Truppenzahl auf 2500 Mann fallen zu laſſen. Oberſt Kuhl bemerkt: Seitens des Generälſtabes werde es nicht für möglich gehalten, daß man im nächſten Jahre unter allen Umſtänden mit 2500 Mann auskommen könne. Die Wider⸗ ſtandskraft der Hottentotten ſei nur ſoweit gebrochen, daß große Oberationen und große Schläge vorausſichtlich nicht mehr zu er⸗ warten ſeien, daß aber der Kleinkrieg noch im Gange ſei. Bei dey Verwinderung auf 2500 Mann werde der Feind vorausſichtlich züm Anarlffe übergehen. Das würde bedeuten, daß wir den Feldzuig berloren haben und die Kolonten aufgeben wollen. Als Mindeſte maß ſeien bis Ende März 8000 Mann zu ezeichnen. Im weiteren Verlauf der Debatte begründet Gi ckhoff frf. Volksp.) eine Reſolution, wonach die Organtſation der Landes⸗ polizei derart ausgedaut werden ſoll, daß die Polizet ogldmöglichſt an die Stelle der Schutztruppe treten kann. Nach weiterer Debatte, in der der Referent Spadn nohh einige Erörterungen zu dem Antrage Engelen gibt, empfiehlt Kor. veferent Paaſche die Annahme der Vorlage. Die Diskuſſion wird hierauf geſchloſſen. Bei der hierauf folgenden Abſtimmung wird den Antrag Engelen, ſtatt 2 122 000 Mark, nur 1528 800 Mart zu bewilligen, abgelehnt, ebenſo der Abänderungsantvig Eickhoff Darauf wird, wie bereits gemeldet, auch die Regierungsvorlage un ſchließlich die Reſolution Eickhoff abglehnt. 55 Berliner Drahtbericht. (Von unſerm Werliner Bureau.) Berlin, 11. Dez. Bei Zeginn der heutigen Sitzung der Budgetkommiſſion hatte Abg. Dr. Semler auf die durch die „Köln. Volksztg.“ in die Oeffentlichkeit gebrachte Mitteilung, des Abg. Erzberger eine Erklärung abgegeben. „Irgend eine Folge hat Dr. Semler der Sache nach keiner Richtung gegeben. Außerdem handelte es ſich in der Sitzung noch darum, feſtzu⸗ ſtellen, wer eigentlich den Vertrauensbruch begangen hat. Die Vertreter der Parteien erklärten nacheinander, daß es don ihrer Fraktion niemand geweſen ſei. Eine 2. Leſung des kolonialen Na der Budgetkommiſſion wird nicht ſtattfinden, Morgen beginnt in der Kommiſſion die Beratung über die Bähn Kubub⸗Keetmannshop, Man rechnet mit der Annahme des Regierungsvorſchlages. Berlin, 11. Dez. Im Reichstage(Siehe Reichstags⸗ bericht! D. Red.) verlas heute Staatsſekretär Graf v. Poſa⸗ dokbsky auf die Interpellation über die Fleiſchteuerung eine Erklärung des Reichskanzlers. Aus dem Ergebnis der in den letzten Monaten beranftalteten Umfrage, die mit größter Aufmerkſamkeit don den Behörden und Vereinen behandelt worden ſei, gehe hervor, daß einmal zu einem grußen Teile das für die Einfuhr zuläſſige Höchſtkontingent nicht erreicht wird, daß andererſeits im Auslande ſtellenweiſe die Viehpreiſe ſehr hoch ſind und endlich, daß in den Grenzländern eine große Seucheneinſchlevpungsgefahr beſteht, Die Mittel, die die Reglerung gegen die Teuerung treffen chtragsetats in ſetzung der Frachttarife für Fleiſch⸗ und Viehtransporte. An eine Zollherabſetzung für friſches Fleiſch und Vieh ſei nicht zu denken, da die mit den Vertragsländern abgeſchloſſenen Zollſätze unter der vom Reichstage beſchloſſenen Höhe liegen und weil weiter eine Zollherabſetzung die Stetigkeit unſerer inländiſchen Produktion ſchädlich beeinfluſſen würde. Die Erklärung beſagt dann weitet, daß die Fleiſchteuerung nicht durch die hohen Zollſätze für Futter⸗ mittel begründet ſei, da ein großer Teil zollfrei ſei. Die Erklärung ſchließt mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß, wie es bisher möglich geweſen ſei, den Fleiſchbedarf des deutſchen Reiches zu 95 Progent im Inlande zu decken, dies auch in Zukunft möglich fei. Berlin, 11. Dez. In der„Nordd. Allg. Zig.“ wird heute der Schluß des Reichshaushaltsetats veröffentlicht. Unter den Ausgaben für das preußiſche Militärkontingent und die angeſchloſſenen Kontingente anderer Bundesſtaaten findet ſich bei den einmaligen Ausgaben eine neue Forderung von 3,2 Mill. Mark für Verſuche im Artilleriewaffenweſen und 73 Mill. Mark für Beſchaffung von Feldartilleriematerial. Ferner iſt zu erweiſen die Erirchtung von zwei Inſpektionen für die Telegraphentruppen, die Errichtung je einer Funkentelegtaphenabteilung bei den be⸗ ſtehenden drei Telegraphenſtationen und die Errichtung einer Kraftfahrerabteilung bei den Verkehrstruppen. 5 Im Marineetat beträgt die Steigerung der fortdauernden Ausgaben 7,9 Mill. Unter den einmaligen Ausgaben des ordent⸗ lichen Etats beanſpruchen die Schiffsbauten 85,3 Mill. Mark, d h. 12, Mill. Mark mehr Ferner die artilleriſtiſche Armierung 37,5 Mill., die Torpeboarmierung 4,75 Mill. Ferner ſieht der Eiat, wie ja ſchon verſchiedentlich gemeldet wurde, die Forderung für ein Reichskolonialamt vor. Auch die Kolonialmilitärverwaltung, wie das Kommando der Schutztruppe ſoll neu organiſiert werden. Anſtelle eines Stabs⸗ offiziers foll ein Generalmajor treten. dazu getroffen ſind, die Geſamtſtärke der Schubtruppe auf 2500 berabzumnidern. 5 8— wolle, beſtehen, was zunächſt Preußen anbetrifft, in einer Herab⸗ 11 r ee r S R N J Geueral⸗Huzeiger. Abenbblatt) 8. Seite. Uolkswirtschaft. VBom Londoner Metallmarkt. (Bericht von Braudeis, Goldſchwidt u. Co.) Den 7. Dez. Kadter: Wie Spekulotion berhält ſich ſehr kuhig, der Lanſum dagegen kauft ſtetig und iſt weiter gut beſchäftigt. Es cheint ſomit, daß das hößtere Preisniveau denſelben noch nicht nächteilig beeinflußt hat. Die Lage des Marktes iſt entſchieden ſeſt und haben Preiſe weiter angezogen. Wir notieren: Standard Aumpt Lſtr. 103—103.10, Standard per 3 Mon, ſtr. 104—104.10, Fugl Tough Aſtr. 108.—108.10, Engl. Beſt Selected Eſtr. 193.19 91% Eſtr. 100, Amerik. und engl. Elektro Uſtr. 107108. Kupferſulfat iſt weiter feſt Iſtr. 31.10 bezahlt und fäufer. Zinn: Die letzte Woche begonnene Baiſſemanipulation wurde weiter fortgeſetzt, doch es war ganz auffallend, mit welcher geichtigkeit das große Angebot vom Markte abſorbiert wurde. Der Preis berührte geſtern Lſtr. 194, hob ſich aber ſehr raſch wieder auf Eſtt. 196.10. Amerlka hat ſtark gekauft. Straits Zinn prompt ſtr. 196.10—196.15, Straus Zinn 3 Monate Eſtr. 196.—196.10, Auſtral Zinn Lſtr. 196.10—197, Engliſch L. und F. Zinn Oſtr. 196 bis Lſtr. 197. Antimon iſt ſehr feſt. Für prompte und Januar-Lieferung wurde über Lſtr. 115 bezahit. Blei begann feſt, ſchließt aber etwas ſchwächer zu Aſtr. 19.519..6. Zink ſchwächer zu Eſtr. 27.15. Silber hat wieder ziemlich ſtark fluktufert zwiſchen 323/16 9828/8 d und ſchließt zu 32 13/16 ppt. und 3115/16 per zwei tonate. Queckſilber Lſtr..5. Eiſen: Cleveland: s 62/9 d, Standarb: 61/9 K. 1*** Baumwolle 25 (Wochenbericht von Hornbte. Oemelryt& Co., Baumvollmäkler in Swerpool.) Die Umfätze während der Woche belaufen ſich auf 63 840 Ballen. Ameritaniſche Sorten ſind um 23 Punkte billiger im Ein⸗ Hange mit den Terminnotierungen, middlingfait ſedoch ausnahms⸗ weiſe bloß 18 Punkte. Die Nachfrage war eine gute und beſonders gute Grade ſind gut behauptet. Hübſche Kontrakte wurden für ſpätere Lieferungen abgeſchloſſen. In Braſilianiſcher wurde ein mäßiges Geſchäft abgeſchloſſen. Preſſe 18 Punkte billiger. Auch in Peruvianiſcher war das Geſchäft klein,„rough“ ungeführ 25 P. döher,„ſmooth“ jedoch 23 P. billiger. Oſtindiſche kleines Geſchäft. Broach 1/8 d, andere Qualitäten 1/16 d biliger. In Aegyptiſcher war das Geſchäft ziemlich gut, Quotierungen 1/4 d bis 1/2 d höher. Der Mark verhält ſich abwartend. Der Bureaubericht, der eine Ernteſchätzung abgeben wird, iſt für Dienstag fällig, ebenſo der Zenſusbericht über die bis zum 1. ds. entkörnke Baumwolle. Von ſelben wird zur Hauptſache der weitere Preisgang abhängen und Evekulanten ſowie ſonſtige Operateure wünſchen ihr Pulver bis dahin trocken zu halten. Im allgemeinen ging das Beſtreben dahin, beſtehende Engagements einzuſchränken bezw. glattzuſtellen. Die Daumwollbörſe in Savannah ſchätzt die Ernte auf 12 200 000 B. Die laufenden Ernteſchätzungen bewegen ſich zwiſchen 11 250 000 bis 14 000 000 Ballen. Schätzungen von 12 250 000 bis 12 500 000 7 5 am bevorzugteſten zu ſein. Zufuhren ſind groß und es ſieht nicht darnach aus, als ob ſie bald abnehmen werden. 4— H. K. ueber eine zweifelbafte Firma in Vagbab, deren Inhaber jich zur Zeit zur Anknüpfung von Verbindungen in Europa befindet, ſind der Handelskammer vertrauliche Mitteilungen zugegangen, aus denen das Sekretariat auf Anfage Auskunft gibt. Pfälzer Tabalverkaufs⸗Genyſſenſchaft. Am 8. d. M. fand in Ludwigshafen eine außerordentliche Generalverſammlung der Ge⸗ Roſſenſchaft ſtatt. In dieſer Verſammlung wurden mit 55 gegen 5 Stimmen die Geſchäftsanteile auf 55 M. erhöht. Die Geſchäfts⸗ anteile ſind ſofort einzuzahlen und durch ſie ſoll das vorhandene Defizit der Tabakgenoſſenſchaft vollſtändig gedeckt werden. Brauerei⸗Akt.⸗Geſ. vorm. D. Streib, Raſtatt. Nach M. 22 855 G. B. M. 22 854) Abſchreibungen ſchließt die Geſellſchaft in 1905/06 einem Reingewinn von M. 18 440(M. 15 805). Dar⸗ aus erhalten die M. 105 000 Vorzugsaktien wieder 5 Proz. Divi⸗ dende, während die M. 500 000 Stammaktien auch diesmal leer ausgehen. Ziffermäßige Angaben über den Bierabſatz enthält der Bericht nicht. Zahtungs⸗Einſtellungen. Die Herrenkonfektionsfirma Jakob Seligmann in Köln hat laut„Konf.“ den Konkurs ange⸗ Weldet, nachdem der beabſichtigte Vergleich von 25 Prozent nicht kuſtande gekommen iſt. Die Verbindlichkeiten betragen 150 000 M. Eſtener Kreditanſtalt, In der Aufſichtsratsſitzung wurde be⸗ ſchloſſen, der Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende don 8 Prozent(wie i..) vorzuſchlagen und den Beamten eine Teuerungszulage in Höhe eines Monatsgehaltes zu gewäh gen. Die Nordhäuſer Aktienbrauerei erzielte nach Abſchreibung don 65 650 M.(im Vorj. 50 799.) einen Gewinn von 131 892 Mark(186 085 M. und 50 596 M. Aufgeldgewinn durch Ausgabe der Aktien Buchſtabe), aus dem eine Dividende von 8% Proz. 63 9% Proz.) auf 1½ Mill. M.(1 Million Mark) Aktien⸗ ital verteilt wird. „Die Elektrisitäts⸗Aktten⸗Geſelſchaft vormals Schuckert u. Ge. in Rürnberg beruft die Hauptverſammlung. die über die bereits an⸗ gekündigte Erhöhung des Aktienkapitals durch Ausgabe von 8000 neuen Aktien zu je 1000 M. beſchließen ſoll, nunmehr auf den 4. Januar ein. Br. Elektriſche Hoch⸗ und Untergrundbahnen, Berlin. Die Emiſſion der neuen M. 10 Millionen Aktien hatte, ganz abge⸗ ſehen bon den eigenartigen Modalitäten der Verzinſung derſel⸗ ben, von vornherein mehr den Anſchein, als od man damit mehr den Intereſſen des der Geſellſchaft naheſtehenden Bankenkonſor⸗ kums dienen, als einem längſtgefühlten Bedürfnis nach Geld ab⸗ delfen wollte. Denn 2 Jabre Dividendenloſigkeit, für ein weiteres Jahr nur den vierten Teil des auf die alten Aktien entfallenden Anteila, das läßt man ſich nicht ſo ohne Weiteres gefallen, wenn Sei der Welsbierbrauerei derm. H. A. Bolle in Bertin ging infolge des Gaſtwirtedoylorts gegen die preiserhöhenden Brauereien der Abſatz(i. V. 26 000 Hekfol.) zurück; auf wieviel, iſt nicht ge⸗ ſagt. Nach Abſchrewungen von M. 11 189(M. 12 652) werden aus M. 25 255(M. 27 946) Reingewinn bekanntlich wieder 4 Progent(wie i..) Dividende dorgeſchlagen. Man gofft cuf ein beſſeres Rafultat. Auf die Reichsbank⸗Anteile werden als zweite haldführige Ab⸗ ſchlagszahlung auf die dieszjährige Dividende vom 15. Dezember ab 184 Proz. oder 52.50 M. auf die 2000 Mark⸗Anteile und 17.50 Mark auf die 1000 Mark⸗Anteile ausgegahlt. Neue heſſiſche Stantgunleihe. betrag der neuen Anleite am 16. Dagember zu 109,78 Prozent zur öffentlichen Subfkription zu ſtellen. Der Verband der deutſchen Schuh⸗ und Schüftefabrikanten hat in Verbindung mit dem Zentralverband der deutſchen Schuhwaren⸗ händler eine Vermlttlungsſtelle für Streitigkeiten errichtet. Man bezweckt damit, eine gütliche und ſchnellere Beilegung von Streitig⸗ keiten unter möglichſter Vermeidung von Prozeſſen vor den ordant⸗ lichen Gerichten. Die vereinigten deutſchen Porzellaufabriken beſchloſſen eine Preiserhöhung von 5 Prozen. Neue Verkaufsbedingungen der öſterreichiſchen Schuhherſteller. Der Verein der öſterreichiſchen Schuhfabrikanten in Wien und der der Schuhfabrikanten Böhmens, Mährens, Schleſiens ſetzten einheit⸗ liche Verkaufsbedingungen ab 1. Januar 1907 wie folgt feſt: Ziel nicht über 5 Monate gegen Akzept, bei Zahlung innerhalb 30 Tagen vom Tage der Faktura nicht mehr als 3 Proz. Skonto, Streik, Ausſperrungen und Betrlebsſtörungen entbinden bon jeder reſt⸗ lichen Lieferung. *** 1 Telegraphiſche Handelsberichte. Die Zulaſſung der neuen heſſiſchen Auleibe zur Frankfurter und Berliner Vörſe ſoll beantragt werden. Die Natienalbanl erntebrigte ihren Wechſelbiskont um ein halbes Prozent. 5 Deutſch⸗Ueberſeeiſche Bank. Der Madrider „Economiſta“ will wiſſen, daß die Deutſch⸗Ueberſeeiſche Bank, die in Spanien bereits in Barzelona eine Niederlaſſung unter⸗ hält, jetzt auch in Madrid unter Uebernahme des bekannt⸗ lich ſeitens der Deutſchen Bank kommanditierten Vankhauſes Guillermo, Vogel u. Co. eine Zweiganſtalt zu errich⸗ ten beabſichtigt. *Höchſſt a.., 11. Dez. Ueber das Warenhaus Leo Marx dahier wurde nach der„Irkf. Ztg.“ das Konkurs⸗ verfahren eröffnet. Münche n⸗Gladbach, 11. Dez. Die Gläubiger⸗Ver⸗ ſammlung der Dülker Gewerbebank nahm die Vergleichs vorſchläge von 4 Mitgliedern der Bankleitung au, den Schaden⸗ erſatz von insgeſamt 60 000 Mark zu zahlen. „Halle(Saale], 11. Dez. Der Aufſichtsvat der Hal le⸗ ſchen Aktienbrauerei ſchlägt auf das erhöhte Aktienkapital wieder 5 Prozent Dividende vor. *Eſſen a.., 11. Dez. Der Kupfer⸗Blechnerverband erhöhte nach der„Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Zeitung“ den Kupfer⸗ blech⸗Grundpreis auf 250 M. Berlin, 11. Dez. In der heutigen ordentlichen General⸗ verſammlung der Allg. Elektrizitätsgeſellſchalt wurde nach Erledigung der Regularien auf die Anfrage eines Akti⸗ onärs hin ſeitens der Direktion davauf hingewieſen, daß die Aus⸗ ſichten für das laufende Geſchäftsjahr bis jetzt ſehr günſtig ſelen. Zum Beweiſe hierfür wurde mitgeteilt, daß der Umſatz ſeit Be⸗ ginn des neuen Geſchäftsjahres dis zum 31. Oktsber 68.8 Mill. betrug und der Ordresbeſtand 145 Mill. gegen 50,3 Mill. bezw. 107 Mill. im gleichen Zeitraum des Vorfahres, Dieſe Zahlen ſprächen beſſer als Worte. In den Aufſichtsrat wurde der Geh. Oberfinanzrat von Klitzing und Direktor Dr. Oliven neugewählt. Hamburg, 11. Dez. Das deutſche Koßlend⸗hot kaufte nach der„rkf. Ztg.“ für 1907 rund 700,000 Tonns engliſcher Kohlen, um ſich gegen den deutſchen Kohlenmangel zu ſichern. Waſhington, 10. Dez.(W..). Der Monatsbericht des Ackerbau⸗Bureaus ſchätzt den Durchſchnittsſtanz für Winter⸗ Weizen auf 94,1 und für Roggenſaaten auf 962 Prozent. Die Anbaufläche für Winterweizen beträgt 31,665,000 Aeres für Roggen 2,061,000 Acres. Mannheimer Eſſektenbörſe vom 11. Dezember.(Offizieller Bericht) Heute wurden gehandelt: Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſt⸗ fobrik⸗Aktien zu 137 pt., Aktien der Portlanbd⸗Zementwerke, Heidelberg zu 171.20 pCt. und Zellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien 3u 322.50 pCt. Sonſtiges ohne beſonder: Veränderungen. A ktien. Banken. Brief Geſr Brief Geld Nadiſche Bank 184 rHr. 3. Storch. Spever—— 100. Gewhk. Sveyer 50% E— 12 8/% erder, Morms—— 100 Pfälz, Ben!— ſoa.5% ormt Rr. p. Oertae 88.——— Prälz. Huv.⸗Bank 197— 195.80Ef. Preft. u. Sptfabr.—.— 12.— Pf. S pu. Kdb. Land. 139 50 Transvort Ubein. Freditan!—.— 143 fu. Verſicherung. Toein. Hov-⸗Bank—. 196 57. 9 Mhich. Seetr. 2 92.— Südd. Bank—.— 117.“% MNannb. Pamvyfſchl.— 61. Eiſenbahnen.„ Haagerbaus-— 85 Pfälz. Ludwiasbahn—.— 2834(Baß. Niück⸗ u. Mitperſ. 48—-— Moervahn 1ae, Afecurran⸗ 1470 1450 * Nordbaßn— 138 Fontinental. Nerf. 450.— Heilbr. Straßenbafn—.— 78.50 Pannb. Neracherung 820— 840— 8„Induſtrie. Iberr. Verſich.⸗Geſ..—— A..ce dne——.— Pürtt. Transv.⸗Verf.—— 725.— Bad. Anit u. odafbr. 494.— (Fbem. FNab. Goldenba. Verein chem. Nabrffen—-— Verein T. Oelfabrifen 191 341 131˙1 Induſirie. .⸗G. f. Seilinduſtrie 143— 141.— Dinaler'ſche Michfbr.—— 130.— 7mafllirfbr. Kirrweil.— Es iſt baabſichtigt, einen Teil⸗ Obligationen 1½ Bed. N. IN. f. Noſcheff. u. Seetransvort 101.25 %% Bad. Aunlinn. Sobaf. 108.— 8 10% Wr. Klemſein, Heſdſbg. 101.50 8. 80% Büro. Brauhaus, Bonn 102.— 8 1% Herrenmühle Glenz 109.— 8 4¹%0 Mannb. Dampf⸗ 7 ſchlepyſchiffabrts⸗(Nel, 10. 8 101.768 Pfandbrſete. 4% Rz. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— b 3*„ alte M. 94.50 „„„„ unt. 1904 94.505; 88/ 5 Kommunal 98.— b; Sſadte⸗Mulehen. 3½ Nreipurg t. B. 93.90 6 3½% Heldeſpg. v. J. 190s 94.— 30% Karlerube 8. J. 1896.— 3½½ Labr v. J. 1903 94 6 100 Eudwigshafen 200.80( 0 * 457 370 1 94.— 0 4% Mannd. Oblig. 1901 100 80 6 3¹ 5 7 1885 88 40 6 95.4% 0 95.406 98.40 96.40 6 955.—*. 39.25 6 2* 1 %½% wannh. Lagerbaus⸗ Geſenſchaft werſe, K 1½% Wfd Tonwerk N. 49% Nuß... Zellſtofff. Malv of bei Pernau in wipland 100.—KN 1½%% Speyrer Braubaus .⸗G. in Speuet 99.— 95 %½ Snonrer giegelwerke 101 80 55 4½%½ Südd. Drainduſtr. 108.— 85 %½% Tonw. Offſfeln.⸗G. Dr. H. voſſen, Worms 101.— %½ Bellſtofffabeik Waldgof 104.50 U B. 1906 131. „ 1883 7„ 13895 „ 188 31% 7 19055 3½% Pirmaſens unk. 1905 31%% Wesloch v K. Induſtrie⸗Obligation. %½jĩ. Art.⸗Gel.f. Seiltudu⸗ kirte ruckz, 105% 103.— G Berliner Effektenbörſe, [Privaktelegramm bes General⸗ Anzeigers.) Berlin, 11. Dez. Fondsbörſe. Die Spekulation ver. hielt ſich zurückhaltend und die Umſätze hielten ſich in ganz be⸗ ſcheidenen Grenzen. Die Kursverluſte waren ganz unbedeu⸗ tend bei geringen Abſchwächungen. Etwas regeres Intereſſe herrſchte für Prinz Heinrich, ebenſo auch für Kanada, Orient⸗ bahn⸗Aktien und Oeſterreichiſche Bahnen. Zproz. Reichsanleihe feſt bei Beſſerung von 0,10 pCt. auf höheres London. Im übrigen erfuhr die Geſchäftstätigkeit keine Belebung. Nur Dynamit⸗Truſt höher. Täglich kündbares Geld zu 43 ptt. reichlich angeboten. In zweiter Börſenſtunde konzentrierte ſich das Intereſſe der Börſe auf Kanadaaktien. Der übrige Kuts⸗ ſtand war im allgemeinen behauptet. In dritter Börſenſtunde luſtlos. Nur Kanada bei leb⸗ haftem Geſchäft weiter ſteigend. Induſtriewerte des Kaſſa⸗ marktes ſchwächer. 5 Berlin. 11. Dezember.(Schlußkurſe.) Fuſſennoten 315 3) 21575[ vembarben 38 80 36 20 nuſſ. Anl. 1902 78 70 78 70 Lanada Pacife 196.— 197 60 31½% Reichsanl. 58 20 8 2 Famburg. Vacke! 159 60 150 10 ze Reichsauleide 87.20 87 80 Vordb. Hlond 131.2 131.20 1% Rad. St.⸗Anl. 102 60 109.90 Dynamft Truß 172 40 173— 2½ B. St. Obl. 1990 9 40 97 40 Licht⸗ u. Kraftanl. 159 70 128.— 3½%% Nayern 97 77 98—Rnochumer 245.70 243 60 ½% Heſſen 97 10 97.— Fonſolidation 4690— 470 50 30% Heſſen S5— 85.90 Porfwunder 85— 85 10 ge% Sachien g0.50 83 5% geltenfirchner 278 0 288 60 4% Pfbr. Ni. W. B. 100 2 100 39 garpener 214.20 218 70 30%(hineſen 101 90 loo permia 4% Maltener—— 108 Hürder Bergwerke 208— 209 50 4½ Japaner(neu) 93.70 98 80 Haurabülkte 248%347 60 1S8goer Lo e—— 15.8 Rhänir 219 70 210 4% Baab ad⸗Anl. 87 60 8 60 Fibeck⸗Montan 206 20 206 20 ſtredit kiten 218 40 218—- Murm Revier 145 59 146.90 Berf.⸗Märk. Ban 162 70 16270 Anilin FTreptow 393 50 395.— Berl. Handels⸗Geſ. 174.50 174.60] Fraunk.⸗Brit, 212— 212.— Darmſtädten Bank 140 10 140%—P. Stemzeugwerke 258— 25750 Deutſch⸗elſtat. Bank 178.20 17850 Diüſſelvorſer Wag. 304— 3085— 242 50 248.40 Aberf. Farben(alt) 5900 591.50 Keſtereg. Alkaliw. 233.10 386 80 ollkämmerei⸗Akt. 159.— 161 80 Chemiſche Cbarlot. 215— 214 Deutſche Ban! 7103 Ig⸗ Hiec.⸗Nommandli Oresdner Bant 186 20 186 40 15870 158.70 Nhein. Kieditban! 143.— 148. Fonwaren Niesloch 157 70 157 70 chaaffh. Bantv. 158.30 158 50 Zellſtoff Waldbof 325.——— Llbeck⸗Büchener—.— 192 5% Gellmoſe Kotheim 324— 324. Staatsbahn 146 20 146.40 Rüttgerswerken 152.— 152.—. Privat⸗Discont 5% W. Berlin, 11 Dezember.(Telegt.) Nachbörſe. Eredit⸗Aktien 218 20 218 04 Staatsbahn 146.— 1463 Diskonit Komm. 186 10 186.20 Vombarden 85.70 364 Pariſer Börſe. Paris 11 Dezember. Anfangskurſe. %% Rente 96.12 96 03Fürk. Looſe 149 60—— HKaltener—Banque Ottomane 879.— 678.— panter 94.60 95 80kio Linto 2016 2052 Türken unif. 9427 94.50 Londoner Effektenbörſe. London, 11. Dez.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe, 3 e% Jeichganleihe 85¼ 351. Soutbern Paciſte 96/ 359% 5% Cymeſen 105— 103— Chicago Milwaulee 189— 189%½ 4½% Chineſen 97% 97½ enver Vr. 89— 894. 2¾% Conſols 8b*1 86/16lichſſon Pr. 106— 106.— 4% Jlaliener 102½ 102 oufsv. u. Naſhn. 150%½ 158“ 4 e% Griechen 52½ 52— AInion Pacinc 191% 162˙/ 3%½% Portugieſen 71— 71 intt. St. Steel com. 50% 52. Spanie: 93% 98%„„ pref, 108¼ 108% 0 Türten 93˙ 93% riebahn 46% 47½% 4% Argentinker 87 87¾] Tend. feſt. % Mextianer 34%%½J Debeerg 21½% 21% 4% Javpaner 89% 389/ Shartered 1% 145 Tend.: feſt. Aoldfielbs 3% 8386 Atomanbant 17— 17— laudmines 5% 5% o Jinto 79% 81%/ laſtrand 8½ 3 Braſilianer 85.—— Tend.: feſt. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 11. Dez.(Tel.) Produktenbörſe, Die beiſpiellos mächtige Weizenaus fuhr der Donauländer hat in Nordamerika die Beſſerung der Preiſe für Weizen gehemmt ̃ Wſt..⸗W. Stamm—.— 238 0„Makt f—— 5 3% S 0 2 7 nücht beſondere, andere Intereſſen auf dem Spiel ſtehen. Der 5 Norzug—.— 105.50 her—5 0 5 103.—.—und auch hier blieb 5 Stimmung für 15 e 00 Ausſchluß der Aktionäre dom Vezug und der ledernahme der Brauereien. Hüttenß. Spinnere!—.— 91— der beſchränkte Umſatz die Preiſe fur Weizen, Roggen und uungen Aktien durch der Verwaltung naheſtehende Kreiſe verfolgt Bad. Brauere! 115——.— Karlst. Maſchinenbau—.— 220[ Hafer beinahe unverändert ließen. Auch der Verkehr mit bdie 5 ie Dinzer Aktienbierbr.———. Habmiſbe Ha,du. Neu—.— 283— greifbarem Getreide blieb äußerſt beſchränkt. Nüböl war ſtill, nun verwaltungsſeitig mitgeteilt wird, u. a. den Zweck, die Duri. Hof vm Hagen 260——.— Koßth. Cell. u. Papierf. 325— 322 8 Wetter: Schnee. ldige Verualtung gegen das Eindringen von Elementen zu Eichbaum⸗Branerei 149 50 148 50 Mannb. Gum u. Asb.—— 167.— 8 7 eint! felli ͤ Elefbr. Rühl, Worms—.— 99 aſch'nenf. Badenta 214—— Berlin, 11. Dezon.(Telegramm.)(Produktenbörſe, ſchützen, die augenſcheinlich ſpekulatide, für die Geſellſchaft nicht„Wor 1 0; 5 5 5 Ganters Bi., Freibg.—. 108. Iberrh. Eiettrtattät—.— 30 30 Preiſe in Wiarti pro 100 kg. frei Berlin netto Kaſſe. rderliche Tendenzen verfolgen. Die Begebung dieſer Aktien Kleintein, Heldelberg—.— 191. f. Näbm.u. Fa rradf.—— 134.— 18 11 16„ ſeut ſich demgemäß als ein Pendant zu der Begebung der W. Homb. Peſterſchmit 80—-— ert⸗Jemem ovlbg. 171.0 meizen per Dezbr. 179 75 170. 0 Mais per Deſdr. 128 50 1485 80 M iberni Akti uenLudwiash. Brauerei—.— 244 Süpd. Drabt⸗Ind. 144—- Mal 1832.30 189.50 Wal 134 50 124 60 illionen Hibernia⸗Stamm⸗Aktien und zu der der ne N. 10 Mi Alti 9 Mannb. Aktienbr.— 141 Sſdd. Kabelwerke 139 20 138 20 Juli„ Juli Milionen Hibernia⸗Vorzugs⸗ tien dar. Pfalzbr. Geiſel, Mohr——— Berein Freib. Ziegelw.—— 183— Roggen per Dezbr. 168.75 168 5 Atübzl per Dezer.—— Die Continental⸗Telegraphen⸗Gompagnte.⸗G. in Verlin ver⸗ Brauerei Sinner— 3 Speyr. 52—„ Mai 165— 166.25„ Mat 70 40 70.60 dente in 1905/06 aus dem telegrapbiſchen Geſchäft M. 86 312 Br. Schroedl. Holbg.—— 210. bürzmüble Neuft idt Is——.— Sal„„ Julf 656.60 66.60 * V. ö9 608) und aus Kapitalsanlagen 85 68 810 5 S 5 126.5 Aee—.— 250 5 dafer per Dezbr. 16.— 10279 Spiritus 18 loco 0 250 ;verteilt 11,8 Prozent 411% Proz.] Dividende gleich M. 59„ Nitter, Schwetz.— Zuckerfbr Wagb; 7 Ma 166.50 106.25 Veizenmeh 65 Attie. Wg.„ S, Weltz, Speyhet 97. BuckertaffMann 5 Jult—·. oggenmehl 22.60 24.60 8. Seite⸗ General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 11. Dezember. Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers. Frankfurt, 11. Dez. Fondsbörſe. Die günſtige Stimmung wurde beeinflußt durch die ſchwankende Haltung des Netv⸗Porler Marktes und infolge des erneuten Anziehens das Satzes für tägliches Geld, das auf 28 pt. ſtieg, wotzdem das Gerücht verbreitet iſt, daß der Schatzſekretär den Banken n Naw-Dork 95 Mill. Dollars zu hinterlegen beabſichtigte. Die Unſicherheit der Geldverhältniſſe am amerikaniſchen Markte legt der Spekulation Reſerve auf. Die guten Ab⸗ e welche die deutſchen Bankinſtitute erwarten lafſen, teßen ein größeres Geſchäft nicht zu. Es waren weder Kaufs⸗ zeigung noch Realiſationen zu bemerken. Die Unluſt am Ge⸗ ſchäfte trug die Hauptſchuld. Oeſterreichiſche Kreditaktien hatten unter Gewinnrealiſterungen zu leiden. Bankaktien kagen ſchwächer, nur Deutſche Bank ließ feſte Haltung auf⸗ kommen. Bahnen ſtill, Prinz Heinrich auf ſehr gute Dividende⸗ ſchätzung lebhafter umgeſetzt. amerikaniſche Bahnen behauptet, Sombarden auf Wiener Anregung feſt. Schiffahrtsaktien ab⸗ geſchwächt. Am Montan⸗Aktienmarkt war das Geſchäft ruhig bei behaupteter Tendenz. Eiſenwerte lagen feſter. Die Ten⸗ denz auf dem Induſtriemarkte war feſt mit wenig Ausnahmen. Zellſtofffabrik Waldhof ſteigend bei lebhafter Nachfrage, Kleyer ebenfalls höher bezahlt. Elektriſche Werte ſchwächer. Fonds ſtill und behauptet. An der Nachbörſe war der Ver⸗ kehr vereinzelt belebter. Kreditaktien und Nordd. Lloyd höher. Es notierten Kredit 218,80, 218,10, Diskonto 186,80, 186.—, 186,10, Lombarden 36,20, Nordd. Lloyd 181,30, 50, Harpener 21,40. Nachbörslich auf Nückkäufe teilweiſe feſter. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Distun 6 Prozent. Wechſel, 10 11. 10. Amſferdam kurz 169.0f 168.0 aris kurz 8115 8125 Belgten„ 80.925 80916 schweiz. Plätze„ 8 10 8ʃ.1 Italien„ 81.175 81.175] Sien 849164966 London„ 20.480 20.480 Navoleonsd'or 16.28 18 lana—— Privat⸗Diskont 5516 Staatspapiere. A. Deutſche, 10 11 10. 11 31½ Oſch. Reichsanl 98.20 98.1“ ramanlivaß 99 40 99.15 +„Fdg ſdien ulaaren 98— 97.90 51½ pr.konſ.St.⸗Anl 98.20 93 07 1% Grtechen 1890 50.5% 50 60 5 87 15 57.15 ttalien. ſtente—— 4 baß. St.-M.„—.— 102.8,½ Oeſt. Stiberr. 100.30 100 80 34½ bad. St.⸗Obl. fl 97.30 97 30 i,„ Papierr——— 51½„„ M. 97.8) 97.3 Oeſtert. Goldr. 100. 100.— 810,„„ 00, 9740 97.35[ wortg. Serie 1 69 60 60.60 hayer..⸗B.⸗A. 101.90 101.9 dto. In 69.80 69 90 31½% do. u. Allg.⸗A. 97 80 97.85 neneſfuſſen 1908 90 50 90 2 6 5 86 50 86.60% Rupen von 18o0 7 20 77. 4 Heſſen 108 20 103.— ſpan ausl. ente 36.— 96— 3Heſſen 84.60 849 Türken v. 906 88.60 88.70 3 Sachſen 8660 866] Türken unn. 9430 94.25 Biſe Uin. Stadt⸗A.05ß 95.10 9580Ungax. Goldrente 9685 96.2 „ Kronenrente 95.75 85.75 Bug..Gold⸗A. 1887—„„ Abbeeſe dene 8880 dae Verſinzt Soſe. GEgypter untſizirte Oeſt. Loſe v. 1880 158.60 158.60 Mlexitaner äuß. 99.60 99.65 Türkiſche Loſe 144.20 144.80 inn 67.— 67.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrtt 112— 112.2 Ala..⸗G. Stemens 182.50 188 Südd Immob. 109.30 109.% Ler. Kunſtſetde 440— 139 5% Eichbaum Mannh. 149.20 49. ederw. St. Ingbert 87.— 87 Mh. Akt.⸗Brauere! 140.50 14050 vpicharz 123. 120— Parkakt. Zweibr. 106— 106.— Palzmüble Ludw 183.—83— Weltz z. S. Speyer 94.50 94 50 ahrradw. Kleyer 319.— 223 50 Cementw. Heideld. 171.40 17147 Vaſch. Arm. Klein 26.50 125.25 Cementf. Karlſtadt 1483.— 144 70 Vaſchinenſ. Baden 218.50 203 50 Bad. Anklinfabrik 4 80 498 25 Hürrkopp 899 308— Cherbr Grissheim 259 50 259 606 aſchinf. Gritzner 226.— 225 80 Höchſter Farbwerk 449 35 419[bfälz. Näbmaſch. 138. 183.20 ereinchem. Farrit 343.— 313.—] chnellorſ. irkth 187.— 187. CThem. MWerke Albert 400 60 40 delfabrik⸗Aktien 132.70 132 80 Aecumul.⸗F. Hagen 220— 222.— etlinduſtrie Wolff 142.20 142 Aee. Böſe, Berlin 80— 80. nampertsmühl 84.80 85.80 Allg. Elk ⸗Geſellſch. 216.90 218.50 eslnoß Galdbof 3245, 34.— Südd. Kabelwerke 139.— 139.—] amma. Kaiſersl. 1 3 50 173 50 Lahmeyer 142— 141—[Dra tinduſtrie 144.50 144.50 Elktr. Geſ, Schuckert 121.— 20.— Schubfab. Herz Frkf. 127.— 127.— Vergwerks⸗Aktien. Bochumer 243 50 48 70% arvever 214 2138 70 Buderus 180 90 122.—] tbernta———— Concordia 257 50 227.50 Veſterr. Alkali⸗A. 233 20 286.— Deutſch Luxembg. 197— 197.— berſchl. Eiſenakt 127.50 17.5 Frtedrichsh. Bergb. 162— 68.60 fer. Königs⸗Laura 246.— 246— Gelſenkirchner 228.20 228.20 toßleben 10 175 10 20% Alktien deutſcher und ausländiſcher Transvart-Anftalten. Sudwh.⸗Berbacher 26.— 236 25 Deſterr. Süd⸗Lomb, 35.80 36.20 Pfälz. Maxbahn 147 75 14780 Oeſterr. Norrwed.— de, Nordbahn 139.50 189 50„ LL.—.—.— Südd. Eiſenb.⸗Geſ. 131.— 181.—otthardbahn——.— . Paclet 159 90 159.85 ftal. Mittelmeerd.———.— ordd. Lleyd 131.71 181. Mertdionalbahn 157- 157.— Deſt⸗Ung. Staatsb 146.50 14680 Laltim. Ohio 121.— 120.80 Pfandbriefe, Prioritäts-⸗Obligationen. Leſe rk. uv.⸗Bfob. 100 20 100.20 f 10% Pr. Pfdb. unt. 14 100.80 100.0 Je.K. B. Pfobr.3—.———„„„ 15 1/0 50 1008 4¹ů 1810 100.40 10% 4%„„„ 14 98 90 98 90 4% f. Hop B. Pfbb. 101.10 101 1% ½„„ 0 84— 94— %%„„ ee de des 825J0% Br. Bod.⸗Fr. 97.90 97 0½, Pr. fdör.⸗Bk., 4% Ctr. Bd. Pfd.vgd 100 25 100 Kleind. b 04 96.— 96— 90 ½% Pr. Mdhr ⸗Bt., unk. 0% 100 20 100 20 Byp.⸗Vid.⸗KNom.⸗ 4%„ Pfdbr.v. Ol Obl, unkändb. 12 97 80 97 80 unk, 10 100 80 100 5e% Rb. H. B. Pfb. 09 100.— 100 4%„ Pfdbr..0g VVen 9 unt. 12 101 20 100 2e„„„ 1912 1 150 101.5% 5½„Pfdbr.w. 86 ie„„„ alte 94.50 8450 89 f. e4 9450 94 50%%„„„ 1904 94 50 94 50 87/, 7 Pfd. 9½ 94 50 94.50 1.„„ 13814 96.— 86.— 4%„ Com. Wl. eſ, Fib..⸗B. C. O 96.— 96. v..unt 10 102 80 102 60% Rhein. Weſtf. 8%„ Com.⸗Ol l. B..⸗B. 1910 100 80 100 1% v. 1801 95.80 95 80 J, Mf. J. Pr.⸗Orl 100 60 100 70 Bi%„ Com.Obl. 25 e Pf..Pr.⸗O,. 2685—— v. 96/06 95.80 95.80% ½1 Ft il ſttl.g. C. B. 69 45 69.45 4% Pr. Pfob. unt. 09 100— 100.—— „„ 1300.0 10⁰.0 Bank- und Verſicherungs⸗Aktien 134.30 134.30 Deſterr.⸗Ung, Bank 174 80 174 30 Oeſt. Länderbant 121— 121—„Kredit⸗Anßalt 140.20% 80 Pfälziſche Bant 24% 80 242.10 Pfälz. Hup.⸗Hant 172 60 174.—- Dreuß, Cpofdeab. 109 4% 109 90 Peutſche Neichsde 186.% 188.50 Mbein. Areditbant 18a 50 188 50 Rbein. Ngp. B. M. 20% 20„ 20 Schaaßt. Bandver. 155 70 155770 Südd, Bant Möm 1861 181.201 Wiener Bankver. 14 40 144. ant tomane 135.— 135.— Frankfurt a.., 11 Deiember. Kreditaktien 217 60, Staats dahn 146 25 Lombarden 36.10 Caypter— 4% ung. Goldrente 96.30 Gottbardbabn.—, Disconto⸗Fommandit 186.— Lauro ——, Gelſenkichen 928.75, Darmſtädter 140.— Handelsgeſellichaf⸗ 174.40, Dresdener Bank 158.50 Deutſche Bank 242.30, Bochumer 243 50 Nortbern—.—. Jendenz: ſchwächer, Nachbörſe. Krepitaktten 218.—, Staatsbahn 146.30, Lombarden J6.20, Disconto⸗Commandit 188.— **** Bienmaukt in Mannheim vom 10. Deibr. Amklicher we⸗ icht der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 o Schlachtaewich: 40 Ochſen a) vollfleiſchige, ausgemäſtete böchſten Schlachtwerthes abchfſeng 7 Jabre akt 83—04.,„) junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere aussemäſtete 84—00., o) mäßtia genäbrt junge, ant genährte äiktere 80—40., 4) gering genäbrie ſene⸗ Alters 78—0 M. 26 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige nöchge⸗ Schlachtwerthes 76—73.,)mäßig genährte füngere u. aut genährt⸗ iltere 4-00., e) gering genährte—00 M. 697 Färſe vt (Rinder) und Kübe: a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, NRirpen höchſten Schlachtmerthes 80—81., b) vollfleiſchige, ausgemäffen, Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 70 75., e) älter. ausgemäſtete Kübe und wenia gaut entwickelte füngere Fübe, Färſer und Rinder 66 76., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Ninder 60—72., e) gering genährte Kübe. Färfen und Rinder 54—58 ¼ 200 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moft) unt deſſe Saugtalbe⸗ 90.00., b) mittſere Maſt⸗ u. aute Sauakälber 85—/0 b, o) oe. einge Sauakälber 80—00., 4) ältere gering genährte(Freiſer 00—00 M. 66 Schaſe: a) Maſtlämmer und jüngere Masthamm⸗ 75—00.,) ältere Maſthammel 73—00., mäßig genähri⸗ Hammel und Schafe(Merzſchafe) 70-00 M. 1587 Schwelne: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren reuszungen im Ifter bis zu 1/ Tahren 68—69., ö) fleiſchige 67—00.,) gerin entwickelte 66 ½% We,, 4) Sauen und Sber 00—-00 m. Es wur vezahlt für das Stück 00 Furusyſerde: 0000 0000., 000 Arbeitsyſerde: 00—0000., 80 Pferde zum Schlac⸗ Badiſche Bank Berl. Handels⸗Gef. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmaädter Bank Deutſche Benk Deutſchaddat. Bant D. Gpher ten⸗Bauk Disoento-Csnα,n, Dresdener Bank Frankſ. Fyp.⸗Baut Frkf. Hop.⸗Kroditv, Mationalbank 127 60 127.30 116.50 116— 218.50 217 80 103.20 163— 196.80 186.80 114.86 116.80 188.— 158 148 10 146 10 198—194 90 158.— 158 4 1170117.40 ten: 0 000.,(00 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—000 W. 00 Stuad Maſtvieh:(—90 Wit., Milchküke 000 000 Ue. OO Ferkel:.00— 00.00., 9 gregen 12—25 n 0 Zic. beein;—0 W. oOHammer: 00 00 M. Zuflammen 2805 Stüch Handel lebhaft. Landesprodukten⸗Börſe Stuttgart. 10. Dezember 1 06. Dem ausgtebigen Regen zu Anfang der Woche iſt nun Schnee⸗ fall gefolgt. Der Waſſerſtand auf den Flüſſen hat ſich gevoben un“ die Schiffsfrachten ſind in Folge deſſen etwas billiger geworden. ie ausländiſchen Handelspätze haben ihre Preiſe erwis ermißiat. Die inlandiſchen Märkte waren ziemlich aut befaßren. Der Verkauf vollzog ſich bei eiweis ermä iaten Pretiſen. Die Stemmung in ruhig. Der Verkehr an heutiger Böſſe bewegte ſich in engen Grenzen. Wir notieren per 100 ſ„ frachtſeei Stuttaart ſe ach Aualit! Börſenbericht vom un, Lieferzeit: Weizen württemberg. e 19 00 19 75, fränkit.. 1¼%50 19.75 niederbager. 20.00 29.5) Rumänier. 200 oi 21.25. Ulta u 20.50 21.75, Saronsta u. 00.00 00.00, MRaſtoff Asima M 91 50—22.50, Walla⸗Wafla m. 00 00.00, Blata M. 20 50— 21 50, umerikaner M. 29.75 21.25, Kalifornie) M. 00.00-000. Kernen: Oberländer M. 00.—00 00, Unterläude M. 00.00 0000. Dintel 12 5½ 18.00. Noagen: württ⸗mbergiſ he⸗ MN. 17 25 18 25, nordd. Wi. 0 0,00 rufüſcher M. 13 00 19.0 Gerſte: württmb. m. 18.75—19 75 Pfälzer(nominell 19 5 bis 20. 0, baheriſche m. 19.50—20.30, Tauber M. 19 50 20 0 ungariſche M. 20.00—22 00, kaltforn. vrima M. 00.00— 0. 0, Hafer: Oberländer M. 9,00-00 o0, Unterländer M. 09.00=t. württembg. M. 17.%—17 75, ruſſiſcher M. O00 00 00 0% Mat ixed M. 00 00(.%, La Alata geſund 14.50 1475. Yellon M.—00 00 Donau 14.50—14,75. Kohlrevs 0/00 00.00. Meshl⸗ preiſe pro 100 ce inel. Sack: Mehl Nr. O M 30.00100, Ner M. 28.50—29 50, Nr. 2 M. 27.00 28.00, Nr. 3 M. 23 50—26 5 Nr. 1 M. 23.50—24.30, Suppengries M. 30.00—51.00, Sack Nleie et..50 10.00. ** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold., Fernſprecher: Nr. 36 und 1637. 11. Derember 1906 Provifons(rei! — Ber⸗- Wir ſind als Selbſttontrahenten unter Vorbehalt: 0 055 .⸗G. für Müblenberrieb, Neuſtadt a. d. H.— 115 ltas, bebensverfs(., Hudwlasbafen M. 325— Badiſche Jtegelwerke,.⸗G., Brüßl 48— Ben& Co. Ryein Gasmotoren. Mannbeim 211¹1 210 Brauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 25 Ifr.— Uruchſaler Brauerei⸗ eſellſchaft 97— Hürerbräu, Ludwig aien— 280 Cremiſche Fabrik Heubruch— 57 Ur. Daimler Motoren⸗Geſ. Unter ürkheim, Lit. A— 280 77 15 Lit. B 82 dfi 98 Deutich⸗Oeſtert. Wan esmannröhren⸗Werke— 178 Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 167 165 Fil'ertabrik Eneinger. Worms— 261 link, Etſen⸗ un: Aroncegießeref. Mannheim 91¹— ranke thaler Keſſelſchmiede 55 Sagfi Fuchs Waagonfabrik, He'delberg 158 157 Geſellſchaft für Linde's Eismaſchinen 1887 5 Herrenmühle vorm. Genz Heidelberg— 107 Linoleumfabrik Maximil angan— 120⁰ Lothringer Baugeſellſchaft, Wetz 100— Luxſſche Indußtrewerfe,.⸗ Ludtof shafen 112— Mſchmenfabrik Ar chſal, Schn bel& Heuning 820 Mos acher Akten rauerei norm. Hubner 97— Piäliſche Mühlenwerte, Schifferſtadt— 127 Roeinau Terrai⸗(Geſellſchaft 111 85 Naein ſche Automobtl⸗Geſellſchaft— 137 Rheiniſche Metallw ren abrik Genußſcheine— N. 250 Rbeiniſche Schuckert Geſell chaft— 113 kheinmühlenwerke, Maun eim 159— Roein pifft ⸗A.⸗ vorm. Fendel, Mannheim— 118 Rom acher Por land⸗Cementwerke 135— Sa werk Mannveim 8 118 115 Südd unche Jute⸗Indaſtrie. Mannbeim 98 96 Sſlodeutiche Kabel, Mannhenn, Genußſcheine— M. 110 Umonwerte, A(., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen— 134% Umsnbraueret Farleru ſe 95 6⁵ Viia Lepensverſicherrngs⸗Geſ., Mannheim.3840— Waggonf ebrit Raſtat 116— Weiten ban⸗Geſellſ daft in Karlsruhe 92 ifrf. Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Nachrichten. Southampion, 8. Dezbr.(Drautbericht ger Amerikaß in Southampton). Der Schnellbampfer„Philadelphia“ am 1. Dezb von New⸗Mork ab, iſt heute vormittag 2 Uhr dier angekommeg, New⸗Hork, 9. Dezbr. Drahtberi ul der kmericau eine, Sout⸗ dampien. Der Schnetl⸗Dampfer„Rew. Pork“, am 1. Dezpt boß Sontnampton ab, tit beute vormutag 2 Ur ner angelonmuen. Beigeteit durch das iuſage⸗ und ee Wna% W N K iach& Bärentlau Mash. in Waunhse, Waenerbiat E Steele am Sendtnadnkbeg. 75 New⸗ork, 8. Dezbz.(Droahlbericht der Hamburg⸗Ameß Ainie) Ler Schnelleze Dampier„Kaiſerin Auguſte Vittoria“ am 8. Dizor, abends 8 Uor, wohlbevalten hier angetommen. Mitgeteilt von der Generalagentur Walther& b. n e a9 Manndeim, L. 14 No. 10. Eine Raiffeiſen⸗Affare vor Gericht. (Von unſerem Korreſpondenten.) IV. 9 yFrankenthal, 10. Dez. In der heutigen Sitzung erſtatteten die beiden Bücherſachper⸗ ſtändigen Rechner Dörr und Direktor König ihre Rechner Dörr führt aus, er habe noch nirgends eine ſo ſchlechte Buchführung augetroffen, wie bei der Darlehnskaſſe Schifferſtad, geherrſcht haben, da die Veruntreuungen ſonſt nicht ſo vielt Wochz worden ſeien. Die fehlenden Gelder müßten die haben, die die Schlüſſel zu dem Apprell. die Veruntreuungen herausſtellen müſſen. halten der Vorſtandſchaft der Kaſſe. Bei Kner Kaſſe, die eineg daß nur alle zwei Jahre einmal eine Reviſion vorgenommeg werde. Wäre die Kaſſe häufiger und gründlicher revidiert und goz der Vorſtandſchaft ſorgfältiger überwacht worden, ſo konute es z einem ſo großen Defizit, wie es ſich ergeben hat, gar nicht kommel Der Sachverſtändige betont nochmals, daß es keinem Zweifel unter⸗ ſei. Sei nun aber auch das Vorhandenſein eines Defizits N der Kaſſe genommen hat, wenn auch zugegeben werden kann daß eer s immer wieder erſetzt hat. Jedenfalls habe ſich Apprell nich lehnskaſſe verübten Unterſchlagungen, ſowie auch durch die ſchuldig gemacht. Der Angeklagte ſei zu beſtrafen wegen drei Veß, gehen der Untreue in rechlichtem Zuſammenhange mit Unterſchlaz⸗ ung. Bei der Strafzumeſſung komme zu ſeinen Ungunſten in Be vaffiniertes Syſtem von Falſchbuchungen verdeckt worden ſei. A⸗ d rerſeits ſeien dem Angeklagten in erheblichem Maße Mildet⸗ ungsgründe zuzubilligen, indem er der Autorität Dennhards, ſeinez auftreten konnte. Es ſei nicht zu bezweifeln, daß Apprell durch di Unterſchleife Dennhards zu den Buchverſchleierungen gekommm ſei. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft beantragt ſchließlich von 15 000 Mark bezw. die ſofortige Verhaftung. Der Verteidig⸗r, Rechtsanwalt Söhſel, plaidiert für koſten, loſe Freiſprechung des Angeklagten. Der verſtorbene Dennhard e ein Mann geweſen, dem Upprell ſich fügen mußte. Er hahe fig dieſem nach oben geſchmeidigen, nach unten aber ſehr energif und rückſichtsloſen, durch Geſchäftsgewandtheit und Willen überlegeneren Manne nicht entgegenſtellen können. Der z klagte habe in die Kaſſenverhältniſſe gar keinen richtigen Ein hafen verrechnete, keine Mitteilung machte. Wenn Apprell un richtige Buchungen vorgenommen habe, ſo habe er dies im Auftragz ſei Apprell keinesfalls beteiligt. gangen, der Beihilfe an den von Dennhard verſchuldeten Unter⸗ und Verſchleierungen nicht vor oder bei Verübung der Untex⸗ verſchuldet und das Geld aus der Kaſſe genommen hat. nommen hätte, ſo habe er ihn nachweislich alsbald wieder hinelg etwa 70 000 Mark aufgewendet. Die Verkündung des Urteils ſoll, wie bereits mitgeteilt, Mitk⸗ woch bormittag um 3412 Uhr erfolgen. 105 Berichtszeitung. Berlin, 9. Dez. Der„Berl. Lokalanz.“ meldet, rechtskräftig geworden ſei. tete auf weitere Rechtsmittel. Eine Wohltäterin hat eine Lebensrente in ſchriftlicher, bindender Form zh geſichert. e Wetantwortlich: für Politik, Funſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer; ſür Volkswirtſchaft u. den übrigen redaktionellen Teil Kar! Aptel; Gutachteg, Der Sachperſtändige hält daran feſt, daß die Falſchbuchungen und Verſchleierungen von Dennhard und Apprell ſpſtematiſch betriebeg worden ſind. Es müſſe zwiſchen beiden ein Einverſtän dirg PPPPPFCCCCCCCCCCVCVVCVGVVVGVVVVTVTGVVVTVTVVVTVTCVCVTVVVTCVPT(CVTVTVTVT—TGTTVT—TuWTTTVVTTVTVTWT(TGTTwWTWV—WT—WTWTT————WTwWwWVw—WW—WWW hätten betrieben werden können, wie ſie Jahre lang betriebeg Kaſſenſchrank deſaßen, nämlich Dennhard und Sachverſtändiger Direktor König ſtimmt den Ausführungen Dörrs, ſoweit ſte ſachlicher Natur ſind, zu. Die vorgekommeneg Falſchbuchungen und Verſchleierungen ließen keinen Zwerfel dargg zu, daß Dennhard und Apprell zuſammengearbeitet hätlen Iun den ganzen Unregelmäßigkeiten habe Syſtem gelegen. Wenn git ein einziges Mal Kaſſe gemacht worden ſein würde, ſo hätten ſih Direktor König e mängelt die Art und die Ausführung der Neviſionen und das Ver, Jahresumſatz von 3 bis 4 Millionen Mark habe, genüge es nich liegen könne, daß ſomohl die Falſchbuchungen als auch das Bor, handenſein eines Fehlbetrages beiden Rechnern bekannt geweſen wieſen, ſo ſei doch nicht nachgewieſen, wer das fehlende Geld hahe Der Vertreter der kgl. Staatsanwaltſchaft Buff, teilt 9 Standpunkt der beiden Bücherſachverſtändigen, daß Dennhard und Apprell Hand in Hand gearbeitet haben und die Falſchbuchungen und Verſchleierungen von beiden zuſammen ausgeführt worden ſind Apprell habe ſchon ſeit ſieben Jahren um das Kaſſenmanko gewußt und die falſchen Buchungen bewußt unterſtüßt. Der Staatsanwall nimmt an, daß auch Apprell manchmal Geld zu Privatzwecken auß bloß der Beihilfe zu den von Dennhard zum Nachteil der Dar. imn 4 eigenen Intereſſe unternommenen Falſchbuchungen der Untreie tracht, daß der Fehlbetrag ein ſehr hoher und lange Zeit durch Großonkels, ſich fügen mußte, und gegen dieſen nicht ohne weiteng gegen den Angeklagten eine Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr und 1 Monat. Auch beantragte er mit Rückſicht auf die Höbe der Strafß⸗ die Aufrechterhaltung des Haftbefehls und die Erhöhung der a Apprell für die Belaſſung auf freiem Fuße geſtellte Kautiyn in Höhe ſ0 erlangen können, da Dennhard ihm von dem, was er in Ludwigs“ von Deunhard tun müſſen. An den Unterſchlagungen Dennhardd Daß man ihn aber wegen der vielerlei Inkorrektheiten, die er durch unrichtige Buchungen d. ſchlagungen beſchuldige, ſei rechtlich unzuläſſig, da die Buchungeg ſchlagungen, ſondern erſt nach Verübung der ſtatigehabten Unte“ ſchleife, alſo erſt nach geſchehener Tat erfolgt ſeien. Der Verteidiget ſtellt dann unter Anführung einer Reihe von Tatſachen unter Be, weis, daß es nur Dennhard geweſen ſei, der den großen.9% end Apprell einmal einen Betrag zu Privatzwecken aus der Kaſſe ge⸗ getan. Dennhard habe in den letzten Jahven für ſeine Angehörigen das Urteil gegen den falſchen Köpenicker Hauptmann V bigt Der Staatsanwalt ee Voigt für Lotales Provinzielles und Gerichtszeitung! NRich. Schönfelder N r ⁵ ˙1m ̃ Üp7é—ʃt————ꝗO ² ꝙm].q. ²˙ʃ—wñʒ˙] ² ꝛ 22ʃ für den Juſeratenteil und Geſchäftliches Franz Kircher. 5 Druck und Verlag der Dr. O. Daas'ſchen Uuchdruckerez G. m. b..: Direttor: Eruſt Wrülle. in itreue Ver⸗ 05 25 5 0 ilder⸗ eines itebeg Al nmen eßlich Un5 trafe 2 Bil⸗ pſten, d 2 57 — Weinrestaurant Fürst Bismarek atſler Art wird aljäbrlich bei 7. Selte. General. Anzelger. Abenbblaft.) 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Dezember 1906 nachmittags 2 Uhr, werde ich in Wianndeim im Plandlokal Q 4, 5, gegen oare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich vei⸗ leigern: 1 Lochſtanze, 1 Divan, Mödel verſchiedener urt und Sonſtiges, Meinnh im, II. Dez. 1906 Fränzle, 82 chisvollzieher. 1.(E..) Donnerstag, 18, Degby. 1906 abends 8½½ Unr, n Sasle des Bershardushofes Vortrag des Herrn Schriftsteller Or. Mich. Georg Conrad aus Mifmehen über: 99%, „Maxim Gorki“. Für Nichtmitglieder sind Pages- karten 6 Mk.— in unserem Bureau, in der Hof-Musikalien- handlung K. Ferd. Heckel, in der Musikallenhandlung Th. Sohler und in der Büchfiandlung von Brockhoffl& Schwalbe hier, sowie in der Raumgartner' schen Buenhandlung in Ludwigshafen am Rhein zu haben, Die Karten sind beim Eintyitt in den Sgal vorzuseigen.(Die Tageskarten abzugeben. Die Saaltüren werden punkt 8½ Uhr geschlossen Die gechrten Damen werden höfl. gebeten, die Hüte sbzu⸗ nehmen. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. Kinder sind vom Besuche der Vorlesungen ausgeschlossen. Der Vorstand. Weihnachten der Herber e zur Heimgl. Wanderern, ſowie Arbeitern uns eine Beſcheerung in an⸗ gemeſſener Form zu Tell. Wir bitten edle Menſchen⸗ freunde um Gaben von wol⸗ lenen Sachen, Stlefeln, Klei⸗ der, Hüten, Hemden, Cigar⸗ Des freund⸗ lichen Dankes der Empfünger ſei jeder Geber gewiß, Herberge zur Heimat, 5, 12. Bejer, Bouquet, Egelhaaf, Eugelhard, Nduſfuigun, ano Ludwig, Sch melcher, Sgre Wendling,. Bei Benachrichtigung erfolgt Abholung der Gaben. 48914 Weihnachtshitte! für die Kleinkinderſchule des Neckargärten. 67 81 Au all die verebrl, Freund und Wohltäter unſerer Dia⸗ koniſſenanſtalt wenden wir uns wieder mit der herz⸗ lichen Bitte, bei ihren Weih⸗ nachtsgaben auch uuſerer Kleinkinderſchnle in der Neckarvorſtabt freundlſchſt zu Konditorsien, Hotels und Wirtsekatten Vor⸗ Zufgspreise. 683¹6 pezislität: Veinste steirische Heer teasenmarle aus eigenen Ein- kau sstellen in Steiermark und den an- grenzenden Gebieten 29 eigene Einkanfsstellen. London, Sgerbrücken. ladtesseſen; Mannheiem, 2, 9. MA Sνõοs Andl en detaa. Todes-Anzeige. kieferschüttert machen wir hiermit Freunden und Bekannten die traurige Mitteilung, dass unser teurer Gatte, innigst ge- liebter Vater, Grossvater, Bruder und Onkel gauz kleine, beſcheidene Weih⸗ ſind ſolche in Empfang zu nehmen, Achtnich, Stadtpfarrx. G 4, 2 G. ſtraße 10. W. Benner Frteb⸗ 1 Nles. Mat Stehberger, B 1, 10 Fr. 27% Greiner, Seckenheimerſtr, 14. Fr. Eleß, Kgnalſtr. E. Leicht, Oberin p. Kaniſine, F 7, 2½99 Die (füne, Mina und Anna Kegel⸗ mann. edenken. Wir haben jetzt ca 9 Kinder, meiſt ganz arm, deunen wir doch gern eine actef feier machen möchten Alle Gaben in Kleidungs⸗ ſtücken, Wolſachen, Konfekt und iu Weld ſind willkom⸗ men, und die Unterzeichneten ſeberzeit gerne bereit, Walter, Kirchen⸗ richsplatz 16. rrer, F 7, 260 Kühlewein, b III. Frau Ruppert, Frau Parkkring 28. Kirchenrat 5. Fr. H 7, 7. Frau Kinderſchweſtern Chri⸗ irsch Herr Moritz Verschieden ist. Im Namen der tleftrauernden Hinterhliebenen: Die Gattin Amalie Hirsch geb. Lichtenstein. Mannbeim, den 11. Dezember 1908. 6840 Die Beerdigung erfolgt Donnerstag, den 13. er., 10% Uar vom Portale des israelitischen Friedhofes, vormittags Blumenspenden im Sinne des Verstorbenen dankend abgelehnt, Buchhalier, U 4, 11,., St., beſorgt Einrichten, Führen u von Geſchäfts hente morgen nach kurzer Krankheit im 74. Lebensjahr sanft ſaene e denee, ö aufnahmen. Friebrich Maſhes, Altinkinderſchule, N, 9.(G..)& ½ 9, Beim Herannahen des Weih⸗ nachtsſeſtes exlauben wir uns auch dieſes Jahr wieder alle Gönner und Freunde unſerer Anſtalt um Gaben an Geld, Kleidungsſtücken u. ſ. w. zu bitten, damit wir unſern Kleinen ein frohes Feſt be⸗ reiten können. 67978 Dankbare Entgegennahme im Schulgebäude N 6, 9 ſo⸗ wie auch durch die Mitglieder des Ausſchuſſes: Frau B. Röchling, Vor⸗ ſibende, Werderſtr. 52. Frsul, A. Bechbauer, ſteln. Vor⸗ ſisends, C 7, 8. 15 E. Eckharb, Fieszttif L Fiſcher, 4, 115 1. Heckel, O 4 Sberbauinſpekt Kuere Fe Frau A. Laden⸗ urg, N f, 7. Frau E. Löſch, G 7, 84. Fräul. A. Mohr, L I1, 20. Frau A. NRümelin, 70 11, 22. Frau 2 Wittmer, 16. Herr Dekan Bauer, A 4, 2. Herr Otto Glöcklen, N 8, 19. Auguſt Scheubly, 1. K. fabtik-Maderlags: paul irk, Mannbelm. D 7. 3. 9 Verkauf. VvVerkaufen wir ei Zugkrone Wandarme, zu beueutend ermi D 1 Frankl& mne Partie bessere glekctr. 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Dezember 1906. 68801 Der Stellvertreter des Reichskanzlers. —— von Fillale In MAMURHEIM 1 25 F2,12 gegenuder der Hauptpost F 2, 2 Auteckenite M. 180,000,000. Reserven M. 50, 000,00 1 Miederlassungen in: Altona, Sautzen, Berlin, Sremen, Sückeburg, Jnemaltæ, Oetmold, Dresden, Emden, Frankfurt.. Frsldurg i.., Fürta, Grelz, Hannovsr, Hamburg, Hseidelberg, Uinden, London, Lübecc Müncnen, Nürnberg, Flauen 1. Zwickau. Eröffnung lanfender Rechnungen, mit und ohne Kreditgewährung. Annahme verzinsticher Rareinlagen; mit und ohne Kündigungstrist. Provislonsfreler Cheeck-Verkehr. An- ind Verkaut von Wertpapieren, kremden Banky. noten und Gelusorten. Einlösung von Counons'! u. Verlosten Wertpapleren etc⸗ aTVor schüsse an Wer papiere. Ausführung von Börsen aaufkTAgen an sämtllch. Börsen. Diskontierung und Einzug r von ſan Wechseln, Shecks atc. Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpanlisren und soustigen Wertgegenständen in oftenem und ge- sahlüsseneim Vus aude. 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