WBadiſche Volkszeitung.) UAvonnement: 70 Peunig monatlich. Geingerlobn 8 ig. monatltch, Zurcd dir Wan bei inei Voſt⸗ aufichiag B..4 otd Quartal. Einzel⸗Numme 6 Gig. 0 Znſerate: 6. 2. Die Colonel⸗Zeile 0 Pfg. Auswärtige Juferate 25„ Die Reklame⸗Zeile 6 der Stadt Mannheim und Umgebung. Erſcheint wöchentlich zwölf Mal. Unabhängige Tageszeitung. Stleſenſte und verbreitetſtr Jeitung in Maunheim und Amgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ Eigene RNedaktions⸗Bureaus in Berlin und Karlsruhe. cMrauuheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſe: „„Journal Maunheinz“, — Teleſon⸗Nummern: Sixektion u. Buchhaltung 1445 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Nebaktioonn 3877 Expedition und Verlags⸗ duchhandlung E., 2. N¹⁸ — e 15 8 Städtiſche Schrebergärten. Im„Praktiſchen Ratgeber licht Herr Stadtrat Dr. Riedel⸗ Bitterfeld eine im Obſt⸗ und Gartenbau“ beröffent⸗ intereſſante Abhandlung über„Städtiſche Schrebergärten“, der beir folgendes entnehmen: Auf dem letzt wurde auch die Einvichtung von lädte warm em⸗ pfohlen, leider hört man aber wenig davon, und ſe ſo o möchte ich Üüber die Erfahrungen berichten, welche wir in unſerer Stadt don 18 000 Feelen mit einer derartigen Anlage gemacht haben, die fetzt bier Jahre beſteht. Daß gerade die Städte die meiſte Veranlaſſung e derartige Anlagen zu machen, bedarf eigentlich keiner Erörterung denn zu dem geſundheitlie chen Wert der Beſchäftigung im 5 keommt der erzieheriſche Einfluß auf die heranwachſende Jugend Bei der Auswahl des Platzes iſt natürlich in erſter Linie darauf Rückſicht zu nehmen, daß der Platz ſich in nicht zu weiter Entfernung von der Wohnung der Leute befindet, auf welche man rechnet, und daß bor allem keine Bebauung in nächſter Zeit zu be⸗ fürchten iſt. Es wird ſich baher empfehlen, die einzeinen Kolonter n gicht zu groß zu machen und dafür in jeder Stadtgegend mögli eine Kolonie zu gründen. Was die Ausdehnung der einzelnen(88 hetrifft, ſo hat ſich dei uns die Größe von 200 Quadratmetern ſehr gut dewährt. Sie genügt zur Erzeugung des für die Familie not⸗ wendigen Gemüſes und iſt nicht zu groß. um goch erdentlich und ſauber gehalten zu werden. Die praktiſche Einteilung des Plaßes iſt ſehr wichtig, um den Verkehr zu regeln, und ich derweiſe auf beigegebene Skigze; Zurchgehende Hauptwege, nicht durchgehende Querwege— fämtlich Meter breit— welche das Ganze wieder in einzelne Kolonien getlegen, damit befreundete Familien eine ganze Abteilung mieten bnnen und ſich nicht gegeneinander abgugrenzen brauchen. Die Waſferverſorgung iſt ſehr wichtig. Den Anſchluß an eine vordandene Waſſerleitung kann ich nicht empfehlen. Für denſelben Preis, welchen der Anſchluß an die Leitung mit der genügenden Anzahl von Zapfſtellen koſten würde, kann man eine genügende Anzaßl von Abef⸗ ſinierbrunnen anlegen. Ich habe auf etwa 20 Gärten einen Brun⸗ nen gerechnet, und wir kommen damit völlig aus. Die Brunnen koſten hier bei etwa 9 Meter Tiefe 65 M. Am Brunnen iſt als Baſſin ein Tonrohr von 60 Emtr. auf Beton geſetzt, damit neben dem Pumpen auch geſchöpft werden kann. Der Spielplatz liegt am beſten an einem Ende des Gartens und braucht nicht zu groß zu ſein, da die Kinder doch meiſt in den Gärten ſich aufhalten, 1500 Omtr. genügen Auf dem Spielplatze muß ſich natürlich auch ein Abort befinden, der, einfach gehalten, für 100 M. zu errichten iſt. Den ſchwierigſten und koſtſpieligſten Teil bildet die Einfriedigung, welche auf jeden Fall auf Koſten der Allgemeinheit gemacht werden muß; denn abgeſeden davon, daß bei der Anlage der Gärten ſo ſchon den Leuten ſehr viel Ausgaben er⸗ wachſen, dekommt man nie ein gleichmäßiges, ſauberes Ausſehen der Geſamtanlage, wenn jeder nach eigener Manier die Einfrie⸗ digung beforgt. Wir haben daher die Einfriedigung überall gemacht, wo die Gärten an Wege oder nach außen grenzen. Die einzelnen Gärten ſind gegeneinander meiſt nicht abgegrenzt, da bei der Ver⸗ teklung der Gärten darauf geſehen wurde, daß Bekannte Nachbarn wurden; berlangt es der Nachbar, ſo hat derjenige die Trennung zu dewirken, der beim Eintritt in den Garten die Trennung zur rechten Hand hat. Dieſe Abgrenzung muß 1 Meter hoch ſein. Als Materjal der Einfriedigung kommt Holz und Eiſen in Be⸗ tacht. Wir haben 35 Millimtr. P⸗Eiſen 1,60 Meter lang 50 Emtr. tief in Tonröhren von 10 Cmtr. geſetzt, welche wir hier umſonſt als Abfalldrodukt der hieſigen Tonröhrenfabriken erhalten. Zwiſchen en Pfeilern zum Halten ein 1 Meter hohes Drahtgeflecht. Die Tütren wurden auch aus Eiſen mit Drahtgewebe gefertigt mit Vor⸗ tichtung zum Anhringen eines Schloſſes, Samstag, 22. Dezember 1906. » Preis des Gartens beirägt für 200 Omtr. ſec Mark pro Jahr. Als ich vor vier Jahren in der Verwaktung unſe rer Stadt von etwa 18 000 Seelen den Antrag ſtellte, ein der Stadt gehöriges, günſtig gelegenes Feld don etwa 19 Morgen zu Schrebergärlen einzurichten, wurde der Sache mit großem Mi ßtrauen be⸗ zegnei. Man zweifelte, daß ſich für die 120 Gärten Mieter finden man fü Unfrieden, dachte an Felddiebſtahl, Unfug der Kinder ete., überhaupt wäre unſere Stadt zu klein dazu, das wäre nur f Großſtädte. Da aber die Rentabitität nachgewi eſen wurde und ſofort die nötigen Mieter fanden, wurde die Summe bewilligt, und heute ſehen wir eine in jeder Beziehung blühen de Anlage. Die Gärten geben unter der r fleißigen Pflege einen Er⸗ folg, den J iemänd träumen ließ. und anſtatt der früher auf den Straßen ſich ergehenden Frauen und Kinder ſieht man jetzt eifrig im Gartenbau tätige Vor und nach der Arbeit 9 2 erholt ſich der Fabrikarbeiter in fr eLuft bei anregender ſchäftigung, die Kinder ſchwelgen in Hoſt, beſonders Erbdbeeren, Stachelbeeren, ˖ ete., Genüſſe, Welche ihnen früher nd waren, und Frau iſt; frieden, den Sommer über ſtets friſches tüfe reichlicher M ˖ haben. Aber nicht nur aus A dern auch Beamte, kle 6 te find vertreten, und noch keine Anannehmlichkeit iſt in den drei Jahren vorgekommen. Neid er⸗ tegt die Anlage nur in den anderen Stadtteiten, welche eine der⸗ alrtige Anlage nicht haben. Ich habe daher jetzt eine neue Anlage am andern Ende der ſelben Größe, ſo daß haben werden. Aber auch bei⸗ Wrunn 355 e S Stadt in Angriff genommen von etwa der⸗ eiwa 340 Schrebergärten wir zum Heröſt tenmtahbilitäts Einfriedigung: ber u MNm 17510 M* 7 216 0 reben, 1 M. 160 160 Ifd. Meter Lattenzaun, 1,30 M.„ 340 Abortgebäude 82 5 Brunnen, a 68 WM„„ 20 Zentner hydraul. Kalk, a 1 M.„ 20 MN. 297 3 Planitrunzen i 9 M. 3500 Der bisherige Pachtpreis belrug M. 775 Hierzu 10 Proz. Verzinſung und Amortiſation„ 35 M. 625 Pachterlös von 120 Gärten a6 M.„ 720 Ueberſchuß W. 95 Es iſt alſo doch 105 ein recht anſtändiges Geſchäft, da Unter⸗ haltungskoſten nicht entſtehen, weil die Garteninhaber etwaige Reparaturen an der Einfriedigung ſelbſt zu tragen haben; nur die Brunnen werden Reparaturkoſten verurſachen. Dieſer Ueberſchuß würde nun zweckmäßig verwandt werden zu Prämien für die beſtgehaltenen Gärten, reſp. zu Preiſen bei zu veranſtaltenden Aus⸗ ſtellungen der Gartenerzeugniſſe. Es würde dadurch ein Anſporn gegeben werden, deſſen Wirkung nicht zu unterſchätzen wäre. Pfladlz. heſſen und Umgedung. Schifferſtadt, 21. Dez. Bei den in den letzten vier Tagen durch die Schweizer Jag. geſellſchaft auf ſhrem hieſigen, Dannſtadter und Mutterſtadter Jagdgebiet abgehalkenen großen Treibjagden wurden von 2. 228 Schützen insgeſam 1182 Haſen und über 200 Faſanen zur Strecke gebracht. Gerichtszeſtung. 5 ee 218 D z. Gegen das Urteil der II. Strafkammer vom 12. Dezember bat geſtern der frühere Nechner Georg Wilhelm Apprell vom Sanfferſtadter Rafffeiſenverern Reviſion zum Reichsgericht ingemeldet. Wie bekannt, iſt 15 wegen Unterſchlagung zu 6 Monaten Gefäugnis verurteilt orden Blichertiſeh. Ansgeigen eingegangener Bucher. Ausführlichere Beibreche nach Auswahl dorbe balten. Als ein geeignetes Weihnachtsgeſchenk für junge Damen und Herren ſei empfohlen ein Abonnement auf die beiden Zeitſchriften: 2 Echo Litteraire und Theliteray Echo. Beide Zeitſchriften befördern bei denen, die ſich in beiden Sprachen grundlegende Kenntniſſe erworben haben, die Weiterbildung in belehrender und an⸗ regender Weiſe; ſie liefern außerdem ſehr gediegenen Leſe⸗ ſtoff und machen mit der neueren und neueſten Literatur be⸗ kannt. Verlag von E. Salzer, Heilhronn a. N. Zu beziehen durch die Poſt, wie durch jede Buchhandlung. Der Preis 4 M. pro Jahr, iſt ein ſehr mäßiger für das, was geboten wird. * Neuer deutſcher Bal ladenſchaz, 8. Sonderheft der„Voche“, Preis 2 M. Verlag Auguſt Scherl G. m. b. H, Ber⸗ lin, Das erſchienene neue Sonderheft der„Woche“ perdankt ſeine Entſtehung dem Preisausſchreiben zur Wiederbe lebung der deutſchen Balladendichtung das die„Woche“ zu Oſtern d J er⸗ ließ. Dieſer poetiſche Wettbewerb Wa einen großen Erfolg gehebt der ſich nicht a allein in der Zahl der G Einſendungen(490), ſondern namentlich in der poetiſchen Qualität der erworbenen und prämi. Rurze tucge! terten Dichtungen ausdrückt. Der„Neue deutſche Balladenſchetz“ (2. Mittaablatt.) e 50 Balladen, die a ausgewählt wurden. Preiſe erhielten: Hamburg, 3000 Mark für die Ballade, Kries, Groß⸗Waczmirs, 2000 Mark für die Ballade„Das Regimenz Forkade bei Hochkirch“, Max Bewer, Laubeg aſt 1000 Mark für die Ballade„König Haralds Brautſchau“, Paul Steinmäller, Friede. nau, 1000 Mark für die Ballade„D Criumph des Lebens“ Beß dem literariſchen Wert und der Originalität der Balladen iſt eint Buch entſtanden, das des Intereſſes weiter Kreiſe gewiß ſein balf, zumal die künſtleriſche Ausſtattung des Buches, die von Hanns Anker ſtammt, ganz muſterhaft iſt. * Franz Roſen, Oinrik Gehrts. Roman. Verlag von Strecker u. Schröder in Stuttgart. Geheftet M..50, gebunden M..50. In der Romanliteratur iſt Franz Roſen kein neuer mehr⸗ die Be liebtheit ſeiner Werke überträgt ſich ſicherli ch auch auf die ſet neue Buch. War Franz Roſens Talent noch einer Steigssung fähi 145 ſo hat er es in dieſem neuen Roman bewieſen. Die Regungen eines Frauenſeele, der Kampf eines ſelbſtloſen Mannes und die Diebe ſeines Weibes, die ihm durch deren übertriebene Mutterliebe eg ihrem einzigen Sohn— dem ſie zum Verderben gereicht—bverloren gangen iſt, hat Roſen aufs trofflichſte gezeichnet. 8 Kaltenbachs. Eine heitere Geſchichte aus Berlin W. Nobert Miſch. 6. Tauſend mit Illuſtrationen von Walter Preis 8 Mk., eleg. gebunden 4 M. Verlag„Harmonie“, Berbi W. 38. Das iſt wirklich einer der amüſanteſten Romane der neueren Literatur, einer mecht humoriſtiſchen, die über die bloß ulkige Sikuationskomik hinausgehen und ihre Komit ungeſucht aus den Charakteren entwickeln nach Art der großen engliſchen Humoriſten, denen Robert Miſch hier mit Glück nach⸗ ſtrebt. Dieſes fröhliche Buch wird mit ſeinen feinen, graziöſen Caſpari⸗Flluſtrationen, die eigentlich mehr jlluſtrierte ſatiriſche Randgloſſen, mehr ironiſche Bildmetaph ſind, wohl bald das ſechſte und guch das zehnte zjend überſchreiten. Ein Buch, ſo recht geſchaffen, um am Graſe ausgeſtreckt oder n Begnemen Gartenſtuhl daran ergötzen. 2—5 Geſchäftliches. Denken Sie daran, ſich zum Weibnachtsfefte Kognat, Rum Liköre, Punſchextrakte uſm ſelbſt zu bereiten, und zwar einzig uns allein nur mit den berühmten„Original⸗ Reichel-Eſſengzen Marke Lichtberz“. Keine künſtliche Eſſenzen, ſondern natürliche Leſtillgt⸗ und Extrakte. Echt zu haben ſind dieſelben in Drogerken Apo⸗ theken uſw.; wo nicht erhältlich, erfolgt Verſand von der Eſſengen⸗ fabrik Otto Reichel, Berlin S0., Eiſenbahnſtraße 4. Ausführs⸗ liche Broſchüre mit erprobten Rezepten„Die Deftillierung in Haushalt“ vollſtändig koſtenfrei. 1— Die Verliner Schirm⸗Induſtr⸗ e Max Lichrenſtein, Mannoeim⸗ Planken, D 3, 8, hält bis Ende ds Mis. Weihnachts⸗Räumungs⸗ Verkauf in Herren⸗, Dameg⸗ und Kinder⸗Regenſchirmen und Spazierſtöcken zu außergewöhmich billgen Preiſen. Es iſt steſes eine günſtige Gelegenheit für wirklich Peccheh 96 Wetdeeee Scharf& Hau umfaßt! 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