4 — China mutmaßlich ausschlaggebend ist, kührt man in Tokio die Operationen der Bei den Kämpfen in als bisher. Das Verhältnis von Toten zu Ge- gesen früher völlig verwandelt. In Japan Angriffe in Birma die Uber/eugung, daß die mre bberführung von Flugzeugen nach dürfte nicht zuletzt deswegen ausfallen, weil verlag tndschriftleitung: Mannnelm, R 3. wöchentlich als Morgenzeitung. Rauptverbreitungsgeblet: 14/15. ternrul- Sammel-Nr. Mannheim 354 21 Berliner schriftleitung: Berlin W 30, Nollendorfplatz 6. Fernruf Berlin 27 1976. Erscheinungswelse: 7mal Gtoß-Mannnhnein und Nordbaden 5 Bezugsprels: 21 Reichspfennig postzeitungsgebühren) zuzüglich 42 Reichspfennig Bestellgeld. gültiger Anzeigenpreisliste; zur Zeit ist Liste Nr. 13 gültig.-Zzahlunzs- und Erfüllungsort: Mannbelm Frei Haus.— Reichsmark einschliehlich Trügeriohn; bel Postbezug 1. 70 Retchsmark(elnschliehlieh Anzeigenpreise laui leweils HAUPTAUSGABEMANNHEIM 0— 13. JAHRGANG NUMMER 125 Scharie Angrilie nuf Australiens Lebenslinie/ Ministerpräsiden Philippinen im Blickpunket 1 unserer Berliner Schriftleitung) G. S. Berlin, 6. Mai. Pit Japanische Ministerpräsident und Kriegsminister, General Tojo, erklärte:„Ja- pans Wehrmacht hat alle strategisch wich- tigsten Punkte Großostasiens befestigt und ist jetzt bereit, einen vernichtenden Schlag gegen den Feind zu führen. Die tausend Mil- lionen Bewohner Großostasiens sind wie ein Mann entschlossen, den Krieg bis zum siegreichen Ende durchzuführen. Ebenso ver- stärken Deutschland, Italien und unsere an- deren Verbündeten in Europa laufend die Zusammenarbeit mit Japan, um eine neue Weltordnung zu errichten.“ Diese Ankündigung neuer japanischer mi- Utärischer Aktivität folgt auf eine gleich- artige Außerung aus dem Munde eines hoch- gestellten japanischen Generals. Wenn man bedenkt, daß die Japaner bisher die Taktik absolutesten Stillschweigens über geplante Operationen im schroffen Gegensatz Ar amerikanischen Redseligkeit verfolgten, wira man verstehen, daß diese aufeinanderfolgen- den sehr betonten japanischen Kraftäuße- rungen besondere Beachtung verlangen. Ha- ben unsere japanischen Verbündeten ihr im ersten Anlauf erobertes gewaltiges südpazi- flisches Gebiet militärisch, politisch und wirt- schaftlich bereits so konsolidiert, daß nun eine neue Etappe des Kampfes begonnen hat? Jedenfalls wird man in den Anrainer- ländern des Pazifik, nicht zuletzt in Austra- lien und in Tschungkingchina, mit mehr als gemischten Gefühlen die japanischen Auße- rungen vernommen haben, die die schwär- zesten Befürchtungen bestätigen, die über- laut aus Sydney und Tschunsking nach den USA gerufen wurden. Tatsache und zwar sehr wichtige Tat- sache für den Gesaintkriegsverlauf ist es, daß seit einigen Wochen immer klarer zu erkennen ist, daß Japan nach der hereits vorhergegangenen defensiven Kriegsführung nach Abschlagung der feindlichen Angriffe in Birma den Salomonen wieder offensivy vorgeht. Auf dem schen Kriegsschauplatz richten sich kur aber harte Schläge gegen die Tschungki Truppen. Das führt vereint mit jener— 5 geschickten Politik, die die Nanking-Regie- rung und das Unabhängigkeitsstfeben der Chinesen überhaupt befriedigt, zu einer weiteren Zermürbung der Moral der bisher antijapanisch eingestellten Kräfte. Die Presse Tokios ist der Uberzeugung, daß die chinesische Kampfmoral beträchtlich abge- sunken ist. Die nicht erfüllten anglo-ame- rikanischen Versprechungen, die entgegen allen Voraussagen zu beobachtende ver- stärkte Uberlegenheit der japanischen Luft- waffke über die anglo-amerikanische, hat nach Ansicht dieser Zeitungen neben der erwähnten politischen Aktivität Tokios das inesi- 5 1— 0 Al——— 2 4 4** 5 4* 4——————— * Barueh und Rosemann sollen Exekutivgewalt erhalten schen Kampfraumes gleichzeitig sehr aktiv geworden sind. Eine japanische Zeitung interpretiert die letzte amtliche japanische Meldung über die Versenkung von Feind- tonnage im Südwestpaziflk dahin, daß ge- genwürtig von der japanischen Kriegsmarine und Marine-Luftwaffe ein Angriff verstärk- ter Art auf die Verbindung zwischen Au- stralien und Amerika erfolge. Tatsächlich sind in den letzten zehn Tagen rund 50 000 BRT auf dieser australischen Lebenslinie versenkt worden, wobei zu bedenken ist, daß hier die Zahl der Schiffe ungleich dünner gesät ist als im Atlantik Diesem erfolgrei- chen Angriff auf die Feindtonnage im Süd- westpaziflk sind sehr energische und gleich- falls erfolgreiche Luftangriffe auf die Hä- fen Nordaustraliens und die vorgelagerten Inseln gleichgeschaltet. Die Japaner bemühen sich auch politisch angestrengt, die Völker der von ihnen im Südwestpazifik eroberten Gebiete zur akti- ven Zusammenarbeit mit Japan und für Großostasien zu bewegen. Diese politische Arbeit, die in dem überraschenden Besuch des zapanischen Ministerpräsidenten/auf den Philippinen einen neuen Ausdruck fand, hat mindestens die gleiche Bedeutung wie die -militärischen Aktionen. Der Kampf im Insel- gewirr zwischen Japan und Australien wird zum guten Teil durch die Politik entschieden werden, also dadurch, auf welche Seite sich die Eingeborenen neigen, ob sie passiv bei- seite stehen oder zumindest wirtschaftlich aktiv die Japaner unterstützen. Die erheblich amerikanisiert gewesenen Philippinen bilden dabei ein besonderes Pro- blem. Ministerpräsident Tojo hat mit dem Vertreter der philippinischen Zivilverwal- tung am Donnerstag eingehende Besprechun- gen gehabt. Er hat vor 400 000 Bewohnern Manilas jene Worte gesprochen, die wir am Anfang zitierten und hat erneut erklärt, daß Japan den Philippinos so bald wie mög- lich ihre Unabhängigkeit ermöglichen wird. Lissabon, 6. Mai. Eig. Dienst) m den Vereinigten Staaten ist eine um- fangreiche Reklame-Aktion in Gang ge⸗ bracht worden, um der Einrichtung eines Kriegskabinetts unter jüdischer Führung die Wege zu ebnen. In der„New Vork Herald Tribune“ macht sich der bekannte ameri- kanische Militärkritiker Major George Fie l- ding-Eliot zum Fürsprecher dieser Pläne und fordert, die bisherigen engeren Ratgeber Roosevelts, an ihrer Spitze der bekannte jüdische Finanzmagnat Bernhard Baruch. der ebenfalls jüdische Staatsanwalt Samuel Rosemann sowie deren unzertrennliche Freunde Harry Hopkins und Admiral Leahy, sollten dieses Kriegskabinett bil- herbeigeführt. Als Beweis für diese Be- Gen hauptung vom Absinken der chinesischen Kampfmoral, deren Bedeutung für den wei- teren Verlauf des Kampfes in und um letzten Monate an. Nordchina und in Mittelchina konnten mehr Gefangene und Uberläufer gevählt werden fangenen hat sich gerade ber den letzten Operationen. bei denen Zehntausende mit- samt den Generälen überliefen. und weitere Zehntausende gefangengenommen wurden, hat man nach dem Scheitern der britischen Ameri-aner ihre Materi⸗hülfe und auceh China nicht wesentlich erhöhen werden. Man glaubt aber. daß die Amerikaner eine neue Nachschubhlinie von Alaska über Aleuten nach Sibirien aufbauen möchten. Der von Marschall Tschiangkaischek so dringlich geforderte verstärkte Nachschub die Japaner an einem anderen Abschnltt Major Fielding-Eliot gibt dabei zu, dleses 15 Todesopfer des Flugzeug- unglücks in Island Stockholm, 6. Mai. Das vsA-Kriegsdepartement gab bekannt, daß weitere 14 Personen, die sich in dem Flugzeug befanden, mit dem Generalleut- nant Andrews der Oberbefehlshaber der USA-Truppen in England, in Island verun- glückten, den Tod fanden. Unter den Op- fern befinden sich außer Andrews und Bi- schof Leonhard Brigadekommandeur Char- les H. Barth, der Chef des Generalstabes von Generalleutnant Andrews, und Oberst Grum, der Verbindungsoffizier im Haupt- quartier Generalleutnants Andrews. 0 General Andrews war ein eifriger Ver- fechter der Terrorangriffe gegen die deut- sche Zivilbevölkerung. Er war es, der bei Ubernahme des Oberbefehls erklärte:„Ich bin überzeugter Anhänger strategischer Bombenangriffe.., damit werden wir fort- des viele tausend Kilometer langen pazifi- fahren, Deutschiand weich zu meichen. 4 Gauleiler Wagner üherreicht 15 euudiplome Feierstunde in der Werkhalle eines Straßburger Betriebs NSG. Straßburg, 6. Mai. Am Donnerstag überreichte Gauleiter Ro- bert Wagner in einer Feierstunde der Deut- schen Arbeitsfront an Betriebsführer und Betriebsobleute die Urkunden der 15 in diesem Jahre mit dem Gaudiplom für her- vorragende Leistungen ausgezeichneten Be- triebe. Zehn der Diplome fallen nach Ba- den, fünf nach dem Elsafß. Es ist das zweitemal, daß auch elsässi- schen Betrieben die Auszeichnung für ihren mustergültigen Einsatz in der schaffenden Front Europas zuteil wird. Die Werkhalle, in welcher der feierliche Akt stattfand, trug als Hauptschmuck an der Stirnseite goldene Fahnen der DAfr und Fahnen mit dem Kriegsverdienstkreuz, die den Ns-Muster- betrieben bow. Kriegsmusterbetrieben ver- lehen wurden. darunter auch diejen“gen, die anläßlich der Tagung der Hauptarbeits- kammer in Berlin am 30. April übergeben worden. Gnnobmann Dr. Eoth würdigte in seiner Fröffnungsansprache die Leistungen der Betriebe des Gaues, die um so höhere An- erkennungen verdienten, als sich im abge- laufenen Jahr große Umstellungen in der Zusammensetzung der Betriebsgemeinschaf- ten vollzogen hätten. Trotzdem seien Hal- tung und Leistung als hervorragend zu be- zeichnen, wobei die elsässischen Betriebe denen im Reich laum nachständen. Der Gauleiter beschäftigte sich in seiner Rede mit den Prinzipien, die heute in einer Auseinandersetzung von weltweitem Um— fang vom Nationalsozialismus gegen Demo- kratie und Bolschewismus mit den Vaffen verteidigt werden. Beim Rückblick auf die seit der vorjährigen Verleihung geleistete Arbeit stellte der Cauleiter dem elsässi- schen Arbeiter das Zeugnis aus, daß auch er seine.licht und Schuldigkeit getan habe. Der Führer und seine Bewegung wür- den kein höheres Ziel kennen. als nach er- rungenem Sies dem Schaffenden die ganze Sorge seines Lebens zu widmen. Um dieses iel kämpften wir, uvnd um seinetwillen „Ich vertraue darauf, daß ihr weiterhin mit der gleichen Begei terung, zeigt, mit Japan im D enste des Krieges Zzu- sammenarbeitet, damit die 18 Millionen Phi- lippinos so bald wie ich sich der Errich- tung ihrer Inabhängitzteit würdig erwei- sen.“ Die Philippinen Lind nicht zuletzt des- halb wichtig, weil sie den Rücken für Ja- pans Axktivität gegen Australien decken. Dort haben die japanischen-Boot-Angriffe neues Ol in die schon vorher hochgehenden m erstenmal deckt ien und Japan kom- r militärischen Lage praktisch fast vollständig. General Mac- Arthur gibt zu, daß er bei Luftangriffen, wie bei denen auf Da schwere Verluste er- litten hat. Offenbar soll auf diese Weise das USA- Kriegsministerium gezwungen werden, von General MacArthur die von der austra- lischen Regierung verlangte größere Hilfe zu gewährleisten. r australische Marine- minister Makin erklärte:„Die Japaner kon- zentrieren-Boote in den Gewässern um Australien, um dort dieselbe Lage Zzu schaf- fen, wie sie—.— die-Boote im Atlantik nd Untersee-Angriffe sind jetzt die ohendste Herausforderung, der sich—— seit dem Kriegsausbruch Japan gegenübergesehen hat.“ Auch Londo- ner Zeitungen, wie die„Sunday Times“ ha- ben schon den Verdacht ausgesprochen, daß die Japaner die Versorgungslinie Australiens abschneiden wollen. R iert läßt die „News Chronicle“ durchblicken. daß nichi genügend Schiffsraum zur Erfüllung der australischen Forderungen zur Verfügung steht. Dieser Londoner Zeitung zufolge er- kordert der Nachschub für die gegenwürtig in Australien stehenden Truppen jährlich 2 Millionen BRT, während die Japaner we- gen ihrer leichteren Ausrüstung und der nähmen wir heute auch alle Opfer auf uns. größeren Nähe Japans angeblich nur 750 000 BRr nötig—— 75 Kriegskabinett bestehe tatsächlich schon. Baruch und Rosemann in Gemeinschaft mit Hopkins und Leahy und einigen anderen seien die eigentlichen Leiter der amerikani- schen Politik. Leider— so schreibt der UsSA-Major— besäßen sie keine Exekutiv- gewalt und stießen da nur auf ständige Schwierigkeiten bei einzelnen Beamten der verschiedensten Ministerien und Behörden, die nicht immer ohne weiteres bereit seien, sich ihren Anordnungen zu fügen. Auch hätten sie, so gesteht Fielding-Eliot ein, keine spezialisierte Funktion und keine ge- nau abgegrenzten Kompetenzen, so daß Rei- bungen innerhalb ihres Kreises entstehen könnten. Es sei darum unbedingt nötig, diese jüdischen Ratgeberkreise Roosevelts offlziell als Kriegskabinett einzusetzen und mit vol- ler Autorität und Exekutivgewalt auszu- statten. Auch das Truman-Komitee ist aufgeboten worden, um kür ein jüdisches Kriegskabinett zu werben. In einer auf Grund der Produk- tionsschwierigkeiten unternommenen Unter- suchung behauptete Senator Truman, allein die Schaffung eines mit weiten Vollmachten ausgestatteten Kriegskabinetts könne ein wirksames Mittel gegen die Produktionskrise und die inneren Ma in den USA sein. Hoffentlich nimmt dieser Plan greifbare Form an. Es kann nur gut sein, wenn der Kreis der Hauptschuldigen an diesem Krieg gezwungen wird, aus dem bisherigen Halb- dunkel in das volle ht der Offentlichkeit zu treten. Britisches-Boot neuester Einheit versenkt Berlin, 6. Mai. HB-Funk) Bei dem im italienischen Wehrmachtsbe- richt vom 4. Mai als versenkt gemeldeten britischen Unterseeboot handelt es sich um das-Boot„Sahib“, das zu den neuesten Einheiten der britischen Unterseebootwaffe gehörte. Die Besatzung, bestehend aus dem Kommandanten, 5 Offlzieren und 41 Mann, wurde Bulgariens„Tag der Tapferkeit“ Soſfia, 6. Mai.(HB-Funk.) Die bulgarische Armee beging am Don- nerstag im ganzen Lande den„Tag der Tap- ferkeit“, den größten nationalen Feiertag des Jahres. In Sofla fand, wie alljährlich, rach einem Gottesdienst eine Parade vor dem König an der Alexander-Newski-Kathedrale statt. Zuerst marschierten die Veteranen und Träger der Tapferkeitsmedaille aus dem vorigen Weltkrieg vorüber. Es folgten die Garde, die Offiziersanwärter und Schüler der Militärschulen, dann die Soldaten der Reservemilitärschule und schließlich meh- rere Abteilungen— Panzerregiments. Parteibegräbnis für Viktor Lutze Berlin, 6. Mai. IB-Funk.) Die Nationalsozialistische Parteikorrespon- denz meldet: Der Führer hat für den vev- storbenen Stabschef der SA, Viktor ein Parteibegräbnis* FREITAG, DEN 7. MAI 1943. die ihr heute Berlin, 6. Mai. Eden erklärte am 14. Mai 1921,„daß die britische Regierung jedem Plan zur Ver- Sicherheit aller Araber gewährleistet, jede Unterstützung gewähren wird“. Seitdem ha- ben die Engländer nicht nachgelassen, zu- mal ihnen nach der offenen Erklärung des „American Century“ in allen arabischen Ländern eine„beinahe universale Feind- seligkeit gegen die Briten entgegenschlägt“, den Gedanken der arabischen Föderation zu propagieren. Ihr eigentlicher Sachwalter im Orient, der charakterlose, aber gerissene Nuri-es-Said, im Augenblick Ministerpräsi- dent des Irak, hat— was man vor einem Jahr noch nicht erlaubt hätte— sich nach Kairo zum Ministerpräsidenten Nahas Pa- scha zu geben, Erlaubnis bekommen. Wäre England diese sehr theoretische Verhand- lung über eine arabische Einheit unbequem oder unerwünscht, so würde diese Reise ge- wih nicht stattfinden dürfen. Warum ma- chen die Engländer das? Einmal haben sie festgestellt, daſ die Her- ren Zionisten, die bis dahin England rück- sichtslos als Vorspann benutzten, fast ganz auf die nordamerikanische Seite hinüberge- wechselt haben. Sie versprechen sich von den USA und seiner reinen Judenführung, seinem größeren Reichtum und seiner stär- keren Macht mehr Vorteile und rücksichts- losere Unterstützung gegen die Araber als von dem schwach gewordenen England. Als England dieses treulose Abschwenken seiner Schützlinge merkte, entschloß es sich, die bis dahin getretenen und mißhandelten Araber auszuspielen. Auf einmal wurde der arabi- schen Presse in- Palästina erlaubt, recht hef- tig gegen die Juden zu schreiben, auf einmal verspricht England den Arabern, wenn auch nicht die Erfüllung ihres ersten Wunsches, der Unabhängigkeit, so doch ihres zweiten Wunsches, der politischen Einheit. Sie sol- len mindestens sich darüber aussprechen dürfen— allerdings nur die ganz in Eng- lands Kielwasser segelnden Politiker. Die Absicht ist völlig klar. England will den Nordamerikanern sagen können: Wenn ihr die Juden hinter euch habt, so haben wir die Araber hinter uns— was gebt ihr England, damit wir sie euch verkaufen? Das ist der eigentliche Hintergrũnd. Künstlich wird das Gerede von der arabischen politischen Einheit,— der Bucumf einer arabischen Staatsmän- nern 1 dle elt— und dieses Projekt aufgepumpt, um es eines Tages sich von den Nordamerikanern— abkaufen zu lassen zugunsten der Zionisten. Da England keine rechten Werte mehr hat, nicht nur in sei- nen Kolonien, sondern schon in Nordirland und auf englischem Boden selbst nordameri- kanische Truppen stehen, so muß es sich auf ganz kleine faule Geschäfte verlegen. Zu der großen zionistischen Firma der Nord- amerikaner gründet es ein armes, kleines arabisches Konkurrenzunternehmen, um sich die Einstellung dieses Betriebes für irgend- welche Konzessionen billig abkaufen zu las- sen. Es möchtée denselben Fall, den es bei den Franzosen mit Herrn de Gaulle aufgé- zogen hat, im Orient mit Nuri-es-Said auf- Zziehen. Die arabische Presse ist berechtigterweise mißtrauisch. Al Mustaqim schreibt:„Bevor man uns mit dem Plan eines panarabischen Kongresses und einer arabischen Union ver- traut machen will, soll man zunächst ein- In washington macht das Gerücht, um nicht zu sagen die inofflzielle Ankündigung. die Runde, daß Joseph Davies, der ehe- malige amerikanische Botschafter im Kreml, demnächst als Roosevelts Sonder- beauftragter sich nach Moskau begeben werde. Es heißt andererseits freilich, daß die Diskussion zwischen Stalin und der pol- nischen Schattenregierung auch weiterhin über die Relais-Station London geführt werden soll. Dennoch rechnet man damit. daß Washington sich direkt einzuschalten wünscht, nicht so sehr allerdings, um der Exilregierung in ihrem Katzenjammer bei- zuspringen, geschweige denn, um aus den düsteren Vorgängen im Wald von Katyn die Folgerungen zu ziehen, zu der eine zi- vilisierte Nation von Rechts wegen gelangen müßte, sondern weil es die Gelegenheit für günstig erachte, die eigene Suppe am bolschewistischen Feuer zu kochen. Jeden- falls wird in„wohlunterrichteten“ Kreisen darauf hingewiesen, daß gerade jetzt die Hilfe der USA den Sowiets wichtiger sei denn je, so daß Stalin gewissermaßen „moralisch gezwungen“ sei, eventuelle Vorschläge anzunehmen. Daß die wohlunterrichteten Diplomaten- kreise jenseits des Atlantiks nicht auf den Gedanken kommen, es sei vermessen, die Möglichkeit eines moralischen Zwangs, un- ter dem Stalin sich nur eine Stunde beugen werde, zu unters tellen, nimmt den nicht wunder, der die in der Bundeshauptstadt der Vereinigten Staaten herrschende Atmo- sphäre in Rechnung stellt. Immerhin aber müßten die gewitzten Flüsteragitatoren des Weißen Hauses doch stutzig geworden sein, als sie hörten, daß nicht nur Davies, sondern auch der mit Recht aus der Heimat ent- wichene Expräsident Benesch sich mit der Absicht trägt, nach voraufgegangener Visite bei Roosevelt und seinen Beratern seiner- seits den bolschewistischen Gewalthaber in Moskau aufzusuchen. Was Davies nicht schafft, soll offenbar der kleine Benesch wirklichung der arabischen Einheit, der die EINzZELVERKAUFSPREIS 10 RPE. Die neue Aruber-Leimruie mal klar und eindeutig bekennen, wie man sich überhaupt die Regelung der arabischen Gesamtinteressen denkt.“ Die Agypter sind besonders vorsichtige Leute— nach ihren traurigen Erfahrungen mit England kann man das verstehen. S0 schreibt das Kairoer Wochenblatt„Al Tha- dafa“:„Es ist mehr als übertrieben, zu glauben, daß man ein politisches System schaffen kann, das alle arabischen Staaten verbindet. Man tut gut daran, sich in die- ser Hinsicht von allen Träumereien zu be- freien. Im Bereich des Möglichen liegt viel- leicht eine kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Auch diese aber hat, wenn sie fruchtbringend sein soll, die Unabhängig- keit der einzelnen Länder zur Vorausset- zung.“ Hier spricht nicht nur das Mißtrauen gegen England, sondern auch ein ganzes Stück ägyptischen Partikularismus mit. Das Blatt„Falastin“, ein arabisches Blatt in Pa- lästina, dagegen meint:„Was das Araber- tum heute will, sind nicht Pläne und Reden über den möglichen oder unmöglichen Zu- sammenschluß der arabischen Staaten, son- dern ist zunächst einmal die Unabhängigkeit aller arabischen Länder. Ist diese einmal Wirklichkeit geworden, dann mag die Frage einer Union solcher unabhängigen Staaten erörtert werden, aber nicht vorher.“ Das ist klar die Stimme derjenigen, die unmittel- bar aus dem Kampf gegen das Judentum in Palästina kommen. Worum handelt es sich wirklich? Von Irak bis nach Marokko sitzt geschlossen arabi- sches Volkstum, vereint durch die gemein- same Schriftsprache— die aber nicht die Sprache des täglichen Lebens ist, das sind vielmehr die Volksdialekte, vereint durch den Islam, durch dieselbe Uberlieferung, durch dieselbe Kultur und durch dieselbe Bedrückung durch Fremdmüchte. Lassen wir einmal den westlichen Flügel beiseite— für den Araber beginnt ja westlich von Agypten eine neue Welt, der Maghreb, der Ferne Westen— und betrachten wir nur Agypten und die eigentliehen Länder der arabischen Halbinsel, so hat Agypten knapp 16 Millionen Einwohner, Irak 5 Millionen, Vemen etwa eine Million, Syrien 2,3 Millio- nen, Libanon 855 000, Saudi-Arabien viel- leicht 6 Millionen, Palästina knapp eine Mil- lion Araber, Transjordanien 300 000, endlich kommen die Kleinstaaten des arabischen Ostens hinzu, das Fürstentum Kowait, das Sultanat Oman, die England unterworfenen Gebiete von Hadramaut und Aden. Zählt mean diese arabischen Länder alle zusam- men, so kommt eine Gesamtbevölkerung von vielleicht 34 bis 35 Millionen Menschen heraus. Diese Menschen sind rassisch ein- ander nahestebhend, religiös fast durchge- hend Moslem, durch gleiche Sprache und Kultur verbunden— allerdings zum Teil noch sehr rückständig, vielfach außerordent- lich arm. Selbst wenn es gelänge, alle ara- bischen Lande staatlich zusammenzuschlie- Ben, so wäre das Gewicht dieses Staates machtpolitisch noch nicht sehr groß. Zu einer Großmacht würde es nicht ausreichen— je- denfalls einstweilen nicht. Immerhin wäre es ein Staat, der etwa die politische Kraft wie die heutige Türkei wohl aufbringen könnte. Die heutige staatliche Zersplitterung ver- urteilt die Araber in der Tat zur Bedeu- tungslosigkeit. Agypten ist knapp ein Mit- telstaat, Irak, das sich in seinem Kampf 1941 gegen England so prächtig geschlagen Am unlauglichen Objekt hat, erlag einfach an Menschen- und Ma- — Funktion als Beauftragter des aàmerikani- schen Präsidenten aufzutreten und Stalin den Willen des Weißen Hauses aufzuzwin- gen, sondern der allenfalls eine nicht näher qualiflzierbare Rolle als Vermittler zwischen Moskau und Washington zu spielen ver- möchte. Die wohlinformierten Leute in USA ha- ben also unrecht, wenn sie sich den An- schein geben, selbst an die Mär von der Möglichkeit zu glauben, den Kreml in das Fahrwasser einer unter zivilisierten Men- schen vertretbaren Politik einzusteuern. Ganz davon abgesehen, daß die Amerikaner es auch nicht so genau mit den Regeln der menschlichen Kriegsführung nehmen— wie eben erst die kriegsgerichtliche Aburteilung amerikanischer Luftpiraten durch die Ja- paner bewies— haben sie gar nicht die Machtmittel, auf ihrem Willen gegenüber dem Kreml zu bestehen. Sie müssen es hin- nehmen, daß Stalin nach seinen Metho- den Krieg führt, daß er séine Ausrottungs- ziele gegenüber allen, denen aufstellt, die ihm als Gesner der bolschewistischen Welt- revolution erreichbar sind, und daß er sich noch nie aus seinem Schweigen über die eigentlichen Ziele seines Feldzuges gegen die abendländische Menschheit hat heraus- locken lassen. Benesch und Davies mögen gerissene Burschen sein. So gerissen aber sind sie wieder nicht., noch sind sie in der Lage, mit der Autorität aufzutreten. um etwas an dem grundsät⸗lichen weltpoliti- schen Sachverhalt zu ändern, dah die ang- lo-amerikanischen Mächte den poltischen Geboten des Weltbolschewismus folgen. die von Stalin und seiner jüdischen Fünrunss- clique formuliert werden. Ensland und die U,A haben A gesagt zu dem jüdisch- bolechewistischen Unterfangen, den vVer- nichtungskrieg gegen die heiligsten Güter des europäischen Kontinents zu führen. Nun müssen sie auch B sagen zu den dar- anis entstandenen Folgen für ihre eigene Machtstellung. Ob es ihnen schmeckt oder terlisbekommen. Ein Wn der in keinerlei nicht. terlalmangel, alle anderen Gebiete, auch das innerarabische Königreich Ibn Sauds sind Staatlich zu schwach. So ist der Gedanke einer arabischen Föderation an sich durch- aus berechtigt. Wenn die Araber eine Rolle in der Welt spielen wollen, müssen sie die Eifersüchteleien untereinander überwinden und sich staatlich zusammenschließen, es die deutschen Staaten unter Bismarck getan haben. Erleichtert wird das dadurch, daß ja ein großer Teil der heutigen Landes- grenzen und Staaten vollkommen unhisto- risch ist. Palästina ist in Wirklichkeit ein Teil von Syrien, ee eine auf der Karte ausgerechnete Schöpfung britischer Machtpolitik, die Zersplitterung Syriens un- historisch— das heutige Kartenbild kompli- ziert das Bild des Arabertums stärker als dies in Wirklichkeit ist; so verworren, wie die heutigen Staatsgrenzen laufen, sind die wirklichen Lebensverhältnisse des arabi- schen Volkes gar nicht. Eine arabische Föderation würe also schon sinnvoll, ja noch mehr ein starker Bundes- staat mit kräftiger Zentralgewalt und einer arabischen Nationalversammlunsg als Träger der Bundesgesetzgebung. So etwas wollen die Engländer aber nicht — das können sie nicht wollen. Der erste Beschluß einer solchen arabischen National- versammlung müßte nämlich die Aufhebung aller fremden Rechte, die auf Grund des Be- truges im ersten Weltkrieg entstanden sind, sein: also Kündigung der Balfour-Deklara- tion, Aufhebung des jüdischen Heimstätten- rechts in Palästina, Abschaffung des Staates Transjordanien, der Zerreißung Syriens, des anglo-Agyptischen Bündnisses, des gesamten Spinnennetzes, in das die britische Spinne die Araber eingesponnen hat. Der zweite Beschluf müßte die Nationalisierung der Erdschätze sein, also die RKücknahme der englischen uvnd heute zum großen Teil schon nordamerikanischen Erdölkonzessionen in Mossul und Kerkuk, der britischen großen ie Agrargesellschaften in Agypten, der ganzen kapitalistischen Ausbeutung des arabischen Volkes durch Juden, Nordamerikaner und Engländer. Eine wirkliche arabische Einheit müßte also die Unabhängigkeit, und zwar zugleich die politische wie die wirtschaft- liche, erstreben. Es ist vollkommen klar, daß weder Eden noch Churchill das wollen können. Sie wer- fen vielmehr der öffentlichen Meinung der arabischen Länder die Frage der Einigung und Föderation nur hin, um sich einmal diese Frage von den Amerikanern abkaufen zu lassen, zum anderen alle Eifersüchte künstlich hochzustacheln, ob Kairo oder Da- maskus oder Bagdad oder Mekka die Haupt- stadt einer solchen arabischen Föderation werden soll, ob die Agypter oder die Syrer oder die Iraki in ihr führen und ähnliche Zankäpfel mehr. Auf diese Weise hoffén sie, den arabischen Widerstand durch innere Streitigkeiten zu Fall zu bringen. Das Interesse der Achse dagegen erfordert durchaus eine arabische völlige Selbständig- keit und Unabhängigkeit und einen Zusam- menschluß nicht unter englischer oder ame- rikanischer und damit letzten Endes jüdi- scher Leitung— sondern unter arabischer Leitung, wobei es dann eines Tages ziemlich gleichgültig sein wird, ob die leitenden Män- ner aus Agypten oder dem Irak oder Syrien oder sonstwo herstammen— es ist ja doch eine Nation. Die arabische Frage wird nicht durch Rei- sen des Englandknechtes Nuri-es-Said oder anderer Bakschisch-Bezieher gelöst, sondern nur mit Handgranaten nud Maschinenge- wehren, mit Revolvern und automatischen Waffen, nicht mit England oder den USA, sondern nur gegen diese beiden. Nur dann kann diese große alte Kulturnation wieder zu Geltung, Ansehen, Macht und Wohl- habenheit in der Welt kommen, wozu wir Deutsche ihr gern helfen. Prof. Dr. Johann von Leers. pOLIHTISCHE NOTIZEN Pr. In Chile haben sich energische Stim- men des Protestes gegen die Absicht der Hitze im Boot. Regierung erhoben, mit den Vereinigten Staaten Schiffe auszutauschen. Die Nord- amerikaner hatten den Plan, drei moderne Motorschiffe der chilenischen Schiffahrtsge- Sellschaft zu übernehmen, wofür sie ihrer- seits die gleiche Anzahl Liberty-Schiffe und rund 6 006 000 Dollar Bargeld in Zahlung zu geben wünschten. Als Fürsprecher derjeni- gen Kreise, die den nur oberflächlich ge- tarnten Betrugsversuch der us-amerikani- schen Schiffahrtsbehörden durchschauen, er- innerte der liberale Abgeordnete Smitman in einer Kammersitzung daran,, daß der Verkauf nationaler Handelsschiffe an das Ausland nach dem chilenischen Gesetz ver- boten sei. Er forderte— übrigen Kammer- mitglieder auf, ein gemeinsames Gesuch an den Staatspräsidenten Rios zu richten, daß sowohl das Tauschgeschäft mit den Ver- einigten Staaten wie auch die beabsichtigte Abtretung des chilenischen Schwimmdocks an England unterbleibe. Es ist angesichts der astronomischen Bau- ziffern, mit denen die Agitatoren in Wa- shington Amerika und die Welt glauben dũüpieren zu können, nicht uninteressant Z⁊u hören, daß die Vereinigten Staaten die Schifke der kleinen südamerikanischen Re- publik in Anspruch nehmen möchten. Frei- lich, sie würden Liberty-Schiffe dafür ge- ben, von denen jedermann weiß, daß sie nicht umsonst den Beinamen„Kaisersärge“ tragen. Aber wenngleich es auch unter dem Washington hörigen Rios noch Männer gibt, die dagegen protestieren, daß die Chilenen die Kosten einer verfehlten Schiffbaupolitik der Vereinigten Staaten zahlen sollen, ist doch wohl anzunehmen, daſß Roosevelt sei- nen Willen durchsetzen wird, genau wie da- mals, als er Chile gegen dessen eigenes In- teresse in den Krieg gegen die Achse hetzte. 3 Einer Meldung aus London zufolge haben die britischen Ministerien für Gesundheit und öfkentliche Arbeiten einen Plan fertig- gestellt, der die Wiederherstellung von 40000 durch Luftangriffe beschädigte Häuser wüh⸗ rend des Sommers vorsieht. Die Verwirk- Uchung dieses Planes werde jetzt möglich, heißt es, da ein großer Teil der bevorzugt behandelten umfangreichen Bauten für die amerikanischen Truppen endgültig fertigge- stellt wäre. Die Kosten des Projekts schätzt — man vorsichtig auf etwa 8 Millionen Pfund Sterling, doch wäre der Betrag, der notwen- dig ist, alle luftbeschädigten Häuser wieder herzustellen, wesentlich höher angesetzt. Der Funker aus Chikugo Unter den neun Dampfern, die der jet- zige Chef einer-Boot-Flottille, Kapitän- leutnant., im Sommer 1942 auf seiner Ritterkreuzfahrt drüben vor Amerika ver- senkte, hinterließ ein modernes holländi- sches, für die USA fahrendes Motorschiff einen besonders starken Eindruck bei der Besatzung des-Bootes. Es wurde nach heftiger Abwehr aus der Luft und in müh- samer Jagd doch noch erwischt und im Tagesangriff versenkt- bei über, 50 Grad Niemals zuvor haben die Männer auf Gefechtsstation und ihr Kom- mandant am Sehrohr so geschwitzt wie in jenen Mittagsstunden in der heißesten Ecke Dafür aber traf der Aal so gut, daß in zwei Minuten vom ten Rettungs- booten nichts mehr zu sehen war. Wir erfragten den Namen des Schiffes und riefen den Uberlebenden den da meldete der Ausguck auch schon Rauchfahnen des Karibischen Meeres. Gegner außer zwei bema tauchten auf, besten Ansteuerungskurs zu; querab. wWieder jagten wir und wurden gejagt wieder erhöhte/ sich die Versenkungsziffer und wieder gab es Augenblicke, in denen uns der Tod näher war als die Heimkehr. Drei Tage nach dem Ende des Holländers kamen wir zufällig wieder an der Unter- gangsstelle vorbei. Allerlei Kisten, Millio- nen von Streichhölzern und ein Postsack dazwi- schen plötzlich ein Hai, der unseren ersten Wachofflzier beim Warnehmen des Post- Briefe waren im Postsack nicht, dafür aber eine Menge von Zeitungen, Zeitschriften und Bü- che. n, alles in allem eine interessante Aus- wahl an geistiger Exportware der USA, Unter den Zeitschriften, die vom Meerwasser am wenissten angegrif- schwammen im tiefblauen Meer, sackes beinahe geschnappt hütte. Modell 1942. ien waren, befand sich ein gelbgrünes Hef Nachdem England bereits in den ersten Kriegswochen seine Bomber gegen Sylt und Freiburg geschickt hatte, um die friedliche deutsche Zivilbevölkerung zu terrorisieren, konnten ihm die wuchtigen deutschen Ge- genschläge nicht überraschend kommen. Daß sie mit aller durch die Niedertracht der Aggression gebotenen Kraft geführt werden würden, hatten die Briten damals allerdinęs noch nicht absehen können. Nun glauben sie sich soweit in Sicherheit, daß sie der Welt gewissermaßen die Unmöglichkeit neuer deutscher Vergeltungsschläge vor- exerzieren. Sie werden sich ein zweitesmal irren, und dann wird es vielleicht zu spät sein, an die Wiedergutmachung der Schäden, wenigstens im Krieg, überhaupt nur zu denken. * die zweitägige Blockade der bulgarischen Landeshauptstadt aufgehoben, die dem Ziel gedient hatte, Stadtteil für Stadtteil und Straße für Straße auf staatsfeindliche Ele- mente durchzukämmen. Daß die Aktion notwendig war, nachdem in kurzer Zeit vier an hervorragender Stelle stehende Träger der antibolschewistischen hu nenpolitik im Pistolenfeuer sowietischer Agenten gefallen waren, ergibt sich allein daraus, daß die Fahndungsaktion zur Ver- haftung von tausend der Teilnahme an auf- rührerischen Handlungen dringend verdüch- tigen Personen und unter ihnen von etwa vierhundert Kommunisten geführt hat. Wahrscheinlich ist man aber nicht nur den Handlangern Moskaus auf die Spur des unterirdischen Netzes zerrissen, das von London aus gesponnen wurde, um die Handlungsfreiheit der bulgarischen Politik zu lähmen. Jedenfalls stellt eine Zeituns, die„Viatza“, fest, daß gerade zur Zeit des letzten Mordanschlages in Sofla die Lon- doner„Times“ einen Aufsatz mit hand- litischen Führung Bulgariens brachte. Die Staatsmänner der südosteuropäischen Ord- nungsmacht haben nun aber gezeigt, daß sie nicht gewillt sind, sich vor der Drohung der Komintern noch vor den Secret-Ser⸗ vice-Methoden Londons zu beugen. Sie ha- ben energisch zugefaßt und die Disziplin der Sofloter Bevökerung, die zwei Tage lang ihre Häuser nicht verließ, hat das mre dazu beigetragen, die Agenten der Feinde aus ihren Schlupfwinkeln aufzu- mit dem Duce statt. Im Anschluß an einen desheer. Am Mittwochabend gegen 20 Uhr wurde rischen In- gekommen, sondern hat einen guten Teil. festen Drohungen an die Adresse der po- Duce an das ital Rom, 6. Mai. Auf der Piazza Venezia fand eine gewal- tige Kundgebung des italienischen Volkes Kurze Ansprache des Empfang sämtlicher Hoheitsträger der fa- schistischen Partel durch den neuernannten Parteisekretär Minister ScorZ⁊ à sammelte sich auf dem weiten Platz vor dem Pa- 1aZ2z0 Venezia eine jeltausendköpfige Men- schenmenge. Faschistische Kampfbünde natten mit ihren Fahnen unmittelbar vor dem Tor des Palazzo Venezia Aufstellung genommen. Als sich die Tür des histori- schen Balkons, von dem aus der Duce s0 oft in den zwanzig Jahren des faschisti- schen Regimes zu seinem Volke gesprochen nat und von dem aus er am 10. Juni 1940 die Kriengserklärung Italiens an England und Frankreich verkündete, öffnete, brach ein Sturm des Jubels los. Der Ruf„Ducel Duce!“ hallte über den weiten Platz. Mit dem faschistischen Grußß und stürmischen Beifallsrufen empfing die Bevölkeruns Roms Mussolinin. Der Duce hielt sodann eine kurze An- sprache.„Vor neun Jahren ist von dieser Stelle aus, so sagte Mussolini, der Ab- schluß der afrikanischen Kampasne und die Bildung des italienischen Imperiums verkündet worden. Diese Entwicklung ist Treuekundgebung für Mussolini nach Afrika zurückkehren“, ienische Volk auf der Piazza Venezia wärtigen Lage geführt haben, 30 bedeutet dies nur eine Pause und nicht den Ab- schluß einer Entwicklung. Italien muß und wird nach Afrika zurückkehren.“ Als der Duce noch einmal erklärte:„Wir werden brach tosender nicht endenwollender Beifall aus. „Drei kategorische Forderungen beherr- schen heute“, s0 erklärte der Duce z⁊um Schluß,„das ganze italienische Volk: Ehre den Frontkämpfern, Verachtung für die Feiglinge, das Blei den Verrätern. Für die Millionen von Italienern, die sich nach Afrika zurücksehnen, gibt es nur ein Heil- mittel: Die Rückkehr. Und wir werden zurückkehren!“ Mac Arthur meldet sich wieder vigo, 6. Mai. Der amerikanische Fluchtgeneral MacAr- thur gab, so meldet Reuter, am Donnerstag eine Botschäft aus dem Alllierten Haupt- quartier im Südwestpazifik aus, in der es u. a. heißt: Heute vor einem Jahr ergab sich Corregidor. Eigentlich ist es nur ein vom Krieg abgenutzter Felsen(h, der wie so viele andere Plätze dem Tode und Verderben ge- welht ist. Bis wir die Flagse wieder aus dem sStaub herausgehoben haben, stehen wir der Menschheit gegenüber ungerecht- heute keineswegs abgeschlossen. Wenn die Ereignisse der letzten Zeit zu der gegen- Bern, 6. Mai. Eig. Dienst) Eine überraschende Stimme zur Juden- frage brachte das Schweizer Blatt„Die Na- tion“ mit dem Bericht des Nationalrates Emil Sonderegger, chemaliger Gene- ralstabschef und Oberstdivisionär im Bun- über die Besichtigung einiger Flüchtlingslager. Er stellt darin fest:„Man konnte sich dem Eindruck der Tatsache nicht entziehen, daß wir durchaus anders gearteten Menschen gegenüberstehen, d. h. Menschen, die uns nach ihrer körperlichen fertigt als demütige Bittsteller da. „Die juden sind uns fremd“ Nationalrat Sonderegger nach dem Besuch jüdischer Flüchtlingslager nalrat Sonderegger diese Feststellung bei dem Besuch einer jüdischen Schule bestä- tigt; denn er schreibt, die hebräische Sprache unterstreiche noch das Andersgear- tete. Die Juden selbst betonten diese Tat- sache ganz besonders in ihren Zeitschriften, aus denen das Bewußtsein der Juden spreche, anderer Art als die europäischen Völker zu sein. Sonderegger erklärte, aus allen jüdischen Blättern erhalte man den- selben Eindruck. Er fügte aber vorsichts- halber hinzu:„Wir verbinden damit kein Werturteil. Wir machen lediglich eine Fest- ünd geistigen Erscheinung fremd sind.“ Oflensichtlich fand der Schweizer Natio- 7 9 N (.gene Melduno) Riga, 6. Mai. in der Zeitung„Sa Rodinu“, die für die Zivilbevölkerung der noch unter militäri- scher Verwaltung stehenden besetzten Ost- gebiete erscheint, finden immer wieder Augenzeugenberichte Über die unvorstell- baren sadistischen Grausamkeiten der jü- disch-bolschewistischen Vollstreckungsorgane imren Niederschlag. So schreibt die Zeitung in ihrer Ausgabe vom 2. Mai:„Der ver— wundete Flüchtling Nikolai J. erzählte, daſ aus seinem Dorf K. aus der Nähe von Wiasma von den zurückgebliebenen Ein- wohnern außer ihm keiner mehr am Leben geblieben ist. Unter fturchtbaren Folterun- gen wurden den Dorfbewohnern sogenannte dann zum Tode verurteilen zu können. Auf Befehl jüdischer Kommissare wurden über 180 Zivilisten, darunter zahlreiche Frauen und Kinder, mit Schlägen und Fußtritten zusammengetrieben. An dem Dorfplatz mußten sie sich in mehreren Reihen auf- stellen. In ihrem Rücken brachten die Tschekisten zwei Maschinengewehre in Stel- Erfolgreicher Einsatz unserer Brückenkopfes griff der Feind gestern den ostfront werden bis auf die Abwehr örtlicher ken in der vergangenen Nacht Hafenanlagen stöbern. und adressiert an einen Abonnenten land zur Erinnerung an den Dampfer, der Acht Monate später in Tunis. Eine lange sich zum Flusplatz, wo deutsche und ita- lienische Transportmaschinen gerade Nach- schub aus der Heimat bringen und kurze Zeit später die Gefangenen mitnehmen sol- len. Noch vor wenigen Tagen glaubten per: leichte Lederkombination, uniform und Pullover. Aus der Tasche eines blonden, grünes Heft heraus. 7 9 ginnt zu erzählen: einem Bananendampfer. Er sein beim ersten Auftauchen deutscher von Neuyork entfernt. t im Taschenformat, datiert von Juni 1942 in Westindien. Ich nahm es mit nach Deutsch- so schnell in der Karibischen See versank. Reihe amerikanischer Gefangener bewegt diese Amerikaner, bewaffnet und mit dem Sternenbanner in Tunis einzumarschieren. Statt dessen tragen sie nun ihren Stahl- helm in der Hand; etwas Brot, Wurst und Zigaretten liegen darin. Was sie sonst noch bei dem vorzeitigen Ende ihres Vormar-— sches bei sich hatten, tragen sie am Kör- Tropen- —5 Alle Körpergrößen und Haarfarben sind vertreten; junge und ältere, harmlose und finstere Gestalten, die zweifellos in Sing-Sing Stammgäste Waren. abseits stehenden Amerikaners schaut ein gelb- Ich sehe näher hin: Es ist die gleiche amerikanische Zeitschrift wie damals im Postsack, ja sogar aus dem gleichen Monat Juni 19421 Auf die Frage, warum er dieses reichlich alte Heft noch mit herumträgt. blickt der Amerikaner zu- erst verlegen auf den Boden; schlieſilich murmelt er etwas von Talisman und be- „Bei Kriegsausbruch war ich Funker auf schon -Boote vor der USA-Küste unter, kaum einen Tag Ich war vor dem Auslaufen krank geworden, mußte in Neu- vork bleiben und kam so das erste Mal um den nassen Tod herum. Dann setzten sie mich auf einen Holländer.“ „Es war das Motorschiff Hehtor, 1939 er- ten drei weitere schwer. baut“, unterbreche ich den Gefangenen, dessen Mund vor Staunen offen bleibt.Sie wollten Aruba und Curacao anlaufen, hat- ten zwei Kanonen an Deck, wurden auf der Höhe von Kuba torpediert, sanken in zweil Minuten und kamen anscheinend auf dem Kurs an Land, den wir mnen vom -Boot aus zuriefen.“ Der Amerikaner ist fassungslos.„Ves, Sir, that's..“(Ja, Herr, s0 ist es.) „Und nun erzählen Sie weiter, wie diese Zeitschrift vom Juni 1942 hierher nach Tunis kam.“ Der Gefangene blättert in dem Heft und zeigt auf eine dick angekreuzte Stelle.„Ich kaufte es vor dem Auslaufen in New Or- leans. An jenem Mittag im Karibischen Meer hatte ich gerade Freiwache, saß vor der Funkbude und las diesen Artikel. Da gab es plötzlich einen ungeheuren Knall. Ich flog gegen ein Rettungsboot und sprang ins inktiv hinein. Wer aus den unteren Räumen noch herauskam, stürzte, sich auf mein Boot; doch ich legte mit zehn Mann ab, bevor uns der wie ein Stein absak- kende Dampfer mitreißen konnte. Dam- ned Sir, es Zing schnell! Dann der Schreck über das auftauchende-Boot! Das Schlimmste aber: meine schönen Sachen waren weg. Nur was ich gerade anhatte und dieses Heft in der Handd. Nach drei Tagen wurden wir von einem Bewacher aufgefischt und in Florida an Land gesetzt. Von dort ließ man mich nach Chikago zu meiner Frau fahren. Hatte keine Lust mehr, wieder auf See zu gehen. Die Behörden aber bestanden darauf, und als ich mich weiter weigerte, steckten sie mich kurzerhand in einen Truppenteil, der wenige Monate später nach Afrika einge- schifft wurde. So mußte ich doch wieder auf den Atlantik, und auch die Zeitschrift steckte ich wieder ein. Unser Geleitzug wurde von-Booten arg zerrissen, und wenige Meilen vor Atrika erhielt auen „Geständnisse“ erp relt, um sie Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der ganzen Tag über mit starken Angriffe wurden abgeschlagen und dabei zah lreiche Panzer vernichtet. Von der übrigen keine Kampfhandlungen von Bedeutuns gem eldet. in Tunesien wurden mehrere feindliche Angriffe gegen Frontabschnitt abgewiesen. Dabei wurden östlich Mateur von 24 angreifenden Panzern 13 abgeschossen. Deutsche und itallenische Fliegerverbände vernichteten bei Tiefangriffen. eine größere Zahl von Kraftfahrzeugen und mehrere Panzer. Schwere Kampfflugzeuge grif- stellung.“ niedergemelzell Jüdische Kommissare mit Maschinenpistolen gegen Frauen und Kinder lung und eröffneten ein mörderisches Feuer auf die armen Opfer. Der größte Teil von ihnen, die nur schwer verwundet waren, er- nielt von den Tschekisten, die völlig be- trunken waren, mit Maschinenpistolen den „Gnadenschuß“. Da diese Exekution in zwei Abteilungen durchgeführt wurde, entstand bei den noch Upriggebliebenen eine entse tzliche Panik. Sie versuchten, völlig irrsinnig vor Angst, aus dem Porf zu entfliehen. Das war nunmehr der Auftakt zu einem wüsten Gemetzel, da die Tschekisten wahllos mit Maschinenpistolen und Maschinengewehren in die Zivilisten hineinschossen. Hierbel wurde der Dorfbewohner Nikolei J. eben: kalls verwundet. Er blieb zwischen den ge- fallenen Ziwilisten liegen und stellte 510 Da die—————— die Leie en nicht fort- schafften, gelang es ihm in der Nacht, sich in den Wald zu schleppen. Nach langer, beschwerlicher Flucht erreichte er auf Schleichwegen die deutschen Stellungen. „Tod Stalin und seiner Mörderbandel“, das waren die ersten Worte, die aus dem Munde des Geretteten kamen. Von2Aungreifenden punzern lZuhgeschossen Küsteusicherungsstreitkräfte DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 6. Mai. ostfront des Kuban- Kräften an. Alle Angriffe des Feindes südlich des Umensees den nördlichen und mittleren an der algerischen Küste an. mein Transporter einen Torpedo. Mit Mühe erreichten wir den Hafen, und ein paar Wochen spüter war ich schon sefangen. Abermals mußte ich meine Sachen zurück- lassen, nur dieses Heft hatte ich noch in der Tasche“ Das Kommando„Einsteigen!“ ertönt. Ha- stig steckt der Amerikaner die Zeitschrikt weg. Minuten spüter fliegen wir nach Europa. So kommt auch das zweite gelb- grüne Heft von dem im Karibischen Meer versenkten Dampfer nach Deutschland. Kriegsberichter Karl Emil Weiß. Eine gepluizie Legende v. U. Zürich, 6. Mai. Als sich Rumänien der Achse anschloß und in den zweiten Weltkrieg eintrat, wurde der Bukarester Regierung der Vorwurf ge- macht, sie habe den früheren polnischen Außenminister Beck- der als politischer Flüchtling rumänischen Boden betreten hatte, statt die Folgen seiner Politik auf sich zu nehmen- an Deutschland ausge- liefert. In der Folge sei Beck in ein deut- sches Gefängnis oder Konzentrationslager übergeführt worden. Diese Legende wurde von Zeit zu Zeit hervorgeholt und mit neuen, phantasievollen Zugaben geschmückt. Jetzt muß britischerseits zugegeben wer- den, daß an all diesen Gerüchten kein wah- res Wort ist. Beck lebt vielmehr- wie aus Konstantinopel nach London gemeldet wurde- nach wie vor in einer still gelege- nen kleinen Landhaus etwa 30 km von Bu- karest. Seine Bewegungsfreiheit reicht an- geblich sogar zu kleinen Ausflügen, und Ruderpartien auf dem Snagov-See, an des- sen Ufer sein Exil liege. Es kann auch sonst dem ehemaligen polnischen Minister nicht so schlecht gehen, wie es eine heim- tückische Propaganda wanr haben wollte: gemöß der Genfer Konvention erhält er, nach jener Meldung nämlich, das Gehait tranzösische Kolonie Martinidue der USA-Agentur Umhüllung am Donnerstag angekündigt. UP meldet, daß es aus Kreisen hinzu, man ellte sich tot. in den Morgenstunden des 6. April vers enkten deutsche Küstenslcherungsstreltkräfte vor der bretonischen Küste ohne eigene Verluste ein britisches Schnellboot und beschädis- Leberfull uu Mariinique davisieri (Zigene Meldung des„HB“) Uperfall auf die wird von United Press fast ohne Der nordamerikanische der amerikani- schen Marineleitung erfahren habe, daß sich in der Angelegenheit Martinique ème plötz- üche Wendung vollzogen habe. Eine Inter-⸗ 55 Hauptstadt von Bisenproſilen schaut würden Un⸗ vention der USA-Marine sei jetzt s0 gut wie urvermeidlich. Aus der Martinique, Fort de France, ruhen unter der Bevölkerung gemeldet. Demonstrationen fänden gegen Admiral Ro- bert statt, kurz, die innere Lage auf Mar- man müsse damit rechnèn, daß die USA- Marine zur Sicherung von nung herbeigerufen werde. In vichy weiß man nichts von solchen sowohl die von den Amerikanern gesen Martinique verhüngte Hungerblockade wie die von den Amerikanern finanzierten Wüh⸗ lereien dazu bestimmt sind, Unruhen her- vorzurufen. Die Amerikaner hatten bis vor wenigen Tagen versucht, mit der Behaup- tung, Martinique habe als Versorgungsbasis kür deutsche-Boote gedient, sich einen Grund für den-geplanten Uberfall zu schaf- fen. Vichys wurde zu einer solchen Behauptung des USA-Abgeordneten Morrison festgestellt, die amerikanische Regierung wisse besser als jede andere, daß solche Behauptungen falsch seien. Knox habe ja auch erklärt, daß auf Martinique amerikanische Beobach- ter geblieben seien. In Vichy fügte man müsse. sich indessen daran er- innern, daß jedesmal, wenn in England oder in den USA ein Agitationsfeldzug wegen an- geblicher Uriterstützung der-Boote durch kranzösische Kolonien in Szene gesetzt wor- den sei, England und die USA kurz daraut Da man inzwischen in Washington wohl eingesehen hat, daß die Behauptuns, Mar- tinique habe deutsche-Boote versorgt, in zu groteskem Widerspruch zu der Tatsache steht, daß die Amerikaner ja mehrere Mo- nate praktisch die Kontrolle über diese west- indische Insel ausgeübt haben, dürfte man dazu übergegangen sein, Unruhen auf Mar- tinique zu konstruieren. Sowiets verloren am Donnerstag 109 Flugzeuge Berlin, 6 Mal IB-Funk.) Die sowjetischen Luftstreitkräfte erlitten am 6. Mai im mittleren und südlichen Ab- schuß von 109 bolschewistischen Flugzeugen vor, von denen 93 in Luftkämpfen und 16 durch Flakartillerie der Luftwaffe abge- flugzeuge wurde im Raum von Orel ver-⸗ nichtet. 38 Flugzeuge in einer Nacht Berlin, 6. Mai. HB-Funk.) Die Verluste der Briten bei ihrem Terror- otorige feindliche Bombenflugzeuge von der deutschen Abwehr vernichtet worden. Schſeber- und Schwarzhandels- geschüfte in USA Stockholm, 6. Mal. Die amerikanische Wochenschrift„Time“ zeigt an Hand eines vom„Office of Price Administration“ aufgestellten Untersu- chungsberichtes die Preisüberschreitungen auf dem Benzinmarkt und Lebensmittelhan- del auf. Schiebertum, Schmuggel und Schwarzhandel haben ungeahnte Ausmaße angenommen. Von 500 Tankstellen haben danach 70 Prozent, von 12 000 Lebensmittel- händlern 40 Prozent die festgesetzten Höchst- preise überschritten. Der Reifenschmuggel wird systematisch von einer großen Gang- sterorganisation durchgeführt, nachdem die Gummireifen aus dem Handel gekommen sind. IN WENIGEN ZEILEN ner Führer verlleh das Ritterkreut des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant d. M. R. Gottfried Donat, Kompaniechef in einem Inf.- Regiment. Reichsminister Dr. Goebbels hat dem Archl- tekten Ministerialrat a. D. Robert Pöverlein in München zur Vollendung seines sechzigsten Lebensjahres in Anerkennung seiner Verdien- ste um das deutsche Kunsthandwerk die herz- lichsten Glückwünsche übermittelt. Hauptstadt ein. Während seines Aufenthaltes velic, empfangen. stadt, Dr. Kowacz, zu einem kurzen Besuch in Preßburg, wo er von Ministerprüsident Tuka empfangen wurde. meinschaft“ in Danzig stiftete Gauleiter For- beste wissenschaftliche Forschungsarbeit. Generalmajor der Flieger, Mario Piecini, der Kommandant der italienischen Luftwaffe in Slowenien und Dalmatien fand in Erfülluns seiner Aufgaben den Tod. übte am Dienstag zum ersten Male in diesem saison in Stockholm spielte er eine volle Stunde mit unverminderter Spannkraft. Von 40 000 Kareliern, die vor den Bolsche- wisten geflüchtet waren, sind bereits wieder 25 000 zurückgekehrt, so daß in den mit Finn- land wiedervereinigten Gebieten rege Aufbau- tätigkeit herrscht. Die Mörder des belgischen Havuptschriftlei- ters Paul Collins, verhetzte Elemente und ge- meingefährliche Verbrecher, die noch zwei weitere Attentate auf dem Gewissen haben, wurden zum Tode verurteilt. Nuri Said Pascha, Ministerpräsident von Englands Gnaden, hielt wesen der sich häu- kenden Aufstände im Irak eine Ministerrats- sitzung ah, warnte die Bevölkerung in einer Erklärung, sieh an verräterischen Umtrieben zu beteiligen und drohte mit dem Standrecht. Hakenkreuzbanner Verlag und Druckerei.m. b. M. verla direktor: Dr. Waiter Mehls(2. Z2. im Felde), Schritt- leitung: Hauptschriftleiter: Fritz Kais er. Stellvertreter: eines rumäniscnen Obersten.. Dr. Heinz Berns, chei vom Dienst; Julius E t 2. Der Reichsführer h Heinrich Himmler traf gestern zu einem Besuch in der kroatischen wurde der Reichsführer vom Staatsführer des unabhängigen Staates Kroatien, Dr. Ante Pa- „Korpsführer Kraus wellte auf Einladuns des Oberbürgermeisters der slowakischen Haupt- kämpfend die Sti ster einen„Nikolaus-Kopernikus-Preis“ für die ini Kritiscn und tinique sei sehr gespannt und d utrer iied ist inneren Unruhen, ist aber überzeust, daſ in einer halbamtlichen Erklärunsg die betreffenden Gebiete angegriffen hätten. angriff auf Dortmund in der Nacht zum 5. Mai haben sich durch nachträglich gemel- dete Abschüsse der Marineflak um weitere zwei viermotorige Bomber erhöht. Damit sind bei diesem Angriff insgesamt 38 mehr⸗ Bez.-Dir. a. Uferstr. 10. Das 60. arbeiter Georg Vög. Das Fest der silber Bei Gründung der„Nikolaus-Kopernikus-Ge-„ dumpf die Sümpfe ——————— Groß-I Genf, 6. Mal. Ruhe und Ord- schnitt der Ostfront besonders schwere Ver⸗ luste. Bisher liegen Meldungen über den Ab- schossen wurden. Die Mehrzahl der Sowiet- Freitag, d Wunder Sie gehört eigentl Aber nur um sStein sen, Vorgärten ent! Stelle gleichsam At stadt und Randgebi⸗. aufgestapelt. Kindern wird hier turnen und balanc stücken. Kichern ib taͤnꝛzer Knie. wen Brigitt ist gerade Hand frei und taps Gegend.„Warum 3 tert?.. denkt das sitzt schon- mit de- auf den rostigen E Bis Mutti nachgela- senmatꝛ sich berei form“ angesessen. Aber was krabbe nachformen. Schienen her? Die raschelt. Brigitte ist ungemein neugierig. Mutter hinzukommt stumm auf das Ra kat die Kleine nie breiten Beinchen fl den Halmen, ein kommt hinterher. 4 ꝛzwei Kugelaugen,: lein aus dem Maul es über den biegsan Ein Soldat ist her hutsamer Hand d Zwischen seinen Fi- gelaugen ängstlich fassen traut sie sic/ Mutti dàs Ding in di das geht auch nicht wieder freilassen“, e will spazieren gehe möchte der ungeübt Sckli- opf.„ zieren ge standekommt. Wie jagt das Wunder ub uüber in die Hecken. ist noch lange das mit den Kugelaugen Rücken. KLEINE S' Verdunkelungsze Bekanntmachuneę enthält heute Ver stempelung der Eir teilung von Spar Konzerte der Stad rung des Pfälzerw. Mit dem EK I wu schek, Neckarau, Be meister Otto Fippl, ausgezeichnet. Das Kriegsverdies erhielt Kriegspfarr dienkirche), R 3, 3. Wir gratulieren. die Eheleute Heinric geb. Schwing, Nuits Georg Waas und Us5, u. Keine schriftli. Pakete an deut Das Deutsche Rc darauf aufmerksat sche Kriegsgefane in Feindesland k. lungen beigelegt zu beachten, daß S. gewicht für Briel Kanada und von? tannien, den brit überschreiten, die kete gelten. Die I nalen Komitees vc denen die Betreuu und Zivilinterniert ten obliegt, haben dungen der felr über Briefeinlager eine Beschlagnahi haben können. 3 FStraße na⸗ Kandalhtschka— trocken knatternd Sumpfwasser. Wa: Begriff steckt, da diere, die droben jenseits der finniscl erlebt haben, dies schaft Kareliens, schweigt, die Hitz „Straße“ sagt, meir ose Band von Sch Jahr seinen Lieblingssport unter freiem Him- mel aus. Bei Einleitung der Tennis-Freiluft- IStraße Der vierundachtzigjährige schwedische König sig“, das Hans H. nacl (Schützen-Verlag 1 erlebnishaft eindr. „sSie fraß sich durch die Sümpfe Karelien bis nach Murmanskbahn. U von Kilometern 1 befahrbare Verkeh Wäldern.“ Wenn Wald nicht eigent! des Wortes ist— Halden mit schütt. Birkenhaine geben ist er doch ein 8 barmherziger Wa Renntiermoos brer geflügelten Quälge von Raubtieren. E tausende von Bau geweichten Boden, der noch die letzt bolschewistischen sammengepferchte stöhnen scheinen. Eisenbahndammes. bis nach Salla fö bannterl“ So beri. linique „HB“*) Genk, 6. herfall auf die ique wird von ess fast ohne gekündigt. UP der amerikani- habe, daß sich que eine plötz- ze. Eine Inter⸗ jetzt so gut wie lauptstadt von „ würden Un⸗ ung gemeldet. n Admiral Ro- Lage auf Mar⸗- 1d kritisch und daſß die USA- Zuhe und Ord⸗ ts von solchen überzeugt, daſ rikanern gegen erblockade wie anzierten Wüh⸗ „Unruhen her- hatten bis vor it der Behaup- ersorgungsbasis ent, sich einen erfall zu schaf- hen Erklärung nen Behauptung ison festgestellt, ig wisse besser Behauptungen a auch erklärt, nische Beobach- chy fügte man essen daran er- in England oder ldzug wegen an- -Boote durch ene gesetzt wor- SA kurz darauf gegriffen hätten. Fashington wohl hauptung, Mar- dote versorgt, in zu der Tatsache ja mehrere Mo- über diese west- den, dürfte man ruhen auf Mar- Donnerstag ige Mai IB-Funk) Zitkräfte erlitten d südlichen Ab- ars schwere Ver- gen über den Ab- chen Flugzeugen käümpfen und 16 Zuftwaffe abge- zahl der Sowiet⸗ von Orel ver-⸗ ner Nacht Mai. HB-Funk.) ei ihrem Terror- der Nacht zum chträglich gemei- flak um weitere erhöht. Damit gesamt 38 mehr⸗ enflugzeuge von rnichtet worden. arzhandels- USA tockholm, 6. Mal. enschrift„Time“ „Office of Price Uten Untersu- überschreitungen Lebensmittelhan- Schmuggel und eahnte Ausmaße ankstellen haben )00 Lebensmittel- gesetzten Höchst- Reifenschmuggel er grohßen Gang- hrt, nachdem die andel gekommen ZEILEN Ritterkreui des leutnant d. M. R. hef in einem Inf:⸗ is hat dem Arch!⸗ obert Pöverlein in seines sechzigsten is seiner Verdien- Ftraße noaci Kondolatschka/ Kampt im karelischen Urwald andwerk die herz- mittelt. rich Himmler traf in der kroatischen eines Aufenthaltes n Staatsführer des tien, Dr. Ante Pa- auf Einladung des wakischen Haupt- kurzen Besuch in sterpräsident Tuka us-Kopernikus-Ge⸗ ete Gauleiter For- ikus-Preis“ für dile chungsarbeit. Mario Piceini, der hen Luftwaffe in fand in Erfüllung schwedische König en Male in diesem unter freiem Him- r Tennis-Freiluft- r eine volle Stunde aft. 2 vor den Bolsche- nd bereits wieder in den mit Finn- leten rege Aufbau- n Havptschriftlei- Aemente und ge- „ die noch zwei Gewissen haben, isterpräsident von en der sich häu- eine Ministerrats- ölkerung in einer rischen Umtrieben it dem Standrecht. kerei.m. b. H. Verla 2. im Felde), Schrift- a 1s er. Stellvertreter: Dienst; Julius E t 2. Ma.. hier Eisenproſilen schaut das Gras in die Luft. Den EKindern wird hier das Warten nicht lang. Sie turnen und balancieren auf den Schienen- stücken. Kichern über das Verslein vom„Seil- tänzer Knie.. wenn er runnerfallt is er hie!“ Groß Mannfieim Freitag, den 7. Ma1i 1943 Wunder in der Hand Sie gehört eigentlich noch zum Stadtbereich. 1 Aber nur um Steinwurfweite sind Park, Wie⸗ sen, Vorgärten entfernt. So ist diese Halte- stelle gleichsam Atempause zwischen Innen- gstadt und Randgebiet. Vorrätige Schienen sind aufgestapelt. Zwischen den rostroten Brigitt ist gerade ſtügge geworden. Gſter als der Mutter lieb ist, macht sie sich von ihrer Hand frei und tapst auf eigene Faust in die Gegend.„Warum Mutti nur so ängstlich ꝛe⸗ tert?.. denkt das kleine Menschenlind und sitzt schon mit den weißen Höscken mitten auf den rostigen Eisen. Sitzen ist bequemer. Bis Mutti nachgelaufen kommt, hat der Ho- senmatz sich bereits eine rotbraune„Platt- form“ angesessen. Aber was krabbeit denn da ꝛwischen den Sehienen her? Die Grashalme wacleln, Papier raschelt. Brigitte ist keineswegs ängstlick, nur ungemein neugierig. Sie guckt und forscht. Als Mutter hinꝛukommt, deutet die kleine Hand stumm auf das Raschel-Etwas im Gras. Das hat die Kleine nie geseken: Auf vier ſlinleen, breiten Beinchen ſtitzt ein Tierchen zwischen den Halmen, ein feinbeweglieher Schwanz kommt hinterker. Aus dem Köpfcken schauen ꝛwei Kugelaugen, und spitz jdhrt ein Züng· lein aus dem Maul. Leuchtend grin schillert es über den biegsamen Körper. Ein Soldat ist herzugetreten und hat mit be- hutsamer Hand das Tierchen eingefangen. Zuischen seinen Fingern sieht Brigitt die Ku- gelaugen ängstlien kerausschauen. Aber kinzu- fassen traut sie sich doeh nicht. Vielmehr soll Mutti das Ding in die Handtasche papłken. Aber das geht auch nicht.„Wir wollen die Eidechse wꝛieder freilassen“, schlägt die Mutter vor.„Sie will spazieren geken wie Brigitt.“ Vergeblich möchte der ungeübte Mund das Wort Eidechse nachformen. Schließlich schüttelt sie den Kopf.„. zieren gehen..“ ist alles, was zu- standekommt. Wie ein kleiner, grüner Pfeil jagt das Wunder uber das Straßenpflaster hin- über in die Hecken. In den Augen der Kleinen ist noch lange das Staunen über das Tierlein mit den Kugelaugen und dem grünschillernden Rücken. 40 KLEINVE SrADTCERONIX Werdunkelungszeit: von 21.45 bis.30 Uhr Bekanntmachungen. Unser Anzeigenteil henthält heute Veröffentlichungen über Ab- stempelung der Einkaufsausweise, über Ver- teilung von Spargel, über die Sonntags- Konzerte der Stadt und die 5. Planwande- rung des Pfälzerwaldvereins. 8 Mit dem EK I wurde Obergefr. Josef Kubit- schek, Neckarau, Belfortstraße 41, und Wacht- meister Otto Fippl, Rheinau, Pfingstbergstr. 21, ausgezeichnet. Das Kriegsverdienstkreua I. Kl. m. Schw. erhielt Kriegspfarrer Bürck(früher Konkor- dienkirche), R 3, 3. Oppngengs be- n. Kaflenberger „Heute feiert r 75. Bez.-Dir. a. D. Anton Baumstarck, Jlvesheim, Uferstr. 10. Das 60. Lebensjahr begeht Bahn- arbeiter Georg Vögele, Mvesheim. Das Fest der silbernen Hochzeit begehen heute die Eheleute Heinrich Rupprecht und Frau Anna geb. Schwing. Nuitsstraſſe 16, und das Ehepaar und Frau Hilda, geb. Gaber, Keine schriftlichen Mitteilungen in Pakete an deutsche Kriegsgefangene Das Deutsche Rote Kreuz macht nochmals darauf aufmerksam, daß Paketen an deut- sche Kriegsgefangene und Zivilinternierte in Feindesland keine schriftlichen Mittei- lungen beigelegt werden dürfen. Dabei ist zu beachten, daß Sendungen, die das Höchst- gewicht für Briefe von 170 Gramm nach Kanada und von 250 Gramm nach Großbri- tannien, den britischen Besitzungen usw. Uberschreiten, die in diesen Ländern als Pa- kete gelten. Die Delegierten des internatio- nalen Komitees vom Roten Kreuz in Genf, denen die Betreuung der Kriegsgefangenen- und Zivilinterniertenlager in den Feindstaa- ten obliegt, haben immer wieder Beanstan- dungen der feindlichen Zensurbehörden über Briefeinlagen in Paketen erhalten, die eine Beschlagnahme der Pakete zur Folge haben können. DS————————————————————————————————— Kandalhtschka— Seltsam klingendes Wort, trocken knatternd und platschend wie vom Sumpfwasser. Was aber wirklich in diesem Begriff steckt, das wissen unsere Grena- diere, die droben am einsamsten Weltrand zenseits der finnisch-sowjetrussischen Grenze kämpfend die Straße nach Kandalatschka erlebt haben, diese tückische Urwaldland- schaft Kareliens, in der jeder Vogellaut schweigt, die Hitze in Mückenwolken brütet, dumpf die Sümpfe hocken. Und wenn man „Straße“ sagt, meint man jenes„breite, ufer- ose Band von Schlamm, Knüppeln und Rei- sig“, das Hans H. Henne in seinem Buch „Straße nach Kandalatschka“ (Schützen-Verlag Berlin, 19 Abb., 172.) s0 lerlebnishaft eindringlich vor Augen führt. „sSie fraß sich durch den Urwald und durch die Sümpfe quer durch Lappland— Karelien bis nach Kandalatschka an der Murmanskbahn. Und sie war über Hunderte von Kilometern hin der einzige halbwegs befahrbare Verkehrsweg in diesen riesigen Wäldern.“ Wenn auch dieser karelische Wald nicht eigentlich ein Urwald im Sinne des Wortes ist— niedrige Bäume, weite alden mit schütterem Waldbestand, kleine Birkenhaine geben ihm das Gepräge— 80 ist er doch ein gewaltsamer, starrer, un- barmherziger Wald. Das zundertrockene Renntiermoos brennt wie Pulver und seine Igeflügelten Quälgeister sind eine andere Art von Raubtieren. Hier und dort ragen Zehn- tausende von Baumstümpfen aus dem auf- geweichten Boden, aus dieser Flucherde, in der noch die letzten Seufzer all der in den polschewistischen Konzentrationslagern zu- sammengepferchten Männer und Frauen zu stöhnen scheinen.„Unter jeder Schwelle des Zisenbahndammes,. der von Kandala-schka bis nach Salla führt, liegt ein toter Ver- — bannter!“ So berichten die Finnen. A Der zu Beginn dieses Jahres ergangene Aufruf des Gauleiters zur weiteren Vermeh- rung der Kriegsgärten hat in Baden und im Elsaß starken Widerhall gehabt. Nach den Berichten der Kreisleiter hat sich die Zahl der 1942 bereits vorhandenen Kriegsgärten auf 35 385 erhöht. Die badischen Kreise mel- den eine Zunahme von 13 386 auf 23 937, die elsässischen von 6216 auf 11 448. Die durch die Aktion aus bisherigem Brachland ge- wonnene Gesamtfläche beträgt 3149,88 Hektar gegenüber 2398,42 Hektar im Vorjahr; an der Steigerung ist Baden mit einem Bestand von 23438,17 gegenüber 1905,02 Hektar im Jahr 1942 beteiligt, das Elsaß mit 301,71 gegen 493,40 Hektar. In der Zahl der Kriegsgärten steht Mann- heim mit 3508 weit an der Spitze, nachdem der Kreis 1942 bereits 2643 Kriegsgärten in Bearbeitung genommen hatte. Die Zunahme der neu gewonnenen Brachlandflächen be- trägt nahezu 250 Hektar(von 126,40 auf 369,27 Hektar). An zweiter Stelle folgt die nüchstgrößte Stadt des Gaues, Straßburg, mit 3800 gegenüber 1900 im Vorjahr. Auch der Kreis Lörrach verdient Hervorhebung, wo die Zahl von 1239 auf 1863 stieg. Ebenso sind in Karlsruhe zu den 1222 Kriegsgärten des Vorjahres weitere 310 gekommen. So weisen alle badischen und elsässischen Kreise eine beträchtliche Vermehrung ihrer Kriegsgärten auf. Diese Ergebnisse der durch die Partei ge- Zahl der Kriegsgürien iasl verüoppelt Der Erfols der Aktion des Gauleiters im Jahr 1943/ Mannhęim hält die Spitze —————— 4 6 leiteten Aktion lassen erkennen, mit wel- cher Findigkeit neues Gelände aufgespürt wurde, um es der Ernährung vor allem der großstädtischen Bevölkerung dienstbar zu machen. Längst haben wir uns daran ge- wöhnt, daß an öffentlichen Plätzen zwischen historischen Gebäuden und in bekannten Parks Beete mit Kohl, Bohnen, Tomaten und anderen Gemüsearten entstanden sind. Viele Vor- und Ziergärtchen werden jetzt nutz- bringend verwendet. Je nach den örtlichen Verhältnissen waren die Methoden ver- schledene, um die neuen Kriegsgärtner mit Saatgut, Düngemitteln usw. zu versorsen. Durch fachmännische Beratung wurde ih- nen die ungewohnte Arbeit sehr erleichtert. Eine wie geringe Fläche in der Regel schon genügt, um eine Familie mit dem nö- tigen Gemüsebedarf zu versorgen, zeigten die bereits veröffentlichten Beispiele erfolg- reicher Kleingärtner unseres Gaues. Wo es galt, größere Brachlandflächen in einer Großstadt in Bearbeitung zu nehmen, wurde ein besonderer Arbeitseinsatz organisiert. In Mannheim wurde bekanntlich an der Einfahrt zur Reichsautobahn durch Schulen ein bisher verödetes Gelände fruchtbar ge- macht, wobei der Kreisleiter selbst den „ersten Spatenstich“ tat. In vielen Industrie- werken griflen Betricbsführer und Gefolg- schaft nach Feierabend zu Pickel und Spa- ten, um brachliegendes Fabrikgelände in Gemüseland umzuwandeln. Ubergabe der Hermann-Göring-Spende Heute, Freitag, 10 Uhr, wird am Parade- platz die Hermann-Göring-Spende dem Kreisleiter durch einen Offlzier der Luft- waffe übergeben. Die Mannheimer werden gebeten, an der Feier der Ubergabe der für unsere Total- und Schwerfliegergeschädig- ten bestimmten Spende an Kleidern, Schu- hen und Wäschestücken zahlreich teilzu- nehmen. Ein Musikkorps der Luftwaffe wird die kurze Feier musikalisch um- rahmen. Beauftragte für Heizungsfragen Im laufenden Kohlenwirtschaftsjahr müs- sen die Verbraucher mit weniger Kohle als im Vorjahr auskommen. Um es ihnen zu er- möglichen, die erforderlichen Einsparungen vorzunehmen und mit den geringsten Koh- lenmengen den größten Heizeffekt zu er- zielen, ist eine Vereinbarung zwischen der Reichsvereinigung Kohle, der Reichsstelle für Kohle und dem Leiter der wohnwirt- schaftlichen Verbände getroffen worden. Danach übernimmt es die Organisation der wohnwirtschaftlichen Verbände, der im we- sentlichen die verbünde und Vereine der Hausbesitzer, Siedler usw. angehören, die Hausbesitzer, Vermieter, Mieter und Heizer im richtigen Bedienen und pfleglichen In- standhalten der Ofen sowie dem Vermeiden von Wärmeverlusten zu schulen. Sie veran- laßt Instandsetzungen jeder Art an den Feuerstätten, plant den zweckmäßigen Ein- satz der hierzu benötigten Arbeitskräfte und prüft laufend, ob die Verbraucher ihre wärmewirtschaftlichen Ratschläge befolgen. — schaftsämter solchen Verbrauchern, die diese Ratschläge nicht befolgen, gegebenen- falls die zur Verteilung kommenden Koh- lenmengen stärker kürzen können als ande- ren Verbrauchern. Zur Durchführung dieser Vereinbarung werden aus den Kreisen der Hausbesitzer, Eigenheimbesitzer, Siedler usw. besondere„Beauftragte für Helzungs- fragen“ ernannt, die im Laufe der Zeit je- den einzelnen Haushalt aufsuchen werden. Ferner sollen Heizgemeinschaften und Handwerker-Instandsetzungskolonnen gebil- det, die Lehrgemeinschaften„Heize richtigꝰ weitergeführt, die Beratungsstellen für Zen- tralhelzungsbesitzer ausgebaut und Zentral- helzungsgemeinschaften aufgebaut werden. Volksschädlinge am Werk. In letzter Zeit wurden in Ludwigshafen fortgesetzt Keller- einbrüche verübt und Kleidungs- und Wä⸗ schestücke gestohlen, die zur Sicherung vor Luftangriffen in den Kellerräumen aufbe- wahrt wurden. An die Bevölkerung seht die Aufforderung mitzuwirken, diesen Volks- schädlingen das Handwerk zu legen und Wahrnehmungen, die zur Ermittlung oder bperführung der Täter dienen können, bei der nächsten Polizeidienststelle oder der Kriminalpolizeistelle in Ludwisshafen am Rhein, Wittelsbachstraße 3, zu melden. ——————————————————————————————— In solchem Gelünde die Bunkerberge der Bolschewisten angehen, in tagelangem Schweigen durch die Dickichte schleichen, schwer atmend unter den Lasten, umschlos- sen vom Totenwald, Düsterwald; Sumpf- wasser in den Stiefelschäften, jähe Begeg- nungen mit feindlichen Spähern ausfechten, zwischen fröstlich kalten Nächten und dun- stig schwelenden Tagen den Kampf vortra- gen, Kletterei über Fels- und Geröllblöcke, durch verfllztes Astwerk— dies alles ver- einigt sich zu unvorstellbaren Leistungen in- mitten eines Ringens, das wie überall den Typ des harten und zähen deutschen Grena- diers beweist. Es ist das Verdienst dieses packenden Berichtbuches, daß es einmal Tat und Soldatentum dieser einsamsten aller Fronten Bild und greifbare Vorstellung werden läßt, als Tagebuch der großen, schweren Waldschlachten des Nordens. Dr. Oskar Wessel. Front und Arbeitswelt J. Lut z, Mannheim und A. Fuß, Frankfurt Der Frankfurter Kunstverein zeigt im Monat Mai unter dem Leitwort„Front und Heimat in der Zeichnung“ Aquarelle, Zeichnungen und Graphiken von Albert Fuß Crankfurt am Main) und Joachim Lutz(Mannheim). Die Ausstelluns ist dar- um besonders fesselnd und interessant, weil sie mit den Zeichnungen Albert Fuß' aus dem Kohlenbergbau kriegswichtige Arbeit der Heimat eindrucksvoll und ohne Pathos zeigt, während die zarten ausdrucksstar- ken und wahrempfundenen Aquarelle und Zeichnungen Joachim Lutz' erkennen lassen, daß der Künstler auch an der Front, sobhald nur einmal die Kanonen schweigen, fähig und willens ist, Eindrücke aufzunehmen und künstlerisch zu gestalten. Beide Künstler sind von Hause aus Graphiker mit einem K e Dies ist insofern wichtig, als die Wirt- Bezugscheinpflicht für Pelzmüntel und Pelzkragen Im Interesse einer gerechteren Verteilung hat der Reichsbeauftragte für Rauchwaren im Einvernehmen mit den sonst zuständigen Stellen nunmehr eine Verbrauchsregelung kür Frauenpelzmüntel und Frauenpelzjacken erlassen. Danach dürfen Frauenpelzmäntel und Frauenpelzjacken nur noch segen Bezugscheine an Verbraucher abgegeben und von ihnen bezosen werden. Die Abgabe unc der Bezug von Frauenpelzmäntel und Frauen- pelzjacken erfolgt gegen Bezugscheine, die auf Frauenwintermäntel ausgestellt sind Zuwiderhandlungen gegen die Bezusschein- pflicht sind mit Strafen bedroht. Die An- ordnung ist sofort in Kraft getreten. Sie gilt auch in den eingegliederten Ostgebieten unc in den Gebieten von Eupen, Malmedy und Moresnet, sowie sinngemäß auch im Elsaß Lothringen und Luxemburg und im Bezirk Bialystok, sowie in der Untersteiermark und in den besetzten Gebieten Kärntens und Krains. Ab 1. Juli neue Raucherkarten Mit dem Monat Juni laufen die gelten- den Raucherkarten ab. In einer Anordnung des Reichswirtschaftsministers wird für die ab 1. Julf neu auszugebende Raucherkarte der Personenkreis im wesentlichen in dæ- bisherigen Weise festgestellt. Raucherkon- trollkarten erhalten wie bisher münnliche Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, sofern sie nicht der Wehrmacht an- gehören, ferner weibliche Personen, die das bensjahr vollendet haben. Die Ausgabe von Kontrollkarten an alle Wehrmachts- angehörigen entfallen ab 1. Juli. Nur Wehr- machtsurlauber von Truppenteilen, deren Standorte sich außerhalb des Heimatkriegs- gebietes befinden, erhalten die bisher schon bekannten sogenannten Kontrollausweise. Kontrollausweise werden ferner an Per- sonen ausgegeben, die sich vorübergehend im deutschen Reichsgebiet aufhalten. 25. Lebensjahr, aber noch nicht das 55. Le- Dauer rechnen. Aufbewahrung von Fundgegenständen bDer Ministerrat für die Reichsverteidi- gung hat mit Gesetzeskraft eine Verord- nung erlassen, in der die Anzeigenpflicht, der Eigentumserwerb und das Benutzunss- recht des Finders neu geordnet werden. Die verordnung will verhindern, daß Fund- sachen, unter denen sich vielfach ver- knappte Gegenstände des lebensnotwendi- gen Bedarfs befinden, für längere Zeit un- benutzt bei den Fundämtern lagern, und will gleichzeitig die mit der Behandlung und Verwaltung von Fundsachen verbun- dene vVerwaltungstätigkeit vereinfachen. Die Wertgrenze für die Pflicht zur An- zeige eines Fundes bei der Polizeibehörde wird bis auf weiteres von drei auf zehn Reichsmark erhöht. Ebenso bedarf es im Geltungsbereich des Bürgerlichen Gesetz- buches bis auf weiteres der Bekanntma- chung oder Anzeige eines Fundes nur, wenn die Sache mehr als zehn Reichsmark wert ist. Die Frist, mit deren Ablauf der Finder das Eigentumsrecht an der Fund- sache erwirbt, wird bis auf weiteres von einem Jahr auf drei Monate verkürzt. So- weit es sich um Geldbeträge von mehr als 100 RM handelt, um Wertpapiere oder Kostbarkeiten, bleibt es bei der bisherigen Regelung. Vor dem Einzelrichter: Das grenzte an Plünderung Die 30jährige Elisabeth Huditz hatte in einem Raum gestohlen, in dem ganz beson- ders der Geist der Gemeinschaft herrschen soll. Sie sah da eine Tasche liegen, aus der sie 300 RM entnahm. Die Hälfte des Geldes verlor sie gleich auf dem Gang. Um die andere Hälfte behalten zu dürfen, machte sie vor dem Kriminalbeamten und dem Untersuchungsrichter allerlei Manö- ver. Schließlich legte sie doch ein Ge- ständnis ab, um es gleich darauf zu wider- rufen. In der Hauptverhandlung tat sie sowohl als auch. An der Tasche will sie richtiggehend hängengeblieben sein. Das herausschauende Taschentuch hatte es ihr angetan und sonst nichts. Und ausgerech- net in diesem Taschentuch fand sie dann die 800 Mark. So sagte sie wenigstens. Die als Zeugin vernommene Besitzerin der Tasche bezweifelte sehr, daß das Taschen- tuch herausschaute. Daß die Angeklagte die Hälfte des Geldes gleich verlor, mag, seine Richtigkeit haben, daß sie die vest- lichen 400 RM auch nach der Entdeckung des Diebstahls so hartnäckig versteckte, nur um sie unbemerkt wieder an ihren Platz zu bringen, erschien dem Richter be- deutend weniger sicher. Wer in einem solchen Raum stiehlt, ist ein Volksschädling, wenn ihn das Gesetz auch nicht ausdrücklich so- bezeichnet. Hier grenzt jeder Diebstahl zum Nachteil eines anderen Volksgenossen an Plünde- rung. Der Richter schickte die heftig wei- nende Angeklagte, die bisher unbescholten durch das Leben ging, auf ein Jahr ins Gefängnis. Das Geld ist ja bis auf den letzten Pfennig wieder beigeschafft. fab. Ausführung von Transporten. Auf Grund des Reichsleistungsgesetzes sind nicht nur die ausgesprochenen Fuhrunternehmer, son- dern überhaupt alle Besitzer von Beförde- rungsmitteln verpflichtet, Transportaufträge des zuständigen Fahrbereitschaftsleiters auszuführen. Wer sich ohne triftigen Grund weigert, muß nicht nur mit strenger Be- strafung, sondern auch mit der Beschlag- nahme seines Beförderungsmittels für die e HEIMAT-NAcHRICHTEN Neckargemünd. Im Alter von 79 Jahren starb Rektor i. R. Wilhelm Streng. Seine Bücher über badische Heimatkunde, die in der Schule sehr geschätzt waren, werden seinen Namen erhalten. osbach. Unter dem Verdacht, eine grö- gere Anzahl von Kaninchendiebstählen be- gangen zu haben, die die Kleintierhalter in Mosbach und Umgebung lange Zeit beun- ruhigten, wurden zwei vorbestrafte ältere Männer festgenommen und in das Amtsge- fängnis eingeliefert. Neustadt. Eine hiesige Frau wurde dem Strafrichter vorgeführt, weil sie ihre drei kleinen Kinder derartig verwahrlosen ließ, daß sich die Fürsorgebehörden der Kinder annehmen mußten. Die gewissenlose Mutter ließ die Kinder tage- und näüchtelang allein. 555 Kinder wurden dem Waisenhaus über- geben. besonders gut entwickelten Sinn für Ge⸗ wissenhaftigkeit der Zeichnung bis ins kleinste. Joachim Lutz hat Bilder aus dem Westen, aus der lichtdurchfluteten Weltstadt an der Seine, aus verträumten kleinen Flecken und aus der Weite des Ostens in einer für ihn charakteristischen feinen zar- ten Darstellung, in sparsamsten aber s0 le- bendigen und wahrhaftigen Farben ausge- stellt. Im Auftrag der obersten Bergbaube- hörde ging Fuß der Arbeit des Bergmanns nach und gestaltete sie, fern von Aler Knappenromantik, in ihrer Größe und in ihrem Ernst. Dr. Wilfriede KHolz bach Die Fremdbäume von Weinheim In Weinheim an der Bergstraße hat Frei- herr Christian von Berckheim bekannt- lich in den siebenziger Jahren des vorigen Jahrhunderts forstliche Kulturen mit vor- wiegend nordamerikanischen und ostasiati- schen Holzarten angelegt. Unter ihnen sind außer der vielbewunderten Atlas-Zeder(Ce- drus atlantica), der Riesenlebensbaum(Thu- japlicata), die Nootka-Zypresse(Chamaecy- aris nootkatensis), die Suigi- oder Sichel- anne(Cryptomerica japonica) und viele an- dere, vor allem aber die Riesensequole(Se- quoia gigantae) zu finden. Letztere, auch Mammutbäume genannt, gedeihen ausge- zeichnet in den vorgefundenen klimatischen und Bodenverhältnissen. Gerade in Wein- heim ist der größte und bestandsmäßige An- bau dieses Mammutbaumes in Europa über- haupt. Die Bäume haben heute im Alter von etwa siebenzig Jahren eine mittlere Höhe von dreißig Meter erreicht. Der höch- ste Baum mißt 35 Meter, der stärkste hat einen Umfang von 85 Tentimeter und die Masse beträgt etwa 750 Festmeter je Hektar. Der Bestand steht im Lößboden. Mißerfolge bei anderen forsthaulichen Anbauversuchen in Europa sind wohl auf klimatische und andere unbekannte Umstände, die dem Baum nicht genũügten, zurückzuführen. Kaiserslautern. Die Strafkammer Kaisers- lautern verurteilte den fünfzig Jahre alten vorbestraften Fuhrunternehmer Johann Ruth von Enkenbach zu einem Jahr Gefängnis. Zu seinen Wilddiebereien verwendete er Tellereisen. Pirmasens. In Pirmasens wurde der 48 Jahre alte Franz Jennewein verhaftet, weil er an einer Kriegerwitwe einen Notzuchts- versuch unternommen hatte. Adenau. Als ein Einwohner seinen Ofen wieder benutzen wollte, stellte sich beim Einheizen ein seltsames Hindernis heraus. Der Ofen.g nicht und bald war das Zim- mer dicht voller Qualm. Als man der Ur- sache der Verstopfung nachging, entdeckte man im Schornstein ein Vogelnest, das be- reits geraume Zeit benutzt sein mußte, denn es befanden sich fünf Eier in dem Nest. Be- hutsam wurde das Nest von seinem unge⸗ wöhnlichen Platz entfernt und in der Ast- gabel eines Baumes neu„montiert“. Schauspielermasken, die gemalt werden Seltsames vom chinesischen Theater „Eine Eigentümlichkeit des chinesischen Theaters ist es, daſß die Schauspieler Mas- ken haben, die auf ihr Gesicht gemalt wer- den. Es ist eine schwierige und viel Ubung und Geduld erfordernde Kunst, von der H. E. Krüger in der von Martin Hürlimann herausgegebenen Monatsschrift„Atlantis“ Merkwürdiges berichtet. Die Sitte ist in der Zeit der Ming-Dynastie(1368-1643) entstan- den, während vorher auch in China Masken getragen wurden. Damals bildeten sich je- doch feste Regeln für die Bemalung der Ge- sicher heraus. Um das Gesicht zu vergrößern, rasiert der Schauspieler, der sich selbst be- malt, die obere Stirn und den Schädel bis zur Hälfte. Jede Rolle hat ihre bistimmte Maske, so daß an der Art der Zeichnuns bereits die darzustellende Person kenntlich ist. Im Laufe der Zeit ist die Maske immer komolizierter geworden und bietet sich heute in einer verwirrenden Fülle der Farben und Linienführung dem Beschauer dar. Jede Farbe hat ihre Bedeutung, und zwar bedeutet Rot Treue und Aufrichtigkeit. Pur- vur Treue im geringeren Grade, oft auch hohes Alter. Schwarz einfache gerade Cha- raktere. die jedoch recht grob und linkiech sind, Blau tigerartige Wildheit. Hartnäckig- keit und List, Gelb verborgene Schläue. Figenschaften wie Blau. nur im seringeren Maße, Grün Un-uverlässigkeit, abher auch Gottlosigkeit bei Geistern und Dämonen. Oranse und Grau hohes Alter. Gold und Sil- hber Würde und Vornehmheit: ein bleiches Weiß zeigt imwer einen Verröter an. wobei die Augenhrauen noch besonders dünn sge- zogen werden Um für den letzten Charaleter ein heiches stumyfes Avssehen zu erzielen. wird kein O in die Farbe semischt. wöh⸗- rend sſe bef aſſen anderen Charakteren da- durch den nötigen Glanz erhält. — CwInTScHATTS-NOTIZEN) Neue Bestimmungen für Anzelge und ————————————————————————————————— Arbeitsbuch für Ausländer Der Generalbevollmüchtigte für den Ar- beitseinsatz hat durch Verordnuns ein„A r- beitsbuch für Ausländer“ nach besonderem Muster eingeführt. Dieses beitsbuch erhalten die ausländischen Ar- beitskräfte durch das Arbeitsamt zugestellt. Der ausländische Arbeiter oder Angestellte hat das Arbeitsbuch bei Aufnahme der Be- schäftigung dem Unternehmer Zzu übergeben. Vor Beginn und nach Beendigung der Be- schäftigung hat er selbst das Arbeitsbuch aufzubewahren. Bei Beendigung der Be- beitsbuch nach Vornahme der vorgeschrie- Inhaber dem Arbeitsamt zur Eintragunsg einer amtlichen Bescheinigung über die Be- endigung der Beschäftigung vorzulegen. Die Mitnahme des Arbeitsbuches in das Ausland ist nicht gestattet. Der Inhaber muß es viel- das Reichsgebiet verläßt. Uber die im Reichsgebiet eingesetzten ausländischen Ar- beitskräfte wird auf der Grundlage der Ar- beitsbuchkartei eine zentrale Kartei in Ber- lin eingerichtet und laufend geführt; sie ent- hält die wesentlichen Angaben über Person und Beschäftigung des Inhabers des Arbeits- buches. Selbstverantwortliche Finanzierung Auf eine beachtliche Seite der Abschöp- fkungsmaßnahmen wies in der Hauptver- sammlung der Deutschen Bank Oswald Rös- ler hin. Die Bank begrüße die Abschöpfung nicht nur deshalb, weil sie eine stärkere Beanspruchung ihrer EKreditbereitschaft mit sich bringe, sondern weil eine selbstverant- wortliche Finanzierung das privatwirtschaft- liche Denken und den Zwang um exakten Kalkulieren stärke. Die so zu den unternehmerischen Führunssauf- gaben wie die für den glatten Verlauf der Produktion selber. In der Zeit ununterbro- chen wachsender Geldflüssigkeit war sie ungebührlich in den Hintergrund getreten; die Geldbeschaffung war zur bedeutungs- losen Nebensache herabgesunken, und es war zur Selbstverständlichkeit zeworden, daß man stets über flüssige Betriebsmittel in jeder Menge verfügte. Das bedeutete aber zugleich die Gefahr, daß mit sorgloserem Rechnen auch die Notwendigkelten des Kostensparens zu kurz kamen. Auf die Dauer kann die flnanzielle Vorsorge dem Unternehmer nicht dadurch abgsenommen werden, daß die öffentliche Hand ihm ent- geltlose Kredite zur Verfügung stellt. Nach- dem sie ihre Aufgabe eines schnellen In- gangbrinsens einer großen Rüstunssproduk- tion erfüllt haben, ist es gut, daß An- zahlungen jetzt verschwinden und Finanzie- rungsgrundsätzen Platz machen, wie sie aueli tür eine kommende Friedenszeit wieder Geltung haben werden. Backpulver- ohne Aroma. Nach elnem Be- schlug des Arbeitsausschusses der Back- und puddin⸗pulverindustrie ist mit Billigung der zuständigen amtlichen Stellen die Fürbuns und den. Vorhandene Packungen können noch bis zum 30. Juni 1943 aufgebraucht werden. Salnbra-Werke AG. Grenzach. Der. Rohüber- schuß beträgt 0,29(0,36) Mill. RM. Nach Abzug aller Aufwendungen verbleibt ein Gewinn von 2749(Verlust 4440) RM., um den der Verlust- vortrag aus 1941 auf 327 289 RM. vermindert wWird.'e Banz woist unter anderem aus: An- lagen 0,85(0,88), Umlaufsvermögen•96(0 94), darunter Wertpapiere.39(.35), Forderungen an Salubra AG Basel 0,29(0,33), Aktienkapital 1 MIII. RM., Verbindlichkeiten 0,69(unverän- dert) Mill. RM. 7,7 Miniarden Strafenbahn- Fahrgüste. Die Ausdehnung des Personenverkehrs der Stra- genbahnen setzte sich im Jahre 1942 im Zu- sammenhang mit den kriegsbedingten Struktur- Wandlungen im Nahverkehr der Städte fort. im Devtschen Reich(mit eingesllederten Ost- gebleten) wurden nach den Angaben des Stati- stischen Reichsamts im Aprilheft von„Wirt- schaft und Statistik“ insgesamt 7,7 Milliarden Perosnen gegen 6,7 Milliarden im Jahre 1941 befördert, das bedeutet eine Zunahme von rd. 15 Prozent. Die Straßenbahnwagen legten ins- gesamt 1,3 Mrd. Wagenkilometer zurück(das Neue Holzfaserplattenfabrik in Schweden. Die schwedische Wistavarfs A. B. hat beschlossen, in der Nähe ihrer Sägewerke und ihrer Na- tronzellulosefabrik bei Wistavarf eine Bauplat- tenfabrik zu errichten, die eine Jahreskapazität von 10 000 Tonnen Bauplatten haben soll. Die Baukosten für die Fabrik und die Maschinen- anlage werden auf rund 2 Mill. Kronen ge⸗ schätzt. Die Fabrik soll in einem Jahr be⸗ triebsfertig sein. Es gibt heute 200 bis 250 verschiedene Masken, von denen jede eine bestimmte Per- son, einen bestimmten Gott oder Dämon be- zeichnet. Zuwellen wird die gleiche Figur auch durch verschledene Masken wiederge- geben, wobel die abweichende Färbuns ais ein bestimmtes Alter oder auf ein bevor- stehendes Ereignis hindeutet. So werden die schwarzen Linien um Nase, Mund und Augen im Gesicht des Kriegsgottes Kvan Kuns in dem Schauspiel, in dem er den Tod erleidet, in bleicher, grauer Färbung wiedergegehen. Ebenso wird Ts'ao Ts'ao, einer der größten Verräter der chinesischen Geschichte, wohl die am häuflgsten dargestellte Figur, je nach dem Lebensalter verschieden geveist. wäh- rend die Grundfarbe, das bleiche Weiß, im- mer bestehen bleibt. 3 Pfiere oder Tierdämonen werden wieder- gegeben, indem das Gesicht mit einer halb getreuen Nachbiſdung des Kopfes eines Ti- gers oder eines Leoparden gemalt wird. Zu- kleidet: er trägt einen Umhns in der Farbe des Tieres und stülpt eine Nachbiidims des Koyfes über. wenn ein wirkliches Tier dar- gestellt wird. 5 Am 10., 12., 14. und 17. Mal veranstaltet die Reilthsmusikkammer im Casivo. R 1. 1, Syhilervorspielabende. Es spielen Schüler der Mittel-Oberstufe und Ausbildungsklasse. DAS RINDFUNK-PROGRAMM Freitag. Reichsprogramm: 12 35 bhis 12.45 Uhr: Bericht zur Lage; 15 bis 15.30 Uhr: Hei- Hatlieder; 15.30 bis 16 Uhr: Liedmhsſk von Hugo Rasch: 16 bis 17 Uhr: Buntes Konzert; 17.15 bis 19.30 Uhr: Unterhaltungsweisen: 18.30 bis 19 Uhr: Zeitspiesel; 19 bis 19.15 Uhr: Wehr- machtsvortrag; 19.15 bis 19.30 Uhr: Frontbe- richte: 19.45 bis 20 Uhr: Dr.-Goebhhels-Avtihel: „Der Krieg und die Juden“; 20.20 bis 29 Uhr: Rixners„ Der liebe Angustin“.- Deyuytschland- sonder: 17.15 bis 18.30 Uhr: Haydn. Dohnanvi, Brahms; 20.15 bis 21 Uhr: Chor- und Kommer- mvsik von Brahms; 21 bis 22 Uhr:„Die kluge“ von Karl Ort. schäftigung hat der Unternehmer das Ar- benen Eintragung vor der Rückgabe an den mehr dem Arbeitsamt zurückgeben, wenn er Aromatisterung von Backpulver untersagt wor- 32 Ooofache des Erdumfangs). weilen ist der Schauspfeler aueh sanz ver- Vorsorge für eine jederzeit ausfelchende Geldversorgung des Betriebes gehöre genau vier, gleitet in das Tal mit seinen saftigen Sichtig entlang bis zu einer jungen Fich- gestelltes Sechsergehörn, Sonnenlicht gleich Frühlingsfackeln zwi- der. kunftsbock für dieses und gewiß auch das Naipirsci im Odenwald/ von werner s 1ehoI Der Jäger hat die Höhe erreicht. Weit schweift von hier sein Blick über das Re- Wiesen gelben Rapsteppichen, braunen Ackern, blühenden Obstbäumen und ruht auf dem jenseitigen Waldhang, wo. Zzart- grüne Buchen und weißrindige Birken im schen dunkeln Fichten leuchten. Weit wird dem Jäger, der nicht mehr der Jüngste ist, die Brust bei dem schon so oft geschauten aber immer wieder neuen Frühlingswun- Er liebt seinen Wald im dunkel- grünen Sommerschatten, im farbenfreu- digen Herbstkleid, in der glitzernden Pracht des Winters, aber- so dünkt ihm- kann er je schöner sein als jetzt in seiner zum frohen Leben drängenden Jungfräulichkeit! Wie zur Bekräftigung seiner Meinung schmettert im nahen Haselbusch ein Buch- fink sein Lied und weiterhin ruft der Kuk- kuck fast ohne Ende seinen Namen. Ein Lächeln spielt um des Jägers Mund. Er schiebt den Drilling übers Kreuz und geht langsam den Höhenweg weiter. Hier und da stehen Rehfährten auf dem weichen Waldweg, und dort in dem Kie- fernhochwald haben wohl gar Sauen ge— brochen- seltene Gäste im Revier! Sie ha- ben ganze Arbeit geleistet, ein großes Stück des Waldbodens liegt wie umgepflügt. Auf- merksam betrachtet der Jäger die Sau- fährten, die sich im Heidelbeerkraut ver- lüeren- im Heidelbeerkraut, das übervoll behangen ist mit kleinen rötlichen Blüten und reiche Ernte verspricht. Nun schon einmal in dem Kiefernschlag, durchquert inn der Jäger bis zu einem tiefer gelege- nen Holzabfuhrweg und pirscht diesen vor- tenkultur. Langsam hebt er das Glas und sucht die Fläche ab. Bewegt es sich nicht dort zwischen den Ginsterbüschen, die schon das Gold ihrer Blüten zeigen? Eine Ricke ist es oder vielmehr ein Schmalreh, wie das gute Glas zeigt. Es ist schlank und zeigt nicht die Rundung der dicht vor der Mutterschaft stehenden Ricke. Da kann auch der Bock nicht weit sein! Weiter sucht das Glas- eine junge Birke zittert, als würde sie geschüttelt- der Jä- ger tritt etwas nach links und erblickt durch eine Lücke den Bock, der an der Birke sein Gehörn fegt. Jetzt wirft der Bock auf und äugt nach dem Schmalreh. Gut ist sein Gehörn zu erkennen, ein gut aber nicht viel höher als die Lauscher. Er trägt es wohl zum ersten Male und ist als junger Zu- nächste Jahr vor der Kugel des Jägers sicher. Der Wind steht günstig, Schritt für Schritt pirscht der Jäger an der Kultur vorbei, und es gelingt ihm, davonzukom- men, ohne das Pärchen zu stören. Ein Pirschpfad führt von dem Weg nach dem Hochsitz am Rande eines großen Ab- triebs, der im letzten Jahr aufgeforstet wurde. Behutsam erklimmt der Jäger, den Sitz, stellt den Drilling neben sich und Steckt sich seine Pfeife an. Es ist kurz nach sieben und bis zum Dunkeln gegen neun Uhr will er hier bleiben, um zu be⸗ obachten. Vergangenes Jahr im Herbst fehlte er hier einen Bock, der nur eine kurze Stange trug, vielleicht- vielleicht ist er seinem alten Standort treu geblieben. Ein Täuber ruckst im Fichtenhorst, erst zaghaft, dann voller und voller singt eine Drossel ihr abwechslungsreiches Lied. Das lichte Himmelsblau färbt sich rosa, Sonne ist hinter den Westhang gesunken. Gespannt überblickt der Jäger die große Fläche, läßt das Glas sinken und lauscht dem zunehmenden Vogelkonzert. Da- eine Bewegung! Auf 80 Schritt zeigt das Glas einen Fuchs, der neben einem Baumstubben mit gestellter Lunte vor einem Mauseloch steht. Jetzt springt er zu, verweilt noch einen Augenblick und schnürt dann gerade auf den Hochsitz zu. Drei oder vier Mäuse trägt die Fähe im Fang, ganz genau läßt es das Glas nicht erkennen und ziemlich ruppig sieht ihr Balg aus. Der Jäger sieht ihr schmunzelnd zu, wie sie dicht neben dem Hochsitz in der Dickung verschwindet. Sie hat Junge im Bau, denen sie Atzung zuträgt und steht als Mutter unter Schutz. Inzwischen ist drüben Rehwild ausge- treten: zwei Ricken und zwei vorjährige Kitze, die sich noch nicht von den Müttern getrennt haben. Sie tragen alle noch das graue Winterkleid, nur am Hals schimmert erst das rote Sommerhaar durch das Grau. Während der Jäger noch die Rehe betrach- tet, hört er ein leises Knacken hinter sich. Reglos horcht er gespannt und dort, wo der Fuchs eingewechselt ist, zieht ein Bock- der Bock auf die Fläche. Ohne Glas ist das Gehörn anzusprechen, rechts eine gut geperlte Sechserstange, links ein Knubben. Kaum 50 Schritt vor dem Sitz äst der Bock breit wie eine Schießscheibe. faßt der Jäger nach dem Drilling, visiert den Bock an, setzt ab. Noch sind es zwei Wochen bis zum Ende der Schonzejt dann wird der Bock auch rot sein, und dann- wer weiß ob er je wieder so gün- stig kommt. Aber er ist noch da, und mit ein wenig Weidmannsheil wird es schon gelingen, ihn zu rechter Zeit auf die Decke 2u legen. 5 Nach und nach deckt Dunkel die Fläche. Leise, ganz leise stiehlt sich der Jäger fort; das Rehwild schreckt nicht und beweist damit, daß er unbemerkt blieb. Froh des guten Anblickes zieht der Jäger der Jagd- hütte zu durch das Dunkel des Waldes, in der der Waldkauz die Käuzin mit schau- rigem Liebesruf lockt. — Im Alter von 74 Jahren ist in Breslau der Kunstmaler Hans Dreßler gestorben. Als Sohn des bekannten Riesengebirgsmalers Adolf Dreßler gehörte seine Liebe den Naturschön- heiten seiner Heimat. Friedrich-Billerbeck-Gentz, der seit 1933 das Dramaturgische Büro des Deutschen Bühnen- vertriebes leitete, wurde als Chefdramaturg an die Bühnen Düsseldorf verpflichtet. 60 Jahre alt wurde Ludwig Rahlfs, der Sänger der Lüneburger Heide. hervor mit der Komposition von 60 Hermann- Löns-Liedern. die- Langsam 1916 trat er pas UunrEIL 5 33858888888888583883833538835 A R N RnRoeoman vos O L b K RIE GE I/ 64. Fortsetzung Erna fand diesen Scherz Rogers taktlos. Sie richtete die geäüngstigten Augen hilfe- suchend auf Gleixner, der aber auf den Ton Rogers einging, indem er äußerte, im vor- liegenden Fall hätte er einmal das Gegenteil auszupauken. Das war keine Rohei-, sondern nur ein Versuch, dem unerträglich Düstern und Heikeln einen Anstrich von Launigkeit zu geben. Als Roger und Erna zu Ende gespeist hat- ten— Gleixner trank nur eine Flasche Ta- felwasser— brachen sie auf. um ein anderes Lokal zu besuchen. Hatte Erna gehofft, es werde ein stilleres sein, so sah sie sich ge- täuscht. Jarzmusik flel sie an. Blackbotton wurde getanzt. erklärte mit lachenden Augen der Rechts- anwalt, und Erna füste sich. Sie tranken ein scharfes Getränk, dessen Namen Erna sofort vergaß Wie eine schmale Flamme kroch es ihr durch den ganven Kör- Her. Der Dirigent der bald seufsenden. hald zamenden Kapelle batte ein merkwürdises Schulterzucken. das ihr Ubelkeit verursachte. Gleixner hielt einen gedankenglitzernden Vortrag über die Unterschiede von Moral und Recht, über die Kopflosigkeit der Benu- blik. über den römischen Anteil und den Einfhuiß Napoleons. Roger war zerstreut und schweéigsam. Erna suchte den Bonmots Zzu folgen, aber die gestopften Trompeten mach- ten ihr den Kopf schmerzend dick. und sie wußte nicht. worauf Gleixner hinauswollte. Er wurde immer heiterer. Seine Gedanken umgaben ihn leicht und anmutig wie Rauch- gekräusel. Er machte den beiden klar, daß ein ganz neuer Rechtsweg ersonnen werden müßte, ein Weg, der sich geschmeidig an allen Hindernissen vorbeizuwinden hätte. Ein Formfehler der ersten Ehe sei so zu konstruieren, daß sie von einer praktischen Gegebenheit zu einer praktischen Fiktion herabsinke. S „Davon hat Präsident Weber z2u Herrn Siewert gesprochen“, sagte Erna, die mit äu- gerster Anstrengung zuhörte. Gleixner tat es mit einer Gebärde groß- artiger Verachtung ab.„Ich kenne diesen Mann. Er ist ein Malheur. Sein Hirn besteht aus Gelatine. Seine politischen Aussichten sind jedenfalls gleich Null.“ Erna hielt es gleichwohl für geraten, ihm Näheres über Webers Ansicht zu sagen. Gleixner schien gerade mit diesem Mann verdruß gehabt zu haben. Sein Gesicht ver- lor den Zus souveräner Heiterkeit. Erna be- reute ihr Ungeschick. Kühler geworden, meinte der Rechtsan- walt, Inspiration sei alles. Er wolle sich, wenn sie es ihm gestatte, in den Komplex vertiefen, aus rein sachlichem Interesse. Er sei ein nicht unbefähigter Schachspieler, und er verdanke seine besten Lösungen der In- spiration. Es käme ihm zustatten, daß er einmal einen Aufsatz, man könne sasen. einen Essai über die Problematik der Kriegs- „Hier kommen mir die besten Gedanken“, copyright 1942 by Wilnelm Heyne verlag in Dresden und zwar vom Er hätte trauung geschrieben habe, kormal-juristischen Standpunkt aus. also eine gute Basis. Er sprach in einem fragenden Tone. Wollte er von Erna und Andreas in aller Form be- auftragt werden? Da bemerkte sie, daß sich Gleixners ungewisse Haltung an Roger wandte, der mißvergnügt in das Gesäusel der Jazzbläser starrte- „Sie haben doch damals geschrieben“, meinte Erna,„daß Sie die nötigen Informa- tionen Roger gab ihr Zeichen mit den Augen, und sie verstummte. Gleixner sah von einem Zzum andern:„Ich nabe nichts geschrieben, mein Kind. Sie müssen bedenken, daß Roger ein Phantast, manchmal sogar ein Gaukler st.4 „Und du bist ein krasser Rationalist“, ver- teidigte sich Roger mit hastigem Einwurf. Sie begriff, daß er sie getäuscht hatte. Aber sie sah auch ein Erröten über sein Ge- sicht eilen. Die beiden stritten in einem Jargon, dem sie nicht zu folgen vermochte. Sie hörte nur heraus, daß Roger einen andern Weg ein- schlagen wollte.„Manöver helfen hier nicht weiter, Ulil Es ist ein Ring aus Eisen gelegt. der kann nur mit einer Aktion gesprenęgt werden, von oben nach unten, nicht um- gekehrt.“ „Seine Lieblingsidee“. hänselte Gleixner, „ich habe ihn aber noch nie eine Idee aus- führen sehen.“ Sie sah betroffen zu Roger hin, der gering- schätzig die Achseln zuckte. Das Gewirr der Worte deckte mehr und mehr den Sinn die- ser Begegnung zu. Erna dachte mit einem innerlichen Aufstöhnen. wie weit sie doch vom Ziel entfernt sei. und sie wußte nicht, ob ihre Abneisuns segen den selbstgefälli- gen Rechtsanwalt nicht noch größer war als die gegen seinen Freund. Sicherlich hatte Roger recht. Mit Tricks und Finten kamen sie nicht durch. Die Be- freiung konnte nur von oben nach unten kortschreiten. Man müßte einen Menschen oder eine Instanz flinden. die auch ohne for- male Gründe die Verantwortung auf sich nahm kraft ihrer eignen wachgerüttelten Einsicht. So drückte es Roger aus, und sie stimmte ihm fast schwärmerisch zu. Das Jazzorchester erdröhnte wieder. Das Kornett keckerte, die Baß-Ophikleide brummte, würgend flelen die Sordinen ein, dunkel schwirrten die Saiten des Banjos. „EEs soll also wieder éinmal der berühmte Ausnahmefall konstruiert werden“, erklärte da der Anwalt,„es ist aber noch nie eine Ausnahme anerkannt worden, zu der man nicht wenigstens eine noch so schwache for- male Handhabe findet. Ihr müßt es mir schon glauben: Es ist die Stärke unseres Rechts, daß es keine, wie immer geartete Ausnahme duldet. Und es ist zugleich seine Schwäche. Fälschungen, Raub, Meineid, Mord, und was es sonst noch in schönen Sa- chen gibt, alles kann ins Vieldeutige umge- bogen 50 eindeutig ist wie dieser Fall. das wird jedem Richter wie das Einmaleins vorkom- men, wenn man nicht einen hineinschmuggelt.“— Als Erna nachher mit Roger allein war, sagte er:„Es war ein Irrtum, Frau Erna. Ich wußte es im voraus. diesem Punkt nicht verständigen. Uli ist el- Aber was in formalem Sinne Rechenfehler Wir können uns in nem solchen Fall einfach nicht gewachsen.“ Er wollte Erna überreden, das Gespräch mit ihm anderswo fortzusetzen. Sie aber war so müde, daß konnte. So brachte er „Ich lasse wohler sein, sie zu ihrem Hotel. wenn er morgen nicht mehr sie sich kaum aufrechthalten Un vorausfahren. Mir wird zugegen ist, und wir dann ganz ungestört zu 1. einem Entschluß kommen können.“ Nach dem Mißerfolg dieses Abends hatte er es nicht schwer, eine Zusammenkunft in niederzuringen. Sie war an nah willenlos. Sie sehnte sich nach einem starken Willen, der alles Ungemach und Un- glück löste, der von ihr nahm, was ihr an- ihre Bedenken gegen seiner Wohnung diesem Tag bei- getan war. Mochte auch Roger das Gegen- teil einer starken, geschlossenen Persönlich⸗ keit sein, so konnte er doch als einziger dꝰe Nähe der Starken für sich in Anspruch nehmen. Sein Berliner Haus lag in Dahlem. Es war viel schöner und geräumiger als die Land- hausvilla in Misdroy, und doch empfand Er- na keine Verzauberuns wie damals, kein 4 ehrfürchtiges Staunen. Müde folgte sie ihm votlag u n d sch schrittleitunge wöchentlich als Morge HAUrTAUS eeeeee neeeee Obersie 5 durch alle Räume. die er mit einem knaben- 0 5 haften Eifer entweder lobte oder tadelte xdens oder ihrer Bestimmung nach charakteri- sierte. Das Personal. das hie und da fkür einen Augenbliek bemerkbar wurde. hielt—— sich so zurück, daß eine große Ausgestor- 3 benheit das große Haus erfüllte Erna fragte nach den Wohnräumen seiner Frau. „Sie hat noch niemals wortete er kurz und füste zum Oberfluß hinzu:„Sie bewohnt in Berlin ein eigenes, Führers der fei den bei einem hier gewohnt“, ant- Weise ums Leb der SA Viktor Dr. Goebbels wi viel moderneres Haus, von dem sie sich nicht trennt.“ oOb er Bilder von ihr hätte? Nicht allzu gern hoite er eine Serie aus- schweifend großer Photos. Erna natte ein solches Format noch nie zu Gesicht bekom- men. Die Bilder zeigten cin überaus schönes, fllmgerechtes Antlitz, dessen weitaufgeris- sene Augen einen Firnis von Seele zur Schau trugen Ein schmachtender Zug. ein Hang zur Süßlichkeit war dem kaltsinnigen Grundton oberflächlich beigemischt. Erna fragte leise nach dem Namen. „Henriette“, antwortete' er kurz. „Es ist doch keine bloße Vernunftehe. Sie nat Sie schr lieb“, meinte Erna und fühlte selbst, wie lücherlich das war, was sie als einziges zu sagen wußte. mm aber schien es zu gefallen. sie sich von mir zurück. Kali blieb übrig. Sonst nichts. Aber lassen wir das, Frau Erna.“— 0(Roman-Fortsetzung folgt) apollo Weinhelm. Ab heute 5 30 stadt Weinheim. Die 5 E 33 „vVielleicht hat sie mich ein paar Tase wirklich geliebt“, sagte er,„aber dann 208g fomilienanteigen Unser Klaus hat ein Brüderchen bekommen. Es soll Peter heißen. Otto Geyer und Frau Marianne, geb. Brohm. Halberstadt, 4. 5. 43 Monika Barbara. Hans-Dieter u. Hannelore haben heute ein Schwesterchen bekommen. In Freude und Dankbarkeit Trudel Frick, geb. Konrad(z. Z. St.- Hedwig-Klin.), Dipl.-Ing. Josef Frick. Mhm.-Waldhof(Sand- hofer Str. 180), 5. Mai 1943. Unser volker Walter ist angekom- men. In dankbarer Freude: Greta Trippmacher geb. Stumpf (2. Z. St.-Hedwig-Klin.), Rudolf Trippmacher. Mannh.-Waldhof (Waldstr. 40a), den 6. Mai 1943. mre vermählung geben bekannt: Dr. med. Siegfried Elsaeßer(Z2. Z. Wehrm.)- Irmgard Elsaeßer, geb. Thron. Heidelberg(Hotel Reichspost)—- Mannheim(Wer- derstraße 31). mre Kriegstrauung seben be⸗ kannt: Hans Ebinger(z2. Z. Wm.)— Erika Ebinger, verw. Schmitt. Heddesheim, Mosbach, Mai 1943. Wir haben uns vermühlt: Paul „Zander, Leutn. d.., Elsbeth Zander, geb. Hamann. Mannh.- Waldhof(Eisenstr. 12), 7. 5. 1943. Kirchliche Trauung: um 14 Uhr in der Christuskirche. mre Vermählung geben bekannt: Karl Model, Stabsgefr., Anne- liese Model, geb. Baumann. Die Vermählung fand am 2. Mai 43 statt. Gleichzeitig danken wir für die uns zugegangenen Auf- merfksamkeiten. Die Vermählung ihrer Tochter Margarete mit Herrn Fritz Bös- selmann(.Z. Hauptwachtmstr. in ein. Sturmgeschützabteilung, im Felde) zeigen an: Haupt- schriftleiter Wilhelm Ratzel u. Frau Bertl, geb. Rittershofer. Villingen- Schwarzwald(Mar- bacher Str. 17).- Wir haben den Bund fürs Leben geschlos- sen: Fritz Bösselmann, Marga- rete Bösselmann, geb. Ratzel. Villingen-schwarzw., Mai 1943. Freunden u. Bekannten die traurige Nachricht, daß mein geliebter Mann, unser stets treusorgender, unvergen- licher vater, Schwiegervater. Bruder, Schwager, Onkel und Opa Georg Altig Muslker* im Alter von 64 jahren und 3 Mon. von seinem mit großer Geduld ertra- genem Leiden erlöst wurde. Er folgte nach 5 Monaten seinem Sohn Ludwig im Tode nach. Mum.-Neckarau, den 5. Mai 1943. Friedhofstraße 1. In stiller Trauer: Frau susanna Altig, geh. Wörns: Leopold Bartnolomä u. Frau Ffran- zlska, geb. Altig: Johanna Altig Witwe, geb. balmus:; Anton Altig u. Frau Elsa, geb. Raslig; Seorg Altig /und Frau Lulse, geb. Gruber, und tünt Enkelkinder. hie Beisetzung findet am Samstag, den 8. Mai 1943, nachm. 15 Unr, von der Leichenhalle Mhm.-Neckarau aus statt. Wir verlieren in dem verstordenen einen langjährigen und pflichtgetreuen Mitarbeiter 2 deuische olimport-Sesellschott Mannheilm-Neckarau. 1943, 15 Uhr, statt. — Todesamzeige verwandten und. Bekannten die liebe, gute Frau, unsere gute, treusor- gende Mutter, Schwiegermutter, Grob- mutter, Schwägerin und Tante, Frau Margerete Mböller, seb. Kolb im Alter von nanezu 57 jahren durch einen sankten Tod von ihrem Leiden erlöst wurde. Mnm.-Neckarau, den 6. Mai 1943. Rheingärtenstraße 21. Iin tiefer Trauer: August Milller; Alols Eisenhuth und Frau Lulse, geb. Müller; Herbert Widder u. Ffau Lydla, geb. Milller: Annchen Rabus(bflegetochter) und alle Verwandten. Die Beerdigung findet am Samstag, 8. Mai 1943, nachm. 14 Unr, auf dem Friedhoł Neckarau statt. schmerzliche Mitteilung, daß meine Anne Baumann, geb. Schlampy Gott der Herr über Leben und Tod rief meine liebe Frau, unsere gute, treusorgende Mutter, Schwiegermutter. Großmutter, Schwester, Schwägerin u. Tante, Frau am Mittwochmittag 15.30 Uhr nach längerem Leiden im Alter von nahezu 70 Jahren aus dieser Erdenzeit ab. Hockenheim, den 5. Mai 1943. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Jakob Baumann, Landwirt; Familie Karl Marquetant; Famille Ludwig Welgbrod nebst allen Angenhörigen. Die Beerdigung findet heute Freitag- nachm. um 18 Uhnr vom Trauerhause, Horst-Wessel-Straße 45, aus statt. Todesanzeige Meine liebe Frau, unsere liebe Mut. ter, Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter, Frau lohenno lochim, geb. Schmitt ist am 5. Mal 1943 im Alter von 74 jahren unerwartet sanft entschlafen. Ein ärbeitsreiches Leben fand durch den plötzlichen Tod ein jähes Ende. weinneim, den 6. Mal 1943. Bahnholstraße 27. in tiefem Schmerz: Adam Jochim; Fam. Ernst Schmol⸗ lack; Fam. WIil Funken; Fam. Wiih. Schmollack; Fam. Karl Relchert; En- kel, Urenkel und alle Anverwandten die Beisetzung flndet Samstag, 8. Mal 55 Todesanzelge Am 5. Mai, vorm..15 Uhr, verstarb an einer Lungenentzündung meine gute, brave Frau, meine liebe Mutter, unsere gute Tochter, Schwester u. Tante, Frau Kätho Stoy, geb. Gärtner wünschmichelbach, den 7. Mai 1943. in unsagbarem Schmerz: ber schwergeprültte Gatte nebst Sohn Hans; uie trauernden kltern und Geschwlster. ole Beisétzung findet heute Freitag, den 7. Mai 1943, nachm. 14 Unr, von Wünschmichelbach aus in ober-Flok- kenbach statt. Gott rief unsere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroß- mutter und Schwester, Frau Suscinnei Hörner WWCO. geb. Frey heute früh nach langem, schwerem Lei⸗ den zu sich in die Ewigkeit. Mhm.-Seckenheim, den 6. Mal 1943. im Namen d. trauernd. Hinterblieben.: Georg Hörner. die Beerdigung findet am Samstag, den 8. Mai 1943, 16 Uhr, vom Trauer- —— Kloppenheimerstraße 63, aus statt. Amtl. Bekonnimochungen Tieferschüttert geben wir die Nach⸗ richt, daß unser einziges Kind. unser Sonnenschein Heinnelore Hlillenbrond im Alter von 13½ Jahren nach schwe. rem, geduldigem Leiden kür immer von uns gegangen ist. Mannheim, den 6. Mai 1943. Kepplerstraße 3. In tietem Schmerz: Joh. Hillenbrand, Drechslerm.; Frau Gertrude Hillenbrand, geb. Bauer, u. Angenhörige. geerdigung fündet am 8. Mai 1943, 12 Uhr, von der Leichenhalle aus statt verwandten, Freunden und Bekann. ten die schmerzliche Mitteilung, daß plötzlich und unerwartet meine liebe, gute Frau und treusorgende Mutter meines Kindes, meine liebe Tochter, Schwester, Schwiegertochter, Tante u. Schwägerin, Frau Emma lehr, seb. Arnold im Alter von 38 Jahren von uns ge⸗ gangen ist. Mannnheim, den 6. Mal 1943. Emil-Heckel-Straße 8. In tiefer Trauér: Frltz Lehr(2. Z. Polizel) ü. Angehörlge bie Beerdigung findet Samstag, 8. Mal, um.30 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. Abstempelung der Einkaufsauswelse Am Samstag, 8. Mai 1943, erscheint an dieser Stelle eine Bekannt- machung über die Abstempeluns der Einkaufsausweise. Trotzdem haben schon einzelne Kleinvertei- ler die Einkaufsausweise falsch abgestempelt. Die Mannheimer Haushaltungen, die Wert darauf legen, aus dieser Abstempelung keinen Nachteil zu erleiden, wer- den gebeten, am Freitag, 7. Mai 1943, den falsch abgestempelten Einkaufsausweis bei ihrer Karten- stelle zum Umtausch in einen neuen Ausweis vorzulegen. Die Kleinverteiler, die Einkaufsaus- weise schon abgestempelt haben, werden von der Obstverteilung 1943 ausgeschlossen, weil solche Eigenmächtigkeiten nicht zugelas- sen werden Können. Städt. Ernäh- rungsamt. verteilung von Spargel. Vom Frei- tag, den 7. Mai 1943 ab, dürfen Kleinverteiler Spargel an Haus- haltungen nur noch Zegen Marken abgeben. Abzutrennen ist der Ab- schnitt 1 des Mannheimer Ein- kaufsausweises aller vier Farben. Für jeden Abschnitt sind 250 Br abzugeben. Die Kleinverteiler ha- ben die abgetrennten Abschnitte wöchentlich bei unseren Karten- stellen aufgeklebt abzuliefern und erhalten darüber eine Bescheini- gung. Der Anfall von Spargel ist Z. Z. noch nicht so groß, daß alle Versorgungsberechtigten in den nächsten Tagen beliefert werden können; ei:: Anspruch der Haus- haltungen auf Belieferung in den nächsten Tagen besteht daher nicht. Ernährungsamt Mannheim. Amtliche Bekanntmachung.- Betr. Stromversorgung im Handelshafen Mannheim. Am Sonntag, den 16. 5. 1943, ist, infolge Instandsetzungs- arbeiten an der 20-kV-Zuleitung des Badenwerkes, in der Zeit von .00-17.00 Uhr die gesamte Strom- im Bereiche des Handelshafens Mannneim still- Zelegt. Badisches Hafenamt Mann- versorgungsalage heim. adenburg. Die Mütterberatung in Ladenburg findet statt in der al- Großsachsen. Am Samstag. 9. d.., Freiwillige Feuerwehr Weinneim ist ab Montag, 10. Ma 1943, für die Stellung yon Anträ- gen fur— und schuh- Wären geöffnet. Bei der Antrag- stellung für Frauenschuͤhe können nur solche für Straßenschuhe gestellt werden. Beginn mit dem Buchstaben A und B.- Anträge können nur in der Zeit von 8 bis 11 Unr und unter Vorlage des Per- sonalausweises abgegeben werden. Weinheim, den 6. Mai 1943. Der Bürgermeister. 20.30 Uhr, findet eine bung der Feuerwehr statt. Un- entschuldigtes Fernbleiben wird pestraft. Großsachsen, den 7. Mal 1943. Der Bürgermeister. Weinheim. Am Sonntag, den 9. Mai 1943, fin- det im Hofe des Rathauses ein Appell in sämtlichen Bekleidungs- u. Ausrüstungsgegenständen statt. 7 Uhr: Antreten der Aktiven(ein- schließl. Musik- und Spielleute), Feuerlöschdienst und Jungfeuer- wehrmänner; 6 Uhr: Antreten der Umerhahtung Flmthecter eibelle, Täglich 19.15 Uhr, Mittw., vorieté lledertofel, K 2, 32. Achtuneil pPalmeorten, Achtuncl Ponn., u. Sonnt. auch 15.15 Uhr Mai-Festspiele(siehe Anschlas- säulen). Vorverk. jew. 7 Tage im voraus(auß. sonnt.) täglich .30-11.30, Libelle-Kasse, O 7. 8. Zwei Stunden Freude! Siehe Anschlagsäulen Täglich 19.30 Uhr, mittwochs, samstags und sonntags auch 15.30 Uhr. Vor- verkauf bei Marx, R 1. 1. von 10-12 und 15-17 Uhr. An der Abendkasse jeweils eine Stunde vor Beginn der Vorstelluns. zw. F 3 u. F4. Jeden Samstag 20 Uhr, Sonn- u. Feiert. 16 Uhr u. 20 Uhr: Sonder-Vorstellung des Varietés Liedertafel. Hierzu Kartenvorverkauf im Palmgar- ten-Büro von 10-12 u. 15-17 Uhr. Altersmannschaft. Der Führer der Wehr: weisbrod, Kreisführer. Fernsprecher 226 01. rheater Veranstahungen NMetilonalthecter Monnhelm. Am —Male: Freitag, 7. Mai 1943, Vorstellg. Nr. 273, Miete F Nr. 23, 1. Son- dermiete F Nr. 12, zum ersten „Die große Nummer“. Volksstück in 3 Akten(4 Bil- dern) von Ernst Schäfer. An- fang 18.30 Uhr, Ende etwa 21 U. Verschledenes Am 30. April in Schwetzingen 25.-RM Belchnung! Ehering verl. Russ. Winchunc Borsol, 10 Mon., Wer nimmt Schlafzi. u. Kü. mit Welbl. Aktmod., nicht über 25 2 Schlüssel verloren. Abzug. g. Belohng. auf dem Fundbüro. in'au od. mit Linie 16 bis Rh' hafen. Abzug. Stöckl, Rheinau, Dänischer Tisch 1. weiß m. braun. Platt., Namen Alex, entl. Wiederbring. erhält Belohnung. Weckesser, Schwet- zinger Straße 149, Fernruf 436 94 nach Gerlachsheim/ Bd.? 6392B Jahren, gesucht. 6385 B. Geschäftl. Empfehlungen or. Martin, Stactl, Lotterle-Eln- Scharnœal&. Horr, Uniform- und brogerie Munding wieder eröff- Sinqer Mähmaschinen A. G. Ver- Schrelb · und Rechenmoschinen fehrrad— Motorfohrräder.— Kir derbetten. ten Gewerbeschule in Ladenburg, Hauptstraße 65, ab 13.30 Uhr. Schnelderel · chem. nahme, Mannheim.- Verkauf bis auf weiteres im Laden der Fa. Limbeck, D 1, 5/6, Paradepl., Breite Str.(neben Barbarino). Lose zur 2. Klasse erneuern. Frledrich kckert, Handschuhe u. Herrenartikel, Rathausbogen 11 Das Geschäft ist ab 8. Mai 1943 wieder geöffnet Zivilschneiderei, wieder eröffn. im Hause O 7, 5. net. P 6,-4. Fernruf 284 27. kaufsraum und Reparaturwerk- statt befinden sich jetzt in M 1, 1 im Hause der Firma Wanner. repariert u. verleiht: J Bucher, Mannheim. B I, 3, Ruf 242 21. Doppler, R I. 7 Gr. 70& 140 em, in Natur 44.—, Weiß 46-. Walter Sonntacs-Konzerte der Relchsmusikkeommer, Fachschaft Stadt Mannheim im Nationaltheater. Sonntag, 9. Mai 1943, 11.15 Uhr: 5. Konzert. Leitung: Eugen Bo- dart. Solist: Karl Thomann Violine). Das Nationaltheater- orchester. Vortragsfolge: Fer- ruccio Busoni: Berceuse élégia- que(„Des Mannes Wiegenlied am Sarge seiner Mutter“), Poesie für Orchester(zum ersten Male): Jan Sibelius: Violinkon- zert op. 47(zum ersten Male); Theodor Blumer: Heiteres Spiel kür Orchester, Werk 68(zum ersten Male); Richard Strauß: Serenade-dur(Andante) für „Blasinstrumente: E. N. v. Rez- nicek: Eine Lustspiel-Ouvertüre f. Orchester(zum ersten Male). Eintrittspreise:-.45 bis.55 RM. Musikerzieher d. Kreismusiker- schaft Mannheim. Vier Vortrags- abende von Schülern der Mit- tel-, Oberstufe u. Ausbildungs- klassen im großen Saal des Ca- sino, R 1. 1, 19 Uhr. am 10., 12., 14. u. 17. Mai 1943. Das Pro- gramm berechtigt zum Eintritt und ist auf der Geschäftsstelle der Reichsmusikkammer O 7, 1, ebenso an der Abendkasse er- hältlich. Preis RM.50. Vereine, Gesellschaften pfäülzbrwelclverein E. V. Thnoton. Kleinflerzüchterverein Mennh.- 5. Planwanderung am Sonntag, 9. Mai 1943. Ludwigshafen ab .52 Maikammer- Kropsburg (Rast) Hüttenbrunnen(Rast)- Kohlplatz: Ludwigsturm Weyher Edenkoben. Eden- koben ab 17.36 oder 18.31 Uhr. Fahrpreis.20. Fahrkart. sams- tags lösen. Gäs“e willkommen. Führung: Fr. Funk, Gg. Heiss, L. Kem. Neckeirstoctt. Am Sonntag, den 9. Mai 1943, um 14.30 Uhr, findet unsere Jahreshauptversammlung statt. Die Vorstandschaft. Kraffoahrzeuge Meißner, Qu 1. 16. kelnlgung Werner, S 3, 13. IKwW. etwa 3 To., m. o. ohne Kipp- vorricht. 2. k. ges. 113 109 vS Uta-poleist..00,.30,.15. Emil Jannings:„Altes Herz wird wie⸗- der jung“. Maria Landrock, Viktor de Kowa. 2. Woche!l Ju- gendliche nicht zugelassen! Aſhambra. 11.00 12.30.45.00.30 Harry Liedtke, Käthe Haack, Hannelore Schroth„Sophien- iund“, 2. Wochel Jugendl. zugel. Alhambra. Sonntag 10.45 Wieder- holung deẽer Erstaufführung „Nippon“. Jugendliche zugelas- sen! Karten im Vorverkauf! Schauburd..30.40.10:„Der kleine Grenzverkehr“. Hertha Feiler, Willy Fritsch. Jugend-. liche nicht zugelassen! Cophol, Waldhofstr. 2. Ruf 527 72. „Meine Freundin Josefine“. Ein amüsanter Tobisfilim mit Hilde Krahl, P. Hubschmid, F. Benkhoff Neueste Woche! Jgdl. nicht zug. .45,.45,.30! Sonntags ab.501 Glorlo- Pulcst, Seckenheimerstr 13 Heute letzter Tag!„Die große Nummer“ mit Leny Marenbach. Neueste Wochenschau. Beginn: .40.00.20. Jugendl. zugelass. Ab morgen:„Meine Freundin Josefine“. pAIlI-Tagesklno(Palast-Licht- spiele) spĩelt tägl. ab 11 Uhr vorm. „Großreinemachen“ Ondra, Wolf Albach-Retty, Jos. Eichheim, Fritz Odemar, Hans Richter.- Neueste Wochenschau Kulturfllm.- Beginn: 11.00,.00, .00,.00,.20 Uhr.- Jugend hat keinen Zutritt. Lichtspielhaus Müller, Mittelstr.41 Alida Valli Fosco Giachetti „Mädchen in Not“. Ein Film d. Innerlichkeit und des Herzens! Neueste Wochel Jgdl. nicht zus. .45,.50,.20! Sonntags ab.351 Fllm- Polcst, Neckorcu, Friedrich- straße 77. Heute.15 u..30 Uhr Beg. m. d. Wochenschau.„Sie waren sechs“. Ein spannender Kriminalfllm. Sonntag,.30 Uhr, zeigt Freitag bis Montag den Wien-Film:„Sommerliebe“ mit Winnie Markus, O. W. Fischer, Siegfried Breuer, Lotte Lang. Anfang: Wochentags.25 Uhr, Sonnt..00,.00,.30 Uhr. Wo- chenschau- Jugendverbot. Olymp lich'spiele Kdfertai. Frei- tag bis Montag:„Anschlag auf Baku“. Willy Fritsch, René Delt- gen, Lotte Koch u. à. m. Jugdl. ab 14 Jahr. zugel. Anf, wocht. .45.45, sonntags.30.30.30. So..30 Kindervorstellung. Vor- anzeige:„Alarm auf Station“. fierlbeu, Waldhof..30 und.00. Heute bis Montag:„In der roten Höne“ mit Fosco Giachetti und Conchita Montes. Jgd. ab 14 J. eyd, Waldhof..30 u..00 Uhr. Heute bis Montag: Theo Lingen, Lucie Englisch, Karl L. Diehl, Irene v. Meyendorff in„Was geschah in dieser Nacht?“- Ju- gendverbot. 7 antral Walcthof. Freitag—Mon- tag. Wo. ab.00, So. ab.00 Uhr „Leichte Kavallerie“ mit Ma- rika Rökk, Fritz Kampers u. à. Jugendverbot. Neueste Wochen- schau. vorstellung. mit Anny Sonntag.30: Jugend- „ Moclernes Thecer Welnheim Ab copltol Schwetzingen. Ein Kin- Herz wird wieder jung“. Maris Landrock, Viktor de Kowa, Will Dohm, H. Paulsen. Nicht f. Jgd- heute.30 u..45:„Der Hoch- tourist“. Joe Stöckl. Trude He- sterberg, Josef Eichheim, Char- lott Daudert. Nicht für Jugendl. cophol Schwenincen. Heute Freitag der erste dramatische Farbflim der Ufa:„Die goldene Stadt“. Kristina Söderbaum se- staltet hier das Bild einer jun- gen Frau, das bezaubernd und erschütternd zugleich ist. Täg- lich.30, Samstag zwei Vorstel- lungen.00 u..30, Sonntag.00 .10 und.30. Heute Freitag Kassenöffnung.00 Uhr. Nume- rierte Platzkart. Jugendverbot! derwunsch, den Mutti sern er- 4 Jugend-Vor- stellung am Sonntagnachmittag .00 Unr:„Märchenland im Kin- derparadies“. der 30, 40, 50 u. 60 Pfennig. Mr schwetzingen zeigt in Erst- aufführung Freitag-Montag den heiteren Wienflim:„Zwei glück- liche Menschen“ mit Schneider. Wolf Albach-Retty u. a. Liebe u. Juristerei- eline heitere Ehegeschichte, Kultur⸗ fllm:„Ein Tag im Zirkus“ und Für Jugendliche nicht erlsvbt. Nr Schwetinaen zeigt Sonntag neueste Wochenschau. Tägl..30 Sa..00 u..30, So..00.15.30. .00 in der Kindervorstellung: „Der Schimmelreiter“. Neueste Wochenschau. Fllmpulcst Hockenhelm. Freitag bis Montag„Sommerliebe“., Ein reizender Film, der beschwingt von echtem Wiener Charme die Liebesgeschichte eines mers erzählt. Winnie Markus u. Film„Gewitter im Mai“. Wo- chenschaubericht. calo Neuluſheim. Samstag.00, Sonntag.00 u.00:„Der Se- niorchef“ Schicksal eines redlichen Man- nes, der in seiner Berufsleiden- schaft seine Familie vergißt. Dazu die neue raschung:„'ir machen Musik“ mit IUse Werner, Viktor de Ko- wa, Grete Weiser u. a. Wochen- schau, Kulturfilm. So..00 Uhr: Jugendvorstellung. Weit-Kino Ketsch. Heute Freitag bis Sonntag:„Hab mich lieb“. Eine bezaubernde Komödie der Uta mit Mariks Rökk, Mady Rahl, Viktor Staal, Hans Brau- sewetter, Ursuls Herking. Im Vorpr. Wochensch., Kulturf. Beg. .30, Sonnt..00 u..30. Sams- Magda Som- mit Otto Wernicke, Rolf Weih, Karin Himboldt. Das Wochenschau. lichtsplehhecter fühl. Freitag b. Sonntag eine filmische Uber- u..45 Emil Jannings in„Altes Lustiges Allerlei mit reizvollen Kinder- u. Farb- flimen. Eintrittspreise für Kin-⸗ Märchenvorstellung:„Schnee-] O. W. Fischer in den Hauptrol- weißchen und Rosenrot“ sowie] len. Sonntag Vorstellg..15.30. ein Kasperfilm. Vorverkf. ab.00. Sonntas.00 Union-Thecter, Mh.-Feudenhelm] kür die Jugend der Ganshofer-- tag.00, So..00 große Märchen- vorstellung mit dem Märchen-⸗⸗ fim„Heinzelmännchen“. Dazu: „Der Wolf und die 7 Geiglein“, „Die hlaue Blume im Zauber- wald“ und„Der Goldschatz der Sioux-Indianer“(Kasper-Film. 3 7 Mitempfinden g. und Persönlichł und verlieh der ganzen deutsche druck. Der Fül treuen Mitkämp Worte des Gede. ten Deutschen Todt, Heydr höchste deutsch. Stufe des Deuts seiner Bahre ein Nahezu alle fi nalsozialistischer Wehrmacht, das SA sowie Vertr⸗ befreundeten Na Anwesenheit de. Der Mosaiksas der Stunde entsp „Auf erhöhtem F deckt mit der H gen SA-Mütze Obergruppenfüh res, der Luftwa Admiral und: Ehrenwache, ne uche Opfer an leider sogar an! fordert, trägt die tei eine besondé Formationen de Luftwaffe und e die Mitglieder wegung und erft Weise ihre Pflic schen Reichstag fen Jahrgängen Zahlen der Tote zentual weit ül Anteils des gesa Allein nicht n ner und Frauen wahrhaft trauri: besonders für müssen, wie fas der andere une beiter und Mitg. ches abberufen die uns der Di( schen Revolutio läst. Nach dem unvergeßlichen genossen Dr. T o Mal ein Autounf chefs, mich per Zeiten treu ver Was über da. alten nationalso sagt werden kan redner, der ein- war, bereits aus Westfalen zum Viktor Cutze k mich mit ihm u der gemeinsame hinaus noch ein schaft verbunder Scha Polnische (Von unsers. Die Mitglieder Zotschaft in de stellvertretender Wyschinski Sowjetunion be⸗ amerikanischen schnew verlas W Inszenator der früherer Jahre Erklärunę, die e des Kremls gege bedeutet. Wysc treter der polnis eine fünfte Kolc bildet zu haben Leiter der polni ral Wolikowsk Arlet, Zaleneky, tachés Rolja-Ja Koescyalkowsky, larvt und aus d wurden“. Ferne treter der Bots scher Vertretun rischen Handiu beteiligten“, Ar mnen wurden kormalem Sinne Fall, das wird naleins vorkom- n Rechenfehler dger allein war, um, Frau Erna. r können uns in ügen. Uli ist ei- cht gewachsen.. „ das Gespräch zen. Sie aber war 1aufrechthalten ihrem Hotel. ren. Mir wird gen nicht mehr anz ungestört au 3 dönnen.“ es Abends hatte Zedenken gegen einer Wohnung diesem Tag bei- zich nach einem gemach und Un- am, was ihr an- öger das Gegen- enen Persönlich⸗ 1 als einziger dꝰe h in Anspruch Dahlem. Es war er als die Land- och empfand Er- ie damals, kein e folgte sie ihm t einem knaben- te oder tadelte ach charakteri- hie und da für ar wurde, hielt zgroße Ausgestor- illte Erna fragte 1er Frau. r gewohnt“, ant- e zum Uberfluß rlin ein eigenes, n dem sie sich te? eine Serie aus- Erna hatte ein Gesicht bekom- überaus schönes, en weitaufgeris- von Seele zur htender Zug. ein dem kaltsinnigen gemischt. m Namen. r kurꝛ. Vernunftehe. Sie Erna und fühlte war, was sie als fallen. ein paar Tage „„aber dann 2⁊08 Kali blieb übrig. n wir das, Frau ng folgt) elm. Ab heute.30 Jannings in„Altes ieder jung“. Maris ktor de Kowa, Will ulsen. Nicht f. Jgd. dter Welnheim Ab .45:„Der Hoch- Stöckl. Trude He- ef Eichheim, Char- Nicht für Jugendl. etinqcen. Heute erste dramatische Ufa:„Die goldene ina Söderbaum se-— las Bild einer jun- as bezaubernd und zugleich ist. Täg- nstag zwei Vorstel- 1..30, Sonntag.00 ).- Heute Freitag ig.00 Uhr. Nume- art. Jugendverbot! etzinden. Ein Kin- den Mutti gern er- die Jugend-Vor- Sonntagnachmittag ärchenland im Kin- Lustiges Allerlei n Kinder- u. Farb- rittspreise für Kin-⸗ ) u. 60 Pfennig. gen zeigt in Erst- Freitag-Montag den enfllm:„Zwei glück- mit Magda Albach-Retty hen“ Wolf u. Juristerei- eine geschichte, Kultur- ag im Zirkus“ und henschau. Tägl..30 30, So..00.15.30. liche nicht erlaubt. den zeigt Sonntag Kindervorstellung: melreiter“. Neueste U. ockenhelm. Freitag „Sommerliebe“. Ein im, der beschwingt Wiener Charme die chte eines t. Winnie Markus u. er in den Hauptrol- Vorstellg..15.30, h.00. Sonntasg.00 end der Ganghofer- tter im Mai“, Wo-- richt. heim. Samstag.00, ) u.00:„Der Se-— nit Otto Wernicke, Larin Himboldt. Das nes redlichen Man- seiner Berufsleiden- Familie vergißt. eue Wochenschau. zter föhl. Freitag eine fllmische Uber- 'ir machen Musik“ rner, Viktor de Ko- Jeiser u. a. Wochen- irfilm. So..00 Uhr: ellung. tsch. Heute Freitag :„Hab mich lieb“. ernde Komödie der ariks Rökk, Mady r Staal, Hans Brau- rsuls Herking. Im ensch., Kulturf. Beg. .00 u..30. Sams- .00 große Märchen- mit dem Märchen-— elmännchen“. Dazu: md die 7 Geißlein“, Blume im Zauber- Som- votlag und schtiftieltung: Mannneim, R 3, 14/½15. rernrut-Sammel-Nr. Mannheim 354 21. Berlinet schriftleltung: Berlin W 30, Nollendoriplatz 6. Fernrut Berlin 27 1976. Erschelnungsweise: 7mal Hauptverbreitungsgebiet: Groß⸗Mannůheim und Nordbaden wöchentlich als Morgenzeitung. 8a Bezugs o rels: Ftel Haus.— Reichsmark einschließlich Trägerlohn; bel Postbezug.70 Reichsmark(einschliehlich 21 Reichspfennig postzeitungsgebühren) zuzüglich 42 Reichspfennig Bestellgeld. Anzeigenpreise laut ſeweils gültiger Anzeigenpreisliste; zur Zeit ist Liste Mr. 13 gültig Zahlungs- und Erfüllunssott: Mannheim R HAUPTTAUSGABE MANNHEIM 13. TAHRGANG. 4 Des Führers lelzier Dunk 5 4 * 4— NUMMER 126 ſ5 — Teierlicher Purieitruuerult im Mosmiksunl der Meichskunzlei Oberste Stule des deuischen Ordens für Vikior Lulze Berlin, 7. Mai. Im Mosaiksaal der neuen Reichskanzlei fand am Freitagmittag in Gegenwart des Führers der feierliche Parteitrauerakt für den bei einem Autounglück auf tragische Weise ums Leben gekommenen Stabschef der SA Viktor Lutze statt. Reichsminister Dr. Goebbels würdigte in einer von tiefem Mitempfinden getragenen Ansprache Werk und Persönlichkeit des Dahingeschiedenen und verlieh dem Gefühl der Trauer des ganzen deutschen Volkes ergreifenden Aus- druck. Der Führer widmete seinem alten treuen Mitkümpfer von Herzen kommende Worte des Gedenkens, v⸗rlieh ihm als vier- ten Deutschen nach den Parteigenossen Todt, Heydrich und Hühnlein die höchste deutsche Auszeichnuns, die oberste Stufe des Deutschen Ordens, und legte an seiner Bahre einen Kranz nieder. Nahezu alle führenden Männer der Natio- nalsozialistischen Partei, des Staates und der Wehrmacht, das gesamte Führerkorps der SA sowie Vertreter der verbündeten und befreundeten Nationen erwiesen durch ihre Anwesenheit dem Toten die letzte Ehre. Der Mosaiksaal hat ein dem tiefen Ernst der Stunde entsprechendes Gewand angelegt. „Auf erhöhtem Podest ruht der Sarg, über- deckt mit der Hakenkreuzfahne, darauf lie- gen SA-Mütze und Ehrendolch. Zwei SA- Obergruppenführer, je ein General des Hee- res, der Luftwaffe und der Waffen-, ein Admiral und zwei Gauleiter halten die Ehrenwache, neben ihnen stehen drei SA- — Der Goldschatz der ier“(Kasper-Film. „ ehe, Len ge a. uche Opfer an Männern und Frauen, ja, — da der Krieg so schmerz- leider sogar an Kindern von unserem Volke fordert, trägt die nationalsozialistische Par- tei eine besonders hohe Blutlast. In allen Formationen des Heeres, der Marine, der Luftwaffe und der Waffen-iü befinden sich die Mitglieder und Anhänger unserer Be- wegung und erfüllen dort in vorbildlichster Weise ihre Pflicht. Vom nationalsozialisti- schen Reichstag angefangen bis zu den rei- fen Jahrgängen der Hitlerjugend liegen die Zahlen der Toten unserer Bewegung pro- zentual weit über dem Durchschnitt des Anteils des gesamten übrigen Volkes. Allein nicht nur der Krieg fordert Män- ner und Frauen von uns, sondern auch oft wahrhaft traurige Schicksalsschläge. Es ist besonders für mich tragisch, erleben zu müssen, wie fast jedes Jahr der eine oder der andere unersetzliche Kämpfer, Mitar- beiter und Mitgestalter unseres neuen Rei- ches abberufen wird in die Scharen jener. die uns der Dichter des nationalsozialisti- schen Revolutionsliedes im Geiste begleiten läßt. Nach dem Flugzeugunglück, das den unvergeßlichen und unersetzlichen Partei- genossen Dr. Tod t von uns riß, ist es dieses Mal ein Autounfall, der die SA ihres Stabs- chefs, mich persönlich eines mir in allen Zeiten treu verbundenen Mannes beraubt. Was über das allgemeine Leben dieses alten nationalsozialistischen Kämpfers ge- sagt werden kann, wurde von meinem Vor- redner, der einer seiner ältesten Freunde war, bereits ausgeführt. 1925/26 habe ich in Westfalen zum ersten Male den SA-Führer Viktor Cutze kennengelernt. Seitdem hat mich mit ihm und seiner Familie nicht nur der gemeinsame Kampf, sondern darüber hinaus noch eine tiefe persönliche Freund- schaft verbunden. Dennoch will ich am heu- Schuuprozell-Inszenulor Wyschinski an der Arheit Polnische Emigranten-Diplomaten in der Sowjetunion der Spionage verdächtigt und eingekerkert (Von unserer Berliner Schriftleitung) G. S. 7. Mai. Die Mitglieder der polnischen Emigranten- Zotschaft in der Sowjetunion werden vom stellvertretenden Sowjet-Außencommissar Wyschinski der Spionage gegen die Sowietunion bezichtigt. Vor englischen und amerikanischen Pressevertretern in Kuybi- schew verlas Wyschinski, den die Welt als Inszenator der sowjetischen Schauprozesse früherer Jahre kennt, eine lange amtliche Erklärunę, die einen massiven neuen Angriff des Kremis gegen die polnischen Emigranten bedeutet. Wyschinski beschuldigt die Ver- treter der polnischen Emigranten-Regieruns, eine fünfte Kolonne in der Sowjetunion ge- bildet zu haben. Er gab bekannt, daß der Leiter der polnischen Militärmission, Gene- ral Wolikowsky, die Botschaftssekretäre Arlet, Zalensky, Gruya, Glogowsky, die At- tachés Rolja-Janick, SlowixowSMy, Plossky. Kescyalkowsky, Heitsman und andere„ent- larvt und aus der Sowietunion ausgewiesen wurden“. Ferner wurde gegen andere Ver- treter der Botschaft und Mitglieder polni- scher Vertretungen,„die sich an verbreche- rischen Handiungen gegen die Sowietimion beteiligten“, Anklage erhoben. Einige von mnen wurden ausgewiesen, während die Führer mit den Ordenskissen. Zur Linken des Sarges steht ein riesiger Lorbeerkranz des Duce. Fahnen und Standarten bilden den Hintergrund. Von der Stirnwand grüßt ein goldgefaßtes Hakenkreuz, und in silber- nem Licht erstrahlen sechs Reichsadler von der Spitze trauerumflorter Pilonen. Kurz vor 12 Uhr erscheinen die Witwe des Stabschefs, geleitet von Reichsminister Dr. Goebbels, sowie die übrigen Angehörigen und nehmen in der ersten Reihe vor der Bahre Platz. Lautlose Stille herrscht in dem weiten Saal, den die große Trauergemeinde bis auf den letzten Platz füllt. Der Führer trifft ein. Während sich die Anwesenden von ihren Sitzen erheben, schreitet Adolf Hitler mit seiner Begleitung durch den breiten Mittelgang zum Katafalk und grüßt mit erhobener Rechten den Toten. den ein hartes, unerbittliches Geschick 30 jäh von seiner Seite gerissen hat. Dann wendet er sich der Witwe zu und drückt ihr lange und voll Teilnahme die Hand. Der feierliche Trauerakt für Stabschef Viktor Lutze beginnt. Die heroischen Klänge der Trauermusik aus der Götterdämmerung von Richard Wagner, gespielt von der Staats- kapelle Berlin unter Leitung von Professor Heger, erfüllen den weiten Raum und geben Auftakt. Als die Töne verhallt sind, tritt Reichs- minister Dr. Goebbels an das Rednerpult und zeichnet in tief empfundenen Worten die Persönlichkeit, das Lebenswerk und die Treue des Verstorbenen, dieses nimmer- müden Kämpfers für die Idee Adolf Hitlers. Als Reichsminister Dr. Goebbels geendet hat, erhebt sich der Führer und spricht: n an vn denken, der sein eigenes Lebensschicksal be- dingungslos mit dem meinen verbunden hat, der mir die ganzen langen Jahre hindurch ein so treuer und unerschütterlicher Kampf- gefährte gewesen war, daß ich ihm einst in einer sehr bitteren und schmerzlichen Stun- de als dem Berufensten die Führung meiner SA glaubte anvertrauen zu können. Als einer meiner unbeirrbaren Gefolgs- männer hat er nun in Erfüllung seines Auf- trages die Sà zu jenem Instrument ausge- baut, das sie befähigte, alle die großen Auf- gaben zu erfüllen, die ich ihr im Laufe der Jahre zuweisen mußte. Mein Stabschef der SA, Viktor Lutze, war zeit seines Lebens Soldat gewesen. Seinen mir aus dieser Gesinnung heraus oft vorge- tragenen heißen Wunsch, selbst noch an die Front gehen zu dürfen, konnte ich nicht er- küllen. Nun hat er trotzdem den Tod ge- funden, der seinem soldatischen Leben einen männlichen Abschluß gibt. Ich will dir, mein lieber Lutze, vor der Bewegung, der SA, wie dem ganzen deut- tum meinen tiefsten Dank aussprechen. Aus dem gewaltigen Ringen, in dem wir uns befinden, und an dem gerade dein Lebens- werk einen so reichen Anteil hat, wird das hervorgehen, was uns als Ziel einst zuein- ander führte und für das wir jahrzehnte- Berster Hingabe eingetreten sind! Das vor seinen Feinden in seiner eigenen Kraft ge- sicherte, von einer wahren Volksgemein- schaft getragene Großdeutsche Reich! In den späteren Annalen der Geschichte wird dann der Name des Stabschefs Viktor Lutze als eines Mitbegründers des neuen Reiches ewig weiter leben. Ihnen, liebe Frau Lutze, gilt mein herz- anderen zu Freiheitsstrafen verschiedener Dauer verurteilt wurden. Sie wurden außer der Spionage auch der Verbreitung von ver- leumderischen Gerüchten und Lügen über die Sowjetunion bezichtigt. Diese Wyschinski-Erklärung ist offenbar vom Kreml als eine Antwort auf das Ver- langen der polnischen Emigranten gedacht, die in der Sowjetunion lebenden Polen frei- zugeben. Wyschinski ging auf das zwischen den Sowjets und polnischen Emigranten 1941 geschlossene Abkommen ein, wonach eine polnische Emigrantenarmee in der So- wietunion gebildet werden sollte. Er teilt mit, daß Ende 1941 eine polnische Emigran- tenarmee mit 2630 Offlzieren und 41 000 Mann aufgestellt war. Die polnischen Emi- granten wollten diese Armee au- der So- wietunion herausziehen, woraufhin die So- wiets die Lebensmittelrationen herabsetz- ten, also eine Art Hungerblockade einführ- ten. Nach den Angaben Wyschinskis sind 1942 nach dem Nahen Osten insgesamt 75 491 polnische Militärpersonen und 37 756 Familienangehörige gebhracht worden. Damit hat Wyschinski ungewollt bestätigt, daß von den zwölftausend in Sowjetgefangenschaft geratenen polnischen Offlzieren von den So- wiets mindestens zehntausend ermordet sein der feierlich-ernsten Stunde den weihevollen tigen Tage in erster Linie des Mannes ger schen Volke nun für dein treues Kämpfer- lang in einem heiligen Glauben unter äu- lichstes Beileid zum Tode des Mannes und Ihres Kindes, den beiden Söhnen wünsche ich baldige Genesung leh glaube, dem höchsten Orden, den die Partei zu vergeben hat, keine würdigere Bedeutung für die Zukunft sichern zu kön- nen, als daß ich ihn den ersten Wegberei- tern des neuen Reiches und damit auch diesem Toten verleihe. Er wird dadurch besonders geadelt für alle jene, die die Ehre haben werden, ihn dereinst als Lebende tragen zu dürfen. Dann tritt der Führe kissen und heftet die höchste Auszeichnung. die das nationalsozialistische Deutschland zu verleihen hat, über die anderen Ehren- zeichen. Das Lied vom guten Kameraden klingt auf, die Fahnen und Standarten sen- ken sich. Einen riesigen Kranz legt Adolf Hitler nun an der Bahre nieder, dann steht er noch einmal grüßend vor dem Katafalk, Abschied nehmend von einem seiner ge- treuesten Gefolssmänner. Wieder tritt er darauf zu seinem Platz zurück, und in dem Deutschland- und Horst-Wessel-Lied ver- einen sich die Gedanken aller Trauernden um das hohe Symbol, das auch über diesem Leben stand. Noch eihmal wendet sich der Führer zu den Hinterbliebenen, Worte tiefer Anteilnahme richtet er an die Witwe, dann verläßt er nach einem letzten Gruß an den Toten den Mosaiksaal. Letzte Fahrt des St: bschefs SA-Stähdarte Feldherrnhalle r an das Ordens- treten nun an deg inn aus dem Mosgiks SA-Standarten und ſas Feldzeichen der Feldherrnhalle, die Trüger des Führerkran- ſꝛces und der Orde Vorbei dem dichten e1 ern der SA- tandarte Feldherrnhalle und der unter Gewehr getretenen-Wache er Reichskanzlei bewegt sich der Zug über den Ehrenhof, während dumpfer Trommel- wirbel aufklingt. Als der Sarg am Eingangstor erscheint, hallten Kommando auf und die aus zwei Kompanien der Standarte Feldherrnhalle, je einer Kompanie des Heeres, der Luft- waffe, der Marine und der Waffen-zj mit Spielleuten und Musikkorps des Regiments Feldherrnhalle, des Heeres und der Luft- waffe bestehende Trauerparade, die inzwi- schen auf der Straße Aufstellung genom- men hat, erweist, während der Präsentier- marsch geschlagen wird, die Ehrenbezei- gung, bis der Sarg auf die mit sechs Pfer- den bespannte Lafette gehoben ist. Langsam defiliert nun die Trauerparade mit 10 SA-Standarten, 100 SA-Sturmfahnen und je 6 Fahnen der Gliederungen, einem aus 300 Männern bestehenden Marschblock der SA sowie Ehrenabordnungen der, Glie- derungen an der Lafette, übernimnit mit den Trägern des Führerkranzes und der Ordenskissen die Spitze, dann setzt sich der Trauerkondukt in Bewegung. Stabschef der Sà Viktor Lutze tritt seine letzte Fahrt an. Durch ein dichtes Spalier von Männern den von Berlinern, die in dichten Reihen die Straßen säumen und dem Dahingeschie- denen in ehrfurchtsvollem Schweigen ihren nen Weg über die Wilhelmstraße, Unter den Linden, durch das Brandenburger Tor, über die Ost-West-Achse bis zum Großen Stern, übernommen wird, das den verstorbenen Stabschef Viktor Lutze in seine Heimat Westfalen überführt. ede des Reichsministers Dr. Goebbels Seite 2) müssen. Außerdem geht aus der Wy- schinski-Erklärung hervor, daß von den ein- einhalb Millionen in die Sowietunion ver- schleppten Polen nur 110 000 ihrem Schick- sal entgangen sind. In London hatte man Freitagabend noch keinen Dreh gefunden, wie man dieses neue Mit-der-Faust-auf-den-Tisch-schlagen des Kremls in die allgemeine sowietisch-anglo- amerikanische Verharmlosungsagitation ein- bauen könnte Sikorski ist eilends zu Eden gelaufen, aber dort hat der neue Ubergriff der Sowiets nichts an dem von den jüdi- schen Drahtziehern bestimmten Willen ge⸗ ändert, die Sowjetpolitik durch dick und dünn hindurch zu unterstützen. Bezeich- nend, daß die„Times“ gerade am Freitag auf Andeutungen hinweist, wonach auch Churchill einmal wiecer nach Moskau gehen möchte. „Stalin lacht sicherlich unter seiner Mas- ke über die menschliche Torheit“, schreibi der stillvertretende portugiesische Propa- gandadirektor am Freitag im portugiesi- schen Regierungsblatt„Diario da Manha“ zu den anglo-amerikanischen Versuchen, die Sowjets als geläuterte Menschenfreunde SAMSTAG, DEN 8. MAI 1943 · der SA sowie Tausenden und aber Tausen- letzten Gruß entbieten, nimmt der Zus sei- wo der Sarg von einem motorisierten Geleit „ EINZZELVEREKAUrSPREI S 10 nrr Ein halbes Jahr zu spät G. S. Berlin, 7. Mai. auf die Seite der Verräter geschlagen. Im Genau vor einem halben Jahr, am 8. No- vember, landeten nordamerikanische und englische Truppen in Französisch-Nord- afrika. Bis in das algerisch-tunesische Grenzgebiet erstreckten sich die Lande- aktionen, aber genau an dieser strategisch wichtigsten Stelle Nordafrikas verließen Roo- sevelt, der ja amtlich als der Verantwort- liche für den Gesamtplan des Uberfalls auf Französisch-Afrika bezeichnet wurde, und den von ihm ernannten Oberbefehlshaber General Eisenhower der Mut. Die Anglo- Amerikaner machten einen strategischen Fehler erster Ordnung. Das Unwahrschein- liche geschah: Ihre Invasionsflotte scheute das Risiko in der Straße von Sizilien und fuhr nicht bis in die Häfen von Biserta und Tunis. Dieser Fehler hat den Amerikanern ein halbes Jahr gekostet, hat ihnen darüber hinaus außerordentlich große Material- und Menschenverluste eingebracht, die sicherlich ein Hundertfaches von dem sind, was ihre Invasionsflotte eingebüßt hätte, wenn sie — den Zugang zu Biserta erzwungen ätte. Englische und nordamerikanische Publi- zisten haben vor einem halben Jahr das wiedergegeben, was die Meinung ihrer Re- gierungen war: In vierzehn Tagen würde der ganze afrikanische Feldzug beendet, Bi- serta und Tunis in anglo-amerikanischer Hand und die im tripolitanischen Grenz- gebiet stehende deutsch-italienische Armee gefangengenommen sein. Mit der in London und Washington üblichen Voreiligkeit ließ man zugleich durchblicken, daß der anglo- amerikanische Kriegsplan nach diesem afri- kanischen Blitzsieg den sofortigen Uberfall auf Italien und den Balkan vorsähe. Das sind offenbar die Zusicherungen ge- wesen, die die Anglo-Amerikaner im Som- mer den Sowiets gaben. Die bolschewisti- sche Winteroffensive sollte mit dieser anglo- amerikanischen Winteroffensive gegen Süd- europa verkoppelt werden. Das Unwahr- scheinliche ereignete sich und noch heute wird es jenen, die, wenn auch nur in großen Umrissen, das jeweilige militärische Kräfte- verhältnis in Afrika erkannten, als eine der erstaunlichsten Entwicklungen dieses Krie- ges erscheinen, daß die Achse ein kalbes. Jahr lang den afrikanischen Brückenkopf haiten, dem Feinde schwere Verluste zu- fügen und inzwischen so viele wertvolle Zeit gewann, daß die Abwehrbereitschaft Süd- und Südosteuropas organisiert werden konnte. Es ist noch nicht an der Zeit, man- che frappierende Einzelheit, insbesondere aus den ersten Tagen des Tunesienkampfes. mitzuteilen. Damals, als das Drunter und Drüber unter den verräterischen Franzosen begann, hatte sich sofort die in Südtunesien von General Barre kommandierte Division Norden befehligte General Esteval rund zehntausend französische Soldaten und Ma- trosen in dem Flottenstützpunkt erster Ord- nung Biserta. Wären dort auch nur eine Handvoll Amerikaner erschienen, so wür⸗ den vermutlich auch hier die französischen nicht zum Kampf gewillten Soldaten sich dem Feind angeschlossen haben. Aber an Stelle dessen erschien auf dem Luftweg eine Handvoll deutscher Soldaten, schnell zusammengeraffter Fallschirmjäger und Luftlandetruppen. Sie vermochten es, eng- lische Fallschirmjäger bei Biserta aufzu- reiben, Flugplätze vor den Toren Bisertas und Tunis zu sichern und mit der natur- gemäß erst spärlich eintreffenden Verstär- kung die von Algerien herangerückten ame- rikanischen motorisierten Formationen ver- nichtend zu schlagen. Damit erst war der feindliche Offensivplan für den Winter ver⸗ eitelt, denn nunmehr übergab der Kom- mandant von Biserta die im Hafen liegenden französischen Kriegsschiffe, die unversehr- ten Befestigungsanlagen, die Magazine den Truppen der Achse. Die französischen Sol- daten lieferten ihre Waffen ab und kehrten auf dem Seeweg nach Frankreich zurück. An den Küsten Griechenlands, Kretas, Siziliens, Sardiniens, Korsikas, an der fran- zösischen Riviera arbeiteten inzwischen Hunderttausende an Befestigungen. Bunker wurden errichtet, Tankfallen gebaut, Sta- cheldraht gezogen. Artillerie eingebaut, mit einem Wort: die Abwehr wurde hier orga⸗ nisiert, während gleichzeitig auch am At- lantikwall fleberhaft weitergebaut wurde. Diese Zeit verdanken wir den Achsentrup- ven in Tunesien, die immer, vom ersten bis zum letzten Tag. dem Feind an Zahl der Menschen und des Materials weit unter⸗ egen woren. aber vieles von dieser feind- lichen Uberlegenheit. wenn auch nicht alles, durch ihren Heldenmut ausgleichen konnten. So entstand das für die Anglo- Amerikaner verlorene halbe Jahr! Auf einem Nebenkriessschavplatz wurde sechs Monate lang die ganze Offensivkraft der Anglo-Amerikaner festgenagelt. Sie ha- ben immer wieder unsere zahlenmäßige Stärke dort viel größer eingeschätzt als sie wirklich war. In ſedem Resiment vermute- ten sie eine Division. weil jedes deutsc Bataflon durch Können und Tayferke eine Kraft entwickelte, die der einer feind- lichen Division entsprach. Itahten. das zeig- ten die Worte des Duce und des Partei- ministers weiß. was dieses halbe Jahr Tu- nesien für den Mittelmeerraum bedeutet hat. Es hat nicht nur miſitärisch. es hat aueh seelisch inzwischen die Kraft gestzrkt, mit der es in fanafischer Entechlossenheit jedem Aneriff der Anslo-Amerikaner gegen Ttalien entgesentreten wird. Die Infanierie ist die Königin uller Waffen Der Reichsjugendführer Axmann in der Infanterieschule Döberitz/ General- leutnant Schmundt über bevorzugte Beförderung an der Front Berlin, 7. Mai(Eig. Dienst) „Wehe dem Land, in dem keiner mehr Bauer und keiner mehr Infanterist sein Wil!“, erklärte Reichsjugendführer Artur Axmann vor tausend Offlzieren der Infante- rieschule Döberitz am Ausgang eines Tages, der zu einer einzigen Bekundung der Ver- bundenheit zwischen der deutschen Jugend und der Königin aller Waffen, der Infante- rie, geworden war. Mit allen Gebietsführern aus dem Reich und der Führerschaft der Reichsjugendführung hatte Artur Axmann einer großen infanteristischen Ubung in Dö- beritz beigewohnt, hatte mit seinen Män⸗ nern selbst neue deutsche Zielfernrohr- Selbstladegewehre auf dem Schießstand er- probt, ehe er dem Offlzierskorps in einer umfassenden Ubersicht die Kriegsleistungen der deutschen Jugend darstellte. Der Reichsjugendführer verhehlte dabei nicht die Schwierigkeiten, die das Führer- problem infolge der Kriegsverhältnisse für die HI bedeutet. Da der Jahrgang 1925 ein- schließlich aller HJ-Führer fast geschlossen zum Arbeitsdienst eingerückt ist und der Jahrgang 1926 nahezu vollständig im Kriegs- einsatz steht, müssen heute bereits 15- und 16jährige Jugendliche große, mehrhundert- köpfige HJ-Verbände leiten. Für 9 Millionen Jugendliche ist die H. gegenwärtig verant- wortlich, aber sie kann für diese gewaltige Betreuungsarbeit nicht mehr als 900 haupt- amtliche Kräfte im gesamten Reichsgebiet einsetzen. Und doch sind unter diesen er- schwerenden Umständen— bei einem Füh- rerverhältnis von 1 zu 10 000— bedeutende Aufgaben bewältigt worden. Die HJ erfüllte nicht nur eine politische Mission, indem sie den Kontakt mit der germanischen Jugend Europas aufnahm und den HJ-Aufbau in den neuen Gebieten des Reiches durch- führte, sie bewährte sich vor allem in den luftgefährdeten Gebieten(besonders in den Schnellkommandos der Polizei und bei der Feuerwehr) und sie betreute darüber hinaus 6 Millionen Jugendliche in den Betrieben Als vordringlichste Aufgabe bezeichnet der Reichsjugendführer die Leibesertüchti- gung und vormilitärische Ausbil- dung der deutschen Jugend. Die Wehr- ertüchtigungslager, die in diesen Tagen ge- rade ihr einjähriges Bestehen feiern können, haben inzwischen in unzähligen-eiwöchi- gen Kursen unter der Leitung tüchtiger militärischer Ausbilder 240 000 deutsche Jungen geschult. Die Lehrgänge werden ständig weiter ausgebaut und sollen künf- tig in Zusammenarbeit mit dem OKH auch durch bergsteigerische Ausbildungskurse ergänzt werden. „Uns allen“ wurde das Herz warm, als sich die Infanteristen aus der Erde er- hoben, zum Angriff und zum Einbruch in die feindliche Hauptkampflinie aufbrachen“, sagte der Reichsjugendführer rückschauend auf die Eindrücke des Tages. Er sprach damit aus dem Erlebnis aller seiner HJ- Führer, die fast ausnahmslos auf ihrem HJ-Rock hohe Auszeichnungen dieses Krie- ges trugen, die sie sich als Infanteristen auf den europäischen Schlachtfeldern er- worben hatten. 95 Prozent aller deutschen HJ- Gebietsführer kämpfen oder kämpften als Iua- tanteristen. Vier Stunden lang hatten vor der Rede des Reichsjugendführers die Hügel, Forste und Landflächen in Döberitz von dem viel- fältigen Trommelfeuer schwerer Infanterie- wäffen und Sturmgeschütze, von den Ex- plosionen der Handgranaten und dem schnellen Takt der Maschinengewehre und Heichten Flakgeschütze widergehallt, Gra- natwerfer und Geschütze trommelten in einer großangelegten infanteristischen Ubung Bunker und beherrschende Höhen sturm- reif, ehe sich die Schlachtflieger auf sie stürzten und den Infanteristen den Weg zum Durchbruch bahnten. Wieder einmal erwies es sich bei diéèsem militärischen Schauspiel, daß die Infanterie zu einem hochentwickel- ten Kriegsinstrument ausgebaut worden ist, das auch über modernste schwere Waffen verfügt. Vor den HJ-Führern und den Offlzieren der Infanterieschule Döberitz hatte im Ver- laufe des Tages außerdem Generalleutnant Schmundt, der Adijutant der Wehr- macht beim Führer und Chef des Heeres- bersonalamtes, gesprochen. In bemerkens- werten Ausführungen erläuterte er die neuen Beförderungsbestimmungen und da- bei vor allem die bevorzugte Beförderung an der Front. Die Wichtigkeit dieser Aus- lesegrundsätze des Heeres belegte er durch die Feststellung, daß der Geist und die Kampfkraft einer Truppe in erster Linie von ihrem Führer und Unterführern abhängig seien. Eichenlaubträger Generalmajor Specht, der Kommandeur der Infanterieschule, hatte in seiner Begrüßungsansprache Döberitz als die„Mutterschule der deutschen Infante- rie“ bezeichnet. Ebenso wie der Reichs- jugendführer betonte er, daß die deutsche Jugend und die deutsche Infanterie heute der gleiche Geist beseele und daß es die H) sei, die wertvollste Vorarheit bei der Her- anbildung des Infanterienachwuchsel leistet.