Abonnement: Gadbiſche Volkszeitung⸗) 70 Piennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Pont bez incl Voſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer s Pig. der Stadt Mannheim und Umgebung. Unabhängige Tageszeitung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. 8. Telegramm Adreſſe: „Journal Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 144 Druckereis Bureau(An⸗ 7 Die Auflöſung des deutſchen Reichstags. Die geſtrige Reichstagsauflöſung iſt die fünfte ſeit dem Beſtehen des Reichstags. Die erſte erfolgte bereits in 5 der erſten Legislaturperiode am 29. November 1873. Der datmalige Reichstag war am 9. März 1871 gewählt worden, ſtand alſo vor ſeinem baldigen natürlichen Ende, da zu jener Zeit die Legislaturperioden noch dreijährig waren. Zum zweiten Male wurde er in der dritten Legislaturperiode am 11. Juni 1878 aufgelöſt, nachdem er am 22. Februar 1877 gewählt worden war. Der Reichstag vom 28. Oktober 1884 berfiel Dreivierteljahr vor Ablauf der ſechſten Legislatur⸗ periode am 14. Jannar 1887 der Auflöſung. Jener vom 20. Februar 1890 hätte nach dem Geſetz von 1888 eine Lebens⸗ dauer von fünf Jahren gehabt, wurde aber am 6. Mai 1893 gufgelöſt. Nach mehr als dreizehnjähriger Pauſe iſt nun zum fünften Male zu dem Mittel der Auflöſung gegriffen worden. Die erſte Auflöſang erfolgte, nachdem der Reichstag am 25. Juni durch Bismarck geſchkoſſen worden war, alſo zu einer 166 11 Zeit, wo der Reichstag gar nicht verſammelt war. 1878 bot die Ablehnung des Sozialiſtengeſetzes, das unter dem friſchen Eindruck der Attentate auf den Kaiſer durch Hödel und Nobiling vorgelegt worden war, den Anlaß zur Auflöſung. 6 Der dritten Auflöſung von 1887 lag die Ablehnung der l. Militärvorlage, des Septennats, zugrunde. Der Beratung des, Geſetzes war im ganzen Reiche mit ungewöhnlicher Spannung entgegengeſehen worden. Für die Annahme des⸗ i6. ſelben waren beim Reichstage über tauſend Petitionen ein⸗ 0 gegangen, davon allein 688 mit 52.00 Unterſchriften aus Württemberg. Das Saus war in den letzten Tagen faſt voll⸗ zählig beſetzt und der Zudrang des Publikums ſo groß, daß bor dem Reichstagshauſe gedrängte Maſſen ſtundenlong ſtanden. Als der Reichskanzler nach der Auflöſung das berließ, wurde er, ſo erinnert die„Köln. Ztg.“, von der Menge mit brauſendem Hurra und Hüteſchwenken begrüßt. Auch die bierte Auflöſung am 6. Mai 1893 war durch die Ablehnung einer Militärvorlage veranlaßt. Wiederum war das Volk berufen, über die Erforderniſſe der Sicherheit und Macht⸗ ſtellung des Reichs zu entſcheiden. Der jetzige Kaiſer, der zum erſten Male den Reichstag nach Hauſe geſchickt hatte, hielt am 9. Mai auf dem Tempelhofer Feld eine Anſprache an die Generale und Stabsoffiziere, in der er ſagte:„Ich mußte zur Auflöſung ſchreiten und hoffe von einem neuen Reichstage die Zuſtimmung zur Militärvorlage. Sollte aber auch dieſe Hoff⸗ nung täuſchen, ſo bin ich gewillt, alles, was ich vermag, an die Erreichung derſelben zu ſetzen, denn ich bin zu ſehr von der iatwendigkeit der Vorlage, um den allgemeinen Frieden er⸗ halten zu können, überzeugt. Man hat von Aufregung der Maſſen geſprochen: ich glaube nicht, daß ſich das deutſche Volk bon Unberufenen erregen laſſen wird. Im Gegenteil, ich weiß mich eins in dieſer Militärvorlage mit den Bundesfürſten, mit dem Volk und mit der Armee.“ Die neueſte Auflöſung iſt nun abermals auf die Ablehnung von Truppenſorderungen, dies⸗ mal allerdings von Schutztruppenforderungen, zurückzuführen. Die ſtaatsrechtlichen Vorausſetzungen und Wirkungen der Reichstagsauflöſung ſind in den Artikeln 24 Haus 11 und 25 der Reichsverfaſſung zu finden Nach Artikel 24iſt b Münchener Kunſtbericht. Gon unſerem Münchener Korreſpondenten.) 8 Ein garſtiger Brief— pful, ein wiſſenſchaftlicher Brief! Es iſt 5 faſt bedenklich geworden, in unſeren techniſch⸗fortſchrittlichen Zeiten einmal die ernſten Fragen ernſt zu behandeln. Das Publikum wünſcht ſich leichte Ware, ſchmackhaft ſerviert apart zubereitet, es will zum Becher greifen, nur um zu nippen. Wiſſenſchaftl. Gründ ih⸗ kelt gilt gleich mit ſchreckhafter Langeweile. Und auf der Gegenſeit wo die Gelehrtenwelt ſteht, wird jedes freie Wort, jede Benatzung um ſtiliſtiſche Vorzüge und Feinheiten ſo raſch wie möglich mit dem immer falſch angewendeten Wort„Fouilletonismus“ zurückgewieſen. Es ſoll einem anderen Aufſatze vorbehalten bleiben, einmal zu dem kürzlich erſchienenen, von einem mutigen Münchener Univerſitäts⸗ krofeſſor verfaßten Büchlein„Deutſche Univerſität und deutſche Zu⸗ kunft“ Stellung zu nehmen. Nur das ſei hier vorausbemerkt, daß dieſer mannhafte Gelehrte mit ſchonungsloſer Offenheit auf die Schäden unſerer höchſten Bildungsanſtalten hinweiſt. Und doch iſt gerade im Laufe der letzten Jahrzehnte die Ge⸗ llehrtenwelt aus dem engen Kreiſe herausgetreten, aus dem ſie ſonſt elbſtbewußt und würdevoll auf die armſelige übrige Menſchheit herabzulächeln ſich gewöhnt hatte. Von dem laugen Zopf haben die neuen Beſtimmungen auf dem Gebiete des Univerſitäts⸗ und Schulweſens einen guten Teil abgeſchpitten. Freilich ging durch dieſes allzuſtürmiſche Reformieren auch die akademiſche Freiheit, welche für die Hochſchullehrer ſicher eine größere Bedeutung hatte, Als für die Studenten, ein wenig verloren. Aber eine deutliche Folge aller dieſer Neuerungen iſt der engere, man könnte ſagen ohn den beiden exkremen Seiten ſich entgegenkommende Zuſammen⸗ ſchluß der Gebildeten überhaupt. Die Gründungen dramatiſcher, bationalökonomiſcher, geographiſcher und kunſtwiſſenſchaftlicher Ge⸗ bellſchaften zum Zwecke der Vermittlung allgemeiner Bildung haben ſchon im Laufe der letzten Jahre eine faſt überraſchende Wirlung ausgeübt. Man darf ruhig ſagen, daß durch dieſe Geſellſchaften em Staafe ein trefflicher und mächtiger Helßer erſtanden iſt, der E G, 2. Geltſenſte und verbreitetſte Zeikung in Rannheim und Umgebung. E 6, 2. nabmev. Druckarbeten 841 5.. 20 Pfg. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Nedaktloen 37 kluswärktige Juſerate. 25— Jube 2 8 2 5 Expedition und Verlags⸗ Die deelame⸗gele 60 Eigene Nedaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. dchendung 219 —5 8— Freitag. 14. Dez 86(Abendhlatt.) Auflöſung ein Beſchluß des Bundesrats erforderlich, den Kaiſer ſeine Zuſtimmung geben muß. Die Auflöſung iſt alſo nicht etwa wie die Vertagung oder Schließung des Reichstags ein Recht des Kaiſers, ſondern iſt den verbündeten Regierungen vorbehalten, gegen deren Willen ſie nicht vorgenommen werden kaͤnn. Die Neuwahlen zum Reichstag haben im Falle der Auflöſung innerhalb 60 Tagen zu erfolgen, die Ein⸗ herufung des neuen Reichstags muß in den nächſten 30 Tagen vor ſich gehen. Die Neuwahlen gelten nicht etwa nur für den Reft der unterbrochenen Legislaturperiode, in dieſem Falle alſo bis zum 3. Dezember 1908, ſondern ſie leiten eine ganz neue Legislaturperiode von fünf Jahren ein. Eine Folge der Auf⸗ löſung iſt, daß aufgrund des Prinzips der Diskontinuität alle Reichstagsgeſchäfte, die nicht zum Abſchluß gekommen ſind, und wenn ſie ſchon vor der Schlußabſtimmung ſtanden, von dem neuen Reichstag nicht fortgeſetzt werden dütrſon, ſondery von vorne wieder angefangen werden müſſen. Es ſind deshalb alle Geſetze, alle Vorlagen neu einzubringen, alle Kommiſſions und Plenarberatungen von vorne zu beginnen. Dieſer Ge⸗ danke greift ſogar bei einer Schließung des Reichstags Platz, da die neue Sitzung nicht als eine Fortſetzung der vorher⸗ gehenden betrachtet wird. die ganze vollbeſetzte Tafel des eben verfloſſenen vorfinden ünd damit keinen Anlaß haben, über Beſchäftigungsloſigkeit zu klagen. E8 ** Baden war bisher im Reichstag vertreten durch drei Nationalliberale: Bürgermeiſter Blankenhorn, Oberamtmann Beck, Gutsbeſitzer Müller, acht Zentrumsabgeordnete: Hug, Duffner, Schuler, Marbe, Fehrenbach Zehnter, ſowie drei Sozialdemokraten: Dreesbach. Eichhorn, Geck und ** Von Preßäußerungen ſeien im Nachfolgenden zu den bereits im heutigen Mittag⸗ blatt mitgeteilten noch einige beſonders bemerkenswerte an⸗ geführt. Zunächſt noch einige Sätze aus einem Telegramm, das der„Frankfurter Zeitung“ ihr Berliner Parla⸗ mentsmitarbeiter ſendet: Ein großer Teil der Preſſe und auch der Parlamentarier haben Dernburgs Auftreten gegen Herrn Roeren und das Zentrum am 3. Dezember und Bülows Auftreten am nächſten Tage lange falſch gedeutet. Es handelt ſich um eine überlegte Altion, nicht nur des Kolonialdirektors, auch des R eichs kanz⸗ lers. Man muß nach dem, was ſich inzwiſchen und geſtern ereignet hat, annehmen, daß Bülow dieſes Syſtem des Diplomati⸗ ſierens mit und zwiſchen den Parteien, dieſes notdürftige Zuſam⸗ menbringen von Mehrheiten von Fall zu Fall, bei welchem das Zentrum zu immer größerem Einfluß gelangt iſt, ſatt hat; daß er nicht mehr eine Politik betreiben will, die zum guten Teil auf einer zu hoher Vollendung getriebenen, in den politiſchen Dienſt geſtellten Technik der Liebenswürdigkeit beruhte. Er kat den Gedanken der Notwendigkeit der Auflöſung des Reichs⸗ tags ſchor ſeit mehreren Tagen gehabt und hat ihn mit einer Entſchloſſenheit durchgeführt, die ihm früher niemand zugetraut hätte. Sollte es neben dem liebenswürdigen Diplomaten Bülow Kriſen für gewachſen bält? Gs. gibt Leute, die behaupten, dieſe tatkräftig einzutreten vermag. warnen vor allzu reichlicher Freigebigkeit, welcher die kritiſche Er⸗ wägung, die notwendig vorausgehen ſollte, fehlt. Wir haben in München ſeit einiger Zeit den Muſeumsyerein, der im vergangenen Jahre die Glyptothek durch ein wertvolles Ge⸗ ſchenk bereichert hat. Seit einer Woche verfügen wir auch emparras de richesse— über eine eigene geſonderte kunſtwiſſen⸗ ſchaftliche Geſellſchaft, die ungefähr die gleichen Jeecke verfolgen will, wie der Muſeumsverein. München iſt groß genug und hat ſo viele künſtleriſch intereſſierte, ſo viele künſtleriſch intereſſante Men⸗ ſchen, daß zwei derartige Vereinigungen ruhig neben einander Be⸗ ſtand haben und nutzbringend ſein können. Die kunſtwiſſenſchaft⸗ liche Geſellſchaft hielt nun vor wenigen Tagen in dem reizenden Nebenſaale des Münchener Muſeums, an deſſen Decke holde Amo⸗ retten im Stile Cuvilliers ihr neckiſches Spiel treiben, ihre erſte feſtliche Sitzung, für welche der erſte Vorſtand, der bekannte Münchener Archaeologe Profeſſor Adolf Jurtwängler eine ganz be⸗ ſondere Ueberraſchung wiſſenſchaftlich⸗künſtleriſcher Art vorbereitet hatte. Da Furtwänglers Mitteilungen, welche demnächſt der Oeffentlichkeit übergeben werden ſollen, von allgemeinſtem Inte⸗ reſſe ſind, ſo ſei aus denſelben im folgenden kurz das Wichtigſte mitgeteilt. Nach einer kurzen Einleitung, welche die Beſtrebungen der kunſtwiſſenſchaftliche Geſellſchaft klar auseinanderſetzte und den Gegenſatz zwiſchen Künſtler und Kunſtgelehrtem einſeitig akademiſch betrachtete, ging Furtwängler auf die neueſte Auffindung einer Statue über, die zwiſchen porta Pia und vorta Folarig in Rom ausgegraben worden iſt und ſich nun im Beſitz der banca Romana befindet. Es iſt ein Werk von ganz außergewöhnlicher Schönheit, vor allem deshalb ſo ausgezeichnet, weil es als die einzige vor⸗ handene antike Statue angeſehen werden muß, die ohne jeden Schaden, vollkommen unverſehrt auf unſere Zeiten gelommen iſt. Ay der Hand trefflicher Lichtbilder gelang es dem Portragenden, die ſtaunenden Hörer in einer Weiſe zu feſſeln, wie ds wohl ſehr ſelten der Fall ſein dürfte. Der Schauer der anki⸗ n der Der neue Reichstag wird alſo faſt Schüler, Lender und vielleicht noch einen andern geben, der ſich der Durchführung bon in den Fällen, wo die borhandenen ſtaallichen Mltteln“ derſagen, Ja, es iſt faſt nötig, einmal zu Doppelnatur in ihm zu kennen. Wir maßen uns kein Urteil an, der Erfolg muß es zeigen. Mit beſonderer Schärfe hat Bülow bereits betont, daß er nicht vom Kaiſer geſchoben iſt, daß es ſich um keine Frage des perſönlichen und miltäriſchen Regiments handelt, und daß er nach reiflicher Ueberlegung als verantwort⸗ licher Leiter handle und den Willen der Berbündeten Regierungen ausführe, Wir haben Grund zu glauben, daß das richtig iſt. Der Kaiſer war in dieſer ganzen Sache nächt der Trei⸗ bende. Zur Zeit iſt noch manches dunkel. Die Auflöſung mimmt ſich kraftvoll aus, und wer nach dem Beifall und dem Händeklatſchen im Reichstag urteilt, müßte ſie für eine gelungene Tat halten. Aber darüber entſcheiden doch erſt die Wahlen. Das iſt ja grade das Ueberraſchende an dieſer Auf⸗ löſung, daß man nicht einſieht, wie der Reichskanzler glauben kann, daß die Wahlen für ihn eine beſſere Mehrheit und eine weſentlich beſſere Zuſammenſetzung des Reichstags ergeben wer⸗ den. Um Züdweſtafrika allein oder um die Kolonialpolitik kön⸗ nen und werden ſich die Wahlen nicht drehen. Es gibt andere und wichtigere Gebiete der Geſetzgebung und es gibt andere Stimmungen im Lande als die kolonialpolitiſchen, viele Stimm⸗ ungen, die bei den Wahlen eine Rolle ſpielen werden. Vielleicht glaubt der Kanzler und hält das ſchon für einen Gewinn, daß die Gruppierung der Parteien, die ſich bei dem Anlaß zur Auflöſung gezeigt hat, auch die Signatur der nächſten Wahlen ſein werde, wo alle bürgerlichen Parteien geeinigt gegen das Zen⸗ trum, die Polen und die Sozialdemokratie gehen werden. Es iſt zweifelhaft, ob das geſchieht. Und wenn der Reichskag in ſeiner Zuſammenſetzung ſich nicht erheblich ändert, was dann? Gibts dann eine neue Kriſis? Das iſt die wichtigſte Frage, hinter der die ſüdweſtafrikaniſche Angelegenheit weit zurücktritt, Auf dieſe Frage hat zur Stunde niemand eine Antport. 2 Sodann ſei der„Kölniſchen Zeitung! noch ein⸗ mal das Wort erteilt: 92 5 Bekanntlich forderten die Sachkenner übereinſtimmend eine Truppenzahl von 8000 Mann als das Mindeſtmaß an miltäriſcher Macht, das erforderlich ſei, um die vom Aufſtande zerriſſene Koö⸗ lonie zu befrieden, und in eingehenden Gutachten hatten ſie die Forderung, die die Regierung naturgemäß zu der ihrigen machen mußte, begründet. Die Herren vom Zentrum aber hatten es in ihrer Fraktion anders beſchloſſen. Durch keinerlei Sachkennktnis getrübt— denn kein Mitglied dieſer Partei hat je den Boden Südweſtafrikas betreten— erklärte der Sprecher des Zentrums, der Reichstag müſſe dem Gouverneur und dem Generalſtab die Verantwortung abnehmen“ und mit 4000 Mann und ſchließlich mit 2500 Mann das durchführen, was Landes⸗ und Sachkundige nur mit der doppelten Zahl zu unternehmen wagten. Vergebens wies der Kolonialdirektor Dernburg darauf hin, daß mit einer ſolch kleinen Truppenzahl die Aufgaben in Südweſt ſchlechter⸗ dings nicht zu löſen ſeien, daß ſelbſt, wenn die Befriedung wei⸗ tere Fortſchritte mache, noch 26000 Gefangene zu bewachen ſeien, daß die zwei weiten Grenzgebiete wegen des Uebertritts der Aufſtändiſchen auf fremdländiſchem Boden und der leichten Rückkehr von dort ſcharfer Bewachung bedürfen, daß wir per⸗ pflichtet ſind Leben und Sicherheit der im Land berſtreuten Farmer und Truppen zu gewährleiſten, daß alle dieſe Verhält⸗ niſſe nicht vom grünen Tiſch aus entſchieden werden können, ſon⸗ dern notwendigerweiſe der Beurteilung des Gouverneurs und des Generalſtabs zuſtehen müßten. Aber umſonſt! Am grünen Tiſch der Zentrumsfraktion erklärte man, 4000 Mann für ausreichend, und im Plenum hielt das Zentrum an dieſen Fraktionsbeſchlüſſen feſt. Somit ſtellt der Ultramontanismus des deutſche Volk vor kiſchen Schönbeit, der Hauch einer entſchwündenen, niemals wieder⸗ erteichbaren und gerade in unſeren Zeiten ſo ſehnſüchtig zurückge⸗ wünſchten Kultur übertrug ſich auf den Beſchauer, welche das Wun⸗ derwerk im Abbild vor ſich ſahen. Es iſt die Statue eines zuſam⸗ mengeſunkenen Mädchens, das pöllig unbekleidet, nur über das Knie den leichtfallenden Umhang werfend, mit der Rechten in ſchmerz⸗ voller Bewegung aufwärts greift, während die Linke mit ohn⸗ mächtigem Verſuch einen Pfeil aus dem Rücken zu ziehen ſich be⸗ müht. Wie Furtwängler ſehr einleuchtend nachwies und an weiterem Beiſpielen erläuterte, handelt es ſich um eine gefallene Niobide, die aus einem Altarfries herausgenommen worden iſt, in welchem ſie nächſt der Mitte, nächſt einem bogenſchießenden Apollo ſich befand. Weitere Teile dieſes Altarfrieſes ſind zwei geſallene Jüng⸗ linge, die nunmehr im Mufeum Jacobſen in Kopenhagen Wefſtel⸗ lung gefunden haben. Dieſe Jünglinge müſſen als die beiden Ecken des Frieſes betrachtet werden. Leider iſt ihre Erhaltung lange ncht ſo tadellos wie die einzig daſtehende Niobide der banen Romana. Es ſind griechiſche Werke etwa aus dem Jahr 450 vor Chr. Ueber 2300, Jahre ſind ſeit ihrer Schöpfung verfloſſen, und es iſt ein Wunder, daß dieſe lange Zeit nicht eine einzige Spur auf dem Marmor zurückgelaſſen hat. Wer der vorzügliche Künſtler war, dem wir dieſes Werk zu danken haben, iſt unbekannt. Jurtwängler ſchlägt vor, ihn ſchlicht als„Meiſter des Niobidengiebels“ zu bezeichnen. Wo die Veröffenflichung dieſer für die wiſſenſchaftliche Be⸗ deutung des berühmten Münchener Archaeologen ſtattfinden wird, iſt noch unbeſtimmt. Möglicherweiſe wird dies der Fall ſein in einet ebenfalls neu ins Leben tretenden Publikation privater Art, dem „Münchener Jahrbuch für bildende Kunſti, welches der Münchener Kunſthiſtoriker D. von Buerkel herausgiht und zu dem nicht allein Münchener Gelehrte, ſondern eine Reihe erſte⸗ Namen des In⸗ und Auslandes Beiträge geliefert haben. Da hier⸗ durch dieſes Jahrbuch keinen ſpezifiſch particulgriſtiſch⸗bayriſchen, ſondern einen allgemeinen Wert erhält, welcher durch die Verſchie⸗ denartigleit der aufgenommenen Arbeiten beſtimmt wird, ſo ſei hier nachdrücklich auf dasſelbe hingewieſen[Verl. v. G. Callwey), E 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 14. Dezember⸗ Tie Frage: Wem enkſt du größeres Vertrauen, wie dem Zentrum, das freilich von der Lage der Dinge in der Koloni⸗ teine Ahnung hbat, oder den vom Reich beſtellten ſachkundigen zeurteilern, dem Gouperneur und ſeinen im Fener eines drei⸗ gährigen Krieges gegen Herero und Hottentotten erprobten gilitäriſchen Beratern? Wir ſollten meinen die Antwort könnte Bicht zweifelhaft ſein, und tauſendfäöltig müßte in deufſchen Landen bber Ruf widerhallen: Weg mit dem Zentrum! Aber es handelt ſich bei den Neuwahlen, die uns bevorſtehen, Alcht nur darum, daß das Zentzum, obwohl es ſich feit Jahren Darin gefiel, den patriotiſchen Schaftspelz ſich um die Schultern zu Fängen, die erſte ſcharfe Probe auf ſeine notipnale Gefinnung nicht Weſtanden hatzes haudelt ſich auch um die Unterſtrömung, von der bie Entſcheidung des Zenkrums getragen war, es handelt ſich Achließlich vor allem darum, ob Deutſchland den ultramontanen Druck noch länger ertragen will oder die Gelegenheit ergreifen wird, ihn abzuſchütteln. Daß das Zentrum gerade in dieſer Aolonial⸗natipnalen Frage verſogt hat, iſt kennzeichnend für die⸗ Herrſchaft, die es bisher geübt und für das Regiment, das Deutſch⸗ Jend bevorſtehen wird, wenn es ihm nicht gelingt, ſich vom Drucke des Ultramontantismus zu befreien. Denn was das BZentrum geſtern im Reichstag zum Ausdruck gebracht nicht das Ergebnis pflichtmäßiger Erwägung und Ueb wie das Wohl des Gauzen zu wahren ſei, ſondern es die kühl ibe rlegte Rache dafür, daß Herr Dernburg mit der friſchen Ent⸗ Tüſtung über den Terror! Ultramontauismus, die er bei dem Sprung aus dem Bürgertum in die Beamtenſchaft mit hinüber⸗ geuommen, an dem Fall Roeren das Syſtem des Ultramontanis⸗ mus bis auf das Gerippe bloßgelegt hatte. Wie eine Exploſion ging es durch die deutſchen Lande, als Dernburg an dem Ab⸗ geordneten Roeren Gericht hielt, und wie ein zündendes Lauffeuer wird ſich die Nachricht ſortpflauzen, daß Kaiſer und Kanzles ſeſt zu dem Manne ſtehen, der ſeit langen Jahren wieder einmal vom Megierungstiſche aus Worte geſunden hat, die allen nationgl und Alen freigeſinnten Deutſchen aus dem Herzen geſprochen waren. Möge das Jeuer ſeine flammende und begeiſternde Kraft be⸗ wahren, wenn es jeßt gilt, gegen den Ultramontanismus auf den Plan zu treten und Deutſchland von dem Alpdruck des Zentrums zn befreien, Die„Straßburger Poſt“ äußert ſich u. a. wie folgt: Man wußte, daß es ſich geſtern im Reichstag um eine wich⸗ nige Entſcheidung handelte. Daß die Regierung die Bewilligung bes Nachtragsetats für Südweſtafrika für wichtig und dringend Hielt, ging dareus hervor, daß ſie eine unverzügliche Entſcheidung des Plenums herbeizuführen ſuchte, nachdem die Budgetkommiſſion bie Nachtragsforderung abgelehnt hatte. Aber daß die Regierung gleich zum Aeußerſten ſchreiten und nach der zweiten Leſung, ohne das Ergebnis der dritten abzuwarten, den Reichstag auflöſen 91 8 das hatle man doch laum für möglich gehalten. Dem Fürſten Büſow war es bisher immer gelungen, die Mehrheits⸗ Parteien, beſonders das Zentrum füy ſeine Forderungen zu ge⸗ winnen, ſodaß man aunahm, ex werde auch diesmal eine Mehr⸗ heit für den Nachtragsetat exhalten. Und er hätte ſie auch wohl berhalten, wenn er es verſucht hätte! Aber er hat ſich, wie es ſcheint, gar nicht die Mühe gegeben, denn er hat ſich wohl geſagt, Daß die Reichstagsſitzung vom 3. Dezember, in der der Abg. Moeren vom ſtellvertretenden Kolonialdfrektor Dernburg wegen ber verſuchten Beeinfluſſung der Kolonialabteilung bloßgeſtellt worden war, unvergeſſen bleiben würde. Nur 10 Stimmen ehlten bei der entſcheidenden Abſtimmung zur Bewilligung! ſellsicht aväre die Bewilligung möglich geweſen, wenn alle Ab⸗ geordneten zur Stelle geweſen wären. Die namentliche Liſte wird das ausweiſen. !Es muß ſich bei der Neuwahl in erſter Linie darum handeln, Haß Abgeordnete nach Berlin geſchickt werden, die gewillt ſind, der Regierung das zu bewilligen, wes unbedingt not⸗ wendig iſt, damit wir die Kolonie, an die wir ſchon ſoviel deutſches Blut geſetzt haben, halten können. Uebertriebene Kolo⸗ nialfarderungen lehnen auch wir ab, aber das heißumſtrittene Land aufgeben, das wollen und dürſen wir nicht! Es handelt ſich aber nicht nur darum, ſondern die Mittel, die dieſer Nach⸗ tragsetat forderte, waren in erſter Linie auch dazu beſtimmt, daß unſere wackeren Brüder, die dart draußen im Felde ſtehen,„r⸗ nüährt werden können. Schließlich geben wir hier noch die Auslaſſungen des „Hannoverſchen Couriers“ wieder, deſſen Gedanken Bber die Auflöſung in folgenden Sätzen gipfeln: Endlich eine Tat! Mit dieſem Ausruf wird die Kunde von der Reichstagsauflöſung in allen nationalen Kreiſen aufge⸗ nommen werden, ebenſo wie ſie im Reichstage, im Sitzungsſaale wie auf den Tribünen, mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt wurde. Nicht nur um unſere Kämpfer in Sidweſtafrika handelte es ſich, ſondern tatfächlich um die Ehre und das Anſehen nicht der Re⸗ hat, war erlegung, glerung ſondem der Nation. Die Regierung aber wäre völlig un⸗ möglich geworden, wenn ſie auch in dieſem Moment ſich ſchwach⸗ zuktig gezeigt hätte. Die Friſt zwiſchen dem möglichen und dem Friſt notwendigen Wahltexmin iſt alſo perſchwindend klein. Noch beſtimmter, als it beabſichtigf, eine Reihe von Bänden— eiſda zwei im Jahr— folgen zu laſſen, ſo daß der Charakter einer periodiſch er⸗ inenden Zeitſchrift der vorherrſchende ſein ſoll. Damit wird eine ehr empfindliche Lücke in unſerem deutſchen kunſde ſfenſchaftlichen ebe ausgefüllt, in dem wir tatſächbch— und doch wohl kaum aus Mangel an Nachfrage— keine einzige, allgemeine und wiſſen⸗ 0 Intereſſen vereinigende große Zeitſchrift in der Art des engliſchen„burlington magazine“ beſitzen. Früher haben die leider eingegangenen Monatsberichte für Kunſt u. Kunſtwiſſenſchaft, die Hermann Popp verſtändnis voll geleitet hat, hier dem Mangel ab⸗ geholfen. Ob es dem Buerkelſchen Jahrbuch gelingen wird, ſich unch außerhalb der Fachgenoſſen einen Kreis zu ſchaffen, in welchem es erſprießlich wirken u. erfreulich gedeihen kann, das iſt natſür⸗ lich eine Zukunftsfrage, welche aber immerhin nach dieſem erſten uſtigen Auftreten als recht wohl möglich im bejahenden Sinne eantwortet werden kann. Es iſt für das bayeriſche Kultusminiſte⸗ ſeinm und ſeine geſchwärzten Tendenzen doch recht winkich zu ſehen, wie ſich überall kräftig die Keime regen. Aber die bikregukratiſche reſſenpolitik des Herrn von Wehner hat für Dinge, welche die en Seiten ſeines Reſſorts betreffen, niemals Sinn gehabt und .—B. ihn auch niemals haben. Beiträge zur Frauenfrage. Hausfrauen, venkt der Angeſtellten, macht frühzeitig die Weihnachtseinkäufe! Serein Frauenbilbung⸗Frauenſtudin m, Abteilung Mannheim. F. W. Etwa 40 junge Mödchen waren zu der für ſie einbe⸗ FJufenen Verſammlung gekommen. Fran Baſſermann las und be⸗ ch mit ihnen einenVortrag von Dr. Alice Salomon: Soziale Irbeit u. perſönliches Glück! Der Inhalt, der feingeöſtelt In gar viele moderne Probleme hineinragt, iſt kurz der folgende: Die Betätigung auf ſozialem Gebiete wäxre eine allzu ſchwierſge Auf⸗ be, wenn nicht das Glücksgefühl, das wir bei dieſer Arbeit em⸗ Wir müſſen pfinden, uns für unſere Mühen entſchuldigen könnte. die Grengen für die äußere Wahlhandlung geſteckt ſind, muß den nationalen Parteien der Weg vorgezeichnet ſein, den ſie für die Neuwahlen einzuſchlagen haben. Es handelt ſich um keine„Ko⸗ lonialfrage“. Die war nur der äußere letzte Anlaß zur Kata⸗ ſtrophe. Der Wahlkampferichtet ſich gegen die end⸗ lich ſelbſt unſerer übergeduldigen Regierung unerträglich gewordenen Zentrumsherrſchaft. Das Zentrum und ſein Anhängſel bildeten mit der ihm, was den Staatsſinn anlangt, kongenialen Sozialdemokratie die Mehrhet, die die Auflöſung herbeigeführt hat. gegenüber ſtanden geeint Freiſinn, Nationalliberale, Konſervative. Auch in konfer vativen Kreiſen hat man in letzter Zeit immer mehr und mehr die n Unexrtröglichkeit der Zentrumsanmaßung erkannt, und der 5 finn wird nirgends bereit ſein, die Zeutrumsmacht zu un Wenn in den Leitern der Parteien, die ge politiſch jedem klar erkennbar 0 litiſcher Disziplin einte, dann nes Zuſammenſtehen bei dahin zu bringen, daß des gig werden von einer anti⸗ jen Mehrheit. Das muß ein, neben dem alle noch ſo Sonſt ble Schulter gekämpft, eine großzüg wenn die Not der Zeit, die heute endlich auch die Wählerſcharen in müßte es möglich ſein, durch en den Wahlen es zunächſt igſt Deutſchen Reiches Geſchicke ungbhe nationalen ultramontan⸗ſozialdemokrat das große Hauptziel des Wahlkampfes f 1 berechtigten Einzelanſprüche 1l dem deutſchen Volke das kaudiniſche Joch der Zeutrumsherrſchaſt. [Weitere Preßäunßerungen ſiehe unter Tele⸗ D. Red.). Deutsches Reich. *VBerlin, 18 Dez. Kaiſer grammen! (De r und die Kaiſerin) werden ſich am Sonntag zur Teilnahme an der am 17. Dezember, 113 Uhr, vormittags, ſtattfindenden Taufe des Linienſchiffes„Q“ auf den Namen„Schleswig⸗Holſtein“ nach Kiel begeben. Die Rückfahrt nach Berlin erfolgt am Mon⸗ tag nachmittag.— Das auf der Germaniawerft ablaufende Linienſchiff„“—„Schleswig⸗Holſtein“ ſchließt die Stapel⸗ läufe des Jahres 1906 ab. Es ſind 17 Kriegsſchiffe und Kriegsfahrzeuge ſeit dem Jahresbeginn zu Waſſer gelaſſen, zwei Linienſchiffe, zwei Panzerkreuzer, zwei kleine Kreuzer, ein Minendampfer, ein Arxtillerieſchulſchiff, ein Vermeſſungs⸗ ſchiff, ein Unterſeeboot, fünf Germaniaboote u. zwei Schichau⸗ boote, Als erſtes Kriegsfahrzeug läuft 1907 das Turbinen⸗ hochſeetorpedoboot„& 137“ in der erſten Januarhälfte auf der Wermaniawerft vom Stapel, —(Das norwegiſche Königspaar) trifft am Samstag vormittag um 10½ Uhr auf der Wildparkſtation ein und begibt ſich von dort nach dem Neuen Palais in Potsdam, wo am Abend Galatafel ſtattfindet. norwegiſche Königspaar nach Berlin, wo es beim norwegi⸗ ſchen Geſandten v. Diſten das Frühſtück einnimmt. Am Abend nimmt es an der Galaoper im königlichen Opernhauſe teil und reiſt um 11 Uhr abends von hier ab. —(Der Bundesratj) erteilie in ſeiner Donnerstag⸗ Sitzung ſeine Zuſtimmung zu den Ausſchußberichten zu der Vorlage betrefſend die Verlängerung der Friſt für den ſteuer⸗ freien Perkauf von Zigarettenblättchen und zu der Vorlage, betreffend den Entwurf zum Beſoldungs⸗ und Penſionsetat der Reichsbankbeamten für das Jahr 1907. (Der Direktor beim Reichstag), Rechnungs⸗ rat Jungheim, hat den Charakter als Geheimer Rechnungsrat verliehen erhalten. [Das Examen zum diplomatiſchen Dienſt), das in der Hauptſache lange Jahre hindurch eine Formalität war, um nicht genehme Perſönlichkeiten fern⸗ zuhalten, ſoll, wie die Blätter mitteilen, nach einemWunſche der Reichsleitung wieder eine ſtrenge Einrichtung werden. Es ſoll mit dem Syſtem gebrochen werden, daß einerſeits Per⸗ ſönlichkeiten bevorzugt werden, deren ſchönſte Stütze der Hin⸗ weis auf eine bevorzugte Stelle im Gothaiſchen Almanach iſt. Es ſei der Wunſch der Reichsleitung, daß die Tüchtigkeit auch in bür gerlichen Kreiſen geſucht und in den bisher be⸗ vorzugten Kreiſen nur die Tüchtigkeit herangezogen werde. * Eiſenagch, 13. Dez.(Die nationalliberale Partei) hat beſchloſſen, für die Reichstagswahl 1907 den Antiſemiten Schack nicht mehr zu unterſtützen und mit der Freiſinnigen Volkspartei gemeinſam vorzugehen. „Kiel, 18. Dez.(Dder Staatsſekretärxr des Reichsmarineamts) ſprach dem Kommandanten und geſamten Perſonal des Vermeſſungsſchiffes„Planet“ für die des treffliche Löſung ſeiner Aufgaben auf der wiſſenſchaftlichen Erpedition Kiel—-Matupi ſeine beſondere Anerken nung aus. aus ünſferm In ne ien geben und in ſede Tätigkeit etwas pine legen. Die uns ſelbſt auſerlegte Arbeit ſei uns ebenſo Pflicht wie dem Angeſtellten die Berufsausübung. Aber nicht nur Pflicht, ſondern auch eine Freude muß uns die Arbeit ſein. Der Ge⸗ damke, daß ſich die Frau auf ſozialem Gebiet betätigt, iſt zu neu als daß wir nicht noch für ſeine Ausführung zu kämpfen hätten.— Wer ſoziale Hilfsarbeit leiſten will, muß darnach trachten, volkswirt⸗ ſchaftliche Kenntniſſe zu erwerben, er muß beſcheiden und geduldig ſein, weit entfernt von allem Strebertum. Wir ſollen uns auf eine Arbeit beſchränken und wir müſſen auch hierbei lernen, Maß zu halten. Wer nun zwar ein volles Glück von der Arbeit erhofft, dem bleiben Enttäuſchungen nicht erſpart: vielleicht mit der einzigen Ausnahme des Künſtlers gibt es in der Moderne kaum eine Tätig⸗ keit, die nicht graues Einerlei zu tragen gibt. Wenn die Arbeit uns aber auch oft ermüdet und Unzufriedenheit hervorruft, ſo gibt ſie uns andererſeits das beglückende Gefühl, daß unſere Kräfte verwertet werden. Grade das junge Mädchen aus wohlhabenden Kreiſen, das meiſt unbefriedigt und oberflächlich dahinfließt, erhält durch ſoziale Tätigkeit einen Inhalt u. dieſer Lebensinhalt bleibt, wenn uns alles andere genommen wird. Das Leben des einfachſten Arbeiters iſt mehr wert, als das eines„Amüſiervogels im goldenen Käfig“, als der jungen Mäd⸗ chen, die nichts ſchaffen und nach nichts ſtreben. Leben ohne Pflicht⸗ erfüllung iſt unberechtigt und wertlos. Hüten wir uns vor me⸗ chaniſcher Arbeit! Nur die nicht ſchablonenmäßige bringt uns auf dem Weg zum Glück. Freilich, um Glück zu finden, brauch n die Ernſteren vor allem den Glauben an eine Weltordnung, den Gedanken, daß ſie an der unvergänglichen Arbeit teilnehmen für das Weltganze. Das muß der große Gedanken ſein, der die Arbeitenden beherrſcht. Iſt aber dann die große Sehnſucht nach Glück ganz geſtillt? Es wür⸗ wehmütig, wenn das Leben uns nichts weiter brächte! Die Tätigkeit iſt für den Mann in vielen Fällen nur die pekuniäre Grundlage ſeiner Exiſtenz; neben ihr baut er ſich ſein individuelles Leben auf. Neben der Arbeit und durch die Arbeit hat er nicht die Möglichkeit eine Eße zu ſchließen, n der er Freude und Harmonie erhofft Berafstätigkeit Am Sonntag kommt das —(Der Kaiſer) genehmigte den Neubau eine Marineſegeljacht für die ſportliche Ausbilduig des Seeoffizierskorps. Nach den aufgeſtellten Bauplänen wird die Jacht auf 30 000 Mark zu ſtehen kommen. * Königsberg, 13. Dez.(Der Nationgl⸗ liberale Wahlverein) hat an den Kolonialdirektor [Dernburg folgende Depeſche geſandt:„Der National⸗ liberale Wahlverein in Königsberg begrüßt als erlöſende Tat Eurer Erzellenz mannhaftes Auftreten im Reichstage gegen die Verdächtiger deutſcher Beamtenehre und die vom Zenttum angeſtrebte porteipolitiſche Nebenregierung.“ 4 Ausland. * Oeſterreich Ungarn.(In der Pleuar⸗ ſitzung der ungariſchen Delegation) brachte die gemeinſame Regierung eine Vorlage über ein zweimonatlichez Budgetproviſorium ein, das hierauf von dem Viererausſchuß angenommen wurde und heute vor das Pleuum kommt. *Frankreich(Die Kammer) beendigte die Be⸗ ratung der Ausgaben⸗Etats und begann die Beratung des FJinanzgeſetzes. Das früher geſtrichene Gehalt des Scharf⸗ richters wurde in den Etat wieder eingeſtellt. Hefſiſche Wolitik. Wertzuwachsſteuer. 'Darmſtadt, 13. Dez. Ueber die Wertzuwachs. ſteuer, die geſtern und heute im Finanzausſchuß der Ztvetten Kammer Gegenſtand eingehender Beſprechung war, wurde im allgemeinen ein Einverſtändnis mit der Regierung erzielt. ergiſche Politik. Zu ben Landtagswahlen. Stuttgart, 13. Dez.(VVon unſerm Korreſponz denten.] Wie bekannt iſt der zweite Wahlgang für die Amts⸗ bezirkswahlen auf den 18. Dezember feſtgeſetzt worden. Wahlen kommen an dieſem Tag zum endgiltigen Austrag, während die Wahl in Backnang auf einen anderen Termin feſtgelegt wird, Für den zweiten Wahlgang haben Deutſche Volksparteſ und Sozilaldemokratie, wie ja vorauszuſehen und bon uns gleich nach der Hauptwahl als nur zu wahrſcheinlich hingeſtellt worden war, ein Abkommen geſchloſſen, demzufolge die Deutſche Volkspartei die Sozialdemokratie in 5 Wahlkreiſen unterſtützt, während die Sozialdemokratie in 12 Wahlkreiſen Wahlhilfe leiſtet. In 5 Wahltreiſen werden beide Parteien durch Kampf gegeneinander die Entſcheldung herbeiführen, während in den übrigen 5 Bezirken die Linksparteſen entweder keine Rolle ſpielen oder die Volkspartei auf die Hilfe der Sozial⸗ demokratie rechnen darf. Um mit letzteren 5 Bezirken anzufangen, wird die Volkspartei mit ſozialdemokratiſcher Hilfe ſeine bis · herigen Wahlkreiſe Freudenſtadt und Kirchheim wiedererobern, Neckarſulm wird das Zentrum dem Bund der Landwirte mit aller Wahrſcheinlichkeit abnehmen; während die Deutſche Partei ihre bisherigen Sitze Geislingen und Künzelsgu nur dann wiedererobern kann, wenn es in Geislingen die Stimmen der Volkspartei und in Künzelsau die Stimmen der Agrarier auf ſich vereinigt. Jedenfalls iſt Geislingen vom Zentrum und der Sozjaldemokratie arg gefährdet. Im gegenſeitigen Kampf ſtehen Sczialdemokratie und Volkspartei in Göppingen, Heilbronn⸗ Stagt, Neuenbürg, Reutlingen⸗Amt und Tuttlingen. Die Sozigl⸗ demokratie wird ihren alten Sitz Göppingen, wo die Kompromiß⸗ kandidatur(Deutſche Partei, Volkspartei) Wieland aufgeſtellt iſt, behaupten und wahrſcheinlich auch Reutlingen⸗Amt gewinnen, welcher Wahlkreis bisher der Volkspartei gehörte. In der Haupt⸗ wahl hat aber der natl. Kandidat hier bereits 23 Stimmen mehr auf ſich vereinigt als der Kandidat der Volkspartei. Heilbronn⸗ Stadt und Tuttlingen waren ſeither demokratiſch vertrezen; Heilbronn wird der Volkspartei vorausſichtlich wieder zufallen, während Tuttlingen von der Sozialdemokratie und dem Zentrum arg bedroht iſt. Die böndleriſchen Stimmen werden hier den Ausſchlag geben. Neuenbürg war bisher nationalliberal vertreten; iedoch kommen hier nur Volkspartei u. Sozialdemokratie in Frage, Die Deuiſche Partei wind hier vorausſichtlich— gegen Kompen⸗ ſationen— ihre Stimmen der Volkspartei zuführen und den Sieg des Sozialdemokraten verhindern. Ohne weiteres werden die Wahlkreiſe der Sozialdemokratie zufallen, in denen dieſe von der Volkspartei unterſtüht wird. Es ſind dies Cannſtadt und Heil⸗ bronn⸗Amt, die ſchon bisher ſozialdemokratiſche Abgeordnete ent⸗ ſandten, und die ſeitherigen volksparteilichen Wahlkreiſe Heiden ⸗ heim, Maulbronn und Nürtingen. Beſonders ſchwer wird der Volkspartei die Wahlhilfe in Maulbronn geworden ſein; hier erhielt ſie 1815 Stimmen bei der Hauptwahl. Die Sozialdemokr. nur 1421, hingegen die deutſche Partei 1682. Ohne die Hilfe der Volks⸗ paxtei würde dieſer Wahlkreis nicht an die rote Internationale ſallen, der er nunmehr perſchachert iſt. Gewiß ein beredtes Zeug⸗ kann im Alle 10 emeinen der Frau, die Che berſagk bleibt, hier⸗ für keinen vollgiltigen Erſatz bieten. Aber die ſozial arbeitende Frau kann grade auf dieſem Gebiet einen Ausgleich dafür finden, daß ſie die Mühſal des Arbeitens ohne Ausſicht auf einen Erwberb auf ſich nimmt. Die Frau ſoll darnach ſtreben, vor Hunderten etwaß zu ſein und ſie glücklich zu machen; wer ſich ſagen kann: „ich habe getan, was ich konnte!“, wer alles, was ihm von Hän⸗ friſch tut, bei dem wird die Befriedigung nicht aus⸗ bleiben! Veomiſchtes. — Die Slocumdenkmal⸗Schänder. Wie aus New⸗Pork berichtet wird, wurden vier junge Burſchen, die der Volksmund bereits als die„Slocumdenkmal⸗ Schänder“ bezeichnet, der„Grand Jury“ überwieſen, weil ſie von dem Denkmal die 150 Pfund ſchwere, aus Bronce her⸗ geſtellte Bronzetafel des Grabmonuments gewaltſam entfernt hatten, um ſie zu verkaufen. Das Denkmal wurde bokauntlich zum Gedächtnis an die 1000 Opfer errichtet, welche am 15. Juni 1904 der Brand des Dampfers„General Slocum“ forderte. Wie tiefgehend die Empörung gegen die Grab⸗ ſchänder iſt, geht daraus hervor, daß Richter Connerton etwa eintauſend Zuſchriften erhalten hat, in denen er gebeten wird, ſchonungslos gegen die Vandalen vorzugehen. Bauunglück. Geſtern Mittag iſt in Wien das Gerüſt eines Neubaues im zwölften Bezirk zuſammen⸗ gebrochen und hat zahlreiche Arbeiter unter ſeinen Trümmern begraben. 5 Arbeiter ſind ſchwer, vier leichter ver⸗ letzt und einer getötet worden. Bei dem Rettungswerk erlitt ein Feuerwehrmann Verletzungen. Die Rettungsgeſell⸗ ſchaft iſt auf der Unglücksſtätte unausgeſetzt tätig. —— k die hes uß Be⸗ De8 rf⸗ 3 an Mannheim, 14. Dezember. —.— General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 8. Seite s der nationalen Geſinnung partei! Recht karg iſt der ſichere Gewinn de den 12 Wahlkreiſen, wo ſie die Hilfe der S mokratie et⸗ hält. Nur Ulm⸗Stadt, Urach und Backnang wi ie Volkspartei ſicher wieder gewinnen und außerdem Ludwigsburg⸗Stadt von der Deutſchen Partei erobern. Alle übrigen Wahlkreiſe ſind der Volkspartei entweder unerreichbar oder nur ſchwer erreichbar. Großer Anſtrengungen wird es bedürfen, wenn die Volkspartei Tübingen⸗Amt gegen die Deutſche Partei und die Konſervativen und Calw gegen dieſelben Parteien halten will. In Tübingen wird die Deutſchen Partei Wahlhilfe vom Bund der Landwirte er⸗ halten, während ſie dieſen in Calw unterſtützen wird. Den Wahl⸗ kreis Oberndorf wird die Volkspartei eventuell noch behaupten, da die Deutſche Partei ihre Stimmen wohl ſchwerlich dem Zen⸗ trum zuführen dürfte, das hier ſehr gefährlich werden kann. Die übrigen 5 Wahlkreiſe, die abkommengemäß von der Volkspartei und der Sozialdemokratie gemeinſchaftlich erledigt werden, ſind die alten Wahlkreiſe Münſingen, Sulz und Waiblingen, ſowie die bündleriſchen Wahlkreiſe Crailsheim und Vaihingen. Letztere werden aller Vorausſicht nach vom Bund gehalten werden. Vaih⸗ ingen mit Unterſtützung der Deutſchen Partei. Verlie n wird die Volkspartei den Wahlkreis Sulz an die Deutſche Partei, die hier Hilfe des Bauernbundes zu erwarten hat und Waiblingen an den Bauernbund, dem hier die Stimmen der Deutſchen Partei zu⸗ fallen werden. In Münſingen hängt der Ausfall der Wahl ganz dom Zentrum ab; irgendwelche Vermutungen laſſen ſich hier heute noch nicht ausſprechen. Wenn bei der Wahl ſelbſt nicht noch Ueberraſchungen eintreten, ſo dürften beim zweiten Wahlgange erhalten die Volkspartei—11 Sitze, die Sozialdemokratie 7, der Bauernbund mit den Konſervativen—5, Deutſche Partei—4 und das Zentrum 1 Sitz. Mit Einrechnung der bei der Hauptwahl errungenen Sitze dürften die einzelnen Parteien folgende Man⸗ datsſtärken erreichen: Zentr. 20(bisher 18), Deutſche Volkspartei 16—19(bisher 26), Bund der Landwirte 11—13(bisher), Sozial⸗ demokratie 12(bisher 10) und Deutſche Partei 10—12(bisher 10). Auf jeden Fall wird der Ausgang der Wahlen eine erhebliche Stärkung der Rechten und eine Stärkung der extremen Linken bringen auf Koſten der Deutſchen Pardei und vor allem der Deutſchen Volkspartei. Inwieweit das Ge⸗ ſamtbild dieſer Wahlen durch die Proportionalwahlen, die am 9. Januar ſtattfinden, eine Veränderung erleidet, läßt ſich bereits heute unſchwer ſagen. Volkspartei, Sozialdemokratie und Bauern⸗ bund werden hier den Löwenanteil an Sitzen erhalten, während die Deutſche Partei ſich mit etwa—4 Sitzen begnügen wird. Trotzalledem wird die Deutſche Partei auch im kommenden Land⸗ tage die hervorragendſte Rolle zu ſpielen berufen ſein; denn ſie wird das Zünglein an der Wage bilden, den Ausſchlag zu geben haben zwiſchen den widerſtreitenden Intereſſen von rechts und links. Die Politik des Landes wird in Württem⸗ berg auch in Zukanft die Deutſche Partei be⸗ ſtimmen.„ der Volks 11⸗ Spartel in Jolks 92 Hus Stadt und TLand. Mannheim, 1l. Dezember. „ Teuerungszulagen. Die bürgerlichen Kollegien von Stukk⸗ gapt beſchloſſen, den ſtädtiſchen Beamten, Unterbeamten und ſon⸗ ſtigen Angeſtellten Teuerungszukagen zu bewilligen, und zwar beträgt die Erhöhung des Mindeſtgehalts bei Beamten 250 Mark, Aſſiſtenten, Aſſiſtenzärzten uſw. 120., Unterbeamten 120 Mark, Gehilfen und Gehilfinnen 60 M. Die Zulagen gelten vom 1. Oktober ab.— In Mainz beſchloß die Stadtverordnetenver⸗ ſammlung die Gewährung von Familienzulagen an die in den ſtädtiſchen Betrieben beſchäftigten Arbeiter und eine Abänderung der Arbeitsordnung. Die Zulage bewegt ſich in der Höhe von 75 Pfg. für ledige Arbeiter, denen dieſe Zulage auf ein Spar⸗ kaſſenbuch bis zur Verheiratung oder bis zum 30. Lebensjahre kapi⸗ taliſiert werden ſoll, und nur in dringenden Notfällen ſoll ihnen eine Verfügung darüber zuſtehen. Die verheirateten Arbeiter er⸗ halten je nach der Kinderzahl unter 16 Jahren.50, 2 und.50 Mark Zulagen. Heftige Debatten zeitigten die Vorſchläge, Arbeiter nur bis zum 35. und ausnahmsweiſe bis zum 45. Lebensjahre ein⸗ zuſtellen, ebenſo ein vorgeſehener Abzug von der Invalidenrente und ein Vorſchlag auf halbſtündige Abkürzung der Arbeitszeit. Die Vorlage bringt den Arbeitern im Feuerhaus des Gas⸗ werks II die Achtſtundenſchicht. Bei der Geſamtabſtim⸗ mung wurde die Vorlage mit Mehrheit angenommen. * Beſteuerung der Kraftfahrzeuge. Die großherzogliche Zoll⸗ direktion hat wegen der Beſteuerung der Kraftfahr⸗ zeuge angeordnet, daß, wenn ein Ausländer mit einem Kraft⸗ fahrzeuge über die Grenze fährt und es in Deutſchland ausbeſſern läßt, die Zeit, während der ſich das Fahrzeug zur Ausbeſſerung in der inländiſchen Gewerbeanſtalt befindet, auf die Gültigkeits⸗ dauer der gelöſten 5 oder 30tägigen Steuerkarte nicht angerechnet zu werden braucht. Ob das Kraftfahrzeug zum Zweck der Inſtand⸗ ſehung eingegangen oder die Inſtandſetzungsbedürftigkeit erſt im Inlande eingetreten iſt, macht keinen Unterſchied. Wer von dieſer Begünſtigung Gebrauch machen will, muß alsbald nach der Emlieferung des Kraftfahrzeuges in die Gewerbeanſtalt und ſpäter vor ſeinem Rückempfang jedesmal der Zollſtelle oder wenn keine vorhanden iſt, der Steuereinnehmerei am Sitze der Gewerbe⸗ anſtalt die Steuerkarte und eine Beſtätigung der Gewerbeanſtalt über die Aufnahme und eine ſolche über die Abgabe der Kraftfahr⸗ zeuges vorlegen. In der Ausbeſſerungszeit, für die keine Auf⸗ enthaltstage angerechnet werden ſollen, darf das Kraftfahrzeug nicht zum Befahren öffentlicher Wege und Plätze in Gebrauch genommen werden. Die Einhaltung dieſer Vorſchrift wird un⸗ mittelbar durch die Aufſichtsbeamten der Polizeiverwaltung und die Steuer⸗ und Grenzaufſichtsmannſchaft überwacht. Außerdem wird die Amtsſtelle, wenn ſie es für nötig hält, in geeigneter Weiſe erheben, ob ſich das Kraftfahrzeug während der Ausbeſſerungszeit in der Gewerbeanſtalt befindet. * Im hieſigen Kaufmänniſchen Verein hielt geſtern Abend der gefeierte Literate Dr. Michael Georg Conrad aus München einen hochintereſſanten Vortrag über Maxim Gorki. Der Nedner, von ſeiner vor Jahren ebenfalls im Kaufmänniſchen Verein gehaltenen Zolagedächtnisrede her in Mannheim beſonders bekannt und verehrt, wußte auch diesmal wieder durch ſeine geiſt⸗ durchleuchteten Ausführungen zu feſſeln und mit ſich fortzureißen; ausgehend von dem Gedanken, daß alles auf dem Gebiet der Dichtung, der Literatur Geſchaffene nur ein Anfang der Kunſt⸗ ſymphonie ſei, die in der Fortentwickelung der Kunſt noch ent⸗ ſtehen werde. Auf dieſer Linie der Gottesoffenbarung ſei auch Maxim Gorki ein Stern. Uebergehend auf die ruſſiſche Literatu⸗ zeſchnete Dr. Conrad in markanten Strichen Turgenjew, Doſto⸗ jewski und Tolſtoi in ihren Verſchiedenheiten und in ihrer gemein⸗ ſamen Bedeutung für das ruſſiſche Volk. Zu ihnen trete Maxim Gorki, der aus den Tiefen des Lebens hervorgegangene Menſch, der ſich wie ſelten einer mit dem Schickſal habe herumſchlagen miſſen und doch ein Dichter geworden ſei, dank ſeinem Genie, das ſich trotz aller Fährlichkeiten ſortentwickelt habe und dem wie einer Telefunkenſtation die Gedanken zugeflogen kämen. In eingehender Weiſe ſchilderte der Redner ſodann Gorkis bisheriges Leben, bei ſeiner trüben Jugendzeit mit beſonderer Liebe ver⸗ weilend. In der Beſprechung der Werke des Dichters, in dem ſich Kunſt und Tendenz zu einem wunderbar charakteriſtiſchen Gebilde vereinigten, ging Redner näher auf das Theaterſtück, nicht Drama „Nachtaſyl“ ein, ſowie guf den Roman„Drei Menſchen“, in dem ſich die Gorkiſche Lebensbejahung am deutlichſten offen⸗ Bore vom Bekenntnis der Tat; ſie ſprächen vom Ekel am Alten, von der Freude am eigenen ſtarken Ich und von dem eigenen Vor⸗ wärtsdrängen. So aber zeigten ſie in die Zukunft; in die Zukunft, in der man ſich auch über Gorkis Bedeutung über ſeinen Wert noch klarer ſein werde, als zur Zeit, da in Deutſchland Gorki nur um der Senſation willen eine offene Tür gefunden habe. Mit Goethes Türmerlied„Zum Sehen geboren, zum Schauen E 1 95 N 8 7 1 8— 0 8 beſtellt“, ſchloß Dr. Conrad, ſelbſt ein Sehender und einem Seher gleich ſeinen mächtig packenden Vortrag, deſſen Gedauken⸗ reichtum in einem kurzen Referat wiederzugeben auch nicht an⸗ näbhernd möglich iſt. In ſtürmiſchem Beifall zollte die Zuhörer⸗ ſchaft dem Redner ihren Dank, Aus dem Schöffengericht. Die Brutalität ſteht dem 34 Jahre alten ledigen Taglöhner Georg Arz aus Wallſtadt auf dem Geſichte geſchrieben. Von den 17 Vorſtrafen hat er die meiſten wegen Miß⸗ handlung ſeiner 70jährigen Mutter erhalten. Am 29. Oktober d. J. hat er der Mutter wiederum mit ſeiner groben Taglöhnersfauſt mehrere Male ins Geſicht geſchlagen, ſodaß die Spuren davon jetzt noch ſichtbar ſind, und zwar aus dem Grunde, veil ſie ihn ermahnte, ſich Arbeit zu ſuchen. Die alte Frau muß ſich mit 12 M. monatlich ernähren, wovon noch 5 M. für Miete abgehen. Auf die Frage des Vorſitzenden, warum er ſeine Mutter nicht unterſtütze, hat er die einzige Antwort, wenn er in der Fremde oder verheiratet wäre, belomme ſie ja auch nichts. Nach dem Zeugnis eines Gendarmen iſt Arz kein Freund vom Arbeiten. Seine Mutter, die ſich kaum fortbewegen kann, legt gegen ihn Zeugnis ab. Das Urteil lautet auf 10 Wochen Gefängnis. Aus dem Grossherzogtum. P. Seckenheim, 13. Dez. Die Tagesordnung der geſtrigen Bürgerausſchußſitzung umfaßte 17 Gegenſtände. Be⸗ ſchloſſen wurde u. a. die Erhebung einer Verkehrsſteuer ab 1. Januar n. J. in Höhe von ½ Prozenk. Eine ſehr erregte Debatie berurſachte die Ueberſchreitung des Koſtenvoranſchlages für den Schulhausneubau, der auf 200 000 M. veranſchlagt war, aber um 33 000 M. überſchritten wurde. Der in dieſer Höhe ge⸗ forderte Nachtragskredit wurde mit 36 gegen 35 Stimmen abgelehnt und ein Antrag angenommen, wonach eine Kommiſſion unter Hinzu⸗ ziehung eines Sachverſtändigen die Rechnungen einer nochmaligen Prüfung unterziehen ſoll. Bei der Debatte wurde bemängelt, daß man bei verſchiedenen Arbeiten auswärtige Unternehmer heran⸗ gezogen habe, obſchon Mannheimer Firmen die Arbeit hätten ebenſo⸗ gut liefern können.— Die Deutſche Steinzeugwarenfabrik verlangt von der Gemeinde 100 000 Qm. Gelände für einen Lagerplatz. Sie will.80 M. pro Om. zahlen, während der Gemeinderat anfänglich .50 M. forderte. Als eine Herabſetzung auf.30 M. abermats von der Firma nicht akzeptiert wurde— ſie verwies dabei auf die Firma Benz, die der Gemeinde Mannheim nur 2 M. bezahle— wurde beſchloſſen, als endgültiges Angebot einen Preis von 2 M. pro Qm. zu proponieren.— Die Einnahmen der Jahresrech⸗ nung 1905 betragen M. 385 534.07, die Ausgaben M. 211 977.60. Nach Abzug der Schulden im Betrage von M. 29 055.05 bleibt ein Gemeindevermögen von M. 1 651431.01(Vermehrung ſeit 1904 M. 6677.27). Bei der finanziell günſtigen Lage Seckenheims gab B..M. Brüſtle dem Gemeinderate zur Erwägung anheim, den unteren Gemeindebedienſteten eine Teuerungszulage von je 100 M. zu bewilligen.— Die Zahl der Gemeinderats⸗ mitglieder von Rheinau wird von 3 auf 4 erhöht. Für die Gemeinde Rheinau iſt ein neues Schulhaus auf dem Stengek⸗ hofe projektiert mit einem Koſtenpunkte von 100 000., deſſen Plan in der Sitzung zur Beſichtigung ausgeſtellt war. Sämtliche 72 Bürgerausſchußmitglieder waren erſchienen.(Ausführlicher Be⸗ richt folgt.) Brühl, 13. Dez. Bei der geſtern nachmittag ſtattgehabten Bürgermeiſterwahl wurde Herr Gemeinderat Michael Schäfer mit 35 von 66 abgegebenen Stimmen zum Bürger⸗ meiſter unſeres Ortes gewählt. Auf Herrn Altlöwenwirt Joſef Meixner entfielen 28 Stimmen; ferner wurden 3 weiße Zettel ab⸗ gegeben. Pfalz, Feſſen und Umgebung. »Heppenheim, 13. Dez. Der im 67. Lebensjahre ſtehende Gaſtwirt M. hat durch Schwefelhölzer Selbſtmord verübt. Er entfernte von den Hölzchen den Phosphor, um angeblich Rattengift berzuſtellen, verdünnte jedoch das Pulver mit Waſſer und nahm es zu ſich. Frankfurt a.., 13. Dez. In der heutigen Stadt⸗ berordnetenſitzung verabſchiedete ſich der zweite Bürgermeiſter, Geh. Reg.⸗RKat Dr. Varrentrapp, der nach 35jähriger Tätigkeit im Dienſte der Stadt als Direktor der Stadt⸗ kämmerei, Stadtrat und Bürgermeiſter jetzt in den Ruheſtand tritt. Stadtverordnetenvorſteher Dr. Friedleben ſprach ihm warmen Dank für ſeine erfolgreiche langjährige Tätigkeit aus und verſicherte, der Name Varrentrapp werde mit der Geſchichte der Stadt Frankfurt eng verknüpft bleiben. Lindau, 13. Dez. Der bayeriſche Dampfer„Rupprecht“ (Kapitän Häberlin) rettete auf ſeiner Fahrt von Lindau nach Romanshorn die vom Sturm überraſchten Inſaſſen eines Fiſcher⸗ bootes, das ſchon dem Untergange nahe war, vom ſicheren Tode. Die hart Bedrängten, Fiſcher Storeto und 2 Mann aus Arbon, wurden in äußerſt erſchöpftem Zuſtand mit ſchwerer Mühe auf dem Dampfer geborgen. Kurz darauf ging das Boot unter Waſſer. Sport. D. Sp. Die großen internationalen Ring⸗ kämpfe in Wien ergaben am letzten Abend folgende Re⸗ ſultate: Sabatier⸗Frankreich und Aberg⸗Rußland ringen 30 Min. unentſchieden, Cyganewitſch⸗Polen wirft Madrali Effendi⸗Türkei mit Kopfgriff am Boden in 1 Std. 7 Min. 49 Sek., Friſtensky⸗Böhmen wirft Saft⸗Deutſchland mit Armroll⸗ griff in 8 Min. 38., Mourzuk⸗Türkei und Strenge⸗Deutſch⸗ land ringen 30 Min. unentſchteden, Beaucairois⸗Frankreich wirft Maedonald⸗England durch Eindrücken der Brücke in 14 Min. 4 Sek. D. Sp. Das Taunusrennen um den Preis des Kaiſers wird, wie nunmehr definitiv feſtſteht, am 14. Juni auf der Taunus⸗Rundſtrecke zum Austrag gelangen. D. Sp. Der bekannte rheini ſche Flieger W. Rütt vermochte in Newyork das Hauptfahren über 10 Mei⸗ len zu gewinnen, als zweiter endete der auſtraliſche Renn⸗ fahrer Clarke; 32 weitere Konkurrenten endeten unplaziert. Theater, Runſt und iſſenſchaft. Hochſchulnachrichten. Der Großherzog hat den ordentlichen Profeſſor Ludolf Krehl an der Univerſität Straßburg unter Ver⸗ leihung des Charakters als Geheimerat 2. Klaſſe zum ordentlichen Profeſſor der Pathologie und Therapie und zum Direktor der medi⸗ ziniſchen Klinik an der Univerſität Heidelberg ernannt.— Der Ordinarius der Geologie an der Univerſität Tübingen Prof. Dr. Ernſt Koken hat einen Ruf nach Straßburg erhakten.— wurde unter Betrauung mit den dienſtlichen Aufgaben eines Kon⸗ ſervators der Aſſiſtent daſelbſt Dr. F. Hofmann ernannt Wie man aus Haälle ilt, wird Dr. Friedrich Stein im nächſten Sem Profeſſur in der dortigen juriſti hen Fakultät aufg der Univerſität Lei g= umhabili⸗ tieren.— Auf eine 2 i9 Tage Pht 0 tingen zurückblicken. *Köln, 14. Dez. Wie der„Köln. Ztg.“ aus Straß burſr telegraphiert wird, wurde Oberregierungsrat v. Puttka mer zum Bezirkspräſidenten für das Oberel ſanß und Kreisdirektor C le mm aus Zabern zum Regierungsrat beim Bezixrks⸗ präſidium in Colmar ernannt. Gießen, 14. Dez. Der Univerſitätsprofeſſor der Land⸗ wirtſchaft in Penſier, Dr. Thaer, iſt heute Nacht im Alter von 87 Jahren geſtorben.„ Groß⸗Gerau, 14. Dez. Im Philipphoſpital bei Godde⸗ lau hat ein Geiſteskranker, welcher ſich auf unaufgeklärte Weiſe in den Beſitz eines Revolvers zu verſetzen vermochte, einen Wärter erſchoſſen und einen Arzt lebensgefährlich verletzt, Dresden, 14. Dez. Der Direktor Kirſchner von der kürzlich in Konkurs geratenen Aktiengeſellſchaft Komet⸗ werke iſt wegen des Verdachts des betrügeriſchen Bankerotts verhaftet worden. Poſen, 18. Dez. Nach polniſchen Blättern ſchweben jetzt 140 Prozeſſe wegen des Schulſtreiks. Der„Lech“ kündigt mit unglaublicher Naivpität einen allgemeinen polniſchen Boy⸗ kott gegen die Deutſchen an, der doch ſchon lange beſteht. *Paris, 14. Dez. Um der vom päpſtlichen Stuhl ein⸗ genommenen Haltung zu begegnen, beabſichtigt die Regierung, dem Parlamente eine Vorlage zu unterbreiten, die den Zweck hat, endgültig die Lage der Kirche zu regeln und ihr die Möglichkeit zu geben, den Kultus in der Weiſe auszuüben, daß ſie ſichdem gemeinen Rechte anpaßt. Die Kirchen werden der Vorteile des Geſetzes von 1905 verluſtig gehen, Das Eigentum der Kirchen werde den Gemeinden unter dem Vorbehalt übergeben werden, daß ſie fortfahren der Ausübung des Kultus zu dienen. Die Frage der Beſtätigunzz vdon Biſchö fen, die als ausländiſche Beamte angeſeßen werden, ſolle gegebenenfalls den Gegenſtand einer beſonderen Vorlage hilden. 5 * London, 14. Dez. Der König und die Königin von Norwegen haben beute vormittag ihre Reiſe nach Deutſchland angetreten. Der König, der Prinz und die Prinzeſſin von Wales und die anderen Mitglieder der königlichen Familie waren zur Verabſchiedung auf dem Bahnhof anweſend. * Waſhington, 14. Dez. Eine Abordnung von Ver⸗ tretern des Verbandes der überſeeiſchen Dampfſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaften legte por der Interſtate Commeree Commiſſion Proteſt ein gegen die Forderung, daß die Dampf⸗ ſchiffahrtsgeſelſſchaften ebenſo wie die Eiſenbahngeſellſchaften eine beabſichtigte Aenderung des Frachttarifes 30 Tage vorher an⸗ kündigen ſollen. Die Vertreter erklärten, daß bei der freien Kon⸗ kurrenz die zwiſchen den transatlantiſchen Dampferlinien be⸗ ſtände, die Auferlegung einer ſolchen Verpflichtung das Geſchäft ſchwer ſchädigen würde. 10 Ein abeſſyniſches Abkommen. * London, 14. Dez. Reutermeldung. Zwiſchen den Vertretern von England, Frankreich und Ftalien iſt geſtern hier ein Uebereinkommen untergeſchite worden, durch welches die Unabhängigkeit Abeſſyniens auf dem Grunde des Status quo und des Prinzipes der offenen Tür garantiert wird. Die drei Mächte kommen darin überein, bei allen zukünftigen Zwiſchenfällen in jenem Lande gemeinſam vorzugehen. In dieſem Uebereinkommen wird auch die Weiter⸗ führung der Eiſenbahn von Dſchibuti bis Adis Abeba durch eine franzöſiſche Geſellſchaft, in deren Verwaltungsrat auch engliſche, italieniſche und abeſſyniſche Vertreter ſitzen, vor⸗ geſehen. Auf der Dſchibuti⸗Linie ſoll die Gleichberechtigung im Tranſitverkehr auf die Angehörigen aller Nationen aus⸗ gedehnt werden, und keinerlei Tranſitabgaben ſollen erhoben werden. In der Angelegenheit der Unterdrückung des Schmuggels und der Waffeneinfuhr nach den oſtafrikanfſchen Beſitzungen haben die drei Mächte ein beſonderes Abkommen unterzeichnet.„ UAnruhen in Chiua. 3535*’ * Schanghai, 13. Dez. Der Vizekönſg von Nanking ſandte 2 Regimenter nach Pingſiang, von wo andauernd beun⸗ ruhigende Meldungen kommen. Zwei cghineſiſche Kreuzer gehen nach Kiukiang, wohin auch die engliſche Korvette Cadmus) heute abgegangen iſt. 1 1 Die Auflöſung des Reichstags. (Siehe Leitartikel! D. Red.) Ch. Karlsruhe, 14. Dez.(Von unſerem Karls⸗ ruher Bureau.) Zu der geſtern erfolgten Reichstags⸗ auflöſung nehmen ſämtliche hieſige politiſche Tageszeitunget Stellung, mit Ausnahme der„Badiſchen Landeszeitung“, des nationalliberalen Parteiorgans, das ſich noch einer eigenen Meinung über die aktuelle Tagesfrage enthält. Der demokratiſche„Landesbote“ ſchreibt: Das Zenkrum habe mit ſeiner Ablehnung der Regierungsforderung einen Gewalk⸗ akt, einen Racheakt vollzogen, wie er verächtlicher garnicht gedachk werden könne, nur weil es ſich habe rächen wollen für die Auf⸗ deckung der ſchmählichen Hintertreppenpolitik, die es ſeit Jahren in der Kolonialpolitik getrieben habe. Das Zentrum habe nicht aus politiſchen, ſondern aus niederen Geſchäftsgründen die Forderung der Regierung abgelehnt; es habe geglaubt, eine Kraftprobe am deutſchen Volke riskieren zu können.„Wir freuen uns der Auf⸗ löſung“, ſchreibt das demokratiſche Organ am Schluſſe ſeiner Aus⸗ führungen,„denn ſeit langen Jahren iſt die Parole für die Reichs⸗ tagswahlen einmal eine klare, offene, ſie lautet:„Gegen das Zentrum!“ Der Wahlkampf wird ein ernſter werden, ein ern⸗ ſterer wie bei den Septennatswahlen, denn diesmal iſt die Parole: Liberales Bürgertum gegen Zentrum und Reaktion! Schneller als man gedacht, iſt der Block in Baden vor eine große Aufgabe geſtellt, bei der, um das ſchon heute zu ſagen, der Kampf weniger der Sozialdemokratie gelten darf, als dem einzig großen, aber auch ſtark organiſierten Feind des Liberalismus: Dem Zen⸗ trum, der Reaktion! Der„Volksfreund“, das Organ der hieſigen Sozialdemo⸗ kratie, führt eien regelrechten politiſchen Eiertanz auf, da er ſich in die ſchlimme Lage verſetzt ſieht das Zentrum wegen ſeiner ablehnen⸗ den Haltung im Reichstage zu beloben. Er meint, das Zenkrum habe diesmal gar nicht umfallen dürfen, wenn es nicht in weiten Krei ſen ſeiner Wählerſchaft und der Regierung gegenüber ſeinen varlo⸗ Zum Vibliothekar am Bayriſchen Natjonalmuſeum in München mentariſchen Kredit aufs Spfel ſetzen wollte. Es ſei eine Illuſton, ef Sa.. eu glauden, dem Jentrum wäre mit der Koleslalpelt 51 pei en, Die Nationalliberalen brauchten ſich leinen nungen hinzugeben. Der„Vollsfreund“ heurteilt die Wahlchan⸗ gen dahin, daß nur die radikale Oppofition, die das gange Lor⸗ kupierxte Syſtem verwirft, alſo die Sogialdemokratie, dei Lem Kamofe gewinnen könne. Der„ab. Beobachter“ ſtellt die Reichstagsauflöſung e hin, als ob von konfliktluſtigen Polikikern ge⸗ ſchuben worben ſei. Die Reichstagsauflöſung erſcheine als ein auß einer plötzlichen Stimmung hervorgegangener Entſchluß und eine pon jenen Plötzlichteiten, die in der deutſchen Palitil nicht ſelten ſeien. Die Empörung in Baden über die Kolonialwirtſchaft ei ſo allgemein, daß die Neumablen dem Zentrum nur nützen Fönnten. Wenn die„Karlsruher Zeitung zum Angriff auf dag Dentrum hlaſe, 0 werbe bas nicht viel nützen. Die Zentrums⸗ wäßler wüßten ſehr genau, waß ſie vpn der bodiſchen Regierung zu erwwarten hätten. Der Ruf„Auf die Schanzen! ſei für das en in Baden eigentlich zu nerſpötet, denn eß ſtehe ſchon ſeit Monaten auf den Schauzen. Die Gegner hatten es dazu ge⸗ krieben. Das Zentrum müſſe jſetzt kammandieren„Gebt Feuer!“ And dieſes Kommande merde nicht vergebens ſein. Die„Bab. Pa ſt“ befindet ſich in einer äußerſt ſchwierigen Lage, da durch das Verhalten des Zentrums im Reichstag der mit ſo bieſer Liebe auf beiden Seiten ins Auge gefaßte Block der Rech⸗ ken ins Waſſer gefallen iſt. Die„Bad. Poſt“ enthält ſich daher ouch noch weiterer Be⸗ merkungen zur Reichstagsauflöſung und ſchreibt aus eigenem nur kolgendes: So iſt es denn zur Tatſache geworden woran ſelbſt kundige Polititer nicht glaubten; denn niemand zweifelt daran, baß noch in letzter Stunde eine Einigung der Regierung mit dem Zentrum zuſtandekommen und der übliche Kuhhandel den nötigen Ausgleich bringen würde. Das iſt uun anders ge⸗ kommen: nur daß die Regierung die 3. Leſung nicht abwartele, iſt ein Beweis fün die Mißſtimmung der höchſten Kyliſe gegen bas Zentrum.— Das ſagt eigentlich gar nichts. Oh. Karlaruhe, 14. Dez.[(Von unſerm Karlsr. Bur.). * Die Führer der hieſigen Nationalliberalen und Juugliberalen kraten heute Abend zu einer Sitzung zuſammen, um über die burch die Reichstagsauflöſung entſtandene Lage zu beraten. Es ſteht noch dahin, ob der engere Ausſchuß der badiſchen nati⸗ bnalliberalen Landespartei vor oder noch der Sitzung des Zen⸗ tralvorſtandes in Berlin, die am kommenden Mittwoch ſtattfinden ſoll, tagen wirb. S. R. K. Karlsruhe, 14. Dez.„Süddeufſchen Reichskorreſpondenz“ wird zur Auflöſung des Reichstags miis Berbin geſchrieben; Die Legende von der Zentrumsknechtſchaft des Reichskanzlers iſt geſtern abend zerſtört worden; bexechtigt war ſie nie. Freilich, wer immer an der Spitze der Reichsgeſchöfte ſtehen mag, hat die Pflicht, zwiſchen Regierungsfarderungen und dem Standppunkt der für die Mehrheitsbilbung nicht entbehrlichen Parteien einen Aus⸗ gleich zu ſuchen. Die Zumutung, nach den Wünſchen einer barla⸗ nentariſchen Minderheit zu regieren, iſt nicht kanſtitutionell. Die Grenze aber für das Entgegenkommen der Regierungs⸗ Politik an die Parlamentsmehrheit haf gerade Fürſt Bülomp ſchon vor Jahren deutlich begeichnet, als er im preußiſchen Abgeordnelen⸗ Hauſe den Polen und auch dem Zeutrum zuxrief: In nationglen Fragen perſtehe ich keinen Spaß. Im Reichstage hat das Zentrum bisher bei Fragen, die unſere Wehrfähigkeit und unſer Anſehen in der Welk berüßren, ſeine Mithilfe im ganzen und ganzen nicht Lerſagt. In dem Augenblick, wo es Miene machte, dom grünen Tiſch der Fraktion aus der Regietung die Truppenſtärle in einem bebrohten Teil des Reichsgebietes vorzuſchreiben, iſt bam Reichs⸗ kanzler die Konſequenz gezogen worden.„Wenn Sie wollen, haben Sie die Kriſis.“ Als in der Preſſe angeſichts der Ablehnungstaktif des Zeutrums die erſten Mahnrufe ſaut wurden, war an leitender Stelle die Gefahr ſchon erkaunt, und der Eutſchluß, darauf die einzig mögliche Autwort zu geben, ſchon gefaßt. Den melodrama⸗ tiſchen Schildexungen, als habe der Reichskanzler erſt durch ein Eingreifen von obenher gegen bas Zentrum ſtyomm gemacht werden müſſen, hat Fürſt Bülow perſönlich durch ſcharfe Erklärungen im Reichstage den Boden entzogen. Der Kanzler ſelbſt iſt es gewefen, der rechtzeitig die Krone auf die von der Reichstagsmehrheit zu erwartende Haltung aufmerkſam gemacht und ſeinen Standpunkt ſofort dahin präziſiert hat: An⸗ nahme der Regierungsvorlage ader Auflöſung des Hauſes. Von altieren iſt gar keine Rede geweſen. In den letzten Wochen hat die Preſſe hundertfach erklärt, und der ſpontane Jubel aller nicht zur Mehrheit gehörigen Teilnehmer und Zuſchauer bei Verkündung der kaiſerlichen Auflöſungsordre hat es beſtätigt, daß unſer Volk des Druckes überdrüſſig iſt, den nach Lage der parlamentariſchen Macht⸗ verhältniſſe das Zentrum auf die Führung der inneren und äußeren Reichspolitil ausüben konnte. Die Wahlen bieten Welegenheit zu einem wirkſamen nationalen Proteft. Sprengen dwerden fie den Zentrumsturm freilich nicht. Wohl aber kann jeder Wähler durch ſeine Stimnabgabe dazu beitragen, daß dem Zentrum das Gewiſſen in nationalen Fragen geſchärft wird, daß es ſeine Abſtimmung vom 13. Dezember 1906, ſein Unrecht an unſeren braven Südweſtafrikanern, mit dem Ver⸗ luſt von Mandaten bezahlen muß. Auch unſere katholiſchen Mitbürger ſollten ſich ſagen, daß hier keine konfeſſionelle Frage im Spiel iſt, daß ſie nicht al; Katholiken, ſondern als deutſche Patrioten zu ſtimmen haben. Berlin, 14. Dez. Der Zentralvorſtaud der Nationalliberalen Partei tritt am Mittwoch, den 19. Dezember infalge Auflöſung des Reichstages zuſammen. Wien, 14. Dez. Die Neue Freie Preſſe“ ſchreibt: Fürſt Bülow konnte eine andere als die ihm durch das Zentrum aufgedrungene Entſchließung nicht faſſen ohne ſeine Politik unheilbar zu kompromittieren. Das Fremdenblatt“ verweiſt darauf, daß das vor⸗ zeitige Auflöſen des Reichstages infolge Konflikts zwiſchen der Regierung und der Mejorität nichts ungewöhnliches ſei. Zum erſten Male geſchehe jetzt, daß wegen einer Kolonialfrage an das Polksurteil appelliert werde. Zum erſten Male werde ſomit die Entſcheidung der Nation über die Kolonialpolitik Aberhaupt vorgelegt. Petersburg, 14. Dez. In einem Artikel über die Auf⸗ EGſung des Deutſchen Reichstags ſchreibt die„St. Peters⸗ burger Ztg.“: Die Auflöſung des Reichstags kann auch hikr in Rußland von großer Bedeutung ſein. Sie lehrt, daß eine weit⸗ fichtige Regierung unmöglich die nationalen Güter aufgeben darf, weil in der Volkspertretung Parteien die Mehrßeit haben, welche Der die allgemeinen nationglen Güter unter ihr Partei⸗ iafereſſe ſtellen. 3 2 17 Wh z n— 0 Stockholm, 14. Dez. Der Kronprinz von Schweden, der aus Berlin hier eingetroffen iſt, über⸗ nahm wegen der Erkrankung des Königs die Regent⸗ r „ e General⸗Auzeiger,(Abendblan) Mannhe m, 14. Dezember⸗ 3F SBerliner Drahtbericht. „ldon unſerm Berliner Buxeau.)„„ DUBerlin, 14. Dez. Die Neuwahlen zum Reichstag ſollen im letzten Drittel des Jannar ſtattfinden ſodaß die etwa exforderlichen Stichmahlen bereits anfangs Februax vor⸗ getommen werden können. In den Wandelgängen des Reichstags ſoll man ſich geſtern erzählt haben, daß die Auflöſung des Reichstags an⸗ geblich auf die Initiative des Kaiſers zurück⸗ zufſthren ſei. In Abgeordnetenkreiſen habe ein Gerücht zirkuliert und Glaußen gefunden, daß der Kaiſer ein Tele⸗ gramm an den dteichslanzler gerichtet habe mit ſo ſcharfen Ausdrücken gegen die widerſpenſlige Reichstagsmehrheit, daß ſelbſt die Wiedergabe des Wortlauts nicht möglich geweſen ſei. Wir geben dieſe Nachricht ebenſo wie die folgende mi! gpößtem Vorbehalt wieder. Es wird nämlich erzählt, die kaiſerliche Botſchaft über die Auflöſung des Reichstages miiſſe bekanntlich verfaſſungsgemäß die eigenhändige Unterſchrift des Kaiſers tragen. Die Auflöſung ſei auf dem telegraphiſchen Wege beraten und beſchloſſen worden. Der Kurier des Kaiſers habe die Urkunde am Vor⸗ mittag zur Beförderung in Bückeburg erhalten und ſei mit dem Schnellzuge über Hannover nach Berlin gefahren, hier habe er jedoch nicht vor 4 Uhr eintreffen können und man ſollte daher in Regierungskreiſen ſich dahin verſtändigt haben, daß die Beratungen unbedingt bis zur Ankunft des Kuriers hinausgezogen werden müßten und daß, falls ſich kein Ab⸗ geordneter mehr zum Worte melden ſollte, die Vertreter der Regierung das Wort ergeiſen ſollten. Als kurz nach 4 Uhr der Kurier im Reichstage eintraf, atmete man erleichtert auf. Der Reichskanzler wurde benachrichtigt, kam aus dem Sitzungs⸗ ſaale und ſteckte das Couvert in die Bruſttaſche. Im Saale legte er es dann unbeachtet auf ſeinen Tiſch. Die hiſtoriſche rote Mappe ſchien man ganz vergeſſen zu haben. Berlin, 14. Dez. Das morgen bier eintreffende vorwegiſche Königspaar wird von der„Nordd. Allg. Ztg.“ mit einem kurzen aber herzlichen Artikel begrüßt. Berlin, 14. Deg. Berliner Handelskammer iſt offiztell mitgeteilt worden, daß für den Vereich der breußiſch⸗ heſſiſchen und oldenburgiſchen Vahnen vom 15. Dezember ab vis Ende 1909 Fleiſch von friſch geſchlachtetem Vieh als Stücgut und in Wagenladungen nach den Beſtimmungen des Spezialtarifs für beſtimmte Eilgſter abgefertigt werde. Eilgut⸗ ſendungen mit Fleiſch werden alſo künftighin mit dem gewöhn⸗ lichen Frachtguttarif befördert. Berlin, 14. Dez. In der„Nordd. Allg. 31g.“ tird nochmals dementiert, daß die dem Grafen Balleſtrem ge⸗ legentlich des Reichstagsdiners zugegangene Depeſche weder vom Katſer herrühre, noch ihrem Inhalt nach ſich mit ſchwebenden pplitiſchen Augelegenheiten befaſſe, Die„Poſt“ iſt in der Lage mitzuteilen, daß das Telegramm vum Kron prinzen ausgegangen ſei, der bom Reichstags⸗ präſidenten wünſchte, es ihm zu ermöglichen, gelegentlich auch einmal einer Budgetkommiſſionsſitzung als Zuhörer beiwohnen zu dürfen. Graf Balleſtrem hat darauf geantwortet, daß die Geſchäftsordnung es ihm zu ſeinem Bedauern nicht ermößgliche, den: Wunſche des Thronufolgers zu willfahren. Der —— D Volxkswirtschaft. Aut ſüddeutſchen Kohleumarkt nahm[t.„K..“ infolge beſſe⸗ ren Rheinwaſſerſtandes das Angebot zu. Frei Waggon Mann⸗ heim⸗Rheinau bei ſofortiger Abnahme koſten jetzt nachgeſiebte Fettnüſſe Nr. 2 21,80—22,80., nachgeſiebte Anthrazitkohlen Nr. 2 31—31,50., nachgeſiebte Fettnüſſe Nr. 3 20—20,80., Maſchinenkohlen mit 50 Prozent Stücken 17,4017,80., do. mit 40 Prozent 16,70—17,40 M. do. mit 30 Prozent 16,50—17 Mark pro Tonne. Die Brauereigeſellſchaft vorm. Fr. Reitter in Lörrach erzielte in 1905⸗06 bei einer Bruttoeinnahme von M. 683 779 li. V. Mark 639 128) nach M. 71 753(M. 65 518] Abſchreibungen und ein⸗ ſchließlich M. 17483(M. 12610) Vortrag einen Reingewinn von M. 62 759(M. 42024), woraus 5 Prozent Dividende auf Mark 200 000 Vorzugsaktien und 4 Prozent 3,5 Prozent auf Mark 800 000 Stammaktien verteilt werden. Der Abſatz ſtieg um 4000 Hektoliter auf etwa 34 500 Hektoliter. Wurmſer Produktenmarkt. Pfäölzer Gerſte war heute, ſonders in geringer Sorte, ziemlich ſtark angeboten. Solche war bon 17—17.78 exhältlich. Beſſere Gerſte von 18—48.25 war ſehr ſpärlich offeriert. Wir notieren: Hafer 1717.25, Roggen 16.50, Weigen 18.25—18.50, Roggenmehl 0 25, Wefzenmehl 0 27.50, Weizenmehl 1 26, Weigenmehl 3 24, Roggenkle.—10, Weizen⸗ kleie.25—.50. Deutſcher Tabakverein. In Frankfurt a. M. fand am Mitt⸗ woch eine vom Deutſchen Tabakverein einberufene und zahlreich beſuchte Verſammlung von Zigarrenfabrikanten aus den haupt⸗ ſächlichſten Produktionsgebieten Deutſchlands ſtatt. Der Zweck, die Gründung von Fabrikantenverbänden, ähnlich wie ſolche be⸗ reits im badiſchen Ober⸗ und Unterland, in Weſtfalen uſw. exi⸗ ſtieren, auch für andere Zentren der Zigarrenfabrikation anzu⸗ regen, ſand lebhafte Zuſtimmung und wurde erfreulicherweiſe ſeſtgeſtellt, daß die Vorarbeiten dazu überall im Gange ſind, o daß die beſtehende Abſicht, dieſe örtlichen Verbände unter Führung des Deutſchen Tabakvereins eng zuſammenzuſchließen, in einer extra für Mitte Januar in Berlin vorgeſebenen Hauptverſamm⸗ lung des Deutſchen Tabakvereins wohl zur Ausführung gelangen wird. Br. Zuckerfabrik Zülz. Die außerordentliche General-Ver⸗ ſemmlung dieſer Geſellſchaft hat unter dem 7. November er.' die Liquidation beſchloſſen. Br,„Sileſia“, Eiſenhütte⸗Aktiengeſellſchaft. Die gußerordent⸗ lichet Generalverſammlung vom 20. November a. c. hat die Er⸗ böhung des gegenwärtig M. 7 Millionen betragenden Aktien⸗ kapitals um M. 3 Millionen beſchloſſen. Ein Konſortium, be⸗ ſtehend aus dem„Schleſiſchen Bankverein“ in Breslau und der „Berliner Handelsgeſellſchaft“ bietet nunmehr den Aktionären die jungen Aktien, welche ab 1. Januar 1907 pro rata der geleiſteten He⸗ ie.7 Einzahlungen dividendeberechtigt ſind, im Verhältnis von drei jungen auf zehn alte Altien zu 114 Prozent zum Bezuge au. 25 Prozent und das Agio von 14 Prozent ⸗ M. 390 ſind ſofort ein⸗ zuzahlen, der Reſt bis ſpäteſtens ult. 1909. Br. Danziger Oelmühle, Aktiengeſellſchaſt. Das Unternehmen, deſſen Aktionäre ſeit Jahren keine Dividende geſehen haben, und das erſt in 1902„gründlich“ ſaniert worden war bdie Unter⸗ N Pilanz batte damals zirka 1 Million betragen), hat ſchon wieder e hohen Preiſen dürfte auch die 2 2 2 +. 2 1 7 eine Sanierung notwendig. hat die außerordentliche Generalverſammlung vom 23. Nopember er. beſchloſſen, M. 1000 zwecks Amortiſation anzukaufen und 0 hölinis von:2 zuſammenzulegen. Weiter follen mindeſtens Mark 1 Million, höchſtens M. 1075 000, Obligationen ausgegeben wer⸗ den, um der Geſellſchaft neue Betriebsmittel zuzuführen. Eine zuſammengelegte Aktie im Betrage von M. 1000„berechtigt“ zum Bezuge don M. 750 Obligationen zu 97 Prozent und Zinſen. Um nun die Aktionöre für dieſe Obligationen, von deren Emiſ⸗ ſien js die Fortexiſtenz des Unternehmens in erſter Linie ab⸗ höngig iſt. möglichſt günſtig zu ſtimmen, gibt man denjenigen Aktionären, welche Obligationen zeichnen, große Vorrechte Dieſe Aktien erhalten als Vorzugsaktien Littera A Vorzugs⸗ ſtimmrecht Vorzugsdipidende, Vorzugsrechte bei der Liquidation. Die Aktien ſind bis 15. Januar 1907 bei der„Mitteldeutſchen Kreditbank“ in Berlin einzureichen, bis zum gleichen Termin ſind auch die gezeichneten Obligationen abzunehmen. Getreidehandel mit Amerika. Im November ds. Is. tagke, wie bekannt, in London auf Einladung der Londoner Corn Trade Aſſociation eine Verſammlung von Vertretern des Getreidehan⸗ dels von Großbritannien, Deutſchland, Frankreich, Italien, Schweden, Norwegen, Dänemark, Belgien und Holland um ge⸗ meinſame Schritte gegen die Unregelmäßigkeiten in der Certifizie⸗ rung amerikaniſchen Getreides Stellung zu nehmen. Die Ver⸗ treter des deutſchen Getreidehandels, von welchen die Bewegung ausging, waren am 12. ds. Mts. in Berlin im Deutſchen Han⸗ delstag vereinigt, um, wie bereits kurz mitgeteilt. anſchließend an die Beratungen in London einen Vertrag auszuarbeiten auf Grund deſſen in Zukunft die Getreidegeſchäfte mit den Verei⸗ nigien Staaten zu machen ſeien. Außer den Vertretern ſämtlicher bedentender Getreideeinfuhrplätze Deutſchlands waren auch Ver⸗ treter Hollands, Belgiens und Dänemarks anweſend. Es wurde beſchloſſen, drei Vertreter Deutſchlands und je einen von Holland, Bolgien, Dänemark und Frankreich zu einer demnächſt in Lon⸗ don ſtattfindenden Verſammlung zu entſenden, um dort möglichſt gemeinſam mit England, weil man ſich ohne deſſen Mitwirkung leinen genügenden Erfolg verſpricht, Schritte einzuleiten, un den am 12. ds. Mts. in Berlin entworfenen Vertrag zur allge, meinen Einführung zu bringen. Ob man die Zertifikate der amerikaniſchen Handelsbehörden überhaupt nicht mehr als Grund⸗ lage für den Geireidehandel betrachten will, darüber wurde kein udgültiger Beſchluß gefaßt. Es herrſchte aber Einigkeit dar⸗ über, daß dieſelben nicht mehr als endgültig gelten ſollen, ſoy, dern„geſunde Auslieferung der Ware“ an den Beſtimmungshäfen in Eurepa, wie ſolche durch den hier feſtgelegten neuen Vertrag u, a. verlangt wird, unter allen Umſtänden durchzuſetzen ſei. Vaterländiſche Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft— Nordſtern, Mit Bezug auf den unter vorſtehender Spitzmarke in Nr. 579 d. Bl. enthaltenen Artikel erhalten wir von der Generalagentur für Vaden der Vaierländiſchen Feuer⸗Verſicherungs⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft in Elberfeld, folgende Zuſchrift: Die„bedeutendſte“ der vier Elberfelder Verſicherungsgeſellſchaften iſt nicht die erſt im Jahre 1872 gegründete Lebensverſicherung, ſondern die alte Vaterländiſche Feuerverſiche rung von 1822, der in erſter Linie, wenng nicht allein das„Preſtige“ für die Bedeulung Elberfelds als Ver⸗ ſicherungsplatz zukommt. Von der Vaterländiſchen Feuerverſicherung, auf die ländiſche“ ſich bezieht, haben die übrigen, die Vaterländiſche Hagel, verſicherung, die Vaterländiſche Transportverſicherung, die Vater⸗ 2 — — — pital im Ver⸗ 70 8 ländiſche Lebensverſicherung, die alle ſpätere Elberfelder Grün, dungen find, gleichſam unter dem Glanze der großen Feuerverſiche⸗ rung, den von ihr in der allererſten Entwickelung des deyutſchen FJeuerverſicherungsweſens begründeten Namen entliehen!(Daß die Vaterländ. Feuerverſicherung älter iſt, war unſerem Br.⸗Mitarbei ter nicht unbekannt; er wollte mit„bedeutend“ nur ſagen, daß die „Vaterländiſche Lebensverficherung“ dem Aktienkapfital nach die größte war. Im allgemeinen iſt doch für die Größe einer Geſell⸗ ſchaft das Aftienkapital entſcheidend. Die Red.) 7** Telegraphiſche Handels berichte. Nene Darmſtädter Stadt⸗Auleihe. Die Mittel des am J. März 1905 aufgenommenen%proz. Anlehens von 6 Mill. ſind nahezu erſchöpft, ſodaß ſich die Aufnahme eines neuen An⸗ lehens notwendig macht. Dasſelbe ſoll ſich auf 7½ Mill. ſtellen. Die Begebung ſoll mittelſt öffentlicher Ausſchreiben erfolgen. Der Zinsfuß ſoll 4 pet. ſein und das Kapital mit 1 pCt. und der Zinserſparnis getilgt werden. Erſtmals erfolgt Rückzahlung am 1. Febrnar 1914, nach vorausgegangener 6monatlicher Kün⸗ digung. Von dieſem Tage ab iſt die Stadt auch befugt eine An⸗ leihe ganz oder teilweiſe mit gleicher Kündigungsfriſt zurück⸗ zuzahlen. Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung M. 30 000 000 4proz. Hypothelen⸗Pfandbriefe Serie XXIV der Preußiſchen Vodeß⸗ Kredit⸗Aktien⸗Bank zur Notierung zur Frankfurter Börſe wurde genehmigt. * Rürnberg, 14. Dez. In der Genevalverſammlung der Preßhefen⸗ u. Spiritus⸗Fabrik vorm. J. M. Baſt in Nürnberg fragte ein Aktionär, warum keine höhere Dividende vorgeſchlagen worden ſei, da es doch möglich geweſen wäre, ſtatt der Schaffung eines Spezialreſervefonds mit 35 000 Mark weitere 7 Prozent Dividende zu verieilen. Der Vorfitzende erwiderte, daß man aus Vorſicht und um der Dividendenhöhe für die nächſten Jahre eine möglichſte Stabilität zu ſichern, davon Abſtand ge⸗ nommen. Die Vorſchläge der Verwaltung wurden hierauf ein ſtimmig angenommen. Es kommt darnach eine Dividende von 15 Prozent(w. i..) zur Verteilung. * Düſſeldorf, 14. Dez. Zu den Gerüchten über eine Verſchmelzung der Bergwerksaktiengeſellſchaft„Nordſtern“ heißt es, daß in der vor einigen Tagen ſtattgehabten Aufſichtsrats⸗ ſitzung keinerlei Verſchmelzungspläne bergten worden ſeien und daß auch ſolche zur Zeit nicht beſtehen, Die Geſellſchaft plant da⸗ gegen die Aufnahme einer größeren Obligationsanleihe, deren Er⸗ lös nach der„FIrkf. Ztg.“ dazu dienen ſoll, die umfangreichen, linksrheiniſchen Kohlenfelder⸗Beſitzungen zur Kohlengewinnung herzurichten. *Metz, 14. Dez. In der heutigen Generalverſammlung der Rombacher Hüttenwerke wurden ſämtliche Anträge der Verwaltung genehmigt. In den Aufſichtsrat wurde Herr Spätef jun, wiedergewählt. Die Herren Fürſtenberg⸗Verlin, Handelsgeſeſl ſchaft, Regierungsrat Samuek, aaffhauſenſcher Bankoerein und Kommerzienrat Mueſer, Harpener Bergbaugeſellſchaft wurden neu⸗ gewählt. Der Vorſitzende berichtet, daß die Ausſichten für das lau⸗ fende Geſchäftsjahr günſtig ſeien. * Braunſchweig, 14. D Brunonid in Braunſchweig (i. V. 100 397) Verluſt. London, 14. Dez. Nach dem Kabelbericht des Iron⸗ monger aus Philadelphia iſt der amerikaniſche Eiſen⸗ und Stahl⸗ markt ſtramm und belebt. Die Vorräte ſind bis Juli erſchöpft. Die Ausſichten ſind ſo günſtig wie je. Der Maierialmangel iſt — g. Die Zuckeyrraffnerxrie ſchließt 190506 mit Mk. 63 635 durchweg zunehmend. Unzureichende Verſorgung bei ungemein yſte Zukunft charakteriſieren. zunächſt die volkstümlich gewordene Benennung„die Bater⸗ ee ee eee 4 Mannheim, 14. Dezember? Seneral⸗Anzeiger. Abendblatt) 8. Seite Aknen iabaſtrteller Unternehmungen. Mannheimer Effektenboͤrſe Sadd Banertner 10848 132 20 dag Gaafſee 18 0 185 f Pariſer Boͤrſe. Südd. Immob. 45 J Ver. Kunftſetde 437 75 487 75 0 vom 14. Dezember.(Offizieller Bericht) bindean Wigunb. 147.— 147.— ederw, St. Ingbert 88— 88 Paris, 14 Dezember. Anfangsk urſe. 2 2 8 4 h. 2 2 8 5.5 85 5 n 0 Ie Akten der br Weddhof erfuhren eike Unen dgee, ie ese ee—F5 2 8 2 1——— 8 5 8 8 5 4 5 8 38— 5. ane Kursſteigerung von ca. 7 pt. Notig: 388 Geld. Höher] dee.rene 1— 168. r Klener 321 Z 320.50 pamer ee votterten noch: Brauerei Durlacher Hof⸗Aktien, Kurs 262., e 11 5 aen e 214— Tärten unif. 94.20 94 20 goſtheimer Celluloſe⸗Aktien 324 bez. u.., Mannheimer[ad.»inumfabrt 4990 44 Hurrtapp 5 357 888 5 8 Fh. Khr(8 259 60 258.660 peaon Gummi 197 bez. und Pfälz. Näbmoſchinen 188.25 G.— Hecdter dardwert 445 9 4f.— un mibe Londoner Effektenbörſe. iddeutſche Kabelwerke⸗Aktien wurden zu 189 pCt. umgeſe.] ieremchem. a ru 31 90 841.—] vnellprſ. erttbr. 187 45 1574 London, 14 Dez.(Telegr.) Anfanaskurſe de Effe tenbörſe. 5 0„hem. 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Oblig 1000 1 Agort Aktien deutſcher und ausländiſcher Transvort-Anſtalten. e 15 5 5 8 5 915 915755 bei Pernau in Weee 286 50 206.50 Oeſterr. Süd⸗Lomb. 35.80 35.80 giverpool, 14 Dezember.(Anfangslus ſe.) 95.40 vlan— bz Pfatz. Marbahn 147 80 148[Oeſterr. Mordwenb. 8 91% 5 1895 95.40 ½e/ Speyrer Braußaus Nordbahn 139 75 134.75 Vit B.—— 910 35 85 in 1 9 Südd. Guend.⸗Geſ. 18.40 130. Lofthardbabn 51 7 8 605 J ſtetig 5 905 95.%%%½ Speyrer Zjegelwerke 101 50 b Hamburger Facket 158.60 158 61] tal. w ittelmeerb.- 1 5„„„ 39½/ Pirmaſens unk. 1905 93.— N 4½0% Sütdd. Draßfindußr. 102.— bi Nordd. Lloyd 130.70 130.6„Meribionalbaon 156.70 155 45 Mais per.94½% ruhig.01½ duhig lrte g 10 98.25 G latdereng neee Oen.⸗Una. Staatsb 146.30 146.— Lalttm. Obto 120.85 11960 Marz.00 ¼.01— Induſtrie⸗Obligatton. Dr. H. Loſſen, Worms—„ 8 2½% Akt.⸗Genf. Seilindu⸗%i Zellſtofffabrit Waldhof 104.80 G ee Aa 818 8—— ie rückz. 105 0 103.— G 29.85 Egypter—, 4% ung. Goldrente Verantwortlich: Arde he 5 55 96.40 Gottbardbahn—.—, Disconto⸗sommandit 185.20 Laura 5 885 5 5 0 Aktien—.—, Gelſenkirchen 226.0, Darmuädter 139.50 Handelsgeſellichar! für Politik, Kunſt, Feuilleton und Vermiſchtes: Fritz Kayſer; für Lokales, Provinzielles und Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; Bauken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank— 184 g0Br. 8. Slorch. Spever—— 108 Gewbk. Speyer 50%—.— 1295¼/ werger, Morms—.— 100 Pfälz. Benf— 103.5/ Formſ. Br. v. Oertge 86.— 197.— 195.50/ N. Preßb. u. Sptfabr.—.— 102.— Pfüälz. Hup.⸗Bank . Sp.u. Kdo. Land. 189 50- Nhein. Kredithank—.— 143 Trausvort t. Verſicherung⸗ Rbein. Fnn.⸗Bank—.— 196 50 K. 2 ⸗ Rhſch. Seetr.—— 92 Södd. Bank—.— 117.8 Mannh. Dampfſſchl. 61. Eiſenbahnen.„ Lagerbaus—.— 85— Pfälz. Ludwiasbahn—.— 234.Bad. Rick⸗ u. Mitverſ. 425— Marbabhn— 17=, Aiſecurranz 1470 1450 Fontinental. Verſ. 450.——. Pannb. Nerſſcherung 520— 510— berr. Verſich.⸗Geſ.—— 500.— württ. Transv.⸗Verſ.—.— 725.— Induſirie. „ Nordbabn Heilbr. Straßenbahn Chem. Induſtrie. .⸗G.chem. Indußr.— Bad. Aniſ.⸗u. Sodafbr. 494.—— .— Cbem. Tab. Goldenba.—— 101¹.⸗G. f. Seilinduſtrie 142— 141.— Verein chem. FTabriſen—.— 4! Finafer'ſche Michfbr.—— 180.— Nerein T. Oelfabriken—.— 11 1,emaillirkör. Kirrweil.———.— Wſt..W. 5 m—. 26 IFmaillw. Matkammer.— 7„ Vorzug—.— 105.500Fttlinger Spinnerei 103.—. Brauereien Hüttenß. Spinnerei—— 94 Bad. Bratterei 115——.— Aarlsr.Maſchinenban—— 220 Binder Aktienbierbr.—.———ahmfbr. Hadu. Neu—.— 2883— Durl. Hof vm Hagen—.— 262—(Koſtb. Cell. u. Pamerf.—— 324— Eichbaum⸗Brauerei 149 50 148 50/ Mannb. Gum u. Asb.—.— 137. Maſchinenf. Badenia 214——.— Cleibr. Nühl, Worms—.— 99 Oberrh. Elekirizitt—— 30 50 Ganters Br., Freibg.— 108.— 9 Kleinlein, Heidelberg—.— 191. Nf. Nähmu. Farrrabf.—.— 138.25 Homb. Meſſerſchmitt 80——— Bortl.⸗Zement Hdlbg. 171— Ludwigsh. Brauerei—.— 244 Südd. Draht⸗Ind. 144 50—.— Mannb. Aktienbr.—— 141 Südd. Kabelwerke—— 139.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr-—— Verein Freib. Ziegelw.—— 188— Brauerei Sinner 250ͤ—„ Speyr. 22245„ Br. Schroedl, Holbg.—— 210. Fürzmüble Neuſtadt I88s.— „Schwartz, Speyer 127.— 126 Zellſtofffabr Waldhof—.— 868— 5⁰ —Zuckerfbr. Waghäuſel— 112 50 „ RNitter, Schwetz. 32.— Zuckerraff. Mann. S. Weltz, Speyer 97.— Frankfurter Effektenbörſe. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. 173.10, Dresdener Bant 17.25 Northern—.—. Jendenz: ſtill. 35.90, Disconto⸗Commandit 185.20 * Marx& Goldsch 14. Deiember 1906. Deutſche Bant 241.20, Bochumer 241 50 Nachbörſe. Kreditaktien 217. 0. Staatsbahn 146.—, Lombarden * Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637. * midt, Mannheim Proviſionsirei! 3 Wir ſind als Selbſtkontrahenten väufet unter Vorbehalt:— 00 .⸗G. für Mülenbetrieb, Neuſtadt a. d. H.— 115 At'as, Lebensverſ⸗(Gel, Lubwiasbafen M. 325— Badiſche Ziegelwerke,.⸗G., Krühl 48— Ben:& Eo., Rbein Gasmotoren, Mannbeim 218 2211 Brauereigeſellſchaft vorm. Karcher, Eminendingen 28 zir—— Rruchſaler Brauerei⸗ eſellſchaft 97— Rürgerbräu, Ludwig baien— 280 Cbemiſche Fabrik Heubruch— 55 ifr Daimler Motoren⸗Geſ. Unter ürkheim, Lit,— 280 5 5 Lit. B 82 vfi— Dentich⸗Oeſterr. Man esmannröhren⸗Werke— 173 Fahr Gebr., Akt.⸗Geſ. Pirmaſens 166 164 Fil⸗ertabrik Enuünger, Worms— 261 link, Efſen- unt Aroncegießerei, Mannheim 91— Frankenthaler Keſſelichmiede— 80;fr Fuchs Waaggonfabrik, He:delberg 158 157 Gefellſchait für Linde's Eismaſchinen 188½—— Herrenmſßſte vorm. Genz, Heivelberg— 109 Limoleumtahrik, Marimil:ansau— 121 Lotoringer Baugeſellſchaf. Wetz 100— Luxiſche Induſtr'ewerke,.⸗G. Ludwi⸗shafen 112 Moſchinenfabrik Br. hſal, Schn ibel& Henning— 5 32⁰ Mos acher Aktiendrauerei vporm. Hübner 97— Pfäluſche Mühlenwerke, Schifferſtadt— 127 Rueinau Terraiv⸗Geſellſchaft— 112 Rbeinſche Automobil⸗Geſeliſchaft..., Mannheim— 137 Rbeiniiche Metallw ren abrtk Gen ßicheine MN. 250 Rheiniſche Schuckert Geſell chaf, Mannheim— 113½ Abeinmüblenwerte, Mann eim 159— Rheinſchifff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 12¹— Romdacher Por land⸗Cementwerke 185— Sahwerk Mannbem 118 115 Südd. utſche Iute⸗Induſtrie. Mannheim 99 97 Snodeutſche Kabel. Mannhern, Genußſcheine— M. 110 Unionwerle,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen— 184% Unionbrauerei Karlsrube— 65 Ving Lebensverſicherrngs⸗Geſ., Mannheim M. 840— Waggonfabrik Raſtatt 116— Weſten bau⸗Geſeſſſchaft in Karlsrube 92 fr. Zuckerfabrik Frankenthal 89— *** Berliner Effektenboͤrſe. Berlin, 14 Dezember.(Schlußkurſe.) Nuſſennaten 215 45 21565 Lo nharden 36— 35 80 Kuff. Anl. 1902 78.— 77 90 Sanada Vaeffte 198 3 196 50 31½ 0% Neichsanl. 98.— 58.— Hamhura, Vackel 158 20 158 20 3en NPeichsameihe 86 90 87.—forpd. Rond 189.50 180.2 40% Bad. S1.⸗Ani.—.— 106 10 Dynamit Fruſt 171 90 172 34½ R. S. Ont. 1900 97 30 9.20 Licht⸗ u. Kraftanl. 128.— 128. 3½% e Bayern 97 90 97 75 gochumer 24190 241.20 ½ o% Heſſen—.— 97— Lonſolidation 470 10 468 200 30% Heſſen 85. 8480] Nortmunder 84 0 83 9 ge Sachſen 86 50 8660] gelſenfirchner 22190 26.20 4% Mft r. N5. M. B. 100 20 10% 1] Harvener 212 90 212.90 50% Chineſen 101.80 101˙8 Sinernia—2—— 4% Italiener—.—.—örder Bergwerke 211 30 210 6 4½ Kavaner(nen 83 50 93.40 Laurahbütte 243 90 243 9 1860er Lo e 15.10— fönir 212 4% Naab ad⸗Anl. 8 50 87 5 Mibeck⸗IRontan 206 50 205 20% Kredktafeten 217 30 217 50 urm Revier 147 70 1488 Bert.⸗Märk. Ban 163— 162— Hitflin Freptow 393— 914 5 Berl. Handels⸗(Geſ. 175.20 173.4% Iraunt.⸗ Brit. 212 Darmftſdter Bant 189 60 189 50 P. Steinzeugwerke 258 70 2880 Deutſch⸗Aſtat. Bant 173— 178.20 Duüſſeldorfer Jag. 300— 304 Deutſche Bant(alt) 241.40 41 10 Sbelk, Farben(alt) 589— 58. .J eftereg. Alkalſw. 284 50 283 20 Dise ⸗Kommanditk 185 30 185 2 glkkänmerel⸗Akt. 160— 159 70 Fresdner Bant 157.70 157.0 Chemiſche Cbarlot. 212 212 Mbein. Kreditbank 143.— 143. Lonwaren Niesloc 157— 157— chaaftb. Bantv. 158.— 157.60 Jellſtoff Waldgof 231— 385.— lbeck⸗Büchener 194 50—Gellmloſe Koutheim.4— 325. Staatsbabn 146.— 146 10] Nüftaerswerken 151.— 150.— W. Berlin, 14 Dezember. Kredu⸗Attien 217 40 218.— Schluß⸗Kurſe. Reichsbank⸗Diskont 6 Prozent. Wechſel. 183. 14 13 14. Amfierdam kurz 169.11 169.06 aris kurz 81128 81 116 Belgien 80.90 80.90 Schweiz. Plätze„ 81.125 ö1 088 de 81.238 81.175 Sien„ 85.— 85.— zondon 20.485 20,480 Napoleonsdor 16.23 16.23 5 lang——.— Privat⸗Diskont 5 Staatspapiere. A. Deutſche, 18 14 18. 14 810, Oſch. Reichsan! 98.05 97.95 Tamaulivaß 99.— 99— 5 86.95 86.85 Zulggren 5 80 3 15 5 Bſepr konſ. St⸗Ant 98.10 98.05 1% Griechen 1s 50. 87.— 8f85 kkalien. Rente 192.80 108.50 4 bab. St.A.„ 102.50 102.40llile Oeſt. Stlberr. 100.25 100.20 81% bad. St.⸗Obl. fl 97.20 97.50 Paplerr.—. 815 85 97.10 97.8 er Golor. 90.95 100.05 .„ 00, 97.20 97 90] Portg. Serie f 69.70 59 55 4 bayer..-B.. 102.80 102. dto. 111 6995 69.6 3½ do. u. Allg.⸗A. 97.80 97 80 4lzneneRaſſen 1908 90 0 90 10 „„„„ ee e eene en ee 76.90 76.50 4 Heſſen 108.— 103 20] ſpan, ausl. Mente.— 66.8 3 Heſſen 84— 835.—urten v. 1908 89.— 88.80 3 Sachſen 86 45 86 40i Türken unit. 94.10 9420 8 Pih. Stadt,.03 95.30 95.10 Ungar, Goldrente 96.25 90 65 R. Aus ländiſche. 1„ Kronenrente 95.85 95,80 Sug.. Gold⸗A. 1887—.——, 4½% Ebineſen 1898 96.80 96.70 Berin Lele 4Egypier uniſtzirte—— Oeſt. Loſe v. 1860 158.50 158.50 Meritaner äuß. 99.80 99.4 Turkiſche voſe 144.50 144.— inn 66.9— Bank⸗ und Verſicherungs⸗Aktien. Badiſche Bant 134.30 184.80 Heſterr.⸗Ung. Banf—— 127 90 Berl. andels⸗(Zeſ. 173 70 17310 Veſt. Länderbant 116 80 116.80 Comerſ. u. Disk.⸗B. 12 1 121 20 Kredit⸗Anuali 2173 217.J0 Darmmzdter Bam 189 8 139.40 Aetziſche Zank 148 30 197.— Deutſche Waint 241 70 21— Gfälg. Hyp⸗ ant 198 50 197.— Deutſchanat. Bant 178.— 178 Preuß, hpotbeab. 113.70 1. D. Efſetten⸗Bant 109 10 10 10 Leutſche Meichsbt 158.40 158.40 Msconto⸗Camm. 185.7 187 0 Adein. Kreditban, 145— 143 30 Dresdener Banl 158 20 157 00 Ahein. Hyp. B. M. 196— 195 20 rankf. Oup.-Bant 207 50 207 Schaaffh. Bantver. 158 20 157. Irki. Hyp.⸗Creditv. 19570 155 80 Südd. Bam Mym 117.40 117 40 Nattonalbant 181 20 180,.90 Wiener Bankver. 148.80 14 65 ant Ottomane 135.— 134.50 Distonu Komm. 185.60 185 400 Privat⸗Discant 5% 7 (Telegr.) Machporſe. für Volkswirtſchaft Druck und Ver G. m. Staatsbahn 148.10 146.— ombarden 86.— 35.80 u. den übrigen redaktionellen Teil: Karl Apfelz für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Franz Kircher. lag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, b..: Direktor: Ernſt Müller. Zwangs⸗Berſteigerung. Nr. 11805,. Jul Wege der Zwangsvollſrecung ſon das in Manndeim elegene, im Grund: uche von Mannhem zut Zeit dei Eintragung des Verneiger⸗ ungsverwerkes auf den Namen des Georg Buſch, Spengler mnmn Maunherm Negiau ein⸗ getragene. na üſte end beſchrie⸗ zene Grundſtück am Donnerstag 31. Jan. 1907, vormittags 9½ Uhr, durch das unter zei nete Notariat tn Rathauſe zu Neckalau ver⸗ ſte gert werden. Der Verneicerungsvermerk iſt am 12. Nopenber 1906 in das Grundyvuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grunvoncha ts, ſowie der ührigen das Grundſtück berrewen⸗ den Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde, in jeder⸗ maun genattet. Es ergeht die Autforderung, Rechie, ſoweit ſie zur Zeil der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes aus den Grundbnch nicht erſichtlich waren, Mätenens im Verſteigerungsternune vor der Auſforderung zur Abgabe von Gebolen auzumelden ünd, wenn der Gläubiger widerſpriche, glaubhalt zu mgchen, widrigen⸗ alls ſie bei der Feſllſtelung des geringſten Gelots nicht berück⸗ ſtcnigt und bei der Bertellung ded Verueigerungserlöſes dem Auſprüche deß Gläubigers und den übrigen Rechten Uachgeſetzt werden. Wielentgen, welche ein der Ber⸗ neigerungen gegenſiehendesRecht ngaben werden autge'ordert, vor der Ertetlung des Zuichlags die kuihebung oder einſtweilige Ein⸗ ellung des Verſabrens berbei⸗ Anütren, widrigemalls für das Recht der Verueigerungserlös an die Stelle des verſteigerlen GHegen⸗ dtandes tritt. 66098 Beſchreibung des zu verſteigernden Grundſtückes: Grundbuch von Maunbeim⸗ Band 292, Heft 11, Beuandsver⸗ ieichnis I. Lagerb.⸗Nr. 10315, Flächen⸗ inhalt 2 ar 91 qam Hoirgite. „ Hausgaxrten, — zuſam. ar 7 am, an der Bis⸗ nacckuraße Nr. v. Au' der Horraite ſteht ein ein⸗ Aöck'ges vorderes Wohnbaus mit Gaupenz ein einnoc⸗ Zelleubgu recbiß mit An“auz ein ünter⸗ tellerler zweiſockigei Senen au ints mit überdgchter Treppen⸗ anlage und eine einnöckige Ab⸗ ostanlage geſchätzt zu M. 17.400 Mannheim. 19, Dezbr. 1906, Großh. Notariat III als Vollſtreckungsgericht: Dr. Elfaffer. —— 6. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt). Umtausch auch mach dem feste bereitwilligst gestattet. 38 Nandschuhe Hoffieferant 4 dlegante Nerrenhemden 975 47 f dlegante Nerrenwesten J75 95 50 9 Crayatten Neuheſten on J0 5u. i 40 ſan Jl pg. lis 500 u. Neu renoviert! Neu renoviert! 8 Anzeige! Einem hiesigen sowie auswürtigen Publikum, ebenso verehrl. Nachbar⸗ schaft, Freunden und Bekannlen die ergebene Mittellung, dass ich das Restaurant E56 Zum Rodensfeinen ers übernommen habe und ündet die Eröffnungsfeier am Samstag, den 15, er. 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